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AIIgemeine und operative Gyn~ikologie 12.04.01 Postoperative Ver~inderungen im Urethradruckprofil (UPP) und im vesikourethralen Winkel nach TVT Zauner C., Riedl T., Veres G., Seelbach-GSbel B. Frauenklinik St. Hedwig, KH Barmherzige BrOder Frage:lnwieweit geht die subjektive Verbesserung der Stre6HIK nach TVT mit einer Ver~nderung der Parameter des UPP sowie des zystourethralen Winkels(&) einher? Methodik:Bei 87 Pat. wucde vor und 1/2 Jahr nach einer TVTOperation eine Anamnese zur HIK-Symptomatik sowie ein Urethra-Ruheund StreBprofil erhoben. Eine Perinealsonographie mit Bestimmung des zystourethralen Winkels in Ruhe, beim Husten, Pressen und Kneifen, und ein klinischer Stre6test wurden durchge{0hrt. Ergebnisse:Von den 87 Pat. gaben 95% eine deutliche Verbesserung der Beschwerden an. Bei 98,5% wurde der zuvor positive klinische Stre6test negativ, Der Mittelwert der max. VQrschluBdrecke aller Patientinnen in Ruhe ergab postop, eine Erniedrigung von 37auf 36,6 cmH20. Im StreBprofil erhOhte sich der Mittelwert von -31,8 auf -29,3 cmH20. Der Winkel 6 vergr6Berte sich um mehr als 25 ° in Ruhe bei 36%, beim Pressen bei 30%, beim Husten bei 27% und beim Kneifen bei 28% der Patientinnen. Trotz subjektiver Verbesserung der Symptome und Negativierung des Stre&tests lassen sich im UPP keine signifikanten Ver~nderungen nach TVT nachweisen. Auch die geringe Ver~inderung des Winkels B I~&t sich nicht als Erfolgskontroile des TVT gebrauchen. Allenfalls der klinische Strel&test gibt einen objektiven Aufschlu&
12.04.03 Nicht-invasive MR-gesteuerte Thermoablation von Uterusmyomen mit fokussiertem Ultraschall (MRgHIFUS) Ehrenstein T. 1, David M. 2 0 e s t m a n n JW. 1, Radke C. 3 Felix R. 1, Lichtenegger W. 2 (1) Klinik f. Strahlenheilkunde, (2) Klinik f. Frauenheilk. u. Geburtsh., (3) Inst. f. Pathologie, Universit~itsklinikum Charite/CVK, Berlin Zunehmend wQnschen Patientinnen ein wenig invasives Vorgehen zur Behandlung von Myomen bzw. Alternativen zur Operation.. Methodik: Im Rahmen einer prospektiven internationalen Multicenterstudie wurden 10 pr~- und perimenopausale Frauen mit deutlich vergr61?,ertem und myomat6s ver~ndertem Uterus mittels MR-gesteuertem fokussiertem Ultraschall (MRgHIFUS, Fa. InSightec-TxSonics Ltd. Israel) behandelt. Studienziel waren AbschAtzung der DurchfQhrbarkeit und Vertr~iglichkei! des neuen Verfahrens (Phase II). Therapieplanung und durchf0hrung (Thermoablation) erfolgten im MRT. 3-7 Tage nach Therapie wurde der Perfusionsdefekt des behandelten Myomvolumens mittels MRT ermittelt, danach wurden alle Patientinnen hysterektomiert und die Pr~parate histologisch aufgearbeitet. Ergebnisse: Bei 9 von 10 Pat. konnte die Behandlung planm~iBig durchgefiJhrt werden (Therapiedauer 2-4 Std.). Wesentliche Nebenwirkungen traten nicht auf. Die erreichte Nekrose im Myom war im histologischen Pr~parat ca. 20-30% gr61~er als das behandelte Myomvolumen. Schlussfolgerungen: Die Myomtherapie mit MRgHIFUS ist eine vertr~igliche und zuverl~ssig anwendbare nicht-invasive Methode. Die Wirksamkeit wird z.Zt. in einer Phase III Studie iJberpr(Jft.
12.04.02 Urodynamische Beurteilung yon Inkontinenzoperationen mit Hilfe des Computerassistierten Virtuellen Urethradruckprofils (CAVU) Wolters M., Methfessel HD., KSIbl H. Klinik for Gyn~kologie, Martin-Luther-Universit~it HalleWittenberg CAVU ist ein neues Programm zur Computersimulation von Urethradruckprofilen. Anhand der einfachen Parameter Funktionelle Lgnge (FL), Verschlussdruck (Pclo) und der Fl~che unter der Kurve (A) ist mit seiner Hilfe eine sichere Unterscheidung zwischen Kontinenz und Stressinkontinenz m~glich. Die Methode wird zur Beurteilung der Resultate von Inkontinenzoperationen eingesetzt. Es wurden 20 klinisch und urodynamisch sicher inkontinente Frauen im Alter zwischen 54 und 73 Jahren vor und nach erfeigreicher TVT bzw. BURCH- Kolposuspension untersucht.Dazu wurde eine modifzierte urodynamische Untersuchung durchgefiJhrt, die im Computer mittels geeigneter Software zu den virtuellen Druckkurven verarbeitet wurden. Bestimmt wurden die Parameter FL, Pclo und A. Stets zeigt sich eine signifikante Verschlechterung der Fl~iche unter der Kurve A (p=0,00179). Die Parameter Funktionelle L~nge FL (p=0,00054) und Verschlussdruck Pclo (p=0,00024) zeigten nur nach TVT eine signifikante Verschlechterung. Die Reaktionsf~higkeit der Urethra ist bei stressinkontinenten Frauen offenbar herabgesetzt und verschlechtert sich nach Inkontinenzoperationen weiter. Die Resultate nach TVT sind schlechter als nach Kolposuspension.
12.04.04 TVT-Durchtrennung - Beschreibung eines Kollektivs Fischer A., Dodidou-Najm A., Hoffmann G. Urogyn~ikologie/Frauenklinik, St. Josefs-Hospital Fragestellung: Aus dem Kollektiv der mit einer Banddurchtrennung nach TVT behandelten Patientinnen heraus wollen wir versuchen den Hintergrund dieser Nebenwirkung zu beleuchten und eine Erkl~irung fi)r die Diskrepanz zu den schwedischen Daten zu finden. Methodik: 45 TVT-Durchtrennungen wurden ausgewertet. Vorliegende Urodynamiken und Perinealsonographien pr~- und postoperativ sowie der klinische Befund aber auch pr~- und postoperative Anamnese und Miktionsprotokolle wurden analysiert. Ergebnisse: Neben der Operationstechnik spielen Beckenbodenmuskelfunktion, vaginale subvesikale und suburethrale Mobilit#=itsowie das pr~operativ vonder Patientin geklagte Beschwerdebild eine wesentliche Rolle. Pr~ioperative Perinealsonographie und Urodynamik unterst0tzen das klinische Bild, vor allem Trichterbildung und frQher erster Harndrang sind wichtig. Das Verh~itnis der wegen Drang durchtrennten B~inder zu dem der wegen Obstruktion durchtrennten Bander liegt dabei bei ca. 3:2. Schlussfolgerungen: Klinische Multicenterstudien miissen die Wertigkeit der potentiellen Risikofaktoren eberpriJfen, um durch bessere preoperative Selektion potentielle Kandidaten fiJr eine solche Technik aussondern bzw. speziellen Risikogruppen zuordnen zu kSnnen. Die intensivere 0berpriJfung der OPIndikation sowie die Weiterleitung von ,,Risikopatientinnen" an Zentren kSnnte die Zahl der durch diese Nebenwirkungen beeintr~chtigten Patientinnen reduzieren. Ein gewisser pr~ioperativer Standard in der Diagnostik muss im Hinblick auf die Risikoselektion gefordert werden. Die Bedeutung der periurethralen Fixierung ist zu diskutieren.
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AIIgemeine und operative Gyn~ikologie 12.04.05 Tethered Vagina Syndrome - eine neue Krankheit? Zachmann S., Fischer A., Hoffmann G. Urogyn~kologie/Frauenklinik, St. Josefs-Hospital
Einleitung: Hinter diesem Begriff verbirgt sich das Rezidiv einer Inkontinenz nach vielen Voroperationen mit praktisch ermanentem Urinverlust. Unter den Gesichtspunkten der tegraltheorie wird ein Ansatz zur L6sung zu finden. Methode: 20 Patientinnen mit tethered vagina syndrome wurden operiert: Kolpurethrolyse von vaginal vorgenommen, bei Enterocele/insuffizienter Fixierung des Scheidengrundes: posteriores IVS. Ergebnisse: 11/20 Patientinnen verloren den Drang, bei 5/20 war er deutlich geringer ausgeprAgt, bei 3/20 persistierte er, die motorische Urge-Problematik einer Patientin konnte in eine sensorische umgewandelt werden. Nykturie sank deutlich. Bei 17/20 Frauen manifestierte sich eine behandlungsbederftige StreBinkontinenz. 10/17 erhielten 3-4 Monate sparer ein TVT. 8/10 F~ille: befriedigende StreBkontinenz (6 Frauen trocken, 2 Frauen ben6tigen kleine Vorlagen, etwas feucht. Bei 7 Patientinnen steht die Implantation des TVS noch aus. SchluBfolgerung: 1. Das tethered vagina syndrome existiert 2. Das yon Petros vorgeschlagene Therapiekonzept hat guten Erfolg. 3. 0berpriJfung des Konzeptes an einem gr6r~eren Kollektiv wiJnschenswert und sinnvoll. 12.04.07
Einsatz der handgeffihrten Vakuumbiopsie unter sonographischer Kontrolle zur Resektion benigner Mammatumoren Junker A., Hoffmann J., MSbus V. Arbeitsbereich Senologie Frauenklinik, St~dtische Kliniken Frankfurt am Main-HSchst
Einleitung: An unserer Institution werden sonographisch darstellbare und die Kriterien benigner Tumoren erfQIlende Befunde bis maximal 2,5 cm unter senographischer Kontrolle mittels Vakuumbiopsie in Lokalan~sthesie entfernt und zur histologischen Beurteilung eingesandt. Methodik: Wir haben bisher bei 63 Patientinnen 89 sonographisch benigne Tumoren mit der 'hand-held-Mammotom-Vakuumbiopsie' entfernt. Die Prozedur ermSglicht Diagnosesicherung und Entfernung des Befundes im Rahmen einer minimal invasiven Technik. Ergebnisse: Die Operationszeit betrug im Mittel 22 Minuten bei Verwendung der 11G-Nadel und 14 Minuten bei der 8G-Nadel. Die histologische Aufarbeitung ergab: 46 Fibroadenome, 23 proliferative Mastopathien, 6 Narben, 10 Zysten, 4 sklerosierende Adenosen. Bei 4 Patientinnen war eine konventionelle stanzbioptische Befundsicherung vorausgegangen. Komplettresektionen nach sonographischen Kriterien wurden bei 81 Befunden erreicht. Bei einer Patientin kam es zu einem punktionswi~rdigen H~matom. Es traten keine entz0ndlichen Komplikationen auf. Schlul~folgerung: Die handgefQhrte Vakuumbiopsie unter sonographischer Kontrolle ist eine sichere minimal invasive Methode zur Resektion benigner Mammatumoren und zeichnet sich durch eine geringe Komplikationsfrequenz aus.
12.04.06 Pentsanpolysulfat - Bei welcher Form der Reizblase ist diese Therapie erfolgreich? Berghof S., Fischer A., Lange R. Frauenklinik, Krankenhaus St. Josef Einfi~hrung: Gerade im Alter findet sich h~ufig diese Form der BlasenfunktionsstSrung. Bei therapierefrakt&rem Harndrang wird zum einen die Destruktion der Glykosaminoglykanschicht diskutiert. Zum anderen muB an eine AIterationen der vaginalen Mobilit&t, Minderfunktion der Beckenbodenmuskulatur und an andere morphologische St0rungen gedacht werden. In einem Pilotprojekt wollten wir die Effektivit~t der PentosanpolysulfatTherapie bei der ~lteren Patientin evaluieren und Nebenwirkungen dokumentieren. Methode: Bei 15 Patientinnen, die mehrfach frustran parasympatholytisch vorbehandelt waren und bei denen keine erkennbare morphologische St5rung vorlag, wurde nach antiinfektiSser Vorbehandlung und topischer Estriolgabe eine 12-w0chige Instillationsbehandlung mit Pentosanpolysulfat durchgef0hrt. Ergebnisse: 12/15 der im Mittel ~iber 65jAhrigen Patientinnen gaben nach der Behandlung eine deutliche Besserung des Harndranges an, zwei von ihnen versp(Jrten keinen vermehrten Harndrang mehr. Bei knapp der H~ilfte (46%) der auf die Therapie ansprechenden inkontinenten Patientinnen kam es zu einer Minderung bei einem Drittel zu einem Sistieren der Inkontinenz. Keine wesentlichen Nebenwirkungen. SchluBfolgerung: Auch bei ~ilteren Patientinnen, die auf die iJblichen Medikamente zur Harndrangminderung nicht ansprechen ist die Instillationstherapie mit Pentosanpolysulfat eine recht erfolgreiche Therapie. Ausreichende Vorbehandlung der einer chronischen Zystitis und permanente vaginale Estriolapplikation sind Voraussetzung. Merphologische St~rungen sind relatives AusschluBkriterium.
12.04.08 Inkontinenz nach der Geburt, Einflussfaktoren Drinovac VD., Janni WJ., Flexeder MF., Jundt KJ., Reckemeyer IR., SchieBI BS., Peschers UP. Klinikum der Universit~t M0nchen I.Frauenklinik Studienziel: Ziel der Studie war es herauszufinden, ob das Ereignis der Entbindung selbst oder ein Zusammenspiel bestimmter Faktoren zu Inkontinenzsymptomen fi~hren. Methode: In den Jahren 1999 und 2000 wurde eine Datenbank von 1200 entbundenen Frauen, erstellt. Jede dieser Frauen erhielt ca. 10 Monate pos partum (pp) einen Fragebogen (FB) mit detaillierten Fragen zu Ham-, Stuhl- und Windinkontinenz. 580 (46,3%) Frauen schickten den vollst&ndig ausgef011ten FB zuri~ck. Inkontinenz pp wurde definiert: mehrmals pro Woche und als stSrend empfundenes Auftreten der Inkontinenz. Die protrahierte Austreibungsperiode (pAP) wurde als protrahiert definiert bei einer Dauer von 0ber 2 Stunden. Die statis. Auswertung: Chi-Quadrat-Test, Signifikanznivou:p<0,05. Ergebnisse:Geburtsmodus: spontan (SG) 398 (68,6%), Kaiserschnitt 102 (17,5%),Vacuumextraktion (VE) 77 (13,2%), Forceps 3 (0,5%). 126 (21,6%) Frauen hatten eine pAP und bei 28 (4,8%) Frauen kam es zum Dammriss Ill ° (DRill°). DR pAP+ gesamt pAP VE SG III° VE Dranginkontinenz 28% 28% 30% 30% 29% 30% Stressinkontinenz 17,2 % 30% 32% 20% 25% 27% Windinkontinenz 9,6% 29% 15,6% 9,6% 25% 30% Stuhlschmieren 3,6 % 2,4% 2,6% 3,4% 7,1% 4,2% Es zeigten sich keine Differenzen in der H~ufigkeit der Drangoder der Stressinkontinenz, auch nicht nach einer pAP oder VE. Die Windinkontinenz ist signifikant h&ufiger in der Gruppe mit pAP (p: 0,002), sowie in tier Gruppe der Frauen mit DR Ill ° (p: 0,006) festzustellen. Schlu&folgerung:Bezogen auf die Auswertung von knapp 50% der angeschriebenen Frauen, ergab sich bei pAP signifikant h~ufigere Windinkontinenz.
$3 AIIgemeine Gyn&kologie I 12.04.09
Der Effekt HPV-assoziierter Zervixl~isionen auf die I o k a l e Z y t o k i n a n t w o r t b e i H I V - p o s i t i v e n und negativen Frauen Funke AM. 1, Trunk C. 1, Jackels D. 1, KSnig E. 1, SchSndorf T. 1, Wieland U. 2 (1) Frauenklinik, Universit~it K5ln, (2) I nstitut f0r Virologie, Universit~it KSIn Cytokine als Tell der zellvermittelten Immunantwort an der Zervix beeinflussen vermutlich Persistenz, Regression oder Progression HPV-assoziierter Ver~nderungen. HPV scheint Iokal immunsuppressiv zu wirken, bei HIV-pos. Frauen ist eine zus~itzliche Suppression zu erwarten.Die Interleukine (IL) 2 und 12 wurden wegen ihrer SchEi.~selrolle for Initiierung und Ausma6 der Iokalen Immunantwort, IL 10 wegen seiner Funktionen als Initiator der Th2 Immunantwort untersucht :115 Frauen waren auswertbar: 54 HIV-positive (37 mit HPV) + 61 HIV-negative (34 mit HPV) . IL 2 und IL 12 sind bei HIVpositiven Frauen deutlich erhght mit additivem Effekt bei HIV/HPV-Koinfektion, bei HIV-negativen mit HPV signifikant ,erniedrigt bei IL 12 .Unterschiede hinsichtlich der IL-Antworten fanden sich nicht bei verschiedenen HPV-high risk Typen. Multipler HPV-Befall fiJhrt zu m~6igem Abfall der IL 2 und 12 Werte. Der Grad der Dysplasie hat keine Auswirkung auf die Iokale Immunantwort. Anstelle der erwarteten Iokalen Immunsuppression bei HIV/HPV-Koinfektion fanden wir signifikant erhShte IL 2+ IL12 Werte. Die Iokale Immunstimulation scheint angesichts der HPV-Persistenz bei HIV-positiven Frauen ins Leere zu laufen, m6glicherweise durch ineffektive Bindung an spezifische Rezeptoren der Zielzellen (Rezeptormodulation durch HPV?) oder Stgrung der durch IL induzierten Genexpression.
PA.07.02 Diagnostik und Therapie seltener kindlicher Fehlbildungen Anthuber S. 1 Lienemann A. 2, Lghrs T. 1 Haerty A. 1 Anthuber C. 3' ' ' (1) Klinik und Poliklinik fiJr Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universit~it MiJnchenGro6hadern, LMU M~Jnchen, (2) Institut far radiologische Diagnostik, Klinikum der Universitat MQnchen Gro6hadern, (3) Frauenklinik, Kreiskrankenhaus Starnberg Einleitung: Seltene gyn~kologische kindliche Fehlbildungen werden h~ufig erst mit der Menarche erkannt, da sie mit einem normalen ~ul~eren Erscheinungsbild und einem normalen weiblichen Habitus einhergehen. Die progrediente Dysmenorrhoe muB auch an die Mgglichkeit einer AbfluBbehinderung denken lassen und zur weiterfQhrender Diagnostik Anla6 geben. Kasuistiken: Zwei 11 und 13 Jahre alte M~idchen werden in der Kindersprechstunde mit deutlichen dysmenorrhoischen Beschwerden vorgestellt. Die Kernspintomographie, die unter Applikation yon Kontrastmittel in der Scheide durchgefQhrt wird, ergibt die Diagnose eines Uterus bicornis unicollis mit rudiment~iren Uterushorn. Man kann jeweils einen aplastischen Tubenabgang erkennen. Das 11 Jahre alte M~idchen kann laparoskopisch operiert werden. Es best~tigt sich der rudiment~re Anteil mit proximaler Tubenaplasie. Das 13 Jahre alte M~dchen wird laparotomiert und der rudiment~ire Anteil des Uterus abgesetz.t. Zusammenfassung: Die schwere Dysmenorrhoe im Jugendalter mu& an die MSglichkeit einer uterinen Fehlbildung mit Abflu6behinderung denken lassen. Die Kernspintomographie ist wertvoll zur Einordnung dieser Fehlbildung. Laparoskopische Ans~itze zur Therapie sind m6glich.
PA.07.01 Methotrexat-Therapie bei Extrauterin-Gravidit~it (EUG) Beutel B., Heitzer Y., Schindelin U., Gnauert K., du Bois A. Klinik f0r Gyn~kologie & gyn. Onkologie, HSK Wiesbaden
Fragestellung: Die Standardtherapie der EUG ist die laparoskopische Operation (LSK), Methotrexat (MTX) stellt eine Alternative far selektierte Pat. dar. Hinsichtlich eines Cut-off des HCG als Selektionskriterium gibt es widerspdJchliche Angaben. Methode: Retrospektive Analyse von 12 Pat. mit medikament5ser Therapie bei nicht rupturierter EUG. Therapieregime: MTX 1 mg/kg iv d l , Wiederholung bei inad~quatem HCG- Abfall; engmaschige Laborkontrollen und klinisch / sonogr. 0berwachung. Ergebnisse: Yon 2/00 - 2/02 wurden 12 Pat. in 4. - 9. SSW mit MTX behandelt. Das Ausgangs-HCG war < 5000 IJIU/ml bei 9 Pat. und 5000 tJIU/ml bei 3 Pat.. Letztere w0nschten ausdr(Jcklich eine konservative Therapie. Bei 5 Pat. wurden 1 Zyklus, bei 5 Pat. 2, bei 2 Pat. 3 Zyklen MTX verabreicht. Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. Bei 8 / 12 Pat. verlief die Therapie erfolgreich, bei 4 / 12 Pat. wurde sekundAr eine LSK notwendig; bei jeweils 2 dieser Pat. war der HCG Ausgangswert bzw. < 5000 tJIU/ml. SchluBfolgerung: Der Cut-off for eine MTX-Therapie bei HCG 5000 IJIU/ml hatte in unserem Kollektiv eine begrenzte Vorhersagekraft. Ein niedrigerer Cut-off von 2000 IJIU/ml h~tte alle sekund~ren Operationen vorhergesagt, ein Cut-off von 4000 plU/ml hAtte immerhin 3 der 40perationen vorhersagen k5nnen. Eine prospektive multizentrische Datensammlung kSnnte helfen, den "idealen" Cut-off besser zu definieren.
PA.07.03 Patientenbefragung in der internen Qualit~itssicherung Jap D., Pabst J., Oppelt PG., Dittrich R., Brumm C., Beckmann MW. Frauenklinik, Friedrich- Alexander- Universit~t Kundenbefragungen sind ein S t a n d a r d t o o l des Qualit~itsmanagements und werden in der Industrie in der Routine eingesetzt. Die Patienten einer Klinik stellen die grSBte Fraktion der Kunden dar. Es existieren jedoch keine standardisierten Protokolle, mit denen die Zufriedenheit und W0nsche der Patienten erfasst werden kgnnen. Methoden: In der Frauenklinik wurde die Zufriedenheit von 710 Patienten in dem Zeitraum von 08•02 bis 10/02 mittels Fragebogen (83 Variablen) registriert. Dabei wurden allgemeine Daten und Daten eber Mitarbeiter, Hygiene, Verpflegung, Unterbringung und Prozessabl~ufe innerhalb der Klinik erfasst. Um die Patientenbindung zu evaluieren wurde ebenfalls gefragt, ob Patienten unser Haus erneut besuchen werden. Ergebnisse: Die Auswertung zeigte uns Schwachstellen der Prozesse, die nun in verschiedenen Arbeitsgruppen als Grundlage f0r Prozessoptimierungen dienen. Einzelne Problemfelder wie z.B. hygienische und bauliche Defizite aber auch problemlose Bereiche (Hebammen) konnten so identifiziert werden. SchluBfolgerung: J~hrliche Patientenbefragungen werden benutzt um den Fortschritt des Qualit~tsmanagement zu zeigen und neue Schwachstellen offen zu legen. Die Arbeitsgruppen erfordern neben einem hohen Engagement der Mitarbeiter auch finanzielle und zeitliche Ressourcen.
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AIIgemeine und operative Gyn~ikologie PA.07.04 Zur(~ckgezogen
PA.07.05 Operative Interventionen nach Screening beim heredit~iren Mamma- und Ovarialkarzinom ter Balkt GH. 1 Nestle-Kr~mling C. 1 Lux MP. 1 Benthin M. 1, Goecke TO. 3, Niederacher D. 4, Beckmann MW. 2 Bender HG. (1) Frauenklinik, Heinrich Heine Universit&t Desseldorf, (2) Frauenklinik, Universit~it Erlangen, (3) Humangenetik, Heinrich Heine Universit~t D0sseldorf, (4) Molekularbiologie, Heinrich Heine Universit~t D0sseldorf Einleitung: Circa 5% aller Mamma und Ovarialkarzinome sind heredit~r bedingt. Eine interdisziplin~re Sprechstunde for Risikofamilien wird seit 1994 an der UFK D(~sseldorf angeboten. Frauen aus Familien die die Einschiusskriterien f(3r das Programm "Famili~rer Brust- und Eierstockkrebs" erf011en wurden ausfiJhrlich (~ber die M0glichkeiten der prim~ren (bilaterale Mastektomie mit Rekonstruktion, Ovarektomie bds.) und sekund~ren (intensiviertes Fr0herkennungsprogramm: Palpation, Ultraschall, Mammographie, MRT) Prevention des Mamma- und Ovarialkarzinoms beraten. Methodik: 715 Ratsuchenden wurden mindestens sechs Modate nach der Erstberatung ein Fragebogen zugeschickt. Art, Frequenz und Ergebnis der diagnostischen, therapeutischen und pr~ventiven Mal~nahmen wurden mit einem R0ckllauf van 58,8% erfragt. Ergebnisse: Das empfohlene Risikoscreeningsprogramm f(3hrte zu einer Intensivierung der zuvor durchgef0hrten FrDherkennungsmal~nahmen um ca. 5-10%. In 7,4% f0hrten die Screeninguntersuchungen zu operativen Interventionen. Schlussfolgerungen: Im Rahmen des Risikoscreenings bei famili&rer Mammakarzinombelastung erscheint das MRT als Untersuchungsmethode mit der hSchsten Sensitivit~t, die Kombination mit Mammografie und Ultraschall entspricht der derzeitigen Empfehlung bei Risikopatientinnen.
PA,07.06 Ergebnisse der Radikaloperation bei Ovarialkarzinom Osterholz T., Thomssen C., Grupp C., J~nicke F. Klinik und Poliklinik f(~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum Hamburg-Eppendorf In der Behandlung van Patientinnen mit Ovarialkarzinom werden operative Tumorreduktion und Chemotherapie als die Grundprinzipien der Therapie angesehen. Unsere Nachbeoabchtung hatte das Ziel, die Prognoseverbesserung dutch radikale Chirurgie bei der Prim#,rtherapie des Ovarialkarzinoms nachzuweisen.An der Frauenklinik wurden zwischen 04/96 und 12/98 69 Pat. mit Ovarialkarzinom prim&r behandelt (LMP: n=13; FIGO I/ll: n=20; FIGO Ill/IV: n=36; Alter im Median 54 Jahre). Die mediane Opera- tionzeit betrug 175 min. bei LMP und FIGO 1/11,365 min. bei FIGO Ill/IV. Bei Pat. mit FIGO Ill/IV konnte in 50% d.F. durch radikale Chirurgie makroskopische Tumorfreiheit erreicht werden; 33% hatten Reste < 0,5 bzw. 11% 0,5 cm. Die mediane Beobachtungszeit ist 50,3 Monate (2,6 - 73,0 Man.). 21 Pat. verstarben in diesem Zeitraum, davon keine Patientin innerhalb der ersten 60 Tage postoperativ, Die 5-JOR betr~gt 63,8%. Pat. mit FIGO Ill/IV haben eine signifikant schlechtere Prognose (5-JOR 44,9%) als Pat. mit FIGO 1/11(5-JUR 80%; p=0,001). Wenn makroskopisch Tumorfreiheit erreicht werden konnte (n=18), hatten die Pat. eine signifikant bessere 5-JOR (61,6%) als bei makroskapisch sichtbarem Tumorrest (<0,5cm: 5-JOR 33,3%). Pat. mit Tumorresten 0,5 cm hatten eine sehr schlechte Prognose (med. 0berlebenszeit 16,8 Men). In der multivariaten Analyse erwies sich die postoperative Tumorfreiheit als st~rkster Prognosefaktor.Radikale Debulking-Operationen beim Ovarialkarzinom sind mit vertretbarer Morbidit~t m6glich und f0hren zusammen mit konsequenter Chemotherapie zu einer signifikanten Verbesserung der Uberlebenszeit. Die dargestellten Ergebnisse stehen im Einklang mit den publizierten Daten zur radikalen Chirurgie beim Ovarialkarzinom (Eisenkop et al. Gynecol Onco11998 (69) 103-8).
PA,07.07 Die Htiufigkeit der pelviskopischen Diagnose Endometriosis genitalis externa an der Frauenklinik Cottbus 1999 bis 2001, Diettede S,, Riedel HH. Frauenklinik, CTK Cottbus H~ufigkeit und Ausbreitung der Endometriosis genitalis externa bei den 1999 bis 2001in der Frauenklinik Cottbus pelviskopierten Patientinnen. Retrospektive Auswertung der Pelviskopien. in den Jahren 1999 und 2000 wurden an der Frauenkiinik Cottbus 2131 Patientinnen pelviskopiert. Mehr als 20% (436) van ihnen wiesen peritoneale Ver~nderungen im Sinne einer Endometriosis genitalis externa auf. Meist wurde der Eingriff bei akuten oder chronischen Schmerzen, wegen Sterilit#,t oder eines unklaren Adnexbefundes durchgef~hrt. Am h~ufigsten wurden die Endometrioseherde im Bereich der Liggamenta sacrouterina gefunden. 84% der Patientinnen zeigten eine Endometriose in mehr als 2 Lokalisationen. 78% hatten eine klinisch geringgradig ausgepr>e Endometriose im Stadium I der endeskopischen Endometrioseklassifikation nach SEMM. Bei Patientinnen mit chronischen Beschwerden oder ungekl~rter SterilitSt sollte die Pelviskopie zum Ausschlu~ einer Endometriosis genitalis externa zur Basisdiagnostik geh6ren.
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PA.07.08 Ver~inderung der Lebensqualit~it stressharninkontinenter Patientinnen Drauschke EA. 1, Pannicke L. 2, KSIbl H. 1, Slesina W. 2 (1) Klinik und Poliklinik for Gyn~ikologie, Martin-LutherUniversit~it Halle-Wittenberg, (2) lnstitut for Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Sektion Soziologie, Martin-Luther-Universit~t Halle-Wittenberg Harninkontinenz kann das allt~gliche Leben und die sozialen Aktivit~ten stSren und beeinflussen. Auswirkungen auf Bereiche wie soziale Beziehungen, Selbstwahrnehmung,' allgemeine Gesundheit und Lebensqualit&t werden in der Literatur diskutiert. Die laufende Studie erhebt u. a~. die krankheitsbedingten Symptome (UI-DI) und di# gesundheitsbezogene Lebensqualit&t (SF-36) von Patientinnen mit Stressharninkontinenz, welche mittels TVT operativ behandelt wurden. In die Auswertung gingen die subjektiven Angaben von 100 Patientinnen (Durchschnittsalter 59,7 Jahre) kurz vor (tl) und vier Wochen nach TVT (t2) ein. Die Analyse ergab im V~ergleich von tl und t2 for 87,5% der Patientinnen eine deutliche Symptomverminderung. Gleichzeitig konnten 4 Wochen nach Anlegen der TVT-Schlinge for die folgenden Skalen des SF 36: K6rperliche Funktionsf&higkeit (p<.000), Soziale Funktionsf~higkeit (p<.000), Psychisches Wohlbefinden (p<.000), Gesundbeitswahrnehmung (p<.000), Vitalit~t (p=.005), K6rperliche Schmerzen (p=.008) und AIIgemeine Gesundheit (p=.024) signifikante Verbesserungen der Lebensqualit&t nachgewiesen werden.
PA.07.09 Die Behandlung der Dysmenorrhoe mittels Akupunkturtherapie RSmer A., Melchert F. UFK Mannheim, Universit~tsfrauenklinik Mannheim Frage: Sind bei der Diag. Dysmenorrhoe Ver~nd. n. Akupunkturtherapie (AT) m. chin.-syndrombez. Akupunkturpunktkonzept (APK) bezOgl. H~ufigkeit u. Dauer v. Schmerzen sowie der Befindlichkeits& gegen0b, einem m. analg. APK behd. Vergleichskollektiv (VK) nachweisbar? Methode: Prosp. random., wSchentl. Behandlungsintervall. Studienkollektiv (SK) n=110 Pat., AT mit den Akupunkturpunkten (AP) Le3, RenMai6, Ma29, MP4, MP6, durchschnittl. 9,3 Behandl.. VK (n=109 Pat.) AT mit AP Di4, Ma36, Ma44, durchschnittl. 10,1 Behandl.. Anwendung "sedierender" Nadeltechnik. Hauptparameter: Schmerzdauerund Intensit~t, sympt. Befindlichkeitsver~nd. im Behandlungsz. sowie Kontrolle drei Monate n. Behandlungsende. Erfassung: Visuelle (VSA) und numerische (NAS) Analogskala. Ergebnisse: Nach AT im SK hochsign. (p< 0,0003) Besserung der Schmerzzust~nde mit 4,5(+#1,3) gegeniJb.l,6(+/-1,5) Punkt. i. VK. Hochsign. (p<0,0005) Ver~nd. der Schmerzdauer im SK mit 4,6(+/-1,4) zu 1,8(+/-1,6) Punkt. i. VK und der sympt. Befindlichkeit im SK mit 4,4(+/-0,9) zu 2,3(+/-0,8) Punkt. (p<0,004) im t-Test. Schlul?,folgerung: AT b. Dysmenorrhoe, zeigt b. syndrombez.chin. APK bessere Erfolge als b. Anw. rein analg.-wirks. APK.
Eine Fortsetzung der dargestellten Tendenzen 12 Monate nach TVT bleibt abzuwarten.
PA.07.10 Hilfe zur Selbsthilfe - Umschulung von 30 ehemaligen Beschneiderinnen zu Dorfhebammen im Same-Distrikt, Tanzania Unkels R. 1, Choumaini C. 2, Klingels N. 2, Urasa B.R. 2 (1) Frauenklinik, Evgl. Krankenhaus Kalk, Buchforststr. 2, 51103 KSIn, (2) NAFGEM, Network Against Female Genital Mutilation In Tanzania, P.O. Box 6413, MoshiKilimanjaro, Tanzania
Nach Angaben der WHO werden jedes Jahr zwei Mio Maedchen in 30 Staaten Afrikas sowie in einigen arabischen und asiatischen Laendern beschnitten. Etwa 100 Mio Frauen leben weltweit mit Genitalverstuemmelung und ihren Folgen, wie z.B. Sepsis, Tetanusinfektionen, Haemorrhagien, chronischen Urogenitalinfektionen und psychosozialen sowie sexuellen Probleme. In Tansania sind etwa 18% aller Frauen beschnitten. In der Kilimanjaroregion findet sich ein Anteil von37%. Die tansanische Organisation NAFGEM (Netwqrk Against Female Genital Mutilation) fuehrt seit 1999 regelmaessig Sensibilisierungskampagnen gegen FGM in der Arusha- und Kilimanjaroregion durch. Im Rahmen dieser Kampagnen entschlossen sich im Jahr 2001 30 Beschneiderinnen, auch traditionelle Hebammen ihrer Doerfer, diese Praktik aufzugeben. Im Maerz 2002 fand fuer diese ehemaligen Beschneiderinnen ein Trainingsseminar im SameDistrikt statt, um sie in ihrer Arbeit als Dorfhebammen zu unterstuetzen und die Nutzung einer alternativen Einkommensquelle zu foerdern. Die Planung und Durchfuehrung dieses Seminars soil gegenstand dieses Beitrages sein.
PA.07.11 Neuroendokrines Karzinom des Uterus - eine seltene Differentialdiagnose der Postmenopauseblutung Stachs A. 1, Makovitzky J. 1, Briese V. 1, Nizze H. 2, Friese K. 1 (1) Frauenklinik, (2) Insitut fLir Pathologie, Univ. Rostock Wir berichten 0ber eine 62 Jahre alte Patientin, bei der wegen einer Postmenopauseblutung die Hysteroskopie und fraktionierte Abrasio durchgefehrt wurden. Im Korpusabradat stellte sich mittels HE-F~rbung zun~chst der Verdacht auf ein Karzinosarkom. Immunhistochemisch reagierten die atypischen Zellverb~nde positiv fQr den panepithelialen Marker AE1/3, waren aber negativ for CK7 und CA125. Die Tumorzellen wiesen eine positive Reaktion f0r Neuronspezifische Enolase (NSE), Vimentin und abschnittsweise for Synaptophysin auf, ER, PR und Chromogranin waren negativ. Bis zu 50% der Tumorzellkerne waren MIBl-positiv. Das histologische Bild unterst0tzt durch die immunhistochemischen Reaktionen sprach for ein hochmalignes neuroendokrines Karzinom. Es folgten die radikale Uterusexstirpation mit Adnexektomie beidseits und pelviner LNE (Tumorklassifikation pT3a pN0 cM0 G3). Vor der adjuvanten Chemotherapie erfolgte wegen zunehmender Abdominalbeschwerden ein Re-Staging, welches neben einem Iokoregion&ren Rezidiv pulmonale Metastasen zeigte. Drei Monate nach Erstdiagnose verstarb die Patientin infolge Tumorprogredienz. Unter den Malignomen des Uterus gilt das neuroendokrine Karzinom als ausgesprochene Rarit~t. Wichtig ist die Abgrenzung dieser prognostisch ungiJnstigen Tumoren vom kleinzelligen undifferenzierten Karzinom (NSE und Chromogranin negativ) und vom embryonalen Rhabdomyosarkom (Myoglobin positiv). Die histopathologische Feststellung des neuroendokrinen Charakters ist fiJr Prognose und Therapieempfehlung bedeutsam, da die Mehrzahl dieser Tumoren ein hochaggressives Verhalten aufweisen.
$6 AIIgemeine und operative Gyn~ikologie PA.07.12 Komplikationen bei mehr als 5000 Pelviskopien am Carl- Thiem- Klinikum Cottbus von 1996 bis 2000 Hanoldt D., S~gner S., Riedel HH. Frauenklinik, CTK Cottbus
PA.07.13 Kann durch eine Elektrostimuationstherapie die willkLirliche Beckenbodenkontraktionskraft gesteigert werden? Reckemeyer I., Jundt K., Drinovac V., Peschers U. I. Frauenklinik, Ludwig-Maximilians-Universit~t, Maistrasse 11, 80337 MQnchen
Methodik~ Retrospektive Auswertung der Krankenbl~itter von 5124 in den Jahren 1996 bis 2000 pelviskopisch operierter Patientinnen hinsichtlich durchgef0hrtern Eingriff sowie intraund postoperativer Komplikationen irn Rahmen einer Dissertationsarbeit. Ergebnisse: Von 1996 bis 2000 wurden in der Frauenklinik des CTK Cottbus 5124 Pelviskopien durchgef~hrt. Der Anteil der operativen Pelviskopien nahm dabei st~ndig zu (1996: 47,7%, 2000: 74,8%) und betrug im Gesamtzeitraum mehr als 61%. 10,2% der Eingriffe waren Sterilisationen rnit r0ckl~ufiger Tendenz (1996: 16,3%, 2000: 5,7%). Weniger als 28% waren rein diagnostische Eingriffe. Bei 11 Patientinnen (0,22%) kam es zu schweren Kornplikationen, in 122 Fallen (2,4%) traten leichte Komplikationen auf. Letale Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die h~ufigste schwere Komplikation war die Darmperforation, zu der es bei 5 Patientinnen (0,98 %0) kam. Dabei waren alle 5 Patientinnen, z.T. mehrfach, voroperiert. Die h~ufigsten leichten Komplikationen waren intraoperativ die Bauchdeckengef&F~verletzung (n = 23/ 4,5%0) und im postoperativen Verlauf die Harnwegsinfektion (n = 29/ 5,7%o). Bei 11 Patientinnen war eine Pelviskopie aufgrund eines ausgedehnten Adh&sionsbauches oder wegen extremer Adipositas nicht durchfiJhrbar. Diskussion: Bei einer Gesamtkomplikationsh~ufigkeit yon 2,62% lag der Anteil schwerer Komplikationen im Beobachtungszeitraurn bei 0,22%. Trotz des zunehmenden Anteils operativer Pelviskopien blieb die Anzahl der Kornplikationen im Jahresdurchschnitt weitgehend unver~ndert.
Fragestellung: Durch ein Elektrostimulationstraining soil neben einer Verbesserung der Inkontinenzsymptomatik ein aktives willk. Anspannen des Beckenbodens erreicht werden.
PA.08.01 Prospektive Studie zur sonographischen Beurteilung des Operationsergebnisses nach TVT-Operation
PA.08.02 Erstmanifestation eines Non-HodgkinLymphoms als palpable Resistenz in der Brust - Notwendigkeit der raschen Diagnose und Therapie
Flock F., Reich A., Wamsler M., Kreienberg R. Universit~tsfrauenklinik, Prittwitzstr. 43, 89075 UIm
Methodik: 39 Patientinnen mit Harn- oder Stuhlinkontinenz (Levatorkontraktion/Oxfordskala: 0-2). 2 Trainingseinheiten ~ 10 Minuten t&glich. Beurteilung der Willkerkontraktion und der Inkontinenzsymptomatik vorher und nachher. Ergebnisse: Gruppe h 13 von 39 Patientinnen: Signifikante Zunahme der willk. Levatorkontraktionskraft von 0,69 auf 2,77( P=0,0001; Wilcoxon Signed Rank Test) mit Umstellung auf ein aktives Biofeedback-Training. Gruppe I1:26 der 39 Patientinnen wurden ausschliel~lich mit einer Elektrostimulationstherapie behandelt. Zunahme der willk. Levatorkontraktionskraft von 0,83 auf 1,68 ( P=0,0001; Wiicoxon Signed Rank Test). Kein Unterschied der Levatorkontraktionskraft fi~r beide Gruppen vor Therapiebeginn (P=0,63; Mann-Whitney Rank Sum Test) Fazit: Etwa die H~ilfte der Patientinnen, denen wegen mangelhafter willk. Kontraktionsf~higkeit ein Elektrostimulationstraining verordnet wird, erlernt den Beckenboden wieder aktiv anzuspannen.
Klein B. 1 Funk A. 2 Rath W. 1 (1) Universit~tsklinikum Aachen, Klinik fQr 7
Ziel: Definierung sonographischer Befunde nach TVTOperation. Pat. + Methode: n=68 Pat. wurden durch TVT operiert und 8 Wochen postoperativ introitus-sonographisch nachuntersucht. Ergebnis: Bei Pat. mit Heilung der SIK (n=61) lag das Band im Mittel 21+_ 5 (Range 9-33) mm distant des Biasenausganges (BA). Bezogen auf die individuelle Urethral~nge lagen die B~nder in 92% im Bereich der beiden rnittleren Quadranten und 8% im ~ul~eren. Bei Pat. mit Persistenz der SIK lag das Band ebenfalls 21mm (mittel) distant des BA, bei einzelnen jedoch in direkter N&he zurn Urethralausgang, was bei Kontinenten nicht nachweisbar war. Beim Vergleich der Pat. rnit und ohne postoperativer Restharnbildung zeigte sich ein geringer Unterschied im Abstand zwischen Band und Urethraschleimhaut (3,9 vs. 4,7rnm, p=0,06). Ein Abstand von <=3 mm war immer mit einer Restharnbildung (20-80rnl) assoziiert. Schlussfolgerung: Das TVT-Band ist regelrn~l~ig sonogr. darstellbar. Die Messbereiche der Pat. mit problernfreiem und belastetern Verlauf 0berlappen. Extremlagen des Bandes k6nnen erkannt werden, so dass unter BerQcksichtigung dos Beschwerdebildes therapeutische Konsequenzen gezogen werden kSnnen.
Frauenheilkunde, (2) Kreiskrankenhaus N0rtingen, Abteilung Frauenheilkunde Einleitung: Die Differentialdiagnose bei suspekten Raurnforderungen der Mamma umfasst in seltenen Fallen auch die Erstmanifestation lymphatischer Erkrankungen. Wie unsere Kasuistik exernplarisch zeigt, ist bei diesen Patientinnen eine rasche Diagnosesicherung und Therapie prognostisch richtungsweisend. Fallbeschreibung: Ein Knoten in der rechten Brust bei einer 21 j~ihrige Patientin war Anlal~ for eine ausw&rtig durchgefehrte Mamma-Sonografie und eine Feinnadelbiopsie. Diese erbrachte den Nachweis lymphoider Zellen und zahlreicher Blasten. Auch nach Einweisung in unsere Klinik konnte eine sichere Diagnosezuordnung durch Mamrnografie und Mammasonografie nicht erreicht werden. Eine umgehend durchgef0hrte Exstirpation eines Tumorknotens erbrachte die histologische Diagnose: hochmalignes, zentroblastischzentrozytisches Non-Hodgkin-Lymphom rnit Dominanz der zentroblastischen Komponente. Eine Chernotherapie wurde unverziJglich begonnen, und erreichte eine kornplette Remission bis zurn momentanen Zeitpunkt, vier Jahre nach Erkrankungsbeginn. Die zweifelsfreie, und ziJgige Diagnosesicherung eines Lymphoms ist yon entscheidender Bedeutung fiJr die Beurteilung der Prognose und die Therapieplanung. Eine verzSgerte Diagnosestellung bei Lyrnphornen kann die Prognose der Patientin erheblich verschlechtern.
$7 AIIgemeine Gyn~ikologie II PA.08.03 Rektalmanometrie und Friihbehandlung nach intrapartaler Darmverletzung SchrSter MW., Wagner U., Wallwiener D. Frauenklinik, Universit~it TQbingen Einleitung Die vaginale Geburt wird bei Frauen als der wichtigste athiologische Faktor f0r die Entwic~lung einer analen Inkontinenz angesehen. Die geburtsbedingte Denervierung der Beckenboden- und Sphinctermuskulatur und das mechanische Trauma sind die entscheidenden Faktoren f0r die Ausbildung einer Stuhlinkontinenz. Methodik: Mittels eingehender Diagnostik wie Raktalmanometrie und Pelvimetrie konnte bei 36 Patientinnen mit intrapartaler Darmverletzung 6 Wochen postpartal die Sphincterfunktion und das Kontinenzverhalten QberprOft und ein bei erniedrigten Werten darauf abgestimmter Therapieplan aufgestellt werden. Ergebnisse: Bei 50% der Patientinnen konnten erniedrigte Werte festgestellt werden, bereits 50% aus diesem Kollektiv klagten 0ber Symptome der Stuhlinkontinenz. Alle Patientinnen mit ernierigten Werten wurden einem speziellen Sp~inctertraining mit begleitendem Analbiofeedback zugefQhrt, wobei bereits nach drei Monaten eine subjektive Besserung der Beschwerden beobachtet werden konnte. Schlul~folgerungen: Zur Pravention bzw. Behandlung einer postpartal auftretenden Stuhlinkontinenz ist der Dehnungsschaden des N. pudendus zu therapieren. Neben AIIgemeinmal~nahmen stellt bei Nervenlasionen die krankengymnastische Behandlung mit begleitendem Analbiofeedback trotz des nicht unerheblichen Aufwandes eine Methode mit hoher Erfolgsrate und gutem Langzeiteffekt dar. Ob sich die apparativen Druckwerte normalisieren, bleibt einer weiteren Evaluation vorbehalten.
PA.08.05 Tension free vaginal tape (TVT) - Erfahrungen und Ergebnisse mit einer neuen Inkontinenzoperation
Miska K. ~ Sch0ssler B, 2
PA.08.04 Hospiz-Pflege auf Normalstation Erfahrungsbericht zu einer "neuen" Alternative
Hubatsch M., Koettnitz F. Frauenklinik, St.Josefs-Krankenhaus, Potsdam
Hospizpflege wird heute in vielen Einrichtungen in unterschiedlichster Weise stationar und im hauslichen Bereich angeboten. Leider noch nicht fl~chendeckend, sicher in der regel mit viel Empathie, aber nicht immer mit der notwendigen Professionalitat. Kranke, dem Sterben nahe Mitmenschen, haben oft einen langen Weg auf Normalstation hinter sich, bevor sie in die letzte Phase ihres Lebens eintreten. Verlegung zur Pflege im speziellen stationaren Hospiz-Bereich bedeutet dann eine erhebliche Belastung des die Situation erkennenden Patienten. Neben der Aufgabe gewachsener, wichtiger sozialer Bindungen an das Pflegepersonal und die betreuenden #,rzte, mur~ ein bedeutender Schritt in der Erkenntnis der eigenen Situation gemacht werden. Wir berichten mit dieser Arbeit von den eigenen Versuchen am Beispiel von gyn&kologischen Fallen, bewul~t im Rahmen der "normalen" Stationspflege Hospizarbeit zu leisten, um unter anderem den Bruch der zu erwartenden Situation fiJr den Patienten bei Verlegung in ein Hospiz nicht zu dramatisch auszugestalten.
PA.08.06 Lebensqualit~it bei Drang- oder Stressinkontinenz vor und nach Behandlung mit Tolterodin (Detrusitol) oder Beckenbodengymnastik (BBG)
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(1) Frauenklinik, Klinikum rechts der Isar M0nchen der Technischen Universit~t MiJnchen, (2) Frauenklinik Kantonsspital Luzern/Schweiz Einleitung: Die minimal invasive TVT Operation zur Behandlung der Stressharninkontinenz hat in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung erlangt. Ziel unserer Erhebung war die Evaluation eigener Ergebnisse nach Einsatz eines TVT im Langzeit-Follow up mit Hilfe des validierten Inkontinenzfragebogens: Bristol female lower urinary tract symptoms questionaire ( BFLUTS ). Methodik: Evaluiert wurden die ersten 50 Pat., die mit einer TVT-Operation behandelt wurden. Die Einsch~tzung des Therapieerfolges erfolgte durch die Beantwortung des Inkontinenzfragebogens (BFLUTS). Ergebnisse: 47 Frageb6gen wurden retourniert und ausgewertet. Durchschnitts-Follow up-Zeitraum 20 mon. Die TVT Operation wurde 11 mal ohne Zusatzeingriff, 20 mal mit Zusatzeingriff und • 6 mal aufgrund einer larvierten Stressinkontinenz durchgefiJhrt. Intraoperativ kam es bei 3 Frauen zur Blasenperforation. Nach ihrer subjektiven Einsch~tzung gaben 70% der Pat. an keinen Urinverlust mehr Zu haben ( kein Urinverlust bei k(Jrperlicher Aktivit~t 77%). Blasenentleerungsproblematik zeigten 6 % der Pat. Unter einer Urgeinkontinenz litten 6% der Befragten, welche bei neuaufgetreten war. 85% waren mit dem Operationsergebnis sehr zufrieden. Schlussfolgerungen: Die Erfahrungen mit der TVT Operation sind sowohl als Einzeleingriff als auch als Zusatzeingriff bei Prolaps genitalis oder larvierter Stressinkontinenz sehr gut.
Schmidt R. 1, Hoyme UB. 2, Ebinger U. 3 (1) Erfurt, (2) Helios Klinikum Erfurt, (3) Pharmacia GmbH, Erlangen Ziel: Bei Pat. mit Drang- (DI) oder Stressinkontinenz (SI) sollte die Lebensqualitat (QoL) vor und nach Therapie (Th.) mit Tolterodin bzw. BBG erfasst werden. Methodik: In einer prospektiven, offenen Studie wurden 20 DI-Pat. (mittl. Alter 53,8 J.) mit Tolterodin 2 mg bid behandelt, 20 SI-Pat. (57,4 J.) mit BBG. Vor und am Ende der Th. f(Jllten die Pat. ein Miktionstagebuch und den ,,Bristol Female LUTS-Fragebogen aus. Ergebnisse: Nach 3 Men. Th. mit Tolterodin waren die Mikt.-frequenz (med. Verand. nach Th. -3,0; Ende vs vor Th. p< 0,005), der Harndrang ( -4,5; p< 0,001) und die DI-Episoden (-1,0; p< 0,05) signifikant reduziert. Bei Pat. mit SI blieben die Mikt.-parameter (MP) statistisch unverandert. Keine Differenz bestand vor und am Ende der Th. zwischen DI und SI in der QoL bezgl. Obstruktion und Sexualleben. SI-Pat. erlebten die for die SI spezif. Symptome (Sy.) nicht belastender als DI-Pat. Dagegen waren vor Th.beginn DI-Pat. durch die Sy. Diurie (p< 0,01) und imperativen Harndrang (p< 0,05) sign. starker belastet als SI-Pat.und vermieden vor Th. haufiger Orte, an denen keine Toilette verf0gbar war, (p< 0,01). Nach 3 Mon. Th. bestand zwischen beiden Gruppen kein Unterschied mehr in der QoL. S c h l u s s f o l g e r u n g : Sy. der DI werden vet anticholinerger Th. belastender empfunden als Sy. der SI. Bei DI-Pat. verbessert Tolterodin jedoch nicht nur die MP, sondern auch die QoL in einigen Kriterien signifikant.
$8 AIIgemeine und operative Gyn&kologie PA.08.07 Gerinnungsphysiologische Untersuchungen bei Patientinnen mit gyn~ikologischen Malignomen unter hochdosierter Hormontherapie mit Megestrolacetat Hoffmann O. 1, Oberhoff C. ~, Winkler UH. 2, Schindler AE. 1, Kimmig R. (1) Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe,Universit&tsklinikum Essen, (2) Lahn-DillKliniken Wetzlar, Abteilung for Gyn&kologie und Geburtshilfe Fragestellung: Die Gabe von hochdosierten Gestagenen bei Patien-tinnen mit gyn~kolgischen Malignomen ist als etablierte Therapie an-zusehen, potentiell gilt die Gestagentherapie jedoch als thrombogen. Um m6glich e Auswirkungen auf die Gerinnung und Fibrinolyse zu unter-suchen, beobachteten wir 23 Patientinnen, die mit 160 bzw 320 mg Megestrolacetat therapiert wurden (Jber 6 Monate. Methodik: Sowohl vor, als auch im 1., 3. und 6. Behandlungsmonat er-folgten Untersuchungen auf Fibrinogen, Faktor VII, Prothrombinfragment 1+2, Thrombin-Antithrombin III Komplex, Thromboplastinzeit, Partielle Thromboplastinzeit, AT III, Protein C- und S, Plasminogen, t-PA Antigen, PAPKomplexe, PAl Antigen, D-dimere, FbDP. Ergebnisse: Es zeigten sich pr~therapeutisch erh6hte Plasmaspiegel des Frag 1+2, t-PA, D-Dimer, FbDP und des PAP-Komplexes. Longitudi-nal zeigte sich nur ein signifikanter Abfall des Faktor VII, immer jedoch im Referenzbereich. Zwischen beiden Desierungen gab es keinen Unterschied. Eine erh6hte Gerinnungs-aktivierung konnte gestagenbedingt nicht gezeigt werden.
PA.08.09 Impotente Paare in der Gyn~ikologie: Wirksamkeit und Vertr~iglichkeit von Vardenafil (NUVIVA), einem neuen PDE5 Inhibitor zur Behandlung der erektilen Dysfunktion Ulbrich E. Gesch~ftsbereich Pharma, Medizin, Bayer Vital GmbH Nach wie vor wird 0ber sexuelle Probleme im &rztlichen Umfeld kaum gesprochen. Wenn iJberhaupt, wagt es noch am ehesten die Patientin, sexuelle Beziehungsprobleme ihrem Gyn~kologen gegen0ber zu thematisieren. Nicht selten geht es dabei um Potenzprobleme des Mannes, die dieser oft tabuisiert und mit sexuellem R0ckzug beantwortet. Um diesen zu verhindern, ist es wichtig, often 0ber Probleme zu sprechen und (~ber Behandlungsm6glichkeiten zu informieren. In diesem Zusammenhang soil Vardenafil, ein neuer Phesphodiesterase-5 (PDE5) Inhibitor, als Therapieoption bei der erektilen Dysfunktion vorgestellt werden. In pr&klinischen Studien war Vardenafil in der Hemmung der PDE5 etwa 10-fach wirksamer als Sildenafil und zeigte eine h6here Selektivit~t. Die erektionsf($rdernde Wirkung yon Vardenafil wurde in einer gro&en Phase lib Studie gezeigt. Unter 20mg Vardenafil kam es bei 75% der Versuche zur Ejakulation nach Geschlechtsverkehr (Placebo: 40%). Best&tigt wurden diese Ergebnisse in einer Phase Ill Studie an einer nicht selektierten Patientenpopulation: 85% der Patienten unter Vardenafil beurteilten ihre Erektionen als verbessert (Placebo: 28%). Auch bei der relativ schwer zu therapieren ED bei Diabetes war Vardenafil sehr gut wirksam (20rag Vardenafil: 72% Responder, Placebo: 13%). Vardenafil erwies sich in allen Studien als gut vertr~glich und sicher.
PA.08.08 Peri- und Postmenopause: K6rperlichkeit, Sexualit~t und Selbstbild der ~ilteren Frau von Gruchalla B. ~, Hahlweg-Widmoser B. 2, Gugger B. 3 Teschner A. 2 Debus G. (1) Frauenklinik, Krankenhaus M0nchen Neuperlach, (2) Gemeinschaftspraxis for Frauen, M0nchen, (3) Psychotherapeutische Praxis, M0nchen Einleitung: Mit der Studie sollte ein Status Quo der Sexualit~t der 50- bis 80-j~hrigen Frauen in Deutschland erhoben werden, indem u.a. die Bereiche KSrperempfinden, Selbsteinsch~tzung, sexuelle Aktivit~t und Erleben im biographischen Kontext erfasst werden. Methode: Speziell erstellter, halbstrukturierter, anonymer Fragebogen, Querschnittsstudie an 102 Frauen, 50-82 Jahre, interdisziplin&re, kooperative Studie an zwei Klinikambulanzen. Ergebnisse: Von den Parametern sexuelle Aktivit~it, Selbsteinsch&tzung und momentanes seelisches Befinden korreliert der letztgenannte hoch signifikant mit der Einsch&tzung der kSrperlichen Attraktivit~t, nicht jedech mit dem Empfinden der allgemeinen Attraktivit&t (p=0,006, 1-seitig). 61,8 % der Frauen halten sich for Qbergewichtig, aber nur 41,2 % haben einen bmi von =25. Mif~brauchte Frauen (13 %) assoziieren Sexualit~t h~ufiger mit Angst als mit Ekel (p=0,003, 2~seitig). Schlu6folgerung: Sexualit~it ist for tiltere Frauen wichtig, ihr KOrper-empfinden entspricht dem j0ngerer Frauen. Eine Sexualanamnese sollte obligat bei allen ~lteren Frauen durchgef0hrt werden. Bei therapeutischen Interventionen sollten unbedingt die sexuellen W0nsche und Erwartungen der Patientin berQcksichtigt werden.
PA.08.10 Stellenwert der konservativen Therapie bei der weiblichen Stressharninkontinenz Richter ON., Hocke A., Flaskamp C., Ulrich U. Zentrum for Geburtshilfe und GynAkologie, Universit~t Bonn Einleitung: In den letzten Jahren hat sich die Behandlung der weiblichen Stre6harninkontinenz Zu Gunsten der konservativen Behandlungsmethoden verschoben. Die Daten aus dem konservativ behandelten Patientenkollektiv der UFK Bonn werden vorgestellt. Material und Methoden: 112 Patientinnen im Alter von 29 - 86 Jahren mit einer Strel~harninkontinenz Grad I und II wurden nach urogyn~kologischer Diagnostik mittels Beckenbodengymnastik, Iokalen Ostrogenen sowie Biofeedbacktherapie mit Elektrostimulation behandelt und im Intervall nach drei, sechs und zw{51f Monaten zur Verlaufskontrolle einbestellt. Ergebnisse: 67% aller Patientinnen zeigten sich mit dem Erfolg der konservativen Therapie zufrieden, 25% konnten nur einen geringf0gigen Effekt erkennen, 8 % registrierten keine subjektiven Ver&nderungen. Die Kombination aus Beckenbodengymnastik, Iokalen (~strogenen und BiofeedbackTherapie 0ber mindestens drei Monate schien h~ufiger zu einer subjektiven Besserung oder Heilung der Inkontinenzprobleme zu f0hren als andere Therapiekombinationen oder Einzeltherapien. An Komplikationen beobachteten wir bei 9% der Patientinnen nur geringf0gig ausgepr~gte Schmerzen, vaginale Irritationen oder Infektionen. Schlu&folgerung: Die konservative T h e r a p i e der Strer~harninkontinenz erweist sich als sehr effektiv und nebenwirkungsarm. Ihr Stellenwert hat daher in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen.
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AIIgemeine Gyn&kologie II PA.08.11 Sonomorphologische Ver~inderungen durch die Kolposuspension nach Burch Reich A., Flock F., Grab D., Kreienberg R. Frauenklinik, Universit~t UIm Das Prinzip der Kolposuspension nach Burch besteht in einer Stabilisierung' des Blase n h alse,~:" Mithilfe der Perinealsonographie I~Bt sich dieser Bereich sehr gut beurteilen. Ziel dieser Arbeit war es die topographischen Ver~nderungen zu untersuchen. Bei 17 Patientinnen wurde die Perinealsonographie pr~operativ, fr0h postoperat~v ( 9 Tagen) und mittelfristig nach Operation (17 Wochen) durchgeffihrt (Gruppe 1). Zur Beurteilung des langfristigen Operationsergebnisses wurden weitere 30 Frauen 13 bis 50 Monate (Gruppe2) bzw. nach meh#als 50 Monaten (Gruppe 3) nachuntersucht. Die Betrachtung,der vertikalen Abst~inde des Blasenausganges zur Symphysenunterkante zeigte in allen postoperativen Zeitr~umen eine signifikant hShere Position verglichen zum pr~operativen Befund unter Ruhebedingungen wie auch unter ValsalvamanSver. Bei den horizontalen Abst~nden zeigt sich eine anhaltende Ventralverlagerung des Blasenhalses. AIs Resultat der ventrokranialen Verlagerung des Meatus urethrae internus kam es postoperativ zu einer signifikanten Verkleinerung des retrovesikalen Winkels 6. Beim Vergleich der postoperativ kontinenten und inkontinenten Patientinnen zeigte sich kein signifikanter Unterschied, wenngleich die Verlagerung des Blasenausganges der Inkontinenten nicht so ausgepr~igt war wie bei den kontinenten Frauen. Die Kolposuspension nach Burch fQhrt zu einer anhaltenden ventrokranialen Verlagerung des Blasenhalses. Eine sonographisch "korrekte" Verlagerung ist aber kein Indiz for eine postoperative Kontinenz, was durch die multifaktorielle ,~,tiologieder Stre6harninkontinenz bedingt ist.
PA.08.12 Emotionale Verarbeitung und Akzeptanz des medikament~sen Schwangerschaftsabbruches mit Mifepriston Hemmerling A., Siedentopf F., Beusch J., Kentenich H, Frauenklinik, DRK Westend Berlin Einleitung: 2 Jahre nach Einf0hrung yon Mifepriston in Deutschland weisen die niedrigen Anwendungszahlen auf eine sehr zSgerliche Etablierung hin. Wegen der aktiven Einbeziehung der Frauen in den Abbruch wird oft eine erschwerte emotionale Verarbeitung vermutet. Wir untersuchten die psychische Belastung vor und nach medikamentOsem und chirurgischem Abbruch. Methoden: 147 Frauen mit medikament5sem und 72 Frauen mit chirurgischem Abbruch wurden vor und 4 Wochen nach dam Eingriff befragt. Neben Beweggr~Jnden, Kriterien der Methodenauswahl und medizinischen Details wurden die HADS und IES abgefragt. Ergebnisse: Die demographischen Angaben ergaben keine Unterschiede zwischen den Anwenderinnen beider Methoden. Es zeigte sich ein signifikanter Abfall der Werte for Angst und Depression bei beiden Methoden im Verlauf des Ereignisses. Die Anwenderinnen von Mifepriston wiesen deutlich geringere Angstwerte auf; desweiteren wurde ein geringeres Ausmaf~ von Intrusion und Vermeidung in dieser Gruppe gefunden. Schlussfolgerung: Die positiven Ergebnisse der psychischen Verarbeitung und die hohe Zufriedenheit der Frauen unterstreicht die Notwendigkeit einer Auswah! zwischen verschiedenen Methoden und einer verbesserten Zug~nglichkeit zu Mifepriston in Deutschland.
PA.08.13 Schwangerschaftsverlauf und kindliches outcome bei 300 HIV-exponierten Schwangerschaften an deutschen Schwerpunktzentren 1999-2001
PA.08.14 Postoperative Ergebnisse nach laparoskopischer Neovagina-Anlage modifiziert nach Vecchietti in der Frauenklinik MLinchenGrol~hadern
FauI-Burbes C 1, Ahr A. ~, Beichert M. 2, Clad A. 2, Funke A. 2, Gingelmaier A. 2, Hollwitz B. 2, Weigel M. 2 (1) Zentrum Gyn~kologie, Uniklinik Frankfurt, (2) AG HIV in Gyn Geb, AG Infektiol. DGGG
Deppe Ch. 1, Anthuber S. ~, Korell M. 2, Anthuber Ch. 3 (1) Frauenklinik Gro&hadern, Ludwig-MaximiiiansUniversit~it MOnchen, (2) Frauenklinik des Klinikums Duisburg, (3) Frauenklinik des Kreiskrankenhauses Starnberg
Fragestellung: Analyse der Verl~iufe yon insgesamt 300 Schwanger-schaften (SS) HIV-infizierter MOtter: Bericht (~ber Management und Transmissionsrate. Methode: 1999-2001 wurden 300 SS HIV-infizierter M0tter bis zur Geburt betreut und felgende Parameter erfasst: Infektionsweg und -zeitpunkt der Mutter, Geburtsmodus und SS-Weche, CD4-Zahl, Viruslast im Verlauf, ART vor und in der SS, Komplikationen sowie kindlicher Infektionsstatus Ergebnisse: Infektionsweg bei 273 Patientinnen: 155 (56,7%.) aus Endemiegebiet, 38 (13,9%) IVDA, 67 (24,5%) heterosexuell, 4 x infizierte Blutprodukte, 9 x unklar. 268 Entbindungen erfolgten per Sectio caesarea, .davon 242 (88,6%) primtir und 26 (9,5%) sekund&r, 5 vaginale Entbindungen bei unbekannter Infektion der Mutter. Der angestrebte Entbindungszeitpunkt 36.-38. SSW wurde in 83,8% d. F. eingehalten. Bei 6 Kindern (2,1%) muB von einer konnatelen HIV-Infektion ausgegangen warden .Zusammenfassung: Durch Betreuung und Behandlung HIVinfizierter Schwangerer nach den aktuell geltenden Richtlinien in Schwerpunkt-zentren kam es in 2 , 1 % zu einer vertikalen HIV-Transmission. Der gr61~te Anteil der Patientinnen stammte aus Endemiegebieten.
Zur Behebung einer Vaginalaplasie beim Mayer-RokitanskyK0ster-Hauser Syndrom hat sich die Anlage einer Neovagina nach Vecchietti in der Frauenklinik GroBhadern bew~hrt. Seit 1997 wurde die Operation in 11 F~llen in modifizierter Form auf laparoskopischem Wege durchgefQhrt. Anstelle der klassischen Vecchietti-Olive wurde dabei zur Vaginaldehnung ein Pelzer'sches Steckphantom benutzt. Die ProthesenNachbehandlung erfolgte mit Teflonprothesen oder auffQllbaren weichen Vaginalprothesen. 6 Monate bis 5 Jahre nach der Operation wurden die Patientinnen durch Fragebogen nachuntersucht und, wenn mSglich, often interviewt und klinisch-gyn~kologisch untersucht. Es wurden v.a. Ergebnisse zur subjektiven Patientenzufriedenheit, zu postoperativen Problemen und zu Kohabitationen erhoben und die erzielte Vaginall~inge gemessen. Daneben wurden perioperative Daten zu Komplikationsraten, Operationszeit, Liegedauer und Analgesiebedarf ausgewertet. Ergebnisse: Die Mehrzahl der Patientinnen litt in der postoperativen Phase unter Schmerzen trotz Katheter-PeriduraI-An~sthesie und Opioiden. Die Frauen sind subjektiv mit dam Operationsergebnis sehr zufrieden, und fast alle Patientinnen w0rden sich erneut operieren lassen.
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AIIgemeine und operative Gyn~kologie PA.08.15 Langzeit- Kontrolle yon Patientinnen mit Blasenmole: Prognosefaktoren fLir die Entwicklung eines malignen Trophoblasttumors und fLir das Auftreten eines Rezidivs einer Blasenmole Hegab H. 2, Schindler A.E. 1 (1) Institut for Medizinische Forschung und Weiterbildung, Essen, (2) Universit&tsfrauenklinik, Alexandria, h,gypten
Es wurde eine prospektiv-kontrollierte Studie durchgefehrt, die 80 Patientinnen mit Blasenmole und 50 normale schwangere Frauen entsprechender Schwangerschaftsdauer umfasste. Bei diesen Frauen wurde eine 12-j&hrige Nachbeobachtungszeit ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl (3-HCG als auch Serumprogesteron ven prognostischer Bedeutung sind, um die Frauen zu erkennen, die einen bSsartigen Trophoblasttumor entwickein werden, oder aber ein Rezidiv der Blasenmole. Serum6stradiol kann von prognostischem Wert for eine maligne Entwicklung sein, aber nicht for ein Rezidiv einer Blasenmole. Die Inhibinspiegel im Serum bei Blasenmole waren signifikant hSher, trotzdem ergab sich daraus kein prognostischer Wert, Die Tumormarker CA 12-5, CA 15-3 und CEA waren bei Blasenmole nicht verAndert. Der durchschnittliche CA 19-9 Wert im m0tterlichen Sewrum war bei Blasenmole signifikant niedriger. Hierbei konnte aber keine prognostische Bedeutung festgestellt werden.
PA.08.16 Invasive und nicht-invasive Durchblutungsmessung - Eine experimentelle Studie zur Pr~izision yon Blutflul~geschwindigkeiten Gr06ner S., Manolopoulos K., Hadjimohammad A., Roth G., K0nzel W. Frauenklinik, Universit~t Giessen
Fragestellung: Wie pr~zise und reproduzierbar sind nichtinvasive Messungen der BlutfuBge-schwindigkeiten und die quantitative Bestimmung der Blutstr6mung mit dem gepulsten Doppler gegen0ber der invasiven Durchblutungsmessung. Methode: Der BlutfluB in der A.carotis wurde mit dem gepulsten Doppler (LOGIQ 500, GE Ultrasound) bei 41 Schaffeten (GT: 112 -145) vor und w~hrend 98% Reduktion der uterinen Perfusion online analysiert. Der Blutflu& in der A.carotis wurde nach der Formel v[cm/s] " r 2. p. 0.6 [ml/min] bestimmt, wobei die Messungen der mittleren BlutflulSgeschwindigkeit v [cm/s] vom Winkel der Messung und r [mm] veto Gef&f~querschnitt abh~ngig waren. Simultan erfolgte die invasive, online (McLab Computer) Durchblutungsmessung 0ber Transittime Gef~flu6sonden, die an der A.carotis der Feten plaziert waren. Ergebnisse: Vor und nach 98% uteriner Perfusionseinschr&nkung ergaben sich signifikante Korrelationen zwischen beiden DurchblutungsmeBmethoden (R= 0.80, p=0.0001). Schlul~folgerung: Die nicht-invasive Messung von Blutfu&geschwindigkeiten mit dem gepulsten Doppler erm6glicht, wie die invasive Durchblutungsmessung, eine pr&zise Bestimmung der Gef~durchblutung.
07.5.01 Nutzung von VerhiJtungsmitteln: Deutsche Ergebnisse einer Umfrage der European Group of Contraception (EGOC)
07.5.02 Vorteile der digitalen Bilddokumentation und verarbeitung in der laparoskopischen Gyn~ikologie
Podlinski K. ~ Renner S. 2 0 p p e l t PG. 2 Kr0ssel JS. Bender HG. 1, Beckmann MW. 2 (1) HHU D0sseldorf, Frauenklinik, (2) Universit~t Erlangen-N0rnberg, Frauenklinik
Neuhofer C., Jacobs VR., Schwarz-Boeger U., Humbert A,, Kiechle M. Frauenklinik, Technische Universit~t M0nchen
Fragestellung: Im Rahmen einer internationalen Kollaboration wurde v o n d e r EGOC eine Umfrage zur Verh0tung in 14 L&ndern induziert. Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Nutzung von Kontrazeptiva sollten herausgearbeitet werden. Methoden: Der yon der EGOC entwickelte Fragebogen wurde 0berarbeitet und erg~nzt. Im Zeitraum von 09/00 - 03/01 wurden 825 Frauen im Alter von 15 - 45 Jahren befragt. Ergebnisse: Frauen~rzte, Zeitschriften und Freunde sind die h~ufigsten Informationsvermittler (80%). AIs wichtigsten Aspekt geben 0ber 80% die Sicherheit an. Die Pille ist absolut gesehen die h~ufigste Verh0tungsmethode (49%). Die Pille und die Sterilisation werden als die sichersten Methoden (86 %) angesehen. Kondome,Spirale und Depotinjektionen werden als gleichwertig sicher angesehen, wobei die absolute Sicherheit nur in bis zu 42 % gegeben ist. 78% der Frauen sind durch die momentane Verh0tungsmethode nicht belastet und bezeichnen sich als mindestens zufrieden (60%). Schlussfolgerungen: Orale Kontrazeptiva sind immer noch die h~ufigst benutzten Verh0tungsmittel, gefolgt veto Kondom. Die Einsch&tzung und Information 0ber die Wertigkeit der sonstigen MSglichkeiten der Verh0tung sind nicht ausreichend. Hierzu sollte eine vermehrte Information durch die Frauen&rzte erfolgen.
Zur Dokumentation in Forschung, Lehre und for eine Befunddemonstration for Kollegen und Patienten ist eine qualitativ hochwertige intraoperative Bilddatenerfassung immer wichtiger. Zunehmende Computerisierung im OP in Verbindung mit hochauf16senden Digitalkameras schaffen in der gyn&kologischen Laparos-kopie die Voraussetzung daf0r. Wir verglichen die klinische Erfahr-ung bei 100 Laparoskopien mit dem Advanced Image and Data Archiving System (AIDA) der Fa. STORZ, Tuttlingen und des Multi Hi-Fie Pneu Insufflator der Fa. WISAP, Saueriach. Beide Systeme repr~sentieren gegens&tzliche LSsungen bez0glich Aufwand und Kosten, aber auch bzgl. technischer Komponenten und Leistungsf&higkeit, Abspeicherung yon Bilddateien, Nachbearbeitungs- und EinsatzmSglichkeiten. Einfache und schnelle Integration yon Bildmaterial in OP-Bericht und Arztbrief, sowie Publikationen, Internet und Lehre erwiesen sich neben Unabh~ingigkeit von Fotographen und PC-Experten als gr6sster Vorteil, derzeit fehlende Videodokumentation, kleine Speicher-medien, erschwerte Softwarebedienung und Konfigurationsproble-me als Nachteil. Mit beiden Systeml6sungen wird eine hochwertige Bilddokumentation mit weiteren Einbildungsm6glichkeiten erworben. Softwareoptimierung, gr5ssere Speicherformate wie DVD-Rom und erweiterte Videooptionen w~ren w0nschenswert.
$11 AIIgemeine und operative Gyn&kologie I
07.5.03 Vaginalaplasie: Klinische Ergebnisse nach Anlage einer Neovagina, psychosoziale Situation und Sexualverhalten
Wachter I., Brumberger V. Universit~its-Frauenklinik, Dresden
Seit 1980 wurde bei 79 Patientinnen die Vecchietti'sche Operation durchgefQhrt, 26 F~lle konnten Qber,lange Zeit nachbetreut werden. Die Diagnosestellung erfolgte im Durchschnitt mit 16 Jahren, der Eingriff wurde im Mittel im Alter yon 17,5 Jahren durchgefQhrt.-Die vollst~indige Epithelisierung der Neovagina dauerte unter Prothesenbehandlung bis zu einem Jahr. Die primer (~berlange Scheide verk0rzte sich bis in HShe der Ligg. rectourethrovesicalia, die endg01tige Scheidenl~inge betrug etwa 6 cm im nicht gedehnten Zustand. 15 der 26 Frauen hatten postoperativ keine Probleme im Umgang mit der Prothese. Die Kohabitarche fand iJberwiegend er~t 1 Jahr postoperativ statt. 50% der Frauen informierten ihre Partner nicht 0ber die vorausgegangene Operation. Die Mehrzahl bejahte das sexuelle Interesse auch nach anfangs schmerzhaften Kohabitationen. Lubrikation und Orgasmuserleben wurden positiv bewertet. 75 %der Frauen gelang es, trotz der Fehlbildung ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln. Diejenigen, die in der Familie Hilfe fanden und ein erfiJlltes Berufsleben praktizieren, k~Snnen sich mit dem Problem der Kinderlosigkeit besser arrangieren.
07.5.04 Diagnose und Therapie der granulomat~sen Mastitis Barrionuevo L., BrQckner B., Park TW. Frauenklinik, Universit~tskliniken Bonn An einem Fallbeispiel wird die differentialdiagnostische Problematik der seltenen granulomatSsen Mastitis erSrtert. Bei einer 45j~hrigen Patientin ohne gravierende Vorerkrankungen ergab sich im Rahmen der klinischen Untersuchung und der bildgebenden Diagnostik (R{bntgen- und MR-Mammographie, Mammasonographie) der dringende Verdacht auf ein inflammatorisches multizentrisches Mammakarzinom. Zur histologischen Sicherung wurde eine Biopsie entnommen, die eine floride chronische teils eitrig einschmelzende, teils granulomatSse Mastitis ohne Hinweis for Malignit~t zeigte. Auch in mehrfachen Nachresektionen zeigte sich kein matignes Geschehen. Die mikrobiologischen Untersuchungen ergaben keinen Anhalt f0r eine bakterielle oder mykobakterielle Mastitis. Die vorliegenden Befunde Iie6en auf eine granulomatSse Mastitis unbekannter Genese schlie6en. Die Patientin erhielt Dexamethason in oraler Darreichungsform, darunter vollst~ndige Regredienz von Induration, R5tung und Schmerzhaftigkeit der Brust nach Ablauf von 2 Wochen. Die Verlaufskontrollen nach Beendigung der Therapie zeigten einen vollst~ndig zurQckgebildeten Befund. Schlussfolgerung: unter dem klinischen und radiologischen Bild eines inflammatorischen Mammakarzinoms und nach eindeutigem Ausschluss von Malignit~t in der Histologie ist differentialdiagnostisch an die seltene Form der idiopathischen granulomat~sen Mastitis zu denken.
07.5.05 Beckenbodenfunktion und sensorischer Drang nach TVT
07.5.06 Entwicklung eines neuartigen, d~inneren Hysteroskopes mit abwinkelbarer Optik
Arnold B., Fischer A., Hoffmann G. Urogyn~kologie/Frauenklinik, St. Josefs-Hospital
Jacobs VR. 1, Neuhofer C. 1, Schaaf H. 2, Kiechle M. 1 (1) Frauenklinik, Technische Universit~it MOnchen, (2) PolyDiagnost, Pfaffenhofen
Einleitung: W&hrend der urethrale Ruhedruck die Effektivit~t von TVT im Hinblick auf die Kontinenzerzielung zu beeintr~chtigen scheint, suchten wir in unseren Daten nach Hinweisen, die mit dem Auftreten postoperativer Drangsymptome korrelierten. Methodik: Aus 0ber 700 Patientinnen nach TVT-Implantation untersuchten wir die Gruppe der Patientinnen mit ausschlie61ich TVT-Implantation, deren Eingriff 24 Monate zur(Jcklag (pr~- und 1/2 Jahr postoperative Urodynamiken, prQoperative Untersuchungsbefunde inklusive Pelvimetrie und die Qualitiyof-Life-Erhebung pr~- und postoperativ). Die Patientinnen wurden 6 Wochen, 6 Monate und nach jeweils weiteren 12 Monaten im Zentrum nachuntersucht. Ergebnisse: Die Inzidenz postoperativer de-novo-Motorurgency ist gering. Ein Problem stellt die sensorische Drangsymptomatik dar. Praktisch alle Frauen mit sensorischen Drangproblemen wiesen pr~ioperativ eine m~6ige elektrische Aktivit~it im Beckenboden (Summenpotentialmessung) (< 10 pV) auf. Schlussfolgerungen: Die elektrische Aktivit~it als Ausdruck der Aktivierbarkeit der Beckenbodenmuskulatur scheint ein wertvoller Parameter zur Vorhersage postoperativ ung0nstiger Verl~ufe zu sein. Unbeeintr&chtigt ist die Wirkung des Bandes als suburethrales (mechanisches) Widerlager (Stresskomponente zumindest gebessert). 0berpri3fung der erhobenen Daten in anderen Kollektiven (Multicenterstudien) ist sinnvoll. TVT bei Beckenbodenaktivit~t unter 8-10pV fraglich sinnvoll. Ein Versuch der Verbesserung durch Elektro (physio)therapie erscheint sinnvoll.
Die Beurteilung des Cavum uteri ist eingeschr~inkt durch starre Hysteroskope mit grossen Durchmessern von 5-8 mm, begrenzte Beweglichkeit im Uterus und keine rQckw~rtige Sicht. In Zusam-menarbeit mit der Fa. PolyDiagnost wurde ein neuer Typ von Hysteroskopen entwickelt und auf klinische Anwendung beurteilt. Das EndoGnost Hysteroskop hat eine progerade Optik und 70 ° Blickfeld mit einer AuflSsung von 6000 Pixel. Es ist 30 cm lang und hat einen Durchmesser von 2,67 mm (8 F). Zwei Arbeitskan~le von 1,2 und 0,55 mm Durchmesser erlauben Absaugen und SpQlen sowie das Einf0hren von Biopsiezange bzw. ZytologiebQrste. Die Spitze des Optik ist zu beiden Seiten 90 ° abwinkelbar und kann von aussen unter Sichtkontrolle gesteuert werden; eine Biegung 90 ° ist in Entwicklung. Es kann zur Desinfektion gassterilisiert oder in Lt~sung eingelegt werden. Zur Einf0hrung dieses neuen Typ von Hysteroskop ist nur eine Cervixdilatation von 3 mm notwendig. Die Sicht wie auch die Beurteilung des Cavum uteri und der Tubenostien kann mit dem EndoGnost verbessert werden. Die Instrumentspitze sollte vorsichtig bewegt werden, da ein potentielles Risiko der Uterus-perforation besteht. Das EndoGnost verbessert Beweglichkeit und Sicht im Cavum uteri, erlaubt kontrollierte Biopsien und Zytologien unter Sicht und ist weniger invasiv, da eine geringere Cervixdilatation notwendig ist.
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07.5.08 Elektromyographische Ver~inderungen des M. levator ani bei der weiblichen Stressharninkontinenz
AIIgemeine und operative Gyn~ikologie 07.5.07 Die virtuelle Patientin - Neue Wege in der sonographischen Ausbildung
Jan6en U. 1, Soljanik I. 2, Kiechle M. 1 (1) Frauenklinik und Poliklinik des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universit~it M(Jnchen, (2) Medizinische Sechenow-Akademie, Moskau
Middendorf K., Heer IM., M£iller-Egloff S., Strauss A. Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gro6hadern, LMU, M(Jnchen Das Erlernen der Transvaginalsonographie h~ngt yon der Zahl der untersuchten Patientinnen und dem Spektrum verf0gbarer F~lle ab. Der Ultraschalltrainer bietet eine patientenorientierte Neuerung in der Ultraschallausbildung. Wir entwickelten eine softwarebasierte virtuelle Patientin, die den realen Untersuchungsgang imitierend, offline orts- und zeitunabh~ingig nachuntersucht werden kann. Um das System auf seine diagnostische ZuverEissigkeit und Reproduzierbarkeit zu ~Jberpr0fen, lie6en wir 50 Kollegen und 50 Medizinstudenten an der virtuellen Patientin Ultraschalluntersuchungen durchf0hren. Dabei sollten Diagnosen gestellt und korrekte Messungen durchgef(Jhrt werden. Es zeigte sich eine adequate Diagnosefindung mit Messergebnissen in enger Bandbreite. Die MSglichkeit der orts- und zeitunabh~ngigen offline Untersuchung einer virtuellen Patientin erSffnet neue Wege in der gyn&kologischen Ultraschallausbildung. Die wichtigsten Diagnosen kSnnen vor dem Erstkontakt mit einer realen Patientin geschult und zudem erstmals standardisiert und abpr~fbar verifiziert werden. Im Vergleich zum bisherigen Ausbildungsmodus erreichen wir durch den UItraschalltrainer an unserer Klinik unter 5konomisch besseren Randbedingungen eine Qualit~tssteigerung und -sicherung in der Fortbildung der gyn~kologischen Sonographie.
PA.09.01 Der Einsatz der Liposuktion in der Gyn~ikologie Regidor M. 1 Schmidt M. 2 Walz K-A. 2 Winkler UH. 3 Schindler AE. 2, Regidor PA. 1 (1) Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit&tsklinikum MOnster, (2) Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum Essen, (3) Friedrich-Ebert Krankenhaus Neum0nster Fragestellung: Ziel dieser Untersuchung ist es, EinsatzmSglichkeiten sowohl der ultraschall-assistierten auch der Liposuktion mit alleiniger Tumeszenz-Technik Beeinflussung von Fettdeformit&ten der KSrperoberfl~che, dem Gebiet der Gyn&kologie, zu beschreiben.
die als zur auf
Methodik: 85 Patientinnen unterzogen sich einer Liposuktion. Dabei wurden zwei Verfahren angewandt: 30 Patientinnen erhielten eine ultraschall-assistierte Liposuktion, 55 Patientinnen eine Liposuktion in alleiniger Tumeszenz-Technik. Ergebnisse: Von den bearbeiteten 582 Gewebefeldern wurde in 48,2% der F&lle eine "large-volume"-Liposuktion (Entfernung von mehr als 1000 cm 2 Fett) durchgefiJhrt. Bei den restlichen 51,8% der Gewebefelder wurden Fettgewebemengen zwischen 300 und 1000 cm2 gewonnen. Es konnte zwischen den beiden Gruppen keine statistisch signifikante Unterschiede betreffend der Aspiratmengen erhoben werden (p0,05). Schlu&folgerungen: Wir konnten zeigen, dal~ die Liposuktion eine einfache und sichere Methode ist, die for ein "body contouring" im Bereich der Gyn~kologie exzellent ist. Der Einsatz der ultraschall-assistierten Liposuktion fiJhrte nicht zu deutlichen Zeitgewinne bzw. gr61&erenAspiratgewebemengen.
Fragestellung: LAI~t sich die Stressharninkontinenz als Folge einer Beckenbodenfunktionsst5rung im Elektromyogramm (EMG) des M. levator ani verifizieren? Methode: Wir untersuchten 48 Frauen (mean age: 44 Jahre) elektromyographisch durch vaginale Oberfl~chenableitung von Summationspotentialen des M. levator ani in Ruhe und bei Willk0rkontraktion. 31 Frauen Iitten an einer urodynamisch objektivierten anamnestischen Stressharninkontinenz (6 SIK I°; 9 SIK I1°; 16 SIK Ill°), 17 asymptomatische Frauen dienten als Vergleichskollektiv. Beurteilt wurden: EMG-Parameter und Inkontinenzgrad. Ergebnisse: (Inkontinent vs. Kontrolle): Ruhetonus 1,53 ~- 0,26 pV vs. 2,47 ± 0,47 pV, p<0,039; Willk0rkontraktion 9,00 + 1,77 pV vs. 18,41 + 6,71 pV, p<0,0001; Forcierte Willk0rdauerkontraktion 71,7 + 15,5 pVsec vs. 150,0 ± 52,7 pVsec; Reaktionsrate der Fast-Twitch-Fibres 4,1 + 1,6 pV/sec vs. 7,1 + 1,9 pV/sec. Zusammenfassung: Frauen mit Stressharninkontinenz weisen einen Funktionsverlust tier Beckenbodenmuskulatur auf, tier sich im Elektromyogramm des M. levator ani nachweisen 1&6t. Die Elektromyographie ist effektiv und effizient bei der Beurteilung von BeckenbodenfunktionsstSrungen und der individuellen Therapieplanung,
PA.09.02 "Der besondere Fall" bei 140 Eingriffen zur Brustreduktion - 4 Einzelfallanalysen und eine Kollektivbetrachtung Werner A., Stappenbeck C., Schlenk K. Frauenklinik, Diakonissenkrankenhaus Dresden Im Rahmen der Qualit~tssicherung erfolgte eine retrospektive Analyse der seit 1993 durchgef0hrten 140 Reduktionsplastiken. Ein Fall mit therapieresistenter Mastodynie, ein weiterer mit einem zuvor operierten und bestrahlten Mammakarzinom, eine Frau mit autoaggressiven Verhaltensst6rungen, sowie eine Patientin bei bevorstehender Geschlechtsumwandlung erwiesen sich dabei als besonders interessant. Methode: Seit 1993 kommen bei Reduktionsplastiken die folgenden Techniken zur Anwendung: a) zentrale Stielung (n=50), b) zentrocaudale Stielung (n=74), c) zentrale Stielung mit periareolArer Schnittf0hrung (n=5), d) freie Mammillentransplantation (n=11). Modifikationen erfolgten durch die Ber0cksichtigung einer zeltdachfSrmigen Hautinzision in der Mamma-Umschlagsfalte seit 1998 und die Simultanversorgung beider Br0ste durch 2 Teams in den letzten 4 Jahren. Ergebnisse: Bei k0rzeren OP-Zeiten wurden Komplikationen (z.B. Wundheilungsprobleme) immer seltener. Mastodynie erwies sich ebenso als OP-Indikation wie der Wunsch nach Brustentfernung bei Transsexualit~t (periareol~re Technik); ein Problem blieb die vorbestrahlte Brust und die psychotische PersSnlichkeitsstruktur. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Reduktionsplastik mit zentralem und zentrocaudalem Dr0senstiel sowie die Technik der freien Mammillentransplantation ermSglichen bei Kenntnis verschiedener Modifikationen auch in komplizierten FAllen gute Ergebnisse.
$13 Allgemeine und operative Gyn&kologie I
PA.09.03 Aggressives rezidivierendes Tumorwachstum bei Zystosarkorna phylloides beider Mammae
PA.09.04 Implantierbare Portsysteme: eine retrospektive Langzeitstudie
SchluF~folgerung:Das aggressive Tumorwachstum von Riesenfibroadenomen in beiden Mammae mit siebenfachem Tumorrezidiv und Infiltrationen des umgebenden Gewebes trotz jeweils radikaler Entfernung I~il!,t in diesem Fall Zweifel aufkommen an der Benignit~it des Zystosarkoma phylloides und an der Effektivit~t der chirurgischen und radiologischen Therapie.
Ritgen J. 1, Fleisch M. 1, Beckmann M W. 2, Hampl M. Dall P. (1) Universit~itsfrauenklinik D0sseldorf, (2) Universit~tsfrauenklinik Erlangen Zwischen Februar 1997 und Januar 2002 wurden 209 Frauen an der Universit~tsfrauenklinik DiJsseldorf vor Chemotherapie Portkatheter in Seldinger-Technik in Lokalan~sthesie eingesetzt. Intraoperative Komplikationen waren: 1 (0,48 %) H~matothorax, 2 (0,96 %) Pneumothorax, 11 (5,3 %) nicht einlegbare Ports; die meisten davon traten w~hrend der ersten 20 Implantationen auf, was auf einen Trainingseffekt hinweist. Das Alter der Patientinnen lag zwischen 23 und 90 Jahren (0 53,3 +13). 103 Patientinnen und insgesamt 31.563 Tage follow-up nach Portimplantation konnten erfasst werden; im Beobachtungszeitraum verstarben davon 51 (47,7 %). Komplikationen waren folgende: 6 (5,8 %) Infektionen (nach 3, 10, 181,356, 187 und 499 Tagen); 2 (1,9 %) Thrombosen (Tag 2, 1080); 2 (1,9 %) Paravasate (Tag 1, 124). 4 (3,9 %) konnten vvegen Therapiebeendigung entfernt werden (Tag 84, 271,387, 563). Mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens wurde die subjektive Belastung (1 = gar nicht, 10 = sehr) bei Portanwendung (2,2 +1,4; n = 71) und alternativ bei Anlegen von peripher venSsen Zugangen (7,3 +2,0; n = 72) erfasst. SchluEfolgerung: 1. Eine lange Nachbeobachtung ist wichtig, da typische Komplikationen auch Jahre nach Implantation auftreten kSnnen. 2. Die SeldingerPortimplantation stellt eine praktikable und sichere Methode dar, um die Lebensqualit~t unter Chemotherapie und notwendiger Blutentnahmen der Patientinnen zu verbessern.
PA,09.05 Zunehmende Erfahrung mit der B-Lynch-Naht bei tier operativen Behandlung der Uterusatonie
PA.09.06 Die Pr~iparation der Parametrien mit dem Hydrojet erm6glicht eine nervensparende radika!e Hysterektomie nach Wertheim
Crombach G. 1 Tandu-Umba B. 2, Tutschek B. 3 Dall P. 3 Bielfeld P. 3, Mosny DS. 4 (1) St. Marien-Hospital D0ren, Gyn~kologische Abt., (2) Universit~ts-Frauenklinik Kinshasa, (3) Universit~tsFrauenklinik D0sseldorf, (4) Johannes-Hospital Duisburg, Gyn~kologische Abt.
Petry KU., B6hmer G., Hollwitz B., K0hnle H., Sohn C. Zentrum Frauenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover
Zapf R. 1, DStsch N. 1, Bartz KO. 2, Schlag P M 3, Schander K. (1) Frauenklinik DRK-Krankenhaus Neuwied, (2) PathoIogisches Institut DRK-Krankenhaus Neuwied, (3) Univ.Klinik for Chirurgische Onkologie, Charite#Berlin Fragestellung: Kann das Zystosarkoma phylloides der Mamma bei aggressivem und mehrfach rezidivierendem Tumorwachstum noch als benigne gelten ? Methodik:Kasuistischer Beitrag Ergebnisse:Bei der 1944 geborenen Patientin wurden 1991 grol~e Tumoren in beiden Mammae entfernt mit der Diagnose Riesenfibroadenom (benignes Zysiosarkoma phylloides). In Jahresabst~nden traten insgesamt 7 Tumorrezidive in beiden Mammae auf trotz konsekutiver Therapie mit ausgedehnter Tumorexstirpation im Gesunden, subkutaner Mastektomie beidseits, Mastektomie und Strahlentherapie. Das letzte Rezidiv wa~; kompliziert durch eine Tumorinfiltration in die rechte Thoraxwand mit Lungen- und Leberbeteiligung und erforderte die ausgedehnte Resektion mit einem ZweihShleneingriff und plastischer Deckung.
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Fragestellung: Welche Erfahrungen wurden seit der Publikation der Nahttechnik von C. B-Lynch (B JOG 104, 372, 1997) gemacht ? Methodik: Ausgewertet wurden eigene (n=8 F~lle) und persSnlich mitgeteilte Erfahrungen (n=6) sowie Berichte aus der Literatur (n=16). Ergebnisse: Mittlerweile liegen Berichte aus Groi3britannien, den USA, D~nemark, dem Kongo und der BRD ,,for. Die Naht wurde in der ursprOnglichen Technik sowie modifiziert (z.B. .ohne Uterotomie) angewandt. Allen Techniken gemeinsam ist die tempor~ire Drosselung des utero-ovariellen Blutflusses. Die Naht wurde bei der isolierten Uterusatonie und als Zusatzeingriff neben der Versorgung schwergradiger uteriner Ri6verletzungen eingesetzt. Auch in akut lebensbedrohlichen Situationen (Massentransfusionen, Koagulopathie, HerzKreislaufstillstand) war sie erfolgreich. Bei Insertionsanomalien der Plazenta wurde Qber ein Versagen berichtet. Ausgetragene Schwangerschaften nach B-Lynch-Naht sind bekannt. Schlussfolgerung: Aufgrund der einfachen Technik und Effizienz erf,~ihrtdie B-Lynch-Naht zunehmende Verbreitung.
Da nervensparende radikale onkologische Operationen in der Urologie und Chirurgie bei Einsatz des Hydrojets gute funktionelle Ergebnisse erbringen, sollte untersucht werden, ob sich durch den Einsatz dieser Methode bei der radikalen HE eine verbesserte Preparation der Parametrien mit Darstellung und Schonung der autonomen Blaseninnervation erreichen I~sst. Bei 28 Frauen mit einem histologisch gesicherten Zervixkarzinom der FIGO Stadien Ib/lla wurde die radikale Hysterektomie indiziert, in 14 F~illen erfolgte die Preparation mit dem Hydrojet (,,Helix", Fa. Erbe, TQbingen). Die beiden Patientinnenkollektive unterschieden sich nicht bezi~glich Alter, Tumorstadium, intraoperativen Komplikationen und Operationsdauer. Bei Einsatz des Hydrojets konnte der durchschnittliche Blutverlust um 235 ml gesenkt sowie die Darstellung und Schonung der aut0nomen Nerven des Plexus hypogastricus inferior und tier Nn splanchii verbessert werden. Die Preparation mittels Hydrojet erlaubt eine blutarme Darstellung der Parametden und der autonomen Nerven der Blase und bei fr0hen FIGO Ibl und la Stadien eine nervensparende radikale Hysterektomie. Ob dies auch in einer signifikanten Verbesserung der Blasen- und Sexualfunktion resultiert sollte Gegenstand einer grSl~eren Multizenterstudie sein.
$14 AIIgemeine und operative Gyn~ikologie PA.09.07
ZurOckgezogen
PA.09.08 Brust-Rekonstruktion und Augmentation mit unterschiedlichen Implantattypen Nestle-Kr,~mling C. ~, Langer E. ~, St6ckl D. 2 Bauerfeind I. 2, Untch M. 2, Dall P. ~, Bender HG. (1) Universit~ts-Frauenklinik, HHU, D0sseldorf, (2) Universit~ts-Frauenklinik, Klinikum GrorShadern, LMU, MLinchen Einleitung:Die anhaltende Diskussion um SilikongefBllte Brustimplantate f0hrte zur Entwicklung alternativer Fellmaterialien auf Hydrogel- oder Soja61-(Triglycerid-)basis sowie zu Neuentwicklungen koh~siver hochvernetzter und anatomisch geformter Silikonprothesen. Methodik: Wir fi~hrten Nachuntersuchungen bei 81 Implantattr~gerinnen mit insgesamt 120 Prothesen unterschiedlicher FQIImaterialien die zwischen 1997 und 2000 operiert worden waren durch und evaluierten Prothesenauswahl durch die Patientinnen, operative Technik, Zufriedenheitsgrad, kosmetisches Ergebnis und Komplikationen. Ergebnisse:Bei den Augmentationen/Rekonstruktionen wurden in 31/41% Silikongelimplantate verwendet, in 21/16% Prothesen mit koh~sivem Silikongel, in 38/16% Hydrogel- und bei 10/27% der Frauen Trilucent-lmplantate. Die Explantationsrate nach Prothesenrekonstruktion betrug 28% f0r Trilucent- und 25% bei Hydrogelimplantaten.Schlussfolgerungen:ln beiden Gruppen w0nschten die Frauen in etwa der H~ilfte der F~ille aus unterschiedlichen GriJnden die Implantation neuer F011materialien. Die Explantationsrate bezogen auf alle Implantate war am h6chsten for Trilucent- und Hydrogelimplantate obwohl keine objektivierbaren spezifischen Probleme auftraten.
PA.09.09 Banddurchtrennung nach TVT. klinische Erfahrungen
PA.09.10 Vaginale versus abdominale paravaginale Kolpopexie: Eine Renaissance? - Vergleich der Techniken und erste Erfahrungen
Kleine-Tebbe A., Gauruder-Burmester A, Lichtenegger W, Tunn R. Klinik fQr Frauenheilkunde, Universit~tsklinikum Charit6, Berlin
Roth U., Zubke W., K6nig M., Aydeniz B., Mewald J., Wallwiener D. Universit~its-Frauenklinik TL~bingenEinleitung:Das Spektrum "Operative Rekonstruktionstechniken zum 13eckenbodenrepair" beinhaltet eine fast un0berschaubare Zahl von Operationsmodifikationenl wobei die Gefahr zu bestehen scheint, dass bew~ihrte Operationsverfahren durch den st~ndigen innovativen Zufluss neuer Methoden in Vergessenheit geraten. Von daher wurde die paravaginale Kolpopexie zum Repair des lateralen Defektes in Anlehnung an die Methoden von White bzw. Richardson neu trainiert und modifiziert und im Rahmen einer prospektiven Untersuchung mit den Schwerpunkten "Abdominales versus vaginales Vorgehen" untersucht.Methodik:ln den Jahren 1994 - 2001"wurden insgesaint 187 Patienten einer paravaginalen Kolpopexie als isolierten Eingriff oder als kombinierte Operationsmethode in Verbindung mit Hysterektomien oder anderen rekonstruktiven Beckenbodenma6nahmen unterzogen. Bei der abdominalen Kolpopexie wird das Spatium retzii dargestellt, die fascia pelvina digital eliviert und in H6he der white line fixiert. Beim vaginalen Vorgehen wird das Spatium retzii von vaginal er6ffnet, und die fascia pelvina zusammen mit der Scheidenfaszie an der Obturatoriusfaszie in H6he der linia terminalis fixiert. Beim Vorliegen einer Traktions- und Dehnungszystozele hat sich eine Kombination einer abdominalen oder vaginalen Kolpopexie mit einer vorderen Kolporrhaphie bew~ihrt. Erstaunlicherweise wurde mit tier entsprechenden Lernkurve des Operationstearns die Komplikationsrate von 25 % (12 gravierende Komplikatienen in den ersten 4 Jahren der Durchf6hrung) bei exponentieller Zunahme der Indikationsstellung auf eine Komplikationsrate v o n < 1 % driJcken. Die Operationserfolge sind hervorragend, was sich an einer Zahl von zufriedenen Patienten yon 95 % ausdrQckt. Die Zeit des Follow-ups ist allerdings noch nicht suffizient genug, eine endgiJltige Evaluation der Operationsergebnisse durchf0hren zu k6nnen.
Die TVT-Plastik nach Ulmsten stellt eine Operationstechnik zur Behandlung der Stressharninkontinenz dar. Die objektive Heilungsrate nach TVT-Plastik betr> ca. 85%. Dauerhafte Blasenentleerungsst6rungen mit Restharnbildung nach TVTPlastik werden wegen der therapeutischen M6glichkeit einer suburethralen Banddurchtrennung jedoch nicht beschrieben. In unserer Klinik wurden seit 1996 ca. 1000 TVT-Plastiken durchgef0hrt. Trotz regelrechter Bandlage im Bereich der mittleren Urethra wurden bisher 24 Banddurchtrennungen indiziert (6x nach externer TVT-Einlage, gesamt 1,8%). Indikationen zur Banddurchtrennung waren Blasenentleerungsst6rungen mit Restharnbildung (19/24, 80 %), gefolgt von Dyspareunien (3/24, 12%) und de novo Harndranginkontinenzen (2/24, 8%). Bei den Frauen mit Blasenentleerungsst6rungen traten diese in 60% (11/19) bereits unmittelbar postoperativ auf und konnten trotz vorr0bergehener Harnableitung und konservativen Mal~nahmen eine sp&tere Banddurchtrennung nicht verhindern. In 2 F~llen trat nach Banddurchtrennung eine Rezidivharninkontinenz auf. Aufgrund der eigenen Beobachtungen erscheint uns ein expektatives Vorgehen bei unmittelbar postoperativ entstandenen Blasenentleerungsst6rungen nach TVT -Plastik nicht ausreichend und wir praktizieren jetzt bereits am 3. p.op.Tag ein aktives Vorgehen (Er6ffnen der Kolpotomie und suburethrale Bandlockerung), um die hohe Erfolgsrate nach TVT-Plastik zu konsolidieren.
$15 AIIgemeine und operative Gyn~ikologie I PA.09.11 Die Zervico-Sakropexie, eine neue Operationsmethode zur Behandlung des Genitalprolapses Zubke W., Aydeniz B., Mewald J., Paterok H., Wallwiener D. Frauenklinik, Universit~t TiJbingen Einleitung: Beim Genitalprolaps werden Operationstechniken favorisiert, bei denen die Geb~irmutter abdominal entfernt und die Scheide mit einem Netzinterponat im Bereich des Promontoriums fixiert wird. Fragestellung: Werden bessere Operationsergebnisse erzielt, wenn lediglich eine suprazervikale Hysterektomie vorgenommen, und die Scheide dann eber den Zervixstumpf mit einem Interponat an das Promontorium fixiert wird? Methode: Bei insgesamt 24 Frauen im Alter zwischen 35 und 86 Jahren mit ausgepr~gtem Deszensus genitalis wurde seit Februar 2001 eine suprazervikale Hysterektomie durchgefQhrt. Der Zervixstumpf wurde 0ber zwei 8 mm breite retroperitoneal versenkte Mersilene-BAnder locker an das Lig. Iongitudinale anterius fixiert. 21 Patientinnen erhielten zus~tzlich eine paravaginale Scheidenfixierung, und / oder eine Kolposuspension. Ergebnisse: Der intraoperative Verlauf war bei allen Patientinnen komplikationslos. Postoperativ wurde lediglich bei einer Patientin kurzfristig Fieber unklarer Genese verzeichnet. Bei Kontrelluntersuchungen zeigten sich keine Rezidive, und keine operationsbedingten Beschwerden. Allerdings ist die Zeit des Follow-ups noch nicht suffizient genug, eine endgi31tige Evaluation der Operationsergebnisse durchfiJhren zu k6nnen. Diskussion: Die Zervico-Sakropexie hat sich nach den bislang vorliegenden Ergebnissen zur Behandlung des Genitalprolapses bew~hrt und zeigt bei besseren bzw. gleichen Ergebnissen weniger Komplikationen auf, als in der Literatur bei entsprechenden Methoden angegeben werden.
PA.09.13 Die operative Laparoskopie: Weiterentwicklung und Komplikationsraten KShler S. 1, Aydeniz B. 1, Bergmann A. 1, Riedinger K. 1, Kurek R. 1, Messrogli H. 3, Bastert G. 2 Wallwiener D. 1 (1) Universit~its-Frauenklinik T0bingen, (2) Universit~itsFrauenklinik Heidelberg, (3) Abt.Gyn~ikologie, Krkh.Gro6-Gerau Ziel der Studie: In einer retrospektiven Studie sollten das Indikationsspektrum, die Komplikationsrate und die durchschnittliche Verweildauer der gyn~kologischen Laparoskopien 0ber einen Zeitraum von 12 Jahren untersucht werden, um mSgliche Ver~nderungen hierbei aufzuzeigen. Material und Methoden: 12382 gyn~kologische Laparoskopien, die im Zeitraum von 1986 - 1998 an zwei Zentren durchgefQhrt wurden, wurden retrospektiv hinsichtlich Liegedauer, Art des Eingriffs und m~Sglichen Komplikationen ana!ysiert. Die jahresbezogenen Daten wurden mittels Student-T-Test ausgewertet. .Ergebnisse: Das Operationsspektrum der gyn~kologischen Laparoskopien hat sich im untersuchten Zeitraum veto haupts~ichlich diagnostischen Eingriff hin zur therapeutischen und umfangreicheren Qperation gewandelt. Gleichzeitig ist im selben Zeitraum die Zahl an Komplikationen wie auch die durchschnittliche Liegedauer gesunken. Konklusion: Der Ersatz einiger Operationen per Laparotomie durch ein laparoskopisches Operationsverfahren ist in vielen F~llen m0glich. Die Komplikationszahl ist trotzdem gering. Volkswirtschaftlich bedeutsam ist dabei die kurze Liegedauer.
PA.09.12 Testikul~ire Feminisierung-ein seltenes gyn~ikologisches Krankheitsbild Vogel P., Schwab R., Baur T., du Bois A. Klinik for Gyn~kologie und gyn. Onkologie, HSK Wiesbaden
Einleitung: Bei der testikul~ren Feminisierung handelt es sich um eine seltene,X-chromosomal rezessiv vererbte Erkrankung mit einer H~ufigkeit von 1:62.000 karyotypisch m~nnlichen Neugeborenen. In 5-20% kommt es zur Bildung gonadaler Neoplasien, meist SertolizelI-Adenomen oder Seminomen. Deshalb wird die prophylaktische Gonadektomie empfohlen. Fallvorstellung: Wir behandelten zwei Geschwister mit komplettem Androgenresistenzsyndrom, die sich erst im Alter von 29 und 31 Jahren zur Gonadektomie vorstellten. Die Dianose wurde durch Chromosomenanalyse und Hormonstatus gesichert. Die Gonaden waren duch klinische und sonographische Untersuchung nicht Iokalisierbar. Bei der Laparoskopie fanden sich bei Patientin 1 die Gonaden intraabdominal, rechts 2 cm cranial des inneren Leistenringes, links retroperitoneal im inneren Leistenring. Letztere wurde dan von inguinal her entfernt. Bei Patientin 2 war bereits anhand einer Leistenhernienoperation die rechte Gonade entfernt worden. Die linke Gonade land sich 2 cm cranial des Leistenkanals in einem Konglomerattumor mit dem Omentum majus. Diese wurde per Querschnittlaparotomie entfernt. Der postoperative Verlauf war unkompliziert. Schlussfolgerung: Bei der testikul~ren Feminisierung kann die Darstellung der Gonaden aufgrund unklarer Lokalisation sci~wierig sein und gelingt dann nur intraoperativ.
PA.09.14 Der fehlende "Gold-Standard" in der Prophylaxe postoperativer Adhaesionen VP16, eine neue veil resorbierbare adhaesionhemmende Membranfolie Erfahrungen im Tierrnodell Winkler N Y. 1, Mewald J, 1, Kurek R. 1, Gerotd B. 3, Hierlemann H. 2, Planck H. 2, Wallwiener D. (1) Universit~tsklinikum TQbingen, UniversittitsFrauenklinik, 72076 T0bingen, (2) ITV - Denkendorf, 73770 Denkendorf, (3) Universit~itsklinikum Tebingen, Tierschutz und Labortierkunde, 72076 TQbingen Einleitung: Nach wie vor stellt die Verhinderung postoperat. Adhaesionen, insbesondere in der fertilit~tserhaltenden und wiederherstellenden Chirurgie im weibl. Becken ein ungelSstes Problem dar. Vorgestellt wird ein neues Pr~parat auf Hydroxyzellulosebasis, das bisher erfolgreich in der Verbrennungschirurgie epidermal zur Anwendung gelangte. Material und Methoden: An n = 60 weibl. White-Star-Ratten wird in vivo das adhaesienshemmende Potenzial der VP 16Folie untersucht. Es werden standardisierte Peritonealdefekte lateral der Uterush0rner gesetzt und mit VP 16, Interceed und Intergel randomisiert verblindet versorgt. Das Ausma6 sowie der Schweregrad der Adhaesionsbildung wird standardisiert dokumentiert verglichen. Ergebnisse: Die Anwendung der VP 16-Folie gestaltet sich intrabdominal problemlos. Vor- und Nachteile der einzelnen Pr~parate bezQglich ihrer Handhabbarkeit, insbesondere unterendoskopischen Gesichtspunkten, sowie das Resorptionsverhalten werden diskutiert. Schlussfolgerung: Weitere gr0r~ere Studien am Tiermodell miJssen zeigen, ob mittels dieser bioresorbierbaren Membran eine zuverl~issige Adhaesionsprophylaxe betrieben werden kann.
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AIIgemeine und operative Gyn~ikologie 18.26.01 Prospektiv randomisierter Vergleich der VH vs. LAVH bei der Behandlung des grol~en Uterus myomatosus
18.26.02 Brusterhaltende Therapie (BET) nach prim~irer Chemotherapie - Ergebnisse der Operationsverfahren der AGO (MLinchner Protokoll) Bauerfeind I., Ditsch N., Untch M., im Namen der
Hohlbein B., Hertel H., Malur S., Schneider A. Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abteilung Frauenheilkunde, Friedrich-Schiller-Universit~t Jena
teilnehmenden Studienzentren Klinik und Poliklinik f0r Frauenheilkunde und
Ziel: Vergleich von vaginaler Hysterektomie (VH) und laparoskopisch assistierter vaginaler Hysterektomie mit vaginalen (LAVHvag) oder laparoskopischen (LAVHlap) Absetzen der Aa. uterinae bei Pat. mit gro~em Uterus myomatosus.
Einleitung:Zwischen Januar 1998 und Januar 2001 wurden insgesamt 645 Patientinnen yon 53 beteiligten Zentren im Rahmen des M0nchner Protokolls der AGO randomisiert. Die vorliegende Auswertung basiert auf Daten von insgesamt 371 Patientinnen mit einer Tumorgr5(~e yon _ 3 cm. Methode:Die Randomisation erfolgte in die Arme A mit 3 x 150 mg/m_ Epirubicin q2w, 3 x 250 mg/m_ Paclitaxel q2w und B mit 4 x Epirubicin/Paclitaxel 90/175 mg/m2 q3w. In beiden Armen wurde postoperativ 3 x CMF 500140/600 mg/m_ d 1,8 q4w verabreicht. HR+Pat. erhielten anschlie~end Tam 20 mg/d for 5 Jahre. Jedem Zentrum wurde das operative Vorgehen selbst t~berlassen. Ergebnisse:Beide Arme sind bez0glich des TNMStadiums und der klassischen Prognosefaktoren gleichm~&ig verteilt, in der vorltiufigen Auswertung wurde eine BET in Arm A bei 125 (66%), in Arm B bei 105 (55%) der Pat. durchgef~hrt ( p=0.016), eine erweiterte Mastektomie (MRM) in Arm A b e i 62 (33%) und in Arm B bei 87 (45%) der Pat. Geplante BET bei 99 Pat, davon konnten tats~chlich 78 (79%) durchgef0hrt werden, 21 (21%) mussten abladiert werden. Von den gepianten 272 MRM konnten nach der Chemotherapie 145 Pat. (53%) dennoch brusterhaltend operiert werden (vs. 127 (47%) MRM). Schlussfolgerung: Im dosisintenisierten, sequentiellen Therapiearm (Arm A) konnten signifikant mehr brusterhaltende Therapien erzielt werden. Bis September diesen Jahres wird die Auswertung aller Patientinnen m~glich sein.
Patientinnen und Methode: 70 Pat. mit sonografisch gesch~itzten Uterusgew. 200g wurden wie folgt randomisiert und operiert: 29 Pat. VH, 20 Pat. LAVHvag und 21 Pat. LAVHlap. Ergebnisse: VH: mittleres Alter 46 (32-60) Jahre, BMI 28 (2244), Uterusgew. 378 (213-686)g. Mittlerer Hb-Abfall: 1. postop. d 0,6 mmol/I, 5. postop, d 0,8 mmol/l. OP-Dauer: 87 (31-199) min. LAVHvag: mittleres Alter 46 (33-65) Jahre, BMI 26 (19-38), Uterusgew. 363 (214-886) g. Mittlerer Hb-Abfall: 1. postop, d 0,6 mmol/I, 5. postop, d 0,5 mrnol/I. OP-Dauer: 137 (80-202) min; vaginaler Tell 49 (15-65) rain, laparoskopischer Tell 65 (43-132) min. LAVHlap: mittleres Alter 46 (34-55) Jahre, BMI 25 (17-33), Uterusgew. 394 (243-737) g. Mittlerer Hb-Abfall: 1. postop, d 0,7 mmol/I, 5. postop, d 0,4 mmol/l. OP-Dauer: 137 (77-225) .min; vaginaler Teil 39 (24-65) min, laparoskopischer Tell 102 (56-180) min. In allen Gruppen traten keine gro6en intra- oder postoperativen Komplikationen auf. Schlul~folgerung: Beide OP-Verfahren sind in Bezug auf Blutverlust und Morbidit~t vergleichbar.
18.26.03 Def~ikationsst6rungen nach Sakrokolpopexie Debus G. 1, Ruppert R. 2 Stadler A. 1, Schuhmacher I. 1 (1) Frauenklinik, Krankenhaus M0nchen Neuperlach, (2) Anal-und Rektumchirurgie, Krankenhaus M0nchen Neuperlach Einleitung: St6rungen des Zusammenspiels tier organe des kleinen Beckens &u~ern sich u.a. als Genitaldeszensus oder Prolaps mit Harn- und/oder Stuhlinkontinenz. Die Wiederherstellung der anatomischen Verh<nisse ist jedoch nicht unbedingt mit einer Wiederherstellung der Funktion verbunden. Patientinnen und Methode: Yon 8.1997 bis 11.1999 wurden 74 Frauen mit Deszensus- oder Prolapsrezidiv mittels abdominaler Sakrokolpopexie mit Prolene-Mesh operiert. 41 von ihnen (55%) konnten nach 3 bis 6 Jahren nachuntersucht werden. Dabei fielen 14 Frauen auf, die pr~- und postoperativ eine St5rung der Darmfunktion hatten. Von 5 Frauen mit pr~op. Stuhlinkontinenz berichteten drei Qber eine Heilung, eine war unver~ndert, eine hatte eine Verschlechterung. 7 pr~operativ obstipierte Frauen waren postoperativ 3x geheilt, 3x unver~ndert und l x verschlechtert. Schlussfolgerung: Eine prospektive Aussage eber das Outcome bzgl. der Darmfunktion nach Sakrokolpopexie ist derzeit nicht mOglich. Um insbes, for Patientinnen mit Stuhlinkontinenz bessere Operationserfolge zu erzielen, muss unbedingt eine differenzierte pr~ioperative Diagnostik erfolgen.
Geburtshilfe, Universit~tsklinikum Grol~hadern MiJnchen
18.26.04 Recto-Enterozelenkorrektur unter Verwendung von Implantaten- ein Vergleich. Presentation der Ergebnisse eines Pilotprojektes nach 1-3 Jahren MSIImann S. ~ Fischer A. 2 Mascus R. 2 Hoffmann G. 2 (1) Frauenklinik, Krankenhaus St. Josef, Rt3desheim, (2) Frauenklinik, St. Josefs-Hospital, Wiesbaden 7
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FRAGESTELLUNG: Inwiefern bietet die Verwendung yon Implantaten in der operativen Therapie der Recto-Enterozele in der Anwendung eines spannungsfreien Konzeptes Vorteile gegen(~ber den konventionellen Techniken hinsichtlich Stabilit~t und funktienellen Ergebnissen? METHODIK: Die in einem Zeitraum von 10198 bis 08101 operierten Patientinnen mit einer isolierten Korrektur des posterioren Kompartiments wurden entsprechend des unterschiedlich verwendeten Implantat-Materials (PolypropylenMesh, Polypropylen-VicryI-Komposit-Mesh, azellul~res Kollagen-Matrix-Patch) in drei Kategorien unterteilt und hinsichtlich funktioneller Aspekte sowie Nebenwirkungen nachuntersucht. ERGEBNISSE: W~hrend alle drei Interponate eine vergleichbare Stabilit~t der Rekonstruktion aufweisen, I~isst sich tendenziell erkennen, dass das Biomaterial gegen~iber den Kunststoffen gr5ssere Vorteile bez0glich der mechanischen Beschaffenheit, Vertr~glichkeit und Funktionalit~it bietet.
S17 AIIgemeine und operative Gyn&kologie II 18.26.05 Segmental-radi~ire SchnittfiJhrung bei brusterhaltender Therapie des Mammakarzinoms
18.26.06 Endoskopische Myomenukletion und Robotereinsatz Kurz M., Baier B., Gauwerky JFH. Frauenklinik Dachau
Kraus A., Schindler S., Sp~itling L. Frauenklinik, Klinikum Fulda Fragestellung: L~isst sich die Schnittf0hrung bei der brusterhaltenden Therapie des Mamma Ca (BET) so optimieren, dass 1. die L~ision sicher im Ge~unden mit ausreichendem Sicherheitssaum extirpiert werden kann, 2. ein gutes kosmetisches Ergebnis erzielt werden kann bei 3. mittleren operationstechnische6 Anforderungen. Methode: Im Klinikum Fulda wurdenqm Zeitraum von Nov.1999 bis Januar 2002 147 BET durchgefijhrt. 65 Patientinnen wurden mit einer Segmentresektion und Rotation des RestdrQsenkSrpers, 82 Patientinnen mit einer Lumpektomie mit bogenf6rmiger SchnittfiJhrung iJber der L~ision und weitr~iumiger Mobilisation des Fett-/DrOsenk6rpers versorgt. Ergebnisse: Bei allen invasiven duktalen und Iobul~iren Karzinomen konnte die L~sion im Gesunden entfernt werden. Bei lateralem Tumorsitz konnten mit der Segmenttechnik die besten kosmetischen Ergebnisse erzielt werden. Die SchnittfOhrung sollte jedoch nur bis zum Warzenhof reichen. Das retromamill~ire Gewebe sollte teilweise reseziert werden. FiJr den medialen Sitz des Tumors ist die Lumpektomie alas geeignete Verfahren, wobei auf ausreichende Mobilisation des Fett-/DrQsengewebes zu achten ist. Schlussfolgerung: Bei lateralem Tumorsitz ist die Segmentresektion mit Rotation das Verfahren mit den besten inneren und ~iu6eren kosmetischen Ergebnissen auch nach Radiatio.
18.26.07 Brusterhaltenden Therapiekonzept bei kleinem DCIS nach stereotaktischer Vakuumbiopsie W e r n e r Ch. 1, Peisker U. 1, Biggemann M. z, Knierim H.-J. 3 (1) Bethesda Krankenhaus z u Duisburg,Frauenklinik, (2) Radiologie, (3) Pathologie Fragestellung: Gruppierte Mikrokalzifikationen werden zunehmend durch stereotaktische Vakuumbiopsie (ST-VB) abgekl~irt. Nach der Diagnose des DCIS erfordert die Brusterhaltung (BET) eine ad~iquate Excision mit einem 1 cm DCIS freien Randsaum. Methodik: Die BiopsiehShle wird durch eine Ultraschalluntersuchung Iokalisiert. In den F$illen mit kleinem DCIS (14 Pat.) und BET-Konzept wird die htimatomgef011te Vakuumbiopsieh5hle unter US Kontrolle nach cranial und caudal drahtmarkiert, nach Incision der Haut zwischen den Drahten die Schnittfehrun9 tortensteckfOrmi 9 1 cm cranial und caudal der Markierun9 vorgenommen. Das markierte Resektat wird auf einer Schablone fixiert. Eine Pr~parateradiographie Iokalisiert 9gf. verbliebene Mikrokalzifikationen und unterstetzt die Lamellierun9, Aufarbeitung, subtile Analyse der TumorhOhlenr~nder und ~iu6eren Schnittr~inder des Pr~parates zur Bestimmung des DCIS-freien Randanteiles;. gezielte Nachresektion ist aufgrund der klar definierten Gewebe0bergabe und Pr~parataufarbeitung mOglich. Ergebnisse: Bei 23 Patientinnen haben wir bis zu 19 Tagen nach ST-VB die h~imatomgefiJllte H5hle sicher im US dargestellt, rnittlere Durchmesser 19mm. Die cranial und caudal gelegten Markierungsdr~hte ermSglichen die Abgrenzung der ST-VB H6hle. Die Beurteilung des Pr~iparates in Beziehung zur Entnahmeposition durch die Markierung und Fixierung auf der Schablone erm~glicht gezieltes Nachresizieren. Schlu6folgerung: Bei DCIS-L~sionen mit Entfernung der Mikrokalzifikationen durch die ST-VB oder nahe der HShle verbliebenen Mikrokalziflkationen kann die ultraschallgefOhrte Markierung der ST-VB H~hle und Zusammenarbeit von Radiologen, Gyntikologen und Pathologen dazu beitragen eine Operationsstrategie zu entwickeln, die eine komplette Entfernung des betroffenen Segmentes anstrebt im Sinne eines brusterhaltenden Konzeptes. Eine Klippmarkierung der ST-VB H6hle halten wir for nicht en%rderlich.
In der Frauenklink Dachau wurden in den Jahren 1999-2001 Qber 150 Patientinnen mit Uterus myomatosus unter Einsatz eines s p r a c h g e s t e u e r t e n Robotersystems (AESOP) organerhaltend operiert, entweder bei noch bestehendem Kinderwunsch oder dann, wenn der Organerhalt aus anderen Gr0nden gew0nscht wurde. Eine pr~ioperative medikamentSse Vorbehandlung erfolgte nicht. Die Indikationsstellung zum endoskopischen Vorgehen erfolgte unabh~ingig vom Lebensalter. Die endoskopische Technik orientierte sich an der klassischen operativen Vorgehensweise. Die Gr~6e der laparoskopisch entfernten Myome betrug zwischen 1 und 11 cm, die Anzahl zwischen 1 und 7 enukleierten Myomen. In Abh~ngigkeit v o n d e r Anzahl, der Gr56e und der Lokalisation schwankte die durchsachnittliche OP-Dauer zwischen 40 und 155 Minutien. Bei fJber 90% der Patientinnen konnte die endoskopisch geplante Myomenukleation erfolgreich durchgef0hrt weren. GrO6ere Komplikationen traten nicht auf. Postoperative Infektionen wurden nicht beobachtet. Das Robotersystem hat sich in der klinischen Routine hervorragend bew~hrt. Die postoperative Erholungphase war im Vergleich zur konventionellen Vorgehensweise deutlich vermindert. Die durchschnittliche Liegedauer betrug 4 Tage. Die Daten werden bezeglich Fertilitat, Management von Schwangerschaften und auch der Rezidivrate dargestellt.
18.26.08 Volumenersatz bei Defekten im Bereich der oberen Quadranten im Rahmen der brusterhaltenden Operation durch Einsatz der Pectoralis minor Plastik Hoffmann J., Junker A., MSbus V. Arbeitsbereich Senologie Frauenklinik, St~idtische Kliniken Frankfurt a m Main-HSchst
Einleitung: Deutliche Defektbildung bei der BET von Mammakarzinomen im Stadium T2 sind ein h~iufiges Ereignis. Diesbez0glich untersuchen wir den Einsatz der simultanen Pectoralis minor Plastik zur Vermeidung von ung0nstigen Deformit~iten im Rahmen der BET. Der Wert der Methode zeigt sich insbesondere bei Tumorsitz im Bereich der oberen Quadranten und zeichnet sich durch geringfiJgigen zeitlichen Mehraufwand und fehlende zus~itzliche Morbidit~it aus. Patientinnen und Methode: Innerhalb von 6 Monaten wurde bei 11 Patientinnen mit Mamma-Npl mit Tumorsitz im Bereich der oberen Quadranten eine BET mit simultaner Pectoralis minor Plastik durchgef0hrt. Die klinische Tumorgr56e lag bei allen bei mehr als 2cm. Nach Durchfehrung der Lumpektomie und der axill~iren Lymphdissektion wird der kraniale Ansatz des Pectoralis minor am Processus coracoideus elektrochirurgisch durchtrennt. Der Musculus pectoralis major wird im Bereich des Tumorsitzes parallel zum Muskelfaserverlauf gespalten und anschliei3end der Pectoralis minor durch die L0cke in den Defekt eingeschwenkt und mit mehreren N~hten fixiert. Ergebnisse und Schlul~folgerung: Alle nach der genannten Methode operierten Patientinnen zeigen postoperativ gute kosmetische Ergebnisse bei fehlender zus~tzlicher Morbidit~it.
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AIIgemeine und operative Gyn~kologie 18.26.09 Posterior intravaginal sling nach Petros-eine neue OP-Methode zur Behebung des Descensus posterior
Mascus R., Fischer A., Hoffmann G. Frauenklinik des St. Josefs-Hospital Wiesbaden Ein-Jahres-Ergebnisse und Auswertung von Komplikationen und Nebenwirkungen Wie stabil ist das OP-Ergebnis nach 1 Jahr, wie gut die BBFunktion? Wie sieht der Vergleich intra- und postoperativer Komplikationen gegenOber anderen OP-Formen aus? Ausgewertet werden Blutung/H~matombildung, Def~kations/Miktionsbeschwerden, Schmerzen und Analgetikaverbrauch. Stabilit~t des OP-Ergebnisses, Kohabitationsbeschw., Drangprobleme, Ham- und Stuhlinkontinenz. Sp~tinfektion, Sekund~rheilung, Bandabstoi3ung. Bez0glich o.g. Kriterien erreichen wir bereits jetzt (52 ausgewertete Pat.) gute Ergebnisse mit Hilfe der spannungsfreien Wiederherstellung der Scheidenanatomie durch ein in der N~ihe der SteiBbeinspitze eingebrachtes Polypropylenband, welches pararectal verl~uft und an den sacrouterinen Ligamenten fixiert wird. Weitere 50 Pat. werden bis zum 54. Kongress in die Auswertung kommen.
PA.10.02
Die Tram-flap-Rekonstruktion unter zweizeitigem Vorgehen mit extended skin island delay nach A. Jenssen Hahn M., Kuner RP., MSIImann S., Scheler P., Pollow B., Hoffmann G. Frauenklinik, St. Josefs-Hospital, Wiesbaden ZIEL: Evaluation der einfach gestielten Tram-flapRekonstruktion nach vorhergehendem extended delay nach A. Jenssen. METHODIK: Zeitraum: 04/1997-06/2001, n=64 Patientinnen, Altersverteilung: 35-63 Jahre, Delayzeit (median): 7d, Prim~rrekonstruktionen: n=39 (61%), Sekund~rrekonstruktionen: n=25 (39%) ERGEBNISSE: transplantiertes Lappenvolumen: 90% n=15, 80% n=27, 70% n=20, 60% n=2, operative Revision (Absze6/Blutung): n=8, Liponekrosen (Revision):n=9, kompletter Lappenverlust: n=0, partieller Lappenverlust (< 50% Lappenvolumen): n=4 (6%), Sekund~rheilung Abdomen: n=8 (13%) SCHLUSSFOLGERUNG: Mit Hilfe des extended delay nach A. Jenssen ist eine Maximierung des transferierten Gewebevolumens bei einfach gestieltem Tram zu erreichen. Eine Reduktion der Gesamtkomplikationsrate konnte nicht gezeigt werden. Die Methode stellt eine zuverl~ssige Alternative zum free flap und doppelt gestieltem Tram dar.
PA.10.01 Die abdominelle Fixierung der Scheide mittels lateraler Faszienstreifen bei h6hergradigen Deszensus- oder Prolapszust~inden Gatzweiler A. ~ Groh U. 2 Eibach HW. (1) Universit~ts-Frauenklinik Dresden, (2) HochwaldKrankenhaus Bad Nauheim Die abdominelle Fixierung der Scheide durch autologe Faszienstreifen ist eine Methode zur Behebung hShergradiger Deszensusoder Prolapszust~nde, wobei die Kohabitationsf~higkeit erhalten werden kann. 76 Patientinnen nach abdomineller Fixierung unterzogen sich einer Nachuntersuchung, bestehend aus Patientenbefragung (Harninkon-tinenzbeschwerden, Sexualfunktion, KSrpergefOhl, Lebensquali-t&t) und gyn&kologischer Untersuchung zur Beurteilung des Sus-pensionseffektes des oberen Scheidenpoles und der Behebung von Zysto- oder Rektozele (mittlere Beobachtungszeit 24 Monate).Bei 90 % der Patientinnen war der Deszensus des oberen Vaginal-poles behoben. Die pr~operativ bei 68 % der Frauen bestehende h6hergradige Zystozele konnte in nahezu 90 % nicht mehr nachge-wiesen werden. HShergradige Rektozelen bestanden postoperativ noch bei 35 % der Patientinnen. Eine hohe postoperative Zufrie-denheit der Patientinnen konnte verzeichnet werden.Die abdominelle Fixierung der Vagina mit autologen Faszienstrei-fen ist in Kombination mit einer hohen hinteren Scheidenplastik ein suffizientes Operationsverfahren zur Behebung von h6her-gradigen beszensus- oder Prolapszust~nden. Bei larvierter oder bestehender Stresshaminkontinenz kann eine Zystourethropexie in gleicher Sitzung erfolgen.
PA.10.03 Das "Tension free vaginal Tape" (TVT) als neue Behandlungsform der weiblichen Stressinkontinenz: LLibecker Ergebnisse der Jahre 1999 und 2000 Strauf~ M. 1, Felberbaum R. 1, Roos A. 2, Diedrich K, (1) Frauenklinik, Universit~lt LQbeck, (2) Klinik for Antisthesie, UniversitAt LQbeck Fragestellung: Wir berichten 0ber Therapieergebnisse der mit der TVT- Methode an der Universit~tsfrauenklinik Lebeck behandelten Patientinnen. Methodik: Es wurden Patientinnen mit Strel~inkontinenz ehne Urge-Komponente ausgewAhlt. Das Prolene-Band, wurde paravesical retrosymphys~r unter Analgosedierung appliziert. Ergebnisse: Es wurden 45 Patientinnen mit der TVT-Methode behandelt. Das mittlere Lebensalter betrug 62 Jahre (62,4 +/12,3 a). 70% der Patientinnen mit einer Stref~inkontinenz II - Ill Grades, eine Strel~-inkontinenz IV. Grades. An Komplikationen waren eine Tachyarrhythmie und drei Blasen-perforationen zu verzeichnen. Trotzdem konnte das Band korrekt appliziert werden. 82% der Patientinnen waren postoperativ kontinent. Alle bisher 6 Monate nachverfolgten Patientinnen sind kontinent und zufrieden. 9% gaben eine Besserung an, beklagen jedoch eine leichte Urgesymptomatik. Eine Patientin wurde Katheterpflichtig. Schlussfolgerung: Die TVT - Methode kann bei der <eren Patientin mit erh6htem Narkose- und Operationsrisiko neue Behandlungsoptionen er6ffnen.
$19 A I I g e m e i n e u n d o p e r a t i v e G y n & k o l o g i e II
PA.10.04 Laparoskopische Gewebepr~iparation m i t t e l s endoskopischer, monopolarer, niederenergetischer, elektrochirurgischer Hochfrequenz Nadelelektrode (MNNE) Aydeniz B. 1, Schauf B. 1, Kurek R. 1, Tepper-Wessels K. 1, Schiebeler A. 1, S5der R. 2, Messrogli H. 3, Wallwiener D. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik T0bingen, (2)~Universit~itsFrauenklinik Heidelberg, (3) Kreiskrankenhaus Gro6Gerau Einleitung: Die m o n o p o l a r e , niederenergetische, elektrochirurgische Hochfrequenz- Nadelelektrode (MNNE) stellt eine innovative Pr~parationsmethode in der gyn~kologischen Laparoskopie dar. Im Rahmen der vorliegenden Studie werden die EinsatzmSglichkeiten und die Komplikationsh~ufigkeit dieser Technik analysiert. Material und Methode: Bei 1384 Patientinnen, die sich zwischen 1990 und 1998 einer operativen Laparoskopie unter Anwendung einer MNNE unterzogen, wurden die Operationsindikationen, intra- und postoperativen Verlaufe, das Indikationsspektrum der Nadelelektrode, die Komplikationen sowie deren Therapie retrospektiv dokumentiert und analysiert. Ergebnisse: Die monopolare Nadelelektrode zeigte ein breites Anwendungsspektrum. Die h~ufigste Indikation stellte mit 38,5% die Adh~siolyse dar, gefolgt yon der Ovarialzystenexstirpation mit 13%. Es kam bei 4 Patientinnen zu oberfl~ichlichen Hautl~sionen, die am ehesten lagerbedingt waren. Bei 4 Patientinnen traten im Rahmen umfangreicher AdhAsiolysen Darml~sionen auf. Postoperative Nachblutung wurde bei einer Patientin nach einer laparoskopischen Adnexektomie festgestellt. Schlu&folgerungen: Die Verwendung der MNNE stellt eine risikoarme, endoskopische Pr~parationsmethode mit einem umfangreichen Indikationsspektrum dar.
PA. 10.06 Der Einsatz von CO2-Filtern bei Liber 27500 Pelviskopien Walter C., Schollmeyer T., Jonat W. Frauenklinik Kiel, Universit~it
Der Einsatz von sterilen CO2-Einmalfiltern bei pelviskopischen Operationen wird von Hygieneinstituten und Wissenschaftlern empfohlen, um Kontaminationen durch Insufflator oder Gas sowie Kreuzkontaminationen durch andere Patienten zu vermeiden. Es wurden 40 Kliniken, die als Ausbildungszentren der Arbeitsgemeinschaft Gyn~kologische Endokrinologie fungieren zum regelm~6igen Gebrauch von Filtern und zu Infektions-oder Kontaminationsf~llen befragt. Ergebnisse: 33 Kliniken, die insgesamt 27540 Pelviskopien durchf0hrten, beantworteten den Fragebogen. 9 der Zentren ( 27,3 % ) benutzten regelm~i6ig keine Filter. In diesen Kliniken wurden. insgesamt 7500 Patienten pelviskopiert. Andererseits berichtete keine der Kliniken- ob mit oder ohne regelm&~igen Gebrauch von sterilen Einmalfiltern- von Kontaminationsereignissen. So 1~6t sich schlu6folgern, da6 - gemessen an offiziellen Empfehlungen - der Einsatz von Filtern unzureichend ist. Anhand der fehlenden Infektionsereignisse kann jedoch aus 6konomischen Gesichtspunkten ein Filterverzicht diskutiert werden.
PA. 10.05 ABBI 2002: Ergebnisse einer Verlaufsstudie nach ABBI-OP Selck C., Fasching P., Bender HG., Hanstein B., Dall P. Universit~tsfrauenklinik D0sseldorf
Fragestellung: Die exakte Diagnosesicherung mammographisch suspekter, klinisch nicht nachweisbarer Befunde gilt bei hoher Falsch-Negativ-Quote der konventionellen Nadelmarkierung in vielen F~llen als schwierig. Die stereotaktische Biopsie mittels ABBI (Advanced Breast Biopsy Instrument) stellt dabei eine sehr exakte Alternative dar. Ziel der Verlaufsstudie war die kritische 0berpr0fung der Methode hinsichtlich ihrer diagn. Sicherheit und operativer Nebenwirkung. 132 Patientinnen wurden longitudinal ausgewertet. Die Indikation zur stereotakt. Biopsie waren mammographisch sichtbare Mikroverkalkungen, Verdichtungen oder eine Kombination aus beiden. Bei 32 (24%) der 132 Patientinnen wurde histologisch eine (pr~)maligne Erkrankung diagnostiziert. Bei 100 (76%) der 132 Patientinnen wurden benigne Ver$inderungen festgestellt. Bei Folge-OP mul~te keine (0%) Diagnose korrigiert werden, lediglich bei einer Patientin mit diagnostiziertem DCIS wurde im Rahmen der anschliel~enden subkutanen Mastektomie ein inv. lob. Carcinom als Zweitbefund festgestellt. Die Biopsie wurde bei allen Patientinnen (100%) in Iokaler An&sthesie (Scandicain 1%) durchgef0hrt. Postoperativ kam es bei keiner Patientin zu einer Wundinfektion oder einer Nachoperation aufgrund eines H~matoms (0%). Schlu6folgerung: Die stereotaktische Biopsie suspekter, nicht palpabler MG-Herdbefunde ist hinsichtlich Sensitivit~t, Spezifit~t, Morbidit~it und ,~sthetik der offenen Biopsie fer diese Indikation 0ber!egen.
PA.10.07
Prospektiv randomisierte Studie zur laparoskopischen versus often chirurgischen Behandlung von benignen Ovarial Tumoren bei 0ber 60 j~ihrigen Patientinnen Buchweitz O. 1, Matthias S. 1 MOller-Steinhardt M. 2 Diedrich K. 1 Malik E. 1 (1) Frauenklinik UK L(Jbeck, (2) Immunologie UK L0beck Fragestellung: Unterscheidet sich die laparoskopische yon der often chirurgischen Behandlung von benignen Ovarial Tumoren bez0glich der intra- und postoperativen Stressparameter 11-6 und CRP? Methode: 12 Patientinnen ~Jber 60 Jahre mit einem Ovarial Tumor von 3 bis 8 cm ohne Malignit&tskriterien wurden nach Randomisierung primer laparoskopisch oder per laparotomiam operiert. Die Bestimmung von 11-6 und CRP erfolgte zu 9 verschiedenen Zeitpunkten pr~-, intra- und postoperativ. Ergebnisse: Bei pr~- und intraoperativ gleichen 11-6 und CRPSerumkonzentrationen kommt es 2 und 36 Stunden nach OpEnde zu einem signifikanten Anstieg der 11-6 Konzentration in dem per laparotomiam gegenQber dem endoskopisch behandelten Kollektiv. Entsprechende Ver&nderungen der CRP-Serumkonzentration finden sich 12 Stunden postoperativ. Die Laparotomie weist eine h6here Morbidit~t auf. Schlussfolgerung: Die LSK sollte auch bei Patientinnen (Jber 60 Jahre den Zugangsweg der Wahl bei pr~operativ nicht malignit~tsverd~chtigen Ovarial Tumoren darstellen.
S 20
AIIgemeine und operative Gyn&kologie PA.10.08 Beeinflusst die Verwendung von angew~irmtem CO= die Schmerzen nach Laparoskopie? Siebzehnd3bl E. ~, Schmidt H. 3, Haas M. 2, Lang N. 2, Kaufmann M. 3 (1) Universit~ts Frauenklinik Frankfurt/M, (2) Universit&ts Frauenklinik Erlangen, (3) Klinik f0r Anaesthesiologie, Universit~t Erlangen Wir haben eine randomisierte, prospektive und doppelt blinde Studio zu der Fragestellung durchgef~hrt, ob die postoperativen Schmerzen durch die Verwendung yon kaltem, angew&rmten (38°C) und angew&rmten und angefeuchtetern CO2 Gas beeinflusst werden. Die Randomisierung der Patientinnen erfolgte bei operativen Laparos-roskopien, die mindestens 30 Minuten dauerten und bei denen 4 Einstiche nStig waren. Die Narkose (target controlled infusion) erfolgte ebenso wie die postoperative Analgesie standardisiert und entsprechend den Erfordernissen. Die Evaluierung des Schmerzscores erfolgte mit mit Standard Schmerzprotokollen. Es wurden 53 Patientinnen untersucht. Es ergab sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den drei Gruppen, wobei bemerkenswert erscheint, dass die geringsten postoperativen Schmerzen in der Gruppe beobachtet wurden, die mit kaltem und trockenen CO2 Gas laparoskopiert worden war. Auch bei den objektiven Paramete.rn ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Somit scheint die Temperatur und Feuchte des Gases fiJr die Entstehung des postoperativen Schmerzes nach Laparoskopien keine Rolle zu spielen.
PA.10.10 TVT-Operation: Erfolgsraten in einem Risikokollektiv Peschers UM. 1, Reckemeyer I. ~, Jundt K. ~, Drinovac V. 1, Dimpfl Th. 2 (1) I. Frauenklinik der UniversitAt, Ludwig-MaxirniliansUniversit~it MQnchen, (2) Frauenklinik, Klinikum Kassel Fragestellung: Wie ist der objektive Erfolg der TVT-Operation in einem Risikokollektiv mindestens 6 Monate postoperativ? Methodik: Urogyn&kologische Untersuchung mit urodynamischer Messpunkt und standardisierstem Hustenstresstest und Padtest vor und 6-12 Monate nach der Operation. TVT-Einlage in Analgosedierung, bei Kombinationseingriffen in Vollnarkose. Ergebnisse: Bislang wurden 145 Frauen operiert (79 mal nur TVT, 66 real Kombinationseingriff). Intraoperative Komplikationen: Biasenperforation n=10 (6,9%), revisionspflichtige Nachblutungen n=2 (1,2%), Operationsabbruch bei Blutung aus Perforation ohne Revision n=l (0,6%) Postoperative Komplikationen: Schwere Blasenentleerungsst6rungen n=8 (5,5%) (davon operative (~ffnung des Bandes n=4 (2,2%)) Objektiver Erfolg nach 6-12 Monaten (n=66): Hustenstresstest bei 300 ml Blasenf011ungnegativ: n=49 (74%), Padtest bei 300 ml BlasenfiJllung negativ: n=51 (77% Urinverlust im Padtest 5 g: n=7 (11%) Mittlerer Urinverlust im Padtest vor OP: 38,3 g, Mittlerer Urinverlust im Padtest nach OP: 2,9 g Restharnmengen nach 6 Monaten (n=71): < 50 ml: n=55 (77%), 50-100ml: n= 14 (21%), 100 ml: n=2 (3%) Schlussfolgerung: In diesem Risikokollektiv yon Patientinnen kSnnen die Erfolgsraten der TVT-Operation, die in der Literatur beschrieben werden, nicht nachvollzogen werden. Drei Frauen, die nach 6 Monaten objektiv noch kontinent waren, hatten nach 12 Monaten ein Rezidiv.
PA.10.09 Adh~isionen bei gyn~ikologischer Laparoskopie Mettler L. Universit~tsfrauenklinik, Christian-Albrechts-Universit&t Kiel Ziel der Arbeit war die Erfassung des Adh~isionsgrades bei unterschiedlichen Patientengruppen nach laparaskopischer Chirurgie. Dazu f0hrten wir eine retrospektive Studie durch, bei der die American Fertility Societys Adh~sionserfassungMethode sowie die MCRSM angewandt wurde. Material, Methode und Ergebnisse: Unter 2124 Patientinnen, die 1999 bis 2001 endoskopisch operiert wurden, fanden sich 465 Patientinnen mit Verwachsungen. in einer Gruppe von 34 Patientinnen fanden wir keine Adh~isionen zu Beginn der Operation. Bei dieser Patientinnen wurden verschiedene Operationen am Uterus durchgef0hrt. 34 Patientinnen unterzogen wir einer Second-Look-Laparoskopie zur Erfassung mSglicher Verwachsungen nach 6-8 Wochen. In 30% fanden wir keine Verwachsungen, in 70% fanden sich ausgeprQgte oder schw~ichere Verwachsungen. Das umfassende AdhesionScoring-System MCRSM ergab bessere und objektivere M6glichkeiten, Verwachsungen zu erfassen als das System der AFSs Adh~isionsmessung. In einer zweiten Untersuchungsgruppe untersuchten wir 21 Patientinnen, die vor dem endoskopischen Eingriff bereits ein oder mehrere chirurgische Eingriffe hinter sich hatten. Auch diese Patientinnen wurden nach 6-8 Wochen erneut operiert. Davon zeigten 24% eine Zunahme des Verwachsungsscores. 57% hatten die gleiche Anzahl von Verwachsungen und 19% weniger Verwachsungen bei der Second-Look-Laparoskopie. Zusammenfassung: Neue Daten best~tigten unsere fKiheren Kenntnisse, da~, um AdhQsionen zu vermeiden, man Chirurgie vermeiden mui&. Laparoskopische F~ille haben weniger Verwachsungen als laparotomische Operationen.
PA.10,11 Die laparoskopische Rekonstruktion der Vagina nach Vecchietti beim Mayer-vonRokitansky-Syndrom Giffels P., Wagner U., Neeser E., Wallwiener D. Universit~ts-Frauenklinik T0bingen Fragestellung: Kann die laparoskopische Rekonstruktion der Vagina nach Vecchietti die often- chirurgische Methode ersetzen?Vorteile und Nachteile im Vergleich zu anderen etablierten Verfahren der Rekonstruktion der Vagina bei Vaginalaplasie-Hypoplasie. Methode: Bei Insgesamt 13 Patientinnen im Alter zwischen 1535 Jahren wurde eine laparoskopische Operation nach Vecchietti vorgenommen.Unter Einbindung in ein interdisziplin~res Therpiekonzept mit psychologischer Betreuung wurden die Patientinnen postoperativ hinsichtlich der funktionellen und anatomischen Ergebnisse untersucht. Ergebnisse:Hinsichtlich der anatomischen Verh<nisse konnten bei 12 der Patientinnen ScheidenIQngen von 7-12 cm erreicht werden.9 Patientinnen waren postoperativ und nach Abschlul~ der folgenden Dilatationsphase mittels Vaginalkonen mit dem funktionellen Ergebnis hinsichtlich der Kohabitationsf~higkeit voll zufrieden.1 Patientin berichtet noch 0ber gelegentliche Dyspareunie.Bei einer Patientin kam es aufgrund unzureichender postoperativer Dilatation zur frQhen Obliteration der Neovagina. Schlussfolgerung: Die funktionellen Prinzipien der oftenchirurgischen Operation lassen sich vollst~indig auf das laparoskopische Vorgehen ohne erhShte Komplikationsrate 0bertragen;Operationszeit,-narben und die Zeit der Hopitalisation werden reduziert.
$21 A I I g e m e i n e u n d o p e r a t i v e G y n & k o l o g i e II
PA.10.13
PA.10.12 Eine multizentrische Studie iiber die K o m p l i k a t i o n e n b e i 2 1 6 7 6 operativen Hysteroskopien
Zureckgezogen
Gruber IV., Aydeniz B., Schauf B., Meyer A., Wallwiener D. Frauenklinik der Eberhard-Karls-Universit~t T0bingen
Die operative Hysteroskopie hat sich in den letzten Jahren im Bereich der gyntikologischen, endoskopischen Ope[ationen als Standardverfahren elabliert. In einer multizentrischen Studi6 0ber 3 Jahren werden die intraund postoperative Komplikationen ar~ 92 deutschen operativen Zentren untersucht. Dabei we'rden 21676 operative Hysteroskopien analysiert und die aufgetretenden Komplikationen in bezug auf Art des Eingriffes, operativer Erfahrung der Zentren und nachfolgender Therapie ausgewertet. Bei der durchschnittlich kurzen operativen Erfahrung der Ze~ntren von 3,7 Jahren lag die Gesamtinzidenz der Komplikationen bei nur 0,22%. Am h~ufigsten traten Uterusperforationen auf (0,12%),die in 68% der F~lle bei Polypoder Myomresektionen entstanden. Dabei mu&te in 44% nicht weiter operativ interveniert werden. Die zweith~ufigste Komplikation waren hypotonen Hyperhydratationen (0,06%), gefolgt von intraoperativen Blutungen (0,03%), Verletzungen der Blase oder Darm (0,02%) und Endomyometritis (0,01%). Die Untersuchungen zeigen, dab die operative Hysteroskopie bei ad~quaten Training heutzutage als sicherer Eingriff gewertet werden kann.
PA.10.15 Ausbildungskooperation in Gyn~ikologie und Geburtshilfe in S~idostasien Runge H-M. Universit~its-Frauenklinik Freiburg
Die vier s0dostasiatischen Entwicklungsl~inder Vietnam, Laos, Kambodscha und Myanmar gehSren zu den 20 unterentwickeltesten, sprich ~rmsten L~ndern unserer Erde. Die metterliche Sterblichkeit ist 20-90 mal hSher als in Deutschland. Die Neugeborenensterblichkeit ist sieben mal h6her und jedes vierte Kind erreicht nicht das f(Jnfte Lebensjahr. Fehlende oder unzureichend ausgebildete Hochschullehrer und veraltete Ausbildungscurricula werden schon seit langem nicht mehr den erforderlichen Kenntnissen einer modernen Gyn~kologie und Geburtshilfe gerecht. Seit 1996 existiert eine Kooperation deutscher Frauenkliniken mit Partneruniversit~ten in S(Jdostasien. Unterrichtsmodule und Lehrmaterialien werden gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort in speziel.I eingerichteten Postgraduate Training Centers erstellt und in Theorie und Praxis unterrichtet. Die hier-vorgestellte interuniversit~ire Kooperation stellt Ausbildung als nachhaltigste • Fom der "Hilfe zur Selbsthilfe" in Entwicklungsl~ndern bereit. Die elektronische Vernetzung von sQdostasiatischen Fachabteilungen mit deutschen Frauenkliniken wird in der Zukunft nicht nur t&gliche Falldiskussionen und Begutachtungen, z.B. von pathohistologischen Pr~iparaten erlauben, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Quality Management und der kontinuierlichen Weiterbildung in Gyn~kologie und Geburtshilfe leisten.
19.01.01 Laparoskopisches Lymphknotenstaging und radikale Trachelektomie-Fertilit~itserhaltu ng beim Zervixfr~ihkarzinom Hertel H., K6hler Chr., Possover M., Schneider A. Klinik f0r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abteilung Frauenheilkunde, Friedrich-Schiller-Universit~t Jena Ziel: Bestimmung der Wertigkeit einer fertilit~tserhaltenden Operationstechnik zur Behandlung des Zervixfrehkarzinoms. Patientinnen und Methode: Wir berichten 0ber 27 Patientinnen mit Zervixkarzinom die zwischen M&rz 1995 und Januar 2002 durch laparoskopische Lymphonodektomie und radikale Trachelektomie fertilit~tserhaltend operiert wurden. Ergebnisse: Das mittlere Patientinnenalter betrug 27 (22-37) Jahre. Sechsundzwanzig Patientinnen waren Nulliparae. Die Tumorstadien wurden wie folgt klassifiziert: 16 x p T l b l , 6 x pTlal(L1 und/oder V1), 4 x pTla2 und 1 x pT2b. Die mittlere Operationszeit betrug 300 (195-380) min, es wurden durchschnittlich 22 pelvine (8-44) und 9 paraaortale (4-19) Lymphknoten entfernt. Bei einer Patientin wurde ein Rezidiv (glandul~res Carcinoma in situ) festgestellt und durch Schlinge exzidiert. Bisher wurden f(Jnf gesunde Kinder geboren (26. SSW, 32. SSW (Gemini), 34. SSW, 37. SSW). Bei einer Patientin kam es zur laparoskopischen Revision wegen Nachblutung, drei Patientinnen hatten tempor~ire sensible neurologische Ausfdlle. Schlu6folgerung: Die Trachelektomie ist eine alternative operative Methode mit niedriger Morbidit~t zur Fertilit~tserhaltung bei Patientinnen mit Zervixfrehkarzinom. Ein weiteres Ziel mul& die multizentrische prospektive Evaluierung der Tumorsicherheit sein.
S 22 AIIgemeine und operative Gyn~ikologie 19.01.02 Stellenwert der hinteren Exenteration bei fortgeschrittenem Zervixkarzinom mit Blasenbefall
19.01.03 Zur0ckgezogen
Hoopmann M., Mallmann P., Possover M. Universit~tsfrauenklinik, Universit~t K01n Beim fortgeschrittenen Zervixkarzinoms ohne h~matogene oder paraaortale Metastasierung ist die radikal operative Sanierung durch eine Exenteration zu erw&gen. Wir stellten uns die Frage, ob man bei Patientinnen mit Blasenbefall ohne makroskopischen Rektumbefall auf die hintere Exenteration verzichten kann. Bei 22 Patientinnen mit fortgeschrittenem Zervixkarzinom oder Rezidiv wurde eine totale Exenteration durchgef0hrL Weder bei der pr~operativen bildgebenden und endoskopischen Diagnostik noch intraoperativ fand sich ein makroskopischer Anhalt for einen Rektumbefall. Die Blase war jedoch stets tumorinfiltriert. Die retrospektive Aufarbeitung der Histologien f0hrte zu folgendem Ergebnis: von den 22 Patientinnen wiesen 19 (86%) einen histologisch nachweisbaren Befall des Rektums, des periproktischen Gewebes und/ oder der retrorektalen Lymphkneten auf. Insbesondere der h~ufige Befall des Trigonum vesicae korrelierte mit einer Infiltration des hinteren Kompartiments (19/20; 95%). Aufgrund dieser Ergebnisse mul~ man die bisherige operative Radikalit~t bef0rworten, d.h. bei Durchf0hrung einer Exenteration hat diese auch bei negativer Diagnostik im Rektumbereich immer in Form einer kompletten vorderen und hinteren Exenteration zu er[olgen.
19.01.04 Laparoskopische FluoreszenzdiagnosUk mittels 5-Aminol~vulins~ure (ALA) zur Detektion peritonealer Metastasen bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom L0ning M. 1, H0ttmann G. 2, LOning U. 1, Dr0ge G. 2, K0pker W. 1, Diedrich K. 1 (1) Klinik for Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Universit~tsklinikum L0beck, (2) Medizinisches Laserzentrum L0beck Bei der Fluoreszenzdiagnostik wird die selektive Anreicherung bestimmter Photosensibilisatoren in neoplastischen Geweben zu diagnostischen Zwecken genutzt. Nach Applikation von 5Aminol~vulins~ure (ALA) kommt es zur selektiven Anreicherung von Protoporphyrin IX in Tumorzellen. Werden diese Zellen mit blauem Licht bestrahlt (400-450 nm), I~&t sich eine Rotfluoreszenz beobachten. Wir untersuchten das Fluoreszenzverhalten bei 38 Patientinnen mit Ovarialkarzinomen nach abgeschlossener Prim~irbehandlung im Rahmen einer diagnostischen Laparoskopie nach vorheriger ALA-Gabe. Hierbei liel~en sich mit einer Sensitivit~t von 94 % und einer Spezifit~t von 95 % auch kleinste intraabdominale Metastasen detektieren. Intraabdominale Organe wie Darm, Leber gesundes Peritoneum wiesen in der Regel keine Fluoreszenz auf. Fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen an 36 entnommenen Biopsien von 17 Patientinnen best&tigen dieses Ergebnis auch histologisch. Diese Untersuchung zeigt erstmals, dass mit Hilfe der Fluoreszenzdiagnostik unter laparoskopischen Bedingungen der Nachweis von Mikrometastasen der konventionellen Laparoskopie beim Ovarialkarzinomrezidiv 0berlegen ist. *
19.01.05 Das Sentinel Lymphknotenkonzept beim Vulvakarzinom Bader A. 1, Tamussino K. 1, Winter R. 1, Aigner RM. 2 Schwarz Th. 2, Wolf G. 3, Lax S. 3, Moinfar F. 3 (1) Klin. Abteilung for Gyn&kologie und Geburtshilfe, Geburtshilfl.-gyn~kolog. Univ.-Klinik Graz, (2) Klin. Abteilung for Nuklearmedizin, Univ.-Klinik for Radiologie Graz, (3) Institut for Pathologie, Universit~t Graz Fragestellung. Wir untersuchten das Sentinel Lymphknoten (SLN) Konzept bei Patientinnen mit malignen Neeplasien der Vulva. Methode. Bei 23 Leisten bei 15 Patientinnen mit Neoplasien der Vulva (13 Karzinome Tl/2, 2 maligne Melanome) wurde versucht, ein SLN zu identifizieren. Sowohl Lymphoszintigraphie mit Tc 99 als auch Mapping mit Lymphazurin wurden angewandt. Eine systematische inguinofemorale Lymphadenektomie wurde bei 20 der Leisten durchgef0hrt. SLN, die in der HE F~rbung tumorfrei waren wurden zus~tzlich immunhistochemisch auf Zytokeratin untersucht. Ergebnisse. In allen 23 Leisten konnte ein SLN mit der Lymphoszintigraphie identifiziert werden; bei 15 Leisten war der SLN blau gef~rbt. Alle 6 Leisten mit positiven LK (5 Frauen) hatten einen positiven SLN. Es gab keine falsch negative Ergebnisse. Von den 6 Leisten mit positiven LK wurden 3 beim Schnellschnitt und 3 in der Stufenserienaufarbeitung erkannt. Die Immunhistochemie identifizierte keine zus~itlichen positiven LK. Schlussfolgerung. Diese Ergebnisse und die anderer Arbeitsgruppen sprechen for die Validit~t des SLN Konzeptes bei Frauen mit Vulvakarzinom.
S 23 Allgemeine und operative Gyn&kologie III
19.01.06 Das Osterreichische Vaginal Tape Register Tamussino K., Hanzal E., KOlle D., Ralph G., Riss P. ~sterreichische AG Urogyn~ikologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie Fragestellung. Wir richteten ein Register ein, um die A n w e n d u n g und p e r i o p e r a t i v e K o m p i k a t i p n e n der TVT Operation (Gynecare, Ethicon) zu erfassen. Methodik. 63 gyn. Abteilungen Qbermittelten pro Operation einen Bogen mit Daten zur Patientin, Operation und postop. Verlauf. Ergebnisse. Insgesamt 3713 Patientinnen wurden eingebracht. 1020 (27%) waren wegen D e s z e n s u s o d e r Inkontinenz voroperiert. 2162 TVTs (58%) wurden isoliert , 1551 (42%) in Kombination mit anderen Eingriffen dur-chgef0hrt. 46% der isol. T V T s wurden mit Lokal-, 42% mit Regionalan~isthesie durchgef0hrt. Nach isol. TVT wurde' die Blasendrainage bei 64% mit Dauerkatheter, bei 24% mit intermitt. Katheterismus und bei 8% mit suprapubischer Ableitung gew&hrleistet. Die B l a s e n p e r f o r a t i o n s r a t e betrug i n s g e s a m t 2.8%, w o b e i Perforationen bei voroperierten Frauen h~ufiger waren (4.9% vs. 2.0%, P<0.01). Die meisten Frauen nach isol. TVT konnten berelts am 1. postop. Tag mit <100 mL Restharn miktionieren. Es gab 93 (2.5%) TVT-bedingte R e o p e r a t i o n e n in d e r perioperativen Phase (58 wegen EntleerungsstOrung, 23 wegen H~matom, 1 wegen Darmverletzung). Eine Frau verstarb 42 Tage nach TVT mit radikaler Resektion eines Vulvakarzinomrezidivs. SchluEfolgerungen. Das TVT ist in (~sterreich rasch zu einer welt verbreiteteten Operation geworden. Es gibt Unterschiede in d e r A n w e n d u n g , s p e z i e l l was A n ~ s t h e s i e und Blasendrainage betrifft. Schwerwiegende Komplikationen sind selten.
19.01.08 W e l c h e VorteUe bringt die 3 D - S o n o g r a p h i e in der n i c h t - i n v a s i v e n M a m m a d i a g n o s t i k ? M e y b e r g - S o l o m a y e r GC., B e r g m a n n A., Krainick U., Fersis N., W a l l w i e n e r D., U F K Fragestellung: In der folgenden prospektiven Studie wurde pr~ioperativ ein Kollektiv von 60 Patientinnen mit Mamml~sionen (43 maligne, 17 benigne) mittels 2D- und 3D-Sonographie untersucht und beide Verfahren untereinande~ verglichen. Es sollte festgestellt werden, welche diagnostischen Vorteile sich durch die Anwendung der 3D-Sonographie ergeben. Methode: S~imtliche Tumoren wurden zun~chst mit der konventienellen 2D-Sonographie untersucht, dann mittels speziellem 3D-Schallkopf Volumenaufnahmen (Voluson 750, Kretztechnik) durchgef0hrt. Der Volumenblock wurde dann mittels Schnittbildanalyse CT-~ihnlich systematisch schichtweise untersucht, wobei besonderen Wert auf die Beurteilung der konventionell senographisch nicht darstellbaren 3. Ebene (Coronarebene) gelegt wurde. Folgende Parameter des Tumors wurden dabei beurteilt: Form, Wandkentur und -begrenzung, strahlige Umgebungsreaktion, Infiltrationszone, Binnenstruktur, Echogenit~it, Architekturunterbrechung. ganch wurde die weitere DarstellungsmcSglichkeit der 3D-Technologie- die r~umliche Abbildung- bzgl. ihres Benefits untersucht. Es wurde jeweils eine Volumetrie der Mammal~isionen durchgefOhrt und den aus L~ingsund Querschnitt errechneten Daten der 2D-Sonographie gegen0bergestellt. Es erfolgte ein Vergleieh mit der postoperativen Diagnose. Ergebnisse: Die aus der Mammographie bekannte strahlige Umgebunsreaktion zeigte sich in der Ceronarebene deutlich eindrucksvoller als in den beiden konventionellen Schnittebenen (L~ings,= Querschnitt). Es fanden sich keine stSrenden dorsalen SchallauslSschungen bei der Beurteilung der schallkopffernen Tumoranteile. Der Oberfl~chenmodus war bei der Darstellung yon Binnenstrukturen, z.B. im Falle einer komplizierten Cyste von Vorteil. Weiterhin konnten mittels der 3D-Sonographie exaktere Volumenmessungen als in der 2D-Sonographie durchgefCihrt werden. Darf3berhinaus ist die IQckenlose Dokumentation und Nachbefundung gespeicherter Volumendaten von Vorteil.Zusammenfassung: Insgesamt vermag die 3DSchnittbildanalyse durch die M5glichkeit tier Darstellung von zusatzlichen, konventionell sonographisch nicht realisierbaren Ebenen und Darstellungem~Sglichkeiten die p r e o p e r a t i v e gignit~tsbeurteilung yon M a m m a t u m o r e n zu v e b e s s e r n . DariJberhinaus lassen sich durch die 3D-Technologie exaktere Volumenmessungen vornehmen u n d e s ist eine IQckenlose Dokumentation der gewonnenen Daten mqSglich.
19.01.07 Prim~ire und sekund~ire Brustkrebspr~ivention: Kenntnisstand, subjektive Beurteilung und Teilnahme einer Stichprobe der weiblichen Bev61kerung Schleswig-Holsteins Schleider S. 3, Schwarz-Boeger U. 1, Jacobs V. 1, Pfeifer K. 1, Jonat W. 2, Kiechle M. 1 (1) Frauenklinik Klinikum rechts der Isar der TU M0nchen, (2) UFK Kiel, (3) Frauenklinik Klinikum MRI TU M0nchen und UFK Kiel Die Effektivit~t von Krebsfr0herkennungsmal~nahmen (KFM) wird bestimmt durch die Informiertheit und die Teilnahme der angesprochenen Bev01kerungsgruppen an ihnen. Im Rahmen einer F r a g e b o g e n a k t i o n der Deutsche Arbeitsgruppe fur C h e m o p r ~ v e n t i o n ( D A C H ) in v e r s c h i e d e n e n R e g i o n e n Deutschlands (Berlin, D0sseldorf, Frankfurt, G0ttingen, Hildesheim und Schleswig-Holstein) wurde ermittelt, inwieweit Frauen in Schl eswi g- Hol t st ei n (SH) (~ber prim~re und sekund~re Pr~ventionsma6nahmen (PM) der Brustkrebserkrankung informiert sind, wie sie deren Effektivit~t beurteilen und inwieweit sie bereit sind, PM durchzufQhren. Zur Validierung der Daten erfolgte au6erdem eine representative Befragung durch Infratest. Die Ergebnisse in SH waren mit denen der 0brigen Regionen sowie der im Infratest erhobenen Daten vergleichbar. 90,6% der Probandinnen glaubte an die Effektivit~t der derzeit angebotenen KFM, jedoch nur 79,3% gaben an, diese jAhrlich wahrzunehmen. Nach Auskunft der KV nahmen 1999 tats~chlich aber nur 50,4% der gesetzlich versicherten Frauen in , SH tell. Eine deutliche Altersabh~ngigkeit bestand bezi~glich Informiertheit und DurchfQhrung. AIs wichtigste Beratungs- und Informationsquelle wurden die Gyn~kologen von den Frauen genannt, was deren wichtige Rolle im Hinblick auf PrAvention unterstreicht.
S 24
Gyn~ikologische Onkologie 07.12.01 Die Molekularbiologie der intraperitonealen Metastasierung. Volz J., Vielhauer S., Fri3hauf J., Schneider J., Melchert F., Volz-K~ster S. Frauenklnik, Universi&t Einleitung: Die Wechselwirkungen zwischen Tumorzelle und Wirt, der sog, orthotope Effekt, gewinnen in der modernen Onkologie eine zunehmende Bedeutung. Die Erforschung einzelner Schritte dieser Wechselwirkungen bei der intraperitonealen Metastasierung mit modernster Technologie werden untersucht. Material und Methode: Anhand elektronenmikroskopischer und molekularbiologischer Methoden werden im Maus - Modell und am menschlichen Peritoneum einzelne Schritte der intraperitonealen Metastasierung yon Ovarialkarzinomzellen untersucht. Hierbei werden Ver~nderungen an der Tumorzelle und an den einzelnen infiltrieten Gewebeschichten untersucht. Anhand der cDNA - Chip Technologie werden morphologische Ver&nderungen in ihrer zeitlichen Abfolge molekularbiologisch charakterisiert. Ergebnisse: Elektronenmikroskopisch lassen sich typische Ver~nderungen in der Umgebung infiltrierender und sich plastisch verformender Tumorzellen darstellen. Die Untersuchung der Genexpression dieser Areale ergibt eine sehr hohe Expression von Wachstumsfaktoren, VEGF, Metalloproteinasen und extrazellul~ren Matrixproteinen, Schlussfolgerung: Die induzierten Ver~nderungen erinnern sehr stark an die physiologischen Vorg~nge der Neoangiogenese mit AuflSsung der involvierten Gewebeschichten. Eine Hemmung dieser Prozesse im Rahmen einer Therapie sollte nicht der Resistenzentwicklung unterworfen sein.
07.12.02 Klinische Effekte des rekombinanten HER2neuspezifischen Immuntoxins Fleisch MC., Djahansouzi S., Dall PB. Frauenklinik, HHU D0sseldorf GrS~ere klinische Studien haben gezeigt, dass der HER2neuspezifische AntikSrper Trastuzumab, eine effektive Ved~ngerung des progressfreien 0berlebens yon Patienten mit HER2neu 0berexprimierenden Tumoren bewirken kann Ziel dieser Studie war es eine auf dem HER2neu-AntikSrper basierten Mechanismus zu nutzen um ein Toxin in die Tumorzellen zu transportieren. Methode: Es wurde ein Fusionsgen, das sowohl for den HER2neu-spezifischen single-chain AntikSrper und das bakterielle Exotoxin yon Pseudomonas aeruginosa kodiert, geklont. Dieses Immuntoxin wurde dann Iokal in leicht zug~ngliche Metastasen injiziert. Ergebnis: Bei M~usen zeigte das Fusions-Toxin eine signifikante Destruktion HER2neu-exprimierender Tumoren nach systemischer und topischer Injektion. Insgesamt sechs Patienten mit Iokal zug~inglichen Mammakarrzinom-Metastasen wurden topisch mit dem Immuntoxin behandelt. Vier Patienten zeigte eine komplette oder partielle Remission der Metastasen. Es wurde keine Toxizit~t WHO2 gefunden. Schlussfolgerung: Das Immuntoxin zeigte einen signifikanten antitumoralen Effekt in vitro und k6nnte so eine TherapieOption bei dutch Chemotherapie immunkompromittierten Patientinnen mit einem Mammakarzinom darstellen.
07.12.03 Keimbahnver~nderungen in beiden BRCAGenen bei Ratsuchenden aus Hochrisikofamilien mit Mamma- und Ovarialkarzinomen
07.12.04 Persistenz disseminierter Tumorzellen im Knochenmark von Brustkrebspatientinnen trotz systemischer Therapie
Arnold N. 1 Crohns C. 1 Andreas S. ~ Fischer B. Siebert R. ~, Albacht B. 3, Gerber D. 3, Jonat W. (1) Klinik for Gyn&kologie und Geburtshilfe; Universit&tsklinikum Kiel, (2) Institut for Humangenetik; Universit&tsklinikum Kiel, (3) Institut fQr Medizinische Psychologie; Universit~tsklinikum Kiel
Janni W. 1, Rack B, Strobl B. 1, Schindlbeck C, IRjosk D. 1 de Waal Ji 4, Kentenich C, Rammel G. ~ Pantel K. 3 Braun S. 2, Sommer H. (1) I. Frauenklinik LMU M0nchen, (2)Frauenklinik TU M0nchen, (3) Tumorbiologie, UKE Hamburg, (4) Kreiskliniken Dachau
Bis heute wurden weltweit nur wenige Familien publiziert, in denen in beiden BRCA-Genen Mutationen auftreten und darunter nur wenige Mitglieder, die TrSger dieser beiden Mutatienen sind. Die meisten Familien geh6ren der Gruppe der Ashkenasi Juden an, in denen drei Gr0ndermutationen zwei in BRCA1 und eine in BRCA2 relativ h~ufig vorkommen. Hier werden die ersten beiden deutschen Familien vorgestellt, in denen Keimbahnmutationen in beiden Genen nachgewiesen wurden und in denen einige Familienmitglieder beide Ver~nderungen ererbten. In einer Familie traten in der v&terlichen Linie (Obertr&ger BRCA2-Mutation) nur Mammakarzinome und in der m0tterlichen Linie (0bertrtiger BRCA1-Mutation) zus~tzlich noch ein Ovarialkarzinom auf. In der anderen Familie traten nach Information nur in der m0tterlichen Linie Mammakarzinome auf. Die Doppelmutationstr~gerinnen zeigen einen freheren Erkankungszeitpunkt und einen schwereren Krankheitsvedauf als die alleinigen BRCA2-Mutationstr~gerinnen (ED meistens postmenopausal). Die unterschiedliche Expressivit#,t der einzelnen BRCA-Mutationen sti3tzt die Beobachtung, dass sich, im Gegensatz zu BRCA1, auf BRCA2-Mutationen beruhende Karzinome kaum yon den sporadischen unterscheiden. Die Daten zeigen zudem, dass eine griJndliche Stammbaumerhebung uned~sslich ist.
Adjuvante Therapien reduzieren das Risiko ft~r die Rezidivierung eines Mammakarzinoms um ca. 10 % (Pete et al.). Die vorliegende Studie untersuchte, ob durch die Detektion von persistierenden, isolierten Tumorzellen (ITC) im Knochenmark (KM) der prognostisch relevante Nachweis einer minimal residuellen Tumorerkrankung erzielt werden kann. Von 1/1994 - 1/2002 wurde an der I. FK/LMU M0nchen bei 262 Brustkrebspat. Jm Rahmen der Nachsorge eine KM-Aspiration im Bereich der C. iliacae durchgefi~hrt. Der Nachweis yon ITC erfolgte mit dem Cytokeratinantik6rper A45-B/B3 und APAAPF~rbung. Mittlere Nachbeobachtungszeit 60 Monate. Es wurden bei 39 Pat. (17 %) ITC im KM nach einem mittleren Zeitintervall yon 28 Monaten nach Prim&rdiagnose detektiert. Die Tumorzellpersistenz korrelierte nicht mit vora.usgegangener systemischer Therapie (P=0,92). Die mittlere Ubedebenszeit betrug 225 Monate (190-261, 95 % CI) bei Pat.mit einem negativem KM-Status und 94 Monate (79-110) bei Pat. mit positiven KM-Status (P=0,069). In der multivariaten CoxRegressions-Analyse zeigte sich der KM-Status neben der prim~,ren TumorgrSl~e (P=0,022) als st~rkster Prognosefaktor for das weitere 0berleben (P=0,083). Die Detektion von ITC im KM weist auf die mangelnde Effizienz vorausgegangener systemischer Therapien bin, und k(Jnnte zukQnftig Grundlage fiJr eine sekund&re Therapieintervention sein.
S 25 Experimentelle und klinische Onkologie I
07.12.05 Lig nan-Phyto6strogen-Messu ngen bei deutschen Frauen Knust U. 1, Adzersen KH. 1, Owen RW. 2, Strowitzki T. 1 (1) Abt. Gyn. Endokrinologie u. Fertilit~itsstSr., Univ.Frauenklinik,, (2) Abt. Toxikologie u. Krebsrisikofaktoren, DKFZ, Heidelberg
Hintergrund: Lignane als potentielle Einflu6faktoren des Mammakarzinomrisikos Fragestellung: Ern&hrung, Leinsamenexposition und Enterolignankonzentrationen im Urin Methode: 42 gesunde Frauen mit familiar erhShtem Brustkrebsrisiko wurden in "2 Gruppen randomisiert; beide erhielten eine Ern~hrungsintervention ,,5-am-Tag", Gruppe II zus~itzlich 10-20 g angeschrotet# Leinsamen. Messung von Enterolignanen mittels Elektorspray-Massenspektrometrie bei HPLC im Urin vor und nach Intervention. Ergebnisse: Urinkonzentrationen der Lignane vor Intervention in Gruppe Iund II 40,7 bzw. 63,8 pmol/I (Differenz ns; min 2,7, r'gax 450 pmol/I, interindividuelle Schwankung Faktor 170). Nach Intervention Anstieg der Urinlignane auf 62,8 pmol/I in Gruppe I (nur ,,5-am-Tag", p=0,0503) und auf 184,6 pmo/I in Gruppe II (p = 0,0089). 4 von 19 Frauen mit L e i n s a m e n e i n n a h m e zeigten keinen Anstieg der Urinausscheidung von Enterolignanen. Schlussfolgerungen: Durch t~gliche Leinsameneinnahme lassen sich die Enterolignankonzentrationen bei den meisten Frauen signifikant erh6hen. Gute und schlechte EnterolignanErzeuger (Mikroflora) lassen sich iJber Urinbestimmungen unterscheiden.
07.12.07 p21Ras-abh~ingige Aktivierung von Ostrogen Response Elements durch EGF in einer Ostrogenrezeptor ~ - negativen Mammakarzinemzelllinie Treeck O., Weber A., Diedrich K., Ortmann O. Klinik fLir Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UK L(Jbeck
Das Wachstum von malignen Tumoren der Brust kann durch Signale wie Ostrogene und Wachstumsfaktoren reguliert werden, wobei Interaktionen zwischen den jeweiligen Signaltransduktionsmechanismen eine wichtige Rolle spielen. Das Ziel der hier dargestellen Arbeit war es, das Bestehen einer Interaktion zwischen dem EGF-Rezeptor Signaling und der zellul&ren C)stradioI-Antwort in der ERo~-negativen, EGFRpositiven Mammakarzinom-Zelllinie MDA-MB-231 zu untersuchen. In transienten Reportergen-Assays konnten wir zeigen, dass diese Zelllinie im Gegensatz zur ERcdl3-positiven Linie MCF-7 auf einen EGF-Stimulus mit einer deutlich'en Induktion der C)strogen-Response Element (ERE)-Aktivit~t reagierte. Diese ERE-Aktivierung konnte durch verschiedene EGFR-Inhibitoren fast vollst~ndig blockiert werden, ebenso wie durch Expression v0n dominant negativem p21Ras. Unsere Resultate zeigen, dass die (3stradiol-unabh&ngigen MDA-MB231 Zellen einen EGF-Stimulus zur Aktivierung der zellul&ren ~)stradioI-Antwort nutzen k6nnen, ein Effekt, der Qber den p21Ras/MAP Kinase Signalweg vermitte[t wird und der unabh&ngig von ERc~ablaufen kann. 0bertr> man diese Ergebnisse in die klinische Situation, k6nnten sie erste Hinweise auf einen zus~tzlichen Nutzen von EGFRbzw. Farnesyltransferase-lnhibitoren bei der Behandlung yon EGFR-positiven Malignomen bedeuten.
07.12.06 Kombination aus modifizierter, adenoviraler Gentherapie und Chemotherapie beim Mammaund Ovarialkazinom R~der G. 1, Herrmann I. 1, Hemminki A. 2 Curiel DT. 2, Bender HG. 1, Niederacher D. 1, Dall P. 1 (1) Frauenklinik, D0sseldorf, (2) Gene Therapy Program, UAB, USA Fragestellung: Trotz intensiver Erforschung zeigen gentherapeutische Ans~tze in der Krebstherapie zu schwache Gentransferraten, um eine effektive in vivo Gentherapie zu vermitteln. Ein neuer Ansatz besteht in der Verwendung eines modifizierten Adenovirus, das unabh~ngig vom CoxsackieAdenovirus-Rezeptor (CAR) in die Zellen eindringen kann. Fi~r eine Einbindung in die klassische Tumorbehandlung haben wir synergistische Effekte in Zusammenhang mit einer Chemotherapie untersucht. Methoden: Das modifizierte Adenovirus ebertr~gt das Suizidgen HSV-TK und wurde in vitro an 10 Mamma- und OvCa-Zelllinien getestet. Die Expression des Suizidgens wurde mit Hilfe des MTT-Assays untersucht. In den Nacktmaus-Experimenten wurden OvCa-Zellen subkutan injiziert und nach Etablierung von Tumoren behandelt. MSgliche Synergien zwischen Suizidgen- und Chemotherapie mit Taxol oder Topotecan wurden untersucht. Ergebnisse: Die in vitroGentherapie mit dem modifizierten Adenovirus zeigt das Potential der CAR-unabh~ngigen Infektion. In allen Zellinien konnte ein Absterben der Tumorzellen nach Suizidgenexpression erreicht werden. Im Tierexperiment kam es nach Ganciclovir-Gabe zur Reduktion des Tumorwachstums mit Synergieeffekten durch die Kombinationstherapie. Schlussfolgerungen: Die CAR-unabh~ingige Infektion verbessert die adenovirale Tumorzelltransduktion. Eine Erh~hung der Selektivit~it der Wirkung wird mithilfe tumorspezifischer Promotoren angestrebt.
07.12.08 Molekulare Klassifizierung von HochrisikoPatientinnen beim Mammakarzinom durch Genexpressionsprofile Ahr A., Holtrich U., Seiter T., Solbach C., Karn T., Kaufmann M. Frauenklinik, JWG-Universit~t Frankfurt Einleitung: Die molekularen Ver~inderungen, die zur Entstehung und Metastasierung des prim~ren Mammakarzinoms fQhren, sind bisher unklar. Methodik: Wir untersuchten mit cDNA-Chips und Real Time RTPCR-Analysen, die Genexpressionsprofile bei prim~ren Mammakarzinomen (n = 73, T1-4 N0-1 M0-1). Ergebnisse: Anhand der Genexpressionsanalysen konnten 2 Subgruppen, Gruppe A und Gruppe B identifiziert werden. Die Korrelation der molekularen Tumorcharakterisierung mit den klassischen histologischen Parametern (TNM) zeigte in der Gruppe A einen sehr hohen Anteil von nodal-positiven Tumorproben (14/16, p < 0.001). Auffallend war weiterhin der Anteil von Tumorproben mit bereits erfolgter Metastasierung zum Zeitpunkt der Prim~rdiagnose in der Gruppe A (25%, p < 0.001). Im Follow-up (Med 23,5 Monate) entwickelten 50% der Gruppe A-Patientinnen eine distante Metastasierung. Interessanterweise entwickelten 3 von 5 Patientinnen mit N0Status in der Gruppe A im Verlauf eine Metastasierung. Zusammenfassung: Durch die Gruppenanalyse anhand der Genexpressionsprofile kann ein Risikokollektiv beim Mammakarzinom identifiziert und als ein erster Schritt zur Patientinnen-adaptierten Therapie angesehen werden.
S 26 Gyn~ikologische
Onkologie
07.12.09
Therapie des metastasierten Ovarialkarzinoms mit adenoviral vermittelter antiangiogenetischer Gentherapie Hampl M. 1, Hampl J. 3, Fine H. 2 (1) Frauenklinik, Universit~t D~sseldorf, (2) National Institutes of Health, NCI, N e u r o o n c o l o g y Branch, Bethesda, USA, (3) Neurochirurgische Klinik, Universit&t K61n Einleitung: Die derzeit verfQgbaren Therapieoptionen des fortgeschrittenen O v a r i a l k a r z i n o m s mit Aszites sind unzul&nglich. Eine Tumor induzierte Angiogenese sowie erhShte Durchl~ssigkeit der Gef~l~e im Peritoneum bedingt durch VEGF scheinen eine fundamentale Rolle in der Pathogenese des malignen Ascites zu spielen. Eine Hemmung der Tumorangiogenese stellt daher einen vielversprechenden Theapieansatz dar. Methoden: Unter Einsatz des padEasy Systems haben wir adenovirale Vektoren entwickelt, die Angiostatin, Endostatin, PF4 und ein Fusionsprotein zwischen Angiostatin und Endostatin (AdAngio/Endo) exprirnieren (Kontroll Vektor AdGFP). Die FunktionstQchtigkeit der Vektoren wurde in vitro an Endothelzellen (EC) mittels Western Blot, BrdU, MTT und TUNEL Qberpr~ft. Der Einsatz in vivo erfolgte an Nacktm~usen, die nach Injektion yon 10 Mio ES-2 oder SKOV-3 ip Ovarialkarzinomzellen ausgepr~gte intraabdominell metastasierte Ovarialkarzinorne mit Ascites entwickelten. 8/10 Nacktm~use pro Gruppe wurden entweder mit Einzelvektoren oder der Kombination von 2 Viren behandelt. Ergebnisse: Die in vitro Ergebnisse best&tigen die Funktionst(~chtigkeit aller Vektoren. In vivo fehrte sowohl die Einzel- als auch die kombinierte Applikation der antiangiogenetischen Viren zu einer deutlichen Reduktion des Tumorwachstums und signifikanten Lebensverl~ngerung der Tiere in allen Gruppen (p<0.05) ohne Hinweis auf einen synergistischen Effekt.
18.5.02 MDR-1 Polymorphismus C3435T und Ansprechen auf neoadjuvante Chemotherapie beim Mammakarzinom Kafka A. ~, Kreienberg R. ~, Zeillinger R. 2, beissler H. (1) Universit&tsfrauenklinik UIm, (2) Universit~tsfrauenklinik Wien Eine Resistenzentwicklung gegen0ber Zytostatika ist h~ufig mit der Uberexpression des "Multidrug-Resistance" Gens (MDR-1) assoziiert. Ki~rzlich wurde berichtet, dal~ ein Polymorphismus auf Exon 26 des MDR-1 Gens, C3435T, eine Rolle in der Regulation der Expression von MDR-1 und Funktion von PGlykoprotein spielen soil. Ziel dieser Untersuchung war es, bei Patientinnen mit Iokal fortgeschrittenem Mammakarzinom zu ermitteln, ob der Genotyp C3435T einen Einflul~ auf das Ansprechen auf eine neoadjuvante Chernotherapie hat. Methode: Bei 68 Patientinnen, die wegen eines Iokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms eine prim~re Anthrazyklinoder Anthrazyklin/Taxan-haltige Chemotherapie erhielten, wurde aus peripheren Blutproben genomische DNA extrahiert und eine Genotypisierung (C3435T) mit der PyrosequencingMethode durchgef0hrt. Eine m5gliche Korrelation mit dem Therapieansprechen wurde mit dem Fishers exakten Test berechnet. Ergebnisse: 57% der Patientinnen wiesen den Genotyp C/T, 22% T/T und 2 1 % C/C auf. Es zeigte sich eine signifikante Korrelation (p = 0,029) zwischen klinischer Komplettremission und dem Genotyp T/T. Schlussfelgerung: Der MDR-1 Polymorphismus C3435T kSnnte eine Rolle in der Resistenzentwicklung gegen(Jber Anthrazyklinoder Anthrazyklin/Taxan-haltigerChemotherapie spielen.
18.5.01 Tumorbiologische Faktoren beim Ovarialkarzinom - welche Bedeutung haben sie ffir die Therapie ? Schmalfeldt B., Lengyel E., Harbeck N., Dettmar P., UIm K., Schmitt M., Kuhn W., Kiechle M. Frauenklinik der Technischen Universit~t Menchen, Frauenklinik des Universit~tsklinikums Bonn
Tumorbiologische Daten beeinflul~en heute die onkologische Therapie und sind die Grundlage fQr die Entwicklung neuer Therapieans~tze. Anhand der eigenen Daten wird dargestellt, welche Bedeutung tumorbiologische Faktoren for die Therapie des fortgeschrittenen OvCa haben. Methoden: Bei 84 Patientinnen mit OvCa FIGO Ill wurden im Prim&rtumorgewebe der Antigengehalt des Plasminogenaktivators vom UrokinaseTyp (uPA) und seines Inhibitors PAl-1 mit ELISA sowie die Proteinexpression (EXP) der Matrixmetalloproteinasen MMP-2 und MMP-9 mittels Westernblot gemessen. Die HER-2/neu EXP wurde immunhistochemisch mit dem AK A0485 von DAKO, die Genamplifikation (AMP) mit FISH bestimmt. Ergebnisse: uPA, PAl-l, MMP-2 und MMP-9 waren im Tumorgewebe der OvCa signifikant hSher (p<0,001) als im Gewebe von Ovarialkystomen. Eine HER-2/neu EXP (DAKO Score = 2+) wurde in 27% der OvCa-Gewebe gefunden, eine HER-2/neu AMP in 10 %. Hoher uPA-, PAl-l- oder MMP-9Gehalt im Tumorgewebe war mit einer signifikant schlechteren Prognose bez(~glich des 0berlebens assoziiert gegenQber niedrigem Gehalt (p<0,01). Die HER-2/neu EXP war negativ mit der Rate an Tumorfreiheit korreliert (p=0,01). In der multivariaten Analyse erwies sich PAl-1 nach dem Resttumor als der st~rkste prognostische Faktor fQr das 0berleben der Patientinnen mit OvCa FIGO III (p<0,001).
18.5.03 Differentielle TranskriptionslS~lulation i o n Ostrogenrezeptor (ER) alpha und Splicevarianten von ER beta fiber Ostrogenresponsive Elemente (ERE) und AP-1 Elemente Fl~totto T., Niederacher D., H o h m a n n D., Djahanzousi S., Dall P., Bender HG., Hanstein B. Universit~its-Frauenklinik, Universit~it D(~sseldorf Differentielle Transkriptionsregulation yon (Dstrogenrezeptor (ER) alpha und Splicevarianten yon ER beta Qber ~)strogenresponsive Elemente (ERE) und AP-1 Elemente Ziel der vorliegenden Experimente ist die Untersuchung der Transkriptionsregulation unterschiedlicher Ostrogenrezeptoren (ERs) durch klassische und alternative cis-Elemente. Zu diesem Zweck fOhrten wir transiente Transfektionen mit Luziferasereporterplasmiden for (Jstrogen-ResponsiveElemente (EREs) und AP-1 Elemente und Expressionsplasmiden ff3r ERa, ERbl und ERb2 durch. Zellen wurden vor der Bestimmung der Luziferaseaktivit~t entweder unstimuliert belassen oder mit Ostradiol (E2), Tamoxifen (Tam) oder Raloxifen (Ral) behandelt. In der MammakarzinomZelllinie SKBR3 fOhrte E2 zu einer starken Transkriptionsinhibition der AP-1 Aktivittit durch ERbl, w~ihrend es durch ERI~2 zu einer Transkriptionsstimulation kam. Im G e g e n s a t z dazu fLihrten Anti(Sstrogene zu einer Transkriptionsinhibition durch ERbl, zeigten jedoch keinen Effekt durch ER&2. Wurde ERI31 in SKBR3 Zellen transfiziert, kam es zu einer Steigerung der basalen Transkriptionsaktivit&t. Im Gegensatz dazu standen die Ergebnisse, wenn der gleiche Rezeptor in die humane Osteosarkom-Zelllinie U2OS transfiziert wurde. E2 fQhrte in SKBR3 Zellen zu einer Transkriptionsinhibition, w~hrend dieser Effekt in U2OS Zellen nicht nachweisbar war. Auch die AntiOstrogene, Tamoxifen und Raloxifen inhibierten in SKE}R3 Zellen Qber den gleichen Rezeptor Transkription, w~hrend sie im Gegensatz dazu in U2OS Zellen zu einer Transkriptionsstimulation ft~hrten. Z u s a m m e n f a s s e n d zeigen unsere Ergebnisse, da& Splicevarianten yon ERb in der Lage sind, die transkriptionelle Aktivittit des AP-1 Komplexes differentiell zu regulieren. Die relative Expression dieser Rezeptoren in einem Tumor kOnnte somit dessen Hormonsensitivit~t modulieren. Gef(3rdert dutch E)FG Ha 2404/2-2
$27 E x p e r i m e n t e l l e u n d k l i n i s c h e O n k o l o g i e II
18.5.04 Thrombospondin-1 hemmt die Angiogenese und frQhe Tumorentwicklung aber nicht die Lymphangiogenese und lymphatische Metastasierung w~ihrend der mehrstufigen Karzinogenese
18.5.05 Identifikation eines neuen Gens, DAM-l,mit besonderer Bedeutung beim Mammakarzinom Maass N., M u n d h e n k e C., Nagasaki K., Schem C., Jonat W. Gyn~kologie u. Geburtshilfe, Universit~it Kiel
Hawighorst T., Janes L . , Oura H., Streit M., Nguyen L., Detmar M . Cutaneous Biology Research Center, MasSachusetts General Hospital and Harvard Medical School, Boston, USA Die Neoangiogenese ist von wichtiger Bedeutung for die Zervixund Vulvakarzinogenese.. Untersuchungen zur ct~emischen Karzinogenese in der Haut von Mtiusen liefern die Grundlagen for das Verst~ndnis der rnalignen Tumorentstehung. Transgene M~use, die den e n d o g e n e n A n g i o g e n e s e i n h i b i t o r Thrombospondin-1 (TSP-1) in der Epidermis Qberexprimieren, zeigten einen verz0gerten Varlauf der chemischen Karzinogenese und eine reduzierte Anzahl an Tumoren. Der Prozentsatz der rnalignen Konversion von benignen Papillomen in Plattenepithelkarzinome ergab jedoch keinen wesentlichen Unterschied. Die Inzidenz an Lungenmetastasen war in TSP-1 transgenen M~usen ger[nger als in Wildtyp-M~usen. Die Inzidenz an regionalen Lymphknotenmetastasen war zwischen den beiden Gruppen hingegen vergleichbar. W~ihrend die Uberexpression von TSP1 mit einer reduzierten Tumorangiogenese u n d einer gesteigerten Anzahl apoptotischer Tumorzellen assoziiert war, ergab die Analyse der Lymphangiogenese jedoch keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. TSP-1 hemmt somit 0berwiegend die Angiogenese und fr0he Tumorentwicklung nicht aber die Lymphangiogenese und lymphatische Metastasierung. Der Einsatz von TSP-1 k0nnte sich daher am effektivsten in den fr0hen pr~malignen Tumorstadien erweisen.
Auf der Suche unterschiedlich exprimierter Gene in humanen Tumorzelllinien gelang die Identifikation eines neuen Gens. Aufgrund seines Expressionsverhaltens in Mamma-CaZelllinien und seiner chromosomalen Lokalisation erhielt es die Bezeichnung: DAM-l, DNA amplified in mammary carcinoma. Mit Hilfe der Differential Display (DD) Methode wurden 8 verschiedene Tumorzelllinien nach unterschiedlich exprimierten Genen untersucht. Ein 0berexprimiertes cDNA Produkt in MCF7 Mamma-Ca-zellen wurde in Northern- blot-Analysen und Klonierungsverfahren als neue Gensequenz besttitigt. FISHund Southernblot-Analysen beschreiben die chromosomale Lokalisation und das Verteilungsverhalten in Normal- und Tumorgewebe des neuen Gens. DAM-1 wurde mit Hilfe der DD-Methode aufgrund einer 0berexpression in MCF-7-Zellen identifiziert. Neben einer 0berexpression in Mamma-Ca Zelllinien zeigen Southernblot-Analysen eine DAM-1Amplifikation in MCF-7 und BT-20 Zellen sowie in Tumormaterial von zwei Patientinnen mit Mamma-Ca. Weiter gelang die Lokalisation von DAM-1 mit Hilfe von FISHAnalysen auf Chromosom lp13, einer bekannten Region mit genetischen AIterationen bei Patienten mit Mammakarzinomen. Eine 0berexpression und Amplifikation des DAM-1-Gens in Mamma-Ca- Zellen und Patientinnen mit Mamma-Ca unterstreicht eine besondere Bedeutung dieses kerzlich identifizierten Gens beim Mamma-Ca. Die Lokalisation von DAM-1 auf Chromosom l p in unmittelbarer Nachbarschaft bekannter Onko- und Tumorsuppressorgene mit Bedeutung beim Brustkrebs unterst0tzt diese Annahme.
18.5.06 Wachstumsregulation im menschlichen Ovarialepithel durch Steroidogenic Factor 1 (SF-1)
18.5.07 Behandlung des Ovarialkarzinoms durch aktiv spezifische Immuntherapie mit dendritischen Zellen In vitro Daten zur Charakterisierung von monocyte-derived dendritic cells
Hess SA., Reinartz S., Krumbiegel C., W a g n e r U., Wallwiener D. Frauenklinik, Universit~itsklinikum T0bingen SF-1 ist ein Transkriptionsfaktor, der die Expression verschiedener Gene, die an der sexuellen Differerenzierung und Steroidogenese beteiligt sind, reguliert. Im Ovarialepithel der Ratte f6rdert SF-1 die Zelldifferenzierung und hemmt die Mitose. MSglicherweise ist der Verlust der SF-1 Expression an der Entstehung des Ovarialkar-zinoms beteiligt. Durch RT-PCR konnten wir zeigen, da6 SF-1 mRNA in normalen menschlichen Ovarialzellen aus Follikelpunk-tionsmaterial nachweisbar ist, jedoch in 10 verschiedenen humanen Ovarialkarzinomzellinien sehr gering oder nicht exprimiert wird. Nach 0berexpression von SF-1 in unterschiedlich differenzierten Ovarialepithelzellinien von Ratte und Mensch wurden Wachs-. tumskinetik und Apoptoserate durch BrdU-F~rbung und FACS Analyse untersucht. Die 0berexpression von SF-1 f0hrte zur Abnahme der mitotisch aktiven Zellen, maximal in OVCAR29• Zellen um 78%. Zus~itzlich wurde die SF-1 Expression in mensch-lichen Ovarien (normales Gewebe und Tumorgewebe) untersucht. Durch "Laser Capture Micro Dissection" konnten einzelne Tumor- und Oberfl~ichenepithelzellen aus Kryoschnitten isoliert, und mittels RT-PCR die SF-1 Expression analysiert werden. In normalen Ovarien konnte SF-1 in Stroma, Follikel- und Ober-fltichenepithelzellen nachgewiesen werden. Im Gegensatz dazu fand sich keine SF-1 Expression in Ovarialkarzinomzellen. Der Verlust der SF-1 Expression k5nnte d a h e r an der m u l t i f a k t o r i e l l e n P a t h o g e n e s e des Ovarialkarzinoms beteiligt sein.
Hollmann K. 1 Matthes C. 2, Peters J H. 3, Kraul3 T. 1 Emons G. 1 (1) Klinik for Gyn~kologie und Geburtshilfe, Universit~t GSttingen, (2) Institut for Tumortherapie, Duderstadt, (3) Abteilung for Immunologie, Universit~t GSttingen Das Ovarialkarzinom weist Oberfl~chenantigene auf, die als An -griffsziel for eine potentielle Immunantwort dienen. Am Beginn der spezifischen Immunantwort steht die Aufnahme, Prozessierung und Presentation eines Antigens durch antigenpr&sentierende Zellen. Bei Patientinnen mit metastasiertem Ovarialkarzinom (N=7) wurden dendritische Zellen (DC) aus frisch isolierten Monozyten in vitro mittels Zytokine (IL-4, INF-g, GM-CSF) ausdifferenziert und mit einem autologen TumorzelI-Lysat gepulsed. Diese Monozyten lassen sich sowohl morphologisch (Durchlicht-und Elektronenmikroskopie) als auch ph~notypisch (Durchflul~-zytometrie) zu unreifeo DC's aus -differenzieren. Sie sind in der Lage in einer autologen mixed -lymphocyte culture (MLC) eine TumorzellLysat- bzw. Tetanus -toxoid-induzierte Lymphozytenproliferation zu vermitteln. D u r c h f l u 6 z y t o m e t r i s c h e Untersuchungen zeigen unter dem Einflu6 von IL-4, INF-g und GM-CSF insgesamt eine erh6hte Expression der for die Antigenpr~sentation ben6tigten Oberfl~chenantigene. Inter- und intra -individuelle Unterschiede im Ph~notyp konnten bei vergleichenden Analysen festgestellt werden. Die Ergebnisse lassen die Schlu& -folgerung zu, dass auch Monozyten von Ovarialkarzinompatientinnen zu unreifen DC's ausdifferenziert werden k6nnen und somit fOr eine Immuntherapie zur Verf0gung stehen. Unterschiedliche Ansprechraten kSnnten ihre Ursache in der von Patient zu Patient unterschiedlichen Differenzierung dendritischer Zellen haben. MSglicherweise lie6en sich hier QualitAtskriterien entwickeln, die sich als pr~idiktive Parameter nutzen lassen. 7
S 28
Gyn~ikologische Onkologie 18,5.08 A D C C als Mechanismus der Anti-ldiotypen Vakzine ACA125 beim Ovarialkarzinom Reinartz S., Wagner U., Schlebusch H., KShler S., Wallwiener D. Universit&ts-Frauen klinik TQbingen Fragestellung: Der anti-idiotypische AntikOrper ACA125 induziert in 66,7% in Ovarialkarzinom-Patientinnen eine spezifische Antikbrperantwort lAb3) gegen den ACA125. In der Studie sollte evaluiert werden, welche Effektormechanismen durch das Vakzin ACA125 vermittelt werden kOnnten. Methoden: In Ab3-positiven Patienten (n=54) wurde untersucht, inwiefern die induzierten CA125-spezifischen AntikSrper (Abl') eine antikOrper-vermittelte zellul~re Cytotoxizit~t (ADCC) gegen CA125+ Ovarialkarzinornzellen auslbsen k0nnen. Ergebnisse: Von den insgesamt 54 Ab3-positiven Patientinnen zeigten 27 (50%) eine ADCC gegen CA125+ Zellen. Dagegen wurde, rnit Ausnahme von 2 Patientinnen, keine Lyse von CA125-negativen Zellen nach Zugabe von Postimrnunserum beobachtet. In 89% der Patienten korrelierte die ADCC-Antwort mit dern Nachweis von Anti-CA125-AntikSrpern, was mit einem signifikanten 0berlebensvorteil der Ab3+/ADCC+ Patienten gegeni3ber Ab3+/ADCC- Patienten (p<0,005) einhergeht. Schlul&folgerung: Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, daf~ CA125-spezifische Antik(Srper, die nach Vakzinierung rnit dern Anti-ldiotyp ACA125 entstehen, eine ADCC gegen CA125positive Zellen als Wirkungsmechanismus auslSsen kSnnen.
20.28.01 Gentherapie beim Ovarialkarzinom durch Substitution des Tumorsuppressors ARHI Kr&mer S. 1, Yu Y, 2, J~ger W. 1, Bast R C . 2, Beckmann MW. 1 (1) Universit&ts-Frauenklinik Erlangen, (2) MD Anderson Cancer Center, University of Texas, Houston, USA Zielsetzung: Das auf Chromosom lp31 Iokalisierte Tumorsuppressorgen ARHI ist durch eine Kombination aus genomischem Imprinting (gemetogenetisch determinierte monoallelische Genexpression) und Hypermethylierung des paternalen Genpromotors in mehr als 80 % der Ovarialkarzinome inaktiviert. Es sollten die Effekte der ARHITransfektion und der adenoviralen ARHI-Transduktion (in-vitro Gentherapie) untersucht werden. Material und Methoden: Der Einflul~ einer Lipofectaminvermittelten Transfektion (pcDNA3-neo Expressionsvektor) auf das Wachsturn von Ovarialkarzinomzellen wurde im klonogenen Assay evaluiert, der Einflul~ auf die Cyclin D1 Prornotoraktivit~t dutch Messung der Luciferaseaktivit&t. Die Effekte der Ad5CMV-ARHI Transduktion wurden durch Zellz~hlung, FACS und TUNEL-Test untersucht. Ergebnisse: Die ARHI-Transfektion f(Jhrte zu einer Hemrnung des klonogenen Wachstums und zu einer Inhibition der Cyclin D1 Promotoraktivit~t. Eine virale Dosis, die mindestens 50 % der Ovarialkarzinornzellen infizierte (stabile ARHI Reexpression), fShrte zu einer Wachstumshernmung urn mehr als 90 % in 7 von 8 untersuchten Zelllinien und Apoptoseinduktion. Schlussfolgerung: ARHI kbnnte in Zukunft einen interessanten Ansatz fi3r eine Gensubstitutionstherapie beirn Ovarialkarzinom darstellen. Weitere Untersuchungen an ARHI sollen zu Einsichten in dessen Bedeutung als Prognosefaktor beitragen.
18.5.09 Die Reexpression yon Keratin 18 in dedifferenzierten Brustkrebszellen fLihrt zu Redifferenzierung und dramatisch verringerter Malignit~t in vitro und in vivo B~hler H. 1, Duvnjak B. 1 Fuchs I. 2, Schaller G. 1 (1) UFK, Marienhospital, Ruhr-Universit~t Bochum, (2) Gyn~ikologie, Charite, Campus Virchow, Berlin Klinische Studien und in vitro Experimente zeigen, daE die Expression yon Keratin 18 (K18) in Mammakarzinomzellen mit einer guten Prognose und einem weniger aggressiven Ph~notyp des Tumors korreliert. Keratine sind zellul~re Strukturproteine, die in Epithelzellen die Intermedi~rfilamente (IF) des Zytoskeletts bilden. In besonders malignen Tumoren findet man sie h~ufig ersetzt dutch Vimentin, dem IF-Protein mesenchymaler Zellen. Um die Stichhaltigkeit dieser Korrelation experimentell zu 0berpr0fen, haben wir das humane K18-Gen in die aggressive, K18-negative Zellinie MDA-231 transfiziert und einen stabil exprimierenden Klon isoliert. Die Transfektanten wachsen in dichten, epithelialen Monolayern, w~hrend Wildtyp und scheintransfizierte Kontrollen das typische Bild einer dedifferenzierten, invasiven Karzinomzelle zeigt: spindelfOrmig, nicht konfluent und nur schwach adherent. Im Einklang mit dieser ,~nderung der Morphologie finden wir durch den Transfer des K18-Gens eine Induktion yon wichtigen Proteinen der zellul~ren Adhesion wie E-Cadherin, Desmogtein und Plakoglobin. Au~erdem wird Keratin 8, der Dimerisierungspartner von K18 hochreguliert, w~ihrend die Vimentin-Expression des Wildtyps vollst~ndig verlorengeht. Parallel dazu geht die Aggressivit~,t von Wildtyp und scheintransfizierten Kontrollen in vitro und in vivo clramatisch zur0ck: Der K18-Klon zeigt keine Invasivitt~t in Boydenkammer-Experimenten und keinerlei Metastasierung bei Inokulation ins Fatpad der Nacktmaus, w~hrend die Kontrollen in Lunge, Leber und Knochenmark metastasieren. Ein Aspekt der malignen Transformation ist die Dedifferenzierung der Tumorzelle, ohne die eine unkontrollierte Proliferation nicht m6glich ware. Dutch die erzwungene Expression yon K18, einem Leitprotein des ausdifferenzierten Mammaepithels, scheint dieser Differenzierungsverlust zumindest teitweise wieder umkehrbar. Da diese Redifferenzierung entscheidend die Malignit~t der Karzinomzelle verringert, seheint uns hier ein vielversprechender Ansatz for eine Gentherapie gegeben.
20.28.02 Neue molekulare Marker korrelieren mit dem malignen Potential yon ser6s-papiil~iren Ovarialtumoren Meinhold-Heerlein I. 1, Dimitriov P. 2, Welsh JB. 2, Lapp H. 2, Reed JC, 3, Bauknecht T. 4, Jonat W. 1 Hampton G, 2 (1) Universit~tsklinikum Kiel, (2) Genomics Institute of the Novartis Research Foundation, (3) The Burnham Institute, (4) Universit&tsklinikum Bonn
Das Ovarialkarzinom besitzt die ungQnstigste Prognose aller gyn~kologischen Malignome. Eine Ursache hierfiJr ist das Fehlen einer geeigneten Methode zur FriJherkennung. Weiterhin existieren kaurn rnolekulare Marker for die individuelle Prognose einer Patientin. Wir haben die Expression von 8.92(3 einzigartigen humanen Genen mit OligonukleotidMikroarrays in einer Serie von 36 Ovarialkarzinornproben untersucht. Dabei haben wir eine Gruppe von nicht-invasiven Borderlineturnoren (LMP) und hochdifferenzierten invasiven Ovarialkarzinomen (G1) identifiziert, die in hohern Masse miteinander assoziiert sind. Diese Ergebnisse wurden rnit unabh~ingigen, CornputergestiJtzten Analyseverfahren validiert. Die Mehrheit aller Gene, deren hohe Expression mit der Zuordnung zu dieser Gruppe von LMP/G1-Turnoren korrelierte, spielen eine Rolle bei der Biogenese von Ribosomen und der ribosornalen Translation. Einige der Gene, deren Expression in allen anderen Turnoren (rnittelgradiger und geringgradiger Differenzierung) signifikant erh(Jht war, gehOren zum Interferon-gesteuerten, vom Transkriptionsfaktor STAT-1 aktivierten Signalweg. Ihre 0berexpression war mit besonders ung0nstiger Prognose assoziiert.
S 29 E x p e r i m e n t e l l e u n d k l i n i s c h e O n k o l o g i e III
20.28.03 Deutsches Konsortium famili~ires M a m m a - I Ovarialkarzinom: BRCAI/BRCA2 Mutationsfrequenzen und Mutationsprofile in der deutschen Population Niederacher D. 1 Dt. Konsortium fam. Mamma/Ovarialkarzinom 2 (1) Frauenklinik, Heinrich-Heine-Universit~t, (2) Verbundstudie Deutsche Krebshilfe Ein wichtiger Aspekt fiJr die Beratung und Betreuung von Ratsuchenden mit famili~rer Pr~idisposition fQr ein Mamma (MC)-/ Ovarialkarzinom (OC) ist die populationsabh~ngige Mutationsfrequenz und -verteilung. In der v o n d e r deutschen Krebshilfe gefSrderten Studie wurden in 12 Zentren bet insgesamt 989 Familien BRCA1/2 Mutationsanalysen durchgefQhrt. In 302 Familien konn'ten 77 (63) verschiedene, inaktivierende BRCA1 (BRCA2) Mutationen nachgewiesen werden, davon wurden 18 BRCA1 (13 BRCA2) Mutationen in 68% (44%) der Familien gefunden. Durch Haplotypanalysen konnten 14/20 der h~ufigsten Mutationen als FounderMuJ;ationen identifiziert werden. In 72 Familien wurden 50 verschiedene BRCAI/2 Sequenzvarianten (UV) gefunden, deren Bedeutung fir eine MC/OC Pr~idispositon noch unklar ist. Am h~iufigsten wurden Mutationen in Familien mit MC und OC (43% BRCA1/ 10% BRCA2) und Familien mit mindestens 2 prQmenopausalen BC (24% BRCAI/13% BRCA2) gefunden. In Familien mit mindestens 2 MC und nur einem oder keinem prQmenopausalen BC ist die BRCAI/BRCA2 Mutationsfrequenz kleiner 10%. Die durch das Konsortium erhobenen Daten repr~sentieren das bislang gr56te, systematisch untersuchte Familienkollektiv in Europa und bilden die Grundlage fiJr Risikobeurteilung und Betreuung familiar belasteter Frauen.
20.28.04 Aberrationsmuster fiJr Chromosomen 1, 8 und 17 in Mammakarzinomzellen Fehm T. 1 Ackermann S. 1 Beckmann MW. 1 Uhr J. 2 (1) Universit~tsfrauenklinik, Erlangen, Germany, (2) Cancer Immunobiology Center, Dallas, TX, USA Hintergrund: Multi-color-FiSH ermSglicht die simultane Analyse von numerischen Aberrationen f0r mehrere Chromosomen und somit die Bestimmung des Aberrationsmuster in einzelnen Tumorzellen. Die Kenntnis dieser Aberrationsmuster kSnnen fQr die Suche nach malignen epithelialen Zellen in Blut von Mammakarzinompatientinnen von grol-Sem Nutzen sein. Methode: T u m o r a b k l a t s c h pr~iparate von 74 Mammakarzinompatientinnen wurden zun~ichst mit zentromerischen DNA-Proben for Chromosomen 1, 8 und 17 hybridisiert. Die Aberrationsmuster for diese drei Chromosomen wurden in jeweils 100 einzelnen Tumorzellen pro Pr~parat analysiert. Anschliel~end erfolgte der Vergleich mit Aberrationsmustem, die in Leukozyten (n=19) und in einzelnen Zellen von normalen und benignen Brustgewebe (n=20) d e t e k t i e r t wurden. Ergebnisse: Die h~iufigsten Aberrationsmuster in einzelnen Tumorzellen waren Polysomie for alle drei Chromosomen sowie Polysomie for Chromosomen 1 und 8. Der Vergleich mit benignen und normalen Brustgewebe ergab 4 weitere Kombinationen, die signifikant mit Malignit&t assoziiert waren. Alle 6 Aberrationsmuster konnten nicht in Leukozyten nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Multi-color FISH gestattet die Identifizierung von Aberrationsmustern, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf den malignen Charakter einer epithelialen Zelle hinweisen. Diese Aberrationsmuster k6nnen somit fQr den Nachweis von Tumorzellen in Blut von Mammakarzinompatientinnen verwendet werden.
20.28.05 Charakterisierung differenUell exprimierter Kandidatengene in gyn~ikologischen Tumoren
20.28.06 Hinweise auf modifizierende Faktoren in BRCApositiven Familien
Czystowska M. 1, Betz B. 1 Sadr-Nabavi A 2 Dahl E. 2 Schmutzler R K 2, Meindl A. 2, Rosenthal A. 2', Niederacher D. 1 (1) Frauenklinik, Heinrich Heine Universit~t DQsseldorf, (2) Gynaecological Cancer Consortium
Wappenschmidt B., Thomas A., Rhiem K., Schmutzler RK. Zentrum for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, U niversit~itskliniken Bonn
Mit Hilfe elektronischer Northerns wurden aus mehr als 4 Mio ESTs 0ber 600 Kandidatengene ermittelt, die in gynQkologischen Tumoren eine differentielle Expression zeigen. 50 dieser putativen Onkogene und Tumorsuppressorgene (TSGs) sollen nQher charakterisiert werden. Zur Verifikation der Daten werden die putativen TSGs und Onkogene mit Hilfe von"Cancer Profiling Arrays" (Clontech) analysiert. Die Expressionsdaten werden mittels Real-Time PCR und quant. RT-PCR best~itigt. Nach LOH ("loss of heterozygosity")Analyse mit intragenischen Mikrosatellitenmarkern werden 20 LOH-positive Tumoren auf Mutationen in den jeweiligen TSGs untersucht. Die Mutationsanalyse erfolgt mittels DHPLC. Positive DHPLC-Ergebnisse werden mittels direkter DNASequenzierung verifiziert. Bislang konnte for zwei der TSGs '(bn39 und bn40) eine reduzierte Expression in Qber 80% der Brust- und Ovartumoren gezeigt werden. Mit Ausnahme ether frameshift- und ether missense-Mutation in dem Gen bn4O konnten keine weiteren funktionellen Mutationen detektiert werden. FOr drei Onkogene (bt11, ot59 und ot88) wurde eine deutliche 0berexpression in Ovartumoren nachgewiesen, bt11 zeigte darQber hinaus eine 0berexpression in Brusttumoren. Eine Genamplifikation konnte jedoch bislang nach Analyse von 30 Brust- und Ovartumoren fiJr keines dieser Gene nachgewiesen werden.
Zielsetzung: Seit 1997 wurden in unserem Zentrum 193 Familien mit heredit~irem Mamma- und Ovarialkarzinom auf Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2 analysiert. In dieser Studie sollte gekl~rt werden, ob eine hohe Penetranz fQr das famili~ire Mammakarzinom auch mit einer erhShten Rate an sporadischen Mammakarzinomen einher geht, hinweisend auf modifizierende Faktoren. Material/Methoden: DNA von Erkrankten aus insgesamt 193 Familien wurde mit d e r DHPLC-Methode oder direkter Sequenzierung analysiert. Ergebnisse: In den 193 Familien wurden 36 pathogene BRCAMutationen und 27 unklassifizierte Varianten nachgewiesen. 33 der pathogenen Mutationen traten in Hochrisikofamilien auf. In 4 dieser Familien konnten Erkrankte ohne Mutation identifiziert werden. Zweimal trat ein Mammakarzinom mit 39 bzw. 42 Jahren auf, zweimal ein Ovarialkarzinom mit 39 bzw. 46 Jahren. Zusammenfassung: In 12% der Hochrisikofamilien mit BRCAMutationen gibt es junge Erkrankte an Mamma-und Ovarialkarzinom ohne nachweisbare Mutation. Wir postulieren, dass diese Hochrisikofamilien eine Setektion von BRCApositiven Familien mit weiteren modifizierenden Faktoren darstellen, die zu einer erhShten Inzidenz "sporadischer" Mammakarzinome fQhren.
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20.28.08 Die Brustrekonstruktion mittels Eigengewebe vom Unterbauch - Indikation und Technik des DIEP- I TRAM- flap
Gyn~ikologische Onkologie 20.28.07 Innovation der laparoskopischen Myomenukleation Fellers U., Heitz R., Hucke J. Frauenklinik, Bethesda-Krankenhaus Frageste!lung: Eine laparoskopische Myomenukleation ist h~ufig durch schlechte SichtverhAItnisse erschwert. Gibt es M6glichkeiten, die myomassoziierten BlutgefAsse selektiv bikoagulatodsch abpr~parieren zu k6nnen? Methode: Es werden verschiedene Techniken der laparoskopischen Myomenukleation in Videosequenzen gezeigt. Dabei kommen unterschiedliche PrAparationstechniken zum Einsatz. Zur Bikeagulation werden unterschiedliche Instrumente benutzt. Um den Blutverlust gering zu halten und die Operationszeit zu verkt)rzen, haben wir eine neuartige PrAparationsgabel eingef0hrt. Ein postoperatives Wundh6hlenhAmatom kann dadurch minimiert werden. Ergebnisse: Der Vergleich zeigt deutiiche Unterschiede bei der Anwendbarkeit. Schlussfolgerung: Unter Verwendung tier neuen Koagulatiensgabel k6nnen gezielt myomassoziierte GefAsse bikoagulatorisch abprApariert werden. Dadurch kann der Blutverlust verringert, die 0bersicht verbessert und die Operationszeit verk~3rztwerden.
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Der Wiederaufbau der Brust durch Silikongelimplantate als alleiniges Verfahren oder in Kombination mit einem LatissimusMuskel stellt ein bewAhrtes Verfahren in der rekonstruktiven Mammachirurgie dar. HAufig kommen jedoch Patientinnen in die Sprechstunde mit dem Wunsch nach einer Eigengewebsrekonstruktion. Im eingereichten Vortrag soil die Indikation und Technik for die Rekonstruktion mittels Eigengewebe vom Unterbauch anhand des freien deep inferior epigastric perforator- flaps (DIEP) bzw. des transverse rectus abdominis muscle- flaps (TRAM) dargestellt werden. Es wird detailliert die prAoperative Planung, die intraoperative Technik und das postoperative Management erlAutert. Klinische Failbeispiele sowie eine Auswertung der Komplikationen und Kosten dieses Verfahrens werden anhand des eigenen Krankengutes dargesteilt.
07.26.02 Die Identifikation des W~ichterlymphknotens bei Patientinnen mit Vulvakarzinom
07.26.01 Alternatives Chemotherapieschema mit Docetaxel, Gemcitabine und Oxaliplatin (Doc/Gem/Ox) beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom (OCA)-eine Phase II Studie 1
Busse F., Maiwald G., Feller A . - M Behandlungszentrum Vogtareuth, Klinik f0r Plastische und Handchirurgie, Brustzentrum
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Seliger G. , Mueller LP. , Buechele T. , Kellner O. , Grothey A. 2, Strauss HG. 1, Koelbl H. ~, Schmoll HJ. 2 (1) Klinik for GynAkologie, (2) H~matologie/Onkologie, MLU Halle Therapiestrategien beim fortgeschrittenen OCA nach platinhaltiger Chemotherapie (CT) bleiben Gegenstand laufender Untersuchungen. Die Kombination von Gemcitabine mit Taxan- und Platinderivaten k6nnte aufgrund von Synergieeffekten in verl~ingerten Oberlebenszeiten resultieren. 23 Pat. (58 (46-75) J.) mit (z.T. platinrefraktaren) OCARezidiven wurden untersucht (bisher 21 Pat. ausgewertet). Wir applizierten: Dec 55 mg/qm (lh) gefolgt von Gem 500 mg/qm (30 rain) am Tag 1 und Ox 70 mg/qm (2h) am Tag 2 (q15d). Die Behandiung wurde bis zum Maximalansprechen bzw. bis zur Progression des Tumors fortgesetzt. Die Anzahl verabreichter Zyklen betrug 5,6 (2-15). CR wurde in 2 (9,5%) und PR in 10 (48%) FAllen beobachtet; dies entspricht einer Gesamtansprechrate von 57%. Eine NC-Situation ergab sich in 4 (19%) FAllen und in 5 (24%) FAllen trat eine Progression unter der Therapie ein. Das progressionsfreie Oberleben betrug 2,7 (0-11,1) Monate (Men.) und das GesamtLiberleben 17,2 Men. (2,3-22,9+). Das progressionsfreie 0berleben der "Responder" betrug 5,5 Men. (0,6-11,1). Die K-M-SchAtzung des Gesamt~berlebens der "Responder" betrAgt 21,6 M.(7,222,9+). Wir beobachteten keine Grad 4 (WHO) ToxizitAt. Die CT mit Doc/Gem/Ox zeigt hohe Ansprechraten auch bei intensiv vorbehandelten OCA-Rezidiven - bei akzeptabler ToxizitAt.
Lantzsch T. 1, G6pel C. 1, Seliger G. 1, Rheinthaller A. 2, Grimm J. 3, Mende T. 3, Sliutz G. 2, K61bl H. (1) Klinik fer Gyn&kologie, Martin-Luther-Universit~it, (2) Klinik fer Gyn~kologie Universit~t Wien, (3) Klinik for Nuklearmedizin, Martin-Luther-Universit~it Ziel unserer Studie war es, die diagnostische Genauigkeit und Durchf0hrbarkeit der Detektion des Sentinellymphknoten (SLN) beim Vulvakarzinom zu 0berpd3fen. PrAoperativ erfolgte bei 32 Patientinnen mit Vulvakarzinom die Injektion von 99Tm-markiertem Nanokolleid in 4 Quadranten peritumoral. Die SLN wurde mittels dynamischer und statischer Aufnahmen durch Gammakamera dargestellt. Nach separater Exstirpation des SLN mit Hilfe einer Gamma-Handsonde folgte die weitere Operation nach Standard. Wir untersuchten die Patientendaten und Tumorcharakterisika mit den Ergebissen der prAoperativen Sentineldetekti0n durch 99Tm und der intraoperativen Detektion durch Gammasonde. Die Szintigraphie zeigte eine Anreicherung in allen 32 FAllen. Intraoperativ konnten alle SLN durch Gammakamera identifziert werden. In 24 Fallen land sich der SLN unilateral, in 8 FAllen 2 oder mehr SLN bilateral. Histologisch positive SLN wurden bei 12 Patientinnen nachgewiesen, es fand sich kein falsch negativer SLN. Die Identifikation des WAchterlymphknotens (SLN) beim Vulvakarzinom ist mit prAoperativer Markierung durch 99Tmmarkiertem Nanokolloid zuverlAssig durchf0hrbar und sollte durch eine grABere Serie an Untersuchungen bestAtigt werden.
S 31 Genitalkarzinom - klinische A s p e k t e I
07.26.03 Paclitaxel / Carboplatin / Gemcitabine (TCG) als Prim~irtherapie beim Ovarialkarzinom
07.26.04 Zur0ckgezogen
du Bois A., Belau A., Schmalfeldt B., Wagner U., St~hle A., Pfisterer J., SchrSder W., Richter B. HSK Wiesbaden, AGO Studiengruppe Ovarialkarzinom Eine der Optionen, die PrimArtherapie des Ovarialkarzinoms zu verbessern, stellt die Addition nicht kreuzresistenter Substanzen zu Carboplatin (C) und Paclitaxel (T) dar. In Vorbereitung der n~chsten Phase III Studie (OVAR-9) wurde die Addition yon Gemcitabine (G) zu TC in einer Phase II Studie (Ovar-8) evaluiert. Methode: Pat. mit OvCa FIGQ IC-IV nach PrimAr-OP konnten eingeschlossen werden. 40 Pat. werden aufgenommen. Therapie: T 175 mg/m_ 3 h iv Tag 1, C AUC 5 iv Tag 1 und G 800 mg/m_ iv Tag 1+8, alle 3 Wo.,,6 Zyklen. G-CSF wird nicht prophylaktisch gegeben. Die ToxizitAt wird gem~l~ NCI CTC dokumentiert. Ergebnisse: 10/0! - 2/02 wurden 35 Pat. aufgenommen, die Studie ist noch often. Das mediane Alter betrug 54,6 Jahre. Derzeit liegen Daten yon 18 Pat. zur Tox.-Beurteilung nach dem 1. Zyklus vor. An Grad 3/4 nicht-hAmatologischer Tox. wurden Emesis (1 Pat.), Schmerzen (1 Pat.) und Depression (1 Pat.) beobachtet. H~matologische Tox. G r a d 3 (4) in 30 auswertbaren Zyklen: AnAmie 2 (0), Leukopenie 6 (2), Neutropenie 7 (3), keine febrile Neutropenie, Thrombopenie 2 (2). Eine Dosisreduktion von G an Tag 8 wurde bei 4 / 18 Pat. im 1.7yklus durchgefehrt. Schlu6folgerung: Es gab keine GrQnde die Studie vorzeitig zu beenden. Eine Auswertung aller 40 Pat., sowie erste Erfahrungen mit der Phase III Studie werden pr~sentiert.
07.26.05 18-FDG-Positronen Emissionstomographie zur Rezidivdiagnostik von Ovarialkarzinomen Zimny M. 1, Siggelkow W. 2, Rudlowski C. 2, Rath W. 2 (1) Klinik f0r Nuklearmedizin der RWTH, (2) Frauenklinik, RWTH Aachen Einfehrung: Wir evaluieren den diagnostischen Wert der FDGPET zur Erkennung von Rezidiven bei Patientinnen in der Verlaufskontrolle nach Ovarialkarzinomen.. Patientinen und Methodik: Wir f0hrten 106 PET Untersuchungen an 54 Patientinnen durch. Das mittlere Alter betrug 55 Jahre. In 55 FAllen erfolgte die PET-Untersuchung bei klinischem Rezidivverdacht, in 51 FAllen wurde PET im Rahmen der Nachsorge ohne Anhalt fur Rezidiv oder Progression durchschnittlich 18 Monaten nach Erstdiagnose duchgefehrt. Ergebnisse: Durch PET konnte bei 73 von 88 Untersuchungen ein Rezidiv nachgewiesen und in 15 von 18 Untersuchungen ausgeschlossen werden. Bei klinischem Rezidivverdacht gelang der positive Nachweis mit PET bei 48 von 51 Untersuchungen. Die BestAtigung des Rezidivs erfolgte in :34 FAllen durch Histologie und dar0berhinaus durch konventionelle Diagnostik und klinischen Verlauf. Bei Patientinnen, in denen sich der Rezidivverdacht allein auf einen erhShten Tumormarker Ca 12-5 stQtzte, konnte das Rezidiv bei 23 von 24 Untersuchungen Iokalisiert werden. Bei klinisch rezidivfreien Patientinnen ging ein positiver PET-Befund der konventionellen Diagnostik bzw. klinischen Manifestation im Median um 6 Monate (0-35) voraus. Schlu&folgerungen: PET ist geeignet zur Rezidivdiagnostik des Ovarialkarzinoms, wobei der positive PET-Befund der klinischen Manifestation oft vorausgeht. Insbesondere ein Tumormarkeranstieg bei unklarer Bildgebung oder Klinik rechtfertigt den Einsatz der PET.
07.26.06 Pr~ioperativer klinischer Verdacht auf Adnextumor: Risikofaktoren f(Jr eine Operation am Dickdarm Petru E., Kurschel S., Walsberger K., Haas J., Benedicic C., Tamussino K., Basver A., Winter R. Geburtsh. Gyn~kol. Univ. Klinik Graz, Univ. Graz Fragestellung: K6nnen prAop. Risikofaktoren far eine Darmresektion bei Pat. mit klinischem Verdacht auf Adnextumor definiert werden ? Ist die Rekto-, Sigmoideo-, bzw. Kolonoskopie (RSK) hilfreich, um prAop, die Notwendigkeit einer Dickdarm- bzw. Rektumresektion abzusch~tzen? Methode: Die Krankengeschichten yon 319 unselektionierten Pat., die wegen des klinischen Verdachts auf Adnextumor prAop, einer R/S/K unterzogen wurden, wurden durchgesehen. Ergebnisse: Signifikante Assoziation mit Darmresektion: Gastrointestinale Symptome (p= 0,026), Infiltration der Mukosa bei der Darm-Endoskopie (p= 0,033), palpabler Tumor im Douglas (p-- 0,036), CA-125 1000 E/ml (p= 0,039). Hingegen waren Karnofsky-Status, Alter, Hb, Thrombozytose, die GrSl~e des Adnextumors oder Aszites im Ultraschall nicht prAdiktiv fur die Darmchirurgie. R/S/K: SensitivitAt zwischen 6% und 38%, Spezifit~t zwischen 92% und 99%, pos. prAdiktiver Wert zwischen 57% und 67%, neg. prAdiktiver Wert zwischen 79% und 89%. Schlussfolgerung: Die R/S/K weist nur eine geringe Sensitivit~t und einen geringen positiven Verhersagewert auf. Andere klinische Faktoren wie gastrointestinale Symptome, prAop. Tastbefund, und CA-125 sollten bevorzugt zur pr~op. Risikoabsch~tzung einer Darmresektion bei Pat. herangezogen werden.
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Gyn~ikologische Onkologie 07.26.07 Eierstockkrebs - Warum ich ? Ergebnisse einer Patientenbefragung. Mueller S., Sehouli J., Lichtenegger W. Charite/Campus Virchow-Klinikum, Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe/HU Berlin Einleitung: Unter subjektiven Krankheitstheorien werden Erkl&rungsmodelle for die Entstehung yon verschiedenen Krankheiten aus Sicht des Patienten verstanden. Die Diskrepanz zwischen den Erkl~rungstheorien des Arztes und des Patienten wird als eine Hauptursache von NonCompliance angesehen. Methodik: Von 10/2001 bis 01/ 2002 wurden in der OvarSprechstunde 53 Patientinnen (Pat.) mit einem Ovarialkarzinom mittels eines semi-strukturierten Fragebogens interviewt. Ergebnisse: Der Altersmedian lag bei 60 Jahren (Range 42-75). 25 Pat. wiesen ein prim~res Ovarialkarzinom auf (FIGO: Ic:2;111a:1; Illb:1;lllc:19;IV:2), 28 Pat. befanden sich in der Rezidivsituation. Angegebene Gr0nde waren: Privater Stress (58,5%), Genetik (32,1%), beruflicher Stress (30,2%), ErnAhrung (15,1%), Virusinfektion (9,4%), Umweltverschmutzung (7,5%), Nikotin (5,7%). 15 Frauen hatten Hormone 0ber einen Zeitraum von mindesten 1 Jahr eingenommen, von denen 11 einen Einfluss auf die Karzinomentstehung beimassen (73,3%). Andere genannte GriJnde waren: ,,Radioaktivit~it", ,,Vergewaltigung", ,,Vergiftete Lebensrnittel", ,,Leistenoperation" und ,,Heimweh".Drei Pat. gaben an, dass sie sich die Frage nach den Ursachen nie gestellt batten. Schlussfolgerung: ,~rzte sollten die Patientinnen aktiv nach den Laienvorstellungen befragen, um auf die teilweise falschen Theorien eingehen zu kSnnen und somit eine bessere Compliance zu ermSglichen.
07.26.09 Die operative Prim~irtherapie (OP) des Ovarialkarzinoms (OC) an einem Zentrum for gyn~ikologische Onkologie L6hr A., Scharlau J., du Bois A. Klinik for Gyn~kologie u. gyn&k. Onkologie, Dr.-HorstSchmidt-Kliniken (HSK) Wiesbaden Hintergrund: Optimales Tumordebulking ist beim OC prognostisch entscheidend. Die Versorgung deutscher Pat. ist qualitativ inhomogen (duBois, Pfisterer 2001), im internat. Vergleich m&l~ig (FIGO 2001). Frage: Sind internat. Standards der OP des OC in der Routine- Versorgung an einer nichtuniversitAren Klinik in Deutschland erreichbar? Methode: Retrospektive Analyse der Pim~reingriffe bei OC an den HSK von Juli 1999 bis Juli 2001 anhand der Patientenakten. Ergebnisse: Bei Auswertung von 65 Fallen (7/99-7/01) ergab sich in den Stadien FIGO II-IV ein Anteil tumorfrei operierter Pat. von 38%, ein Tumorrest (TR) von max. lcm in 42%, ein ung0nstiger TR (2cm) in 14%. In 26% waren viszerale Resektionen n6tig, in 9% wurde passager ein A. praeter angelegt. In 6% kam es zu entz0ndl. Komplikationen nach Darmresektion. Die mittlere Dauer der Intensiv- 0berwachung betrug 2,2 Tage, das Intervall zwischen OP und 1.Chemotherapie 21,3 Tage. Fazit: An geeigneten Kliniken ist routinem~l&ig eine internat. Standards gen0gende OP des OC mSglich. InterdisziplinAre Kooperation ist erforderlich, die Morbidit~t ist akzeptabel, die postoperative Systemtherapie kann zeitnah erfolgen.
07.26.08 Die Operative Therapie bei Ovarialkarzinomrezidiv Harter P., de Liz S., LShr A., Gnauert K., du Bois A. Klinik for Gyn~kologie & gyn. Onkologie, HSK,
Wiesbaden Die Rolle der operation in der Rezidivtherapie des Ovarialkarzinoms ist unklar. Eine komplette Tumorreduktion kann das symptom- und rezidivfreie Intervall verl~ngern, ein signifikanter Einfluss auf alas 0berleben ist nicht bewiesen. Methode: Wir untersuchten 67 Pat., die 7/99 bis 2/02 wegen eines Ovarialcarcinom-Rezidivs in unserer Klinik behandelt wurden. Eine OP mit dem Ziel des maximalen Tumordebulking wurde durchgef(Jhrt, wenn nach Voruntersuchung eine komplette Tumorresektion erreichbar schien. Ergebnis: Bei 27 Pat. (40%) wurde eine Rezidiv-OP durchgefiJhrt. Das mediane Intervall zwischen PrimAr-OP und Rezidvtherapie betrug 15,5 Mon. bei den operierten Pat. und 17 Mon. bei den Pat., bei denen eine OP nicht indiziert schien. Von den 27 operierten Pat. konnte bei 11 Pat. eine makroskopisch komplette Resektion, bei 7 Pat. eine Reduktion auf max. 1 cm TuRest erreicht werden. Darmteilresektion wurden bei 11 Pat., davon 7 mit protektivem Ileostoma bzw. AP-Anlage notwendig. Eine Nephrektomie wurde bei 1 Pat. durchgef0hrt. Die durchschnittliche Liegedauer betrug 19 Tage. Es gab keine Mortalit~t innerhalb 60 Tagen post OP. Schlu6folgerung: Bei entsprechender Selektion gelingt es auch bei der Rezidiv-OP bei der Mehrzahl der Pat. den Tumor zu resezieren (dieses Kollektiv: TuRest bis 1 cm bei 67%), Prospektive Studien sollten kl~ren welche Selektionskriterien geeignet sind, den OP Erfolg noch besser vorherzusagen und welchen Einfluss die Rezidiv-OP auf den weiteren Verlauf hat.
PB.04.01 Management von auff~illigen Pap-Abstrichen in der Schwangerschaft Ackermann S,, Beckmann MW., Breuel C. UFK Erlangen, Dysplasiesprechstunde, D- 91054 Erlangen Hintergrund: In den letzten Jahren wurde eine zunehmende HAufigkeit von CIN bei jungen Frauen gesehen. Die Diagnose einer CIN w~ihrend der Schwangerschaft wirft die Frage auf, ob eine Behandlung erst post partum erfolgen sollte. Methoden: Der Verlauf von schwangeren Patientinnen (Pat.) der Jahre 1999-2001mit auff~illigem Pap-Abstrich wurde untersucht. Nachdem ein invasives Karzinom bioptisch ausgeschlossen worden war, wurden die Abstriche alle 8 Wochen kontrolliert. Eine Behandlung erfolgte friJhestens sechs Wochen postpartal. Ergebnisse: Insgesamt wurden 105 Pat.wegen auffAlliger Abstriche in der Schwangerschaft gesehen. 44 Pat. zeigten lediglich einen Abstrich entsprechend einer CIN I-L~sion. Bei 61 Pat. fand sich ein Abstrich Pap IVa. Bioptisch ergab sich bei 58 Pat. eine h6hergradige Dysplasie. Diese Pat. konnten problernlos entbunden werden. 50 yon 58 Pat. wurde postpartal operiert. Bei 14 Pat. wurde eine vaginale Hysterektomie durchgef0hrt, 28 Pat, wurden konisiert und acht Pat. wurden mittels Laserevaporisation therapiert. Bei den Pr~iparaten, die mittels Konisation oder HE gewonnen wurden, zeigte sich in 39 von 42 Fallen ein CIN II oder III ( 93 %). Es wurde kein invasives Karzinom festgestellt. Zusammenfassung: Nach unseren Daten kann die Behandlung von hShergradigen Dysplasien in der Schwangerschaft bei engmaschigen zytologischen und kolposkopischen Kontrollen bis zum Ende des Wochenbettes verschoben werden.
S 33 Genitalkarzinom - klinische Aspekte I
PB.04.O2 Die HPV-Selbstuntersuchung als prim~ires Zervixkarzinom-Screening in nichtgyn~ikologischen Ambulanzen Dannecker C., Thaler CJ., Kiermeir D., Hepp H., Hillemanns P. Frauenklinink Gro6hadern; Universit~t M0nchen .S
Fragestellung: Eignet sich der HPV-Nachweis an selbstentnommenen Vaginalabstrichen als prim~re Screeningmethode for das Zervixkarzinom in nichtgyn~kologischen Arnbulanzen? Methoden: FOr die prospektive Studie wurden 560 Frauen einer Universit~its-Ambulanz for Innere Medizin gebeten, selbst eine vaginale Abstrichentnahme "(Zytobrush) fDr einen HPVNachweis (high risk; HCII) du#chzuf0hren und einen standardisierten Fragebogen auszufOllen. FOr die HPVpositiven und eine entsprechende Anzahl HPV-negativer Frauen erfolgte eine Nachuntersuchung (Kolposkopie, Zytologie, HPV-Test, ggf. Biopsie). Ergebnisse: Rate der Selbstabnahme: 78%, HPV-HR positiv: 31%, Durchschnittsalter: 46 J. Frageb~gen-R0cklauf: 87%. Kein statistisch signifikanter Unterschied fand sich hinsichtlich: Alter bei Kohabitarche, Anzahl der Sexualpartner, Einnahme oraler Kontrazeptiva, Rauchen. Nachuntersuchung: HPV-HR positiv (n=72): suspekte Kolposkopie: 33%, Zytologie IItD/IVa: 24%; CIN (Histologie): 21% (10x CIN1, 4x CIN2, lxCIN3). HPV-HRnegativ (n=51): 2x IIID, 2x CINI. 87% werteten die Selbstabnahme als einfach. Schlussfolgerung: Die HPV-Selbstuntersuchung ist eine geeignete Screeningmethode for das Zervixkarzinom in nichtgyn~kologischen Ambulanzen. Patientinnen einer internistischen Universit~ts-Ambulanz sind ein Hochrisikokollektiv for HPV-HR und CIN.
PB.04.03 Vulv~ire intraepitheliale Neoplasie high grade unter Einnahme von Imatinib / STI 571(Glivec) bei CML Buhrmann C., Hils R., Gnauert K., Baur T., du Bois A. Klinik for Gyn~kologie und Gyn~kologische Onkologie, HSK Wiesbaden Hintergrund: Der spezifische AK Imatinib ist seit 11/01 zur Behandlung der Philadelphia-Chromosom positiven CML zugelassen. Das Wirkprinzip beruht auf der Erkennung und gezielten Blockade der BCR-ABL Tyrosinkinase durch Hemmung der 0bertragung von Phosphatresten auf Adaptermolek(Jle, der Signaltransduktion in Tumorzellen. Fallbericht: Wir berichten von einer 54j. Pat. mit therapieresistentem vaginalem Pruritus und sek. papul6sleukoplakischen VerQnderungen der gesamten Vulva. AIs Grund-erkrankung bestand seit 6 Jahren eine CML. Nach multiplen Vortherapien wurde 10/00 mit einer Imatinib Therapie begonnen und darunter eine h~imatologische Komplettremission erreicht. Nach 12 Monaten Therapie entwickelte sich ein multifokales Ca in situ der Vulva. Wir f0hrten nach histolog. Sicherung eine skinning Vulvektomie unter Mitnahme der Klitoris durch. Die histologische Aufarbeitung ergab ein high grade VlN ohne Nachweis von Invasion. Der postoperative Verlauf war komplikationslos. Schlu6folgerung: Bisher wurden for Imatinib als relevante Nebenwirkungen FIOssigkeitsretention, Myelosupression und HepatotoxizitQt beschrieben. J0ngst wurden 2 Kasuistiken mit extragenitalen Hautver~nderungen publiziert. Unserer Kasuistik beschreibt erstmals eine spezifisch genitale intraepitheliale Neoplasie unter Imatinib.
PB.04.04 Analyse von Zytologieversagern in einer HPVScreening-Studie
PB.04.05 Kurzdarmsyndrom nach Debulking-OP bei fortgeschrittenen gyn~ikologischen Tumoren
Menton M. 1 Menton S. 1, Bergmann A. 1 Iftner T. 2 Wallwiener D. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik TQbingen, (2) Institut for Experimentelle Virologie, Universit~t T0bingen
Wolf C. 1, Hollatz E. 1, Sehouli J. 1, Weidemann H. 2, Lichtenegger W. 1 (1) Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, CharitY, Campus Virchow, Berlin, (2) Klinik f0r AIIgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charit6, Campus Virchow, Berlin Einleitung: Bei i n t r a a b d o m i n e l l e n Rezidiven von gyn~kologischen Karzinomen kommt es h~ufig zum ausgedehnten Darmbefall. Da tier postoperative Tumorrest als wichtigster prognostischer Faktor gilt, wird die Indikation zur Darmresektion grol~zQgig gestellt. So kommt es bei einigen Pat. zum Kurzdarmsyndrom (Restdi3nndarm < 200 cm). 0ber den klinischen Verlauf dieser Pat. ist noch wenig bekannt. Methode: In der Zeit von 1997 - 2001 wurden die Verl~ufe von 24 konsequtiven Pat. mit Kurzdarmsyndrom retrospektiv untersucht. Ergebnisse: 83% (n=20) OvariaI-Ca, 13% (n=3) Zervix-Ca, 4% (n=l) Leiomyosarkom. Postoperativ hatten 65,2 % der Pat. einen Tumorrest von <2 cm und 34,8% der Pat. von 2 cm. Alle Patientinnen hatten eine Peritonealkarzinose. Der RestdDnndarm betrug im Median 1,25 m (64,5 %1m, 37,5 %<1m, keine signifikanten Unterschiede bzgl. des Uberlebens). Das Gesamt0berleben (Median) betrug postoperativ 9 Monate (Min. 18 Tage, Max. 5 Jahre). Pat. mit einem BMI 20 (n=15) zum Zeitpunkt der OP 0berlebten tendenziell h~ufiger 100 d als Patientinnen mit einem BMI <20 (n=8) (p=0,056). Die Restd0nndarml~inge beeinflusste die Uberlebenszeit nicht. Schlussfolgerung: Die einzelne Pat. kann von einer Radikaloperation profitieren. Pat. mit einem BMI 20 (besserer Ern~hrungszustand) haben hShere Chancen nach ausgedehnten Darmresektionen I~nger als 3 Monate zu 0berleben, als Pat. mit einem BMI <20.
Einleitung: Im Rahmen einer HPV-Screening Studie mittels dem HCT II wurden bei 4240 im T0bingerRaum untersuchten Patientinnnen 14 x hShergradige Dysplasienen diagnostiziert. 50% wurden primer nicht erkannt. Material und Methode: Alle Patientinnen mit auff~lligen Testergebnissen (Zytologie, HCT II Test) wurden kolposkopiert. Bei der Untersuchung wurde ein Zweiter Abstrich abgenommen. Au6erdem wurden die primer eingesendeten Pr~parate angefordert und erneut beurteilt. Ergebnisse: Von 14 histologisch nachgewiesen hShergradige0 Dysplasien (1 Karzinom) wurden im Prim~rscvreening 50% nicht erkannt. Im Review wurden 3 weitere Pr~parate als positiv eingestuft. Der unter kolposkopischer Sicht abgenommene . Kontrollabstrich war in 93% (13/14) positiv. Kolposkopisch waren 11/13 Patientinen eindeutig auff~illig. Schlussfolgerung: Ein Teil der Zytologieversager ist auf die Beurteilung zur0ckzuf0hren. Ein kolposkopisch gesteuerte Abnahme kann das Ergebnis der Zytologie erheblich steigern. Der PrimQreinsatz der Kolpsokopie erscheint sinnvoll.
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Gyn&kologische Onkologie PB.04.06 HPV als spezifischer Tumormarker ~ r die Identifizierung yon Tumoren unklarer Herkunft Zivanovic O. 1, Simon M. 2, Theuerkauf I. 3, Barrionuevo L. ~, DQrkop B. ~, Park TW. (1) Zentrum for Geburtshilfe und Frauenheilkunde, (2) Neurochirurgische Klinik, (3) Pathologisches Institut, Universit~tsklinikum Bonn Einleitung: Trotz umfangreicher Diagnostik bleibt in Einzelf~llen die Herkunft des Prim~irtumors unklar. Die Identifizierung des Prim~irtumors ist jedoch for die individuelle Prognose und Therapie von wesentlicher Bedeutung. Der kausale Zusammenhang zwischen HPV-Infektion und der Entstehung des Zervixkarzinoms gilt heute ais gesichert. Entsprechend I&l&t sich in nahezu allen F~llen bei Zervixkarzinomen virale DNA nachweisen. Es wurde geprQft, ob bei unklarem Prim~rtumor der HPV-Nachweis diagnostisch eingesetzt werden kann. Material und Methoden/Ergebnisse: Bei 8 Patientinnen lagen entweder Malignome mit atypischem klinischen Verlauf eder histologisch und immunhistochemisch nicht eindeutig klassifizierbare Tumoren vor. Genomische DNA wurde aus Paraffinschnitten extrahiert und der HPV-Typ dutch spezifische PCR ermittelt. Bei 5/8 Patientinnen konnte ein Zervixkarzinom als Prim~rtumor identifiziert werden. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass HPV als hochspezifischer Tumormarker fiJr das Zervixkarzinom betrachtet werden. In Erg&nzung zur konventionellen Diagnostik erweist sich die HPV-Analyse als sinnvolle diagnostische Mal~nahme zur Identifizierung ven Tumoren unklarer Herkunft.
PB.04.08 Thermoablation als neue palliative Therapie von Genitalcarcinomrezidiven Loehrs B. 1, Helmberger Th. 2, Hepp H. 1 (1) Klinik for Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU MQnchen, Klinikum Gro&hadern, (2) Institut Eir radiologische Diagnostik Die Therapie bei Genitalcarcinomrezidiven ist &u6erst begrenzt. Ein chirurgischer Eingriff kann einen fiJr die Patientin verstiJmmelnden Akt mit massiven Komplikationen bedeuten. Das Hauptaugenmerk in der Palliation sollte auf die Lebensqualit~t der Patientin gerichtet sein. Ein Ansatz schien die in Einzelfallberichten beschriebene Thermoablation zu sein. Anhand einer Kasuistik wird die Methode als tumorreduktive Mal~nahme bei Ovarialcarcinomrezidiv dargestellt: 78 j~hrige Patientin, ED Ovarialcarcinom 1996, Z.n. Explorativlaparatomie, Z.n. 6 Zyklen Chemo, Z.n. Beckenwand- Rezidiv li. 1998, Relaparatomie mit Debulking 1998, Z.n. 6 Zyklen Cheme, 8/2001 Beckenwandrezidiv links mit Destruktion des kn6chernen Beckens, vet dem Durchbruch durch die Curls. Entschlul~ zur Thermoablation. In Lokalan~sthesie wurde unter CT-Kontrolle eine Ablationsnadel ins Tumorgebiet eingebracht. Es konnten Temperaturen bis 100°C erreicht werden. KontroliCT ohne Blutung. Bis date Therapie von 4 Patientinnen mit Beckenwandrezidiven bei Genitalcarcinomen in der Palliativsituation. Bei Kontrolle deutlicher Grbl~enri3ckgang des Tumors. Bislang konnten bei allen therapierten Patientinnen ein tumorreduktiver Effekt sowie eine Reduktion der Schmerzmedikation erzielt werden. Komplikationen traten his zu diesem Zeitpunkt nicht auf. In der Palliativsituation scheint die Thermoablation ein neuer Ansatz in der Therapie yon Beckenwandrezidiven bei Genitalcarcinomen zu sein.
PB.04.07 Immunhistochemische Prognosefaktoren beim Ovarialkarzinom Beldermann F., Eck K., Khbeis T., Sinn HP., Bastert G. Frauenklinik Heidelberg, UFK-Heidelberg Einleitung: Im Gegensatz zum Mamma-Ca existieren beim OvariaI-Ca derzeit keine Prognosefaktoren mit therapeutischer Relevanz. Es konnte jedoch gezeigt werden, daf~ bei einem Tell der Ovarialkarzinome eine HER2/neu-0berexpression nachweisbar ist, welche mit einer schlechteren Prognose und einem schlechteren Ansprechen auf Chemotherapie einhergeht. Methodik: Von 153 Patientinnen, die im Zeitraum von 19901998 an der UFK- Heidelberg am OvariaI-Ca operiert wurden, wurde am Paraffinschnitt des Prim~irtumors ein Prognosefaktorpanel erstellt. Dazu wurden die ParaffinTumorpr~parate immunhistochemisch auf HER2/neu , Ki67 , p53 u. Rezeptoren (ER und PR) untersucht. Ergebnisse: Von den 153 Pr~paraten zeigten 24 (14%) eine Expression des HER2/neu-Rezeptors. Davon waren 3 F~lle 3fach, 7 F~ille 2-fach und 14 F~ille 1-fach exprimiert. 70 Ovarialkarzinome (46%) zeigten eine p53- Expression. Der Durchschnittswert an Ki67- positiven Zellkernen betrug 24%. 65% waren ER- und 35% waren PR-positiv. Diskussion: Wir konnten beim OvariaI-Ca eine Expression von Her2/neu nur in 14 % der F~lle nachweisen. Eine Fiuoreszenz-in-situHybridisierung ( FISH ) wird nun die Amplifikation des HER2/neu-Onkogens direkt untersuchen und ein Vergleich mit den IHC Ergebnissen wird durchgefiJhrt. Zus~tzlich erfolgt die Auswertung der klinischen Verl&ufe in Abh&ngigkeit von den Pregnosefaktoren.
PB.04.09 HER-2 Expression beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom als Marker fLir Prognose und Pr~diktion
Pfisterer J., Kommoss F., Bentz E., Lauinger S., Arnold N., Adams HP., Jonat W., du Bois A. AGO Studiengruppe Ovarialkarzinom
EINLEITUNG: Die Rolle einer Her2- 0berexpression beim OC ist nur ungeniJgend untersucht. MATERIAL UND METHODIK: Tumormaterial yon 361 Patientinnen, die im Rahmen des Ovar-3 Protokolls (Cis./Pac. vs. Carbo./Pac.) behandelt worden waren, wurde mittels IHC (DAKO-AK) und FISH auf eine HER-2 Expression untersucht. ERGEBNISSE: Eine Expression ven HER 2 konnte in 25% aller F~ille gefunden werden. Eine relevante (>- DAKO-Score 2) land sich in 9%, davon Score 2 in 7% und Score 3 in 2%. Die IHC und FISH Ergebnisse waren kongruent. Eine Korrelation mit den klinischen Prognosefaktoren ergab keine signifikanten Zusammenh~inge. PFS und OS war in beiden Gruppen nicht different. In den Ansprechraten auf die Chemotherapie fand sich ein Trend zuungunsten einer 0berexpression. SCHLUSSFOLGERUNG: Eine therapeutisch nutzbare HER-2 0berexpression beim fortgeschrittenen OC ist selten. Es besteht keine prognostische Bedeutung, die pr~idiktive Bedeutung kann trotz des weltweit grS&ten untersuchten Kollektives nicht abschliessend beurteilt werden.
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Genitalkarzinom - klinische Aspekte I PB.04.10 Adjuvante simultane Radiochemotherapie nach operiertem Uteruszervixkarzinom in der HighRisk-Situation- Ergebnisse einer Pilotuntersuchung
PB.04.11 Zur~)ckgezogen
H~nsgen G. ~, Straul~ HG. 2, Dunst J. (1) Strahlentherapie, Martin-Luther-Universit&t Halle, (2) Klinik for Gyn~kologie, Martin-Luther-Universit~it Halle Fragestellung : Lymphknotenbefall, Lymph-oder H~mangiosis und ein hohes Grading bestimmen beim operierten Zervixkarzinom die Prognose. Inwie,weit eine Radiochemotherapie beim operierten Zervixkarzinom die Langzeitresultate verbessern kann, war Gegenstand der vorliegenden Untersuchung. Methodik: Die Behandlung erfolgie zwischen Nov.1995 und Juni 1999 bei 34 Patientinnen, mittleres Alter 40 Jahre (26-63), die nach Wertheim'scher Operation in der Histologie N+, R2Resektion, lymph-oder h~mangische Invasion und ein G3Karzinome aufwiesen. Simultan zur Hochvoltbestrahlung des Beckens in 1,8Gy ED bis 50-54Gy GD wurde in der 1.und 5. Bestrahlungswoche (Tag 1-5 und Tag 29-33) 20mg/m 2 KOF/Tag Cisplatin als Bolus und 600mg/m2/KOE!Tag 5-FU als 24-Std.-Dauerinfusion gegeben. Resultate: Bei einer medianen Kontrollzeit von 48 Monaten leben noch 30 Patientinnen (88 + 5%) in klinischer Komplettremission. 4 Patientinnen verstarben innerhalb der ersten 6 Monate an Fernmetastasen. Die Toxizit~t war moderat. SchluBfolgerungen: Beim operierten Zervxkarzinom ist in highrisk-Situation eine simultane Radiochemotherapie eine wirkungsvolle Therapieoption mit guten Langzeitresultaten.
PB.04.12 Zur~)ckgezogen
PB.04.13 Famili~ires Zervixkarzinom - erste Ergebnisse Horn L.-C. 1, Raptis R. 1, Fischer U. 2 (1) Institut fi3r Pathologie, Universit~t Leipzig, (2) Universit~ts-Frauenklinik Leipzig (Triersches Institut)
Fragestellung:Zur genetischen Disposition beim Zervixkarzinom (CX) gibt es kaum Informationen. Methodik: 737 CX-Patientinnen wurden bez0glich ihrer karzinombezogenen Familienanamnese (FA) bei I.- und II.gradigen Verwandten ausgewertet. 'Dier FA wurde z.um Tumorstadium, pelvinen Lmyphknotenmetastasen (LKI£1) uhd dem Follwo up korreliert. Ergebnisse~ 21,6% der Frauen wiesen eine positive FA auf. In 50,4% war die Mutter, in 30,2% der Vater, in 8,7% biologische Geschwister und in 10,7% mehrere I.-gradige Verwandte betroffen. 40,6% der wbl. Verwandten Frauen wiesen Malignome des weiblichen Genitale (auBer CX) und 12,1% ein CX auf. Patientinnen mit einem CX in der FA waren signifikant j0nger als Frauen mit anderen genitalen oder extragenitalen Malignomen (36,8 vs. 40,7 vs. 44,6 Jahre; p=0,042). Bez0glich des Stadiums und pelviner LKM bestanden keine Unterschiede. Bei positiver FA war das mittlere GesamtLiberleben signifikant I~nger als bei negativer FA (126,6 vs. 119,1 Monate; p=0,040). 13,2% der I.-gradigen Verwandten wies Malignome der Lunge bzw. des Oro-Pharynx auf. Schlul~folgerungen:CX- Patientinnen mit positiver FAweisen Charakteristika anderer, bekannter sog. Cancer Syndrome auf (fr0hes Erkrankungalter, bessere Prognose im Stage-by-StageVergleich). Eine HAufung HPV-assoziierter Malignomen (CX, Lunge; Oro-Pharynx) legt Ver&nderungen des Immunstatus (selektiver Immundefekt, bstimmte HLA-Konstellation, Polymorphismen des p53-Gens) nahe.
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Gyn~ikologische Onkologie 13.12.01 Aggressiv wachsender Sertoli - Leydig Z e l l t u m o r d e s O v a r s in g r a v i d i t a t e - K a s u i s t i k einer seltenen Tumorentit~it. O h l e n r o t h co. 1, Krech rk. 2, D a l l e n b a c h - H e l l w e g dh. 3 B u t t e r w e g g e rob. ~ ,(1) Klinik for Geburtshilfe und Fraue n h e i l k u n d e , M a r i e n h o s p i t a l Osnabr0ck, (2) Patholog. Institut, Klinikum O s n a b r e c k , (3) Patholog. Institut, Klinikum Mannheim Eine 35 j~hrige III.Para stellte sich in der 30. SSW mit rechtsseitigen Oberbauchschmerzen und V. a. HELLP- Syndrom vor, Bei intakter intrauteriner Schwangerschaft land sich in der Kernspintomographie im rechten Mittelbauch eine 12x10x8 cm grof~e Raumforderung, welche in der Feinanalyse einen unregelm~6igem weichteildichtem Randsaum mit zentraler liquider Einschmelzung zeigte. Aufgrund einer deutlichen Gr0&enprogredienz des Tumors auf 18 x 15 x 10 cm nach 14 Tagen fiel der Entschlur~ zur elektiven Sectio caesarea wegen nicht zuzuordnendem Tumorgeschehen mit Tumorexstirpation, Entfernung yon Omentum majus und Appendix. Intraoperativ land sich ein 1200g schwerer Ovarialtumor, in dem histologisch kein erhaltenes Ovarialgewebe nachweisbar war. Nach einer konsiliar-pathologischen Untersuchung durch R.H.Young handelt es sich um einen ~uEerst seltenen aggressiv wachsenden Sertoli- Leydig- Tumor in graviditate. Aufgrund der prim~ren Metastasierung in Netz und Mesenteriolum erhielt unsere Patientin nach Abschlu& des Wochenbettes eine adjuvante Polychemotherapie ( 6 Zyklen Caboplatin AUC V / Taxol 175rag/m2). Anschliel!,end erfolgte ein Re-Staging mit nachfolgender Laparotomie und Hysterektomie, kontralateraler Adnektomie und pelviner Lymphonodektomie als RO Resektion. Serton-Leydig- Zelltumoren kemmen bei Frauen in einem Durchschnittsalter von 25 Jahren vet und machen weniger als 0,5% aller Ovarialtumoren aus. Es handelt sich um einen androgenaktiven Tumor und selten tritt begleitend eine ~strogenbildung auf. Uber die Therapie in graviditate liegen nach Literaturrecherche keine Daten vet. Sie ist veto PaUentenalter, vom T umorstadium, veto Vorhandensein einer Tumorruptur und veto Differenzierungsgrad abh~ingig. Eine adjuvante Therapie sollte durchgefiJhrt werden, wenn der Tumor entdifferenziert ist, heterologe Elemente enthalt, rupturiert ist oder wie in diesem Fall primer metastasiert ist.
13.12.03 Positive zytologische Befunde nach Hysterektomie- eine Rarit~it? Nauth A. ~, Nauth HF. 2 Menton S. ~, Menton M. 1, Wallwiener D. (1) Universit~its-Frauenklinik TiJbingen, (2) Zytologisches Labor Prof. Nauth, Stuttgart Einleitung: Zytologische Vorsorge bei hysterektomierten Patientinnen wird g e r a d e in 0konomisch orientierten Diskussionen als unnOtig angesehen. Zur wissenschaftlichen Klarung der Frage wurden 24662 Vaginalabstriche in einem Routinelabbor ausgewertet. Material und Methode: In einem Routineeinsendelabor wurden 24.662 V a g i n a l a b s t r i c h e und 241956 Z e r v i x a b s t r i c h e untersucht. Haufigkeiten positiver Abstrichergebnisse wurden in den jeweiligen Gruppen miteinander verglichen und analysiert. Ergebnisse: Insgesamt wurden bei 166 hysterekmtomierten Patientinen auffallige positive zytologische Abstriche gefunden. Eine VaIN I+ll wurde bei 131 Patientinnen (0,53%), eine VaIN Ill bei 29 Patientinnen (0,12%), sowie ein Vaginalkarzinom bei 6 Patientinnen (0,02%) gefunden. DemgegeniJber lag eine CIN I+11 in 4459 Fallen (1,84%), eine CIN Ill in 944 Fallen (0,39%) vor, ein Zervixkarzinom bestand in 48 Fallen (0,02%). Schlussfolgerung: In dem untersuchten Kollektiv ist die relative H~iufigkeit der VAIN mit 0,65% um 1/3 niedriger als die der CIN mit 2,23%. Die relative Haufigkeit der Vaginalkarzinome enstpricht dem der Z e r v i x k a r z i n o m e . Ein Ausschlul~ hysterektomierter Patientinnen aus der Vorsorge erscheint daher auf keinen Fall gerechtfertigt.
13.12.02 Zur Bedeutung eines HPV-negativen Tests (Hybrid capture II) Bergmann A. 1, Menton S. 1, Menton M. 1, B6hmer G. 3 Petry U. 3, Iftner T. 2, Wallwiener D. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik Ti.ibingen, (2) Section for experimentelle Virologie, Universit~t T0bingen, (3) MH Hannover Einleitung:Negative aktuelle HPV-Teste gelten zunehmend als Ausschlu6kriterium einer Dysplasie. Im Rahmen des HaT-trials (Hannever-Tebinger HPV-Screening Studie) waren von 4240 in T0bingen getesteten Patientinnen 4043 HCT il negativ. 233 Patientinnen wurden kolposkopisch und molekulargenetisch reevaluiert. Material und Methode: Von insgesamt 4043 HCT II negativ gestesteten Patientinnen wurden 233 zufallsma6ig oder wegen auffalliger zytologischer Befunde nachuntersucht. Ergebnisse: Unter den 233 nachuntersuchten Patientinnen zeigte keine Patientin einen kolposkopischen Befund der Gruppe I1. Auch wurde nach histologischem Review keine h6hergradige Dyspalsie nachgewiesen ( CIN II/CINIll). Bei 12 Patientinnen wurde (nach histologischem Review) eine leichtgradige Dysplasie nachgewiesen. Alle 12 Patientinnen mit einer histologisch gesicherten CIN I hatten einen kolposkopisch auffalligen Befund der letzendlich Ober eine Portiobiopsie zur Diagnose fi~hrte. Die molekulargenetische PCR-gestiJtzte Kontrolle war 5x negativ 7x positiv. 4x lag ein high-risk-Virustyp vor. Schlussfolgerung: Wahrend ein negativer HCT II -Test eine hOhergradige Dysplasie in diesem Kollektiv ausschlo&, ist bei auffalliger Kolposkopie eine leichtgradige Dysplasie assoziiert mit einem high-risk Virustyp nicht ausgeschlossen.
13.12.04 Die interaktive Image-DNA-Zytometrie als Methode zur Erkennung h0hergradiger Dysplasien an der Cervix uteri Wagner A., Gei61er U. Universit~ts-Frauenklinik Dresden Die Zytologie ist derzeit die geeignetste Methode zur Erkennung von Prakanzerosen und Fr~hstadien invasiver Karzinome der Cervix uteri. Trotz guter Spezifitat der Zytologie bleiben insbe-sondere leicht- bis mittelma~ige Dysplasien und nicht sicher beurteilbare zytologische Ver~lnderungen problematisch, insbeson-dere da zytologisch fQr den Einzelfall keine Regressions- oder Progressionswahrscheinlichkeit angegeben werden kann. Derzeit wird zur Triage der nicht eindeutigen Befunde die HPV-Testung propagiert. Dar~iber hinaus stellt auch die DNA-Zytometrie eine Methode zur Einschatzung der weiteren Entwicklung von Dys-plasien der Cervix uteri dar. Anhand yon 100 Patientendaten unserer Dysplasiesprechstunde wurde die Aussagekraft der DNAZytometrie mit der HPV-Testung verglichen. Dabei ergab sich, dass die DNA-Zytometrie bei Zytologien der Gruppe IIID mit gleicher Sicherheit wie die HPV-Testung h0hergradige Zervixdysplasien zu erkennen vermag (CIN II + III : 70 % vs. 72 %). Die besten Ergebnisse wurden mit der Kombination yon Zytologie, DNA-Zytometrie und HPV-Testung erzielt (CIN II + III : 90 %).
S 37 G e n i t a l k a r z i n o m - k l i n i s c h e A s p e k t e II
13.12.05 HER-2-Uberexpression und Ansprechen auf eine prim~ire Radiochemotherapie b e i m fortgeschrittenen Zervixkarzinom K0hler G. 1, Nehmzow M. 1, Breitsprecher R. 2, Belau A. 1, Schwesinger G. 3 (1) Frauenklinik, (2) Klinik for Strahlentherapie, (3) Pathologisches Institut, Universittit Gre;ifswald
Zielstellung: Wie oft ist dasHer-2 Protein beim fo~tgeschrittenen Zervixkarzinom (ZK) 0berexprimiert und besteht ein Zusammenhang mit der Effektivit~it einer prim~iren Radiochemotherapie (RCHT)? Methode: 51 Pat. mit einem inoperablen ZK im Stad. liB (4) und IIIB (47) erhielten eine RCHT aus 3 Kursen Carboplatin 300 mg/m_ Tag 1 und Ifosfamid 2" g/m_ 3 d (q 4 Wo.) und 5 Brachytherapien mit insgesamt 40 Gy/A in After-loadingTechnik. Bei Erzielen yon Operabilit~it wurde eine radikale Hysterektomie, ansonsten eine perkutane Bestrahlung mit 50.5 Gy durchgef0hrt. Alle Karzinome wurden mit dem DAKOHercep-Test auf eine HER-2 Expression untersucht. Ergebnisse: Nach der RCHT wurde eine klinische CR und PR in 18 bzw. 68 % erzielt (total 86 %), 14 % zeigten ein NC bzw. PD. In 35 % war eine Operation mOglich. Eine pathol. CR wurde bei 67 % der operierten Pat. beobachtet. Eine +3 bzw. +2 Her-2-Expression wurde in jeweils 2 Fallen (total 8 %) gesehen. Alle hatten eine klinische und 3 sogar eine pathol. CR. Diskussion: Die pr~ilimin~ren Daten weisen darauf hin, dass eine Her-2 0berexpression wahrscheinlich nicht mit einer verminderten Effektivit&t einer RCHT beim fortgeschrittenen ZK einhergeht.
13.12.06 Simultane Chemo-Brachyradiotherapie mit Ifosfamid(I)/Cisplatin(P) beim Zervixkarzinom FIGO IB2-1VA Hamm W. 1, Vrdoljak E. 2 (1) Baxter Oncology GmbH, Frankfurt a.M., (2) Center of Oncology and Radiotherapy, Clinical Hospital, Split, Croatia Die simultane cisplatinhaltige Chemo-Radiotherapiestellt heute die Standardtherapie des fortgeschrittenen Zervixkarzinoms dar, wobei das geeignetste Chemotherapieschema nicht feststeht. Experimentelle Daten (Tonkin et al., 1988; 58: 73841) belegen einen synergistisch-additiven Effekt von Ifosfamid (Holoxan(R)) simultan zu einer Low-dose-rate(LDR) Brachytherapie. Wir untersuchten prospektiv die Wirksamkeit und Vertr~iglichkeit einer simultanen ChemoBrachyradiotherapie mit IP. 34 Patientinnen mit histol, gesichertem Zervixkarzinom erhielten eine ext. Standardstrahlentherapie und simultan mit 2 intrakavit~iren LDR-Bestrahlungen a 30 Gy eine Chemotherapie mit IP, gefolgt yon 4 Zyklen IP q21d im Sinne einer Konsolidieru ngs-Chemotherapie. Alle Pat. (med. Alter: 49 Jahre; FIGO-Stadienverteilung: IB2 7(20%), IIA-5(15%), liB-16(47%), IIIB -5(15%) u. IVA-1 Pat.(3%)) zeigten nach Therapieende eine bioptisch verifizierte klin.Vollremission (cCR). Bei einem med. Follow-up von 18,5 Mon. betr~igt das rezidivfreie 0berleben 97%. Htiufigste Nebenwirkungen waren Leuko- u. Thrombozytopenien, An~mie, Nausea u. Erbrechen. Die hiermit unseres Wissens erstmals beschriebene cCR von 100% bei Iokal fortgeschrittenen Zervixkarzinomen weist die simultane Chemo-Brachyradiotherapie mit IP als hocheffektive und relativ nebenwirkungsarme Therapie aus.
13.12.07 Simultane Radiochemotherapie b e i m Zervixkarzinom mit Cisplatin k o m b i n i e r t m i t einer High Dose Rate Afterloading-Brachytherapie und einer perkutanen H o c h v o l t t h e r a p i e - Resultate einer Phase I I - S t u d i e
13.12.08 Prospektive Evaluierung der pelvinen Viszeralund Supportfunktionen nach Totaler Mesometrialer Resektion (TMMR) zur Therapie des Zervixkarzinoms
Strau6 HG. 1, Kuhnt T. 2, Laban C. 1, Karbe I. 1, Pigorsch S. 2, Dunst J. 2, Kblbl H. 1, H~insgen G. 2 (1) Klinik und Poliklinik for Gyntikologie, Martin-LutherUniversittit Halle-Wittenberg, (2) Klinik und Poliklinik for Strahlentherapie, Martin-Luther-Universit~t HalleWittenberg Wir untersuchten die Sicherheit und Effektivit~it einer simultanen Radiochemotherapie mit 40 mg/m2 Cisplatin wSchentlich und einer High Dose Rate-Brachytherapie kombiniert mit einer perkutanen Hochvolttherapie bei Zervixkarzinom-Patientinnen. 30 Patientinnen wurden therapiert: 16 Iokal fortgeschrittene Zervixkarzinome FIGO IIB-IVA und 14 adjuvante HochrisikoPatientinnen. Die Brachytherapie wurde bei den FIGO-Stadien liB - IIIB nach dem High Dose Rate-Afterloading (HDR-AL)Prinzip mit 7 Gy pro Fraktion in Punkt A (GD 35 Gy) appliziert. Im Stadium FIGO IVA erfolgte keine Brachytherapie. Bei der adjuvanten Strahlentherapie erfolgte die HDR-ALBrachytherapie mit 2x 5 Gy nur bei Patientinnen mit R1Resektion oder tumorbefallener Scheide. 15/16 Patientinnen (93,8%) mit einem Zervixkarzinom FIGO IIB-IVA zeigten eine Komplettremission. 13/14 adjuvante F~ille (92,8%) sind nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 24.1 Monaten rezidivfrei. Die Toxizit~itsdaten werden vorgestellt. 19 yon 30 Patientinnen (63,3%) erhielten alle 6 Cisplatin-Gaben. Eine Unterbrechung der Radiotherapie war in keinem Fall erforderlich. Die simultane Radiochemotherapie des Zervixkarzinoms mit Cisplatin stellt auch mit der HDR-ALBrachytherapie eine sichere und effektive Therapieform dar.
Naumann G. 1 Hentschel B. 2 H0ckel S. 3 H0ckel M. 3 (1) Klinik und Poliklinik f0r Frauenheilkunde, Universit~t Halle-Wittenberg, (2) Institut f0r Med. Informatik, Statistik und Epidemiologie, Universittit Leipzig, (3) Universit~itsfrauenklinik (Triersches Institut), Universit~it Leipzig Einleitung: Wir entwickelten die totale mesometriale Resektion (TMMR) mit erweiterter pelv./paraaortaler LNE, um den therapeutischen Index der Behandlung des operablen ZervixCa. zu verbessern (Hbckel et al.). Methode: Im Rahmen einer prospekt. Iongitudinalen Studie wurden die urethrovesikalen, vulvovaginalen und anorektalen Funktion pr~iop, sowie 3 und 12 Monate postop, erfaBt. Ergebnisse: Von 07/1998 bis 05/2001 wurden 65 Pat. mit operablem Zervix-Ca. durch TMMR behandelt. Bis 10/2001 traten keine schwerwiegenden Einschr~inkungen der pelv. Viszeralfunktionen auf. Durch Urodynamik u. Fragebbgen konnte eine sign. Zunahme des urethralen Verschlussdruckes, eine Verl~ingerung der Miktionszeit u. ein h~ufigerer Einsatz der Bauchpresse zur RH-freien Blasenentleerung ermittelt werden. Diese Ver~inderungen waren jedoch nicht ausgepr~gt. Postop. StSrungen der vulvovaginalen und anorektalen Funktion konnten nicht festgestellt werden. Zusammenfassung: Die ersten Ergebnisse dieser Studie st0tzen das Therapiekonzept der TMMR mit Darstellung und Schonung der pelvinen autonomen Nerven w~ihrend der radikalen Hysterektomie und pelvinen/paraaortalen LNE:
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Gyn~ikologische Onkologie 13.12.09 Pr~valenz und prognostische Bedeutung disseminierter Tumorzellen im Knochenmark von Patientinnen mit Zervixkarzinom Strobl B. 1 Janni W. 1, Rack B. 1, Hepp F. 1, Rjosk D. 1 Kentenich C, Schindlbeck C, Klanner E. ~, S o m m e r H. Braun S. 2 (1) I. Frauenklinik, Ludiwig-Maximilians-Universit~t Menchen, (2) Frauenklinik der Technischen Universittit M0nchen Die klinische Relevanz yon isolierten Tumorzellen (ITZ) im Knochenmark (KM) for die Prognose des Zervixkarzinoms (ZK) ist unklar. In vorliegender Studie stellen wir aktualisierte Daten zur Prfivalenz und prognostischen Bedeutung von ITZ zum Zeitpunkt der Primardiagnose eines ZK vor. Zwischen 1994 und 2001 analysierten wir KM-Aspirate yon 130 Patientinnen mit primtirem Zervixkarzinom FIGO I-II1. Der Nachweis yon ITZ im KM wurde mit dem Panzytokeratinantik0rper A45-B/B3 und der APAAP-F~irbemethode durchgef0hrt, Die mediane Nachbeobachtung lag bei 43 (1-86) Monaten. Im KM von 38 Pat. (29 %) wurden zum Zeitpunkt der Prim~irdiagnose ITZ nachgewiesen. Im weiteren Verlauf kam es bei 15 Pat. zu einem Iokoregion~ren Rezidiv (12 %), 11 Pat. (8 %) entwickelten Fernmetastasen. Die fernmetastasenfreie 0berlebenszeit betrug 78 Monate (95 % KI 73-82) bzw. 72 Monate (95 % KI 61-82, p=0,051) for Pat. ohne bzw. mit ITZ im KM. Es fand sich keine Assoziation zwischen der Pr~,senz von ITZ und einem verk0rzten Gesamt0berleben (p=0,23). Der statistische Trend for eine Assoziation zwischen ITZ-Pr~senz und verk0rzter fernmetastasenfreier 0berlebenszeit konnte best&{igt werden. Dies k0nnte zukfinftig bereits zum Diagnosezeitpunkt eines ZK auf ein erh0htes Risiko ftir eine Fernmetastasierung hinweisen und Grundlage for eine risikoadaptierte Therapie bilden. 7
PB.05.02 Entwicklung einer Berliner- Symptom- CheckListe- Ovar (BSCL-O) Kir Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom. Ergebnisse einer Phase I und II Studie Katsares I. 1 Sehouli J. 1, Koensgen D. 1, Walle U. 1, Klapp Chr. 11 Stengel D. 2, Porzsolt F. 2, Lichtenegger W. 1 (1) KI. f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, CVK, Charit6, Berlin, (2) Institute for Clinical Economics LebensqualitQt findet im klinischen Management des Ovarialkarzinoms zunehmende Bedeutung. Ziel der Phase I Studie war die Entwicklung eines Messinstrumentes, der BSCLO, das neben der Frequenz auch die Bedeutung von Symptomen aus Sicht der Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom erfasst. In freien Interviews wurden je 5 Patientinnen mit Ovarialkarzinom deren FamilienangehSrige, ,~rzte, und Pflegekr~ifte, von einer FachArztin fLir gyn. Psychosomatik befragt.36 Hauptsymptome konnten auf diese Weise identifiziert und in der BSCL-O zusammengestellt werden. In der sich anschlie&enden Phase II Studie wurde die Aussagef~higkeit der BSCL-O evaluiert. Jeweils 50 Patientinnen mit prim~rem und rezidiviertem Ovarialkarzinom, m e t a s t a s i e r t e m M a m m a k a r z i n o m sowie benignen Ovarialtumoren wurden in einem Leitfadengest0tzten Interview mittels der BSCL-O befragt. 7500 Antworten von 98,5% aller Teilnehmerinnen konnten evaluiert werden. 23 der 36 erhobenen Symptome tier BSCL-O, zeigten klinische Relevanz in bezug auf die H~ufigkeit und Wichtigkeit bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom. Die BSCL-O erfasst damit ein detailliertes und spezifisches Profil der relevanten Symptome bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom und kann als neues Instrument f~ir die Erfassung der LebensqualitQt fl3r weitere prospektive Studien genutzt werden. Mit f. U.v. LILLY.
PB.05.01 Der Weg zur Chronifizierung - ein Fallbericht Markmann S., Friese K., Frauenklinik, Univ. Rostock Objective: Although the ovarian cancer is sensitive to chemotherapy, patients have a poor outlook in FIGO stage Ill and IV. We see symptoms like pain, fatigue, ascites and a ileusor subileus situation and we need palliative care. Case report: A 63-year-old-patient had previously been treated for a ovarian cancer FIGO stage Illc by tumorreduction of 70% per laparotomiam 09/98 (hysterectomy, adnexectomy, omenteetomy, deperitonialisation). After first-line chemotherapy (6 cycle TaxoI-Carboplatin) the tumorreduction was completed in secondary debulking surgery (lymphonodectomy 0/21, biopsy multiple, adhaesiolysis). 02-04/99 patient get the 7th-gth cycle of chemotherapy (TaxoI-Carboplatin). Two years after the end of initial therapy ascites and a intraabdomial relaps were discovered. The following re-re-laparotomy was not successfully. A chemotherapy consisted of Taxol 90mg/m2 in weekly schedule was without tumor effects. 05/01 patient with high motivation developed subileus symptoms. Advanced cancer and a low performance status- there was a problem: surgery-anus praeter in duodenum or ileum or symptomatic treatment? In collaboration with surgery specialists and patient, their family too patient was treated with a PEG-Implantation- in order to decrease the pressure in upper abdomen with nausea and emesis not for food. It was an ambulatory operation. She get full parenterally and new chemotherapy with Treosulfan (5g/m2 dlq21). Quality of life improves after third cycle. Since 08/01 patient can drink and now she can eat without pain or ileus-symptoms (Karnofsky-index 90%, partial response). In 11/01 patient had lost her implantat, she does not need daily infusions and can have a normal life. The well tolerable chemotherapy with Treosulfan is going on. Conclusion: The aim in palliative situation is a good quality of life with integration in the family, mostly ambulant therapy and poor side effects. Procedures have to discuss with patient and specialists.
PB.05.O3 MonstrSser Sertoli-Stroma-Zelltumor mit besonderem klinischen Verlauf Nehmzow M. 1, Schwesinger G. 2 KOhler G. 1 (1) Frauenklinik, (2) Pathologisches Institut, Universitfit Greifswald
Einleitung: Es soil ein ungewShnlicher hormonbildenden SertoliStroma-Zelltumor vorgestellt werden. Kasuistik: Mit Atemnot und akutem Abdomen wurde eine 26jQhrige Pat. als Notfall eingewiesen. Ursache war ein monstrSser Unterbauchtumor mit Pleuraerg0ssen (4,5 I !) und Aszites (3 I). Welter fanden sich eine Amenorrhoe, Hirsutismus,. Stirnglanzbildung, Akne, Klitorishypertrophie und eine Adipositas. Die Pat. mied deswegen die Offentlichkeit. DHEAS war bei erniedrigtem LH und FSH erhSht, Testosteron lag in der Norm, CA 125, 72-4 und 15-3 zeigten erhShte Werte. Intraoperativ fand sich ein 30 x 30 X 13 cm gro6er und 7270 g schwerer, grau-wei&er, vom rechten Ovar ausgehender, unregelm~6iger, tells kleinzystischer, 0berwiegend solider Tumor. Zus&tzlich erfolgten eine Omentektomie, Appendektomie sowie eine selektive pelvine und paraaortale Lymphonodektomie. Uterus, linke Adnexe und waren unaufffillig. Histologisch land sich ein Sertoli-Stroma-Zelltumor, Netz, Appendix, Lymphknoten waren tumorfrei (Stadium la). Eine adjuvante Therapie war nicht indiziert. Nach 2 Monaten kam es zur spontanen Menstruation. Alle Laborwerte hatten sich zwischenzeitlich normalisiert. Diskussion: Keimstrang-Stroma-Tumoren sind meist Geschw01ste bei Frauen im fertilen Alter. Selbst ausgedehnte Befunde lassen sich in der Regel fertilit~tserhaltend behandeln.
S 39 Genitalkarzinom - klinische A s p e k t e II PB.05.04 Die Bedeutung der intraoperativen Zytologie zur besseren Stadieneinteilung des Ovarialcarcinoms
PB.05.05
Zur0ckgezogen
Koutlaki N., Tsikouras P., T a m i o l a k i s D., G a l a z i o s G., Liberis B., A n a s t a s i a d i s P. D e p a r t m e n t of Obstetrics and G y n e c o l o g y , D e m o c r i t u s University of Thrace, G r e e c e FRAGESTELLUNG : Das Ziel dieser Studie war den Beitrag der intraoperativen zytologischen Untersuchungen zur besseren Stadieneinteilung des Ovarialcarcinoms ~u pr0fen. METHODE : In dieser Studie beteiligten sich 52 Patientinnen mit Ovarialcarcinom Stadium IA-IIB. Bei diesen Patientinnen wurden zytologische Untersuchungen sowohl aus der Peritoneal-als auch aus dem Retroperitonealraum durchgef0hrt. Die zytologischen Resultate war~n mit den entsprechenden histologischen der p e r i t o n e a l Zell - Blockes und der B i o p s i e e r g e b n i s s e von r e t r o p e r i t o n e a l e n L y m p h k n o t e n verglichen. ERGEBNISSE : Aus unseren Ergebnissen ergibt sich, dab bei Peritonealzytologie eine Sensitivit~t 84.6% und Spezifit~t 94.5 % festgestellt wurde. Die Zytologie in Retroperitonealraum ergab eine Sensitivit~t 94.1% und Spezifitat 94.1%. Nur 7 Patientinnen (13.4%) hatten ein Karzinomstadium gr6sser als das ermittelte durch die Kombination der beiden Methoden. Durch die Peritonealzytologie allein wurde in 6 F~illen, das Karzinomstadium 0berwertet gefunden, wahrend bei tier R e t r o p e r i t o n e a l z y t o l o g i e allein die 0 b e r w e r t u n g des Karzinomstadiums in 11F~llen beobachtet war.Die F~rbung von HE zeigte niedrige SensitivitQt und SpezifitQt bei der Diagnose von Metastasen von Ovarialcarcinom in Vergleich zu MGC. S C H L U S S F O L G E R U N G : Die Bewertung der intra- und Retroperitonealen Aussaat von Ovarialcarcinom mit Hilfe der Peritoneal-und Retroperitonealzytologie tragt zur Verbesserung der richtigen Stadieneinteilung von Ovarialcarcinom bei.
PB.06.06
ZurDckgezogen
PB.05.07 Papill~ires Schilddr0senkarzinom in einer Struma ovarii Hailer A. 1, M u l f i n g e r L. 1, B u s s e n S. 1, Eck M. 2, Dietl J. 1, S~itterlin M. 1 (1) F r a u e n k l i n i k , , (2) P a t h o l o g i s c h e s lnstitut, Universit~t WQrzburg Problemstellung: Die Struma ovarii ist eine seltene Form des reifen Teratoms. M6gliche Symptome sind Unterbauchschmerzen sowie eine Hyperthyreose. Eine maligne Entartung ist extrem selten. Kasuistik: Eine 34-j~hrige Patientin stellte sich mit Unterbauchbeschwerden vor. Sonographisch zeigte sich am linken Ovar eine 5x4 cm groFse echoleere Raumforderung mit 1,5xl ,5 cm gro6em echoreichem Binnenecho. Bei Verdacht auf Dermoidzyste erfolgte eine operative Laparoskopie. Die histologische Untersuchung zeigte ein reifes zystisches Teratom mit grol~en Anteilen von SchilddrQsengewebe, entsprechend einer Struma ovarii. Im SchilddrLisengewebe fand sich ein 0,6 cm grol~es, in toto exzidiertes, papill~res Mikrokarzinom (pT1). Die weiterfiJhrende internistischendokrinologische Diagnostik mit Schilddr[Jsensonografie und Laborwerten war unauff~illig. Auf weitere Therapiema6nahmen wurde verzichtet, es wurden jQhrliche Kontrolluntersuchungen mit Schilddresensonografie und Thyreoglobulinbestimmung empfohlen. Schlussfolgerung: F~lle eines rein papill~ren Karzinoms in einer Struma ovarii sind bisher nur extrem selten beschrieben worden. Es gibt Hinweise darauf, dass sich die Karzinome in einer Struma ovarii wie die in der SchilddrLise verhalten. Metastasen sind vereinzelt beschrieben worden. M6gliche Therapieformen sind neben der Operation die Radiojodtherapie und die Radiatio.
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Gyn~ikologische Onkologie PB.05.08 Die Bedeutung der intraoperativen Zytologie zur besseren Stadieneinteilung beim Cervixcarcinom
PB.05.09 Adenokarzinom im Parametrium und im Spatium rectovaginale auf dem Boden einer Endometriose
Anastasiadis G., Tsikouras P., Koutlaki N., Kotini A., Liberis B., Galazios G. Department of Obstetrics and Gynecology, Democritus University of Thrace, Greece
Ulrich U. 1, Zivanovic O. 1, R6sing B. 1, Richter O. 1, Wardelmann E. 2, Kaminski MP. 3 (1) Zentrum for Geburtshilfe und Frauenheilkunde, (2) Zentrum f(Jr Pathologie, (3) Klinik fQr Viszeral-, Gef~6und Thoraxchirurgie, Universit~tsklinikum Bonn
FRAGESTELLUNG : Das Ziel dieser Studie war den Beitrag der intraoperativen Zytologie zur besseren Stadieneinteilung des Cervixcarcinoms zu untersuchen. METHODE : In dieser Studie beteiligten sich 79 Patientinnen mit Cervixcarcinom Stadium IA2-11A. Bei diesen Patientinnen wurden sowohl zytologische Untersuchungen des Peritoneal als auch des Retroperitonealraumes durchgef(]hrt. Die zytologischen Pr~parate wurden nach May- Gr(~nwald Giemsa und H~matoxylin - Eosin F~irbungen gef~irbt. Die zytologischen Ergebnisse des Peritoneal-und Retroperitonealraumes wurden mit den entsprechenden histologischen verglichen. ERGEBNISSE : Aus unseren Ergebnissen ergibt sich, dass die Peritonealzytologie nur in 2.5% der F~lle, w~ihrend die Retroperitonealzytologie in 19% der Patientinnen positiv ff3r Karzinomzellen gewesen war. Das Adenocarcinom der Cervix hatte die hSchste positiv Rate in der Zytologie sewohl bei der Peritoneal als auch bei der Retroperitonealuntersuchung. Die Hamatexylin - Eosin F&rbung zeigte gr6ssere Sensitivit~t bei der Zytologie, des Peritonealraumes,w~hrend die F~rbung nach May- Gr0nwald Giemsa sensitiver bei der Diagnose yon Metastasen bei den Retroperitenealraum war. SCHLUSSFOLGERUNG : Die Bewertung der peritonealen und retroperitonealen Tumoraussaat mit Hilfe der Zytologie des Peritoneal-und retroperitonealen Raumes tr> zur besseren Stadieneinteilung des Cervixcarcinoms bei.
PB.O5.10 Topotecan und Gemcitabine in der Behandlung von Patientinnen mit Ovarialkarzinomrezidiv Oskay G. 1, Sehouli J. ~, Hindenburg H-J. 2, Klare P. 2, 3 4 1 Ledwon P. , Camara O. , S o m m e r H. , Lichtenegger W. 1 (1) Campus Virchow Klinikum; Klinik fur Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum Charite Berlin, (2) Niedergelassener Gyn~ikologe Berlin, (3) Krankenhaus im Fdedrichshain, (4) Klinikum Hoyerswerda Topotecan (T), ein Topoisomerase-l-inhibitor, und Gemcitabine (dFdC), ein Pyrimidin-Antimetabolit, konnten ihre Wirksamkeit in der Monotherapie des OvariaI-Ca belegen. Die Kombination beider Substanzen erscheint sehr vielversprechend. Nach einer monozentrischen Dosisfindungsstudie starteten wir eine multizentrische Phase-II-Studie mit T in einer Dosierung yon 0,5mg/m2 und dFdC in einer Dosierung von 800/600 mg/m2. In einem Zeitraum von 3/1999 - 1/2000 wurden 21 Pat. eingeschlossen. Thrombezytepenie und Leukepenie waren die haupts~chlichen Toxizit~ten, die jedoch zu keine klinisch relevanten Komplikationen f0hrten. Das Progessionsfreie 0berleben ist im Median 8.8 Monate (95% CI 6.3-13.4), das GesamtL~berleben 21.1 Monate (95% CI 14.8-22.1). Aufgrund des guten Nebenwirkungsprofils und des vielversprechenden Ansprechens erscheint die Kombination yon T m i t dFdC ein effektives neues Therapieregime darzustellen und als Langzeittherapie zur Tumorkontrolle des fortgeschr. OvariaI-Ca geeignet zu sein. Mit freundlicher Unterst(Jtzung von GlaxoSmithKline und MEDAC
Karzinome auf dem Boden einer Endometriose sind selten. Dabei ist das Ovar mit etwa 150 publizierten, gut dokumentierten F~llen am h~ufigsten betroffen. Nicht-ovarielle Manifestationen stellen eine ausgesprochene Rarit~t dar. In der Literatur finden sich nur einige F~lle yon aus einer Endometriose hervorgegangenen Karzinomen im Spatium rectovaginale und im Parametrium. Wir berichten Ober eine 51j~hrige Patientin mit einem Adenokarzinom im Spatium rectovaginale auf dem Boden einer Endometriose nach Hysterektomie und ~ber eine 41-j&hrige Frau mit einem solchen Karzinom im rechten Parametrium. Symptomatik, Diagnostik, chirurgische- und Strahlentherapie, klinischer Verlauf und pathologische Anatomie werden dargestellt. Ein kurzer 0berblick ~Jber die Literatur (Medline Recherche) wird ebenfalls gegeben.
PB.05.11 ZurOckgezogen
$41 G e n i t a l k a r z i n o m - klinische A s p e k t e III
PB.05.12 Maligne Struma ovarii mit Lebermetastasierung: Diagnose und Therapie Pluschke S. 1, Biesterfeld M. 2, Rath W. 1 (1) RWTH Aachen, Frauenklinik ffJr Gyn~kologie und Geburtshilfe, (2) RWTH Aachen, Institut fQr Pathologie Die maligne Transformation einer Struma ovarii ist mit 5-10 % selten. Klinisch manifeste Metastasen finden si'ch in 5% der F~lle. Einheitliche Diagnosekriterien bestehen nicht. Eine 36j~hrige Patientin stellte sich mit seit 2 Wochen bestehenden Unterbauchschmerzen bei ansonsten unauff~lliger'Anamnese vor. Bei der Untersuchung zeigte sich ein palpabler Tumor, der den Unterbauch bis auf 2 QF unterhalb des Nabels ausf011te und der sich sonografisch als l"0cm gro&er, vom rechten Ovar ausgehender Tumor darstellte. Die anschlie6ende Laparotomie best~tigte den Befund. Im Schnellschnitt wurde zun~chst ein hoch differenziertes Adenokarziffom des rechten Ovars diagnostiziert, so dass eine Hysterektomie, beidseitiger Adnektomie, infragastrische Omentektomie, Appendektomie, pelvine und paraaortale Lymphonodektomie durchgeffJhrt wurde. Die endgQItige histologische Aufarbeitung ergab ein m~6ig differenziertes, auf das rechte Ovar beschr~nktes, follikul~res Schilddr0senkarzinom auf dem Boden einer malignen Struma ovarii. Bei CT und MRT des Abdomens zeigte sich im Segment IVa eine 1,3cm gro&e Lebermetastase. Angesichts dieser Diagnose erfolgte eine totale Thyreoidektomie und Radiojodtherapie. Die Patientin ist bis 6 Monate nach Abschluss der Prim~rtherapie rezidivfrei. Die Behandlung einer malignen Struma orientiert sich an den Richtlinien zur Behandlung eines prim~ren Schilddresenkarzinoms. In der Nachsorge gilt ein Anstieg der Thyreoglobulinkonzentration i.S. als sensitiver Hinweis auf ein Rezidiv.
PB.05.13 Paraneoplastische zerebell~ire Degeneration (PZD) beim Tubenkarzinom - Fallbericht und LiteraturLiberblick Petruschkat S., Bier UW., Regidor M., Kimmig R. Zentrum for Frauenheikunde des Universit&tsklinikums Essen Fragestellung: Die paraneoplastische zerebell~re Degeneration (subakute Kleinhirndegeneration) ist das h&ufigste zentrale paraneoplastische Syndrom (PNS). Es wird hier ein Fall einer PZD vorgestellt sowie ein Literatur0berblick gegeben. Material und Methoden: Fallbeschreibung einer 68-j&hrigen Patientin mit PZD bei der nach Diagnosestellungeine gyntikologische Untersuchung zur Focussuche erfolgte: Hier wurde ein Tubenkarzinom nachgewiesen (FIGO-Stadium IIIc, G3; R1); postoperativ kam es zu keinem weiteren Fortschreiten der zerebell~ren Symptomatik (ohne IVIG), es erfolgte eine palliatve orale CTX mit Treosulfan. Ergebnisse: Bei PNS handelt es sich um tumorassoziierte autoimmun vermittelte St6rungen des Organismus, PNS des Nervensystems sind insgesamt selten (0,5-2,0%), der klinische Verlauf wird durch das Grundleiden bestimmt. Die bisherigen therapeutischen Erfahrungen sind entt~uschend, aufgrund der Hypothese eines autoimmun vermittelten Prozesses wird die IVIG empfohlen, ein fr~hzeitiger Therapiebeginn nach Auftreten der zerebell~iren Symptomatik ist entscheidend. Schlul~folgerung: Die schnelle Diagnosefindung ist entscheidend zur Therapieoption der PZD.
PB.05.14 Das maligne endometriale StromasarkomKasuistik einer seltenen Tumorentit~it
18.28.01 Sentinelkonzept fLir das Endometriumkarzinom
Holthaus bh. 1, Krech rk. 2, Butterwegge mb. 1 (1) Klinik for geburtshilfe und Gyn~kologie, Marienhospital Osnabr0ck, (2) Institut for Pathologie, Klinikum Osnabr0ck Das endometriale Stromasarkom z~hlt zu den mesenchymalen Tumoren. Es ist eine sehr seltene Erkrankung und hat eine weltweite Inzidenz von ungef~hr 0,5 - 3.3 Fallen pro 100.000 Frauen; entsprechend 2 4 % aller malignen Endometriumtumoren. Die Prognose dieser frQhzeitig zu hAmatogener Metastasierung fehrenden Erkrankung ist schlecht. Die Literatur zeigt einige Kasuistiken, die jedoch keine standardisierte Chemotherapie nach chirurgischer Therapie vorsieht. Bei der Patientin handelt es sich um eine 43j~hrige kinderlose Patientin. 1994 wurd wegen Uterus myomatosus eine Hysterektomie durchgefiJhrt. Bei der Nachbeurteilung der alten Schnitte wurde die Diagnose eines Uterus myomatosus revidiert und auf ein endometriales Stromasarkom korrigiert. Die Aufnahme zur Operation erfolgte wegen eines das kleine Becken ausmauernden Tumors. Intraoperativ konnte nur eine R1-Tumorreduktion erfolgen. Postoperativ erfolgte eine Chemotherapie mit Ifosphamid mono 1,5g/m2 Tag I - III im Intervall von 28 Tagen eber insgesamt 6 Zyklen mit anschlie6ender Darstellung einer Partialremission im CT - Abdomen. 4 Monate sparer kam es zu einem erneuten Progress der Erkrankung mit zunehmender Schmerzsymptomatik und Nierenaufstau bds. Daraufhin wurde erneut eine Chemotherapie angelehnt an den Artikel von Szlosarek (Anti-Cancer Drug,2000) mit Carcoplatin AUC VI und Paclitaxel 175mg/m2 KO alle 14 Tage begonnen. Davon erhielt die Patientin insgesamt 5 Zyklen und es konnte erneut eine Partialremission erreicht werden. Diese Partialremission ist auch noch 10 Monate nach der Chemotherapie unver~indert darstellbar.
Becker S. 1, Fersis N. 1 Barres R. 2 Wallwiener D. Wagner U. 1 (1) Universit~tsfrauenklinik, Universit~itsklinikum T0bingen, (2) Klinik for Nuklearmedizin, Universit~itsklinikum T0bingen Ziel: Die Lymphonodektomie bei der Operation des Endometriumkarzinoms ist Teil des Staging. Die Inzidenz pelviner Lymphknotenmetastasen liegt zwischen 15 und 20%. Somit ist die Lymphonodektomie for die meisten Patientinnen eine 0bertherapie. Wir beschreiben ein hysteroskopisches Verfahren zur endoskopischen Tracerapplikation, das eine anatomisch korrekte Beschreibung der tumordrainierenden Lymphknoten beim Endometriumkarzinom erlaubt. Methode: Bei 8 Patientinnen mit histologisch gesichertem Endomtriumkarzinom wurde pr~operativ unter hysteroskopischer Kontrolle 99mTc-Nanocoll peritumoral injiziert. Nach 6 Stunden erfolgte eine Lymphoszintigraphie. Die endg(Jltige Hysterektomie/Adnektomie erfolgte innerhalb von 24 Stunden. Der Entfernung des "Sentinel"-Lymphknoten folgte die komplette pelvine/paraaortale Lymphonodektomie. Ergebnis: Der SentineI-Lymphknoten konnte bei allen 8 Patientinnen pr~ioperativ szintigraphisch nachgewiesen werden. Intraoperativ konnte ein eindeutiger SentineI-Lymphknoten mit der GammaSonde nur bei 5 Patientinnen erfolgreich identifiziert werden. Bei 4 dieser Patientinnen waren alle entfernten Lymphknoten tumorfrei. Bei einer Patientin mit intraoperativ identifizierbaren SentineI-Lymphknoten in der paraaortalen Region wurde ein metastatischer Befund erhoben. Intra- und postoperative Komplikationen traten nicht auf. Schlu&folgerung: Eine Erfassung des Lymphablu6gebietes durch 99mTc-Nanocoll und die Anwendung des Sentinelkonzeptes beim Endometriumskarzinom ist technisch mSglich und sicher. 7
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Gyn&kologische Onkologie 18,28.02 Hat sich das biologische Verhalten des CervixKarzinoms ge~ndert? Eine vergleichende Untersuchung L0seke A. ~, Friedrich B. ~,Baltzer J. ~, Gokel M. 2 (1) Frauenklinik, Klinikum Krefeld, (2)Institut for Pathologie, Klinikum Krefeld Fragestellung:ln den letzten Jahren ist der Eindruck entstanden, alas biologische Verhalten des Cervix-Karzinoms habe sich durch anderes Wachstums- und andere Metastasierungswege ver~ndert. Daf0r wurden die Befunde yon Frauen mit Cervixcarzinom dokumentiert, die yon 1989 bis 2000 operiert wurden. Ziel dieser Untersuchung ist der Vergleich mit einem historischen Kollektiv von 1092 Frauen mit Cervix-Karzinom, aus 4 Uni.-Frauenkliniken in Deutschland mit 113 Patientinnen aus Krefeld. Die Indikationsstellun9 for die preoperative Diagnostik und das operative Vorgehen waren in beiden Kollektiven 91eich. Ergebnisse: Zur Auswertung gelangten191 Kriterien bei 113 Patientinnen mit einem durchschnittlichen Lebensalter von 46,7 Jahren. Das klinische Stadium entsprach bei 81 Patientinnen dem Stadium I. 7 dem Stadium II a, 22 dem Stadium IIb und 3 dem Stadium Ill. Eine postoperative Radiatio wurde bei 15% der Patientinnen angeschlossen. 6,2% erhielten eine adjuvante Chemotherapie. Bei 8% der Patientinnen wurde die Indikation zu einerKombinationstherapie gestellt. Die bisher ermittelten Uberlebens- und Rezidivraten der Patientinnen entsprachen dem historischen Kollektiv. Es traten weder vermehrte Lokalrezidive noch mehr Fernmetastasen auf. Diskussion:Die vergleichende Analyse von 113 operierten Patientinnen mit Cervix-Karzinom mit dem historischen Kollektiv yon 1092 Patientinnen hat interessante Einzelaspekte zu HistoPatholog{e und klinischem Verlauf ergeben. Die bei den Hochrisiko-Patientinnen eingeleitete Chemotherapie hat nur bedingt zu einer Verbesserung der Uberlebensraten beigetragen. 1 8.28.04 Therapie der vulv~ren intraepithelialen Neoplasie (VIN) Stghle S., Dannecker C., Hepp H., Hillemanns P. Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Groghadern, Klinikum der Universit~it M0nchen
Einleitung: Die vulvtire intraepitheliale Neoplasie (VIN) ist eine Erkrankung mit zunehmender Inzidenz. Die therapeutischen Optionen reichen yon mutilierenden Exzisionen bzw, Vulvektomie bis zur organerhaltenden Lasertherapie. Methode: In einer retrospektiven Studie wurden 81 Patientinnen mit VIN 1-3 in Hinsicht auf die Therapie (CO2Laservaporisation, Photodynamische Lasertherapie (PDT), Exzision und Vulvektomie) verglichen. Ergebnisse: Das durchschnittliche Alter betrug 45 + 16 Jahre. Nikotinabusus lag in 63% vor. 84% hatten eine VIN 3, 8,5% eine VIN 2 und 7,5% eine VIN 1. In 69% lag eine multifokale VIN vor. 53% der Frauen hatten multizentrische L~sionen (CIN, VAIN, AIN). HPV DNA war bei 20 (47%) yon 43 Pat. positiv. Die CO2-Laservaporisation wurde am h~ufigsten angewandt (58%). Die Rezidivrate war bei Vulvektomie mit 0% am geringsten, w~hrend organerhaltende Verfahren 40% aufwiesen. Die Zeit his zum Rezidivs war nach Exzision 5 Monate, nach Laser 12 Monate und nach PDT 15 Monate. Schlugfolgerung: In der VlN-Therapie gelten die CO2Laservaporisation und Iokale Exzision als gleichwertig, jedoch hat erstere bei multifokalen L~sionen deutliche Vorteile.
18.28.03 Granulosazelltumor des Ovars. Therapieergebnisse in Deutschland Mustea A. 1, Sehouli J. ~, Drescher F. ~, K~hler G. 2, Nehmszow M. 2 Friedmann W. 3, Elling D. 4, Lichtenegger W. (1) Frauenklinik, Charite Campus Virchow, (2) Universit~itsfrauenklinik Greifswald, (3) Frauenklinik Bremerhaven, (4) OZK, Berlin Granulosazelltumoren (GZT) machen einen Anteil von 2-3 % aller Ovarialtumoren aus und gehSren somit zu den seltensten gyn~kologischen Malignomen. Detaillierte Therapieempfehlungen fehlen aufgrund der Seltenheit der Erkrankung. Im Rahmen einer multizentr[schen, retrospektiven Analyse wurden die Therapieergebnisse von 65 Patientinnen (Pat.) ausgewertet, die zwischen 1968 und 2000 erstmalig an einem GZT des Ovars erkrankten erhaben. Das mediane Follow-up betrug 75 Monate. Das mediane Alter (Range) lag bei 53 (3-83) Jahre. Die durchschnittliche Tumorgr~ge bei Ersterkrankung betrug 10,6 cm, dennoch wurden 80% aller Pat. im Stadium I diagnostiziert. ~m fortgeschrittenen Stadium wurde bei 83% aller Pat. eine makroskopische Tumorfreiheit erreicht. Ein postop. Residualtumor ging mit einer signifikant schlechteren Prognose einher (p<0,001). Die 10-Jahresrezidivrate liegt in unserer Studie bei 43%, die 10Jahres- GesamtiJberlebensrate bei 77%. Das Tumorstadium und tier Mitoseindex waren im Gegensatz zu Alter und Tumorgr0sse prognostisch signifikante Parameter. 19 Pat. (29 %) entwickelten innerhalb von Zehn Jahren nach Erstdiagnose ein Rezidiv. Die Nachsorge mug daher lebenslang erfolgen. In der Rezidivsituation k0nnen wiederholte Debulking-Operationen im Einzelfall zu einem mehrj~ihrigen Uberleben beitragen. Weitere Studien, die den Einflu~ multimodaler Therapieans~tze untersuchen, sind notwendig.
18.28.05 EpirubicinlPaclitaxellCarboplatin (ETC) vs. PaclitaxellCarboplaUn (TC) in der First-IineBehandlung des Ovarialkarzinoms der FIGOStadien II b - IV. Interim-Analyse einer AGOGINECO Intergroup Phase II Studie. 1 2 2 Kimmig R. , Costa S . , Quaas J. , Olbricht S. 2, Nitz U. 2 2 2 2 , Meden H. , Jackisch C. , Bois du A. (1) Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universit~it Essen, (2) FOr die A G O Studiengruppe Ovarialkarzinom Zwischen 11/97 und 02/00 wurden 1281 Patienten randomisiert und erhielten entweder 6 Zyklen Paclitaxel (175mg/m2, 3 Stunden i.v.) gefolgt von Carboplatin (AUC5, Calvert Formel) mit (ETC) oder ohne (TC) Epirubicin (60 mg/m 2 i.v. vor Paclitaxel) in 3-wSchentlichen Abst~nden, mit dem primaren Studienziel Gesamt0berleben. Insgesamt liegen 1132 Berichte abgeschlossener Therapien vor. Die Myelotoxizit~t war in de[ Gruppe der Dreierkombination deutlich h~her und resultierte in erhShtem Bedarf supportiver Magnahmen, einer h~heren Anzahl von Dosisreduktionen und Intervallverl~ngerungen. Die zus~tzliche Gabe von Epirubicin resultierte nicht in einer erh5hten kardialen Toxizit~t. Das Therapieansprechen zeigte einen kleinen Vorteil for ETC gegen0ber TC. Komplette Remissionen wurden in 48 % (ETC) gegen0ber 42 % (TC), partielle Remissionen in 38% vs. 30%, no change in 11% vs. 19% und eine Tumorprogression in 12% vs. 11% der Patientinnen beobachtet. Insgesamt wurden 507 Progressionen diagnostiziert, 231 Patientinnen verstarben. Das leicht bessere progressionsfreie 0berleben im ETC-Arm ist zumindest bisher noch nicht statistisch signifikant.
S 43 G e n i t a l k a r z i n o m - k l i n i s c h e A s p e k t e III
18.28.06 Orale Applikation yon Treosulfan bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom: Ergebnisse pharmakologischer Untersuchungen zur BioverfLigbarkeit Oberhoff C. 1 Hilger RA. 2 Jacek G. 2, Schindler AE. 1 Kimmig R. 1 Scheulen ME. 2, Seeber S. 2 (1) Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, (2) Innere Klinik und Poliklinik (Tumorforschung), Universit~itsklinikum Essen
Nach Entwicklung einer validierten Analysenmethode f0r Treosulfan im Plasma und. Urin wurde die absolute Bioveff0gbarkeit von Treosulfan-Kapse!n bestimmt. Neun Patientinnen mit OvariaI-Ca wurden 0ber 5 Tage alternierend oral und intraven0s mit lg/qm Treosulfan (Ovastat) behandelt. Zur Analyse pharmakokinetischer Parameter wurden Plasma- und Urinspiegel mittels RP-HPLC mit refraktometrischer Detektion bestimmt und mit dem pharmakokinetischen Analysenprogramm TOPFIT 2.0 ausgewertet. Die Auswertung von 18 Konzentrations- vs. Zeitverl&ufen nach oraler bzw. intraven0ser Treosulfangabe ergab eine Kinetik nach einem 2-Kompartiment-Modell (95%). Daraus resultierend wurde eine mittlere Bioverf09barkeit von 95 % errechnet. Die mittlere t (max) betrug 1,5h und die mittlere c (max) 28pg/ml for die orale bzw. 65 pg/ml for die intraven~se Verabreichung. Aufgrund der exzellenten Bioverf0gbarkeit yon TreosulfanKapseln kann die orale Treosulfan-Therapie bei Patientinnen mit OvariaI-Ca als geeignete Alternative zur intravenOsen Applikation Gabe angesehen werden.
18.28.08 Besteht ein Zusammenhang zwischen Plattenepithelmetaplasie und HPV-Infektion ? Werner N 1, Menton S. 1, Menton M. 1, Sotlar K. 2, 1 Bachmann J. , Smyczek-Gargya B. 1, Tepper-Wessels K. 1, Wallwiener D. 1 (1) Universit~its-Frauenklinik T0bingen, (2) Pathologisches Institut der Universit~it T0bingen Einleitung: Eine histologisch gesicherte Metaplasie der Portio gilt als harmloser Normalbefund. Ein urs~ichlicher Zusammenhang zu HPV-Infektionen besteht nach derzeitigem Wissensstand nicht. Dieses Dogma wird reevaluiert. Material und Methode: In den Jahren 1996 - 1999 wurden 2401 kolposkopische Untersuchungen durchgefiJhrt. Bei 67 Patientinnen wurde histologisch ausschlie61ich eine Plattenepithelmetaplasie nachgewiesen. Bei allen Patientinnen wurde eine HPV-PCR/nested-PCR Diagnostik durchgefiJhrt. Ergebnisse: Bei 74,6% (50/67) dieser Patientinnen mit aussschliel~lich nachgewiesener Plattenepithelmetaplasie der Portio konnte eine HPV-Infektion nachgewiesen werden. Von .den positiv getesteten Patientinnen konnte in 58 % (29/50) konnte ein sogenannter High-risk Virustyp nach-gewiesen werden, in 22 % (11/50) ein sogenannter Low-risk Virustyp. Bei 20% (10/50) wurde eine Typisierung noch nicht vorgenommen. Schlussfolgerung: Ein Zusammenhang zwischen Plattenepithelmetaplasie und HPV-Infektion erscheint wahrscheinlich. Bei histologischem Nachweis einer Plattenepithelmetaplasie ist das Vorliegen einer HPV-Infektion in Betracht zu ziehen. Ein Beweis fiJr einen urstichlichen Zusammenhang steht jedoch noch aus.
18.28.07 Der Einfluss des Erythropoeitins auf die adjuvante Chemo-Radiogherapie des Zervixkarzinoms. Eine NOGGO-AGO Studie Blohmer JU. 1, DuBois A. 2, Thommssen C. 3 Lichtenegger W. 1 (1) Frauenklinik, CCM, Charite, (2) Frauenklinik, H.Schmidt-Kliniken, Wiesbaden, (3) UFK Hamburg Patientinnen mit mindestens einem der High-Risk Faktoren (pN1, pT2b, pTlb2, G3, L1, V1, < 35 J., Nicht-Plattenepithel Karzinom) erhielten je 4 Zyklen Ifosfamid 1,6 g/m2 (dl-3) + Carboplatin AUC5 (dl) im Abstand von 3 Wochen, gefolgt von einer perkutanen Strahlentherapie (50,4 Gy), + afterloadingTherapie bei R1-Resektion. Randomisation: mit vs. ohne EPO (3 x 10.000 IU/Woche s.c.). Alle Patientinnen sollten eine orale Eisensubstitution erhalten, die Patientinnen im Arm ohne EPO sollten ab einem Hb von 9,0 g/dl Bluttransfusionen erhalten, der ZieI-Hb war in beiden Armen 13 g/dl. Stratifizierung: pN1 vs. pN0, pTlb/2a vs. pT2b, R0 vs. R1. Daten von 170 der randomisierten 263 P waren auswertbar. Medianes Alter aller P 40,5 Jahre, 45% der P waren < 50 Jahre alt. Medianer intraoperativer Blutverlust 900 ml. 21% aller P hatten ein NichtPlattenepithel Karzinom, 49% ein G3-4 Karzinom. Sign. Reduktion der Erythrozyten-Transfusionen (90% der P. mit EPO vs. 71% ohne EPO benStigten keine Transfusion, p<0,02). Sign. Reduktion der An~imierate (40% der P mit EPO vs. 18% ohne EPO ohne An~imie Grad 1-4, p=0.01). Keine Grad 4 nichth~imatologische Toxizit~t. 86% der P mit EPO und 81% der P ohne EPO erhielten 3-4 Zyklen der CT. Dosisreduktion der CT bei nur 9% der P in beiden Armen. Schnellere Erholung der P vonder CT mit EPO (48% der P mit EPO vs. 29% der P ohne EPO hatten wieder einen ECOG-Status 0 vor Beginn der RT) Mediane Zeit bis zur RT 119 Tage, mediane Bestrahlungsdauer 42 Tage. Mediane perkutane Gesamtdosis aller P 50,4 Gy.
18.28.09 Ganzk6rperhyperthermie kombiniert mit Polychemotherapie - Auswertung einer PhaseII-Studie (Dolphin-l-Studie) 1
Klanner E, Strobl B, Janni W , Rack B, Rjosk D, 1 2 3 Bergauer F , Kornya L. , Bakhshandeh-Bath A. , Hegewisch-Becker S, Corovic A 4, Hildebrandt B. 4, Sommer H. 1 (1) I. Frauenklinik, Univ. Menchen, (2) Dept. of Obstetrics, P6terfy Hospital, Budapest, (3) Med. Klinik Univ. L0beck, (4) Med. Klinik Univ. Hamburg; Med. Klinik Univ. Berlin Zielsetzung: In einer multizentrischen Phase-It-Studie untersuchten wir die Toxizit~t und Therapieeffizienz der GKHT kombiniert mit Polychemotherapie. Methode: Pat. mit Ovarialkarzinomrezidiv erhielten eine Kombination aus Polychemotherapie (Ifosfamid 3g/m 2, Carboplatin AUC 5) und GKHT (Zieltemp. 41,8°C, Infrarot-AStrahlung), q28dx6. Ergebnisse: Bei 14 Pat. wurden insgesamt 71 (durchschnittlich 5,1) Zyklen verabreicht. (Dosisreduktion bei 16 Zyklen). In 25 F~illen (35,2%) traten Leukozytopenien III ° (NCI) und in 10 F~illen (14,1%) IV° auf. Thrombozytopenien III ° fanden sich in 16,9% und IV ° in 9,9%. Hautverbrennungen II ° wurden bei 19,7% beobachtet, III ° bei 7,0%. SD und PR wurden jeweils bei 21,4% der Pat. am Ende der Therapie beobachtet. Eine CR konnte nicht erzielt werden. Das durchschnittliche GesamtiJberleben betrug 13,7 +/-1,61 Monate (Mittelw. +/SEM), die rezidivfreie 0berlebensdauer 9,02 +/-1,19 Monate. Schlussfolgerung: Die GKHT kombiniert mit einer ICChemotherapie ist eine in Bezug auf Toxizit~it und Therapieeffizienz vielversprechende Therapiealternative beim Ovarialkarzinomrezidiv.
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Gyn~ikologische Onkologie 07.01.01 Invasionsfaktoren uPA und PAl-1 erm6glichen Risikoabsch~itzung beim nodal-negativen Mammakarzinom unabh~ngig vom HER2 Status Zemzoum I. 1, Schmitt M. 1, Ross j. 2, HSfler H. 2, Moushumi D. 1, Yurdseven S. 1, Harbeck N. 1, Kiechle M.
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(1) Frauenklinik und Institut ftJr Pathologie der Technischen Universit~t M(Jnchen, (2) Dept. of Pathology, Albany Medical College, USA. Nach Langzeitnachbeobachtung (median 126 Monate) wurde die klinische Relevanz von uPA / PAl-1 und HER2 bei 118 Patientinnen mit nodal-negativem Mamma. Ca. ohne adjuvante Therapie untersucht. Methode: uPA / PAl-1 wurden mittels ELISA (American Diagnostica, USA) im Tritonextrakt des Prim~rtumors bestimmt. HER2 Genamplifikation (HER2 AMP) wurde mittels FISH (Ventana Medical Systems, USA) und HER2 Expression (HER2 EXP) mittels IHC (mAB-3: Oncogene Science, USA) analysiert. Ergebnisse: FOr das rezidivfreie 0berleben (DFS) war die Kombination uPA/PAI-1 multivariat der einzige signifikante Faktor (p=0,001). FOr das GesamtLiberleben (OS) waren multivariat HER2_EXP (p=0,009) und HER2 AMP (p=0,004), sowie uPA/PAI-1 (p=0,05) unabh&ngigeRisikofaktoren. Schlu&folgerung: Die Kombination uPA / PAl-1 bleibt auch nach Langzeitnachbeobachtung unabh~ingig vom HER2 Status ein signifikanter Prognosefaktor fQr die' Risikoabsch&tzung beim nodal-negativen Mammakarzinom. Die Signifikanz des HER2 Status fiJr OS spiegelt seine pr~idiktive Bedeutung hinsichtlich der Resistenz auf systemische Therapien wieder.
07.01.02 Effektivit~t von Vinorelbine oral (VNBo) in der 1st line Therapie des metastasierten Mammakarzinom~ (MBC) Schindlbeck C. 1 Sommer H. 1 Mergenthaler G. 2 Amadori D. 3, Lafaye de Micheaux S. 4 (1) I. Frauenklinik, Ludwig-Maximilians-Universit~t MQnchen, (2) Med. Klinik II, Klinikum Charite, HumboldtUniversit~t Berlin, (3) Osp. Morgagni-Pierantoni, Divisione Oncologia, Forli, Italien, (4) Institut de Recherche Pierre Fabre, Boulogne, Frankreich Vinorelbine i. v. (Navelbine) hat sich als wirkungsvolle und gut vertr~gliche zytostat. Ther. des MBC erwiesen. Diese laufende, multizentr. Phase II Studie untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit von VNB in oraler Applikationsform als 1st line Ther. des MBC. Pat. mit einer mel~baren L~sion von 2xl cm erhielten VNBo in einer Dosis von 60 bzw. 80 mg/m2~v bis zum Auftreten eines Progresses. Bisher konnten 72 Pat. in die Studie rekrutiert werden. Das med. Alter betrug 63,8 Jahre, 37 % der Pat. hatten eine adj. Chemother., 59,7 % eine vorh. Hormonther. erhalten. Das med. rez.-freie IntervaU betrug 50 Monate, 47% der Pat. pr~sentierten sich mit visz. Metast., 60% mit zwei oder mehr befallenen Organen. Die Pat. erhielten im Median 10 Zyklen (1-27) mit einer rel. Dosisintensit~t yon 88,6 %. Eine Neutropenie 4. Grades wurde bei 28,6 % berichtet, gastrointest. Beschwerden wie 0belkeit (Grad 3/4:12,8 %), Erbrechen (10 %) oder Diarrhoe (8,5 %) waren die h~ufigsten nicht h~matol. NW. Die OR betrug 27 % (2 x CR, 15 x PR), 45 % SD, 28 % PD. Das pharmakokinetische Profil, die Sicherheit und Wirksamkeit von VNBo ist der von Navelbine i.v. vergleichbar. Durch seine vereinfachte Applizierbarkeit scheint VNBo ein viel versprechender neuer Therapieansatz zu schein.
07.01.03 Prognostische Bedeutung der Anzahl entnommener Lymphknoten beim nodalnegativen Mammakarzinom
07.01.04 Downregulation of human polo-like kinase activity by antisense oligonucleotides inhibits growth of cancer cells
Schmidt M. 1 Glawatz C. ~ Victor A. 2, Munz W. Steiner E. ~, Pilch H. ~, Knapstein PG. 1 (1) Frauenklinik, Johannes-Gutenberg Universit~it Mainz, (2) Institut fQr medizinische Statistik und Dokumentation, Johannes-Gutenberg Universit~t Mainz
Sp~nkuch-Schmitt B. ~, Wolf G. 2 Solbach C. 1, Loibl S. 1 StegmiJIler M. 1 von Minckwitz G. 1 Kaufmann M. 1 Strebhardt K. 1 (1) Zentrum for Gyn~kologie und Geburtshilfe, Klinikum der J.W.Goethe-Universit&t, (2) Berliner Freie Universit~t
Zielsetzung: der Nodalstatus ist der wichtigste Prognosefaktor beim Mammakarzinom. Kontrovers wird dagegen die Bedeutung der Anzahl entnommener tumorfreier Lymphknoten diskutiert.
A central role for polo-like kinases (PLK) in regulating mitosis has been documented in several species. PLK1 expression is elevated in malignant cells which is a negative prognostic factor in patients suffering from carcinomas. To define the role of PLK1 for neoplastic growth of human cells, phosphorothioate antisense oligonucleotides (ASOs) were tested to downregulate PLK1 expression in MDA-MB-435 (breast), HeLa $3 (cervix) and A549 (lung) cancer cells. ASOs were identified which significantly suppress PLK1 mRNA and protein in a dosedependent and sequence-specific manner, induce potent antiproliferative effects, lead to a moderate G2/M arrest (2030%) and reduce PLK1 kinase activity. Cells with reduced PLK1 protein gained a rounded phenotype with multiple centrosomes. Experiments with ASOs in combination with doxorubicin or herceptin are currently being performed. Considerable antitumor activity was observed in a human A549-Xenograft model. ASO treatment began with tumor volumes of 100 mm3 and was carried out daily by bolus injection into the animals tail vein (12 mg/kg) for 4 weeks with a significant growth inhibition of 70-80% in contrast to control. This study suggests that antisense inhibitors targeted against PLK1 at well tolerated doses may be considered as a cancer therapeutic agent.
Methoden: bei 349 an der UFK Mainz operierten nodalnegativen Patientinnen wurde die Anzahl der entnommenen Lymphknoten prospektiv erhoben. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 289 Wochen. Mittels KaplanMeier 0berlebenszeitanalysen wurde der Einflu& der Anzahl entnommener Lymphknoten (<20 vs. =20) auf das GesamtiJberleben untersucht. Ergebnisse: median wurden 25 Lymphknoten pro Patientin operativ entfernt und histologisch untersucht. Patientinnen mit =20 entnommenen Lymphknoten hatten ein signifikant I~ingeres Gesamt0berleben als Patientinnen mit <20 entnommenen Lymphknoten (p=0,0009). Zusammenfassung: die Anzahl entnommener Lymphknoten besitzt prognostische Bedeutung beim nodal-negativen Mammakarzinom.
S 45 Mammakarzinom
- klinische Aspekte I
07.01.05 ADEBAR - Studie zur Therapieoptimierung beim M a m m a k a r z i n o m mit L y m p h k n o t e n m e t a s t a s i e r u n g 3 LK S o m m e r H. 1, Janni W. 1, H a r b e c k N, v. B i s m a r c k F. 2 R a c k B, Strobl B. 1, K l a n n e r E, S c h i n d l b e c k C. 1, de W a a l j . 3, R a m m e l G. 1, Kiechle M. 2 (1) I. UFK, LMU M 0 n c h e n , (2) FK der TU M 0 n c h e n , (3) KK D a c h a u Anthrazyklinhaltige Therapien haben zwar bei IDat. mit als 3 ax. LK zu einem 0berlebensvorteil gef0hrt. Unklar ist, ob der Einsatz von Taxanen mit einem zusAtzlichen Vorteil verbunden ist. Die ADEBAR-Studie vergleicht Toxizit~it und 0berlebensraten einer anthrazyklin- und einer taxanbasierten Theral~ie. Multizentrische Phase-III-Studie mit Randomisierung zwischen Epirubicin 90 mg/m2x4 und Cyclophosphamid 600 mg/m 2 q3wx4 gefolgt von Docetaxel 100 m g / m q3wx4 (EC-Doc) oder Epirubicin 60 mg/m 2 i.v. d 1+8, 5-Fluorouracil 500 mg/m 2 i.v. d 1+8 und Cyclophosphamid 75 mg/m 2 p.o. d 1-14, q4wx6 (FEC n. Levine). Alle Pat. erhalten eine Radiotherapie sowie, bei ER/PR+ endokrine Therapie. Bis 2/2002 wurden 71 Pat. randomisiert. Es land sich eine Gleichverteilung yon primAren Risikofaktoren, wie TumorgrSI3e (P=0,31), axill~rer Nodaistatus (P=0,64), Hormonrezeptorstatus (P= 0,95) und Grading (P=0,74). 35 % der Pat. wiesen eine Tumorgr56e bis 2 cm, 40 % der P zwischen 2 und 5 cm auf. Die mediane Anzahl befalleher LK betrug 9,5. In 55 % der FAIle lag ein entdifferenzierter Tumor (G 3) vor. Ein toxizitAtsbedingter Therapieabbruch land lediglich in 2 FAllen start (2,8%). Die ToxizitAtsdaten der ersten geplanten Interimsanalyse nach 50 Pat. werden prAsentiert. Ein wissenschaftliches Begleitprogramm umfal~t eine Knochenmarkaspiration sowie die uPA/PAl-l-Bestimmung zur Evalaluierung der prAdiktiven Bedeutung. Die erfolgreiche Rekrutierung und komplikationsarme Durchf0hrung des Studienkonzeptes bestAtigt die gute Durchf0hrbarkeit der ADEBAR-Studie. Die Studie kann diese einen wichtigen Beitrag zur KIArung der Zytostatikawahl in der Therapie des Hochrisikomammakarzinoms liefern.
07.01.06 H6here Sensitivit~it der Tumorzelldetektion in Knochenmarkaspiraten durch automatisiertes Mikroskopscreening Kentenich Ch. 1, Janni, W., Strobl, B. 1, Rack, B., Schaffer, P. 1, Braun, S. 4, R a m m e l , G., S o m m e r , H. 1 (1) I.UFK, LMU M 0 n c h e n , (2) Frauenklinik T U M M0nchen Hintergrund und Fragestellung:Der immunzytochemische Nachweis isolierter Tumorzellen (ITC) im Knochenmark (KM) von Brustkrebspatientinnen ist bei Erstdiagnose und im weiteren Verlauf von prognostischer Relevanz (Braun 2000 NEJM). Die vorliegende Studie untersucht, ob durch ein automatisiertes Mikroskopscreening die SensitivitAt der Detektion von ITC erhSht werden kann. Methodik:Bei 79 konsekutiven Patientinnen der I. Frauenklinik der LMU M0nchen mit der Erstdiagnose Mammakarzinom wurden die manuell b e f u n d e t e n Z y t o s p i n p r a p a r a t e erneut e i n e m automatisierten Screening mit dem MDS-Mikroskop der Firma Applied Imaging unterzogen. Alle vom MDS-Mikroskop detektierten Ereignisse wurden anschliel~end in Unkenntnis des urspr0nglichen Befundes beurteilt. Der Nachweis von ITC im KM wurde mit dem Panzytokeratinantik~rper A45-B/B3 und der A P A A P - F g r b e m e t h o d e erzielt.Ergebnisse:Durch manuelle Befundung wurden bei 17 Patientinnen (22%) ITC im KM detektiert, w&hrend nach MDS-Screening bei 32 Patientinnen ( 4 1 % ) ein positiver KM-Befund erhoben wurde (P<0,001). Bei 22 der 62 manuell als negativ befundeten Patientinnen (36%) wurden nach MDS-Screening ITC detektiert. In dem Kollektiv der manuell als positiv befundeten Patientinnen (n=17) fand sich bei 2 Patientinnen (12%) nach MDS-Screening eine Positivf~rbung der Negativkontrolle (MOPC), w~hrend bei 2 der Patientinnen die ITC durch das MDS-Screening 0bersehen wurden. Schlussfolgerung:Durch automatisiertes Mikroskopscreening kann die Sensitivit~t der ITC-Detektion in KM-Aspiraten erhSht werden. K0nftige Studien m0ssen kl~iren, ob dadurch die prognostische Relevanz erhSht werden kann.
07.01.07 Fallbericht: Magenmetastasierung eines invasiven Iobul~iren Mammakarzinoms als erstes Zeichen einer Generalisierung
07.01.08 Schwierigkeiten bei der Klassifikation von T4Mammakarzinomen
Benthin M., Nestle-Kr&mling C.,.terBalkt G., B e n d e r HG. Frauenklinik, Universit&t D 0 s s e l d o r f
B r e u e r E., I m m a n d F., G r a n s o w - G S v A., Kroll G., H a n d t S. Institut for Pathologie, RWTH A a c h e n
Wir berichten yon einer 66j~hrigen Patientin mit einer diffusen Magenmetastasierung eines Iobul~iren Mammakarzinoms 5 Jahre nach Erstdiagnose. Die Patientin stellte sich in einer internistischen Abteilung mit unspezifischen abdominellen B e s c h w e r d e n vor. Eine g a s t r o s k o p i s c h g e w o n n e n e M a g e n b i o s p i e f0hrte zur Diagnose. Im Vorfeld w a r e n ansteigende Tumormarker bei ansonsten negativem Restaging aufgefallen. Um die Diagnose zu best~tigen und eine Zweitneoplasie auszuschlieBen, w u r d e eine o f f e n e Vollwandbiopsie durchgef0hrt und hierbei eine P e r i t o n e a l k a r z i n o s e d i a g n o s t i z i e r t . Selbst bei e i n e r Magenmetastase als erster Station der Dissemination des M a m m a k a r z i n o m s hilft die Kenntnis dieses Metasta-. sierungsweges, insbesondere bei Iobul~ren Karzinomen, z u s a m m e n mit endoskopischer Biopsie, einer genauen pathologischen Analyse und eines begleitenden l a p a r o s k o p i s c h e n Stagings, unnStige Gastrektomien zu vermeiden. Dabei k~nnen M a g e n b e s c h w e r d e n a n d e r e r Genese, wie etwa Medikamentennebenwirkungen oder z.B. Adenome von einer Metastasierung des Mammakarzinoms abgegrenzt werden. Die entsprechenden Obduktionsstatistiken zufolge in 6-18% der Mammakarzinome vorkommende und zu Lebzeiten meist unentdeckte Magenmetastasierung kann dann in die Therapie miteinbezogen werden. In diesem Fall wurde bei g e s i c h e r t e r 5 s t r o g e n r e z e p t o r - p o s i t i v e r M a g e n metastasierung die endokrine Therapie festgelegt.
Wir haben die postoperative Klassifikation von fortgeschrittenen T4-Mammakarzinomen in der Region der Stadt und Landkreise Aachen, D0ren und Heinsberg anhand der UICC TNMKlassifikation a u f g e a r b e i t e t . Im R a h m e n der V o m Bundesministerium for Gesundheit gef0rderten V e r s o r g u n g s u n t e r s u c h u n g ,,Feldstudie M a m m a k a r z i n o m Aachen" wurden in der Zeit von August 1995 bis Juli 2000 2912 Mammakarzinome registriert. Die histologischen Diagnosen wurde in vier regionalen pathologischen Instituten gestellt. Die Analyse der Tumorstadienverteilung zeigt einen hohen Anteil an fortgeschrittenen T4-Tumoren in unserer Region im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands. Wir haben daher die Befunde von 202 Patientinnen, bei denen ein T4-Tumor diagnostiziert wurde, aufgearbeitet. 167 pathologische Befunde wurden genauer untersucht. Nach 0berarbeitung und ReKlassifizierung nach den Kriterien der UICC TNM-Klassifikation, 5. Auflage 1997, waren lediglich 95 Tumore als T4 zu klassifizieren. Wir folgern, dal~ die in der UICC TNMKlassifikation gebrauchte Beschreibung in der deutschen Ubersetzung nicht deutlich genug ist. DaB das histologische Auffinden einer Hautinfiltration for eine T4-Klassifikation nicht ausreicht, ist nicht deutlich genug hervorgehoben. SchlieBlich besteht zustitzlich das Problem, dass ohne klinische Angaben zu Odem oder peau d'orange die eindeutige Klassifizierung durch den Pathologen zum Teil nicht mSglich ist.
S 46 Gyn~ikologische Onkologie 07.01.09 Zweite Interirnsanalyse der Deutschen Multizentrischen Studie zur prognostischen und pr~idiktiven Bedeutung yon uPA und PAl-1 beim nodal-negativen Mammakarzinom Lisboa BW. 1, Meisner C. 2, Thomssen C. 1, Harbeck N. 3, Schmitt M. 3 J&nicke F. 1, for die Chemo NO Studiengr. 4 (1) Frauenklinik, Uni Hamburg, (2) Inst. for Med. Informationsver., Uni TQbingen, (3) Frauenklinik, TUM 1.Fragestellung: Die Bedeutung der tumorassoziierten Proteolyse (uPA und PAl-l) als Prognosefaktoren for Patientinnen mit nodal-negativen Marnmakarzinom konnte in der ersten Interimsanalyse der Deutschen multizentrischen Studie Cherno NO best~tigt werden. (J~nicke et al, JNCI 93, 2001) Nach Abschluss der Studie mSchten wir das Ergebnis der zweiten Interimsanalyse vorstellen. 2.Methodik: 647 Patientinnen mit einer medianen Nachbeobachtungs- zeit yon 50 Monaten wurden ausgewertet. Patientinnen (n=364) mit erhOhten uPAund/oder PAl-l-Werten wurden entweder in einen Therapiearm (6 Zyklen CMF-Chemetherapie) oder in einen Beobachtungsarm randomisiert. Patientinnen (n=283) mit niedrigen uPA- und P A l - l - W e r t e n erhielten keine adjuvante Therapie. 3.Ergebnisse: Die 3-Jahres Rezidivrate f0r Patientinnen mit niedrigen uPA- und PAl-l-Werten lag bei 6,3% im Vergleich zu 14,2% fiJr Patientinnen mit erh6hten uPA- und/oder PAI-1Werten (p=0.009). Durch die Gabe der adjuvanten Chemotherapie konnte bei Patientinnen in der Hochrisiko-Gruppe eine Reduktion des Rezidivrisikos um 36,9% erreicht werden ("intention-to-treat" Analyse, RR 0.63; 95% CI 0.33-1.20; p=0.16). In der "per-protocol" Analyse land sich eine noch deutlichere Reduktion des Risikos, welche auch statistisch signifikant war (RR 0.42; 95% CI 0.20-0.87; p=0.019).4.Schlussfolgerung: Die prognostische Bedeutung von uPA und PAl-1 for Patientinnen mit nodal-negativen Mammakarzinom wird best~tigt, wobei die Aussagekraft das h6chste Evidenz-Niveau erreicht (LeE I). Die Faktoren uPA und PAl-1 k6nnen somit zur Individualisierung von Therapieentscheidungen beitragen.
PB.01.02 Prim~res Plattenepithelkarzinom der weiblichen Brust Belau A. 1, Ohlinger R. 1, Schwesinger G. 2, K6hler G. 1 (1) Frauenklinik, (2) Pathologisches Institut, Universit~t Greifswald
Zielstellung: Anhand einer Kasuistik sell die Problematik des sehr seltenen Plattenepithelkarzinoms der Mamma besprochen werden. Kasuistik: Bei einer 71-j~hrigen Patientin. wurde durch Stanzbiopsie ein 6 x 7 cm gro&es Plattenepithelkarzinom mit negativem Hormenrezeptor und sonografischem Axillabefail diagnostiziert. Nach Ausschluss eines ortsfernen Prim&rtumors wurde eine Ablatio mit Lymphonodektomie durchgefLihr[ (14 von 16 Lymphknoten waren positiv). Nach etwa einem Monat trat eine diffuse Lungenmetastasierung ehne Symptomatik auf. Diskussion: Wegen fehlender typischer klinischer, mammobzw. senografischer Befunde ist dieser Tumor meist ein 0berraschungsbefund. Vor der Diagnose Mammakarzinom mu6 immer erst an eine Metastase anderer Prim~rtumoren gedacht werden. Sie sind meist in 0sophagus, Haut, Lunge, Cervix uteri, Blase sowie Rachenraum Iokalisiert und miJssen dutch entsprechende Untersuchungen zun&chst abgekl&rt werden. Sind diese ausgeschlossen, erfolgt die operative Therapie in Analogie zum typischen Mammakarzinom mittels BET oder Ablatio mit Lymphonodektomie. Die £)stregen- und Progesteronrezeptoren sind fast immer negativ. Obgleich Chemo- und StrahlensensibilitAt bei dieser Entit&t niedrig sind, soil die adjuvante Therapie entsprechend den gegenw~irtigen Konsensusempfehlungen durchgef~Jhrt werden. Zur Chemotherapie wird allerdings eine Kombination aus Cisplatin und 5 FU empfohien.
PB.01.01 Erhalt des Onkogens HER2 im Rahmen der Hirnmetastasierung beim Mammakarzinom Bedeutung for eine Herceptin Therapie
Fuchs I. ~, L6bbecke M. 1, Lichtenegc~ler W. ~, Stoltenberg-Didinger G. 2, BiJhler H / , Schaller G, 3 (1) Frauenklinik, Charit6 C. Virchow, (2) Neuropathologie, Univ,Klinik Benjamin Franklin, (3) Frauenklinik, Marienhospital, Ruhr-Univ. Herne
Einleitung: Die Wirksamkeit des spezifischen HER2 AntikSrpers Trastuzumab (Herceptin) ist beim zerebral metastierten Mammakarzinom eingeschr&nkt. Ein Verlust des ZieI-Preteins HER2 im Rahmen der Hirnmetastasierung k6nnte zu diesem Wirkungsverlust beitragen. Methode: In dieser Studie untersuchten wir die Expression (IHC) und Genamplifikation (FISH) des Onkogens HER2 in 29 prim~ren Mammakarzinomen sowie den korrespondierenden Hirnmetastasen. Ergebnisse: Wir fanden eine ausgesprochen hohe Konzentration des HER2 Status yon 93% (2829) zwischen Prim&rtumor und Hirnmetastase. Schluf,~folgerung: Daher erscheint ein HER2 Verlust als Ursache eine verminderte Wirksamkeit yon Trastuzumab beim zentral metastasierten Mammakarzinom unwahrscheinlich. Eine Analyse des HER2 Status im Prim~irtumor erscheint f(Jr das HER2-Profil der Hirnmetastase aussagekr~iftig.
PB.01.03 Vergleich von sonografischer Drahtmarkierung und Pr~iparatsonografie mit dem entsprechenden mammaografischen Vorgehen bei non-palpablen Herdbefunden Frese H., Ohlinger R,, Ulrich H., K6hler G, Frauenklinik, Universit~t Greifswald Zielsetzung: Kann die sonografische Markierung eine Alternative zum mammografischen Vorgehen sein? Methoden: Es wurden 188 mammo- und 172 sonografisch markierte Herde untersucht. Ergebnisse: Bei 4,7 % tier sonogr. Markierungen war eine Nachresektion wegen sonegr. Unvollsttindigkeit erfordedich. In allen F~llen war der Tumor dann sonogr, und feingeweblich entfernt. Bei weiteren 4,7 % war trotz pr~paratsonogr. vollst~ndiger Entfernung diese nicht im Gesunden erfolgt. Das ergab bei 29 Karzinomen 27,7 %. Bei den mammogr. Markierungen war in 12,8 % eine Nachresektion wegen mammogr. Unvollst&ndigkeit nStig. Dennoch war der Befund in 4,2 % aller Untersuchungen nicht in der erneuten Mammogr. enthalten. 10 als mammogr, vollst~ndig erfasste Herde, waren histelogisch nicht im Gesunden entfernt (5,3%). Das ergab bei 29 Karzinomen 34,4%. Diskussion: Die senogr, bzw. mammogr. Markierung fOhrte zu einer Auffindungsrate yon 100 bzw. 95,8 % nicht tastbarer Herde. Tretz als ,,vollst~ndig entfernter Herd" eingestufter Pr~paratsono- bzw. -mammografie, war in 27,7 bzw. 34,4 % feingeweblich keine Absetzung des Malignoms im Gesunden erfolgt. Wenn ein non-palpabler Herd sonogr, darstellbar ist, scheint die sonogr, der mammogr. Markierung iJberlegen zu sein.
S 47 Mammakarzinom
- klinische Aspekte I
PB.01.04 Vergleich der Sensitivitiit yon Palpation, Mammographie und Marnmasonographie in der pr~ioperativen Diagnostik des Mammakarzinoms Ohlinger R., Kraus R., KShler G. Frauenklinik, Universit&t Greifswald Fragestellung: Kann die Sonographie als zus~tzliche Untersuchung zur Palpation und Mammographie die Sensitivit~t erhShen? Methode: 184 Pat. mit einem Mammatumor wurde prospektiv untersucht. Ergebnisse: Insgesamt fanden'sich 60 % benigne und 40 % maligne Befunde. Sensitivit~t der einzelnen Untersuchungsmethoden: Palpation 72 %, Mammographie 53 %!, Sonographie 87 %, Kombination aus Palpation und Mammographie: 77 %, Palpation, Mammographie und Sonographie zusammengenommen: 92 %. Wird die Sonographie zuz0glich zur Palpation und Mammographie eingesetzt, steigt somit die SensitiviEit gegen0ber der Palpation um. 20%, der Mammographie um 39 % und gegeniJber der Kombination von Palpation und Mammographie um 15%. Sowohl bei den Einzelmethoden als auch in Kombination fand sich kein signifikanter Unterschied in der Sensitivit~t bez(3glich des Patientenalters (< 50, 50). Signifikante Unterschiede bestehen allerdings hinsichtlich der Tumorgr61~e (< lcm, lcm) bei Palpation, Sonographie und der Kombination aus Palpation und Mammographie. Schlussfolgerung: Die hochauflSsende Sonographie sollte obligat nach Palpation und Mammographie eingesetzt werden, da sie die Sensitivit~t deutlich erh~hen kann.
PB.01.06 Ergebnisse der sonographisch gesteuerten Punktionszytologie der Mamma Watermann DO. 1, Hielscher J. 1, Wellens E. 2, Freudenberg N. 2 (1) Frauenklinik, UniversitQts-Klinikum Freiburg, (2) Pathologisches Institut, Sektion Zytopathologie, Universit~ts-Klinikum Freiburg Fragestellung: Kann die sonographisch gesteuerte Punktionszytologie (PZ) zur Dignit~tseinsch~tzung von Mammatumoren beitragen? Materialien und Methoden: Die Befunde der sonographisch gesteuerten PZ am Universit~tsklinikum Freiburg in den Jahren 1991 bis 1999 wurden retrospektiv ausgewertet. Ein Teil der Befunde wurde histologisch untersucht. Die PZ Befunde wurden in 5 Klassen eingeteilt: unzureichend: X, benigne: I, wahrscheinlich benigne, weitere Abkl~rung erforderlich: II, wahrscheinlich maligne: III, maligne: IV. Ergebnisse: 3686 Punktionen ergaben: X = 16,2% , I = 62,9%, II -- 6,6%, III = 12,4%, IV = 1,9%. Bei 903 Befunden wurden histologisch 521 invasive Karzinome(MK), 19 in situ MK, 27 Lymphknotenmetastasen von Mk und 336 benigne Befunde diagnostiziert. Bei den invasiven MK wurden d i e PZ wie folgt beurteilt: X = 14,2%, I = 6,1%, II = 11,1%, III = 58%, IV = 10,7%. Zusammen mit der klinischen und sonographischen Beurteilung (Triple-Diagnostik) wurden in den Klassen Iund II 15 Befunde mit allen drei Methoden als benigne eingesch~tzt, so dal~ eine Sensitivit~t der Triple-Diagnostik yon 97,1% angenommen werden kann. Die 336 histologisch gesicherten benignen Befunde wurden wie folgt klassifiziert: X = 36,3%, I = 32,4%, II = 25%, III = 8,9%, IV = 0%. Schlussfolgerung: Die Punktionszytologie der Mamma ist ein wertvoller Bestandteil der Diagnostik, die Befunde mf3ssen aber in enger Verbindung mit dem klinischen und sonographischen Erscheinungsbild interpretiert werden.
PB.01.05 Blutflussanalyse von Mammatumoren mittels Power-Doppler Deyle S. 1, JSrn H. 1, Kahn N. 2 Schmid-Sch6nbein H. 2 Rath W. 1 (1) Frauenklinik for Gyn~kologie und Geburtshilfe, RWTH Aachen, (2) Institut for Physiologie, RWTH Aachen PROBLEMSTELLUNG: Ziel der Untersuchung war der Einfluss der Atmung als physiologischer Taktgeber auf die Durchblutung von Mammatumoren (MT) zwecks einer Dignit~tsbeurteilung. METHODEN: 50 Patientinnen mit soliden MT wurden mittels Power-Doppler (PD) (6-11MHz) vor der operativen Entfernung zur histologischen Sicherung untersucht. In 3D-Diagrammen wurde die H~iufigkeit unterschiedlicher Farbpixelintensit~ten (FI) eber die Zeit aufgetragen. Bewertet wurden die atemabh&ngigen Schwankungen der Verteilung der Ft, und damit des Blutflusses des gesamten MT 0ber die Zeit. Die Atemfrequenz wurde mittels Fourier-Analyse aus den US-Daten extrahiert. ERGEBNISSE: Bei 33 von 35 bSsartigen MT, aber nur bei 3 von 15 gutartigen MT liel~en sich atemabh~ngige Schwankungen nachweisen. Im Gegensatz hierzu fanden sich bei 12 von 15 gutartigen und bei 2 von 35 bSsartigen MT eine gleichbleibende Verteilung der Farbintensit~ten. StSrungen durch KSrperbewegungen wurden ausgeschlossen. SCHLUSSFOLGERUNG: Der Einfluss der Atmung auf die Durchblutung von MT scheint ein wertvolles zus~itzliches Kriterium bei der Beurteilung der Dignit~t zu sein. Die Atemabh~ngigkeit als physiologischer Taktgeber sollte als standardisierter Test in grSl~eren Kollektiven weiter evaluiert werden. Siehe auch Abstract Kahn.
PB.01.07 Die prognostische Bedeutung des axill~iren Lymphknotenstatus in Abh~ingigkeit der intramamm~iren Tumorlokalisation Rjosk D. 1, Dimpfl T. 2, Janni W. 1, Strobl B. 1, Rack B. 1 Klanner E. 1, Harms G, Schindlbeck C. 1, Rammel G, Sommer H. 1 (1) I. Frauenklinik der LMU M0nchen, (2) Frauenklinik Kassel Die systematische axillAre Dissektion (SAD) beim Mammakarzinom wird wegen des h&ufigeren Einsatzes systemischer Therapien und der M6glichkeit der SentinelLymphknoten(LK)-Entfernung zunehmend hinterfragt. Wir untersuchten die prognostische Wertigkeit der SAD in Abh~ngigkeit der intramamm~ren Tumorlokalisation. Retrospektive Analyse von 2.414 Pat., bei denen zwischen 1970 und 2001 eine axill~re Dissektion mit Entfernung von mindestens 5 LK im Rahmen der Prim~roperation eines Mammakarzinoms im Stadium UICC I-III durchgefQhrt wurde. Pat. mit multizentrischem, zentralem oder unklarem Tumorsitz wurden ausgeschlossen. 1.604 Pat. (66,4%)zeigten eine laterale und 810 Pat. (33,6%) eine mediale Tumorlokalisation. In der multivariaten Analyse fQr Tumorgr56e, Grading, Menopausenstatus und LK-Status war die axill~re LK-Metastasierung bei lateralem Tumorsitz mit einem relativem Risiko (RR) von 3,5 (95%CI 2,5-4,9) for einen krebsassoziierten Tod korreliert, w~hrend das RR bei medialem Tumorsitz 2,8 (95%CI 1,8-4,3) betrug. Bei Pat. mit einem Tumor unter 0,5 cm (n=107) und lateralem Tumorsitz war der LK-Status ein signifikanter Prognosefaktor for das Gesamteberleben (P=0,018), bei medialem Tumorsitz nicht (P=0,77). Bei Pat. mit kleinem Mammakarzinom (unter 0,5 cm) und medialer Tumorlokalisation sollte man die Indikation zur SAD aufgrund ihrer geringeren prognostischen Relevanz zur0ckhaltender stellen.
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GynAkologische Onkologie PB.01.08 Der Einfluss des Alters auf die Mastektomierate bei Brustkrebspatientinnen Volm T. ~, Kreienberg R. ~, Yogi FD. 2 (1) Universitaetsfrauenklinik UIm, (2)IARC, Lyon, Frankreich
Ziel: Welche Rolle spielt das Alter for die Entscheidung zu einer Mastektomie bei Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom unterschiedlicher Stadien? Patientinnen und Methoden: 635 0ber 40j&hrige Patientinnen mit prim~rem MaCa wurden zwischen 3/ 1995 und 6] 1999 an der UFK UIm operiert. Das Alter zum Zeitpunkt der Diagnose betrug 62 +_ 11 Jahre. 448 Patientinnen (70,6%) erhielten eine BET, 187 Patientinnen (29,4%) wurden mastektomiert. TNM-Stdium und Grading wurden erhoben. FOr die univariate Analyse wurden der Chi-2 Test und die Varianzanalyse eingesetzt. Die Assoziation der chirurgischen Behandlung mit dem Alter der Patientin und der TumorgrSF~e wurde in einem Zweifaktoren-Modell bestimmt. Ergebnisse: Zunehmendes Alter war rnit einer progressiven Turnorgr013e assoziiert (P<0,001).Der Lymphknotenbefall korrelierte dagegen nicht mit dem Alter. Das Grading war in allen Altersklassen gleichm~l~ig verteilt. Die H~ufigkeit der Mastektomie stieg rnit der Tumorgr01~e an (P<0,001). Allerdings zeigte auch das Alter einen signifikanten Effekt auf die Wahrscheinlichkeit einer Mastektomie. Dieser Effekt war unabh&ngig veto Tumorstadium. In der stratifizierten Analyse wurde eine ansteigende H~ufigkeit der Mastektomie in hSheren Altersgruppen unabh~ngig veto Tumorstadium detektiert. Diese Assoziation war am st&rksten bei den Patientinnen mit T1- und T2- Tumoren ausgepr~gt. Diskussion: Es rnu6 neben dem Tumorstadium weitere nichtonkologische Faktoren geben, die die Entscheidung zur Mastektomie bei ~lteren Frauen beeinflussen.
PB.01.09 Wirksamkeit und Vertr~glichkeit der wOchentliche Therapie mit Trastuzumab (Herceptin®) und Vinorelbin (Navelbine®) nach vorangegangener DocetaxeI-Therapie bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom Hesse T. 1 Klinke S. 1, Wischnewsky M. 2 DSrffling C. M e d e n H. (1) Frauenklinik, Diakoniekrankenhaus Rotenburg/W0mme, (2) Zentrum for a n g e w a n d t e Informationstechnologien (ZAIT), Universit~t B r e m e n Zielsetzung: 0berpr0fung von Wirksamkeit und Vertr~glichkeit der wSchentlichen Therapie mit Trastuzumab und Vinorelbin. Methoden: Es wurden 17 Pat. mit HER2-0berexprimierendem, metastasiertem Mammakarzinom und Z.n. w6chentlicher DocetaxeI-Therapie w5chentlich mit Trastuzumab (Herceptin® 2 rng/kg KG i.v. Ober 30 rain.) und Vinorelbin (Navelbine® 25 mg/m2 i.v. als 10-min Kurzinfusion) behandelt. Zur Erfassung der Pat.-Daten, der Dokumentation von Behandlung und Befunden und der Nebenwirkungen, wurde die vom ZAIT entwickelte Software ,,Oncocare Disease Management System,, benutzt. Ergebnisse: Uber 277 Zyklen wurden 17 Pat. behandelt. Von diesen konnten nach 12 Zyklen 10 Pat. ausgewertet werden. Bei 4 Pat. kam es zu einer partielle Remission, 4 Pat. zeigte eine stabile Erkrankung, bei 2 Pat. wurde eine Tumorprogression festgestellt. Die Therapie wurde sehr gut vertragen. H~ufigste unerw~nschte Wirkung: reversible Leukopenien (CTC Grad 1-3). Zusammenfassung: Die w6chentliche Gabe von Trastuzumab und Vinorelbin ist eine wirksame und nebenwirkungsarme Therapie-kombination.
PB.Ol.10 Plasma-Carotinoide als Biomarker pflanzlicher Ern~hrung
PB.01.11 Operative Therapie beim Mammakarzinom: was steckt hinter der "Mastektomierate"?
Siekmann D., Adzersen KH., Gerhard I., Strowitzki T. Abt. Gyn. Endokrinologie u. Fertilit&tsst6rungen, Univ6rsit&ts-Frauenklinik Heidelberg
Scharlau J., Hils R,, Vogel P., S c h w a b R., du Bois A. Klinik f, Gyn~kologie & gyn. Onkologie, HSK Wiesbaden
Hintergrund - Carotinoide als Biomarker des Obst- u. GemtJsekonsums und potentiell antikarzinogene Pflanzenstoffe gegen0ber Mammakarzinomen Fragestellung - Welche Carotinoide eignen sich als Biomarker des GemQse- und Obstverzehrs in Deutschland?
Methode - 85 gesunde Frauen (Median 41 Jahre) mit familiar erh0htem Brustkrebsrisiko wurden in 2 Gruppen randomisiert. ErnAhrungsintervention durch Okotrophologin. Ziel: Verzehr von 5 Portionen Gem0se/Obst pro Tag oder mehr. Cross-over nach 3 Monaten. Zu Studienbeginn, nach 3 und 6 Monaten Messung von c~-, I~,-Carotin, Lutein, Zeaxanthin, 6Cryptoxanthin, Lycopin im Plasma mittels HPLC.
Die operative Standardtherapie des Mammakarzinoms ist die brusterhaltende Operation. Diese ist jedoch nicht immer m(~glich. Neben den Tumorstadien-bedingten Indikationen ist der Patientinnenwunsch die maBgebliche Variable, die for die FIShe der Mastektomierate eines Kollektivs verantwortlich ist. Methode: retrospektive Analyse unseres Kollektivs im 2-JahresZeitraum 1/00-12t01. Evaluation der Pat. mit prim&rer Mastektomie. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden bei 518 Pat. eine Prim~roperation bei Mammakarzinom durchgef0hrt. Bei 2,7% und 4,6% lag ein Stadium T3 bzw. T4 vor. 125 /518 Pat.(24,1%) erhielten eine Mastektomie; bei 54 / 125 Pat. (43,2%) wurde eine Rekonstruktion durchgef0hrt.
Ergebnisse - Plasmakonzentrationen der Carotinoide waren in Gruppe I (Intervention) und II (Kontrolle) zu Studienbeginn u. nach drei Monaten ohne Differenz, Nach 6 Monaten signifik. Abfall yon c~-Carotin, [:~-Carotin, I~-Cryptoxanthin und Lycopin um jeweils 52.5, 48.9, 42.1 und 57.8 % in Gruppe I u. um 21.6, 32.8, 29.4 und 47.6 % in der zuletzt b e r a t e n e n G r u p p e II. Lutein u. Zeaxanthin: keine VerAnderungen w~hrend Beobachtungszeit. "
Indikationen for die Mastektomie waren in 76,8% tumorbedingte Gr0nde ( z.B. Iokal fortgeschrittenes Stadium mit Hautbefall, zentrale Lokalisation, Multizentrizit~t, ung0nstige RelationTumor- Brustgr56e). 23,2% der Mastektomien wurden bei m~nnlichem Pat. bzw. auf Wunsch der Patientinnen durchgef0hrt. Im Einzelnen waren h&ufige Beweggr0nde dieser Entscheidung: Angst vor "unvollst~ndiger " Entfernung des Tumors, Ablehnung der posteperativen Radiatio, Wunsch ohne n~here Angaben.
Schlussfolgerungen - Starker s&sonaler Abfall der Leitcarotinoide im Herbst. Geringer Einfluss tier Intervention. Alternativen der Zufuhrerh6hung bioaktiver Pflanzenstoffe sind
Conclusio: Eine weitere Senkung des Anteils der Mastektomien ist einerseits durch bessere Aufkl~rung, andererseits durch verst&rkten Einsatz pr~operativer Therapien (Downstaging) denkbar.
zu entwiekeln.
S 49 M a m m a k a r z i n o m - klinische Aspekte III
PB.01.12 Die Wertigkeit der Tartrat-resistenten sauren Phosphatase (TRAP) 5B als Serummarker der Skelettfilialisierung beim Mammakarzinom Capeller B., Caffier H., S0tterlin M., Dietl J. Frauenklinik, Universit~t W0rzburg Einleitung: Die aktive Form der Tartrat-res%tenten sauren Phosphatase (TRAP) 5b wird ausschliel$1ich von knochenresorbierenden Osteoklasten in die Blutzirkulation sezerniert und gilt somit als deren Markerenzym. Die vorliegende Untersuchung diente der Evaluierung der TRAP 5b als Serummarker der Knochenresorption bei oss~r metastasiertem Mammakarzinom, Material und Metodik: Bei insgesamt 193 Patientinnen mit Mammakarzinom mit und ohne oss~irer Metastasierung und bei 53 gesunden pr~- und postmenopauSalen Frauen bestimmten wir die TRAP5b im Serum mit dem Bone TRAP Assay der Firma medac (Wedel, Deutschland). Ergebnisse: Zwischen'den Kontrollen und den Patientinnen mit Erstdiagnose oss~rer Metastasen zeigt sich ein signifikanter Unterschied (3,37+0,9 U/I vs 5,16+2,0 U/I; p<0,0001), ebenso wie vor und unter laufender Bisphosphonattherapie (5,16+2,0 U/I vs 3,89+1,9 U/I; p<0,01). Patientinnen mit einer Progression der oss~ren Metastasierung zeigen nochmals signifikant h6here Werte. Zusammenfassung: Das Markerenzym TRAP5b ist bei Mammakarzinompatientinnen mit oss~rer Metastasierung signifikant erh6ht und zeigt eine enge Korrellation zum klinischen Verlauf der Metastasierung. TRAP5b ist somit ein guter Serummarker zum Monitoring der oss~ren Metastasierung.
13.02.01 Randomisierte Phase-II-Studie Docetaxel versus Epirubicin/Cyclophosphamid zur Optimierung der First-Line Therapie des MBC
13.02.02 Mikrobiopsien der M a m m a unter Ultraschall (US)-Sicht: Stellenwert der Vakuumbiopsie (VB) mit dem Handheld (HH) Mammotome
Friedrich M., Wasemann C., Qush H., Di Liberto A., Ertan K., Schmidt W. Universit&ts-Frauenklinik, D-66421 Homburg/Saar
Krainick U. , Fersis N. , Meyberg-Solomeyer G. , Bergmann A. 1, Berning S. 1, Janzen J. 3, Siegmann K. 2
Docetaxel gehSrt zu den aktivsten Zytostatika in der Therapie des MBC mit hSheren Ansprechraten als Standard-Regime. Um den therapeutischen Nutzen von Docetaxel in der 1-LineTherapie des MBC zu evaluieren, wurde eine Phase-II-Studie Docetaxel versus EC initiiert. 6 Zyklen mit 100 mg/m2 Docetaxel versus E90C600 wurden nach Randomisierung in 3-w5chentlichen Abstand appliziert. 25 Patientinnen wurden bisher randomisiert (Docetaxel 11, EC 14) und 15 Pat. haben die Chemotherapie beendet. 3 Pat.. verstarben an progedienter Erkrankung. EC konnte ohne Dosisreduktion verabreicht werden, w~ihrend bei einer "elderly patient" im DocetaxeI-Arm eine Dosisreduktion (75mg/m2) erfolgte. Eine Verl~ingerung der Therapie-lntervalle war nicht notwendig. Bei 5 Pat. erfolgte eine G-CSF-Gabe. 41 Zyklen Docetaxel und 66 Zyklen EC sind for die Toxizit~terhebung evaluierbar. In beiden Armen zeigten sich keine signifikanten Toxizit~ts-Unterschiede abgesehen von einer ausgepr~gteren Nausea im EC-Arm. Unterschiede in den Ansprechraten sind soweit auswertbar nicht zu erkennen.
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Wallwiener D. 1 (1) Frauenklinik, Universit~tsklinikum TQbingen, (2) Radiologische Klinik T0bingen, (3) Institut f(3r Pathologie T0bingen Fragestellung: Evaluation der 11-G-VB von Mammal~sionen unter US-Sicht hinsichtlich des Indikationsspektrums im Vergleich mit der konventionellen Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie (HGS). Kann durch die M6glichkeit gr(56erer Gewebevolumina Spezifit~t und Sensitivit~t gesteigert und die Rate oftener Mammabiopsien gesenkt werden? Methoden: Analyse von insgesamt 444 sonographisch gef0hrten Mikrobiopsien der Mamma von Juni 2000 bis Februar 2002. Davon wurden 66 Patientinnen mit 71 Mammal&sionen nach einem zuvor e r a r b e i t e t e n Indikationskatalog mit dem HH Mammotome vakuumbiopsiert. Ergebnisse: 71 L~sionen wurden anhand folgender Indikationen vakuumbiopsiert: potentiell benigne Befunde wie st6rende Mastopathieknoten, weitestgehende Exstirpation von Fibroadenomen < 1,5 cm, narbige Fibrosen, Fettnekrosen, DD Rezidiv, postoperative H~matombildung, Papillome, Mammakarzinome, davon Planung einer neoadjuvanten Therapie (Clipmarkierung) bei 7 Patientinnen. 44 % (n = 21) der benignen Befunde konnten durch die VB sonographisch komplett entfernt werden. Zusammenfassung: Die 11G-HH Mammotome VB ist ein patientinnenfreundliches, komplikationsarmes Mikrobiopsie-Verfahren, welches die Gewinnung gr56erer Gewebevolumina erlaubt und die Rate oftener benigner Mammabiopsien senken k6nnte.
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Gyn~ikologische Onkologie 13.02.03 Stereotaktische Mammotome-Biopsie: 227 F~lle der kooperativen Brustklinik der Uni Frankfurt Schwedler K. 1, Krapfl E. 1, Diebold T. 2 Jacobi V. 2, Bug R. 3, Peters J. 4, Yogi T. 2, Kaufmann M. 1 (1) Gyn~kologie u- Geburtshilfe, (2) R a d i o l o g i e , (3) Pathologie der Uniklinik Frankfurt, (4) Radiol. Praxis, Frankfurt FRAGESTELLUNG: Wir berichten eber unsere Erfahrungen an 227 Mammotome-Biopsien (VSB). METHODE: Die von'98 bis'01 durchgef0hrten VSB wurden nach Treffsicherheit, diagnost. Sicherheit und Komplikationen beurteilt. ERGEBNISSE: Bei 221 Pat. wurden 227 Befunde (87% Mikrokalk, 13% Verdichtungen) mittels VSB angegangen. 179 Befunde (78,9%) wurden vollst~ndig, 21 (9,3%) zu mehr und 10 (4,4%) zu weniger als der H&lfte entfernt. 17 mal (7,5%) war eine representative VSB nicht m~glich. Histologisch fanden wir 18 Karzinome, 42 mal DCIS, 7 mal ADH, 3 mal LCIS und 136 (65%) gutartige Befunde. 4 Pat. hatten Schmerzen, 4 reagierten vagovasal und eine erlitt ein H~matom, das sich aber vollst~ndig zur0ckbildete. Es gab keine kosmetischen Alterationen, nur in Einzelf~illen sichtbare Narben und keine Revision der Diagnose. SCHLUSSFOLGERUNG: Das Mammotome erweist sich als sichere Methode zur ambulanten, kosmetisch vorteilhaften, risikoarmen histologischen Kl~rung mammographischer Befunde. Die digitale Bildgebung ist allerdings noch verbesserungswiJrdig.
13.02.05 Risikoermittlung bei famili~irem Brustkrebs und Pr~idiktion des BRCAl/2-Mutationsstatus Deutsch. Konsortium Fam. M a m m a - / O v a r i a l k a r z i n o m 1, G o e c k e TO. 2 SchrSder J. 3 (1) Verbundstudie Deutsche Krebshilfe, (2) Humangenetik, HHU D0sseldorf, (3) Humangenetik, Univ. W0rzburg J
Die Deutsche Krebshilfe f6rdert an 12 Standorten die interdisziplin~re Betreuung von Personen aus Familien mit Mamma/Ovarialkarzinom. Es sind 0ber 1000 Familien untersucht; bei etwa einem Drittel konnte eine Mutation im BRCA1- oder BRCA2-Gen nachgewiesen werden (German Consortium for Hereditary Breast and Ovarian Cancer, 2002). Angesichts des hohen beraterischen und diagnost-ischen Aufwandes, ist es ein Ziel der Studie Kriterien zu entwickeln, um Familien mit BRCA1/2-Mutationen gezielter zu identifizieren und der Beratung, FrQherkennung und genetischen Diagnostik zufiJhren zu k6nnen. Bislang konnten von 911 Personen mit BRCA1- bzw. von 633 Personen mit BRCA2-Diagnostik die Daten fiJr eine vergleichende Untersuchung der verschiedenen Instrumentarien zur Ermittlung der Erkrankungsrisiken (Claus, MLINK, BRCAPro, Gail) und der Vorhersagequalit~t des Mutationsstatus (MLINK, Couch, Shattuck-Eidens, Frank, PRCAPro) zentral erfasst werden. Die vorl~ufigen Untersuchungen zeigen, dass mit den verschiedenen Verfahren unterschiedliche Erkrankungswahrscheinlichkeiten ermittelt werden und dass mit keinem Verfahren das Vorhanden- oder Nichtvorhandensein einer BRCA1/2-Mutation verl&&lich prognostiziert werden kann.
13.02.04 StammzellgestiJtzte Hochdosischemotherapie versus dosisintensivierte konventionelle Chemotherapie beim Mammakarzinom mit mehr als neun befallenen Lymphknotenaktueller Status der WSG AM-01 M o h r m a n n S. 1, Frick M. 2, Sch0tt G. 1, E i m e r m a c h e r H. 3, B e n d e r H.G. 1 und Nitz U. 1 (1) UFK D0sseldorf, (2) WSG an der Heinrich Heine Universit~it, (3) Marienhospital, Hagen
Die ersten prospektiv randomisierten Studien zur stammzellgest(Jtzten H o c h d o s i s c h e m o t h e r a pie des Hochrisikomammakarzinoms deuten auf eine Uberlegenheit der HDC gegen0ber der konventionellen Chemo-therapie hin. Wo HDC versus dosisintensivierte Chemotherapie gepr0ft wurde sind die Ergebnisse uneinheitlich. Die WSG randomisiert seit 05/95 in eine prospektive Phase III Studie mit folgendem Design. Der HDC- Arm besteht aus 2 Zyklen EC (q2w), gefolgt von einer Tandem-HDC (Cyclophosphamid, Epirubicin, Thiotepa). Der konventionelle,dosisintensivierte Arm besteht aus 4 Zyklen EC (q2w) und 3 Zyklen CMF (q2w). Bislang wurden 396 Pat. mit 9 befallenen Lymphknoten randomisiert. Eingeschlossen wurden organgesunde Patientinnen unter 60 Jahren mit R0 reseziertem M a m m a k a r z i n o m . Die therapiebedingte Mortalit~t unter HDC liegt bei 0%. Daten zu den Patienten-charakteristika und der Toxizit~t wurden bereits vorgestellt (DGGG 2000). Das Monitoring der Daten wird im April 02 abgeschlossen. Danach erfolgt die zweite Interimsanalyse, deren Ergebnisse pr~sentiert werden.
13.02.06 Konsens interventioneller Techniken in der Diagnostik von Mammal~isionen. Vermeidung oftener Operationen an der weiblichen Brust zur Diagnostik von sonographisch darstellbaren L~isionen unter Nutzung der interventionellen Techniken Peisker U., Werner Ch. Bethesda Krankenhaus zu Duisburg, Frauenklinik Fragestellung: Often Brusteingriffe aus diagnostischen Gr0nden sind durch den Einsatz interventioneller Techniken nicht mehr erforderlich. Wir untersuchen die Sensitivit~t und Spezifit~t der CB in der Diagnostik von Mammal&sionen und zeigen, wie sich die US-VB in das diagnostische Konzept integriert. Methodik: Sonographisch in zwei Ebenen darstellbare L~isionen werden unabh&ngig ihrer Gr61~e mit der CB gestanzt. Bei gutartig ausfallenden Stanzbiopsaten wird der sonomorphologische Befund erneut nach suspekten Hinweiszeichen gewichtet und und ggf. mit der Vakuumbiopsie weiter abgekl~irt.. Einige Befunde wurden ohne vorausgegangener CB direkt mit der VB diagnostiziert und gewebereduziert. Es werden an den Befunden die sonomorphologischen Hinweiszeichen untersucht, gescort, analog der BI-RAD Klassifikation gewichtet und mit Malignomen verglichen. Ergebnis: Bei 924 L~sionen fanden wir 780 Brustkrebsknoten. Die falsch negative Rate nach CB lag bei 0,8% (6/780). Die Sensitivit~it der CB ist 100%, die Spezifit~it 99,01%, der positive pr~diktive Wert ist 100% und der negative ist 96%, 6 der falsch negativen CB sind Anf~ngerfehler. Bei 121 Brustl~isionen f0hrten wir die US-VB durch, 61 wurden zuvor mit der CB abgekl~irt, 60 mal war die Histologie 0bereinstimmend benigne, eine ADH f0hrte 0ber VB zur Diagnose eines DCIS mit Microinvasion. 60 L~sionen wurden in Erwartung eines benignen Befundes direkt vakuumbiopsiert, ein Carcinom wurde gefunden. 83% der Fibrome waren in der BIRADSGruppe 111, durchschnittliche Anzahl der suspekten Hinweiseichen 3,4 , in Gruppe IV waren 61% der Fibrose/Sklerose-Ver~nderungen, durchschnittliche Anzahl der suspekten Hinweiszeichen 5,4. Bei Carcinomen lag sie bei 8,4.
$51 Mammakarzinom
- k l i n i s c h e A s p e k t e II
13.02.07
Narbenneurinom nach Mammacarzinom-eine Kasuistik Lopens A., Dietterle S., Riedel HH. Frauenklinik, CTK Cottbus 74j~hrige Patientin, Z.n. invasiv ductalgm Mammacarzinom links pTla pNx M0 G3 (ED 08/91), Z.n. Ablatio simplex links, Radiatio, Z.n. invasiv Iobul~rem Mammakarzinom rechts pT2 pN1 bii M0, Z.n. BET, Axilladissektion, Radiatio. , Bei der station~ren Aufnahme zeigte die Patientin klinisch das Bild einer Mastitis non puerperalis, DD: Radiodermatitis, Radioderm, inflammatorisches Carzinom. Das Hautbild imponierte im Bereich der Narbe nach BET: grobporig (cellulitis like picture), 5dematSs, ger6tet mit Ausdehnung 0ber alle vier Quadranten. Sonographisch zeigte sich eine maximale Hautverdickung bis 8 mm ohne intramamm~ires Korrelat, im Sinne eines Herdbefundes, die darstellbaren axill~ren Lymphknoten waren deutlich vergrSl~ert (bis 15 mm) und in ihrer Struktur nicht sicher erhalten. Die an drei Stellen entnommenen Biopsien ergaben nichts Malignes- im Bereich der BET-Narbe jedoch den seltenen Befund eines traumatischen Neurinoms, das als Ausgangspunkt der Gesamtver~nderung betrachtet werden kann. Der kasus zeigt anschaulich, das auch bei vermeintlich klinisch sicherem Befund eine bioptisch-histologische Kl~irung zwingend erforderlich ist. 1 3.02.09
Disseminierte Tumorzellen im Knochenmark (KM) beim Mammakarzinom: Einflu6 verschiedener Cytokeratin(CK)- Antik6rper(Ak) auf Inzidenzen und Prognose Braun S. 1, Schlimok G. 2, Steinfeld D. 2, Janni W. 3, MWler P. 2, Wischnik A. 2, Pantel K. 4, Kiechle M. (1) Frauenklinik, TU M0nchen, (2) Frauenklinik & II. Med., Klinikum Augsburg, (3) I. Frauenklinik, LMU MOnchen, (4)Institut for Tumorbiologie, UKE Hamburg In dieser Studie untersuchten wir, ob die Wahl des CK-Aks einen Einflu6 auf die Inzidenz CK+ Tumorzellen im KM und die Prognose hat. KM-Aspirate von 625 Pat. der Frauenkliniken Menchen und Augsburg wurden mit den Aks (1) A45-B/B3 gegen CK-Polypeptide und die Heterodimere CK8-18&CK8-19 sowie (2) CK2 gegen CK18 immuncytochemisch analysiert. Mit A45-B/B3 und CK2 wiesen wir CK+ Zellen bei 223 (35,5%) und CK18+ Zellen bei 162 (25,9%) von 625 Pat. nach (p=0,0002). Die PrAsenz CK+ und CK18+ Zellen korrelierte signifikant (r=0,611; p<0,0001), aber A45-B/B3 markierte signifikant mehr Tumorzellen bei mehr Pat. (p<0,0001). Wir fanden CK+ Zellen bei 2 (1,0%) von 191 und CK18+ Zellen bei 6 (2,8%) von 215 KontrolI-Pat. Nach median 4,2 (1,0-7,9) Jahren errechnete sich die Pr~senz CK+ Tumorzellen (Cox-Regressions-Analyse: RR 1,7; 95% CI 1,0-2,7; p=0,03) nicht jedoch die Pr~isenz CK18+ Tumorzellen als unabh~ngiger prognostischer Faktor far das GesamtQberleben. Hieraus folgern wir, dal~ die prognostische Bedeutung der Pr~senz disseminierter Tumorzellen auch durch die Wahl des CK-Aks beeinflu6t wird. Die geringere Detektionsrate des monospezifischen Aks deutet auf die Modulation der CK18-Expression in disseminierten Tumorzellen im KM hin.
13.02.08 Das metastasierte Mammakarzinom - Ein Jahrhundertr~ickblick •hrt zur Neuodentierung in der Therapie Diesing D., SchrSter MW., Wagner U., Wallwiener D. Frauenklinik, Universit~t T0bingen Fragestellung:Konnte durch den Einsatz agrressiverer Therapiestrategien beim metastasierten Mamma - Karzinom eine Verbesserung des Gesamt0berlebens erzielt werden? Methode: In einer Analyse der Ergebnisse klinischer Studien bez0glich der Therapie des metastasierten Mamma-Karzinoms, die zwischen 1942 und 1999 publiziert wurden, konnten 0ber 15000 Patientinnen nachbeobachtet werden. Wir bewerteten die Behandlungsstrategien hinsichtlich des Einflusses auf das Gesamt0berleben. Ergebnisse: Das mediane Gesamt0berleben bei Patientinnen mit metastasiertem Mamma- Karzinom betrug im Zeitraum zwischen 1942 und 1985 zwanzig Monate. Zwischen 1986 und 1999 betrug das mediane GesamtiJberleben 21 Monate. Es konnte im letzten Jahrhundert keine signifikante Verbesserung des Gesamt0berlebens erreicht werden, obwohl aggressivere Zytostatika mit unterschiedlichen Wirkmechanismen verwendet wurden. Schlu6folgerung: Unsere Untersuchungen an iJber 15000 Patientinnen ergaben, da6 sich die Erwartungen, die an die verschiedenen Therapiestrategien gestellt wurden, hinsichtlich des GesamtL~berlebens nicht erfi311t haben. Das Therapieziel mul~ daher sein, die Patientinnen mSglichst lange symptomfrei zu halten. Unter g0nstigen Krankheitsbedingungen, wie z.B. ein positiver Hormonrezeptorstatus, sollte initial die Hormontherapie die Therapie der Wahl sein. Lediglich Patientinnen mit einem hohen Remissionsdruck ben6tigen eine Chemotherapie.
PB.02.01 Pr~ivention von Docetaxel (Doc) assoziierter Hypersensitivit~itsreaktion (HSR) und FI/issigkeitsretention (FR) durch eine einmalige, hochdosierte Dexamethasonprophylaxe beim prim~iren Mamma-Ca Hofmann K. 1, von Minckwitz G. 1, Raab G. 2, Hilfrich J. 3, Blohmer JU. 4, Costa SD. 1, Kaufmann M. 1 (1) GABG-Gruppe, Frauenklinik, Universit~it Frankfurt, (2) M0nchen, (3) Hannover, (4) Berlin Spezifische Nebenwirkungen (NW) von Doc sind HSR und FR. Dexamethason (DX) 8mg p.o., 16, 4, lh vor und 8, 20, 32h nach Doc kann diese beiden NW deutlich reduzieren. Ziel dieser Untersuchung war die effektive Vorbeugung der HRS und FR durch eine einmalige, hochdosierte Gabe von DX i.v. Methode: 20mg DX i.v. als PrAmedikation wurden 15min vor der Doc-lnfusion und p.o. 4mg zweimal t~glich an Tag 2 und 3 und einmal an Tag 4 nach Doc in der GEPARDO-(GI) und GEPARDUO-(GII) Studie verabreicht. Ergebnisse: HSR Grad III wurden in 0,8% der 245 Patientinnen (P) aus GI und in 2,5% der ersten 284 P aus GII beobachtet. In beiden Studien wurden weder Grad IV HSR noch Grad Ill/IV FR beobachtet. Die HSR zeigte mit zunehmender kumulativer Dosis keine Steigerung, w~hrend die FRS einen signifikanten Anstieg zeigte. Diskussion: Die einmalige i.v. Verabreichung von DX als Pr~medikation ist unabh~ngig von der Compliance des P und kann, vergleichbar mit der konventionellen oralen Medikation, zuverl~issig vor HSR und FR vorbeugen. Sie kann far die adjuvante Medikation von Dec beim Mamma-Ca bis zu einer kumulativen Dosis von 400mg/m2 empfohlen werden.
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Gyn~ikologische Onkologie PB.02.02 Dignit~tsbeurteilung von Brusttumoren: Stellenwert der Dopplersonographie Braun M. ~, Schelling M. 2, UIm K. 3, Kuhn W. 1 (1) Frauenklinik, UFK Bonn, (2) Frauenklinik Bogenhausen; Menchen, (3) Institut for medizinische Statistik und Epidemiologie der Technischen Universit~t Menchen Fragestellung: Die Doppler-Sonographie als relativ neue Methode zur Erfassung der Tumorvaskularisation kann mSglicherweise die Aussagekraft der B-Mode-Sonographie bei der Beurteilung unklarer Brusttumore verbessern. Die univariat signifikanten Kriterien beider Methoden wurden an einem Kollektiv von 89 Patientinnen retrospektiv bewertet. Unter Verwendung einer multivariaten Analyse wurden die unabh~ngigen Parameter in Form eines Entscheidungsbaumes gewichtet. Der Entscheidungsbaum wurde nun prospektiv an einem grt~6eren Kollektiv von Patientinnen mit unklaren Mammatumoren 0berpr0ft. Methodik: In der Frauenklinik des Klinikum rechts der Isar wurden bei 128 Patientinnen mit tastbaren Mammatumoren sonographische und dopplersonographische Untersuchungen prAoperativ durchgef0hrt. Es erfolgte die Dignit~itseinstufung der jeweiligen Befunde unter Anwendung der entwickelten Entscheidungsmatrix. Die Resultate wurden anschlie6end mit den histologischen Ergebnissen verglichen und die Sensitivit~t, Spezifit~t und Treffsicherheit des Algorithmus ermittelt. Ergebnisse: Bei prospektiver Anwendung des EntscheidungsAlgorithmus an 128 Mammatumoren unklarer Dignit~t konnte die Treffsicherheit der alleinigen Sonographie von 79 % Treffsicherheit durch Kombination mit der Dopplersonographie auf 87 % Treffsicherheit signifikant (p < 0,05) gesteigert werden.,Schlussfolgerung: Durch eine Kombination mit der Doppler-Sonographie kann die diagnostische Treffsicherheit der alleinigen Sonographie bei Mammatumoren signifikant verbessert werden.
PB,02.03 Sentinellymphknotenbiopsie-lst die Patentblaumarkierung gleichwertig zur Technetiummarkierung? Schanz A., Hess AP., FlOss MO., Dall P., Bender HG. Universit~tsfrauenklinik, D0sseldorf Einleitung: Die Axilladissektion bei Patientinnen mit Mammakarzinom ist mit einer signifikanten Morbidit&t assoziiert. Da bei ca. 60 % der Patientinnen zum Zeitpunkt der Operation keine Lymphknotenmetastasierung (LKM) vorliegt, erspart das Konzept der W&chterlymphknotenentfernung eine komplette Axilladissektion, und bewirkt dadurch eine Reduktion der Morbidit~t bei gleichbleibender prognostischer Sicherheit. Methode: 53 Patientinnen (30-81 Jahre) wurden untersucht. Zur Markierung des SLN wurde 99m Technetium (Tc) markiertes Nanokolloid (Solco Nanocoll®) am Vortag bzw. Patentblau-V® ( 2,5% Byk Gulden) intraoperativ injiziert. Ergebnisse: lnsgesamt wurden 29 Patientinnen mit Tc, 21 mit Patentblau und 3 kombiniert mit beiden Substanzen markiert. Von den 53 Patientinnen zeigten 21 Patientinnen (39,6%) eine axill~re Metastasierung (N1). Bei den Tc-markierten Patientinnen wurde bis auf einen Fall eine LKM nur bei ebenfalls SLN-Befall gefunden (97%). Bei den ausschlief~lich mit Patentblau markierten Patientinnen lag der positive Vorhersagewert niedriger (84%). Schlussfolgerung: In unserem Kollektiv findet sich nach TcMarkierung eine Falsch-Negativ-Rate von 3%, bei isolierter Patentblaumarkierung von 16%. Die Tc-Markierung halten wir daher for die zuverl~ssigere Methode insbesondere bei minimal invasivem Zugang.
PB.O2.04 Prevention [nit Goserelin und Ibandronat bei pr~imenopausalen Frauen mit famil~irem Mammakarzinom-Risiko - Erste Erfahrungen in der GISS-Studie
PB.02.05 Tumorzellnachweis im Knochenmark bei Mammakarzinompatientinnen
yon Minckwitz G. 1 Prieshof B. 1 Hofmann K. 1, Jackisch Oh. 2, Paepke S. 3, Torode J. 4, Kaufmann M. 1 (1) Klinik for Gyn~kologie und Geburtshilfe, Universit~tsKlinikum Frankfurt, (2) Univ.- Frauenklinik MOnster, (3) Univ.- Frauenklinik Charite, Berlin, (4) AstraZeneca, Wedel Eine Ovarektomie kann bei prQmenopausalen BRCAMutations-TrAgerinnen das Risiko fiJr ein Mammakarzinom um ca. 50% senken (Rebbeck, 1999). Kann durch eine temporQre medikamentSse Ovarialsuppression ein vergleichbarer Effekt mit gleichzeitig hSherer Akzeptanz bei den Betroffenen erzielt werden? In dieser randomisierten Phase II-Studie sollen 100 pr~menopausale Teilnehmerinnen (T) mit einem BrustkrebsLebensrisiko 25% entweder mit Goserelin und Ibandronat (2mg / 12 Wochen) (Jber 2 Jahre behandelt oder nur einer regelm~&igen, intensivierten Freherkennung zugefehrt werden. Studienziele der GlSS-Studie sind die Akzeptanz und Compliance der Chemopr~vention.Bisher wurden 12 T (6 pro Arm) in die Studie aufgenommen. Eine nachgewiesene BRCA Mutation liegt bei 3 T vor. Zwei bzw. 3 betroffene lgradige Familienangeh6rige finden sich bei 7 bzw. 5 der T. Die mittlere Behandlungsdauer ist derzeit 7,4 Monate. H~ufigste Nebenwirkungen (Grad 2-4) sind Hitzewallungen (n=3), Kopfschmerz (n=3), trockene Scheide (n=2), orthostatische Dysregulation (n=l) und Knochenschmerz (n=l). Bisher hat keine Teilnehmerin die Studie abgebrochen. Akzeptiert wurde die Studienteilnahme yon ca. 10% aller Angesprochenen. Die Akzeptanz einer Chemopr~vention mit Goserelin + Ibandronat ist bislang niedrig, die Compliance ist jedoch hoch.
Rinas N., Dresel V., Feltmann K., Tulusan A. Klinikum Bayreuth, Frauenklinik
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Fragestellung: Zielsetzung dieser Arbeit war es ,die Frage zu beantworten ,ob eine Korrelation zwischen Tumorzellnachweis im Knochenmark und Tumorgr6se oder anderen Prognosefaktoren besteht. Methode: Ca. 20 ml. Knochenmarkflessigkeit wurden immunhistochemisch untersucht ( UFK Heidelberg). Ergebnisse: Von 1010 Proben waren 789 negativ und 221 positiv (22%). Tumorzellenzahl lag zwischen 1 Zelle und 10000 Zellen. Bei 409 Pat. handelte es sich um T1-Tumor, bei 249 Pat. wurdeT2-Tumor festgestellt, bei 37 Pat. wurde T3-Tumor und bei 41 Pat. T4-Tumor diagnostiziert. Korrelation zwischen der TumorgrS&e und BKB signifikant (0,002). Bei der Analyse konnten wir keine Korrelation zwischen dem Nodalstatus und Tumorzellnachweis im Knochenmarkpunktat feststellen. In der Gruppe der BKB-positiven Pat. traten bei 19 % der Pat. Metastasen auf im Vergleich zu 7% bei BKB-negativen Pat, (Significance < 0,0001). Schlussfolgerung: mit Hilfe der BKB I~sst sich ein zuverl~ssiger Prognoseparameter gewinnen, der eine risikoadaptierte individualisierte Therapie ermSglicht.
S 53 Mammakarzinom
- k l i n i s c h e A s p e k t e III
PB.02.06 Bayreuther Ergebnisse der SLN-Biopsie Tie J. 1, B0hner M. 1, Volkholz H. 2 Schulze W. 3, Tulusan A H. 1 (1) Frauenklinik, Klinikum Bayreuth, (2) Institut for Pathologie, (3) Institut for Strahlentherapie und Nuklearmedizin Zielsetzung: Ziel dieser Untersuchung war es, zu evaluieren, ob die alleinige Entfernung des SLN eine zuverl~ssige Methode zur Bestimmung des LK-Status darstellt und welche Methede daf0r am geeignetesten erscheint. Methoden: 165 Pat. wurden for diese Untersuchung evaluiert, Tumorstadien pTla bis pT4b, bei denen eine SLN-Biopsie mit anschlieBender konventioneller Axilladissektion durchgef0hrt wurde. Zur Identifizierung des St-N in der Lymphabflussszintigraphie wurde 99m-Tc-Nanokoll peritumoral appliziert. Intraoperativ wurde die Gammasohde zur Hilfe genommen. Zur weiteren Darstellung wurde teilweise intraoperativ zusAtzlich 2 ml Patentblau-L0sung peritumoral injiziert. Ergebnisse: In 88,5% der F~lle gelang es den SLN zu detektieren (alleinige Lymphabflussszintigraphie 84,6%, Patentblau-LSsung 84,7%) aufgefunden werden konnten. Eine I%lsch-Negativ-Rate (FNR) von 20,0% konnte verzeichnet werden. Betrachtet man nur die letzten 100 FAIle, kann eine Detektionsrate des SLN von 93,0% gefunden werden und die FNR liegt dann nur noch bei 12,1%. Zusammenfassung: Die SLN-Biopsie stellt eine Alternative zur konventionell durchgef0hrten Axilladissektion dar, wenn zur Detektion des SLN die Kombination der Methoden gewAhlt wird. Die Erfahrenheit des Operateurs und/oder Nuklearmediziners bei der Identifizierung des SLN spielt eine sehr grebe Rolle, ohne die die SLN-Biopsie keine geeignete Methode ware.
PB.02.08 Neoadjuvante Chemotherapie beim Mammakarzinom unter Ber(icksichtigung histologischer Parameter Brumm C. 1, Bani M. 1, Fasching PA. 1, Magener A. 2 Kr~imer S. 1, Schulz-Wendtland R. 3, Strnad V. 4, Beckmann MW. 1 (1) Frauenklinik, Universit~it Erlangen, (2) PathologischAnatomisches Institut, Universit&t Erlangen, (3) Institut f0r Diagnostische Radiologie, Universit~t Erlangen, (4) Klinik for Strahlentherapie, Universit~t Erlangen
Fragestellung: Ziel unserer Untersuchungen war es, die Wirksamkeit der Therapie in Abh&ngigkeit vom Tumortyp, TumorgrSBe, Grading, Rezeptorstatus und HER2neu-Status zu eruieren. Material und Methoden: Von 1999 bis 2001 wurden 51 Patientinnen neoadjuvant behandelt. In 88% der FAIle erfolgte die Therapie mit Epirubicin/Cyclophosphamid. 6% bekamen Epirubicin/Taxol, 4% Epirubicin Taxoterre und 2% Cyclophosphamid/ Methotrexat/ 5-FU. Die durchschnittliche Tumorgr61&e betrug 4 cm. Ergebnisse: Bei 36 von 51 Patientinnen (71%) kam es zu einem diagnostisch dokumentierbaren Ansprechen der Therapie. 14 Patientinnen zeigten keine signifikanten Ver~nderungen, in einem Fall kam es zu einem ProgreB. Die Tumorgr6Be nahm im Durchschnitt von 4 cm auf 2,8 cm ab. In 55% (28 Patientinnen) konnte brusterhaltend operiert werden. SchluBfolgerung: Die neoadjuvante Therapie zeigte im untersuchten Kollektiv ein ca. 70%iges Ansprechen. Die Definition von Prediktoren der Therapie war bisher nicht m6glich.
PB.02.07 Rhabdomyosarkommetastase in der Brust - ein Fallbericht Smyczek-Gargya B. 1, Fersis N. 1, Sotlar K. 2, ScheelWalter H-G. 3, Meyberg-Solomayer G. 1, Krainick U. 1, Wallwiener D. 1 (1) Frauenklinik, Universit~t Tt.ibingen, (2)Institut f0r Pathologie, Universit~t T0bingen, (3) Kinderklinik, Universit~t T0bingen
Maligne Befunde in der Brust sind bei jungen Frauen eine Rarit~it.Eine 16-j~ihrige Patientin stellte sich vor wegen Gr5l~enzunahme und Induration einer Brust bei Z.n. Rhabdomyosarkom der Parotis. Die Sonographie zeigte malignit~tstypische Befunde. Mittels Stanzbiopsie wurde die Diagnose einer Metastase des Rhabdomyosarkoms gestellt. Diagnostik und Therapie werden diskutiert. Da bei jungen Frauen die Brust ein Pr~dilektionsort for Rhabdomyosarkommetastasen ist, sollte bei entsprechender Anamnese und Befundkonstellation diese Differentialdiagnose ber0cksichtigt werden.
PB.02.09 Mitomycin-C, Folinat, 5-FU (Mi-Fo-Fu) als Salvage Chemotherapie bei Patientinnen mit hepatisch metastasiertem Mammakarzinom (HMM) und eingeschr~inkter Leberfunktion (I.F) Loibl S., von Minckwitz G., Hofmann K., Cimpoiasu Ch., FauI-Burbes C., H6per D., Costa S., Kaufmann M. Frauenklinik, Universit~tsklinik Frankfurt am Main Zielsetzung: Patientinnen mit eingeschrAnkter LF bei HMM besitzen nur eingeschr~nkte Therapieoptionen. Methoden: Patientinnen mit HMM und eingeschr~nkter LF wurden in die prospektive, offene, Phase II-Studie aufgenommen. Mitomycin-C 8mg/m2 Tag 1, 5-FU 750mg/m2 and Folinat 300mg/m2 Tag 1 und 2 q 28. Die Therapie wurde bei guter Vertr~glichkeit bis zum Progress fortgesetzt. Ergebnisse~ Zwischen Mai 1998 und Januar 2002 wurden 20 Patientinnen mit einem medianen Alter von 53 Jahren (33-74) in die Studie aufgenommen. Bei allen Patientinnen, die mehr als einen Zyklus erhielten, normalisierten sich die Leberwerte. Insgesamt wurden bisher 74 Zyklen appliziert. Myelosupression war die HaupttoxizitAt. "Leukopenie Grade 4 f0hrte bei 2 Patientinnen zu Fieber und eine Patientin entwickelte ein Panaritium. Die mediane TTF betrug 5 Monate. Drei Patientinnen erreichten eine partielle Remission, neun Patientinnen erreichten eine Stabilisierung der Erkrankung. Zusammenfassung: Mi-Fo-Fu ist eine gut tolerierbare Chemotherapie fDr schwer vorbehandelte Patientinnen mit hepatisch metastasiertem Mammakarzinom und eingeschr~nkter Leberfunktion.
S 54 Gyn~ikologische Onkologie PB.02.10 W6chentliche Behandlung rnit Trastuzumab (Herceptin®) und Docetaxel (Taxotere®) bei Patientinnen mit rnetastasiertem Mammakarzinom: Wirksamkeit und Vertr~iglichkeit DSrffling C. 1, Hesse T. 1, Klinke S. 1, Wischnewsky M. 2 Meden H. 1 (1) Frauenklinik, Diakoniekrankenhaus Rotenburg/W0mme, (2) Zentrum for angewandte Informationstechnologien (ZAIT), Universit~t Bremen Zielsetzung: 0berpr0fung der Wirksamkeit und Vertr~glichkeit einer wSchentlichen Therapie mit Trastuzumab und Docetaxel. Methoden: Es wurden 226 Zyklen Trastuzumab und 195 Zyklen Docetaxel bei 15 Patientinnen (Alter 36 - 65 Jahre) mit einem metastasiertem und H ER2-(3berexprimierendem Mammakarzinom appliziert. Behandlungsplan: Trastuzumab 2 mg/kg KG 0ber 30 Min. i.v. und Docetaxel 35 mg/m2 als 1 hInfusion wOchentlich. Die vom Zentrum for angewandte Informationstechnologien (ZAIT) der Universit~t Bremen entwickelte Software "Oncocare Disease Management System" diente der Befunddokumentation. Ergebnisse: Bei 8 Pat. trat eine partielle Remission auf (ORR 53%). MitUere Ansprechdauer: 31 Wochen (15,9 - 86,3 Wochen); Zeit bis zur Progression: 33,8 Wochen (Responder). Die Zeit bis zum Versagen der Behandlung lag bei den Respondern bei 22,5 Wochen (gesamt 18,4 Wochen). Die mittlere 0berlebenszeit bei allen Patientinnen betrug 46,4 Wochen. Nebenwirkungen: Bei zwei Patientinnen trat eine reversible Grad 3 Leukopenie auf. Bei einer Patientin kam es zu einer reve~'siblen Herzinsuffizienz. Zusammenfassung: Die w6chentliche Gabe von Trastuzumab und Docetaxel ist eine wirksame und nebenwirkungsarme Therapie.
PB,02.12 Extern vorbehandeltes Mamrnakarzinom Callies R., Fr0cht Th., Hoffmann O., Schmidt M., Kimmig R. Frauenklinik, Universit~t Essen Einleitung: Neben den primer intern diagnostizierten Mammakarzinomf~llen gibt es auch einen erheblichen Anteil extern vorbehandelter F~lle. Ziel der retrospektiven Studie war es, das Spektrum der Intentionen, Diagnosen und Mal~nahmen bei extern vorbehandelten invasiven Mammakarzinomen zu quantifizieren und den Verlauf zu beschreiben. Patientinnen und Methodik: Diagnosen und Therapien wurden kumulativ erhoben. Tumorspezifische Ereignisse wurden nach zeitlichem Auftreten eingeordnet. Ergebnisse: Zwischen 1966 und 1999 wurden 1007 F~lle mindestens einmal stationer behandelt. Bei insgesamt 618 der 1007 F~lle wurde ein Iokales und/oder distantes Rezidiv diagnostiziert, wovon 205 erstmalig intern festgestellt wurden. Das externe Kollektiv zeichnete sich durch ein deutlich jengeres Alter bei Erstdiagnose aus. Schlul~folgerung: Die hier betrachtete Gruppe mit Mammakarzinomen bietet eine Vielfalt von Diagnosen und Therapien. Auch bei tumorspezifischer Therapie gibt es eine betr&chtliche Variabilit~t der Behandlungsdauer und des Aufwandes, die sich kaum in Form von Pauschalen abbilden I~il~t.
PB.02.11 H~moglobinverlauf bei Hochrisiko- Mammakarzinompatientinnen mit 9 befallenen Lymphknoten im Rahmen einer prospektiv randomisierten Phase III Studie - WSG AM01. Sch0tt G. 1 Mohrmann S. 1 Frick M. 2 Bender H.G. 1
Nitz U. 1 (1) Frauenklinik, Heinrich-Heine Universit~t Desseldorf, (2) WSG an der Heinrich Heine Universit~t
Unter hochdosierten und dosisintensivierten Chemotherapien ist mit ausgepr~gten H~matotoxizit~ten zu rechnen. HbVerl~ufe stehen in Zusammenhang mit Fatigue- Syndrom und kSnnen mSglicherweise mit 0berlebensparametern in Verbindung stehen. Im folgenden werden die Ergebnisse der Hb-Verl~ufe einer bundesdeutschen adjuvanten Phase III Studie zum Vergleich von Tandem- HDC und dosisintensivierter Chemotherapie vorgestellt. Der HDC- Arm besteht aus 2 Zyklen EC- Therapie (q2w), gefolgt von einer Tandem- HDC (Cyclophosphamid, Epirubicin, Thiotepa). Der dosisintensivierte Arm besteht aus 4 Zyklen EC (q2w) gefolgt von 3 Zyklen CMF (q2w). Randomisiert wurden organgesunde Patientin unter 60 Jahren mit R0 resiziertem Mammakarzinom und 9 befallenen axill~ren Lymphknoten. Seit 05/95 wurden 396 Patientinnen randomisiert. Die Auswertung der H~matotoxizit~t erfolgt gem&l~ NCIKriterien. Die erste Interimsanalyse 10197 zeigte die Notwendigkeit der Substitution von durchschnittlich 2 EK pro HDC Zyklus. Das Monitoring der Daten wird im April 02 abgeschlossen. Danach erfolgt die zweite Interimsanalyse, deren Ergebnisse in Bezug auf die H~imatotoxizit~it und 0berlebensparametervorgestellt werden.
PB.02.13 Zytologische Schnellschnittdiagnostik des Mammakarzinoms im OP Menton S., Menton M., Kehl S., Bergmann A., Krainick U., Fersis N., Wallwiener D. Frauenklinik, Universit&tsklinikum T0bingen Einleitung: Die histologische "Schnellschnittdiagnostik" in der Mammachirugie erfordert intraoperative Wartezeiten. Eine zytologische Sofortdiagnostik ist schneller. Material und Methode: Eine Schnellf~rbung basierend auf der May-Giemsa-Grenwald F~rbung wurde mit der Imprinttechnologie kombiniert. Bei 34 Patientinnen wurde diese Technik experimentell simultan zum konventionellen histologischen Schnellschnitt eingesetzt. Verglichen wurden die Ergebnisse des histologischen Schnellschnittes, der definitiven histologischen Diagnose, der Zytosofortdiagnostik und der Imprintzytologie. Ergebnisse: Die technische Bearbeitungszeit der Pr~parate lag bei 3 Minuten. Die Beurteilung erfordert 2 - 5 Minuten, Insgesamt wurden 34 Imprintzytologien mit einem Quick Stain gef~rbt und anschliel~end beurteilt. Die Beurteilungen von 32 Imprintzytologien stimmten mit der definitiven histologischen Diagnose 0berein. In je einem Fall lag ein zytologisch falsch positiver und ein falsch negativer Befund vor. Bez0glich der definitven histologischen Diagnose fand sich im histologischen Schnellschnitt ein falsch-negativer Befund. Das F~irbeergebnis der Schnellf&rbung war vergleichbar mit der herkSmmlichen May-Giemsa-Gr0nwald F~irbung, erfordert aber eine pr&zise Einhaltung der Zeiten. Schlussfolgerung: Die ersten Erfahrungen zeigen, dal~ eine zytologische Schnelldiagnostik eine zuk•nftige adjuvante Option in der intraoperativen Mammadiagnostik ist.
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Gyn~ikologische Onkologie 18.6.01 Mammakarzinompatientinnen mit hohem uPA / PAl-1 im Prim~rtumor profitieren von adjuvanter systemischer Therapie Harbeck N. 1, Zemzoum I. 1, Schmitt H. 1, Kates R. 1 Yurdseven S. 1, Thomssen C. 2, J&nicke F. 2, Kiechle M. 1 (1) Frauenklinik rechts der Isar, Technische Universit~t MBnchen, (2) UniversitAtsfrauenklinik HamburgEppendorf Die prognostische Bedeutung von uPA/PAI-1 beim Mammakarzinom ist auf h6chstem Evidenzniveau validiert (J~nicke et al, JNCI 2001; Look et al, JNCI 2002): Patientinnen mit hohem uPA und/oder PAF1 im Prim~rtumor haben eine signifikant schlechtere Prognose als selche mit niedrigem uPA/PAI-1. Bei 761 Patientinnen mit prim~rem Mammakarzinom (mediane Nachbeobachtungszeit 48 Monate) wurde nun untersucht, ob diese Hochrisikopatientinnen (uPA/PAI-1 hoch) von adjuvanter Therapie profitieren. Methode: uPA / PAl-1 wurden mittels ELISA (American Diagnostica, USA) im Tritonextrakt des Prim~rtumors bestimmt. Ergebnisse: Multivariat war die Kombination uPA/PAI-1 (p<0,001) neben dem Lymphknotenstatus (p<0,001) der st~rkste Faktor fi)r das rezidivfreie Uberleben (DFS). In einem zweistufigen Coxmodel (DFS) zeigte sich die Interaktion ,,Adjuvante Therapie*uPA/PAI1,, (p=0,001) signifikant, nicht jedoch ,,Adjuvante Therapie,, allein. Schlu&folgerung: Der uPA/PAI-1 Gehalt im Prim~rtumor identifiziert Patientinnen mit einem hohen Rezidivrisiko. Diese Patientinnen profitieren signifikant yon adjuvanter systemischer Therapie, insbesondere yon Chemotherapie.
18.6.03 Das Hand-Held Mammotome, Bericht Liber 247 minimal-invasive Mamma-Biopsien Krapfl E. 1 Schwedler K. 1 Peters J. 2, Bug R. 3 Kaufmann M. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik Frankfurt, (2) Radiologische Praxis Frankfurt, (3) Pathologisches Inst. der Univ. Frankfurt 7
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FRAGESTELLUNG: Wit berichten eber Indikationen, DurchfiJhrung und Probleme bei der Anwendung einer neuen minimal-invasiven Methode in der Mammadiagnostik. METHODE: Von 7/00 bis 1/02 wurden an der Universit~tsFrauenklinik Frankfurt 247 sonographisch darstellbare MammaBefunde minimal-invasiv mittels Hand-Held-Mammotome histologisch abgekl~rt. Die Biopsien wurden meist zum Ausschluss eines Mammakarzinoms durchgefiJhrt, um eine offene Biopsie zu vermeiden, oder wenn die komplette Entfemung eines Fibroadenoms gew(Jnscht wurde. ERGEBNISSE: Histologisch fanden wir 102 Fibroadenome, 132 andere benigne Befunde und 13 Karzinome (5%). Im Verlauf liel~en sich in den Biopsieh6hlen sonographisch kleinere H~imatome, die sich in der Regel nach drei Monaten zur(3ckgebildet hatten, nachweisen. Nennenswerte Komplikationen traten nicht auf. SCHLUSSFOLGERUNG: Das Hand-Heid-Mammotome erweist sich als zuverl~issige, komplikationsarme, kosmetisch einwandfreie und relativ kostengDnstige Alternative zur offenen Biopsie, um bei sonographisch darstellbaren, wahrscheinlich gutartigen Mammabefunden ein Karzinom sicher auszuschlief~en bzw. nicht zu ebersehen oder Fibroadenome ohne nachweisbare kosmetische Alteration vollst~ndig zu entfernen.
18.6.02 Sonographisch gesteuerte High-JetStanzbiopsie- eine geeignete Methode zur Abkl~irung solider US- Befunde Gnauert K., Schindelin U., L6hr A., Hils R., du Bois A. Klinik for Gyn~ikologie & gyn. Onkologie, HSKWiesbaden
Zielsetzung: Stellenwert und Sicherheit der sonographischen Stanzbiopsie, Anzahl der notwendigen Stanzzylinder. Methode: Korrelation zwischen Stanzbiopsie, klinischer u. histologischer Diagnose und Trefferquote bei malignen Befunden. Ergebnisse: 2001 wurden 515 High- Jet- Stanzbiopsien durchgefehrt. Maligne zu benigne lag bei 1: 1.5. Bei Karzinomverdacht betrug die Sensitivit~t 0.92, die Spezifit~it 0.94 und der PPV 0.94. Bei V.a. Fibroadenom lag in 4.5% ein maligner/pr~imaligner Befund vor. Die Treffsicherheit der sonographischen High- Jet- Biopsie wird anhand der biopsierten Karzinome mit ann~hernd 100% errechnet. Diese ist mit maximal 3 Stanzzylinder zu erreichen und gr6~enunabh~ingig ab einer Herdgr56e von 3 mm. Zusammenfassung: 3 Stanzzylinder gen0gen fDr eine sichere Diagnose. Auch benigne imponierende Befunde sollten histologisch abgesichert werden. (4.5% Pr~-/Neoplasie - Anteil bei V.a. Fibroadenom). Seitens der Pat.-Belastung, und aus 6konomischem Aspekt ist die Stanzbiopsie eine geeignete Methode solide sonogr. Befunde abzukl~iren und sollte der Mamma- TE vorgezogen werden.
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Gyn~ikologische Onkologie 18.6.04 Effizienz eines strukturierten FrfJherkennungsprogramms fLir erblichen Brustkrebs
Rhiem K. ~, Breuer P. 1, Thomas A. 1, Kempe A. 1, Kuhl C. 3, Warm M. 2, Kuhn W. 1, Schmutzler RK. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik Bonn, Universit~t Bonn, (2) Universit~ts-Frauenklinik K01n, Universit~t K6ln, (3) Radiologische Klinik, Universit&t Bonn
Zielsetzung:lm Rahmen des Programms,, Famili~rer Brust- und Eierstockkrebs,, wurde an der Universit~ts-Frauenkliniken Bonn rund 700 Frauen ein strukturiertes Freherkennungsprogramm (SFP)angeboten. Ziel dieser Untersuchung war die Effizienzanalyse der Prevention. Methoden: Die Daten stammen von 429 Ratsuchenden und Erkrankten mit einer erhShten famili&ren Belastung, die I~nger als ein Jahr an dem SFP teilgenommen haben. Ergebnisse:lm Rahmen des SFP wurden insgesamt 51 Karzinome, darunter 30/51 (59%) pr~valente und 21/51 (41%) inzidente, entdeckt. 85% der Mammakarzinome wurden im Stadium pTis/pT1 und 77% im Stadium pN0 entdeckt. Zusammenfassung:Diese Daten belegen die Effizienz des SFP bei jungen Frauen mit familiArer Belastung fQr Brust- und Eierstockkrebs und einer rund 40 mal hSheren Inzidenz des Mammakarzinoms verglichen mit Frauen der NormalbevSIkerung. (GefSrdert durch die Deutsche Krebshilfe)
18.6.06 Ultrasonographische Charakteristika von BRCAITumoren
Kempe A. 1 Rhiem K. 1, Petzold B. 1 Kuhl CK. 2 Wardelmann E. 3, Kuhn W. 1, Schmutzler RK. 1 (1) Frauenklinik, Uni Bonn, (2) Radiologie, Uni Bonn, (3) Pathologie, Uni Bonn
Zielsetzung: Im Rahmen des Verbundprojekts ,,Famili~rer Brustkrebs" der deutschen Krebshilfe sollte die Wertigkeit der Mamma Sonographie untersucht werden. Material und Methoden: Es wurden Untersuchungsbefunde von 569 Frauen ausgewertet, die yon 1996-2001 an dem Fr0herkennungsprogram teilnahmen. In dieser Gruppe wurden 30 primAre Mammakarzinome entdeckt. Ergebnisse: BRCA 1 Tumoren imponieren typischerweise als glatt begrenzte, homogene LAsionen, die sich differentialdiagnostisch nicht von Fibroadenomen unterscheiden. Wir werden demonstrieren, da& die sonographischen Charakteristika mit spezifischen histomorphologischen Kriterien der BRCA 1 Tumoren korrelieren. Zusammenfassung: Die Erarbeitung b i l d g e b e n d e r Charakteristika des familiAren Mammakarzinoms verbessert dei diagnostische Sicherheit.
18.6.05 GEPARDUO-Studie: Dosisintensivierte vs. sequentielle, I~inger dauernde pr~ioperative Chemotherapie beim operablen Mammakarzinom Interimsanalyse Blohmer JU. 1, v. Minckwitz G. 2, Raab G. 3 Kaufmann M. z (1) Frauenklinik, CCM, Charite, (2) UFK Frankfurt M., (3) Frauenklinik vom Roten Kreuz M(~nchen, (4) Evang. Krhs.Essen Die dosisintensive Therapie war ADOC: Adriamycin 50mg/m2 + Docetaxel 75mg/m2 q14dx4 + G-CSF). Die sequentielle Therapie war die 24 Wochen dauernde sequentielle Behandlung mit AC-DOC: Adriamycin 60mg/m2 + Cyclophosphamid 600mg/m2 q21dx4 gefolgt yon Docetaxel 100mg/m2 q21dx4 (NSABP-B-27 Studie). Tamoxifen (20mg/d) wurde simultan zur Chemotherapie gegeben. Es war geplant, 1000 Patientinnen zu rekrutieren, um gleiche pCR-Raten zu zeigen (Unterschied weniger als 10% vs. 15%, Odds Ratio <0,63). Aus 77 Kliniken und Praxen wurden 913 Patientinnen zwischen 6/99 bis 09/01 in die Studie eingebracht. Die Studie wurde vorzeitig beendet nach 455 Patientinnen im ADOC- und 458 im AC-DOC-Arm aufgrund der Empfehlung des unabh~ngigen Data Monitoring Committees. Die 2. Interimsanalyse zeigte eine Differenz der pCR von 19,5% (CI: 99%, 10,1-28,9%)zwischen beiden Armen. Angaben von 395 Patientinnen (ADOC: 198, AC-DOC: 197) konnten zur Interimsanalyse ausgewertet werden. Der AC-DOC-Arm hatte eine h0herer Rate yon Grad III/IV-Toxizit~ten bei 0belkeit und Erbrechen (15,3% vs. 6,3%), Haut/NageI-Toxizit~t (10,8% vs. 5,2%) und Neurotoxizit~t (7,4% vs. 3,7%). Die NeutropenieRate war im AC-DOC-Arm h0her (69,3% vs. 39,8%), wobei die ADOC-Patientinnen prophylaktisch G-CSF erhielten. Infektionen waren in beiden Armen selten (1,1% und 3,1%). Die Daten zur Effektivit&t (pCR, CR usw.) sind noch verblindet. Die pCR war im Durchschnitt in beiden Armen 14,8%. Eine brusterhaltende Therapie war bei 75,8% der Patientinnen mSglich. Die Daten werden im Fr~hjahr 2002 entblindet wenn alle Patientinnen ihre Behandlung abgeschlossen haben.
18.6.07 Zur0ckgezogen
S 57 Mammakarzinom
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18.6.08 W6chentliche Gabe yon Docetaxel 40 mg/m2 beim anthrazyklinvorbehandeltem, metastasierten Mammakarzinom Gast AS., Beldermann F., Bastert G. Frauenklinik, Universit~its-Frauenklinik Einleitung: Docetaxel ist ein hochpotentes Zytostatikum in der first und second-line Therapie des Mammakarzinoms. In dieser retrospektiven Analyse wurde die Vertr~glic>bkeit, Effektivit~t und Toxizit~it eines Docetaxel-weekly 40 mg/m2 Schemas bei weit fortgeschrittenen und z.Teil stark vortherapierten Mammakarzinom-Patientinnen 0berpriJft. Methode: 32 Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom wurden in w6chentlichen Intervallen mit Docetaxel 40 mg /m2 behandelt. Ein Zyklus bestand aus 6 aufeinanderfolgenden Gaben und 2 w6chiger Therapiepause. Das Patientenkollektiv war adjuvant oder aber in der 1st Line anthrazyklinvorbehandelt (6 x 1 st line, 19 x 2 nd line, 4 x 3 rd line, 3 x 4 th line,). Die Toxizit~t wurde bei jedem Zyklus anhand der Patientendaten evaluiert, das Ansprechen wurde durch bildgebende Diagnostik und Tumormarkerverlauf nach jeweils zwei komplett durchgefiJhrten Zyklen beurteilt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 69 Zyklen (414 Einzelgaben) verabreicht (7 Pat. mit 1 kompl. Zyklus, 16 Pat. mit 2 kompl. Zykten, 6 Pat mit 3 kompl. Zyklen, 3 Pat mit 4 kompl. Zyklen). Eine Response-Beurteilung war bei n = 25 Patientinnen mit mindestens 2 durchgefiJhrten Zyklen m6glich. Das objektive Ansprechen (PR/CR) lag bei 52 %. In der Subgruppe der Patientinnen mit Lebermetastasierung (n=14) lag das objektive Ansprechen (PR/CR) bei 71%. 32 Pat konnten hinsichtlich der H~matotoxizit~it ausgewertet werden. Vorherrschend waren die Leukozytopenien Grad I/ II/ III (22%/34%/22%). Eine Grad IV Toxizit&t oder aber febrile Neutropenien wurden nicht beobachtet. Die h~iufigsten nicht h~imatotoxischen Nebenwirkungen waren Fatigue, Haarausfall, Nagelver~nderungen.
18.6.09 Beratung und operative Behandlung beim heredit~ren Mammakarzinom Schmolling J. 1, Rhiem K. 2 T h o m a s A. 2, Schmutzler RK. 2 (1) Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universit~t zu L0beck, (2) Zentrum f0r Famili~iren Brustkrebs der Universit~its-Frauenklinik Bonn Die Bedeutung der genetischen Belastung fir die operative Behandlung des heredit~ren Mammakarzinoms sollte im Rahmen dieser Auswertung untersucht werden. Daf0r wurden 700 Frauen aus 566 Familien evaluiert, die im Rahmen des Programmes Famili~irer Bustkrebs an einer intensiven Fr0herkennung teilnehmen. Bei der Beratung zur Durchfehrung operativer Mart,nahmen wurden die speziellen Aspekte des famili&ren Mammakarzinoms berecksichtigt. Eine psychoonkologische Begleitung war obligat. Im Beobachtungszeitraum von 5 Jahren traten in dem betreuten Kollektiv 40 Mammakarzinome und 11 Rezidive auf. 27 dieser Mammakarzinome wurden zun~ichst brusterhaltend therapiert, bei den 34 Tumoren der Stadien T1 bzw. Tis lag die Rate bei nahezu 80%. Eine prophylaktische Mastektomie wurde bei 6 Patientinnen mit bereits freher behandelten Mammakarzinomen durchgefehrt, 4 davon hatten eine BRCA-Mutation. Der Wunsch nach prohylaktisch operativen Ma&nahmen beim heredit~ren Mammakarzinom ist gering. Die interdisziplin~re Beratung ist for eine tragf~ihige Entscheidung der Patientin eine wichtige Voraussetzung, ebenso die intensivierte Nachsorge. (FSrderung durch die Deutsche Krebshilfe)
PB.03.01 Wunsch nach prophylaktischen Ovarektomien bei Frauen mit famili~rer Belastung f~ir Eierstockkrebs
PB.03.02 Hormonersatztherapie (HRT) und Histopathologie des postmenopausalen Mammakarzinom
T h o m a s A., Rhiem K., Ulrich U,, Schmutzler R. Frauenklinik Bonn, Universit~it
GQrcan S., Ortmann O., Diedrich K. Frauenklinik, Universit~t LiJbeck
Zielsetzung: In dieser prospektiven Studie wurde die Akzeptanz der prophylaktischen Ovarektomie sowie die Korrelation zum Risikoprofil bei Frauen mit famili~irer Belastung fQr das Ovarialkarzinom untersucht.
Fragestellung: Untersuchung des Einflusses yon HRT auf die histopathologischen Kriterien von Mammakarzinomen bei postmenopausalen Patientinnen. Methodik: Es wurden 161 Patientinnen mit prim~irem Mammakarzinom untersucht. Einschlu6kriterien waren Postmenopausenstatus, Information 0ber etwaige hormonelle Ersatztherapie und vollst&ndige Histopathologie (einschlie61ich ER, PR, HER-2). Ergebnisse: Patientinnen, die keinerlei HRT erhalten hatten (n=88), wiesen eine durchschnittliche Tumorgr61~e von 1,1-2,0 cm auf. Bei Patientinnen mit HRT (n=73) hingegen ergab die GrSI3e der Tumoren 2,1-3,0 cm. Diese Differenz war nicht signifikant. Tumorgrad, Expression von ER, PR und HER-2 deuteten auf keinen Unterschied zwischen den Gruppen. Die Mehrheit der Patientinnen in beiden Gruppen wies keine Lymphknotenbeteiligung auf. Die Anzahl der Patientinnen mit Lymphknotenbefall war in beiden Gruppen vergleichbar bis auf das Stadium pN1 bi, welches h~ufiger auftrat unter Patientinnen mit HRT (12 vs. 3, p= 0,0059). Schlul~folgerung: Zusammenfassend besteht allgemein kein Unterschied in der Histopathologie des Mammakarzinoms zwischen Patientinnen mit vorausgegangener HRT oder denen ohne hormonelle Ersatztherapie.
Methoden: Rund 700 Frauen mit einer familiAren Belastung fiJr Brust-und Eierstockkrebs werden im Rahmen des Verbundprojektes der Deutschen Krebshilfe im Zentrum Bonn betreut. Allen Frauen wird die T e i l n a h m e am FrQherkennungsprogramm angeboten. Hierbei werden die Frauen 0ber die Risiken und Chancen der prim~ren Pr&vention interdisziplinAr beraten. Die prophylaktische Ovarektomie stellt unter bestimmten Vorraussetzungen eine Option dar, De[ gegenw~irtige Beobachtungszeitraum liegt bei 6 Jahren. Ergebnisse: Es entschieden sich 30 Frauen fer eine prophylaktische Eierstockentfernung. Davon waren 22 Frauen (73%) bereits an einem Mammakarzinom erkrankt. Alle Frauen wiJnschten im Vorfeld eine Gentestung, der in 60% der F~ille positiv auffiel. Bei zwei Frauen wurden okkulte Metastasen eines Mammakazinoms diagnostiziert. Zusammmenfassung: Die Akzeptanz der prophylaktischen Ovarektomie in unserem Risikokollektiv ist gering.
S 58
Gyn~ikologische Onkologie PB.03.03 Therapie von Frauen mit gyn~ikologischen Krebserkrankungen unter Studienbedingungen - eine Untersuchung zu motivationspsychologischen Aspekten der Studienteilnahme, Compliance und Lebensquali~it Paepke S., Schmieta D., HiJttner Ch., Hauschild M., Mi311er S., Sehouli J., Blohmer JU., Lichtenegger W. Frauenklinik, GynAkologische Onkologie, Charite Problem: Welche Faktoren patientenseitig die Teilnahme an Therapiestudien bestimmen ist wenig hinterfragt. Untersuchungen zu motivationspsyhologischen Aspekten der Studienteilnahme, zur Verst~indlichkeit der Aufkl~irung, zum Verst~indnis der Studieninhalte und der Durchf0hrungsmodalit~ten, sowie perstJnlichkeits- und krankheitsspezifische Faktoren, die zur Zustimmung und zu einer hohen Compliance fiJhren, stehen aus. Material und Methoden: Die hier d a r g e s t e l l t e therapiebegleitende Fragebogensequenz (selbst erarbeitete und validierte FragebSgen) untersucht diesen Themenkomplex: Informiertheit , Einstellung zu Therapiestudien,
Kontroll~berzeugung, Krankheitsverarbeitung,
Arzt-Patienten-Beziehung, Lebensqualit~,t, Freiburger
PersSnlichkeitsinventar Ergebnisse: Von 10/01 bis 02/02 wurden 23 Patientinnen mit gyn~kologischen Krebserkrankungen befragt: Wissen um Therapie unter Studienbedingungen n=19 (83%) Inhaltsbeschreibung der Studie n=6 (26%), GefiJhl als Versuchsobjekt n=3 (13%), der aufkl~rende Arzt wirkt i~berzeugt vom Vorteil dieser Therapieform n=20 (87%), Vertrauen in die sie behandelnden Arzte n=20 (87%). Die weitere Durchfi~hrung der Untersuchung soil multizentrisch und in Zusammenarbeit mit anderen onkologischen Fachdisziplinen erfolgen,
[email protected]
PB.03.04 Die Bedeutung der sonographisch gezielten Stanzbiopsie in der Abkl~irung suspekter Mammabefunde Wilke CM. ~, Schmitt L. ~, Schreer I. 1, LiJttges J. 2, Jonat W. 1 (1) Frauenklinik, Universit~tsklinikum Kiel, (2) Pathologie Einleitung: Wir untersuchten an einem grol~en Patientenkollektiv die Verl~sslichkeit der Stanzbiopsie sowie die Verhersagekraft der sonomorphologischen
Differenzierungkriterien. Methodik: Von 01/97 bis 11/98 fehrten wit an der UFK Kiel 335 sonographisch gezielte Stanzbiopsien suspekter Mammabefunde durch. Die Untersuchungen erfolgten in Freihand-Technik mit einem Hochgeschwindigkeits-Stanzger~t. Die sonomorphologischen Differenzierungskriterien wie Form der L~sion, Randbegrenzung, Echogenit~t, retrotumor5ses Schallverhalten und Randkontur wurden einzeln und zusammen mit den histologischen Resultaten verglichen. Ergebnisse: Die histopathologische Untersuchung ergab 190 invasive Karzinome, 5 DCIS, 1 ADH sowie 110 benigne Ergebnisse. 177 Pat. wurden an unserer Klinik operiert. Hierbei konnten alle stanzbioptiseh malignen Resultate best&tigt werden, in 4 F~llen mit benignem Stanzergebnis zeigte sich intraoperativ ein Karzinom. Die sonographische Dignit&tseinsch~tzung best&tigte sich bei Malignit&tsverdacht zu 95 %, bei Benignit~tsverdacht zu 90 %. Schlu~folgerungen: Die sonographisch gezielte Stanzbiopsie suspekter Mammabefunde erbrachte in unserem Kollektiv bei 4 falschmegativen F&llen eine Sensitivit~t von 98,8 % und eine Spezifit~t yon 100 %. Sie ist somit als eine wertvolle und sichere Methode in der Diagnostik und Therapieplanung von Mammaneoplasien anzusehen.
PB.03.05 Netzwerk Mamma-Karzinom-Versorgung
PB.03.06 Ern~ihrung und Brustkrebsrisiko - eine FallKontrolI-Studie
K6sters C., Nold A., Zoll C. Itertalklinik, Krankenhaus
Adzersen KH. 1, Jess P. 1, Freivogel K. 1 Gerhard I. 1, Bastert G. 2 (1) Abt. Gyn. Endokrinologie u. Fertilit~tsstSrungen, (2) Abt. AIIg. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Univ.Frauenklinik Heidelberg
- Kontroverse: Mammographie-Screening ( Modell Niederlande) versus suffizienter FrQherkennun9 (Untersuchung, Sonographie...) - gute Zusammenarbeit interdisziplin~ir: am Beispiel einer kleinen Einheit wie der Itertalklinik Aachen und angeschlossener Praxen (Gyn~kolegie, Radiologie, Pathologie, Humangenetik, Haust~rzte) - mit dem Patienten als Mittelpunkt eines umfassenden Netzwerkes als Schaubild - aktuelle Fordarung des Gesundheitsministeriums betreffend Mammographie ( weniger Mammographie, weniger PE'S )
Hintergrund: Ern,~hrung als Einflussfaktor des Brustkrebsrisikos Fragestellung: Einfluss des Gemi~se- und Obstverzehrs und ausgew~hlter Mikron&hrstoffe auf das Mammakarzinomrisiko Methode: Altersgruppen-gematchte, hospital-basierte FallKontrolI-Studie, 307 prim~,re Ma-Ca-F&lle, 356 Kontrollen. Detaillierte Erfassung der Ern&hrungsgewohnheiten mit FFQ. Ergebnisse: Erh6hter Verzehr yon rohem Gemi~se incl. Salate und Gemi~se insgesamt (roh und gekocht) (oh. vs. untere Tertile) sind mit einer signifikanten Verringerung des Ma-CaRisikos assoziiert (adj. OR = 0,63; 95% CI 0,43-0,92 bzw. OR = 0,28; 95% CI 0,11-0,64). Signifikante inverse Risikoassoziation fiJr DNA stabilisierende Mikron~hr-stoffe Vitamin C (OR = 0,60; 95% CI 0,38-0,94), _-Carotin (OR = 0,60; 95% CI 0,380,95), Folate (OR = 0,60; 95% CI 0,35-1,00), Calcium (OR = 0,45; 95% CI 0,27-0,74), Zink (OR = 0,47; 95% (3 0,24-0,91) und Kupfer (OR = 0,57; 95% CI 0,34-0,95). Kein Einfluss wurde f0r die Aufnahme von Obst, gekochtem GemQse, Ballaststoffe, Vollkornprodukte, Mangan und Eisen beobachtet. Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Daten zeigen, daf~ rohe GemQse, bestimmte Mikron~hrstoffe oder mit diesen assoziierte Substanzen das Brustkrebsrisiko senken kSnnen.
S 59 Mammakarzinom - klinische Aspekte III
PB.03.07 Intraoperative Bestrahlung (IORT) beim Mamrnakarzinom Rensing K. ~, Reinartz G. 2, Regidor AP. 1, Lelle R. ~, Willich N. 2, Kiesel L. 1 (1) Klinik und Poliklink for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, (2) Klinik und Poliklink for Strahlentherapie, UK MOnster Die adjuvante Bestrahlung ist ein Teil der Therapie des brusterhaltend operierten MaCa (BET), bestehet~d aus der Bestrahlung des Restdr0senkSrpers und einer Boostbestrahlung des Tumorbetts. IORT erm(Jglicht eine pr~zise dosisintensive B~strahiung mit homogener Dosisverteilung unter Schonung des ebrigen Gewebes. Seit Dezember 2000 wird in einer Pilotstudie die intraoperative Bestrahlung des Tumorbetts bei BET durchgef0hrt. Einschlu&kriterien sind bei pr~operativ histologisch gesichertem MaCa Alter 18 bis 70 Jahre, Tumorgr6&e bis 3cm und Monozentrizit~t. Nach BET und axill&rer Lymphonodektomie werden die R~inder der Wundh5hle adaptiert. Der PlexiglasTubus wird auf das Tumorbett aufgesetzt und an den Elektronen-Linearbeschleunigerangebracht (hard-docking). Es wird eine Boostdosis yon 9Gy appliziert. Elektronendosis und Dosierungstiefe werden durch Computertomografie des Thorax, prQoperativen Ultraschall und intraoperativer Messung des Situs festgelegt. Postoperativ wird die Restbrust perkutan normofraktioniert mit 50Gy bestrahlt. Neun Patientinnen wurde bisher mittels IORT bestrahlt. Die Dosis im Tumorbett sowie die pulmonale Exitdosis werden berechnet. Die Applikation ist problemlos m6glich. Perioperative Beschwerden wurden bisher nicht festgestellt. Der aktuelle Stand der Studie wird berichtet.
PB.03.09 Untersuchungen von Silikon-Brustimplantatkapseln nach Explantation bei Kapselfibrose - Korrelation mit dem Baker-Score Siggelkow W, 1, Faridi A. 1, Spiritus K. 1, Klosterhalfen B. 2, Rath W. 1 (1) Frauenklinik, RWTH Aachen, (2) Institut for Pathologie, RWTH Aachen EinfQhrung: Die h~ufigste Komplikation von Brustimplantaten ist die Kapselkontraktur, welche in Abh~ingigkeit vom Schweregrad eine Implantatentfernung nach sich zieht. Wir haben Korrelationen der klinischen Beschwerden vet der Explantation mit den histologischen Ergebnissen der fibrSsen I.mplantatkapsel untersucht. Patienten und Methoden: Wir untersuchten 53 fibrSse Implantatkapseln von 43 Patientinnen, davon 23 Implantate mit glatter Oberfl~che und 18 texturierte Implantate und 12 texturierte Gewebeexpander. Der Nachweis von Histiozyten und Pseudoepithelialisierungen an der Implantatinnenseite sowie der Silikonaustritt i n die Implantatumgebung, die Verkalkung der Kapsel und der prAoperativ bestimmte Baker-Score wurden in vierstufigen bzw dreistufigen Scores erfal~t. Ergebnisse: Eine Kapselfibrose trat h&ufiger in Abh~ngigkeit vonder Implantatliegezeit und dem Alter der Patientin auf und ging mit einer hSheren Kapseldicke einehr. Eine Pseudoepithelialisierung fanden wit vollst~ndig oder partiell in 52,8% der F&lle an der Kapselinnenseite. Der Nachweis von Silikon in der Implantatkapsel gelang h~ufiger in glatten Implantatkapseln und nach hohen Implantatliegezeiten. Schlu6folgerungen: Sowohl das Baker-Stadium als auch die Kapseldicke und der histologische Entzendungsnachweis waren signifikant mit der Implantatliegedauer verkn~3pft. Die Enstehung der Kapselfibrose wird anhand der Ergebnisse diskutiert.
PB.03.08 Isolierte Vaginalmetastase eines Mammakarzinoms Dettling A. 1, Capeller B. 1, M011erT. 1, Gassel AM. 2, Dietl j. 1, S0tterlin M 1 (1) Frauenklinik,, (2) Pathologisches Institut, Universit&t W0rzburg Einleitung: Metastasen eines Mammakarzinoms in den inneren Genitalorganen sind extrem selten. Wir berichten 0bet die isolierte vaginale Metastasierung eines Mammakarzinoms. Fallbericht: Eine 64j&hrige Patientin stellte sich zur Abkl~rung einer leichten vaginalen Blutung vor. 5 Jahre zuvor war die Patientin wegen eines Mammakarzinom rechts (T1N1M0) mastektomiert worden und erhielt seitdern eine adjuvante Therapie mit Tamoxifen. Die klinische Untersuchung zeigte polyp6se Ver~nderungen im Bereich des Scheidenabschlusses bei Z. n. Hysterektomie und Adnexektomie. Die histologische Untersuchung der Probeexzisate ergab ein wenig differenziertes, solides Karzinom. Durch verschiedene immunhistochemische Untersuchungen konnte dieses als Metastase des bekannten Mammmakarzinoms identifiziert werden. Weitere Fernmetastasen wurden mittels R6ntgenThorax, Oberbauchsonographie, Skelettszintigraphie und diagnostischer Laparoskopie ausgeschlossen. Bei der Patientin wurde zun&chst eine Laparotomie mit partieller Kolpektomie und eine Umsteliung der endokrinen Therapie auf Aromatasehemmer durchgefiJhrt sowie 5 Monate sp~ter aufgrund eines Rezidivs eine Radiatio der Vagina. Schiussfolgerung: Bei unklaren malignen Prozessen im Bereich der inneren Genitalorgane bei bekanntem Mammakarzinom muss eine isolierte Metastasierung auch bei Fehlen weiterer Femmetastasen differentialdiagnostisch in Betracht gezogen werden.
PB.03.10 Zuri) ckgezogen
S 6O
Gyn~ikologische Onkologie PB.03.11 Serum Parameter des Eisenstoffwechsels bei Patientinnen mit Mammakarzinom Ulbrich EJ., Lebrecht A., Schneider I., Lantzsch T., Ludwig E., KOIbl H., Hefler LA. Gynaekologie, Martin Luther Universitaet Fragestellung: Gibt es Unterschiede der Parameter des Eisenstoffwechsels bei Patientinnen mit Mammakarzinom, duktalem Karzinoma in situ (DCIS) und gesunden Patientinnen? Methode: Von April 2000 bis Juli 2001 wurden aus pr~ioperativen Blutentnahmen von Patientinnen mit Mammakarzinom (n=84), DCIS (n=29), Fibroadenom (n=100) und gesunden Frauen (n=14) HAmoglobin (Hb), Serum-Eisen, Serum-Ferritin, Serum-Transferrin und Serum-TransferrinRezeptor bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit klinischen Daten korreliert, Ergebnisse: Bei Patientinnen mit Mammakarzinom zeigten sich normale Hb-Werte von 13,8 (0,8) mg/dl. Serum-Eisen-, SerumTransferrin- und Serurn-Transferrin-Rezeptor-Werte zeigten keine signifikanten Unterschiede bei Patientinnen mit Karzinomen, benignen VerAnderungen und den gesunden Kontrollen. Bei Patientinnen mit Mammakarzinom zeigten sich signifikant erhShte Serum-Ferritin-Werte (p=0,04). SerumFerritin-Werte korrelierten bei Patientinnen mit Mammakarzinem signifikant mit positivem Lymphknotenstatus (p=0,01, 62ng/ml versus 129 ng/ml). Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass Serum-FerritinWerte bei maligner Erkrankung erhSht sein kSnnen. Bei Patientinnen mit Mamakarzinom k6nnte Serum-Ferritin ein prAdiktiver Faktor for positiven Lymphknotenbefall sein.
PB.03.13. Pr~idiktive Faktoren for axill~iren Lymphknotenbefall bei Patientinnen mit T1Mamma-CA Tie J. 1 Bader A A, 3 BOhner M. ~ Volkholz H. 2 Tulusan A H. (1) Frauenklinik, Klinikum Bayreuth, (2) Institut for Pathologie, (3) Geb.-Gyn. Uniklinik Graz, (~sterreich Ziel: Ziel war es, m0gliche Parameter zu identifizieren, die eine prAdiktive Aussage eber das Risiko von axillArem LK-Befall erlauben und dadurch Risikogruppen identifizieren, bei der ein Verzicht auf die axillAre LK-Dissektion m0glich w~re. Methoden: Bei 458 Pat. mit prim&rem T1-Mamma-CA und Axilla-dissektion wurde der LK-Status mit ver-schiedenen Merkmalen des PrimArtumors korreliert, wie Alter, Tumorgr0~e (TuGr), Tumorlekalisation, Grading (G), Histologie, Lymphgef~l~einbruch (LGE), ER- und PR-Status, DNA-Index, SPF, Ki67, EGFR, p53, HER2/neu, uPA, PAl-l, Tumorzellen im Knochenmark. Ergebnisse: 4 prAdiktive Faktoren mit p<0,01 (TuGr, G, LGE , Ki-67) konnten mittels univariater und multivariater Analyse identi-fiziert werden. Bei Pat., die die Kombination prAdiktiv ung0nstiger Faktoren hatten (high-risk-Gruppe, HRG) lag eine axill~re Metastasierung in 78,3% tier F~ille vor, bei g0nstigen pr&diktiven Faktoren (Iow-risk-Gruppe, LRG) nur in 4,8%. Pat. mit 1-3 ungOnstigen Faktoren (inter-mediate-risk-Gruppe, IRG) hatten einen Befall yon 19,0 bis 41,5%. Zusammenfassung: Mit den 4 prAdiktiven Faktoren kann das Risiko der axillAren LK-Metastasierung abgeschAtzt werden. In der HRG w~re eine LK-Dissektion obligat, in der IRG ware eine Sentinel-node-Biopsie sinnvoll und in der LRG ware ein Verzicht auf die Axilladissektion denkbar.
PB.03.12 BET als Therapieoption bei der ~ilteren Patientin mit Mamma-CA Behner M. ~ Tie J. 1, Volkholz H. 2 Schulze W. 3 Tulusan A H. 1 (1) Frauenklinik, Klinikum Bayreuth, (2) Institut for Pathologie, (3) Institut for Strahlentherapie und Nuklearmedizin Ziel: Ziel dieser Untersuchung war es herauszufinden, ob die brusterhaltende Carcinomchirurgie (BET) auch bei der ~lteren Pat. eine geeignete Therapieoption ist und inwieweit Bestrahlung nach BET bei der Alteren Patientin obligat ist. Methodik: FOr diese Untersuchung wurden 307 Pat. *65 Jahren mit Mamma-CA im Zeitraum von 1994 bis 2001 evaluiert. Das Alter, alas Tumorstadium, die operative und die adjuvante Therapie und der Krankheitsverlauf wurden dokumentiert. Ergebnisse: In 39,7% der F~lle lag ein T1-CA vor, in 36,9% ein T2-CA (4,6% T3- und 16,3% T4-CA). Der N0-Status wurde in 47,6% der F~lle dokumentiert. 65,6% der operablen FAIle konnten brusterhaltend mit Axilladissektion therapiert werden. AIs adjuvante Therapie erhielten nur 14,9% der Pat. eine Chemo-therapie. In nur 45,7% der FAIle wurde eine Iokale Radiatio durchgef0hrt. Im Verlauf erkrankten (mediane Beobachtungszeit: 26 Monate) 4,6% der Pat. an einem Rezidiv (4,3% der bestrahlten Pat, und 4,9% der nicht bestrahlten Pat.). Zusammenfassung: Die BET mit Axilladissektion ist auch in der Altersgruppe *65 Jahre eine gut geeignete Therapiemal~nahme und sollte Therapiestandard sein. In mehr als 50% der FAIle kann bei der Alteren Patientin auf eine zusAtzliche Iokale Strahlentherapie der Brust verzichtet werden ohne Risiko einer erh6hten Lokalrezidivrate.
$61 Molekulare/experimentelle Onkologie I
06.01.01 Stellenwert bestimmter Prognosefaktoren i m Hinblick auf die Auswirkungen eines In-BrustRezidivs nach Brusterhaltender Therapie beim Mammacarcinom Weing~rtler S. 1, Caffier H. 2 (1) Frauenklinik, Leopoldina Krankenhaus der Stadt Schweinfurt, (2) Universit~its-Frauenklink~W0rzburg
Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, den Stellenwert for die Entstehung eines In-Brust-Rezidivs (IBR) im Hinblick auf bestimmte Prognosefaktoren und die Auswirkungen eines In-BrustRezidivs im Hinblick auf eine Fern~etastasierung, bzw. das GesamtOberleben der Patientinnen Z-u 0berpr(Jfen (558 Pat. der U FK WOrzburg zwischen 1984 und 1995). Ergebnisse / Schlussfolgerung: Nach dieser Studie stellen grSBere Tumoren, ein positiver Nodalstatus, der Histologietyp und der Hormonrezeptorstatus keine Kontraindikation for eine Brusterhaltende Therapie dar. Eventuell aufgrund der bevorzugt angewandten interstitiellen Tumorbettaufs~ttigung gibt es keine Beziehung zwischen der GrSBe des tumorfreien Randsaums und dem Auftreten von IBR. Da das In-Brust-Rezidiv keinen Einfluss auf Gesamteberleben und Fernmetastasenfreies 0berleben zeigt, ist die Brusterhaltung auch bei jungen / pr~menopausalen Patientinnen durchaus vertretbar.
06.01.03 ZurOckgezogen
06.01.02 Stellenwert der Lymphonodektomie beim Endometriumkarzinom in Deutschland Sehouli J. 1, Camara J. 2, Stengel D. 3, Lichtenegger W. 1 (1) Charite/Campus Virchow-Klinikum, Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, (2) Klinikum Hoyerswerda, Frauenklinik, (3) Institute for Clinical Economics/Unfallkrankenhaus Berlin
Im Management des Endometriumkarzinom hat sich das primer chirurgische Staging etabliert. Hierbei wird von verschiedenen Arbeitsgruppen die Lymphonodektomie (LND) empfohlen. Angaben zum operativen Vorgehen fehlen for Deutschland. In einer Querschnittsstudie (10/2001-1/2002) wurden 1030 standard. Fragebt~gen an Frauenkliniken in Deutschland versendet. R0cklaufquote: 57,8%. Nur 7,3% f0hren keine LND durch, 62,9% in ausgew~hlten F~llen, 29,7% regelm~Big. 27,1% setzen das ,,Sampling", 72,9% die systematische LND ein. 26,6% f0hren die LND pelvin und paraaortal durch. 31,7% verfolgen die LND aus Gr0nden des Stagings, 3,1% des 0berlebens und 65,2% wegen beidem. 94,5% gaben an, dass der LK-Befall einen Einfluss auf ihre Wahl der adjuv. Behandlung besitzt. 76,8% bzw. 36,9 w&hlen in den Stadien 1/11 bzw. Ill/IV eine RT, 20,4% bzw. 51,7% eine RadioChemotherapie. Die LND findet in Deutschland eine hohe Akzeptanz. Der Stellenwert einer Radio-Chemotherapie sollte im Rahmen von klinischen Studien untersucht werden.
06.01.04 Gonadotropin-Releasing Hormon Typ II (GnRHII) Rezeptor in gyn~ikologischen Karzinomen GrQndker C. 1, G0nthert AR. 1, Millar RP. 2 Emons G. 1 (1) Univ.-Frauenklinik GSttingen, (2) MRC, Edinburgh, Scotland (2) KQrzlich konnte gezeigt werden, dal~ in Primaten ein zweites GnRH-System existiert. In dieser Studie sollte analysiert werden, ob in humanen Endometrium- und Ovarialkarzinomzellen ein for GnRH Typ II (GnRH-II) spezifischer Rezeptor exprimiert wird. Zus~tzlich sollte untersucht werden, ob GnRH-II Effekte auf die Proliferation der Tumorzellen zeigt.Mittels RT-PCR und Southern Blot konnten wir zeigen, dab die Endometriumkarzinomzellinien Hec-lA und Ishikawa sowie die Ovarialkarzinomzellinien EFO-21, NIH:OVCAR-3 und SK-OV-3 GnRH-II Rezeptor mRNA exprimieren. Die Proliferationsrate dieser Zellinien wurde dosisund zeitabh~ngig durch natQrliches GnRH-II reduziert (p<0,001). Dieser Effekt war signifikant grSBer, als die antiproliferativen Effekte equimolarer Dosen des GnRH-I Agonisten Triptorelin (p<0,001). In der GnRH-II Rezeptor positiven, aber GnRH-I Rezeptor negativen SK-OV-3 Zellinie zeigte zwar GnRH-II, aber nicht Triptorelin antiproliferative Effekte.Unsere Ergebnisse zeigen, da6 humane Endometriumund Ovarialkarzinomzellen GnRH-II Rezeptoren exprimieren. GnRH-II besitzt signifikant st~rkere antiproliferative Effekte, als der GnRH-I Agonist Triptorelin. Die Ergebnisse der GnRH-II Rezeptor posiven, aber GnRH-I Rezeptor negativen OvarialkarzinomzellinieSK-OV-3 lassen den Schlu6 zu, dab die beobachteten Effekte von GnRH-II nicht auf eine Wechselwirkung mit dem GnRH-I Rezeptor zur0ckzuf0hren sind. F~rderung: German Israeli Foundation for Scientific Research.
S 62
Gyn~ikologische Onkologie 06.01.05 Tumorspezifische onkolytische Adenoviren beim Ovarialkarzinom Bauerschmitz G. 1, Lain JT. 1, Kanerva A. 1, Dall P. 2, Curiel DT. 1 Hernminki A. 1 (1) UAB Gene Therapy Center, (2) UniversitaetsFrauenklinik Duesseldorf
06.01.06 Zentrosomale Aberrationen (ZA) beim prim~iren Mammakarzinom (MK) sind assoziiert mit dem Nodalstatus und der Hormonrezeptorexpression
7
Fragestellung: Ovarialkarzinome werden meist im Stad. Ill diagnostiziert und gehen mit einer schlechten Prognose einher. Hauptproblem ist die intraperitoneale Karzinose. Ziel unseres Therapieansatzes war die Entwicklung eines sich ebense flexibel ausbreitenden, aber nur tumorabh~ngig replizierenden Virus.
Methodik:
Ein onkolytisches Adenovirus mit einer E1A-Deletion (-24bp) wurde kloniert. Seine Replikation ist von einem OvCa-typischen Signaldefekt (p16-RB) abh~ingig. Zus~tzlich wurde die VirushiJIle mit einer Integrin-bindenden Sequenz (RGD-4C) genetisch so modifiziert, dass eine Coxsackie-AdenovirusRezeptor (CAR)-unabh&ngige Infektion mSglich ist.
Ergebnisse:
Die Infektionsrate konnte dadurch um den Faktor 10-100 gesteigert werden. Ad5-A24RGD zeigt bei OvCa-Linien eine starke onkolytische Potenz. In einem 3D-Modell aus prim~ren OvCa-Zellen wurde Virus-Replikation nachgewiesen. im Tierversuch zeigten Ad5-A24RGD therapierte M~use ein signifikant vefl&ngertes Oberleben mit einer Komplettremission der intraperitonealen OvCa-Knoten (p<0.0001). Die Evaluierung der Biodistribution und Toxizit~t wird derzeit durchgefehrt.
Schlul~folgerung:
Moderne onkolytische Adenoviren der 3. Generation stellen ein neues Therapiekonzept beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom dar und sind in klinischen Studien zu (~berprOfen.
06.01.07 Quantitative Western Blot Analysen der PTENExpression beim Ovarialkarzinom SchSndorf T. 1, Roth G. 1 Becker M. 1 Sch&fer R. 1 GShring U-J. 2, Mallmann P. 1 (1) Frauenklinik, Universit~tsklinik KSIn, (2) Johanniterkrankenhaus Bonn In dieser Studie wurde die Expression des Tumorsuppressors PTEN in Ovarialkarzinomen (OvCa) quantitativ erfal~t. Gesamtprotein wurde isoliert aus Tumorgewebe von 97 OvCaPatientinnen (Median 59 Jahre), darunter 49 primAre Karzinome (41 solide Biopsien, 8 Tumorzellen aus Aszites) and 48 Rezidive (36 solide, 12 Proben aus Aszites). 50 pg des Lysats wurde elektrophoretisch getrennt und auf Nitrozellulose transferiert. PTEN wurde chemi-lumineszent mit Hilfe eines polyklonalen Antik5rpers detektiert. 0.25 ng PTEN Protein wurde in jedem Assay als Standard mitgefLihrt. Die Quantifizierung erfolgte densitometrisch. Die Ergebnisse (Median) wurden mit dem klinischen Stadium bzw. der Tumorhistologie des Kollektivs verglichen. Die PTEN Konzentration von Ovartumoren ist median 83.2 pg/mg Gesamtprotein (primer, 76.2, rezidiviert, 90.0, p0.05). Es zeigt sich ein nicht-signifikanter Trend zu erhShter PTEN Expression in fortgeschrittenen Stadien (FIGO I,II, 65.8, FIGO III, 92.7, FIGO IV, 82.8). Signifikant erh6hte PTEN Level wurden in endometrioiden Karzinomen beobachtet (127.5, p<0.05). Die PTEN Expression ser6ser und anderer Subtypen lag im Bereich des Medians (87.3 bzw. 96.8). Die Studie zeigt eine variable PTEN Expression in endometrioiden OvCa. Die PTEN Expression ist unabh~ngig vom klinischen Stadium bzw. anderen histologischen Subtypen. Die Daten weisen auf einen Einflul~ des PTEN-Signaltransduktionsweges auf endometrioide OvCa hin.
Schneeweiss A. 1, Sinn H-P. 2, Ehemann V. 2, Khbeis T. 1, He AD. 3, Basted G. 1, Kr0mer A. 3 (1) Frauenklinik, (2) Pathologisches Institut, (3) Med. Klinik V, Universit~t Heidelberg
Erste Untersuchungen lassen vermuten, dass ZA beim MK zur genetischen Instabilit&t und Progression beitragen. Wir analysierten Zentrosomenzahl und -struktur von 103 konsekutiv resezierten prim&ren MK durch immunhistologische F~rbung zentrosomaler Proteine. Je Probe wurden 600 Tumorzellen in drei Regionen evaluiert, um den maximalen Anteil an Tumorzellen mit ZA (MZA) zu bestimmen. Durch Chi-Quadrat Tests wurden Asseziationen zwischen dem MZA und folgenden Prognosefaktoren erfal~t: Alter, TumorgrO&e, Nodalstatus, Grading, Hormonrezeptor- und Her2-Status, Anteil von Ki67, p53 und Bcl-2 positiven Tumorzellen, DNA- und ProliferationsIndex, S-Phasen Fraktion. Einen abnormalen MZA fanden wir bei 92 von 103 MK (89%). Er war signifikant korreliert mit einem Nodalbefall (p<.0001) und negativen Hormonrezeptoren (p<.0001). Eine grenzgradig signifikante Korrelation bestand mit einem Alter <50 Jahren (p=.05) sowie einer Her20berexpression (p=.05). Bei nodal-negativen Patientinnen war ein abnormaler MZA assoziiert mit einem DNA-Index 1,5% (p=.006). Die Korrelation mit den st~rksten negativen Prognosefaktoren deutet auf eine kausale Rolle von ZA bei genetischer Instabilitf:it und MK-Evolution hin.
06.01.08 Therapie humaner Mammakarzinomzellen in NOD/SCID M~usen mit reaktivierten autologen T-Memory ZeUen SchGtz F, 1 Strittmatter HJ. 1 Diel IJ. 1 Umanski V. 2 Solomeyer EF. 1, Schirrmacher V. 2, Beckhove P. 2, Basted G. 1 (1) UniversitAtsfrauenklinik, Universit~t Heidelberg, (2) Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg ,
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T-Memory Zellen, die gegen tumorassoziierte Antigene (TAA) reaktiv sind, k~nnen bei Patientinnen mit Mammakarzinom (BC) vor allem im Knochenmark (BM) nachgewiesen werden. Durch eine Restimulation mittels Dendritischer Zellen (DC) in vitro kSnnen T-Memory Zellen des BM eine IFN-gamma-Produktion und eine Herausbildung einer Zytotoxizit~t entwickeln. Um diese Funktionen in vivo zu testen wurde ein k~irzlich etabliertes NOD/SCID Mausmodell genutzt. Humane BC-Zellen wurden in die M&use implantiert. Sie zeigten nach wenigen Tagen ein invasives Wachstum, TAAExpression und Zytokeratinproduktion. Autologe T-Memory Zellen des BM, die mittels TAA-gepulsten DC reaktiviert wurden, wurden zusammen mit diesen DC in die Maus injeziert. Die T-Zellen zeigten eine Infiltration des Tumor, eine weitere Zellproliferation und eine zytotoxische Aktivit~it gegen Tumorzellen. In 2/3 aller F~lle f0hrte dies zu einer partiellen oder kompletten Remission. Diese Reaktionen sind gewebsund zellspezifisch. T-Memory Zellen des peripheren Blutes waren bei ausreichender Stimulation nicht in der Lage, solche Effekte auszulSsen. Wir vermuten, dal3 aus dem oben genannten eine effektive zellul~re Immuntherapie des Mammakarzinoms entwickelt werden kann.
S 63 Molekulare/experimentelle
Onkologie
PB.06.01 Tumorantigens as tools in cellular immunotherapy and immunodiagnostic of breast cancer
I
06.01.09 CD31 Expression am Prim~irtumor und Nachweis h~imatogen disseminierter Tumorzellen im Knochenmark von Brustkrebspatientinnen: Korrelation und prognostische Relevanz
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Schaffer P. 1 Janni W. 1 Rack B. 1 Strobl B, Schindlbeck C. 1, Kentenich C, Rjosk D. 1, Sigg W, R a m m e l G. 1 S o m m e r H. 1 Braun S. 2 >. (1) I. Frauenklinik, LMU MQnchen, (2) Frauenklinik der TU M0nchen Der Nachweis einer 0berexpression von CD31 ist ein Indikator fQr eine verst~rkte Neoangiogenese von soliden Malignomen. Wir untersuchten den Zusammenhang einer 0berexpr. von CD 31 und dem Nachweis isol!erter Tumorzellen (ITC) im Knochenmark (KM), sowie deren proqnostische Relevanz. Yon 7/1994 bis 7/1998 wurde an der I. FK/ LMU MQnchen prospektiv bei 202 Pat. mit Mamma-Ca eine KM-Punktion durchgefiJhrt. Der Nachweis von ITC im KMwurde mit dem ZytokeratinantikOrper A45-B/B3 und APAAP-F~irbung erzielt. Die CD31 Expr. wurde mit dem JC-701A Antik6rper und der semiquantitativen Methode des Chalkley-Counts bestimmt. Die Pat. wurden 40,5 Monate nachbeobachtet. Zwischen jenen 59 Pat, (29,2%) mit Nachweis von ITC im KM, und jenen 56 Pat. (27,7%) mit einer CD31 Expr. 5% am PrimQrtumor fand sich keine Korrelation (P--0,89). W~ihrend sich in der univariaten Analyse der Nachweis von ITC als s i g n i f i k a n t e r Prognoseparameter best&tigte (P=0,030), fand sich keine prognostische Relevanz fLir die CD31 Expr. (P=0,25). In der multivariaten Analyse bestanden lediglich Tumorgr6Be (P=0,008) und axill~irer Nodalstatus (P=0,011 ) als unabh~ngige prognostische parameter, jedoch nicht Grading (P=0,97), CD31-Expr. (P=0,57) und KM-Stautus (P=0,13). Der Nachweis von ITC im KM ist zur Prognoseeinsch~tzung besser geeignet, als die Bestimmung der CD31 Expr. am PrimQrtumor.
PB.06,O2 Pseudohermaphroditismus masculinus Ver~inderungen im SRY-Gen und ihre Bedeutung ffir die gonadale Entwicklung beim Swyer-Syndrom Pfeil P. 1 Schie61 K. 1 Zerres K. 2 Wieacker P. 3 Neulen J. 1 (1) Klinik fi)r Gyn. Endo. & Reprod. Med., RWTH Aachen, (2) Institut fiJr Humangenetik, RWTH Aachen, (3) Institut ffJr Humangenetik, Med. Hochschule Magdeburg y
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G0ckel B. 1, Rentzsch C. 1, Kayser S. 1, Marme A. 2, S t u m m S. 2 Stevanovic S. 3, G r u b e r I. 1 Wallwiener D. 1 (1) Frauenklinik, Universit~it T0bingen, (2) Frauenklinik, Universit~it Heidelberg, (3) Immunologie, Universit~t TQbingen
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Kasuistiken: Zwei Patientinnen wurden zur Abkl~irung einer prim&ren Amenorrhoe vorgestellt. Bei der ersten Patientin (16 Jahre) land sich ein Chromosomenbefund mit 46 X, delY pl 1.2. Die molekulargenetische Untersuchung zeigte, dab das SRYGen komplett fehlt. Bei der Laparoskopie stellte sich ein kleiner Uterus mit unauff~illigen Tuben dar. Die Gonaden waren im Sinne von Streakgonaden ver~indert. Histologisch bestanderi diese Streakgonaden aus bindegewebigem Stroma mit rudiment~iren Tubuli ohne Keimzellnachweis.Bei der zweiten Patientin (18 Jahre) land sich ein unauff~illiger m~innlicher Chromosomensatz (46, XY). Die molekulargenetische Untersuchung zeigte im Codon 452 des SRY-Gens eine Mutation von CCC zu CGA, die den Austausch der Aminos~iure Prolin zu Arginin verursacht. Bei der Laparoskopie stellte sich ein kleiner Uterus mit unauff~lligen Tuben dar. Die Gonaden waren im Durchmesser ca. 10 mm. Histologisch zeigten sich in der linken Gonade im Markbereich nesterf6rmig Keimzellen mit deutlicher Kemheterochromasie und bizzaren Kernformen. SchluBfolgerungen: Diese Ergebnisse legen nahe, dass for die m~nnliche Gonadenentwicklung mehrere Genprodukte des SRY-Gens verantwortlich sind.
We started two clinical trials using cellular vaccines for metastatic breast cancer patients - either tumor-cell based or immune-cell based: i) The advantage using a tumor cell vaccine is that it represents an antigen reservoir which activates polycIonal immune responses. The introduction of genes encoding CD80 and Her2/neu improves their immunogenicity and antigenicity, ii) Loading of autologous dendritic cells with tumor epitopes present a target-specific approach. By using a cocktail of HLA-A*0201-restricted epitopes related to CEA, SSX-2, NY-ESO-1, MUC-1, MAGE-1 and Her2/neu it should be possible to induce polyclonal T-cell responses. We plan to correlate the vaccine-induced immune response with the clinical response evaluating peptide-specific T-cells: qRT-PCR (sensitivity ca. 1/100.000 cells) and ELISpot (1/250.000) were used to define the function of T-cells by their cytokine profile. TetrameF staining (1/1000) is independend of T-cell function. In a pilot study functional Her2/neu- and MUC-l-specific T-cells could be detected in the blood of non-vaccinated breast cancer patients by monitoring antigen-dependend INF-g-mRNA, protein release and tetramer staining. Our data indicate that vaccination can be based on the stimulation of tumorantigenspecific T cell precursors in cancer patients. Moreover, qRTPCR can be used to perform an "immunological staging".
PB.06.03 Wahrscheinlichketi der Brust-krebserkrankung und des BRCAl/2-Mutationsstatus - ein Vergleich durch Risikoberechnungsmodelle Fasching PA. 1, Lux M. 1, Aba F. 1, Goecke TO. 2, NestleKr~mling C. 2, N i e d e r a c h e r D. 2, Beckmann MW. 1 (1) UFK Erlangen, (2) UFK D0sseldorf Fragestellung: Verschiedene statistische Berechungsmodelle f0r das Mammakarzinom(MaCa)-Erkrankungsrisiko und/oder den BRCA1/2-Mutationstr~gerstatus werden eingesetzt. In Tumorrisikosprechstunden (TRS) existieren fiJr Ratsuchende keine einheitlichen Strategien zu individuellen Risikoberechnungen. Methode: FOr 735 Frauen aus 464 Familien - interdisziplin~ir in der TRS beraten - wurde individuell mit 7 Modellen das Risiko zur MaCa-Erkrankung (GaiI-Modell, Claus-Daten, Cyrillic-Stammbaum-Programm, V, 2.1, Cyrillic V. 3], zum TrAgerstatus fiJr eine BRCA1-Mutation (Shattuck-Eidens-Daten, Couch-Daten, Cyrillic Version 2.1,Cyrillic V. 3) und BRCA2Mutation (Cyrillic V.3] berechnet. Ergebnisse: Die Modelle benutzen unterschiedliche Parameter. Probandinnen mit EinschluBkriterien (DKH-Studie) haben ein berechnetes medianes MaCa-Erkrankungsrisiko von 18-23% und eine Wahrscheinlichkeit for eine BRCA1-Mutation yon 10-44%. Signifikante Unterschiede ( 1 0 % ) waren for verschiedene Modelle zum MaCa-Erkrankungsrisiko bei bis zu 19% und zum BRCA1-Mutationstr~gerstatus bis zu 44% der berechneten Werte vorhanden. Berechneter und nachgewiesener BRCA1/2Mutationsstatus korrelierten variabel (0,4
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Gyn~ikologische Onkologie PB.06.04 Tenascin - ein Marker f/Jr die maligne Potenz intraepithelialer Neoplasien der Zervix (CIN) St6rer S., Lantzsch T., K61bl H., GSpel C. Klinik und Poliklinik for Gyn~kologie, Martin-LutherUniversit~t Halle-Wittenberg Fragestellung: Praeinvasive neoplastische L~sionen der Zervix haben in den letzten Jahren an Inzidenz stark zugenommen. Die HPV-Infektion scheint bei der Entstehung eine entscheidende Rolle zu spielen. Wir gingen der Frage nach, inwieweit Tenascin, ein Invasionsmarker, beim Zervixkarzinom und dessen Vorstufen (CIN) reagiert und zur Dignit~tsbeurteilung herangezogen werden kann. Methode: Es wurden 44 Patientinnen (24-82 Jahre) davon 11 Frauen mit Zervixkarzinom und 21 mit CIN verschiedener Grade untersucht, 9 PE's zeigten keinen pathologischen Befund. In 3 Fallen lag eine Zervizitis vor. Die Tenascinf~rbung sowie der HPV-16,18,31,33-Nachweis am Paraffinschnitt erfolgte mittels indirekter Immunfluoreszenz. Ergebnisse: Tenascin war in allen Proben mit CIN und beim Zervixkarzinom in zunehmender Intensitat nachweisbar. In L~sionen nicht neoplastischer Genese war Tenascin kaum zu sehen. 24 Proben (54,5%) waren HPV-16,18 positiv. Interessant ist die starke Tenascinreaktivitat in Blutgefa6en bzw. bei L~sionen entz0ndlicher Genese. Schlul~folgerung: Tenascin ist in entzQndlichen Ver~nderungen, praeinvasiven und invasiven Lasionen der Zervix ungeachtet einer HPV-Infektion mit zunehmender Intensitat nachzuweisen. Der Tenascinnachweis in den verschiedenen Proben unserer Studio I~sst an eine Malignomentstehung zervikaler Lasionen auf dem Boden einer Entz0ndung denken.
PB.06.05 Herstellung und Screening von Antik6rperGenbibliotheken immunisierter Mammakarzinom-Patientinnen
Toleikis L. ~ Kaul S. ~ DQbel S. 2 Basted G. 1 (1) Onkologisches Labor, Universit~tsfrauenklinik Heidelberg, (2) Lifebits AG, T0bingen
Fragestellung: Entwickeln mit synthetischen MUC1Gykopeptiden immunisierte Mammakarzinom-Patientinnen Antik~rper gegen natives MUCI? Lassen sich mittels Phagen Display rekombinante, an natives MUC1 bindende scFvFragmente gewinnen? Methode: Aus den Lymphozyten einer immunisierten Patientin wurde eine Antik6rper-Genbibliothek in einem Phagemid hergestellt. Mit dieser Bibliothek wurde ein Phagen Display durchgef0hrt. Antigene waren synthetische MUC1-Glykopeptide sowie natives MUCI. Ergebnisse: Es gelang, spezifisch an synthetische MUC1-Glykopeptide bindende Phagenantik6rper anzureichern. In einem ELISA konnte eine starke Bindung dieser PhagenantikSrper an synthetische MUC1-Glykopeptide gezeigt werden, eine Bindung an natives MUC1 jedoch nicht. Es konnte keine Anreicherung spezifisch an natives MUC1 bindender Phagenantik6rper erzielt werden. Schlu6folgerung: Die bei der Patientin durch die Immunisierung induzierten Antik6rper zeigten keine Reaktivitat mit nativem MUCI. Es konnten keine rekombinanten scFvFragmente gewonnen werden, die an natives MUC1 binden.
PB.06.06 Hochrisiko-Brustkrebspatientinnen: Vergleich des Ph~inotyps und der Funktionen von Lymphozyten in vitro
PB.06.07 Unterschiedliche Lokalisation yon verschiedenen Ostrogenrezeptoren in Mammaund Endometrium karzinom-Zelllinien
Koldovsky U., Mohrmann S., Oletzki A., Karaoglu A., Nitz U., Bender H.G. Frauenklinik, Heinrich-Heine Universit~t
Schoenitz L. 1, Djahansouzi S. 1, Benten P. 2 Hanstein B. 1, Wunderlich F. 2, Dall P. 1, Bender HG. 4, Niederacher D. 1
Hochrisiko-Brustkrebspatientinnen wurden zur Therapie in zwei Gruppen geteilt. Arm A beinhaltet stammzellgest0zte Hochdosischemotherapie und Arm B wird mit dosisintensivierter Chemotherapie behandelt. Funktion und Phanotyp von Lymphozyten verandern sich im Laufe einer derart radikalen Therapie. Der Phanotyp der Lymphozyten wurde am Ortho CytoronAbsolut mit kauflichen Antik6rpern gemessen, die Funktion durch 3H Thymidineinbau und Produktion von Zytekinen bestimmt. Ein signifikanter Unterschied ergab sich in den CD4+ und CD8+ Populationen. Wahrend die CD4 + Zellen bei Arm A Patientinnen abfielen, stiegen die CD 8+ Zellen am Ende der Therapie au6ergewShnlich an. Bei Arm B Patientinnen sinkt die Zahl der einzelnen Populationen ahnlich wie bei allen anderen Chemotherapieformen. Die Untersuchungen der in vitro Funktionen werden tabellarisch dargestellt. Zusammenfassend ergibt sich eine wesentliche Ver~inderung der Lymphozytensituation for mindestens 24 Monate nach Randomisierung.
(1) Frauenklinik, Heinrich-Heine Universit~t D0sseldorf, (2) Abteilung for Molekulare Parasitologie, Universit~it Desseldorf Steroidhormone wirken im klassischen Modell vor allem 0ber die Interaktion mit zytoplasmatischen :und/oder nuklearen Rezeptoren. Ferner gibt es Hinweise 0ber membranstandige (3strogenrezeptoren in einigen TUmorzellinien (z. B. MCF-7). Humane Mamma- und Endometriumkarzi~qom-Zelllinien wurden bzgl. der klassischen Ostrogenrezepteren (ERa und ERb) mittels quantitativer PCR charakterisiert. Die Lokalisation der (3strogenrezeptoren in Tumorzelllinien wurde mit Hilfe von konfokaler Lasermikroskopie und Durchflu6zytometrie untersucht. Unsere Daten deuten auf die Koexistenz von membranstandigen und klassischen (3strogenbindungsstellen. Untersuchungen mit AntikS[per gegen ERa und ERb deuten auf eine weitgehend bis ausschliel31iche intrazellulare Lokalisation dieser Rezeptoren. Hingegen existieren ZelI-Populationen die eine vorwiegend membranstandige ~strogenbindung zeigen. Ein pestulierter (3strogenrezeptor in der Tumorzellmembran kSnnte als alternativer therapeutischer Angriffsort von Antihormonen dienen.
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Molekulare/experimentelle Onkolgie I PB.06.08 Zur~ckgezogen
PB.06.09 Immunohistochemische Expression yon Her2/neu, Steroidrezeptoren, Ki67 und p53 und deren Korrelation in Mammatumoren Mylonas I., Makovitzky J., Richter DU., Friese K., Gerber B. Frauen- und Poliklinik, Universit~t Rostock Ziele dieser Analyse waren die Evaluation der Expression von Her2/neu, ER, PR, Ki67 und p53 sowie deren Korrelation in histopathologisch differenten Mammakarzinomen (MC). Paraffin-fixiertes Gewebe van 89 invasiven duktalen- und 19 Iobul&ren MC, 5 tubul~iren-, 9 medull~iren-, 31 muzinSsen-, 4 papill~ren-MC, 35 DCIS und 6 CLIS wurden f0r diese Parameter analysiert. Invasiv duktale MC zeigten eine h#here Ki67 Expression als DCIS/CLIS, eine positive Korrelation zwischen Grading und PR sowie zwischen Her2 und Ki67. LobulAre MC zeigten geringere PR und Ki67 Expression als tubul~re bzw. medull&re MC sowie eine Korrelation zwischen Her2 und Ki67. DCIS-F~ille zeigten eine Korrelation zwischen Grading und Her2 sowie Grading und Ki67. Diese Resultate offenbaren ein hOheres malignes Potential von invasiven duktalen/Iobul~ren MC als andere Subtypen. Die Her2 Expression war assoziiert mit der Ki67 Expression in invasiven duktalen/Iobularen MC, was auf ein h6heres invasives Potential dieser MC schlier~en I~Bt. Das in DClS-F~illen den invasiven MC ~ihnliche Expressionsmuster dieser Parameter zeigt, dab DCIS eine maligne Vorform von invasiven duktalen MC sein k6nnte. Die Korrelation zwischen Grading und Her2 sowie Grading und Ki67 in DCIS k6nnte auf besondere Subgruppen schlie~en lassen, die ein erh6htes Risiko fiJr die Genese eines invasiven MC besitzen.
PB.06.10 Transforming Growth Factor-beta I(TGF)im Serum von Mammakarzinompatientinnen Katzer K. 1 Lebrecht A. 1 Hefler L. 2 Ludwig E. 2 Ulbrich E. 1', Seliger E. 1, Koelbl H. 1 ' (1) Klinik for Gyn~ikologie, Martin-Luther-Universit~t, Halle, (2) Klinik for Gyn~ikologie, Universit&t Wien
PB.06.11 Serumanalysen zum Monocyte chemoattractant protein-1 (MCP-1) beim Mammakarzinom
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Fragestellung: In vitro-Daten beim Mammakarzinom lassen fiJr das TGF eine regulative Rolle in der Karzinogenese vermuten. Ziel dieser Studie war es, TGF-Serumwerte zu analysieren und mit den klinisch-histologischen Daten und den Tumormarkern CEA und CA 15-3 zu korrelieren. Methode: Mittels Enzymimmunoassay wurden in den pr~ioperativ gewonnenen Blutproben die TGF-Serumwerte von 129 Frauen mit Mammakarzinom, 150 mit benignen Brustver~nderungen, 30 Frauen mit DCIS und 26 gesunden Kontrollen analysiert. Ergebnisse: Der durchschnittliche Serum-TGF-Wert betrug bei Mammakarzinompatientinnen 500,74+/-121,76 ng/ml. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zu den Patientinnen mit benignen Ver~inderungen (477,78+/-114,00 ng/ml) bzw. den gesunden Kontrollen (506,97+/-74,60 ng/ml). Frauen mit DCIS (456,66+/-79,55ng/ml) wiesen verglichen mit Karzinomen und gesunden Kontrollen signifikant niedrigere Werte auf (p=0,02). Wir fanden keine Zusammenh~nge zu Tumorgr6sse, Nodalstatus, Alter, Hormonrezeptorstatus und den Tumormarkern. Zusammenfassung: Pr~ioperative TGF-Serumkonzentrationen spiegeln m6glicherweise das Stadium der Tumorprogression wieder. Sie kSnnten somit von Bedeutung sein in der Beurteilung pr~maligner Brustver~inderungen.
Lebrecht A. 1 Hefler L. 2, Ludwig E. 2, Ulbrich E. 1 Seliger E. 1, K61bl H. 1 (1) Klinik for Gyn~ikologie, Martin-Luther-Universit~t, Halle, (2) Klinik for Gyn~ikologie und Geburtshilfe,Universit~t Wien Fragestellung: MCP-1 wurde in Studien in Zusammenhang mit der Entstehung und dem biologischen Verhalten von Malignomen gebracht. Ziel dieser Studie war es, MCP-1 Serumspiegel zu analysieren und mit den klinischen Daten und den Tumormarkern CEA und CA 15-3 zu korrelieren. Methode: Mittels ELISA-Technik wurden in pr~operativen Blutproben die Serum-MCP-1-Spiegel von 131 Frauen mit Mammakarzinom, 152 Frauen mit benignen Brustver~inderungen, 30 Frauen mit DCIS und 27 gesunden Kontrollen analysiert. Ergebnisse: Durchschnittliche MCP-1 Serumspiegel betrugen bei Frauen mit Mammakarzinom 209,8+/-105,9 pg/ml. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zu den Werten der Patientinnen mit DCIS (211,2+/-105,2 pg/ml), benignen Ver~nderungen (205,9+/-148,8 pg/ml) und gesunden (201,5+/93,8 pg/ml) Kontrollen (p--0,7). Beim Mammakarzinom waren hShere MCP-1 Serumkonzentrationen mit fortgeschrittenem Tumorstadium (p=0,03) und Lymphknotenbefall (p=0,046) assoziiert. Im weiteren fand sich eine signifikante Korrelation zum Tumormarker CEA (p=0,001), jedoch nicht zu CA 15-3, Alter, Tumorgrading und Hormonrezeptorstatus. Zusammenfassung: Preoperative MCP-1 Serumwerte geben beim Mammakarzinom m6glicherweise einen Hinweis auf die Aggressivit~it des Tumors und das metastatische Potential.
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Gyn~ikologische Onkologie PB,06.12 Inhibition des Zellwachstums yon humanen Brustkrebszellinien durch (Sstrogen
Gremm B., Hass R., Sohn C. AG Biochemie und Tumorbiologie, Klinik f[Jr Gebur[shilfe, Perinatologie und allg. Gyn~kologie, MHH / Krkhs Oststadt
Effekte von C)strogen wurden auf das Wachstumsverhalten yon humanen Brustkrebszellinien untersucht. MCF-7, MDA-MB-231 und T-47D Zellen wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen von 1,3,5(10)-estratriene-3,17&-diol ((~strogen) zwischen 24h und 96h stimuliert. Zu den jeweiligen Zeitpunkten wurden mittels Analyse der Zellen im Durchflul~zytometer die Populationsanteile in den einzelnen Zellzyklusphasen bestimmt, sowie der Anteil an Zellen in der subG1 Phase, der nekrotische oder apoptotische Populationen determiniert. Inkubation der Zellen mit bis zu 10uM (~strogen fLir 24h verursachte initial eine signifikante Akkumulation der Zellen in der G2/M Phase. Bei Ostrogenkonzentrationen zwischen 10uM und 100uM zeigten die ~iblicherweise adh~renten Zellen weitgehend eine Suspensionskultur als Einzelzellen. Bei diesen Kulturen iJber einen Zeitraum von 96h wurde auch ein kontinuierlicher Anstieg des Anteils an Zellen in der subG1 Phase gemessen. Diese Ergebnisse deuten daraufhin, dass hohe Ostrogenkonzentrationen m6glicherweise DNA-Sch~den induzieren, welche bei insuffizienten Reparaturvorg&ngen zur Apoptose fiJhren.
13.06.01 HER2 Polymorphismus und Brustkrebsrisiko
Wang-Gohrke S. 1, Kreienberg R. 1, Chang-Claude J. 2 (1) Frauenklinik, Universitt~it UIm, (2) Abteilung Epidemiologie, DKFZ-Heidelberg
Das Proto-Onkogen HER2 codiert ein TransmembranGlykoprotein mit Tyrosinase-Aktivit~t, welches die Zellproliferation reguliert. In einer bevSIkerungsbasierten Fallkontrollstudie innerhalb der chinesischen Bev61kerung wurde erstmals ein erh6htes Brustkrebsrisiko mit einem Polymorphismus yon Valin zu Isoleucin in Codon 655 in Verbindung gebracht. Wir verwendeten eine grol~e bev61kerungsbasierte Fallkontrollstudie innerhalb deutscher Kaukasierinnen um nachzuweisen ob dieser Polymorphismus das Brustkrebsrisiko ver~indert oder yon anderen bekannten Risikofaktoren abh~ingt. 615 Patientinnen mit der Diagnose eines in-situ oder invasiven Brustkrebs wurden mit jeweils zwei Kontrollen rekrutiert. Der Codon 655-Polymorphismus wurde unter Verwendung des bereits zuvor beschriebenen PCRRFLP-Assays analysiert. Die H~ufigkeit des Mutant-Allels entsprach der welche fl.ir Kaukasierinnen berichtet wurde und war h6her als die fi.ir Chinesinnen. Wit beobachteten keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Genotyp-Verteilung der Krebspatientinnen verglichen mit der Kontrollgruppe (p=0.83). Verglichen mit Wildtyp-Homozygoten, war die Tatsache, ein Tr~iger des Mutant-AIlels zu sein, mit einem statistisch signifikanten zweifach erh6hten Risiko f0r Brustkrebs verbunden bei Frauen mit einer positiven Familienanamnese.
PB.06.13 MUC1 Targeting mit dem monoklonalen Antik6rper BM7 bei Patientinnen mit Lymphknoten-positiven Mammakarzinom: Immunologie und klinische Ergebnisse Kaul S., Bartik B., Eichler A., Bastert B. Onkologisches Labor, Universit~tsfrauenklinik Heidelberg Methode: 20 Mammakarzinompatientinnen (T1-3, N1, M0, R0) wurden nach Standardtherapie durchschnittlich 7 mal im Abstand von 4 Wochen mit 2,5 , 20 oder 50 mg BM7 i.v. immunisiert. Serumproben wurden far die Antik6rperanalyse, Lyphozyten ffir die Analyse von MUCl-spezifischen T-Zellen und NK-Zellen eingesetzt. Ergebnisse: Bei der i.v. Applikation des murinen AntikSrpers traten keine anhaltenden unerw0nschten Arzneimittelwirkungen auf. Bei allen Patientinnen wurden humane anti-Maus Antik5rper (HAMA) erst nach der dritten bzw. vierten Immunisierung induziert. Humane Antik6rper und humane T-Zellen mit MUC1-Spezifit~t waren zu keinem Zeitpunkt nachweisbar. Im klinischen Verlauf zeigt die Immuntherapiegruppe (n=20) nach 52 monatiger Nachbeobachtungszeit eine Gesamt0berlebensrate von 100% gegen~iber 70% (6/20) der Kontrollgruppe. Schlussfolgerung: Die Antik6rper-vermittelte zellul~re Zytotoxizit~it (ADCC) wurde als ein Teilmechanismus der BM7 Wirkung belegt. Parallel fiJhrt die BMT-Opsonierung yon Tumorzellen zu einer verbesserten Presentation von Tumorantigen durch dendritische-Zellen. Die Therapie mit dem MUCl-spezifische n mui:inen monoklonalen Antik6rper BM7 e~6,1~fnfft h nebenwirkungsarme, adjuvante Therapieans~tze f~r z~!reiche MUCl-i3berexprimierende Karzinome.
13.06.02 Etablierung und Standardisierung des ChorionAllantois-Membran (CAM) Models zur Untersuchung der Tumorinvasion yon Zervixkarzinomzellen Rudlowski C. 1, Laurin L. 3, AI Masaoudi K. ~, Frank H-G. 2, Riediger D, 3, Rath W. 1 (1) Frauenklinik, RWTH Aachem (2) Institut f0r Anatomie, (3) Klinik f0r Zahn-, Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Einleitung: Die Zerst6rung der Basalmembran und die Erosion von Gef~i6en stellen Kriterien de~" Tumorinvasion dar. Um Einblicke in diesen Machanismus ZU gewmnen, wurde ein neues in vivo Model etabliert. Mat. u. Meth: Befruchteten Eiern von Puten wurde ein lcm2 gro6es Areal der Ei-Schale entfernt und 105 Hela-Zervix-Ca Zellen auf die CAM aufgetragen. Nach einer 14-t~igigen Bebrntung wurden die Eier ge6ffnet und die CAM entfernt und fixiert. Zur Identifizierung der Hela-Zelien wurde immunhistochemisch Vimentin markiert, ein Marker fiir HelaZelien. Die Schnitte wurden mikroskopisch ausgewertet, um eine Tumorinvasion und einen Gef~6einbruch nachzuweisen. Ergebnisse: In 25% der befruchteten Puten-Eizellen konnten Hela-Zellen identifiziert werden, welche die CAM durchbrochen hatten. Es zeigte sich eine Zerst6rung der Membran und bei mehr als 50% zudem eine Tumorinvasion in die Blutgef~l~e. Mittels Vimentin-F~rbung konnten die invasiven Zervixkarzinom-Zellen identifiziert werden. Diskussion: Mit unserem in vivo Model I~i&t sich die Tumorinvasion einfach und reproduzierbar analysieren. Es bietet daffiber hinaus einen vielversprechenden Ansatz zur Pri.ifung von Therapieoptionen.
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Molekulare/experimentelle Onkolgie II 13.06.03 Der HPV-Test nach Therapie einer CIN hat zur Rezidiveinsch~itzung klinische Relevanz BOhmer G., B r u m m e r O., Hollwitz B., K0hnle H., Petry K.U. Abteilung for gyn~ikologische O n k o l o g i e , M e d i z i n i s c h e Hochschule Hannover Eine persistierende HPV-Infektion ist Vorraussetzung for die Entstehung von Prtikanzerosen der Zervix uteri. Therapie der Wahl ist die chirurgische Entfernung der L~sionen. Die Gefahr eines R e z i d i v e s ist vom b i o l o g i s c h e n V e r l a u f des zugrundeliegenden HPV-Infektes abh~ingig. Frage: Ist eine p o s t o p e r a t i v e HPV-Kontrolle zur RezidivfriJherkennung zustitzlich zur routinema6igen Zytologie sinnvoll? 333 Patienten mit CIN II / III wurde in der Zeit v0n 1998 - 2001 operativ behandelt. Alle Patientinnen waren,im HCII far high risk HPV positiv. Im weiteren Verlauf wurde neben der routinem~i6igen Zytologie ein HPV-Test zur Kontrolle und teilweise eine Kolposkopie durchgefiJhrt. Bei 182 Frauen wurde der HPV-Test innerhalb der ersten Jahres durchgefiJhrt, bei 151 nach einem Jahr. Ergebnisse: Insgesamt zeigten 20,4% eine HPV Persistenz. Diese war im ersten Jahr mit 24,2% gegeniJber 15,9% in der Gruppe Liber ein Jahr signifikant hSher (p< 0,01). 80% der CIN II/111 Rezidive wurden durch den HPV-Test entdeckt, 60% waren zytologisch auff~illig. Die HPV-Persistenz war bei histologisch nicht sicher im Gesunden entfernten L~isionen mit 37,5% signifikant hSher als bei vollst~indig entfernten L~isionen (18,3%). Eine HPV-Diagnostik zur Einsch~itzung des Rezidivrisikos ist bei Patientinnen nach CINTherapie sinnvoll. Die klinische Relevanz einer persistierenden HPV Infektion scheint nach mehr als einem Jahr grO6er.
13.06.05 Die maligne Transformation von Zervixepithelien ist assoziiert mit einer erh6hten mRNA und Protein-Expression des Glukosetransporters Glut 1 A d h a m i B. 1 M o s e r M. 3 S c h l e h e B. 1 R u d l o w s k i C. 1 AI M a s a o u d i K. 1, B0ttner R. 2, Rath W. 1 (1) Frauenklinik, RWTH A a c h e n , ( 2 ) I n s t i t u t f0r P a t h o l o g i e , Universit~t Bonn, (3) Institut f0r Pathologie, RWTH A a c h e n Einleitung: Unsere Studie soil kl~iren, ob die Expression yon Glut 1 im zervikalen Gewebe mit einer malignen Transformation korreliert. Material und Methoden: Untersucht wurden Proben yon 48 CIN III L~isionen-, 42 CIN I /CIN II Ltisionen, 94 invasiven K a r z i n o m e n bzw. L K - M e t a s t a s e n und 38 Kontrollen. Immunhistochemische Untersuchungen wurden mit monoklonalen anti-Glut 1 Ak's und der Immunperoxidasetechnik durchgefiJhrt. Zur Best~tigung der Ergebnisse wurde eine in situ Hybridisierung der Glut 1 mRNA mit P33 durchgefLihrt. Ergebnisse: Es zeigte sich eine schwache Expression von Glut 1 im Kontrollgewebe, eine deutlich verst~irkte Glut 1 Expression in pr~ineoplastischen Proben, die signifikant mit dem Grad der Dysplasie korrelierte (p<0,01). In den Zervix-Ca's und den Metastasen fand sich eine starke GLUT-1 Expression (p<0,001). Diese Ergebnisse konnten auf mRNA-Level best~itigt werden. SchlurSfolgerung: Wir konnten erstmalig zeigen, dal~ die Glut 1 mRNA- und Protein-Expression eng mit der malignen Transformation des Zervixepithels einhergeht. Glut 1 eignet sich demnach als diagnostischer Marker zur Erkennung von Zervixdysplasien. Der Glut 1 v e r m i t t e l t e , e r h 6 h t e Glukosestoffwechsel von Zervixkarzinomen bietet zudem einen i n t e r e s s a n t e n t h e r a p e u t i s c h e n A n s a t z for G l u k o s e Antimetaboliten.
13.06.04 Cellular Assay for double strand break Repair as a potential System for the Assessment of Cancer Susceptibilities. WiesmOller L., A k y 0 z N., SOsse S., B o e h d e n G.S. U niversittitsfrauen klinik, Universittit Correct repair of double strand breaks (DSBs) is central to the maintenance of the genomic integrity in mammalian cells, since errors give rise to translocations, deletions, duplications, and expansions, and thereby accelerate the multistep process of tumor progression. In previous studies, systems for probing recombination were mostly based on time and labour intensive procedures selecting for survival phenotypes. Here, we developed and applied a cellular assay for DSB repair with a fast readout, which is based on fluorescence detection and on controlled initiation by the I-Scel meganuclease. The system is transferable to immortalized and primary cells by retroviral transduction. In view of the frequent mutational alterations of recombination-related tumor suppressors, e.g, in hereditary cases of breast cancer, this assay is interesting with respect to the determination of cancer susceptibilities, p53 counteracts sister chromatid exchanges and gene amplifications and is frequently inactivated in breast cancer. Several groups, including our own, unanimously reported on up to 100 fold elevated recombination rates, when p53 was inactivated genetically or by interactions with viral tumor antigens. Additionally, physical and genetic links were established between p53 and recombination factors, n a m e l y the recombinase Rad51, and the breast cancer genes BRCA1 and BRCA2. Here, the assay was used to analyse the activities of wtp53 in comparison to a series of p53 hot spot mutants, which unveiled a correlation between the recombination regulatory defectiveness and the probability of mutation in cancer patients. Thus, the functional status of p53 as a tumor suppressor is reflected by its regulatory activities in recombination, and can be detected by this novel assay.
13.06.06 Die Paclitaxel-induzierte Apoptose von Mammakarzinom Zelllinien ist Caspasevermittelt und kann durch die Stimulation des CD40-Rezeptors moduliert werden S t u m m S*. 1, M e y e r A*. 2, Bastert G. 1, W a l l w i e n e r D. 2, G0ckel B. 2 (1) Universit~its-Frauenklinik Heidelberg, (2) Universit~its-Frauenklinik T0bingen, (3) * Beide A u t o r e n h a b e n zu gleichen Teilen zu d i e s e r Arbeit b e i g e t r a g e n
Ziel: Eine der Hauptkomplikationen der medikamentSsen Chemotherapie beim fortgeschrittenen Mammakarzinom ist die Ausbildung einer Zytostatika-Resistenz. Ziel dieser Arbeit war es, die Rolle der Apoptose regulierenden Rezeptoren Fas (CD95) und CD40 in bezug auf die Chemosensitivit~it von Brustkrebs zu untersuchen. Ergebnisse: W~ihrend der zytotoxische Effekt von Mitoxantron nicht mit der zellul~iren Expression von Fas korrelierte, deuten die hier vorgestellten Ergebnisse auf eine Beteiligung des Fas/Fas-L Systems bei der Paclitaxel-induzierten Apoptose hin: Zelllinien mit einer konstitutiven Expression von Fas/Fas-L zeigten eine hShere Sensitivit~t gegen0ber Paclitaxel als Fasnegative Zellen. Im Gegenzug ftihrte die Inkubation dieser Zellen mit dem Taxan zu einer messbaren Herabregulation der Expression des Fas-Rezeptors, sowohl der m e m b r a n g e b u n d e n e n als auch der sezernierten Form. Interessanterweise h e m m t e die Stimulation des CD40 Rezeptors die P a c l i t a x e l - i n d u z i e r t e A p o p t o s e bei der transfizierten Linie KS-CD40, was eine Rolle dieses Rezeptors in der Modulation der Chemosensitvit~t mSglich erscheinen I~isst.
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Gyn~ikologische Onkologie 13.06.07 Die Bedeutung von p53, ATM und c-Abl in der Zytotoxizit~it nach photodynamischer Therapie (PDT) Schwarz VA., Fedier A., Walt H., Hailer U., Fink D. Departement Frauenheilkunde, Klinik for Gyn~kologie, Universit~tsSpital Z(~rich Radio- und Chemotherapie-resistente Tumoren lassen sich durch PDT optimal behandeln. Dies kann in vitro und in vivo je nach verwendetem Photoaensibilisator und Gewebeart 0ber Nekrose als auch Ober Apoptose verlaufen. Hierbei erfolgt die Apoptose ~ber einen p53-abh~ngigen und/oder unabh~ngigen Weg. Ebenso kSnnen Genmutationen, die bei Ataxia telangiectasia (ATM) eine Rolle spielen, zu einer Therapieoptimierung f0hren. In unserer Studie untersuchten w/r, ob Apoptose be/ m-THPC-induzierter PDT durch p53, ATM und/oder c-Abl moduliert wird. Wir fOhrten eine PDT mit 0.1 μg/ml m-THPC und aufsteigenden Dosen von 0-1 J/cm2 eines Diodenlasers be/ 652 nm Wellenl&nge durch und analysierten die Zellen mit dem MTT-Test, Trypanblau, TUNELFlowzytometrie und Western-blot. Bei allen 3 untersuchten Zelllinien zeigte sich be/ einer IC50 kein Unterschied im MTTAssay: 0.06+/-0.03 J/cm2 (atm+l+lp53+l+), 0.07+/-0.09 J/cm2 (atm+/+/p53-/-) und 0.07+/-0.09 J/cm2 (atm-I-Ip53-1-). Im Trypanblau-Ausschlusstest zeigten sich nach 12-36 h be/einer IC70 haupts~chlich lebende Zellen: 87.2+/-9.4% (atm+l+lp53+/+), 94.3+/-3.8% (atm+l+/p53-1-) und 93.5+/-1.6% (atm-/-/p53-/-). Der TUNEL-Test best&tigte die Apoptose be/ allen drei ,Zelllinien. Es ist daher naheliegend, dass nach PDT die Zellreduktion in e/nero yon p53 und ATM unabh&ngigen Apoptoseweg erfolgt.
13.06.09 Neues Verfahren zur direkten Quantifizierung MUCl-spezifischer T-Lymphozyten nach Therapie mit synthetischen MUC1-GlykopeptidKLH-Konjugaten Bartik B., Kaul S., Bastert G. Onkologisches Labor, Universit~itsfrauenklinik Heidelberg Methode: Patientinnen mit metastasiertem, bzw. rezidivierendem Mammakarzinom wurden mit e/nero synthetischen MUC1-Glykopeptid (MUC1-GP), welches an KLH konjugiert wurde, immunisiert. PBMC wurden im folgendem single cell cytokine (SCC) assay untersucht: Autologe Dendritsche Zellen (DC's) wurden mit dem MUC1-GP-Konjugat, KLH, Brust Muzin Antigen und 9-mer MUC1-Peptide gepulst. Mit den DC's wurden autologe PBMC stimuliert und mit e/nero 4-Farben-FIowcytometer die intrazellul&re INF-gammaSekretion bestimmt. Ergebnisse: Alle immunisierten Patientinnen entwickelten hochtitrige anti-MUC1-Titer gegen die synthetischen MUC1-GP und das KLH. Bei 3 yon 12 Patientinnen konnte nach AbschluB der Grundimmunisierung im SCC-Assay MUC1-GP-spezifische INF-gamma-sezernierende T-Lymphozyten in einer Frequenz von 10 - 50 Zellen pro 105 T-Lymphozyten nachgewiesen werden. Be/ 4 von 6 untersuchten Patientinnen konnten KLH spezifische, INF-gamma sezernierende CD4+-T-Lymphozyten in einer Frequenz von 10 - 200 pro 105 T-Lymphozyten detektiert werden. Schlussfolgerung: Mit dem neuen single cell cytokine (SCC) assay kSnnen reproduzierbar INF-gamma sezernierende CDS+, bzw. CD4+-T-Lymphozyten unterschieden werden, wobei die gleichzeitig vorhandene NK-ZelI-Reaktivit~t sicher ausgeschlossen werden kann. Die Nachweisgrenze liegt be/ 1 auf 105 T-Lymphozyten.
13.6.10
s i e h e 2 0 . 0 1 . 1 0 S e i t e 78
13.06.08 Tumorspezifische Expression Adenovirus vermittelter Suizidgene Herrmann I. 1 RSder G. 1, Hemminki A. 2 Cur/el DT. 2 Bender HG. 1' Niederacher D. 1 Dall P. 1' (1) Universit~tsfrauenklinik D~sseldorf, (2) Gene Therapy Program, University of Alabama Fragestellung: Adenoviren finden oft Einsatz in der Gentherapie. Die fehlende Tumorspezifit~t der Adenoviren erschwert die gentherapeutische Behandlung von Tumoren. Die Verwendung gewebe-/tumorspezifisch induzierbarer Promotoren kann die Transgenexpression nach adenoviralem Gentransfer auf den Tumor beschr~nken. Methoden: Verschiedene Promotoren (z.B. mdr-, ala-, mkPromotor) wurden in Adenoviren kloniert und in gyn~kologischen Tumorzelllinien untersucht. Die Promotorsttirke wurde in Luziferase-Assays, die Funktionalit~t des Suizidgens in MTT-Assays getestet. Die Induzierbarkeit des mdr-Promotors wurde mittels quantitativer RT-PCR analysiert. Ergebnisse: Der Funktionalit~tsnachweis tier Promotorvermittelten Suizidgenexpression erfoigte in MTT-Assays. Die St~rke der Promotoren war ausreichend for eine in vitro Suizidgentherapie. Die Induktion der mdr-Expression war abh~ingig vonder Anthrazyklin-Konzentration. Schlussfolgerung: Die getesteten Promotoren ermSglichen eine spezifische Suizidgenexpression in den untersuchten Tumorzelliinien. Die gewebe-/tumorspezifische Effektivit~t des Suizidgens wird im Maus-Xenotransplantat-Modell getestet.
PB.07.01 Der Einfluss von BRCA1- oder PMS2Mutationen auf die Chemosensitivit~it von p53defizienten Zellen Schneider Ch., Fedier A., Schwarz VA., Hailer U., Fink D. Departement Frauenheilkunde, Klinik fQr Gyn~kologie, Universit&tsSpital ZQrich Gyn~kologische Tumoren zeigen oft eine Resistenz gegen0ber Radio- und/oder Chemotherapie bedingt durch Mutationen im p53-Gen. Ein mSglicher Ansatz zur Umgehung dieser Resistenz bietet das zus~tzliche Ausschalten eines anderen Gens. Wir untersuchten, ob p53-mutierte Zellen durch das Ausschalten des BRCAl-oder PMS2-Gens gegeni3ber einigen Chemotherapeutika sensibilisiert werden. Die Chemosensitivit~t p53-mutierter Zellen, entweder profizient oder defizient in der Funktion yon BRCA1 oder PMS2, wurde mit dem MTT-Test ermittelt. Die Resultate zeigen, dass durch das Ausschalten der Funktion yon BRCA1 eine 2- bis 6-fach erh6hte Sensitivit~t gegenOber Topoisomerase I-Inhibitoren (Camptothecin, Topotecan), Topoisomerase II-lnhibitoren (Mitoxantron, Doxorubicin, Etoposid) und gegen0ber Carboplatin und Oxaliplatin resultiert. Diese Zellen zeigten auch eine 3- bis 6fach erh~hte Sensitivit&t gegenOber denselben Chemotherapeutika durch den Veriust der PMS2 Funktion. Die Studie zeigt, dass p53-mutierte Zellen durch das funktionelle Ausschalten von BRCA1 oder PMS2 gegen0ber einigen Chemotherapeutika sensibilisiert werden. Sie unterstf3tzt das Konzept, dass das Ausschalten von Genen in Kombination mit Chemotherapie e/hen Beitrag zur Behandlung yon p53defizienten Turnoren liefern kann.
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Molekulare/Experimentelle Onkologie II PB.07.02 Chemosensibilisierung p53-mutierter Zellen gegen~iber Topoisomerase-lnhibitoren durch Inaktivierung des ATM-Gens Fink D., Fedier A., Schwarz VA., Hailer U. Departement Frauenheilkunde, Klinik f(Jr Gyn~kologie, Universit~tsSpital ZUrich
PB.07.03 HER2neu- und Topoisomerase Ila- Expression beim Mammakarzinom - Einfluss auf die Pr~isenz isolierter Tumorzellen im Knochenmark (ITZ-KM) vor und nach anthrazyklinhaltiger Chemotherapie? Kornmeier A. 1, Schindlbeck C. 1, Shabani N. 1, Janni W. i Braun S. 2, S o m m e r H. 1 ( i ) I. Frauenklinik, Klinikum der Ludwig-MaximiliansUniversit~t M0nchen, (2) Frauenklinik, Klinikum Rechts der Isar, Technische Universit~t M~Jnchen
Uber 50% der gyn~kologischen Karzinome weisen p53Mutationen auf, welche zu einer Resistenz gegen(Jber gewissen Chemotherapeutika und Radiotherapie f(Jhren kSnnen. Ataxia telangiectasia ist eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung, bedingt durch Mutationen im ATM-Gen. Ein Charakteristikum bei ATM-Mutationstr&gern ist die hohe Empfindlichkeit gegen0ber ionisierender Strahlung und eine allgemein erhShte Anf~lligkeit gegen0ber Tumoren.' Die vorliegenden Arbeit untersucht die Auswirkung von ATM-Mutationen gegen0ber verschiedenen Klassen von Chemotherapeutika in p53defizienten Zellen. Die Chemosensitivit~t von ATM(+/+)/p53(-/-) und ATM(-/-)/p53(-/-) Zellen wurde mittels des MTT-Tests verglichen. Bei p53-mutierten Zellen f~Jhrte das zus~itzliche Fehlen von ATM zu einer Hypersensitivit~t gegen0ber den Topoisomerase I-Inhibitoren Camptothecin (3.6-fach) und Topotecan (2.7-fach) sowie den Topoisomerase II-lnhibitoren Adriamycin (3.0-fach), Epirubicin (3.2-fach) und Etoposid (3.1fach). Hingegen wurde f0r Cisplatin, Carboplatin und Oxaliplatin, for Busulfan und fiJr Docetaxel und Paclitaxel kein Sensitivit~tsunterschied gefunden. Die Studie zeigt, dass durch eine tumorspezifische, funktionale Hemmung des ATM-Gens in Kombination mit Chemotherapie eine effizientere Behandlung p53-defizienter Tumoren erreicht werden k~nnte.
Die Pr~senz von ITZ-KM bei Pat. mit Mamma-Ca. ist ein unabh. Prognosefaktor. Der Her2neu-Status des Prim~rtumors und der Nachweis von Topoisomerase Ila (TOP Ila) scheinen pr~diktiven Wert fiJr das Ansprechen von anthrazyklinhalt. CTX zu haben. In dieser Studie untersuchten wir den Einflu~ der TOP Ila- und HER2-Expr./Amplif. des Prim~rtumors auf die Elimination von ITZ-KM bei 27 Pat. vor und nach anthrazyklinhaltiger CTX. Eine TOP Ila-Expr. zeigte sich in 48 %, HER2-Positivit~it betrug sowohl in der IHC (2+/3+) als auch FISH-Analyse 33 %. Es fand sich keine sign. Korrelation zwischen der TOP Ila-/HER2- Expr. und der Pr~senz von ITCKM vor und nach CTX. Alle 7 Pat. mit ITC-KM nach CTX hatten einen HER2 neg. Tumor (p=0,019). Das Gesamt0berleben war nach dem bisherigen med. Follow-up von 33 Mon. (6 - 73) durch keine Variable sign. beeinflusst, lediglich for Pat. mit TOP Ila-neg. Tumoren ergab sich ein nicht sign. Trend fiJr ein k0rzeres DFS und DDFS. Die Ergebnisse weiterer Untersuchungen an einer gr61~eren Fallzahl unter Einschlu[~ der FISH-Analyse der TOP I la -Genvariation bleiben abzuwarten.
PB.07.04 Ostrogenrezeptorexpression auf disseminierten Tumorzellen im Knochenmark von Mammakarzinom-Patientinnen
PB.07.05 Heparansulfat Proteoglykane (HSPG) interagieren mit dem Fibroblast Growth Factor2 (FGF-2) in Mammakarzinomen
Ditsch N. 1, Mayer B. 3, Rolle M. 3, Untch M. 2, Hepp H. 2, Schildberg FW. 3, Funke I. 3. (1) Chirurgische Klinik und Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~itsklinikum Grol~hadern, M(Jnchen, (2) Klinik und Poliklinik fur Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum Grol3hadern, M0nchen, (3) Chirurgische Klinik, Universit~tsklinikum Grol~hadern, M0nchen
Mundhenke C. 1 Maass N. 1 Jonat W. 1 Friedl A. 2 (1) Frauenklinik, Christian-Albrechts-Universit&t zu Kiel, (2) Dept. of Pathology, University of Wisconsin-Madison, USA FGF-2 verst~rkt die Zellproliferation und -migration. Die Bindung an seinen Rezeptor-1 (FR1)wird durch Heparansulfat (HS) Seitenketten der HSPG gesteuert. Ziel war, die Bedeutung von HSPG for das Wachstum von Mammakarzinomen zu bestimmen. An 30 Mamma-Ca wurde die HSPG-Beteiligung am FGF-2 Signalkomplex untersucht. Hierf0r wurdon FGF-2 als Ligand und ein ISsliches Rezeptor-Tyrosinkinase Fusionsprotein (FR1-AP) als Bindungssonden angewandt. Die Expression der HSPG (Syndecan-1 und -4 und Glypican-1) wurde immunhistochemisch detektiert. In Karzinomzellen binden HSPG verst~rkt FGF-2. HSPG/FGF-2 Komplexe binden 16sliches FR1-AP Fusionsprotein. Das deutet auf eine Signalverst~rkung des FGF-2 durch HSPG hin. Syndecan-1 wird in Karzinomen heterogen, h~iufig im peritumoralen Stroma exprimiert. Nicht jedoch im Endothel von Tumorblutgef~en. Syndecan-4 wird stark im gesunden DriJsenepithel, abgeschw~cht in in situ Anteilen und kaum in invasiven Karzinomen exprimiert. Es zeigt sich hoch selektiv im Blutgef~il~endothel der Tumoren. Mehrheitlich sind Syndecan-4 und FR1-AP im Endothel co-lokalisiert. Schw~cher ist hier die Co-Lokalisation von Syndecan-1 und FR1-AP. Glypican-1 zeigt sich nur im peritumoralen Myoepithel. Syndecan-4- Verlust im Tumorstroma f0hrt zu einem maligneren Ph¬yp der Karzinom- zellen. Umgekehrt deutet die grol3e Dichte von Syndecan-4 im Endothel von Tumorblutgef~l~en und das parallele Auftreten dort mit FR1-AP, auf einen Einflul~ for die FGF-2 SignaliJbertragung und f0r die Angiogenese in Mammakarzinomen hin.
Ziel dieser Pilotstudie war der immunologische O s t r o g e n r e z e p t o r ( E R ) - N a c h w e i s auf disseminierten Tumorzellen im Knochenmark von MammakarzinomPatientinnen. Bei 17 Patientinnen wurden die CK18-positiven Epithelzellen im Knochenmark mittels alkalischer PhosphataseStreptavidin-lmmunogold Doppelf~rbung unter Verwendung des monoklonalen Antik6rpers 1D5 auf ihre ER-Expression gepri3ft. Obwohl bei 11 von 17 Patientinnen (64.7%) ein positiver ERBefund im Prim~rtumor vorlag, wiesen nur zwei dieser Patientinnen (11.8%) einen positiven ER-Status im Knochenmark auf. Dar0ber hinaus zeigte der ER-Status im Knochenmark keine Korrelation mit den konventionellen klinisch-pathologischen Prognoseparametern. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass bevorzugt ER-negative Tumorzellen in das Knochenmark disseminieren. Therapeutische Interventionen kSnnten zukiJnftig von dem Hormonrezeptor-Status der disseminierten Tumorzellen im Knochenmark abh~ingig sein. Zur Best~tigung dieser Hypothese sind allerdings Untersuchungen an grSl~eren Kollektiven notwendig.
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Gyn&kologische Onkologie PB.07.06 Nachweis chromosomaler Imbalanzen bei Vorstufen des Endometriumkarzinoms mittels Komparativer Genomhybridisierung (CGH) Kiechle M. 1, Hinrichs M. 2, Jacobsen A. 2, LiJttges J. 3, Pfisterer J. 2, Kommoss F. 4, Schwarz-Boeger U. 1 Arnold N. 2 (1) Frauenklinik, Klinikum rechts der Isar der TU Menchen, (2) Universit&tsfrauenklinik Kiel, (3) Pathologisches Institut der Universit~t Kiel, (4) Pathologisches Institut der Universit~t Mainz Die "Comparative Genomic Hybridization" (CGH) stellt eine neue Methode dar, um genomische Imbalancen in Tumoren mit cytogenetischer AuflOsung darzustellen. Die Umwandlung der normalen Endometriumschleimhaut zum Endometriumkarzinom wird durch einen mehrstufgen Prozess genetischer Ver~nderungen hervorgerufen, welcher bisher noch unklar ist. In unserer Studie untersuchten wir mittels CGH 47 Proben mit Endometriumhyperplasie als Modell zur Identifizierung chromosomaler Ver~nderungen, welche im Verlauf der Carcinogenese zum Endometriumkarzinom auftreten. In 51%der F~ille waren chromosomale Imbalanzen nachweisbar. Hierbei traten Unterrepr~sentationen vor allem in lp, 16p und 20q sowie 0berrepr&sentationen in 4q auf. Die Imbalanzen nahmen mit steigendem Dysplasiegrad zu . So fanden sich in einfachen Hyperplasien 22% und in komplexen Hyperplasien mit Atypie 67% aberrante CGH-Profile. Die h~ufigsten Aberrationen im Endometriumkarzinom (lq und 8q 0berrepr~sentation) treten in den Vorstufen wie der atypischen adenomat6sen Hyperplasie nur selten auf.
PB,07.07 Ex vivo Chemosensitivit~itsprofil nativer Endometriumkarzinome
Kurbacher CM., H0nseler MGM., Stier U., Schaefer R., Mallmann PK. Frauenklinik, Klinikum der Universit&t zu K61n
Das Endometriumkarzinom (EC) ist gilt als relativ chemoresistent. Aul~er for Doxorubicin (DOX) und Cisplatin (DDP) liegen jedoch nur wenige aussagefAhige klinische Daten vor. In dieser Studie wurde daher das Sensitivit~tsmuster 44 nativer EC (26 nicht-papill~r serSs, NPS; 18 papill~r serOs, PS) im ATP-Tumorchemosensitivit~ts-Assay (ATP-TCA) ermittelt. Untersucht wurden DOX, Mitoxantron (MX), Carboplatin (CBDCA), 4-OOH-Cyclophosphamid (4-HC), Treosulfan (TREO), Paclitaxel (PCT), Gemcitabin (dFdC), Topotecan (TPT). Die ex vivo Ansprechraten betrugen: DOX,19%; MX, 23%; DDP, 20%; CBDCA, 17%; 4-HC, 50%; TREO, 50%; PCT, 41%; dFdC, 27%; TPT, 42%. Generell konnte ffJr PS keine hOhere Chemosensitivit~it als fiJr NPS EC ermittelt werden, es zeichnete sich sogar ein Trend zu einer hSheren Platin- und Alkylanzien-Resistenz dieser Tumoren ab. Insbesondere die neueren Substanzen PCT und TPT wiesen eine vielversprechende Aktivit~t auf. Die vorliegenden Untersuchungen werden fortgesetzt und k6nnten zu einem rationaleren Design neuer Chemotherapieschemata beim EC beitragen. Insbesondere beim prognostisch ungt~nstigen PS EC, bei dem aufgrund der relativen Seltenheit auch in Zukunft aussagef~ihige klinische Studien nicht zu erwarten, sind k6nnte der ATP-TCA wertvolle Hinweise for die Therapieplanung liefern.
PB.07.08 Mutationen des p53 Tumorsuppressor-Gens in Ovarialkarzinomen - Einfluss auf die Chemotherapie-Sensitivit~it?
PB.07.09 Molekulargenetik des bilateralen Mammakarzinoms
Reles A. 1, Utz I. 1, Wolf C. 1, Sehouli J, 1, Schmider A. 1, Press MF. 2, Lichtenegger W. 1 (1) Frauenklinik, Charit¢ Campus Virchow-Klinikum, Berlin, (2) Norris Comprehensive Cancer Center, University of Southern California, Los Angeles
D6rk T. 1, Bremer M. 2, Karstens JH. 2, Sohn Ch. 1 (1) Abteilung Geburtshilfe, PrQnatalmedizin und allgemeine Gyn~ikologie, Medizinische Hochschule Hannover, (2) Abteilung Strahlentherapie und spezielle Qnkologie, Medizinische Hochschule Hannover
Einleitung: Das p53 Tumorsuppressor-Gen spielt eine zentrale Rolle in der Regulation von Zellzyklus und Apoptose. Methode: 43 prim&re epitheliale Ovarialkarzinome FIGO lib-IV wurden mittels PCR, automatischer DNA-Sequenzierung und Immunhistochemie auf p53 Mutationen in Exon 4-9 und p53 ProteiniJberexpression analysiert. Ergebnisse: p53 Mutationen und Proteini~berexpression wurden in jeweils 28/43 (65%) F~llen nachgewiesen. Patientinnen mit p53 Mutationen zeigten in 84% (21/25) eine komplette oder partielle Remission nach adjuvanter Chemotherapie mit Taxol/Carboplatin, w&hrend dies bei p53 Wildtyp-Sequenz nur in 54% (7/13) der F~lle zutraf (p=0,045). Im Gegensatz zu einer vorangehenden Studie an 178 Ovarialkarzinomen (Reles et al., Clin. Cancer Res. 2001) korrelierten p53 Mutationen nicht signifikant mit einem ktirzeren rezidivfreien und Gesamti~berleben bei Ovarialkarzinom. Zusammenfassung: In Ovarialkarzinomen mit einem p53 Funktionsverlust als Folge einer p53 Mutation kommt es durch die ver~nderte Zellzyklusregulation m6glicherweise zu einem besseren Ansprechen auf eine Chemotherapie mit Taxol/Carboplatin.
Ein bilaterales Auftreten von Tumorerkrankungen ist h~ufig Ausdruck einer erblichen Veranlagung. Beim Mammakarzinom sind drei Gene (BRCA1, BRCA2, ATM) bekannt, deren Mutationen in hohem Mal~ for Brustkrebs disponieren k6nnen. Wir untersuchten die h~ufigsten pathogenen BRCAI-, BRCA2und ATM-Genmutationen in einem Kollektiv von 111 konsekutiven Patientinnen mit bilateralem Mammakarzinom und in einem nach Alter paarweise abgeglichenen Vergleichskollektiv mit unilateralem Mammakarzinom. Wir fanden 11 MutationstrQgerinnen (4 BRCA1, 5 BRCA2, 2 ATM; 9,9 %) unter den Patientinnen mit beidseitiger Erkrankung und 5 Mutationstr~igerinnen (3 BRCA1, 1 BRCA2, 1 ATM; 4,5 %) im Vergleichskollektiv. Der Anteil an BRCA1- und BRCA2Mutationstr~gerinnen war besonders hoch bei Patientinnen, die bereits in einem Alter < 50 Jahren beidseitig erkrankt waren (23 %). Bei Patientinnen mit pr&menopausalem Auftreten einer beidseitigen Brustkrebserkrankung sollte man auch bei unauff&lliger Familienanamnese an die M6glichkeit einer BRCAI-, BRCA2- oder ATM-Mutationstr~gerschaff denken.
$71 M o l e k u l a r e / e x p e r i m e n t e l l e O n k o l o g i e III PB.07.10
Genetische Analyse des DPYD-Gens zur Abkl~irung yon 5-FU-lntoleranz Gro6 E. 1, Seck K. 1, Neubauer S. 1, Meindl S. 2, Mayr J. 3, Riemer S. 3, Lutz V. 3, Kiechle M. 1 (1) Frauenklinik rechts der Isar, Technische Universit~t Menchen, (2) Medizinische Genetik, LudwigMaximilians-Universit~it M0nchen, (3) Roche Diagnostics, Penzberg Bei Krebspatientinnen mit Unvertraglichkeit gegenL~ber dem anticancerogenen Wirkstoff 5-Fluoro-Uracil (5FU) wurde eine genetisch bedingte, verringerte Aktivitat des Enzyms Dihydropyrimidindehydrogenase(DPD) beschrieben. Wir f0hren derzeit eine Populationsstudie an ei.nem deutschen Kollektiv durch, um die Haufigkeit von genetischen Veranderungen der DPD zu bestimmen. In einem zweiten Schritt sollen GenotypPhenotyp-Wechselwirkungen erfasst werden, um Mutationen mit einen direkten Einflug auf die DPD-Aktivitat zu identifizieren. Die gesamte kodierende Region des DPYD-Gens wurde mit der Methode der denaturierenden HPLC (DHPLC) analysiert. In 160 Individuen unterschiedlichen Alters und Geschlechts konnten bisher mehrere Polymorphismen im DPYD-Gen entdeckt werden. Mutationen, die zu einem kompletten Funktionsverlust des Enzyms f0hren, wurden in Form der Splice-Mutation IVS14+lGA und der Frameshiftmutation 296delTCAT im heterozygoten Status in unserer Populationsstudie gefunden. Die Daten werden mit DPDAktivit~t, DPD-Proteinkonzentration und mRNA-Expression korreliert. Unsere wissenschaftliche Studie zeigt, dass das Risiko eines Individuums, Varianten im DPYD-Gen zu besitzen, die zu Komplikationen bei 5FU-Gabe fOhren k5nnten, zwar selten, aber nicht unwahrscheinlich ist. 17.02.01
Nachweis epithelialer Tumorzellen im Serum yon Patientinnen mit g y n ~ i k o l o g i s c h e n Malignomen.
PB.07.11 ErbB-1/ErbB-2 Expressionsmuster beim Mammakarzinom Solbach C., Roller M., Stegmueller M., Kaufmann M. Klinik for Gyn~kologie u. Geburtshilfe, UniversitAt Frankfurt
Die 0berexpression der Wachstumsfaktor-Rezeptoren ErbB-1 (EGF-Rezeptor) und ErbB-2 (Her2/neu) ist voneinander unabhangig for eine Reihe von malignen Neoplasien beschrieben worden. Es findet sich eine 0berexpression von EGF-R auf Tumoren der Kopf-Hals Region (Hypopharynx, Pharynx, Larynx und der Tonsillen), bei (~sophaguskarzinomen und bei Glioblastomen. Her2/neu ist im besonderen bei Mammakarzinomen 0berexpremiert. Die therapeutischen Optionen for Patienten mit EGF-R, beziehungsweise Her2/neu 0berexpremierenden Tumoren konnte um den Einsatz monoklonaler AntikSrper erweitert werden. Immunhistochemisch zeigen ca. 30% aller Mammakarzinome eine Her2/neu 0berexpression. Von uns tierexperimentell erhobene Daten lassen vermuten, da6 ca. 15% aller Mammakarzinompatientinnen von einer Therapie mit einem monoklonalen Anti-EGF-R Antik6rper profitieren k~nnten. Im quantitativen ELISA zeigten die 30% tier Her2/neu und 15% der EGF-R hochexpremierenden Mammakarzinome keine Kongruenz. Somit ergibt sich m6glicherweise eine zusatzliche Option bez0glich der Immuntherapie beim Mammakarzinom.
17.02.02 Relevanz von HER2 beim invasiven Iobul~iren Mammakarzinom
KSnsgen D. 1, Sehouli J. 1, Nimpsch R. 1, Stengel D. 3 Oskay G. 1, Mustea A. 1, Oertel J. 2, Lichtenegger W. (1) KI. f. Frauenhlk. u. Geburtshilfe,CVK,Charit&Berlin, (2) KI. f. H~imatologie u. Onkologie,CVK,Charit6,Berlin, (3) Inst. for Clin. Economics
Drechsler I. 2, B0hler H. 1, Schaller G. 1 (1) Universit~tsfrauenklinik, Marienhospital, RuhrUniversit~it Bochum, (2) Frauenklinik, UK Benjamin Franklin, FU Berlin
Gynakologische Tumore machen etwa 44% aller Malignome der Frau aus. 50% entwickeln innerhalb von 5 Jahren ein Rezidiv. Verschiedene Arbeitsgruppen konnten einen Zusammenhang zwischen der Inzidenz epithelialer (epith.) Tumorzellen im Knochenmark und klinischen Parametern bei Pat. mit soliden Tumoren nachweisen. Die Datenlage zur Wertigkeit neuer Methoden zum Nachweis epith. Zellen im Serum von Pat. mit gynak. Malignomen ist ungen0gend. Ziel der vodiegenden Studie war es, die Nachweisraten maligner Zellen im Serum und die Zuverlassigkeit der. Nachweismethoden CK 8-18 und A45-B/B3 zu untersuchen. In einer prospektiven Studie wurden praop. Blutproben yon Pat. mit gynak. Erkrankungen immunhistochemisch analysiert. 258 "Pat. wurden eingeschlossen. Das mediane Alter lag bei 54 (1888) Jahren. Die Nachweisrate epith. Zellen lag hSher bei der Methode CK8-18 im Vergleich zu A45-B/B3 (52% vs. 10%). Die Spezifitat lag bei 84%, die Sensitivitat bei 42%. Hierbei ergaben sich keine signifikanten Korrelationen zw. der Nachweisrate und Tumorstadium, Grading oder Lymphknotenstatus. Der positive prediktive Weft der Nachweisrate epith. Zellen in Bezug auf das Vorhandensein von Metastasen lag bei 33%, der negative prediktive Wert bei 76%. In weiteren Studien muss die prognostische Wertigkeit epith. Tumorzellen im Serum von Pat. mit gynak. Malignomen untersucht werden.
Eine Flut an Publikationen hat sich die letzten Jahre mit der prognostischen Relevanz von HER2 beim invasiv-duktalen Mammakarzinom (IDC) beschaftigt, aber nur wenig ist bekannt 0ber HER2 beim Iobularen Brustkrebs. In einer retrospektiven Studie an 68 Fallen von invasiv-lobularem Mammakarzinom (ILC) haben wir immunhistochemisch die Expression des HER2-Rezeptoproteins sowie die Amplifikation des HER2-Gens durch FISH bestimmt. Sowohl die 0berexpression des Proteins wie auch eine Genamplifikation waren beim ILC signifikant seltener als beim IDC. FOr die Proteinexpression fand sich ein Herceptest-Score yon 0 in 15 Fallen, yon 1+ in 41, yon 2+ in 6 und von 3+ in 5 Fallen. Ein Amplifikation des Gens wurde in 9 yon 68 Praparaten beobachtet. HER2-positiv auf Basis de Proteinexpression waren also 16,2% der Patienten, auf Basis der Genamplifikation nur 13,2%. Dies ist deutlich seltener als beim IDC. Erste Korrelationsanalysen von 0berleben und HER2-Status ergaben keine signifikanten Unterschiede zwischen positiver und negativer Gruppe. Allerdings mul~ ber0cksichtigt werden, dal3 die untersuchte Gruppe sehr klein ist.
S 72
Gyn~ikologische Onkologie 17.02.03 Uberexpression des Hyalurons~iurerezeptors RHAMM beeinflul~t Tumorprogression und Metastasierung des Endometriumkarzinom Rein D.T., Benthin M., R0hrig K., K0ppers V., Bender H.G., Dall P. Universit~ts-Frauenklinik D0sseldorf
Einleitung: Tumorprogression und Metastasierung korrelieren mit der Hyalurons~ure-Synthese in der Extrazellul~ren Matrix. Eine besondere Rolle spielt RHAMM, der Rezeptor for HA vermittelte Motilit~t. Gegenstand dieser Untersuchung ist die Bedeutung der RHAMM-Expression for Tumorprogression und Metastasierung beim Endometriumkarzinom (EC). Methoden: Die Untersuchung umfai~t 104 Pat. (EC: 89 Pat., Kontrollkollektiv: 15 Pat). Die Ergebnisse immunhistochemischer Untersuchungen wurden korreliert mit klinischen Daten. Ergebnisse: 58,4 % (52/89) Patientinnen mit EC zeigen eine RHAMM-Expression, abh~ingig vom Tumorstadium (FIGO I: 56%, FIGO Ill: 80%; NS). Es zeigt sich eine statistisch signifikante (p<0,05) Korrelation zwischen RHAMM-Expression, Differenzierungsgrad und pelviner Lymphknotenmetastasierung.
17.02.04 Polo-like kinase 1 phosphorylates cyclin B1 and promotes its translocation to the nucleus
Eckerdt F., Yuan J., Kurunci-Csacsko E., Strebhardt K., Kaufmann M. Zentrum for Gyn~kologie und Geburtshilfe, J. W. Goethe Universit~t; Universit~tsklinikum The cyclin-dependent kinase 1 (Cdc2)/cyclin B1 complex performs cardinal roles for eukaryotic mitotic progression. Phosphorylation of 4 serine residues within cyclin B1 promotes the rapid nuclear translocation of Cdc2/cyclin B1 at the G2/M transition. Polo- like kinase 1 (Plkl) shows a spatial and temporal distribution which makes it a candidate kinase for the phosphorylation of cyclin BI. We could demonstrate the interaction of both proteins in the cervical carcinoma cell line HeLa $3. PIkl phosphorylated wild-type cyclin B1 expressed in bacteria or in HeLa $3 cells. Ser-133 within the cytoplasmic retention signal (CRS) of cyclin B1, which regulates the nuclear entry of the heterodimeric complex during prophase, is a target of PIkl. In contrast, MAPK (Erk2) and MPF phosphorylate Ser126 and Ser-128 within the CRS. Phosphorylation of CRS by MAPK (Erk2) prior to PIkl treatment induced enhanced phosphorylation of cyclin B1 by PIk 1. An immunofluorescence study revealed that a mutation of Ser-133 reduced the nuclear import rate of cyclin BI. Still, multiple serine mutations are required to prevent nuclear translocation completely indicating that orchestrated phosphorylation within the CRS triggers rapid import of cyclin B1.
Diskussion: RHAMM beeinflui3t Tumorinvasion und MetastasiePung. Die Ergebnisse dieser Untersuchung stehen in Ubereinstimmung mit Untersuchungen an Tumoren die eine wesentlich hOhere Metastasierungsrate aufweisen.
17.02.05 Disseminierende Mikrometastasen und Immunmodulation Behrendt W. PRAXIS, Onkologische Schwerpunktpraxis, Hanau
Die Untersuchungen der Tumorzellen im peripheren Blut erfolgen mit molekulargenetischer Methodik. Es wird ein individuelles praetherapeutisches Profil festgestellt. Nach Therapie wird auf Elimination, Reduktion oder Unwirksamkeit untersucht. Es wurde in der Tumornachsorge bei Mamma-Ca eine offene zweiarmige Pilotstudie angelegt, um die haematogen disseminierenden Mikrotumoren zu untersuchen n=52 (n=4 drop out). Die verbleibenden n=48 wurden gleichwertig h~ilftig einer immunmodulierten Gruppe bzw. einer Gruppe ohne Immuntherapie zugeordnet. Die etablierten Therapien wurden nicht ge&ndert. Ergebnis mit zwei wichtigen Beobachtungen: die zytotoxischen Therapien mit Strahlen sind wirksamer als die Chemotherapien, Chemotherapien mit begleitender Immunmodulation sind sehr wirksam.Wachstumsregulierende Therapien Qber endokrinologische R e g u l a t i o n s m e c h a n i s m e n sind au&erordentlich wirksam. Schlul~folgerung: Das Auftreten von Rezidivtumoren ist hochsignifikant (p=0.0001) abhangig vonder Onkogenlast in individuell isolierten Mikrotumoren. Anstieg der Onkogenlast ist mit dem Auftreten yon Rezidivtumoren verbunden, w~hrend ein Absinken der Tumorlast zur Verminderung der Rezidivh~ufigkeit f0hrt. Onkogenlast ist ein vom Prim~rtumor unabh~ngiger Prognostikator. Schl0sselfunktion: erb B-2, c-myc, Allelverluste D16 $265 und D 17 $695.
17.04.06 Differenzierung von aus Monozyten generierten dendritischen Zellen bei Mamma- und Ovarialkarzinom-patientinnen im Vergleich zu gesunden Spendern Matthes C. ~, Marx D, 1, Hollmann K. 2, Peters JH. 3, Nef~elhut T. (1) Institut f~r Tumortherapie, Duderstadt, (2) Universit~ts-Frauenklinik, GSttingen, (3) Immunologie, Universit~t G0ttingen Mehrere Studien berichten Uber den Einsatz yon aus Monozyten hergestellten dendritischen Zellen (MoDC) in der Tumortherapie. Unklar ist, welchen Einflu6 eine mSglicherweise unterschiedliche Differenzierung dieser MoDC auf den Therapieerfolg hat. Bei n=15 Patientinnen mit einem Mamma- oder Ovarialkarzinom und n=12 tumorfreien Spendern, wurden mittels Durchflul~zytometrie (Facs) Analysen zum Ph~notyp von Monozyten und dendritischen Zellen durchgefehrt. Dabei ergibt sich bei beiden Gruppen eine signifikante down-Regulierung des LPS-Rezeptors CD14 und eine signifikante up-Regulierung der far dendritische Zellen relevanten Marker. Die vergleichenden Analysen der dendritischen Zellen von Spendern und Patienten weisen eine deutlich hShere downRegulierung von CD14 sowie up-Regulierung yon CDla und CD83 bei den Spendern auf. Dieser Differenzierungsstatus ist bei Non-Respondern im Vergleich zu Respondern nochmals deutlich verringert. Die Ergebnisse lassen die Schlu6folgerung zu, da6 auch ex vivo generierte MoDC yon Mamma- und Ovarialkarzinompatienten insbesondere bei Non-Respondern im Vergleich zu gesunden Spendern einen Differenzierungsverlust aufweisen, MSglicherweise lie6en sich hier Qualit~tskriterien entwickeln, die sich als pr~diktive Parameter nutzen lassen kSnnten.
S 73 Molekulare/experimentelle
O n k o l o g i e III
17.02.07 Fluoreszenzdiagnostik beim Ovarialkarzinom mit 5 - Aminol~ivulins~iure W i m b e r g e r P. 1, Reif J. 2, Kimmig R. 1, Stepp H. 3, Hepp H. 2 Hillemanns P. 2 (1) Klinik und Poliklinik fLir Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universit~it Essen, (2) Klinik und Poliklinik f0r Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universit~it MLinchen - GroBhadern, (3) Urologie Laserforschungszentrum der Universit~it MLinchen Gro&hadern
Das Ovarialkarzinom ist die h~iufigste Todesursache bei gyn~ikologischen Malignomen. Wir evaluierten die Fluoreszenzdiagnostik mit 5-Aminol~ivulins~ure (5-ALA) als eine beim Ovarialkarzinom neue diagnostische Qption zur Detektion von Peritonealkarzinoseherden. 24 Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom wurde 1 bzw. 10 mg/kg KG 5-ALA oral appliziert. Fluoreszenz-Spektralanalyse und Video-Imaging erfolgten nach 4, 6 oder 12 Stunden. Mit 10 mg/kg KG 5-ALA wurde eine signifikant h5here Porphyrin-Fluoreszenz bei histologisch gesicherter Peritonealkarzinose nachgewiesen als bei benignen Peritonealbiopsien. Nach 12 Stunden war eine deutlich geringere Fluoreszenz zu detektieren. Ideales Intervall erscheint eine Applikation 6 Stunden vor Operationsbeginn. Es zeigte sich keine ad~iquate Fluoreszenz bei einer Dosis von lmg/kg KG. Es traten keine nennenswerten Nebenwirkungen auf. Die 5-ALA - Fluoreszenzdiagnostik stellt eine innovative Methode zur suffizienten Beurteilung von Peritonealkarzinoseherden dar, die vor allem bei MinimalDisease-Residuen, Borderlinetumoren, Rezidiven und nach neoadjuvanter Chemotherapie hoch relevant ist. 17,02.09
Differentiale Gen-Expression in c D N A M i c r o a r r a y s nach Ueberexpression yon B A G - 1 in Brustkrebszellinien Langer-Nitsche C., Roth W., Stenner-Liewen F., Reed JC. The Burnham Institute, La J o l l a / U S A Ziele: Die Ueberexpression von anti-apoptotischem Bag-lL in Brustkrebsgewebe geht mit einer signifikant schlechteren Prognose einher. Um den Einfluss von BAG-1L auf diverse pround antiapoptotische Gene zu untersuchen und damit Einblicke in die Molekularbiologie von Brustkrebs zu erlangen, haben wir cDNA-Microarrays an stabil transfizierten Brustkrebs-Zellinien durchgefuehrt. Material und Methoden: RNA wurde aus den BAG-1L-stabil transfizierten ZR-75- und MCF-7-Zellen extrahiert, revers transkribiert und auf 5000 G e n e - e n t h a l t e n d e cDNAMicroarrays hybridisiert. Ergebnisse: Es zeigten sich in beiden Zellinien Gene, die signifkant differentiell reguliert waren: Heat Shock Protein 90, SIAH-1 and DAP-3 erschienen hochreguliert, waehrend Interferon-induzierte Gene (ISG 56) sowie Annexin 1 and STAT-1 eine deutliche "Down"-Regulierung aufwiesen. Zusammenfassung: Die durch cDNA-Microarray identifizierten Gene sind entweder an der Apoptose- oder ProliferationsRegulation sowie Adhaesion beteiligt und erlauben somit Spekulationen ueber moegliche Wirkweisen yon B a g - l L in Bezug auf Progression und Invasivitaet yon Brustkrebszellen. Desweiteren oeffnet sich mithilfe der neuen Technik der Microarrays der vielversprechende Weg, Zielgene fuer potentielle neue Anti-Krebs-Therapien zu identifizieren.
17.02.08 GnRH-I induziert J u n D - D N A Bindung und verl~ingert den Zellzyklus in humanen Ovarialkarzinomzellen G0nthert AR., GrQndker C., Hollmann K., Emons G. Univ.-Frauenklinik GOttingen GnRH-I und sein Rezeptor sind Teil eines negativ autokrinen Regulationssystems der Zellproliferation in vielen menschlichen Tumoren, einschlie61ich des Ovarialkarzinoms. Es stellt sich die Frage, ob Zellzyklus-Regulation beteiligt ist. Die Wirkung von GnRH-I und seines Agonisten Triptorelin auf den Zellzyklus von prim~iren Ovarialkarzinomzellen sowie den humanen Ovarialkarzinomzellinien EFO-21 und EFO-27 wurde mittels Flowzytometrie untersucht. GnRH-I-induzierte AP-1Aktivierung wurde mittels pAP-1-SEAP Reportergenassay analysiert. Aktivierung yon JunD wurde mittels Electrophoretic Mobility Shift Assay (EMSA) gepr0ft. GnRH-I-induzierte DNASynthese wurde mittels 3H-Thymidineinbau quantifiziert. Behandlung der prim~iren Ovarialkarzinomzellen mit natiJrlichem GnRH-I (100nM) oder mit dem GnRH-I-Agonisten Triptorelin fehrte zu einem Anstieg der Zellen in der G0/1Phase und einem Abfall der Zellen in der G2/S-Phase des Zellzyklus. Dies wurde in den Zellinien best~itigt. Behandlung von ruhenden EFO-21 oder EFO-27 Zellen mit 100 nM Triptorelin f0hrte zu einem 46.7-fachen bzw. 44.2-fachen Anstieg der AP-1 Aktivit~t (p<0.001). Maximale Bindung von JunD an seine DNA Konsensussequenz wurde 4 Stunden nach Triptorlein-Behandlung gefunden. DNA-Synthese war nach 3 Tagen Behandlung mit Triptorelin hochsignifikant reduziert. Die Ergebnisse lassen den Schlu6 zu, da6 GnRH-I und sein Agonist Triptorelin JunD-DNA Bindung induzieren, und dies den Zellzyklus verlangsamt sowie die DNA-Synthese veringert.
PB.08.01 Vakzination gegen HPV - Vorstellung einer laufenden Studie zur Therapie der hochgradigen Dysplasie der Cervix uteri Brummer O., K0hnle H., Petry K.U. Frauenklinik, Medizinischen Hochschule Hannover Der bedeutsamste Risikofaktor f0r die Entstehung des Zervixkarzinoms und seiner nichtinvasiven Vorstufen ist die Infektion mit bestimmten humanpathogenen Papillomaviren (HPV), z.B. HPV 16, 18, 31. Tierexperimentelle Daten sowie der natiJrliche Verlauf dieser Erkrankung deuten darauf hin, dass das Immunsystem sowohl die Prim~irinfektion durch neutralisierende AntikSrper, als auch die Progression der Erkrankung durch zytotoxische T-Zellen kontrolliert. Diese TZellen sind gegen intrazellul&re HPV Proteine, z.B. E 7, gerichtet. Das Studienmedikament ZYC101a enth< ein DNS Plasmid, welches f0r Regionen von HPV Proteinen mit einer hohen Dichte an T-Zell Epitopen codiert. Die DNS wird in Mikropartikel transferiert, welche das Plasmid schiJtzen und von i m m u n k o m p e t e n t e n Zellen phagozytiert werden. In antigenpr~isentierenden Zellen (APC) wird die Plasmid DNS transkribiert und translatiert, um HPV spezifische T-Zellepitope zu generieren. Diese werden von HLA MolekLilen an der APC Oberfl~iche pr~isentiert. Hierdurch werden T-Zellen zu einer Immunantwort stimuliert und zerst6ren die HPV infizierte Zelle. Fragestellung: Beurteilung der Effizienz, Sicherheit und Tolerabilit&t der Studienmedikation ZYC101a fQr die Therapie der HSIL der Cervix uteri.Methode: Randomisierte, plazebokontrollierte, Doppelblindstudie. 150 Patienten in 20 Dysplasiezentren, davon 3 in Europa, 1 in Deutschland. 100/200 mg/ Placebo im x 3 q 3Wo. 6 Monate Beobachtung. Nach 6 Monaten LEEP Konus.Ergebnisse: Auswertung der Gesamtdaten im S o m m e r 2003. In der deutschen Studiengruppe MH Hannover wurden 10 Pat. eingebracht. Bei 7 Pat. wurde eine CIN 3, bei 3 Pat. eine CIN 2 histologisch gesichert. Bisher wurden 4 LEEP Konisationen durchgef0hrt, s~mtlich mit korrespondierender Histologie zur initialen PE. 3 Pat. wurden w&hrend der Beobachtung HPV negativ.
S 74
Gyn~ikologische Onkologie PB.08.02 Angiogenetisches Potential des Endometriums yon Patientinnen mit und ohne Endometriose Malik E., Kressin P., Meyh(3fer-Malik A., Diedrich K. Klinik fiJr Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum LObeck Einleitung: Untersucht wurde das angiogenetische Potential des Endometriums yon Patientinnen mit und ohne Endometriose auf der Chorioallantoismembran (CAM) des Ht~hnereis. Methodik: Endometriumproben von Patientinnen mit Endometriose (n=78) und gesunden Kontrollen (n=146) wurden im Sinne eines Endometriosemodeils am 10. Bebr0tungstag auf die CAM transplantiert. Nach 24, 48, 72 und 96 Stunden wurde die Angiogenese auf der CAM mittels digitaler Bildanalyse erfasst. Die Anzahl der Schnittpunkte der CAM-Gef&&e mit einem konzentrischen Kreil~raster um das Transplantat wurde als Gef~&dichte-lndex (GDI) dargestellt. Ergebnisse: In beiden Kollektiven kam es zu einer signifikanten Angiogeneseinduktion (p<0,001). Endemetriumproben aus der Endometriosegruppe induzierten nach 72 und 96 Stunden im Vergleich zur Kontrollgruppe einen signifikant h6heren GDI (212,7 vs 259,8; p<0,04). Diskussion: Auf der CAM zeigt das Endometrium von Endometriosepatientinnen im Vergleich zu gesunden Kontrollen ein signifikant erh6htes angiogenetisches Potential. Weitere funktionelle Untersuchungen auf der CAM kSnnten somit einen entscheidenden Beitrag zur Aufkl~rung der Pathogenese der Endometriose leisten.
PB.08.04 Angiogeneserelevante Faktoren des Endometriums von Patientinnen mit und ohne Endometriose 1 1 Kressin P. , Eggert K. , MeyhSfer-Malik A. ~, Wolber EM. 2, Diedrich K. 1, Malik E, (1) Klinik fQr Frauenheilkunde und Geburthilfe, Universit~tsklinikum Li3beck, (2) Institut fQr Physiologie, Med. Universit~t L0beck Einleitung: Angiogenese und angiogeneserelevante Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Pathogenese der Endometriose. Methode: Humanes Endometrium von Pat. mit und ohne Endometriose wurde im Sinne eines Endometriosemodells auf die Chorioallantoismembran (CAM) von HiJhnereiern transplantiert. Nach Oh, 24h, 48h, 72h und 96h wurde die Expression von Ang-1, Ang-2, VEGF165- und Glycerinaldehyd3-Phosphat-Dehydrogenase (GAPDH) mittels kompetWver RTPCR quantifiziert. Ergebnisse: Die Ang-2/GAPDH-Ratio zeigt einen Anstieg im Endometriose Kollektiv nach 48h und 72h. Bei ann~hernd gleicher Ang-I/GAPDH-Ratio in allen Transplantaten resultiert daraus eine erhShte Ang-2/Ang-l-Ratio bei Endometriosepat. In Zusammenschau dieser Resultate mit einem Anstieg der VEGF/GAPDH-Ratio nach 96h zeigt sich eine proangiogenetische Konsteilation im Endometriose Kollektiv. Diskussion: Die Ergebnisse zur Expression angiogeneserelevanter Faktoren bei Pat. mit und ohne Endometriose auf der CAM leisten einen wichtigen Beitrag zur Kl~rung der Pathogenese der Erkrankung.
PB.08.03 Assoziation von HLA-DQB1-Allelen mit Zervixdysplasien, invasivem Zervixkarzinom und HPV-Infektion Behrens K. 1, Glahn K 1, Gu S. 1, Riethdorf S, 2, KOhlerObbarius C. 1, Wank R. 3, Thomssen C. 1 (1) Universit~tsfrauenklinik Hamburg-Eppendorf, (2) Abteilung for Gyn~kopathologie Harnburg-Eppendorf, (3) Institut fQr Immunologie, LMU Menchen Einleitung: Humane Papillomaviren (HPV) sind der entscheidende, jedoch nicht alleinige Faktor for die Entstehung zervikaler Neoplasien. Eine genetische Wirtsdispostion wird als Kofaktor der zervikalen Kanzerogenese diskutiert. Das HLASystem 0bernimmt eine Schl0ssel- rolle der Immunabwehr. Ziel der Arbeit war, die Assoziation ven HLA- DQB1-Allelen mit zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN), invasivem Zervixkarzinom (Ca) und HPV-Infektion zu untersuchen. Material und Methoden: 156 Patientinnen, davon 106 mit CIN und 50 mit Ca wurden 116 Kontrollen mit unauff~lliger Exfoliativzytologie gegen0ber gestellt. Die Sequenzierung der HLA-DQB1-Allele erfolgte an peripheren Lymphozyten. Die DNA wurde extrahiert, eine PCR mit spezifischen Primern f0r DQB1 durchgef0hrt und anschlie6end automatisch sequenziert (A.L.F). Der HPVNachweis erfolgte durch Hybrid Capture Assay und typenspezifische PCR. Ergebnisse: Eine statistisch signifikant positive Korrelation erwies sich fi3r DQB1*03011 bei CIN (p=0,00073) und invasivem Ca (p= 0,027). AIs weiteres Empf~inglichkeitsgen zeigte sich DQBI*0602 (p=n.s.). AIs Resistenz- gen trat "0201 auf, das bei CIN reduziert (p=0,09) und beim invasiven Ca signifikant reduziert nachweisbar war (p=0,004). Eine signifikant positive Korrelation mit spezifischer HPV-Infektion ergab sich fQr *0602 und HPV 16-positive CIN (p=0,018). Zusammenfassung: Tr~gerinnen von DQB1*03011 und *0602 haben ein erh6htes Risiko an CIN oder invasivem Ca zu erkranken. Anscheinend protektiv wirkt "0201. Die Bedeutung der HLA-regulierten Immunantwort auf HPV- induzierte Neoplasien mul~ in prospektiven Studien untersucht werden.
PB.08.05 Charakterisierung von 11q23.1 Iokalisierten putativen Tumorsuppressorgenen in sporadischen Mammakarzinomen Betz B., Du M., Nestle-Kr~mling C., Dall P., Bender HG., Niederacher D. Frauenklinik, Heinrich-Heine-Universit~it
Ein h~ufiger Allelverlust (LOH) auf Chromosom 11q23.1 bei sporadischen Mammakarzinomen (MC) 1~6t die Lokalisation von Tumorsuppressorgenen (TSG) in dieser Region vermuten. Durch hochaufl6sende LOH Analysen konnten zwei Bereiche potentieller Kandidatengene welter eingegrenzt werden. Korrelation von klinischen / pathohistologischen Parameter und Allelvedust in Region 1 zeigte eine signifikante Assoziation zu verkQrzter 0berlebenszeit der Patientinnen, LOH der Region 2 konnte signifikant h~ufiger in bereits metastasierten Tumoren festgestellt werden. Dort Iokalisierte Gene wurden aus Datenbanken identifiziert und mitteis Array-Technologie auf differentielle Expression hin untersucht. Durch gezielte Einzelanalysen mittels quantitativer RT-PCR wurde die reduzierte Expression eines potentiellen TSGs in Mammakarzinomen im Vergleich zu Normalgewebe gezeigt. Durch Mutationsanalyse yon 24 Tumoren mit Allelverlust dieses Kandidatengens konnten allerdings keine Mutationen in der kodierenden Gensequenz nachgewiesen werden, sodass auf andere Inaktivierungsmechanismen wie z. B. Promotermethylierung geschlossen werden muss. Methylierungsanalysen mittels DHPLC und Charakterisierung des Genproduktes mittels spezifischer Antik6rper werden derzeit durchgefiJhrt. (gef¢Jrdertdurch die Deutsche Krebshilfe)
S 75 M o l e k u l a r e / e x p e r i m e n t e l l e O n k o l o g i e III
PB.08.06 Serum-Leptinspiegel sind bei metastasiertem Mamma-Karzinom signifikant erh6ht und lassen sich rnit keinem der etablierten Prognosefaktoren korrelieren Lindner M*. 1 Marm6 A*. 1, Sch(Jtz F. 1 Beldermann F. 1 Grischke E-M. 2 Bartik B. 1 Bastert G. 1 (1) Universit~its-Frauenklinik Heidelberg,- (2) Frauenklinik Menchen Schwabing, (3) * Beide Autoren haben zu gleichen Teilen zu dieser Arbeit beigetragen Erh6hte Serum-Leptinspiegel (SLS) sind bei Patientinnen (Pat.) mit Mamma-Karzinom (MaCa) vorbeschrieben, wobei keine Differenzierung zwischen" metastasierten und nicht metastasierten Pat. sowie keine Kotrelation zu den etablierten Prognosefaktoren erfolgte. Ziel dieser Studie war die SLS in drei Kollektiven zu bestimmen: Gr. I: Pat. ohne MaCa, Gr. Ih Pat. mit prim&tern, nicht metastasierten MaCa vor Prim~irtherapie sowie Gr. IIh Pat. mit metastasiertem MaCa vor systemischer Therapie. Im Falle yon unterschiedlichen SLS zwischen den einzelnen Gr. sollte deren Abh~ngigkeit yon etablierten Prognosefaktoren untersucht werden. Der Mittelwert (MW) der SLS betrug in Gr. I 14,0 ng/ml (n=50), in Gr. II 22,8 ng/ml (n=50) und in Gr. III 34,2 ng/ml (n=30). In den beiden Kollektiven mit MaCa fanden sich Pat., deren SLS signifikant (P0,0001) erh6ht waren (Gr. I1: 1/50, Gr. II1: 3/30). Die Charakteristika dieser Pat. lie6en keine Korrelation zu den oben erw~ihnten Parametern zu. Es bleibt zu pr0fen, ob sich die ErhShung der SLS auf eine vermehrte Leptinexpression im Tumor zudJckfiJhren I~sst und sich der SLS als unabhQngiger Verlaufsparameter bzw. Prognosefaktor etablieren IQsst.
PB.08.08 Modulation Tamoxifen-induzierter Apotose durch PBR-Liganden
S&nger N., Strohmeier R., Kaufmann M., Kuhl H. Universit~tsfrauenklinik Frankfurt
Periphere Benzodiazepinrezeptoren (PBR) bilden einen integralen Bestandteil der inneren Mitochondrienmembran vieler Gewebe und sind an der Formation der MPT-Poren (mitochondrial permeability transition) beteiligt. Deren Offnung und die damit verbundene Dissipation des Membranpotentials ist ein friJhes Ereignis im apoptotischen Geschehen. Diese Arbeit untersucht den Einfluss der PBR-Liganden Ro5-4684 und PK 11195 auf die durch TAM- induzierte Apoptose an den Mamma-Ca. Zellen MCF-7 und BT-20. Die Apoptose-Rate wurde mittels FlowTACS Apoptosis Detection Kit bestimmt, die ,~,nderungen des Membranpotentials durchflu&zytometrisch mit Hilfe des potentiometrischen Farbstoffs JC-1. Apoptose wurde in beiden ZelI-Linien durch 100 nM TAM induziert. Die ER+ und PR+ MCF-7 zeigten eine Inhibition des Zellzyklus in der G2/MPhase, die ER- und PR- BT-20 arretierten in keiner Zellzyklusphase. Das Membranpotential fiel bei BT-20 in der gesamten Population nach TAM-Behandlung ab, bei MCF-7 nur in einer bestimmten Zellpopulation. Die Inkubation beider ZelI-Linien mit TAM und nM Konz. der PBR-Liganden fiJhrte zu einer Verhinderung des Membranpotential- Abfalls, also zu einer Verminderung der Apoptoserate. Dies zeigt, dal~ die PBR-Liganden Ro5-4864 und PK 11195 in nM Konz. die TAM-induzierte Apoptose in MCF-7 und BT-20 verhindern k6nnen.
PB.08.07 Vorhersage der Invasionsf~ihigkeit von Mammakarzinomzelllinien in vitro basierend auf definierte Schwellenwertexpression von Tetraspanin-Ada pto r-Protei nen Sauer G. 1, Grundmann R. 1, Windisch J. 1, Kreienberg R. 1, Zeillinger R. 2, Deissler H. 1 (1) Universit~itsfrauemklinik UIm, (2) U niversit~itsfrauenklinik Wien Einleitung:Tetraspanine sind Transmembranglykoproteine, die mit anderen Zellproteinen Komplexe bilden und in einem vielschichtigen Netzwerk Vermittler molekularer Interaktionen darstellen. Sie sind wesentlich an der Regulation wichtiger zellulQrer Abl~ufe sowie durch ZelI-Zell- bzw. ZelI-MatrixInteraktion an Zelladh&sion und -motilit~it beteiligt. Die Ver~inderung des Tetraspanin Expressionsprofils in entarteten Zellen korreliert mit Tumorprogression und Metastasierungspotential. Ziel der Untersuchungen war es, die Expression von vier Tetraspninen in unterschiedlichen Mammakarzinomzellinien zu bestimmen und exakte Schwellenwerte fQr invasives Wachstumsverhalten zu definieren. Methoden: Die Expression von CD9, CD63, CD82 und CD151 in 21 Zelllinien wurde mittels Taqman Echtzeit- RTPCR auf mRNA-Ebene absolut quantifiziert. Bewertet wurde das Invasionspotential der Tumorzellen auf Grund ihrer F~higkeit, in Kollagen-Fibroblastengele einzudringen. Ergebnisse: Die Expression von Tetraspaninen in Mammakarzinomzellinien unter definierte Schwellenwerte ist signifikant assoziiert mit in vitro Invasivit~it (p < 0,005). Zusammenfassung: Unsere Experimente zeigen, da6 eine geringe Expression der untersuchten Tetraspanine in Mammakarzinomzellen mit einem invasiven Ph~inotyp einhergeht.
PB.08.09 Tamoxifen-induzierte Expression von Adrenomedullin - eine potentielle Ursache fLir die Entstehung neoplastischer Ver~inderungen des Endometriums Oehler MK. 1, Hague S. 2 Bicknell R. 3 Wallwiener D. 4 (1) Dept. of Gyn. Oncol., Westmead Hosp., Univ. of New South Wales, Sydney, AU, (2) NIH, Bethesda, USA, (3) Inst. of Mol. Medicine, Univ. of Oxford, UK, (4) Univ.Frauenklinik T~Jbingen, D Adrenomedullin (ADM) ist ein Peptid, das im Endometrium (EM) von Frauen unter Tamoxifen (TAM) - Therapie verst~rkt exprimiert wird. Wir haben die tumorbiolog. Eigenschaften von ADM untersucht, um seine eventuelle Bedeutung for die Entstehung TAM-induzierter neoplastischer Ver&nderungen des EM zu ermitteln. -- Die mitogenen und angiogenetischen Eigenschaften yon ADM wurden anhand stabil transfizierter Klone maligner EM-Karzinom-Zellinien in vitro, im Xenograftmodell und im sog. "Mouse Subcutaneous Sponge Angiogenesis Assay" (MSSAA) ermittelt. -- ADMQberexprimierende Zellklone zeigten im Mausmodell ein verst~rktes Tumorwachstum und eine gesteigerte Tumorigenit~it. Es zeigte sich eine erh6hte Vaskularisation ADM0berexprimierender Tumoren. Im MSSAA gelang der direkte Nachweis des angiogenetischen ADM-Effekts. -- ADM ist aufgrund seiner tumorbiolog. Eigenschaften mit gro6er Sicherheit ein wichtiger Faktor fiJr die Entstehung TAMindizierter endometrialer Hyper- und Neoplasien.
S 76
Gyn~ikologische Onkologie PB.08.10 C G H zeigt genetische Imbalanzen bei prim~iren OvariaI-Ca in Abh~ingigkeit vom Grading Schwarz-Boe2ger U. 1, Arnold N. 2, Jacobsen A. 2, Hedderich J. , Pfisterer J. 2, Kiechle M. 1 (1) Frauenklinik, Klinikum rechts der Isar der TU M0nchen, (2) UFK Kiel In der laufenden Studie wurde mittels Komparativer Genomhybridisierung (CGH) bei 106 prim~ren Ovarialkarzinomen (OC) nach chromosomalen Regionen gesucht, welche mit Tumorprogression assoziiert sind. Die CGH eignet sich als Untersuchungsmethode besonders, da hierdurch simultan verschiedene Ver~nderungen (Imbalancen der Kopienzahl der Chromosomen und Amplifikationen/Deletionen) im gesamten Tumorgenom auf einmal erfasst werden kSnnen. 103 der untersuchtn OC zeigten aberante CGH-Profile. Die h~iufigsten Ver~inderungen waren Amplikationen von 8q, lq, 20q, 3q und 19p (53-69% der OC) sowie Deletionen in 13q, 4q und 18q (50-54% der OC). Bei undifferenzierten Tumoren(G3) trat signifikant h~ufiger eine Deletion von 11p und 13q sowie eine Amplifikation von 8q und 7p auf. Gut differenzierte OC (G1) zeigten signifikant h~ufiger eine 12p Deletion und eine 18p Amplifikation. Die Studie zeigte, dass prim~ire OC auf konsistenten genetischen Ver~inderungen beruhen, die wahrscheinlich hohe Bedeutung for die Entwicklung des OC haben. Die Korrelation bestimmter Aberrationen mit undifferenzierten OC mag helfen, zwischen prim~ren und sekund~iren genetischen Ereignissen bei der Tumorentwicklung zu unterscheiden und die Lokalistion der Gene h'erauszufinden, welche bei der Entwicklung anaplastischer und agressiver Phenotypen und der Tumorprogression eine Rolle spielen.
20.01.01 Carcinoma in Situ der Vulva (vin3 / m.bowen): Multifokale Progression und Integration von HPV16 Onkogenen
Melsheimer P. 1 Vinocourova S. 2, Klaes R. 2 von Knebel Doeberitz M. 2 Bastert G. 1 (1) Abt. Gyn~kologie und Geburtshilfe, Universit~tsFrauenklinik Heidelberg, (2) Abt. Molekulare Pathologie, Universit~it Heidelberg
Untersucht werden sollte die mSgliche Assoziation der Integration von HPV16 E6/E70nkogenen zur multifokalen Progression von VIN3. In einer prospektiven Kohortenstudie wurden 22 Patientinnen mit histologisch gesicherter HPV16 positiver VIN3 auf Integration von E6/E70nkogenen vor und nach organerhaltender Lasertherapie untersucht. Variable waren Integrationsstatus und -ort, Zielparameter die Erfassung multifokaler Rezidive. Die HPV Typisierung erfolgte durch PCR (MY09/11). Die Integration wurde mittels eines RNA-basierten Assays(APOT) (Cancer Research 59: 6132-6136), die -orte mittels Sequenzanalyse bestimmt. Pat. mit integrierten HPV16 E6/E70nkogenen hatten ein signifikant hSheres Risiko der Entstehung multifokaler Rezidive (p=0.018; log-rank test)(Median: 22,1 vs.41,2 Mon.). Identische Loci der Integr. fanden sich in Prim~rl~sionen und multifokalen Rezidiven, welches einen klonalen Ursprung nahelegt. HPV16 Onkogenintegration scheint ein fr0hzeitiges Ereignis in der Entwicklung derartiger Krankheitsbilder zu sein.
PB.08.11 Wie beeinflussen Steroide die Transfektionseffizienz in Zellen aus gyn~ikologischen Malignomen KSster F. 1, Finas D. 1, Schulz C. 1, W0nsch K. 2, Hauser C. 2, Felberbaum R. 1 Diedrich K. 1 (1) Institut for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum L0beck, (2) Octagene GmbH, Martinsried FOr die Gentherapie nicht-viraler Transfektionssysteme werden neue Zusammensetzungen mit kationischen Lipiden erforscht. In ihrer Effizienz reichen nicht-virale Ans~tze bisher nicht an die virale Gentherapie heran, die aufgrund ihres Gefahrenpotentials in Frage gestellt wird. Durch die Beimischung von Steroiden zu unterschiedlichen Transfektionssystemen I~&t sich die Aufnahme der DNA in verschiedene Zellinien gyn&kologischer Malignome steigern. Ob die Steroide bei der DNA-LipidKomplexierung eine nolle spielen oder die Transfektion durch intrazellult~re Einfl0sse verbessern, ist nicht gekl~rt. Intrazellul~r k0nnte die Wirkung durch den Kotransport der DNA mit nukle&ren Proteinen in den Zellkern vermittelt werden. Mithilfe von Reportergenen haben wir die Transfektionseffizienz mehrerer lipidhaltiger Transfektionsmittel bestimmt, um den EinfluB von Steroiden auf diese zu untersuchen. Durch unterschiedliche Applikationsfolgen konnten wir Erkenntnisse dar0ber erhalten, wie Steroide die Aufnahme von DNA in die Zelle und deren Transport in den Zellkern verbessern. Mit der Verbindung von allgemeinen Transfektionsmitteln und Steroiden ware eine effiziente und eventuell gerichtete Gentherapie for gyn~kologische Malignome denkbar, die Steroidrezeptoren zum Teil sehr hoch exprimieren.
20.01.02 CD40 expressing carcinoma cells induce downregulation of CD40L and impair T cell functions Batrla R. 3 Linnebacher M. 3 Rudy W. 3, Stumm S. 2 Watermann I. 1, Wallwiener D. 1, G0ckel B. 1 (1) Frauenklinik, Universit~t T0bingen, (2) Frauenklinik, Universit~it Heidelberg, (3) MTM Laboratories AG, Heidelberg The interaction of CD40 expressed by immunocompetent cells with its ligand CD154 on the surface of Th cells plays a crucial role in the immune response. Recently, the presence of CD40 was also demonstrated on a variety of carcinoma. While the critical relevance of CD40 in cytotoxic T cell priming via dendritic cells is already established, the biological role of CD40/CD154 interactions in non-hematopoetic cells is still unclear. We demonstrated that CD154 expression is downregulated on activated T cells upon interaction with CD40+ tumor cells, including breast and ovarian carcinoma cells. Naive T cells cocultured with CD40+ carcinoma showed impaired functionality as indicated by a reduced frequency on INF-gsecreting cells, reduced IL-2 secretion, impaired proliferation and a lack of CD154 re-expression upon restimulation. T cell effector lysis capacity was not impaired by CD4O expressing tumor cell targets. The present results suggest that in marked contrast to antigen presenting cells, CD40 expression on carcinoma cells suppresses T cell activation. Our findings support the notion that CD40 functions are context dependent and imply a new function for CD40 expressed on tumors, possibly involved in immune escape mechanisms.
S 77 M o l e k u l a r e / e x p e r i m e n t e l l e O n k o l o g i e IV
20.01.03 D H P L C als Prescreening - Test am BRCA2 Gen bei heredit~irem Mammakarzinom. Pfeifer K. 1, Schwarz - Boeger U. 1, Arnold N. 2, Gross E. 1, Kiechle M. 1 (1) Frauenklinik im Klinikum Rechts der Isar, Technische Universit~it M0nchen, (2) Klinik for Gyn~ikologie und Geburtshilfe der UniversitQtsklinik Kiel Etwa 5-10% aller Mammakarzinome beruhen auf einer genetischen Disposition. Unter anderem werden die Tumorsuppressorgene BRCA1 und BRCA2 urs~chlich mit der Entstehung dieser Karzinome in Verbindung gebracht. Die DenaturierungsHochleistungsFIQssigkeits Chromatographie (DHPLC) etabliert sich mittlerweile in der klinischen Genetik als effizientes und zuverl&ssiges Analyseverfahren for Genver~ir}derungen. In der hier vorgestellten Arbeit wurde die SensitivitQt der DHPLC zur Detektion von Alterationen des BRCA2 - Gens untersucht. Dazu wurde bei 64 Patienten aus 60, 0berwiegend norddeutschen, Familien mit hohem Risiko for ein hereditQres Mammakarzinom mittels DHPLC und anschliessender Sequenzierung das BRCA2 - Gen analysiert. Es wurden pro Patient 24 bis 40 verschiedene Fragmente des BRCA2 - Gens mittels DHPLC untersucht, die Sequenzanalyse umfasste das gesamte Gen. Daraus ergaben sich insgesamt 1618 DHPLC Analysen. Die DHPLC zeigte eine hohe Detektionsrate: alle 220 Ver~nderungen wurden erkannt. Hierbei handelte es sich um 10 Mutationen, 209 bekannte Polymorphismen sowie eine unklassifizierte Variation, Angesichts der hohen Geschwindigkeit und geringen Kosten der DHPLC gegen0ber der Sequenzanalyse sowie der hier aufgezeigten hohen ZuverlQssigkeit, erscheint die DHPLC als eine ideale Pr~screening - Methode f0r die genetische Analyse bei Patienten mit einem hohen Risiko for das heredit~ire Mammakarzinom.
20.01.04 Polymorphismen in DNA-Reparaturgenen und Zellzyklusregulatoren mit Einflu6 auf das Mammakarzinomrisiko Kuschel B. ~, Auranen A. 2, Easton DF. 3, Ponder BAJ. 3, Pharoah PD. 3, Dunning A. 3, Kiechle M. 1 (1) Frauenklinik, Technische Universit~t M0nchen, (2) Dept. of Obstetrics&Gynecology, University of Turku, Finland, (3) CRC Human Cancer Genetics & Epidemiology Groups, University of Cambridge, UK In einer populationsbasierten FalI-Kontroll-Serie an 2000 M a m m a k a r z i n o m p a t i e n t i n n e n und 2000 Kontrollen untersuchten wir Polymorphismen in DNA-Reparaturgenen und Zellzyklusregulatoren. Kandidatengene wurden mit Hilfe von Datenbanken, Publikatienen oder durch Mutationsanalysen auf Singul~re-Nukleotid-Polymorphismen (SNPs) untersucht. Es konnten 14 Varianten aus 11 DNA-DoppelstrangbruchReparaturgenen, 3 SNPs in XPD (Nucleotide Excision Repair) und 2 SNPs in CHK2 (Zellzyklusregulation) mittels ABI Prism 7700 Sequence Detection System TaqMan analysiert werden. Bei den meisten untersuchten Varianten kam es zu keinem signifikanten Unterschied zwischen untersuchten F~illen und Kontrollen. Zwei Varianten im XRCC3 Gen scheinen mit moderaten Differenzen das Mammakarzinomrisiko zu beeinflussen (Met241: OR 1.3, 95% CI 1.1-1.6/IVS5-14 G: OR 0.8, 95%CI 0.6-1). Ein Allel im XPD Gen (D312N) scheint ebenfalls mit einem h6heren Risiko einherzugehen [OR (DD vs. NN): 1.4; 95%Ch 1.1-1.8]. Sowohl XRCC3 als auch XPD sind Gene, die bei Vorliegen bestimmter Varianten das Entstehen des Mammakarzinoms m6glicherweise mit niedriger Penetranz beeinflussen. Weitere Studien notwendig, um diese Ergebnisse zu best~tigen.
20.01.05 Dysregulation des Vitamin D-Metabolismus in Mamma-karzinomen, Einsatzm6glichkeiten von Vitamin D-Analoga
20.01.06 Die Bindung yon Splicingfaktoren an das CD44 Gen und sein alternatives Splicing werden von humanem Tra2 reguliert
Friedrich M. 1 Mitschele T. 1 Tilgen W. 2, Schmidt W. 1 Reichrath J. 2' ' ' (1) Univ.-Frauenklinik,, (2) Univ.-Hautklinik, Homburg/Saar
Stickeler E. 1, Runnebaum I.B. 1, HSnig A, 2, Mattox W.A. 2, Berget S.M. 2 (1) Frauenklinik, Universit~it Freiburg, (2)Department of Biochemistry, Baylor College of Medicine
Antiproliferative
Das CD44 Gen besitzt 10 alternativ gesplicte Exons. Die Exons v4-v6 werden vermehrt in Mammakarzinomen exprimiert und mit Metastasierung korreliert. Das Exon v4 besitzt A/C-reiche Sequenzen (ACE's), die sein Splicing verst~irken. In einem in vivo Mausmodell zur Brustkrebsentwicklung zeigten wir, dass Splicing von CD44v4 durch das Protein YB-1 gesteigert wird, das spezifisch an ACE's bindet. Auch der Splicingfaktor Tra2 kann ACE's binden und ist damit ein weiterer mSglicher Splicing- regulator von CD44. Wir analysierten die Expression des Tra2 Proteins im Mausmodell in normalem und neoplastischem Gewebe mit RT-PCR. Splicing Assays und Crosslinking wurden zur Untersuchung der Tra2 Effekte auf das Exon v4 Splicing und die Bindung von YB-1 an v4 durchgefiJhrt. Die Expression von Exon v4 nahm im Mausmodell schrittweise zu mit maximalen Werten in Tumoren. Parallel dazu stiegen auch die Tra2 Konzentrationen in den Geweben. Bei den Funktionsstudien, zeigte Tra2 eine Induktion des CD44v4 Splicings und einen kooperativen Effekt for die Bindung von YB-1 anCD44v4. Die Versuche demonstrieren eine Beteiligung von Tra2 an der Splicingregulation des CD44 Gens. Die Induktion der Tra2 Expression w~hrend der Tumorigenese des Mammakarzinoms k6nnte f0r die Induktion des alternativen Splicings und die 0berexpression der CD44 Exons verantwortlich sein, die mit der Metastasierung korrelieren.
und
differenzieru n g s i n d u z i e r e n d e
Eigenschaften von Calcitriol (1,25(OH)2D3) sind belegt. Der klinische Einsatz von Calcitriol ist aufgrund hyperkalz~mischer Nebenwirkungen limitiert. Ziel der Studie ist es, den Vitamin DMetabolismus in benignem und malignem Mammagewebe zu untersuchen. Aus benignem Mammagewebe, Ma-karzinomen und MCF-7-Zellen wurde RNA extrahiert, die mittels RT-PCR zur Detektion von Vitamin D-Rezeptoren, l a-Hydroxylase, 24Hydroxylase und 25-Hydroxylase analysiert wurde. Zur Proliferationsanalyse wurden MCF-7-Zellen mit 25(OH)D3 und 1,25(OH)2D3 inkubiert. In mehr als 50% der benignen und malignen Mammagewebeproben als auch in MCF-7-Zellen sind VDR, la-Hydroxylase und 24-Hydroxylase nachweis-bar, die in Mammakarzinomen verglichen mit benignem Mammagewebe signifikant vermehrt exprimiert werden. Nach Inkubation der MCF-7-Zellen mit 25(OH)D3 ist die Synthese von 1,25(OH)2D3 nachweisbar. Die Inkubation mit 1,25(OH)2D3 bewirkt eine ausgepr~gte (25(OH)D3) Wachstumsinhibition der MCF-7Zellen. Erstmals konnte in Mamma-karzinomen eine Dysregulation des Vitamin D-Metabolismus mit einer funktionellen Aktivit~it hydroxylierender Enzyme nachgewiesen werden. Somit ergeben sich neue Einsatzm6glichkeiten fiJr 1,25(OH)2D3-Pr~-kursoren als auch f i r Inhibitoren der 24Hydroxylase in der Therapie und PrQvention yon Mammakarzinomen.
S 78 20.01.08 Selektive Regulation des ProgesteronrezeptorPromotors B durch den Ostrogenrezeptor alpha
Gyn~ikologische Onkologie 20.01.07 Hybridzellen aus Ovarialkarzinom. und dendritischen Zellen Hilpert F. 1 Heiser A. 1 Rosenau A. 1, KrQger C. 1 Kiechle M. '2, Arnold N '1 Jonat W. 1 Pfisterer J. 1'
(1) Universit~tskliniken Kiel, (2) r.d.I. MQnchen DendritiSche Zellen (DC) sind die potentesten antigenpr~sentierenden Zellen. Elektrofusionierte (EF) Hybridzellen (HC) aus DC's und Ovarialkarzinomzelien (OC) sollen zur polyvalenten Presentation von tumorassoziierten Antigenen im Kontext mit MHC Klasse-I und -I1-, kostimulierenden und Adh~sionsmolek01en f~hig sein. Es soUen unterschiedliche Messverfahren f(Jr die Fusionseffizienz (FE) untersucht und ein Fusionsprotokoll for OC und DC entwickelt werden. Dazu wurden die Zellen in einem hypotones Medium nach Vorspannung in einer Kuvette durch einen Strompuls fusioniert. Die FE wurde durch cytoplasmatische ZellfArbung vor, oder spezifische AK-F~rbung nach EF mit anschlie6endem FACS und Fluoreszenzmikroskopie (FM) bestimmt. Die Herstellung von HC aus OC und DC mittels EF ist so m6glich und optimierbar. Das DC-Kulturprotokoll und das technische Vorgehen beim Transfer in ein hypotones Medium haben entscheidenden Einfluss auf die Viabilit~it und die FE. In der FM kSnnen doppelkernige und -fluoreszierende HC aus OC und DC nachgewiesen werden. Die cytoplasmatische Zellf~rbung vor der EF eignet sich nicht zur Bestimmung der FE, da der Verlust und Austausch von Farbstoffen falsch hohe Fusionsraten erzeugt. ,Die AK-F~rbung nach EF zeigt geringere Fusionsraten im FACS, ermSglicht aber eine pr~izisere Bestimmung der FE und eine 'batch release'-Testung der Vakzine.
20.01.09 Antitumor-Effekte des cytotoxischen LHRH Analogons AN-152 an Xenotransplantaten von humanen Endometrium- und Ovarialkarzinomen in der Nacktmaus Westphalen S. 1, Grendker C. 1, Schally AV. 2, 1
Emons G.
(1) Univ.-Frauenklinik G6ttingen, (2) Tulane Univ. New Orleans Die meisten humanen Endometrium- und Ovarialkarzinome exprimieren Rezeptoren for LHRH (syn. GnRH). Die Expression dieser R e z e p t o r e n kann for die z i e l z e l l s p e z i f i s c h e Chemotherapie mit dem zytotoxischem LHRH Analogon AN152 ausgenutzt werden, in welchem Doxorubicin an [DLys6]LHRH gekoppelt wurde. Antitumoreffekte von Doxorubicin und AN-152 wurden in vivo in humanen LHRH Rezeptor positiven HEC-1B Endometrium- und NIH:OVCAR-30varialkarzinomen sowie in der LHRH Rezeptor negativen SK-OV-30varialkarzinomzellinie untersucht. Das Tumorvolumen der LHRH Rezeptor positiven HEC-1B und NIH:OVCAR-3 Tumore war eine Woche nach Behandlung mit AN-152 (700 nmol/20g oder 300 nmol/20g) signifikant reduziert (p<0,001). Toxische Nebenwirkungen konnten nicht beobachtet werden, Durch Behandlung mit Doxorubicin konnte alas Tumorwachstum zum Stillstand gebracht, aber nicht reduziert werden, Die Konzentration von 700 nmol/20g Doxorubicin verursachte eine hohe Mortalit~tsrate, w~hren~t bei 300 nmol/20g eine Abnahme des K5rpergewichtes, aber keine Mortalit~t zu beobachten waren. Das Wachstum der LHRH Rezeptor negativen SK-OV-3 Tumore wurde durch AN-152 nicht beeinflu6t. Das zielzellspezifische chemotherapeutische LHRH Analogon AN-152 ist bei LHRH Rezeptor positiven Tumoren effektiver und dabei weniger toxisch, als das Chemotherapeutikum Doxorubicin. GefOrdert durch die Deutsche Krebshilfe.
Hanstein B., FI6totto T., H o h m a n n D., D j a h a n z o u s i S., Dall P., Niederacher D., B e n d e r HG. Universit~ts-Frauenklinik D0sseldoFf Die Expression des Progesteron Rezeptors(PR) stellt einen wichtigen prognostischen Faktor for Mammakarzinome dar. Der PR ist ein Zielgen (~strogen-vermittelter Transkriptions-regulation, jedoch ist der genaue Mechanismus der Regulation des PR bisher unklar. Die physiologischen Effekte yon Progesteron werden Ober die PR-Isoformen PRA und PRB vermittelt, die von einem Gen transkribiert werden, welches unter Kontrolle zweier unterschiedlicher Promotoren steht. Beide Isofermen zeigen unterschiedliche Transaktivierungs-funktionen, welche sowohl Promotor- als auch Zellinien-spezifisch sind. FOr beide Isoformen konnte eine vermehrte Expression nach (~strogenStimulation gezeigt werden, obwohl beide Promotoren kein klassisches Ostrogen-sensibles Element (ERE) Element enthalten.Um die Rolle der verschiedenen Ostrogenrezeptoren in der transkriptionellen Regulation von PR zu analysieren, wurde der Promotor for PRB in ein Luziferaserepertergen kloniert (PRB-luc). Zellen der humanen Zervixkarzinomzellinie (HeLa), Endometrium- (Ishikawa), Brust- (BT20, SK-BR-3) und Ovarialkarzinomzellinie (Hey) wurden mit PRB-Luc und Expressionsplasmiden for ERalpha oder ERbeta kotransfiziert. Die Luciferaseaktivit~t wurde 24h nach Stimulation mit Ostrogen oder Anti~Sstrogenen (Tamoxifen, Raloxifen) in Zellextrakten gemessen. In HeLa Zellen, die mit (~stradiol (E2) behandelt wurden, konnte die PRB Aktivit~t durch den ERalpha verst~irkt (5-fach) werden, jedoch nicht durch ERbeta. ERbeta war aul~erdem nieht in der Lage, die transkriptionelle Aktivit~t yon PRB in BT20 und Ishikawa Zellen zu stimulieren. ERalpha steigerte in diesen Z.ellen die Reporter Aktivit~t 2-fach. Die Deletion der Transkriptionsaktivierungs-Dom~ne (AF)I aber nicht AF2 von ERalpha resultierte in einem Verlust der Transaktivierung in allen Zellinien, die getestet wurden. Weiterhin war in BT20 Zellen die ERalpha-Mutante, welcher die AF2-Dom&ne fehlte, ein signifikant st&rkerer Aktivator for den PRB als der WildtypERalpha. In SK-BR-3 Zellen reprimierten beide ERs die PRB Aktivit~t, wohingegen eine stArkere Stimulation nach Deletion der AF2-Dom~ne verzeichnet wurde. Diese Ergebnisse zeigen, dal~ unabh&ngig vom Zellkontext, ERalpha selektiv die Tran-
20.01.10 Nicht-genomische Wirkungen von Ostrogen auf Signaltransduktionswege in Mammakarzinom-Zelllinien Djahansouzi S. 1, Benten P. 2, Hanstein B. 1, Schoenitz L. 2 1 1 , Wunderlich F. , Dall P. , Bender HG. , Niederacher D. 1 (1) Frauenklinik, Heinrich-Heine Universit~t Desseldorf, (2) Abteilung for Molekulare Parasitologie, Universit~t Desseldorf 1
(~strogene wirken im klassischen Modell vor allem 0ber die Interaktion mit z y t o p l a s m a t i s c h e n und/oder nukle~iren Rezeptoren. Unter solchen R a h m e n b e d i n g u n g fi3hren (3strogene ihre Wirkungen 0ber eine Ver~nderung der Gentranskription. Jedoch zeigen (~strogene auch schnelleinsetzende Wirkungen, die sich schon nach einigen Sekunden manifestieren, Diese Wirkungen kSnnten durch membranst&ndige Ostrogenrezeptoren, die je nach Gewebeart unterschiedliche Signaltransduktionsvorg~inge aktivieren, erkl~irt werden. AIs second-messenger wurden intrazellul~re Kalziumver~nderungen sowie die Aktivierung von MAP-Kinasen und die damit verbundene Proliferation yon Tumorzellen untersucht. Unsere Daten deuten auf die Koexistenz von membranst~ndigen und kiassischen (~strogenrezeptoren in Mammakarzinom (MC)-7elllinien. Konfokale Lasermikroskopie und Durchflu6zytometriemessungen zeigen Populationen von MC-Zellen die m e m b r a n s t ~ n d i g e und s p e z i f i s c h e Bindungsstellen for 0strogen aufweisen. Zudem konnte eine Aktivierung der MAP-Kinase durch extrazellur~re OstrogenBSA-Konjugate gezeigt werden. Solche membranst~ndige ~)strogenwirkungen k6nnten eine wichtige Rolle bei der Antihormonresistenz von MC spielen und die Entwicklung neuer Antihormone erm~glichen.
S 79 AIIgemeine und experimentelle Endokrinologie I
06.02.01 Vorausgehende Schwangerschaften als Prognosefaktor f0r Reproduktionsmedizinische Behandlungen Kupka Markus S. MK. 1, Richter Oliver OR. 2 Dern Christoph CD. 2, van der Ven Hans HVDV. 2 (1) University of Alabama at Birmingham, U S A , (2) Zentrum fQr Frauenheilkunde, Universit~tsklinikum Bonn Einf0hrunq: Zahlreiche Prognosefaktoren wurden fQr die Anwendung assistierter Reproduktionstechniken (ART) evaluiert (Alter der Frau, Ursache und Dauer der Subfertilit&t etc.) Eine genaue Analyse zuvor e i n g e t r e t e n e r Schwangerschaften ist bisher nicht erfolgt. Methode: Unter Anwendung eines Iogistischen Regressionsmodells wurden Angaben zu 176.002 Behandlungs-zyklen aus dem Zeitraum Januar 1998 bis Dezember 2000 von 103 IVFZentren in Deutschland untersucht. Die Analyse wurde vom Deutschen IVF-Register unterst0tzt. Dabei wurden 92.687 fd3here Schwangerschaften ausgewertet. Er.qebnisse: Es konnte fQr alle Behandlungsformen ein Einfluss von vorherigen Schwangerschaften auf die Erfolgschance einer ART-Behandlung nachgewiesen werden. Mehr als eine vorherige Schwangerschaft war dabei jedoch ebenso negativ korreliert wie das Alter der Frauen und die Dauer des Kinderwunsches. Den signifikant gr01~ten positiv korrelierten Einfluss (p<0,0001) hatten eine vorherige erfolgreiche reproduktionsmedizinische Behandlung, die in einer Lebendgeburt oder in einem Abort endeten. 19.2 % aller berichteten Schwangerschaften wurden im Rahmen einer ARTBehandlung erzielt. Mehr als die HAIfte der Patientinnen (51,4%) wechselten den Partner. Diese Untersuchung hat aufgrund des umfangreichen Kollektives den bisher in der Literatur grOl~ten Umfang.
06.02.02 Uterinadoppler, Endometriumvolumen und schichtigkeit bei hormonell stimulierten Patientinnen Zollner U., Meller T., Zollner K-P., Blissing S., P0hls U., Steck T., Dietl J. Frauenklinik, Universit~t W0rzburg Gegenstand dieser Studie war es, den Einfluss der Flussgeschwindigkeiten in den Aa uterinae und des 3Dsonographisch bestimmten Endometriumvolumens auf die Schwangerschaftsrate nach Hormonstimulation und Insemination zu evaluieren. 104 Patientinnen wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen. Die ovarielle Stimulation erfolgte bei 27 % der Frauen mit Clomiphen und bei 73 % mit Gonadotropinen (FSH oder HMG). Das mittlere Endometriumvolumen bei Insemination lag bei 3,5 ml und unterschied sich nicht signifikant bei schwangeren (4,0 ml) und nicht-schwangeren Patientinnen (3,4 ml). Lag jedoch das Endometriumvolumen 0ber 2 ml und lag gleichzeitig eine Dreischichtigkeit vor, so wurden 11 von 51 Patientinnen (21,6 %) schwanger, wohingegen nur 3 von 53 (5,7 %) bei nicht gemeinsamen Zutreffen beider Kriterien schwanger wurden (p -- 0,022). Das Endometriumvolumen und die Endometriumdicke waren signifikant h0her nach Gonadotropinstimulation (3,7 ml bzw. 11,0 mm) als nach Clomiphenbehandlung (2,8 ml bzw. 9,5 mm; p < 0,05). Liegt das Endometriumvolumen unter hormoneller Stimulation unter 2 ml, so kann bei einer Insemination nur eine geringe Schwangerschaftsaussicht erwartet werden. Im darauf-folgenden Zyklus sollte ein Wechsel oder eine Dosissteigerung der Hormontherapie vorgenommen werden.
06.02.03 Geringere Aneuploidierate durch Spermienselektion
06.02.04 Die Entstehung der Triploidie: Erfahrungen aus dem IVF-Labor
Ditzel N. 1, Jelinkova L. 1 Glaeser B. 2 Paulus WE. 1 Reeka N. 1 Sterzik K. 1 (1) Zentrum f(Jr Reproduktionsmedizin, ChristianLauritzen-lnstitut, (2) Universit~it UIm, Abteilung for Humangenetik Fragestellung: Vergleich der Aneuploidieraten von Spermien subfertiler MQnner in Abh~ingigkeit yon Spermienmotilit~t und morphologie. Material und Methoden: Insgesamt wurden 2000 Spermien von 10 Patienten mit OAT-Syndrom untersucht. Jede Spermienprobe wurde folgendermal~en unterteilt, Gruppe 1: 100 Spermien aus nativem Sperma, Gruppe 2:100 Spermien selektiert nach normaler Morphologie und Motilit~t. Die Aneuploidieraten wurden mittels Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) mit Iocusspezifischen Sonden far Chromosom 13 bzw. 21 und einer Zentromersonde fQr Chromosom 16 ermittelt. Die Chromosomen 13,16 und 21 wurden gew~hlt, da Disomien in den Spermien im Falle der Chromosomen 13 bzw. 21 zu schwer beeintr~chtigten Lebendgeborenen mit Trisomie 13 (P~tau-Syndrom) bzw. Trisomie 21 (Down-Syndrom) fehren k0nnen und die Trisomie 16 eine der h~ufigsten chromosomalen Aberrationen in Aborten darstellt. Ergebnisse: Die Aneuploidieraten in den 10 selektierten Spermaproben waren signifikant geringer als in den Nativproben [3-4% vs. 4-31%]. Die Ergebnisse belegen eine positive Korrelation zwischen Spermienanomalien und zytogenetischen Aberrationen. Schlul~folgerung: Durch eine Selektion von Spermien nach ihrer Morphologie und Motilit~it vor intrazytoplasmatischer Spermieninjektion I~sst sich das Risiko f(Jr Nachkommen mit Aneuploidien senken.
Rosenbusch B., Schneider M., Gl&ser B., Brucker C. Sektion Gyn~kologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universit~t UIm
I
Die Triploidie stellt eine wichtige Ursache fL]r Spontanaborte dar. Die Vorkernkontrolle im Rahmen der assistierten Reproduktion dient der Aussonderung abnorm befruchteter Eizellen, die zu triploiden Embryonen f0hren k6nnen. Anhand eigener Studien werden unterschiedliche Entstehungsmechanismen triploider Zygoten und ihre Besonderheiten aufgezeigt. FOr die zytogenetische Analyse wurden abnorme Vorkernstadien fixiert und die Chromosomen zur Erstellung von Karyogrammen gef~rbt. Die Befruchtung einer Eizelle durch zwei einzelne Spermien kann infolge Ausbildung von drei Pronukiei (PN) erkannt werden, nicht jedoch die Fertilisation durch ein diploides Spermatozoon, da hier nur ein m~nnlicher Vorkern entsteht. Triploide Zygoten nach ICSI sind ein Beispiel f0r Digynie infolge NichtAusstol~ung des zweiten Polk6rpers; auch hier ist eine Identifizierung anhand der Zahl der Vorkerne m6glich. Die Befruchtung diploider Rieseneizellen f~hrt in Abh&ngigkeit von deren Reifungsschema zu drei oder zwei PN. Im letzten Fall mu6 daher die Eizellgr61~e als weiteres Kriterium einbezogen werden. Die zytogenetische Analyse belegte stets die abnorme chromosomale Konstitution. Das sichere Erkennen derart abnorm befruchteter Zellen stellt einen Teil der Verantwortung des IVF-Labors dar. Es ist jedoch festzustellen, dab selbst unter Zuhilfenahme zus~tzlicher Kriterien nicht alle Fehlentwicklungen zu isolieren sind. Die Definition einer normalen Befruchtung allein anhand der Zahl der PN ist aus zytogenetischer Sicht unzureichend.
S 80 Endokrinologie und Reproduktionsmedizin 06.02.05 Verminderte Faktor XII Aktivit~t bei Frauen mit habituellen Aborten Pauer HU. ~, K6stering H. 3, Emons G. 2, Hinney B. 2 (1) Universit~ts-Frauenklinik/z.Zeit Institut for Humangenetik, Georg-August-Universit&t, GSttingen, (2) Universit~ts-Frauenklinik, Georg-August-Universit&t, G6ttingen, (3) Abteilung H&matologie und Onkologie, Zentrum Innere Medizin, Georg-August-Universit~t, G6ttingen Fragestellung: Ist die Faktor XII Aktivit~t bei Frauen mit habituellen Aborten erniedrigt? Methode: Bei 61 Frauen mit prim&ren habituellen Aborten (2 Aborte, keine Gravidit&t 16. SSW), 31 Frauen mit sekund~r habituellen Aborten ( 2 Aborte, mindestens 1 Gravidit&t 16. SSW) sowie einer Kontrollgruppe von 49 fertilen Frauen erfolgten FXII-Aktivit&tsbestimmungen mit einem Standardprotokoll nach Proctor und Rapaport. Normbereich (n. Spaethe): 70-120%. Ergebnisse: 13% (8/61) der Frauen mit primer habituellen Aborten zeigten eine FXII-Aktivit~t <70% und 9,7% (3/31) der Frauen mit sekund~r habituelien Aborten. FOr keine der Frauen aus der Kontrollgruppe konnte eine FXII-Aktivit~tserniedrigung festgestellt werden. Im Vergleich zur Kontrollgruppe ergibt sich nach dem Fishers-exakt Test for die Gruppe mit prim&ren habituellen Aborten ein p-Wert yon < 0,01 (signifikant), for die Gruppe mit sekund~r habituellen Aborten ein p-Wert yon 0,05 (nicht signifikant). Schlu&folgerung: Bei Patientinnen mit prim~ren habituellen Aborten findet sich gegeniJber einer fertilen Kontrollgruppe signifikant h~ufiger eine FXII-Aktivit&tsminderung.
06.02.07 Der Va134Leu Polymorphismus im Faktor XlllGen: Bedeutung fLir Implantation und plazentare Perfusion? Kosian E. 1 Buchholz T. 1, Lohse P. 2 Rogenhofer N. Thaler CJ. 1 (1) Frauenklinik, LMU Grosshadern, (2)Institut for Klinische Chemie, LMU Grosshadern J
06.02.06 Aneuploidiemechanismen in menschlichen Eizellen Schmutzler A.G., Chert W., Weimer J., Salmassi A., Mettler L., Arnold N., Jonat W. Universit&ts-Frauenklinik, CAU Kiel
Fragestellung: Wie hoch ist der Anteil aneuploider Eizellen bei nach iVF oder ICS unbefruchtet gebliebenen Eizellen? Welcher Mechanismus dominiert: Nondisjunction bivalenter Chromosomen (NDJ), unbalanzierte (UPD) oder baianzierte Pr&division (BPD) von Schwesterchromatiden? Gibt es einen Einfluss der Kulturzeit in vitro? Material und Methoden: Eizellen, die nach IVF oder ICSI unbefruchtet blieben, wurden am Tag 1 bis 4 nach Follikeipunktion fixiert und gelagert. Die Chromosomen 13, 16, 18, 21 und 22 wurden mit FISH hybridisiert (Vysis). Eine Aneuploidie wurde festgestellt, wenn sie im Polk6rper ihre Entsprechung fand, bei abwesendem Polk6rper ein Chromosom oder eine Chromatide zus&tzlich gefunden wurde oder Schwesterchromatiden mehr als zwei Signaldurchmesser von einander entfernt lagen. Ergebnisse: Von 81 Patienten wurden 258 Eizellen fixiert, die Effizienz war 62% (135/258). 93 Eizeilen wurden bislang hybridisiert, die Effizienz war 90% (84/93). In 32% (27/84) kennte der Polk6rper analysiert werden. NDJ wurde in 26% (22/84) gefunden, unbalanzierte Pr~division in 13% (11/84), beides zusammen in 6% (5/84). Balanzierte Pr~division wurde in 48% (40/84) gefunden: An Tag 1 in 35% (12/34), Tag 2 in 54% (22/41), Tag 3 und 4 zusammen in 67% (6/9), (p < 0,05). Aneuploidien wurden bei allen 5 Chromosomen gefunden,zwischen 6% (Chr. 21) bis 26% (Chr. 13). Schlussfolgerung: Jede 2. unbefruchtete Eizelle kann erfolgreich mit FISH analysiert werden, mehr als jede 3. Eizelle ist aneuploid (NDJ, UPD). Balanzierte Pr&divisionen korrelierten mit in-vitro-Alterung. Chromosom 13 ist h~ufiger betroffen.
06.02.08 Direkter Einflu6 yon TGF-beta 1 in Seminalplasma (SP) auf die Expression endometrialer Zytokine J
Wichtiger Bestandteil der Etablierung der plazentaren Basalplatte ist die Bildung eines stabilen Fibrinpolymers durch die Transglutaminase Faktor XIII. Gleichzeitig erfordert die normale Schwangerschaft die ungehinderte Perfusion des intervill6sen Raumes. Der funktionell wirksame Va134Leu Potymorphismus kann sowohl zu Thrombosen (Val/Val), als auch zu verst&rkter Blutungsneigung (Leu/Leu) f0hren. Bisher wurde nicht untersucht, ob der Polymorphismus auch als Risikofaktor for rezidivierende spontane Fehlgeburten (RSA) anzusehen ist. In unserer Studie wurden 179 RSA Pat. und 127 Kontrollpat. auf den FXIII (Val/Leu) Polymorphismus untersucht. FSr die Verteilung der Genotypen fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Kontrollen und dem Gesarntkollektiv von RSA-Patientinnen (Val/Val: 58% vs. 60%, Val/Leu: 37% vs. 35%, Leu/Leu: 5% vs. 6%). Die unterschiedlichen Aktivit~ten des FXIII auf Grund des Va134Leu Polymorphismus zeigen keinen offensichtlichen Nachteil fiJr die plazentare Implantation oder Perfusion.
Gutsche S. 1, von Wolff M. 2, Strowitzki T. 2, Thaler CJ. (1) Frauenklinik, Klinikum der LMU M0nchenGro&hadern, (2) Universit&tsfrauenklinik Heidelberg Einleitung: Wir konnten zeigen, da6 SP die mRNA-Expression von IL-lbeta, IL-6 und LIF in endometrialen Epithelzellen induziert und da6 derartige Ver&nderungen die endometriale Rezeptivit~t positiv beeinfiussen k6nnten. Es wurde untersucht, ob diese Effekte durch TGF-betal in SP vermittelt werden. Methoden: SP von gesunden Spendern (n=5) wurden gepoolt und eingefroren. Endometriale Epithel- und Stromazellen wurden aus hysterektomierten Uteri gewonnen, aufgereinigt und for 3-4 Tage kultiviert. 0,1- 10% SP sowie TGF-betal alleine wurde mit den Epithel- bzw. Stromazellen fOr 1-24 h inkubiert. Die Koinkubation von SP erfolgte mit 5pg blockierendem anti-TGF-beta 1/2/3 AntikSrper (Maus-igG1). Eine Analyse der Zytokine erfolgte 0ber einen RNaseProtection-Assay. Ergebnisse: Durch die Inkubation der endometrialen Epitheizellen mit SP fand sich ein konzentrationsabh&ngiger Anstieg der IL-lbeta, IL-6 und LIF mRNA- Expression. ,&hnliche qualitative und quantitative Effekte fanden sich bei aileiniger Stimulation mit.TGF-betal. Bei Koinkubation von SP und anti-TGF-betal reduzierte sich der Anstieg von endometrialer IL-lbeta, IL-6 und LIF -mRNAExpression um etwa 30%. Diskussion: Die Effekte von SP auf die endometriale IL-lbeta, IL-6 und LIF-Expression k6nnten helfen, die zeitgerechten (~ffnung des Implantationsfenster sicherzustellen. Eine wesentliche Rolle fOr diesen Mechanismus scheint TGF-betal in SP zu spielen.
S 81 A I I g e m e i n e u n d e x p e r i m e n t e l l e E n d o k r i n o l o g i e II 06.02.09
Unabh~ingige Effekte der 677CT-Mutation tier 5,10-Methylentetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR) und der 680NS-Substitution des FSHRezeptors (FSH-R) auf die kontrollierte ovarielle Hyperstimulation Thaler CJ. 1, Haerty A. 1 0 c h s e n k 0 h n R. 1 Nagel D. 2 R0bsamen H.2 Lohse P. 2 (1) Frauenklinik und, (2) Institut f0r Klinische Chemie, Klinikum der LMU-M0nchen Grosshadern
13.05.01 Fehlender LH / FSH Anstieg im Klimakterium bei Patientinnen mit Hypothalamischer Ovarialinsuffizienz nach Absetzen Wildt L. 1, Zemzoum I. 2, Leyendecker G. 3 (1) Frauenklinik der Friedrich-Alexander-Universit&t Erlangen-N0rnberg, (2) Frauenklinik der Technischen Universit&t M0nchen, (3) Frauenklinik des Klinikums Darmstadt
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Die MTHFR-677CT-Mutation beeinflusst das ovarielle Ansprechen auf FSH (Thaler CJ et al; Hum Reprod 2001) und dieser Effekt &hnelt dem des 680NS-Aminos&ureaustausches im FSH-R. Wir haben den Einfluss der beiden Mutationen a u f e i n a n d e r im Rahmen . kontrollierter ovarieller Hyperstimulationszyklen untersucht. Die Stimulation erfolgte im "long"- Protokoll. Bisher wurden 164 Zyklen von 57 Patientinnen ausgewertet. Die Verteilung der beiden Mutationen waren voneinander unabh~ngig (Chi-Quadrat-Test: p 0,5). In der multivariaten Analyse waren die maximalen E2 Konzentrationen und die Anzahl aspirierter Oozyten bei MTHFR-C/C Patientinnen hochsignifikant (P<0,0007) bzw. signifikant (p<0,01) h6her als bei C/T- und T/T Individuen. F(Jr FSH-R-680 N/N-Patientinnen fand sich lediglich ein Trend (p=0,075) zu h6heren E2Serumkonzentrationen. Die Gesamtzahlen aspirierter Oozyten war signifikant (p<0,004) h6her. Die Effekte der beiden Mutationen erwiesen sich voneinander unabh~ngig. Die MTHFR- und FSH-R-Genotypisierung verspricht eine individualisierte Optimierung ovarieller Stimulationsschemata.
13.05.02 Schwangerschaftsraten in nat~rlichen Zyklen: eine prospektive Studie
Gnoth C. 1, Godehardt D. 2,1Frank-Herrmann P. 1, Godehardt E. 2, Freundl G. (1) Frauenklinik Benrath, St~dt. Kliniken D0sseldorf gGmbH und Forschungsprojekt NFP der HH-Universit&t D0sseldorf, (2) Abtlg. for Biostatistik der Kardiochirurgischen Klinik der HH-Universit~t DQsseldorf
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft in aufeinander folgenden, nat0rlichen Zyklen ist von grol~er Bedeutung for Epidemiologen und Reproduktionsmediziner. Leider gibt es dazu kaum prospektive Daten. Seit 15 Jahren I~uft die deutsche, prospektive Studie zur Nat0rlichen Familienplanung. Bis Ende M~rz 2001 wurden 31498 Zyklen von 1522 Frauen gesammelt, die entweder verh0ten oder aber ein Schwangerschaft erzielen wollen. Wir beobachteten 433 unselektionierte Frauen ab ihrem ersten Zyklus, in dem sie schwanger werden wollten. 310 der 433 Frauen wurden schwanger, 123 (28,4%) in einem Beobachtungszeitraum von 7,1 + 7,3 Monate nicht. Die Schwangerschaftsraten nach Kaplan-Meier for einen, drei, sechs und 12 Zyklen waren 17%, 44%, 66% und 82%. F0r die Frauen, die schliel~lich schwanger wurden errechneten wir for entsprechende Zyklen Schwangerschaftsraten von 24%, 58%, 82% und 95%. Offensichtlich gibt es eine grol~e Gruppe von Paaren, die sehr schnell schwanger werden. Die Librigen messen als subfertil angesehen werden. Wit empfehlen deshalb bereits nach 6 Monaten eine Untersuchung bei bis dahin unerf011tem Kinderwunsch.
Fragestellung: Es wurde untersucht ob Frauen mit HypothalamJscher Ovarialinsuffizienz (HO), die mit der Pulsatilen GnRH Therapie (PT) behandelt wurden, bei Eintritt in das Klimakterium einen Anstieg des LH/FSH aufweisen. Methode: Bei 27 Frauen die vor 12-16 Jahren bei (HO) und Kinderwunsch eine (PT) erhielten, wurde LH / FSH im Serum bestimmt und mittels standardisierter Frageb6gen klimakterische Beschwerden erfasst. Ergebnisse: Nur 30% der Frauen mit (HO) hatten bei Eintritt in das Klimakterium einen Anstieg des LH / FSH und damit verbunden klimakterische Beschwerden. Bei 70% der nachuntersuchten Frauen stellte sich keine normale ovarielle Funktion (OF) ein. Diese Frauen hatten weder einen LH / FSH Anstieg, noch klimakterische Beschwerden. Schlul~folgerung: Frauen, die nach Absetzen der (PT) eine normale (OF) entwickeln, zeigen bei Eintritt in das Klimakterium einen LH / FSH Anstieg und damit verbunden klimakterische Beschwerden.
13.05.03 Bildung von 7-alpha -MethyI-Ethinylestradiol w~ihrend der Einnahme von Tibolon Wiegratz I., S~nger N., Kuhl H. Universit~tsfrauenklinik, J. W. Goethe-Universit~t Frankfurt Tibolon ist ein Derivat des Gestagens Norethynodrel und wird zur Therapie klimakterischer Beschwerden eingesetzt. Es ist eine Prodrug, die nach der Einnahme zu einem Gestagen mit androgener Partialwirkung (7-alpha-MethyI-Norethisteron) und weiteren Metaboliten umgewandelt wird. Die Annahme, dal~ 3alpha- und 3-beta- Hydroxytibolon fQr die Ostrogenwirkung verantwortlich sei, ist wegen der geringen Bindungsaffinit&t zum Estrogenrezeptor fraglich. Wir untersuchten deshalb, ob aus Tibolon ein Derivat des Ethinylestradiols (EE), n&mlich 7-alphaMethyI-Ethinylestradiol (MEE) entsteht, welches m6glicherweise f0r die ~)strogenwirkung des Tibolons verantwortlich ist. Zehn Frauen (23-33 Jahre) nahmen 2,5 mg Tibolon t~glich vom 19.-25. Zyklustag ein. Blutentnahmen wurden vor, sowie 0.5, 1, 1.5, 2, 3, 4, 6, 8 und 24 h nach Einnahme der letzten Tablette durchgef0hrt. Die Serumkonzentrationen von MEE wurden mit der GC/MSMethode bestimmt. Die Untersuchung ergab, da~ ein kleiner Anteil von Tibolon w~hrend der ersten Leberpassage zu MEE aromatisiert wird. Die maximalen Serumkonzentrationen, welche 2 h nach Einnahme erreicht wurden, betrugen 125 +/40 pg/ml (98 - 203 pg/ml) und entsprechen den Werten von EE, die nach der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums mit 50 Mikrogramm EE erreicht werden. Nach den vorliegenden Ergebnissen ist es sehr wahrscheinlich, dal~ MEE und nicht 3alpha- und 3-beta- Hydroxytibolon f0r die Ostrogeneffekte des Tibolons verantwortlich sind. Es gibt Hinweise darauf, dal~ die 6strogene Wirkungsst~rke des MEE mit der des EE vergleichbar ist.
S 82
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin 13.05.04 Perimenopausaler Knochenstoffwechsel, Knochendichte und Progesteron Seifert-Klauss V. 1, Luppa P. 2 Rosenbrock H. 2, Rattenhuber J, ~, Kiechle M. 1 ' (1) Frauenklinik rechts der Isar, TU MiJnchen, (2) Institut fQr Klinische Chemie und Pathobiochemie, TU MQnchen Die Perimenopause ist trotz oft 0berh6hter (~)strogenwerte mit einem erh6hten Knochenmasse (bone mass density (BMD)) Verlust assoziiert. Systematische Untersuchungen hierzu fehlen. Diese Studie untersuchte prospektiv L)ber 2 Jahre 42 hormonell unbehandelte Frauen (sp&t pr&menopausal (n=14), perimenopausal (n=19), oder frQh postmenopausal (n=9)) mittels quantitativer CT tier LWS (0/24 Monate) und zu 5 Zeitpunkten (013/6112124 Monate) biochemische Marker des Knochenaufbaus (Osteocalcin(OC), bone alcalic phosphatase (BAP), bone sialoprotein (BSP) alle im Serum) und des Knochenabbaus (Pyridinolin (PYD), Desoxypyridinolin (DPD), n-terminale Telopeptide (NTX) (Urin) und c-terminale Telopeptide (CTX), tartrat-resistente saure Phosphatase (TRAP) (Serum)). Signifikante Korrelationen zwischen den ,~,nderungen der KnochenstoffwechseI-Marker und denen der BMD zeigten sich nur in der perimenopausalen Gruppe. Hier waren Pearson's Korrelationskoeffizienten (p-Werte) f~r : OC -0.55(<0.05), BAP 0.66(<0.01), BSP -0.45(<0.1), PYD -0.24(ns), DPD-0.5(<0.05), NTX-0.42(<0.1), CTX -0.73(=0.001), TRAP -0,48(<0.1). Pr&-/perimenopausale Frauen verloren mit Progesteron immer <6 ng/ml'(n=14) mehr BMD als mit Prog 6 ng/ml(n=17). CTX,DPD, OC und BAP sind in der Perimenopause geeignete Marker. Der Einflul~ von Progesteronmangel auf den Knochen sollte welter untersucht werden.
13.05.06 Ver~inderungen der Mikrozirkulation unter postmenopausaler Hormonersatztherapie Morr AK. 1, Ohlmann P. 2, Jung F. 3, Mrowietz. C. 3, S0tterlin M.1 Dietl J.1 (1) Frauenklinik, Universit~t W~rzburg,, (2) Marienkrankenhaus Papenburg,, (3) Deutsches Institut fQr Herz- und Kreislauf-Forschung Dresden Fragestellung: Welchen Einfluss hat eine postmenopausale Hormonersatztherapie (HRT) auf die kapill&re Mikrozirkulation? Methodik: Bei 46 postmenopausalen Frauen (22 unter HRT mit reinen (~strogenen oder Kombinationspr~paraten und 24 ohne HRT) wurden mit der periungualen Videokapillarmikroskopie die Erythrozyten-Ruhegeschwindigkeit und der Reagibilit&tsindex, der die Reaktionsf~ihigkeit von Gef~6en bei Perfusionsver&nderungen reflektiert, untersucht. Auch Serum6stradiol, der H&matokrit, die Plasmaviskosit#,t und die Thrombozyten- bzw. Erythrozytenaggregation wurden analysiert. Ergebnisse: Die postmenopausale HRT fehrte zu einer signifikanten Steigerung (18%) der kapill&ren ErythrozytenRuhegeschwindigkeit und zu einer signifikanten Abnahme (29%) des Reagibilit~tsindexes, entsprechend einer Vasodilatation der Kapillaren, die durch isch~mische Stressbelastung nut noch bedingt gesteigert wird. Die H6he des Serum6stradiolspiegel und ein Gestagenzusatz hatten keinen signifikanten Einfluss. Schlussfolgerung: Die postmenopausale Hormonsubstitution fehrt zu einer gesteigerten kapill~ren Mikrozirkulation, die am ehesten auf einem direkten Angriff an der Gef~r~wand beruht, w&hrend Ver&nderungen der Rheologie eine untergeordnete Rolle spielen.
13.05.05
Hormonersatztherapie (HRT) aktiviert das Renin Angiotensin Aldosteron-System (RAAS) in Abh~ingigkeit vom ACE-Genotyp Claudi-B6hm S. ~, Brucker C. ~, Kreienberg R. 2, B6hm BO. 2 (1) Universit~ts-Frauenklinik UIm, (2) Innere Medizin, UIm Einleitung: Kardiovaskul&re Erkrankungen sind Hauptursachen fL~r Morbidit~t und Mortalit~t postmenopausaler Frauen. Die HERS-Studie erbrachte Qberraschend keinen protektiven Effekt der HRT in der Sekund&rpr~vention. Das RAAS scheint bier eine wesentliche Rolle zu spielen. Wit untersuchten den Einflu6 der HRT auf das RAAS in Abh&ngigkeit vom ACE-Genotyp. Methode: Querschnittsuntersuchung der LURIC-Studie, Kohortenstudie von Frauen mit manifester Makroangiopathie; n=109 mit HRT (66,7 +/- 8,5 Jahre; BMI: 27,3 +/- 4,6) und n=796 ohne HRT (66,4 +/- 7,9 Jahre; BMI: 27,4 +/- 4,3). RRMessung nach WHO, Angiotensinogen mittels rec. humanem Renin, Aldosteron Liber RIA und ACE-Genpolymorphismen mit PCR. Ergebnisse: HRT erhShte Angiotensinogen signifikanl (2599 pmol/ml +/- 1447 mit HRT vs. 1442 +/- 669 ohne HRT; p<0,001). Der diastolische RR erh6hte sich im Trend unter HRT (80,8 mmHG +/- 11,2 vs. 79,9 +/- 11,2; p=0,025). Die Datananalyse ("generalized linear model") ergab nur unter HRT eine signifikante Beziehung zwischen der H6he des Angiotensinogen und den ACE Genotypen. Diskussion: HRT Qbte einen signifikanten Effekt auf das die Frequenz kardiovaskul&rer Erkrankungen mitbestimmende RAAS aus. Dieser Einflu6 war direkt abh~ngig vom ACE-Genotyp, mit den hSchsten Angiotensinogen- und Aldosteronwerten fQr die sog. ID- und DD-Genotypen unter HRT (p=0,021). Diese pharmakogenomischen Konzepte sollten bei der Analyse von vaskul&ren Effekten der HRT berQcksichtigt werden.
13.05.07 Insulinresistenz und hyperandrogen~mische Ovarialinsuffizienz bei pr~menopausalen Frauen mit StSrungen der Zyklusfunktion Karasu T. 1 Grunwald K. 2, Schie61 K. 1 Neulen J. 1 (1) Klinik fSr Gyn. Endo. & Reprod. Med., RWTH Aachen, (2) Praxis for Gyn. Endo.& Reprod. Med., Ittertalklinik, Eisenh0tte 21-23, 52076 Aachen Fragestellung: St6rungen des Glukosemetabe~ismus sind h&ufig bei Patientinnen mit PCO-Syndrom. Diese Studie untersucht Zusammenh&nge zwischen Insulinresistenz, Hyperandrogenismus, Zyklusst6rung und Fertilit~t im Hinblick auf polycystische Ovarien. Material und Methode: Die prospektive klinische Studie erfal~te 116 infertile Patientinnen: 59 mit Oligomenorrhoe (OM), 27 mit sekund~rer Amenorrhoe (AM), 30 mit Eumenorrhoe (EM). 25 fertile Probandinnen mit regul&rem Zyklus dienten als Kontrollgruppe. Durchgefi]hrte Untersuchungen: Serumkonzentrationen von DHEAS, Androstendion, FSH, LH, Prolactin, Progesteron, Testosteron, (~stradiol, SHBG; GnRHTest, ACTH-Test, DXM-Hemmtest (Kurzzeit); anthropometrische Daten. Ergebnisse: Die Insulin-Serumkonzentration stieg mit dem BMI und der Schwere der ZyklusstSrungen an (erh6htes Basalinsulin: EM: 17%; OM: 22%; AM: 56%). Die Inzidenz der polycystischen Ovarien betrug in dem Patientinnenkollektiv mit EM 18%, mit OM 47% und mit AM 54%. Die H#,ufigkeit von polycystische Ovarien korrelierte nicht mit der Insulinresistenz sondern mit der LH-Konzentration. Diskussion: Eine Insulinresistenz ist h&ufig bei infertilen Patientinnen mit Zyklusst6rungen anzutreffen. Das Vorkommen von polycystischen Ovarien stellt keinen Anhalt fL~r eine Insulinresistenz dar.
S 83 AIIgemeine und experimentelle Endokrinotogie III
13.05.08 Regulation plazentarer adipositas-assoziierter Gene im Rahmen der Pr~ieklampsie Reimer T., Koczan D., M(Jller H., Richter D., G e r b e r B., Friese H.-J. Frauenklinik und Institut fQr Immunologie, Universit~t Rostock
Einleitung: Die Plazenta ist zweifellos in die Pathogenese der Pr&eklampsie (PK) eingebunden. Eine vergleichende Analyse der Expression von 5.600 Genen in Plazentabiopsien von sechs schweren PK's (<32.SSW) und sechs nofmotensiven Kontrollen soil potentielle kausale Faktoren identifizieren. Methodik: Die gepoolten mRNA-Proben wurden mit der DNAChip Technologie (HuGeneFL arrayTM; Affymetrix, Santa Clara, CA) untersucht. Eine Expressionsver~nderung von minde-stens +3fach Wies auf signifikante Unterschiede zwischen PK und Kontrollen hin. Signifikante Genver&nderungen wurden auf RNA(real-time RT-PCR) und Proteinebene (Immunhistochemie, ELISA) verifiziert. Ergebnisse: Im Rahmen der PK waren 59 Gene in ihrer Expression ver~indert wobei 44 Gene herauf- und 15 Gene herabreguliert waren. Funktionell k6nnen diese Gene in neun U n t e r g r u p p e n eingeteilt werden: Adh&sionsmolekiJle, adipositas-assoziierte Gene, immunologische Faktoren, Transkriptionsfaktoren, Neuromediatoren, onkogene Faktoren, Protease-lnhibitoren, Wachstumsfaktor-Bindungsproteine und endokrine Faktoren. Insbesondere das Leptin ist signifikant auf RNA- und Proteinebene heraufreguliert. Diskussion: Das genutzte Genom-Scanning identifiziert Kandidaten fLir potentiell kausale Gene der PK. Die adipositasassoziierten Gene scheinen in die Genese von Hypertonus der Mutter, fetaler Retardierung und gest6rter fetomaternaler Immuntoleranz verwickelt zu sein.
20.26.01 Einfluss der Hysterometrie w ~ h r e n d der P u n k t i o n a u f die S c h w a n g e r s c h a f t s r a t e H a j i m o h a m m e d A. 1, Herrero J. 3, Stalf T. 2 M a n o l o p o u - l o s K. 1, Mehnert C. 2, Lang U. 1, Gips H. 2 (1) Frauenklinik, Universit~t Giessen, (2) Ges.zur F6rd. d. in-Vitro-Fert, u. Reprod.rnedizin, (3) Frauenklinik, Universit~t Barcelona Einleitung:Die korrekte Plazierung des Transferkatheters im Cavum uteri beim E m b r y o t r a n s f e r b e e i n f l u 6 t die Implantationsraten. Einerseits ist beim tiefen Eindringen des Katheters mit Mikroverletzungen am Endometrium zu rechnen, andererseits ist ein carvixnaher Transfer suboptimal. Ziel unserer Untersuchung war es, in einer prospektivrandomisierten kontrollierten Studie den Einflul~ der Hysterometrie w~hrend der Schwangerschaft zu untersuchen. Dabei wurde die Hysterometrie mittels Kunststoffhysterometer (CCD France) mit der sonographischen Messung der Cavuml~nge verglichen.Patienten und Methode: s wurden insgesamt 415 Zyklen ausgewertet.Ausschlul~kriterien waren: a) MESA/TESE, b) Alter = 40 Jahreln 211 Zyklen wurde die Cavuml&nge mittels Kunststoffhysterometer (Gruppe HM) und in 204 Zyklen sonographisch bestimmt (Gruppe US). Der Embryotransfer wurde mit einem einfachen oder modifizierten Frydmann-Katheter (CCD/T.D.T. CCD) durchgefi3hrt. E)ie Plazierung erfolgte 1,5 cm vet dem gemessenen Cavumende. Ergebnisse: ie Schwangerschaftsrate war in tier Gruppe HM signifikant h6her als in der Gruppe US (41,7% vs. 30,3%, p<0,05). Der Embryotransfer gestaltet sich in der Gruppe HM einfacher: der Einsatz eines rnodifizierten Frydman-Katheter war seltener (Gruppe HM 8,5% vs. Gruppe US 26,9%, p<0,05%), ebenso wie das Anhaken und Strecken des Uterus (Gruppe HM 23,3% vs. Gruppe US 35,3%). Das Vorkommen von Blut am Katheter nach dem Transfer war ebenfalls geringer (Gruppe HM 10;4% vs. Gruppe US 25,5%). In 25,2% der F~lle war die sonographisch festgestellte Cavuml~nge mehr als 1,5 cm kQrzer als die ,,tats&chliche" durch Hysterorneter erhobene. Schlul~folgerung: Der Einsatz des Hysterometers bei der Punktion erleichtert die korrekte Plazierung der Embryonen dutch eine genauere Messung der Cavuml&nge, vermindert Verletzungen am Endometrium und verbessert dadurch signifikant die Schwangerschaftsrate.
13.05.09 Leptin, VEGF, IGF-1 und IGFBP-3 Konzentrationen im Serum und FollikularflLissigkeit unter rFSH - Stimulation Dora C. 1, Reinsberg J. 1, Kupka M. 1, van der Ven H. 1, Schild RL. 2 (1) Gyn&kologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, (2) Pr&natale- und Geburtsmedizin - Perinatalzentrum,Zentrum fQr Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universit~t Bonn 1. Fragestellung: Beeinflu6t die Stimulation mit rFSH die Konzentration von Leptin, VEGF, IGF-1 oder IGFBP-3 im Serum bzw. FollikularflLissigkeit bei Frauen im Rahmen der IVFTherapie? Besteht ein Zusammenhang zur Implantationsrate? Existieren Korrelationen zwischen Konzentrationen im Serum und der Follikularfl(Jssig keit? 2. Methodik: Serumuntersuchungen von 100 Patinnen vor der Stimulation mit rFSH und am Tag des Embryotransfers (ET). Konzentrationsbestimmungen von Leptin, IGF-1, VEGF und IGFBP-3 auch in der FollikularfiQssigkeit am Tag der Follikelpunktion werden durchgefiJhrt. 3. Ergebnisse: Serumkonzentration von VEGF, IGF-1 und IGFBP-3 sinken signifikant unter rFSH Therapie ab. Im Gegensatz dazu steigen die Leptin-Kenzentrationen. Es besteht eine Korrelation zwischen IGF-I-, IGFBP-3-, Leptin-Konzentrationen in der FollikularflQssig keit und den entsprechenden S e r u m k o n z e n t r a t i o n e n . Patientinnen mit erfolgreicher Implantation zeigen h6here Werte von VEGF, IGF-1 und IGFBP-3 im Serum am Tag des ET als Nicht-Schwangere. Kein Zusammenhang besteht zwischen Schwangerschaftsrate und Serumkonzentration vor der rFSH Stimulation oder der FollikularfiOssigkeits-Konzentration. 4. Schlussfolgerung: Die Stimulation mit rFSH hat einen Einflu& auf die Modulation von Leptin, VEGF, IGF-1 und IGFBP-3, jedoch ist Bestimmungen dieser Parameter im Rahmen der IVF-Therapie klinisch nicht relevant.
20.26.02 Effekte der Gonadotropin-releasing Hormon Antagonisten Cetrorelix und Ganirelix und des Agonisten Triptorelin auf das Insulin-like Growth Factor System in humanen Granulosaluteinzellen Weiss JM., Krautmacher B., Polack S., Diedrich K., Ortmann O. Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum LL)beck, 23538 L0beck Die Gonadotropin-releasing Hormon Antagonisten (GnRHant) Cetrorelix and Ganirelix werden zunehmend bei der kontrollierten ovariellen Stimulation (COH) eingesetzt. Die Schwangerschafts- und Implantationsraten sind geringer als mit GnRH Agonisten (GnRHag). Dies k6nnte auf unerwQnschte ovarielle Effekte der GnRHant zur0ckzuf0hren sein. Da das ovarielle Insulin-like growth factor (IGF)-System wesentliche Bedeutung f0r die Follikulogenese und sekund~r fSr die Implantation hat, haben wir hier den Effekt der GnRHant Cetrorelix und Ganirelix und des GnRHag Triptorelin auf die im humanen Ovar bedeutsamen IGF-II und die Bindungsproteine IGFBP-2 und -4 untersucht. Die Granulosaluteinzellen wurden aus FollikelflQssigkeit von Patientinnen nach COH gewonnen. Sie wurden mit Follikel-stimulierendem Hormon und Cetrorelix bzw. Triptorelin behandelt. Die Zellen wurden in-vitro mit je 1 nM Cetrorelix, Ganirelix und Triptorelin flit 48 h in Wachstumshormon- und serumfreien Medium inkubiert. IGF-II, IGFBP-2 wurden per Radioimmunoassay gemessen. IGFBP-4 wurde mittels Western-blot analysiert. Die Spiegel von IGF-II und IGFBP-2 und -4 wurden weder durch Cetrorelix und Ganirelix noch durch Triptorelin ver~ndert. Das ovarielle IGF-System wird weder durch GnRHant noch durch GnRHag beeinflul~t. Es ist unwahrscheinlich, dass die Anwendung yon GnRHant im Rahmen der COH die ovarielle Funktion beeintr~chtigt.
S 84 Endokrinologie und Reproduktionsmedizin 20.26.03 Zunahme der Bruchkraft des Femurs bei experimenteller Osteoporose durch Ovarektomie
MQller A..1, Kaufmann M. 1, Siebzehnr(Jbel ER. 1, Kurth AA. 2 (1) Zentrum for Gyn&kologie und Geburtshilfe, J.W. Goethe Universit~t Frankfurt, (2) Orthop~dische Universit~tsklinik Frankfurt/Main
Ovarektomie (OVX) bei Ratten resultiert in einer Abnahme der Knochendichte und der mechanischen Belastbarkeit des Knochens. Das Verhalten langer R6hrenknochen scheint durch die OVX anders beeinflusst zu werden. Methoden: Zwanzig 6 Monate alte Ratten wurden ovx/ schein-ovx und nach 114 Tagen get6tet. Die Femura beider Gruppen wurden seziert und morphomezrisch vermessen. Zur Bestimmung der Knochendichte und der Knochenquerschnittsgeometrie wurde eine pQCT Messung in der Mitte des Ferfiurs durchgef0hrt. Danach wurden die Knochen in Torsion belastet und gebrochen. Ergebnisse: Die Knochendichte ovx vs. sham zeigte keinen signifikanten Unterschied. Das polare Tr~gheitsmoment nahm nach OVX signifikant um 9% zu. Die maximaie Torsionskraft nahm signifikant um 25% zu. Diskussion: Im Rahmen der Osteoporose kommt es zu einem endostalen Knochenabbau bei einem gleichzeitigen periostalen Anbau. Der diaphys&re Knochen wird durch diese Umbauvorg&nge auf die Dauer zwa.r donner, aber der Durchmesser der Diaphyse wird gr6sser. Die Zunahme des Knochendurchmessers resultiert in einer Zunahme des polaren Tr&gheitsmoments und dadurch einer h6heren Torsionsstabilit~t.
20.26.04 Mutationsscreening am humanen Progesteronrezeptor hPR bei habituellen Aborten und Endometriose mittels MALDI-TOF Massenspektrometrie Bauer M. 1 Humeny A. 2, Berkholz A. 1, Schweikert A. 1, Becker CM. 2, Wildt L. 1 (1) Klinik for Frauenheilkunde, (2) Institut for Biochemie, Friedrich-Alexander Universit&t Erlangen-NOrnberg
Gestagene spielen eine kritische Rolle bei der Erhaltung der Schwangerschaft und in der Therapie der Endometriose. Die Wirkung von Progesteron wird 0ber den Progesteronrezeptor vermittelt. 331 Patientinnen wurden auf den Polymorphismus im Exon 4 G1978T (Leu660Val) des hPR mittels MALDI-TOF-MS untersucht. In der Abort-Fallgruppe waren 60 Frauen mit mehr als 2 Fehlgeburten. Die dazugehSrige Kontrollgruppe bestand aus 115 Frauen mit mind. 1 Geburt und ohne Abortanamnese. Die H&ufigkeiten der Allele (P=0.02) und der Genotypen (P=0.03) unterschieden sich signifikant zwischen beiden Gruppen. Es zeigte sich eine Assoziation zwischen dem polymorphen T-Allel des Exon 4 und habituellen Aborten. In der Endometriose-Fallgruppe von 75 Frauen wurde Endometriose klinisch und laparoskopisch diagnostiziert. Die Kontrollgruppe bestand aus 81 Frauen, bei denen durch Laparoskopie eine Endometriose ausgeschlossen wurde. Die Genotypen wiesen einen signifikanten Unterschied auf (P=0.049). Tendenziell zeigte sich eine Assoziation zwischen dem wildtyp G-Allel des Exon 4 und Endometriose. Diese Resultate legen die Vermutung nahe, dab Mutationen im hPR Gen in der Pathophysiologie beider Erkrankungen eine Rolle spielen.
20.26.05 Untersuchungen zum Elastischen Fasersystem im Beckenbindegewebe pr~i- und postmenopausaler Frauen
20.26.06 Die Expression der "Endometrialen" steroidrezeptorkofaktoren SRC-1 und N-COR w~ihrend der Menstruationsblutung
GSpel C. 1, Schink6the C. 2, Schultka R. 2, K61bl H. 1 (1) Klinik und Poliklinik for Gyn&kologie, Martin-LutherUniversit~t Halle-Wittenberg, (2) Institut for Anatomie und Zellbiologie
Wieser F. 1, Schneeber2ger C. 1, Hudelist G. 2, Kurz C. 1, Nagele F. 1, Singer C. , Huber JC. 1, Tschugguel W. 1 (1) Abteilung for gyn&kologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universit~t Wien, (2) Abteilung for spezielle Gyn~kologie, Universit~t Wien
Einleitung: Neben Kollagen spielen auch elastische Fasern eine wichtige Rolle im Beckenbindegewebsapparat. Es existieren bisher kaum Befunde zum Elastischen Fasersystem in dieser funktionell wichtigen Region. Vorliegende Untersuchungen waren deshalb zun~chst darauf gerichtet, die einzelnen Komponenten des Systems in Strukturen des Beckenbindegewebes nachzuweisen sowie altersabh~ngige Unterschiede zu erkennen. Material: Es wurde Beckenbindegewebe (periurethral, Lig. vesicouterinum, Lig. cardinale und rotundum) von 34 Frauen im Alter von 32 bis 81 Jahren im Rahmen urogyn&kologischer Eingriffe entnommen und immun- bzw. elektronenmikroskopisch untersucht.
Einleitung: Wir untersuchten die messenger RNA (mRNA) und Protein Expression von "steroid receptor co-activator 1" (SRC1), und "nuclear receptor co-repressor" (N-CoR), und "steroid co-repressor silencing mediator of retinod and thyroid receptors" (SMRT) im humanen Endometrium in den verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus.
Ergebnisse: In den yon uns untersuchten Strukturen konnten wir ultrastrukturell alle Anteile des Elastischen Fasersystems sichtbarmachen, d.h. reife elastische Fasern, Elauninfasern und Oxytalanfasern: Postmenopausal nimmt elastisches Material deutlich zu und kollagene ab. Dabei erscheint es insbesondere bei ~lteren Frauen bruchst0ckhaft und flockig ver~ndert. Diskussion: Ver&nderungen im Fasersystem, insbesondere postmenopausal; kSnnen unter anderem den Halteapparat sowie den urethralen Verschlussmechanismus beeinfussen.
Methodik: Es wurde ein realtime reverse transcription (RT)p01ymerase chain reaction (PCR) assay und eine immunhistochemische F&rbung durchgefQhrt. Resultate: Die mRNA Expression von SRC-1 und N-CoR im Endometrium war w~hrend der Menstruationsblutung verglichen mit den anderen Phasen des Menstruationszyklus am hSchsten (p < 0,001). Die immunhistochemische Untersuchung zeigte eine stark positive SRC-1 and N-CoRF~rbung im Dr0senepithel und Stroma des Endometriums w~hrend der Menstruationsblutung. Diskussion: Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass die differentielle Expression von "endometrialen" Steroidrezeptor-Kofaktoren in der Regulation des "Tissue Remodeling" des humanen Endometrium eine Rolle spielen.
S 85 AIIgemeine und experimentelle Endokrinologie III
20.26.07 Speziflsche Expression von Somatostatin und seiner Rezeptoren im humanen Ovar Seelig AS., Schwartz PT., Banz C., Diedrich K., Ortmann O. Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum LObeck Fragestellung: Somatostatin (SMS) ist als Inhibitor der Wachstumshormonsekretion durch Bindung an bisher fOnf bekannte Membranrezeptoren (SSTI~I-5) bekannt. M6glicherweise kann SMS als parakriner Faktor das Insulin-like growth factor (IGF)-System im Ovar beinflussen, das z.B. beim polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS) dysreguliert ist. In dieser Studie wurde die Expression von SMS und seiner Rezeptoren auf Proteinebene in Granulosa-Lutein (GL)-Zellen und Follikeln von humanem Ovargewebe untersucht. Methodik: GL-Zellen wurden durch Follikelpunktion nach kontrollierter ovarieller Stimulatiorl ovulierender Frauen gewonnen. AIs Marker for GL-Zellen wurde Kit Ligand, als Marker for Theka (T)-Zellen Keratinozyte-growth factor (KGF) verwendet. Der immunhisto- und zytochemische Nachweis yon SMS und der Rezeptoren erfolgte in humanen Follike]n und in GL-Zellen. Ergebnisse: Die durch Follikelpunktion gewonnene Prim~rkulur besteht zu 75% aus GL-Zellen und zu 25% aus T-Zellen. Die immunhisto- und zytochemischen Untersuchungen weisen SMS und SSTR-1, -2A und -5 als Peptid sowohl in GL-Zellen als auch in humanen Follikeln nach. Alle Kontrollen fQr die Sensitivit&t und Spezifit~it wurden durchgefL~hrt. Schlu6folgerung: Es konnte erstmals der spezifische Nachweis von SMS, der Rezeptorsubtypen SSTR-1, -2A und -5 auf Proteinebene in humanen GL-Zellen erbracht werden. Eine Interaktion von SMS mit Gonadotropinen und/oder Wachstumsfaktoren wie dem IGF-System ist auf auto- und parakriner Ebene denkbar, was fer die Pathophysiologie des PCOS bedeutsam sein kSnnte.
20.26.08 Angiopoietin Expression in Pr~iimplantationsembryonen Hess AP., Huse I., Hirchenhain J., Bielfeld P., Bender HG., Krt3ssel JS Universit~tsfrauenklinik D~Jsseldorf EinfOhrung: Angiogenese und Wachstumsfaktoren sind in den Implantationsvorgang involviert. VEGF Expression konnte bei Pr&implantationsembryonen bereits nachgewiesen werden. Ein Einflul~ von Angiopoietinen (Angl, Ang2) wird vermutet, ist aber noch nicht untersucht. Material und Methoden: B6C3F1 M&use wurden superovuliert und verpaart. Pr&implantationembryonen verschiedener Entwicklungsstufen wurden gewonnen und mittels RT-PCR auf Angl und Ang2 Expression untersucht. I~-Actin, ein housekeeping-gene wurde als Standard genutzt. Ergebnisse: Von 134 Embryonen waren 122 f~-Actin positiv (91%). Von diesen (32 8-Zeller, 24 Morulae, 35 frQhe und 31 spate Blastozysten) zeigten 65 (53%) 0ber alle Entwicklungsstufen verteilt eine Angl Expression. Ang2 Expression konnte in keinem der F&lle nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: VEGF und Angl kSnnten auf parakrinem Weg die Angiogenese induzieren, und mittels ErhShung der vaskularen Perrmeabilit&t die Implantation f6rdern. Ob der Embryo erst nach der Migration in das endometrielle Stroma Ang2 exprimiert oder ob es von maternaler Seite synthetisiert wird, bleibt noch zu untersuchen
20.26.09 Ein experimentelles in-vivo Modell zur Untersuchung der peritonealen Endometriose
20.26.10 Die Expression der VEGF-Isoformen in Pr~iimplantationsembryonen der Maus
Regidor P-A. 1, Janssen Y. 2, Bainczyk K. 2, Schwarzer F. 2 GrQmmer R. 2 Regidor M. 1 Hess-Stumpp H. 3
Huse I., KrQssel JS., Hess A., Bielfeld P., Hirchenhain J. Universit~ts- Frauenklinik D(Jsseldorf
Winterhager E. 2 (1) Klinik und Poliklinik fL~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum M~Jnster, (2) Institut fLir Anatomie der Universit&t Essen, (3) Schering AG Berlin Einleitung: Da die derzeitige Behandlung der Endometriose mit einer hohen Rezidivrate verbunden ist, erscheint die Etablierung von Organkultur-Modellen eine geeignete Voraussetzung darzustellen, Substanzen for neue Therapieformen zu 0berpr0fen. Wir haben daher ein Nacktmausmodell zur Kultivierung von humanem Endometrium etabliert. Methodik: Endometrien pr&menopausaler Frauen wurden in 28 athymische M~use die entweder regul&re Zyklen hatten, ovarektomiert waren oder nach Ovarektomie mit E2 substituiert wurden, inokuliert. 2 bis 21 Tage nach Inokulation wurden die ektopen L&sionen untersucht. Ergebnisse: Die Adh&sion der Fragmente erfogt erst nach 2 Tagen, und eine gut erhaltene Morphologie mit differenzierten endometrialen Dr0sen war bis zu 14 Tage nach Inokulation bei allen MAusen zu beobachten. In den ektopen Endometrien wurde eine Vimentin- und Keratinexpression nachgewiesen. Ab Tag 4 erfogte eine Neoangiogenese. Diskussion: Humane Endometriumfragmente in der Bauchh6hle von Nacktm~usen zu kultivieren scheint ein vielversprechendes Modell zu sein, um den Einfluss verschiedener Pharmaka, wie z.B. antiangiogenetische Substanzen, auf den Erhalt dieser L~sionen zu testen.
Einf0hrung:Angiogenese ist ein wichtiger Schritt bei der embryonalen Implantation. Der potente, angiogenetische Wachstumsfaktor VEGF (Vascular endothelial growth factor) tritt bei der Maus in drei Isoformen (VEGF120,VEGF164,VEGF188) auf. Alle Isoformen zeigen angiogenetische Aktivit&t, jedoch werden VEGF120 und VEGF164 als Proteine frei sezerniert, wohingegen VEGF188 zellassoziiert verbleibt. Material und Methode: Die Expression der VEGF-mRNA wurde bei Pr~implantationsembryonen der Maus, vom 8- Zell- Stadium bis zum Stadium des sp~ten Blastozysten, mittels RT/ nested PCR untersucht. Ergebnisse :VEGF- mRNA konnte in allen untersuchten, embryonalen Stadien nachgewiesen werden. Die Expression nahm vom 8-Zeller (45%) bis zum sp~ten Blastozysten (95%) zu. Dabei war VEGF164 die vorherrschende Isoform, gefolgt von VEGF120 und VEGF188. Es konnte eine Co- Expression von VEGF120 und VEGF164, sowie von VEGF164 und VEGF188 beobachtet werden. Diskussion: Die embryonale VEGF- Synthese ermSglicht bei der Angiogenese im Rahmen der embryonalen Implantation eine parakrine Wechselwirkung zwischen Embryo und Endometrium. Vor allem die frei sezernierten VEGF- Isoformen VEGF120 und VEGF164 kSnnten in der frQhen Embryonalentwicklung eine Rolle spielen, im Gegensatz zu der zellassoziierten Isoform VEGF188.
S 86 Endokrinologie und Reproduktionsmedizin 20.26.11 2-Methoxyestradiol, eine Alternative fLir die postmenopausale Estrogensubstitution? Seeger H., Huober J., Wallwiener D., Mueck AO. Schwerpunkt for Endokrinologie und Menopause, Universit&ts-Frauenklinik Ti)bingen
13.01.01 Messung der induzierten Akrosomenreaktion Relevanz f0r die Vorhersage der Befruchtungskapazit~it AIIgeyer M., Kirschenhofer N., Mann U., Brucker C. Universit&ts-Frauenklinik UIm
Methode: Erstellung von Dosis-Wirkungskurven fOr 2Methoxyestradiol (2-MeOE2) auf die Proliferation von humanen Brustkrebszellen (MCF-7), Koronarmuskelzellen (CASMC), Korenarendothelzellen (CAEC) und Osteoblasten (hOB) sowie auf die Produktion von Prostacyclin und Endothelin in CAECs. Erqebnisse: Die Proliferation von MCF-7, CASMC, CAEC wurde durch 2-MeOE2 signifikant reduziert. Keine Wirkung yon 2-MeOE2 fand sich auf die hOB-Proliferation. Die Produktion von Prostacyclin wurde signifikant stimuliert und diejenige von Endothelin gehemmt. Schlussfolgerunq: In in vitro Experimenten zeigt 2-MeOE2 antiproliferative und anti-angiogene Eigenschaften und beeinflusst positiv vaskul&re Gef&6e. Semit scheint dieser Metabolit gegen0ber Estradiol Vorteile zu besitzen vor allem hinsichtlich des Brustkrebsrisikos. Klinische Studien m0ssen aber den Beweis erbringen, ob dieser Metabolit auch positive Wirkungen beim menopausalen Syndrem aufweist.
Einleitung: Die Akrosomenreaktion (AR) ist Voraussetzung for die Befruchtung. Wir untersuchten die induzierte AR bei Paaren mit erfolgreicher Befruchtung bei IVF sowie Paaren mit fertilization failure und verglichen physiologische und unphysiologische Stimuli. Methode: 25 Paare mit normaler Befruchtung sowie 16 Paare mit fertilization failure bei Normozoospermie wurden untersucht. Motile Spermien wurden selektiert, kapazitiert und mit Calciumionophor A23187, Progesteron (P), Prostaglandin E1 (PGE) oder Puffer 30 rain inkubiert. Nach waschen und fixieren wurde der Anteil ARpositiver Spermien nach F&rbung mit PSA-FITC bestimmt. Ergebnisse: Bei Paaren mit erfolgreicher Befruchtung wurde die AR bei 46,7 +/- 9,0% (A23187), 18,4 +/- 4,9% (P), 19,1+/- 5,1% (PGE) bzw. 4,9 +/- 3,9% (Puffer) induziert versus 24,6 +/14,9% (A23187), 8,4 +/- 5,5% (P), 7,8 +/- 4,6% (PGE) bzw. 4,6 +/- 5,3% (Puffer) bei fertilization failure. Bei Patienten mit fertilization failure war kein Unterschied zwischen der AR-Rate nach P bzw. PGE1 und Puffer (p=0,06 bzw. p=0,07), w~hrend A23187 noch einen signifikanten Unterschied zu Puffer zeigte (p<0,05). Diskussion: Patienten mit fertilization failure zeigen eine reduzierte AR-Kapazit~t. Da bei physiologischen Stimuli und fertilization failure die AR-Rate nicht Qber dem Leerwert liegt, haben sie eine h6here Aussagekraft als unphysiologische Stimuli. Das konventionelle Spermiogramm weist die StSrung nicht nach. Die induzierte AR ist hilfreich bei der Entscheidung zur ICSI-Therapie und kann bei Paaren mit langj~hriger idiepathischer Sterilit~t richtungsweisend sein.
13.01.02 Bedeutung der AZF-Diagnostik bei der Keimzellaplasie (Sertoli-cell only Syndrom)
13.01,03 Ungewollte Kinderlosigkeit und Mutationen des Leukaemia inhibitory factor-Gens
K0pker W. 1, Schwinger E. 2, Johannisson R. 3, AI-Hasani 1 4 1 S. , Sandmann J. , Diedrich K. (1) Klinik for Frauenheilkunde, Medizinische Universit&t L0beck, (2) Institut fi3r Humangenetik, Medizinische Universit~t L0beck, (3) Institut for Pathologie, Medizinische Universit&t L0beck, (4) Klinik fQr Urologie, Medizinische Universit&t Lebeck Fragestellung: Die klinische Bedeutung der AZF-Diagnostik (Azoospermiefaktor) f i r die Sterilit~tstherapie ist bis date noch v611ig ungekl&rt. Ziel dieser Studie war es, in einem distinktem Kollektiv von Patienten mit Keimzellaplasie den pr~diktiven Wert der AZF-Diagnostik for das Auffinden von Spermatozoen im Testisbiopsat zu evaluieren. Material und Methode: Im Zeitraum von 1997-2001 wurde bei 35 Mfiinnern mit nicht obstruktiver Azoospermie in der Hodenhistologie mittels Semid0nnschnitt-Technik ein Sertolicell only Syndrom diagnostiziert. Bei diesen Patienten erfolgte die AZFa,b und c -Diagnostik unter Verwendun9 von 6 STS (Sequence Tagged Sites). Ergebnisse: Die histologische Aufarbeitung der jeweils bilateral gewonnenen Testisbiopsate zeigte in 14 F&llen eine komplette Keimzellaplasie. In 21 F~llen lag ein Sertoli-cell only Muster mit fokaler Spermatogenese vor. Bei zwei der Patienten mit kompletter Keimzellaplasie war eine deutliche Deletion im AZFa nachweisbar, w~hrend in zwei weiteren F&llen von Sertoli-cell only Muster mit fokaler Spermatogenese eine Deletion im AZFc detektiert wurde. Schlussfolgerung: Bei Patienten mit nicht obstruktiver Azoospermie ist die AZF-Diagnostik gerechtfertigt, auch im Hinblick auf eine m6gliche Heredit&t. Deletionen im AZFa sind m6glicherweise von pr&diktiver Bedeutung fE]r das Vorliegen einer kompletten Keimzellaplasie und damit einer frustranen Testisbiopsie.
S0tterlin M. 1, Giess R. 2, Sendtner M. 2, Dietl J. 1, Steck T. 1
Eine Langzeit-Therapie mit Estrogenen in der Postmenopause ist in die Kritik geraten, da ein leichter Anstieg des Brustkrebsrisikos zu beobachten ist und die Wirkung hinsichtlich kardiovaskul&rer Protektion nicht eindeutig gekl&rt ist. Auf der Suche nach alternativen Substanzen kommen neben den SERMs auch endogene Estradiolmetaboliten in Frage, for die in den letzten Jahre Eigeneffekte festgestellt wurden.
(1) Frauenklinik,, (2) Neurologische Klinik, Universit&t W0rzburg Einleitung: Der vom Endometrium zyklusabh&ngig produzierte Leukaemia inhibitory factor (LIF) ist wesentlich an der Regulation der Implantation beteitigt. Wir haben die Pr~valenz und Bedeutung bestimmter LIF-Gen-Mutationen bei infertilen Frauen untersucht. Patientinnen und Methodik: Die 3 Studiengruppen bestanden aus 74 nichtselektionierten Frauen mit prim&rer Sterilit&t verschiedener Genese (SG 1), 50 Frauen mit prim&rer idiopathischer Sterilit&t (SG 2) und 50 Nulligravidae mit wiederholtem IVF/ICSl-Versagen (SG 3), die Kontrollgruppe aus 105 gesunden Frauen mit mind. 1 Lebendgeburt ohne Sterilit~tstherapie oder Abort. Die 3 Exone des LIF-Gens wurden durch PCR amplifiziert, die Produkte mittels Einzelstrang-Konformationspolymorphismus-Analyse (SSCP) untersucht und bei abnormalen DNA-Bandenmustern sequenziert. Ein klinisches Follow up wurde erhoben. Ergebnisse: In SG 1 fanden wir 3 heterozygote, funktionell relevante Punktmutationen, in SG 2 je 1 Mutation und 1 Polymorphismus (ohne Proteinstruktur&nderung), in SG 3 und bei den Kontrollen je 1 Polymorphismus. In SG 2 entstanden 7 weiterf0hrende Schwangerschaften (1 trotz LIF-Gen-Mutation). Schlu&folgerung: Obwohl heterozygote LIF-Gen-Mutationen bei nichtselektionierten Frauen mit prim&rer Sterilit&t signifikant h&ufiger gefunden wurden als bei den Kontrollen, scheint die Bedeutung bei wiederholtem IVF-Versagen sowie idiopathischer Sterilit~t und die klinische Konsequenz begrenzt zu sein.
S 87 D i a g n o s t i k u n d T h e r a p i e in d e r R e p r o d u k t i o n s m e d i z i n
13.01.04 Einfluss des 3D-sonographisch gemessenen Endometriumvolumens auf die Schwangerschaftsrate nach IVF und ICSI
Specketer M-T., Zollner U., Zollner K-P., Blissing S., P6hls U., M011er T., Steck T., Dietl J. Frauenklinik, Universit~t W0rzburg
Ziel dieser Studie war es, den Einfluss des 3D-senographisch gemessenen Endometriumvolumens auf die Schwangerschaftsrate nach IVF und ICSI zu evaluieren. 112 Patientinnen, bei denen an der Universit&ts-Frauenklinik WLirzburg wegen verschiedener Indikationen eine IVF- oder ICSI-Behandlung durchgefOhrt wurde, wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen. Der Embryotransfer erfolgte nach 3 bis 5 Tagen Kultur direkt nach der 3D-songraphischen Volumenmessung des Endometriums (Voluson 530D, Fa. Kretz). Sowohl die Endometdumdicke als auch das -volumen waren signifikant h6her bei schwangeren (13,7 ram, 4,7 ml) als bei nicht-schwangeren Frauen (11,0 mm, 3,4 ml, p < 0,05). FOr das Endometriumvolumen konnte ein Grenzwert von 2,1 ml berechnet werden. Bei einem Endometiumvolumen < 2,1 ml wurden signifikant weniger Patientinnen schwanger (SSR 9,5 %) als bei einem Endometriumvolumen 2,1 ml (SSR 33,0 %, p < 0,005). Ein Endometriumvolumen < 2,1 ml am Tag des Embryotransfers ist mit einer geringen Implantationswahrscheinlichkeit assoziiert. Das 3Dsonographisch gemessene Endometriumvolumen ist ein neuer, objektiver Parameter, die endometriale Rezeptivit~t vorherzusagen.
13.01.05 Interleukin 10 Promotor Polymorphismen bei Patientinnen mit habituellen Aborten Pfeiffer KA. 1 K0bler K. 2 van der Yen H. 2 Engels G. 2 van der Ven K. 2 (1) DRK-Krankenhaus Neuwied, Abteilung f0r Gyn~kologie und Geburtshilfe, (2) Universit~tsfrauenklinik Bonn, Abteilung fQr Reproduktionsmedizin Der ungest6rte Verlauf einer FrOhschwangerschaft erfordert einen TH2 Zytokinshift um den Fetus als haploidentisches AIIotransplantat zu tolerieren. In der Regulation der Sekretion von IL-10, als Hauptvertreter der TH2 Zytokine, existieren 3 polymorphe Regionen in der Promotorregion von IL-10, die zu einer starken oder schwachen Sekretion von IL-10 fL~hren. In dieser Studie wurden die Prometorregion von 65 Patientinnen mit mindestens 3 idiopathischen Aborten sowie 50 fertilen Kontrollpatientinnen untersucht. F0r die verschiedenen Polymorphismen erfolgte eine Amplifikation mittels PCR und anschlier~ender Sequenzierung, bzw. Digest und Detektion im Agarose Gel. Es fand sich kein signifikanter Unterschied fL~rdie H~ufigkeiten einzelner Polymorphismen in der Promotorregion von IL-10. Die Haplotypanalyse ergab zwar geringf0gig mehr "High-secreter" Haplotypen bei den Kontrollen verglichen mit den Abortpatientinnen (44% vs. 40%), dieser Unterschied erreichte jedoch keine Signifikanz. Die genetischen Polymorphismen in der Promotorregion von IL10 sind keine Hauptursache in der Pathogenese des habituellen Aborts.
13.01.06 Metformin reduziert den Verbrauch von recFSH bei der ovariellen Stimulation von PCOPatientinnen
Diagnostisches Potential der Dopplersonographie bei der ZyklusLiberwachung unter lowdose FSH Stimulation
Brucker C. ~ Ditschuneit H. 2 Atassi Z. Claudi-B6hm S. (1) Universit~ts-Frauenklinik UIm, (2) Innere Medizin, UIm Einleitung: Das PCO-Syndrom (PCOS) ist eine h&ufige Sterilit~tsursache. Der Effekt des Insulinsensitizers Metformin auf den Verbrauch von recFSH bei der ovariellen Stimulation von PCO-Patientinnen wurde untersucht. Methode: Prospektive, randomisierte, placebokontrollierte doppelblinde Pilot-Studie. Ausschlul~kriterien: Tubenpathologie, schwere m&nnliche Subfertilit&t. Die Patientinnen erhielten 3x500 mg Metformin/die (n=6) oder 3xlTbl. Placebo/die (n=6). Kam es innerhalb von 35 Tagen nicht zur Spontanovulation, erfolgte eine Stimulation mit 75 IU recFSH/die. E2, LH, Progesteron und Follikeldurchmesser wurden lx/Woche bestimmt. Zu Studienbeginn und -ende wurden Taille/HQft-Quotient (T/H), BMI, Cholesterin, Triglyceride, Testosteron/SHBG-Quotient, Androstendion und DHEAS bestimmt. Ergebnisse: Unter Verum waren zur Ovulationsinduktion 825 +/- 179 IU recFSH erforderlich versus 2869 +/- 1244 IU in der Placebogruppe (p=0,05; Wilcoxon Ranksummen-Test). Wurden 1000 oder 1500 IU recFSH als Grenzwert gew&hlt, ergab sich eine hochsignifikante Reduktion des recFSH-Verbrauchs bei Metformingabe (p=0,02; Chi2-Test). Weiterhin zeigte der T/HQuotient eine signifikante Besserung in der Verumgruppe (Delta -0,02) im Vergleich zu Placebo (Delta +0,02). Diskussion: Metformin f0hrt zu einer signifikanten Verbrauchsreduktion von recFSH. Der Surrogatparameter T/H-Quotient verbesserte sich. Metformin verbessert das gest6rte metabolische Milieu mit konsekutiver Verbesserung der ovariellen Antwort.
MQIler-Egloff S. 1, Strauss A. 1, Haerty A. 1, Anthuber S. 1, Strowitzki T. 2, Hepp H. 1 (1) Frauenklinik, Klinikum der Universit&t MSnchenGrosshadern, (2) Frauenklinik der Universit~tsklinik Heidelberg Einleitung: In einer prospektiven Studie wurden ovarielle Perfusionsparameter zur Optimierung der Zyklus0berwachung im low-dose Stimulationszyklus Liberpr0ft. Methoden: Zwischen 1997 und 2000 wurden 15 Patientinnen (Alter 20 - 42 Jahre) im Verlauf eines low-dose Stimulationszyklus (75 IE FSH ab Zyklustag 3-10, ab Tag 11 dosisadaptiert) in die Studie aufgenommen. Neben den sonomorphologischen Parametern wurden Flusskurven in beiden Arteriae uterinae und beiden Aa. Ovaricae internae bzw. externae abgegriffen. Die Messungen wurden zu vier definierten Zeitpunkten festgelegt. Von jeder Patientin wurden in mindestens 3 Zyklusintervallen Messdaten erhoben, insgesamt gingen 69 Messungen in die Auswertung ein. Ergebnisse: Wir konnten eine Zunahme der maximalen systolischen Flul~geschwindigkeit (A. ovarica + intraovarielle Gef&6e) ab Zyklustag 6-10 bzw. 11-16 nachweisen. Alle Qbrigen dopplersonographischen Parameter zeigten im Vedauf des ovariellen Zyklus nur geringfLigige J~nderungen. Zusammenfassung: In unserer Untersuchung liess sich eine Ver~nderung der ovariellen Durchblutung unter low-dose Stimulation nachweisen. Nach diesen vorl&ufigen Ergebnisse zeichnet sich die Dopplersonographie als potentiell wertvolle Zusatzdiagnostik bei der Entscheidung zur Terminisierung der Ovulationsausl6sung und zur Abgrenzung ovarieller Dysfunktion ab.
13.01.07
S 88 Endokrinologie und Reproduktionsmedizin 13.01,08 Individualisierung des GnRH-Antagonisten Cetrotide
13,01.09 Jahreszeitliche Unterschiede beeinflul~en nicht die Embryo-qualit~it, Fertilisations- und Implantationsraten nach ICSI
Ludwig M. 1, Banz C. 1, Katalinic A. 2, Diedrich C. 1, Diedrich K. (1) Klinik f~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum L0beck, (2) Instiut for Sozialmedizin und Institut fQr Krebsepiderniologie, Medizinische Universit~t L0beck
Manolopoulos K. 1 Stall T. 2, Mehnert C. 2 Lenhard A. 1 Hajimo-hammad A. 1, Gips H. 2 (1) UFK Giessen, (2) Ges. zur F6rderung der In-vitroFertilisation
Fragestellung: Die Verwendung von GnRH-Antagonisten wie Cetrotide® (Cetrorelix) hat die ovarielle Stimulation zur IVF sicherer und einfacher gemacht. Fraglich ist, inwieweit eine tendentiell niedrigere Schwangerschaftsrate durch eine individuelle Modifizierung des Stimulationsvorgehens optimiert werden kann. Methodik: Prospektive, randomisierte Studie. Verglichen wurde ein fixes Mehrfachdosisprotokoll (FIX), ein individualisiertes Mehrfachdosisprotokoll (IND) mit Start des Antagonisten bei einer Follikelgr66e von 14 ram, sowie in ein individualisiertes Einfachdosisprotokoll (3 mg Cetrotide) (SIN). Die statistische power war 80% for den Outcomeparameter Ampullenzahl Cetrotide und Monitoringbesuche. Ergebnisse: Demographische Variablen zwischen den drei Gruppen waren vergleichbar. FIX Patientinnen brauchten signifikant mehr Cetrotide-Ampullen (6.79_+1.81) im Vergleich zu INE) (4.79_+1.67; p<0.01). IND und SIN brauchten ferner weniger FSH-Ampullen und batten signifikant mehr Eizellen (IND: 10.80+7.14; SIN: 11.57+9.55) als FIX (6.29-+4.12; p<0.05). Der Monitoringaufwand war gleich. Schlul&folgerung: Die Individualisierung des Cetrotide-Protokolls fQhrt zu einer signifikanten Verminderung der CetrotideAmpullen'ohne Mehraufwand fL)r das Monitoring. Die Eizellzahl kann dadurch erh6ht werden. Die Individualisierung scheint ein kritischer Schritt zur Optimierung des Cetrotide-Protokolis sein.
PB.09.01. Rauchende M~nner beeinflussen die Erfolgsrate von IVF und ICSI negativ
Nordhoff V. 1, Zitzmann M. 1, Schr&der G. 1, RickertF6hring M. 1, Roll C. 1, Greb R. 2, Kiesel L. 2, Nieschlag E. 1 (1) Institut fQr Reproduktionsmedizin, Universit~tsklinikum MUnster, (2) Klinik und Poliklinik fLir Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Universit~tsklinikum MOnster Dutch Spermien (Jbertragene gesch~digte DNA konnte in Embryonen vor der implantation nachgewiesen werden. Ein Faktor for die Sch&digung von DNA kann das Rauchen sein. Es ist bekannt, dass Rauchen beider Partner die Erfolgsrate yon IVF reduziert. Anhand unseres Patientenkollektivs haben wir untersucht, ob Rauchen auch eine Rolle bei ICSI spielt, bei der die aktive Fertilisation umgangen wird. lnsgesamt wurden 301 Paare mit ICSI oder IVF (ICSI: 153, IVF: 148) in 415 Zyklen behandelt (ICSh 202, IVF: 213). Von 301 M~nnern waren 139 Raucher (ICSI: 71, IVF: 68). Von den teilnehmenden Frauen waren 77 Raucher (ICSI: 41, IVF: 36). Untersucht wurden das Alter der Partner, Spermienparameter und die Anzahl der transferierten Embryonen. Die klinische Schwangerschaftsrate bei ICSI und IVF lag bei Frauen mit rauchenden Partnern bei 22 % bzw. 18% w~hrend sie bei Frauen mit nichtrauchenden M~nnern bei 38 % bzw. bei 32% lag. Schrittweise binominale iogistische Regressionsanalyse erkannte Rauchen bei M&nnern als einzigen signifikanten Parameter beim Erfolg von ICSI (p = 0.01) w~hrend der Erfolg bei IVF v o n d e r Anzahl der transferierten Embryonen (p = 0.001), Rauchen der M&nner (p = 0.004), Spermienmotilit&t (p = 0.02) und Alter der Frau (p = 0.03) abh~ngt. Rauchen von M~nnern vermindert signifikant die Erfolgsrate von assistierter Reproduktion in IVF und ICSI.
Einleitung:Jahreszeitliche Unterschiede in den Ergebnissen der Kenzeptions- und Geburtenraten bei Menschen und Tieren wur-den in epidemiologischen Studien beschrieben.Wir haben den jah-reszeitlichen Einful~ auf die IVF-Ergebnisse in einem homogenen Kollektiv untersucht. Pat.&Meth.:Es wurden 1209 Zyklen aus-gewertet(01/199512/2001).Einschlu13kriterien waren a)reine an-drologische indikation und Fertilisation durch ICSI, b)ovarielle Sti-mulation nach dem ,,flare up" Protokoll und hMG und c)Alter<40 J. Ergebnisse:Die Anzahl und die Qualit&t der gewonnenen Oocy-ten und der transferierten Embryonen zeigten keine signifikanten Unterschiede in den einzelnen Jahreszeiten.Die Fertilisatiensraten waren vergleichbar (pO,05).Die h6chste Schwangerschaftsrate wurde im Winter erreicht die niedrigste im Sommer (p0,O5).Wir fanden keine jahreszeitlichen signifikanten Unterschiede in der sonographisch erhobenen Endometriumdicke und -morphologie und in der Anzahl der Mchrlingsschwangerschaften.Das Serum 1713-Ostradiol zeigte signifikante jahreszeitliche Unterschiede mit h6heren Werten im Sommer und niedrigeren im Winter. Schlul~folgerung:Diese Ergebnisse unterstQtzen nicht die Hypothese der jahreszeitlichen Unterschiede in der ovariellen Stimulation, Fertilisation, endometrialen Rezeptivit&t und Implantation in einen homogenen Kollektiv mit andrologischer Indikation und ICSI.
PB.09.02. Verbessert eine Prednison- und Asprin-gabe die Schwangerschaftsrate bei IVF/ICSI? Strehler E. 1, Abt M. 2, Jelinkova V. 1, Paulus W. 1, Reeka N. 1 Volkammer F. 1 Sterzik K. 1 (1) Christian Lauritzen-Privatinstitut, (2) Mathematisches Institut der Universit&t Augsburg Fragestellung: Ziel der Studie war es den Effekt einel begleitenden Prednison- und Aspiringabe auf die Schwangerschaftsraten in IVF/ICSI-Zyklen zu untersuchen. Material und Methoden: Einschlul~kriterien waren: Alter zwischen 18 und 39 Jahre sowie <-- 1 Abort oder <= 2 erfolglose IVF-Zyklen mit Embryotransfer (ET). Alle Patienten wurden auf Autoantik6rper (Ak) gescreent: antinukle&re Ak, Anti-dsDNS-AK, Anticardiolipin-AK und Lupus Antikeagulans. Die Patientinnen erhielten entweder 10mg Prednison und Aspirin 100mg t~glich (Behandlungsbeginn 4 Wochen vor der Fellikeipunktion) oder dienten als Kontrolle. 549 Patientinnen mit ET wurden anhand des AntikSrperprofils (=1 Ak positiv/kein AK positiv) in vier Gruppen unterteilt: G r u p p e l : Ak+/Behandlung (n=113), Gruppe 2: AK-/Behandlung (n--88), Gruppe 3: AK+/ keine Behandlung (n=124), Gruppe 4: AK/keine Behandlung (n=224). Ergebnisse: Die klinische Schwangerschaftsrate in den Aspirin/Prednison behandeiten Gruppen war 26,9% (54/201) und 25,6% (89/348) bei den unbehandelten Patientinnen. Line Schwangerschaft trat in 23,6% (56/237) der Ak-positiven Frauen und in 27,9% (87/312) der Ak-negativen Frauen ein. Die Schwangerschaftsraten in den 4 Gruppen war 24,8% (Gr.1), 29,6% (Gr.2), 22,6% (Gr.3) und 27,2% (Gr.4). Weder die Pr~senz von Autoantik6rper noch die Behandlung mit Asprin/ Prednison beeinfluf~te die Schwangerschaftsrate signifikant (p=0,40 bzw. p=0,49; log. Regressionsanalyse). Schlussfolgerung: Line Prednison/Aspirin-Therapie f~Jhrte in dem Patientenkellektiv mit Autoantik6rper und/oder frQheren Aborten zu keiner signifikanten Verbesserung der Schwangerschaftsrate.
S 89 Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
I
PB.O9.03
Zyklusabh~ngige Untersuchung yon Zellpopulationen und Matrixmetalloproteinasen 2 und 9 bei der mitzyklischen Muttermundser6ffnung Schlehe B. 1, Classen-Linke I. 2 Kemp B. 1, Beier H M. 2, Rath W. (1) RWTH Aachen, Frauenklinik for Gyn~ikologie und Geburtshilfe, (2) Institut f0r Anatomie und. Reproduktionsbiologie der RWTH Aachen Fragestellung:,~hnlich der Muttermundser6ffnung am Geburtstermin ist auch bei der periovulatorischen Zervixdilatation eine Infiltration zervikalen Gewebes mit entzQndungsassoziierten Zellen und eine Freisetzung von Matrixmetalloproteinasen (MMP2 und MMP9) denkbar. Methoden: An Paraffinschnitten endozervikalen Gewebes aus Hysterektomiepr~paraten von insgesamt 14 Patientinnen (6 Proliferationsphase, 4 periovulatorisch, 4 Sekretionsphase) mit regelm&r~igem Zyklus wurden immunhistochemisch Mastzellen und Makrophagen differenziert sowie immunhistochemische F~rbungen mit polyklonalen Antik6rpern gegen MMP2 und MMP9 mit anschlie&ender lichtmikroskopischer Bestimmung der relativen Intensit~t der Immunreaktion durchgef0hrt. Ergebnisse: Mastzellen und Makrophagen traten vermehrt in der ersten Zyklush&lfte in Dr0sen und Stroma auf. MMP9 konnte im DrQsenepithel, im Gef&&endothel, in Makrophagen und im Stroma nachgewiesen werden. MMP2 war bei insgesamt eher schwacher Anf~irbbarkeit nur in Dr0sen und Stroma nachweisbar. Ein zyklusphasenabh&ngiges Auftreten liel~ sich periovulatorisch im DrL)sengewebe nachweisen, w~hrend MMP2 hier gleichzeitig vermindert war. Schlur~folgerung: Das zyklusabh&ngige Auftreten von Makrophagen und Mastzelien verbunden mit einem vermehrten periovulatorischen Nachweis von MMP9 macht eine Beteiligung insbesondere von MMP9 an der mitzyklischen Zervixdilatation wahrscheinlich.
PB.09.04 Die vasokonstriktorische Variante C/C des Angiotensin Rezeptors ( A T I R ) senkt das erhShte Abortrisiko der Polymorphismen des Angiotensin Converting Enzyms ( A C E ) DID und Plasminogen Aktivator Inhibitors ( P A l - l ) 4G/4G. Buchholz T. 1, Lohse P. 2 Kosian E. 1, Thaler CJ. 1 (1) Frauenklinik, LMU Grosshadern, (2) Institut f0r Klinische Chemie, LMU Grosshadern Wir zeigten, dass Homozygotie for die hypofibrinolytischen Polymorphismen ACE-D und PAI-1-4G allein und in Kombination das Risiko rezidivierender Spontanaborte (RSA) erh6hen. Die A1166C-Substitution im AT1R Gen f0hrt zur Gef&&konstriktion. 179 RSA Pat. und 127 Kontrollen wurden auf die Polymorphismen ACE (D/I), PAl-1 (4G/5G) und AT1R (A/C) untersucht. In der RSA-Gruppe fanden sich die Genotypen des ACE und PAl-1 in der funktionell additiven Kombination (4G/4G) und (D/D) signif, h~ufiger (14% vs. 5%, p= 0.007). Das Risiko best&tigte sich f0r Pat. mit dem wild type im AT1R Gen (A/A) hochsignif. (6% vs. 0%, p= 0.002), land sich allerdings bei AT1R C/C normalisiert. Der A/C Polymorphismus im AT1R Gen zeigte for sich alleine keinen Einfluss auf das Risiko fL)r RSA. Die vasokonstriktive AT1R C/C Variante scheint vor Effekten der hypofibrinolytischen Kombination DID und 4G/4G bei RSA Pat. zu sch0tzen. Dies k6nnte auf eine feed-back Regulation von ACE mit Auswirkungen auf PAl-1 hinweisen.
PB.09.05 Morphologie von reifen M~iuseeizellen deutlich unterschiedlich
PB.09.06 Risiko fLir Drillingsschwangerschaften nach IVF stark abh~ingig yon Alter und Rauchen
Chen W., Schmutzler A.G., Petersen K., Reusch S., Weimer J., Mettler L , Arnold N., Jonat W . . Universit~its-Frauenklinik, CAU Kiel
Schmidt A. 1, Schmutzler A.G. 1, Freitag F. 2, Salmassi A. 1 Mettler L. 1 Jonat W. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik, CAU Kiel, (2)Institut for Medizinische Informatik und Statistik, CAU Kiel
Fragestellung: Zur nicht genetischen Pr~implantationsdiagnostik menschlicher Eizellen wurden bislang morphologische Eigenschaften des Zytoplasmas und der Vorkerne postuliert. Lassen sich morphologische Auff&lligkeiten auch bei anderen Spezies finden? Material und Methode: Nach Superovulation und Ovulationsausl6sung wurden B6D2F1 M~use geopfert, die Tuben explantiert, die Cumuluseizellkomplexe aus den Ampullen gewonnen, die Eizellen mit Hyaluronidase isoliert und klassifiziert: das Zytoplasma als reif (homogenl feingranul~r), ~berreif (inhomogen, grobgranulAr) und degenerierend (lakun~re Demarkation); die Poik6rper als reif (glatte Oberfl~che), Liberreif (rauhe Oberfl&che) oder degenerierend (Substanzverminderung). Ergebnisse: In 16 Versuchen wurderi 425 Eizellen gewonnen. In 97% (409/425) konnte das Zytoplasma eingeordnet werden: Reif 40% (172/425), Qberreif 43% (182/425), degenerierend 13% (55/425). In 403 F&llen wurde die Polk6rpermorphologie bestimmt. 49% (196/403) der Eizellen hatte einen 1. Poik6rper ohne Fehlbildungen. 17% der Polk6rper waren reif (33/196), 20% 0berreif (39/196), 63% degenerierend (124/196). Schlussfolgerung: Unbefruchtete reife M~iuseeizellen unterscheiden sich morphologisch untereinander: Etwa die H&lfte hat ein homogenes, feingranul~res Zytoplasma, die andere H&lfte ein inhomogenes, grobgranul~res. Etwa zwei Drittel der 1. Polk6rper sind deutlich substanzvermindert. Die Maus eignet sich folglich als Modeil fLir die konservative, nicht invasive Pr&implantationsdiagnostik.
Fragestellung: Nach dem Deutschen IVF-Register for 2000 war die Schwangerschaftsrate bei Transfer von 3 Embryonen 27%, das Risiko fLir Drillinge 1% pro Transfer, 5% pro Schwangerschaft; mit 35-39 Jahren war die Schwangerschaftsrate 28%, mit 40-44 Jahren 18%, damit 4-5 %-Punkte h6her als beim Transfer von 2 Embryonen. Ein Drillingsrisiko in.Abh~ingigkeit vom Alter oder einem anderen Faktor wird nicht angegeben. Ziel der retrospektiven Studie ist die Bestimmung dieses Risikos.Material und Methode: Unsere Transfers mit 3 Embryonen von 1999 bis 2000 wurden retrospektiv untersucht auf Drillingsschwangerschaften und 10 Faktoren: Alter, Rauchen, Body-Mass-Index, Sterilit~tsdauer, Allergien, Dauer Ovulationshemmereinnahme, Menarche, Tubenfaktor, Zahl der Behandlungszyklen, Art der Behandlung (IVF, ICSI). Ergebnisse: Das Drillingsrisiko pro Transfer war 0% (0/68) 0bet 36 Jahren, 6% (15/265) bis zu diesem Alter (p = 0,036). Eine Iogistische Regressionsanalyse for alle Alter war hochsignifikant (p 0,001). Das Risiko war 1% (1/98) bei Raucherinnen, 6% (14/234) bei Nichtraucherinnen (p = 0,035). Alle anderen Parameter waren nicht signifikant.Schlussfolgerung: Bis 36 Jahren sollten nur 2 Embryos transferiert werden. Bei Raucherinnen k6nnte dies anders gesehen werden, doch sollten die Patientinnen eher L)ber den starken Einfluss des Rauchens auf die Chancen und Risiken der Sterilit~tstherapie aufgekl~rt werden.
S 90
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin PB.09.07 Die Mehrlingsproblematik in der Assistierten Reproduktion vor dem Hintergrund des Deutschen Embryonenschutzgesetzes
PB.09.08 Vergleich der GnRH-Analoga Nafarelinacetat nasal (Synarela) versus Leuprorelinacetat i.m. (EnantoneGyn) im langen Protokoll bei der ovariellen Hyperstimulation mit rekombinantem FSH fi~r IVF / ICSI
Felberbaum R. 1 Dahncke W. 2 Diedrich K. !1) Frauenklinik, Medizinische Universit~t zu Lebeck, (2) Arztekammer Schleswig Holstein Bundesgesch~ftsstelle DIR
Ulrich A., Schmutzler A., Mettler L., Jonat W. Frauenklinik, Universit~tsklinikum Kiel
Die erh6hte Inzidenz von Mehrlingen und deren Bedeutung fQr Schwangerschaftspathologie, neonatale Morbidit~t und Mortalit~t stellt eines der dr&ngendsten Probleme der assistierten Reproduktion weltweit dar. Es konnte gezeigt werden, dal~ 40% aller nach assistierter Reproduktion in DeutschLand geborenen Kinder Mehrlinge sind (14753 Einlinge, 8675 Zwillinge, 1720 Drillinge und 23 Vierlinge). Der Median des Gestationsalters zum Zeitpunkt der Geburt bei den Drillingen lag bei nur 32 SSW. Die Drillinge wogen zu diesem Zeitpunkt im Median nur 1600 Gramm. Bei der RLicksetzung von nur einem Embryo waren 97,82 % der geborenen Kinder Einlinge. Wurden zwei Embryonen zur(]ckgesetzt, so stieg die Rate der Zwillinge auf 21,65% und die der Drillinge auf 0,42%. Bei der Rdcksetzung von drei Embryonen waren nur noch 71,18% der geborenen Kinder Einlinge. Allerdings mu6 man zur Kenntnis nehmen, dal~ die Politik der RQcksetzung von weniger Embryonen auch zu einer reduzierten Schwangerschaftsrate fiJhren kann. Nach der RQcksetzung von nur einem Embryo f~llt sie auf nur 9,97%. Die Ergebnisse reflektieren die Tatsache, dal~ in Deutschland die Embryoselektion nicht erlaubt ist. Dieser,.Zustand ist in h6chstem Mal~e unbefriedigend! Es besteht Handlungsbedarfl
Fragestellung: Welchen Einflul~ hat die Anwendung verschiedener GnRH-Analoga bei der Stimulation fQr IVF/ICSI? Methodik: Alle Zyklen im langen Protokoll unter Verwendung von rekombinantem FSH mit Synarela 2000, sowie EnantoneGyn 2001 wurden auf Stimulationsdauer, FSHVerbrauch, Zahl gewonnener Oozyten, Schwangerschaftsrate untersucht. Ergebnisse:170 Zyklen unter Synarela und 154 unter EnantoneGyn wurden ausgewertet. Im Vergleich von Synarela und EnantoneGyn zeigte sich eine Schwangerschaftsraten pro Zyklus von 22,3% versus 29,2%. Durchschnittliche wurden 6,7 versus 8,40ozyten gewonnen. Betrachtet man nur die ICSI-Zyklen (35 Synarela, 54 EnantoneGyn), ergibt sich eine Schwangerschaftsrate von 22,8% versus 33,3%. Durchschnittsalter und FSH-Verbrauch waren vergleichbar. Die Stimulationsdauer (10 versus 12 Tage) war unter EnantoneGyn IAnger und zeigte eine gr66ere Streuung. Schiussfolgerung: Die Anwendung von EnantoneGyn im langen Protokoll scheint mit h6heren Schwangerschaftsraten verbunden zu sein. Eine Signifikanz liegt aufgrund der geringen Fallzahl nicht vor. Inwieweit die Applikationswege eine Rolle spielen, kann nicht abgeschAtzt werden. Die I~ngere Stimulationsdauer unter EnantoneGyn hat keinen erhShten FSH-Verbrauch zur Folge. Die gr66ere Streuung der Stimulationsdauer kann eine zeitliche Steuerung zur Verminderung yon Eingriffen am Wochenende erschweren.
PB.09.09 Analyse der Kryo-ET Zyklen der Homburger Universit~itsfrauenklinik von 1996-2001
PB.09.10 Konservative Behandlung einer ZwillingsExtrauterinschwangerschaft nach ICSI
Laufs K., Clau6en C., Rosenbaum P., Hammadeh M., Schmidt W. Frauenklinik, Universit&t des Saarlandes, 66421 Homburg
Lersch A. 1, Zapf R. 1, Pfeiffer K. 1, Beran J. 2 Schander K. ~ (1) Frauenklinik DRK-Krankenhaus Neuwied, (2) Zentrum fur Reproduktionsmedizin Neuwied
Die Kryokonservierung von Oberz~hligen Pronuklei (PN) aus IVF/ICSI-Zyklen ist inzwischen in der Reproduktionsmedizin ein Routineverfahren. Es gibt jedoch nur wenige Daten 0ber KryoET Zyklen in Deutschland. Wir haben die Kryo-ET Zyklen unserer Klinik im Zeitraum von 1996 bis 2001 analysiert. Der Transfer erfolgte entweder im Spontanzyklus mit Ovulationsinduktion und Progesteronsubstitution, nach DownRegulation und HMG/FSH-Stimulation oder im artefiziellen Zyklus (Estradiolvalerat, Progesteron). Es wurden 285 Kryo-ET Zyklen bei 166 Pat. durchgefehrt. Das Alter der Pat. lag zwischen 20 und 46 Jahren, im Mittel 33 Jahre. Durchschnittlich wurden 2,2 PN pro Zyklus transferiert. Bei 35 Patientinnen wurde eine SS (HCG 100 IU/ml i.S.) festgestellt (SS-Rate 12,28% pro Transfer/21% der Patientinnen). Davon endeten 16 mit einem FrQhabort (Abortrate 5,6% pro Transfer). 17 Pat. haben gesunde Kinder entbunden, 2 sind fortlaufend schwanger (6,6% Baby-take-home-rate/Transfer).
Fragestellung: Wodurch kann nach ICSI eine Extrauterinschwangerschaft entstehen und wie kann sie ohne Operation beharldelt werden ?
Die weitere Auswertung wird den Einflu& von Patientinnencharakteristika, der verschiedenen Vorbehandlungen und der Stimulation im Kryo-ET Zyklus quantifizieren. Der Transfer von kryokonservierten Pronuklei bietet ungewollt kinderlosen Paaren die M6glichkeit bei geringer Belastung der Pat. die SS-Rate pro IVF/ICSl-Versuch zu erh6hen.
Methodik: Kasuistischer Beitrag Ergebnisse: Die 36-j~hrige II-gravida, 0-para mit andrologischer Sterilit~t wurde nach ICSI und transcervikalem Transfer von 3 Embryonen wegen eines Hyperstimulationssyndroms aufgenommen. In der Sonographie war das Uteruskavum leer, im linken Adnexbereich und im Douglas'schen Raum waren zwei nicht intakte Extrauterinschwangerschaften nachweisbar. Bei dem Wunsch der Patientin nach konservativer Behandlung wurden bei einem Ausgangs-Beta-HCG-Wert von 45454 IE/I insgesamt 4 x 70 mg Methotrexat in zweit~gigen Abst~nden intramuskul~r injiziert. Darunter kam es zu einem kontinuiedichen Abfall der Beta-HCG-Werte sowie zu einer RQckbildung der Schwangerschaftsprodukte und der Zystovarien. Schlul3folgerung: Nach ICSI und transzervikalem Embryotransfer kann infolge der aufsteigenden Uterusperistaltik eine extrauterine Implantation erfolgen. Trotz einer sehr hohen Beta-HCG-Produktion bei zwei nicht intakten Extrauterinschwangerschaften ist eine nichtoperative Behandlung mit wiederholten Methotrexatinjektionen m6glich.
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Endokdnologie und Reproduktionsmedizin II PB.09.11 Klinischer Wert einer endoskopischen Endosalpinx-Diagnostik bei tubarer Sterilit~it
Rimbach S., Bastert G. Frauenklinik, Ru precht-Karls-Universit~t
Mit der Falloposkopie sowie der Salpingoskopie stehen zwei Methoden der endoskopischen Evaluierung der,Endosalpinx zur Verf6gung. Obwohl beide Methoden seit Jahren bekannt sind, erfolgt in der t~glichen klinischen Routine im Rahmen der laparoskopischen Sterilit~itsdiagnostik h&ufig nur eine Tubendurchg&ngigkeitspr0fung durq.h Chromopertubation. Die vorliegende Studie untersucht anhand der Daten von n=277 falloposkopierten Tuben, ob die zus&tzliche Untersuchung der Endosalpinx das therapeutische Management ~ndern w0rde. Aus den Ergebnissen I&l~t sich ableiten, dar~ in gro6er H~ufigkeit relevante Endoluminalpathologie 0bersehen wird, wenn lediglich die Durchg&ngigkeit gepriJft wird. AIs Konsequenz daraus erscheint es sinnvoll, eine zus&tzliche Endosalpinxdiagnostik anl~131ich j e d e r invasiven Sterilit&tsdiagnostik durchzuf0hren.
PB.10.01 Versagen der Fertilisation in vitro: pr~idiktiver Wert von Spermiogramm und Motilit~it nach 24 Stunden Makarova I., Marquarding B,, Linke B., Ritzerfeld H., Haerty A., Ochsenk0hn R., Thaler CJ. Frauenklinik, Klinium der LMU M0nchen Gro6hadern FOr die IVF finden sich auch bei unauff~liigen Spermiogrammen Fertilisationsversager und diese stellen eine belastenden Misserfolg dar. Es wurde der Einfluss des Spermiogramms einschliesslich der MotilitAt nach 24h in vitro Kultur untersucht. 65 IVF-Paare mit Fertilisationsraten v o n < 10% ( Gruppe A) wurden mit 43 Paaren mit Fertilisationsraten von 90% (B) verglichen. FOr A fand sich gegen0ber B die Spermiendichte (95% Konfidenzintervall: 30-47 Mio/ml versus 95-169 Mio /ml) und die schnell progressive Motilit~t (70-79% versus 80-86%) jeweils hochsignifikant (p<0,001) geringer, der Anteil pathologischer Spermien (80-86% versus 49-57%) hochsignifikant (p<0,0005) gr66er. Nach 24-Stunden in vitro zeigte die schnell progressive Motili~t von A diskret (p<0,02) geringere Werte als B (49-64% versus 61-75%). Einzelne Spermiogramm Parameter zeigen auch im Normbereich einen deutlichen Einfluss auf die Fertilisationspotenz. Die 24h Motilit&t erscheint demgegen6ber vergleichsweise unbedeutend.
PB.09.12 H6here ART-Schwangerschaftsraten nach ultralanger postoperativer GnRH-Analoga Therapie bei Endometriosepatienten - eine prospektive randomisierte Studie Rickes D. 1, Nickel I. 1, Kropf S. 1, Kleinstein J. 1 (1) Klinik for Reproduktionsmedizin und Gyn~kologische Endokrinologie, (2) Institut for Medizinische Biometrie, Otto-von-Guericke-U niversit~t Magdeburg Fragestellung: Einfluss einer postoperativen GnRH-Analoga (GnRH-A) Therapie auf die Schwangerschaftsraten (SSR) nach assistierter Reproduktion (ART) bei Endometriosepatienten. Methodik: Prospektiv-randomisierte Studie mit Verlaufskontrolle 0ber 36 Monate. 110 Frauen mit Endometriosestadium II-IV erhielten prim&r die mikrochirurgische Korrektur. Randomisation von jeweils 55 Patienten in eine GnRH-A nachbehandelte bzw. nicht nachbehandelte Gruppe. Anschlie6end maximal 3 Zyklen intrauterine Insemination (IUI), In-vitro-Fertilisation (IVF) oder intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI). Ergebnisse: Bezogen auf die Stadien Ill/IV erzielten durch IUI in der GnRHA Gruppe 100% (6/6 Frauen), in der nicht nachbehandelten Gruppe 70% (7/10 Frauen) eine Schwangerschaft. Durch IVF/ICSI erzielten in der GnRH-A Gruppe 82% (18/22 Frauen), in der nicht nachbehandelten Gruppe 40% (4/10 Frauen) eine Schwangerschaft (p<0,05). Im Endometriosestadium II zeigte sich kein Unterschied in den beiden Behandlungsgruppen hinsichtlich der SSR. Schlu6folgerung: Die ultralange postoperative GnRH-A Therapie f0hrt bei Patienten mit Endometriosestadien III und IV zu h6heren SSR nach ART, insbesondere nach Einsatz yon IVF/ICSI.
PB.10.02 Einfluss von Ureaplasmen im Ejakulat auf den Erfolg der IVF MQIler P., Keck G., Schubert J., Distler W. Frauenklinik, Universit~t Dresden Einleitung: Ureaplasmen k6nnen u.a. Fertilit~tsst6rungen, Aborte und Fr6hgeburten ausl6sen (Diemer et al. 1996; Hahn et al. 1999). Ziel der Studie war, festzustellen, ob ein Einfluss auf Phasen der IVF besteht. Material: Es wurden 249 Ejakulate von IVF-Patienten des Universit&tsklinikums Dresden aus den Jahren 1993-2000 untersucht. A u s g e w e r t e t wurden Spermiogramme, Ureap[asmenbefunde und IVF-Ergebnisse, welche in 4 Gruppen (Schwangerschaft=Gr.1, Embryotransfer ohne SS=Gr.2, impr&gnierte Eizellen im Arrest=Gr.3, keine Befruchtung=Gr.4) geteilt wurden. Ergebnisse: In 12% der Proben wurden Ureaplasmen nachgewiesen. Die Spermaparameter der kontaminierten und der nichtkontaminierten Proben weisen keine signifikanten Unterschiede auf. In Gruppe 1 fand sich in 8% (n=3) der F~lle ein positiver Ureaplasmenbefund. Die Schwangerschaften endeten mit einer Totgeburt, zwei Fr0hgeburten von Zwillingen in der 23. Woche, wobei ein Zwilling an Bronchodysplasie verstarb. 13% der Gruppe 2 wiesen eine Ureaplasma-Kontamination, des Weiteren 15% der Gruppe 3 und 6% der Gruppe 4. Schlussfolgerung: Ureaplasmen beeintr~chtigen die Spermien nicht in ihrer Befruchtungsfunktion. In den Gruppen der Paare mit Embryotransfer ohne SS und der impr~gnierten Eizellen i. A. ist ein deutlich h6herer Ureaplasmenanteil zu verzeichnen. Der Ausgang der Schwangerschaften deutet auf den in der Literatur diskutierten sch~digenden Einfluss der Ureaplasmen auf die DNA der Spermien hin (Reichart et al. 2000). Die Ergebnisse der von uns ausgewerteten IVF-Zyklen weisen darauf hin, dass Ureaplasmen einen negativen Einfluss auf die Phasen Zellteilung, Nidation und auf den Sehwangerschaftsverlauf bei IVF aus~ben. Jedoch scheint das Fertilisierungspotential tier Spermien durch Ureaplasmenkontamination nicht beeintr&chtigt zu sein.
S 92
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin PB.10.03, Vergleich von zwei Medien f/ir die verl~ingerte Kultur nach IVF und ICSI Schneider M., Zollner U., Zollner K-P., Steck T., Dietl J. Frauenklinik, Universit~t W(Jrzburg Gegenstand dieser Studie war der Vergleich von zwei verschiedenen sequentiellen Kulturmedien (Vitrolife und MediCult) bei Techniken der assistierten Reproduktion. 176 Patienten, die zwischen 11/00 und 08/01 an der Universit&tsFrauenklinik wegen verschiedener Indikationen das IVF-ICSIProgramm durchliefen, wurden in diese prospektiv randomisierte Studie eingeschlossen. In 87 F&llen erfolgte die Embryokultur mit sequentiellen Medien der Fa. Vitrolife(G6teborg, Schweden) und in 89 mit Kultursystemen der Fa. MediCult (Jyllinge, D~nemark). Zwei oder drei Zygoten wurden ausgew~hlt und nach 3 bis 5 Tagen transferiert. Die Fertilisationsrate (FR) lag bei 76,9 % und war vergleichbar in der Vitrolife- (FR = 79,1%) und der MediCult-Gruppe (FR = 74,7 %). Die Entwicklung der Embryonen bis zum Pronucleusstadium (p = 0,035) und die Embryonalentwicklung an Tag 3 (mittlerer Embryoscore nach Steer et al, 1992) waren bei der Vitrolife-Gruppe gQnstiger als bei der Medicult-Gruppe (22,9 vs. 19,8, p = 0,047). Wurden die Embryonen 5 Tage lang kultiviert, war die Blastozystenentwicklung in beiden Gruppen gleich. Die klinische Schwangerschaftsrate war 31,0 % pro Transfer in der Vitrolife Gruppe und 28,1% in der MediCult Gruppe (ns). Die Daten zeigen, dass die Implantations- und Schwangerschaftsraten bei beiden Medien vergleichbar sind. Die Embryonenentwicklung bis Tag 3 scheint bei Kultur in Vitrolife-Medien beschleunigt zu sein.
PB.IO.04. Bildmorphologische Wandver~inderungen des Uterus bei Patientinnen mit Dysmenorrhoe in der Magnetresonanztomographie (MRI). Kissler S. 1, Zangos S. 2 Kohl J. 1, Vogl TJ. 2 Kaufmann M. 1 SiebzehnrL~bl E. 1 (1) Universt&ts-Frauenklinik Frankfurt/Main, (2) Institut for Diagnostische und Interventionelle Radiologie Uniklinik Frankfurt/Main Fragestellung: Gibt es strukturelle Ver&nderungen in der Uteruswand junger Patientinnen mit Dysmenorrhoe? Methodik: Untersuchung der Patientinnen mit Dysmenorrhoe mittels transvaginaler Sonographie, T2-gewichteter Kernspintomographie (MRI) des Uterus und diagnostischer Laparoskopie. Ergebnisse: Bei bisher 5 yon 7 untersuchten Patientinnen (mittleres Alter: 31 Jahre) mit prim~rer oder sekund&rer Dysmenorrhoe findet sich eine Verbreiterung der subendometrialen Junctionalzone (JZ) im Sinne einer Adenomyosis uteri in der MRI 11 mm (72%). Dieses Ergebnis best~tigt sich durch eine Verbreiterung de'~subendometrialen HALO in der Vaginalsonographie. Bei allen Patientinnen mit Adenomyosis uteri in der MRI zeigt sich bei der LSK eine Beckenendometriose der Klassen I-II (rAFS). Schlu6folgerung: Bei Patientinnen mit Dysmenorrhoe kann in den ~berwiegenden F~llen eine Adenomyosis uteri ( Endometriosis genitalis interna) nachgewiesen werden, die nach unserem Verst~ndnis ma6geblich fur die Beschwerden der Patientinnen verantwortlich ist.
PB.10.05 Kryokonservierung bei IVF: eine Beratungsgrundlage
PB.10.06 Validierung einer neuen osteodensitometrischen Methode (Finger-DXA)
Schr6der AK. 1, Banz C. 1, Katalinic A. 2 Diedrich K. 1, Ludwig M. 1 (1) Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~t Lebeck, (2) Insitut f(Jr Sozialmedizin, Universit~t LL~beck
MQIler K. 1, M(Jller A. 1, Siebzehnr0bel ER. 1, Kaufmann M. 1, Kurth AA. 2 (1) ZFG, J.W. Goethe Universit&t Frankfurt, (2) Orthop~dische Universit&tsklinik Frankfurt
Es ist wenig 0ber den Benefit einer K von Vorkernstadien (PN) bekannt. Da das Embryonenschutzgesetz (ESchG) nur die KK von Qberz&hligen PN erlaubt, werden Daten ben6tigt, auf deren Basis Patientinnen ~ber ihren individuellen Benefit der KK beraten werden kSnnen. Dazu wurden alle von 01/1994 bis 12/1998 in der Frauenklinik L0beck durchgefflhrten Frischzyklen, in denen 0berz&hlige PN kryokonserviert wurden, sowie die daraus bis 06/2001 resultierenden Kryozyklen ausgewertet. Insgesamt wurden 557 Frischzyklen mit KK von 3206 PN und 420 Kryozyklen identifiziert. Die zus~tzliche kumulative Schwangerschaftsrate (SR) pro Patientin betrug 11.5%. Der Erfolg korrelierte mit der Anzahl der transferierten Embryonen (SR: 1.7%, 8.2% bzw. 15.0% bei 1, 2 bzw. 3 Embryonen), von der Anzahl der kryokonservierten PN (kumulative SR: 8.6%, 10.4% bzw. 17.1% bei 1-3, 4-6, oder >_7 kryokonservierten PN) und dem maternalen Alter (5.4% bei 35 Jahren). Im Frischzyklus nicht schanger gewordene Patientinnen profitieren st&rker von den KK als zuvor schwanger gewordene (SR:12.7% vs. 5.3%). Dies verdeutlicht den klaren Nachteil des ESchG, das die MSglichkeit der Selektion von Embryonen nicht zul~6t. Somit werden mSglicherweise PN mit einem hSheren Entwicklungspotential kryokonserviert. Patientinnen 0ber 35 Jahren und Patientinnen mit weniger als 4 Qberz~hlige PN sollten jedoch kritisch 0ber ihren individuellen Benefit beraten werden.
Die Osteodensitometrie wird von vielen Gyn~kologen eingesetzt. Die genauesten Methoden DXA und QCT sind nur in speziellen Zentren verf5gbar. Wir evaluierten ein neues, kostengL)nstiges, DXA-~hnliches Verfahren, welches den Knochenmineralstatus des Mittelphalangen des Fingers bestimmt. Methode: 26 humane Kadaverunterarme wurden untersucht. Die BMC (g) und die BMD (g/cm^2) des dist. Radius wurden mit DXA und RA bestimmt. Anschliel~end erfolgte die Messung mit dem Finger-DXA. Von den entsprechenden Mittelphalangen wurde das Aschegewicht bestimmt. Ergebnisse: Der mit dem Finger-DXA gemessene Knochenmineralgehalt zeigte eine sehr hohe Korrelation mit dem Aschegewicht (r=0,996). Die vom Ger~t errechnete Knochenmineraldichte hat eine hohe Korrelation zur Mineraldichte des Unterarms (DXA r=0,73; RA r=0,85).Diese Ergebnisse zeigen, dass die angewandte Methode ein pr&zises, schnell verfQgbares und kostengflnstiges Verfahren zur Bestimmung des Knochenmineralstatus der Mittelphalanx des 3. Fingers ist.
S 93 Endokrinoligie und Reproduktionsmedizin
II
PB.10.07
Verbesserte antiproliferative Wirkung durch die Kombination yon Tamoxifen und 2Methoxyestradiol
bei MCF-7 Zellen
Huober J., Seeger H., Diesing D., Wallwiener D., Mueck AO. U niversit~ts-Frauenklinik TL~bingen 2-Methoxyestradiol (2-MeOE2) ist ein endogener Estradiolmetabolit mit antiproliferativen und antiangiogenen Eigenschaften. Erste klinische Untersuchungen zeigen sehr gute Vertr~glichkeit; Tierexperimente weisen auf antikanzerogene Wirkung hin. Ziel war zu 0berprE~fen, ob die antiproliferative Wirkung bei Kombination mit Tamoxifen additiv oder gar synergistisch verst&rkt werden kann. Methodik: Zellmodell MCF-7 Brustkrebslinie. Der aktive Metabolit von Tamoxifen, 4-Hydroxytamoxifen (4-OHTam), und 2-MeOE2 wurden im Bereich von 0,78 bis 25 pM, alleine und in &quimolaren Kombinationen, getestet.. Die Zellproliferation wurde nach 4 Tagen durch einen ATP-Chemosensitivit~ts-Test gemessen. Erqebnisse: 4-OHTam bewirkte eine signifikante Hemmung der Proliferation zwischen 13 und 41%. Die entsprechenden Werte fiJr 2-MeOE2 betrugen 9 bis 26 %. Die Kombination reduzierte das Wachstum der Zellen zwischen 29 und 99 %. Schlussfolgerung: Die Kombination von 2-MeOE2 mit Tamoxifen wirkt additiv hinsichtlich der antiproliferativen Wirkung auf die Estrogen/Progesteron-rezeptorpositive BrustkrebszelI-Linie MCF-7. Da dies eine Dosisreduktion von Tamoxifen und damit eine Reduktion von Nebenwirkungen erlauben kSnnte, sollte die Kombination in klinischen Studien geprLift werden.
PB.10.08 Regulation der Produktion yon 16slichem Vascular Endothelial Growth Factor Receptor (sVEGFR-1) durch humane Granulosazellen Gr~immer R. 1, Wenzel D. 2, Welch H. 2, Neulen J. 1 (1) Klinik for Gyn. Endo. & Reprod. Med., RWTH Aachen, (2) Ges. Biotech. Forsch., Braunschweig Einleitung: Der 16sliche Rezeptor fur den Vascular Endothelial Growth Factor (sVEGF-1, silt-l) spielt eine wesentliche Rolle im Hinblick auf die ovarielle Stimulation durch Gonadotropine (Hum. Reprod. 16: 621, 2001). Von Endothelzellen produziert wirkt er als negativer Modulator fur die Bioaktivit&t des VEGF. Der Effekt von FollikelflOssigkeiten (FF) sowie von Granulosazellen (GC) auf die sVEGFR-1-Produktion in HUVEC in vitro wurde analysiert. Material und Methoden: HUVEC wurden mit FF aus IVFProgrammen inkubiert oder mit GC ko-kultiviert. Ergebnisse: GC zeigten keine Produktion von sVEGFR-1, w~hrend HUVEC w~hrend einer viert~gigen Monolayerkultur 1.91 +/- 0.16 ng/ml sVEGFR-1 in das Kulturmedium sezernierten. Diese Produktion wurde durch die Zugabe von FF auf 0.43 +/- 0.24 ng sVEGFR-1/ml gesenkt. Dies korreliert mit der Menge an sVEGFR-1 in den korrespondierenden FF (0.58 +/- 0.25 ng/ml). Ko-Kultur von HUVEC mit GC in einem 2Kammer-Kultursystem fQhrte w&hrend einer Kulturdauer von 4 Tagen in den Endothelzellen zu einer signifikanten Reduktion des Anstiegs der sVEGFR-1-Menge von 64% auf 16%. Diskussion: Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Produktion von sVEGFR-1 in den Endothelzellen durch einem bisher unbekannten, von den GC gebildeten Faktor reguliert wird.
PB.10.09 Prolaktin produzierende Hypophysenzellen exprimieren den Leptinrezeptor
PB.10.10 Koexpression von VEGF und Prolaktin in der Prim~irzellkultur der Rattenhypophyse
Alfer J. 2 Neulen J. 1 (1) Klinik fer Gyn. Endo. & Reprod. Med., RWTH Aachen, (2) Institut f[~r Pathologie, RWTH Aachen
Neulen J. 1 Alfer J. 2 (1) Klinik fLir Gyn. Endo. & Reprod. Med., RWTH Aachen, (2) Institut fur Pathologie, RWTH Aachen
Einleitung: Ziel dieser Untersuchungen ist die Identifizierung von Hypophysenzellen, die den kompletten Leptinrezeptor in der Zellkultur exprimieren. Die Rezeptor mRNA wurde bereits in H y p o p h y s e n g e w e b e nachgewiesen. Eine genaue Charakterisierung der Leptinrezeptor produzierenden Zellen ist bisher nicht erfolgt. Material und Methoden: Sprague-Dawley-Ratten wurde zum Zeitpunkt des Ostrus (ermittelt durch Vaginalabstrich) die Hypophyse entnommen. Nach sieben Tagen in Kultur wurden die Zellen immunhistochemisch (LSAB-Mehtode mit AEC oder Fluo-reszenz) auf den Leptinrezeptor und Prolactin hin untersucht. Eine Gegenf&rbung erfolgte mit DAPI oder H~matoxylin. Ergebnis: Die zahlenm~l~ig gr61~te Zellpopulation, welche Leptinrezeptoren exprimieren, sind laktotrophe Zellen. Nur wenige Zellen Leptinrezeptor-positivesind Prolaktin-negative.
Einleitung: VEGF wurde zuerst in follikulostellaten Zellen der Adenohypophyse identifiziert. VEGF induziert die Angiogenese, sowie die Fenestrierung der Kapillaren. Bisher war unklar, ob darL~ber hinaus andere Zellpopulationen der Hypophyse VEGF produzieren. Hierzu untersuchten wir die Koexpression von VEGF und Prolaktin. Material und Methoden: Immunhistochemische Analysen zum Nachweis von S - 1 0 0 (Follikulostellate Zellen), Prolaktin (laktotrophe Z e l l e n ) und VEGF an Kryostat- und Paraffinschnitten, sowie an Prim&rzellkulturen der Rattenhypophyse wurden durchgef~ihrt. Die Doppelmarkierung erfolgte fluoreszenzmikroskopisch. Ergebnisse: Laktotrophe Zellen produzieren in der Prim&rzellkultur der Rattenhypophyse VEGF. Die angebotene ECM f0hrt zu einer verminderten Produktion von VEGF in Kultur. S-100 positive Zellen konnten in vivo und in vitro mit zwei unterschiediichen Antik6rpern nur vereinzelt nachgewiesen werden, w&hrend Prolaktin und VEGF diffus verteilt in Paraffinschnitten der Adenohypophyse sowie in der Zellkultur vorhanden waren. Schlussfolgerungen: Diese Untersuchung zeigt erstmais, dass VEGF in der Hypophyse nicht nur von follikulostellaten Zellen, sondern wesentlich auch von lactotrophen Zellen produziert wird.
'Schlul~folgerung: Erstmals kann hier gezeigt werden, dass laktotrophe Zellen den Leptinrezeptor in der Prim&rzellkultur der Hypophyse exprimieren. Weiterhin sind auch nicht n~her identifizierte prolaktin negative Zellen f[~r den Leptinrezeptor positiv. Das in den Fettzellen produzierte Hormon Leptin ist somit in der Lage an laktotrophen Zellen eine noch nicht bekannte Wirkung zu erzielen.
P B , 1 0 . 1 1 s i e h e 1 8 . 0 5 . 0 6 S e i t e 27
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Endokrinologie und Reproduktionsmedizin PB.11.01 Neue anti-inflammatorische Medikamente bei Endometriose? Erste in vitro und in vivo Experimente. Hornung D., Th~mer A., Vugrinec M., Dogan S., Schlebusch H., Wallwiener D. U niversit&tsfrauenklinik TObingen Die Migration von Makrophagen in die Peritonealh6hle ist ein wesentliches pathophysiologisches Kennzeichen for Frauen mit Endometriose. In dieser Studie charakterisieren wir die inflammatorische Antwort in einem Mausmodell von Peritonitis. Wir untersuchten die anti-inflammatorischen Substanzen Glycodelin und Rosiglitazone (ein Thiazoli- dinedione und PPAR-gamma-Agonist). Peritoneal- makrophagen von Patientinnen mit Endometriose wurden gesammelt. PPARgamma mRNA und Protein wurden mit Hilfe von RT-PCR, Westemblot und Immunzytochemie in Peritonealmakrophagen und U937-Zellen nachgewiesen. Mit Hilfe von BoydenKammern konnten wir zeigen, dass Glycodelin und Rosiglitazone die Makrophagenmigration in vitro inhibiert. Thioglycollatmedium wurde dazu benutzt, die Makrophagenmigration in die Peritonealh6hle von M~usen zu stimulieren. Rosiglitazone oder Glycodelin wurde bei einigen M&usen zus&tzlich injiziert. Die Peritonealfl0ssigkeit wurde gewonnen und die Zellen gez&hlt. Sowohl Glycodelin als auch Rosiglitazone inhibierte die Makrophagenanzahl signifikant. Glycodelin oder Rosiglitazone k6nnten moeglicherweise als neue, medikament6se Therapieformen der Endometriose Verwendung finden. Eine Reduktion der Peritonealmakrophagen sollte zu einer Reduktion der Schmerzen und einer verbesserten Fertilit~t der Endometriosepatientin fehren. Gef6rdert durch DFG, Projekt Ho1832/2-2
PB.11.03 Tibolon kann humane Brustkrebszellen stimulieren, aber Marker der vaskul~iren Funktion verbessern Mueck AO., Lippert C., Seeger H., Wallwiener D. Schwerpunkt f0r Endokrinologie und Menopause, Universit&ts-Frauenklinik TQbingen Tibolon ist ein Derivat yon Norethynodrel, ein Gestagen mit starker estrogener Wirksamkeit, das nach Einnahme rasch in Norethisteron umgewandelt wird. Erwartungsgem&& entspricht die klinische Wirkung weitgehend einer Estrogen/GestagenKombination. Trotzdem verspricht die Werbung ein geringeres Brustkrebsrisiko, obwohl klinische Daten im Gegensatz zur HRT fehlen. DemgegenLiber gibt es gute Hinweise auf positive kardiovaskul~re Wirkungen. Methodik: Dosis/Wirkungsuntersuchungen yon Tibolon auf die Proliferation von menschlichen Brustkrebszellen (MCF-7), Koronararterienmuskelzellen sowie auf verschiedene endotheliale Marker. Ergebnisse: Tibolon stimulierte die Proliferation von MCF-7 Zellen bei 10-8 und 10-6 M. In Gegenwart von 10-1° M Estradiol zeigte Tibolon eine signifikante Stimulierung bei 10 8 und 10,7 M gegenQber Estradiol allein. Die Synthese von Endothelin, PAl-l, E-Selectin und pro-MMP-1 wurden durch Tibolon reduziert. Keine Wirkungen hatte Tibolon auf Prostacyclin, ICAM-1 und MCP-1 und die Proliferation der Muskelzellen. Schlussfolgerung: Tibolon zeigte eine relativ starke Estrogenwirkung. Es kann vaskul&re Marker, von Bedeutung z.B. for die Atherosklerose, positiv beeinflussen, die Proliferation vorhandener Brustkrebszellen aber stimulieren, v.a. in Gegenwart von Estradiol, das in der Brust in grossen Mengen gebildet wird. Die Experimente sind hinweisend auf Mechanismen, k6nnen aber klinische Untersuchungen keinesfalls ersetzen.
PB.11.02 Expression, Regulation und Funktion endometrialer Glukose-Transporter-Proteine von Wolff M., Walter S., Jauckus J., Kern A., Strowitzki T. Abt. for Gyn&kologische Endokrinologie und Fertilit&tsst6rungen, Universit~t-Frauenklinik, Heidelberg EinfQhrung: Eine ad&quater endometrialer Glukosestoffwechsel ist essentiell f0r die Implantation. Die zellul&re Glukoseaufnahme wird durch die Glukose-TransporterIsoproteine GLUT1-8 reguliert, deren endometriale Expression, Regulation und Funktion untersucht wurden. Methoden und Ergebnisse: Humanes Endometrium exprimiert ausschlieBlich GLUT1 u. GLUT3. Deren mRNA-Expression nahm im Endometrium der Sekretionsphase und der Dezidua zu (RPA=RNase Protection Assay; p<0,01). Die Zunahme war bei GLUT1 auf eine Zunahme in stromalen Zellen und bei GLUT 3 auf die Expression in Leukozyten zurQckzuf0hren (IHC--- Immunhistochemie, RPA; n=13). Die endometriale mRNA- und Protein-Expression von GLUT1 war in den Stromazellen infertiler Patientinnen supprimiert (RPA, IHC; p<0,05). Die mRNA-Expression von GLUT1+3 wurde in vitro nicht durch E2, Prog., ILl, IL6 and LIF reguliert, GLUT1 mRNA stieg jedoch in vitro mit zunehmender Dezidualisierung der Stromazellen an (RPA; n=6). Die stromale Dezidualisierung wurde durch eine Hemmung der Glukosetransporter reduziert (n=5), welche die stromale Glukoseaufnahme regulierten (Glukose-uptake Assay). SchluBfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf eine Funktion yon GLUT1 bei der Regulation der endometrialen Dezidualisierung und der Vorbereitung des Endometriums for die Implantation hin.
PB.11.04 Stimulation yon Osteoprotegerin in humanen Osteoblasten durch Bisphosphonate Viereck V. 1, Hofbauer L. 2, GriJndker C. 1, Emons G. 1 (1) Univ.-Frauenklinik G6ttingen, (2) Endokrinologie Marburg
Bisphosphonate geh6ren zu den am st&rksten antiresorptiv wirksamen Medikamenten in der Behandlung metabolischer Knochenerkrankungen. RANKL ist essentiell fOr die Osteoklastensynthese und -aktivit&t und wird yon Osteoprotegerin (OPG) neutralisiert. Unter Pamidronat (PAM) konnte in pHOB eine dosisabh~ngige 2- bis 3-fache ErhShung der OPG mRNA- und der Proteinspiegel mit einem Maximum bei 10-6 M nach 72h nachgewiesen werden (P < 0.001). Ebenfalls land sich unter Zoledrons&ure (ZOL) eine dosisabh~ingige ErhShung der OPG mRNA-Spiegel und der Proteinsekretion mit einem Maximum von 10-8 M nach 72h, welches durch die h6here biologische Wirksamkeit von ZOL zu erkl&ren ist. Zeitabh&ngige Versuche konnten eine Stimulation der osteoblast&ren OPG Proteinsekretion um das 6-fache durch PAM und ZOL zeigen (P < 0.001). Die Analyse der zellul&ren Marker osteoblast~rer Differenzierung zeigten, da& sowohl PAM wie auch ZOL die Typ I Kollagensekretion und die alkalische Phosphataseaktivit&t um das 2- bis 4-fache induzieren (P < 0.0001; ANOVA): Diese Arbeit weist erstmals nach, dass OPG durch PAM und ZOL in humanen Osteoblasten induziert wird. Folglich k6nnten Bisphosphonate die Knochenresorption neben ihrer direkten osteoklast&ren Hemmung auch ~iber eine gesteigerte osteoblast&re Synthese von OPG verhindern. Mit Unterst0tzung der DFG, der Deutschen Krebshilfe und des Forschungsf6rderungsprogramm 2000 der Universit&t G6ttingen.
S 95 E n d o k r i n o l o g i e und R e p r o d u k t i o n s m e d i z i n III
PB.11.05 Die perirnenopausale Knochendichte korreliert nicht mit Patient-Concern b e z L i g l i c h Osteoporose bzw. dem Kupperman Index Rattenhuber J., Laakmann J., MUller J., Seifert-Klauss V., Kiechle M. Frauenklinik und Poliklinik der TU M~nchen, Klinikum rechts der Isar Wir untersuchten, ob die Besorgnis der Frauen bezUglich Osteoporose bzw. ihre klimakterischen Symptome stichhaltige Marker for niedrigere Knochendichte oder rascheren Knochenmasseverlust sind. In dieser prospektiven 2-Jahres-Studie wurden die klimakterischen Beschwerden bei 44 peri- und postmenopausalen Frauen mit dem Kupperman Index bewertet. Der Grad der Besorgnis bez0glich Osteoporose wurde an Hand von visuellen Analogskalen von 0,0 bis 10,0 dokumentiert. Zu Beginn der Studie und nach 2 Jahren wurde jeweils die Knochendichte mittels QCT der LWS bestimmt. Die Knochendichte bei der Ausgangsuntersuchung betrug 129,2+/-35,4mg/cm^3 (trab.) und 270,1+/-56,6mg/cm^3 (kort.). Der Kupperman Index belief sich auf 12,2+/-6,4 und der Grad der Sorge bezUglich Osteoporose auf 3,5+/-3,3. Der Knochendichte-verlust nach 2 Jahren betrug -7,4+/-9,0% (trab.) und -9,6+/-13,0% (kgrt:). Es konnte keine signifikante Korrelation zwischen diesen Parametern nachgew!esen werden. Weder Kupperman Index noch die Sorge der Patientin bez0glich Osteoporose kSnnen zur Identifikation peri- und postmeno-pausaler Frauen mit erhShtem Risiko for Osteoporose beitragen.
PB.11.07 Makroprolaktin als Ursache erhShter Prolaktinserumspiegel Hinney B. 1 Pitzel L 2, Vosshenrich R. 3 Wuttke W. 2 Emons G. 1' (1) Abt. Gyn. Geburtsh., Universitaet Goettingen, (2) Abt. klin. exper. Endokr., Universitaet Goettingen, (3) Abt. Roentgendiagnostik I, Universitaet Goettingen Fragestellung: Ursachen von ProlaktinerhShungen bei asymptomatischen Patienten. Methode: Bei der 29j~hrigen Nulligravida wurde wegen unspezi-fischer Symptome au&erhalb ein erhShter Prolaktinspiegel von 2.375 pE/ml gemessen. ProlaktinerhShende Medikamente nahm die Patientin nicht. Eine Galaktorrhoe lier~ sich nicht nachweisen. Im au6erhalb durchgefOhrten NMR wurde der Verdacht auf ein 8 mm gro6es Hypophysenadenom ge&ul~ert. Unter Bromocriptintherapie (2,5 mg tgl.) sank der Prolaktinspiegel auf 447 pE/ml. Ergebnisse: Bei Vorstellung in unserer Klinik ergab die Kontrolle des Prolaktinspiegels 4 Wochen nach Absetzen von Bromocriptin erneut 2.695 pE/ml. Bei weiterhin fehlender klinischer Symptomatik wurde unter der Annahme einer Makroprolaktin-&mie die Prolaktinbestimmung aus der gleichen Probe nach PEG-F&Ilung wiederholt und ergab 776 pE/ml. Die erneute NMR-Untersuchung zeigte kein Prolaktinom. Schlu6folgerung: Bei asymptomatischer Hyperprolakti&mie sollte an die MSglichkeit des Vorliegens von Makroprolaktin gedacht werden. Makroprolaktin ist auch als big-big-Prolaktin bekannt, es handelt sich um unwirksame Prolaktinaggregate, die von vielen Prolaktinassays mit erfasst werden. NMRAufnahmen der Hypophyse werden bei bekannter Hyperprolaktin~mie u. U. fehlinterpretiert.
PB.11.06 Chlamydia trachomatis Infektion bei Paaren mit unerfiilltem Kinderwunsch
Eggert-Kruse W. 1 Rohr G. 1 Meyer A. 1, Petzoldt D. 2 Strowitzki T. 1 (1) Univ. Frauenklinik Heidelberg, Abt. Gyn&kol. Endokrinologie, (2) Univ. Hautklinik Heidelberg C. trachomatis sind die h&ufigsten sexuell 0bertragenen Mikroorganismen. Ein Screening wurde gleichzeitig bei beiden Partnern von Paaren mit unerfQIItem Kinderwunsch (Median 4 Jahre) durchgef0hrt (alle Paare ohne Symptome einer Genitalinfektion, pathologischer tubarer Faktor bei einem Drittel). Es handelte es sich um ein typisches 'low-risk' Kollektiv (Alter der Frau im Median 30, Partner 33 Jahre). Vier Proben pro Paar wurden mittels LCR untersucht: Endocervicalabstriche und (Erststrahl-) Urin der Frau sowie am selben Tag gewonnenes Sperma und Urin des Mannes (n=676 Paare). Die Pr~valenz von C. trachomatis betrug 1.9% (13/676). Bei 3 positiven Paaren waren beide Partner positiv. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen dem Direktnachweis einer C. trachomatis Infektion im Urin/Genitalbereich und den Ergebnissen der serologischen Untersuchung vom selben Tag. Die Ergebnisse zeigen, dal~ das Screening auf C. trachomatis viel frUher einsetzen mul~, w&hrend des Altersgipfels dieser Infektion und lange bevor die delet&ren Folgen mit Einschr&nkung der Fertilit&t bereits apparent sind. Der Pr&vention und der fr~Jhzeitigen Erkennung und Therapie einer Chlamydien-lnfektion bei Frau und Mann kommt somit hSchste Bedeutung fur den Erhalt der reproduktiven Gesundheit zu.
PB.11.08 Fertility Awareness in der Hormonsprechstunde - ein Pilotprojekt an der Universit~it Heidelberg Frank-Herrmann P. 1, Strowitzki T. 1, Wischmann T. 2, Gnoth C. 2, Freundl G. 2 (1) Gyn~kolog. Endokrinologie der Universit&t Heidelberg, (2) Psychosomat. Klinik der Universit&t Heidelberg Seit Sommer 2001 werden in der endokrinologischen Ambulanz der Universit~t Heidelberg Interessentinnen in die Selbstbeobachtung des fertilen Fensters und des Eisprungs eingewiesen. In einer begleitenden Pilotstudie werden die Akzeptanz dieses Ansatzes, Kompetenzerwerb und Ver&nderungen im KSrperbild untersucht. Zwischenergebnisse: Bisher konnten 31 Teilnehmerinnen zwischen 24 und 43 Jahren rekrutiert werden, die 0ber zwei Jahre beobachtet werden. 13 Frauen benutzen die K6rperbeobachtung bei Zyklusst6rungen und anderen gyn&kologischen Problemen (z.B. PCOS, Endometriose, Hyperprolaktin~mie, 21-Hydroxylase-Mangel mit Hyperandrogen&mie, postpilI-Amenorrhoe). 9 Frauen wenden sie zur Unterst0tzung ihres Kinderwunsches an und 19 Frauen als nat0rliche Verh0tungsmethode. Eine Auswertung von dann 50 rekrutierten Frauen wird am DGGG-Kongress vorgestellt werden. Schlussfolgerung: Die spezielle Zyklussprechstunde bietet den Frauen eine M6glichkeit, sich mit den HormonstSrungen spezifisch auseinanderzusetzen und selbst aktiv zu bleiben.
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Endokrinologie und Reproduktionsmedizin PB.11.09 Ver&nderung der Knochendichte bei pr~i-, periund postmenopausalen Frauen unter verschiedenen endokrinologischen Bedingungen- eine prospektive 2Jahresauswertung Laakmann J., Seifert-Klauss V., Rattenhuber J., Kiechle M. Frauenklinik und Poliklinik der TU MUnchen, Klinikum rechts der Isar Fragestellung: Welchen Effekt haben unterschiedliche endokrinologische Stoffwechsellagen auf die Knochendichte yon Frauen? Methodik: prospektive Studie an 61 Frauen zwischen 32 und 57 Jahren Qber 2 Jahre. Die trabekul&re Knochendichte der Lendenwirbels&ule wurde mit Hilfe von QCT initial und nach 24 Monaten gemessen. Ergebnisse: Die Patientinnen der pr&menopausalen Gruppe (n=14) hatten den geringsten Verlust der Knochendichte mit durchschnittlich 2,2% vorn Ausgangswert. Der gr61&te Verlust fand sich in der Gruppe der perimenopausalen Frauen ohne HRT (n=19), die durchschnittlich 7,9% verloren; die perimenopausalen Frauen mit HRT (n=6) wiesen im Durchschnitt einen Verlust von 6,3% auf. Dagegen verzeichnete die Gruppe der postmenopausalen Patientinnen ohne HRT (n=9) einen Knochendichteverlust yon 3,4%; die Patientinnen mit HRT (n=8) batten einen Knochendichteverlust von 5,7%.Die Gruppe der Patientinnen mit hyperthyreoter Stoffwechseltage (n=6) zeigten einen Vedust von 7,0%. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits ein bedeutsamer Verlust an Knochendichte w~hrend der klimakterischen Umstellung statt finder, einer Phase mit oft noch erh6hten endogenen 6strogen-Spiegeln.
PB.11.10 Langzeitergenisse in der Behandlung der Endometriose mit dem GnRH-Agonisten Nafarelinacetat
Heck M., Regidor M., Kiesel L., Regidor P-A. Klinik und Poliklinik fur Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit&tsklinikum M0nster Fragestellung: Urn die langfristige Wirksamkeit einer Endometriosebehandlung mit dem GnRH-Agonisten Nafarelinacetat zu beurteilen wurden 21 Patientinnen, die in den Jahren 1992/93 eine 6-monatige Therapie erhielten, in dieser Follow-up Untersuchung hinsichtlich ihres Rezidivstatus und ihres unerfQllten Kinderwunsches nachbeobachtet. Patientinnen und Methode: Der Beobachtungszeitraum betrug im Median 96 Monate. Ein Rezidiv wurde als das erneute Auftreten einer endometriosetypischen Beschwerdesymptomafik definiert. Ergebnisse: 18 Patietinnen entwickelten Beschwerden; 14 editten das Rezidiv innerhalb der ersten 6 Monaten nach Abschlu6 der Behandlung. Nochmalige Endometriosetherapieen wurden bei 10 Frauen erforderlich. 61% der Patientinnen gaben an, durch die Therapie eine m&l~ige bis deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualit~t erreicht zu haben. 9 von 13 Sterilit&tspatientinnen wurden w&hrend des Follow-up's schwanger, wobei in 87,5% der F&lle die Gravidit&t spontan eintrat. Schlur&folgerung: Die 3-StufenTherapie mit dem GnRH-Agonisten Nafarelinacetat f{)hrte bei einer hohen Schwangerschaftsrate zu einer guten aber nur kurzfristigen Besserung endometriosetypischer Beschwerden, wobei insgesamt eine allgemeine Besserung des subjektiven Wohlbefindens erreicht werden konnte.
PB.11.11 Mathematisches Modell zur H~iufigkeit der Postfertilizationseffekte bei der hormonalen Kontrazeption
PB.11.12 Sicherheit und Akzeptanz yon Zykluscomputern und NFP
Mikolajczyk RT. 1, Stanford JB. 2, Larimore WL. 3 (1) Universit~tsfrauenklinik, Otto-vonGuerickeUniversit&t Magdeburg, (2) Department of Family and Preventive Medicine, University of Utah, Salt Lake City, USA, (3) Department of Community and Family Medicine, University of South Florida, Tampa, FL, USA
Kern P. ~, Freundl G. 1, Godehardt E. 3, Frank-Herrmann P. 2 (1) Frauenklinik, Akadem. Lehrkrankenhaus der Universitfit DUsseldorf St&dt.KH Benrath, (2) Frauenklinik der Universit~t Heidelberg, (3) Universit&t DUsseldorf
Zus&tzlich zur Hemmung der Ovulation haben hormonelle Kontrazeptiva eine Reihe yon weiteren potentiellen Wirkungsmechanismen. Allgemein k6nnen diese Wirkungsmechanismen als Pr&- und Postfertilisationseffekte klassifiziert werden. Die H~ufigkeit der Postfertilisationseffekte mag dabei eine Bedeutung f(]r die ethische Bewertung der jeweiligen Methode haben.
Zielsetzung Die Sicherheit und Akzeptanz von Zykluscomputern, Schleimmikroskopen und der symptothermalen Methode (STM) sollten in einer prospektiven Studie untersucht werden. Material und Methoden Getestet wurden 8 Gerfite bzw. Methoden. Nach 6 0bungszyklen wurde ein 0berwachungszyklus mit objektiver Bestimmung der Ovulation mittels Follikulometrie und LHBestimmung im Urin durchgef~hrt. 62 Frauen, die je 2 Methoden testeten, nahrnen an dieser Effektivit&tsfindungsstudie mit Anwenderbefragung tell. Ergebnisse Hinsichtlich der VerhQtungssicherheit hat die STM 0,0 % falschnegative Angaben erbracht, Cyclotest-2-plus 1,7 %, Babycomp/Ladycomp 4,7 %, Bioself-plus 7,5 %, Persona 20,8 % und die Schleimmikroskope 51,6-73,4%. Bei der Feststellung der hochfruchtbaren Phase war Persona am zielgenauesten. Schlu&folgerung Zur Kontrazeption stellten sich die STM und Cyclotest-2-plus als sicherste der untersuchten Methoden heraus, Persona eignete sich am besten zur Konzeptionsplanung.
Mangels der M6glichkeit einer direkten Erfassung der Postfertilisationseffekte wurde ein theoretisches Modell zur indirekten Sch&tzung dieser Wirkung entwickelt. Dieses Modell wird anhand der Ergebnisse von zwei 1999 publizierten Studien 0ber das moderne niedrigdosierte monophasische orale Kombinationspr~parat mit 100 ~g Levonorgestrel und 20 ~g Ethinylestradiol demonstriert.
S 97 Entbindung
18.27.01 Retrospektive Untersuchung bei vorzeitigem Blasensprung (PROM) zwischen der 24. und 28. SSW Schmidt M., Berns V., Callies R., Kimmig R. Frauenklinik, Universit&tsklinikum Essen Einleitung: ; Der vorzeitige Blasensprung ist eine h&ufige Ursache von Fr0hgeburten und ein bedeutender Grund fQr die kindliche Morbidit~t und Mortalit~t. Patienten und Methodik: Es wurde eine retrospektive Untersuchung von 61 F&llen mit PROM bis zur 28. SSW in den Jahren 1995 bis 2000 an der Universit~itsfrauenklinik Essen durchgefLihrt. Beobachtet wurden unter anderem der Verlauf yon Entz~ndungs-parametern, das Auftreten von Wehent&tigkeit vor Entbindung, die Zeitspanne zwischen Blasensprung und Entbindungszeitpunkt , die Anzahl an durchgefLihrten Lungenreifezyklen sowie das Fetal Outcome. Ergebnisse: 30 % der Frauen mit PROM zeigten bereits bei Aufnahme Wehen-t&tigkeit. Im weiteren Verlauf entwickelten insgesamt 70,7 % der Patientinnen Wehen. Die mittlere Zeitspanne vom Auftreten des Blasensprunges bis zum Entbindungszeitpunkt betrug 5,9 Tage. In 78,7% der F&lle konnte mindestens ein kompletter Lungenreife-zyklus durchgef0hrt werden. Die Sectiofrequenz betrug 72,1%. 6 Kinder verstarben intrauterin, sub partu o. unmittelbar postpartal. Schlu6folgerung: Prolongation scheint die Prognose bei frQhem PROM zu verbessern.
18.27.02 Vaginale Geburt aus Beckenendlage - ein Lehrvideo
Goeckenjan M., Unkels J., Vetter K. Frauenklinik Krankenhaus Neuk611n
Die vaginale Geburt aus Beckenendlage geh6rt auch oder gerade in Zeiten steigender Kaiserschnittraten zu den Grundkenntnissen der Geburtshilfe. Kein im Kreil~saal verantwortlich T&tiger sollte sich von der Geburt eines Kindes aus Beckenendlage Qberraschen und in seiner Kompetenz ~berfordern lassen. Grundvoraussetzungen dafOr sind Kenntnisse des physiologischen Geburtsablaufs genauso wie MaBnahmen fSr assistierte Spontangeburt, Manualhilfe oder ganze Extraktion. Handgriffe zur L6sung von Armen, Schultern und nachfolgenden Kopf mQssen regelm&6ig am Phantom ge0bt werden um pr&sent zu sein. Dieser Videofilm verdeutlicht einerseits die physiologischen Vorg&nge bei vaginaler Geburt aus Beckenendlage, andererseits werden Spontangeburt, assistierte Spontangeburt, Geburt mit Manualhilfe und Extraktion in Videoaufnahmen und mittels Computersimulation dargestellt und analysiert.
18.27.03 Vergleich von Amniotomie +/- Oxytocin und Applikation von Prostaglandin-Gelen zur Geburtseinleitung
18.27.04 Bedeutung der Klassifikation yon Ver~inderungen im EKG des Feten f/Jr die zuverl~issige Hypoxiediagnostik sub partu
Stefan-Caspary J., Gatzweiler A., Wachter I. Universit~ts-Frauenklinik Dresden
Luttkus A K., Stupin J H., Callsen T A., Dudenhausen J W. Klinik f~r Geburtsmedizin, Charite, Humboldt-Universit~t zu Berlin
Untersucht wurden die Unterschiede in der Effektivit&t verschiedener Prostaglandin-Gele im Vergleich zur Amniotomie +/- Oxytocin-Gabe. Verglichen wurden 2 Patientenkollektive mit jeweils 111 Patientinnen aus den Jahren 1985 bis 1999. 1985 erfolgte die Geburteinleitung ausschlieBlich mit Oxytocin i.v. +/- Amniotomie. 1999 wurden die Geburten durch Applikation von Prostaglandin-Gelen und/oder Oxytocin i.v. eingeleitet. 1985 wurde in 76% zus&tzlich zur Oxytocin-Gabe die prim&re Amniotomie durchgefQhrt, dabei betrug die mittlere Geburtsdauer 7,04h (95 Spontangeburten, 15 vag.-operat. Entbindungen, 1 Kaiserschnitt). 1999 wurden 58% der Geburten ausschlieBlich mit Oxytocin eingeleitet, 42% erhielten Minprostin- und/oder PrepidiI-Gel. In 14% wurde lediglich die prim&re Amniotomie durchgefQhrt. Die mittlere Geburtsdauer betrug 18,26h (83 Spontangeburten, 4 vag-operat. Entbindungen, 24 Kaiserschnitte). Die Kosten fQr die Prostaglandin-Einleitung betrugen 65,80 /Patientin, jedoch for eine Oxytocin-lnfusion lediglich 7,10 /Patientin. Die Geburtseinleitung mittels Oxytocin mit/ohne prim&re Amniotomie f0hrte bei vergleichbarem Ausgangsbefund deutlich schneller zur Geburt. Prinzipiell k6nnen die Patientinnen von einer k0rzeren Geburtsdauer profitieren. Zudem w~ren die Behandlungs-kosten durch kQrzere Verweildauern und Verwendung preis-gQnstigerer Medikamente zu senken.
Fragestellung: Durch die Analyse der ST-Strecke detektiert und markiert das fetale EKG hypoxieverd~chtige Ver~nderungen (ST events), die auf einer myokardialen metabolischen Azidose beruhen. 0ber die Bewertung der Schwere der ST events und die Klassifikation des CTG's werden Handlungsempfehlungen gegeben. Die Bedeutung der CTG-Klassifikation fur den diagnostischen Wert des fetalen EKG's soil eingesch&tzt werden. Methode: An 280 Feten mit hypoxieverd&chtigem CTG wurde prospektiv das fetale EKG (STAN $21, Neoventa) registriert. Die vereinfachten Richtlinien zur Intervention bei ST events wurden modifiziert. Indikationen zur operativen Entbindung mussten durch Fetalblutanalysen best&tigt werden. FBA's und postnatale Blutanalysen wurden durchgefQhrt und die Blutgasstaten erfasst. Ergebnisse: Kinder mit schwerwiegenden ST events zeigen in den Blutgasstaten sub partu und postnatal eine signifikant schlechtere Oxygenierung als Kinder ohne EKG-Auff~lligkeiten. Dieser signifikante Unterschied bleibt beim Vergleich der Laktatwerte von harmlosen und schweren F~illen bestehen. Hinsichtlich der pH-Werte besteht dieser Unterschied nicht. Aus Sicht des fetalen Blutgasstatus bleibt die Ursache yon ST events ungekl&rt. Diskussion: Bei der Einstufung von ST events, die auf eine fetale Hypoxie hinweisen, kommt der Klassifizierung des CTG's entscheidende Bedeutung zu.
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Pr~inatal- und Geburtsmedizin 18.27.05 Verlauf und Variabilit~it der Ductus venosusDopplerflusskurve bei umbilikalem Null- und R/~ckfluss MBIler T., Rehn M., Girschick G., Dietl J. Frauenklinik, Bayerische Julius-Maximilians-Universit&t Einieitung: Bei hochpathologischem art. Dopplerbefund sell die Beurteilung der Ductus venosus-Flusskurve bei der Festlegung des Entbindungszeitpunktes hilfreich sein. Pat. und Methode: Serielle Depplermessungen der Art. umbilicalis (AU), Art. cerebri media (ACM) und des Ductus venosus (DV) bei 37 SS mit umbilikalem enddiastolischem Nulloder RQckfluss (AREDV); Entbindung bei path. CTG bzw. AREDV im DV; Statistik: Serielle Korrelation (fOr Messreihen mit unterschiedlichen Messintervalien). Ergebnisse (u. a.): Doppler n = 7,8 +/- 8,4; Beobachtung 11,2 +/- 13,7 Tage ab Nachweis eines umbilikalen AREDV. Die Pulsatilit&t in AU und DV steigt signifikant, die der ACM f&llt signifikant. Der Pulsatilit~itsverlauf im DV korreliert mit dem der AU, nicht jedoch mit dem der ACM. Der Anstieg der Pulsatilit&t im DV korreliert signifikant mit Parametern des perinatalen Kur:,zeitergebnisses (pH, BE). Die Regressionsgerade for die ACM verl&i3t c)en Normalbereich 3, die des DV 0,3 Wochen vor Entbindung. Die Variabilit&t der Messungen steigt f~r die AU bzw. den DV, nicht jedoch for die ACM zum Entbindungszeitpunkt hin signifikant an. Schlussfolgerung: Der DV erlaubt die 0berwachung der weiteren Dekompensation jenseits hochpathologischer art. Flussmuster, jedoch muss eine ausgepr>e Kurzzeitvariabilit~t dieses Parameters ber0cksichtigt werden.
18.27.07 Multizenterstudie zur Geburtseinleitung mit einem neuen PGE2-Vaginalinsert (Propess®) versus PGE2-1ntrazervikalgel bei unreifer Zervix Rath W., Bartz C., Kemp B., Winkler M. Klinik fLir Gyn. & Geburtshilfe; RWTH Aachen Hintergrund: Es liegen keine randomisierten Vergieichsstudien zwischen dem vor kurzem in Deutschland eingef~hrten 10mg PGE2-Vaginalinsert [VI] (Propess®, Ferring) mit kontinuierlicher Wirkstofffreisetzung und dem 0,5mg PGE2-1ntrazervikalgel [IG] bei unreifer Zervix vor. Pat. & Methode: In die randomisierte Multizenterstudie wurden 158 Schwangere =37 SSW mit einem Bishop-Score (B.S.) <= 4 eingeschlossen; 83 erhielten VI (Liegezeit: 12-24 h), 75 Pat. IG bis zu 3x/24 h. GrQnde fQr die .E.ntfernung des VI waren: Wehen alle 2 - 3 min, uterine Uberstimulation eder Blasensprung/Amniotomie. Ergebnisse: Der Zervixreifungseffekt zeigte Vorteile zu Gunsten des Vl (41 vs. 29,3%, n.s.), die kumulative Rate vaginaler Geburten pro 12 bzw. 24 Stunden ergab mit 21,7 vs. 22,7% bzw. 50,6 vs. 44% keine signifikanten Unterschiede; die Sectiorate lag nach VI mit 25,3% h6her als nach IG mit 20% (n.s.); uterine Uberstimulationen traten nach dem VI mit 7,2% deutlich h~ufiger auf ais nach dem IG mit 2,7% (p < 0,05). Fazit: Das VI und die repetitive Applikation von IG weisen hinsichtlich ihrer Effizienz zur Geburtseinleitung bei unreifer Zervix keine signif. Unterschiede auf. Die Vorteile des VI (Propess®) liegen in dem einfacheren Applikation bei nur einmaliger Verabreichung und der Wirksamkeit bei unreifer und reifer Zervix sowie in der MSglichkeit, die PG-Wirkung bei Uberstimulierungen sofort zu beenden.
18.27.06 Kaiserschnitt zur Pr~ivention einer Harninkontinenz? Riedl T., Falkert A., Seelbach-G6bel B. Krankenhaus der Barmherzigen BrDder Regensburg, Frauenklinik St. Hedwig Die vaginale Entbindung wird immer wieder in Zusammenhang mit dem Auftreten einer bleibenden Harninkentinenz (HIK) gebracht. Ob die vaginale Entbindung ein Risiko for die Entstehung einer HIK bedeutet, ist Thema zahlreicher Diskussionen. Oft wird dabei die Sectio caesrarea als protektiver Ma&nahme genannt. Mittels Fragebogen wurden 1068 Primiparae nach Symptomem tier HIK vor der Schwangerschaft, direkt nach Entbindung und ein Jahr danach befragt und die geburtshilflichen Parameter dazu analysiert um eine Risikoprofil zu erstellen. Nach vaginaler Entbindung gaben 38,0% der Frauen Symptome einer HIK an, nach einem Jahr waren es 17,6%. (Sectio: 13,4%, bzw. 5,2%). In den allermeisten F~llen (80%) handelte es sich um eine HIK Grad 1. AIs signifikant for das Auftreten einer postpartalen Harninkontinenz konnte das mLitterliche Alter bei Entbindung ausgemacht werden. Frauen [iber 30 Jahre hatten ein 2,8fach hSheres Risiko, eine bleibende HIK zu entwickeln als Frauen unter 30. Eine Multivarianzanalyse,die mQtterliche (BMI, Alter), kindliche (GrS&e, Gewicht) und geburtshilfiiche Faktoren (EP, AP, Episietomie, Verletztungen, PDA) verglichen, konnte kein Muster im Sinne eines Risikoprofils zeigen, das eine Beratung Qber das individuelle Risiko der Frau ermSglicht. Aus diesem Grund kann auch die Sectio nicht sicher als protektiver Faktor benannt werden, denn: 0ber 80% aller Frauen, die vaginal entbinden, sind kontinent und 5ber 5% sind auch nach Sectio bleibend inkontinent. Zus&tzlich besteht die bekanntlich erhShte mQtterliche Morbidit&t und Letalit&t des Kaiserrschnitts gegenQber der vaginalen Geburt.
18.27.08 Einfluss der Adipositas auf den Geburtsverlauf H&nseroth K., Wachter I., Distler W. Universit~ts-Frauenklinik Dresden Fragestellung: Gibt es Unterschiede zwischen adipSsen und nor-malgewichtigen Frauen hinsichtlich des Entbindungsmodus, des Geburtsverlaufes und der Zustandsbeurteilung des Neugeborenen? Methode: Retrospektiv wurden 150 Entbindungen von adipSsen Schwangeren (BMI 30) mit 150 Entbindungen normalgewichti-ger Frauen (BMI 20-25) in einer matched pairs-Studie im Zeit-raum von 1994 - 2000 verglichen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen eine 2-fach hShere Rate an ab-dominalen Schnittentbindungen (SC), wobei sich die Inzidenz mit steigendem BMI weiter erhSht. Die SCKomplikationsrate ist ebenfalls erhSht (Blutungen aus daumendicken Varizen, Laesio vesicae), die OP-Dauer signifikant verl~ngert. Unterschiede zeigen sich in der Indikationsstellung zur SC (AdipSse: Pr&eklampsie, Geburtsstillstand vs. Normalgewichtige: vorzeitiger Blasensprung, FrQhgeburt). Der Blutverlust ist bei den adipSsen Frauen unabh&n-gig von der Art des Entbindungsmodus signifikant gr6&er als bei den Normalgewichtigen. Die Rate der vaginal-operativen Mal&nah-men ist bei beiden Gruppen identisch. Bei normalgewichtigen Frauen wurden mehr Episiotomien angelegt, bei Adip'6sen traten h6hergradige Dammrisse signifikant h~ufiger auf. APGAR und pH-Werte in der Nabelschnurarterie erbrachten keine signifikanten Unterschiede. Schlussfolgerungen: Die mLitterliche Morbidit~t sub partu ist bei der adipSsen Schwangeren signifikant hSher als bei der Normalge-wichtigen. Die betroffene Patientin ist darQber aufzukl&ren.
S 99 Entbindung
18.27.09 Prospektiv randomisierte Multicenterstudie zur Wirksamkeit des Geburtstrainers Epi-No Ruckh~berle E. 1, Schneider KTM. 1, Jundt K. 2 Dannecker C. 2 (1) Frauenklinik, Technische Universit&t MQnchen, (2) Frauenklinik, Ludwig Maximillian Universit~it MSnchen Einleitung: Epi-No ist ein Vaginal-/Dammdilatator zur Geburtsvorberei-tung. Nach positiven Ergebnissen in einer Pilotstudie untersuchten wir prospektiv randomisiert (Multicenterstudie) den Einflul~ von EPI-No auf verschiedene Entbindungsparameter. Material und Methode: Vo.n 02.2000 und 02. 2002 randomisierten wir Erstgeb~rende in eine Gruppe mit und ohne Epi-No. Die Frauen erhiel-ten neben dem Ger~t Frageb6gen. Bei Randomisation und 6 Monate nach Geburt wurden Untersuchungen des Beckenbodens durchgefUhrt. Ergebnisse: Bisher konnten in 202 F~llen Daten zur Geburt erhalten werden. Die Spontangeburtenrate lag in beiden Gruppen bei ca. 60 %. In der Epi-No Gruppe war die Rate von intaktem Damm signifikant hSher (p=0.035) und die Episiotomierate signifikant niedriger (p=_0,038)alsin der Gruppe ohne Ger&t. In der H~ufigkeitsverte!!ung von Dammris~sen unterschiedlichen Grades zeigten sich keine s ignifikanten Unte'r-sci~iede. [3ie in der Pilotstudie beobachtete VerkUrzung der Austreibungs-periode, Verringerung der Geburtsangst und Reduktion des Schmerz-mittelverbrauchs kann best&tigt werden. Diskussion: Aufgrund unserer Resultate halten wir den Einsatz dieses Ger&tes, auch im Vergleich mit etablierten Methoden wie Akupunktur und Dammassage durchaus fur gerechtfertigt.
PA.02.01 Erfahrungen der Geburtseinleitung mit dem "ATAD Ripener Device " bei geburtsunreifer Zervix uteri. Breidenbach M., Sch~fer R., K6nig E., Schmidt T., Hanke M., Mallmann P. Universit~ts-Frauenklinik KSIn Einleitung: Der ,,ATAD Ripener Device" (Doppelballonkatheter/ ARD- Katheter) erm6glicht eine rein mechanische Reifung der Zervix uteri. Methoden: Eingeschlossen wurden 78 Patientinnen mit geburtsunreifer Zervix uteri (Bishop-Score s4) zwischen der 36. und 42. SSW. Indikationen waren TerminUberschreitung (39,7%), fetale Anomalie und fetale Retardierung (20.5%), Gestose (19,2%), Diabetes mellitus (10,2%). Zwei mit 80-100 ml NaCl gefUIIte Ballons bewirken eine kontinuirliche Dilatation der Zervix Uber 12 Stunden. Zielkritedum war die Ver&nderung des zervikalen Befundes (Bishop-Score). Ergebnisse: Die durchschnittliche Anderung des Bishop-Score betrug 3,9. Die Zeit zwischen Einsetzung des Ger~tes und Entbindung betrug 22,8 Stunden. Der ARD-Katheder fQhrte bei 6 (7,6%) Patientinnen ohne weitere Ma6nahmen innerhalb von 12 Stunden zur Geburt. Zur Zeit erfoigt eine retrospektive Vergleichsanalyse (matched-pairs) mit Patientinnen bei denen eine Geburtseinleitung mittels zervikaler / vaginaler Prostaglandinapplikation erfolgte. Schlussfolgerung: Das ATAD Reifungsger~t erm6glicht eine effektive und schonende Zervixdilatation.
18.27.10 3D-animierte Geburtsmechanik der Beckenendlagengeburt Grab D. 1, Bernauer J. 2 StShr S. 2 Brachmann S. 2, Neubauer F. 2, Flock F. 1, Kreienberg R. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik UIm, (2) Fachhochschule UIm In Anbetracht der abnehmenden Zahien vaginaler Beckenendlagengeburten sind die Manualhilfe und die Arml6sungsverfahren zur vaginalen Entwicklung von Kindern aus Beckenendlage in der Facharztausbildung nur noch schwer zu vermitteln. Wir haben in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Informatik und CAD-Technologie der Fachhochschule UIm die Geburtsmechanik der Beckenendiage, die Manualhilfe nach Bracht und die Arml6sungsverfahren nach MUller, L6vset und Bickenbach sowie die klassische Arml6sung 3D-animiert dargestellt. Das Programm kann in bestehende computergestOtzte Unterrichtssysteme integriert und mit interaktiven Elementen versehen werden. Durch die Anwendung von Transparenzmodi tr~gt das Programm zum Verst&ndnis der physiologischen und pathologischen geburtsmechanischen Abl~ufe bei einer Beckenendlagengeburt bei.
PA.02.02 0ber das Infektionsrisiko bei Wassergeburten Moroder 1, ThSni2, Mussner 3 (1) Biologisches Landeslabor Bozen, (2) KH Sterzing, Gyn&kologie und Geburtshilfe, (3) KH Sterzing, P&diatrie Fragestellung: Wassergeburten werden zunehmend beliebter. Hygieniker, Geburtsmediziner und Neonatologen warnen vor dem Infektionsrisiko. Ziel dieser Studie ist, die seit 01.01.2001 erfolgten Wassergeburten und das Wasser in der Geb&rwanne zu analysieren und das Infektionsrisiko bei Wasserbabies mit Landbabies zu vergleichen. Methode: Von M&rz 1997 - M&rz 2002 wurden an unserer Abteilung 909 Wasserbabys geboren. Seit 2001 wird in einer prospektiven Studie das Geb~rwannenwasser auf Keime untersucht; eine Probe wird nach FLillung mit Leitungswasser (A-Probe) entnommen, die zweite nach erfolgter Geburt (BProbe). Vom P~diater wurde das Auftreten von Infektionen bei Neugeborenen untersucht. Ergebnisse: Bei 75 (25%) von gesamt 293 Wassergeburten wurde eine Keimbestimmung vorgenommen, in A-Proben fanden sich in 34% Legionellen, in 27% Pseudomonas aeruginosa. In B-Proben fanden sich in 85% Gesamt-Coliforme Keime und E.coli mit Konzentrationen bis zu 105 KBE/10ml, sowie eine h~ufigere Belastung durch Pseudomonas aeruginosa. 7 Wasserbabies (2,4%) wurde ein Antibiotikum verabreicht im Vergleich zu 12 Landbabies (5,8%). Schlu&folgerung: Kindliche Infektionen traten nach Wassergeburten nicht h~ufiger auf als nach Landgeburten
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Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA.02.03 Zur Bedeutung der Au6endarstellung geburtshilflicher Abteilungen Schalk G. 1 Koettnitz F. 2 (1) Gyn~kologie, Kreiskrankenhaus Frankenberg., (2) Frauenklinik, St.Josefs-Krankenhaus, Potsdam Geburtshilfliche Abteilungen an deutschen und auBerdeutschen Kliniken stellen sich in zunehmendem Mar~e gegenQber den potentiellen Patientinnen in verschiedenen Formen mit Vortragsabenden, Besichtigungen und Druckerzeugnissen dar. Die immer deutlicher werdende Priorit&t der wirtschaftlichen Seite des Gesundheitsgesch~ftes in unserer Gesellschaft, auch im Bereich der Geburtshilfe, zwingt zur entsprechend professionellen Werbung der Institutionen, die neuerdings bis hin zu Werbespots fQr bestimmte Krankenh&user im Rundfunk reichen. Das geseilschaftliche Ph~nomen und die Bedeutung for die Medizin unserer Tage wird beispielhaft an einer Untersuchung der Selbstdarstellungsbrosch0ren verschiedenster deutscher Entbindungsabteilungen aufgezeigt.
PA.02.04 ZuriJckgezogen
PA.02.06 Individuelles Management der Placentarperiode mit Kontraktionsmitteln Muschel K., Merkle E. St&dtische Frauenklinik Berg, Grossklinikum Stuttgart Der Einsatz yon Kontraktionsmitteln postpartal wird noch immer kontrovers diskutiert. Durch aktives Management der Placentarperiode (routinem&l~ige Kontraktionsmittelgabe, frQhes Abklemmen der Nabelschnur und Abnabeln unter cord traction) wurde in mehreren Studien ein deutlich geringerer Blutverlust im Verg[eich zum abwartenden Management nachgewiesen.ln dieser prospektiven Studie wurden 0ber einen Zeitraums yon 6 Monaten 501 Geburten in unserer Klinik ausgewertet. Der postpartale Blutverlust wurde gemessen und mit klinischen Parametem des Geburtsverlaufs korreliert. AIs Kontraktionsmedikation (Indikation: verz6gerte Placental6sung, gesteigerte Blutungsaktivit&t, protrahierte Austreibungsperiode) wurde zun&chst Orasthin angewendet. Konnte die Blutung so nicht gestoppt werden, wurde Methergin und dann Nalador eingesetzt. Der Median des Blutverlusts in unserer Studie lag bei 300 ml (rain 150ml, max 2000ml). 7,6% der Geb&renden hatten einen Blutverlust 500ml. Davon erhielten 38% Orasthin, 3,2 % Methergin und 1,2% Nalador. Eine Patientin musste mit Erythrozytenkonzentraten transfundiert werden. Die HbDifferenz betrug im Mittel 1,14mg/I. Signifikanten Einfluss auf den Blutverlust hatten: Kontraktionsmittelgabe (p~0,0001), Dauer der Nachgeburtsperiode (p<0,0005), Plaeental6sung (p<0,0001) und Gewicht des Kindes (p<0,0003).lm Vergleich zu Studien mit prophylaktischer Kontraktionsmittelgabe zeigte sieh ein geringfi3gig erh6hter Blutverlust. Unserer Ansicht nach ist ein individuelles Management des postpartalen Blutverlusts mit Kontraktionsmitteln bei gegebener med. Indikation und k6rperlichem Wohlbefinden cler Patientinnen (nur 1 Transfusion, 11% mit Infusionen) zu vertreten. Weitere prospektive randomisierte Studien sollten folgen.
PA.02.05 Schmerzerwartung und das Schmerzerleben unter der Geburt Pabst D. 1, Schleur~ner E. 2 Mei6ner W. 3 (1) KKH Ilmenau, Gyn&kologisch-geburtshilfliche Abteilung, (2) Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, (3) Klinik fQr An&sthesiologie und Intensivtherapie, Friedrich-Schiller-Universit&t Jena In einer prospektiven Fragebogenerhebung wurden soziodemographische und individualpsychische Aspekte hinsichtlich ihres Einflusses auf die Erwartung und das tats&chliche Erleben von Schmerzen unter der Geburt sowie das Geburtverhalten bei gesunden Nullipara untersucht. Zwischen Mai 1999 und Dezember 2000 fQIIten 321 Frauen im III. Trimenon und nochmals postpartal einen mehrteiligen Fragebogen, bestehend aus sozioSkonomischen Angaben, Visuellen Analogskalen und dem McGill - Pain - Questionnaire zur Erfassung des mehrdimensionalen Schmerzcharakters, aus. Unter der Geburt wurde die Beurteilung des Geb~rverhaltens und Schmerzklagens durch die betreuende Hebamme oder den Geburtshelfer vorgenommen. Mittels U Test n. Mann und Withney und SpearmanKorrelationskoeffizient wurden Abh&ngigkeiten hinsichtlich Geburtsschmerzerwartung und -erieben, Geb~irverhalten und Schmerzklagen unter der Geburt untersucht. Weder Sozialstatus, Herkunft noch Wohnort, jedoch individuelle Pers6nlichkeitsmerkmale wie Angst, KontrolIQberzeugungen oder Depressivit&t hatten Einflu& auf das Schmerzerleben und Geburtsverhalten. Geburtsvorbereitungskurse verminderten zwar die Schmerzerwartungen, aber nicht das tats&chliche Schmerzedeben und Geburtsverhalten. Von den verwendeten medikamet6sen und alternativen Analgesieverfahren senkte nut die PDA das subjektive Schmerzerleben.
PA.02.07 Episiotomie - Ansichtssache? Flessa A., Christ F. Frauenklinik, Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt Einleitun9: Uber den Sinn oder Unsinn der Episiotomie wird off emotional heftig gestritten. Endlich tritt die Suche nach Fakten in den Vordergrund. Methodik: In zwei Studien (yon 1995-2000) befragten wir 2547 Frauen 12 Monate nach der Geburt mittels eines standardisierten Fragebogens nach Kurzund Langzeitproblemen. Die erste Studie war eine retrospektive Befragung, die zweite wurde aufgrund sta-tistisch signifikanter Ergebnisse der ersten Studie prospektiv ge-plant und durchgef(Jhrt. Wir kehrten bewusst das Verh<nis der medio-lat. zu den medianen Episiotomien um und favorisierten die mediane Episiotomie bei einer Gesamtepisiotomierateum 67%. Ergebnisse: Die zweite Studie best&tigte die Ergebnisse der ersten Studie. Bemerkenswert waren die Ergebnisse der postpartalen Ham- sowie der analen Inkontinenz. Insgesamt konnten die Anga-ben yon 1555 Frauen unter statistischen Kriterien ausgewertet werden. Je ein 1/3 waren median, mediolateral bzw. nicht episio-tomiert. 720-waren Erstgeb&rende. Die mediane Episiotomie hat im Vergleich zur medio-lateralen als auch zur Gruppe der "nicht-epi-siotomierten" Frauen stets Vorteile. In letzter Gruppe klagten doppelt bie dreimal so viele Frauen Qber postpartale Harninkonti-nenz und ein Drittel mehr Qber Windinkontinenz im Vergleich zu den median episiotomierten. Durch Zunahme der medianen Episio-tomie sank die Gesamtharninkontinenz aller episiotomierten Frau-en von 15,4 % auf 10,9 %, die Gesamtwindinkontinenz sank von 9,2 % auf 5,9 %. Erwartungsgem&g stieg - jedoch nur kurzzeitig - die Rate an h6hergradigen Dammrissen an. Schlussfolgerungen: Forderungen die Episiotomierate unkritisch zu senken halten wir for faisch. Durch die Anwendung der med-ianen Episiotomie werden post-partale Beschwerden reduziert. Durch einen modifizierten Dammschutz konnten wir die Zunahme der h6hergradigen Dammrisse vermeiden.
S 101 Entbindung
PA.02.08 Perinatale Mortalit~it in Kinshasa (Kongo) Tandu-Umba B. 1, Kosi Tuavuwa R. 1, Crombach G. 2 Mbungu Muimba R. (1) Universit&ts-Frauenklinik Kinshasa, (2) Gyn&kologische Abteilung, St. Marien-Hospital D0ren Fragestellung: Wie kann die perinatale Morta4it~t(pM) im Kongo verbessert werden ? Methode: Retrospektiv wurden 3935 Entbindungen (1.1. 31.12.99) an der Universi&ts-Frauenklinik Kinshasa ausgewertet. Ergebnisse: Die pM betrug 7,7% (n=303 Kinder). 43% der Todesf~lle traten intrauterin (n=130), 11% subpartual (n=33)und 46% postnatal (n=140) auf (1.-7. Lebenstag). Von den 173 subpartual und postnatal verstorb'enen Kindern wurden 92 vaginal und 81 per Sektio geboren. Ursachen des intrauterinen Fruchttodes (n=130) waren die SIH (n=90), Nabelschnurkomplikationen (n=20) und eine unzureichende Schwangerschafts(Jberwachung (n=20). Sub partu dominierten die zu lange Austreibungsphase (n=11) und die Uterusruptur (n=9). FQhrende postnatale Ursachen waren die FrQhgeburtlichkeit (n=86) und das Amnioninfektionssyndrom (n=31). Schlur~folgerung: Viele der die pM bedingenden Ursachen kSnnten durch eine verbesserte SchwangerschaftsQberwachung vermieden werden. Dazu sind gesundheitspolitische Ver~nderungen mit fundierterer Ausbildung von Geburtshelfern und Hebammen, eine bessere technische Ausstattung der ,~rzte und Kliniken sowie ein entsprechendes Gesundheitsbewusstsein und die Akzeptanz der Schulmedizin in der Bev61kerungnotwendig.
PA.02.10 Qualit~itsstandards in deutschen Krei6s~ialen Butterwegge M. 1 (1) Marienhospital OsnabrQck, Frauenklinik mit Perinatalzentrum, (2) Johannisfreiheit 2-4, (3) 49074 Osnabr0ck Die Einf0hrung von Standards und Leitlinien in der Medizin und die Bewegung zur Qualifizierung und Zertifizierung in unseren Kliniken wird auch vor dem Krei&saal nicht halt machen. Bis date sind Apgarwerte und Blutgasparameter als Endpunkte einer Geburt definiert. Die heute noch geltenden Perinatalstandards wurden in den 80er Jahren publiziert.lnternation.ale Studien belegen, dass eine unzureichende fetale Uber-wach.ung als Ausdruck mangelnder klinischer Ausbildung oder Uberlast-ung des Personals verstanden werden kann. Die Forderung nach kon-tinuierlicher, strukturierter und zertifizierter Fortbildung aller Mitarbeiter im Sinne eines ,,Krei6saaI-FQhrerscheins" muss bundesweit umgesetzt werde. Fehlerhafte Abl&ufe im Risikomanagement, Kommunikations-probleme, schlechte Qualit~t von CTGStreifen und Nichterkennen eines pathologischen Herzfequenzmusters sollten durch Bildung von ,,Coa-chiqg" Gruppen erfahrener Perinatologen eliminiert werden.Ein Experten-Team soil innerhalb der AG Materno-fetale-medizin gegr0ndet werden und Besichtigungen vor Ort und Zertifizierung von Mitarbeitern durch-fOhren. Diese Zertiflkate werden in Zukunft von Gesch~ftsfLihrung und Haftpfiichtversicherern eingefordert werden.Wir mQssen uns darauf vorbereiten, dass eine Etablierung von Qualit~tsmerkmalen, die Qber die Erfassung von Daten fLir die Perinatalerhebung hinausgehen, fQr unsere t~gliche Arbeit bevorsteht. Dabei wird es zur Bildung von prozessodent-ierten Abl~ufen und Flussschemata kommen. Eigene Ergebnisse aus der klinikinternen Analyse demonstrieren, dass kontinuierliches CTG- Training, monatliche audits und aktives risikoadaptiertes Handeln in einem Perinatalzentrum die Anzahl unzureichender fetaler 0ber-wachungen reduziert.
PA.02.09 H~ingt der Erfolg der Stillberatung vom Bildungsstand der Mutter ab? Wagener IE. 1, Bergmann RL. 1, Bergmann KE. 2 Richter R. 1, GrQnewald LD. 1, Dudenhausen JW. 1 (1) Klinik for Geburtsmedizin, Charite, Campus VirchowKlinikum, Berlin, (2) Robert-Koch-lnstitut, Berlin Fragestellung: Wird eine gesundheitliche Beratung nur von gebildeten M0ttern angenommen? Methodik: Von Juli bis Dezember 1999 wurden in der Klinik 203 deutschsprachige Erstgeb~rende als Interventionsgruppe (IG) rekrutiert. In EIternseminaren wurden sie auch 0ber das Stillen unterrichtet.Eine Kontrollgruppe (KG) deutschsprachiger Erstgeb&render wurde aus der gleichen Krei6saalpopulation rekrutiert. Ern&hrungsverhalten, Sozialstatus und Lebensgewohnheiten wurden bei Geburt und 6 Monate post partum durch Frageb6gen erfasst. Ergebnisse: 6 Monate post partum stillten ohne zus~tzliche Flaschennahrung signifikant mehr M(]tter in der IG (43.1%) als in der KG (31.5 %, p= 0.029). Das Stillverhalten der Abiturientinnen unterschied sich dabei nicht signifikant: 60.8% (IG) bzw. 59.7% (KG). Dagegen stillten ML)tter ohne Abitur innerhalb der ersten 6 Monate nach der Geburt signifikant h~ufiger ausschlie61ich, wenn sie an den Elterseminaren teilgenommen hatten (Median: 4 Monate (IG) vs. 3 Monate (KG)). 6 Monate postpartal stillten noch 34,0% der MLitter ohne Abitur aus der IG gegenL)ber 20.33% aus der KG (p=0.027). Schlur~folgerung: EItern-Seminare verbessern die Stillpr&valenz bei weniger gebildeten MQttern, bei gebildeten M0ttern ist sie auch ohne Intervention h6her.
PA.02.11 Vergleich der Patientenzufriedenheit bei Sectio caesarea durchgefiJhrt in Peridualan~isthesie oder Intubationsnarkose- eine retrospektve Befragung Sieved CH. 2, MQIler R. 2, Harin9 G. 2, Riedel HH. 1 (1) Frauenklinik, CTK Cottbus, (2) Klinik for An&sthesie und Intensivmedizin, CTK Cottbus Es wurden insgesamt 918 Frauen, die im Zeitraum von 19972000 im CTK eine Sectio erhielten, angeschrieben und mittels Fragebogen zu ihren Empfindungen vor, w&hrend und nach dem Eingriff gehSrt. Von diesem hatten 2/3 eine PDA und 1/3 eine ITN erhalten. Von den 918 angeschriebenen Patientinnen antworten 309 (77,7% PDA und 22,3% ITN). Die Zeit unmittelbar vor dem Eingriff wurde yon der ITN-Gruppe als deutlich belastender in Erinnerung behalten und Schmerzen bestanden bis unmittelbar vor Narkosebeginn:OP-Vorbereitung, ruhig und konzentriert ITN (53,6%), PDA (86,7%);hektisch und be&ngstigend ITN (37,7%), PDA (7,9%)Schmerzen pr~eperativ : ja- ITN(36,2%), PDA (7,1%), nein ITN (59,4%), PDA (87,1%).Der ITN-Gruppe blieben bei Narkoseeinleitung als sehr unangenehm AngstgefQhle (52,2%) und das Legen des Magenschlauches (30,4%) in Erinnerung. 69,6% der Patientinnen der ITN-Gruppe konnten keine Erinnerung an den Eingriff angeben. Ein positives Geburtserlebnis wurde von 75,8% der PDA-Gruppe angegeben. Die Periduralan&sthesie zur Sectio caesarea ist bei den von uns befragten Frauen ein gut akzeptiertes Verfahren mit geringen Beschwerden bei der Anlage. Grol~e Vorteile gegen0ber der ITN besitz das Verfahren bezOglich pr~operativer Stref~situationen, Geburtserlebnis und intraoperativer Mi&empfindungen. Die ITN wird allerdings als Methode der Wahl zur Notfallsectio bestehen bleiben.
S 102
Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA.02.12 Fetal outcome nach Sectio Caesarea in PDA, SpA und ITN
Goecke TW. 1, Hammel C. 2 Grabbert M. 2, Lorenz C. 3, Bender HG. 2, Beckmann MW. 1 (1) Universit~tsfrauenklinik der Friedrich-AlexanderUniversit&t, Erlangen, (2) Frauenklinik und (3) Klinik fi3r An~sthesiologie der H.-Heine-Universit~t, DL~sseldorf Einleitung: Die Narkoseformen Periduralan~sthesie (PDA), Spinalan&sthesie (SPA) und Intubationsnarkose (ITN) bei Sectio Caesarea k6nnen unterschiedliche Auswirkungen auf m0tterliche Kreislaufparameter wie z.B. Blutdruck (BD) und Herzfrequenz haben. Indirekt k6nnen diese Ver~nderungen das kindliche Outcome beeinflussen; dieses I&Et sieh mit Hilfe des APGAR-Score und des Nabelschnur pH-Wertes darstellen. Es wurde der Frage nachgegangen, ob es bei SpA h&ufiger zu m(Jtterlichen BD-Abf&llen kommt und dadurch das fetal outcome beeintr&chtigt wird. AIs Marker for den BD-Abfall wurde die Gabe yon BD-steigernden Medikamenten benutzt. Retrospektiv wurde bei 590 Entbindungen per Sectio caesarea zwischen 1995 und 2000 unter anderem das Blutdruckverhalten der Mutter, die APGAR-Werte und Nabelschnur pH-Werte des Kindes untersucht. Methode: Retrospektive Datenerhebung aus den Jahren 19952000. ErfaEt wurden u.a. Parameter wie der BD-Verlauf der Mutter, die APGAR-Werte und arterielle Nabelschnur pH-Werte des Kindes. Die statistische Datenauswertung erfolgte mittels SPSS 10.0. Ergebnisse: Im Vergleich der untersuchten Parameter zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezLiglich des Nabelschnur pH-Wertes bei den Narkeseformen PDA und ITN, wohingegen der NS-pH-Wert bei der SpA signifikant hSher war.Bezeglich der APGAR-Werte zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen PDA und SpA, jedoch waren bePder ITN die APGAR-Werte signifikant schlechter. Bei der SpA in 56,3% der F&lle Blutdrucksteigernde Medikamente gegeben werden, bei der PDA in nur 33,9% und bei der ITN in nur 6,7% der Ffille.
PA.01.01 Dopplersonografische Blutflussvolumenmessungen in der Vena umbilicalis zur Identifikation perinatal gef&hrdeter Feten F6rster D., Tchirikov M., HiJneke B. Pr&natale Medizin, Klinik fiJr Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum Hamburg-Eppendorf l.Fragestellung: Derzeit existiert in der nichtinvasiven Pr~nataldiagnostik kein als "Goldstandard" akzeptierter singul&rer Parameter zur fr~Jhzeitigen Erkennung gef&hrdeter Feten. Es wurde untersucht, inwiefern die Quantifizierung der plazentaren Durchblutung durch dopplersonographische Blutflul~messung in der intraabdominalen Vena umbilicalis zur FriJherkennung gef&hrdeter Feten beitragen kann. 2. Methodik: Bei 137 Feten wurden prospektiv einmalig der BlufluE in der Vena umbilicalis gemessen (nUV ml/min/kg, 17.-39.SSW). Die Neugeborenen wurden dann anhand eines Risikoscores beruhend auf dem Umbilicalarterien-pH, dem einmin(~tigen APGAR-Wert, Geburtsgewicht, Schwangerschaftsdauer, der Beatmungsart und der Verlegung auf Neugeborenen- bzw. Intensivstation in eine Kontrollgruppe (Score 0-2) und eine pathologische Gruppe (Score /=3) unterteilt.3. Ergebnisse: 15 Neugeborene erhielten zwischen 3 und 9 Punkten. Eine Zunahme des Score-Wertes trat bei Abnahme des nUV ein. Die f5nf Neugeborenen mit nUV <100 ml/min/kg erreichten ScoreWerte von zweimal je 4, 6, 7 und 9 Punkten. In der Kontrollgruppe betrug nUV 212,9+105,4 (ml/min/kg) und in der pathologischen Gruppe 142,9+78,3 (p0.05). 4. Schlussfolgerung: Die dopplersonografische Bestimmung der BlutfluErate in der Vena umbilicalis k6nnte zur Fr5herkennung gef&hrdeter Feten beitragen. Zur Validierung dieser Ergebnisse sind prospektive multizentrische Studien mit grof~en Fallzahlen erforderlich.
PA.02.13 Empfehlungen f~r den klinischen Einsatz der fetalen Pulsoxymetrie K0hnert M., Schmidt S. UFK Geburtshilfe Universit~t Marburg
Das Ziel von intrapartaler fetaler 0berwachung und Management besteht in der Reduzierung der Inzidenz fetaler Asphyxien und konsekutiv in der Vermeidung fetaler hypoxischer Hirnsch&den. Neben Kardiotokographie (CTG) und Fetaiblutanalyse (FBA) kann erstmalig kontinuierlich, direkt und in real-time die fetale Sauerstoffs&ttigun9 (FSpO2) mittels fetaler Pulsoxymetrie sub partu gemessen werden. MATERIAL UND METHODE: Die fetale Pulsoxymetrie wurde mit dem System Nellcor N400 und dem zugeh6rigen Sensor FS14 sub partu bei 450 Termingeburten mit auff&lligem CTG durchgefLihrt. ERGEBNISSE: Unter strenger BeriJcksichtigung der Durchfehrung einer Start-FBA,ggfs.KontrolI-FBA, einer Mindestregistrierdauer der FSpO2 von80%, des kritischen Schwellenwertes der FSpO2 yon<30%, einer m6glichst I5ckenlosen Signalgewinnung bis zum Partus kann die intrapartale fetale 0berwachung und die Spezifit&t des CTG verbessert, sowie die Anzahl von FBA's und operativen Entbindungen gesenkt werden. ZUSAMMENFASSUNG: Ein verantwortungsbewuf~ter, rationaler und erfahrungsges&ttigter Umgang mit hohem Standard in Technik und Ausbildung speziell fur die fetale Pulsoxymetrie erh6ht die Sicherheit des intrapartalen Monitorings bei auff~lligem CTG.
PA.01.02 Fetale An~imie bei Rhesusinkompatibilit~it
Urban A., Sch0tt H., Klee A., Gonser M. Klinik for Geburtshilfe und Pr&natalmedizin, Dr.-HorstSchmidt-Kliniken
Fragestellung: Diagnostik und Management einer fetalen An~mie im Rahmen einer Rhesusinkompatibilit~t im dritten Trimenon Kasuistik: Erstvorstellung einer 30j&hrigen II G I P in der 23. SSW wegen positivem Anti-D-Titer. Ambulante Betreuung der Patientin unter regelm~l~igen Dopplerkontrollen. Trotz stabilen Titers zeigt sich in der 32. SSW ein starker Anstieg der Spitzengeschwindigkeiten in der fetalen A. cerebri media. Nach station&rer Aufnahme werden insgesamt drei intrauterine Transfusionen im Abstand von jeweils einer Woche unter Monitoring durch Doppler- und CTG-Kontrollen durchgeffJhrt. Nach dieser Auftransfusion des Feten von Hb 4,7 g/dl auf Hb 11,8 g/dl erfolgt unter stabilen Bedingungen in der 36. SSW die Entbindung eines unauff~lligen Kindes durch prim&re Sectio caesarea. Diskussion: Zur Absch&tzung einer fetalen An&mie stehen grunds&tzlich drei Methoden zur VerffJgung: 1. konventionelle CTG-Kontrollen, 2. 2. die nicht-invasive Doppleruntersuchung mit Messung der maximalen Str6mungsgeschwindigkeit in der A. cerebri media des Feten, 3 . 3. wiederholt durchgefehrte Amniozentesen mit Bestimmung des 4 5 0 und 4. 4. die serielle Cordozentese. Anhand eines Einzelfalles sollen die unterschiedlichem Methoden einander gegen(Jber gestellt werden.
S 103 Pr&nataldiagnostik-
Entbindung
PA.01.03 Sonographische Cervixdichtebestimmung bei regul~irem und pathologischem Verlauf der Schwangerschaft Wagner KJ., Reihs T., Chantraine F., Friebe- Hoffmann U., Tutschek B. Uni- Frauenklinik DOsseldorf Einleitung: Die Inzidenz der Fr0hgeburtlichkeit iiegt bei 6-8% der Schwangerschaften. Prognostisch bedeutend ist die Residuall&nge der Cervix uteri. Eine physiiologische Cervixverk0rzung im Schwangerschaftsverlauf ist davon zu unterscheiden. Eine Dichteabnahme des cervikalen Gewebes kann an Ultraschallbildern .mittels Grauwerte- Analyse nachgewiesen werden. Methode: Bei Schwangeren (10.-41.SSW) und nicht schwangeren Patientinnen wurde vaginalsonographisch die Cervixdichte bestimmt. Ergebnisse: Die untersuchte Testmethode ist leicht anwendbar und reproduzierbar. W&hrend die Dichtewerte im ersten und zweiten Trimenon nahezu konstant sind kommt es ab der 35.SSW zu einer erheblichen Abnahme der gemessenen Cervixdichte. Bei Patientinnen mit Fr~hgeburtsbestrebungen liegen die Werte im Mittel unter denen unkomplizierter Schwangerschaften. Schlussfolgerung: Die Dichtewerte der Cervix uteri sind im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen durch vaginalen Ultraschall einfach zu ermitteln. Wie bei der sonographischen Cervixl~ngenmessung kSnnen nun auch hier objektive Werte dem subjektiven Tastbefund gegen0bergestellt werden. Welchen Stellenwert die Methode bei Fr0hgeburtsbestrebungen erreicht ist Gegenstand aktueller Untersuchungen.
PA.01.04 Die pr~inatale Diagnose einer Trisomie 22
Gerloff C., Welger L., Weise W. Universit&tsfrauenklinik Magdeburg
Die Trisomie 22 ist in der Genese chromosomal bedingter Fehlbildungssyndrome in der Literatur sehr selten beschrieben. An einer eigenen Kasuistik soil das Fehlbildungsmuster dargestellt werden. Unter den Indikationen zur Fehlbildungsdiagnostik an der Universit&tsfrauenklinik betrug die Fruchtwasseranomalie 8,6% yon 14.606 F~llen. Bei der Vorstellung einer 19-j~hrigen I.Gravida unter der Diagnose Anhydramnie zeigte sich fetometrisch eine 25/5 SSW. Bei fetaler Zwangshaltung wurde eine Nierenhypoplasie beidseits, eine sekund~re Lungenhypoplasie sowie die Hypoplasie des Vermis cerebelli mit Erweiterung des IV.Ventrikels diagnostiziert. Nach Ausschluss eines vorzeitigen Blasensprunges sowie einer Infektion erfolgte die Cordozentese zur Karyotypisierung bei dringendem Verdacht auf Chromosomenanomalie, die mit 47, XX + 22 einen pathologischen Karyotyp ergab. Die Trisomie 22 ist mit einer H&ufigkeit von 1:50000 Geburten unter Neugeborenen eine Rarit&t. Bei pathologischer Fruchtwassermenge ist in jedem Fall eine gezielte pr~natale Diagnostik zum Ausschluss yon Chromosomenanomalien angeraten.
PA.01.05 Das Geburtserlebnis in Abh~ingigkeit yon verschiedenen Geburtsfaktoren an der Frauenklinik Cottbus
PA.01.06 Haben Patientinnen mit postpartaler Strel~inkontinenz einen mobileren Blasenhals als symptomlose Erstgeb~irende?
Sturm S. 2, Dietterle S. 1, Riedel HH. 1 (1) Frauenklinik, CTK Cottbus, (2) Asklepios Kreiskrankenhaus Wei6enfels
Jundt K., Reckemeyer I., Namdar N., Schie61 B., Drinovac V., Peschers U. I. Frauenklinik, Ludwig-Maximilians-Universit~t
Fragestellung: Ziel dieser Untersuchung war es herauszufinden, wie Frauen das Geburtserlebnis reckblickend beurteilen.
Fragestellung: AIs Risikofaktor f0r die Entstehung einer Strel~inkontinenz wird ein hypermobiler Blasenhals beschrieben. Ob Frauen mit einer Strel&inkontinenz nach Entbindung einen mobileren Blasenhais haben als beschwerdefreie Frauen, war Ziel unserer Untersuchung. Methodik: Bisher wurden 70 Erstgeb&rende in die Studie aufgenommen. W~hrend der ersten Untersuchung in der 32.37. SSW sowie 6 Monate pp wurden die Patientinnen ausf~hrlich zu Symptomen von Haminkontinenz befragt. Des weiteren wurde eine Perinealsonographie zur Objektivierung der Mobilit~t des Blasenhalses durchgef~hrt. Ergebnisse: Zwischen der Position des Blasenhalses in Ruhe vor und nach Entbindung konnte in unserer Studie kein signifikanter Unterschied demonstriert werden. Insgesamt traten bei 14 Frauen postpartal eine Strel~inkontinenz auf. Die Mobilit&t des Blasenhalses nahm tendeziell bei den strer~inkontinenten Frauen nach Entbindung st&rker zu, erreichte jedoch auf Grund der geringen Fallzahl keine statistische Signifikanz. Schlu6folgerungen: Ver&nderte intraabd. Druckverh~ltnisse oder hormonelle Faktoren, die fur eine Auflockerung des Gewebes sorgen, kSnnen die vergleichbare Position des Blasenhaises vor und nach entbindung bedingen. Tendenziell war eine zunehmenden Mobilit~t des Blasenhalses nach Entbindung bei Frauen mit Strel3inkontinenz nachweisbar.
Material und Methode: Im Rahmen einer unverSffentlichten Promotion A wurde ein von uns entworfener Fragebogen an alle Patientinnen verschickt, die in den letzten Quartalen der Jahre 1997-1999 im CTK Cottbus entbunden wurden. 315 Patientinnen (47% der Befragten) beteiligten sich an der Umfrage. Ergebnisse: Signifikant positiv wurde das Geburtserlebnis dutch den Geburtsmodus,Geburtshelfer, die betreuende Hebamme, Dauer von Wehen und Pressperiode sowie die Unversehrtheit des Kindes beeinflu6t. Keinen signifikanten Einflu(~ hatten die Anwesenheit des Partners bei der Geburt, das Auftreten von Geburtsverietzungen inklusive Episiotomie sowie die analgetische Therapie mittels PDA beim Spontanpartus. 88% der Patientinnen nach Spontanpartus, 75% nach prim~rer und 56% nach sekund~rer Sectio gaben ein positives Geburtserlebnis an. Mehrgeb&rende empfanden die Geburt h&ufiger positiv als Erstgeb&rende. Zusammenfassung: Die Zufriedenheit mit tier betreuenden Hebamme und dem Geburtshelfer beeinflussen mal~geblich das Geburtserlebnis.
S 104
PA.01.08 Emotionales Geburtserleben bei Spontanpartus mit und ohne PDA
Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA.01.07 Der analgetische Effekt von physischer Aktivit~it auf die Schmerzempfindung von Wehen unter der Geburt Hartmann S. 1, Bung P. 2, Schlebusch 1
H. 3, Hollmann
Buhrow G., Kowalcek I., Diedrich K. U niversit~tsfrauenklinik L0beck W.
(1) Institut for Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule K61n, 50927 KSIn, (2) Gyn&kologische Praxisklinik, Friedensplatz 9, 53111 Bonn, (3) Uni-Frauenklinik T0bingen, Schleichstr. 4, 72076 TQbingen Fragestellung: Wirkt physische Aktivit~t analgetisch auf die Schmerzempfindung von Wehen unter der Geburt? Methodik: 50 Probandinnen belasteten sich unter der Geburt 20 Minuten lang kontinuierlich moderat auf einem Fahrradergometer. Die Probandinnen stuften in Ruhe und bei Belastung ihren Wehenschmerz auf einer visuell-analogen Skala (VAS) ein. Beta-Endorphine wurden in Ruhe und unmittelber nach der Belastung bestimmt. Ergebnisse: Bei 75% der Probandinnen schlug sich die subjektive belastungsbedingte Schmerzedeichterung in einer reduzierten Bezifferung der Schmerzintensit~t nieder. Physiologisch gesehen I&sst sich die reduzierte Bezifferung der Schmerzintensit&t durch die im Vergleich zur Ruhe nach dem Radfahren signifikant erhShte Beta-Endorphinaussch0ttung erkl&ren (p<0,001). Der Fet tolerierte die Belastung gut. Nach Belastung war die Wehenh&ufigkeit signifikant hSher (p<0,05) als in Ruhe. Schlussfolgerung: Physische AktivitAt kann unter der Geburt pr&ventiv bzw. therapeutisch analgetisch eingesetzt werden. K6rperliche Aktivit&t auf dem Fahrradergometer wird vom Feten gut toleriert und wirkt sich durch die Erh6hung der Wehenh&ufigkeit positiv auf den Geburtsfortschritt aus.
Einleitung: Die moderne Geburtshilfe sieht sich steigenden Erwartungen werdender Eltern an das "Erlebnis Geburt" gegenQber. In diesem Zusammenheng interessiert das emotionale Geburtserleben beider Elternteile auch in Abh~ngigkeit von ~u6eren Faktoren wie dem Geburtsmodus oder dem Analgesieverfahren. Methode: Zur Erfassung des Geburtserlebens wurde ein 29 Items umfassender Fragebogen entwickelt. Dieser kann for die ML~tter 0ber 6 Skalen (Angst, Schmerz, Freude, W&rme, Lust, Kraft) ausgewertet werden, fur die V&ter 0bet 4 Skalen (Angst, Schmerz, Freude, W&rme). Er wird entbundenen Frauen und ihren Partnern in den ersten 24 Stunden nach der Geburt vorgelegt. Neben der Einzelitemanalyse findet ein Vergleich der einzelnen Skalen zwischen Paaren mit Entbindung unter PDA sowie ohne PDA statt. Ergebnisse: Die Auswertung zeigt bei den Frauen in allen sechs Skalen keine signifikanten Unterschiede im Geburtserleben mit und ohne PDA. Bei den M~nnern f~llt auf, dass in allen vier Skalen h6here Merkmalsauspr~gungen bei den V&tern zu finden sind, deren Partnerinnen mit PDA entbunden haben. Schlul~folgerungen: FQr die Frauen kann gefolgert werden, dass eine Analgesie mittels PDA das Geburtserleben nicht negativ, aber auch nicht positiv beeinflusst. Die ausgepr>eren positiven und negativen Emotionen der V~ter, deren Partnerinnen eine PDA hatten sind mSgiicherweise dadurch zu erkl&ren, dass es sich bei Entbindungen mit PDA h&ufiger um protrahierte Verl&ufe handelt, die von den V&tern dramatischer erlebt werden.
PA.01.09 Substitutionsbehandlung yon opiatabh~ingigen Schwangeren - Analyse der Ergebnisse an der 1. UFK MLinchen
PA.01.10 Anderung des Therapieregimes senkt das Morbidit~itsrisiko AIS
K&stner R., H~rtl K., Lieber A., Schiel~l B., Grubert TA., Stauber M 1. Universit~tsfrauenklinik M~nchen, LMU 100 opiatabh&ngige Schwangere nahmen zwischen 1990 und 2000 an der I. Universit&tsfrauenklinik in M0nchen an einem psychosomatischen Behandlungskonzept, welches die Substitution mit Levomethadon enth<, teil. Dargestellt werden soziodemographische und psychosoziale Parameter der substituierten Frauen, Schwangerschaftskomplikationen, Geburtsparameter und kindliche Daten. Die Daten zeigen eine psychosozial belastete Stichprobe mit einer seit durchschnittlich sieben Jahren bestehenden Opiatabh~ngigkeit, h&ufiger Politoxikomanie und mit einer sp&ten Realisierung der Schwangerschaft nach durchschnittlich 16 Wochen. Im Kollektiv war die H&ufigkeit von Schwangerschaftskomplikationen relativ gering. Das Gestationsalter lag bei durchschnittlich 38 Schwangerschaftswochen. Das Fr0hgeburtsrisiko war mit 11% erhSht, es kam zu keiner Totgeburt. Die Sectiorate und Rate an vaginal-operativen Entbindungen war nicht erhSht. Die kindlichen Werte der Stichprobe zeigen bzgl. Kopfumfang, Apgar-Scores und Ph-Werte normale Werte. Das durchschnittliche Geburtsgewicht lag bei 2869 g . 74% der Neugeborenen hatten Entzugserscheinungen, die im Schnitt nach 39 Stunden einsetzten, und mit Medikamenten gut zu behandeln waren. Die H&lfte der Patientinnen konnte ihre Substitutionsdosis bis zur Geburt deutlich reduzieren, 17 % benStigten bis zur Geburt keine mehr. Der Einsatz neuer Medikamente zur Substitutionsbehandlung in der Schwangerschaft bedarf noch der wissenschaftlichen Grundlage.
Klee A., Sch0tt H., M011er K., Gonser M. Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken, Wiesbaden, Perinatalzentrum Einleitung/Methodik: Das Amnioninfektionssyndrom (AIS) stellt for Neugeborene ein hohes Morbidit~tsrisiko durch eine sich mSglicherweise entwickelnde Sepsis dar. Zur Minimierung dieses Risikos wurde ab 1998 eine Modifikation prophylaktischer subpartaler Mal&nahmen nach vorzeitigem Blasensprung (VBS) angewandt: Fr0hzeitige Antibiotikagabe, adaptiert an das Antibiogram des vaginalen Abstriches, Einleitung bei VBS ab der 35+0.SSW nach 12 Stunden, Vermeidung intrazervikaler PG-Applikationen und restriktive Durchf0hrung vaginaler Untersuchungen.. Ergebnisse: Seit 1998 konnte eine Halbierung des Morbidit~tsrisikos AIS erzielt werden (1.3%/0.6%), w~hrend die entsprechenden Zahlen des Vergleichskollektivs (1.9%/1.7%) bzw. aller in der hessischen Perinatalerhebung unver&ndert (0.9%/1.0%) und 0ber dem erreichten Wert blieben. Die Sektiorate blieb in diesem Zeitraum ann&hernd konstant, wogegen die Sektioindikation AIS auf etwa die H~lfte abnahm (3,6%/2,0%). Fazit: Ein straffes Antibiotikaregime sowie die Vermeidung intrazervikaler Kontamination f0hrt zu einer deutlichen Reduktion des Riskos AIS -auch im Vergleich zu Gesamt- und Vergleichskollektiv der Kliniken.
S 105 Pr&nataldiagnostik-
Entbindung
PA.01.11 Die vaginale Entbindungs aus Beckenendlage - 10Jahres-Erfahrungen aus der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover G l a u b i t z M., B o r g m a n n - S c h a r r i n g e r L., GQnter HH., S o h n C., Z e n t r u m F r a u e n h e i l k u n d e , Uni H a n n o v e r Einleitung: Nur wenige Bereiche der Geburtshilfe werden seit J a h r z e h n t e n so kontrovers diskutiert wie d e r opt i mal e Entbindungsmodus for ein Kind in Beckenendlage (BEL). Insbesondere in Anbetracht auch neuerer Untersuchungen fordern immer mehr Geburtshelfer wegeD der angeblich deutlich erh&hten kindlichen Morbidit&ts- und Mortalit~tsrate eine prim&re Schnittentbindung bei fetaler BEL. Ziel dieser Untersuchung war es, dies anhand der in einem definierten Z e i t r a u m in u n s e r e r Klinik durchgefQhrten v a g i n a l e n B e c k e n e n d l a g e n - G e b u r t e n zu QberprQfen.Material und Methoden: Anhand der geburtshilflichen Patientenunterlagen wurden alle als vaginale Entbindung geplanten Einlingsgeburten aus BEL 28.SSW der Jahre 1987-1997 hinsichtlich Anamnese, Geburtsdauer, Geburtsmodus, fetal outcome und mQtterlicher Komplikationen ausgewertet und mit einem Kontrollkollektiv von 174 Sek{io-Entbindungen aus BEL verglichen. Kinder mit pr&partal bekannten schwerwiegenden Fehlbildungen wurden ausgeschlossen. Zur statistischen Analyse diente SPSS 9.01, ein p-Weft < 0,05 wurde als statistisch signifikant angenommen.Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurde bei insgesamt 255 Schwangeren (133 Erst-, 122 Mehrgeb&rende) eine vaginale Entbindung aus BEL geplant. Hiervon wurden 211 (82,3%) vaginal und 44 (16,7%) mittels sekund&rer Sektio entbunden. Die mittlere Geburtsdauer bei vaginaler Geburt betrug 6,25 h (I.-P.: 7,75, I.-P.: 5,0 h). Verglichen mit der Kontrollgruppe nach prim&rer Sektio wiesen die v a g i n a l e n t b u n d e n e n K i n d e r keinen s i g n i f i k a n t e n Unterschied hinsichtlich der mittleren 1-, 5- und 10-minA P G A R - W e r t e auf; der mittlere p o s t p a r t a l e a r t e r i e l l e Nabelschnur-pH war in der Gruppe der vaginal Entbundenen signifikant geringer (7,24 vs. 7,28). 14 Neugeborene wiesen nach vaginalem Entbindungsversuch einen pH < 7,0 auf, keines nach prim&rer Sektio. Insgesamt war die Verlegungsrate in eine Kinderklinik nach prim~rer Sektio signifikant erh6ht. Betreffs der postpartalen Morbidit&t land sich nach prim&rer Sektio
PA.01.13 W a s s e r g e b u r t - L a n d g e b u r t , Die Z u f r i e d e n h e i t der MLitter im V e r g l e i c h L a u i n g e r - L o e r s c h E., F e h e r v a r y P., Z i e g e r W., M e l c h e r t F. Frauenklinik des Universitatsklinikum Mannheim Hintergrund: Die Geburt eines Kindes ist ein einschneidendes und emotional stark besetztes Ereignis im Leben einer Frau. Alternative Geb&rmethoden ver&ndern derzeit die Geburtshilfe. Wir untersuchten in einer prospektiven Beobachtungsstudie mittels F r a g e b o g e n die Z u f r i e d e n h e i t der MiJtter nach konventioneller Landgeburt und nach Wassergeburt. Material und Methode: Es wurde an alle Frauen, die w&hrend eines J a h r e s im W a s s e r g e b o r e n batten (n =98) und die darauffolgende Spontanentbindung (n=98) ein Fragebogen zugesandt. Die Zufriedenheit wurde mittels einer von null bis zehn reichenden Analogskala gewertet. AuBerdem wurde erhoben, welchen Geburtsmodus die MfJtter bei der n~chsten Entbindung w~hlen wLirden. Ergebnisse: Der Punktwert for die Zufriedenheit wurde bei der Wassergeburt mit 9,25 von 10 Punkten (Range 7 -10), die der Landgeburt mit 8,29 Punkten (Range 2-10) bewertet. 78 % der Frauen mit Wassergeburt w(Jrden diesen Geburtsmodus bei der n~chsten Entbindung wieder wfihlen, 3% h~tten gerne eine Landgeburt und keine einen Kaiserschnitt. Bei der Landgeburtengruppe w0nschten sich 40% den gleichen Geburtsmodus, 19% wSrden gerne die Geburtswanne ausprobieren und 6% hfitten gerne eine prim~re Sectio. Schlussfolgerung: Frauen, die im Wasser geboren haben, mTchten zu 78% die n~chste Geburt erneut im Wasser erleben, im Vergleich dazu wiJrden lediglich 40% der Frauen nach Entbindung im Bett diesen Geburtsmodus bei der n&chsten Entbindung w~hlen. Beide Gruppen zeichnen sich jedoch durch eine hohe Zufriedenheit in Bezug auf das Geburtserlebnis aus.
PA.01.12 Der E n e r g i e g e h a l t u t e r i n e r E M G Aktivit~it ist pr~idiktiv fLir E n t b i n d u n g i n n e r h a l b v o n 48 Stunden
Maul H., M a n e r WL., O l s o n G., S a a d e GR., G a r f i e l d RE. Dept. o f O b s t e t r i c s a n d G y n e c o l o g y , Div. of Reproductive Sciences, University of Texas Medical Branch, G a l v e s t o n , TX, U S A
Fraaestellun~: Ist der Energiegehalt uteriner elektrischer Aktivit&t pr~diktiv fLir Entbindung innerhalb von 48 Stunden? Materialien und Methoden: Uterine EMG-Aktivit&t und Wehenkurve wurden bei 24 Schwangeren abgeleitet und analysiert. Wehenkurven: Anzahl von Kontraktionen/Zeit; Integral; Kontraktionsamplitude. EMG: Burst-Energie. Erqebnisse: Der Burst-Energiegehalt bei Patientinnen, die innerhalb von 48 Stunden vaginal entbunden wurden, war signifikant hTher im Vergleich zu denen, die bis zur Entbindung mehr als 48 Stunden benTtigten. FQr die ausgewerteten Tokodynamometrie-Parameter ergaben sich keine Unterschiede. Nur der Burst-Energiegehalt war negativ mit dem Zeitintervall bis zur Entbindung korreliert und war zudem pr&diktiv fiJr vaginale Entbindung innerhalb von 48 Stunden. Schlussfol,qerunq: Im G e g e n s a t z zur W e h e n s c h r e i b u n g mittels T o k o d y n a m o m e t r i e kann der E n e r g i e g e h a l t yon transabdominell aufgezeichneten uterinen EMGs zuverl~ssig fiJr die Pr&diktion echter Wehent&tigkeit und nachfolgender Entbindung innerhalb von 48 Stunden eingesetzt werden. (UnterstQtzt durch NIH Grant RO1-37480).
PA.01.14 Mikrobielle Belsasutng und postpartale Infektionsrate von Mutter und Kind nach Wasserund Landgeburt F e h e r v a r y P. 1, L a u n i g e r - L 6 r s c h E. 1, Z i e g e r W. 1, H o f H. 2, M e l c h e r t F. 1, (1) U F K M a n n h e i m , (2) Instiut f u r M i k r o b i o l o g i e , Uni ver si t &t skl i ni kum M a n n h e i m Fragestellung: Wassergeburten nehmen in Deutschland an H&ufigkeit zu. AIs m6gliche Gef~hrdung wird die Infektion von Kind und Mutter durch die Keimbelastung des Geb&rwannenwassers gesehen. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, fQhrten wit eine prospektive mikrobiologische Untersuchung der Neugeborenen nach Wassergeburt und Geburt im Krei&bett sowie eine Fragebogenaktion an die MUtter bezQglich kindlicher und maternaler Infektionen bis zu sechs Monaten postpartal durch. Methode: Wit untersuchten bei 120 Neonaten nach Wassergeburt, Landgeburt mit Bad oder Landgeburt ohne Bad die bakterielle Besiedlung. Postpartal wurden dem Kind ein Abstrich aus dem Ohr und aus dem Rachen entnommen. Die Daten bezQglich des neonatalen Outcome sowie die Rate an Episiotomien und Geburtsverletzungen wurde fL~r 100 Wasserund 100 Landgeburten ausgewertet. Sechs Monate postpartal schickten wir 100 MQttern, welche im Wasser geboren hatten und 100 MQttern, welche zu Land geboren hatten, einen Fragebogen bezLiglich der postpartalen maternalen und kindlichen Infektionsrate zu. Ergebnisse: 1. In den drei Gruppen nach Wassergeburt, Landgeburt, Landgeburt mit Bad zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied der bakteriellen Besiedlung der Neonaten hinsichtlich der Anzahl der nachgewiesenen Keime sowie bezQglich des Keimspektrums, welches sich Liberwiegend aus Bakterien der Vaginalfiora zusammensetzt. 2. Postpartale Apgar-Werte und d e r N a b e l s c h n u r pH unterschieden sich nicht zwischen Bett- und Wassergeburt, die Episiotomierate war nach Wassergeburten niedriger, Dammrisse ersten und zweiten Grades nach Wassergeburt erhTht. 3. Die postpartale kindliche und mQtterliche Infektionsrate aller drei Gruppen zeigte keinen statistisch signifikanten Unterschied. Schlussfolgerung:Die Ergebnisse unserer Untersuchung unterstreichen die R e s u l t a t e bisher ver6ffentlichter klinischer Studien, wonach es keinen Anhalt fLir eine hThere Infektionsrate oder ein schlechteres fetal Outcome bei im Wasser geborenen Kinder gibt.
S 106 G r u n d l a g e n f o r s c h u n g in d e r S c h w a n g e r s c h a f t s m e d i z i n I
07.02.01 Neue molekulare Ans~itze zum Verst~indnis dynamischer Restrukturierungsprozesse des Myometriums Labeit D. Universit~tsfrauenklinik Mannheim, Europ~isches Molekularbiologisches Forschungslabor (EMBL) Heidelberg Fragestellung: Welche Gene bestimmen Aubau, Funktion und Restruktuierung des Myometriums? Methodik: Der Vergleich der Genexpression von funktiona[em mit dysfunktionalem bzw. gravidem und nicht-gravidem Myometrium ermSglicht die funktionsrelevanten Gene zu identifizieren und ihren Beitrag bei Muskelfunktionsst6rungen zu ermitteln. Anschlie&end Isolierung der Einzelmyofibrillen und Korrelationsstudien der biophysikalischen Eigenschaften (Dehnungsmessungen mit der Einzelmyofibrillenmechanik, und der "Atomic Force Microskopy") mit klinischen StSrungen, um die funktionsrelevanten Gene zu isolieren und anschliel~end deren Funktion innerhalb transgener Tiermodelle ("knock-outTechnologie"), mit Mikroinjektionsstudien und der Antisense OlJgonukleotide-Technologie welter zu charakterisieren. Ergebnisse: Weitere myofibrill~re Proteine wurden gefunden: Titin, Obscurin, Nebulin, MURFS (1-3), Teletonin, Projektin, Myopalladin. Diese Proteine sind direkt an der Myofibrillogenese beteiligt, dienen dabei als molekulares Lineal for die Anordnung von Aktin und Myosin (Strukturfunktion), haben Stabilisierungs-, Elastizit&ts- sowie RLickstellfunktionen mit intrinsischen Spannungsmessern (Teletonin) zur Feinregulation und bauen ein dynamisches kontraktiles Netzwerk auf, das je nach Belastungsfunktion unterschiedlich empfindlich eingestellt werden kann (MURFS). SchluBfolgerung: Die Kombination molekularbiologischermechanischer Techniken erSffnet neue therapeutische Strategien.
07.02.03 Bestimmung der Knochendichte bei FrLih- und Neugeborenen mittels Ultraschall
07.02,02 Sinkender uteriner und peripherer arterieller Widerstand bei stabilen NO-Metaboliten im Schwangerschaftsverlauf Schiessl B. ~, Strasburger C.J. 2, Bidlingmaier M. 2, K&stner R. ~, Kainer F. (1) I.Universit~tsfrauenklinik, Pr&natale Medizin, (2) Medizinische Klinik, Neuroendokrinologie, LudwigMaximilians-Universit~t M0nchen Hintergrund: Unter der Hypothese, dass Stickstoffmonoxid (NO) in der Schwangerschaft (SS) in den m0tterlichen Organismus freigesetzt wird und eine uterine und periphere aretrielle Widerstandssenkung bewirkt, wurden prospektiv 49 Patientinnen evaluiert. Patientinnen und Methode: Alle 4-6 Wochen wurden dopplersongrafisch die Aa uterinae sowie die A cubitalis untersucht und Nitrat/Nitrit als stabile Endprodukte des NO und cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP) als second-messenger in Plasma und Urin bestimmt. Ergebnisse: Der Pulsatilt&tsindex (PI) der plaz. und nicht-plaz. A uterina sowie der A cubitalis zeigen eine signifikante Korrelation zueinander (p<0,001) sowie eine inverse Korrelation mit der SS-woche (p<0,001). Die in mQtterlichem Plasma und Urin gemessenen Werte for Nitrat/Nitrit und cGMP bleiben im SS-Verlauf unver~ndert und korrelieren weder mit der SSwoche noch mit dem PI der Aa uterinae bzw. dem PI der A cubitalis. Schlussfolgerungen: Eine vermehrte NO-Freisetzung bei sinkenden Widerstandsparametern konnte nicht gezeigt werden. Die Charakterisierung weiterer systemisch aktiver Mediatoren sowie die Quantifizierung der NO-Synthetase k6nnten zur Kl~rung der Pathophysiologie eines persistierend hohen Widerstandes in uterinen und peripheren Arterien beitragen.
07.02.04 Nachweis von fetaler Rhesus-c DNA im peripheren Blut yon Schwangeren mit heterozygotem Rhesus-C und irregul~iren Antic AntikSrpen
Rack B. 1, LochmQIler E.-M. 1, Janni W. 1, Lipowsky G. 2 Engelsberger I. 3, KQster H. 2 (1) 1. Universit&tsfrauenklinik, Ludwig-MaximiliansUniversit~t MQnchen, (2) Neonatologie des Dr. von Haunerschen Kinderspitals, Ludwig-MaximiliansUniversit~t M~nchen, (3) St~dtische Kinderklinik MQnchen Schwabing
Gaetje R. ~ Petershofen EK. 2 Doescher A. 2 Ahr A. Kaufmann M. (1) Klinik ffJr Gyn~kologie und Geburtshilfe, Universit~tsklinikum Frankfurt, (2) Molekulare Diagnostik, Institut Oldenburg, DRK Blutspendedeinst N.S.T.O.B.
Fragestellung: Da im letzten Trimenon 80% der Mineralsalze in den fetalen Knochen eingelagert werden, ben6tigen FG eine optimale postnatale Substitution mit Ca, P und Vit.D, um Osteopenien zu vermeiden. Ziel war es, zu Oberpr0fen, ob die sonographische Messung der Transmissionsgeschwindigkeit (UTG) eine geeignete Methode zur Bestimmung der Knochendichte bei FG ist. Methodik: Messung der UTG mit Prototyp II-IV-U-Osteoson (Minhorst)zweiwSchentlich bei 172 FG, GA 23-42 Wochen (33,8_+5,0), GGW 405-5130g (2132g+1091), mittlere Beobachtungszeit 5,8 Wochen (1-54). Ergebnisse: Die intraindividuelle Reproduzierbarkeit betrug 0,62%. Die UTG-Werte der ersten Lebenswoche zeigten einen signifikanten Zusammenhang mit GA und GGW (p=0,001). Die Werte der hypotrophen FG lagen unterhalb der altersentsprechenden Werte der eutrophen FG. Die Verlaufswerte korrelierten positiv mit Alter und Gewicht (p=0,001). Es zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen der UTG und den laborchemischen Parametern des Knochenstoffwechsels sowie den Risikofaktoren for einen reduzierten Knochenaufbau (p=0,001). Schlussfolgerung: Die UTG ist als reproduzierbare, einfache, strahlenfreie und kaum belastende Methode m6glicherweise zum Therapiemonitoring der Knochendichte bei FG geeignet.
Einleitung: Frauen mit homozygoter Rhesus-C Konstellation kSnnen alloanti-c Antik6rper eber Immunisierung durch Rh-cpositive fetale Zellen bilden, die Ursache for eine fetale AnAmie sein kSnnen. H~ufig werden bei solchen Patientinnen Cordocentesen zur Bestimmung der fetalen Blutgruppe durchgef0hrt, wobei diese invasiven Methode neben den Eingriffrisiken die Gefahr der AntikSrperboosterung hat. Methoden: Aus maternalem EDTA-Plasma wurde genomische DNA extrahiert und Qber fluroreszenz-konjugierte MultiplexPCR amplifiziert und nach Kapillarelektrophorese im ABI310 gescannt. Ergebnisse: Bei den zwei untersuchten Schwangerschaften wurden fetale Rh-c Gensequenzen im maternalen RH-C Hintergrund nachgewiesen. Beide Kinder wurden nach engmaschigen Titer- und Dopplerkontrollen ohne invasive Diagnostik in der 38. SSW spontan entbunden. Die kindlichen Blutgruppen zeigten beide eine Rh-Cc Konstellation. Die postpartalen H~moglobinwert waren normal und der direkte Coombstest (DCT) schwach positiv. Schlussfolgerung: Die molekulargenetischen Bestimmung der fetalen Blutgruppe aus maternalem Plasma kann frLihzeitig eine Risikokonstellation aufdecken und zur Verminderung von Amniocentesen/Cordocentesen beitragen.
S 107
Pr~inatal- und Geburtsmedizin 07.02.05 Zytokin-Konzentrationen im unteren Uterinsegment bei Patientinnen mit und ohne Amnioninfektionssyndrom Willi MJ. 1 Winkler M. 1 Fischer DC. 2, Rath W. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik, RWTH Aachen, (2) Abteilung for Gyn&kologie und Geburtshilfe, Universit&t Freiburg ~; FRAGESTELLUNG: Den Interleukinen 6 (IL-6) und 8 (IL-8) sollen beim Amnioninfektionssyndrom (AIS) eine entscheidende pathogenetische Bedeutung zukommen. Wir haben erstmalig bei Schwangeren mit und ohne AIS diese Interleukine im unteren Uterinsegment untersucht. METHODEN: Bei 33 Patientinnen mit histologisch verifiziertem AIS und 33 Schwangeren ohne AIS wurden bei der Sectio caesarea Gewebeproben aus dem unteren Uterinsegment zu verschiedenen Muttermundsweiten entnommen (<2 cm, n=9; 23 cm, n=12; 4-6 cm, n=5; 6 cm, n=7). Die Konzentrationen von IL-6 und IL-8 wurden in den Proteinextrakten mittels ELISA bestimmt. ERGEBNISSE: In der AIS-Gruppe waren die medianen Konzentrationen sowohl for IL-6 (61,5 pg/mg Gesamtprotein [GP] versus 19,4 pg/mg GP; p<0,01) als auch fiJr IL-8 (162,3 pg/mg GP versus 13,4 pg/mg GP; p<0,001) signifikant hSher als in der K o n t r o l l g r u p p e . SCHLUSSFOLGERUNGEN: Beim AIS sind nicht nur im Fruchtwasser - wie aus der Literatur bekannt - sondern auch, wie in unserer Untersuchung erstmalig gezeigt, im unteren Uterinsegment die Konzentrationen for IL-6 und IL-8 signifikant erhSht. Daher d0rfte auch die vorzeitige Muttermundser6ffnung beim AIS durch pro-inflammatorische Zytokine getriggert werden, die Qber eine Leukozyteninvasion im zervikalen Stroma zu einer Freisetzung von Proteasen mit konsekutiver Kollagenolyse f0hren.
07.02.07 Plazentatransfer yon antiretroviralen Substanzen bei HIV-positiven M~ittern Gingelmaier A. 1 Kurowski M. 2, K~stner R. 1 Kriegel S. 1, Knobbe A. 1, E~elohradsky BH. 3, Stauber M'. 1, Grubert TA. 1 (1)1. Frauenklinik, Ludwig-Maximilian-Universit&t Muenchen, (2) Auguste-Viktoria Krankenhaus Berlin, (3) Dr. v. Haunersches Kinderspital, Luwig-MaximilianUniversit~it MiJnchen Fragestellung: Ziel dieser Pilotstudie war die Erforschung des Plazentatransfers und die Fruchwasserkonzentration einzelner antiretroviraler Substanzen in vivo. Methodik: Es handelt sich um eine prospektive Analyse von 16 Mutter-Kind-Paaren. Der Geburtsmodus war bei allen Kindern eine prim&re Sectio caesarea. Am Tag der Geburt wurden die Medikamentenspiegel von Nevirapin und von mehreren Proteaseinhibitoren (PIs) im Nabelschnurblut und im Fruchtwasser in Abh&ngigkeit von m0tterlichen Plasmaspiegeln untersucht. Ergebnisse: 10/16 Patientinnen hatten eine antiretrovirale Kombinationstherapie mit Nevirapin, 3/16 mit Nelfinavir, 2/16 mit Ritonavir und eine Patientin mit Saquinavir. Bei den meisten Mutter-Kind-Paaren fanden wir entsprechend den m0tterlichen Spiegeln vergleichbare Level im Nabelschnurblut und im Fruchtwasser. Nevirapin zeigte jedoch einen h6heren Diffusionsgradienten an der Plazenta als die PIs. Die PIs erreichten nie einen therapeutischen Level in Nabelschnurblut oder im Fruchtwasser. Schluf~folgerungen: Nevirapin 0berwindet die Plazenta per einfacher Diffusion w~hrend die PIs einen niedrigeren Diffusionsgradienten besitzen. Welche Bedeutung die niedrigen Medikamentenspiegel der Proteaseinhibitoren im fetaien Kompartment in Bezug auf die vertikale Transmission von HIV haben, ist dabei jedoch noch unklar.
07.02.06 Vasokonstriktorische, sympathische Oberaktivit~it bei normotensiven Schwangeren mit "latenter" Pr~ieklamspie Fischer T. 1 Schobel H H 2 Frank H. 2, Pildner v. Steinburg S. 1, Schneider KTM. 1, Heusser K. 2 (1) Klinikum rechts der Isar, Frauenklinik der Technischen Universit&t M0nchen,, (2) Medizinische Klinik IV, Universit&t Erlangen Fragestellung: Unterscheidet sich die vasokonstriktorische sympathische Gef~l~muskelaktivit~it (MSNA) bei normotensiven Schwangerer mit erh6htem Pr&eklampsie-Risiko v o n d e r AktivitAt pr&eklamptischer Frauen. Methodik: Untersucht wurden 22 normotensive Schwangere (22 SSW (U1), 32 SSW (U2), 6 M. postpartal (U3), die w~hrend einer fr0heren Schwangerschaft eine Pr&eklampsie (PE) entwickelten. Untersucht wurde die MSNA mittels Mikroneurographie und der Unterarm-Blutfluss mit der venSsen Verschlussplethysmographie. Ergebnisse: Der MAD war w~hrend der Untersuchung normoton. 6 Frauen entwickelten im Grav.-Verlauf eine PE. Die MSNA war in der Studiengruppe w&hrend U1 und U2 (20.7 _+8,9 Nervenimpulse/Min., N; U2: 29.3 +13.8 NI) gegen0ber einer gesunden Kontrollgruppe (10.0 -+1.0 NI; p<0.05) erh6ht und mit der Nervenaktivit~t w&hrend einer PE (33.0 -+3.0 NI) vergleichbar. Postpartal normalisierte sich die MSNA auf 8.6 +5.2 NI (p<0.05). Der UnterarmGef~ir~widerstand blieb unver&ndertt (UI: 15.7 +8.9 U, U2:14.9 _+7.3 U, U3:16.3 _+7.3 U; NS). Diskussion: Die Ergebnisse zeigen erstmals, dass die MSNA nicht nur w~hrend einer PE erhSht ist, sondern auch in nachfolgenden, normotensiven Schwangerschaften und somit Ausdruck einer latenten" PE sein kSnnte, die bis zum Ausbruch des eigentlichen Krankheitsgeschehens kompensiert bleibt.
07.02.08 Physiological Changes in Plasma Concentrations of coagulation Proteins in pregnant Women: low-molecular weight heparin prophylaxis and thrombophilic risk factors Wolf H.-H. 1, Seeger S. 2, FrLihauf A. 1, Dorligschaw O. 1, Schmoll H.-J. 1, R6pke F. 2 (1) Klinik f(Jr H~matologie/Onkologie, Universit~t Halle, (2) Department of Obstetrics, Universit&t Halle Activation of several coagulation pathways are upregulated during pregnancy. Women with thrombophilic risk factors undergo a high risk for deep vein thrombosis and thromboembolism especially within the last trimenon and at the time of delivery.We report clinical courses as well as laboratory profiles of 25 pregnant women with one or a few thrombophilic risk factors: Factor V Leiden or prothrombin mutation, low plasma concentrations of protein C or protein S, evidence of cardiolpin antibodies or lupus anticoagulant. 15 patients had a history of at least one venous thrombosis. Physiological variation in plasma concentrations of prothrombotic proteins are demonstrated. Antithrombotic prophylaxis with low-molecular weight (LMW) heparin was started within the first and second trimenon in 20 patients, within the third trimester in 5 patients, and was administered up to day 14 post delivery. Plasma concentrations of anti-factor Xa units were adjusted to 0,3 IU/ml 4 hours after subcutaneous administration. Acetylsalicylic acid was administered additionally only in one patient with antiphospholipid antibody syndrome. There were no thrombotic nor hemorrhagic complications during pregnancy or labor in mothers or children. All of the children presented normal gestational weight.We conclude that antithrombotic prophylaxis with LMW heparin during pregnancy seems to be save in patients with high risk for deep vein thrombosis. Studies on LMW heparin prophylaxis in subgroups of patients according to their thrombophilic risk factors are requested in order to determine the therapeutic benefit of prophylaxis.
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Pr~inatal- und Geburtsmedizin 07.02.09 Peripher- und uterinven6se Neurokinin BSpiegel bei pr~ieklamptischen und gesunden Schwangeren
Schlembach D., Scalera F., Fischer T., Beinder E. Frauenklinik, Friedrich-Alexander-Universit&t Erlangen
Hintergrund: Neuere Studien diskutieren eine Rolle von Neurokinin B (NKB) bei der Pr~eklampsie (PE). Bei PE wurde im Ill. Trimenon eine exzessive plazentare NKB-Sekretion in die maternale 7irkulation berichtet. Wir vermuteten deshalb, dass im Uterinvenenblut (UVB) von PE-Patientinnen die hSchsten NKB-Spiegel zu finden sind. Material und Methodik: 8 Frauen mit PE und 8 gesunden Schwangeren (GS) wurde w&hrend einer Sectio caesarea Blutproben aus der Cubital- (CVB) und Uterinvenen entnommen und NKB-Serumspiegel bestimmt. Ergebnisse: Die NKB-Spiegel betrugen 4.25 (CVB) und 3.94 pg/ml (UVB) (PE) bzw. 6.55 und 6.79 pg/ml (GS). Wir konnten keinen Unterschied der Proteinspiegel zwischen den beiden Gruppen finden. Es zeigten sich h~here NKB-Spiegel bei GS (p=0.109 (CVB) bzw. p=0.017 (UVB)). Zusammenfassung: Diese ersten Ergebnisse lassen keine Rolle von NKB an der Pathogenese der PE erkennen. Die h6heren NKB-Spiegel bei GS k6nnten durch das hShere Gestationsalter bedingt sein. Bis jetzt gibt es aber keine Daten zu NKB-Spiegeln im Schwangerschaftsverlauf. Wir konnten keinen Unterschied zwischen peripheren und uterinen NKBSpiegeln linden; hier k6nnte die Lokalisation der Plazenta wichtig sein. Weitere Studien zur Kl&rung der Bedeutung von Neurokinin B an der Pathogenese der Pr&eklampsie sind notwendig.
PA.05.02 Extraktion der respiratorischen Sinusarrhythmie aus Daten derDoppler-USSpektrometrie Kahn N. 1, Perlitz V. 2, JSrn H. 3 Schmid-SchSnbein H. 1, Petzold ER. 2, Rath W. 3 (1) Institut fLir Physiologie, RWTH Aachen, (2) Klinik for Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, RWTH Aachen, (3) Frauenklinik for Gyn~kologie und Geburtshilfe, RWTH Aachen PROBLEMSTELLUNG: Die Respiratorische Sinusarrhythmie (RSA) gilt als indirektes Mass parasympathischer Aktivit&t, die v.a. w&hrend psychischer Ruhe erhSht ist. Nach W.R. HESS wird dieser Zustand auch Trophotropie (d.h. der Ern&hrung dienend) genannt. Die physiologische Erkennung dieses Zustandes ist vor dem Hintergrund stressbedingter Gravidit&tsst6rungen besonders dringlich. Von uns wurde daher ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe die RSA zum ersten Mal aus Aufzeichnungen des SpektraI-Doppler (SD) routinemaessig gelingt. METHODEN: Das Verfahren extrahiert dazu aus dem SD die Blutflussgeschwindigkeit, mit anschliessender Identifikation der Amplitudenmaxima. Daraus folgt die Identifikation der RSA. Zur Validierung des Verfahren wurden parallel konventionell Atmung, EKG und Hautperfusion bei 2 Probandinnen mit ungest6rter Gradivit§t im 3. Trimenon erfasst. ERGEBNISSE: Aus den PPG- und Dopplerdaten wurde die Herzfrequenzvariabilitaeterfasst, die mit einem neuartigen Algorithmus, der sog. Time-Frequency-Distribution (TFD), instantan als l:l-Kopplung zwischen Atmungs- und HRVMuster erkennbar wird. SCHLUSSFOLGERUNG: Durch physiologische-datentechnische Analyse des SD-Signals konnte bei Schwangeren der Einfluss (verminderter) parasympatischer Aktivit&t objektiviert werden.
PA.05.01 Die Einf/Jhrung yon Qualit~itsmanagementsystemen in den Krankenh~iusern des SanaVerbundes - ein Erfahrungsbericht Haeske-Seeberg H. Bereichsleiterin Medizin und Qualit~tsmanagement, Sana Kliniken Gesellschaft mbH Die Sana-Kliniken GmbH ist seit 4 Jahren dabei, in den meisten ihrer ca. 60 Krankenh&user, den 10 Dienstleistungstochtergesellschaften und der Holding QMSyteme aufzubauen. Bereits 1999 fiel die strategische Entscheidung, das Excellence-Modell der EFQM daf0r als rahmen-setzende Struktur zu w~hlen. Dazu wurde ein Ausbildungsprogramm entwickelt und umgesetzt. So wurden bisher ca. 600 Mitarbeiter zu EFQM-Assessoren geschult, darunter 0ber 60% F0hrungskr&fte. Zur Umsetzung des Modells werden zahlreiche zentrale Dienstleistungen vorgehalten, wie die Entwicklung von Checklisten, Leitf&den, die Moderation von Workshops, Unterst0tzung bei der Berichtschrei-bung. Auch bei der Durchf0hrung von Qualit~tsverbesserungs-projekten wurden zahlreiche Dienstleistungen for die Krankenh&user entwickelt, wie die Auswahl bzw. Entwicklung geeigneter Messwerkzeuge, die Entwicklung eines geeigneten Dokumentationswerkzeuges for Geplante Behandlungsabl&ufe, die Entwicklung von Standardkonzepten for ein Beschwerdemanagementsystem usw.. Die Unter-st0tzung der Einf0h-rung von DRGs mit Hilfe von EFQMProjekten stellt z.Z. in den meisten Krankenh&usern des SanaVerbundes eine zentrale Herausforderung dar. 0ber die Erfahrungen sell berichtet werden.
PA.05.03 ZurQckgezogen
S 109 G r u n d l a g e n f o r s c h u n g in der S c h w a n g e r s c h a f t s m e d i z i n I
PA.05.04 Pilotstudie zur Eisenabsorption bei Schwangeren in den drei Trimestern Quack KC. 1, Walczyk T. 2, Perewusnyk G. 1 Davidsson L. 2, Hurrell RF. 2, Huch R. 1, Breymann C. 1' (1) Klinik for Geburtshilfe, Perinatalphysiologie, Universit&tsSpital ZUrich, (2) Institut fur Lebensmittelwissenschaften, Labor fur Humanern&hrung, ETH ZL~rich Einleitung: W&hrend der Schwangerschaft s'teigt der Eisenbedarf deutlich an. In dieser Pilotstudie wurde erstmals eine stabile Isotopentechnik a.ngewandt um die intestinale Eisenabsorption longitudinal w~hrend der Schwangerschaft zu verfolgen. Methode: 9 Frauen mit normalem Hb-Wert ( 12 g/dl) und Ferritin (40 ug/dl) zu Beginn der Schwangerschaft wurde pro Trimester eine spezielle, mit Fe-57 markierte Testmahlzeit verabreicht. Die Fe-57 Anreicherung im Blut wurde 12 Mal in der Schwangerschaft mittels negativer ThermionenMassenspektrometrie bestimmt und die Eisenabsorption abgesch&tzt. Resultate: Im 2.Trimester wurde eine 2.8 fach h6here Eisenabsorption (1.7 - 4.4) als im 1.Trimester gefunden, im 3.Trimester steigerte sich die Absorption auf das 4.9fache (3.1 - 7.3) gegen~ber dem 1.Trimester. Diskussion: Unsere Beobachtungen zeigen, dass zur Deckung des hSheren Eisenbedarfs w~hrend der Schwangerschaft die intestinale Eisenabsorption kontinuierlich um das 3 bzw. 5fache im 2. bwz. 3. Trimester hochreguliert werden kann. Inwieweit dieses auch fur komplexe, stark Eisen-inhibierende Mahlzeiten gegeben ist, ist der Gegenstand weiterfQhrender Untersuchungen.
PA.05.06 ZurQckgezogen
PA.05.05 Pr~inatale HLA-Genotypisierung bei Kontamination mit maternalem Blut Meckies J. 1, Bugert P. 2 Lese A. 2 Eichler H. 2 Kl~Jter H. 2, Melchert M. 1, Zieger W. 1 (1) Universit~ts - Frauenklinik Mannheim, (2) Institut fL~r Transfusionsmedizin und DRK Mannheim
Die pr~natale HLA-Genotypisierung an unkultivierten Amniozyten vor einer geplanten gerichteten Spende optimiert die Bedingungen zur Entnahme des Plazentarestblutes. Die hier vorgestellte Studie vergleicht die Anwendbarkeit von zwei PCR Methoden zur HLA-Genotypisierung an unkultivierten Amniozyten bei Kontamination des Fruchtwassers mit maternalem Blut. Im Rahmen einer Sectio caesarea wurde in 10 F~llen Fruchtwasser entnommen. Diese Proben wurden in 5 gleiche Portionen unterteilt und jeweils mit maternalem Blut vermengt. Nach Pr¶tion der DNA wurde die sog. low-resolution Genotypisierung des hochpolymorphen HLA-B Lokus bei allen Proben nach der PCR-SSP bzw. PCR-SSO Methode durchgef0hrt. Beide PCR Methoden eignen sich, um den HLA-B Genotyp exakt zu typisieren, vorausgesetzt, es liegt keine Kontamination vor. Mit der PCR-SSP Methode konnte der fetale HLA-Genotyp auch bei 0,1% Kontamination bestimmt werden. HShergradige Kontaminationen fLihrten zu nicht auswertbaren oder zu falschen Ergebnissen. Die Typisierung mit der PCR-SSO Methode versagte schon bei der geringsten Kontamination und ist nur an unkontaminiertem Furchtwasser mSglich.
PA.05.07 Quantitative sonographische Gewebetypisierung der Zervix uteri - Ein neuer Pr~idiktor der FrLihgeburtlichkeit? Tekesin I., Meyer-Wittkopf M., Sierra F., Schmidt S. Klinik for Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Universit&t Marburg
Problemstellung: In den letzten 10 Jahren ist die Inzidenz der FrQhgeburtlichkeit trotz intensive 0berwachung konstant geblieben. In der vorliegender Untersuchungsreihe wurde zus~tzlich zu den bekannten 0berwachungsmethoden die Wertigkeit der sonographische Gewebetypisierung der Cervix uteri bei der Vorhersage der FrShgeburtlichkeit evaluiert. Material und Methode:Hierf0r wurden die Densitometrie-Werte der seriellen sonographischen Grauwertanalyse von 16 symptomatischen Patientinnen mit denen von 30 asymptomatischen Patientinnen zu den entsprechenden SSZeitpunkten verglichen. Ergebnisse:Eine quantitative sonographische Gewebetypisierung der Cervix uteri war in beiden Gruppen zu allen SSZeitpunkten mSglich. Hierbei zeigte sich, da6 bei symptomatischen Frauen bei guter Reproduzierbarkeit und geringer Interobserver-Variabilit&t eine statistisch signifikante Verminderung der mittleren Densitometrie-Werte um den Faktor 2 im Vergleich mit dem Normalkollektiv aufwiesen. Schlul~folgerung:Unsere Ergebnisse belegen, dab mit der quantitativen sonographischen Gewebetypisierung der Zervix uteri ein m6glicher neuer Parameter zur Einsch&tzung der FKJhgeburUichkeitexistiert.
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Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA,05.08 Zytokin-Bestimmung in Nabelschnurblutlymphozyten von Frauen mit V. a. Amnioninfektionssyndrom (AIS) durch PCR Stupin J H. 1, Chen F C K. 1, BLischer U. 1, Ritter T. 2, Volk H D. 2, Dudenhausen J W. (1) Klinik for Geburtsmedizin, (2) Institut for Medizinische Immunologie,Charit6, Humboldt-Universit~t zu Berlin
PA.05.09 Die Rolle des Plasminogenaktivatorsystems vom Urokinase-Typ w~ihrend der Schwangerschaft Nijenhuis A. 1, Thieme B. 1, Distler W. 1, Baretton G. 2, Luther T. 2, Kotsch M. 2 (1) Universit&ts-Frauenklinik Dresden, (2) Institut for Pathologie
Fragestellung: Infektion infolge eines AIS ist eine der wichtigsten Ursachen for Erkrankung und Sterblichkeit von Neugeborenen. Feten reagieren spezifisch auf eine Chorioamnionitis durch Freisetzung inflammatorischer Zytokine. Ziel dieser Studie war Bestimmung von Zytokin-mRNA im Nabelschnurblut und Vergleich mit neonatalem Outcome und Plazentahistologie. Methode: Von 30 Frauen mit klinischen AIS-Zeichen (fetale Tachykardie [ 150 spm, 60 min], Fieber [38°C] und CrP 2 mg/dl) und 15 Frauen ehne AIS (Kontrollen) wurden prospektiv die intrazellul~ren mRNA-Konzentrationen inflammatorischer (IL16, IL-6, IL-8, G-CSF, TNFc~, TGFp) und nichtinflammatorischer (IL-2, IL-10) Zytokine in Lymphozyten im Nabelschnurvenenblut durch RT-(RNA-) PCR (Taq Man PCR) bestimmt. Ergebnisse: Die Konzentratienen von IL-16, IL-6 ,TGF6 (jeweils p< 0,05), IL-8, G-CSF, TNFc~ (jeweils p< 0,01) und IL-10 (p< 0,001) waren bei histologisch nachgewiesenem AIS (67%), sowie von IL-6 (p< 0,05) und IL-10 (p<0,001) bei infizierten Neugeborenen (17%) signifikant erhSht. Diskussiod: Die Bestimmung dieser Zytokine auf der Ebene der Proteinbiosynthese zeigt die Ausl6sung der Reaktionskaskade der fetalen Antwort auf eine intraamniale Infektion.
AIs Ursache der hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen (Pr~eklampsie/HELLP) wird schon seit einigen Jahren die St6rung des Invasions- und Implantationsmechanismus des Trophoblasten vermutet. Bestandteile dieses komplexen Invasions- und Implan-tationsprozesses sind unter anderem Proteasen des Plasminogen-aktivatorsystems, der Plasminogenaktivator veto Urokinase-Typ (uPA), der uPARezeptor (uPA-R) sewie der Plasminogenaktiva-tor-lnhibitor (PAl-l). In frQheren Untersuchungen von Blutplasma sowie Gewebsextrakten aus der menschlichen Plazenta, konnte eine Beziehung zwischen dem uPA-System und der Entwicklung von Schwangerschaftserkrankungen hinsichtlich Pr~eklampsie/ HELLP gezeigt werden. In unserer Studie werden die genannten Marker im Plasma von schwangeren Frauen und einem nichtschwangerem Kontrollkollektiv untersucht und miteinander verglichen. Die Bestimmung der Marker erfolgt mittels kommerzieller ELISA-Kits der Firma American Diagnostica, Greenwich, CT, USA (uPA, uPA-R, PAIl). Hauptziel dieser Studie ist es, das Ausma& und die Bedeutung von uPA, uPA-R und PAl-1 im Biutplasma von Schwangeren zu ermitteln und ihre Ver~nderungen im Schwangerschaftsverlauf mit-einander zu vergleichen. Laufende Messungen zeigen Unterschie-de zwischen den Schwangeren und nichtschwangeren Kollektiven.
PA.05.10 Verlaufskontrolle des humanen plazentaren Wachstumshormons (HGH-V) bei Plazenta increta
PA.05.11 Big-Endothelin Plasmakonzentrationen in der fetomaternalen Zirkulation bei schwerer Pr~eklampsie
HQbener C. 1, Bidlingmaier M. 2, Wu Z. 2, Hasbargen U. 1 (1) Klinik und Poliklinik fur Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Grosshadern, (2) Arbeitsgruppe Neuroendokrinologie, Medizinische KlinikInnenstadt;Klinikum der Universit~t MSnchen
Kunz D. 2, Neumaier-Wagner P. 1, Rath W. 1 (1) Frauenklinik, Universit&tsklinikum RWTH Aachen, (2) Institut fur Klinische Chemie und Pathobiochemie
Placenta accreta/ increta/ percreta gehen mit einer erh6hten maternalen Morbidit~t und Mortalit~t einher. AIs Riskofaktoren gelten Sch&digungen und Narbenbildungen des Endometriums mechanischer und entz~ndlicher Genese. Das HGH-V, ein von Synzytiotrophoblasten der Plazenta exprimiertes und vornehmlich in den maternalen Kreislauf sezernierten Mitglied der Wachstums-hormonfamilie, wird dutch einen neuen immunofluorometrischen Assay (monoklonaler Antik6rperSandwich-Assay) mit einem linearen Arbeitsbereich von 0,0225 ng/ml bestimmt. Kreuz-reaktionen mit dem hypophys&rem Wachstumshormon (HGH-N) und plazentarem Lactogen (HPL) liegen jeweils unter 0.001%. Bei einer 32-j&hrigen Gravida II im Z.n. Vakuumextraktion und Kurettage neun Wochen post partum bei V.a. Plazentarest wurde in der 39. SSW aus m~Jtterlicher Indikation eine elektive Sectio durchgefQhrt. Dabei fand sich intraoperativ eine z.T. manuell nicht ablSsbare Plazenta, die nur in St~cken instrumentell gel6st und deren komplette Entfernung klinisch nicht gesichert werden konnte. Bei einer Halbwertszeit von 15 rain zeigte das HGH-V einen rapiden Abfall nach Plazental~sung (<20% des Ausgangswertes nach 45 min, HCG noch bei 90% ). Somit ergibt sich mit dem neu entwickelten Nachweisverfahren des HGH-V eine Alternative zur Verlaufskontrolle mittels HCG.
Fragestellung: Ein zentraler Mechanismus in der Pathogenese hypertensiver Schwangerschafts(SS)erkrankungen stellt die endotheliale Dysfunktion mit konsekutivem Ungleichgewicht zwischen vasokonstriktiv und vasodilatativ wirksamen Substanzen dar. Das endothelial gebildete Endothelin (ET) mit seinem Pr~kusor big-ET gilt als der st~rkste Vasokonstriktor. Ziel der vorliegenden Studie war es, big-ET Plasmakonzentrationen(PK) in verschiedenen fetomaternalen Kompartimenten bei Frauen mit schwerer Pr&eklampsie (PE) bzw. Frauen mit unkompliziertem SS-Verlauf (Ko) zu bestimmen. Methoden: Mittels eines ELISAs wurden die PK im Nabelsschnurarterienblut (NSA),NS-Venenblut (NSV) und ven6sem mQtterlichen Blut bestimmt (11 Pat. mit HELLPSyndrom (+ schwerer PE); 11 Pat. mit schwerer PE; 10 Ko (prim&re Sektio wegen cephalopelvinem Missverh~ltnis). Ergebnisse: Im Kompartimentvergleich zeigten sich die hSchsten big-ET-PK jeweils im NSV, gefolgt von NSA und mQtterlichem Blut. In der fetomaternalen Zirkulation von Pat. mit HELLP-Syndrom fanden wir jeweils die h6chsten Konzentrationen. W&hrend sich sign. Unterschiede zwischen HELLP- und Ko-Kindern ergaben (HELLP/Ko NSV MW 5,85/3,87 fmol/ml; p=0,047 - NSA: 5,0/3,48 fmol/ml; p=0,047), zeigten sich keine sign. Unterschiede zwischen PE- und KoKindern. Schlussfolgerung: Big-Endothelin ist ein wichtiger Regulator der fetoplazentaren Zirkulation. Die Endothelfunktion ist beim HELLP-Syndrom h6chstgradig gest6rt.
$111 Grundlagenforschung in der Schwangerschaftsmedizin I PA.05.12 Mutationsanalyse des f~ir die a-Untereinheit des Trifunktionalen Proteins codierenden Gens beim HELLP-Syndrom Ahillen I. 2 N e u m a i e r - W a g n e r P. 1, Kuse S. 3 Z e r r e s K. 2, Rath W. 1 (1) UFK RWTH A a c h e n , (2) Institut for H u m a n g e n e t i k , , (3) A r b e i t s g e m e i n s c h a f t G e s t o s e f r a u e n e~V. Einleitung: Es konnte ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines HELLP-Syndroms und einem autosomal rezessiv vererbten fetalen Iong-chain-3-HydroxylacyI-CoADehydrogenase (LCHAD) Mangel beobachtet werden. Da es sich bei dem maternalen Allel oftmals nicht um die h&ufige E510Q-Mutation (Allelfrequenz 87%) handelt, erschien es sinnvoll, diese Mutation (M) entweder bei beiden Eltern oder dem Kind, das aus der HELLP-SS hervorgegangen war, zu untersuchen, um die Inzidenz eines fetalen LCHAD-Mangels bei maternalem HELLP zu bestimmen. Zus&tzlich sollte eine Mutationsanalyse (MA) des gesamten fur die a-Untereinheit des TFP codierenden Gens (TFPG) zeigen, ob andere NichtE510Q-M geh&uft bei Pat. mit HELLP auftreten. Methodik: DNA von 112 M0ttern mit HELLP und ihreq Kindern (90 Mutter-KindPaare, 22 Elternpaare) sowie yon 103 gesunden Probandinnen mit unkompliziertem SS-Verlauf wurde auf die G1528CMutation mit Hilfe von PCR und RFLA hin UberprUft. Mittels PCR und SSCP sowie ggf. direkter Sequenzierung wurde die MA der Exons 1-20 des TFPG durchgef0hrt. Ergebnisse: Unter allen untersuchten Personen fand sich kein Tr&ger einer G1528C-Mutation. Bei der MA des fur die a-Untereinheit des TFP codierenden Gens konnte keine M, die zu einem Austausch in der AS-Sequenz fUhrt, bei 103 HELLP-Pat. detektiert werden. Diskussion: M in der a-Untereinheit des TFP stellen keinen grundlegenden Faktor in der ,~tiologie des HELLP-Syndroms dar.
PA.05.14 Das Selbstverst~ndnis der Frau und die praktische Anwendung ihrer Rechte auf die Gesundheit im geb~irf~ihigen Alter Abou Shabana K., Shiek M., L-Nasa M., Samir M. Hochschule f0r Krankenpflege und Abteilung Gyn&kologie und Geburtshilfe, Ain-Shams-Universit&t, Kairo/Agypten Die Untersuchung wurde an der Poliklinik der Abteilung f0r Geburtshilfe der Ain- Shams-Universit&t als deskriptive Quersch nittsstudie vom 01.12.1999-01.12.2000 d u rchgeRihrt, um das Verst&ndnis der Frau iJber ihre Rechte auf Gesundheit im geb&rf&higen Alter und ihre praktische Anwendung zu erfassen. In randomisierter Form wurden 1000 Frauen in diese Untersuchung aufgenommen. Die Daten wurden mit einem strukturierten Fragebogen erhoben. Die meisten Frauen batten ein positives Verst~ndnis 0ber ihre Rechte bzgl. Gesundheit im geb~rf&higen Alter. 30% zeigten eine negative Auffassung im Hinblick auf alle Formen der Diskriminierung von Frauen bis hin zur Genitalverst0mmelung. Signifikante Beziehungen standen im Hinblick auf die demographischen Daten und den Grad der Schulbildung. Es wird empfohlen, die M~nner zu st~rken, als gleiche Partner bei der reproduktiven Gesundheit die Frauen in ihren Rechten auf Gesundheit im geb~irf~higen Alter zu unterst0tzen. NichtRegierungsorganisationen sollten zur Verbesserung des 5ffentlichen Verst&ndnisses dieser Probleme beitragen. Diese Thematik sollte auch in die Pflegepersonalausbildung integriert werden.
PA.05.13 Herztroponin T im Nabelschnurblut bei den Feten mit pr~inatal diagnostizierten Fehlbildungen Z o d a n Marin T. 1, K r ~ h e n m a n n F. 1, Chaoui R. 2, Huch R. 1
(1) Klinik f0r Geburtshilfe, Universit~itsspital, Z0rich, (2) Universit~tsklinik Charit@, Berlin EinfUhrung: Die Bestimmung von cTnT wird gew6hnlich bei akutem Myokardinfarkt, instabiler Angina und chronischer HerzinsuffizienZ gemacht und ist dabei aussagekr~ftiger f0r die Diagnose eines Myokardschadens als das Elektrokardiogramm. Wir haben cTnT bei den Feten mit Fehlbildungen gemessen. P a t i e n t e n g u t und M e t h o d e : Aus dem a b g e k l e m m t e n NabelschnurstLick wurde Blut bei 200 Feten entnommen. Bei 13 von 200 Feten wurde prenatal eine Fehlbildung diagnostiziert. Die cTnT-Werte der Feten w u r d e n a n a l y s i e r t nach Gestationsalter, Geburtsmodus und Tokolyseanwendung, wobei die Feten mit prenatal diagnostizierten Fehlbildungen separat bearbeitet wurden. Ergebnisse: 98% der Werte unseres Normalkollektivs lagen unter 0.05mg/I und 70% unter der D e t e k t i o n s g r e n z e (<0.01ng/ml). Dennoch, von 13 Kindern, die einen Herzfehler, eine HerzrhythmusstSrung oder eine Fehlbildung von anderen Organen hatten, die zu einem hypox&mischen Zustand fQhren k6nnen, wiesen 11 eine cTnT-Erh6hung auf. Beurteilung: Eine cTnT-Erh6hung findet bei Herzvitien und Fehlbildungen mit Kreislaufbelastung schon intrauterin statt. Klinischer Einsatz des cTnTs ist der n&chste Schritt zur Quantifizierung der intrauterinen Herzsch&digung.
PA.05.15 Geburtshilfe in Tansania: Ursachen und Folgen einer Erh6hung der Sektiofrequenz an einem Distriktkrankenhaus Stein W. 1, B y e n g o n z i B. 2 Butoto B. 2 KOhnert M. 1, S c h m i d t S. 1 ,(1) M e d i z i n i s c h e s Z e n t r u m for Geburtshilfe und P e r i n a t a l m e d i z i n , UniversitAt Marburg, (2) N y a k a h a n g a D e s i g n a t e d District Hospital, T a n s a n i a Am Nyakahanga Distriktkrankenhaus in Westtansania wurde eine pl6tzliche und anhaltende ErhShung der Sektiofrequenz festgestellt. Ihre Ursachen und Folgen sollen er6rtert werden. Methode: Die Sektiorate wird Ober den Zeitraum von 1985 1999 anhand yon Geburten- und Op-B0chern sowie Jahresstatistiken des Distriktkrankenhauses unter den Parametern M0ttersterblichkeit, Rate der Totgeburten und Rate der Uterusrupturen retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Von 1985 - 1994 ist die Sektiorate mit 9,2% (7,9-12,5) bei 1054 (788-1255) Entbindungen pro Jahr stabil. Der Anteil der Totgeburten betr~gt 3,7% (1,8-5,3), der Anteil verstorbener MUtter1,3% (0,7-2,5) und der Anteil der Uterusrupturen 0,46 % (0,36-0,62). Von 1 9 9 5 - 1999 betr> die Sektiorate 19% (15,621,3) bei 1187 (824-1633) Entbindungen pro Jahr. Die Anteil der Totgeburten betr> 3,5% (2-4,4), der Anteil verstorbener MUtter 1,1% (0,7-1,9). Die Odds-Ratio betr> 1 bzw. 1,1. Von 1997 -1999 erh6ht sich der Anteil der Uterus-rupturen auf 1,3% (1,1,-1,9). Die Odds-Ratio betr> 3,5. 1995/96 steigt die Sektiorate sprunghaft auf 15,6% bzw. 20 % bei einem gleichzeitigen Anstieg der Geburten auf 1633 bzw. 1440 Geburten pro Jahr. Verursacht wird der Anstieg der Sektiorate durch ein deutlich erh6htes Patientenaufkommen durch eine FIL~chtlingskrise (ausgelSst durch den G e n o z i d s im benachbarten Ruanda) bei gleichzeitigem Weggang erfahrener ,~rzte und Hebammen. Mit Beendigung der FIUchtlingssitutaion Anfang 1997 und Reduzierung des Patientenaufkommens w&re ein Absinken der Sektiofrequenz zu erwarten gewesen. Stattdessen steigt die Sektiofrequenz welter an auf maximal 21,3%. Die Ursache dafQr ist jetzt geburtshilflich nur unzureichend ausgebildetes Personal.
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Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA.05.16 Ostrogensynthese der Plazenta: Identifizierung und Charakterisierung von SteroidsulfatTransportern Ugele B. 1 Regemann K. 1, Meier PJ. 2 St-Pierre MV. 2 Hantschmann P. 1 (1) Klinikum der Universit&t MiJnchen, I. Frauenklinik Innenstadt, (2) Universit~ts-Spital Z0rich, Depart. for Innere Medizin Menschliche Trophoblasten ben6tigen zur ()strogensynthese C19-Steroiden extraplazentaren Ursprungs. Das Substrat der Synthese von C)stron/Ostradiol-17r~ ist Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEA-S) und von Ostriol 16α-OH-DHEA-S. Das Ziel der Studie war es, die plazentare Aufnahme yon Steroidsulfaten mit Hilfe von isolierten Zytotrophoblasten (ZT) zu charakterisieren und die beteiligten Carrierproteine zu identifizieren. Die Ergebnisse kinetischer Untersuchungen mit ZT zeigten eine gute Ubereinstimmung mit den Eigenschaften des klonierten Organic Anion Transporting Polypeptide OATP-B und des Organic Anion Transporter OAT 4 . Die RT-PCRAnalyse ergab, dass OATP-B, -D, -E und OAT 4 stark und OATP-A, -C, -8 und OAT 3 nicht oder nur sehr schwach im Plazentagewebe und isolierten ZT exprimiert werden. Immunhistochemische Untersuchungen an Gewebeschnitten Iokalisierten das OATP-B und den OAT 4 in der basalen Membran der Synzytiotrophoblasten und in der Zellmembran von ZT. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Aufnahme von Steroidsulfate durch isolierte ZT durch OATP-B und OAT 4 vermittelt "wird und das beide Carrierproteine auch von physiologischer Bedeutung bei der Aufnahme fetaler Steroidsulfate durch die Plazenta sind.
PA.05.17 Mobile Computing" im KreiBsaaI-Schichtdienst - Entwicklung einer Handheld-Software Woernle F., Schmitz-Ziegler G., Schmidt S. Medizinisches Zentrum for Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Philipps-Universit~t Marburg Zur Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes wird in medizinischen Intensivbereichen zunehmend vom 24-stLindigen ~rztlichen Bereitschaftsdienst auf das aus der Pflege bekannte Schichtdienstmodell umgestellt. Im Kreil~saal unserer Klinik fiel jedoch bald auf, dass neben den auf der Hand liegenden Vorteilen dieses Modells die Gefahr besteht, durch die h~ufigen Personalwechsel (drei mal statt ein real pro 24 Stunden) wichtige Informationen zu verlieren. Daher entwickelten wir eine Handheld-basierte Software zur standardisierten Erfassung und Weitergabe behandlungsrelevanter Daten im Kreil~saal. AIs HandheldBetriebssystem w&hlten wit wegen der weiten Verbreitung Palm®-OS, die Software selbst wurde mittels NSBasic/Palm®, einer VisualBasic-~hnlichen Entwicklungsumgebung, unter MSWindows98®/MS-Windows2000® programmiert. Das Programm bietet die 0bersichtliche Darstellung aller Patientinnen im KreiBsaal mit ihren jeweiligen geburtshilflich wichtigen Befunden. Einzelne Befunde kSnnen aufgerufen und durch Ausw&hlen von Pulldown-MenQs komfortabel ge&ndert und aktualisiert werden. Wenngleich die ~rztliche 0bergabe am Patientenbett hierdurch nicht ersetzt werden kann oder sol1, so bietet unsere L6sung bei guter Akzeptanz durch die Benutzer jedoch eine sinnvolle Untersti)tzung in der Weitergabe von wichtigen Informationen im KreiBsaal auch Qber mehrere Schichtwechsel.
PA.05.18 L-Selektin in der Diagnostik des Amnioninfektionssyndroms
18.01.01 Die Leukozytenpopulation im fetalen und kindlichen Endometrium
Teufel D. 1 B0scher U. 2 Chen C. 2 Schmidt S. 1, Dudenhausen J.W. 2 (1) Medizinisches Zentrum fur Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Philipps-Universit&t Marburg, (2) Klinik for Geburtsmedizin, Humboldt-Universit&t zu Berlin
Rieger L. 1, S0tterlin M. 1, Ruck P. 2, Kapp M. 1, Dietl J. 1, KAmmerer U. 1 (1) Unifrauenklinik W0rzburg, (2) Pathologisches InstitUt Uni T0bingen
L-Selektin ist ein Glykoprotein auf Leukozyten, das den ersten Schritt der Leukozytentransmigration in akut entz~ndetes Gewebe vermittelt. Ziel der Studie war die Bewertung von LSelektin als Infektionsparameter bei der Diagnostik des Amnioninfektionssyndroms nach vorzeitigem Blasensprung. Die Messung des L-Selektins erfoigte bei 49 Frauen mit vorzeitigem Blasensprung sequentiell bis zur Entbindung. Das membranst&ndige L-Selektin wurde mittels Durchflul~zytometrie bestimmt, das 16sliche L-Selektin mittels ELISA. Das 18sliche L-Selektin zeigte bei Frauen mit Amnioninfektionssyndrom nach vorzeitigem Blasensprung frQhzeitig einen signifikanten Anstieg im Serum. Die Expression des membranst&ndigen L-Selektins auf den Granulozyten dagegen sank kontinuierlich w&hrend der Entwicklung eines Amnioninfektionssyndroms. Die Ergebnisse zeigen die Beteiligung von L-Selektin bei der Extravasation der Granulozyten w~hrend einer Entz0ndungsreaktion bei Frauen mit Amnioninfektionssyndrom nach vorzeitigem Blasensprung. Das membranst&ndige LSelektin scheint nach Adh&sion an die Gef&l~wand durch das sogenannte shedding down-reguliert zu werden, wodurch der Anteil des 18slichen L-Selektins im Serum steigt.
Die Leukozytenpopulation im Endometrium der geschlechtsreifen Frau, insbesondere die CD56+ uterinen NK sowie die HLA-DR+ antigenpr&sentierenden Zellen scheinen eine entscheidende Rolle for den Erfolg der Schwangerschaft zu spielen. Bisher sind 0ber die Besiedelung des menschlichen Endometriums mit Leukozyten im Laufe tier ontogenetischen Entwicklung keine Daten verfQgbar. Die Leukozyten von 20 fetalen / kindlichen Uteri (17 SSW - 5 Jahre) wurden mittels Immunhistochemie charakterisiert (CD3, CD4, CD7, CD8, CD14, CD20, CD45, CD56, CD68, HLA-DR). Die Anzahl der CD45+ Leukozyten ist im Endometrium nach der Geburt signifikant gegen~ber dem fetalen Endometrium erh6ht. Dieser Anstieg wird haupts&chlich durch das Auftreten CD56+ NK Zellen sowie HLA-DR+ antigen-pr&sentierender Z.ellen im kindlichen Endometrium bedingt. Diese Zellpopulationen konnten im fetalen Endometrium nicht nachgewiesen werden. Die Besiedlung des Endometriums von Neugeborenen mit HLADR+ und CD56+ Zellen wird vermutlich durch den Wechsel des Antigenmilieus nach der Geburt beeinflusst.
$113 G r u n d l a g e n f o r s c h u n g in d e r S c h w a n g e r s c h a f t s m e d i z i n II
18.01.02 Inducing proliferation of human arnnion epithelial and rnesenchyrnal cells by different media K61ble N. 1, Bilic G. 1, Hall R. 1
H. 2 Huch
R. 1, Zimmermann
(1) Department of Obstetrics, University Hospital, Zurich, (2) Institute for Biomedical Engineering ETH and University of Zurich Objective: To study the regeneration potential and to evaluate the proliferation of human amnion epithelial and mesenchymal cells using different culture media. Methods: 15 term placentae with attached membranes were collected. Amnion epithelial and mesenchymal cells were separated by differential protease treatment, and the separated cells were maintatined in monolayer culture. Four media with F12:DMEM and different concentrations of FBS, EGF, insulin, transferrin and T3 were tested. Two media contained serum and two media were serum-free. Cell proliferation was tested after 1, 3, 7 and 14 days of culture using the cell proliferation reagent WST-I. Results: For both amnion cell types we found the highest proliferation with the medium that contained FBS, EGF, insulin, transferrin and T3. The media that only contained FBS or EGF, insulin, transferrin and T3 in different concentrations were less effective in stimulation the cell proliferation. Conclusion: Our study has shown that the medium that contained FBS, EGF, insulin, transferrin and T3 has a better stimulation effect on human amnion cell proliferation than a medium with FBS alone or a serum-free medium. Other studies are necessary to establish the human amnion cell proliferation concerning different gestational age.
18.01.03 Die MAP Kinase p38~ reguliert PPARy in humanen Trophoblasten Schild RL., Schaiff WT., Bildirici I., Nelson DM., Sadovsky Y. Washington University School of Medicine, St. Louis, MO, USA
Ziel: PPARy, aus der Familie der Transkriptionsfaktoren, spielt eine z e n t r a l e Rolle bei der Differenzierung humaner Trophoblasten. Sowohl PPARy- als auch p380~ knock-out M~iuse zeigen auff~llig &hnliche Defekte in der Plazenta. Unsere Arbeitshypothese lautete, dal~ p38e~ die Aktivit&t von PPARy in prim&ren Trophoblasten reguliert. Methodik: Zytotrophoblasten von Terminplazenten wurden fur 72 h in Kultur gezSchtet und mit molekularbiologischen Techniken analysiert. Ergebnisse: Die Expression von p38c~ und pp38c~ in Trophoblasten ist ~Jber einen Zeitraum von 72h konstant und maximal. Weder PPARy- noch RXR-Liganden ~indern die Expression dieser MAP Kinasen. Transfektionsstudien zeigten, da~ der selektive p38c~ Inhibitor SB 203580 die PPARy-Aktivit~it signifikant vermindert. Da PPARy die Trophoblastendifferenzierung f6rdert, untersuchten wir den Effekt von SB203580 auf die hCG-Produktion in tier Kultur, wobei sich eine deutliche Abnahme der hCG-Werte fand. Schlul3folgerung: Die Aktivitht yon PPARy wird durch p38c~ reguliert. Die MAP Kinase p38c~ scheint essentiell f~Jr die Differenzierung und Funktion von Trophoblasten zu sein.
18.01.04 Kreatin schiitzt fetale hippokarnpale Gewebescheiben vor rnetabolischen Alterationen nach Sauerstoff-Glukose-Deprivation
18.01.05 In-vitro Modell f~ir die inhibitorische ImmunSynapse uteriner NK-Zellen
Vaihinger HM., Jensen A., Berger R. U niversit~itsfrauen klinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus
Valter MM. 1, Mallmann P. 2, Strominger JL. 3 (1) UFK K61n / Harvard Univ., (2) UFK K61n, (3) Harvard Univ.
Fragestellung: Neuroprotektive Strategien zur Vermeidung perinataler Hirnsch~den sind bisher nur unzureichend entwickelt. Wir haben gepr0ft , ob Kreatin fetale hippokampale Gewebescheiben vor metabolischen Alterationen nach Sauerstoff-Glukose-Deprivation (OGD) sch0tzt. Methode: Hippokampusareale von reifen Meerschweinchenfeten wurden in 500 pm Scheiben geschnitten, in artifizielle LiqourfliJssigkeit (aCSF) transferiert und in einer Durchflul~kammer bei 37°C mit einem Gemisch aus 02/ CO2 (95%/5%) begast. Zwei Std. vor OGD wurden die Gewebeschei-ben der Studiengruppe in aCSF (JberEihrt, die 3 mM Kreatin enthielt. Zur OGD-Induktion wurden die Gewebescheiben in glu-kosefreiem aCSF fiJr 10 - 40 Min. mit N2/CO2 (95%/5%) begast. Nach 2 Std. Erholung wurden die Adeninnukleotide sowie Krea-tin/Phosphokreatin mittels HPLC und die ProteinbiosYnthese (PBS) als Inkorporationsrate von radioaktiv markiertem L-[1-14C]-Leucin in Gewebeproteine gemessen. Ergebnisse: In den Gewebescheiben der Kontrollgruppe waren die ATP-Konzentra-tion und die PBS in Abh&ngigkeit von der OGD-Dauer deutlich reduziert. Kreatin verbesserte die Erholung der PBS. Schlul~folgerung: Kreatin sch£~tzt h i p p o k a m p a l e Gewebescheiben von reifen Meerschweinchenfeten vor einer prolongierten Inhibition der Proteinbiosynthese. Diese ist, wie viele in vivo Untersuchungen zeigen, ein frLiher Marker fur den verz6gerten neuronalen Zelltod.
Uterine NK (uNK) sind die dominanten Leukozyten in der Geb~irmutter. Ihre Funktion ist weitgehend ungekl~irt. Trotz Down-Regulation von MHC-I auf Trophoblasten (Trbl) werden diese nicht generell von uNK lysiert. Es zeigte sich, dal~ Trbl HLA-G und zeitweise auch HLA-C-Allele exprimieren, die als spezifische Liganden der inhibitorischen Rezeptoren KIR-1 bzw. KIR-2 fungieren k6nnen. Zur isolierten in-vitro Analyse wurden prim&r KIR-1/-2 neg. Effektor- (uNK-&hnliche YT) und MHC-I neg. Targetzellen (721.221) gezielt transfiziert. KIR-1 wurde kloniert und retroviral in YT exprimiert; fluoreszierende HLA-Cw3- bzw. Cw4-GFP-Fusionsproteine wurden kloniert und iJber Elektroporation in 721.221 transfiziert. Konfokale Laser Mikroskopie zeigte fur KIR-I+ YT die Formierung einer ImmunSynapse mit HLA-Cw4+, aber nicht mit HLA-Cw3+ 721.221, parallel ein sog. Clustering von LFA-1 und ICAM Gezielte Punktmutations- und Zelltoxin-Analysen bewiesen, dab diese Synapsen-Bildung unabhfingig von (1) KIR-Signaltransduktion, (2) Zytoskelett und (3) ATP ist. Die Translokalisierung lytischer Mikrodomainen hingegen steht unter dem Einflul~ der membran-proximalen KIR-1-Tyrosinkinase und ist durch KIRClustering alleine nicht zu verhindern. Die Mechanismen der NK-Regulierung k6nnten wichtig fur Immuntherapie-Ans&tze sein, z.B. bei RSA oder Tumoren.
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Pr~inatal- und Geburtsmedizin 18.01.06 Assoziation des Plasminogen Aktivator Inhibitor-1 Promotor 4G/SG Polymorphismus zum HELLP-Syndrom Birke C. 1, Neumaier-Wagner P. 1, Leeners B. 1, RudnikSchSneborn S. 2, Kuse S. 3, Zerres K. 2, Rath W. 1 (1) Frauenklinik, Universit&tsklinikum RWTH Aachen, (2) Institut for Humangenetik, Universit~tsklinikum RWTH Aachen, (3) Arbeitsgemeinschaft Gestosefrauen e.V. Fragestellung: Homozygote Tr&ger eines 4G-Allels in der Promotorregion (4G/5G-Polymorphismus) des PlasminogenAktivator-lnhibitors-1 (PAl-l), einer der Hauptinhibitoren der Fibrinolyse, zeigen erhShte PAl-l-Plasmakonzentrationen aufgrund einer Induktion der Transkription. Da eine erhShte plazentare Thromboseneigung mit konsekutiver plazenarer Minderperfusion als charakteristisches Merkmal beim HELLPSyndrom auftritt, war Ziel der vorliegenden Studie, die Assoziation zwischen dem PAl-1 4G/5G Polymorphismus und dem Auftritt eines HELLP-Syndroms zu untersuchen. Methoden: DNA wurde aus EDTA-VolIblut isoliert (191 HELLPPat., 102 Frauen mit unkomplizierter SS (US), 115 Blutspender (BS). Die Genotypisierung erfolgte mittels eines modifizierten PCR-Protokolls nach Falk et al. 1995. Ergebnisse: HELLP-Pat. zeigten eine signifikant erhShte 4GAllelfrequenz (AF) (64,92%) im Vergleich zu den US (56,37%; p=0,0012); OR 2,8; 95% CI 1,5-5,0) und den BS (51,74%; p=0,0;OR 3,7; 95% CI 2,0-6,8). US und BS unterschieden sich nicht signifikant bezL~glichder 4G-AF (p=0.5789). Schlussfolgerung: Frauen mit 4G/4G Genotyp des PAl-l-Gens tragen ein signifikant hSheres Risiko (2,8) ein HELLP-Syndrom zu entwickeln im Vergleich zu Tr&gerinnen des 4G/5G- bzw. 5G/5G-Genotyps.
18.01.07 Identifikation von Pr~ieklampsiepatientinnen mittels Genexpressionsprofilen durch cDNAArray-Hybridisierung Seiter T., Ahr A., Holtrich U., Karn T., Kaufmann M. Zentrum f(Jr Gyn~kologie und Geburtshilfe, Johann Wolfgang Goethe Universit~t
Einleitung Die Pr~eklampsie ist die Hauptursache der maternalen Mortalit&t und ihre ,&,tiologie ist bisher unbekannt. Die Analyse von ver&nderten Genexpressionsmustern in Plazenten und m0tterlichem Blut im Vergleich zu gesunden Schwangeren kann zu neuen Denkans~tzen bezeglich der Pathogenese der Pr&eklampsie beitragen und ggf. eine Identifizierung der Risikopatientinnen vor Beginn der Symptomatik ermSglichen. Methodik Mittels der DNAChiptechnologie wurden Plazentagewebe- und Blutproben von Pr~eklampsiepatientinnen bezQglich der Genexpressionsprofile untersucht und mit Proben von gesunden Schwangeren verglichen. Ergebnisse: Wir untersuchten die Expression von 19.200 Genen mitteis DNA-Chiptechnologie in 10 plazentaren Gewebeproben (4 Patientinnen mit Pr~eklampsie sowie 6 gesunde Schwangere). Mit Hilfe der ,,Class Prediction" konnte ein Satz von etwa hundert ,,informativen Genen" identifiziert werden, die es erlauben, Pr&eklampsie-Proben eindeutig von Gewebeproben gesunder Schwangerer abzutrennen. Dar(Jberhinaus zeigte auch die Genexpressionsanalyse an peripherem Blut von Patientinnen mit Pr~eklampsie signifikante Ver&nderungen. Diskussion: Zusammenfassend ermSglicht die DNA-Chiptechnologie die Identifikation von Pr&eklampsiepatientinnen anhand ihrer Genexpressionsmuster sowohl im Plazentagewebe als auch in peripheren Blutproben.
18.01.08 /~nderung der Genexpression in der Plazenta bei Pr~ieklampsie und HELLP-Syndrom
18.01.09 Intrauterine Diagnose, Therapie und Outcome von Feten mit Vorhofflattern
Pildner yon Steinburg S. 1, Konrad I. 1, Fischer T. 1 Schmitt M 1, Lengyel E. 2, Schneider KTM. 1, Kiechle M.
Krapp M. 1, Kohl T. 1, Simpson JM. 2, Sharland GK. 2, Katalinic A. 3, Gembruch U. 1 (1) Bereich Pr&natale Medizin, Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universit&t zu LiJbeck, (2) Department of Fetal Cardiology, Guy's Hospital, London, U.K., (3) Institut f(ir Sozialmedizin, Medizinische Universit&t zu LL~beck
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(1) Frauenklinik, Technische Universit&t M~nchen, (2) UCSF, San Francisco, USA Einleitung: Ziel dieser Untersuchung war es, mit Hilfe einer Gene Array-Technik bei Pr&eklampsie (PE) und HELLPSyndrom differentiell exprimierte Gene in der Plazenta zu identifizieren. Methoden: Wir untersuchten Plazenten des 3. Trim. von 6 Frauen mit HELLP-Syndrom, von 6 Frauen mit PE und von 8 normotonen Schwangeren mit &hnlichem Gestationsalter. Aus plazentarem Gewebe wurde RNA extrahiert und mittels Atlas Human Cardiovascular Array von Clontech die Expression von 588 Genen untersucht. Ergebnisse: Im Vergleich zu den Kontrollplazenten wurde in PE-Plazenten mRNA von Retinoins~ure-Rezeptor, Tenascin und Mevalonatkinase vermehrt, von Proteoglykan-Precursor, der Integrin Beta 4-Untereinheit, Estradiol 17-betaDehydrogenase und TIMP-2 reduziert exprimiert. Beim HELLPSyndrom war die mRNA-Expression von Lipopolysaccharid Binding-Protein, Desmin, Sterol Regulatory Binding Transcription Factor-2 und Cytochrom P450 gesteigert, w&hrend mRNA von VEGF-Rezeptor und Phospholipid Transfer Protein-Precursor vermindert exprimiert wurden. SchlurSfolgerungen: Wir konnten mehrere Gene mit ver~nderter plazentarer Expression bei Pr&eklampsie und HELLP-Syndrom identifizieren, die an Metabolismus, Signaltransduktion und Umbau der extrazellul&ren Matrix beteiligt sind. Bemerkenswert ist, dal$ in unserer Untersuchung sich die betroffenen Gene bei beiden Krankheitsbildern erheblich unterschieden.
Einleitung: In einer Metaanalyse soil geprSft werden, ob prognostische Unterschiede zwischen dem fetalen Vorhofflattern (AF) und der supraventrikul~ren Tachykardie (SVT) bestehen. Material und Methoden: Von 1994-2001 wurden von uns 7 Feten mit AF und 34 mit SVT behandelt. Zus&tzlich wurden 10 VerSffentlichungen von 1991-2000 ausgew~hlt. Ergebnisse: Die SVT ist mit 73,1% (355/486) die h~ufigste Tachyarrhythmie, w&hrend AF mit 26,3% (128/486) am zweith~ufigsten ist. Das mittlere Schwangerschaftsalter bei Diagnosestellung war bei der AF signifikant h6her (p0,00001) als bei der SVT (30,7-34,4 SSW vs. 28,4-32,9 SSW). AF mit einem 2:1 AV-Block war am h&ufigsten (81,3%) und wurde nicht freher diagnostiziert als AF mit einem hShergradigen AVBlock. Die Mortalit&t von AF war &hnlich der von SVT (8,0% vs. 8,9%, p=0,7). Diskussion: Das fetale AF hat die gleiche Prognose wie die SVT. Allerdings scheinen Feten mit AF und einer hShergradigen AV-Blockade eine bessere Prognose zu haben wie Feten mit SVT mit 1:1 AV-0berleitung und Feten mit AF mit einer 2:1 AV-Blockade.
$115 G r u n d l a g e n f o r s c h u n g in d e r S c h w a n g e r s c h a f t s m e d i z i n II
PA.06.Ol Prim~irzellkulturen humaner Endometriumszellen als geeignete Testsysteme fLir Schadstoffwirkungen Hippe S., K611er S., Seliger E., Herrmann A., Kaltwai3er P., R6pke F. Klinik fur Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Medizinische Fakult&t der Martin-Luther-Universit&t Halle/Wittenberg Die Fertilit~t kann durch eine Vielzahl von Faktoren negativ beeinflusst werden. Vor allem dem Ei'nflul& von Umweltschadstoffen wird grol~e Bedeutung beigemessen, wobei insbesondere die. Rolle der halogenierten Kohlenwasserstoffe nach wie vor unklar erscheint. In unserer Arbeitsgruppe wird die Wirkung verschiedener chemischer Verbindungen dieser Gruppe auf kultivierte Endometriumszellen untersucht. DafiJr haben wir Prim&rzellkultursysteme for endometriale Epithel- und Stromazellen etabliert. Die zu testenden Substanzen werden dem Zellkulturmedium zugegeben und die Ans~tze inkubiert. AIs Nachweismethoden kommen unter anderem der Neutralrottest, der MTT Test und Preteinbestimmungen zum Einsatz, welche der Beurteilung von Morphologie, enzymatischer Aktivit~t, Proteinexpression und Proliferationsverhalten der Endometriumszellen nach Exposition dienen. Erste Ergebnisse liegen for die Kohlenwasserstoffe PCB153, beta-HCH und p,p'DDE vor. Dabei zeigt sich, dass geringe Mengen PCB 153 an Epitheizellen eher zellumsatzsteigernde Tendenz zeigen, bei beta-HCH und p,p'DDE dagegen die proliferationssteigemde Wirkung im Vordergrund steht. Inwieweit diese Ergebnisse im kausalen Zusammenhang mit Fertilit~tsst6rungen stehen, wird derzeit in weited~hrenden Arbeiten untersucht.
PA.06.02 Funktionsmessungen maternaler neutrophiler Granulocyten als FrLihdiagnostikum einer Chorioamnionitis bei pPROM? Glasner A. Abt.fiJr Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Univ.Frauenklinikum
Fragestellung: Wird durch die praepartaie Anwendung von Glukokortikoiden bei pPROM nicht nur die maternale PMNMigration sondern auch die Abgabe von gewebesch~digenden Sauerstoffradikalen(ROS) gehemmt? Material und Methode: F0nf Mi3tter mit pPROM, ohne infektionszeichen bis zur Geburt wurden abwartend mittels Glukokortikoiden (GK)und antibiotischer Prophylaxe betreut. Chemilumineszenz (ROS) und PMN-Migration wurden neben den herkSmmlichen Infektionsparametern t~iglich, aus frischem Vollblut, gemessen. Ergebnisse: Bei vier yon f0nf MiJttern wurde durch die GK-Gabe die PMN-Migration stark reduziert, gleichzeitig jedoch die PMNROS-Abgabe deutlich erh6ht.Post partum fand sich bei allen vier Plazenten das Vollbild einer Chorioamnionitis.Die Plazenta der Patientin ohne PMN Reaktion auf die GK-Gabe war unauff&llig.Schlussfolgerung: PMN-Funktionsmessungen bieten fr0hzeitige Hinweise auf eine Chorioamnionitis bei pPROM unter Glukokortikoidgabe.
PA.06.03 Ist die Apoptose f(ir die MuttermundsSffnung am Termin von Bedeutung?
PA.06.04 Gelatinasen und ihre Inhibitoren im unteren Uterinsegment bei FrLih- und Termingeburt
Kemp B. 1, von Rango U. 2, Winkler M 1, Beier HM. 2 Rath W. 1 (1) Frauenklinik fL]r Gyn~ikologie und Geburtshilfe, (2) Institut for Anatomie und Reproduktionsbiologie, Universit~tsklinikum Aachen
Bartz C. 1, Menon R. 3 Tschesche H. 2 Rath W. 1, Winkler M. 1 (1) Klinik fL~r Gyn. & Geburtshilfe, RWTH Aachen, (2) Univ. Bielefeld, (3) Maternal Fetal Group, Nashville
Einleitung: Die Zunahme apoptotischer Zellen in der Zervix yon Patientinnen mit Wehent~tigkeit k6nnte auf eine Rolle des programmierten Zelltodes for die Muttermunds6ffnung unter der Geburt hinweisen. Allerdings w&re eine etwa gleichhohe Zahl an proliferierenden Zellen erforderlich, um die Gewebshom6ostase zu gew&hrieisten. Wir haben daher erstmalig beide Parameter im Verlauf der MuttermundsOffnung am Termin untersucht. Methodik: Bei Sectiones am Termin wurden an Gewebeproben bei den Muttermundsweiten <2 cm, n=10; 2-<4 cm, n=9; 4-6 cm, n=8 und 6cm, n=9 apoptotische Zellen mit Hilfe des TUNEL-Testes und proliferierende Zel!en mit dem Ki-67-AntikOrper markiert. 8 zuf~llig ausgew&hlte Gesichtsfelder wurden von 3 Untersuchern unabh&ngig voneinander ausgez&hlt. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe von 90% Konfidenzintervallen auf der Basis einer Poisson-Verteilung. Ergebnisse: Sowohl die Zahl der apoptotischen als auch der proliferierenden Zellen betrug in allen Gruppen zwischen 0 - 2 / Gesichtsfeld. Die statistische Auswertung zeigte eine 0berlappung der Konfidenzintervalle bei allen vier Gruppen (1,57/3,26 for Gruppe 1; 1,93/3,88 for Gruppe 2; 1,76/3,78 for Gruppe 3; 2,78/5,03 for Gruppe 4) und damit keine statistisch signifikanten Unterschiede. Diskussion: Die fehlenden Unterschiede in der Zahl der apoptotischen und der proliferierenden Zellen sub partu weisen darauf hin, dass der langsame apoptotische Prozess for die rasche Zervixdilatation sub partu keine Rolle spielt.
Zielsetzung: Da die ZerivxerSffnung mit proteolytischen Vorg&ngen im unteren Uterinsegment (unt. Ut..seg.) einhergehen kann, pr0ften wir Nachweis und Lokalisation der mRNA for MMP-2 und -9 und ihrer Inhibitoren TIMP-1 und -2 bei Pat. bei Terrain- und Fr0hgeburt. Design: Bei 34 Schwangeren [14 Pat. (24.-34. SSW); 20 Pat. (38.-41. SSW)] wurden bei Sectio Biopsien zu verschiedenen Muttermundsweiten (MMW) entnommen. Die mRNA Expression fOr MMP-2 und -9 sowie deren Inhibitoren TIMP-1 und -2 wurden mittels RT-PCR untersucht, die Lokalisation mittels in situ-Hybridisierung. Ergebnisse: MMP-2, TIMP-1 und 2 mRNA war bei Termin- und Fr0hgeburten unabh&ngig von der MMW nachweisbar. MMP-9 mRNA fand sich bei Fr~ihgeburt bei MMW < 2 cm in 2/5 Proben (Pr.), nicht jedoch zwischen 2 und 3 cm MMW. 4/4 Pr. der Gruppe 4 cm enthielten MMP-9 mRNA. Bei Termingeburt land sich MMP-9 mRNA bei < 2 cm in 1/5 Pr., bei 2-3 cm in 3/5 Proben, bei 4 - 6 cm in 2/5 Pr. und bei 6 cm in 1 yon 5 Pr. mRNA for MMP-2 und -9 wurde durch glandul, epithel. Zellen produziert sowie auch von Fibrobl. und Makrophagen im Stroma. TIMP-1 mRNA wurde von glatten Muskelzellen und Gef&r~w&nden exprimiert; TIMP-2 mRNA von glandul, epithel. Zellen. Fazit: Die differentielle Expression von MMP-9 im unt. Ut..seg. kSnnte eine entscheidende Rolle bei der Fr0h- und Termingeburt spielen.
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Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA.06.05 Vergleich der intra - und extrauterinen Reifung auditorisch evozierter Magnetfelder (AEF) Schneider U. 1, Schleussner E. 1, K~hler C. 1, Krause A. 1, Hofmann G. 2, Schramm D. 2, Haueisen J. 3, Seewald HJ. 1 (1) Klinik f. Frauenheilkunde und Geburtshilfe, (2) Klinik f. Kinder und Jugendmedizin, (3) Biomagnetisches Zentrum, Friedrich - Schiller - Universit&t Jena
In einer Vergleichsstudie soil bei Feten und FrQhgeborenen die Sequenz der Entwicklung von AEF ais Marker der cortikalen Reifung mittels Magnetoencephalographie (MEG) untersucht werden. Die Untersuchungen wurden mit einem Biomagnetometer in einer magnetisch geschirmten Kammer unter Applikation der Stimuli auf die mStterliche Bauchdecke bzw. zum linken Ohr der Neugeborenen durchgef~Jhrt. Nach Befreiung von cardialen Artefakten erfolgte die Mittelung und Kategorisierung der Komponenten. 27 fetale und 16 neonatale Messungen ergaben Gesamtdetektionsraten von 63 % bzw. 87,5 %. Insgesamt wurden 4 Komponenten detektiert. Die Plm zeigte eine negative Korrelation zum Alter p.m. Die Neugeborenen zwischen der 39, und 43. Woche p.m. wiesen bei I&ingerer extrauteriner Lebensspanne kLirzere Latenzen der Plm auf. Bei statistisch signifikant h6herem Alter p.m war die mittlere Latenz von P2m bei den Neugeborenen grSl~er. L&ngere extrauterine Lebensspannen waren mit h6heren Latenzzeiten der P2m verbunden. Die Ergebnisse deuten unterschiedliche EinflQsse des extrauterinen Lebens auf die Entwicklung verschiedener Komponenten der AEF an.
PA.06.07 Ist TNF-alpha das Bindeglied zwischen der Plazentahypoxie und der Endothelaktivierung bei der Pr~ieklampsie? Beinder E., Fischer Tina., Scalera F., Schlembach D. Universit~ts-Frauenklinik Erlangen Hintergrund: Wir untersuchten, ob die Plazenta der Ort der vermehrten Produktion von TNF-a bei der Pr&eklampsie ist und ob somit TNF-a die mysteri6se "Substanz X" ist, die die Plazentast6rung mit der Endothelaktivierung bei der Pr~eklampsie verbindet. Methodik: 14 normotensive gesunde schwangere Frauen wurden als Kontrollen und 14 Patientinnen mit einer Pr~eklampsie als Studiengruppe in die Untersuchung eingeschlossen. Bei alien wurde eine Sectio caesarea aus medizinischen Gr(Jnden durchgefQhrt. Bei den Probanden und den Patientinnen wurden Blutproben aus einer antekubitalen Vene unmittelbar vor Beginn der Operation und aus den beiden Uterinvenen nach ErSffnung des Abdomens, aber vor der Uterotomie entnommen. Da die Uterinvenen das ven6se Blut der Plazenta drainieren, gibt der Konzentrationsgradient von TNF-a zwischen peripherem und uterinem Venenblut Aufschlul~ Qber den Ort der TNF-a Produktion. Die Serum TNF-a Konzentrationen wurden mit einem quantitativen Chemilumineszenz Immunoassay gemessen Ergebnisse: Bei Patientinnen mit einer Pr~eklampsie kSnnen erh6hte Serumkonzentration von TNF-a sowohl im peripheren Venenblut, wie auch im Utednvenenblut nachgewiesen werden. Ein Konzentrationsgradient zwischen peripherem und Uterinvenenblut war aber weder bei gesunden Kontrotlen, noch bei Patientinnen mit einer Pr&eklampsie nachweisbar. Schlu2,folgerung:Ddie Plazenta scheint nicht der Ursprungsort erh6hter TNF-a Konzentrationen bei der Pr&eklampsie zu sein.
PA.06.06 Interleukin-8 Sekretion durch Fibroblasten des unteren Uterinsegmentes bei Fr~ih- und Termingeburt Winkler M. 1, Bartz C. 1 S6zer P. 1 Handt S. 2 Rath W. 1 (1) Klinik fiJr Gyn. & Geburtshilfe, (2)Inst. f(Jr Pathologie, RWTH Aachen 7
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Zielsetzung: Untersuchung des Einflusses von IL-16 und Wachstumsfaktoren auf die IL-8 Synthese von Fibroblasten des unteren Uterinsegmentes (unt. Ut.seg.). Design: Bei Sectiones bei FrQh- (N=11) oder Termingeburt (N=13) zu unterschiedlichen MMW wurden Fibrobl. aus dem unt. Ut.seg. isoliert. Diese wurden mit IL-lr~, TGF6, PDGF AB und der Kombination iL-11~ / TGFI~ inkubiert. Die IL 8 Konz. im Medium wurde nach 24 h durch ELISA bestimmt. Ergebnisse: Die Basalsekretion von IL-8 unterschied sich nicht bei FrLih- oder Termingeburt; es traten keine Unterschiede zwischen <=2 cm, --3 cm bei FrL)h- oder Termingeburt auf. IL-16 fQhrte bei am Termin bei = 3 cm MMW zu einem 31fachen Anstieg der IL 8 Sekretion; demgegen0ber war der Anstieg <=2 cm MMW gewonnen wurden, nur 10,5 fach (p < 0,05). Ein &hnlicher Anstieg war zu beobachten, wenn terminnahe Fibrobl. mit ILII~/TGF-I~ (= 3cm: 36,5fach; <=2 cm: 10facher IL-8 Anstieg; p < 0,05) inkubiert wurden. TGF-I~ und PDGF-AB hatten keinen Einflul~ auf die IL-8 Sekretion unabh&ngig vonder MMW. Fazit: Die IL-8 Sekretion wird durch IL-I& und die Kombination aus ILl I~/TG F-I~ hochreguliert. Mit zunehmender Muttermundser6ffnung steigt die F&higkeit der Fibrobl. zur IL-8 Produktion. Da IL-8 die Infiltration der neutroph. Granulozyten in das zervikale Stroma trigged, kommt diesem Vorgang eine Schl(]sselfunktion bei der Muttermundser6ffnung zu.
PA.06.08 Diagnostisches Spektrum bei Patientinnen mit Rezidivierenden Spontanaborten (RSA) Toth B., Buchholz T., Thaler CJ. Klinikum der UniversitAt MQnchen-Grol~hadern, Klinik und Poliklinik f(Jr Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Hintergrund: Ziel war die Erfassung unseres Patientengutes aus einer Spezialsprechstunde fur rezidivierende Sp0ntanaborte. Patienten und Untersuchungen: 252 Patientinnen batten 2 und 78/252 4 Spontanaborte (<24 SSW). Es wurden Gerinnungsst6rungen, autoimmunologische, endokrin01ogische, anatomische und chromosomale Auff~lligkeiten untersucht. Ergebnisse: Autoimmunologische Ver&nderungen wurden in 20% diagnostiziert, davon hatten 13% erh6hte IgM- und/oder IgG- Anticardiolipin-Antik6rper, 9% ein positives LupusAntikoagulanz und 6% Anti-Nukle&re-Antik6rper. Eine heterozygote Faktor-V Leiden Mutation land sich in 8%, ein Prothrombin-Dimorphismus in 6%. 3 Patientinnen zeigten einen Protein-S Mangel. Nur einzelne Patientinnen hatten endokrinologische (3%), anatomische (4%) oder chromosomale (3%) Auff~lligkeiten. Schlussfolgerung: Trotz des grol~en Spektrums an auff&lligen Befunden findet sich eine deutliche H&ufung im Bereich von Gerinnungsst6rungen und autoimmunologischen Besonderheiten. Diese scheinen f(Jr die StSrung der FrL)hschwangerschaft von grosser Bedeutung zu sein.
$117 G r u n d l a g e n f o r s c h u n g in der S c h w a n g e r s c h a f t s m e d i z i n II
PA.06.09 Transkulturelle Aspekte zur Befindlichkeit im Wochenbett: Ergebnisse der M/.inchner Postpartum Studie Delius M. 1 Dammann G. 2, Schiefenh6vel W. 3 Hepp H. 1 (1) Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Grosshadern, Klinikum der;Universit&t M0nchen, (2) Psychiatrische Klinik der Universit~t Basel, CH, (3) Max-Planck-lnstitut for Verhaltensphysiologie, Andechs Das Auftreten der affektiven St6rungen im Wochenbett, des Baby Blues, der Wochenbettdepression und der Wochenbettpsychose, wird in der Regel durch die hormonelle Umstellung nach einer Geburt erkl~rt. In transkulturellen Untersuchungen kSnnen diese Befindlichkeitsst6rungen nicht in der Art gefunden werden, wie sie in der Biomedizin bekannt sind. Es greifen hier im Wochenbett ganz andere kulturelle Konzepte, die diesen Zeitraum strukturieren. Krankheitsvorstellungen und Krankheitserfahrungen unterscheiden sich zum Tell stark von den affektiven StSrungen. Im Rahmen der ML~nchner Postpartum Studie wurden 270 M(Jtter im Wochenbett befragt. Ergebnisse der Befragung tiJrkischer und kurdischer Migrantinnen sollen vergleichend zu den Daten der Interviews mit deutschen Frauen vorgestellt werden. Die Lehrmeinung der affektiven StSrungen wird unter Ber0cksichtigung der Ergebnisse der Studie kritisch beleuchtet. Die Abh~ngigkeit der Befindlichkeit zum Schwangerschaftsverlauf, zum Geburtsmodus, zur Postpartalperiode, zum Stillen und zur sozialen Unterst0tzung soil diskutiert werden.
PA.06.10 Fetale Magnetokardiographie - mit und ohne Tokolytika-Behandlung Tsikouras P., Kotini A., Anninos P., Koutlaki N., Liberis B., Galazios G., Anastasiadis P. Department of Obstetrics and Gynecology, Democritus University of Thrace, Greece FRAGESTELLUNG: Das Ziel dieser Studie war zu pr0fen, ob die Magnetokardiographie bei der Feststellung von fetalen Arrhythmien in physiologischen Schwangerschaften in Vergleich zu anderen diagnostischen Methoden vorteilhaft ist. Ferner ist mit Hilfe die Magnetokardiographie die Wirkung der Tokolysemedikation (Ritordin) auf den fetalen Herzrhythmus in Schwangerschaften bei drohender FrShgeburt untersucht. METHODE : Prospektiv sind 2 Gruppen von Schwangeren untersucht. W~hrend die erste Gruppe aus 84 physiologischen Schwangeren bestand, gehSrten zu der zweiten Gruppe 68 Schwangere, bei denen eine Tokolysemedikation mit Ritordin angesichts vorzeitiger Wehent&tigkeit durchgef(Jhrtwurde. ERGEBNISSE : Bei der ersten Gruppe lag der Anteil von fetalen Arrhythmien bei 3.5% (3/84), w~hrend bei der zweiten Gruppe bei 16% (11/68). SCHLUSSFOLGERUNG : Der festgestellte Anteil von fetalen Arrhythmien mit Hilfe den Magnetokardiographie ist bei den physiologischen Schwangerschaften fast identisch, mit dem, der anderen diagnostischen Methoden. Bei den Schwangerschaften mit Tokolysemedikation (Ritordin) I&sst sich ein Vergleich angesichts fehlenden Literaturangaben nicht anstellen, aber nach unseren bisherigen Ergebnissen hoffen wir auch nach weiteren prospektiven Studien einen weiteren Vorteil der Magnetokardiographie in Vergleich zu den anderen diagnostischen Methoden erzielen zu k6nnen.
PA.06.11 Molekulare Mechanismen O2-regulierter TGF133-Expression. Ein in die TrophoblastDifferenzierung involvierter Wachstumsfaktor
PA.06.12 Konventionelle vs. fr~he ZweittrimesterAmniozentese: Eine prospektive Studie
Sch~ffer L. 1, Scheid A. 2, Marti H. H. 3, Breymann C. 1, Gassmann M. 3, Huch R. 1, w e n g e r R. H. 4 (1) Dept. of Obstetrics & Gynecology, (2) Univ.Children's Hospital, (3) Institute of Physiology, University of Z0rich, (4) Institute of Physiology, Univ. of Leipzig
Scharf A., Seppelt M., Baler P., Sohn C. Frauenklink Abteilung I, Med. Hochschule Hannover
Background: Arrest of extravillous trophoblast differentiation is known to be the reason for shallow trophoblast invasion which may result in pre-eclampsia. This oxygen dependent process can be disrupted by TGF-63. We analyzed whether TGF-133 might be a target gene of the hypoxia-inducible-transkriptionfactor HIF-I. Methods: We cloned and sequenced the mouse TGF-63 promoter region which was analyzed by reporter gene assays (RGA) and electrophoretic mobility shift assays (EMSAs). TGF63 mRNA was quantified in wild-type (+/+) and HIF-lc~-deficient (-/-) mouse embryonic fibroblasts (MEF) and in HTR-8/SVneo trophoblasts. Results: 1. The mouse TGF-63 promoter contains multiple putative HIF-1 binding sites (HBS). 2. In MEF (-/-) basal levels and hypoxic induction of TGF-133 mRNA are significantly reduced. 3. In HTR-8/Svneo TGF-63 is induced under hypoxia. 4. RGA reveal a severalfold hypoxic TGF-63 promoter induction. 5. EMSAs identified two functional HBS. Conclusion: Two of the putative HBS seem to be functionally relevant. The decrease in TGF-63 mRNA-levels in HIF-lc~(-/-) cells and the hypoxic up-regulation in trophoblast cells further support the hypothesis that TGF-63 is a target gene of HIF-I.
Fragestellung: Die Amniozentese als pr~ntalmedizinische Routinediagnostik ist hinsichtlich ihres Risikoprofils im klassischen Zeitfenster (klass. Amniozentese, KA, 15+0 bis 16+6 SSW) und als konkurrierendes Verfahren zur Chorionzottenbiopsie (sog. Fr0h-Amniozentese, FA, 11+0 bis 12+6 SSW) sehr genau evaluiert worden. Interessanterweise liegen for das dazwischenliegende Zeitfenster der 13+0 bis 14+6 SSW (sog. Fr0he Zweittrimester-Amniozentese, FZA) nur wenig Daten hinsichtlich der Eingriffssicherheit vor. Methode: Im Zeitraum vom 1.5. 2000 bis zum 31.12. 2001 wurden alle an sonoanatomisch unauff&lligen Einlingen durchgef0hrte Amniozentesen aus Altersindikation oder aufgrund eines auff&lligen Screeningtests prospektiv fur das Zeitfenster 13+0 bis 14+6 SSW und 15+0 bis 16+6 SSW erfasst und die Komplikationsraten der ersten konsekutiven 186 F~ille in beiden Gruppen miteinander verglichen. Ergebnisse: In beiden Gruppen fand sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Raten von FI0ssigkeitsabgang, febrilen Episoden und Abort. Schlussfolgerung: Die fr(Jhe Zweittrimester-Amniozentese scheint hinsichtlich der Eingriffssicherheit der klassischen Amniozentese vergleichbar~ Dies unterst0tzt die Strategie, den Eingriffszeitpunkt dieser Routinemethode psychologisch vertr~glicher vorzuverlegen.
$118
Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA.06.13 Reduktion der Geburtsangst durch ein pr~inatales Mutter-Foetus-Kommunikationstraining Ditz S. 1, Mikes MA. 2, Melchert F. 1, Neises M. 3 (1) Universit&ts-Frauenklinik, Klinikum Mannheim, (2) Universit&ts-Kinderklinik, Klinikum Mannheim, (3) Abteilung for Psychosomatik und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover
Einleitung:Der pr~-und perinatalen Phase wird for die individuelle Entwicklung seit den 80er Jahren zunehmend Bedeutung beigemessen. Fragestellung: Kann eine gezielte verbale und nonverbale Kommunikation mit dem Ungeborenen Einfiuss nehmen auf die Geburtangst, den Geburtsverlauf und das Stillverhalten? Methode: In einer prospektiven Studie wurden 2 Gruppen von Erstgeb&renden verglichen (jeweils n=60). In der Interventionsgruppe wird die Mutter-Foetus-Bindung durch akustische und taktile Stimuli, sowie ein speziell entwickelts Meditationsprogramm gef6rdert. Die Kontrollgruppe erhielt kein entsprechendes Angebot. Die Geburtsangst wurde mit der Geburts-Angst-Skala nach Lukesch in der 20. und 36. SSW effasst. Die Ergebnisse zeigen den Nutzen des Interventionsprogramms: deutliche Reduktion der Geburtsangst sowie g~nstiger Einfluss auf die Geburtsdauer, notwendige Schmerzlinderung und verl&ngerte Stillperiode. Insgesamt hat die gezielte F6rderung der Mutter-Foetus-Bindung einen gL~nstigen Effekt auf das subjektive Erleben der Geburt.
PA.06.14 Aufbau eines Glycodelin A-ELISA und Bestimmung von Glycodelin A in Ovariaizysten und -karzinomen Speer R. 1, Bischof A. 2, Jeschke U. 2, Mylonas I. 2 Friese K. 2, Wallwiener D. 1 (1) Frauenklinik, Universit~t T0bingen, (2) Frauenklinik, Universit&t Rostock Einleitung: Das Glykoprotein Glycodelin A (GdA) wird im sekretorischen bzw. dezidualisierten Endometrium gebildet. GdA - aus Amnion isoliert - zeichnet sich durch eine einzigartige Glykosylierung aus, welche for die Funktion des GdA (Kontrazeptivit~t und die Immunsuppression) verantwortlich ist. 0ber einen quantitativen Nachweis sind RQckschl~sse auf den Zustand bzw. Differenzierungsgrad von Endometrium oder Dezidua m6glich, zus~itzlich I~i6t es sich als Tumormarker fLir gyn&kologische Malignome nutzen.Material und Methoden: Wir entwickelten eine Hybridomzellkultur, die monoklonale Antik6rper gegen GdA produziert. Mit Hilfe dieser Antik6rper und zus&tzlich polyklonaler Antik6rper gegen GdA und Peroxidase-markierten Kaninchen antiMaus-Antik6rpern war der quantitative Nachweis des Zielproteins GdA L]ber eine Antigen-Antik6rper-Reaktionskette mSglich.Ergebnisse: Mit dem neuartigen ELISA-Testkit gelang der quantitative Nachweis von GdA in Serum und Amnion schwangerer Frauen. Die Bestimmung von GdA in benignen und malignen OvarialzystenfliJssigkeiten zeigte signifikante Konzentrationsunterschiede, es zeigt sich eine ~)beraus starke GdAExpression in Ovarialkarzinomen.Diskussion: Mit dem entwickelten ELISA steht ein einfach zu handhabender, aussagekr&ftiger Test zur Verf0gung, um GdA quantitativ nachzuweisen. 0ber Abweichungen vom normalen zyklischen Konzentrationsverlauf des Gd A lassen sich Pathologika in Schwangerschaft und Menstruationszykius aufdecken, GdA kann als Tumormarker fQr gyn&kologische Malignome genutzt werden.
PA.06.15 Neoadjuvante Chemotherapie des Mammakarzinoms mit Epirubicin und T a x o l
19.27.01 Auswirkungen verschiedener Vitrifikationsmethoden auf ROS und Apoptose in humanem Ovarialgewebe
KSnig E., Warm M., Breidenbach M., Mallmann P. Uni-Frauenklinik, Universit&t zu K61n
Rahimi G. 1, Isachenko EF. 1, Sauer H. 2, Wartenberg M. 2, Isachenko V. 1, Hescheler J. 2, Mallmann P. 1, Nawroth F. 1 (1) Uni-Frauenklinik K61n, (2)Inst.f.Neurophysiologie, Uni-K61n
7iel unserer Pilotstudie war es, Ansprechen und Toxizit~t einer neoadjuvanten Chemotherapie mit Epirubicin und Taxol in Standarddosierung Qber 6 Zyklen bei Pat. mit histologisch gesichertem invasiven Mammakarzinom/= 2 cm zu Qberpr(Jfen. Insgesamt wurden die Daten von 28 Pat. ausgewertet, welche in dreiw6chigen Abst&nden eine prim&re Chemotherapie mit Epirubicin (90 mg/m2) und Taxol (175 mg/m2) erhielten. Jeweils nach 2 Zyklen erfolgte eine klinische und ultrasonographische Kontrolle des Befundes. Gleichzeitig wurden nach jedem Zyklus die h~matologischen und nichth&matologischen Toxizit&ten evaluiert. 4 Pat. (14,3 %) zeigten eine CR. Bei 19 Pat. (67,9 %) war eine PR, bei 5 Pat. (17,9 %) eine SD nachweisbar. Es wurde kein PD beobachtet. Nur 1 Pat. (3,6 %) entwickelte eine Leukopenie Grad 3. Die restliche h&matologische und nicht-h~matologische Toxizit~t war leicht bis m&Big. Die neoadjuvante Chemotherapie des Mammakarzinoms mit Epirubicin und Taxol in Standarddosierung ~iber 6 Zyklen zeigt eine gutes Ansprechen mit erhShter Rate an CR bei insgesamt guter Vertr~glichkeit. Dies sollte jedoch an grSr~eren Patientinnenzahlen best~tigt werden.
Das Ziel unserer Studie bestand in der Untersuchung eines mSglichen Zusammenhanges zwischen der Vitrifikation von humanem Ovarialgewebe und ROS sowie Apoptose. O v a r i a l g e w e b e p r o b e n wurden in verschiedenen Vitrifikationsl6sungen und Einfrierbeh~ltern vitrifiziert. Der intrazellul&re Redox-Status wurde unter Benutzung des fluoreszierenden Farbstoffes DCF gemessen. FOr die Fluoreszenz -Anregung wurde die 488 nm Linie eines ArgonLasers benutzt. Mit Hilfe der Anti-Caspase-3 markierten wir die apoptotischen Zellen. Die Fluoreszenz-Anregung erfolgte unter Nutzung der 633 nm Linie eines He-Ne-Lasers des CLSM. In den meisten Protokollen (exkl. LN2-Gas) resultierte keine signifikante Zunahme der ROS sowie der Apoptose nach der Vitrifikation/Erw&rmung. Nach unseren Untersuchungen ist die geringe ROS-Zunahme als Folge von Vitrifikation/Erw&rmung yon humanem Ovarialgewebe nicht ausreichend, um einen signifikanten Apoptose-Anstieg zu induzieren. Nur bei Verwendung von LN2-Gas konnte eine signifikante ROSErh6hung mit nachfolgender Zunahme apoptotischer Zellen beobachtet werden.
$119 G r u n d l a g e n f o r s c h u n g in der S c h w a n g e r s c h a f t s m e d i z i n III 19.27.02
Effekte yon Nitroglycerin bei der d o p p e l s e i t i g e n in vitro Perfusion humaner Plazentakotyledone - Metabolismus, Transfer, Vasodilatation Seyfarth L., Egbe A., Keutel H., Schleu&ner E., Seewald H-J. Klinik fL~r Frauenheilkunde und Gebui-tsl~ilfe, FriedrichSchiller-Universit~t Jena Mit der transdermalen Nitroglycerintherapie erSffnen sich neue therapeutische Optionen zur Therapie der vorzeitigen Wehent~tigkeit. Da bisher nur wenige Daten zur Beeinflussung des plazentaren Stoffwechs'els und Transfers in die fetale Zirkulation vorliegen, wurde dies am etablierten in-vitro Modell der beidseits perfundierten Plazenta untersucht. Methode: Wir untersuchten die Effekte von 2 pg/ml Nitroglycerin w~hrend einer vierst~ndigen doppelseitigen Perfusion an 10 isolierten plazentaren Kodelydonen von Termingeburten nach unauff&lliger Schwangerschaft entsprechend der von Schneider und Huch beschriebenen Methodik (Contr Gynecol Obstet 1985; 13: 40). Ergebnisse: In einem flow-limitierten Transfer tritt Nitroglycerin rasch Uber die Plazentaschranke Uber und wird innnehalb der ersten Stunde zu 50 % metabolisiert. Durch das freigesetzte NO werden die plazentaren Gef&l~e dilatiert. Es werden keine Nebenwirkungen auf den plaztentaren Stoffwechsel gefunden. Schlu6folgerungen: Nitroglycerin beeinflusst den plazentaren Stoffwechsel nicht, kann aber die plazentare Perfusion verbessern. Somit erscheint ein hohes Mal~ an Sicherheit hinsichtlich Plazentafunktion und fetaler Nebenwirkungen bei der Tokolyse mit Nitroglycerin gegeben.
19.27.04 Kreatin schLitzt das unreife Gehirn vor hypoxisch-isch~imischen L~isionen MiddelanisJ. 1, Vaihingler HM. 1, Mies G. 2, Wilken B. 3 Jensen A. , Berger R. (1) Universit~tsfrauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, (2) Max-Planck-lnstitut fL~r Neurologische Forschung, K61n, (3) Universit&tsklinik for P~diatrie und Neurop~diatrie, GSttingen Fragesteilung: Kausale Strategien zur Therapie des hypoxischisch~mischen Hirnschadens des Feten liegen bisher in der Perinatologie nicht vor. In der vorliegenden Untersuchung sollte ein neuroprotektiver Effekt von Kreatin auf hypoxischisch~mische L~sionen des unreifen Gehirns untersucht werden. Methode: Bei 7-Tage alten neonatalen Ratten (n=32) wurde durch linkssseitige Karotisligatur und nachfolgender Hypoxie (80 Min.) ein hypoxisch-isch&mischer Hirnschaden induziert. Tieren der Therapiegruppe (n=16)wurde vor (-64, -40,-16 Stud.) und nach (+3 Std.) dem Insult jeweils 3g Kreatin/kg KG s.c. appliziert, w~hrend die Neonaten der Kontrollgruppe (n=16) &quivalente Volumina an NaCI erhielten. Das Ausma6 des induzierten Hirnschadens wurde anhand eines makroskopischen und mikroskopischen Scores ermittelt. Ergebnisse: Die Hirnsch~den der Kontrolltiere waren vor allem im Versorgungsgebiet der A. cerebri media links Iokalisiert. Sowohl im Bereich des Cortex cerebri als auch im Hippocampusareal waren die neuronalen Zellsch~iden in den Tieren der Therapiegruppe signifikant geringer (P < 0.01). Schlul~folgerung: Die subkutane Applikation von Kreatin vor und nach dem Insult sch0tzt das unreife Gehirn der Ratte vor hypoxisch-isch~mischen L~sionen.
19.27.03 Intrauterine Endotoxin~imie (LPS): Auswirkungen auf fetale Kreislaufregulation und Neuropathologie Gamier Y. 1, Coumans A. 2, Supcun S. 1, Vaihinger HM. 1, yon Dering M. 3, Hasaart THM. 2, Jensen A. 1, Berger R. 1 (1) Universit&tsfrauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, (2) Universit~tsfrauenklinik Maastricht, Niederlande, (3) Institut fer Neuroanatomie, Ruhr-Universit&t Bochurn Fragestellung: Voruntersuchungen belegen eine schwere Einschr&nkung der fetalen Kreislaufregulation nach LPS induzierter fetaler Endotoxin&mie (Garnier et al., 2001). In der vorliegenden Studie wurde die Wirkung der systemischen LPSApplikation auf das fetale kardiovaskul&re System und neuropathologische Ver&nderungen geprQft. Methode: Unreife Schaffeten (0,7 der Tragzeit) wurden chronisch instrumentiert (n=14). Die Feten der Studiengruppe (n=8) erhielten am dritten postoperativen Tag 100 ng LPS i.v., die Kontrolltiere (n=6) eine ~quivalente Volumenmenge NaCI. Fetale Herzfrequenz (FHF), arterieller Mitteldruck (MAD) und plazentare Durchblutung (Transonic Flow probe, A. umb. com.) wurden for drei weitere Tage registriert. Zur neuropathologischen Analyse wurden die Gehirne perfusionsfixiert. Ergebnisse: FHF und MAD stiegen nach LPS um 25% bzw. 18% for eine Dauer von 12 h an (P<0,01). Die plazentare Perfusion fiel 1 h nach LPS ab (-35%, P<0,001) und erholte sich nach 12 h auf Ausgangswerte. Im Gegensatz zu den Kontrolltieren, zeigte sich nach LPSExposition eine Aktivierung der periventrikul&ren Mikroglia mit Vermehrung polymorphonukle&rer Zellen und eine vereinzeite Sch&digung der wei6en Hirnsubstanz. Schlu6folgerung: Die systemische LPS-Applikation bewirkte eine transitorische Einschr~nkung der plazentaren Perfusion mit chronischer Hypox&mie und in Einzelf~llen eine Sch&digung der periventrikul&ren Hirnregion.
19.27.05 Oligodendrocyten-Vorl~iuferstufen: Einfluss von TNFc~ und IFNy auf 0berleben und Differenzieru ng Feldhaus B. 1, DietzeI-Meyer I. 2 Jensen A. 1, Heumann R. 2, Berger R. 1 (1) Universit~tsfrauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, (2) Lehrstuhl for molekulare Neurobiochemie, Universit&t Bochum Eine aszendierende intrauterine Infektion f0hrt Uber die Freisetzung verschiedener Cytokine zu Sch~den der weir~en Himsubstanz unreifer Feten. In der vorliegenden Arbeit wurde geprUft, ob die Cytokine TNFc~ und IFN~ das 0berleben und die D i ffe r e n z i e r u n g v o n Oligodendrocyten-Vorl&uferstufen beeinflussen. Methoden: Oligodendrocyten-Vorl~uferstufen wurden fur drei Tage in Proliferations-Medium und anschliel~end in Differenzierungs-Medium gehalten. Kulturen der Therapiegruppe wurden vom Tag 1 bis 3 mit den Cytokinen TNFc~ und IFNy behandelt. Es erfolgte eine Evaluation mit TUNEL-Assays. Alterationen der Zelldifferenzierung wurden durch WesternBlots fur myelinspezifische Proteine sowie durch Immuncytochemie nachgewiesen. Ergebnisse: Die Behandlung mit TNFc~ und INFy induzierte in 11 + 2% der Zellen einen apoptotischen Zelltod. Bei den nach Cytokinexposition Uberlebenden Zellen konnten keine for die Ausdifferenzierung spezifischen Oberfl&chenantigene nachgewiesen werden. Auch blieb im Gegensatz zur Kontrollgruppe die Expression von MBP aus. Schlul~folgerung: Die Cytokine TNFc~ und INF~ induzieren bei Oligodendrozyten-Vorl~uferstufen einen apoptotischen ZeIItod und beeintr~chtigen die weitere Ausdifferenzierung dieser Zellinie.
S 120
Pr~inatal- und Geburtsmedizin 19.27.06 Wirkung von Relaxin auf die OTR Signalkaskade Friebe-Hoffmann U. 1, Chiao JP. 2 Wagner KJ. 1, Bender HG. 1, Rauk PN. 2 (1) UFK, Duesseldorf, (2) MWRI, Pittsburgh,USA Einleitung: Oxytozin (OT) und sein Rezeptor (OTR) spielen eine SchlLisselrolle in der Regulation (vor-) zeitiger Wehent&tigkeit. Relaxin (RLX), induziert im Tiermodell myometriale Relaxation durch Inhibition tier PIP2-Spaltung und damit der OTR Signalkaskade. Ziel tier vorliegenden in vitro Studie war die Evaluation des Einflusses yon RLX auf die OTR Signalkaskade in humanen Myometriumzellen (MC). Methodik: Prim&rkulturen humaner MC (n=5) wurden mit 5#g/ml RLX Liber verschiedene Zeitr~ume inkubiert. OTR mRNAExpression (rtPCR, Southern Blot), Proteinproduktion (Durchflusszytometrie) sowie Proteinbindung (1251-OVTBindungsassay) und mRNA-Expression der COX-2 (rtPCR, Southern Blot) wurden bestimmt. Ergebnisse: RLX inhibiert signifikant OTR mRNA-Expression, Proteinproduktion und -Bindungskapazit~t nach 8h bzw. 24h, stimuliert jedoch COX-2 mRNA-Expression. Diskussion: Die vorliegende Studie zeigt zum ersten Mal einen direkten Einfluss von RLX auf die OTR Signalkaskade, RLX zeigt im humanen in vitro Modell sowohl eine relaxierende als auch eine kontrahierende Wirkung fQr MC. Diese Ergebnisse decken sich mit von uns erhobenen Beobachtungen zur IL-1(3 Wirkung am humanen OTR und geben Einblick in die Komplexizit&t der am schwangeren menschlichen Uterus wirksamen Signalkaskaden. (Forschungsstipendium des MWRI, Pittsburgh, U. F-H.)
19.27.08 Natiuretische Peptid-Konzentrationen bei lUGR-Feten mit enddiastolischem Flul~verlust in der A. umbilicalis sowie deren Korrelation zum Ductus venosus Bahlmann F., Trautmann K., Neubert S., Steiner E., Peetz D., UFK Mainz Einleitung: Natiuretische Peptide sind in die kardiovaskul~re Regulation des Feten invelviert. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu prQfen, ob bei schwer wachstumsretardierten Feten mit dopplersonographischem Nachweis einer Kreislaufzentralisation Ver&nderungen der natiuretischen Peptidkonzentrationen (proANP und NT-proBNP) nachgewiesen werden k6nnen und ob die Expression von natiuretischen Peptiden mit Dopplerflu&ver~nderungen des Ductus venosus korrelieren. Methode: Bei 18 AGA-Feten, 11 IUGR- mit einem fehlenden (Zero-Flow) und 8 IUGR-Feten mit einem retrograden enddiastelischen Flu[~ (Reverse-Flow) in der A. umbilicalis wurden die natiuretischen Peptide (proANP und NTproBNP), arterielle und ven6se Blutgase sowie Laktatkonzentrationen aus der Nabelvene bestimmt. Zus&tzlich erfolgte eine dopplersonographische Beurteilung der Aorta descendes (PI), der A. cerebri media (PI, RI) und der Blutflussgeschwindigkeit des Ductus venosus (S, D, a, Vmean) sowie der daraus berechneten Indizes ((S-a)/S, (S-a)/D und (S-a)/Vmean)). Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass mit einer zunehmenden Verschlechterung der fetalen Kreislaufsituation ein kontinuierlicher Anstieg der natiuretischen Peptide resultiert. Die ANP-Konzentrationen wiesen im AGA-Kollektiv signifikant niedrigere Werte (Median 818 fmol/ml; range 508-991) auf als die Zero-Flow-Gruppe (Median 19680 fmol/ml; range 13680-25080) und die Reverse-Flow-Gruppe (Median 33880 fmol/ml; range 24365-41786). Signifikante Unterschiede konnten ebenfalls bei den BNP-Konzentrationen zwischen AGA-Kollektiv (Median 32 fmol/ml; range 25-38), ZeroFlow-Gruppe (Median 1191fmol/ml; range 908-1655) und ReverseFIow-Gruppe (Median 3063 fmol/ml; range 1281-4968) nachgewiesen werden. Erh6hte ANP-Konzentrationen korrelierten sowohl mit dem arteriellen Base Excess und den Laktatkonzentrationen als auch mit den Flussgeschwindigkeiten des Ductus venosus w~hrend der Vorhofkontraktion (a-wave) und den beiden Ductus venosus Indizes (S-a)/D und (S-a)/Vmean. FOr BNP fanden sich diesbezL)glich keine Korrelationen.
19.27.07 Analyse des h~imatopoetischen Stammzellkompartimentes aus Nabelschnurblut im Schwangerschaftsverlauf Tepper-Wessels K. 1 W a g n e r U. 1, Wessels JT. 2, Reinartz S. 1, Schlebusch H. 1, Wallwiener D. (1) Uni-Frauenklinik TEbingen, (2) Uni-Kinderklinik TL]bingen
Die zunehmende Bedeutung der Stammzellen aus Nabelschnurblut z.B. zur Organrekonstruktion oder zur h&matopoetischen Rekonstruktion nach myeloablativer Therapie erfordert genaue Kenntnisse ~ber die Verteilung einzelner Zellpopulationen im Schwangerschaftverlauf. Mit Hilfe dieser Studie wird durch 4-Farb-FACS-Analysen im Nabelschnurblut einer gesunden, ausgew&hlten Population die Zellverteilung von h~matopoetischen Progenitoren (CD34+38+; CD34+133+; CD34-38+), im Vergleich zu T-Heifer- und zytotoxischen T-Zellen (CD4+3+; CD8+3+), B-Zellen (CD19+45+) und NK-Zellen (CD16/56+CD45+) bestimmt. Bisher konnten 125 EDTA-behandelte Proben (direkt postpartal entnommen oder per NS-Punktion gewonnen) v o n d e r 18. bis zur 40. SSW untersucht werden. Sowohl die differenzierten T,B- und NK-Zellpopulationen, sowie Populationen wie NKTZellen (CD16/56+45+3+) lassen sich i3ber den gesamten untersuchten Zeitraum nachweisen. Mit dieser Studie wird ein wichtiger Beitrag zur Analyse des Expressionsverhaltens etablierter CD34+ -h~matopoetischer Precursor, als auch zur Analyse der derzeit in der Diskussion stehenden ontogenetisch fr~hen CD34+133+- oder CD133+34- Populationen neben terminal ausdifferenzierten Lymphozyten aus Nabelschnurblu! geleistet. T-W,K. ist gef6rdert durch FORTONE Projektnr.: F.1241249.2
19.27.09 Erfolgreiche Kryokonservierung humaner Spermien durch direktes Eintauchen in fKissigen Stickstoff (Vitrifikation) ohne Kryoprotektivum Nawroth F. 1, Isachenko V. 1, Dessole S. 2 Rahimi G. 1, Mallmann P. ~ Isachenko E. 1
(1) Uni-Frauenklinik K61n, (2) Uni-Frauenklinik Sassari, Italien Ziel unserer Studie war die Untersuchung des Einflusses der Vitrifikatien (Einfriergeschwindigkeit-10000°C/rain) ohne K r y o p r o t e k t i v u m auf Sperrnien im Vergleich zum konventionellen langsamen Einfrieren. Weiterhin sollte die F&higkeit vitrifizierter/erw&rmter Spermien zur in-vitro Fertilisation (IVF) von humanen Oozyten getestet werden. FUr die Vitrifikation wurden Kupferschlingen direkt in flLissigen Stickstoff getaucht. Die progressive Motilit&t pr~parierter Spermien war nach konventionellem Einfrieren/Auftauen mit Kryoprotektivum signifikant niedriger als nach Vitrifikation/Erw&rmung ohne Kryoprotektivum. Die Morphologie differierte nicht signifikant. Das konventionelle Einfrieren ohne Kryoprotektivum fQhrte zu einer signifikanten Reduktion der untersuchten Parameter. Ohne Kryoprotektivum vitrifizierte/erw&rmte pr~parierte Spermien fLihrten zu einer regelrechten Fertilisierung und Blastozysten-Entwicklung. Die Vitrifikation humaner Spermatozoen ohne Kryoprotektivum erscheint m6glich und k6nnte zu einer erheblichen Reduzierung des Laboraufwandes fEhren.
S 121 Maternale und fetale Schwangerschaftsrisiken
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19.27.10 Bedeutung des Stickstoffmonoxid-Systems fLir die fetale Herzkreislauf-Regulation im Sauerstoffmangel Supcun S. 1, Gamier Y. 1, Coumans A. 2 Jensen A. 1, Hasaart THM. 2, Berger R. 1 (1) Universit&tsfrauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, (2) Universit&tsfrauenklinik Maastricht, Niederlande Fragestellung: Die Bedeutung von Stickstoffmonoxid (NO) in der Regulation des Herzkreislauf-Systems wurde durch pharmako-logische Blockade der NO-Synthase mit Nitro-LArginin-MethyI-Ester (L-NAME) vor, w&hrend und nach intrauteriner Asphyxie untersucht. Methodik: Unreife Schaffeten (0.7 der Tragzeit) wurden chronisch instrumentiert (n=12). Nach Kontrollmessungen von Blutgasen, arteriellem Mitteldruck (MAD), fetaler Herz-frequenz (FHF) und Organdurchblutung (Mikrosph&renmethode) erhielten die Tiere der Studiengruppe (n=6) L-NAME (30 mg bolus, 6 mg/Min, per cont.) (t -75 Min.). Nach 75min0tiger Kontrollperiode wurde eine 2-min0tige Asphyxie induziert. Die Messungen wurden vor, w&hrend und nach Asphyxie wiederholt. Ergebnisse: Die Applikation von LNAME bewirkte unter normox&mischen Bedingungen einen Anstieg des MAD (+36%; P<0,01) und einen Abfall der FHF (17%; P<0,05). L-NAME reduzierte die plazentare (-67%; P<0,01), kardiale (-44%; P<0,01) und periphere Organdurchblutung (Carcass -63%; P<0,01) in diesem Zeitraum signifikant. Der nach Asphyxie beobachtete Anstieg der zerebralen Perfusion wurde dutch L-NAME anta-gonisiert. Schlu&folgerung: Die Inhibition der NO-Synthase induzierte eine systemische und umbilikale Vasokonstriktion. NO vermittelt den in Folge von Sauerstoffmangel beobachteten Anstieg der zerebralen Durchblutu:ng. NO hat eine zentrale Bedeutung for die Regulation der Plazenta- und Organperfusion bei unreifen Schaffeten.
13.04.01 Keine Alteration des MineralocorticoidRezeptors bei Patientinnen mit schwangerschaftsinduzierter Hypertonie Schmider A. 1, Wirsing M. 2, Reles A. 1, Dudenhausen JW. 2 (1) Abt. f. Gyn und Geburtshilfe, Charite, Campus Virchow-Klinikum, (2) Klinik fiJr Geburtsmedizin, Charit6, Campus Virchow-Klinikum Zielsetzung: Eine neu identifizierte Missense Mutation des Mineralocorticoid Rezeptor Gens an Codon 810 (Ser-Leuc) wurde in einer Familie mit fr{Jher Manifestation einer essentiellen Hypertonie identifiziert. Diese Mutation f0hrte bei 3 betroffenen Frauen zu einer exazerbation der Hypertonie in der Schwangerschaft. Durch ver&nderte Terti~rstruktur des Rezeptors kann neben dem physiologischen Agonist Aldosteron auch Progesteron eine Aktivierung auslSsen. Ziel unserer Studie war es, die Bedeutung der $810L Mutation des Mineralocorticoid Rezeptors aan einem Kollektiv von Patientinnen mit schwangerschaftsinduzierter Hypertonei (SIH) zu untersuchen. Methode: 38 Patientinnen mit SIH wurden in die Studie eingeschlossen. Es erfolgte die DNA Extraktion aus Leukozyten. Mittels PCR und automatischer Sequenzierung wurde das Econ 6 auf die $810L Missense Mutation hin untersucht. Anamnesedaten zu famili~ren und kardiovaskul~ren Risikofaktoren wurden mittels Fragebogen erhoben. Schwangerschaftsverlauf und Ausgang wurde dokumentiert. Ergebnisse: Es wurden 33 Patientinnen mit SIH und 5 Patientinnen mit Exazerbation einer pr&existenten Hypertonie untersucht. Bei keiner der Patientinnen liel~ sich die Punktmutation an Codon 810 nachweisen. Schlul~folgerung: Die $810L Missense Mutattion schein keine zentrale Rolle in der ,~tiologie der SIH zu spielen.
13.04.02 Zusammenhang zwischen plazentarem Wachstumshormon (hGH-V) und Gestationsdiabetes (GD)
13.04.03 Kombinierte sozialp~idagogisch gyn~ikologische Betreuung opiatabh~ingiger Schwangerer
Friess SC. 1 Schiessl B. 2 Bidlingmaier M. 1 Wu Z. 1 Kirk SE. 3, B'uchinger P. 2,'Strasburger CJ. 1 ' (1) Medizinische Klinik, (2) I. Frauenklinik, Klinikum der LMU - Innenstadt MfJnchen, (3) University of Virginia, USA
Nagel M., Siedentopf J-P., Casteleyn S., Wolf Chr., B(Jscher U., Dudenhausen JW. Infektionsambulanz, Klinik for Geburtsmedizin, Charite CampusVirchow-Klinikum
In 5-6% der F&lle kommt es in der Schwangerschaft (SS) zu der Entwicklung eines GD. Da hGH-V eine Rolle im Glukosestoffwechsel (GSW) w~ihrend der SS zugesprochen wird, nahmen wir eine prospektive, Iongitudinale, klinische Studie vor, bei welcher wir bei Patientinnen ohne GSWStSrungen (norm*, n = 47) und bei Patientinnen mit GD (n = 34) alle vier Wochen Blut abnahmen. WAhrend dem 2. Trimenon besteht kein gro&er Unterschied in den metabolischen Parametern der beiden Gruppen: hGH-V, BMI (n.s.). Im 3. Trimenon ist ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Kollektiven zu erkennen, hGH-V: GD 13.19 + 9.88 ng/ml vs. norm 9.7 + 3.61 ng/m; p < 0.002. BMI: GD 30.06 + 5.15 kg/m2 vs. norm 27.31 + 3.97 kg/m2; p < 0.0001. IGF-I: GD 268.24 _+ 92.47 ng/ml vs. norm 230.92 + 90.84 ng/ml; p < 0.002. Auch die HbAlc-Werte stiegen signifikant hSher bei Patientinnen mit GD (5.44 + 0.43 %) vs. norm (5.17 + 0.45 %) (p < 0.0001). Die signifikante Korrelation zwischen hGH-V und dem BMI (R2 = 0.424, p < 0.0001) unterst0tzt die Bedeutung von hGH-V im GSW w&hrend der SS. Die Untersuchungen weisen auf einen Zusammenhang zwischen hGH-V und dem GSW in der SS hin. Dabei fSrdert hGH-V 0ber seine insulinantagonistische Wirkung die Manifestation eines GD.
Seit 1987 besteht eine interdisziplin~re Sprechstunde zur Betreuung von opiatabh~ngigen Schwangeren. Gemeinsam betreuen eine Sozialarbeiterin und ein Arzt/eine ,&rztin unter anderen ca. 40 opiatabh&ngige Schwangere pro Jahr. Neben der g e b u r t s m e d i z i n i s c h e n Betreuung wird eine Substitutionsbehandlung und ggf. Reduktion der Substitutionsdosis bis bin zum kompletten Entzug angeboten. Die sozialp&dagogische Betreuung dient in erster Linie dem Aufbau eines Betreuernetzwerkes, das die Entlassung des Kindes zur Mutter erm6glichen soil ohne unn6tige Risiken einzugehen. Die aktuelle Auswertung der Jahre seit 1998 bezieht sich auf die Schwangerschaftsverl&ufe von zZt. (28.02.2002) 130 Patientinnen. Die im Median 28 Jahre alten Patientinnen stellten sich in der 21. SSW vor. 17 dieser Patientinnen waren HIV-infiziert, 87 kamen aus einer geregelten Substitution, die seit 20,5 Monaten bestand. Ergebnisse: Im Median wurden 2760 g schwere Kinder in der 39. SSW geboren. Kinder, die wegen Entzugssymptomen behandelt werden mul~ten, hatten einen medianen Finneganscore yon 16. Die postnatale Liegedauer betrug 15 Tage, wobei jedoch auch die Kinder HIVpositiver M0tter eingeschlossen sind. Die detaillierte Auswertung beinhaltet auch Vergleiche zwischen den verschiedenen Substitutionsmitteln.
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Pr~inatal- und Geburtsmedizin 13.04.04 Thrombophilie-Gene und der ungekl~irte intrauterine Fruchttod Hefler LA. 1, Jirecek S. 1, Heim K. 2, Mayerhofer K. 1, Zeillinger R. 1, Husslein P. 1, Tempfer CB. 1 (1) Abt. Gyn~ikologie und Geburtshilfe, Universit&t Wien, (2) Universit&tsfrauenklinik Innsbruck Polymorphismen in Thrombophilie-Genen wurden mit schwangerschaftsspezifischen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Rezente Daten zeigen eine signifikante Korrelation zwischen Inzidenz von ungekl&rtem intrauterinem Fruchttod (IUFT) und Polymorphismen im Faktor V und Prothrombin Gen. Ziel der vorliegenden Multicenter Studie ist es die mSgliche klinische Bedeutung von Polymorphismen in Thrombophilie-Genen beim IUFT zu kl&ren. Mittels "on-site" PCR-Technik wurden Polymorphismen im Factor V Leiden, Factor II, Prothrombin, MTHFR, betaFibrinogen, PAl-l, Factor XIII, GPIIla, HFE C282Y, Apolipoprotein B, und Apolipoprotein E2/E3/E4 Gen bei 44 Frauen mit stattgehabtem IUFT und 94 gesunden Frauen evaluiert. Die pr&limin~re Auswertung zeigte keinen Zusammenhang zwischen der Inzidenz von Polymorphismen in Kandidatengenen der Thrombophlie und dem Auftreten von IUFT. Subgruppenanalysen, Interaktionsberechnungen und die weitere Patientenrekrutierung bleiben abzuwarten. Unsere grol~e Multicenter-Studie konnten rezente Daten bez0glich des Auftretens yon Polymorphismen in Thrombophilie-Genen bei Frauen mit IUFT nicht best&tigen. Eine klinische Konsequenz ergibt sich daher nicht.
13.04.06 Oxidativer Stress (Glutathion und gesamtantioxidative Kapazit~t) in der Pathophysiologie der Pr~ieklampsie Schulz M. 1, Fr0hauf J. 2, Chiwora FM. 4, Wacker J. 3, Bastert G. 1 (1) Univ.-Frauenklinik Heidelberg, (2) Univ.-Frauenklinik Mannheim, (3) Frauenklinik, Bruchsal, (4) Dept. OB/GYN, Bulawayo Einf0hrung: Oxidativer Stress hat bei der Pathophysiologie der Pr~eklampsie eine zentrale Rol[e. Wir f0hrten eine prospektive Studie durch, um Marker von oxidativem Stress und den Zeitpunkt ihres Ansprechens herauszuarbeiten. Methodik: Durch das erste Studienprotokol[ wurden mittels einer prospektiven Untersuchung die Glutathionspiegel und die gesamt-antioxidative Kapazit&t im Serum Schwangerer, die ein erh6htes Risiko for eine Pr&eklampsie hatten, untersucht. Im zweiten Protokoll wurden pr~eklamptische Schwangere mit einem angepassten Normalkollektiv verglichen. Ergebnisse: Wir konnten bei pr&eklamptischen Frauen eine signifikant erh6hte gesamtantioxidative Kapazit~t feststellen, wobei sich in der prospektiven Studie kein Unterschied zeigte. Hinsichtlich der Glutathionspiegel war eine deutliche Erniedrigung bei den sp&ter pr&eklamptischen Frauen i. V. zum Kontrollkollektiv nachzuweisen. Diskussion: Bei pr#,eklamptischen Patientinnen konnte eine deutliche Gegenregulation festgestellt werden, die sich durch eine Erh6hung der antioxidativen Serum-Kapazit~t zeigte. Bei Patientinnen, die zu einem sp&teren Zeitpunkt eine Pr#.eklampsie entwickelten, war diese Gegenregulation noch nicht nachweisbar. Jedoch zeigte sich hier eine signifikante Erniedrigung von Glutathion, einem sehr sensitiven Parameter for oxidativen Stress.
13.04.05 Das Antidepressivum Mirtazapin (Remergil) i.v. als Behandlungsoption der therapieresistenten Hyperemesis gravidarum? Erste Ergebnisse Pantlen A. 1, Dorn C. 2, Rohde A. 1 (1) Gyn&kologische Psychosomatik, (2) Gyn&kologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Zentrum Kir Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universit&t Bonn 1. Fragestellung: Kann die therapieresistente Hyperemesis gravidarum (Hg) durch ein Antidepressivum (Mirtazapin Remergil) mit noradrenerger und spezifisch serotonerger antagonistischer Wirkung behandelt werden? 2. Methodik: Eine 33-j&hrige Frau in der 15. SSW wird bei therapieresistenter Hg erstmalig mit Remergil i.v. behandelt. Die Pat. hat in 11 Wochen trotz aller Therapieversuche 12kg Gewicht verloren, eine orale Medikation war nicht mehr m6glich (ZVK-Anlage). Aufgrund der Schwere der Hg forderte die Pat. einen Schwangerschaftsabbruch, obwohl es sich um ein Wunschkind handelte. Die antiemetische Wirkung von Remergil wird 0ber die postsynaptische Blockade der 5HT3-Rezeptoren vermittelt. 3. Ergebnisse: Nach Aufkl&rung der Pat. wurde erstmals der Versuch unternommen, Remergil 6mg i.v./Tag zu verabreichen. Unter dieser Therapie stagnierten Ubelkeit und Erbrechen. Am Tag 3 war die Umstellung auf Remergil oral m6glich (15mg/-rag). Nach 14 Tagen konnte die Pat. in gutem k6rperlichen und psychischen Zustand nach Hause entlassen werden und 3 Wochen sp&ter konnte Remergil abgesetzt werden. Die Pat. blieb beschwerdefrei und entband in der 37. SSW ein gesundes Kind. Das follow-up im Hinblick auf die Entwicklung des Kindes war unaufffillig. 4. Schlussfolgerung: Unter sorgf<iger Nutzen-Risiko-Abw&gung kann dami Remergil (Mirtazapin) im Einzelfall eine Behandlungsoption bei therapieresistenter Hyperemesis gravidarum sein.
13.04.07 ZurfJckgezogen
S 123 Maternale und fetale Schwangerschaftsrisiken
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13.04.08 Ultraschallgesti.itzes WehenLangzeitmonitoring - Sono-Tokographie Junghanns A. 2, SchleuBner E. 1, Friedrichs A. 2 Seewald H-J. 1 (1) Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universit&t Jena, (2) friendly-sensors AG Jena Die Messung der Dehnung der Bauchdecken 0ber dem sich kontrahierenden Uterus ist ein neuer Ansatz zur noninvasiven Wehenregistrierung, die auf einer ultraschallgesh3tzten Entfernungsmessung beruht (SONO-TOKO-GRAPHIE). Dazu werden zwei Sensorenpaare, bei denen jedes aus Sender und Empf&nger besteht, mittels EKG-Kleberingen in horizontaler und vertikaler Anordnung um den'Bauchnabel appliziert. Die Messung erfolgte mit einer Abtastfrequenz von 10Hz und einer r~umlichen Aufl6sen yon 0,3 mm. In der vertikalen Sensorausrichtung tritt bei einer Wehe mit der Aufrichtung des Uterus eine Vergr61&erung des Sensorabstandes auf. Demgegen0ber verk0rzt sich die Distanz zwischen dem hodzontalen Sensorpaar als Ausdruck der Verkleinerung des kontrahierten Uterus. Ein daraus berechnetes Differenzsignal bildet den Kontraktionsverlauf in hoher Stabilit~t ab und stellt den direkten Vergleich zu der ~blicherweise erfassten Wandspannungs&nderung dar. In kontinuierlichen Messungen 0ber 12 Stunden ohne Mobilit&tseinschr&nkungen for die Schwangeren ist eine den etablierten indirekten Methoden gleichwertige Wehenregistrierung ab der 21. SSW mSglich, die jedoch von bewegungsabh~ngigen St6rungen weniger beeinflusst ist. In der Perspektive kSnnen so Langzeitregistrierungen der uterinen Aktivit&t auch unter ambulanten Bedingungen durchfLihrt und Wehenprofile 0ber 24 Stunden elektronisch aufgezeichnet und ausgewertet werden.
PA.03.01 Konservative vs. chirurgische Behandlung extremer Myome in tier Schwangerschaft Summerer-Moustaki M., Hasbargen U., Anthuber S., L6hrs T., Hepp H. Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Grosshadern, Klinikum der Universit~t M0nchen Schwangerschaften (SS) bei Uterus myomatosus sind mit deutlich erh6hten Risiken wie Abort, Plazental6sung, vorzeitigem Blasensprung, vorzeitiger Wehent&tigkeit, degenerativer Ver~nderung in den Myomen, postpartaler Blutung und fetaler Fehlbildung assoziiert. Das Standardvorgehen ist konservativ mittels Schonung, Iokaler K0hlung sowie antiphlogistischer und analgetischer Therapie. Bei Versagen dieser Therapie und subser6ser bzw. intramuraler Lokalisation der Myome muB eine chirurgische Intervention erwogen werden. Wit berichten 7 F&lle mit Myomen 10 cm im Durchmesser und Prolongation der SS bis in die Lebensf~higkeit der Kinder. Bei zwei M0ttern wurde w~hrend der SS eine chirurgische Myomreduktion durchgefQhrt, fLinf SS konnten dutch station&re konservative Mal~nahmen stabilisiert werden. Alle Frauen wurden durch prim~ren Kaiserschnitt entbunden innerhalb der Frehgeburtlichkeit entbunden. Eines der Kinder zeigte eine Amelie. Extremit~tenfehlbildungen sind mit Uterus myomatosus assoziert. Eine Schwangerschaft kann auch~ bei extremen Uterus myomatosus unter intensiver Therapie bis hin zur chirurgischen Intervention erfolgreich verlaufen und ist keine obligate Indikation zum Schwangerschaftsabbruch.
13.04.09 Vergleich der K6rperzusammensetzung von Gestationsdiabetikerinnen und stoffwechselgesunden Schwangeren mit normalem pr~igravidem BMI Wolf C., Nowitzki K., BL~hling KJ., Dudenhausen JW. Klinik for Geburtshilfe, Charite - Humboldt Universit&t Berlin Fragestellung: Unterscheiden sich Gestationsdiabetikerinnen von stoffwechselgesunden Schwangeren mit normalem Body Mass Index (BMI) vor der Schwangerschaft hinsichtlich der KSrperzusammensetzung im 3. Trimenon? Methoden: Es wurden konsekutiv 30 in der Diabetessprechstunde des Klinikums betreute Gestationsdiabetikerinnen (GD) und 17 stoffwechselgesunde Schwangere (NS) mit einem AusgangsBMI von 20-26 kg/m2 mit der Bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) gemessen. Es wurden das Gesamtk6rperwasser (TBW), die Lean Body Mass (LBM), die Body Cell Mass (BCM) und die Extra Cellular Mass (ECM) errechnet. Ergebnis: Der BMI betrug bei GD 27,9 kg/m 2 (Vorschwangerschafts-BMI 22,8) und bei den NS 27,5 (Vorschwangerschafts-BMI 22,4). Es konnte eine Gewichtszunahme bis zur Untersuchung von 11,7 kg (GD) und 11,8kg (NS) gemessen werden. Das prozentuale TBW betrug 46,9% for die GD und 46,5% f~r die NS, die LBM 61% fLir die GD und 64% fOr die NS, der BCM betrug 31% for GD und 32% for NS, die ECM ergab 30% fL]r GD und 32% for NS. Keine signMkanten Unterschiede. Zusammenfassung: Die beiden Gruppen unterscheiden sich nicht hinsichtlich KSrperzusammensetzung und Gewichtszunahme. Dies kSnnte an der medizinischen Betreuung mit t&glichen Zuckerspiegelkontrollen, Di~tberatung und gegebenenfalls Insulineinstellung liegen.
PA.03.02 Schwere Pr~ieklampsie assoziiert mit einem Parvovirus B19 getriggerten BallantyneSyndrom von Versen F., Bartz C., Haensel A., Klein B., Rath W. Klinik for Gyn. & Geburtshilfe; RWTH Aachen
Hintergrund: Das Ballantyne-Syndrom (B-S), Triple-EdemaSyndrome oder SpiegeI-Syndrom ist charakterisiert durch das Auftreten von fetalem Hydrops unterschiedlichster Genese mit nachfolgendem plazentarem und mLitterlichem Hydrops. Dies ist der erste Fallbericht einer ,,echten" Pr&eklampsie in Zusammenhang mit einem B-S. Fallbericht: Eine 36j. 2G1P wurde in der 26+2. SSW aufgrund kurzfristiger Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, ausgepr~gter ~)dembildung und Hypertonus aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt fand sich erstmals eine Proteinurie. Im Ultraschall zeigte sich ein fetaler Hydrops und eine hydropische Plazenta. Im Labor fand sich eine Thrombopenie (109 G/I), ein Haptoglobin < 0,3 g/I und ein ~HCG von 904215 U/I. Das TORCH-Screening zeigte kein akute Infektion. Innerhalb von 48 Stunden kam es zu einer Exazerbation der Pr~eklampsie mit silentem CTG. Es wurde ein Neugeborenes von 1200g mit generalisiertem Hydrops (Apgar 3/6/9; NSapH 7,26) entwickelt. Beim Kind wurde eine akute Parvovirus B19 - Infektion durch virale PCR nachgewiesen. Die anurische pr&eklampt. Situation der Mutter erholte sich binnen einer Woche. Bei ihr land sich ein niedriger Titer des Parvovirus B19-Genoms. Fazit: Die for das B.S. typischen extrem erhShte ~HCG-Spiegel spiegeln die persist. 0beraktivit&t des Syncytiotrophoblasten wieder, die fer die Pathogenese der Pr&eklampsie in diesem Fall eine maBgebliche Rolle gespielt haben d~)rfte.
S 124 Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA.03.03 Fetale Rhesus Blutgruppendiagnostik in per.ven6sern Blut schwangerer Frauen
PA.03.04 Extraamniale fetale Pulsoxymetrie zur intrapartalen Messung der SauerstoffS~ittigung
D6scher A., Gnoth S., M011er TH., Hundhausen T., Schunter F., Petershofen EK. Molekulare Diagnostik, DRK Blutspendedienst Oldenburg
BAuerle M. 1, Kleiber S. 1, Flock F. 1, Hasenburg A. 2 W~irstlein R. 2, Watermann D. 2, Kieback DG. 2, Grab D. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik UIm, Universit&t UIm, (2) Universit~ts-Frauenklinik Freiburg, Universit~t Freiburg
Einleitung: Irregul&re Rhesus-AntikSrper in Rhesus-negativen Frauen k6nnen in der Schwangerschaft zur Erythroblastose f0hren. In diesen F~llen ist die Kenntnis der fetaien Blutgruppe for eine Risikoabsch&tzung von Vorteil. AIs Alternative zur sicheren aber komplikations-tr&chtigen Amnioncentese kann seit einiger Zeit auch eine pr&natale BG-Bestimmung aus peripher-ven6sem Blut durchgef0hrt werden. Methode: Aus EDTA-antikoaguliertem Plasma wurden inzwischen 240 chromosomale DNAs (fetale DNA suspendiert in maternaler DNA) extrahiert. Unter Verwendung fluoreszenzmarkierter Primer erfolgte entweder (I) die Auswertung durch Reai-TimePCR in einem ABI SDS 7700 oder (11) die Amplifikation plus Kapillar-elektrophorese und Fluoreszenzlicht-Detektion in einem ABI 310(Prism). Molekular-genetische Ergebnisse wurden abgeglichen mit postpartal erhobenen serologischen Befunden der Neonaten und/ oder PCR-Ergebnissen aus AmniocytenzelI-DNA. Ergebnisse: Eine Detektion erfolgte je nach Fall for RHD-Exone 3, 7, 10, Intron IV bzw. den Polymorphismen for C, c, E, e. Kontrolluntersuchungen fanden in den meisten F~llen 1-2 Wochen sp&ter statt. Positive Amplifikationen waren spezifisch und waren mit den postpartal gewonnenen serologischen Ergebnissen konkordant. PCRAmplifikationen mit Material aus der 16. bis 20. SSW konnten erfolgreich durchgef0hrt werden, waren jedoch in Einzelf&llen abh&ngig vonder variabel messbaren fetalen DNA im Plasma der Schwangeren.
ZIEL: In dieser prospektiven bizentrischen Studie wurde die Wertigkeit der extraamnialen fetalen Pulsoxymetrie untersucht.METHODEN: Mittels eines flexiblen Sensors (OB Scientific) wurde bei 100 Geb~renden kontinuierlich die fetale Herzfrequenz und SpO2 bis zur Geburt abgeleitet. ERGEBNISSE: Die mittlere Gesamtliegedauer des Sensors betrug 336,2 Min., die Liegedauer nach dem Blasensprung 120,2 Min. und die SpO2-Aufzeichnungsdauer 165,5 Min. (58,4% der Gesamtliegedauer). Bei intrapartalen Blutgasanalysen (BGA) war der mittlere arterielle pH 7,31 (7,20-7,35), die SpO2 51,4% (27%-90%)und der arterielle BE -4 (-0,7- -10,7). Der mittlere arterielle Geburts-pH und BE betrug 7,24 (7,03-7,41) und -6,5 (0,3- -19,5). Korrelationen der SpO2 Werte mit den pH-Werten der intrapartalen BGAs ergab in 3 F~llen (n=36) pH-Werte 7,29 bei SpO2-Werten bei 30%. Die SpO2 zeigte in 11 F~lien (n=20)Werte 30% bei pH-Werten nach der Geburt <7,20 und in allen 20 F&llen 30% bei 5-MinutenApgar-Werten 7. SCHLUSSFOLGERUNG:Die mittlere SpO2 Aufzeichnungsdauer betrug 58,4% der Gesamtliegedauer und lag in 35 F&llen 70% bzw. in 20 F&llen 80%. Die SpO2 Aufzeichnungsdauer ist damit ausreichend hoch und steigerte sich rasch innerhalb einer steilen Lernkurve. Die intrapartalen BGAs und die 5-Minuten Apgar-Werte korrelierten gut mit den SpO2-Werten. Die fetalen Pulsoxymetrie zeigt erste vielversprechende Ergebnisse und bedarf der weiteren Evaluation.
PA.03.05 Neue Perspektiven in der intrauterinen 0berwachung mittels fetalem Magnetencephalogramm i Schauf B. , Brucker S. , Preissl H. 2, Lowery C. 3, Birbaumer N. 2, Aydeniz B. 1, Wallwiener D. I (1) Frauenklinik, Universit&t T0bingen, (2) Inst. for Med. Psychologie und Verhaltensneurobiologie, Universit&t T0bingen, (3) University of Arkansas, Department for Obstetrics and Gyn., Little Rock, USA Fragestellung: Bis heute ist es trotz intensiver Forschung und Uberwachung nicht gelungen, die Rate an hirngesch~digten Neugeborenen entscheidend zu senken. Eine 0berwachung der neuronalen Integrit&t des heranwachsenden Feten ist bis heute nicht m6glich. Es wird ein neu entwickeltes Ger&tes vorgestellt, mit dem intrauterin die fetale neuronale Funktion erfasst werden kann. Methodik und Ergebnisse: Mit der Aufzeichnung des fetalen Magnetencephalogrammes (fMEG) kann erstmals mit einem speziell for die Erfordernisse der Geburtshilfe entwickelten System eine Aussage zur fetalen Hirnfunktion getroffen werden. Die biomagnetischen Signale, die von Mutter und Fetus erzeugt werden, werden registriert und aus diesen das fMEG extrahiert. Es werden erste Ergebnisse und sich daraus ergebende Fragestellungen pr&sentiert. Schlussfolgerung/Ausblick: Mit dem fMEG kSnnte ein Einblick in die Entwicklung der cerebralen Funktion w~hrend der fetalen intrauterinen Entwicklung gewonnen werden. Neue zukunftsweisende 0berwachungskriterien kSnnten erstmals die Sicherung der normalen cerebralen Entwicklung gew&hrleisten und gleichzeitig einen neuen Parameter for die 0berwachung yon zerebral bedrohten Feten darstelten.
PA.03.06 Zur0ckgezogen
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PA.03.07 Der Einfluss wachstumsdeterminierender Faktoren bei Risikoschwangerschaften Wollschlaeger K., Weise W. Universit&tsfrauenklinik Magdeburg Das Auftreten eines Gestationsdiabetes und die Entwicklung einer fetalen Makrosomie sind oft das erste- Hinweiszeichen fur eine gestSrte Glukosetoleranz und stellen damit ein erhShtes Risiko fur die Entwicklung eines manifesten Diabetes mellitus dar. Ziel unserer Untersuchung soil es sein, den Einfluss wachstumsdeterminierender Faktoren (Insulin, 'Leptin, IGF, Fruktosamin, C-Peptid, H b A l c ) i m Nabelvenenblut bzw. im venSsen Blut bei Risikoschwangerschaften (Gestationsdiabetes n=53; fetale Makrosomie n=§6) zu analysieren und mit einem Vergleichskollektiv (n=49) zu korreli6ren. Eine SchlL)sselrolle bezQglich des gest6rten Glukosestoffwechsels kommt dem Insulin zu. Eine Hyperinsulin~mie konnte signifikant h~ufiger beim Gestationsdiabetes bzw. bei der fetalen Makrosomie nachgewiesen werden. Ebenfalls ergaben sich in beiden Risikogruppen erhShte C-Peptidwerte, die Aussagen bezSglich der Suffizienz der Stoffwechselsituation zulassen. Korrelationen zum Gewicht und somit eine wachstumsmodulierende Rolle kommen dem Leptin sowie dem IGF zu. Bez~glich Fruktosamin-und HbAlc-Werten waren keine Unterschiede nachweisbar.
PA.03.09 Ph~iochromozytom. Eine seltene Differentialdiagnose der Hypertonie in der Schwangerschaft Beck A. 1, Bauer W. 2, Pitzl H. 3 Debus G. 1 (1) Abteilung for Gyn&kologie und Geburtshilfe, Krankenhaus M0nchen Neuperlach, (2) Abteilung for AIIgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Krankenhaus ML~nchen Neuperlach, (3) Institut for Pathologie, Krankenhaus M(Jnchen Neuperlach Ph~ochromozytome werden in der Schwangerschaft selten diagnostiziert. Das fetale und das m~tterliche Outcome h&ngen von einer fr(Jhzeitigen Diagnosestellung ab. Eine 29 j. Gill P0 stellte sich in der 35. SSW mit arteriellem Hypertonus und (~demen vor. Bei V.a. EPH-Gestose wurde eine Magnesiumund Nepresoldauerinfusion begonnen, der Blutdruck stabilisierte sich bei 160/100 mmHg. Fetaler Doppler und CTG waren unauff&llig, der RI in beiden Aa. uterinae erhSht. Wegen Oligo-Anurie wurde 2 Tage nach Aufnahme die Indikation zur prim~ren Sectio gestellt. Nach komplikations!oser Sectio kam es im Rahmen der intensivmedizinischen Uberwachung zu wiederholten hypertonen Krisen, die erst mit einem AIpharezeptorenblocker (Dibenzyran)beherrschbar waren. Das CT Abdomen zeigte einen hochvaskularisierten Nebennierenrindentumor von 4 cm Durchmesser, das CortisolTagesprofil ergab erhShte Werte. Nach weiterer Vorbereitung mit Dibenzyran 2x5 mg/die erfolgte 25 Tage nach Sectio die laparoskopische Adrenalektomie rechts, die Histologie best&tigte ein Ph&ochromozytom. Fazit: Bei persistierendem arteriellen Hochdruck in der Schwangerschaft sollte auch an seltene Differentialdiagnosen wie das Ph&ochromozytom gedacht werden.
PA.03.08 Zurn Benefit der antenatalen Diagnose einer lUGR Riehn A., Kotulla C. Universit&ts-Frauenklinik Dresden Es wurde geprLift, ob die antenatale Diagnose einer IUGR mit nachfolgendem biophysikalischen Monitoring die fetale und neonanatale Prognose untergewichtiger Kinder ver-bessert. Dazu wurden 336 Kinder mit Geburtsgewichten <10. Perzentile des Gestationsalters, 3 Gruppen (UG) zu-geordnet. UG 1: Kinder, deren IUGR nicht antenatal fest-gestellt wurde und daher kein gezieltes antenatales Moni-toring erfolgte (n = 126). UG 2: Die IUGR wurde antenatal diagnostiziert. Das antenatale Monitoring wurde durchge-fLihrt (n= 129). Ein zus~tzlicher Untersuchungsarm, UG 3, schlief&t Kinder ein, deren IUGR nicht antenatal diagnos-tiziert wurde, die aber wegen materner Erkrankungen intensiv antenatal ~Jberwachtwurden (n = 81). In UG 1 wurden h&ufiger sekund~re operative Entbin-dungen wegen fetal distress durchgefOhrt. Das fetal out-come wurde durch intensive antenatale Zustandsdia-gnostik und rechtzeitige Entbindung (UG 2 und 3) verbes-sert. Kindliche und m~tterliche Risiken in den UG 2 und 3 f(ihrten zu einer hSheren Fr~hgeburtenrate. Bei Kindern entsprechenden Gestationsalters erfolgten in UG 1 h~ufiger Verlegungen auf eine neonatologische ITS als in den UG 2 und 3. Schwere Komplikationen in der Neonatal-periode waren von der kindlichen Reife und der Zuordnung zur UG 1 abh&ngig. Durch integrierte antenatale Zustandsdiagnostik und Wahl eines optimalen Entbindungszeitpunktes und -modus gelingt es, das fetal outcome und die Fr0hmorbidit~t yon IUGR-Kindern zu verbessern. Bei extremer FrLJhgeburtlichkeit sind die fetalen Risiken und neonatalen Probleme gegeneinander abzuw~gen.
PA.03.10 Schwangerschaftsprolongation trotz Eklampsie - ein Fallbericht von Bismarck F., Kuschel B., Ostermayer E., Schneider K T M , Fischer T. Frauenklinik, Technische Universit&t ML~nchen Die generelle Therapieempfehlung bei Eklampsie ist die zSgige Entbindung nach initialer klinischer Stabilisierung. Fallbericht: Eine 28-j&hrige Gravida I wurde in der 27+4 SSW nach einem eklamptischen Anfall aufgenommen. Bei Aufnahme waren die Blutdruckwerte erhSht und es bestand eine signifikante Proteinurie. Initial erhielt die Patientin 2g Magnesium als Bolus, danach eine Dauermedikation von 1,5g/h, gleichzeitig erhiett sie Nifedipin i.v. und RDS-Prophylaxe. Die Biometrie zeigte einen wachstumsretardierten Feten, fetale Dopplerwerte waren normal, Aa. uterinae bds. zeigten eine WiderstandserhShung mit einseitig angedeutetem Notch. Anamnestisch und klinisch gab es keine Hinweise auf eine pr&existente Hypertonie oder Epilepsie. Aufgrund der raschen klinischen Erholung der Patientin konnte die Schwangerschaft weitere 11 Tage unter antihypertensiver Therapie und engmaschiger Betreuung prolongiert werden, bis sich fetale und uterine Dopplerwerte bzw. die Nierenfunktion verschlechterten. Eine Sectio caesarea wurde in der 29+0 SSW durchgefShrt. Ein 825gr schweres M&dchen konnte in gutem klinischen Zustand entbunden werden. Die m5tterlichen Labor- und Blutdruckwerte normatisierten sich innerhaib von 4 Wochen. Diskussion: Abweichend von etablierten Therapieempfehlungen (zL]gige Entbindung nach Eklampsie) wollen wir mit diesem Fallbericht ein individualisiertes Vorgehen - auch nach Eklampsie anregen. Solange die klinische Situation der Schwangeren und des Feten stabil sind und dadurch die Reife des Kindes in utero positiv beeinflu~t werden kann.
S 126
Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA.03.11 Thrombophilie und postpartaler Myokardinfarkt bei HELLP-Syndrom Brandenburg V. 2, Bartz C. 1, Frank D. 2, Schlehe B. 1 Rath W. 1 (1) Klinik for Gyn. & Geburtshilfe;, (2) Klinik for Innere Medizin / Kardiologie, RWTH Aachen
PA.03.12 Ph~iochromozytom in graviditate- Kasuistik einer seltenen Tumorentit~it Arning HA. 1, Cadenbach CA. 2, Butterwegge MB. 1 (1) Klinik f~r Geburtshilfe und Gyn~kologie, Marienhospital OsnabrSck, (2) Klinik fLir Kardiologie, Innere Medizin II, Marienhospital OsnabrSck
Hintergrund: Pr~eklampsie und HELLP Syndrom treten in 0,1 bis 0,85% aller Schwangerschaften auf mit einem Zusammenhang zur Thrombophilie in 40-50%. Myokardinfarkte(MI) in der Schwangerschaft sind eine Rarit~,t. Fallbericht: Eine 29j&hrigen 1GOP mit unauff. Eigen- und Familienanamn. wurde mit Pr&eklampsie (PE) und rechtsseit. Oberbauchschmerzen in tier 29. SSW aufgenommen. Neben der RDS-Prophylaxe wurden 40mg MethyI-Pred./d verabreicht. 7 Tage sp&ter entwickelte sich das Vollbild eines HELLP-Syndr. mit therapierefrakt. Hypertonie, die zur Sectio fehrte. Die klin. Symptome und die spezif. Laborver~nd. normalisierten sich binnen einer Woche. Eine NMH-Prophylaxe erfolgte. Am 8.Tag pp klagte die Pat. eber rechtss. Brustschmerzen ohne spezif. EKG-Ver~nd. Die CK stieg auf 175 U/I mit einem Troponin TAnstieg. Dies fLihrte zur Diagnose eines non-Q-wave-MI. Die weiterf~hrende Diagnostik ergab eine belastungsabh. Herzspitzenminderperfusion (MIBI-Spect) und eine korrespond. Hypokinesie in der transth. Echokardiographie. Am 23. Tag pp zeigte die trans6soph. Echokardiographie einen intraventrik. Thrombus in der direkten Nachbarschaft der hypokinet. Zone. Das Thrombophiliescreening ergab eine erniedrigte APCResistenz bei heterozyg F-V Leiden Mut. Fazit: Dies ist der erste Fallbericht eines MI nach HELLP-Syndrom bei erniedrigter APC-Resistenz und heterozyg. F-V Leiden Mutation
Das Ph&ochromozytom ist eine seltene, jedoch hoch riskante Ursache eines Bluthochdrucks in der Schwangerschaft. Die Verwechslung mit einer Pr&eklampsie liegt symptomatisch nahe. In der Literatur wurden seit 1988 insgesamt circa 30 F&lle in Form von Kasuistiken beschrie-ben. Hierbei betr~gt die maternale Mortalit&t circa 4%, w~hrend die fetale Mortalit~t bei 11 bis 14% liegt. Es wird von einer 29 j&hrigen Graviden in der 21. SSWo eingewandert aus Peru berichtet, die mit den Symptomen eines starken Kopfschmerz, Unwohlsein und Blutdruckwerten von 250/140 mm Hg bei anamnestisch vorbestehendem "chronischen Hypertonus" unter der Verdachtsdiagnose einer Pr~eklampsie stationer aufgenommen wurd. Auch mit forscher antihypertensiver Therapie waren die Blutdruckspitzen nicht beherrschbar, so dal~ die Patientin intensivpflichtig wurde. Der 24-h- Sammelurin zeigte deutlich erh6hte Werte der Katecholamine, sowie der Vanillinmandels&ure. Im MRT konnte ein 5x 5x 4 cm grol~esextraadrenales, im praesakralen Grenzstrang gelege-nes Ph~ochromozytom nachgewiesen werden, dal~ per chirurgischer Laparotomie entfernt wurde. Leider war bereits einen Tag nach Verle-gung ein intrauteriner Fruchttod eingetreten und der Fet wurde tot geboren. Postoperativ bot die Patientin nach einer polyurischen Phase einen unkomplizierten klinischen Verlauf mit anschlie~end normotonen Blutdruckwerten. In einer Kasuistik konnte die erste erfolgreiche laparos-kopische Entfernung eines Nebennierentumors in der 17. SSW berichtet werden, bei der der Fet ausgetragen wurde. Nur die chirurgische Sanierung erm6glicht eine kausale Therapie mit 0berlebenschance for das ungeborene Kind. Die Besonderheiten dieses Falles werden anhand der Literatur diskutiert.
PA.03.13 Cerebralvenenthrombose bei Pr~ieklampsie Fulminanter Verlauf mit Todesfolge im Wochenbett
PA.03.14 Nephrotisches Syndrom und Schwangerschaft: eine interdisziplin~ire Herausforderung
BrOck VB. 1, Krech RK. 2, Butterwegge MB. 1 (1) Klinik fur geburtshilfe und Gyn&kologie, Marienhospital Osnabreck, (2) Patholog. Institut, Klinikum OsnabrSck Anamnese: Eine 31j&hrige I. Gravida I. Para wurde bei Symptomen der Pr~eklampsie mit pathologischem fetalen Herzfrequenzmuster und uteroplazentarer Insuffizienz in tier 37. SSW per prim~rer Sectio aus-w&rts entbunden. Zus~tzlich bestand ein di&tetisch gut eingestellter Ge-stationsdiabetes sowie deutliches 0bergewicht (117 kg bei 188 cm K6rpergrSl~e). Im Wochenbett persistierte die arterielle Hypertonie mit Werten bis 190/150 mmHg bei deutlichen Unterschenkel
Ostermayer E., Fischer T., Kuschel B., Schneider KTM. Frauenklinik, Abteilung f. Perinatalmedizin, Klinikum rechts der Isar der TU MSnchen Ein p.raekonzeptionell vorbestehendes nephrotisches Syndrom stellt ein erh6htes Risiko fur eine nachfolgende Schwangerschaft dar. Fallbericht: 27j IIg, Ip (1995 IUFT 28.SSW bei IUGR und PfropfPr&eklampsie) mit bioptisch gesicherter Minimal-change Glomerulonephritis mit Proteinurie seit dem 12, Lj. Erfolglose Therapieversuche mit Cyclosporin A, Steroiden und Endoxan. Bei der - bei dringendem Kinderwunsch - eingetretenen Schwanger- schaft Zunahme der Proteinurie/24h von praekonzeptionell 6g bis 20g (Ill.Trim). Abnahme der KreaClearance von 60 auf 42 mi/min. RR-Werte, fetale Biometrie und Doppler jederzeit o.B. Ein erneu- ter Therapieversuch mit CyA wurde nicht toleriert. Bei Hyp- albumin~mie und massiven peripheren ~)demen Notwendigkeit einer HumanalbuminSubstitution. Bei zunehmenden (~demen und starker psych. Belastung prim. Secto in 31+0 SSW (1490g, 38cm, 28,7cm: je 50.Perz.). Unauff&llige kindliche Entwicklung. M~tterliche Odeme und Nierenwerte r~ckl~ufig. Fazit: Das nephrotische Syndrom zeichnet sich durch z.T. extrem hohen Eiweil3verlust aus. Auch bei mittelgradig eingeschr&nkter Nierenfunktion kann mit einer guten Prognose gerechnet werden. Allerdings muB das erhShte Risiko for eine Pfropf-Praeeklampsie beachtet werden, und die Therapie an die schwangerschaftsspe- zifischen Anforderungen adaptiert werden (ggf. Eiweil~substitution und Immunsuppression).
S 127 M a t e r n a l e u n d f e t a l e S c h w a n g e r s c h a f t s r i s i k e n II 17.26.01
Die Umstellung opiatabh~ingiger Schwangerer auf eine Substitution mit Buprenorphin. Siedentopf J-P., Nagel M., Wolf Chr., Casteleyn S., BOscher U., Dudenhausen JW. Infektionsambulanz, Klinik for Geburtsmedizin, Charite Campus Virchow-Klinikum Bisher publizierte Ergebnisse zur Buprenorphinsubstitution Schwangerer ermuntern aufgrund des selteneren Auftretens eines Neugeborenen-Entzugssyndromes zur Nachahmung, enthalten jedoch keine Empfehlung zum Vorgehen bei der Umstellung auf Buprenorphin. Unsere eigenen Erfahrungen bei 19 Umstellungen schwangerer Opiatabh&ngiger zwischen der 11. und 38. SSW (5 Heroinbabh~ngige, 14 LevomethadonSubstituierte) zeigen, dab die Einstellung auf Buprenorphin in der Schwangerschaft komplikationslos mSglich ist. Vorgehen: Ab einer medianen Methadondosis von 12,5 mg/d (Heroin: 750 mg) begannen wir die Umstellung mit einer Erstdosis Buprenorphin yon im Median 4 (2-4) rag, verabreicht nach einem opiatfreien Intervall von 24 (8 - 35) Stunden. Die maximale Buprenorphindosis betrug 11 mg/d. 2 Patientinnen brachen w~ihrend der Umstellung, 4 im Schwangerschaftsverlauf ab. Am ET lag die durchschnittliche Buprenorphindosis bei 2 mg/d, 3 Patientinnen waren bei Entbindung "clean". Nebenwirkungen oder vorzeitige Wehent~tigkeit traten nicht auf. Schlu6folgerungen: Eine Umstellung auf Buprenorphin bietet sich bei entsprechend niedrig dosiert opiatabh~ngigen Schwangeren an. Analog zu LMethadon kann auch mit Buprenorphin ein langsamer "warmer" Entzug in der Schwangerschaft durchgefQhrt werden.
17.26.03 Das HELLP-Syndrom aus der Sicht Betroffener Hebisch G. 1, Hauser C. 1, Heinrichs M. 2, Huch R. 1, Zimmermann R. 1 (1) Klinik und Poliklinik for Geburtshilfe, Universit&tsSpital Z0rich, (2) Klinische Psychologie II, Universit~t ZQrich Einleitung: Ziel der Studie war die Evaluation des Informationsstandes betr. HELLP-Syndrom bei Schwangeren, der subjektiven Wahrnehmung der Erkrankung, Informationsquellen sowie Verarbeitungsstrategien. Material und Methoden: Prospektive FaiI-KontrolI-Studie. Standardisierte, schriftliche Befragung von 50 ehemals Betroffenen (Gruppe A); Matching betr. Alter und Parit~t bei der HELLP-SS mit Frauen, die im gleichen Jahr an unserer Klinik spontan am Termin geboren haben (Gruppe B). Psychologische Evaluation gem. PDS und SCL-90-R (psychosomat. Beschwerden). Ergebnisse: Bei Erkrankung/Geburt kannten 56.3% der Frauen den Begriff der Gestose. Gr. A. war v.a. betroffen v o n d e r Ungewissheit 0ber akute Erkrankung und Verlauf, mangeinde Information/Handlung durch betreuende ,~rzte, Unkenntnis in der BevSIkerung, und empfand die Beschwerden selbst als besonders belastend. Retrospektiv w0nschte Gr. A in einer SS bessere Aufkl~rung 0ber Risikofaktoren und Warnzeichen seitens der ,~rzte/Hebammen. Die psychologischen Profile beider Gruppen werden detailliert dargestellt (SCL-90-R Score Gr. A Gr. B). Schlussfolgerungen: Zur Deckung des erheblichen Bedarfs an Information und F0hrung potentieller Gestotikerinnen wird neu eine Schweizer Selbsthilfegruppe gegr0ndet.
17.26.02
Schwangerschaftsverlauf nach Notfallzerklage im 2.Trimenon
RShrle R., Schie61 B., Bergauer F., K&stner R., Kainer F. I. Frauenklinik, LMU M0nchen
Einleitung: 0ber das Management des Fruchtblasenprolapsim 2.Trimenon bestehen kontroverse Aussagen. Methodik: Im Zeitraum von 12/00 bis 12/01 wurden in derl.UFK 22 Zerklagen durchgef0hrt, davon 8 Notfallzerklagen.Die Notfallzerklagen wurden im Durchschnitt mit 23+4 Schwangerschaftswochen (SSW) (17+6 SSW - 28+4 SSW) durchgefQhrt. Ergebnisse: Die Schwangerschaften konnten um 77 Tage prolongiert werden (1Tag - 167 Tage). In 2 F&llen kam es innerhalb der ersten 2 Wochen zum Blasensprung. In beiden F~llen waren die Entz~ndungswerte bei Legen der Zerklage erh6ht. Schlussfolgerung: Die Notfallzerklage ist bei negativen EntzQndungswerten eine geeignete MSglichkeit um die Schwangerschaft zu prolongieren.
17.26.04 Einfluss maternaler, fetaler sowie paternaler thrombophiler Risikofaktoren auf die Atiologie des HELLP-Syndroms Artmann A. 1, MSssmer G. 2 MQller B. 2, Fischer T. 1, Kolben M 1, Schneider KTM. 1 (1) Frauenklinik rechts der Isar, TU M0nchen, (2) Institut for klinische Chemie, Klinikum rechts der Isar Hintergrund: Die )ktiologie des HELLP-Syndoms (HS) ist noch nicht gekl~rt. Neuere Untersuchungen ergaben Assoziationen mit heredit~ren thrombophilen Risikofaktoren (TRF) wie der Faktor V Leiden Mutation (FVL) und der Prothrombin Variante 20210 (PT20210). Ziel dieser Studie war es den Einflul& maternaler, fetaler sowie paternaler TRF auf die ~,tiopathogenese des HS zu untersuchen. Methode: 98 Frauen mit HS, 104 Kinder der betroffenen Schwangerschaften sowie deren V&ter wurden untersucht. AIs Kontrollgruppe (KG) dienten Schwestern der Frauen - gleicher genetischer Background - mit unauff~lligen Schwangerschaften und deren Familien. Die Genotypisierung obiger Faktoren erfolgte L~berPCR Amplifikation sowie RFLP-Analyse. Ergebnisse: Zwi. den betroffenen Frauen (M) und deren KG zeigten sich keine Unterschiede: FVL (M) (7.2% vs 6.8%), PT20210 (5.3% vs 4.7%). Hingegen in der Gruppe der Kinder (K) der betroffenen Schwangerschaften und deren V~tern (V) lag eine signifikante Differenz zur KG vor: FVL (K) (10.4% vs 5.4%), PT20210 (6% vs 2.7%) sowie FVL (V) (15.3% vs 6.4%) und PT20210 (V) (9.2% vs 4.5%). Schlu6foigerung: In der ,~tiologie des HELLP-Syndroms scheint der feto-paternale Gen-Shift thrombophiler Risikofaktoren von relevanter Bedeutung zu sein.
S 128
Pr§natal- und Geburtsmedizin 17.26.05 Wiederholungsrisiko fLir hypertensive Schwangerschaftskomplikationen in Deutschland Neumaier-Wagner P. 1, Leeners B. 1, Janssen P. 1, Kuse S. 2, Rath W. 1 (1) Frauenklinik, Universit~itsklinikum RWTH Aachen, (2) Arbeitsgemeinschaft Gestosefrauen e.V. Fragestellung: Obwohl die Frage des Widerholungsrisikos (WR) hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen (HES) eine zentrale Rolle in der Beratung bezLiglich der Planung einer weiteren Schwangerschaft (SS) der betroffenen Frauen darstelit, liegen bis heute nur wenige Studien (ausschlie&lich aus den USA) mit ausreichend grossen Patientinnenkollektiven zu dieser Fragestellung vor. Methedik: Frauen kaukasischer Herkunft (n=1218) mit Z.n. HES wurden retrospektiv 0ber einen standardisierten Fragebogen erfasst. Eingeschlossen wurden nur diejenigen Frauen, die eine der folgenden Krankheitsbilder in der Index(I)-SS aufgewiesen hatten: HELLP-Syndrom; Pr&eklampsie; SS- induzierter Hypertonus [SIH] sowie mindestens eine weitere SS nachfolgend ausgetragen hatten. Alle Diagnosen wurden anhand der Krankenakten 0berpr0ft. Ergebnisse: 528 Frauen erf~llten die Einschlusskriterien (SIH n=152 [28,7%], PE n=156 [29,6%], HELLP n=220 [41,7%] und hatten insgesamt n=617 weitere SS ausgetragen. Bei Vorliegen eines SIH in der I-SS, waren 51,4% der nachfolgenden(N) SS wiederum von einem SIH betroffen, 11,3%* von einer PE, 4,9% von einem HELLP-Syndrom. 32,4% der nachfolgenden SS (insgesamt n=185) blieben komplikationslos. PE in I-SS :in NSS (n=184) - SIH 37%; PE 19,6%*, p=0,0433; HELLP 5,4%; o.B. 37%. HELLP in I-SS: in N-SS (n=248) - SIH 25,4%, PE 8,9%; HELLP 12,1%-15,8% [in Abh&ngigkeit von Thrombozytopeniegrad], o.B. 53,6%. Schlul&folgerung: Das WR fur HES in Deutschland unterscheiden sich erheblich von dem in den USA (u.a. ethnische Unterschiede). 1 7.26.07
Inkomplette " C a r n e y T r i a d " und Schwangerschaft. Eine Kasuistik Oehler K., GQnter HH., Gremm B., Sohn C. Frauenklinik Abteeilung I, Med. Hochschule Hannover Die "Carney Triad" ist ein Krankheitsbild, welches durch das Auftreten von epitheloidzellhaltigen gastrointestinalen Sarkomen mit neuroektodermaler Differenzierung, extraadrenalen Paragangliomen und puimonalen Chondromen charakterisiert ist. Das Krankheitsbild ist sehr selten und tritt bevorzugt bei jungen Frauen auf. Unseres Wissens ist bisher kein Fall einer Schwangerschaft bei einer Patientin mit einer "Carney Triad" publiziert worden.Die Patientin ist seit ihrem 14. Lebensjahr an einer inkompletten Form der "Carney Triad" erkrankt: Epitheloidzelihaltiges Leiomyosarkom des Magens und pulmonale Chendrome. 1980 wurde eine Operation nach Billroth I aufgrund eines Leiomyosarkoms des Magens durchgef~Jhrt. 1986 wurden Lungen- und Lebermetastasen histologische gesichert, die zytostatisch behandelt wurden. Sieben Jahre sp~ter wurde wegen eines ausgedehnten Rezidivs u.a. eine Pankreasteilresektion durchgef0hrt. 1995 konnte die Patientin erstmals in der 37. SSW von einem gesunden M~dchen (3200 g) entbunden werden. Die zweite Schwangerschaft, nach zwischenzeitlich nochmals erfolgter Rezidivoperation, verlief ebenfalls komplikationslos, die Geburt wurde allerdings in der 37. SSW aufgrund einer beginnenden schmerzhaften maternalen Hydronephrose eingeleitet. In der 37. SSW wurde ein 2960 g schwerer, gesunder Knabe geboren. Beide Plazenten wurden histologische aufgearbeitet, eine Tumorinfiltration liei~ sich nicht nachweisen. Die Kinder ( 7 Jahre, bzw. 2 Monate alt) sind bisher gesund. Die bei der Mutter bekannten Metastasen wiesen in der Schwangerschaft keine signifikanten Gr56enver&nderungen auf.
17.26.06 Pr~ivalenz und Kolonisationsmuster von BStreptokokken Heindrichs U N. 1, Brimil N. 2, Spellerberg B. 2, Rath W. 1 (1) Frauenklinik for Gyn~kologie und Geburtshilfe, RWTH Aachen, (2) Institut for Mikrobiologie der Universit~tsklinik Aachen Einleitung: B-Streptokokken stellen nach wie vor eine ernsthafte Bedrohung for Neugeborene dar. Daten zur Keimbesiedlung gyn&kologischer Patientinnen stammen zumeist aus den USA oder sind <eren Datums. Das Ziel dieser Arbeit ist die Erfassung der aktuellen Infektionslage bez~Jglich Streptococcus agalactiae (S.agal.) in Abh&ngigkeit vom Sitz der Besiedlung. Methode: Es wurden bei jeder Patientin ein vaginaler und rektaler Abstrich entnommen; die Kultur erfolgte in einem Selektivmedium fLir 24h unter Zusatz von Gentamicin und Nalidixins~ure entsprechend den CDC-Empfehlungen sowie die 0bertragung auf Blutagarplatten. Katalase und Pyrrodinonylaminopeptidase negative Kolonien, die mit der Morphologie von S. agal. 0bereinstimmten, wurden mittels CAMP Test weiter differenziert und durch DNA-Nachweis best&tigt. Ergebnis: Bislang liegt die Auswertung von 117 nichtschwangeren und 60 schwangeren Patientinnen vor. Bei den nicht-schwangeren wurden insgesamt in 20% der F&lle S. agal. nachgewiesen, d.h. in 12% der Vaginal- und 13% der Rektalabstriche; in 5% der F&lle waren beide Abstriche positiv. In der Schwangerengruppe gelang der Keimnachweis lediglich in 5% der F&lle. Schlul~folgerung: Die Besiedlungsfrequenz gyn&kologischer Patientinnen mit B-Streptokokken ist keineswegs rQckl~ufig und von klinischer Bedeutung, wobei die Auswertung gr66erer Kollektive derzeit erfolgt. Die routinem&&ige Einbeziehung eines rektalen Abstrichs mul~ in diesem Zusammenhang gefordert werden.
17.26.08 Eine neue Methode zur Beurteilung der plazentaren Durchblutung mittels Power-Doppler J6rn H. 1, Kahn N. 2, Schmid-SchSnbein H. 2, Rath W. 1 (1) Frauenklinik for Gyn&kologie und Geburtshilfe, RWTH Aachen, (2) Insitut for Physiologie, RWTH Aachen PROBLEMSTELLUNG: Durch die Anwendung des PowerDopplers (PD) ist die Darstellung der plaz. Mikrozirkulation mSglich. METHODE: Untersucht wurde die parenchymatSse Durchblutung der Plazenta im dritten Trimenon. Die im PD dargestellten Farbpixel, welche die sich durch die Plazenta bewegenden Blutvolumina repr&sentieren, wurden auf ein Rechnersystem 0bertragen. Die weitere Analyse dieser Daten geschieht durch Umwandlung in 3D-Verteilungsdiagramme der Intensit&tsh&ufigkeiten (Stufe 1-16) der Farbpixel 6ber die Zeit an. ERGEBNISSE: Normale Plazenten zeichnen sich durch grol~e H&ufigkeit langsam bewegter Blutvolumina: wir unterstellen, dass dieselbe ein Ma6 for die Qualit&t nutritiver Perkolation darstellt. Dieses Mal~ ist r~umlich und zeitlich fL~r gesunde Plazenten homogen verteilt. Im Vergleich zu ungest6rten Gravidit&ten (n=35) ergaben sich for SS mit Plazentainsuffizienz (n=12) eine Verminderung bei kleinen Blutvolumina (Intensit~tsstufen 1-6). Es zeigte sich ein ebenfalls signifikanter Einflu6 der Wehent~tigkeit mit Verminderung aller Pixelintensit&ten (n=5), des H&matokrits mit Verst&rkung niedriger Intensit~ten (Stufe 1-6; n=41) bei H&modilutionstherapie, und der maternalen Atmung mit periodischer Verminderung aller Farbpixelaktivit~ten (n=8). SCHLUSSFOLGERUNG: Eine Quantifizierung des PD ist mit dieser neuen, nicht-invasiven Methode in-vivo m6glich und kann als Grundlage for eine Beurteilung der H&modynamik der Plazenta in der ungestSrten und der Risiko-SS dienen.
S 129 Maternale und fetale Schwangerschaftsrisiken
II
17.26.09 Erythrozytenverformbarkeit und uteriner Blutvolurnenflusses bei Patientinnen mit Pr~eklampsie oder SIH und reduziertem uterinem Blutfluss unter intraven6ser Magnesiumapplikation Mannschreck B., Schauf B., Aydeniz B., Tsang A., Baumann K., Wallwiener D. Frauenklinik, Universit&t T0bingen ZIELSETZUNG: Auswirkung einer 24-st0ndigen MgTapplikation i.v. auf die Erythrozytenverformbarkei (EV) und den uterinen Blutvolumenfluss (uBF) bei Patientinnen mit Pr&eklampsie(PE) oder SIH und reduziertem uterin.em Blutfluss. METHODEN: Magnesium wurde Patientinnen mit Pr&eklampsie oder SlH und reduziertem uterinem Blutfluss intraven6s appliziert. Die EV wurde mittels Laserdiffraktoskop gemessen, der uBF mittels Dopp!ersonographie. Alle Messungen wurden vor und nach 24h Mg i.v. durchgef0hrt. ERGEBNISSE: Die Ergebnisse zeigen eine Korrelation zwischen EV und Magnesiumplasmaspiegel ( + 17,1% +/- 2,6 % bei einem Mg-spiegel von 1,5 mmol/I ). Dieser Effekt konnte nicht bei niedrigem Mg-spiegel gezeigt werden. Diese Ergebnsise sind mit fr~heren in vitro Studien vergleichbar. In allen F~llen nahm der Blutvolumenfluss in den uterinen Gef~ssen zu (+60,1% +/- 5,6%) und die Durchmesser weiteten sich um 30,4% +/- 12,4%. SCHLUSSFOLGERUNG: Mg i.v. dilatiert die uterinen Gef~sse bei PE oder SIH und reduziertem uterinem Blutfluss und verbessert die EV. Beides f0hrt zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung des Feten.
PA.04,01 Auswirkungen akuter und chronischer Belastungen auf die Pr~valenz hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen Leeners B. 1, Neumaier-Wager P. 1, Kuse S. 2 Bonzel B, 1 Rath W. 1 (1) Universit~tsfrauenklinik, RWTH Aachen, (2) Gestosefrauen e.V. EINLEITUNG: Psychosoziale Belastungen und Hypertonie stehen in engem Zusammenhang. Daher haben wir die Korrelation psychosozialer Belastungsfaktoren mit der Pr&valenz hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen (HES) untersucht. METHODIK: Ein Fragebogen bestehend aus einem allgemeingeburts-hilflichen und einem psychosozialen Teil wurde von 772 Frauen mit mindestens einer HES und 951 Kontrollprobandinnen beantwortet. S&mtliche von den Patientinnen angegebenen Diagnosen wurden anhand der Krankendaten 0berprOft und ggf. korrigiert. Die vorgestellten Ergebnisse basieren auf 2967 ausgetragenen Schwangerschaften. ERGEBNISSE: Von den 1397 Schwangerschaften der Patientinnen verliefen 299 normal, in 180 wurde ein HELLPSyndrom (H), in 218 eine Pr~eklampsie (PE) + H, in 292 eine PE, in 379 eine schwangerschafts-assoziierte Hypertonie und in 29 Schwanger-schaften eine chronische Hypertonie diagnostiziert. Im Vergleich mit den Kontrollprobandinnen gaben Patientinnen signifikant h&ufiger chronische (24,4%/17,7% p<0,01) und akute Belastungen (15,2%/7,3% p<0,01) w~ihrend der Schwangerschaft an. SCHLUSSFOLGERUNG: Akute und chronische Belastungsfaktoren zeigen einen Zusammenhang zur Pr~valenz von HES und sollten daher in der Schwangerenvorsorge ber0cksichtigt werden,
PA.04.02 Risikoscores zur Absch~tzung des Entbindungsmodus - geht das ?
PA.04.03 HIV-Test in der Schwangerschaft?!
David M. 1, Pachaly J. 1, Vetter K. 2 (1) Klinik f. Frauenheilkunde u. Geburtsh., Universit&tsklinikum Charit6/CVK, (2) Abteilung for Geburtsmedizin, Vivantes-Kliniken, Berlin-Neuk611n
Gr6ger S. 2 Schmidt-Rhode P. 1, Beichert M. 2 Funke AM." (1) Frauenklinik Barmbek-Finkenau, Hamburg, ( 2 ) A G HIV in Gyn&kologie & Geburtshilfe innerhalb der AG II der DGGG
F0r eine fundierte Beratung Schwangerer z.B. hinsichtlich der Auswahl des Entbindungortes w~re ein verl&61iches antepartales Bewertungssystem w0nschenswert. Methodik: Aus den Berliner Klinik-Perinataldaten 1993-1999 (n=203.111) wurden nach Ausschlul~ aller "klinikpflichtiger" Risikof~lle bei den verbleibenden Geburten (n=176.734) alle bereits pr~partal erkennbaren Risiken (Kataloge A,B,C der Mutterschaftsrichtlinien) retrospektiv auf ihre tats~chliche Bedeutung for die Vorhersage einer Spontangeburt mittels einer Iogistischen Regressionsananlyse bewertet und gewichtet. Ergebnisse: Gegen0ber Erst- haben Mehrgeb&renden ein deutlich h6hers Risiko for eine operative Entbindung. Mit der Zahl der Risiken f&llt die Chance for eine Spontangeburt. 18 Faktoren konnten als signifikante Risikofaktoren identifiziert werden. Ein for beide Gruppen getrennt abgeleiteter Risikoscore zeigt for Mehrgeb&rende eine Sensitivit&t/Spezifit~t von 0,7/0,7, for Erstgeb&rende sind nur 0,5/0,5 erreichbar. Schlu6folgerung: Durch die relativ gro6e Zahl nicht vorhersehbarer Ereignisse bei der Entbindung ist auch ein sorgf<ig entwickelter Risikoscore nicht geeignet, mit ausreichender Sicherheit eine Entscheidung z.B. for oder gegen eine au6erklinische Entbindung zu treffen. Dies gilt insbesondere for Erstgeb&rende.
Die Empfehlung eines Schwangerschaftsabruches bei der Konstellation HIV & Schwangerschaft war noch Ende der 80er Jahre selbstverst~ndlich. Annahmen materner Gef&hrdung durch die schwangerschaftsinduzierte Immunsuppression, die eingeschr~nkte Lebenserwartung sowie eine 50%ige Transmissionsrate auf das Kind rechtfertigten das Vorgehen. Aufgrund neuer Therapieoptionen stieg die Lebenserwartung mit HIV drastisch. Gesundheitliche Beeintr~chtigung durch eine Schwangerschaft ist heute i. d. R. nicht zu erwarten. Die 0bertragung auf das Kind wurde mit risikoadaptierter Betreuung in spezialisierten Zentren auf <2% gesenkt. In den Mutterschaftsrichtlinien verankert ist lediglich die Beratung hinsichtlich eines HIV-AK-Tests. Diese findet aus verschiedenen Gr0nden nicht oder insuffizient statt; aufkl&rende Gespr~che scheinen oft undurchfQhrbar. Andererseits gehen viele Schwangere von einer durchgefQhrten Routinetestung aus. Die ersten Klagen gegen Gyn&kologen drohen. Wann, bei wem und in welcher Form ist der Test sinnvoll? Wie wird effektiv beraten? Welche Argumente fQr den Test? Was tun bei positivem Testergebnis? Der Beitrag weist konkrete Wege aus dem gyn~kologischen Dilemma.
S 130
Pr~inatal- und Geburtsmedizin PA.04.04 Zustand nach Abort - ein Risikoprofil fLir Erstgeb~irende Volgmann T., Gutzschebauch C., KShler G. Frauenklinik, Universit~t Greifswald
Fragestellung: Welche Problemen wirft ein vorangegangener Abort for die nachfolgende Geburt bei Primiparae und deren Neugeborenes auf. Methodik: Retrospektiv wurden jeweils 842 Erstgeb&rende mit bzw. ohne vorausgegangenen Spontanabort der Jahre 19851993 hinsichtlich pr~- und peripartaler Komplikationen sowie des neonatalen Auskommens untersucht (Statistik: ChiQuadrat-Test ). Ergebnisse: Hinsichtlich Schwangerschaftserkrankungen, Fr0hgeburten (7,6 vs. 6,5 %), Ubertragungen, operativen Entbindungen (17 vs. 14,5 %), Beckenendlagengeburten, Amnioninfektionssyndrom, Fieber sub partu, Nabelschnurkomplikationen, vorzeitigen Plazental6sungen sowie Plazenta praevia, Zervixrissen und Totgeburten ergaben sich zwischen den Gruppen keine statistisch signifikanten, jedoch einige tendenzi6se Unterschiede. Signifikant h~ufiger wurden bei Frauen nach Abort vorzeitige Blasenspr0nge (23,7 vs. 17,5 %), regelwidrige Sch~dellagen (6,2 vs. 4 %), PlazentalSsungsst6rungen (5,3 vs. 1,9 %), Atonien I° und II° (2,7 vs. 1,3 %) und Geburtsgewichte zwischen 500 und 1500 g (2,02 vs. 0,83 %) registriert. Diskussion: Das Fortbestehen abortiv wirkender Noxen (psychosoT_ialeFaktoren, Genitalinfektionen, Uterusanomalien) sind als Ursachen der pathologischer Befunde nach einem Abort zu diskutieren.
PA.04.05 Schwere Laktatazidose sub partu bei Glykogenose Typ la Tutschek B., Schwarz M., Reihs T., Stegmann JU., Hennersdorf M., Sch6nicke G., Lorenz C., Bender HG. Heinrich-Heine-Universit&t Der erbliche Mangel an Glukose-6-Phosphatase verhindert bei der Glykogenose Typ la die Bereitstellung von Glucose aus Glykogenolyse und Gluconeogenese und f(Jhrt zu Hypoglyk&mien und Laktatazidose. 27-j. Pat. mit Glykog. la, unter dig.t. Therapie gut eingestellt. Konzeption unter Antiepileptika und Pille; nach mehreren stat. Aufenthalten spent. Geb.beginn mit 36 SSW. Unter eng kontrollierter i.v.-Glucosesubst, nach wenigen Stunden Tachypnoe und Eintff)bung. Bei Geburtsstillstand rasche Geburtsbeendigung per sectionem, noch davor BGA mit azidotischer Entgleisung: pH 7,15, BE -25 mmol/I (Ngb. Apgar 6/5/5, pHNA 7,02; B E - 2 2 mmol/I, initial intensiv-behandelt, nach vier Wochen gesund entlassen). Maternal nach Sectio ausgepr>e Laktatazidose (bis zu 32mmol/I), akutes Nierenversagen und im Verlauf Anasarka und deutlich erh6htes CRP. Sechs Wochen Intensivstation (hochdos. Katecholamine, komb. extrakorp. Bikarbonatspule und H~modialyse). Der Pathomechanismus der schweren Laktatazidose sub partu trotz Normoglyk~mie ist unklar. Peripartal mQssen neben der Normoglyk&mie die anderen Parameter einer drohenden Stoffwechselentgleisung engstmaschig kontrolliert werden.
PA.04.06 Management der drohenden Fehlgeburt
PA.04.07 Mikron~ihrstoffe bei Neugeborenen und $chwangeren in Entwickiungsl~indern
Epler U., Klenge! J., Distler W. Universit~ts-Frauenklinik Dresden
Fr£1hauf J., Wallinger R., Fendt A., Battran A., Braun C., Volz J. Klinikum Mannheim, Universit~ts-Frauenklinik
Die drohende Fehlgeburt als Prozess mit ungewissem Ausgang ist die hgufigste Komplikation in der FrQhschwangerschaft. Unter Ber0cksichtigung der gyn&kologisch-geburtshilflichen Anamnese analysierten wir die Befunde yon bisher 108 Patientinnen, die in den letzten 2 Jahren mit Blutungen bei noch intakter Schwangerschaft in der UFK Dresden station&r behandelt wurden. Das Ziel unserer Studie war die Systematisierung der erhobenen Befunde und die PrQfung der Validit&t diagnostischer und therapeutischer Mar~nahmen bei drohender Fehlgeburt im I. Trimenon. Bei station&rer Aufnahme hatten etwa 50% der Patientinnen eine schwache Blutung, 0berperiodenstarke Blutungen konnten bei 19% diagnostiziert werden. Bei 6,5% der F~Jle lag eine Mehrlingsschwangerschaft vor, 55% hatten noch kein Kind geboren, in 13% war eine Fertilit&tstherapie durchgefQhrt worden. Sonografisch konnte zu 63% ein intrauterines H~matom nachgewiesen werden, wobei das retrochoriale H~matom am inneren Muttermund am h&ufigsten war (34%). Die station~re Verweildauer betrug durchschnittlich 12 Tage und war mit zunehmendem Lebensalter signifikant h6her (p<0,01).
Einleitung: Qualitative Mangelern~hrung ist in EL welt verbreitet. In der ss stellt sie eine zus&tzliche Gefahr fQr Mutter und Kind dar. Wir untersuchen den EinfluB der m0tterlichen Ern&hrung in EL auf m6gliche Komplikationen der SS. Normwerte fQr Mikron~hrstoffe in der SS fehlen. Methoden: Serumspiegel wichtiger MNS wurden bei 137 Mu-Ki Paaren mit unauff&lliger SS der UFK Mannheim sowie von 3 gro6en Kliniken in EL (Zimbabwe,Guatemala, Kamerun) untersucht. EDTA, zentrifugiert, tiefgefroren (-20°C). HPLC zentral in Mannheim. Ergebnisse: S. Tab 1 (zeigt jeweils m0tterliche / NSWerte) Diskussion: Bei Verwendung der gebr~uchlichen Normalwerte f(Jr Erwachsene ergeben sich erhebliche Mangelzust~nde bei vielen M0ttern, vor allem in den Gruppen aus Kamerun und Zimbabwe. Die etablierten Normalwerte ~bersch&tzen die H~ufigkeit von Vitaminmangel in schwangeren Populationen.
Unsere vorl&ufigen Daten besagen, dass die therapeutische und pr&ventive Strategie bei drohendem Abort anhand der erhobenen bildgebenden und paraklinischen Befunde individuell mit der Patientin abgestimmt werden sollte.
Parameter Blpg/I B2pg/I B6pg/I Vit A Vit E FolS Ferrit
Norm Mannheim Guatemala Kamerun >=20 29,7•99,6 >=2,9 5,0/15,2 >=5 5,1/40,2 >=200 528/295 >=3 17,2/6,2 >=2,8 7,7/11,9 >=6 6,5/43,8
Zimabwe
40,3/89,6 54,2/129,8 50,5/118,9 6,8/11,6 1,6/3,7 2,8/5,1 3,1/21,9 4,8/30,4 3,2/32,5 498/162 232/95 195/154 16,9/4,0 8,4/1,5 8,8/2,8 8,3/10,3 6,1/8,9 5,1/10,1 12,9/80 31,8/66,9 10,4/47,5
S 131 Maternale und fetale Schwangerschaftsrisiken II PA.04.08 Heterozygote Mutation des hepatischen Lezithin-Transporters bei intrahepatischer Schwangerschaftscholestase (ICP)
PA.04.09 Unter- oder 0bergewicht im Kindesalter: Ein Risikofaktor for die Entstehung hypertensiver Schwangerschafts-erkranku ngen als erwachsene Frau?
Lammert F. 1, Simon E. 1, Bartz C. 1, Matern S. 2, Rath W. 2 (1) Medizinische Klinik III, RWTH Aachen, (2) Frauenklinik, RWTH Aachen
Irawan C. 1, Leeners B. 1, Neumaier-Wagner P. 1, Kuse S. 2, Rath W. 1 (1) Universit&tsfrauenklinik, RWTH Aachen, (2) Gestosefrauen e.V.
Die ICP kann zu Frehgeburten (20-60%) und intrauterinem Fruchttod (1-2%) fLihren. Es wurde jetzt untersucht, ob Mutationen hepatischer Lipidtransporter . mit der Schwangerschaftscholestase assoziiert sind. Methodik: Die Diagnose wurde nach Ausschluss anderer Lebererkrankungen gestellt, falls Pruritus vorlag und die Gallens&uren im Serum erhSht waren (6μmol/I). Die 2Z kodierenden Exons des ABCB4- und des ABCB11-Gens wurde mittels PCR aus genomischer DNA amplifiziert und sequenziert. Ergebnisse: Obgleich die Transaminasen stets erhSht waren, lag nur bei 3 der 10 Patientinnen die γ-GT oberhalb des Normbereichs. Die DNA-Analysen ergaben keinen Polymorphismus im Gen des Gallens&uren-Transporters ABCB11, jedoch konnte bei einer Patientin mit erh6hter γ-GT eine heterozygote C959T-Transversion im Exon 9 des Gens des Lezithin-Transporters ABCB4 identifiziert werden. Diese Mutation resultiert in einem Ser/Phe-Austausch in der 5. Transmembrandom&ne. In der Vorgeschichte wurde die Patientin wegen intrahepatischer Steine und Choledocholithiasis behandelt. Diskussion: (1) Schwangere mit ICP und erhShter γ-GT stellen eine Risikogruppe dar, bei der Mutationen des hepatischen Lezithin-Transporters vorliegen kSnnen. (2) Diese Patientinnen profitieren m6glicherweise von einer Therapie mit Ursodeoxychols&ure oder 6α-hydroxylierten Gallens&uren, die die bili&re Lezithinsekretion steigern.
EINLEITUNG: Ein erh6hter BMI zu Beginn der Schwangerschaft ist ein bekannter Risikofaktor hypertensiver Schwangerschafts-erkrankungen (HES). Ergebnisse kleiner Untersuchungskollektive deuten auf eine Rolle von Gewichtsproblemen w&hrend der Kind-heit in der ,~tiologie von HES. Ziel unserer Untersuchung war diesen Zusammenhang an einem grSl~eren Kollektiv zu QberprL~fen. METHODIK: Ein Fragebogen bestehend aus einem allgemeingeburtshilfiichen und einem psychesozialen Teil wurde an 2600 Frauen mit mindestens einer HES gesendet, sowie von ca.1000 Kontrollprobandinnen beantwortet. Es wurden ausschliesslich Patientinnen mit ~ber die Krankenakte anhand einheitlicher Kriterien gesicherter Diagnosen in die Studie aufgenommen. ERGEBNISSE: Entsprechend ihrer klinisch bedeutsamsten Diag-nose wurden die Patientinnen den Kategorien Pr~eklampsie (N=214), HELLP-Syndrom (N=375), schwangerschaftsassoziierte Hypertonie (N=174) und chronische Hypertonie (N=9) zugeord-net. Sowohl Unter(10,1%/4,3% p<0,01) wie auch 0bergewicht (15,2%/8,3% p<0,01) land sich signifikant h~ufiger bei Frauen mit HES. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Gewichtsst6rungen w&hrend der Kindheit zeigen einen signifikanten Zusammenhang mit der Ent-stehung von HES.
PA.04.10 Maternale Komplikationen nach illegalem Abort im Kongo
PA.04.11 Integration des Geburtssimulationsprogrammes Anapelvis 2.0 in die Geburtsplanung bei Verdacht auf Missverh~iltnis
Dikamba Madiya N. 1, Nguma Monganza A. 1, Crombach G. 2, Tandu-Umba B. 1 (1) Universit~ts-Frauenklinik Kinshasa, (2) Gyn~kologische Abteilung St. Marien-Hospital DSren Fragestellung: Wie ist die Rate und der Schweregrad maternaler Komplikationen nach illegalem Abort? Methode: An 10 Kliniken in Kinshasa wurden vom 1.1 .-31.8.99 105 F&lle von Komplikationen nach Interruptio registriert. Ergebnisse: Der Altersgipfel lag bei 19 Jahren. FQhrende Aufnahmediagnosen waren die Endometritis (46%), Peritonitis (46%) und Sepsis (20%). Intraoperativ dominierten die Perforation von Corpus (27%) und Cervix uteri (11%) sowie die konsekutive Darml&sion (6%). In 72% der F~lle fQhrten Krankenpfleger ohne gyn&kologische Ausbildung den Abort dutch. 0berwiegend erfolgte der Eingriff ohne Bet~ubung mittels Curette. Die Kosten der Interruptio betrugen 85 DM, die der nachfolgenden medizinischen Behandlung 320 DM. Die Komplikationen wurden mit foigenden Ergebnissen behandelt: Heilung durch alleinige medikament6se (44%) bzw. chirurgische Therapie (50%). Acht Patientinnen mussten dreimal operiert werden. Neun Frauen (8%) verstarben. Schiussfolgerung: Die H~ufigkeit schwerer Komplikationen ist durch das unzureichende Gesundheitsbewusstsein und die fehlende Aufkl&rung der Bev61kerung bedingt. Die Armut der Menschen, die fehlende Akzeptanz fLir die Anwendung von Antikonzeptiva und die starke Beeinflussung der Gesundheitspolitik durch die katholische Kirche sind urs~chliche Faktoren.
F6rster C. 1, Bechtold I. 2, Zieger W. 1, D5ber C. 3, Melchert F. 1 (1) Universit&tsfrauenklinik Mannheim, (2) St.-Marienund Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen, (3) Institut fur Klinische Radiologie der Universit&tsklinik Mannheim Eine sekund&re Sectio aufgrund eines cephalopelvinen Missverh<nisses steilt fQr die betroffene Frau eine psychisch wie physisch sehr belastende Situation dar. Um dies zu vermeiden w&re es von Vorteil, einen Geburtsstillstand vorhersagen und dementsprechend eine prim~re Sectio planen zu kSnnen. Wir berichten ~ber die Anwendung des Geburtssimulationsprogrammes Anapelvis 2.0 und die MSglichkeiten, die dieses Programm bei der Geburtsplanung bietet. Im Zeitraum von 1.1,1999 bis zum 28.2.2002 wurden an der Universit&tsfrauenklinik Mannheim 112 Patientinnen untersucht, bei denen der Verdacht auf ein Missverh~ltnis bestand. 86,1% der untersuchten Patientinnen folgten in ihrer Entscheidung hinsichtlich des anzustrebenden Geburtsmodus dem Ergebnis der Simulation. In 78,8% der auswertbaren F~lle lag eine korrekte Vorhersage des Geburtsverlaufes vor. Das Geburtssimulationsprogramm Anapelvis 2.0 bietet einen zus&tziichen Informationsgewinn bei der Geburtsplanung und der Festlegung des anzustrebenden Geburtsmodus. Eine ausf0hrliche Aufkl~rung der Patientin sowie die exakte Erhebung der benStigten Messparameter sind fiJr Validit&t und Akzeptanz des Verfahrens von aussch]aggebender Bedeutung.
S 132
Prenatal- und Geburtsmedizin PA.04.12 Ferritin und Transferrinrezeptoren (sTfR) bei der Dfferentialdiagnose der schweren Eisenrnangelan~mie in der Schwangerschaft Krafft A., Breymann C., Quack K., Huch R. Klinik fQr Geburtshilfe, Universit&tsspital ZUrich Fragestellung: Eisenmangel in tier Schwangerschaft (SS) ist welt verbreitet und kann zu erh6hter feto-materaler Morbidit&t f~ihren. STfR werden im Gegensatz zu Ferritin nicht dutch EntzQndungsreaktionen beeinflusst und linden sich in erh6hten Konzentrationen bei Eisenmangelzust~nden. Methode: Pat. mit einem H&moglobin (Hb) <10 g/dL und gesichertem Eisenmangel (Ferritin <15 #g/L) erhielten 2x wSchentlich 200rag Eisensaccharat i.v. appliziert. Der Eisenstatus inklusive sTfR wurde bestimmt vor Therapiebeginn und vor jeder Gabe. Ziel Hb war 11.0 g/dL. Ergebnisse: Bei bisher wurden 58 Pat. wurden folgende Baseline Daten erhoben (Mittelwerte): Hb 9.1 (7.%9.9, SD 0.67) g/dL, Ferritin 6.6 (2-15, SD 3.62) #g/L, sTfR 10.2 (2.4-26.6, SD 4.8) Fg/mL. 20 Pat. (34.5%) wiesen normale sTfR Werte auf; Ferritin und sTfR korrelierten nur schwach (p=0.051, r2=0.079). Im Gegensatz zu Ferritin korrelierte sTfR gut mit dem Hb-Wert (p<0.0001, r2=0.36), hypochromen Ec (p<0.0001, r2=0.49) und endogenen (e)EPO-Level (p<0.001, r2=0.22). Schlussfolgerung: In der SS bleibt die Diagnose des Eisenmangels trotz Verwendung moderner Parameter schwierig. Die fehlende Aufregulierung der Transferrinrezeptoren und niedrige eEPO-Level lassen auf eine supprimierte Erythropoiese schliessen. STfR k6nnen wegweisend for das weitere therapeutische Vorgehen sein.
06.5.01 Priinatale MRT-Diagnostik Strauss A. 1, ErU-Wagner B. 2, Lienemann A. 2, MUllerEgloff S. 1, Heer I. 1 (1) Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Grol~hadern, Klinikum der Universit&t M0nchen, Ludwig-Maximilians-Universit~t MQnchen, (2) Institut for Radiologische Diagnostik - Gro&hadem, Klinikum der Universit&t M0nchen Postnatal ist die Kernspintomographie zur Differenzierung kongenitaler Anomalien die Methode der Wahl. Das BedQrfnis nach befundadaptierten Darstellungsmodalitt=iten ist auch in utero, besonders bei schwierig beurteilbaren Ultraschallbefunden gegeben. Prospektive Beurteilung fetaler Anomalien mittels Kernspintomographie und vorgeburtlicher Ultraschalldiagnostik und Analyse ihres Einflusses auf die pr&natale Beratung bzw. der retrospektive Vergleich zum postnatalen Befund. Durch die Fortentwicklung derAufnahmetechnik sind die meisten kindlichen Organsysteme (ZNS, Respitrations-, Gastrointestinal-, Urogenitaltrakt, Skelett) der vorgeburtlichen Kernspintomographie zug&nglich. In allen untersuchten F~llen konnte die Diagnose kernspintomographisch exakt gestellt werden. In 50% war sie der UItraschallbeurteilung 0berlegen. Sowohl die multiplanare Darstellbarkeit als auch der Weichteilkontrast waren fQr den diagnostischen Zugewinn verantwortlich. Pr~natale Ultraschalldiagnostik fungiert nach wie vor als die vorgeburtliche Screeningmethode der Wahl. Eine Kernspindarstellung des Ungeborenen kann jedoch durch zus&tzliche Informationen die Diagnosestellung und/oder Prognoseabsch&tzung in ausgew&hlten F&llen unterst[)tzen bzw. verfeinern.
PA.04.13 Leiomyomatosis peritonealis disseminata in graviditate Hohn A. 1, Bauerschlag D. 1, Maass N. 1, LQttges J. 2, Weisner D. 1, Jonat W. (1) Universit~ts-Frauenklinik-Kiel, (2)Institut for allgemeine Pathologie Uni-Kiel Die Leiomyomatosis peritonealis disseminata (LPD) ist ein sehr seltenes Krankheitsbild, bei dem multiple, histologisch benigne MuskelknStchen diffus das Peritoneum und Omentum majus bedecken. Ca. 60 F&lle wurden bisher in der Weltliteratur publiziert. LPD tritt fast nut bei pr&menopausalen Frauen meistens schwangerschaftsassoziiert oder nach langj&hriger Einnahme hormoneller Kontrazeptiva auf. Zumeist verl~uft sie asymptomatisch. Es wird eine Assoziation mit hohen Oestrogen- und Progesteron-Spiegeln vermutet. Eine maligne Transformation ist in 4 F~llen beschrieben worden. Wir pr&sentieren den Fall einer 29 j&hrigen I-gravida O-para die in der 22+6 SSW unter dem Bild eines akuten Abdomens zur station&ren Aufnahme kam. Bei einer durchgef[}hrten Explorativlaparotomie wurde ein Ovarialkarziom FIGO IIIc vermutet. Es erfolgte eine Omentektomie und unilaterale Adnektomie. Die Histologie ergab eine LPD. Der weitere Schwangerschaftsverlauf wurde durch ein massives Myomwachstum und damit verbundene starke Schmerzen und exzessiv erh6hte Entzendungsparameter kompliziert. In der 28+6 SSW muBte die Schwangerschaft mittels Sectio caesarea beendet werden. Postpartal kam es zu einer spontanen RL}ckbildung der LPD. Ein Jahr postoperativ ist die Patientin bei Wohlbefinden und sowohl sonographisch als auch im CT findet sich kein Anhalt fQr persistierende Leiomyome.
06.5.02 Pr~inatale Diagnose eines Feten mit RobertsSyndrom Axt-Fliedner R. 1, Hendrik HJ. 1, Dohmen B. 2, Henn W. 3 Schmidt W. 1 (1) Frauenklinik, Universit~t des Saarlandes, (2) Institut for Pathologie, Universit&t des Saarlandes, (3) Institut f0r Humangenetik, Universit~it des Saarlandes Unter dem Roberts-Syndrom wird ein sehr seltenes autosomal rezessives Erbleiden verstanden, bei dem es in der Chromosomenanalyse nach C-Banden F&rbung zu einer typischen Heterochromatinspaltung kommt. Die Prognose ist infaust.Wir berichten Ober eine 30j IIG/IP in der 23+6 SSW, die zur Abkl&rung einer symmetrischen Wachstumsretardierung vorgestellt wurde. Sonographisch ergab sich ein pseudothalidomid &hnliches Bild mit Tetraphokomelie. Desweiteren zeigte sich eine Dolichozephalie mit Hyperextension des Kopfes, sowie eine ausgepr>e Thoraxhypolasie bei normaler Fruchtwassermenge. Der weibliche Fet war vital und befand sich in BEL. Die genetische Amniozentese ergab einen numerisch und strukturell unauff~lligen weiblichen Chromosomensatz. Nach ausf0hdicher Darlegung der Befunde entschlossen sich die EItem zum SSAbbruch. Die pathologische Untersuchung ergab folgende Me6werte: Gewicht 395g, (<10. Perz.), Scheitel-Stei&-L&nge 19cm, Kopfumfang 21cm. Weiterhin zeigten sich eine zentrale Gaumenspalte, rudiment&re Femur und Humerusanlagen, eine Aplasie von Radius, Ulna, Tibia und Fibula, sowie rudiment&re Handwurzelanalagen, sowie eine Klitorisbypertrophie, tiefsitzende Ohranlagen und ein m~&iger Exopthalmus mit Dolicho- und Mikrozephalus. Die genetische Nachuntersuchung zeigte L&ngsspaltungen der Heterochromatinbl6cke, pathognomonisch for ein Roberts-Syndrom. Die pr~nataldiagnostischen Differentialdiagnosen werden diskutiert.
S 133 Pr&nataldiagnostik und Therapie I 06.05.03
Die Ductus venosus Agenesie als Begleitanomalie priinatal diagnostizierter Fehlbildungen Berg C. 1, Baschat AA. 2, Geipel A. 1, Krapp M. 1, Germer U. 1, Smrcek J. 1, Gembruch U. 1 (1) Klinik f. Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universit&tsklinikum LSbeck, (2) Departm'ent of Obstetrics, Gynecology & Reproductive Sciences, Center for Advanced Fetal Care, University of Maryland School of Medicine
06.05.04 0berpriJfung einer neuen Formel fLir fetale Gewichtssch~itzung mit Ultraschall an einem unabh~ingigen Kollektiv Frimmel T., Humbert A., Schneider KTM., Kiechle M. Frauenklinik und Poliklinik, TU M~inchen
Einleitung: Die 1999 entwickelte Formel zur fetalen Gewichtssch&tzung, welche neben BPD, AC, FL zus~tzlich die mQtterliche KSrpergrSBe berScksichtigt wurde an einem unabh&ngigen Kollektiv prospektiv [~berprL~ftund validiert.
Methode: Retrospektive Analyse der 9 an der UFK LLibeck zwischen 1994 und 2001 pr&natal diagnostizierten F&lle mit DVA.
Methode: An einem unabh&ngigen Kollektiv yon 147 Patientinnen zwischen der 30. und 42. SSW wurde eine Ultraschallbiometrie weniger als 10 Tage vor Entbindung durchgef[~hrt. Die Sch&tzgewichte nach den Formeln von Hadlock, Hansmann, Merz und unserer Formel wurden mit dem Geburtsgewicht verglichen.
Ergebnisse: Bei 3 Feten konnte keine Fehlbildung nachgewiesen werden. 4 Feten hatten nicht-chromosomal bedingte Fehlbildungen. 2 Feten hatten chromosomal bedingte Fehlbildungen. Wassereinlagerungen fanden sich bei 5 Feten: 1 Hydrops, 1 Hygroma colli, 1 NackenSdem, 1 Hydrotherax, 1 Aszites. In 7 F&llen m[indete die V. umbilikalis (UV) in den Sinus venae portae, in 1 Fall direkt in den rechten Vorhof und in 1 Fall in die Vena cava inferior.
Ergebnisse: Nach Hadlock wurden die wachstumsretardierten Kinder mit einer Sensitivit~t yon 93% am besten erkannt. Im normosomen Bereich, besonders ~iber 3000g zeigte sich eine signifikante 0berlegenheit unserer Formel: mittlerer Sch~tzfehler von +0,8%+/-8 SD vs. -8%+/-9 Hadlock, -4%+/-10 Hansmann, -2%+/-10 Merz. 44% der makrosomen Kinder wurden nach unserer Formel erkannt, vs.0% Hadlock, 5% Hansmann, 16%Merz.
Schlussfolgerung: Eine DVA wird in den meisten F&llen als Begleitfehlbildung eines heterogenen Spektrums fetaler Anomalien diagnostiziert. H~ufig assoziiert sind Hydrops und NackenSdem.
Diskussion: Durch Einbeziehung der m~tterlichen GrSBe kSnnen vor allem die makrosomen Kinder besser erkannt werden.
06.05.05
06.05.06 Pr~inatale Diagnostik kongenitaler Nierenfehlbildungen und fetales outcome
Zielstellung: Erfassung des Spektrums fetaler Fehlbildungen mit einer assoziierten Ductus venosus Agenesie (DVA).
Zur0ckgezogen
Nitzsche K., Kamin G., Distler W. Universit&ts-Frauenklinik Dresden
Fetale Fehlbildungen im Urogenitaltrakt sind mit 25 - 50 % aller kongenitalen Fehlbildungen eine der h&ufigsten Pathologien. Die Schwangerschaftsverl&ufe, die pr~.nataldiagnostischen Unter-suchungen und das outcome der Feten mit Nierenfehlbildungen der letzten 5 Jahre wurden analysiert. Die Inzidenz von zystischen Nierendysplasien und einseitigen Nierenagenesien betr~gt im Gesamtpatientenkollektiv der UFK Dresden etwa 0,2 %, wobei die h~ufigste Erkrankung die einseitige Nierendysplasie vom Typ Potter II a mit einer guten Prognose fL~r die Kinder darstellt. In Schwangerschaften mit beiderseitigen feta-len Nierendysplasien im Sinne eines Typ Potter I und eines bei-derseitigen Typ Potter II a liel~en sich in 30 % der F&lle komplexe Fehlbildungssyndrome nachweisen. Die Prognose fL~rdie betrof-fenen Feten war schlecht bis infaust und bei stark verminderter Fruchtwassermenge mu&te zur besseren Diagnosestellung die arti-fizierte Fruchtwasserinstillation erfolgen. Schlussfolgerungen: Die Prognose sowie das outcome f~r Feten mit einseitigen Nierendysplasien und ohne weitere Fehlbildungen ist gut, w~hrend bei beiderseitigen Nierendysplasien die Prognose als schlecht einzusch~tzen ist, da es durch das fehlende Fruchtwasser zu Beeintr~chtigungen der Extremit&ten und Lungenentwicklung kommen kann.
S 134
Pr~inatal- und Geburtsmedizin 06.05.07 Quantitative fetale Volumenflul~messung durch "Color Velocity imaging (CVI)" Chantraine F. ~, Wagner K. ~, Reihs T. ~, Henrich W. 2 Tutschek B. (1) Heinrich-Heine-Universit~t, Frauenklinik, (2) Geburtsmedizin, Charite Campus Virchow-Klinikum "Color Velocity Imaging (CVI)" ist eine UItraschalltechnologie, mit der der Volumenflur~ im fetalen Kreislauf quantitativ beurteilt werden kann.
06.05.08 Fehlbildungen des kaudalen Rumpfes: Blasenextrophie und OEIS-Komplex Reihs T. ~ Schiesser M. 2 Tercanli S. 2 Chantraine F. Holzgreve W. 2, Bender HG. ~, Crombach G. 3, Tutschek B. 1
(1) Heinrich-Heine-Universit~t, Frauenklinik, (2) Frauenspital, Universit&t Basel, (3) St.Marien-Hospital, DOren
In einer Pilotstudie wurden VolumenflLisse in der Nabelvene bei unauff&lligen Feten von 19 bis 42 SSW und bei einigen Feten mit IUGR untersucht,
Der OEIS-Komplex umfal&t das kombinierte Auftreten von Omphalozele, Kloakenexstrophie, Analatresie und Defekten der Wirbels&ule. OEIS wird ais schwerste Auspr&gung eines Spektrums der Exstrophie-Epispadie-Sequenz betrachtet und hat eine H~ufigkeit yon 1:200.000 bis 1:400.000. Diese seltene Anomalie mit ungLinstiger Prognose ist vorgeburtlich prinzipiel] diagnostizierbar.
Die Datenaufnahme fur CVI ist schnell und einfach: Der Cineloop einer Sequenz 0ber einige Herzzyklen wird binnen Sekunden auf den Rechner ebertragen. Die Auswertung dauert weniger als f0nf Minuten. Es besteht eine deutliche interObserver-Variabilit&t, die z.T. mel~bedingt (Schallwinkel), aber auch durch physiologische Variation bedingt sein kann. Einige IUGR-Feten zeigen deutlich verminderte Werte.
Die Bildung und Differenzierung der Kloake und ihre Teilung in Blase ventral und Rektum dorsal vollzieht sich bereits vor dem definitiven VerschluE der Bauchwand, die sich an der Stelle der physiologischen Omphalozele mit 12 SSW schliel~t. Eine m6gliche Fehlentwicklungen ist die Ruptur der Kloake nach aul~en.
Die Messung des fetalen Volumenflusses z.B. mittels CVI erlaubt eine quantitative Analyse des fetalen Kreislaufes. Die Berechnungen beruhen auf angenommenen Standardbedingungen (laminarer Fluid, runder Gef~l&querschnitt). Fetale Bewegungen, ein geschi&ngelter GefAf~verlauf oder ein nicht-kreisrunder Querschnitt sind m6gliche Fehlerquellen.
06.05.09 Fetoskopische Laserkoagulation mit dem KTPLaser beim fetofetalen Transfusionssyndrom Trautmann K., Neubert S., Steiner E., Macchiella D., Brost F., Bahlmann F., UFK Mainz Fragestellung: Die Behandlung des fetofetalen Transfusionssyndroms (FFTS) stellt nach wie vor ein gro&es Problem in der Pr~natatmedizin dar. Unbehandelt geht diese Komplikation monochorialer Geminischwangerschaften mit einer perinatalen Mortalit~t von etwa 90% einher. Therapieans&tze bestehen zum einen in einer seriellen Amniondrainge, zum anderen in einer fetoskopischen Laserkoagulation der plazentaren Gef~&anastomosen. Die Laserung erfolgt bisher 0berwiegend mit dem ND-YAG-Laser. Wir berichten 0ber unsere Erfahrungen und Ergebnisse der fetoskopischen Lasertherapie beim FFTS mittel KTP-Laser. Patientinnen und Equipment: Wir behandelten seit 1997 25 Patientinnen mit einem FFTS zwischen der 17.-24. SSW. Wir verwendeten einen KTP-Laser Aura (ARGON) mit einer 400 mykrometer Laserfaser, eine 1,9mm 0°Optik mit einem zweilumigen 9,8Ch Schaft der Firma Olympus sowie einen Endoskopieturm der Firma Storz. Ergebnisse: Die fetos-kopische Lasertherapie war in 16 der 25 F~lle erfolgreich. Die Ursachen der nicht erfolgreichen Therapien waren technische Probleme (n=l), in den 5brigen acht F&llen konnten die Anastomosen nicht eindeutig identifiziert werden. Bei den 16 erfolgreichen F&llen 0berlebten in 9 F&llen beiden Feten (56%) und in 7 F~llen ein Fetus (44%). Das Schwangerschaftsalter bei der Entbindung lag im Median bei 33,1 SSW (25-39 SSW). Schlu6felgerungen: Auch unsere Daten zeigen, dass die fetoskopische Laserkoagulation von arteriovenSsen Anstomosen mittels des ARGON-Lasers eine sehr gute Therapiem6glichkeit des FFTS darstellt. Die applizierte Energie bei dem von uns verwendeten KTP-Laser war geringer als beim Nd-YAG-Laser, so dass die Gefahr yon umliegenden Gewebesch~den reduziert wird. Es besteht eine eindeutige Lernkurve in der Handhabung des fetoskopischen Instrurnentariums und der richtigen Erkennung der arterio-ven6sen Gef&Eanastomosen. Eine gezielte pr~natale sonographische Absch~tzung des Schweregrades sowie eine umfassende Aufkl&rung der EItern bez0glich des Therapierfolges und der Prognose ist zwingend erforderlich.
Anhand von verschiedenen Kasuistiken aus zwei Kliniken wird die Diagnostik vorgestellt und die Prognose im Kontext der Literatur erl&utert.
07.04.01 Wahrnehmung des kindlichen Geschlechtes in der Schwangerschaft in Abh~ingigkeit von Laientheorien und sozialen Faktoren Seeger S. 1, Drauschke A. 1 R6pke F. 1 Scheler S. 1 Hahmann K. 2 (1) Klinik fQr Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Martin-Luther-Universit&t Halle-Wittenberg, (2) Frauenarztpraxis Halle Es ist bekannt, dass Schwangere in einem h6her als statistisch zu erwartenden Ma6e das Geschiecht des zu erwartenden Kindes korrekt vermuten. Literaturangaben beschreiben eine positive Ubereinstimmung bis zu 80 %. Es werden die Ergebnisse einer prospektiven, standardisierten Schwangerenbefragung vorgestellt. Dabei wird untersucht, ob Laientheorien, anamnestische, famili&re und soziale Faktoren einen Einfluss auf die Wahrnehmungsf&higkeit haben.
S 135 P r & n a t a l d i a g n o s t i k u n d T h e r a p i e II 07.04.02
Sacrococcygeales Teratom: Pr~inatale Diagnose und perinatales Management Neubert S., Trautrnann K., Steiner E., Macchiella D., Bahlmann F., Frauenklinik, Universit~itsklinikum Mainz Einleitung: Teratome sind die h~ufigsten Tumoren bei Neugeborenen. Sacrococcygealen Teratome (SCT) bieten insgesamt g/3nstige Therapieaussichten. Ultrasonographisch kann die Diagnose bereits prenatal sicher gestellt und die Lokalisation festgelegt werden. Weitere prognostische Kriterien wie Ascites, Hydrops fetalis und Polyhydramnion finden Beachtung. Durch die dopplersonographische Blut-flul~darstellung des fetalen ven6sen Systems kSnnen Hinweise auf eine kardiale Insuffizienz erhalten werden. All diese Befunde fliel~en in die Planung des perinatalen Managements ein. Fragestellung: Wir berichten. L~ber die Erfahrungen bei der Betreuung von Schwangeren mit fetalem SCT und dem perinatalen Management. Patientinnen und Methode: Innerhalb eines Z.eitraumes von 10 Jahren wurden 7 Schwangere betreut, bei deren Feten sonographisch ein kengenitales SCT diagnostiziert wurde. Diese F&lle wur~len retrospektiv unter den Gesichtspunkten geburtshilfliche Anamnese, TumorgrSl~e und ausbreitung, Tumorhisto]ogie, geburtshilfliches und kinderchirurgisches Mangement und Outcome untersucht. Ergebnisse: Die Erstdiagnose eines SCT erfolgte im Median in der 23. SSW (21.-32. SSW). In zwei F~llen zeigte sich eine pathologische Blutfluf~darstellung im fetalen ven6sen System. Der Entbindungszeitpunkt lag in Abh~ngigkeit von auftretenden Komplikationen bei Mutter und Kind im Median bei 35 SSW (27.-41. SSW). In sechs F~llen erfolgte eine Sectio, in einem Fall eine Spontangeburt. FL~nf Neugeborene konnten zur weiteren kinderchirurgischen Versorgung verlegt werden. Ein Neugeborenes verstarb wenige Minuten postpartum an einer respiratorischen Insuffizienz. In einem Fall war ein IUFT bekannt. Schlussfolgerung: Zur Planung des Managements einer Schwangerschaft mit fetalem SCT ist die detaillierte sonomorphelogische und dopplersonographische Beurteilung notwendig. ErhShte PreloadIndizes im venSsen System sind Ausdruck einer kongestiven Myokardinsuffizienz. Die Entscheidung L~ber den optimalen Entbindungszeitpunkt sollte in interdisziplin&rer Zusammenarbeit zwischen Geburtshilfe, Neonatologie und Kinderchirurgie erfolgen.
07.04.03 Wie ,,normal" sind die Geburten yon Migrantinnen im Vergleich zu deutschen Geb~irenden? Schwarz C., Sch0cking B. Universit~t Osnabr~ck, AG Gesundheitswissenschaften
Fragestellun9: Sind schwangere Migrantinnen in gleichem Maf~e v o n d e r zunehmenden Medikalisierung betroffen wie deutsche Frauen? Welche Unterschiede sind festzustellen bezSglich des Risikostatus und der H&ufigkeit von geburtshilflichen Interventionen? Sind 5ber den Zeitraum von 16 Jahren Trends zu beobachten? Methode: Sekund&ranalyse der Nieders. Perinatalerhebung; quantitative, retrospektive L~ngsschnittuntersuchung der Daten von 1984 - 1999.(ca. 1 Million). Ergebnisse: S c h w a n g e r e M i g r a n t i n n e n b e k o m m e n durchschnittlich mehr Kinder, sind jQnger als deutsche Schwangere und sie weisen weniger Schwangerschafts- und Geburtsrisiken auf. W&hrend einige Interventionen h~ufiger bei deutschen Frauen zum Einsatz komrnen (z.B. Geburtseinl., Periduralan~sthesie, Kaiserschnitt), werden andere bei Migrantinnen h~ufiger a n g e w e n d e t (z.B. Analgetika, Fetalblutanalyse, Wehenmittei, Dammschnitt). Eine medikament6se Zervixreifung wurde bei Migrantinnen zunehmend h~ufiger durchgef~hrt bis sie 1999 das Niveau der deutschen Frauen erreicht hat. Die hShere FrL~hgeburtenrate bei Migrantinnen hat sich in den vergangenen Jahren angeglichen. Schlussfolgerung: O b w o h l Migrantinnen weniger Schwangerschafts- und Geburtsrisiken aufweisen als deutsche Frauen, sind sie von einigen geburtshilflichen Interventionen h&ufiger betroffen. Bei einzelnen Interventionsraten ist eine Verminderung der Unterschiede bis hin zu einer Angleichung zu beobachten.
07.04.04
07.04.05
Intrauterine LangzeitLiberwachung bei Plazentainsuffiziens mit fr~her schwerer Wachstumsretardierung: Zwei Kasuistiken
Zur0ckgezogen
Frambach T., Dietl J., MUller T. Frauenklinik, Universit~t WLirzburg Einleitung: Es existieren nahezu keine Daten bezL~glich des perinatalen Ergebnisses bei bereits vor dem Erreichen der Lebensf&higkeit nachweisbarer ausgepr~gter Wachstumsretardierung (IUGR) und Plazentainsuffiziens. Lediglich ein Abstract (n=17) berichtet 5ber eine 100% perinatale Mortalit&t bei dieser Konstellation. Kasuistik 1: Beobachtung 21+3 - 3 2 + 3 SSW, Nikotinabusus, SNA, prop. Retardierung, 0berwachung mittels CTG, art. Doppler, OST: prim~re Sectio - 850g, Apgar 8/9/9, pH 7,3 Kasuistik 2: Beobachtung 22+4 - 31+5 SSW, disprop, retardierter Geminus bei dichorialer SS ohne FFTS, 0berwachung mittels CTG, art. und ven6sem Doppler: prim~ire Sectio - 572g, Apgar 6/7/9, pH 7,18 W~hrend der gesamten Beobachtungszeit persistierender umbilikaler Null- und RQckfluss in beiden F&llen, sehr erfreuliche Kindsentwicklung (Partus 5/96 bzw. 9/99). Darstellung und Diskussion der prae- und postpartalen Verl&ufe. Schlussfolgerung: Die schwere vor 24kpl SSW auftretende IUGR bei Plazentainsuffiziens schlieBt eine intrauterine Langzeit~berwachung in Einzelf&llen nicht aus.
S 136
Pr&natal- und Geburtsmedizin 07.04.06 Genauigkeit der fetalen Ultraschallbiometrie im 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft Kurmanavicius J., Jovanovic S., Huch R. Klinik f[Jr Geburtshilfe, Universit~tsSpital Z0rich
07.04.07 Pr~idiktiver Wert der Dopplersonographie des Ductus venosus in einem Hochrisikokollektiv
Ritter S., J6rn H., Rath W. Frauenklinik, Universit~tsklinik Aachen
Ziel: Beurteilung der Genauigkeit fetaler Biometrien unterschiedlicher Untersucher. Methode: Im Zeitraum von 1992-2001 wurden 82248 fetale UItraschallmessungen ausgewertet. Individuelle/personenbezogene Messungen des biparietalen Durchmessers (BIP), des Abdomenumfangs (AU) und der Femurl&nge (FL) wurden mit den Biometriestandardwerten des Universit~itsspitals ZGrich verglichen. Die Abweichungen der Messungen von der 50. Perzentile wurden nach der Methode von Bland und Altmann (3) berechnet. Resultate: Es wurden die Messungen von insgesamt 94 Untersuchern ausgewertet. Jeder Untersucher hat mit mindestens 150 Messungen zu den Ergebnissen beigetragen. 21 (22.0%) der Untersucher haben mindesten einen Parameter kontinuierlich kleiner gemessen. In 10 F~,llen handelte es sich um den BIP und/oder den AU, in 9 F~llen um die FL. Alle 3 Parameter wurden von 3 Untersuchern zu klein gemessen, 2 Parameter yon 2 Untersuchern. Von 12 Untersuchern (12.7%) wurde mindestens ein Parameter kontinuierlich zu gross gemessen. Es handelte sich in 10 F&llen um den AU, in 7 F~illen um die FL und in 5 F~illen um den BIP. Von 3 Untersuchern wurden alle 3 Parameter zu gross gemessen, von 4 Untersuchungen 2 Parameter.
Hintergrund: Bisher liegen bei hochgradig w a c h s t u m s r e t a r d i e r t e n Feten keine p r o s p e k t i v e n Untersuchungen zur Flussanalyse des Ductus venosus mit erh6hter Pulsatilit&t, jedoch ohne Null- oder Negativflul& w&hrend der Vorhofkontraktien, vor. Methodik: Das "fetal outcome" von 42 Feten unterhalb der 32. Schwangerschaftswoche wurde prospektiv untersucht. Alle Feten zeigten eine IUGR < 5. Perzentile. Eine Gruppe (30 Feten) zeigte ein unauff~lliges Flul~muster, die andere (12 Feten) zeigte eine erh6hte Pulsatiiit&t im Flussmuster des Ductus venosus. Wit untersuchten das Flussgeschwindigkeitsprofil aller Feten im Mittel 3,7 Tage (1-5 Tage) vor der Entbindung (Sectio wegen rez. DIP II). Ergebnisse: Es fanden sich keine Unterschiede hinsichtlich pH (7,25 vs. 7,22) und APGAR-Werten (p=0,4829) zwischen den beiden Gruppen. Schlussfelgerung: Bei IUGR-Feten unterhalb der 30. Schwangerschaftswoche scheint die Messung einer erh6hten Pulsatilit&t im Flussprofil des Ductus venosus das "fetal outcome" nicht vorherzusagen. Daher sollte die Messung einer erh6hten Pulsatilit&t Ductus venosus ohne Null- oder Negativfluf~ w&hrend der Vorhofkontraktion geburtshilfliche Entscheidungen nicht beeinflussen.
07.04.08
07.04.09 Stellenwert der fetalen Herzbiometrie zwischen der 10-17 SSW bei Feten mit kongenitalem Herzdefekt (CHD)
Zur0ckgezogen
Smrcek J., Germer U., Gembruch U, Bereich Pr&natale Medizin, Universit~tsfrauenklinik LSbeck Fragestellung: Evaluation der frQhen fetalen Herzbiometrie (HB) bei der Detektion von CHD unter Anwendung unserer Normwerte. Methode: Auswertung aller Feten mit einem CHD, der 19992000 zwischen der 10-17 SSW diagnostiziert wurde. Eine schematische Untersuchung, inklusive NT-Messung, erfolgte zur Erkennung yon fetalen Auff&lligkeiten, gefolgt von einer detaillierten Doppler-Echokardiographie. Der Herzdurchmesser, beide ventrikul&ren Durchmesser, Herzfl~che und Umfang, thorakaler Durchmesser, Umfang und Fl&che und die Durchmesser des Trunkus pulmonalis und der Aorta wurden gemessen. Ergebnisse: In der 10-17 SSW konnten wir 31 Feten mit CHD diagnostizieren, 8 F&lle wurden aufgrund unvollst&ndiger Daten ausgeschlossen. In den verbleibenden 23 F&llen lagen diverse Fehlbildungen vor. Bei 5 Feten war die fetale HB unauff~llig, bei 18 Feten ergab die HB abnorme Werte. Eine erh6hte NT war bei 10/12 Feten nachweisbar; beide Feten mit normaler NT zeigten eine auff~illige HB. Ven6se Doppleruntersuchungen erfolgten in 22 F&llen, bei 7/10 Feten mit normalem Doppler war die fetale HB auff~,llig. Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt die Durchf(Jhrbarkeit der fr0hen fetalen Echokardiographie und die Anwendbarkeit der HB. Dabei k6nnte die fetale HB hilfreich bei der Detektion von CHD sein. In der frLihen Schwangerschaft zeigen einige CHD &hnliche Ver&nderungen in der Relation der Diameter des fetalen Herzens und der gro6en Arterien wie im 2. Trimenon. Daher k6nnte die Erhebung der verschiedenen kardialen Ratios von hohem diagnostischen Weft sein.
S 137 P r A n a t a l d i a g n o s t i k u n d T h e r a p i e III
18.12.01 Pr~inatale Diagnose kongenitaler Tumoren der fetalen Hals- und Gesichtsregion: sonographische Befunde und Schwangerschaftsoutcome Geipel A., Berg C., Krapp M., Smrcek J., Germer U., Gembruch U. Klinik fQr Gyn~kologie und Geburtshilfe L0beck, Bereich Pr~natale Medizin Zielstellung: Beschreibung der sonographischen Befunde und des Schwangerschaftsoutcome bei Feten mit pr&natal diagnostizierten Tumoren der kraniozervikalen Region. Material und Methoden: Retrospektive Analyse aller F&lle 19942001 mit auff&lligen Befunden im Hals- und Gesichtsbereich; es wurden 8 F&lle mit kongenitalen Tumoren identifiziert. Ergebnisse: Es wurden 4 F&lle, mit Hals/ Gesichtslymphangiomen, 2 F&lle mit Teratomen (1 Epignathus), sowie jeweils 1 Fall eines H&mangiomes im Stirnbereich und 1 Fall einer Sublingualzyste pr&natal diagnostiziert. Das Gestationsalter bei Diagnose lag zwischen der 19. und 34. SSW. In 4 Schwangerschaften entwickelte sich ein Polyhydramnion, 1 Fet entwickelte einen Hydrops fetalis. In 2 F&llen (Epignathus mit Porenzephalie bei Kompression der A. carotis interna; Lymphangiom mit rascher Gr66enprogredienz) wurde die Schwangerschaft abgebrochen, 1 Kind (Halsteratom mit Hydrops fetalis) verstarb nach Fr0hgeburt in der 29. SSW. Es 0berlebten 5 Kinder: 4x wurde eine operative Resektion des Tumors vorgenommen, l x Iokal mit OK 432 behandelt. Schlussfolgerung: Die fetale Hals- und Gesichtsregion stellte eine seltene Lokalisation kongenitaler Tumore dar. Abh&ngig vonder Art und Gr56e der Befunde, erfolgt die Diagnose h&ufig erst in der 2. Schwangerschaftsh&lfte. Ein Polyhydramnion ist oft assoziiert. Die prAnatale Diagnose solcher Tumoren erlaubt eine Optimierung des geburtshilflichen und perinatalen Management.
18.12.02 Thorakoabdominale Ektopia cordis (CantrellPentalogie): Pr~inatale Diagnostik und neonatologischer Verlauf Hemminger GE. 1 Rybakowski C. l, Hellwege HH. 2, Weil J. 3, Heneke B. 1 (1) Klinik und Poliklinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe,, (2) Neonatologie und P~diatrische Intensivmedizin,, (3) Abteilung fDr Padiatrische Kardiologie des Universit~itsklinikums Hamburg-Eppendorf 1. Fragestellung: Ektopia cordis u.a. Mittelliniendefekte sind seltene (5.5-7.9/1 Mio. Lebendgeburten), h&ufig mit Herzfehlern assoziierte, kongenitale Anomalien. Die Prognose gilt als infaust. 2. Methodik: Re-Evaluation der sonomorphologischen, h&modynamischen und operativen Aspekte und des neonatologischen Ver- laufs. Literaturrecherche. 3. Ergebnisse: Erstvorstellung in der 32. SSW zur pr&natalen Betreuung. Sonomorphologisch supraumbili- kaler Mittelliniendefekt mit thorakoabdominaler Ektopia cordis und Sternumaplasie. 4-Kammer-Blick mit DORV/Fallot'scher Te- tralogie und Ventrikelseptumdefekt. Sek. Sectio caesarea in der 37. SSW bei vorz. Blasensprung: Knabe, 3Kg, Apgar 3/3/int., pH7,26. Plastische Deckung des Herzens und der Omphalozele. Wegen h&- modynamischer Komplikationen war die kardiale RLckverlegung i.d. Thoraxh6hle initial nicht m6glich. Nach 5 Monaten lebt der Patient, die Korrektur des Vitium steht noch aus. 4. Schlussfolgerung: Nur 7% der F&lle mit Ektopia cordis sind vom thorakoabdominalen Typ. I.d. Literatur Qberleben die Kinder nur selten. Der vorliegen- de Fall zeigt, dass trotz pr~partaler infauster Prognoseabsch~tzung ein Kind mit Ektopia cordis und assoziiertem Vitium neonatal mit aufwendiger operativer und intensivmed. Therapie 0berleben kann.
18.12.03 Fetale Rhesusinkompatibilit~it bei Anti YtaCartwright Merkmal nach mehrfacher Amniozentese
18.12.04 Einfluss der 3D-Sonographie auf die MutterKind-Beziehung
Geka F. 1, G&tje R. 1, Gatzka C. 2, Kaufmann M. 1 (1) Universit~tsfrauenkiinik Frankfurt, Uniklinik Frankfurt, (2) HSK Wiesbaden
Schiesser M., Holzgreve W., Alder J., Peukert R., Tercanli S. Kantonsspital Basel, Universit~tsfrauenklinik
Fragestellung: 1. Antik6rper-Boost im m0tterlichem Serum nach invasiver pr&nataler Diagnostik 2. Transfusion von m0tterlichen Blut bei fetaler Rhesusinkompatibilit&t auf dem Boden einer Anti D- und Anti Cartwright-Yta Antik6rperkonstellation. Methode/Kasuistik: IV gravida II para, Blutgruppe A Rh negativ in der 29. SSW mit Anti D von 256-512 auf 16.000, sowie Hydrops fetalis und sonographischen Zeichen der fetalen An&mie. Z.n. 2x Amniozentese zur Bestimmung von Bilirubin im Fruchtwasser bei irregul&ren Antik6rpern. In der Kreuzprobe vor geplanter Nabelschnurtransfusion Anti Cartwright-Yta (1:32 bis 1:64) festgestellt. Fetale Chomosomen o.B. Ergebnisse: Vier Nabelschnur- Punktionen und -Transfusionen. 1. Transfusion mit mLitterlichem Blut. Fetale Blutgruppe: A Rh positiv. Insgesamt 4 Transfusionen bei Hb Werten von 2,7 g/dl, 4,9 g/dl, 13,1 g/dl und 12,1 g/dl. Aszites/Pleuraergul~ rDckl~ufig. Prim&re Sectio 35. SSW: 2550 g, Apgar 8/9/9, pH-Na 7,35, Hb 14,4 g/dl. Schlu6folgerung: Transfusion mL~tterlichen Blutes trotz seltener Antik6rperkonstellation m6glich. Anstieg der Antik6rpertiter ist im vorliegenden Fall ungew6hnlich progredient. Zusammenhang mit den anamnestisch durchgef0hrten Amniozentesen mu& hinsichtlich eines Boosts diskutiert werden. Diagnostische Punktion zum Ausschlu6 fetaler An&mie in ihrer Wertigkeit fraglich. Alternativen: Dopplersonographie, Chordozentese.
Einleitung: Obwohl es Hinweise auf eine Verbesserung des maternofetalen Bondings durch Ultraschall gibt, fehlen gesicherte Langzeitergebnisse. In dieser Studie sollte der Einfluss der konventionellen (2D) im Vergleich zur dreidimensionalen Darstellung (3D) untersucht werden. Patientinnen und Methode: 42 Frauen ab der 26. SSW wurden im Rahmen einer prospektiv randomisierten Studie sowohl mit 2D als auch mit 3D untersucht. Die Reihenfolge erfolgte zuf~llig. Ein Fragebogen mit acht Fragen zum visuellen Eindruck, zum Erleben der Untersuchung und zur Beziehung zum Kind wurde nachher ausgef011t. Ergebnisse: Ein signifikanter Unterschied konnte nur im besseren Erkennen der 3D-Sonographie gefunden werden ( p< 0.01). Das Erlebens und das Gef0hls dem Kind gegen0ber ver&nderte sich unabh&ngig v o n d e r Reihenfolge nicht. Schlussfolgerungen: Nach den vorliegenden Ergebnissen scheint die Mutter-KindBeziehung nicht durch die Art der Ultraschalluntersuchung beeinflussbar zu sein. Ein wesentlicher Faktor hierbei derfte das Gestationsalter sein. Entsprechend der Literatur stellt das erste Trimester die sensibelste Phase for das Bonding dar.
S 138
Prenatal- und Geburtsmedizin 18.12.05 Das kognitive Konzept der Schwangeren Liber das Ungeborene vet der Pr&nataldiagnostik Kowalcek I., Brunk J., Lammers C., Gembruch U. Universit~itsklinikum LLibeck, Klinik fLir Frauenheilkunde und Geburtshilfe Fragestellung: Wir untersuchten die kognitiven Vorstellungen der Schwangeren Qber das Ungeborene vor der Pr&nataldiagnestik. Material und Methode: Konsekutivstichprobe yon 324 Schwangeren zwischen der 11. und 21. Schwangerschaftswoche, die sich zur Fehlbildungsdiagnostik vorstellten. Die Schwangeren gaben ihre Gedanken und Vorstellungen Liber das Ungeborene unter 18 Adjektiven auf einer fLinfstufigen Skala an, zus&tzlich schloss sich eine offene Frage zu ihren inhaltlichen Vorstellungen (Jber alas Ungeborene an. Die 18 Items wurden zur Ermittlung der Dimensionen des kognitiven Konzepts der Schwangeren iJber das Ungeborene einer Faktorenanalyseunterzogen. Ergebnisse: Mit der Faktorenanalyse (Hauptkemponentenanalyse mit Varimax-Rotation) lassen sich aus den 18 Items vier Faktoren (Eigenwertkriterium 1) ableiten. Die vier Faktoren kl&ren insgesamt 58,3 % der Varianz auf. Inhaltlich wurden den vier Faktoren folgende Skalen zugeerdnet: Skala 1: Vitalit&t, Skala 2: Unruhe, Skala 3: Passivit~t, Skala 4: Verletzlichkeit Diskussion: Die dem Ungeborenen zugeschriebenen Eigenscl3aften lassen die Serge der Schwangeren um das Ungeborene vor der pr~natalen Diagnostik erkennen. Besonders stellt Skala 4 ,,Verletzlichkeit" mit den Items "schutzbedQrftig", "verletzbar" und "anh&nglich" die Bef0rchtungen der Schwangeren um das Wohlbefinden des Ungeborenen dar.
18.12.07 Kardiale Funktion bei Feten mit Trisomie 21 in der 10.-14. SSW Germer U., Geipel A., Krapp M., Smrcek J., Diedrich K., Gembruch U. Klinik for Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Medizinische Universit~t Li3beck Bei Feten in der 10.-14. SSW ist die Assoziation einer vergr6&erten Nackentransparenz (NT) mit Trisomien belegt. Eine kardiale Funktionsst6rung aufgrund eines Herzfehlers gilt als eine der m6glichen Ursachen einer vergr66erten NT. Deshalb wurde die kardiale Funktion bei Feten mit Trisomie 21 untersucht. METHODE: Bei 39 Feten mit Trisomie 21 erfolgte in der 10.-14. SSW eine Messung der SSL, der NT und eine Farbdopplerechokardiographie. AIs Messparameter f(]r die kardiale Funktion wurden die Herz-/Thoraxfl&chenrelation (CTAR), die Kompetenz der AV-Klappen und das Blutflul~prefil im Ductus venosus (DV) erfasst. ERGEBNISSE: 33 Feten (84,6 %) wiesen eine NT 95. Perzentile auf, 12 Feten (30,8 %) hatten einen strukturellen Herzfehler. 20 (51,3 %) Feten wiesen eine kardiale Funktionsst6rung auf: 14 (35,9 %) hatten eine AVKlappenregurgitation, davon 9 ( 2 3 , 1 % ) eine isolierte Trikuspidalregurgitation. Die DV Dopplermessung zeigte eine reverse oder fehlende a-Welle bei 30,8 %. Bei 10,3 % der Feten lag die CTAR 0ber der 90. Perzentile. SCHLUSSFOLGERUNG: Die H~lfte aller Feten mit Trisomie 21 weist in der 10.-14. SSW eine kardiale Funktionsst6rung auf. Diese ist jedoch nicht an das Vorhandensein eines Herzfehlers gebunden.
18.12.06 Fetaler Koronarblutfiul~: Physiologie und klinische Bedeutung Mielke G., Becker S. Univ.-Frauenklinik T0bingen
Problemstellung: Darstellung fetalen Koronarblutflusses, Ableitung von Dopplerkurven und klinische Bedeutung. Methodik: Doppler-Echokardiographie bei 35 Feten mit einem Gestationsalter yon 21 bis 40 Wochen. Ergebnisse: KoronarblutflurSdarstellung gelang bei Feten aus normalen Schwangerschaften (n=7), IUGR (n=9), An&mie (n=7), Herzfehlern (n=6), Polyhydramnion (n=2), FFTS (n=2), Leberh&mangiom (n=l) und Ductus-arteriosus-Kinking (n=l). Besonders gut konnten die linke Koronararterie am Abgang aus der Aorta und der Ramus interventricularis anterior visualisiert werden. Die Dopplerkurve in fetalen Koronararterien ist durch 0berwiegend diastolischen Blutflu& gekennzeichnet. Ven6ser Blutflul~ konnte im Sinus coronarius sowie im Sulcus interventricularis anterior und posterior dargestellt werden. Schlussfolgerungen: Fetaler Koronarblutflur~ kann insbesondere bei Kreislaufzentralisation und An&role wegen der dann vermehrten Durchbiutung der kleinen Koronargef~6e visualisiert werden. Im Rahmen morphologischer Anomalien und Bradyarrhythmien kann die Darstelibarkeit ebenfalls begLinstigt sein. Unter guten Untersuchungsbedingungen kann die Darstellung auch in normalen Schwangerschaften gelingen, sodal~ aus dem isolierten Nachweis von Koronarblutflu& kein direkter Schlul~ auf eine Pathologie gezogen werden kann. Der pr~naten Diagnose von Koronarfisteln kommt wegen der M6glichkeit intrauteriner Komplikationen und der Notwendigkeit postnataler Interventionen besondere klinische Bedeutung zu.
18.12.08 Blutfluss in zentralen Gef~l~en bei Lungenhyperplasie nach trachealem Verschluss Tchirikov M. ~ Hecher K. 2, HQneke B. ~ Schr6der HJ. 3 (1) Universit~ts-Frauenklinik Eppendorf, Universit&t Hamburg, (2) Abtlg. fQr Pr&nat. Diag. und Therapie, AK Barmbek Hamburg, (3) Universit&ts-Frauenklinik Eppendorf, Abtlg. f(Jr Exper. Med. Eine Lungenhypoplasie ist die h&ufigste Todesursache der Neugeborenen mit einer Zwerchfellhernie. Wir haben untersucht, ob eine Lungenhyperplasie nach trachealem Verschlul~ mit Ver&nderungen des Blutflusses in zentralen Gef&l&en korreliert. Methodik: In 7 Schaffeten (92.-98. SST) wurde die Trachea mit einer Ligatur kaudal des Larynx verschlossen (TO Feten). PI, RI, Vmax, Vmean, Vmin wurden wSchentlich in der Pulmonalarterie re. (PAR) und links (PAL), im Truncus pulrnonalis (TP), im Ductus arteriosus (DA) und im Ductus venosus (DV) gemessen. Die Messung der Blutflussrate enfolgte in der Vena umbilicalis (VU) und im DV. Ergebnisse: Das relative Lungengewicht war von 4.1% (3.2-4.9) in den Kontrollfeten (n=4) auf 13.4% (7.6-19.3) in den TO Tieren erh6ht [Mittelwert (95%CI), p<0.03]. Der PI in der PAL betrug 13.0 (7.6-18.4) und in der PAR 10.0 (6.6-13.4) in TO Feten, sowie 17.7 (10.2-25.3) und 13.6 (9.5-17.7) in der Kontrollgruppe. Der PI im TP betrug 1.9 (1.7-2.1) in TO Feten und 2.1 (1.8-2.3) in der Kontrolle. Der PI im DA war bei 1.6 in beiden Gruppen. Der PI im DV betrug 0.47 in TO Feten und 0.68 in der Kontrolle (n.s.). Lungenhyperplasie ver&nderte nicht die Blutflussrate in tier VU und im DV. Schlul'Sfolgerung: Eine Lungenhyperplasie in Folge eines trachealen Verschlusses hat keinen signifikanten Einflul~ auf das Blutflu& in zentralen Gef~f~en.
S 139 P r & n a t a l d i a g n o s t i k u n d T h e r a p i e IV
18.12.09 Fetale Magnetocardiographie (FMCG) bei congenitalen Herzfehlern K~hler C. 1 Schleu~ner E. 1, Grimm B. 1 Schneider U. 1, Vogt L. 2, Haueisen J. 3, Seewald HJ. 1 (1) Frauenklinik,, (2) Kinderklinik,, (3) Biomagnetisches Zentrum, Friedrich- Schiller- Universit~t Jena Zielstellung: Es sollen die M0glichkeiten der FMCG in der pr&natalen Diagnostik von congenitalen Herzfehlern (CHD) gepr0ft werden mit dem Ziel Ver~nderungen des cardialen Reizleitungssystems bei CHD zu erfassen. Methoden Erfassung von FMCG- Kurven und Vergleich mit dem postnatalen EKG bei 8 Feten mit folgenden Herzvititen: Vorhofeseptumdefekt (ASD II) (3 F~lle), Komplexes Vitium mit komplettem AV- Kanal (AVSD) und Fallotscher Tetralogie (TOF) (1 Fall ), Komplette Transposition der gro&en Gef&l~e (dTGA) (2 F&lle), Aortenisthmusstenose (COA) (1 Fall), Pulmonalisstenose mit Hypoplasie des rechten Ventrikels (PS) (1 Fall). Ergebnisse: 1. Es wurden folgende FMCG Ver&nderungen beobachtet: gesplitterte R- Zacke (AVSD/TOF, ASDII), Verbreiterung des QRS- Komplex im Sinne eines Schenkelblocks (COA, PS). 2. Die Feten mit d-TGA zeigten keine FMCG- Ver&nderungen. 3. Bis auf einen Fall (gesplitterte R- Zacke bei AVSD/TOF) stimmten die postnatalen EKG mit den pr~natalen FMCG Qberein. Zusammenfassung: Durch die FMCG ist die Diagnose von Ver&nderungen des cardialen Reizleitungsablaufes bei CHD mSglich. Dadurch werden Zusatzinformationen (]ber den Effekt von CHD auf die cardiale Reizleitung m6glich. Wie beim Neugeborenen reflektieren allerdings die FMCG / EKGVer&nderungen nicht die Schwere des Herzfehlers. Die FMCG ist deshalb nicht zur Prim&rdiagnostik bei CHD geeignet.
20.27.01 Reverser enddiastolischer Flul~ der A. umbilicalis in der 10.-14. SSW - ein Marker ftir Herzfehler Orhan Y., Krapp M., Geipel A., Germer U., Gembruch U. Medizinische Universit~t zu L(Jbeck, Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe Fragestellung: L&l~t ein reverser enddiastolischer Flu6 ( REDF ) der A. umbilicalis in der 10.-14. SSW einen R0ckschluss auf die fetale Prognose zu? Methode: Bei 614 Feten zwischen der 10. und 14. SSW erfolgten Messungen der Nackendicke ( NT ), ScheiteI-SteissL~inge und eine Echokardiographie sowie eine Doppleruntersuchung der A. umbilicalis mit dem ATL-Ger&t HDI 5000. Ergebnis: Bei 330 F&llen lag ein fehlender enddiastolischer Fluss vor, bei 278 Feten ein positiver und bei 6 Feten ein REDF. AIle 6 Feten mit REDF hatten eine NT 95. Perzentile und, bis auf den 6. Feten, einen Hydrops mit Hygroma colli. Die Chromosomenanalyse ergab in 3 F~llen eine Trisomie 18, in einem Fall eine Trisomie 13, von denen 3 eine Fallot'sche Tetralogie mit fehlender Pulmonalklappe und offenem Ductus arteriosus, der 4. einen VSD aufwiesen. Der 5. Fetus ( 46, XX ) hatte ausserdem eine Ductus-venosus-Agenesie. Der 6. Feten mit Klinefelter-Syndrom ( 47, XXY ) hatte eine passager verdickte NT. Dieser wurde in der 40. SSW gesund geboren. Schlussfolgerung: Ein REDF in der 10.-14. SSW ist selten und geht meist mit schweren fetalen Anomalien, insbesondere Herzfehler mit fehlender Windkesselfunktion des Pulmonalisstammes, einher.
20.27.02 M~itterliche Morbidit~it bei Fetalchirugie am Fetal Treatment Center San Francisco
20.27.03 Risiko einer fetalen Wachstumsretardierung bei niedrigem Serum-HCG nach Implantation
Golombeck K. 1, Jacobs VR. 2, Jonat W. 1, Harrison MR. 3 (1) Unifrauenklinik Kiel, Unifrauenklinik Kiel, (2) Frauenklinik der Technischen Uni MSnchen, (3) Department of Surgery, Division of Pediatric Surgery, The Fetal Treatment Center, UCSF
Paulus WE., Prantner K., Strehler E., Reeka N., Sterzik K. Zentrum for Reproduktionsmedizin, Christian-LauritzenInstitut, UIm
In einer retrospektiven Studie am Fetal Treatment Center San Francisco, das weltweit 0ber die gr61~te Erfahrung in Fetalchirugie verfQgt, wurden alle operativen F&lle von Juli 1989 bis Dezember 2000 analysiert und bez0glich Ausgang von Schwangerschaft und Geburt bewertet. AIs operative Techniken wurden die offene fetale Chirugie, die minimal-invasive Chirugie und die ultraschall-gesteuerte perkutane Radiofrequenzablation (RFA) betrachtet. Vergleiche zwischen der Endoskopie- und der offenen Hysterotomiegruppe zeigten Vorteile for die Endoskopiegruppe bei Fr0hgeburtlichkeit, Transfusionsbedarf, vorzeitiger Wehent~tigkeit, Wehendurchbruch zur Fr(3hgeburtlichkeit, vorzeitiger Blasensprung und vorzeitiger Placental6sung. Das Intervall von Fetaleingriff zur Geburt war bei Endoskopie I&nger, Intensivpflichtigkeit und Krankenhausaufenthalt deutlich reduziert. Es gab keinen m0tterlichen Todesfall. Die Ergebnisse best~tigen insgesamt, dass Fetalchirugie in einem Zentrum praktiziert werden kann, ohne das Leben der Mutter wesentlich zu gef~hrden. Weniger invasive Operationsmethoden korrelieren mit geringerer Morbidit~t, einem sp&teren Entbindungstermin und einer geringeren oder sp&ter einsetzenden Schwangerschaftskomplikationsrate.
Fragestellung: Das humane Choriongonadotropin (HCG) im m0tterlichen Serum dient dem Nachweis einer Implantation zwei Wochen nach Embryotransfer. W~hrend sich bisherige Untersuchungen auf erh6hte HCG-Werte im zweiten Trimenon als Indikator fur chromosomale Anomalien konzentrieren, stellt sich die Frage, ob sich bereits aus den HCG-Befunden nach Implantation Aussagen for die Prognose der fetalen Entwicklung ableiten lassen, Methode: Bei 441 Einlingsschwangerschaften mit chromosomal gesunden Lebendgeborenen wurde zwischen Tag 14 und 17 nach Embryotransfer bei assistierter Reproduktion (IVF, ICSI, Kryotransfer) das mL)tterliche Serum-HCG als Multiple ot Median (MoM) for den jeweiligen Tag nach Transfer ermittelt. Anhand von geschlechtsspezifischen Perzentilenkurven wurde ein Geburtsgewicht unterhalb der 5.Perzentile (n=75) als fetale Wachstumsretardierung interpretiert. Ergebnisse: Bei einem Serum-HCG-Befund unterhalb der 10.Perzentile fand sich ein signifikant erh6htes Risiko fur eine fetale Wachstumsretardierung: relatives Risiko = 1,85 (95%Konfidenzintervall: 1,10 - 3,08). Schlu&folgerung: Ein niedriger HCG-Wert nach Implantation erfordert eine aufmerksame Kontrolle des fetalen Wachstums.
S 140
Pr&natal- und Geburtsmedizin 20.27.04 Rauchentw6hnung in der Schwangerschaft: Wie erfolgreich sind Gruppenseminare?
20.27.05 Antik6rpertiter - eine differenzierte Betrachtungsweise zur Interpretation von Befunden in der Schwangerschaft
Bergmann RL., Schaffer CH., Wilkening AD., Richter R., Dudenhausen JW. Charite Virchow-Klinikum, Klinik fQr Geburtsmedizin
Petershofen EK., Hundhausen T., Gerdes I., D6scher A., Schunter F. Molekulare Diagnostik, DRK Blutspendedienst, Oldenburg
Methoden: 400 Schwangere in Berliner Frauenarztpraxen erkl~rten sich bereit, an einem 5-Tage-Programm zur Rauchentw6hnung teilzunehmen. 151 Personen erschienen schlie6lich zu den Seminaren (Interventionsgruppe= IG). Die nicht Teilnehmenden dienten als Kontrolgruppe (KG). Nach einem allgemeinen Informationsabend, besuchten an 5 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 5 -10 Personen strukturierte Gruppenseminare (Verhaltenstherapie und EntspannungsL~bungen), wobei nach dem ersten Tag bereits eine "Step-Quit"-Entscheidung gel&lit wurde. Die Probanden wurden 1 Woche sp&ter, sowie nach 1, 2, 3 und 6 Monaten telefonisch kontaktiert. Die Daten wurden aus strukturierten Interviews, Fragebogen, Mutterpa6 und Arztbrief gewonnen, sowie Qber CO-Messungen in der Atemluft und Urincotininbestimmungen. Ergebnisse: Beim Erstkontakt unterschieden sich die Zahl gerauchter Zigaretten und die Nikotinabh~ngigkeit (nach Fagerstr6m) in beiden Gruppen nicht. In der Interventionsgruppe kam es im Laufe des Seminars zu einem steilen und signifikanten Abfall dieser Indikatoren sowie der CO-Werte in der Atemluft. W&hrend der Schwangerschaft nahm jedoch die Abh~,ngigkeit allm&hlich wieder zu. Bei Entbindung rauchten 74% der Schwangeren in der IG und 78% der KG wieder, wenngleich mit geringerer, bei der IG sogar signifikant geringerer, Intensit,~t. Conclusion: Nikotinabh&ngige Schwangere sind in Gruppenseminaren zu entwShnen, werden aber leicht ff3ckf~llig. Erforderlich ist eine engmaschige RLickfallkontrolle.
Einleitung: Irregul&re AntikSrper gegen erythrozytAre Antigene sind oft der erste Hinweis f(~r eine immunologische Risikokonstellation. Zur besseren Einsch~,tzung der Antik6rperkonzentration werden Antik6rpertiter bestimmt. Aus Mangel an konkreten Richtlinien ist eine einheitliche Bestimmung in Deutschland nicht gegeben; eine Interpretation von Titerwerten ist unter praktischen Gesichtspunkten fQr den Kliniker nur eingeschr~nkt m6glich, ein Vergleich mit Werten aus Fremdlaboren praktisch nicht m6glich. Methode: Antik6rpertiter wurden im Hinblick auf fDnf Messvariantionen untersucht und beurteilt: (a) VerdQnnungsmedium; (b) Wahl des Testverfahrens; (c) Verwendung Enzym-behandelter oder -unbehandelter Testzellen; (d) Dosiseffekt durch das Antigen; (e) Beeinflussung durch Begleitantigene. Ergebnis: Je nach Kombination der e.g. Punkte kann der Titerwert, z.B. nach AntiD Prophylaxe einer Rh-negativen Frau, zwischen 4 und 1024 liegen, wobei ein hoher Titerwert eher einen pathologischen Schwangerschaftstiter suggerieren kann, als ein Titer 4. Titerwerte sollten daher (a) unter definierten, abgesprochenen, d.h. bekannten Bedingungen in demselben Labor untersucht werden (-- Vergleichbarkeit, TitersprLinge); (b) Messmethoden sollten im Befund pr~izise dokumentiert werden; (c) Schwangere mit ,,erh6hten Titern" sollten grunds&tzlich mit einem Immunh&matologen besprochen werden (Variationsbreite); (d) fur sp&tere Untersuchungen sollten Serumproben obligat asserviert werden.
20.27.06 Bestimmung der Rhesus-D Zygotie: Eine Methode zur RHD-Merkmalsbestimmung in Familien mit Risikokonstellation
20.27.07 Die Normoblastenzahl im postpartalen Nabelschnurblut von IUGR-Feten: Zusammenhang zur Dopplersonographie
Gnoth S., DSscher A., MQller TH., Schunter F., Petershofen EK. Molekulare Diagnostik, DRK Blutspendedienst Oldenburg
Wrobel M., Axt-Fliedner R., Hendrik H.J., Ertan K., Schmidt W. Frauenklinik, Universit~t des Saarlandes
Einleitung: Frauen mit irregul&ren Anti-D Antik6rpern besitzen bei weiteren D-positiven Schwangerschaften ein hohes Risiko zur Ausbildung einer fetalen Erythroblastose (statistisch bei DdM&nnern 50%; bei DD-M~nnern 100%). Mit serologischen Techniken ist eine immunh&matologische Bestimmung des zweiten D-Merkmals nicht m6glich. Wir stellen hier eine molekular-genetische Methode vor, mit der eine Untersuchung auf der Ebene der Gensequenzen erm6glicht wird. Methode: Sequenzen des Exons 3 der RHD und RHCE Gene wurden in einer Multiplex-PCR in Gegenwart von doppel-fluoreszenzmarkierten DNA Sonden (Reporter: 5"-FAM [fi)r RHD]/5"-TET [f[ir RHCE] und Quencher: 3"-TAMRA) amplifiziert und die ~,nderung der Fluoreszenz pro Zyklus bestimmt (quantitative ReaI-Time-PCR im ABI- SDS 7700). Die Differenz in der Anzahl der Amplifikationszyklen zwischen RHD- und RHCE- Proben wurde als ΔCT-Wert bestimmt (RHCE-Gene dienen als interner Standard). Ergebnisse: Aus 472 EDTA-antikoagulierten Blutproben (DD, Dd, dd), darunter 72 Nabelschnur-Blutproben mit gesicherter heterozygoter RHD-Expression (Dd), wurde genomische DNA isoliert. 328 DNA-Proben konnten in sehr guter 0berein-stimmung mit statistischen Verteilungsmustern fL~r RHD-Haplotypen bestimmt werden. Die 72 heterozygoten Dd- Nabelschnurblutproben und die 72 D-negativen Proben der entsprechenden MQtter (dd) konnten exakt bestimmt werden. Q-RT-PCR zur RHD-Haplotypenbestimmung ist eine neue Methode, die reliable und valide Untersuchungsergebnisse liefert (24 Proben in 150rain).
Fragestellung: Kernhaltige Erythrozytenvorstufen (Normoblasten) im Fetalblut werden als Marker einer intrauterinen Hypox&mie diskutiert. Methodik: 77 Einlingsschwangerschaften mit einer Abdominalzirkumferenz <5. Perzentile und einer Doppler-Flow Untersuchung innerhalb yon 5 Tagen vet Geburt wurden ausgewertet. Gruppe 1 (n=41): S/D Ratio in der Arteria umbilicalis 2S/D Qber dem Mittelwert f(3r dasSchwangerschaftsalter, Gruppe 2 (n=24): endiastolischer Flu6verlust in der Arteria umbilicalis, Gruppe 3 (n=12): Reverse-Flu& in der Arteria umbilicalis. Ergebnisse: H6chste Normoblastenwerte wiesen Feten der Gruppe 3 und 2 im Vergleich zu Feten der Gruppe 1 auf. Hohe Normoblastenzalen persistierten in Feten der Gruppe 3 und 2 postpartal IAnger als in Feten der Gruppe 1, ebenso wiesen diese Feten niedrigere Thrombozyten-, H&moglobin- und H&matokritwerte auf. Die Kurzzeitmorbidit&t der Feten mit gr6&erer Normeblastenzahl war erh6ht. Schlu6folgerung: Eine zunehmende Verschlechterung der fetalen Zirkulation scheint mit einer erh6hten Normoblastenzahl im postpartalen Nabelschnurblut einherzugehen. M6glicherweise erlaubt die Bestimmung der Normoblastenzahl im postpartalen Nabelschnurblut eine differenziertere Einsch~tzung des Ausmaf~es einer intrauterinen Hypox~mie als Qber den pH-Wert alleine. Die Ergebnisse legen den Schlu& nahe, dal~ es im Falle yon pr&maturen, wachstumsretardierten Feten zu einer dysfunktionell gesteigerten Erythrozytopoese kommen kSnnte.
S 141 Pr&nataldiagnostik und Therapie IV 20.27.08 Transdermale NO-Donoren zur Tokolyse Ergebnisse tier prospektiv-randornisierten ThLiringer Multicenterstudie Schleul~ner E. 1, G r 0 6 W. 2, H o y m e U. 3, K~hler C. 1, S e e w a l d H-J. 1 (1) Klinik f0r F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universit~t Jena, (2) F r a u e n k l i n i k des W a l d k l i n i k u m s G e r a , , (3) Frauenklinik des,;Klinikums Erfurt Es wurde die tokolytische Effektivit~it einer transdermalen Nitroglycerintherapie mit der einer i.v. Fenoteroltherapie verglichen. 120 wegen drohenclen FrCihgeburt 'stationer behandelte Sohwangere (27.-35. SSW) erhielten entweder Nitroglycerinpflaster (0,4 - 0,8 mg/h) oder Fenoterol iv. (60 - 120 lag/h) bis Wehenfreiheit oder maximal bis 35/0 SSW. Prim~re Zielkriterien waren eine Schwangerschafts-verl&ngerung um 48 h, 7 d und i~ber 37/0 SSW hinaus sowie das neonatale Outcome. Beide Therapien waren ~ber 48 h in je 98% erfolgreich, w&hrend die Schwangerschaft nach 7 Tagen noch in 95% der mit Nitroglycerin, aber nur 82 % der mit Fenotero] behanclelten Patienten andauerte (p<0,05). Die 3710 SSW erreichten signifikant mehr Patientinnen nach Nitroglycerintokolyse (76%)als nach Fenoterol (36%; p<0,001). Mittlere S c h w a n g e r s c h a f t s d a u e r (266 vs. 253 d) und Geburtsgewicht (3070 vs. 2730 g) waren daher signifkant gr61~er, w~hrend die Verlegungsrate in neonatologische Kontrolle niedriger lag. Es fanden sich keine klinisch relevanten Unterschiede im neonatalem Outcome. Auf Grund nicht tolerierbarer Nebenwirkungen traten TherapieabrQche in 11% im Nitroglycerin- und 14% im Fenoterolarm auf. Nitroglycerin verursachte signifikant weniger subjektive Nebenwirkungen als Fenoterol. Schwere Nebenwirkungen wurden in 46 % vs. 68 % angegeben, wobei Fenoterol in 82 % Herzrasen, 68 % Muskelzittern und 64 % innere Unruhe hervorrief und unter Nitroglycerin in 7 1 % Kopfschmerzen auftraten.