Band 71 · Supplement 2 · September 2012
Zeitschrift für
Rheumatologie Abstracts zum 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie RuhrCongress Bochum , 19. bis 22. September 2012
www.ZeitschriftfuerRheumatologie.de
I nhalt
Zeitschrift für Rheumatologie
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Band 71
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Suppl 2
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September 2012
4 0. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
z Editorial 19
G rußwort J. Braun, K. Schmidt, M. Frosch
z Abstracts der Postersessions
Titelbild: © ErnstPieber / fotolia.com
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Diagnostik/Bildgebung
27
Experimentelle Rheumatologie
42
Experimentelle Rheumatologie und Immunobone
45
Epidemiologie und Versorgungsforschung
53
Der besondere Fall
64
Kinderrheumatologie
80
Osteologie
82
Rheumatoide Arthritis
114
Rheuma-Orthopädie
118
Spondyloarthritiden
139
Verschiedenes
143
Vaskulitiden und Kollagenosen
156
Autorenindex
Herausgeber
Zeitschrift für Rheumatologie
Organ der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation, der Schweizerischen Gesellschaft für Rheumatologie, des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen, der Gesellschaft für Psychosomatik in der Rheumatologie, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin Schriftleiter / Editor-in-Chief Prof. Dr. U. Müller-Ladner, Lehrstuhl für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie der Justus-Liebig Universität Giessen, Abteilung Rheumatologie und klinische Immunologie, Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim Redaktionsteam / Editorial office Prof. Dr. U. Lange (Stellvertretender Schriftleiter), A. Mexia (Redaktionsassistenz), Kerckhoff-Klinik GmbH, Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie, Bad Nauheim Herausgeber / Editors Prof. Dr. G.-R. Burmester, Berlin Prof. Dr. W. Graninger, Graz Prof. Dr. H.-I. Huppertz, Bremen Prof. Dr. E. Märker-Hermann, Wiesbaden Prof. Dr. A. Radbruch, Berlin Prof. Dr. W. Rüther, Bad Bramstedt Prof. Dr. M. Schneider, Düsseldorf Prof. Dr. J. Smolen, Wien Prof. Dr. B. Swoboda, Erlangen Prof. Dr. P.M. Villiger, Bern Prof. Dr. A. Zink, Berlin Rubrikherausgeber / Section editors CME Zertifizierte Fortbildung / Continuing medical education: Prof. Dr. J. Wollenhaupt, Hamburg • PD Dr. O. Distler, Zürich • Prof. Dr. J. Grifka, Bad Abbach • Prof. Dr. G. Schett, Erlangen • Prof. Dr. M. Fleck, Bad Abbach Aktuelles aus der klinischen Immunologie / Latest developments in immunology: Prof. Dr. R.E. Schmidt, Hannover • Prof. Dr. P. Lamprecht, Lübeck Hot Topics / Hot Topics: Prof. Dr. U. Müller-Ladner, Bad Nauheim Prof. Dr. U. Lange, Bad Nauheim Kasuistiken/Case reports • Bild & Fall / Clinical picture & case: PD Dr. E. Reinhold-Keller, Hamburg • PD Dr. F. Moosig, Lübeck / Bad Bramstedt Klinische Studien kurzgefasst / Clinical studies summarized: Prof. Dr. B. Hellmich, Plochingen • Prof. Dr. I. Kötter, Tübingen Prof. Dr. K. Krüger, München
Labortechniken / Laboratory techniques: Prof. Dr. U. Müller-Ladner, Bad Nauheim • Prof. Dr. U. Lange, Bad Nauheim Neues aus der Forschung / Latest developments in research: Prof. Dr. A. Radbruch, Berlin • Prof. Dr. H. Schulze-Koops, München Originalien / Original papers: Prof. Dr. U. Müller-Ladner, Bad Nauheim Prof. Dr. U. Lange, Bad Nauheim Wegbereiter der Rheumatologie / Pathfinders in rheumatology: Prof. Dr. W. Keitel, Vogelsang Versorgung / Health care: Dr. E. Edelmann, Bad Aibling Prof. Dr. W. Graninger, Graz • Prof. Dr. W. Mau, Halle/Saale Prof. Dr. P. M. Villiger, Bern Beirat / Advisory board Prof. Dr. J. Braun, Bochum/Herne • Prof. Dr. K. Brune, Erlangen Prof. Dr. F. Buttgereit, Berlin • Prof. Dr. J. Freyschmidt, Bremen Dr. G. Ganser, Sendenhorst • Prof. Dr. S. Gay, Zürich Prof. Dr. Dr. G. Geisslinger, Frankfurt • Prof. Dr. E. Genth, Aachen Prof. Dr. E. Gromnica-Ihle, Berlin Prof. Dr. W.L. Gross, Lübeck / Bad Bramstedt Prof. Dr. H. Häntzschel, Leipzig • Prof. Dr. G. Hein, Jena Prof. Dr. P. Herzer, München • Prof. Dr. G. Horneff, St. Augustin Prof. Dr. W. Jäckel, Bad Säckingen/Freiburg Prof. Dr. J. Kekow, Vogelsang-Gommern Prof. Dr. H. Kellner, München • Prof. Dr. G. Keyßer, Halle Prof. Dr. V. Krenn, Trier • Prof. Dr. H.-J. Lakomek, Minden Prof. Dr. W. Lehmacher, Köln • Prof. Dr. H.-M. Lorenz, Heidelberg Prof. Dr. B. Manger, Erlangen • Prof. Dr. W. Mau, Halle/Saale Prof. Dr. B. A. Michel, Zürich • Dr. R. Mierau, Aachen Dr. E. Neumann, Bad Nauheim • Prof. Dr. D. Pongratz, München Prof. Dr. Dr. H.H. Raspe, Lübeck • Prof. Dr. R. Rau, Ratingen Prof Dr. G. Riemekasten, Berlin Prof. Dr. M. Schattenkirchner, München Prof. Dr. M. Schirmer, Innsbruck • Prof. Dr. J. Sieper, Berlin PD Dr. B. Simmen, Zürich • Prof. Dr. Ch. Specker, Essen Prof. Dr. G. Stucki, München • Prof. Dr. J. Zacher, Berlin Prof. Dr. H. Zeidler, Hannover
Rubrikherausgeber / Section editors
FürAutoren·InstructionsforAuthors Unsere ausführlichen Autorenleitfäden und Musterbeiträge finden Sie online unter „Hinweise für Autoren“ auf / Author guidelines are available at: www.ZeitschriftfuerRheumatologie.de
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Vorwort Z Rheumatol 2012 [Suppl 2] · 71:17–162 DOI 10.1007/s00393-012-1050-4 © Springer-Verlag 2012
40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie Bochum, 19.–22. September 2012
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der Rheumatologie, im Namen der DGRh, der DGOR und der GKJR begrüßen wir Sie ganz herzlich zu unserem diesjährigen Kongress im spätsommerlichen Ruhrgebiet. Wir freuen uns, dass auch in diesem Jahr der Kongress unserer rheumatologischen Fachgesellschaft ein Forum ist, auf dem sich die gesamte Rheumatologie wiederfindet: Unter den Rheumatologen finden sich neben den Internisten auch Orthopäden und Pädiater, der Berufsverband der Rheumatologen, der Verband der rheumatologischen Akutkliniken und die experimentellen Rheumatologen, aber natürlich – und sicher nicht zuletzt – auch Patienten, die Rheumaliga und andere meist assoziierte Selbsthilfegruppen, die Rheumaakademie und die Rheumastiftung. Der Kongress bietet viele Möglichkeiten zum fachlichen und persönlichen Austausch und spiegelt damit die Attraktivität unseres Faches ebenso wider wie die genuine Interdisziplinarität. Es bieten sich zahlreiche Diskussionsmöglichkeiten mit nationalen und internationalen Experten. Die vorwiegende Vortragsstruktur beruht auf Aktualität und Updates. Schwerpunkte des Kongresses sind moderne Diagnostik und Behandlungsstrategien der häufigen rheumatischen Erkrankungen – mit und ohne Biologika. Im Hinblick auf die Einschätzungen des IQWIG interessiert hier der Vortrag von Prof. van der Heide zum Zusammenhang von radiologisch sichtbaren Strukturveränderungen und „patient reported outcomes“ wie Funktion und Lebensqualität. In diesem Zusammen-
hang ist auch die Arbeitsfähigkeit unserer Patienten ein wichtiges Thema. Andere Hauptthemen sind Fibromyalgie (Vortrag von Prof. Choy), Biomarker (Vortrag von Prof. Schett), und Osteoporose (Vortrag von Prof. Pfeilschifter), einschließlich des endemischen Vitamin-D-Mangels (Vortrag von Prof. Bischoff-Ferrari). Kinderrheumatologen und Rheumaorthopäden diskutieren die Neuerungen und Standards in ihren Bereichen in vielen Veranstaltungen. In anderen Sitzungen werden wichtige Themen wie Arthrose, Myositis, Arteriitis, Infektionen und Immundefizienz adressiert – um nur eigene Beispiele zu nennen. Auch die Diskussion um Versorgungsproblematiken hat ihren Platz; hier sind BDRh und VRA wesentlich beteiligt. Viel Aufmerksamkeit wird in diesem Jahr dem rheumatologischen Nachwuchs gezollt. Im Rahmen einer außerordentlichen Fördermaßnahme werden 60 Medizinstudenten aus ganz Deutschland nach Bochum kommen, um sich über Rheumatologie zu informieren. Die Studenten werden von Rheumatologen betreut und informiert. Im Rahmen des Studentenprogramms werden auch Sitzungen mit konkreten Ausbildungsinformationen und Postertouren veranstaltet. Die Poster werden zentral im Foyer des Kongresszentrums ausgestellt, sind am Donnerstag und Freitag zugänglich und werden am Schluss in der Summary Session am Samstag, ab 12.20 Uhr, prämiert. In sieben Sitzungen werden als besonders gut bewertete Abstracts mündlich mit entsprechender Bildpräsentation vorgetragen.
In diesem Zusammenhang finden wir es besonders erfreulich, jetzt schon mitteilen zu können, dass das wissenschaftliche Interesse für den 40. Jahreskongress der DGRh mit 343 eingereichten Abstracts einen historischen Rekord darstellt! Es wurden 313 Abstracts von den Gutachtern angenommen und nur 30 abgelehnt. Insgesamt wird es 64 Vorträge und 249 Poster zu begutachten geben. Viel besser kann ein Kongress nicht beginnen – wir freuen uns über diese zahlreiche aktive Beteiligung und sind gespannt auf Ihre Beiträge! Willkommen im Ruhrgebiet, und natürlich Glück auf! Ihre
Prof. Dr. Jürgen Braun Tagungspräseident der DGRh
PD Dr. Klaus Schmidt Tagungspräsident der DGORh
PD Dr. Michael Frosch Tagungspräsident der GKJR
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Abstracts Diagnostik/Bildgebung DI.01 Sensitivität und Spezifität der digitalen Radiogrammetrie zur Detektion der rheumatoiden Arthritis A. Pfeil1, J. Böttcher2, G. Haugeberg3, A. Hansch4, G. Lehmann1, P. Oelzner1, G. Wolf5 1 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena, 2Waldklinikum Gera, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Gera, 3Norwegian University of Sience and Technology, Department of Rheumatology, Trontheim, Norway, 4Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena, 5Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena Einleitung. Die digitale Radiogrammetrie stellt eine etablierte Technik zur Beurteilung der periartikulären Demineralisation im Rahmen der Erfassung der radiologischen Progression bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis dar. Ziel dieser Studie ist die Verifizierung der Sensitivität und Spezifität der Digitalen Radiogrammetrie in der Detektion einer rheumatoiden Arthritis. Patienten und Methoden. Insgesamt 333 gesunde Probanden und 643 Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis (ACR-Kritierien 1987) wurden in diese Studie eingeschlossen. Alle Probanden und Patienten erhielten eine Bestimmung der periartikulären Knochenmineraldichte (DXR-BMD) und des Metakarpal-Index (DXR-MCI) mittels digitaler Radiogrammetrie (Pronosco X-posure System™, Sectra, Schweden) an den Metakarpalknochen II–IV. Ergebnisse. Im Mittel wiesen die Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis einen signifikant niedrigeren DXR-BMD (–23,7%) und DXRMCI (–22,7%) im Vergleich zu gesunden Probanden auf. Hinsichtlich der Diskriminierung zwischen gesunden Probanden und Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis zeigt die digitale Radiogrammetrie eine hohe Sensitivität (DXR-BMD 95% und DXR-MCI 92%) bei einer moderaten Spezifität (DXR-BMD 48% und DXR-MCI 51%). Der positive prädiktive Wert konnte mit 84% (DXR-BMD) sowie 76% (DXR-MCI) bestimmt werden und die Genauigkeit betrug 89% (DXR-BMD) und 83% (DXR-MCI). Diskussion. Im Rahmen dieser Studie konnte gezeigt werden, dass Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis im Vergleich zu gesunden Probanden durch eine signifikant niedrigere periartikuläre Knochenmineraldichte im Bereich der Metakarpalknochen gekennzeichnet sind. Dabei ist eine Detektion der periartikulären Demineralisation mittels Digitaler Radiogrammetrie bei einer hohen Sensitivität möglich und die periartikuläre Demineralisation steht als ein neuer diagnostischer Parameter in der Beurteilung einer rheumatoiden Arthritis zur Verfügung.
DI.02 Erfassung eines Therapieansprechens mittels ICG-gestützter fluoreszenzoptischer Bildgebung im Vergleich zu klinischen Scores zur Erfassung der Krankheitsaktivität S. Werner1, H. Langer2, F. Spiecker2, S. Mettler2, C. Hermsen2, G. Lind-Albrecht2, M. Backhaus1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2RHIO Düsseldorf, Rheumatologie, Immunologie, Osteologie, Düsseldorf Hintergrund. Die fluoreszenzoptische Bildgebung (FOB) ist eine schnelle und einfache Methode zur Erfassung von entzündlicher Aktivität in den Händen. In vergleichenden Studien erzielte die FOB eine gute Übereinstimmung mit der MRT und Arthrosonographie. Der semiquantitative Score zur Beurteilung der FOB (FOIAS, „fluorescence optical imaging acitivity score“) korrelierte gut mit dem DAS28 und
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dem RAMRIS [1]. In dem vorliegenden Abstract wird über den Vergleich der FOB und den klinischen Parametern zur Erfassung des Therapieansprechens in DMARD-naiven Patienten und bei Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf konventionelle DMARDs (DMARDIR) und Wechsel auf ein Biologikum berichtet. Methoden. 57 Patienten mit rheumatoider (RA) und Psoriasis-Arthritis (PsA) wurden vor Beginn mit einem konventionellen oder biologischen DMARD (Visite 1) und im Verlauf (Visite 2 nach ≥3 Monaten) klinisch, laborchemisch und mittels FOB (Rheumascan®, mivenion GmbH, 0,1 mg/kg/BW of ICG i.v. über 6 min) untersucht. Das Therapieansprechen wurde mit Hilfe des DAS28, dem „swollen joint count“ (SJC), „tender joint count“ (TJC), CDAI („clinical disease activity index“; klinischer Aktivitätsindex), SDAI („simplified disease activity index“; vereinfachter Aktivitätsindex) und FOIAS erfasst. Die FOB wurde nach dem FOIAS für das automatisch generierte Summenbild (PrimaVistaMode, PVM) sowie die drei Phasen (frühe Phase: P1, mittlere Phase: P2, späte Phase: P3) separat ausgewertet [1]. Um das Therapieansprechen zu bewerten, wurden „standardized response means“ (SRM) berechnet. Ergebnisse. Alle Scores zur Erfassung der Krankheitsaktivität zeigten eine Reduktion der Aktivität. Ein hohes Therapieansprechen (SRM >0,8) zeigte der DAS28, ein moderates Ansprechen (SRM >0.5–0,8) der SJC, CDAI, SDAI sowie der FOIAS für PVM, P2 und P3 [2]. Detaillierte Ergebnisse sind in . Tab. 1 dargestellt. Schlussfolgerung. Die erhobenen Daten zeigen, dass mittels der FOB und dem verwendeten FOIAS ein Monitoring der Krankheitsaktivität unter Therapie mit konventionellen DMARDs oder Biologika bei Patienten mit RA und PsA möglich ist. Die FOB könnte somit als Outcomeparameter in klinischen Studien und in der Routine in Frage kommen. 1. Werner SG, Langer HE*, Ohrndorf S.* et al, 10 *equal contribution (2012) Inflammation assessment in patients with arthritis using a novel in vivo fluorescence optical imaging technology 2. Husted JA, Cook RJ, Farewell VT et al, Methods for assessing responsiveness: a critical review and recommendations
DI.03 Evaluation eines patientenorientierten Fragebogens zur Beurteilung des klinischen Verlaufs nach einer Einzelgelenkintervention A. Tschernych1, M. Grünke1, M. Witt1, A. Nigg1, F. Proft1, A. Hammitzsch1, H. Schulze-Koops1, C. Reindl1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München Ziel. Validierung eines patientenorientierten Fragenbogens (POF) [1] als klinisches Instrument zur Beurteilung der therapeutischen Intervention eines Gelenkes, im Vergleich zu Sonographie und validierten, kombinierten Scores für Krankheitsaktivität (DAS28) und Funktionseinschränkung (HAQ). Methoden. 46 Patienten mit rheumatoider Arthritis und singulärer Arthritis bei sonst kontrollierter Krankheitsaktivität erhielten eine intraartikuläre Glukokortikoidinjektion. Am Tag der Injektion (Baseline, BL), nach Woche eins (Follow-up, FU1) und vier (FU2) wurden DAS 28, HAQ, Sonographie (Synovitis Grad 0–3 im B-Bild (BB), Power-Doppler-Aktivität (PD) Grad 0–3)[2], und der POF erhoben. Im POF wurden auf einer visuellen Analogskala (VAS, 1–100) die Beeinträchtigung durch das entzündete Gelenk im Allgemeinbefinden, in der täglichen Aktivität und der Schmerz abgefragt. Ergebnisse. DAS28 und HAQ waren und blieben niedrig (Median DAS28 BL 3,14, FU2 2,7; Median HAQ BL 1,0, FU2 0,5). Die anfangs hohen POF-Medianwerte (VAS 68.0, 70.0, 66.0) zeigten einen dramatischen Rückgang bei FU1 (19.0, 26.0, 18.0) mit persistierend niedrigen Werten (FU2: 13.0, 28.0, 6.0; p<0,001). Der mediane sonographische Synovitis Grad 3 und die PD-Aktivität Grad 2 bei BL zeigten eine hoch signifikante Reduktion im FU (FU 2: BB Synovitis Grad 1, PD 0;
Tab. 1 Ergebnisse
Mittelwert Visite 1 Mittelwert Visite 2 Abnahme t1 zu t0 SRM
TJC
SJC
DAS 28
CDAI
SDAI
PVM
P1
P2
P3
7,5 5,7 –24% –0,2
4,3 1,9 –56% –0,6
4 2,9 –28% –0,8
20,5 13,4 –35% –0,5
21,2 14,6 –31% –0,6
10,8 7,4 –31% –0,6
8,2 5,5 –33% –0,4
18,1 12,9 –29% –0,7
5,2 3,5 –33% –0,6
p<0,001). Alle POF-VAS korrelierten hoch untereinander und mit HAQ und DAS28. POF bezüglich Allgemeinbefinden und Schmerz korrelierte hoch mit dem Synovitisscore (FU2 p<0,05). Schlussfolgerung. POF ist aufgrund seiner starken Korrelation mit der Sonographie und etablierten Scores ein geeignetes klinisches Instrument zur Verlaufsbeurteilung der Einzelgelenkintervention bei rheumatoider Arthritis. POF kann in dieser Fragestellung als einfaches, untersucherunabhängiges Verfahren eingesetzt werden. 1. Heald AE et al (2010) Single-joint outcome measures: preliminary validation of patient-reported outcomes and physical examination 2. Backhaus M et al (2009) Evaluation of a novel 7-joint ultrasound score in daily rheumatologic practice: a pilot project
DI.04 A three-day delay in synovial fluid crystal identification does not hinder the reliable diagnosis of gout and pseudogout A. Tausche1, S. Gehrisch2, I. Panzner3, M. Winzer1, M. Aringer4 1 Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III – Rheumatologie, Dresden, 2 Institut of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine, Dresden, 3Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Dresden, 4Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik III, Rheumatologie, Dresden Background. Arthrocentesis is an essential emergency step in managing patients with acute arthritis. To identify a bacterial infection Gram staining is performed promptly. However, crystal analysis cannot be immediately performed in most facilities. As being considered not to be stable over time synovial fluid is often discarded instead of being stored for crystal identification. Objective. Therefore, we conducted a prospective study in order to find out, if crystals could be detected in delay. Methods. Consecutive synovial fluid samples of 75 joints were analyzed for monosodium urate (MSU), and calcium pyrophosphate dihydrate (CPPD) crystals and pH immediately after arthrocentesis, and after one, two, and three days at room temperature or at 4°C Results. Of 75 samples, 27 contained crystals (16 MSU, 6 CPPD, 5 both). Counts of both MSU and CPPD crystals did not change significantly after three days. There was no new formation of crystals in any of the crystal negative samples, which was independent of the storage temperature. Synovial fluid pH was not predictive of crystals and did not change over time. Conclusion. While immediate workup for microbiology, including Gram stain and culture, is indispensable and well established, crystal analysis will often not be immediately performed. Our study now strongly suggests that such crystal identification can be safely performed up to three days after arthrocentesis when synovial fluid is stored at 4°C or even at stable room temperature (20°C).
DI.05 Arthrosonographische Befunde bei Kristallarthropathien R. Bergner1, V. Schmitt1, L. Peters1, H. Sattler1 1 Klinikum Ludwigshafen gGmbH, Medizinische Klinik A, Ludwigshafen Hintergrund. Kristallarthropathien können bisher nur durch eine Gelenkpunktion mit Nachweis von phagozytierten Kristallen im Gelenkpunktat gesichert werden. Es wird postuliert, dass ein sogenanntes Doppelkonturphänomen ein typischer Befund für Kristallarthropathien ist. Dabei kommt es durch Kristallablagerungen auf der Knorpeloberfläche zu einer Schallreflexion, die ähnlich der Knochenoberfläche ist. In der vorliegenden Studie sollen die Sensitivität und Spezifität für das Doppelkonturphänomen für Kristallarthropathien untersucht werden. Methoden. Die Studie basiert auf einer retrospektiven Auswertung von Sonographiebefunden bei Patienten, bei denen eine diagnostische Gelenkpunktion durchgeführt wurde. Zur Auswertung wurden Sonographiebefunde herangezogen, die die Aspekte Synovitis, Hypervascularisation sowie den Nachweis oder das Fehlen eines Doppelkonturphänomens dokumentieren. Das Ausmaß der Synovitis sowie die Hypervascularisation wurden semiquantitativ mit Grad 0–3 bewertet. Ergebnisse. Von 6/2011 bis 4/2012 wurden 40 Patienten eingeschlossen, ausgewertet wurden 44 Gelenke. Bei 14 Patienten lag eine Gichtarthritis (GA) vor, bei 8 Patienten eine Pseudogicht (CPPD) und bei 18 Patienten eine anderweitige Arthritis (AA). Der Synovitisgrad lag bei 2,6±0,5 (GA), 2,5±0,5 (CPPD) und 2,7±0,6 (AA; n.s.), der Grad der Vascularisation bei 2,1±0,9 (GA), 2,2±0,8 (CPPD) und 1,2±1,0 (AA; p<0,03 GA vs. AA und p<0,02 CPPD vs. AA). Ein Doppelkonturphänomen wurde bei 14/14 Patienten mit GA, bei 6/8 Patienten mit CPPD und bei 2/18 mit AA gefunden. Die Sensitivität und Spezifität der Doppelkontur für eine GA lag damit bei 100% und 69%, die Sensitivität und Spezifität für eine Kristallarthropathie bei 91% und 89%. Diskussion. Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem Nachweis eines Doppelkonturphänomens Kristallarthropathien relativ zuverlässig entdeckt werden können, wobei eine Unterscheidung von GA und CPPD Schwierigkeiten bereitet.
DI.06 Kapillarmikroskopische Befunde bei Lupus erythematodes – Einflüsse der klinischen Manifestationen und des Geschlechts J. Richter1, P. Klein-Weigel2, H. Acar1, M. Schneider1, O. Sander1 1 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 2Helios Klinikum Buch, Klinik für Angiologie, Berlin Hintergrund. Die Nagelfalzkapillarmikroskopie hat sich bei verschiedenen Kollagenosen als nützliches diagnostisches Instrument zur Beurteilung der mikrovaskulären und vaskulitischen Veränderungen erwiesen, unterliegt jedoch vielfältigen Einflussgrößen. Wir berichten Zwischenergebnisse einer longitudinalen Studie, deren Ziel es ist, bei Lupus erythematodes Patienten den Einfluss der klinischen Manifestation, der Krankheitsaktivität und des Geschlechts auf die Kapillarmorphologie und den Kapillarfluss zu bestimmen.
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Abstracts Methoden. Geblindete prospektive standardisierte kapillarmikroskopische Untersuchung bei bisher 116 konsekutiven Lupus-Patienten (PAT) unserer Klinik. Als Kontrollgruppe dienen 754 gesunde Personen (NP), die wir aus unserem Rheuma-Truck-Projekt rekrutierten. Ergebnisse. Die Manifestationsformen der PAT gliederten sich in: SLE mit Organbeteiligung (n=88, 75,9%), SLE/Overlap-Syndrome (n=16, 13,8%), oligosymptomatischer LE (n=10, 8,6%), kutaner LE (n=2, 1,7%). Weibliche Patienten dominierten in beiden Kohorten (n=98, 84,5%; NP: n=491, 65,1%). Das Durchschnittsalter der PAT lag bei 39,9±13,5 Jahren (NP 54,6±17,1), die Krankheitsdauer bei 8,0±7,8 Jahren, der ECLAMScore bei 2,1±2,3. Nur 49% der PAT zeigten eine normale Kapillardichte (NP 96%), 45% wiesen Einblutungen (NP 10%) und 13% ein Ödem (NP 0.8%) auf. Sludge war bei 59% der PAT, häufiger bei Frauen zu sehen (62 vs. 39%, NP 19 vs. 13%), Auffälligkeiten der Kapillarfüllung lagen bei 54% der PAT (NP 13%) vor, wobei Frauen eher eine verminderte, Männer eher eine vermehrte Füllung zeigten. 87% der PAT wiesen Kaliberschwankungen auf (NP 1%). Ektasien wurden bei 49% der PAT und <1% der NP nachgewiesen. Auch dieser Befund war häufiger bei Frauen ausgeprägt. Verzweigungen (PAT 67%, NP <3%), Elongationen (PAT 54%, NP <2%) und Torquierungen (PAT 64%, NP 18%) waren häufiger bei PAT. Ein SLE-Muster war bei über 70% der SLE PAT mit Organbeteiligung, bei 56% mit Overlap und in 20% bei oligosymptomatischem LE sowie in <1% in der NP ausgeprägt. Ein „early“ Sklerodermie-Muster fand sich bei 25%, ein „active“ Sklerodermie-Muster bei 38% und ein Myositis-Muster bei über 60% der Patienten mit Overlap-Syndromen, aber in weniger als 10% der anderen (S)LE-Gruppen und bei weniger als 1% in der NP. Patienten mit hohem ECLAM-Score waren sehr selten (ECLAM >4, n=11). Der Einfluss der Krankheitsaktivität konnte deshalb aus dem aktuellen Kollektiv noch nicht herausgearbeitet werden. Schlussfolgerung. Verglichen mit NP finden sich bei PAT häufiger und schwerer ausgeprägte kapillarmikroskopischen Veränderungen. Dies gilt insbesondere bei Vorliegen von Organmanifestationen. PAT mit Overlap-Syndromen weisen auch kapillarmorphologisch ein Mischbildmuster auf. Der Einfluss der Krankheitsaktivität bedarf einer fortgesetzten longitudinalen Evaluation. Obwohl Frauen oft andere kapillaroskopische Befundausprägungen als Männer aufweisen und die beobachteten Trends bei PAT ausgeprägter waren als bei NP, wurde bisher für diese Unterschiede das statistische Signifikanzniveau nicht erreicht. Kapillarmikroskopische Untersuchungen und Auswertungen sollten zukünftig das Geschlecht berücksichtigen.
DI.07 Arthrosonographie zur Beurteilung der Krankheitsaktivität bei früher Psoriasis-Arthritis – Vergleich von klinischen Respondern und Nonrespondern A. Nigg1, A. Malchus1, M. Grünke1, M. Witt1, J. Prinz2, H. Schulze-Koops1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 2Universitätsklinik der LMU Klinik für Dermatologie, München Einleitung. Die valide Verlaufsbeurteilung der Krankheitsaktivität bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis ist aufgrund der Heterogenität der Erkrankung sowie der geringen Sensitivität der klinischen Untersuchung und fehlender Biomarker häufig erschwert. Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde die Korrelation zwischen klinischen Parametern und einem semiquantitativen Ultraschall-Score bei Patienten mit früher Psoriasis-Arthritis analysiert. Methoden. Rekrutierung von 49 Patienten mit therapienaiver früher PsA (mediane Erkrankungsdauer 12±17,5 Monate). Klinische und sonographische Untersuchung zu Baseline, nach 3,6 und 12 Monaten. Sonographie von 56 Gelenken sowie der Streck- und Beugesehnen der Finger und Zehen mit semiquantitativer Graduierung von B-Bild (GSUS) und Power-Doppler-Aktivität (PDUS) (Gelenke 0–3/Sehnen 0/1). Berechnung des US Synovitis-Scores durch Addition der GSUS- und PDUSGrade aller Gelenke. Klinische Parameter: Anzahl druckschmerzhafter und geschwollener Gelenke (TJC68, SJC66), visuelle Analogskala für
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globale Krankheitsaktivität (Patient/Arzt), DAS28-CRP, Leeds Dactylitis Index, Health Assessment Questionnaire und CRP. Für jede Followup-Visite erfolgte eine Kategorisierung des klinischen Ansprechens nach EULAR-Response-Kriterien und der für die PsA validierten Minimal-Disease-Activity(MDA)-Kriterien (Coates L. et al.). Die Behandlung der einzelnen Patienten erfolgte nach Maßgabe des behandelnden Rheumatologen auf Grundlage der gängigen internationalen Empfehlungen. Ergebnisse. Bei Diagnosestellung (Baseline) zeigte sich eine hoch signifikante Korrelation zwischen dem US Synovitis-Score und folgenden klinischen Parametern: TJC68 (r=0,57), SJC66 (r=0,63), Physician Global Activity (r=0,54) und DAS28-CRP (r=0,42). In der prospektiven Untersuchung zeigte sich zwischen den jeweiligen Follow-up-Perioden eine signifikante Korrelation zwischen der relativen Veränderung des US Synovitis-Scores und der relativen Änderung folgender klinischen Parameter: TJC68 (r=0,62), SJC66 (r=0,49), Physician Global Activity (r=0,42). Patienten mit gutem klinischen Ansprechen (nach EULAR Response Criteria und Minimal Disease Activity Criteria) hatten zu Baseline höhere absolute US Synovitis-Scores und zeigten gegenüber Non-Respondern eine signifikant höhere relative Reduktion des US Synovitis-Scores zwischen den Follow-up-Perioden (t0 vs. t1): 25,2 vs. 11,4 (p=0,05) (good EULAR response)/15,3 vs. 12,9 (n.s.) (moderate EULAR response)/12,3 vs. 13,4 (n.s.; no EULAR response)/13,3 vs. 6,8 (n.s.; MDAKriterien erfüllt)/16,1 vs. 14,5 (n.s.; MDA-Kriterien nicht erfüllt). Schlussfolgerung. Sowohl bei Diagnosestellung als auch im Verlauf unter immunsuppressiver Therapie findet sich bei Patienten mit früher Psoriasis-Arthritis eine signifikante Korrelation der sonographischen Befunde mit klinischen Aktivitätsparametern. Klinische Responder (nach EULAR und MDA Kriterien) weisen dabei gegenüber Nonrespondern bei Diagnosestellung einen höheren sonographischen Synovits-Score sowie eine stärkere relative Reduktion des Synovitis-Scores unter Therapie auf. Die Arthrosonographie eignet sich somit als valides Instrument zur Beurteilung des Therapieansprechens sowie zur Prognoseabschätzung bei früher Psoriasis-Arthritis.
DI.08 Arthrosonographie bei früher Psoriasis-Arthritis – prospektive Untersuchung zur klinischen Relevanz der subklinischen Synovitis A. Malchus1, A. Nigg1, M. Grünke1, J. Prinz2, M. Witt1, H. Schulze-Koops1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 2Universitätsklinik der LMU Klinik für Dermatologie, München Einleitung. Sowohl bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis als auch bei Psoriasis-Patienten ohne manifeste Gelenkbeteiligung zeigen Studien zu verschiedenen bildgebenden Verfahren (Sonographie, MRT, Szintigraphie) eine hohe Prävalenz von Gelenken mit entzündlichen Veränderungen ohne klinisches Korrelat. Im Rahmen einer Studie zur Wertigkeit der Sonographie bei der frühen Psoriasis-Arthritis wurde die subklinische Synovitis auf Ebene der einzelnen Gelenke prospektiv untersucht, um die klinische und prognostische Bedeutung dieser Veränderungen zu analysieren. Methoden. Rekrutierung von 49 Patienten mit therapienaiver früher PsA (mediane Erkrankungsdauer 12±17,5 Monate). Klinische und sonographische Untersuchung zu Baseline, nach 3,6 und 12 Monaten. Sonographie von 56 Gelenken sowie der Streck- und Beugesehnen der Finger und Zehen mit semiquantitativer Graduierung von B-Bild (GSUS) und Power-Doppler-Aktivität (PDUS) (Gelenke 0–3/Sehnen 0/1), klinische Untersuchung auf druckschmerzhafte und geschwollene Gelenke (TJC68, SJC66). Für jede Follow-up-Visite erfolgte eine Kategorisierung des klinischen Ansprechens nach EULAR-Response-Kriterien und der für die PsA validierten Minimal-Disease-Activity(MDA)-Kriterien (Coates L. et al.). Die Behandlung der einzelnen Patienten erfolgte nach Maßgabe des behandelnden Rheumatologen auf Grundlage gängiger internationaler Empfehlungen.
Ergebnisse. Bei Patienten mit früher Psoriasis-Arthritis wurde zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bei 326 von 2744 untersuchten Gelenken sonographisch eine Synovitis dokumentiert, davon zeigten 179 Gelenke (54,9%) zum Zeitpunkt der Untersuchung kein klinisches Korrelat („subklinische Synovitis“). Semiquantitative Graduierung der subklinischen Gelenke: GSUS Grad 1 (88,3%), GSUS Grad 2 (11,7%), GSUS Grad 3 (0%), PDUS Grad 0 (93,4%), PDUS ≥Grad 1 (6,6%). Auf Ebene der einzelnen Gelenke zeigten nach Beginn der Therapie 40,0% der initial subklinischen Gelenke einen unveränderten klinischen und sonographischen Befund (41,7% MDA Nonresponder vs. 36,1% MDAResponder), 47,5% waren sonographisch nicht mehr auffällig (41,7% MDA-Nonresponder vs. 61,1% MDA-Responder), 12,5% der Gelenke wurden klinisch manifest (15,5% MDA-Nonresponder vs. 2,8% MDAResponder). Schlussfolgerung. Patienten mit früher Psoriasis-Arthritis weisen in der sonographischen Untersuchung einen auffällig hohen Anteil von Gelenken mit subklinischen sonographischen Veränderungen auf. In einer prospektiven Analyse der betroffenen Gelenke konnten wir zeigen, dass sich die sonographischen Veränderungen dieser Gelenke unter immunsuppressiver Therapie zu einem großen Teil zurückbilden, wobei dieses Phänomen bei klinischen Respondern im Vergleich zu Nonrespondern deutlicher ausgeprägt ist. Ein geringer Anteil der initial subklinischen Gelenke wird im Verlauf klinisch manifest, in höherem Maße bei klinischen Nonrespondern. Die dargestellten Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass es sich bei den subklinischen sonographischen Befunden um pathologische Veränderungen im Rahmen der Psoriasis-Arthritis handelt und nicht lediglich um methodisch bedingte unspezifische Veränderungen.
DI.09 Dorsaler und palmarer Powerdoppler bei früher rheumatoider Arthritis: eine Pilotstudie zur longitudinalen Evaluation grenzwertiger B-Bild-Befunde M. Witt1, F. Müller1, C. Reindl1, A. Nigg1, H. Schulze-Koops1, M. Grünke1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München Einleitung. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ist die Arthrosonographie ein sensitives Verfahren zur Detektion synovitischer Gelenke. Das Ausmaß der Synovitis in B-Bild bzw. Powerdoppler (PD) wird dabei üblicherweise durch ein semiquantitatives Gradingsystem von 0–3 angegeben. Aufgrund ihrer Häufigkeit auch beim Gesunden stellt sich insbesondere bei erstgradigen (palmaren) Befunden im BBild zunehmend die Frage, ob diese als pathologisch gewertet werden sollen. Die Relevanz einer validen Ultraschallbeurteilung ergibt sich aus der Tatsache, dass die sonographische Gelenkbeurteilung zunehmend das Verständnis von Krankheitsaktivität bestimmt und auch einen möglichen prognostischen Faktor darstellt. Methoden. Die MCP- und PIP-Gelenke von 40 Patienten mit früher, DMARD-naiver RA wurden mittels hochauflösender B-Bild- und PDArthrosonographie mit Frage nach palmarer bzw. dorsaler Kapselschwellung oder synovialer Hyperperfusion untersucht. Gelenke mit erstgradigen (palmaren) B-Bild-Befunden wurden identifiziert. Die Patienten wurden nach 6, jetzt therapiert, erneut untersucht und die PD-Befunde mit den Ausgangsuntersuchungen verglichen. Signifikanzen wurden mit Fisher‘s Test und two-way ANOVA berechnet, p-Werte kleiner als 0,05 wurden als statistisch signifikant betrachtet. Ergebnisse. Insgesamt wurden 800 Gelenke (400 MCP, 400 PIP) untersucht. Zum Zeitpunkt 0 zeigte sich in 151 Gelenken ein erstgradiger (palmarer) B-Bild-Befund. In 7 bzw. 30 der 151 Gelenke konnte ein palmares bzw. dorsales PD-Signal gefunden werden (volar: 6 Grad 1, 1 Grad 2; dorsal: 14 Grad 1, 12 Grad 2, 4 Grad 3; p dorsal vs. volar<0,001). Zum Zeitpunkt Monat 6 zeigten sich in der palmaren Ansicht der initialen 151 Gelenke noch zwei PD-positive Gelenke (2 Grad 1), in der dorsalen Ansicht zeigten sich zu Monat 6 noch 8 PD-positive Gelenke (5 Grad 1, 3 Grad 2).
Schlussfolgerung. Die dorsale PD-Untersuchung ist bei DMARDnaiven RA-Patienten auch für Gelenke mit ausschließlich erstgradigen B-Bild-Befunden sensitiver als die palmare PD-Untersuchung. Im Verlauf von 6 Monaten zeigten sich keine signifikanten Unterschiede mehr. Diese Beobachtung ist relevant, da erstgradige B-Bild-Befunde auch beim Gesunden gefunden und in ihrer pathologischen Relevanz hinterfragt werden. Der dorsale PD könnte daher maßgeblich dafür sein, ob ein (initialer) erstgradiger B-Bild-Befund doch als pathologisch zu werten ist oder nicht – mit entsprechenden diagnostischen und therapeutischen Konsequenzen. Eine kontinuierliche Ausweitung der Kohorte mit Evaluationen zu weiteren Zeitpunkten soll die Frage der Relevanz von PD-Signalen bei erstgradigen B-Bild-Befunden weiter klären.
DI.10 Visualization of cartilage as a new imaging biomarker for the quantification of joint damage in rheumatoid arthritis using dGEMRIC and T2-mapping in high-resolution magnet resonance imaging B. Herz1, S. Finzel1, A. Albrecht1, J. Rech1, M. Englbrecht1, G. Welsch2, G. Schett1 1 Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen, 2Universitätsklinikum Erlangen, Unfallchirurgische Abteilung, Erlangen Background. Recently, the gradient-echo-based T1-delayed gadolinium-enhanced MRI of cartilage (dGEMRIC) has been developed for the detection of proteoglycan content in cartilage; moreover, multiecho and spin-echo T2-mapping has become increasingly popular for the assessment of cartilage hydration and collagen microstructure. From current Magnetic Resonance Imaging (MRI)-studies a link between dGEMRIC and T2-mapping and early changes of cartilage in inflammatory diseases can be concluded. Yet further validation studies on their diagnostic value in inflammatory diseases are needed. Objective. To investigate the correlation between morphological and biochemical alterations in the cartilage of patients with rheumatoid arthritis (RA) by high-resolution 3Tesla-MRI. Methods. 29 patients with RA received a 3Tesla-MRI scan of the 2nd and 3rd metacarpophalangeal (MCP) joint of the dominant hand with two small-diameter surface coils designed for high-resolution imaging of cartilage (0.26×0.26×105 mm voxel size; Verio Siemens Healthcare, Erlangen, Germany). T2-mapping and dGEMRIC were performed. T2 and T1 relaxation times were obtained using a region-of-interest (ROI) evaluation. MCP heads and bases were scored semiquantitatively for synovitis, bone marrow edema (BME) and bone erosion (BE) using the RA MRI scoring (RAMRIS) system; joint space and cartilage thickness were measured perpendicular to the joint plane in all three joint regions (. Fig. 1a). All analyses were done in triplets by two independent readers, one of them scoring twice to test for intra-observer reliability. Results. Inter- and intraobserver agreement was good (details see . Fig. 1b). For correlation analysis mean values of real and total joint spaces (RJS, TJS), RAMRIS-subscores, and ROIs of dGEMRIC- and T2evaluations were used; image 1a shows details of source data acquisition, image 1c data of correlation analysis. Interestingly, early changes of cartilage such as BME and synovitis in RAMRIS as compared to dGEMRIC were correlated negative (p=0.029; p=0.003); likewise, BME and synovitis showed positive correlation (p=0.013; p=0.015) in T2. In contrast, changes of periarticular structure occurring later in the course of the disease such as BE did not correlate with dGEMRIC (p=0.704) and weakly with T2 (p=0.026). All joint space subanalyses of MCP3 despite RJS correlated with dGEMRIC and T2 mainly in medial region (TJS p=0.017; TCT p=0.020; CT p=0.018). Additionally, in dGEMRIC MCP2 and RJS correlated in ulnar side (p=0.001). Discussion. These findings underline that high-resolution MRI using dGEMRIC and T2-mapping enables meticulous detection of very early inflammatory changes in cartilage which are known to precede RA-typical periarticular bone damage. This is important both for early discovery of those damages, adequate therapy decisions and therapy Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts
Abb. 1 8
monitoring; moreover, it may also have an impact on the development of further anti-inflammatory drugs in the future. Additional studies on mechanical influences on cartilage are needed to further evaluate the mechanisms of joint space alterations. (. Fig. 1)
DI.11 MR-Angiographie der Aorta eignet sich sowohl zur Primärdiagnostik als auch zur Verlaufsbeurteilung von Großgefäßvaskulitiden L. Uslar1, R. Fischbach2, S. Michalik2, A. von Elling1, K. Ahmadi-Simab3 1 Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Abteilung für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg, 2Klinik für Radiologie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin Asklepios Klinik Altona, Radiologie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin, Hamburg, 3Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Klinik für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg Hintergrund. Die Diagnostik der Großgefäßvaskulitiden stellt weiterhin eine Herausforderung dar. Verlaufskontrolle und Therapieerfolg werden zurzeit hautsächlich anhand von klinischen und laborchemischen Parametern beurteilt. Die PET-CT-Untersuchung ist zwar eine geeignete Methode, ist jedoch strahlenbelastend, kostenaufwändig und steht nicht überall zur Verfügung. In dieser Fallserienpräsentation zeigen wir, dass MR-Angiographie der Aorta („in inversion recovery sequence“) nicht nur ein zuverlässiges Instrument zur Diagnostik sondern auch zur Verlaufsbeurteilung der Aortitiden darstellt. Fallbericht. Bei drei Patientinnen (72, 76, und 35 Jahre alt) diagnostizierten wir bei typischer Symptomatik mit proximal betonten Myalgien, Claudicatio intermittens der unteren Extremitäten, B-Symptomatik und deutlicher humoraler Entzündungsaktivität mittels MR-Angiographie mit KM eine Großgefäßvaskulitis mit Aortenbogenbeteiligung. Die Patientinnen wurden bei ausgeprägtem Befall neben
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Steroiden mit Cyclophosphamid-Boli nach Austin-Schema (6 Boli 15 mg/kg KG, Intervall 21 Tage) behandelt. Alle Patientinnen wurden in 3-Mo.-Abständen klinisch, laborchemisch, duplexsonographisch und mittels MRA des Aortenbogens auf Therapieerfolg reevaluiert. Die erreichte klinische und laborchemische Teil- und Vollremission korrelierte in allen Fällen mit deutlicher Abnahme des Kontrastmittelenhancements in der MRA-Serie. Schlussfolgerung. Die MRA des Aortenbogens eignet sich nicht nur in der Primärdiagnostik der Großgefäßvaskulitiden sondern ist auch eine verlässliche Methode zur Verlaufskontrolle und bildmorphologischen Objektivierung der Krankheitsaktivität, insbesondere wenn eine MRA vom Zeitpunkt der Erstdiagnose als Vergleichsuntersuchung vorliegt. Inwieweit eine MR-morphologische Restaktivität bei serologischer und klinischer Remission Ausdruck subklinischer Krankheitsaktivität oder von Remodelingvorgängen der Gefäßwand ist, bleibt weiter abzuklären.
DI.12 Der SOLAR-Score: Erfahrungen mit dem neuen Ultraschall Score für große Gelenke in der täglichen Rheumatologischen Praxis über ein Jahr.
Tab. 2 Gelenk region
US Score/ Krankheitsaktivität
Baseline
Nach 3 Monaten
Nach 6 Monaten
Nach 12 Monaten
W. Hartung1, M. Backhaus2, B. Ehrenstein1, H. Kellner3, H. Sattler4, W. Schmidt5, J. Strunk6, M. Fleck1 1 Asklepios Klinikum Bad Abbach, Klinik und Poliklinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie, Bad Abbach, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 3Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie, München, 4Klinikum Ludwigshafen gGmbH, Medizinische Klinik A, Ludwigshafen, 5Immanuel Krankenhaus Berlin (Standort Berlin-Buch), Rheumaklinik Buch, Berlin, 6Krankenhaus Porz am Rhein, Abt. Rheumatologie, Köln-Porz
Knie (n=148)
5,2±2,9
3,2±2,7**
2,8±2,8**
2,3±2,7**
3,7±3,1
2,3±2,6**
1,9±2,5**
1,2±2,0**
2,8±1,9
2,2±1,6*
1,8±1,4*
1,6±1,6*
1,7±1,6
1,1±1,5*
1,1±1,4*
0,7±1,2*
Ziel. Evaluation des SOLAR-Scores (Sonograpy Of LArge joints in Rheumatology Score) über 1 Jahr. Methoden. Bei 251 Patienten mit RA (79%), PsA (14,0%), SpA (7%) und anderen entzündlich rheumatischen Gelenkerkrankungen (3,4%) mit einer mittleren Erkrankungsdauer von 7,5 Jahren (Rang 0,2–38 Jahre) wurde das klinisch dominante große Gelenk mittels B-Bild und Powerdopplersonographie bezüglich Synovitis (semiquantitativ Grad 0–3) gemäß des SOLAR-Scores 0, 3, 6 und 12 Monate nach Einleitung oder Änderung einer DMARD oder Biologica Therapie untersucht. Ergänzend wurden klinische und laborchemische Aktivitätsparameter (BKS, RF, DAS 28) sowie der radiologische Befund dokumentiert. Ergebnisse. Bei 148 Patienten (59%) wurde als Indikatorgelenk das Kniegelenk, bei 46 Patienten (18,3%) das Schulter-, bei 39 das Ellenbogen- (15,5%) und bei 18 Patienten das Hüftgelenk (7,2%) sonographiert (. Tab. 2). Zu Studienbeginn zeigten die Patienten eine mittlere Krankheitsaktivität entsprechend eines mittleren DAS28-Wertes von 4,6. Die Synovitissores für das Kniegelenk betrugen im B-Bild (GSUS) 5,2 und im Power Doppler (PDUS) 3,7, für die Schulter GSUS 2,8/PDUS 1,7, den Ellenbogen GSUS 5,0/PDUS 2,4 und für die Hüfte GSUS 2,2/ PDUS 1,1. Bereits 3 Monate nach Beginn oder Modifikation der Therapie zeigte sich eine signifikante Reduktion des DAS28 auf 3,6 (p<0,001). Korrespondierend hierzu fielen auch die Ultraschallscores für das Knie auf GSUS 3,2/PDUS 2,3, für die Schulter auf GSUS 2,2/PDUS 1,1, den Ellenbogen GSUS 3,3/PDUS 1,5 und für die Hüfte auf 1,3/0,3. Innerhalb der folgenden 9 Monate zeigte sich eine weitere Verbesserung des DAS 28 und der SOLAR-Scores. Schlussfolgerung. Mit dem SOLAR-Score lässt sich in der täglichen rheumatologischen Praxis der entzündliche Befall großer Gelenke sonographisch detektieren und quantifizieren. Der SOLAR-Score reflektiert ein therapeutisches Ansprechen nach Einleitung oder Modifikation einer DMARD- oder Biologikatherapie über einen Zeitraum von 12 Monaten und eignet sich deshalb auch zur Therapieüberwachung.
Ellenbogen (n=39)
GSUS (Rang 0–12) PDUS (Rang 0–15) GSUS (Rang 0–6) PDUS (Rang 0–6) GSUS (Rang 0–9)
5,0±2,4
3,3±2,7**
2,7±2,8**
2,2±2,7**
PDUS (Rang 0–9) GSUS (Rang 0–3) PDUS (Rang 0–3)
2,4±2,0
1,5±1,9*
1,2±1,6*
0,8±1,2*
2,2±0,6
1,3±0,9**
0,9±0,9**
0,7±0,9**
1,1±1,2
0,3±0,5
0,3±0,5
0,2±0,5
4,6±1,3 32,0 ±22,4
3,6±1,4** 22,9 ±18,0**
3,4±1,3** 21,1 ±16,2**
3,2±1,3** 20,3 ±16,4**
DI.13 Vergleich der fluoreszenzoptischen Bildgebungsmethode Xiralite mit der Niederfeld-MRT und dem Gelenkultraschall in der Diagnostik der frühen rheumatoiden Arthritis S. Ohrndorf1, M. Krohn2, S. Werner1, M. Bahner3, M. Schirner3, B. Reiche1, S. Schneider4, L. Braum2, G. Burmester1, K. Hermann2, M. Backhaus1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin, 3Mivenion GmbH, Berlin, 4 Charité – Universitätsmedizin Berlin, German Arthritis Research Center, Berlin Hintergrund. Die ICG-gestützte fluoreszenzoptische Bildgebungsmethode Xiralite© ist ein neues Bildgebungsverfahren in der Diagnostik rheumatologischer Erkrankungen [1]. Die Hypervaskularisation entzündeter Gelenke und Weichteile beider Hände wird mittels dieses Verfahrens unter Verwendung von infrarotnahem Licht und Indocya-
Schulter (n=46)
Hüfte (n=18)
DAS 28 BKS (mm/h)
Mittelwert ± SD. US Ultraschall, GSUS "gray scale US", PDUS "power Doppler US", DAS 28 Disease Activity Score in 28 Gelenken; BKS Blutkörperchensenkung, *p<0,05 (2-seitige Signifikanz Kruskal-Wallis-Test), **p<0,001 (2-seitige Signifikanz KruskalWallis-Test).
Tab. 3 Sensitivität und Spezifität für Xiralite im Vergleich zur MRT Xiralite (P1)
Sensitivität (%)
Spezifität (%)
Alle Gelenke (n=104) MCP (n=52) PIP (n=52)
88 70 96
57 81 41
Tab. 4 Interclass-Korrelationen (ICCs) zwischen den drei Verfahren ICCs
MCP (n=52)
PIP (n=52)
Xiralite (P1) vs. MRT Xiralite (P1) vs. US
0,77 0,79
0,79 0,73
ningrün (ICG) als Fluoreszenzfarbstoff dargestellt. In der vorliegenden Studie wird Xiralite© mit der Niederfeld-MRT und dem Gelenkultraschall (US) zur Diagnostik einer Synovialitis bei Patienten mit einer frühen rheumatoiden Arthritis (RA) verglichen. Methoden. Es wurden 13 PatientInnen (9 weiblich; mittleres Alter 54±15 Jahre, RW 26–75) mit der Diagnose einer frühen rheumatoiden Arthritis eingeschlossen. Es wurden eine Niederfeld-MRT (unter Gabe von 0,2 mmol/kg KG Dotarem®) und ein US [B-Bild und power Doppler (PD) US] der klinisch stärker betroffenen Hand durchgeführt. Die Ergebnisse beider Verfahren wurden anhand der OMERACT-Kriterien ausgewertet. Alle Patienten erhielten zudem eine Untersuchung mittels dem Xiralite©-System (mivenion GmbH, Berlin) unter Verwendung von ICG (ICG-Pulsion® 0,1 mg/kgKG Bolus i.v., Untersuchungszeit von 6 min). Die Xiralite©-Bilder wurden anhand von 3 vordefinierten Phasen bezogen auf die erhöhten Fluoreszenzsignale in den Fingerbeeren ausgewertet: Frühphase (P1, Anflutungsphase des Fluoreszenz-Signals in den Fingerbeeren), Intermediärphase (P2, während der Signalintensität in den Fingerbeeren), Spätphase (P3, Abflutung des Signals in den Fingerbeeren) [1]. Es wurde die Sensitivität und Spezifität für das Erkennen einer Synovialitis mit dem Xiralite©-Verfahren berechnet, woZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 5 Korrelationen zwischen Summenscores und klinischen sowie paraklinischen Parametern (Spearman-Rho)
pBMHS dBMHS pPDHS dPDHS
DAS28
BSG
CRP
Krankheitsdauer
r=0,497** p=0,000 r=0,399** p=0,001 r=0,399** p=0,001 r=0,377** p=0,001
r=0,336** p=0,005 r=0,327** p=0,006 r=0,323** p=0,007 r=0,318** p=0,008
r=0,305** p=0,010 r=0,259* p=0,029 r=0,315** p=0,008 r=0,256* p=0,033
r=0,349** p=0,002 r=o,354** p=0,002 r=0,232* p=0,047 r=0,311** p=0,007
bei die MRT als Referenzmethode galt. Ferner wurden Interclass-Korrelationskoeffizienten (ICCs) zwischen allen drei Verfahren bestimmt. Ergebnisse. Insgesamt wurden 104 Gelenke (MCP n=52, PIP n=52) ausgewertet. Für alle 104 Gelenke ergaben sich für das Xiralite-Verfahren eine Sensitivität von 88% und eine Spezifität von 57% für das Erkennen einer Synovialitis im Vergleich zur MRT. Im Einzelnen wurde eine Sensitivität von 70% und eine Spezifität von 81% für die Detektion von Synovialitis in den MCP-Gelenken (n=52) und eine Sensitivität von 96% und eine Spezifität von 41% für Synovialitis in den PIP-Gelenken (n=52) berechnet (. Tab. 3). Die ICCs zwischen MRT und Xiralite waren 0,77 bezogen auf die MCPs und 0,79 bezogen auf die PIPs. Die ICCs zwischen US und Xiralite betrugen 0,79 für die MCPs und 0,73 für die PIPs (. Tab. 4). Schlussfolgerung. Im Vergleich mit der Niederfeld-MRT als Referenzmethode hat das neue fluoreszenzoptische Verfahren Xiralite© in der Detektion einer Synovialitis eine hohe Sensitivität. Vor allem für das Erkennen von Synovialitis in den PIP-Gelenken konnte eine hohe Sensitivität ermittelt werden; die Spezifität in diesen Gelenken war jedoch gering. Hingegen ergab sich in den MCP-Gelenken eine höhere Spezifität für dieses Verfahren. Es konnten vergleichbar gute Korrelationen zwischen einerseits der MRT und Xiralite und andererseits zwischen US und Xiralite ermittelt werden. Somit stellt das Xiralite©-Verfahren, insbesondere bei Patienten mit früher RA, aufgrund seiner hohen Sensitivität und guten Korrelation im Vergleich zu den herkömmlichen bildgebenden Methoden, eine interessante neue Option in der Früharthritisdiagnostik dar. 1. Werner SG, Langer HE, Ohrndorf S et al (2012) Inflammation assessment in patients with arthritis using a novel in vivo fluorescence optical imaging technology. Ann Rheum Dis 71(4):504–10
DI.14 Vergleich von palmarem und dorsalem Gelenkultraschall in der Detektion von Synovialitis bei rheumatoider Arthritis L. Vogler1, S. Ohrndorf1, J. Messerschmidt2, B. Reiche1, G. Burmester1, M. Backhaus1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Ziel. Vergleich von palmarem und dorsalem Gelenkultraschall (US) in der Detektion von Synovialitis bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA). Korrelation der US-Befunde mit klinischen und paraklinischen Parametern. Methoden. US-Befunde von 76 RA-Patienten wurden ermittelt. Insgesamt sind die Befunde von 836 Gelenken der beschwerdeführenden Hand und 244 Gelenken des beschwerdeführenden Fußes ausgewertet worden. Jeweils von palmar/plantar und dorsal wurden mittels B-Mode-Ultraschall (BMUS) und Power-Doppler (PDUS) das Radiocarpal-, Ulnocarpal- und Mediocarpal-Gelenk, die Metacarpophalangeal-
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(MCP) 2–5 und die proximalen Interphalangeal-Gelenke (PIP) 2–5 von 76 Patienten sowie die Metatarsophalangeal- (MTP) Gelenke 2–5 von 61 Patienten untersucht. Die BMUS-Befunde wurden mittels eines semiquantitativen Scores (Grad 0–3 für keine, milde, moderate und ausgeprägte Synovialitis [1]) ausgewertet. Die Auswertung des PDUS erfolgte ebenfalls mittels eines semiquantitativen Scores (0–3; [2]). Es wurden Summenscores gebildet. Außerdem wurden die klinische Krankheitsaktivität (DAS28) und laborchemische Parameter (BSG, CRP; Rheumafaktor [RF], Antikörper gegen citrullininierte Peptide [ACPA]) erhoben. Ergebnisse. Die palmaren Handsummenscores aus semiquantitativem BMUS und PDUS (palmarer BM resp. PD Handscore = pBMHS resp. pPDHS) korrelierten stärker mit DAS28, CRP und BSG als die dorsalen Handsummenscores aus BMUS resp. PDUS (dorsal BM resp. PD Handscore = dBMHS resp. dPDHS; . Tab. 5). Insgesamt konnte der palmare BMUS der Hand im Vergleich zum dorsalen BMUS signifikant mehr Synovialitis-positive Gelenke (≥ Grad 1) detektieren (Prävalenz palmar 77,3%; dorsal 69,6%; Wilcoxon p=0,001). Am Vorfuß hingegen ließ sich im dorsalen BMUS eine größere Anzahl an Synovialitis-positiven Gelenken (Prävalenz 54,5%) als im plantaren BMUS (Prävalenz 16,0%) nachweisen. Diskussion. Aufgrund der Überlegenheit des palmaren BMUS bezüglich der Detektion von Synovialitis verbunden mit gleichzeitig höherer Korrelation mit Parametern der Krankheitsaktivität sollte dieser als wichtige Komponente in der Arthrosonographie-Untersuchung der Hand bei RA-Patienten unbedingt miteinbezogen werden. 1. Scheel AK, Schmidt WA, Hermann KG et al (2005) Inter-observer reliability of rheumatologists performing muskuloskeletal ultrasonography: results from a EULAR “Train the Trainers” course. Ann Rheum Dis 64:1043–9 2. Szkudlarek M, Court-Payen M, Jacobsen S, Klarlund M, Thomsen H, Ostergaard M (2003) Interobserver agreement in ultrasonography of the finger and toe joints in rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum 48:955–62
DI.15 The structural basis of MRI bone erosions – an assessment by micro-computed tomography A. Albrecht1, S. Finzel1, M. Englbrecht1, J. Rech1, A. Hueber1, P. Schlechtweg2, U. Michael2, G. Schett1 1 Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen, 2Universitätsklinikum Erlangen, Radiologie, Erlangen Background. Micro-CT (μCT) allows to directly measure the volume of individual erosions and thus exactly defines the extent of structural damage. Based on our experience with high resolution μCT scanning we were interested to validate the nature of MRI bone erosions [1]. Objective. To determine whether erosions appearing in magnetic resonance imaging (MRI) in patients with rheumatoid arthritis (RA) represent true erosions Methods. 50 RA patients received 1.5 Tesla MRI as well as micro computed tomography (μCT) of the dominant hand. Erosion counts were assessed in coronal T1 weighted MRI sections and in coronal as well as axial μCT sections of the metacarpophalangeal (MCP) joints II–IV. Extent of erosions was assessed by RAMRIS erosion score (MRI) and by three-dimensional assessment of erosion volume (μCT) [2]. Results. 111 of the 600 evaluated joint regions showed erosions in the MRI and 137 in the μCT. In only 28 regions false negative lesions (μCT positive, MRI negative) were found, all of which were very small lesions with a volume of less than 10 mm3. Only two results were false-positive (μCT negative, MRI positive). RAMRIS erosion scores were strongly correlated to erosion volumes in the μCT (Pearson‘s r=0.514, p<0.001). Mean RAMRIS erosion scores were below 1 with erosion volumes up to 1.5 mm3, below 2 with erosion volumes up to 20 mm3 and over 2 with volumes of more than 20 mm3.
25
90 80
cytoplasmic HMGB1 in%
Volume of erosions [µ-CT][mm2]
100
70 60 50 40 30 20 10 0
0
2
4 6 RAMRIS erosion score (MRI)
8
GPA: n=5
20
Sinusitis: n=5 15 10 5
10
Fig. 28
Discussion. MRI erosions are generally based on true cortical breaks as shown by μCT. MRI is sensitive to detect bone erosions and only very small lesions escape detection. Moreover, RAMRIS erosion scores are closely linked to the absolute size of bone erosions in the μCT (. Fig. 2). 1. Stach CM, Bauerle M, Englbrecht M, Kronke G, Engelke K, Manger B et al (2010) Periarticular bone structure in rheumatoid arthritis patients and healthy individuals assessed by high-resolution computed tomography. Arthritis and rheumatism 62(2):330–9 2. Conaghan P, Bird P, Ejbjerg B, O‘Connor P, Peterfy C, McQueen F et al (2005) The EULAR-OMERACT rheumatoid arthritis MRI reference image atlas: the metacarpophalangeal joints. Annals of the rheumatic diseases 64(Suppl1):i11–21
Experimentelle Rheumatologie ER.01 Phagocytosis of apoptotic cell-derived membrane-microparticles by human monocytes is increased in the presence of interferonalpha A. Nießen1, P. Heyder1, H. Lorenz1, M. Schiller1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinische Klinik V, Sektion Rheumatologie, Heidelberg Background. Serum levels of interferon-alpha (IFN-α) correlate with disease activity in patients with systemic lupus erythematosus (SLE). Defective clearance of apoptotic material is considered an important factor in pathogenesis of SLE and apoptotic cell-derived membranemicroparticles (AdMPs; blebs) represent an important source of autoantigens. We were interested to investigate the effect of IFN-α on the phagocytosis of AdMPs and apoptotic cells by monocytes in both SLE patients and healthy donors (NHD). Methods. Apoptotic blebs and cells were derived from autologous polymorphonuclear (PMN) cells. Apoptosis was induced by UV-B irradiation. Phagocytosis and surface marker expression were analyzed by flow cytometry after 24 hours of incubation. Cytokine secretion was assessed using ELISA. Results. Phagocytosis of AdMPs was significantly increased in the presence of IFN-α in a dose-dependent manner in both NHD and SLE. In contrast uptake of apoptotic cells was not altered by IFN-α. AdMPs caused a high increase of CD11c, CD16 and CD86 on monocytes, which was even more pronounced in the presence of IFN-α. The amount of IL-6, IL-8 and TNF-α in the supernatants of cultures was significantly increased in the presence of AdMPs and further raised significantly upon addition of IFN-α.
0 GPA
Sinusitis
Fig. 3 8 Quantification of cytoplasmic HMGB1: cytoplasmic HMGB1 in relation to the total cell number, 5 high-power-fields per tissue section were counted
Conclusion. The presence of IFN-������������������������������������ α����������������������������������� results in an increased phagocytosis of AdMPs and a potentiated upregulation of surface molecules and increased secretion of pro-inflammatory cytokines. Thus, IFN-α and AdMPs might interact in initiation and maintenance of the inflammatory processes in SLE. Importantly, our results suggest diverging roles of AdMPs and apoptotic cells in the pathogenesis of SLE.
ER.02 Macrophages release high mobility group box protein 1 and the receptor of advanced glycation end products in granulomatous inflammation of granulomatosis with polyangiitis A. Kerstein1, A. Müller2, K. Holl-Ulrich3, W. Gross2, P. Lamprecht4 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Poliklinik für Rheumatologie Lübeck und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck, 3Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Pathologie, Lübeck, 4Universität zu Lübeck, Poliklinik für Rheumatologie, Lübeck Background. High mobility group box protein 1 (HMGB1) is a highly conserved nuclear protein, that functions as an alarmin when released during necrosis or secreted by immune cells. Serum concentration of HMGB1 correlates with disease activity [1] and the granulomatous burden [2] in granulomatosis with polyangiitis (GPA). The aim of this study was to identify cells involved in HMGB1 release and in the expression of its main receptor, receptor for advanced glycation endproducts (RAGE), within granulomatous lesions of GPA in comparison to a nonautoimmune control disease. Methods. We performed immunohistological stainings of formalinfixed and paraffin-embedded nasal tissue sections with antibodies against HMGB1 and RAGE as well as phenotypical markers such as CD68. We analyzed HMGB1 and RAGE expression in tissue sections of GPA (n=10) and chronic rhinosinusitis (CRS, n=10) by using image analysis software (Pannoramic Viewer, ImageJ). Results. Palisading macrophages at the edge of necrotic areas in granulomatous lesions in GPA were identified as cells with cytoplasmic HMGB1 and RAGE expression. Overall, cells in nasal tissues of GPA showed predominant cytoplasmic localization of HMGB1, whereas in CRS we found mainly nuclear localization (p<0.01; . Fig. 3). RAGE+ cells accumulated in close proximity to necrotic areas in GPA, in contrast to diffusely distributed RAGE+ cells in CRS. Conclusion. CRS and GPA differ with regard to the cellular distribution (diffuse vs. clustered) of RAGE+ macrophages and the intracellular localization (nuclear vs. cytoplasmic) of HMGB1. Since RAGE funcZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts tions as a sensor of necrotic cell death and is involved in recruitment of immune cells, our data suggest that necrosis-driven HMGB1 and RAGE signaling by macrophages play a previously underestimated role in granulomatous lesions of GPA possibly resulting in a self-amplificatory inflammation loop. 1. Wibisono D et al (2010) Serum HMGB1 levels are increased in active Wegener’s granulomatosis and differentiate between active forms of ANCA-associated vasculitis. http://ard.bmj.com/content/69/10/1888.long 2. Henes FO et al (2011), Correlation of serum level of high mobility group box 1 with the burden of granulomatous inflammation in granulomatosis with polyangiitis (Wegener’s). http://ard.bmj.com/content/70/11/1926
ER.03 CYB5A gene polymorphisms and risk of rheumatoid arthritis K. Stark1, M. Schmidt2, J. Rovensky3, S. Blazickova3, T. Lowin4, R. Straub4 1 Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Regensburg, 2Institute of Biochemistry II, Jena University Hospital – Friedrich Schiller University Jena, Jena, 3National Institute of Rheumatic Diseases, Piestany, Piestany, Slowakei, 4Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg Rheumatoid arthritis (RA) has a complex genetic background with >30 risk alleles reported from genome-wide association studies (GWAS). These loci explain about 28% of the heritable burden, indicating that other so far unknown loci are involved in disease susceptibility. Despite the autoimmune etiology, other inflammatory pathways are discussed to be involved in RA onset and progression. Androgens such as dehydroepiandrosterone, androstenedione and testosterone act anti-inflammatory. Endogenous de novo synthesis of androgens depends mainly on two enzyme activities of cytochrome P450c17: 17-alpha-hydroxylase and 17,20 lyase. A co-factor particularly for 17,20-lyase activity is cytochrome b5 (type A), encoded by the CYB5A gene on chromosome 18. We screened two available GWAS data sets for association between SNPs in or near the CYB5A gene and RA. Both GWAS revealed associated polymorphisms in the CYB5A gene: rs1790834 (p=0.0073, OR=0.83) and rs1790858 (p=0.0095, OR=0.44), respectively. We sought to replicate these findings in our Slovak sample with n=521 RA cases and n=321 healthy controls. For rs1790834 localized in intron 1 of the CYB5A gene, positive association was found with an OR=0.69, i.e. a protective effect of the rare allele (p=0.008). Genotype dependent gene expression in synovial fibroblasts, a cell type potentially responsible for androgen biosynthesis in the joint, showed an association between the rare allele of rs1790834 and increased CYB5A expression (p<0.0005). This supports the hypothesis that the protective CYB5A allele increases gene expression and could lead to a lower inflammatory burden in the joint and protection from RA.
ER.04 Disease-associated micro-RNA profiles in localized and generalized granulomatosis with polyangiitis nasal tissue indicate a regulatory network targeting pathophysiological processes S. Schinke1, M. Laudien2, A. Müller1, W. Gross1, R. Häsler3 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck, 2Universitätsklinikum SchleswigHolstein, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kiel, 3Institut für Molekularbiologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel Background. micro-RNAs (miRNAs) are small non-coding RNAs that regulate gene expression. Disease specific alteration of miRNA expression has been found in chronic inflammatory diseases such as RA, Sjögren’s, SLE or chronic inflammatory bowel disease. Yet, no investigations in vasculitides have been described.
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Objective. To characterize miRNA profiles associated with localized and generalized GPA and to identify new miRNA targets of pathophysiological relevance. Methods. Nasal tissue samples of 20 GPA-patients, 10 disease controls (chronic rhinosinusitis) and 10 healthy controls (HC) were genomewide screened (Affymetrix miRNA-microarray chip). Differential expression was identified by Mann-Whitney U-test; fold changes based on the ratios of the medians. MiRNA targets were identified by: PubMed search, Tarbase 5.0 and microRNA Data Integration Portal (mirDIP). Results. From 847 human miRNAs screened, 24 displayed a GPA-specific expression pattern at cut-off level of a twofold change. For localized GPA 11 miRNAs were found to be differentially regulated compared to generalized GPA. Target identification revealed experimentally validated targets involved in hypoxia, angiogenesis and cellular adhesion and proliferation and differentiation of T- and B-cells, fibroblasts and osteoblasts. Potential in silico targets include proteinase-3, the specific GPA autoantigen, and lysosomal membrane protein-2, recently described as an alternative autoantigen in GPA. Conclusion. For the first time, this explorative survey documents GPA associated miRNA profiles. Altered miRNA profiles in localized and generalized GPA might reflect distinct pathophysiological mechanisms. Considering the promising diagnostic, prognostic and therapeutical applications of miRNAs in other diseases, validating the clinical relevance of the presented data will help to understand GPA on a molecular level.
ER.05 TGF-beta and PDGF influence adhesive properties of fibroblasts from patients with rheumatoid arthritis, osteoarthritis and systemic sclerosis S. Lefèvre1, A. Lehr2, S. Rehart2, M. Rickert3, J. Steinmeyer4, A. Günther5, U. Müller-Ladner1, E. Neumann1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 2Agaplesion Markus Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe Universität, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Frankfurt/Main, 3Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Gießen, 4Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Orthopädische Klinik, Labor für Experimentelle Orthopädie, Gießen, 5Justus-Liebig-Universität Gießen, Medizinische Klinik II und Poliklinik, Gießen Background. Rheumatoid arthritis (RA) synovial fibroblasts (SFs) play a central role in cartilage destruction. The spreading of the disease as well as the importance of extracellular matrix (ECM) and associated components were already demonstrated in vivo. Growth factors seem to play a major role in migration and adhesion of RASFs. Therefore, effects of ECM-associated growth factors on the adhesion of fibroblasts from different rheumatic diseases were examined in detail. Methods. Multi-well culture plates were coated with Matrigel® (MG), growth factor-reduced Matrigel® (GFRMG), or remained untreated, respectively. Additionally, TGF-β and/or PDGF were added to GFRMG according to concentrations present in MG. Cellular adhesion of 5×103 added RASFs, osteoarthritis (OA) SFs or systemic sclerosis dermal fibroblasts (SScDFs) (RA and SSc n=6; OA n=5) was analyzed after 15 min. Results. By using GFRMG, a reduction of cellular adhesion (14%) of RASFs was observed in comparison to MG. In contrast, OASFs and SScDFs showed an increased adhesion to GFRMG (OA: 23%; SSc: 29%). After adding TGF-β or PDGF to GFRMG, RASFs showed an increased adhesion to GFRMG/TGF-β (16%) and an almost equal adhesion to GFRMG/PDGF (3%) compared to MG. A decreased adhesion to these matrices using SScDFs and OASFs was observed compared to GFRMG alone (SSc: GFRMG/TGF-β: 13%, GFRMG/PDGF: 27%; OA: GFRMG/
TGF-β: 14%, GFRMG/PDGF: 16%). By adding a mix of TGF-β/PDGF to GFRMG, an in part significantly reduced adhesion was visible especially for SScDFs but also OASFs in comparison to all other matrices analyzed. Discussion. ECM and its associated components, especially growth factors, seem to play a critical role in RASF attraction and cartilage adhesion. These factors are able to activate different adhesion molecules in RASFs. RASFs are characterized by increased and distinct surface expression of adhesion molecules and differ from fibroblasts of other diseases. Therefore, the observed behavior of RASFs regarding adhesion to growth factor-containing matrix appears to be characteristic for RA fibroblasts.
ER.06 Influence of PVA coated nanoparticles on survival and functionality of human immune cells C. Strehl1, T. Gaber1, M. Wagegg1, M. Jakstadt1, M. Hahne1, S. Schellmann1, B. Esche-Szostak1, G. Coullerez2, H. Hofmann2, G. Burmester1, F. Buttgereit1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2École polytechnique fédérale de Lausanne EPFL, Institute of Materials Powder Technology Laboratory, Lausanne, Switzerland Background. Nanotechnology has developed into a key technology of the 21st century. Over the recent years, the number of nanotechnical products has received an enormous boost. More and more efforts are being done to use this technology in human medicine for diagnostic and therapeutic purposes. Therefore, crucial questions concern the safety aspects. The focus of our work here was to identify possible effects of nanoparticles on human immune cell function. Objective. We analysed clinical relevant interactions between PVA coated nanoparticles (spions) and human immune cells. Methods. 100 µl of whole blood obtained from patients with rheumatoid arthritis (RA) or healthy donors were incubated with 100 µl serum free RPMI 1640. Functionalised spions were added at varying concentrations, and cells were incubated for 24 h. After lysis of erythrocytes, cells were stained for apoptosis and necrosis using Annexin V and 7AAD, respectively. Samples were analysed by flow cytometry. As a second approach, PBMCs were isolated from blood samples of healthy donors and RA patients, and CD4 positive T cells were separated via MACS-Sort. T cells were incubated with/without PHA and/or with/ without PVA spions at different concentrations. Activation (CD25 expression) of cells was analysed by flow cytometry. Functionality was determined via proliferation measurements of CFSE (carboxyfluorescein diacetatesuccinimidyl ester) labeled T cells after 72 h under normoxic (5% CO2 and 18% O2) or hypoxic (5% CO2 and <1% O2) conditions by flow cytometry. Results. Altogether, blood samples from 18 healthy donors and 19 patients suffering from RA were analysed for induction of apoptosis and necrosis in different cell types. The results on cell survival did not demonstrate any short-term general toxicity of PVA spions at concentrations less than 1000 µg/ml on the several different blood cell subsets examined. Furthermore, T cells were isolated from 14 healthy donors and 9 RA patients for functional analysis. There is no influence of PVA spions on T cell activation and proliferation at concentrations less than 1000 µg/ml. Conclusion. PVA coated nanoparticles at concentrations up to 1000 µg/ ml (i) do not increase the frequencies of apoptotic or necrotic human immune and (ii) do not impair crucial functional activities of human T cells such as activation and proliferation.
ER.07 Expression of adipocytokines in osteophytes and osteoblasts of osteoarthritis patients S. Junker1, G. Krumbholz1, K. Frommer1, A. Lehr2, U. Lange1, S. Rehart2, J. Steinmeyer3, M. Rickert4, G. Schett5, U. Müller-Ladner1, E. Neumann1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 2Agaplesion Markus Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe Universität, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Frankfurt/Main, 3Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Orthopädische Klinik, Labor für Experimentelle Orthopädie, Gießen, 4Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Gießen, 5 Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen Background. Obesity is a risk factor in osteoarthritis, but little is known about the interaction between bone formation and so-called adipokines, adipose tissue-derived factors. Adipokines are associated with the pathogenesis of rheumatoid arthritis (RA) and osteoarthritis (OA) and are produced by different synovial cell types. However, their role in OA osteophyte formation is unclear. Therefore, adipokine expression in osteophyte development and cells of bone formation was analyzed. Methods. Osteophytes, cartilage and osteoblasts were obtained from OA patients during joint replacement surgery. Serial sections were stained (Masson trichrome, TRAP) and scored from grade one (no ossification, mainly connective tissue and cartilage) to five (ossified, mineralized osteophyte, <10% connective tissue). For adipokine localization, immunohistochemistry was performed against alkaline phosphatase, collagen-type II, adiponectin, visfatin, and resistin. Results. In cultured osteoblasts and all osteophyte grades, adiponectin, visfatin and resistin were detectable: In non-ossified osteophytes, adiponectin was localized in connective tissue fibroblasts and perivascularly. Resistin and visfatin were localized in single connective tissue fibroblasts. In ossified osteophytes, adiponectin was reduced compared to early stages and co-localized with osteoblasts (65% of samples). Resistin and visfatin were co-localized with osteoblasts and osteoclasts (70% of samples). Visfatin was detectable in chondrocytes of all osteophyte grades (50% of chondrocytes). Conclusion. Adiponectin and visfatin expression in osteophyte connective tissue and cartilage suggests an involvement in early osteophyte formation. Resistin and visfatin co-localization with osteoblasts and osteoclasts in ossified osteophytes suggests a role in bone remodeling of osteophytes at later stages. Therefore, adipokines are involved in osteophyte formation at different stages.
ER.08 Neutralization of interleukin-1β by Anakinra reduces thermal but not mechanical hyperalgesia in antigen-induced arthritis M. Ebbinghaus1, G. Segond von Banchet1, M. Gajda2, R. Bräuer2, H. Schaible1 1 Universitätsklinikum Jena, Institut für Physiologie I, Jena, 2Universitätsklinikum Jena, Institut für Pathologie, Jena Objective. Interleukin-1β (IL-1β)-signalling is considered to assume a proinflammatory role in arthritis. The aim of this study was to explore its part in the generation of arthritic pain and the antinociceptive potential of IL-1������������������������������������������������������� β������������������������������������������������������ -neutralization by the IL-1receptor 1 antagonist Anakinra. Methods. Antigen-induced arthritis (AIA) was induced in rats and one group of animals was treated with Anakinra using osmotic minipumps. We explored the role of IL-1β-signalling in inflammation and pain and studied the expression of the IL-1receptor 1 in dorsal root ganglion (DRG) neurons. In vitro the effect of IL-1β on the expression of the TRPV1 (transient receptor potential vanilloid 1) ion channel, a major Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts transduction molecule involved in thermal hyperalgesia, on DRG neurons was studied. Results. AIA generated pronounced joint swelling and signs of inflammation and tissue damage inside the joint. Moreover mechanical and thermal hyperalgesia were observed and the IL-1receptor 1 in the lumbar DRG neurons was significantly upregulated. Treatment with Anakinra only slightly reduced the severity of arthritis and mechanical hyperalgesia but caused a significant reduction of thermal hyperalgesia and a downregulation of the expression of TRPV1. In addition in vitro experiments showed an upregulation of TRPV1 in DRG neurons cultured with IL-1β. Conclusion. Treatment with Anakinra mainly reduces thermal hyperalgesia but only slightly attenuates mechanical hyperalgesia and joint inflammation per se. This weak effect of IL-1β-neutralization may implicate a marginal importance of Anakinra in the pain reduction of rheumatoid arthritis because thermal hyperalgesia seems clinically to be less important than mechanical hyperalgesia.
ER.09 Fatty acid-induced proinflammatory and prodestructive factors in synovial fibroblasts K. Frommer1, A. Schäffler2, S. Rehart3, A. Lehr3, U. Müller-Ladner1, E. Neumann1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 2Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, 3Agaplesion Markus Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe Universität, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Frankfurt/Main Background. We set up the hypothesis that free fatty acids (FFA) play a role in primary inflammatory joint diseases. To confirm this hypothesis, we included rheumatoid arthritis (RA) and psoriasis arthritis (PsA) and as control osteoarthritis (OA) in this study. Synovial fibroblasts (SF) play an important role in the pathophysiology of mainly RA, but also OA and PsA. We therefore analyzed the effect of FFA on RASF, an important cell type in the pathophysiology of RA and PsA as well as from OA patients. Methods. RASF, OASF and PsA-SF were stimulated in vitro with different saturated and unsaturated FFA within their physiological range of concentrations: undecanoic acid, lauric acid, myristic acid, palmitic acid, margaric acid, stearic acid, palmitoleic acid, oleic acid, linoleic acid, and eicosapentaenoic acid. Immunoassays were used to quantify FFA-induced protein secretion. Results. In RASF, FFA dose-dependently enhanced the secretion of the pro-inflammatory cytokine IL-6, the chemokines IL-8 and MCP-1, as well as the matrix-degrading enzymes MMP-1 and MMP-3. Besides the FFA concentration, fold changes of protein secretion were also dependent on the cell population, cell type and the proteins analyzed (e. g. for lauric acid [100 µM] with RASF/IL-6: 9.1-fold increase; IL 8: 14.9-fold increase; MCP-1: 2.4-fold increase; pro-MMP1: 5.1-fold increase; MMP3: 83.6-fold increase). At equal concentrations, both saturated and unsaturated fatty acids showed similar effects. Unexpectedly, OASF and PsA-SF displayed a more pronounced response to FFA than RASF. Conclusion. FFA may contribute to articular inflammation and degradation in various joint diseases. However, their distinct role in inflammation remains to be clarified in detail.
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ER.10 cAMP responsive element modulator (CREM) α induces epigenetic remodeling of IL2 in T lymphocytes from SLE patients C. Hedrich1, T. Rauen1, J. Crispin1, G. Tsokos1 1 Beth Israel Deaconess Medical Center, Rheumatology, Boston, MA, United States of America Introduction. IL-2 is essential for the proliferation and activation of T lymphocytes. Its absence has been linked to the development of autoimmune phenotypes in mice and humans. Systemic lupus erythematosus (SLE) is characterized by disrupted transcription factor networks and severe dysregulation of cytokine expression, antigen presentation, and lymphocyte function. The failure to express IL-2 is a hallmark of SLE T lymphocytes. Impaired IL-2 expression is linked to over-production of the transcription regulatory factor cAMP response element modulator (CREM) α that binds to a CRE site within the IL2 promoter region in SLE T lymphocytes. Methods. In this study, we aimed to investigate whether CREM����� α���� mediated CpG-DNA methylation contributes to the silencing of IL2 in T lymphocytes from SLE patients. Methylated CpG-DNA was immunoprecipitated with antibodies directed against methylated CpG-DNA and quantified by qRT-PCR. The recruitment of DNA methyltransferase to IL2 regulatory regions was investigated by ChIP. Interactions between proteins were investigated by co-immunoprecipitation and DNMT3a knock-down experiments with target-specific si-RNAs. Results. Here, we document the involvement of CREMα mediated gene-wide CpG-DNA methylation in the silencing of IL2 in T lymphocytes from SLE patients. We provide evidence that CREM������� α������ mediates silencing of IL2 in SLE T cells through DNMT3a recruitment to the IL2 promoter, resulting in gene-wide CpG-DNA methylation. Knockdown of DNMT3a reversed the effects mediated by CREMα. Conclusion. Our findings add further evidence to the discussion of whether epigenetic modifications display region and tissue-specific patterns in health and disease. Thus, CREMα may serve as a promising target to correct cytokine expression in patients with SLE.
ER.11 β-confident-registry: efficacy and safety of canakinumab in cryopyrin associated periodic syndrome (CAPS) – 18-month follow-up J. Kümmerle-Deschner1, P. Hawkins2, T. van der Poll3, U. Walker4, K. Holmes5, D. Kim5, H. Tilson6 1 Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder und Jugendmedizin, Tübingen, 2University College London Medical School, London, London, England, 3Academic Medical Center, University of Amsterdam, Amsterdam, Netherlands, Amstedam, 4Universitäts-Poliklinik, Felix-Platter Spital, Basel, Switzerland, Basel, Switzerland, 5Novartis Pharmaceuticals Corporation, East Hanover, United States of America, 6University of North Carolina, School of Public Health, Chapel Hill, NC, United States, Chapel Hill Canakinumab, a selective, fully human anti-IL-1β monoclonal antibody, is approved for the treatment of CAPS, a rare inherited inflammatory disorder. The primary objective of β-Confident-Registry, a global observational study, is to monitor long-term safety and effectiveness of canakinumab in CAPS patients. We report results of physician‘s global assessment of auto-inflammatory disease activity, CRP and SAA levels and safety after canakinumab therapy at Month 18 (M18). The Registry, launched in Dec 2009, has enrolled 177 pts (. Tab. 6). Auto-inflammatory disease activity was present in 2 patients (1.1%) at M18 vs 63 patients (35.6%) at baseline. Absence of auto-inflammatory disease activity was higher in canakinumab pretreated vs canakinumab naïve (44.9% vs 21.7%) at baseline. At M18, CRP and SAA decreased significantly (3.0±1.5 and 10.0±7.1 mg/L) vs baseline (11.1±24.6 and 23.1±44.5 mg/L, respectively). Decrease in CRP from baseline to M18 was more prominent in pretreated (10.9±25.6 vs 3.0±1.5 mg/L) vs naïve (11.9±20.5 vs
Tab. 6 Demographic and baseline disease characteristics
Age (years, mean) ≥18 4–<18 <4 Female, n (%) Treatment duration, weeks, median (min– max) Cumulative number of injections/ patient, mean ± SD
FCAS (n=23)
MWS (n=105)
NOMID (n=12)
Other (n=18)
48.8±6.8 8.6±2.7
42.7±14.9 12.4±4.1 1.7
28.8±13.3 9.6±5.1
53.4±15.6 13.2±3.5 4.0
16 (69.6)
50 (47.6)
6 (50.0)
8 (44.4)
87.0 (56.4–108.6)
78.3 (4.3–121.7)
84.9 (26.1–104.3)
91.4 (13.0–121.7)
3.8±3.2
6.2±4.1
7.2±3.7
7.5±6.7
FCAS familial cold auto-inflammatory syndrome, MWS Muckle-Wells syndrome, NOMID neonatal onset multisystem inflammatory disease.
6.0±1.7 mg/L). At M18, SAA for both groups were 9.3±5.13 and 3.0mg/L. 17 patients (9.6%) reported 32 AEs; most frequent were infections (1 [0.6%] each of erysipelas, otitis media, rhinitis, UTI; 2 each [1.1%] of nasopharyngitis and pharyngitis), and ear and labyrinth disorders [vertigo, 3(1.7%)]. 4 (2.3%) patients had SAEs (1 each of erysipelas, decreased hemoglobin, ventricular tachycardia and 1 not coded). Safety and efficacy of canakinumab during 18M follow-up is similar to earlier data. No unexpected safety events were reported. Canakinumab effectively suppressed inflammation in CAPS patients and was well tolerated.
ER.12 Non-invasive in vivo quantification of inflammation and bone erosion in murine experimental arthritis I. Irmler1, T. Opfermann2, P. Gebhardt3, S. Mänz4, M. Gajda5, R. Bräuer5, J. Bossert4, H. Saluz3, T. Kamradt1 1 Universitätsklinikum Jena, Institut für Immunologie, Jena, 2Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Jena, Jena, 3Leibniz Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V., Hans-Knöll-Institut, Jena, 4Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena, 5Universitätsklinikum Jena, Institut für Pathologie, Jena In contrast to histopathological examinations, non-invasive imaging modalities allow longitudinal, quantitative and functional analyzes of experimental arthritis in vivo. We used combined small animal positron emission tomography – computed tomography (PET/CT) for visualization and quantification of joint inflammation and bone erosion in the glucose-6-phosphate isomerase-induced arthritis (G6PIA) model. Spatial and temporal distribution of radioisotope 18F labeled Fluorodeoxyglucose (18F-FDG) injected in arthritic mice was examined and disease severity quantified by PET according to tracer accumulation in inflamed carpal and tarsal joints. CT data were used for anatomical information and quantification of bone erosion. In experimental arthritis 18 F-FDG signaling was significantly increased in carpal and tarsal joints, whereas signal strength depended on the extent of clinical manifestation of arthritis. Prior to onset of arthritis, no accumulation of 18 F-FDG was detectable. The comparison of 18F-FDG joint uptake with histopathological evaluation revealed a significant correlation of both
methods for arthritis assessment. Quantification of metacarpal and metatarsal bone CT data revealed a significant increase of bone surface area in G6PIA mice, reflecting an increased intensity of erosive processes in inflammatory arthritis. We found small animal PET/CT using 18F-FDG being a feasible imaging modality for monitoring and more importantly quantitative assessment of parameters reflecting experimental disease severity in G6PI-arthritis. Since it is possible to perform repeated non-invasive measurements in vivo, this method not only allows a distinct reduction of animal numbers in preclinical studies, but also longitudinal studies are possible, e. g. for quantification of individual therapy response in experimental arthritis.
ER.13 Prediction of methotrexate treatment response in rheumatoid arthritis via miRNA microarray profiling C. Sohnrey1, N. Tandon1, K. Mans1, S. Pade1, S. Bolle1, A. Grützkau2, T. Häupl1, B. Stuhlmüller1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin Goal of this study was to define miRNA biomarkers to predict response to methotrexate (MTX) treatment in rheumatoid arthritis (RA) patients. Whole blood samples from RA patients were collected in PAXgene® Blood RNA Tubes (PreAnalytiX GmbH) before treatment and stored at −20°C. Extraction of intracellular RNA including miRNA from thawed samples was performed according to PAXgene® Blood miRNA Kit protocol. Extracted RNA samples were labeled using the Genisphere FlashTag™ Biotin HSR RNA Labeling Kit and hybridized onto Affymetrix GeneChip® miRNA 2.0 Arrays. The generated signal data was background corrected (RMA), normalized (quantile) and summarized (median polish) utilizing the Affymetrix miRNA QC Tool. Differential miRNA expression was determined between 7 nonresponders vs. 7 good responders before treatment calculating fold changes (FC) and p-values (one-tailed Welch‘s t test). Classification of RA patients into good, moderate and non-responders was done based on the DAS28 and EULAR response criteria after 3 months of MTX treatment. Hierarchical clustering of the patients including 3 medium responders was performed for visualization using the Genesis clustering software (Sturn, A.; IBMT-TUG) based on chosen candidate miRNAs able to discriminate patients before treatment according to their future response to MTX. As few as 6 miRNAs (p<0.001, FC>1.4) allow a clear discrimination of response to MTX in the RA patient group. These miRNA candidates will be validated in additional RA patients to determine the predictive power. Prediction of response to therapy using microarray analyses allows reducing costs, preventing side effects and is an opportunity for effective individual medicine.
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Abstracts ER.14 Microarray gene expression profiling of rheumatoid arthritis patients for prediction of response to methotrexate treatment K. Mans1, N. Tandon1, C. Sohnrey1, S. Pade1, S. Bolle1, A. Grützkau2, T. Häupl1, B. Stuhlmüller1 1 Charité –Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin This study aimed at defining predictive mRNA biomarkers in rheumatoid arthritis (RA) patients for the response to future treatment with methotrexate (MTX). For this purpose whole blood samples from 10 active RA patients before treatment were collected in PAXgene® Blood RNA Tubes (PreAnalytiX GmbH). Extraction of intracellular RNA including miRNA was performed according to PAXgene® Blood miRNA Kit protocol. Extracted RNA samples were amplified employing the GeneChip® 3‘IVT Express Kit and hybridized onto Affymetrix GeneChip® 133 Plus 2.0 Arrays. Labeling was carried out with the GeneChip® Hybridization, Wash and Stain Kit in a GeneChip® Fluidics Station 450. Generated signal data was normalized and evaluated using the Affymetrix Expression Console (MAS5.0 algorithm) and the BioRetis online database (BioRetis GmbH, Berlin). Differential mRNA expression before treatment was determined between 4 good responders and 3 non-responders calculating expression change calls (increase/decrease ≥80%) and fold changes (FC≥|2|). Classification of RA patients into good, moderate and non-responders was done based on the DAS28 and EULAR response criteria after 3 months of MTX treatment. Hierarchical clustering of discriminating candidate genes was performed using the Gene Expression Similarity Investigation Suite v1.7.6 (IGB-TUG) including and excluding medium responders (n=3). A clear discrimination between responders and non-responders to future MTX treatment was achieved with 11 candidate genes (change ≥80%, FC≥|2|). These mRNA candidates will be validated in additional RA patient cohorts and also in independent qPCR analyses. Early prediction of response to MTX therapy using microarray analyses is an opportunity for effective individual medication and therefore allows preventing side effects and reducing costs.
ER.15 Psoriatic arthritis is seronegative against full-length human ferritin heavy chain (FTH) antibodies G. Aßmann1, M. Zaks1, D. Preuss2, P. Simon1, M. Pfreundschuh1, L. Thurner1 1 University Medical School of Saarland, Rheumatology and Oncology, Homburg/Saar, 2Jose Carreras Institution for Imunogenetics, University of Saarland, Homburg/Saar Objective. Psoriatic arthritis (PsA) is a seronegative chronic inflammatory arthropathy that affects approximately 6% to 48% of patients with psoriasis (Ps). The antiferritin antibodies have been detected in rheumatologic inflammatory disorders such as rheumatoid arthritis, polymyalgia rheumatica, and giant cell arteritis [1, 2]. Here we conducted a case control study to investigate the sera of healthy controls and Ps patients with and without PsA. Materials and methods. We investigated the sera of healthy blood donors (n=100), psoriasis patients (n=77), and patients with psoriatic arthritis (n=73) fulfilling the CASPAR criteria. The antibodies against full-length human ferritin heavy chain (FTH) were detected using ELISA method. The FTH expression clone was obtained from Bioscience (Dublin, Ireland) and recombinantly expressed with a c-terminal FLAG tag in HEK293 cells under the control of a CMV promoter. Total cell extract was prepared and bound to Nunc maxisorb plates pre-coated overnight at 4°C with anti-FLAG mAb at a dilution of 1:2500 (v/v;
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Sigma, Munich). Blocking was performed with 1.5% (w/v) gelatin in TBS and washing steps were performed with TBS-Tx. The sera were diluted 1:100. ELISA was performed according to standard protocols with biotinylated goat anti-human heavy IgG at a dilution of 1:2,500 (Dako). Peroxidase-labeled streptavidin was used at a dilution of 1:50,000. Results. The psoriasis patients (Ps) and the psoriatic arthritis patients (PsA) showed an age at 46 (median, range from 23 to 76) and 51 (24–69), respectively; the gender distribution was 34.5/65.5% female/male (Ps) and 49.4/50.6% (PsA). No antibodies against full-length human ferritin heavy chain (FTH) were detected in the investigated collective of healthy controls and psoriatic patients (with and without psoriatic arthritis). Positive controls confirmed the successful performance of ELISA procedure. Conclusion. Psoriasis including psoriatic arthritis has to be considered as seronegative against full-length human ferritin heavy chain (FTH). 1. Baerlecken NT, Linnemann A, Gross WL, Moosig F, Vazquez-Rodriguez TR, Gonzalez-Gay MA, Martin J, Kötter I, Henes JC, Melchers I, Vaith P, Schmidt RE, Witte T (2012) Association of ferritin autoantibodies with giant cell arteritis/polymyalgia rheumatica. Ann Rheum Dis [Epub ahead of print] 2. Mewar D, Moore DJ, Young-Min S, Bertolaccini ML, Khamashta MA, Watson PF, Wilson AG (2005) Antiferritin antibodies discovered by phage display expression cloning are associated with radiographic damage in rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum 52(12):3868–72
ER.16 Angiogenesis of HMECs is impacted by two HIFα isoforms and their distinct functions M. Hahne1, S. Luetkecosmann1, C. Tran1, C. Strehl1, M. Jakstadt1, G. Duda2, P. Hoff1, T. Gaber1, G. Burmester1, F. Buttgereit1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Julius Wolff Institut, Berlin Background. Hypoxia and angiogenesis are features of inflamed and injured tissues. The transcription factors Hypoxia inducible factor (HIF)-1α and (HIF)-2α control cellular response to decreased oxygen tension thereby promoting angiogenesis and having implications on the pathogenesis of RA. Objective. We focused on the effects of HIF-1������������������������� α������������������������ and HIF-2�������������� α������������� in the process of angiogenesis and developed a human microvascular endothelial cells (HMEC) lentiviral based knockdown system for both transcription factors allowing us to analyse angiogenesis of HMECs and the underlying mechanisms under hypoxia in absence of HIF-1α or HIF-2α, respectively. Methods. Specific knockdown (kd) of HIF-1������������������������� α������������������������ /HIF-2������������������ α����������������� was achieved using lentiviral-based shRNA technology and was confirmed by Western blot. Angiogenesis of HMECs was studied by investigating both tubuli and node formation under hypoxia (<1% O2). Expression of hypoxia driven angiogenesis related genes VEGFA and IL8 as well as the hypoxia driven metabolism related genes GAPDH and PGK was quantified by realtime RT-PCR as well as multiplex suspension array for secretion levels of VEGF and IL8. Results. Evidencing the successful knockdown strongly reduced HIF1α and HIF-2α protein levels were detected by Western blot. Targeting of HIF-1α led to a loss of the induction of angiogenesis under hypoxia represented by a decreased node formation (1.6-fold change under hypoxia, p<0.01) and similar effects on tubuli formation. HIF-2α kd also led to a loss of the induction of angiogenesis shown by a significantly decreased tubuli formation (1.7-fold change, p<0.05) with similar effects on node formation. Investigating the functions of the two isoforms, both HIF-1α and HIF-2α targeted cells showed no significant impact on the induction of VEGFA, IL8 and GAPDH gene expression under hypoxia but a loss of PGK gene expression induction in HIF-1α kd cells (2.2-fold change, p<0.05) in contrast to a higher inductivity in HIF-2α
kd cells (2.9-fold change, p=0.01) compared to the control. Furthermore, targeting of HIF-2α gave rise to reduced levels of VEGF secretion (2.8-fold change, p=0.05) and IL8 secretion (1.4-fold change, p=0.023) under hypoxia compared to the control. Conclusion. Our findings show the overlapping and essential functions of HIF-1α and HIF-2α (i) in regard to angiogenesis of HMECs and (ii) a different impact of the two factors on metabolic function represented by PGK gene expression and (iii) converse functions on VEGF and IL8 secretion. These findings provide new insights into basic principles of angiogenesis in inflamed tissues showing the need of HIF-1��������� α�������� for metabolism and of HIF-2α for the secretion of proangiogenic factors.
ER.17 Anti-AT1R Abs and anti-ETAR Abs in systemic sclerosis: clues for possible involvement in disease pathogenesis A. Kill1, C. Tabeling2, J. Günther3, M. Becker1, M. Witzenrath2, D. Dragun4, G. Burmester1, G. Riemekasten1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektologie und Pneumologie, Berlin, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 4Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und internistische Intensivmedizin, Berlin Background. Autoantibodies targeting angiotensin II type-1 receptor (anti-AT1R Abs) and endothelin-1 type A receptor (anti-ETAR Abs) were recently identified in systemic sclerosis (SSc). Anti-AT1R/ETAR Abs titres correlated with vascular and fibrotic complications. Here, inflammatory and fibrotic effects of anti-AT1R/ETAR Abs were analysed in vitro and in vivo in human cells and animal models. Methods. In vitro effects were measured on human dermal fibroblasts and microdermal endothelial cells-1 (HMEC-1) treated with SSc-IgG containing anti-AT1R/ETAR Abs, healthy donor IgG (NC-IgG), or additionally with angiotensin- and endothelin-receptor antagonists by qRT-PCR, ELISA and immunocytochemistry. Healthy donor neutrophils were used for transendothelial migration towards treated cells supernatants. For in vivo analysis SSc-IgG or NC-IgG was transferred into healthy C57BL/6 mice and cellular BALF composition was analysed. Results. In vitro SSc-IgG treatment led to increased collagen-protein-1 expression in fibroblasts, significantly higher VCAM-1 mRNA-levels, IL-8 mRNA- and protein-expression in endothelial cells and significantly increased neutrophil migration. Effects were partly inhibited by angiotensin- and endothelin-receptor antagonists. In vivo significantly higher neutrophil BALF numbers were observed with SSc-IgG treatment. Conclusion. Our findings demonstrate anti-AT1R/ETAR Abs mediated activation of fibroblasts, endothelial cells and neutrophils in vitro. Furthermore, increased neutrophil numbers in BALF after anti-AT1R/ ETAR Abs containing SSc-IgG transfer, suggest possible pathogenic involvement in vivo. Thus, anti-AT1R/ETAR Abs could contribute to SSc pathogenesis by activating angiotensin- and endothelin-receptors and possibly linking autoimmunity to inflammation and fibrosis. Further studies are ongoing to provide detailed insight into underlying mechanisms of anti-AT1R/ETAR Abs mediated effects in SSc and thus helping to understand the complex pathogenic mechanisms in SSc.
ER.18 Complex effects of vitamin D hormone on the RAGE-NFκB pathway in human osteoblasts P. Oelzner1, S. Franke1, T. Bondeva2, G. Hofmann3, G. Wolf2 1 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena, 2Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena, 3Universitätsklinikum Jena, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Jena Background. Vitamin D deficiency may contribute to osteoporosis and chronic inflammation in rheumatoid arthritis (RA). Ligation of the receptor RAGE results in sustained cellular activation of NFκB. Therefore, we investigated whether 1,25-dihydroxyvitamin D3 (1,25D3) modulates RAGE expression and activation of NF����������������� κ���������������� B in human osteoblasts (OB). Methods. Human OB were isolated and cultured from bone tissue of 8 patients with knee osteoarthritis and joint replacement. Cells from passages 3–7 were treated with 1,25D3 for 72 hours in two physiological concentrations (100 and 500 pmol/l 1,25D3, respectively). mRNA expression of RAGE and NFκBp65 subunit were measured by qRTPCR. Protein expression of RAGE, NFκBp65, IκBα and phosphorylated IκBα (p-IκBα) was determined by Western blot analysis. NFκB DNAbinding activity was investigated by electrophoretic mobility shift assay (EMSA). Results. 1,25D3 significantly increased mRNA expression of RAGE and NFκBp65 in comparison to non-treated OB (relative mRNA expression of RAGE and NFkBp65 was 168±37% and 148±40% at 1,25D3 concentration of 100 pmol/l and 253±133% and 183±41% at 1,25D3 concentration of 500 pmol/l, respectively). Corresponding data were found for protein expression. In parallel, the IκBα protein expression increased and the p-IκBα/IκBα ratio decreased. In nuclear extracts of 1,25D3-stimulated OB no DNA-binding activity of NFκB was observed. Conclusion. The 1,25D3-induced upregulation of RAGE and NFκB in OB seems not to result in NFκB activation. The lowered p-IκBα/IκBα ratio suggests an inhibitory effect of 1,25D3 on the release of NFκB from the IκB-NFκB complex reflecting a mechanism by which 1,25D3 blunts proinflammatory RAGE-ligand interactions.
ER.19 Functional activity of membrane-bound glucocorticoid receptors C. Strehl1, T. Gaber1, M. Jakstadt1, S. Schellmann1, M. Hahne1, C. Spies1, P. Hoff1, G. Burmester1, F. Buttgereit1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Background. Glucocorticoids (GC) belong to the most commonly used anti-inflammatory and immunosuppressive drugs in the treatment of rheumatic diseases. They exert their anti-inflammatory and immunosuppressive effects primarily via the cytosolic glucocorticoid receptor (cGR), but also via rapid, specific and unspecific non-genomic mechanisms. The latter actions are hypothesized to be partly mediated by membrane-bound glucocorticoid receptors (mGR), which are up-regulated in monocytes from patients with inflammatory diseases such as RA, SLE and AS. We have previously shown that the human GR gene codes for the expression of both, the cGR and the mGR protein. Additionally, we demonstrated that activation of the mGR results in rapid signaling via (de)phosphorylation effects. However, the detailed function of mGR signaling remained unclear. Objective. Here we investigated in more detail the rapid signaling via mGR activation and the subsequent effects on the genome. Methods. mGR expressing human monocytes (obtained from healthy donors) were treated with membrane impermeable dexamethasone bound to BSA (DEX-BSA), DEX or BSA alone. Kinases identified by PepChip™ array, which were solely triggered by DEX-BSA, were classiZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts fied according to biological processes and molecular functions via panther database. In order to analyze effects on gene expression, cell lysates were additionally explored by microarray. The results were validated by RT-qPCR and functional classification was also performed via panther database. Results. Kinome analyses of LPS stimulated human monocytes demonstrated that membrane impermeable DEX-BSA induces rapid phosphorylation and dephosphorylation events of proteins belonging to signaling cascades such as the p38 MAPK pathway. Furthermore, the analysis of molecular functions of possible upstream kinases showed that binding and catalytic activity is most affected by DEX-BSA. Focusing on the functional activity of the mGR, genome analyses demonstrated that DEX-BSA also alters gene expression. After validation of these results the functional classification of identified genes revealed that DEX-BSA mostly affects biological pathways involved in signal transduction (cell surface receptor linked signal transduction; intracellular signaling cascades), protein metabolism and modification, as well as in nucleoside, nucleotide and nucleic acid metabolism. Conclusion. Here we demonstrate the human mGR to be functionally active as shown by effects on the kinome as well as on the genome. mGR-mediated glucocorticoid effects on kinome and genome need to be further investigated in order to understand the underlying therapeutic potential.
ER.20 Identification and characterization of autoreactive proliferative lymphoid nodules in human spleens from patients with autoimmune thrombocytopenia C. Daridon1, C. Loddenkemper2, S. Spieckermann2, A. Kühl3, A. Salama4, G. Burmester5, P. Lipsky6, T. Dörner5 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Department of Medicine, Rheumatology and Clinical Immunology & Deutsches Rheumaforschungszentrum (DRFZ), Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dept. of Gastroenterology, Infectiology and Rheumatology, Berlin, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dept. of Gastroenterology, Infectiology and Rheumatology & Research Center ImmunoScience (RCIS), Berlin, 4Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institute of Transfusion Medicine, Berlin, 5Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 6Formerly National Institute of Arthritis and Musculoskeletal and Skin Diseases, National Institutes of Health, Bethesda, MD, United States of America Background. Autoimmune thrombocytopenia (AITP) represents a model to understand the cellular mechanisms which are involved in the breakdown of tolerance and resulting in the production of autoantibodies. Better understanding of the breakdown of the tolerance would lead to more selective interventions than the currently used broad spectrum immunosuppression in autoimmunity. Patients and Methods. We analyzed 31 spleens from AITP patients and 36 control spleens for the presence and characteristics of different lymphoid nodules and their potential relation to autoimmunity. The quantitative and qualitative characteristics of certain splenic lymphoid nodules were analyzed by double immunofluorescence and immunohistochemistry. Results. There was clear evidence of at least two different splenic structures accommodating proliferating B cells within the white pulp, classical germinal centers (GCs) and proliferative lymphoid nodules (PLNs). The number of typical GCs was decreased in AITP spleens. Notably, PLNs were characterized by proliferating Ki67 + B cells in close contact with follicular dendritic cells lacking polarization into dark and light zones in normal and AITP spleens. As opposed to cells in GCs, proliferating B cells in PLNs lacked expression of Bcl6. T follicular helper cells were found within PLNs as well as in GCs. Strikingly, FDC networks of PLNs from AITP but not GCs or lymphoid structures of control spleens
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contained abundant platelet glycoprotein IIb/IIIa autoantigens in IgM containing immune complexes. Conclusion. These observations are consistent with the conclusion that PLNs are an important site of the development and likely maintenance of autoimmunity in AITP as PLNs process autoantigenic.
ER.21 Investigation of joint regeneration mechanisms in newt notophthalmus viridescens) S. Susanto1, C. Schreiyaeck1, M. Geyer1, U. Müller-Ladner1, T. Borchardt2, R. Dinser1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 2Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim Background. Mammals lack the capacity to regenerate damaged knee joints after local injury. The adult red-spotted newt (notophthalmus viridescens) is the only adult vertebrate who is able to regenerate damaged knee joints to functional knee joints. Objective. The molecular mechanisms underlying the repair capacity is not known. The aim of our investigation is to deduce, which gene transcripts are responsible for regeneration. Methods. Transcriptome analysis with a cDNA array derived from regenerating newt myocardium was carried out after surgical and collagenase induced knee damage. We validated the differentially expressed genes in both instances using qRT-PCR. We conducted immunohistochemistry (IHC) to investigate spatial distribution of the most promising deregulated genes, and confirming the result with in-situ hybridization (ISH). We are currently working on a cellular knock down. Results. 88 from 260 significantly regulated gene transcripts had homology to gene transcripts in public DNA databases. We selected the candidate transcripts which were found deregulated in both models for further analysis after qPCR-confirmation of deregulation. qPCR analysis showed that Tenascin-C (TN-C) was the most upregulated gene (33 folds), Other genes which were also up-regulated were periostin, osteonektin, olfactomedin, thymosin beta 4 complement, complement factor B. IHC and ISH analysis showed that tenascin-C located to the periosteum and perichondrium in newts and is additionally strongly expressed in the undifferentiated regeneration tissue after joint injury. Conclusion. TN-C may be an important mediator of joint formation. Functional analysis of biological function of TN-C in joint regeneration will be conducted with TN-C knock-down experiments.
ER.22 Regulation of pathogenic effector/memory T helper 1 lymphocyte survival by microRNA M. Mashreghi1, C. Haftmann2, A. Stittrich2, Z. Fang2, G. Heinz2, N. Rajewsky3, H. Chang1, A. Radbruch2 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Arbeitsgruppe Zellbiologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin Max-Delbrueck-Center for Moleculare Medicine Berlin, Berlin, Germany, Berlin 3
Auto-antigen specific effector memory T helper type 1 lymphocytes (Th1) are critically involved in the development and maintenance of chronic inflammation in autoimmune diseases. These cells reside at inflamed tissues, function independently of antigenic stimulation and proliferation, and are therefore resistant against physiological regulation and conventional immunosuppressive therapies. The acquirement of these properties is probably mediated by reduced expression of the pro-apoptotic protein BIM. Recent results suggest that microRNA (miRNA) mediated regulation of BIM may play an important role for
the development, function and persistence of chronically activated effector memory Th1 cells in autoimmune disease. Assuming that Th1 cells involved in autoimmune inflammation have a history of repeated restimulation by persistent (auto-)antigens, we use in vitro generated acutely (once) activated and chronically (four times) activated murine memory/effector Th1 cells. By using high-throughput sequencing of miRNA expression libraries, we have identified candidate miRNAs differentially expressed between once and repeatedly reactivated Th1 cells. One such candidate miRNA is specifically induced in chronically activated effector/memory Th1 cells. This miRNA posttranscriptionally inhibits the pro-apoptotic gene Bim. Expression of BIM is reduced in chronically activated memory effector Th1 cells. Overexpression of the candidate microRNA in activated Th1 cells results in 50% down-regulation of endogenous Bim expression. Conversely, inhibition of the candidate in chronically activated memory Th1 cells by antagomirs results in induced levels of BIM protein and significantly enhanced cell death. With its target BIM having important roles for survival and proliferation of pathogenic effector memory Th1 cells, this candidate miRNA represents a promising molecular target for the treatment of immune mediated disease by antagomirs.
ER.23 Oxacyclododecindion – a new promising substance in SLE treatment? J. Henke1, J. Menke2, G. Erkel3, H. Kleinert1, A. Pautz1 1 Institut für Pharmakologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, 2I. Med. Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz, 3Institut für Biotechnologie, Technische Universität Kaiserslautern, Kaiserslautern Objective. Oxacyclododecindion (Oxa) is a novel macrocyclic lacton isolated from fungi. In several in-vitro models Oxa showed a high antiinflammatory, anti-angiogenic and anti-fibrotic activity. In our study we investigated the effect of Oxa in the MRL-FAS lprmouse model. This mouse strain spontaneously develops an autoimmune disease similar to human SLE with a severe immune complex-mediated glomerulonephritis, lymphadenopathy, arthritis, vasculitis and splenomegaly. Methods. We treated six weeks old female MRL-FAS lprmice with Oxa (1 mg/kg) or as positive control with Dexamethasone (5 mg/kg) every second day by intraperitonally injection over a time period of five weeks. The effects of the substances were analyzed in comparison to a control group, which was treated with PBS/EtOH (10%). Results. The first results of our study demonstrated that especially size and weight of the spleen in mice treated with Oxa and Dexamethasone (Dex) is less than those of the control group. In qRT-PCR analysis we detected that Oxa treatment down regulates the expression of different proinflammatory markers such as S100A8, TNFα and INFγ in kidney and spleen. Moreover the expression of SLE associated cytokines like IL-6, IL-12p40 and IL-23p19 was significantly decreased in Oxa treated mice. All detected effects were comparable to those of Dex (all data are min. *=p<0.05 vs. PBS/EtOH treated control group). In addition FACS and immunhistochemical analysis revealed a significant decrease of the total number of CD4(+)T-cells in the kidney, whereas the number of Treg-FoxP3 (+) cells was increased at the same time. Conclusion. Our analyses provide evidence that Oxa is a new promising anti-inflammatory substance which has positive effects in the SLE model of MRL-FAS lprmice. Right now we are looking for further targets of Oxa in SLE using the DNA-microarray technique to identify and to understand the molecular mechanisms of the Oxa mediated effects.
ER.24 Regulatory T cells in patients with systemic sclerosis: a lack of suppressive function? M. Klein1, G. Almanzar1, K. Höfner1, S. Benoit2, H. Tony3, M. Prelog4 1 Universitätsklinikum Würzburg, Kinderklinik, Würzburg, 2Universitätsklinikum Würzburg, Dermatologie, Würzburg, 3Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik u. Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg, 4Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg Background. An imbalance of regulatory T cells (Tregs) and CD45RO+CCR7- effector T cells may cause inflammation and fibrosis in patients with Systemic Sclerosis (SSc). The aim of this study was to evaluate the suppressive function of Tregs in patients with SSc compared to healthy controls (HC). Methods. Tregs (defined as CD4+CD25+CD127-) were isolated using magnetic sorting. Peripheral blood mononuclear cells (PBMCs) of SSc patients or HC were co-cultured with Tregs in a ratio (1:1) for 5 days. Stimulation index (SI) was defined as percentage of proliferated CFSE labeled cells. Results. The functional suppressive activity of Tregs on PBMCs of SSc patients (SI 56%) was lower compared to Tregs of HD (SI 42%). The effect of suppression by Tregs on CD8+ T cells was lower in SSc (SI 80%) than in HD (SI 66%), as well as on CD4+ T cells in (SSc: SI 54%; HD: 41%). However, the percentage of CD45RO+CCR7- in CD4+ and in CD8+ proliferating CFSE-positive T cells under suppressive activity was lower in SSc (CD4+: 23.8%; CD8+: 36.9%) than in HC (CD4+: 30.0%; CD8+: 44.7%). Conclusion. The preliminary findings suggest a lack of the suppressive activity of circulating Treg on PBMCs in patients with SSc, however, an increased suppression of Tregs was found on CD45RO+CCR7- effector T cells. Probably, Tregs display a different suppression activity on specific T cell subpopulations. Whether Tregs are able to inhibit inflammatory T cell subpopulations in SSc and may be used in therapy has to be determined.
ER.25 Identification and characterization of a „myeloid-like“ subpopulation of plasmacytoid dendritic cells V. Gerl1, T. Fischer2, A. Taddeo1, A. Radbruch3, F. Hiepe4 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 4Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Background. Plasmacytoid dendritic cells (pDC) are potent producers of IFN-alpha. IFN-alpha serum levels correlate with disease activity in SLE and IFN-alpha is suggested to promote autoimmune responses. Thus, pDCs are considered a crucial element in SLE pathogenesis. However, only few studies focus on the development of distinct DC subsets and their lineage-relationship in the complex microenvironment of autoimmune-inflammation. It is believed that pDCs could differentiate into myeloid DCs in an IFN-alpha dependent manner. In SLE, where low expression of BDCA-2 is commonly seen, this differentiation could be relevant and point to such a lineage switch as well as to an activated state of pDCs. Aim. To study the impact of autoimmune inflammation on pDC differentiation/distribution in SLE sub-characterizing blood pDCs with specific pDC and myeloid markers with particular attention to pDC differentiation in the context of SLE.
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Abstracts Methods. 8-color-flowcytometric analyses were performed on whole blood of healthy donors and SLE patients. pDCs were identified by CD3-/CD19-/CD14-/CD123high/HLA-DR+ expression and characterized for BDCA-2, CD11c and the macrophage-associated Siglec-1, expressed on monocytes of active SLE patients. Results. We identified a remarkable subpopulation of CD11c+ cells among the BDCA-2+/CD123high/HLA-DR+ pDCs in normal donors and SLE. The amount of CD11c+ cells was higher in SLE compared to healthy donors (mean ± SEM: 43.3 ± 4.4 vs 24.1±3.4; p=0.004) and correlated with disease activity (spearman-regression: rS=0.58, p=0.047). The CD11c+ subpopulation reveals a reduced BDCA-2 expression and coexpresses Siglec-1. Conclusion. The SLE specific environment may favor the appearance of “myeloid-like” pDCs. Their functional role in SLE pathogenesis is currently under investigation.
ER.26 Inhibition des intrazellulären B-Zell-Rezeptorsignalweges durch EPRATUZUMAB und Auswirkungen des Entfernens der Alpha-2,6Sialinsäure T. Dörner1, N. Sieger1, S. Fleischer2, H. Mei2, K. Reiter1, T. Shock3, G. Burmester1, C. Daridon4 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 3UCB Pharma GmbH, Immunology/Inflammation, Brüssel, Belgien, 4Charité – Universitätsmedizin Berlin, Department of Medicine, Rheumatology and Clinical Immunology & Deutsches Rheumaforschungszentrum (DRFZ), Berlin Hintergrund. CD22 ist ein Transmembranprotein, welches ausschließlich auf B-Zellen exprimiert wird, die Adhäsion/Migration reguliert und zelluläre Immunantworten als Folge der B-Zell-Rezeptor(BCR)-Stimulierung inhibiert.1 Nach BCR-Stimulation werden die Spleentyrosinkinase (Syk), sowie Phopholipase C (PLC-γ2) aktiviert und intrazelluär (ic) Ca2+ freigesetzt. CD22 bindet zugleich an Alpha2,6-Sialinsäure-Reste, die auf der Oberfläche einer großen Anzahl von Proteinen, einschließlich CD22, zu finden sind. Interaktionen mit Sialinsäure-Resten scheinen für die optimale Funktion von CD22 von entscheidender Bedeutung zu sein und können in cis- (Bindung an Liganden auf der gleichen Zelloberfläche) und trans- (Bindung an Liganden auf benachbarten Zellen) Formation eine Rolle spielen. Zielsetzung. Epratuzumab ist ein in der Entwicklung befindlicher humanisierter, monoklonaler anti-CD22 Antikörper der die Expression von Adhäsionsmolekülen und die B-Zell-Migration in vitro moduliert. Ein möglicher Einfluss auf die BCR-Signalweiterleitung durch die cis-o der trans-Interaktion von CD22 mit Sialinsäure ist bisher noch nicht beschrieben worden. Methoden. Der Effekt von Epratuzumab auf die BCR induzierte Signalweiterleitung wurde in vitro anhand von Phosphorylierungsanalysen der BCR-Signalmoleküle (Syk/PLC-γ2) und anhand von Analysen des ic. Ca2+-Flusses bestimmt. Der Einfluss von Epratuzumab auf die Phosphorylierung von Syk und PLC-γ2 wurde in vitro durchflusszytometrisch an mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMCs) von gesunden Spendern untersucht. Um die Auswirkungen der Interaktionen zwischen CD22 und Sialinsäureresten auf den Effekt von Epratuzumab zu prüfen, wurden die PBMCs mit Neuraminidase behandelt (um die Sialinsäure zu entfernen) und die BCR induzierte Phosphorylierung von Syk und PLC-γ2 mit oder ohne Inkubation mit Epratuzumab bestimmt. Um die Konzentration von ic Ca2+ zu bestimmen wurden mit Indo-1 AM behandelte B-Zellen mit oder ohne F(ab‘)2-Epratuzumab 60 min bei 37°C inkubiert und anschließend mit F(ab‘)2 anti IgM/IgG stimuliert. Intrazelluläre Ca2+-Konzentrationen wurden über einen
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Zeitraum von 10 min nach Aktivierung durchflusszytometrisch bestimmt. Ergebnisse. Epratuzumab reduzierte die Phosphorylierung von Syk um 23±9% und PLC-γ2 um 33±5% nach der in vitro BCR-Stimulierung. Interessanterweise reduzierte die Blockierung der Interaktionen zwischen CD22 und Sialinsäure-Resten den inhibitorischen Effekt von Epratuzumab auf die Phosphorylierung von Syk auf 12±6% und PLC-γ2 auf 22±4%. Die Inhibition der Kinase-Phosphorylierung konnte in CD27- naiven und CD27+-Gedächtnis-B-Zellen gezeigt werden und scheint unabhängig von der Signalweiterleitung durch Fc-Rezeptoren zu sein, da ein Epratuzumab F(ab‘)2-Fragment vergleichbare Ergebnisse zeigte wie der komplette Antikörper. Außerdem wurde durch die Zugabe des Epratuzumab F(ab‘)2-Fragmentes der durch den BCR induzierte Ca2+-Fluss reduziert. Diese Daten stehen in Übereinstimmung mit der Möglichkeit, den Schwellenwert der BCR-Aktivierung durch die Blockierung von CD22 anzuheben und somit eine Überaktivierung dieser Zellen besser kontrollieren zu können. Schlussfolgerung. Intrazelluläre BCR-Signale können durch die Bindung von Epratuzumab an CD22 teilweise inhibiert werden und sind zusätzlich abhängig von cis-Interaktionen der Sialinsäurereste mit diesem Oberflächenmolekül. Diese Ergebnisse bieten weitere Einsichten in die Rolle der Blockierung von CD22 bei Autoimmunerkrankungen.
ER.27 Efficacy and safety of canakinumab, fully human anti-interleukin1β antibody, in systemic juvenile idiopathic arthritis: Results of two randomized phase 3 trials N. Ruperto1, H. Brunner2, P. Quartier3, T. Constantin4, N. Wulffraat5, G. Horneff6, R. Brik7, L. McCann8, O. Kasapcopur9, L. Rutkowska-Sak10, R. Schneider11, Y. Berkun12, I. Calvo13, M. Erguven14, L. Goffin15, M. Hofer16, T. Kallinich17, S. Oliveira18, Y. Uziel19, K. Nistala20, C. Wouters21, R. Cimaz22, M. Ferrandiz23, B. Flato24, M. Gamir25, I. Kone-Paut26, A. Grom27, B. Magnusson28, S. Ozen29, F. Sztajnbok30, K. Lheritier31, K. Abrams32, D. Kim33, A. Martini34, D. Lovell35 1 Instituto G. Gaslini, Pediatria II and University of Genoa, Pediatric Rheumatology International Trials Organization (PRINTO), Genova, Italy, 2UC Department of Pediatrics, Cincinnati, United States of America, 3PitieSalpetriere Hospital, Paris, France, 4University Childrens Hospital, Pediatric Rheumatology, Budapest, Hungary, 5University Medical Centre Utrecht, Wilhelmina Children’s Hospital, Department of Pediatric Immunology, Utrecht, The Netherlands, 6Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin, 7 RAMBAM Health Care Campus, Haifa, Israel, 8Department of Paediatric Rheumatology, Alder Hey Children’s NHS Foundation Trust, Liverpool, United Kingdom, 9Department of Pediatric Nephrology, Cerrahpasa Faculty of Medicine, Istanbul University, Istanbul, Turkey, 10Klinika i Poliklinika Reumatologii Wieku Rozwojowego Instytutu Reumatologii, Warszawa, Poland, 11The Hospital for Sick Children Division of Rheumatology, Toronto, Canada, 12Rheumatology, Immunology and FMF Clinic Hadassah University Hospital Mt. Scopus, Jerusalem, Israel, 13Dra. Inmaculada Calvo Hospital Universitario La Fe, Valencia, Spain, 14Goztepe Training and Research Hospital, Division of Pediatric Rheumatology, Istanbul, Turkey, 15Department of Pediatry, Hôpital Universitaire Des Enfants Reine Fabiola, Brussels, Belgium, Brussels, Belgium, 16Hôpital de L’Enfance, Geneve, Switzerland, 17 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Otto Heubner Centrum für Kinderund Jugendmedizin, Berlin, 18Universidade Federal do Rio de Janeiro, Brazil, Rio de Janeiro, Brazil, 19Pediatric Rheumatology, Sapir Medical Center, Kfar Saba, Israel, 20Kiran Nistala, Rheumatology Unit UCL Institute of Child Health, London, United Kingdom, 21Katholieke Universiteit Leuven, Hospital Gasthuisberg, Leuven, Belgium, 22University of Florence, Florence, Italy, 23Instituto de Salud del Niño, Lima, Peru, 24Center for Rheumatic Diseases, Rikshospitalet University, Oslo, Norway, 25Hospital Ramón y Cajal, Madrid, Madrid, Spain, 26Hématologie et rhumatologie pédiatrique, Paris, France, 27UC Department of Pediatrics, Cincinatti, United States of America, 28 Astrid Lindgren Children’s Hospital, Stockholm, Sweden, 29Department of Paediatrics, Hacettepe University, Ankara, Turkey, 30Hospital Universitario Pedro Ernesto, Rio de Janeiro, Brazil, 31Novartis Pharma, Basel, Switzerland, 32 Novartis Pharmaceuticals Corporation, New Hannover, United States of America, 33Novartis Pharmaceuticals Corporation, East Hanover, United States of America, 34Ospedale Gaslini Genova, Genova, Italy, 35Cincinnati Children’s Hospital Medical Center, Cincinatti, United States of America Background. Systemic juvenile idiopathic arthritis (SJIA) is an IL-1βmediated auto-inflammatory disease. Objective. Efficacy and safety of canakinumab, a selective, fully human, anti-interleukin-1β monoclonal antibody in SJIA was assessed from two studies. Methods. Children 2–19 years old with active SJIA (≥2 active joints, fever, C-reactive protein >30 mg/L and corticosteroids ≤1.0 mg/kg/ day) and arthritis were randomizedin Trial-1 (double-blind), to a single dose of canakinumab (4 mg/kg subcutaneously) or placebo, with 3-day escape criteria and unblinding in case of fever persistence. In Trial-2 (open label), patients were treated with canakinumab for up to 32 weeks, when responders (adapted American College of Rheumatology-Pediatric 30 criteria (aACR-Ped 30) with no fever) were randomized to continue canakinumab or placebo until 37 flares occurred (doubleblind withdrawal part).
Results. In Trial-1 at Day 15, significantly more canakinumab (36/43; 83.7%) than placebo-treated (4/41; 9.8%) patients achieved an aACRPed30 response (p<0.0001). In Trial-2 at Week 32, 54/177 (30.9%) patients reached inactive disease. In the double-blind withdrawal part, median time to flare on placebo was 236 days (p<0.0043), with 31/50 (62%) canakinumab-treated patients achieving inactive disease. Corticosteroids were decreased from 0.34 mg/kg to 0.05 mg/kg with discontinuation occurring in 42/128 (32.8%) canakinumab-treated patients. Macrophage activation syndrome was reported in 7 patients (including 2 in placebo). Canakinumab demonstrated an acceptable safety profile, with infections being the most frequently reported adverse events. Conclusion. Data from two phase-3 clinical studies support the efficacy and safety of canakinumab in patients with SJIA and active systemic features.
ER.28 Efficacy and safety of canakinumab (a fully human monoclonal selective anti-IL-1β antibody) in patients with TNF receptor associated periodic syndrome (TRAPS) M. Gattorno1, L. Obici2, A. Meini3, V. Tormey4, K. Abrams5, N. Davis6, C. Andrews7, H. Lachmann8 1 G. Gaslini Institute, Genova, Italien, 2Amyloid Centre, IRCCS Policlinico San Matteo, Pavia, Italy, 3Pediatric Clinic, Spedali Civili, Brecia, 4Galway University Hospitals, Galway, Ireland, Galway, Ireland, 5Novartis Pharmaceuticals Corporation, New Hannover, United States of America, 6Novartis Pharmaceuticals Corporation, East Hanover, United States of America, 7Novartis Pharmaceuticals UK Limited, Frimley/Camberley, United Kingdom, 8Royal Free and University College Medical School, National Amyloidosis Centre, London, Großbritannien Background. TNF-receptor associated periodic syndrome (TRAPS) is a rare dominantly inherited periodic fever syndrome caused by mutation of the TNFRSF1A gene. Here we present 4-month interim data from a study of patients with TRAPS treated with canakinumab, a selective fully human anti-IL1beta monoclonal antibody. Methods. Twenty patients (7–78 yrs) with active TRAPS entered a 3-part study consisting of 4 months open-label monthly canakinumab 150 mg (or 300 mg) sc injections followed by 5 months withdrawal and 24-months open-label treatment. Primary endpoint was complete response (CR) or almost complete response (aCR) at Day 15. CR was defined as clinical remission (absent or minimal signs/symptoms) and normal C-reactive protein (CRP) and/or serum amyloid-A (SAA). aCR was defined as clinical remission with elevated, but at least 70% reduced, CRP and/or SAA vs. baseline. Patients without CR/aCR by Day 8 (non-responders) were eligible for an additional 150 mg injection and were dosed at 300 mg thereafter. Results. At Day 15, 19/20 (95%) achieved CR/aCR. From Day 15 onwards, all except 1 patient maintained clinical remission. Median time to clinical remission was 4 days (95% CI: 3.8). Median baseline CRP (125 mg/L) and SAA (207 mg/L) normalized from Day 15 onwards. Two Day-8 non-responders were up-titrated to 300 mg. 95% of patients reported ≥1 adverse event (AE); infections being the most common type (n=13, 65%). One serious AE was reported (upper respiratory tract infection). All patients continue in the study. Conclusion. In TRAPS, monthly canakinumab was associated with a rapid, robust, and sustained clinical and serological response. The safety profile was acceptable.
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Abstracts ER.29 Plasma cell counts in granulomatosis with polyangiitis (Wegener) correlate with disease activity B. Hoyer1, M. Rothkegel2, A. Taddeo1, A. Radbruch2, G. Burmester3, F. Hiepe3 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Background. B cells have been thought to play a role in granulomatosis with polyangiitis (GPA) for quite a while. Indications for their role are the presence of autoantibodies reacting with specific neutrophil cytoplasmic granular enzymes (ANCA) in a vast majority of patients as well as the success of B cell depleting therapies in GPA. Renal manifestations in GPA are thought to be directly ANCA-mediated (Flak, RJ, 2002) whereas the granulomatous inflammation seems to be mediated by CD4+ T cells. For a better understanding on the possible role of B cells in ANCA-associated vasculitis we analyzed the B cell subsets in the peripheral blood of patients with GPA and found marked changes correlating with disease activity as measured by the BVAS (Birmingham vasculitis activity score). Materials and Methods. 12 patients with GPA (7 with active disease, 5 with inactive disease) were analyzed by flow cytometry as compared to 17 healthy donors. Staining for CD27, CD20, CD19, MHCII, CD3, CD4 and CD8 was performed and analyzed using flowjo software. Statistical analysis was performed using graph pad prism and p-values >0.05 were considered as being significant. The study was approved by the ethics committee of the Charité and all patients signed informed consent. Results. Marked differences (p=0,0018) could be observed in plasma cell counts as well as frequencies in active GPA patients (6,4±5,06/µl) with a BVAS-score above 0 as compared to those in remission with a BVAS-score =0 (2,52±1,6/µl) and to healthy persons (2,27±1,15/µl). Plasma cell numbers as well as the frequency of plasma cells within all B cells correlated with the BVAS (p<0.0001). No significant differences could be observed for naive and memory B cells or the overall B cell numbers as compared to the healthy donors. Regarding T cells, we could observe a significant reduction of CD3+ (p=0.01) and CD4+ (p=0.012) T cells in patients with active GPA as compared to patients in remission whereas CD8+ T cells did not show any significant changes. Conclusion. Plasma cell counts are increased in patients with active GPA reflecting B cell hyperactivity and implying a role for plasma cell mediated effects in active GPA especially autoantibody production. Independent of their contribution to the pathogenesis they might serve as a biomarker for disease activity and as an indicator for therapy targeting B cells.
ER.30 Production of anti-citrullinated protein antibodies by B cell subsets isolated from peripheral blood of patients with rheumatoid arthritis P. Kerkman1, E. van der Voort1, L. Trouw1, T. Huizinga1, R. Toes1, H. Scherer1 1 Leiden University Medical Center, Department of Rheumatology, Leiden, The Netherlands Background. Anti-citrullinated protein antibodies (ACPA) are among the most important molecular candidates that could drive the inflammatory immune response in a subset of patients with rheumatoid arthritis (RA). Phenotype, origin, localization and quantity of ACPA producing B cells, however, are poorly defined. Objective. To study the capacity of peripheral blood circulating B cells and B cell subsets to produce ACPA in patients with RA. Methods. Peripheral blood CD19+ B cells from patients with ACPA positive RA, ACPA negative RA and from healthy donors were isolated
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by magnetic bead-based positive selection. In addition, plasmablasts/cells as well as memory and naïve B cell subsets were isolated by FACS sort based on the expression of surface markers CD19, CD20 and CD27. Isolated B cell populations were either cultured in vitro in the presence of anti-IgM, IL-21 and BAFF on a layer of irradiated CD40L transfected fibroblasts, or left in medium without additional stimulation. Supernatants were assessed for the presence of ACPA-IgG and total IgG by ELISA following culture for 6 and/or 13 days, Results. Upon stimulation of the entire CD19+ B cell population, ACPA could be detected in up to 100% of culture wells. The average ACPA titer in the wells and the percentage of positive wells per patient correlated with measures of disease activity and ACPA serum titer. Importantly, the ACPA reactivity detected was specific for citrullinated antigens, as no reactivity was observed against the arginine containing control antigen. No ACPA production was detectable by B cells isolated from ACPA negative RA patients or healthy controls. Of interest, ACPA production was also observed, although in lower quantities, without any stimulation. FACS-sorting experiments comparing isolated B cell subsets (CD20-CD27++ plasmablasts/-cells and CD20+CD27-/+ naïve/memory B cells) vs. the remaining fraction depleted of the respective subset indicated that spontaneous ACPA production resides, for a large part, in the circulating plasmablast/-cell population. Conclusion. Our results indicate the presence of B cells capable of spontaneous ACPA production in the peripheral blood of ACPA positive RA patients. These cells predominantly reside in the plasmablast/cell population. The degree of ACPA production and the number of ACPA producing B cells correlated with disease activity. These observations enhance our understanding of the origin of ACPA in serum and could be relevant for the generation of future targeted therapies.
ER.31 Analyse von Pulswellengeschwindigkeit und Augmentationsindex bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes S. Patschan1, D. Patschan1, M. Potulski1, E. Henze1, J. Scholze2, G. Müller1 1 Universitätsklinikum Göttingen, Nephrologie & Rheumatologie, Göttingen, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Poliklinik, Berlin Hintergrund. Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) leiden unter einem bis zu 17-fach erhöhten Artheroskleroserisiko. Die Analyse von Pulswellengeschwindigkeit („pulse wave velocity“, PWV) und Augmentationsindex (AIx) findet zunehmende Verbreitung in der diagnostischen Beurteilung des individuellen kardiovaskulären Risikos. Ziel der Studie war die Analyse von PWV und AIx bei SLEPatienten unterschiedlicher Krankheitsaktivität und individualisierter immunsuppressiver Behandlung. Methoden. Insgesamt 43 SLE-Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Gesunde, alters- und geschlechtsentsprechende Individuen dienten als Kontrollen. Als klinische Charakteristika wurden, neben Alter und Geschlecht, die Krankheitsaktivität, der anti-dsDNA-Titer, das Vorhandensein von arterieller Hypertonie, Proteinurie und die immunsuppressive Medikation erfasst. Ergebnisse. Im Hinblick auf die Messung von PWV und AIx erfüllten insgesamt 23 SLE-Patienten die vom Gerätehersteller geforderten Qualitätsmerkmale. Kein Patient erreichte eine PWV von >12 m/s. Somit hatte laut den Empfehlungen der Fachgesellschaften ESC und ESH kein Patient ein erhöhtes Risiko für einen Endorganschaden. Es ergab sich, wie zu erwarten, eine positive Korrelation (p=0,024) zwischen der PWV und dem Alter der Patienten. Es zeigte sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen PWV und Krankheitsaktivität, anti-dsDNA-Titer, eingeschränkter Nierenfunktion bzw. Proteinurie bzw. der immunsuppressiven Behandlung. Ein zunehmender Augmentationsindex korrelierte invers zum anti-dsDNA-Titer sowie positiv zur Proteinurie. Schlussfolgerung. Die PWV ist bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes nicht per se erhöht. Weitergehende Untersuchun-
gen müssen zeigen, ob sich der Augmentationsindex als ergänzender diagnostischer Parameter zur Erfassung/Beurteilung der Nierenbeteiligung von SLE-Patienten eignet.
ER.32 Microarray analysis of synovial T cells in rheumatic diseases K. Westendorf1, J. Grün1, T. Häupl2, S. Pade2, H. Chang3, A. Radbruch1 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Arbeitsgruppe Zellbiologie, Berlin Background. The therapy of chronic inflammatory diseases still represents a major challenge for scientists and physicians and therapy-free remission is rarely achieved. A better understanding of the mechanisms behind chronic inflammation can be gained by an improved characterization of the disease-perpetuating cell types. Methods. For this reason memory/effector CD4+ T cells were isolated from the synovial fluid of 10 patients with rheumatic diseases including rheumatoid arthritis, psoriatic arthritis and ankylosing spondylitis and from the peripheral blood of 8 healthy volunteers. The total RNA was extracted and microarray analysis was performed, using Affymetrix Human Genome U133 Plus arrays. Group comparisons were made using the Bioretis database. Results. The transcriptome analysis revealed marked differences in the expression pattern of experienced CD4+ T cells from patients and healthy volunteers. Experimental and control samples clustered strictly separate. Apart from the genes whose expression was differentially regulated for each disease individually, a shared expression pattern between all diseases could be observed. Conclusion. These results further our understanding of the characteristics of T cells involved in chronic rheumatic inflammation and will help to guide us in future functional analysis.
ER.33 Molekulare In-vivo-Fluoreszenzbildgebung der Aktivität artikulärer Matrixmetalloproteinasen und ihre Beeinflussung unter antiarthritischer Therapie im Tiermodell der rheumatoiden Arthritis I. Tarner 1, F. Werner 2, C. Schimmelpfennig 2, A. Deten 2, C. Oelkrug 2, U. MüllerLadner 1, J. Boltze 2, A. Kranz 2, E. Neumann 1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 2Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI), Leipzig Hintergrund. Gelenkdestruktion stellt langfristig die wichtigste Komplikation der rheumatoiden Arthritis (RA) dar. Da Matrixmetalloproteinasen (MMP) hierbei eine zentrale Rolle spielen, wurden in einem Tiermodell der RA die MMP-Aktivität, ihre Beeinflussung durch Basistherapeutika und der optimale Zeitpunkt eines Therapiebeginns mittels molekularer Fluoreszenz Bildgebung in vivo untersucht. Methoden. Die MMP-Aktivität wurde mit einer spezifisch durch MMP aktivierten Fluoreszenzsonde (MMPsense-680, PerkinElmer) bei Mäusen mit kollageninduzierter Arthritis (CIA) einmal wöchentlich 24 h nach intravenöser Applikation über 4 Wochen untersucht. Die medikamentösen Behandlungen Plazebo (NaCl), Dexamethason (DXA, 0,5 µg/g Körpergewicht), Etanercept (ETC, 5 µg/g), Methotrexat (MTX, 10 µg/g) oder ETC + MTX wurden entweder am Tag 28 (früh) oder Tag 35 (spät) begonnen. Ergebnisse. Die Fluoreszenzmessung zeigte bei klinischem Krankheitsbeginn einen steilen Anstieg der intraartikulären MMP Aktivität in der Placebogruppe und eine deutliche Korrelation mit der klinischen Arthritisaktivität (r=0,715; p<0,05). Im weiteren Verlauf nahm die MMP-Aktivität langsam ab. DXA (n=8) und frühe ETC + MTX The-
rapie (n=9) bewirkten im Gegensatz zu früher (n=9) und später (n=10) ETC Monotherapie, früher (n=7) und später (n=9) MTX Monotherapie und später ETC + MTX Therapie (n=9) eine signifikante Linderung der Arthritis im Vergleich zu Plazebo. Passend dazu stieg die MMP Aktivität in bei DXA und früher ETC + MTX-Therapie deutlich weniger an und ging rascher zurück als in allen anderen Therapiegruppen. Der Rückgang der MMP Aktivität erreichte nur in der DXA-Gruppe das Ausgangsniveau. Schlussfolgerung. Fluoreszenzbildgebung der MMP-Aktivität erlaubt eine in vivo Beurteilung des Krankheitsverlaufes und Therapieansprechens. Frühe ETC + MTX- und DXA-Therapien zeigten die beste Wirkung.
ER.34 CREMα destabilizes FoxP3 expression in regulatory T cells K. Ohl1, H. Nora1, W. Anastasia1, T. Rauen1, K. Tenbrock1 1 Klinikum der RWTH Aachen, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Aachen Aim. The transcription factor cAMP response element modulator (CREM) is a widely expressed transcriptional repressor. CREMα is overexpressed in SLE (Systemic Lupus erythematosus) T cells and CREMα promoter activity correlates with disease activity. Occurrence of autoreactive B and T cells is a hallmark of this severe autoimmune disease. Autoreactive immune responses are normally controlled by regulatory T cells (Tregs). This T cell population is regulated by FoxP3 as the most important and lineage-specific transcription factor. Several studies observed that numbers and suppressive capacity of regulatory T cells are decreased in SLE patients and in murine lupus models. Until now the reason for these observations remains to be elucidated. We showed before that overexpression of CREMα accelerates onset of autoimmune mediated disease in a murine model of lupus. Interestingly these mice also show decreased levels of regulatory T cells. Objective. The aim of this study was to elucidate the role of CREMα in regulatory T cells. Methods. We assessed the role of CREMα in regulatory T cells by analyzing numbers and suppressive capacity of this cell population in CREMα overexpressing and CREM deficient mice. We performed reporter gene assays to investigate transcriptional regulation of FoxP3 expression. Results. We observed enhanced numbers of regulatory T cells in CREM deficient mice, as well as enhanced levels of FoxP3 mRNA expression and an increased differentiation towards FoxP3 positive cells in vitro. Vice versa FoxP3 mRNA expression and differentiation towards FoxP3 positive cells was reduced in mice which overexpress CREMα. Furthermore CREM deficient regulatory T cells showed an enhanced suppressive capacity in vitro and in vivo. We attribute these findings to an involvement of CREMα in transcriptional regulation of FoxP3 expression. We found that CREM������������������������������� α������������������������������ binds and trans-represses activity of the regulatory T cell-specific demethylated region in the FoxP3 locus, which is known to critically regulate FoxP3 expression. Conclusion. We postulate that increased expression of CREMα in SLE T cells mediates an exaggerated down-regulation of FoxP3 expression and compromises stability and function of Tregs. This data provide further evidence for CREM����������������������������������������������� α���������������������������������������������� as a key player in the development of autoimmunity.
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Abstracts ER.35 The sympathetic neurotransmitter norepinephrine inhibits proinflammatory IL-7R+ B cells in arthritis G. Pongratz1, M. Melzer2, R. Straub1 1 Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, 2Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg Background. Recent data show higher concentrations of IL-7 in synovial fluid of patients with rheumatoid arthritis (RA) as compared to osteoarthritis (OA). Among other cells in the inflamed synovium, IL-7 Receptor alpha (IL7R) is expressed on synovial B cells but the role of these cells in arthritis is unclear. Methods. Collagen type II induced arthritis (CIA) in DBA1 mice. ELISA to determine specific anti-CII antibodies. Isolation of naïve splenic B cells and in vitro culture. FACS analysis to determine IL-7R+ cells and intracellular pSTAT5. Immunohistochemistry to show pSTAT5+ and IL-7R+ B cells in RA and OA synovial tissue. Results. Activation of naïve splenic murine B cells with CD40L and IL-4 in vitro increases IL-7Ra expression. To determine the role of IL7R+ B cells in arthritis we treated arthritic mice with B cells that have been activated and stimulated with IL-7. Mice treated with IL-7 stimulated B cells developed more severe arthritis than controls. We also show that human RA and OA tissue contains IL-7R+ and pSTAT5+ B cells in synovial tissue. We know from former experiments that norepinephrine treated B cells show anti-inflammatory potential in arthritis. Therefore, B cells were activated in the presence of norepinehphrine and then stimulated with IL-7. Treatment of mice with these B cells did not show different severity of arthritis as compared to controls. As possible explanation for this observation we show that proper IL-7 signaling via STAT5 is inhibited in B cells pretreated with norepinephrine. Conclusion. Taken together, these data indicate that IL7R+ B cells have a proinflammatory role in arthritis, which can be inhibited by the sympathetic neurotransmitter norepinephrine via inhibition of IL-7R signaling.
ER.36 Self-control of pathogenic T helper cells can be activated via the Notch signalling pathway C. Neumann1, F. Heinrich2, N. Mockel-Tenbrinck3, A. Radbruch4, A. Scheffold1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Zelluläre Immunologie, Berlin, 3Miltenyi Biotec GmbH, Bergisch Gladbach, 4Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin In many autoimmune diseases chronically activated pro-inflammatory T helper cells are the driving force of pathogenesis. Under physiological conditions the immune system possess potent negative control mechanisms to limit unwanted inflammation, e. g. regulatory T cells (Treg) or production of anti-inflammatory (IL-10) or tissue protective (IL-22) cytokines by the inflammatory T cells. The activation or enhancement of these intrinsic regulatory pathways represents an attractive therapeutic target. We show that activation of the Notch surface receptor, in particular via the Notch ligand Delta-like4 (Dll4), potently induces the anti-inflammatory cytokine IL-10 in developing as well as in already established Th1 cells. Thereby pro-inflammatory Th1 cells completely lose their pathogenic potential and are converted into T cells with a regulatory phenotype. Depending on the inflammatory cytokine milieu Notch/Dll4 also strongly induces IL-22 in Th17 cells. IL-22 helps to counteract T cell induced collateral damage by supporting non-hematopoietic tissue homeostasis and repair. To generate anti-inflammatory T cells for therapeutic applications we have developed an APC-free system based on Dll4 coated particles to efficiently modulate pathogenic T helper cells via Notch activation in vitro. In addition we have identified
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transcription factors relevant for protective cytokine production which represent an additional layer for therapeutic intervention using small molecules in vitro or in vivo. In summary, Notch and its downstream targets which regulate IL-10/ IL-22 expression by inflammatory T cells represent a powerful molecular „switch“ that turns pathogenic T helper cells into T cells with antiinflammatory capacities.
ER.37 Broad reactivity to self and highly divers pathogen-specific signatures within the human naïve and memory CD4+ T cell compartment identified by antigen-reactive T cell enrichment P. Bacher1, A. Brakhage2, O. Kniemeyer2, M. Assenmacher1, A. Scheffold3 1 Miltenyi Biotec GmbH, Bergisch Gladbach, 2Hans Knöll Institut, Jena, 3 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Background. Antigen-specific CD4+ T cells orchestrating adaptive immune responses are crucial for the development of protective immunity, but mediate also immunopathologies. However, due to technical limitations, comprehensive information about the frequency and phenotype of rare antigen-specific CD4+ T cells against many disease-relevant antigens is missing. In particular the nature of the human naïve repertoire is elusive. Results and methods. We have developed a sensitive detection system for antigen-specific T helper cells directly from human peripheral blood, based on a combination of magnetic pre-enrichment and multiparametric flow cytometric analysis of CD154 (CD40L)-expressing CD4+ T cells. The magnetic enrichment of few antigen-reactive T cells with high sensitivity from large starting cell numbers (107 to 108) allows to rapidly analyse sufficient numbers of target cells and to discriminate even small subpopulations, like cytokine producing subsets. We identified a highly diverse functional repertoire within the CD4+ T cell response against various pathogens, allowing to refine the picture of pathogen specific signatures in health and disease. Furthermore, we demonstrate the presence of naïve but also memory T cells specific for various tumor-, auto-, or neo-antigens, in healthy subjects. Conclusion. The possibility to visualize T cells reactive against any antigen of interest even in the naïve repertoire directly from human peripheral blood will open up new possibilities to advance human T cell research and to improve clinical diagnostics and prognosis.
ER.38 The focal adhesion protein Lasp-1 regulates the migratory capacity of synovial fibroblasts A. Korb-Pap1, M. Heitzmann1, J. Hillen1, S. Butz2, D. Vestweber2, H. Pavenstädt3, T. Pap1 1 Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für Experimentelle Muskuloskelettale Medizin, Münster, 2MPI für molekulare Biomedizin, Münster, 3Universitätsklinikum Münster, Innere Medizin Klinik D, Abt. für Nephrologie und Rheumatologie, Münster Background. RA synovial fibroblasts (SFs) have been suggested to contribute to the spreading of disease through their ability to leave cartilage destruction sites, migrate via the bloodstream and re-initiate the destructive process at distant articular cartilage surfaces. The underlying mechanisms are unclear, but the actin-crosslinking protein Lasp-1 is of interest in this context, because it localizes to the leading edges of migrating cells and is of importance for the metastatic dissemination of different tumors. Therefore, we studied the expression and sub-cellular localization of Lasp-1 in murine SFs and investigated its role in regulating the migratory potential of these cells.
Materials and methods. The expression of Lasp-1 in the hind paws of wt and hTNFtg mice, an established model for human RA, was investigated by immunohistochemistry. Western-blot analyses and immunofluorescence was performed to analyze Lasp-1 expression and subcellular distribution in SFs from wt and hTNFtg mice. The migratory capacity of SFs derived from wild-type, Lasp-1-/- and hTNFtg mice was studied in a modified scratch assay as well as in a transmigration assay using murine endothelioma cells (bEnd.5) as an endothelial barrier and TNF-alpha as a stimulus. Results. Immunostainings and Western Blot analyses showed a prominent expression of Lasp-1 in synovial fibroblasts obtained from hTNFtg mice with a characteristic sub-cellular distribution localizing Lasp-1 to structures of cell adhesion and invasion. In the scratch assay, Lasp-1-/SFs exhibited a significantly reduced migration rate after 2 days (−30% vs. wt, p<0.05). Although the migratory capacity of unstimulated wt SFs through the endothelial monolayer was generally low (−32% vs. hTNFtg, p<0.05), this was virtually abolished by the knock out of Lasp-1 (−78% vs. wt, p<0.05). TNF-alpha enhanced the migratory potential of wild-type SFs to a significantly higher extent than of Lasp-1 null SFs (+84%, p<0.05). Conclusion. Our data provide first evidence that Lasp-1 regulates the migratory capacity of synovial fibroblasts. While the mechanisms of trans-endothelial migration of SFs are largely undiscovered, our data suggest that these cells – when activated – migrate through the formation of invasive and adhesive membrane structures such as invadopodia, where Lasp-1 is prominently localized. Thus, targeting Lasp-1 may be a promising strategy to modulate the invasive and migratory behavior of synovial fibroblasts in RA.
ER.39 CD4+ effector/memory T cells do not come to rest in rheumatic inflammation E. Sgouroudis1, M. Böttcher2, K. Westendorf1, T. Kamradt2, A. Radbruch1, H. Chang3 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 2Universitätsklinikum Jena, Institut für Immunologie, Jena, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Arbeitsgruppe Zellbiologie, Berlin Although immunological memory protects from recurrent pathogens, it contributes to rheumatic diseases if directed against autoantigens. We previously demonstrated that memory CD4+ T cells generated in finite immune responses, i. e. vaccination, migrate to the bone marrow and persist there as resting cells in survival niches defined by IL-7 expressing stroma cells (Tokoyoda et al. Immunity 2009). In contrast, effector/memory CD4+ T cells involved in chronic inflammatory responses, such as rheumatic diseases, as identified by the functional biomarkers twist1 and hopx, apparently reside mainly in the inflamed tissue (Niesner et al. J Exp Med 2008; Albrecht et al. Eur J Immunol 2010). In a model of antigen-induced arthritis we could now show that persistence of antigen prevents antigen-specific T cells from migrating to the bone marrow and establishing themselves there as resting memory cells. The antigen-specific T cells are highly proliferative and lack markers specific to resting bone marrow resident memory T cells. Adoptive transfer experiments have shown that these effector/memory cells irreversibly lose their ability to migrate to the bone marrow, even in the absence of antigen. These T cells have apparently adapted to the chronic inflammation and have different survival requirements involving twist1 and hopx and a yet to be defined survival niche in the inflamed tissue. These results contribute to a more refined understanding of the different requirements leading to the induction and maintenance of a resting T cell memory or a potentially pathogenic effector T cell memory and will help us clarify the genesis and chronification of rheumatic diseases.
ER.40 IgA-secreting plasmablasts with a mucosal phenotype contribute to the expansion of plasmablasts in the blood of SLE patients S. Schmidt1, B. Hoyer1, H. Mei1, T. Dörner2 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Background. Active SLE is characterised by an increase of blood antibody-secreting plasmablasts (PB), correlating with autoantibody production and disease activity. Recent studies in the blood of healthy individuals indicated differential dynamics of antibody-secreting cells from mucosal IgA vs. systemic IgG responses. Here we analyzed a potential relation between circulating IgA+ PB reflecting mucosal immune activation with SLE disease activity thought to be mainly driven by IgG autoantibodies. Methods. Peripheral blood plasmablasts from 30 SLE patients and 15 healthy controls were analyzed by FACS based for the expression of CD19, CD27, CD20, IgA, CCR10 and beta7 integrin expression. Disease activity was assessed by SLEDAI scores. Results. IgA+ PB were detected in the blood of all controls and at significantly higher numbers in SLE patients (HD, IgA+ 1.2 cells/μl; SLE, IgA+ 3.2 cells/μl; p=0.0017). Patients with high disease activity (SLEDAI ≥6) showed significantly higher numbers of IgA+ plasmablasts compared with less active patients (p=0.0442). In both patients and controls, nearly all plasmablasts expressed at least one of the mucosal markers, i. e. IgA, beta7 integrin or CCR10, suggesting their generation in mucosal immune responses. In SLE patients, CCR10 and beta7 integrin expression was associated with IgA expression. However, we found that a unique IgA+/CCR10-/beta7- integrin plasmablast subset disproportionately contributed to the expansion of IgA+ plasmablasts in the blood of SLE patients (HD, 25%; SLE, 38%). Conclusion. This data suggests that IgA+ plasmablasts contribute to overactive immunity in SLE. Although the expression of mucosal homing receptors by these plasmablasts was consistent with their generation in mucosal immune responses, a unique IgA+ plasmablast subset lacking expression of CCR10 and beta7 integrin indicates a particular abnormality in SLE. The association of high SLE activity with high numbers of IgA+ plasmablasts indicates enhanced B cell differentiation in vivo likely also involving mucosal sites.
ER.41 IL-2 deprivation of Foxp3+ Treg in systemic Lupus erythematosus C. von Spee1, N. Wassermann2, J. Humrich1, G. Riemekasten1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Background. Systemic Lupus erythematosus (SLE) is characterized by loss of tolerance towards nuclear antigens and uncontrolled activation of self-reactive T and B cells. Several studies have shown phenotypic and quantitative abnormalities of regulatory T cells (Treg) in SLE patients. In addition, impaired IL-2 production by T cells has been connected with SLE. Recently we have demonstrated that an acquired and therapeutically reversible IL-2 deficiency is responsible for the disruption of Treg homeostasis in a lupus mouse model. In order to substantiate the rationale for an IL-2-based immunotherapy of human SLE we investigated whether CD4+Foxp3+CD127lo Treg of SLE patients display phenotypic and homeostatic abnormalities that are associated with IL-2 deficiency in analogy to murine lupus. Methods. Phenotype, frequency and proliferative status of CD4+Foxp3+CD127lo Treg and CD4+Foxp3- conventional T cell (Tcon) Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts subsets in peripheral blood from 30 SLE patients and age-matched healthy controls were analyzed by 8–10 colour flow-cytometry. Twotailed Mann-Whitney U test was used for statistical analysis between the SLE and the control group (p<0.05 is regarded as statistically significant). Results. The overall frequency of Foxp3+CD127lo Treg is significantly increased in SLE patients compared to healthy controls (p=0.003). In contrast, the percentage of CD25 expressing cells among Foxp3+CD127lo Treg is significantly reduced in SLE (p=0.003). The distribution of Treg subsets in SLE patients is shifted towards a memory phenotype with a significantly lower percentage of CD45RA+CCR7+ naive (p=0.001) and higher frequencies of CD45RA-CCR7- effector (p=0.022) and CD45RACCR7+ central memory (p=0.025) Treg. The percentage of proliferating cells, as determined by Ki67 expression, is increased in Treg from SLE patients in contrast to healthy controls (p=0.024). A significantly higher increase in Tcon proliferation however, results in a strongly reduced ratio of Treg proliferation vs. Tcon proliferation in SLE patients (p=0.0004). Most proliferating Treg and Tcon belong to the memory/ effector subset. Conclusion. Although an increased frequency of Foxp3+CD127lo Treg can be observed in SLE patients, the loss of CD25 expression and the predominance of Treg with a memory/effector phenotype suggest a profound disorder in Treg biology. In parallel, the decreased ratio between proliferating Foxp3+CD127lo Treg and Foxp3- Tcon indicates that the homeostatic balance between Treg and effector T cells is disturbed in SLE patients. Together, Foxp3+CD127lo Treg from SLE patients display phenotypic and homeostatic abnormalities that are very similar to those observed in murine lupus and IL-2-/- mice, suggesting an IL-2 deprivation also in human SLE.
Experimentelle Rheumatologie und Immunobone ER-I.01 The peripheral nervous system and focal bony erosions in arthritis H. Stangl1, D. Muschter2, S. Grässel2, R. Straub1 1 Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, 2Universitätsklinikum Regensburg, Orthopädie/ZMB im BioPark 1, Regensburg Sympathetic and sensory nerve fibers innervate bone and joint adjacent tissue. Apart from transmitting signals to the brain they also play an important role in bone homeostasis. Under certain conditions (see sweat glands) sympathetic nerve fibers can change their phenotype from noradrenergic to cholinergic. Anti-inflammatory effects mediated by the α7 subunit-containing nicotinic acetylcholine receptor have been described. We asked whether this transition can also occur near focal erosions during collagen-induced arthritis (CIA) in mice or in synovial tissue of rheumatoid arthritis (RA) and osteoarthritis (OA) patients. Arthritic limbs from 30 immunized C57Bl/6J mice were collected at distinct time points covering all stages of the disease. Sections of mouse limbs and synovial tissue samples obtained from 13 OA and 12 RA patients were stained for tyrosine hydroxylase, the key enzyme for catecholamine synthesis (noradrenergic fibers), and for vesicular acetylcholine transporter (cholinergic fibers) by immunohistochemistry. In mouse joint sections, an increase in the ratio of cholinergic to adrenergic nerve fibers appeared at day 35 after immunization. Most of the nerve fibers were located in joint-adjacent skin or muscle tissue, and only few were detected in synovial tissue or in the erosion. In human tissue sections, we were able to show cholinergic fibers in the synovium of one OA patient. These results suggest that cholinergic innervation in the joint region might be upregulated under inflammatory conditions. The study was supported by a grant of the Deutsche Forschungsgemeinschaft SPP1468/1 project STR 511/26-1.
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ER-I.02 Effects of Visfatin/PBEF on osteoblast function in rheumatoid arthritis G. Krumbholz1, S. Junker1, A. Lehr2, M. Rickert3, U. Lange1, S. Rehart2, G. Schett4, U. Müller-Ladner1, E. Neumann1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 2Agaplesion Markus Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe Universität, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Frankfurt/Main, 3Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Gießen, 4Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen Objective. Rheumatoid arthritis (RA) is associated with increased amounts of the adipocytokine visfatin in synovial fluid and tissue of RA patients. Moreover, visfatin promotes pro-inflammatory and matrix-degrading responses by inducing IL-6, IL-8, MMP-1 and MMP-3 production in RA synovial fibroblasts. An immunohistochemical analysis of RA bone tissue showed a co-localization of visfatin with key cells of bone remodelling (osteoblasts, osteoclasts) but the role of this adipokine in bone remodelling of RA is unclear. In this study, we focus on visfatin and its influence on RA-osteoblast activity and differentiation as well as its immunomodulatory properties on RA-osteoblasts. Methods. Human osteoblasts isolated from bone tissue of RA patients were stimulated with visfatin. Visfatin-mediated effects on osteoblasts were analyzed on transcriptional and translational level using quantitative realtime polymerase chain reaction (qRT-PCR) and immunoassays. Furthermore, osteoblasts were stimulated with the pro-inflammatory cytokine IL-1β and gene expression of visfatin was examined by qRTPCR. Results. Stimulation with visfatin induces the secretion of pro-inflammatory cytokines (e. g. IL-8: up to 140-fold) and chemokines (e. g. MCP1: up to 9-fold) in osteoblasts. Furthermore, qRT-PCR analysis showed a differential expression of several genes (e. g. Osterix, OPG) caused by visfatin. The stimulation with IL-1β led to an increase of visfatin gene expression in osteoblasts (up to 5-fold). Conclusion. These findings indicate an influence of visfatin on the activity and the differentiaton of human osteoblasts in RA by modulating the expression of genes being involved in matrix production and osteoblast phenotype development. Together with the finding of increased visfatin expression in osteoblasts after IL-1β treatment, this supports the idea of visfatin affecting bone metabolism in RA. Funded by the German Research Society (SPP1468, IMMUNOBONE, NE1174/61).
ER-I.03 Cell autonomous control of osteoblast differentiation and function by apolipoprotein E B. Mueller1, R. Secer1, A. Götz1, W. Qiu2, M. Kassem2, W. Rüther3, J. Heeren1, A. Niemeier3 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, 2KMBE University Hospital Odense, Odense, Denmark, 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Hamburg Background. Apolipoprotein E is mainly known as an important protein in lipoprotein metabolism. Deficiency in Apoe results in an accumulation of remnant lipoproteins in mice but it also results in a high bone mass phenotype with an increased bone formation rate while bone resorption is unchanged. Although the liver is the predominant source of apoE, it is also found to be expressed in osteoblasts where it is strongly up-regulated during differentiation. Here we investigate the role of apoE in osteoblast differentiation and function using primary calvarial osteoblasts from wild-type and Apoe-/- mice und a human mesenchymal stem cell line (hMSC-Tert).
Results. Loss of apoE in mouse primary osteoblast cultures results in an enhanced induction of bone formation markers during osteoblast differentiation. The most prominent effects are found on the expression of alkaline phosphatase, integrin-binding sialoprotein and osteocalcin. Furthermore, apoE deficient osteoblasts are characterized by an earlier and increased matrix mineralization. Using a luciferase assay we find that the activation of LEF/TCF by wnt3a stimulation can be inhibited by apoE in a concentration-dependent manner and that sh-mRNA–mediated knockdown of apoE increases wnt3a-stimulated LEF/TCF activation. Conclusion. These data demonstrate that apoE produced by osteoblasts has an inhibitory effect on the differentiation and function of osteoblasts in a cell autonomous manner through a mechanism that appears to involve canonical wnt signaling. Next to its primary function in lipid metabolism, apoE evolves as a molecule that regulates bone metabolism by a direct role on bone cell differentiation and function.
ER-I.04 Human plasma cells with advanced maturity and lacking expression of CD19 reside in the bone marrow and inflamed sites H. Mei1, I. Wirries1, D. Frölich1, C. Giesecke1, A. Kühl2, M. Dürr3, T. Scheel4, R. Engelmann5, K. Thiele6, C. Perka6, A. Radbruch4, T. Dörner7 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dept. of Gastroenterology, Infectiology and Rheumatology & Research Center ImmunoScience (RCIS), Berlin, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und internistische Intensivmedizin, Berlin, 4Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 5 Universitätsklinikum Rostock, Institut für Immunologie, Rostock, 6Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, 7Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Background. Auto-antibodies produced by autoreactive plasma cells (PC) contribute to chronic inflammation and support tissue destruction in autoimmune patients. The proposed longevity of PC has been linked to the abundance of autoantibodies in the blood serum despite conventional and newly developed treatments. The bone marrow (BM) is considered as the main reservoir of such long-lived PC, which so far lack a phenotypical definition preventing their analysis and development of PC-specific therapies in autoimmunity. Methods. Tissue specimen were obtained from patients undergoing hip joint replacement, synovectomy or kidney explantation and analyzed for PC and their characteristics by flow cytometry, Elispot or histology. Blood, tonsil, spleen and lymph node samples were analyzed for comparison. PC gene expression profiling was performed using Affymetrix U133+ 2.0 arrays. Results. Here we characterize spot-forming, CD38high, CD138high, CD27high, cytoplasmic Ig+ PC in normal human bone marrow that express or lack expression of CD19, respectively. CD19-negative PC did not proliferate (1% Ki-67+), produced mainly IgG and expressed CD28 and CD56, but only little CD95 and HLA-DR, reflecting their advanced maturity as compared to CD19+ PC in the BM. CD19-negative PC represent ~40% of total BM PC and are found only in the BM, to a lesser degree in spleen but were virtually absent from blood, lymph node and tonsils. CD19+ and CD19− PC were also detectable in synovial specimens from an RA patient and two kidneys explanted due to humoral rejection. Conclusion. This data reflect the heterogeneity of human plasma cells in the bone marrow, while the detection of both plasma cell subsets suggest their potentially different capacity to contribute to autoimmunity in the inflamed tissue of patients with autoimmune diseases but also
during rejection. Further research is required to delineate whether the lack of CD19 indicates PC longevity.
ER-I.05 Synoviocytes change their phenotype and function after Treg-depletion in arthritic mice M. Böttcher1, C. Wunrau2, T. Pap2, T. Kamradt1 1 Universitätsklinikum Jena, Institut für Immunologie, Jena, 2Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für Experimentelle Muskuloskelettale Medizin, Münster Background. Immunization with Glucose-6-phosphate isomerase (G6PI) induces arthritis in susceptible strains of mice. Depletion of regulatory T cells (Tregs) prior to immunization switches the usually acute, self-limiting course to a non-remitting, destructive arthritis. This provides a good possibility to study relevant molecular switches for the transition from acute, self-limiting to chronic, destructive arthritis within one mouse model. Materials and methods. To examine fibroblast-like synoviocytes (FLS), which can support and modulate immune responses via the production of pro- and anti-inflammatory mediators, we first determined the expression of a panel of surface markers characteristic of FLS. Next, we studied the phenotype and function of FLS from mice with either acute, self-limiting or non-remitting, destructive arthritis. To investigate the phenotype of FLS flow cytometric methods as well as quantitative realtime-PCR and ELISA studies have been performed. For the functional clarification of those cells the matrix-associated transepithelial resistance invasion (MATRIN) assay and a cartilage attachment assay have been used. Results. We found that murine FLS stably express several surface markers over several passages in vitro. Furthermore, FLS from Treg-depleted mice produced significantly more cytokines [e. g. Interleukin 6 (IL-6)] and growth factors (e. g. VEGF) upon stimulation, especially with IL17 and TNFα. This increased susceptibility to cytokine-stimulation in chronic animals compared to acute ones is observable throughout the disease course (56 days). Additional functional differences include the collagen-destructive potential and the potential to attach and eventually invade wild type cartilage. Conclusion. Our results are compatible with the hypothesis that synoviocytes from Treg-depleted, arthritic mice acquire an autonomously aggressive phenotype that contributes to the switch from acute to chronic arthritis.
ER-I.06 Functional role of chondrogenic progenitor cells in rheumatoid arthritis S. Blaschke1, S. Trautmann1, A. Beham2, B. Mai3, S. Koelling1, C. Breysach2, G. Wolf1, G. Müller1, N. Miosge4 1 Universitätsklinikum Göttingen, Nephrologie & Rheumatologie, Göttingen, 2Universitätsklinikum Göttingen, Allgemein- und Vizeralchirurgie, Göttingen, 3Vitos Orthopaedic Clinic Kassel, Rheumaorthopädie, Kassel, 4 Universitätsklinikum Göttingen, Prothetik, Göttingen Objective. Rheumatoid arthritis (RA) is a chronic inflammatory joint disease of still unknown etiology leading to progressive cartilage and bone destruction. Proinflammatory cytokines, immunoregulatory cells and synoviocytes were previously shown to play an important role in RA pathogenesis. Recently, a novel progenitor cell population, termed chondrogenic progenitor cells (CPCs), were isolated from repair tissue in later stages of osteoarthritis (OA). In this study, we analyzed the presence and functional characteristics of this cell type in human RA.
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Abstracts Materials and methods. Cartilage tissue specimens were obtained from 10 RA patients (age 44–85 y) after total joint replacement surgery. All patients met the American College of Rheumatology criteria for established RA. The study was approved by the local ethics committee. CPCs were isolated as previously described [1] and subjected to flow cytometry and immunocytochemistry for stem cell surface markers and the interleukin-17 receptors (IL-17RA/RC). Expression of transcription factors was analyzed by quantitative RT-PCR and multipotency was characterized by in vitro chondrogenic, osteogenic and adipogenic differentiation. Functionally, in vitro effects of IL-17A/F-stimulation (50 ng/ml for 24 h) in RA-CPCs were assessed. Results RA-CPCs could be isolated from tissue specimens in 10/10 RA cases. Flow cytometry revealed the expression of cell surface markers CD13, CD29, CD44, CD73, CD90 and CD105, but CPCs were negative for CD34 and CD45. Furthermore, RA-CPCs were shown to express the IL-17RA and -RC receptor. Transcription factors RUNX-2 and SOX9 were detected by quantitative RT-PCR and immunocytochemistry. Multipotency differentiation revealed that RA-CPCs harbour a chondrogenic, osteogenic and adipogenic potential. In vitro stimulation with IL-17A/F resulted in significant upregulation of NF-κB, TRAF-6, MMP-3 and IL-6. Conclusion. Our study results demonstrate that CPCs are also present in RA cartilage tissue and express stem cell characteristics already described for OA-CPCs. Functional analysis revealed that these cells may play a pathogenic rather than a reparative role in RA pathogenesis by IL-17-induced upregulation of MMP- and proinflammatory cytokine expression. This work was supported by the German Research Foundation, Priority Programm „IMMUNOBONE“, BL 1122/1-1 1. Koelling S, Kruegel J, Irmer M, Path JR, Sadowski B, Miro X, Miosge N (2009) Migratory chondrogenic progenitor cells from repair tissue during the later stages of human osteoarthritis. Cell Stem Cell 4:324–35
ER-I.07 Human apolipoprotein E isoforms differentially affect bone mass and turnover in vivo M. Dieckmann1, T. Beil2, B. Mueller2, A. Bartelt2, R. Marshall3, M. Amling3, W. Rüther4, J. Cooper5, H. Steve5, J. Herz6, A. Niemeier4 1 UTSW Medical Center, Dallas, United States of America, 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, 3Department of Osteology and Biomechanics, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, 4 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Hamburg, 5University College London, London, United Kingdom, 6UTSW Medical Center, Dallas, TX, United States of America Background. The primary role of apolipoprotein E (apoE) is to mediate the cellular uptake of lipoproteins. However, a new role for apoE as a regulator of bone metabolism in mice has recently been established. In contrast to mice, the human APOE gene is characterized by three common isoforms APOE ε2, ε3 and ε4 that result in different metabolic properties of the apoE isoforms, but it remains controversial whether the APOE polymorphism influences bone traits in humans. To clarify this, we investigated bone phenotypes of apoE knock-in mice, which express one human isoform each (apoE2 k.i., apoE3 k.i., apoE4 k.i.) in place of the mouse apoE. Methods and results. Analysis of 10-week-old female knock-in mice revealed increased levels of biochemical bone formation and resorption markers in apoE2 k.i. animals as compared to apoE3 k.i. and apoE4 k.i., with a reduced OPG/RANKL ratio in apoE2 k.i., indicating increased turnover with prevailing resorption in apoE2 k.i. Accordingly, histomorphometric and µCT analyses demonstrated significantly lower trabecular bone mass in apoE2 than in apoE3 and apoE4 k.i. animals, which was reflected by a significant reduction of lumbar vertebrae maximum force resistance. Unlike trabecular bone, femoral cortical thick-
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ness and stability was not differentially affected by the apoE isoforms. To extend these observations to the human situation, plasma from middle-aged healthy men homozygous for ε2/ε2, ε3/ε3 and ε4/ε4 (n=21, n=80, n=55 respectively) was analyzed with regard to bone turnover markers. In analogy to apoE2 k.i. mice, a lower OPG/RANKL ratio was observed in the serum of ε2/ε2 carriers as compared to ε3/ε3 and ε4/ε4 individuals (p=0.02 for ε2/ε2 vs. ε4/ε4). Conclusion. In conclusion, the current data strongly underline the general importance of apoE as a regulator of bone metabolism and identifies the APOE ε������������������������������������������������������������ ������������������������������������������������������������� 2 allele as a potential genetic risk factor for low trabecular bone mass and vertebral fractures in humans.
ER-I.08 Transient receptor potential canonical channel 1 (TRPC1) channels play a critical role in osteoclast fusion and in osteoporotic bone loss D. Umlauf1, H. Hidding1, O. Lindemann1, S. Frank1, B. Dankbar1, C. Cromme1, R. Marshall2, M. Amling2, M. Steiner3, U. Kornak3, A. Schwab4, T. Pap1, J. Bertrand1 1 Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für Experimentelle Muskuloskelettale Medizin, Münster, 2Department of Osteology and Biomechanics, University Medical Center HamburgEppendorf, Hamburg, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik, Berlin, 4Institute of Physiology II, University of Münster, Münster, Germany Background. We investigated the role of TRPC1 in osteoclastogenesis and studied the skeletal phenotype of TRPC1-/- mice under physiological conditions as well as using an animal model of postmenopausal osteoporosis. Material and methods. For all in-vitro experiments, bone marrow macrophages were isolated from TRPC1-/- mice and corresponding wild type (WT) controls and were cultured in the presence of macrophage colony-stimulating factor and receptor activator of nuclear factor kappa-B ligand. Osteoclast-like cells were characterized by staining for tartrate-resistant acid phosphatase (TRAP). Using quantitative real-time PCR mRNA levels of TRPC1 and nuclear factor of activated T-cells, cytoplasmic, calcineurin-dependent 1 (NFATC1) were analysed. Time-lapse videomicroscopy was used to study osteoclast migration and fusion. The intracellular Ca2+ concentration of osteoclasts was measured ratiometrically with the fluorescent Ca2+ dye Fura-2. The skeletal phenotype of 16-week old mice was investigated by μCTanalyses of trabecular bone in the lumbar spine. Immunohistological staining of cathepsin k was used to analyse osteoclast in bone sections of lumbar spine. Ovariectomy was performed on 12-week-old sex- and aged-matched littermates as a model for human postmenopausal bone loss. Results. In PCR analyses, we found that TRPC1 is hardly expressed in monocytes and pre-osteoclasts, whereas it gets upregulated during osteoclast-differentiation. In osteoclast formation assays, the loss of TRPC1 is associated with a seriously impaired osteoclast differentiation. While µCT analysis revealed no differences in bone phenotype of TRPC1-/- mice compared to WT mice under physiological conditions, there were significant effects in the ovariectomy model of estrogen-deficiency mediated bone loss. 4 weeks after ovarectomy, TRPC1-/- mice exhibited a reduced loss of trabecular bone volume (−28.9% in WT compared to −13.1% in TRPC1-/-) and bone tissue density (−3.2% in WT compared to +0.9% in TRPC1-/-) in LW5. In addition, histological analyses of osteoclast revealed, that both number and surface are reduced in TRPC1-/- bone sections after ovarectomy. Analysing the underlying signaling pathways, we found no differences in Ca2+-oscillations and store-operated calcium entries and no differences in NFATC1 expression. In time-lapse microscopy, however, we observed a reduced capacity of TRPC1-/- osteoclast precursors to migrate and to fuse, due to a reduced velocity, translocation and a reduced increase of cell area over time.
Conclusion. These data suggest that TRPC1 contribute to the migration and fusion of osteoclasts and that the loss of TRPC1 has an effect on accelerated bone loss as seen in estrogen deficiency.
Epidemiologie und Versorgungsforschung EV.01 Anforderungen an ein Fibromyalgieschulungsprogramm aus Patientensicht I. Ehlebracht-König1, K. Siemienik2 1 Rehazentrum Bad Eilsen der DRV Braunschweig-Hannover, Rheumatologie, Bad Eilsen, 2Deutsche Rentenversicherung, Braunschweig-Hannover, Rehazentrum Bad Eilsen, Bad Eilsen Hintergrund. Aufbauend auf die bereits vorhandenen Patientenschulungen zum Fibromyalgie-Syndrom wird ein neues Patientenschulungsprogramm entwickelt, das sich an der S3-Leitlinie zum Fibromyalgie-Syndrom orientiert, das in allen rheumatologischen und psychosomatischen Rehabilitationskliniken angewendet werden kann/ soll und das den Aspekt der Teilhabe besonders berücksichtigt. Während der Erarbeitungsphase werden Fokusgruppen mit FibromyalgiePatienten durchgeführt, um die Anforderungen von Patientenseite an ein solches Schulungsprogramm systematisch zu ermitteln. Die Ergebnisse der Focusgruppen sollen vorgestellt werden. Methoden. Es wurden 7 Fokusgruppen mit insgesamt 48 Teilnehmenden in den Rehabilitationseinrichtungen durchgeführt. Eine Fokusgruppe dauerte etwa 1,5 h und wurde durch einen Moderator geleitet. Die Gruppendiskussionen erfolgten nach einem strukturierten Leitfaden und wurden mittels digitalen Tonbands aufgezeichnet und transkribiert. Die qualitativ-inhaltsanalytische Auswertung der Fokusgruppen erfolgt mit Hilfe der Software MAXQDA. Es wurde ein Kategoriensystem (Codesystem) entwickelt, das deduktive als auch induktive Kategorien (Codes) enthält. Ergebnisse. Die erhaltenen Ergebnisse lassen sich in vier Kategorien einordnen: (1) Inhaltliche Anforderungen, (2) strukturelle Anforderungen, (3) globale Erwartungshaltungen, (4) Vorschläge/Wünsche. Bei genauerer Betrachtung und unter Einbeziehung der bereits vorliegenden Schulungsprogramme zeigt sich, dass neben den Inhalten wie Informationen zur Erkrankung und Behandlung der handlungsorientierte Aspekt, der Kommunikationsaspekt wie auch berufsbezogene Elemente stärker zu berücksichtigen und so weit möglich in alle Schulungsmodule zu integrieren sind. Teilnehmer der Arbeitsgruppe Fibromyalgie Rehabilitation (FiRe-NET): Rheuma-Liga Bundesverband e. V. Herr Prof. Dr. Egle, Klinik Kinzigtal Frau Dr. Ehlebracht-König Rehazentrum Bad Eilsen Herr Dr. Geigges, Reha-Klinik Glotterbad Prof. Dr. Wilfried Jäckel, RehaKlinikum Bad Säckingen, Freiburg Prof. Dr. Köllner, MediClin Bliestal Kliniken Herr Dr. Kruse, Rheumaklinik Aachen Frau Settan, Deutsche Fibromyalgie-Vereinigung (DFV) e. V.
EV.02 Ergebnisse einer Befragung der Deutschen Rheuma-Liga zur Versorgungssituation bei rheumakranken Kindern und Jugendlichen E. Gromnica-Ihle1 1 Deutsche Rheuma-Liga e. V., Bundesverband, Berlin Hintergrund. Es erfolgte eine Analyse der Versorgungssituation rheumakranker Kinder und Jugendlicher aus der Sicht der Betroffenen. Methoden. Der Analyse liegen postalische Befragungen bei 124 Eltern rheumakranker Kinder (rK) und 76 rheumakranken Jugendlichen (rJ) zugrunde. Ergebnisse. Die Hälfte der rJ hatte eine Krankheitsdauer über 7 Jahre. Die rK waren zu 59% <5 Jahren rheumakrank. Die Mehrheit der Betroffenen litt an einer JIA. Die Diagnose wurde bei 51% der rJ und 52% der rK vom Kinder- und Jugendrheumatologen gestellt. Bei 45% der rJ erfolgte die Diagnosestellung später als 12 Wochen nach Symptombeginn, bei 10% erst nach einem Jahr und länger. Bei rK erfolgte die Diagnosestellung bei 38% 12 Wochen und später. Die Qualität der krankheitsspezifischen Beratungen schätzten sowohl die rJ als auch die Eltern rK bei Haus- und Kinderärzten in 20–40% als schlecht ein. Die Beratungen durch die Kinder- und Jugendrheumatologen war besonders bei den Eltern rK sehr gut, weniger gut bei den rJ. Die Beratungen der Rheuma-Liga erfuhren eine überwiegend gute Bewertung. Nur 28% der rJ wurden auf Transitionssprechstunden hingewiesen, 12% nutzten das Angebot. Es zeigten sich hohe Ablehnungsquoten bei beantragten Hilfen, wie zweiter Schulsatz, Laptop, Einzelfallhelfer u. a. Finanzielle Belastungen 17% der rJ und 14% der Eltern rK gaben an, Probleme bei der Kostenübernahme für Medikamente zu haben. Bei stationärer Behandlung waren bei einem Drittel der Befragten zusätzliche Kosten entstanden, bei ambulanter Behandlung bei >50%. Bei der Versorgung mit Hilfsmitteln wurde im Durchschnitt bei einem Drittel der Antrag primär abgelehnt. Schlussfolgerung. Der Deutschen Rheuma-Liga scheint ein erneuter Forderungskatalog zur Verbesserung der Versorgung rJ und rK dringend geboten.
EV.03 Berufliche Gratifikationskrisen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis? J. Richter1, T. Muth2, R. Brinks3, N. Hoffmann1, T. Koch1, J. Siegrist4, M. Schneider1 1 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 2Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin, Düsseldorf, 3Deutsches Diabetes-Zentrum, Institut für Biometrie und Epidemiologie, Düsseldorf, 4Heinrich-Heine-Universität, Institut für Medizinische Soziologie, Düsseldorf Einleitung. Das Berufsleben ist von besonderer Bedeutung für die Zufriedenheit und das Wohlbefinden von Patienten. Psychosoziale Arbeitsbelastungen haben Relevanz für die körperliche und seelische Gesundheit. Als berufliche Gratifikationskrise nach dem Modell der Effort-Reward-Imbalance (ERI) wird eine spezifische, durch hohe Verausgabung und niedrige Belohnung gekennzeichnete Belastungskonstellation bezeichnet, welche sich in vielen Studien als ungünstig für Entstehung und Verlauf schwerer Erkrankungen wie KHK oder Depressionen erwiesen hat. Wir untersuchten die berufliche Belastung von Patienten (Pat.) mit rheumatoider Arthritis (RA) nach diesem Modell. Methoden. Im Rahmen einer Querschnittsstudie wurden deutschlandweit RA-Patienten anhand eines standardisierten von Pat selbst auszufüllenden Fragebogensets befragt. Der ERI-Fragebogen erfasste das Ungleichgewicht zwischen arbeitsbezogener Verausgabung und Belohnung von RA-Pat. Ein Verausgabungs-/Belohnungsquotient (ERR) >1 und das obere Tertil der übersteigerten VerausgabungsneiZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 7 Verausgabung, Belohnung und Overcomittment gemäß ERI Modell bei RA-Pat. und K Belohnung (Mittelwert ± SD)
ERR>1 (%)
15,8±5,3 15,8±5,5 15,7±4,5 14,2±4,1 14,0±4,0 16,9±3,9
23,5±11,1 23,8±11,3 22,1±9,5 46,8±6,6 47,0±6,5 43,8±7,4
75,0 75,0 75,0 5,4 4,1 18,8
Overcommittment (Mittelwert ± SD)
OCS oberes Tertil (%)
13,9±3,8 14,0±3,9 13,6±3,7 12,8±3,9 12,6±3,8 14,3±4,1
34,3 35,6 27,5 25,0 23,2 43,8
gung weisen nach den Modellannahmen auf belastete Personen hin. Die Pat.-Daten wurden im Vergleich zu denen von Kontrollpersonen (K) ohne rheumatische Erkrankung, die von den Pat. selbst aus ihrem eigenen Arbeitsumfeld gewonnen wurden, analysiert. Die berufliche Situation mit den Tätigkeiten, Anforderungen, Belastungen etc. sollte dabei möglichst vergleichbar sein. Ein positives Votum der Ethikkommission liegt vor. Ergebnisse. 267 Pat. (85,0% Frauen) und 172 K (90,7% Frauen) nahmen an der Studie teil. Das Durchschnittsalter der Pat. lag bei 47,7±10,0 (K 42,7±9,8) Jahren, die mittlere Erkrankungsdauer betrug 9,0±8,0 Jahre. 85,5% der Pat. gaben an, zusätzlich an mindestens einer Begleiterkrankung zu leiden (Range 1–8). 81,7% nahmen mindestens ein krankheitsmodifizierendes Medikament ein (DMARD, Range 1–6). 44,0% wurden mit Glukokortikoiden ≤7,5 mg/Tag, 8,9% >7,5 mg/Tag therapiert. 61,9% nahmen NSAR ein. Hinsichtlich des beruflichen Status und der von den Teilnehmern selbst gewählten Berufskategorie zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Pat. und den K. 75,0% der Pat. (K 5,5%, p<0,001) erreichten einen ERR >1, übereinstimmend sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Pat. (siehe Tabelle 1). Alter, Erkrankungsdauer, Funktionskapazität, Anzahl der DMARDs, Steroiddosis, Bildungsstand, Familienstand und die selbst gewählte Berufskategorie hatten keinen statistisch bedeutsamen Einfluss auf das Ausmaß der ERR. Im Gegensatz zu Vollzeitbeschäftigten (77,5%) oder Personen mit unregelmäßiger Arbeit (81,8%) erreichten signifikant weniger Teilzeitbeschäftigte einen ERR >1 (60,0%, p<0,05). Eine übersteigerte Verausgabungsneigung (Overcommittment) konnte bei 34,3% der Pat. (Frauen 35,6%, Männer 27,5%, K 25,0%, p>0,05) festgestellt werden. Alter, Krankheitsdauer, Anzahl der DMARDs, Steroiddosis, Bildungsstand, Familienstand und selbst gewählte Berufskategorie zeigten keine signifikanten Unterschiede zu denjenigen mit einer geringeren Verausgabungsneigung. Die körperliche Funktionsfähigkeit (FFbH) war bei Pat. mit einer übersteigerten Verausgabungsneigung signifikant geringer (. Tab. 7). Schlussfolgerung. Dies ist die erste Studie, die das ERI-Modell bei RA untersucht. Im Vergleich zu K mit ähnlicher beruflicher Tätigkeit zeigte eine signifikant höhere Anzahl von Pat. Hinweise auf berufliche Gratifikationskrisen und eine übersteigerte Verausgabungsbereitschaft. Weitere Untersuchungen der direkten und indirekten Mechanismen und Faktoren, die eventuell einen Einfluss auf die Beziehung zwischen psychosozialen Arbeitsgegebenheiten und RA haben, sind nötig. Obwohl die Ursachen-Wirkungs-Beziehung hier nicht untersucht wurde, scheint es sinnvoll die Bedeutung des ungünstigen Verhältnisses zwischen Aufwand und Ertrag beruflicher Tätigkeit bei RA-Pat. näher zu untersuchen, vor allem auch um gesundheitsförderliche Potenziale beruflicher Tätigkeit in dieser Gruppe chronisch erkrankter Pat. besser nutzen zu können.
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Inzidenz (pro 100’000 PJ)
Patienten Frauen Männer Kontrollen Frauen Männer
Verausgabung (Mittelwert ± SD)
16
Gemessen Rekonstruiert
12
8
4
0
0
10
20
30
40 50 Alter (Jahre)
60
70
80
90
Abb. 4 8 Altersspezifische Inzidenzen: gemessene (blau) und rekonstruierte (rot) Werte
EV.04 Erwerbsminderung wegen rheumatoider Arthritis: Rückgang der Inzidenz in Deutschland D. Pattloch1, P. Herzer2, S. Zinke3, A. Gräßler4, A. Zink5, A. Strangfeld5 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 2Rheumatologische Praxis, München, 3Praxis Dr. Zinke, Berlin, 4Schwerpunktpraxis für Rheumatologie, Pirna, 5Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin Einleitung. In den letzten zwei Jahrzehnten ging die Inzidenz von Erwerbsminderungsrenten (ER) in der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland insgesamt stark zurück. 2010 betrug die standardisierte Inzidenz nur noch 54% derjenigen des Jahres 1993. Wie verhält es sich mit der Erwerbsminderungsrente bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA)? Um diese Frage adäquat zu untersuchen mussten wir berücksichtigen, dass sich in der Bevölkerung im Verlauf der Zeit nicht nur Gesundheit und Funktionsfähigkeit veränderten, sondern auch die Arbeitswelt, der Arbeitsmarkt und die Gesetzgebung. Methoden. Ziel des Beitrages ist der Vergleich der Inzidenz von ER bei Patienten im deutschen Biologika-Register RABBIT mit der Inzidenz unter aktiv Versicherten in der gesetzlichen Rentenversicherung. Analysiert wurden Daten von RA-Patienten, die mit Beginn einer neuen Therapie (Biologikum oder synthetisches DMARD, jeweils nach mindestens einem Therapieversagen) in RABBIT eingeschlossen wurden. In die Analyse gingen 2227 Patienten ein, die bei Einschluss 40 bis 59 Jahre alt und entweder erwerbstätig oder arbeitslos waren. Für den Bevölkerungsvergleich verwendeten wir öffentliche Daten der gesetzlichen Rentenversicherung über Zugangsraten in die ER nach Berichtsjahr, Alter und Geschlecht. Mittels indirekter Standardisierung berechneten wir die aufgrund der der Bevölkerungsdaten im Register zu erwartenden ER-Fälle. In einem zweiten Schritt ermittelten wir das Verhältnis der beobachteten zu den erwarteten Fällen („Standardised Incidence Ratio“, SIR). Für jedes Berichtsjahr wurde die zur dieser Zeit gültige ER-Zugangsrate in der gesetzlichen Rentenversicherung zu Grunde gelegt. Die Beobachtungszeit wurde für jeden Patienten zensiert entweder durch Eintritt einer ER, den 60. Geburtstag oder durch das Datum der letzten Auskunft über den Erwerbsstatus. Ergebnisse. 345 Fälle neu auftretender ER wurden in 6717 Patientenjahren beobachtet. Die SIR, also die Inzidenz der ER bei Registerpatienten im Verhältnis zu einer nach Alter und Geschlecht vergleichbaren Bevölkerung, sank zwischen 2001/03 und 2010/11 von 12,5 auf 3,2 (. Tab. 8). In den ersten Berichtsjahren hatten Biologika-Patienten gegenüber DMARD-Patienten ein höheres Risiko, in eine Erwerbsminderungsrente einzutreten. Dieser Unterschied verschwindet im Zeitverlauf. Schlussfolgerung. 40- bis unter 60-jährige RA-Patienten wurden – verglichen mit der aktiv rentenversicherten Bevölkerung – deutlich
Tab. 8 SIR der Erwerbsminderungsrente bei 40- bis 59-jährigen RA-Patienten in RABBIT im Verhältnis zu einer nach Alter und Geschlecht vergleichbaren Bevölkerung desselben Berichtsjahres Einschlusstherapie
2001–03
2004–05
2006–07
2008–09
2010–11
Berichtsjahre insgesamt
Therapien insgesamt Biologika Synthetische DMARDs Kontrollen Frauen Männer
12,5 15,4 9,1 14,2±4,1 14,0±4,0 16,9±3,9
9,5 12,1 5,8 46,8±6,6 47,0±6,5 43,8±7,4
6,2 6,4 5,9 5,4 4,1 18,8
5,6 6,2 4,5 12,8±3,9 12,6±3,8 14,3±4,1
3,2 3,4 3,0 25,0 23,2 43,8
6,2 6,9 5,0
häufiger wegen Erwerbsminderung berentet. Der Unterschied zur Bevölkerung hat sich jedoch in den vergangenen 10 Jahren enorm verringert. Patienten, die mit Biologika eingeschlossen werden, haben – trotz höherer Krankheitslast bei Einschluss – aktuell gleich gute Chancen erwerbsfähig zu bleiben wie Patienten, die mit synthetischen DMARDs behandelt werden. Wir schlussfolgern, dass die Krankheitsfolgen der RA infolge besserer Behandlungsstrategien und vielfältiger Behandlungsoptionen bedeutend milder geworden sind. RABBIT wird im Rahmen eines „unconditional grant“ durch Abbott, Amgen/ Swedish Orphan Biovitrum, Bristol Myers Squibb, MSD SHARP & DOHME GMBH, Pfizer, Roche und UCB unterstützt.
EV.05 Prospektive Datenanalyse einer rheumatologischen Notfallaufnahmebereitschaft und die Umsetzung ambulanter Therapieempfehlungen im Fall des Ausschlusses einer stationären Versorgung U. Lange1, M. Rustemeier2, U. Müller-Ladner1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 2Kerckhoff-Klinik GmbH, Bad Nauheim Hintergrund. Zur notwendigen adäquaten Versorgung von rheumatologischen Patienten in Hessen erfolgte eine Optimierung der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung durch die Einrichtung einer permanenten Notfallaufnahmebereitschaft. Methoden. Zur Evaluierung der genauen Zahlen von Verordnungen medikamentöser und physikalischer Therapien im ambulanten Bereich wurde eine prospektive Studie aller notfallmäßig vorgestellten Patienten der rheumatologischen Ambulanz der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim des Jahres 2007 durchgeführt. Die Vorstellung dieser Patienten erfolgte durch Vertragsärzte zur Überprüfung der Notwendigkeit einer stationären Aufnahme. Zu den Erkrankungen zählen u. a. die rheumatoide Arthritis, die ankylosierende Spondylitis, Arthritis/Spondylitis psoriatica, Polyarthrosen und die Fibromyalgie. Von 300 Patienten wurden die Daten der Therapieempfehlung und ihrer erfolgten ambulanten Umsetzung von medikamentöser und physikalischer Behandlung anhand eines einheitlichen Fragenkataloges ermittelt. Anmerkung: bei nicht notwendiger stationärer Behandlung konnte lediglich eine Therapieempfehlung erfolgen, da eine Verordnung nicht ausgestellt werden durfte. Ergebnisse. Es zeigte sich eine unzureichende Umsetzung der physikalischen Therapie von 31–72% bei den verschiedenen Erkrankungen. Die medikamentöse Therapie wurde bei den Patienten ebenfalls nicht zufriedenstellend umgesetzt, NSAIDs wurden in 70–81%, Glukokortikoide in 19–78% und DMARDs in 25–88% der Fälle weiter verordnet. Betrachtet man die Patienten mit Verordnungen für physikalische Therapie und geht bei ihnen von einem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf aus, so erhielten gleichzeitig eine medikamentöse Therapie mit NSAIDs in 33–96%, mit Glukokortikoiden in 21–91% und mit DMARDs in 7–100% der Fälle. Des Weiteren erfolgte bei empfohlenen Medikationsumstellungen der Langzeittherapie (DMARDs) mit Er-
weiterung oder Kombinationen der Verordnungen in ca. 60% der Fälle keine Umsetzung. Schlussfolgerung. Die unzureichende Umsetzung der ambulanten Therapieempfehlung lässt sich auf gesetzliche Vorgaben wie Budgetierung und Heilmittelrichtlinien durch den Gesetzgeber sowie die Angst der niedergelassenen Ärzte vor möglichen Regressforderungen durch die Kassenärztliche Vereinigung zurückführen. Hier bedarf es Änderungen der Gesetzgebung und Verordnungsrichtlinien, damit die ambulante Therapie dieser chronischen Erkrankungen mit evtl. entstehenden Folgekosten durch Krankheitsprogress und körperlichen Funktionseinschränkungen nicht zulasten der Gesundheit der Patienten oder wirtschaftlichen Risiken der sie verordneten niedergelassenen Ärzte erfolgt.
EV.06 Schätzung der Inzidenz des systemischen Lupus erythematodes (SLE) aus Routinedaten: eine Machbarkeitsstudie R. Brinks1, R. Fischer-Betz2, M. Schneider2, G. Giani1 1 Deutsches Diabetes-Zentrum, Institut für Biometrie und Epidemiologie, Düsseldorf, 2Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf Einleitung. Die Ableitung von Prävalenzen chronischer Erkrankungen ist aus Routinedaten (z. B. Abrechnungsdaten) oft leicht möglich. Dagegen ist die Schätzung von Inzidenzen problematisch [1]. Zur Erkennung von Risikofaktoren des SLE sowie für die Ressourcenallokation sind jedoch genauere Kenntnisse der Inzidenz des SLE und deren kalenderzeitlicher Trend von herausragender Bedeutung. Wir untersuchten eine neue Methode zur prävalenzbasierten Schätzung der Inzidenz aus Sekundärdaten. Material und Methoden. Altersspezifische Inzidenz-Daten (0–90 Jahre in 5-Jahres-Klassen) eines britischen Hausarzt-Registers mit einer Stichprobengröße von ca. 3 Mio. Personen [2] werden benutzt, um mittels eines von uns entwickelten Verfahrens Prävalenzdaten zu simulieren [3]. Ergebnis der Simulation sind 5000 mögliche Verläufe der Prävalenz im entsprechenden Altersbereich, die konsistent zu den Inzidenzdaten des Registers sind. Nach Spline-basierter Glättung wird aus jedem der 5000 Prävalenzverläufe die altersspezifische Inzidenz rekonstruiert [4]. Die tatsächlichen altersspezifischen Inzidenzraten des Hausarzt-Registers werden mit den abgeleiteten Inzidenzraten verglichen. Ergebnisse. Die Abweichung zwischen gemessener und rekonstruierter Inzidenz zeigt eine starke Altersabhängigkeit (. Abb. 4). In den Altersklassen 25–70 Jahren liegt der mittlere Fehler der Inzidenzschätzung zwischen −6 und 6%. Die Inzidenzraten der anderen Altersklassen werden im Mittel überschätzt, am stärksten in der niedrigsten und höchsten Altersklasse, wo eine mittlere Überschätzung um einen Faktor 7,7 bzw. 3,5 eintritt. Schlussfolgerung. Die Analyse der 5000 Altersverläufe der Prävalenz, die mit den in die Simulation eingegangenen Inzidenzdaten konsistent sind, zeigt eine hohe Variabilität. Entsprechend schwierig ist eine zuZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 9
Gesamt (n=641) Supplementiert (n=446, 69,6%) Unsupplement. (n=195, 30,4%)
Schwerer Mangel (<25 nmol/l)
Mittelschwerer Mangel (25–50 nmol/l)
Vitamin-D Insuffizienz (50–75 nmol/l)
Optimale Versorgung (>75 nmol/l)
50 (7,8%)
150 (23,4%)
227 (35,4%)
214 (33,4%)
11 (2,5%)
85 (19,1%)
177 (39,7%)
173 (38,8%)
39 (20%)
65 (33,3%)
50 (25,6%)
41 (21%)
verlässige Rekonstruktion der Inzidenz aus den Prävalenzverläufen. Es zeigt sich jedoch, dass die Abweichungen in den Altersklassen dort am geringsten sind, wo die meisten prävalenten Fälle auftreten. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass das Verfahren für die Praxis brauchbare Schätzungen der Inzidenz aus Routinedaten liefert. 1. Abbas S, Ihle P, Köster I, Schubert I (2011) Estimation of disease incidence in claims data dependent on the length of follow-up: a methodological approach. Health Serv Res, doi: 10.1111/j.1475-6773.2011.01325.x. [Epub ahead of print] PubMed PMID: 21958217 2. Somers EC, Thomas SL, Smeeth L, Schoonen WM, Hall AJ (2007) Incidence of systemic lupus erythematosus in the United Kingdom, 1990–1999. Arthritis Rheum 15;57(4):612–8. PubMed PMID: 17471530 3. Brinks R, Landwehr S, Icks A, Koch M, Giani G (2011) Relation between incidence, prevalence and mortality in terms of a stochastic differential equation – formulation and application to renal replacement therapy, 2nd Conference of the Central European Network – CEN 2011, Abstract Book p. 137 4. Brinks R, Landwehr S, Icks A, Koch M, Giani G (2010) Deriving the incidence of an incurable disease from its prevalence, http://www.gmds2010.de/cms/ wordpress/wp-content/uploads/folien/158.pdf, Vortrag auf der GMDS-Jahrestagung 2010
EV.07 Erheblicher Vitamin-D3-Mangel bei Patienten mit entzündlichrheumatischen Erkrankungen – Ergebnisse einer Querschnittsstudie in einem ambulanten Kollektiv C. Hermsen1, F. Spiecker1, S. Mettler1, G. Lind-Albrecht1, H. Langer1 1 RHIO Düsseldorf, Rheumatologie, Immunologie, Osteologie, Düsseldorf Einleitung. Epidemiologische Studien belegen eine Vitamin-D-Unterversorgung in allen Bevölkerungsschichten [1, 2]. Gefährdet sind neben Kindern und älteren Menschen insbesondere auch chronisch Kranke. Wir untersuchten in einer monozentrischen Querschnittsstudie den Vitamin-D-Status in einem größeren ambulanten Kollektiv von Patienten mit chronischen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Methoden. Bei 641 Patienten der Rheuma-Ambulanz (76,4% weiblich, durchschnittliches Alter 57,9±12,8 Jahre, n=376 rheumatoide Arthritis (RA), n=129 Psoriasis-Arthritis (PsA), n=88 Spondyloarthritiden (SpA), n=48 sonstige Diagnosen) wurde im Winterhalbjahr 2011/2012 (Oktober 2011 bis Februar 2012) der Cholecalciferol-Serumspiegel bestimmt (25-OH-Vitamin-D-ELISA, Euroimmun AG, Lübeck). Für die Bewertung wurden folgende Kriterien zugrunde gelegt: schwerer Mangel <25 nmol/l, mittelschwerer Mangel 25–50 nmol/l, insuffizient 50–75 nmol/l, optimale Versorgung >75 nmol/l [3]. Ergebnisse. Ein schwerer Vitamin-D3-Mangel fand sich bei 7,8% der Patienten, eine optimale Versorgung bei 33,4%. 446 Patienten (69,6%) erhielten eine Supplementation (durchschnittliche Tagesdosis 1720 IU)
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mit dem Ergebnis einer optimalen Versorgung bei 38,8%. Unterschiede für die unterschiedlichen Diagnosegruppen wurden nicht gesehen (. Tab. 9). Schlussfolgerung. Bei der Mehrzahl der untersuchten Patienten fanden sich insuffiziente Vitamin-D3-Spiegel, bei 7,8% zeigte sich sogar ein schwerer Mangel. Der Anteil an Patienten mit Supplementation war mit 69,6% hoch; selbst bei diesen Personen bestand trotz einer durchschnittlichen D3-Dosis von 1720 IU/Tag nur bei 38,8% eine optimale Versorgung. Über die vorliegende Studie kann nicht geklärt werden, ob dies auf ein Adhärenzproblem zurückzuführen ist oder ob die geltenden Dosis-Empfehlungen für Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen nicht ausreichen. Vor dem Hintergrund der zunehmend ins Blickfeld rückenden extra-ossären, immunologischen Effekte von Vitamin-D3 sollte dem Vitamin-D-Status in rheumatologischen Patientenkollektiven besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. 1. Hintzpeter B et al (2008) Vitamin D status and health correlates among German adults. Eur J Clin Nutr 62(9):1079–1089 2. Hintzpeter B et al (2008) Higher prevalence of vitamin D deficiency is associated with immigrant background among children and adolescents in Germany. J Nutr 138(8):1482–1490 3. Bischoff-Ferrari HA et al (2011) Benefit-risk assessment of vitamin D supplementation. Osteoporos Int 21(7):1121–1132
EV.08 Impfungen bei Patienten mit systemischen Lupus erythematodes (SLE) – Ergebnisse der LuLa-Studie G. Chehab1, D. Trinh1, R. Fischer-Betz1, J. Richter1, B. Winkler-Rohlfing2, R. Willers1, M. Schneider1 1 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 2Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V., Wuppertal Einleitung. Aufgrund der hohen Bedeutung von Infektionen für die Mortalität und Morbidität von Lupuspatienten stellen Impfungen eine wichtige primärprophylaktische Maßnahme dar. Wir untersuchten an einem für deutsche Lupuspatienten repräsentativen Kollektiv die Durchimpfung mit den gängigen Impfstoffen. Methoden. Die LuLa-Studie ist eine Langzeituntersuchung mit jährlichen Querschnittserhebungen unter Mitgliedern der Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V. Es werden Daten zu multiplen Krankheitsaspekten systematisch erfragt. Im Jahr 2007 wurden unter anderem Angaben zu stattgehabten Impfungen seit der Erstdiagnose der Lupus-Erkrankung und nach deren Verträglichkeit erhoben. Ergebnisse. Von 758 Teilnehmern haben 500 Teilnehmer mindestens eine Impfung unter ihrer Erkrankung erhalten. Der Altersdurchschnitt lag bei 50,5±13,6 Jahren bei einer mittleren Krankheitsdauer von 13,8±8,2 Jahren. Die häufigsten verabreichten Impfungen waren Tetanus (45,3%) und Influenza (39,1%). Seltener wurden Impfungen zu Diphterie (21%), Poliomyelitis (16,9%), Hepatitis (12,4%), Pneumokokken (11,9%), Pertussis (2,9%), HIB (0,8%) und Meningokokken (0,8%) angegeben. Im Stichprobenvergleich fand sich kein signifikanter Unterschied der Impfraten zwischen Patienten mit immunsuppressiver Therapie (Steroide >7,5 mg oder Immunsuppressiva) und ohne dieser. Auch in der Analyse der Einzelmedikamente fanden sich keine signifikanten Unterschiede. Nebenwirkungen wurden je nach Impfung in 4,4 bis 17% der Fälle beschrieben. Schlussfolgerung. Die erhobenen Impfraten bei SLE-Patienten im Jahr 2007 entsprechen nicht den Empfehlungen der DGRh. Eine systematische Strategie in Abhängigkeit der Therapieintensität war in unserer Untersuchung nicht erkennbar. Verlaufsuntersuchungen zur Darstellung etwaiger Änderungen sind erforderlich, um die Effektivität und die Umsetzung der Empfehlungen der letzten Jahre durch die behandelnden Rheumatologen zu beurteilen.
EV.10 Mobilität und sportliche Aktivität bei Patienten mit entzündlichrheumatischen Erkrankungen D. Huscher1, A. Pfäfflin2, S. Bischoff1, G. Hoese3, M. Thun4, S. Wassenberg5, A. Zink1 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), FB Epidemiologie, Berlin, 3Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Stadthagen, 4J. W. Goethe-Universitätsklinikum, Medizinische Klinik II (ZIM), Rheumatologie, Frankfurt a. M., 5Evangelisches Fachkrankenhaus Ratingen, Rheumatologische Klinik, Ratingen Ziel. Physiotherapie wird zunehmend weniger durch die Krankenversicherer getragen, gleichzeitig lautet das Jahresmotto der Rheumaliga „Rheuma braucht Bewegung“. Wir haben untersucht, wie sportlich aktiv Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen im Vergleich zur Normalbevölkerung sind und dabei ihre funktionellen Einschränkungen und die Lebensqualität einschätzen. Methoden. Aus den Daten der Kerndokumentation der regionalen kooperativen Rheumazentren wurden Patienten aus dem Jahr 2010 mit gesicherter rheumatoider Arthritis (RA) oder ankylosierender Spondylitis (AS) bezüglich sportlicher Aktivität und Lebensqualitätsindikatoren untereinander und mit alters- und geschlechtsadjustierten Bevölkerungsdaten verglichen. Ergebnisse. Der Frauenanteil lag bei 74% für RA und 35% für AS, das mittlere Alter betrug 61 bzw. 49 Jahre, die Krankheitsdauer im Median 8,3 und 13,6 Jahre. Gar keinen Sport zu treiben gaben Patienten mit RA mit 40% deutlich häufiger als AS-Patienten mit 25% an. Auch altersund geschlechtsadjustiert blieb dieser Unterschied in variabler Ausprägung bestehen. Im Vergleich zur Normalbevölkerung waren aber Rheuma-Patienten in den Altersgruppen ab 30 Jahren etwa gleich häufig (RA) oder seltener (AS) sportlich inaktiv. Der Einfluss der Krankheit kam bei der Dauer der sportlichen Aktivität zum Tragen: während in der Bevölkerung 29–46% der Frauen und Männer ≥2 h/Woche Sport treiben, waren es bei den Rheumapatienten nur 15–29%. Sportlich aktive Patienten gaben bei den Fragen des EuroQoL zu Beweglichkeit, Selbstversorgung oder allgemeinen Tätigkeiten deutlich häufiger an keine Einschränkungen zu erleben. Entsprechend hatten sie bessere FFbH/BASFI-Werte, schätzten ihren allgemeinen Gesundheitszustand positiver ein und litten seltener unter Erschöpfung und Müdigkeit. Der Anteil untergewichtiger Patienten war in beiden Aktivitätsgruppen gleich, bei inaktiven Patienten ab 45 Jahren war ein BMI ≥30 häufiger. Schlussfolgerung. Patienten mit RA und AS sind vergleichbar bzw. sogar häufiger sportlich aktiv als die geschlechts- und altersadjustierte Normalbevölkerung, dabei ist aber die Dauer der sportlichen Aktivitäten kürzer. Vor allem bei AS-Patienten zeichnet sich eine erfolgreiche Umsetzung der ASAS/EULAR-Leitlinien, zu regelmäßigen Bewegungsübungen anzuregen, ab. Sportlich aktive Patienten berichten eine bessere Lebensqualität.
EV.11 Infektionen bei Patienten mit systemischen Lupus erythematodes (SLE) – Ergebnisse der LuLa-Studie D. Trinh1, G. Chehab1, R. Willers1, R. Fischer-Betz1, J. Richter1, B. Winkler-Rohlfing2, M. Schneider1 1 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 2Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V., Wuppertal Einleitung. Infektionen gehören neben der Krankheitsaktivität und kardiovaskulären Begleit- bzw. Folgeerkrankungen zu den wichtigsten Faktoren, die die Mortalität und Morbidität beim SLE beeinflussen. Wir untersuchten an einem für deutsche SLE-Patienten repräsentati-
ven Kollektiv die Häufigkeit von Infektionen und damit verbundene Folgen. Methoden. Die LuLa-Studie ist eine Langzeituntersuchung mit jährlichen Querschnittserhebungen unter Mitgliedern der Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V. Es werden Daten zu multiplen Krankheitsaspekten systematisch erfragt. Im Jahr 2007 wurden unter anderem Angaben zur Häufigkeit und Art von Infektionen in den vergangenen 12 Monaten sowie die dadurch bedingten therapeutischen Konsequenzen (Antibiotika- und Krankenhausbehandlungen) erhoben. Ergebnisse. Von 758 Teilnehmern, mit einem Altersdurchschnitt von 50,5±13,6 Jahren und einer mittleren Krankheitsdauer von 13,8±8,2 Jahren, gaben 82,7% mindestens eine Infektion im letzten Jahr an (mittlere Anzahl an Infekten 5,71±5,39). Am häufigsten wurden Infektionen der Atemwege (56,6%), Hautinfektionen durch Viren (36,5%) und urogenitale Infektionen (30,5%) genannt. Antibiotische Behandlungen erfolgten am häufigsten bei Urogenitalinfekten (66,7%) und Atemwegsinfekten (60,4%), wohingegen Hospitalisierungen insbesondere bei Infektionen des Magen-Darm-Traktes (12,8%) erforderlich waren. Assoziationen zum Auftreten und der Häufigkeit von Infektionen ergaben sich für chronische Atemwegserkrankungen, psychische Erkrankung und chronische Erkrankung des Magen-Darm-Traktes (p<0,0001, univariat und multivariat). Medikamentöse Einflussfaktoren waren lediglich in den univariaten Analysen nachweisbar, für das Auftreten von Infekten unter NSAR (88,6% vs. 81% ohne NSAR, p=0,022) sowie für die Infekthäufigkeit bei NSAR (Median: 5,8 vs. 4,4 Infektionen ohne NSAR, p=0,002), Steroide >7,5 mg (Median: 6 vs. 4,5 Infektionen ohne Steroide >7,5 mg, p=0,013) sowie MMF (Median: 5,9 vs. 4,6 Infektionen ohne MMF, p=0,042). Diskussion. Infektionen spielen eine relevante Rolle in der Behandlung des SLE, was den Erkrankungsverlauf sowie die dadurch entstehenden Kosten bedeutsam mit beeinflusst. Hierbei prädisponieren bestimmte Komorbiditäten, wohingegen bekannte medikamentöse Einflussfaktoren nicht hinreichend in unserem Kollektiv nachweisbar waren. Die Kenntnis dieser Faktoren und Zusammenhänge kann zu einer besseren Versorgung von Lupuspatienten beitragen.
EV.12 Assessing organ involvement and current symptoms as indicators for disease progression in a 3239 patient cohort P. Moinzadeh1, N. Hunzelmann1, N. Blank2, G. Fierlbeck3, E. Genth4, A. Juche5, I. Kötter6, A. Kreuter7, T. Krieg1, I. Melchers8, C. Pfeiffer9, U. Müller-Ladner10, G. Riemekasten11, C. Seitz12, C. Sunderkötter13 1 Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Köln, 2Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinische Klinik V, Sektion Rheumatologie, Heidelberg, 3Universitätsklinikum Tübingen, Hautklinik, Tübingen, 4Rheumaklinik und Rheumaforschungsinstitut, Aachen, 5Johanniter Krankenhaus Fachklinik Pneumologie, Innere Medizin, Treuenbrietzen, 6Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen, 7St. Josef Hospital, Dermatologie, Bochum, 8Universitätsklinikum Freiburg, Klinische Forschergruppe für Rheumatologie (KFR), Freiburg i. Br., 9Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Ulm, 10Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 11Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 12 Universitätsklinikum Göttingen, Dermatologie, Venerologie, Allergologie, Göttingen, 13Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität, Klinik für Dermatologie und Venerologie, Münster Background. To improve detection and follow-up of patients with systemic sclerosis, the German Network for Systemic Scleroderma (DNSS)
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Abstracts Tab. 10 33% ULT-treated patients had SU >360 µmol/L plus ≥1 flare or tophus; 18% had SU >360 µmol/L and ≥3 flares or tophi. Among patients treated with allopurinol >300 mg/febuxostat, 31% had SU >360 µmol/L plus ≥1 flare or tophus; 16% had SU >360 µmol/L and ≥3 flares or tophi Clinical burden of disease in ULT-treated chronic gout patients
% patients with ≥1 flare % patients with ≥3 flare % patients with tophi % patients with swollen joints % patients with radiographic gout lesions
Sensitivität
Spezifität
LR+
95% CI
LR-
95% CI
Ödeme
0,68
0,67
2,05
1.44– 2.92 2,57– 4,53 2,81– 8,04 1,85– 4,52 2,12.10
0,48
0,64– 4,61 0,27– 5,98 1,36– 2,97 1,72– 4,61 1,66– 4,65 1,30– 3,73 1,72– 4,84 0,89– 2,42 1,46– 40
0,92
0,28– 0,82 0,02– 0,34 0,25– 0,66 0,31– 0,77 0,54– 0,91 0,78– 1,09 0,89– 1,09 0,35– 0,88 0,38– 0,84 0,41– 0,86 0,49– 0,96 0,38– 0,86 0,52– 1,08 0,77– 1,02
UK
Germany
France
Italy
Spain
Total
NYHA-II
0,94
0,72
3,34
66
60
54
68
58
61
NYHA-III
0,65
0,86
4,76
Nykturie 2
0,61
0,79
2,89
11
10
8
18
7
11 Nykturie 3
0,35
0,92
4,65
23
37
24
39
35
32
Auskult.
0,16
0,91
1,73
57
62
55
64
64
60
3. Herzton
0,06
0,95
1,30
51
51
41
42
61
49
Abn. EKG
0,61
0,69
2,01
Rö-Thrx
0,55
0,81
2,82
Herz/Thrx
0,52
0,81
2,78
Con. Hyperhr. GLS>-18
0,45
0,79
2,20
0,54
0,81
2,88
DiaDysf. 2°
0,48
0,69
1,54
DiaDysf. 3°
0,13
0,89
7,61
was founded and initiated a registry gathering information on diagnosis, clinical symptoms and therapy of SSc patients. Methods. Up to date, more than 3000 patients have been grouped into four descriptive disease subsets, i. e. limited cutaneous disease (lcSSc), diffuse cutaneous disease (dcSSc), overlap-syndrome and undifferentiated connective tissue disease (UCTD) with scleroderma features. Disease progress between initial patient registration (year 0) and fifth follow-up (year 5) was measured using organ involvement and present symptoms as indicators. Results. Recent analyses revealed that 48.1% of patients suffer from limited SSc (lSSc), 30.1% from diffuse SSc (dSSc) and 9,8% of patients were diagnosed with an overlap-syndrome. 7.5% had an undifferentiated form while Scleroderma sine scleroderma was present in 0.6% of patients. Follow-up data are available from 1795 patients after one year, from 1073 patients followed for two years, 677 patients followed for three years, 468 followed for four years and 282 for five years. After five years a significant increase was detected in the frequency of pulmonary hypertension (PAH; 14.3% to 24.1%, p=0.0001), lung fibrosis (38.7% to 49.2%, p=0.007), oesophagus involvement (58.6% to 75.2%, p=0.0001), bowel involvement (14.0% to 22.0%, p=0.03), Kidney (10.7% to 17.4%, p=0.005) and Heart (13.5% to 22.3%, p<0.0001) involvement. Disease subsets were associated with different organs being more frequently involved, i. e. lcSSc with PAH (13.3% to 24.5%, p=0.002), oesophagus (60.4% to 73.9%, p=0.002) and colon involvement (7.2% to 11.7%, p=0.04); dcSSc with PAH (19% vs. 27.1%, p=0.064), lung fibrosis (63.1% vs. 80.0%, p=0.04) and heart involvement (18.9% vs. 31.0%, p=0.0001). Interestingly, patients with overlap syndrome showed no significant change in organ involvement over time. Conclusion. After five years of follow-up in a large well defined SSc cohort, a significant increase in frequency of organ involvement was observed, particularly with respect to the lung, GI-tract and heart. Patients with SSc should be followed at least annually for organ involvement, the frequency of follow-ups being increased depending on the disease activity.
50 |
Tab. 11 Indikatoren für eine Diastolische Herzinsuffizienz (HFNEF)
Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
0,09 0,41 0,49 0,70
1,00 0,56 0,56 0,59 0,69 0,57 0,75 0,89
EV.14 Chronic gout in Europe in 2010: clinical profile of 1380 patients in the UK, Germany, France, Italy and Spain on urate-lowering therapy A. Tausche1, G. Nuki2, F. Perez-Ruiz3, M. Cutolo4, T. Bardin5 1 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany, 2Western General Hospital, Edinburgh, United Kingdom, 3Hospital De Cruces, Barakaldo, Spain, 4Universita degli Studi di Genova, Genova, Italy, 5Hopital Lariboisiere, Paris, France Objective. Investigate current practice and outcomes with urate-lowering therapies (ULTs) in patients with chronic gout at the specialist and general practitioner (GP) level in the EU, and document the clinical burden of ULT-treated gout patients. Methods. Retrospective chart audit of 1380 patients with physiciandiagnosed and confirmed chronic gout was conducted in July and August, 2010. A panel of rheumatologists (76), nephrologists (50), and GPs (150) each included five, recent, consecutive gout patients treated with ULT. A structured case report form (CRF) was completed. Previous ULT treatment, symptoms experienced, and reasons for therapy changes were documented. Results. CRFs were completed for 1380 gout patients. 77% were male. Co-morbidities included: hypertension (19%), cardiac failure (6%), mild/moderate renal insufficiency (24/14%), and renal calculi (20%). ULT treatment: 85% allopurinol, 10% febuxostat, 2% probenecid, and 2% benzbromarone. Allopurinol dose was 92% ≤300 mg in 92% of patients. Only 34% of patients had serum urate (SU) <360 µmol/L (<6 mg/ dL) and 30% of patients had SU >470 µmol/L. Allopurinol dose escalation (>300 mg) was not undertaken because of renal impairment in 23% of patients (. Tab. 10).
Tab. 12 Verausgabung, Belohnung und Overcomittment gemäß ERIModell bei SLE-Pat. und K
Patienten Frauen Männer Kontrollen Frauen Männer
Verausgabung (Mittel wert ± SD)
Belohnung (Mittel wert ± SD)
ERR>1 (%)
15,6±4,9 15,6±4,9 14,0±6,5 14,2±4,1 14,0±4,0 16,9±3,9
21,6±9,2 21,4±9,1 26,6±11,7 46,8±6,6 47,0±6,5 43,8±7,4
79,5 81,0 37,5 5,4 4,1 18,8±
Overcom mittment (Mittel wert ± SD)
OCS oberes Tertil (%)
14,3±4,0 14,4±4,0 13,5±4,0 12,8±3,9 12,6±3,8 14,3±4,1
39,0 38,8 45,5 25,0 23,2 43,8
Conclusion. A significant subset of EU chronic gout patients had inadequately controlled serum urate, gout flares, and tophi in 2010 despite treatment with available urate-lowering drugs.
EV.15 Erhöhte Prävalenz diastolischer Herzinsuffizienz bei rheumatoider Arthritis – welche sind die wichtigsten Indikatoren? M. Gottwald1, T. Schau2, I. Fischer3, C. Butter2, M. Neuss2, M. Zänker1 1 Immanuel Klinikum, Herzzentrum Brandenburg, Abt. f. Innere Medizin, FB Gastroenterologie, Nephrologie, Rheumatologie, Bernau, 2Immanuel Klinikum, Herzzentrum Brandenburg, Abt. f. Kardiologie, Bernau, 3Institut für Biostatistik, Tübingen Einleitung. Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) weisen eine erhöhte, doch häufig unterschätze Prävalenz einer diastolischen Herzinsuffizienz auf. Alter, weibliches Geschlecht und arterielle Hypertonie sind wichtige Risikofaktoren, doch auch persistierende RA-Aktivität und Krankheitsdauer konnten als unabhängige Risikofaktoren herausgestellt werden. Ein effektives Screening auf Indikatoren einer diastolischen Herzinsuffizienz sollte Bestandteil der kontinuierlichen Betreuung von RA-Patienten werden. Funktionseinschränkungen der RA-Patienten können jedoch die Herzinsuffizienzsymptomatik beeinflussen und Belastungstests beeinträchtigen. Zielstellung der Arbeit ist die Evaluierung der diagnostischen Aussagekraft verschiedener Symptome und Parameter für die Diagnosestellung einer diastolischen Herzinsuffizienz. Methoden. In die prospektive Querschnittserhebung wurden konsekutiv alle Patienten eingeschlossen, die sich innerhalb von 3 Monaten in unserer Rheumaambulanz zur Verlaufskontrolle vorgestellt und die ACR/EULAR Kriterien einer RA erfüllt haben. Es erfolgten standardisierte Interviews und umfangreiche klinische und technische Untersuchungen inklusive Echokardiographie mit Gewebsdoppler- und StrainAnalysen. Ergebnisse. Von 162 Patienten (68% weiblich, Alter 61,3 (±13,1) Jahre, mittl. Krankheitsdauer 12,5 (±11,4) Jahre, mittl. DAS28 2,7 (±1,0) hatten 153 Patienten auswertbare Echokardiographiedaten. Eine reduzierte LVEF bestand bei 4 (2,6%) Patienten, davon hatten 2 (1,3%) eine systolische Herzinsuffizienz. Eine diastolische Herzinsuffizienz fand sich bei 31 (21%) der übrigen Pat. Von diesen Pat. mit normaler EF hatten 83 (56%) eine arterielle Hypertonie, 21 (14%) Diabetes, 22 (15%) eine GFR<60 ml/min, 14 (9%) eine pAVK, 25 (17%) eine KHK, 8 (5%) einen früheren Myokardinfarkt, 3 (2%) Patienten frühere TIA/Insult. Sensitivität, Spezifität und Likelihood-Quotient verschiedener Indikatoren einer diastolischen Herzinsuffizienz bei 21% Vortestwahrscheinlichkeit sind in Tab. 1 angegeben. Das notwendige Likelihoodprodukt für 90% Wahrscheinlichkeit einer diastolischen Herzinsuffizienz beträgt 40. Schlussfolgerung. Beim Screening von RA-Patienten auf Vorliegen einer diastolischen Herzinsuffizienz sind periphere Ödeme, Belas-
tungsdyspnoe ab NYHA 2, Nykturie >2, erhöhtes NTproBNP, diastolische Dysfunktion 3° und pathologischer Longitudinaler Strain die Indikatoren mit der größten diagnostischen Wertigkeit. (. Tab. 11)
EV.16 Berufliche Gratifikationskrisen bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes? J. Richter1, T. Muth2, R. Brinks3, N. Hoffmann1, T. Koch1, J. Siegrist4, M. Schneider1 1 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 2Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin, Düsseldorf, 3Deutsches Diabetes-Zentrum, Institut für Biometrie und Epidemiologie, Düsseldorf, 4Heinrich-Heine-Universität, Institut für Medizinische Soziologie, Düsseldorf Einleitung. Das Berufsleben ist von besonderer Bedeutung für die Zufriedenheit und das Wohlbefinden von Patienten (Pat.). Psychosoziale Arbeitsbelastungen haben Relevanz für die körperliche und seelische Gesundheit. Als berufliche Gratifikationskrise nach dem Modell der Effort-Reward-Imbalance (ERI) wird eine spezifische, durch hohe Verausgabung und niedrige Belohnung gekennzeichnete Belastungskonstellation bezeichnet, welche sich in vielen Studien als ungünstig für Entstehung und Verlauf schwerer Erkrankungen wie KHK oder Depressionen erwiesen hat. Wir untersuchten die berufliche Belastung von Pat. mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) nach diesem Modell. Methoden. Im Rahmen einer Querschnittsstudie wurden deutschlandweit SLE-Pat. anhand eines standardisierten von Pat. selbst auszufüllenden Fragebogensets befragt. Der ERI-Fragebogen erfasste das Ungleichgewicht zwischen arbeitsbezogener Verausgabung und Belohnung von SLE-Pat. Ein Verausgabungs-/Belohnungsquotient (ERR) >1 und das obere Tertil der übersteigerten Verausgabungsneigung weisen nach den Modellannahmen auf belastete Personen hin. Die Pat.-Daten wurden im Vergleich zu denen von Kontrollpersonen (K) ohne rheumatische Erkrankung, die von den Pat. selbst aus ihrem eigenen Arbeitsumfeld gewonnen wurden, analysiert. Die berufliche Situation mit den Tätigkeiten, Anforderungen, Belastungen etc. sollte dabei möglichst vergleichbar sein. Ein positives Votum der Ethikkommission liegt vor. Ergebnisse. 252 Pat. (95,2% Frauen) und 172 K (90,7% Frauen) beantworteten die Fragebogen. Das Durchschnittsalter der Pat. lag bei 40,1±9,4 (K 42,7±9,8) Jahren, die mittlere Erkrankungsdauer betrug 10,5±7,3 Jahre. 86,0% der Pat. litten zusätzlich an mindestens einer Begleiterkrankung (Range 1–10). 77,4% nahmen mindestens ein immunsuppressives Medikament ein (DMARD, Range 1–3). 40,5% wurden mit Glukokortikoiden ≤7,5 mg/Tag, 16,3% in einer Dosierung >7,5 mg/ Tag therapiert. 34,0% nahmen NSAR ein. Hinsichtlich des beruflichen Status und der von den Teilnehmern selbst gewählten Berufskategorie zeigte sich kein wesentlicher Unterschied zwischen den Pat. und den K. 79,5% der Pat. (K 5,4%; p<0,0001) zeigten eine ERR>1 (vgl. Tab. 1). Alter, Erkrankungsdauer, Funktionskapazität, Anzahl der DMARDs, Steroiddosis, Bildungsstand, Familienstand und die selbstgewählte Berufskategorie hatten keinen statistisch bedeutsamen Einfluss auf das Ausmaß der ERR. Eine übersteigerte Verausgabungsneigung (Overcommittment) war bei 39,0% der Pat. dagegen aber nur bei 25,0% der K zu beobachten (p>0,05). Alter, Krankheitsdauer, Funktionskapazität, Anzahl der DMARDs, Steroiddosis, Bildungsstand, Familienstand und selbst gewählte Berufskategorie hatten keine Bedeutung für die Verausgabungsneigung. (. Tab. 12) Schlussfolgerung. Dies ist die erste Studie, die das ERI-Modell bei SLE untersucht. Im Vergleich zu K mit ähnlicher beruflicher Tätigkeit zeigte eine signifikant höhere Anzahl von Pat. Hinweise auf berufliche Gratifikationskrisen und eine übersteigerte Verausgabungsbereitschaft. Weitere Untersuchungen der direkten und indirekten Mechanismen und Faktoren, die eventuell einen Einfluss auf die Beziehung zwischen psychosozialen Arbeitsgegebenheiten und SLE haben, sind nötig. Obwohl die Ursachen-Wirkungs-Beziehung hier nicht untersucht wurde, Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts scheint es sinnvoll die Bedeutung des ungünstigen Verhältnisses zwischen Aufwand und Ertrag beruflicher Tätigkeit bei SLE-Pat. näher zu untersuchen, vor allem auch um gesundheitsförderliche Potenziale beruflicher Tätigkeit in dieser Gruppe chronisch erkrankter Patienten besser nutzen zu können.
EV.17 Klinische Charakteristika und OUTCOME intensivmedizinisch behandelter Patienten mit entzündlich-rheumatischen Grunderkrankungen P. Korsten1, M. Wallbach1, D. Patschan1, L. Schrempf1, S. Patschan1, S. Blaschke1, G. Müller1 1 Universitätsklinikum Göttingen, Nephrologie & Rheumatologie, Göttingen Hintergrund. Patienten mit entzündlich-rheumatischen Grunderkrankungen leiden unter einer erhöhten Morbidität, welche einerseits durch die Erkrankung selbst, andererseits durch die häufig immunmodulierenden (besser: immunsuppressiven) Therapiemaßnahmen bedingt ist. Ziel der Studie war die Analyse klinischer Surrogatparameter sowie des Outcomes von intensivmedizinisch behandelten Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), systemischem Lupus erythematodes (SLE) sowie ANCA-assoziierter Vaskulitis (AAV). Methoden. Im Rahmen einer retrospektiven Datenanalyse wurde die Krankenakten von Patienten analysiert, die an einer der drei besagten rheumatischen Grunderkrankungen litten sowie in den Jahren 1998 bis 2011 auf der nephrologischen Intensivstation des Universitätsklinikums Göttingen behandelt worden waren. Neben Alter und Geschlecht wurden Aufnahmediagnose, Dauer des intensivmedizinischen Aufenthaltes sowie Sterblichkeit erfasst. Ergebnisse. Für die drei Kollektive ergaben sich folgende Resultate: 45 RA-Patienten (29 Frauen, 16 Männer), Aufnahmediagnose: Sepsis: 28, ANV: 2, (N)STEMI: 5, andere: 10, mittlere Aufenthaltsdauer: 12 ±21 Tage, Sterblichkeit: 14 von 45 (31%, Männer: 7, Frauen: 7). 18 SLEPatienten (15 Frauen, 3 Männer), Aufnahmediagnose: Sepsis: 9, ANV: 0, (N)STEMI: 2, andere: 7, mittlere Aufenthaltsdauer: 14±26 Tage, Sterblichkeit: 4 von 18 (22%, Männer: 0, Frauen: 4). 41 AAV-Patienten (17 Frauen, 24 Männer), Aufnahmediagnose: Sepsis: 11, ANV: 8, (N)STEMI: 0, andere: 22, mittlere Aufenthaltsdauer: 16±15 Tage, Sterblichkeit: 8 von 41 (19%, Männer: 3, Frauen: 5). Signifikante Unterschiede fanden sich vor allem in der Kategorie Aufnahmediagnose: RA-Patienten litten im Vergleich zu AAV-Patienten bei Aufnahme signifikant häufiger unter Sepsis (p=0,001) und (N)STEMI (p=0,028), ein ANV hingegen bestand frequenter in der AAV-Gruppe (p=0,029). SLE-Patienten litten im Vergleich zu AAV-Patienten häufiger unter einer myokardialen Ischämie (p=0,03), letztere präsentierten sich hingegen häufiger mit akutem Nierenversagen (p=0,044). Es fanden sich zwischen den drei Gruppen keine Unterschiede in der mittleren Verweildauer auf der Intensivstation oder der Mortalität. Schlussfolgerung. Intensivmedizinisch behandelte Patienten mit RA, SLE und AAV zeigen keine Unterschiede in den mittleren intensivmedizinischen Behandlungszeiten bzw. den Sterblichkeiten. Inwiefern die höhere Inzidenz einer Sepsis als Aufnahmeindikation der RA-Patienten mit der Aktivität der Grunderkrankung bzw. der immunsuppressiven Therapie assoziiert ist, bleibt zu evaluieren. AAV-Patienten präsentieren sich im Vergleich zu SLE-Patienten häufiger mit akutem Nierenversagen. Möglicherweise ist die höhere Inzidenz einer Myokardischämie bei SLE-Patienten Ausdruck des beim systemischen Lupus erythematodes bis zu 17-fach erhöhten Artheroskleroserisikos sowie einer prinzipiell erhöhten Inzidenz des Antiphospholipidantikörpersyndrom bei dieser Erkrankung.
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EV.18 Kardiovaskuläres Risiko und Statintherapie bei rheumatoider Arthritis und Spondyloarthritis T. Eidner1, G. Wolf2, P. Oelzner1 1 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena, 2Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena Hintergrund. Gemäß EULAR-Empfehlungen und SCORE-Algorithmus lässt sich das individuelle kardiovaskuläre Risiko (CVR) von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen abschätzen. Für Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) oder Spondyloarthritis (SpA) einer universitären Rheuma-Ambulanz sollte das CVR abgeschätzt und zur Einnahme-Häufigkeit von Statinen in Beziehung gesetzt werden. Methoden. Von 366 Patienten mit gesicherter RA und 101 Patienten mit Spondyloarthritis wurden erhoben: Alter (>40 Jahre), Geschlecht, Erkrankungsdauer, RF/aCCP, Gesamt-/HDL-Cholesterol, Blutdruck/ Antihypertonika, Komorbiditäten (Diabetes mellitus – Dm, kardiovaskuläre Erkrankungen), Raucher-Status, Statintherapie. Das 10-JahresCVR wurde entsprechend des deutschen SCORE-Algorithmus [1] unter Berücksichtigung der EULAR-Empfehlungen [2] abgeschätzt. Bezüglich einer Statin-Therapie wurde für RA-Patienten mit Dm oder manifester kardiovaskulärerer Erkrankung (KHK, pAVK, zerebrovaskuläre Durchblutungsstörung) eine entsprechende Indikation angenommen. Lag eine solche Komorbidität nicht vor, so wurde eine Statin-Indikation postuliert, wenn das CVR mind. 10% betrug. Ergebnisse. Bei 92 der 366 RA-Patienten (25,1%) und bei 23 der 101 SpA-Patienten (22,8%) bestand zum Zeitpunkt der Erhebung ein Diabetes mellitus und/oder eine manifeste kardiovaskuläre Erkrankung; von diesen standen 58 RA-Pat. (63%) und 10 SpA-Pat. (43%) unter einer Statin-Therapie. Für 274 RA- und 78 SpA-Pat. ohne entsprechende Komorbidität betrug das geschätzte 10-Jahres-Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse: – mind. 10%: bei 37 RA-Pat. (13,5%) und 9 SpA-Pat. (11,5%), – zwischen 5 und 10%: bei 68 RA-Pat. (24,8%) und 13 SpA-Pat. (16,7%), – unter 5%: bei 169 RA-Pat. (61,7%) und 56 SpA-Pat. (71,8%). Von den 46 Pat. mit einem CVR von mind. 10% erhielten nur 8 Pat. (17,4%) eine Statin-Therapie. Schlussfolgerung. Sowohl bei RA- als auch bei SpA-Patienten sind Diabetes mellitus bzw. manifeste kardiovaskuläre Erkrankungen häufige Komorbiditäten; bei diesen Pat. sind Statine eine häufige Komedikation. Ein nicht unerheblicher Teil der RA- und SpA-Patienten hat auch ohne eine solche Komorbidität ein hohes kardiovaskuläres Risiko; bei diesen Patienten ist im Vergleich zu aktuellen Empfehlungen eine Statin-Therapie unterrepräsentiert. Eine Evaluierung des individuellen kardiovaskulären Risikos einschl. der Prüfung der Indikation für eine Statin-Therapie sollte insbesondere bei Patienten über 60 Jahren mind. einmal jährlich erfolgen. 1. Keil et al (2005) Dt. Ärzteblatt 102:A1808–12 2. Peters et al (2010) Ann Rheum Dis 69:325–331
EV.19 Influence of the treatment with modified-release prednisone (Lodotra®) on the use of concomitant pain relieving drugs in active RA T. Meyer1, M. Kuhr1, F. Peissker1, K. Kostev2 1 Mundipharma GmbH & Co. KG, Limburg (Lahn), 2IMS Health Epidemiolkogie, Frankfurt am Main Background. Modified-release (MR) prednisone (Lodotra®) shows greater efficacy for long-term, low-dose glucocorticoid (GC) treatment compared to conventional prednisone with regard to a significant reduction in morning joint stiffness and improvements in health-related quality of life in patients with active rheumatoid arthritis (RA). Hence,
it can be hypothesized that the circadianly optimised drug release of MR prednisone may result in a reduction or cessation in the use of concomitant pain relieving drugs. Objective. The aim was to investigate changes in prescribed concomitant analgesics in patients treated with MR prednisone assuming prescriptions have been done according to the label (treatment of RA). Methods. This longitudinal analysis was based on a database4 established by IMS Health, which comprises up to 80% of all prescriptions redeemed in Germany. The inclusion criteria were treatment with low dose GC six months prior to the switch to MR prednisone and consequent termination of the original GC. Furthermore, patients had to remain on treatment for at least six months and had no prescriptions of biologicals in the observed period of time. Consumption of concomitant medication was calculated quantitatively. The analysis was done in a descriptive and nonparametric way. Total and mean concomitant intake of analgesics (N02B1) and NSAIDs (ATC: M01A1) before and after initiation of MR prednisone treatment was calculated applying Wilcoxon Two Sample test. Subgroup analyses were applied with regard to gender, age, state residency and type of health insurance. Results. Redeemed prescriptions of 1,875 patients (mean age: 61.5 years, 74.3% female) were analysed. The mean consumption of NSAIDs per patient in the observed period of time (six months) was reduced from 20,269 mg (SD: 48,809) to 18,698 mg (SD: 45,568) after initiation of MR prednisone treatment (p<0.006). With regard to analgesics (ATC: N02B1), mean consumption went down from 4,854 mg (SD: 21,814) to 4,360 mg (SD: 19,822), (p=0.038). The amount of Diclofenac prescribed was reduced from 2,121 mg (SD: 5,740) to 1,663 mg (SD: 4,651; p<0.001). This reduction was found to be significant for all subgroups and all sensitivity analyses. 16.8% of patients ceased their treatment from pain relieving drugs (ATC: N02B1, M01A1). Overall, treatment with MR prednisone led to a 10.2% reduction in the use of analgesics and a 7.8% reduction in the use of NSAIDs. Furthermore, the use of Diclofenac was reduced by 30%. Conclusion. This prescription analysis indicates that residually occurring pain might be better controllable by the switch to MR prednisone in subjects pre-treated with conventional GCs. This benefit of mediated pain relieving drug load needs to be confirmed in a clinical trial setting.
Der besondere Fall FA.01 Erfolgreiche Therapie mit Rituximab bei schwerem Verlauf einer Takayasu-Arteriitis (TA) D. Ernst1, D. Meyer-Olson1, M. Stoll1, R. Schmidt2, T. Witte2 1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Immunologie und Rheumatologie, Hannover, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinische Immunologie und Rheumatologie, Hannover Vorgeschichte. Eine 25-jährige Patientin stellte sich aufgrund von Belastungsdyspnoe und Claudicatio der Arme kardiologisch vor. Gefäßverengungen der Aa. subclaviae und weiteren Arterien werden diagnostiziert und die Patientin wird bei V. a. TA in unsere Klinik eingewiesen. Diagnostik. In der klinischen Untersuchung fielen ein Systolikum über sämtlichen Klappen, Strömungsgeräusche multipler arterieller Gefäße der oberen Extremitäten, eine Blutdruckdifferenz im Seitenvergleich und ein Pulsverlust der rechten A. ulnaris auf. Erhöhte Entzündungsparameter wurden nachgewiesen. Dopplersonographie und MRT-Angiographie bestätigten die ausgeprägten Gefäßstenosen. Therapie und Verlauf. Eine Therapie mit Decortin 1 mg/kg wurde begonnen und stationär eine Cyclophophamid (CYC)-Therapie unter Ovarienschutz mit GnRH-Analoga eingeleitet. Nach 6 Kursen CYC stieg das CRP bei jeder Reduktion der Prednison-Dosis unter 15 mg/ Tag. Als Erhaltungstherapie wurde Azathioprin 100 mg/Tag eingesetzt.
Kurz darauf trat ein Schub mit signifikanten neurologischen Symptomen auf. 1000 mg SDH i.v. wurde 3 Tage verabreicht. Nach Abklingen der vaskulitischen Aktivität wurden die Carotisstenosen operativ versorgt. Perioperativ kam es zu Komplikationen mit cervicalem Hämatom und einer ICB links. Die Entlassung erfolgte mit Azathioprin 3×50 mg und 30 mg Prednison/Tag. Im Verlauf traten Belastungsdyspnoe und Angina pectoris Beschwerden auf. Eine ausgeprägte rechtsseitige Pulmonalisstenose wurde diagnostiziert. Wir begannen eine zusätzliche Therapie mit Rituximab 2×1000 mg im Abstand von 2 Wochen. Seitdem war eine kontinuierliche Decortinreduktion erstmalig möglich (. Abb. 5). Schlussfolgerung. Schwere Verlaufsformen der TA führen schnell an die Grenzen der aktuell zugelassenen Medikamente. Hochdosierte Steroidgaben mit CYC, MTX oder Azathioprin erreichen nur bei 75% der Patienten eine Remission [1]. Rituximab war in unserem Fallbericht eine wirksame Therapie bei CYC-refraktärer TA. 1. Gail S Kerr, MD, MRCP; Claire W. Hallahan, MS; Joseph Giordano, MD; Randi Y. Leavitt, MD, PhD; Anthony S. Fauci, MD; Menachem Rottem, MD; and Gary S. Hoffman, MD (1994) Takayasu Arteritis. Ann Intern Med 120, 919–929
FA.02 Alte Erkrankung, neue Therapie A. Hammitzsch1, H. Schulze-Koops1, C. Reindl1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München Fallbericht. Wir berichten über eine 84 Jahre alte Patientin, die sich vor einem Jahr mit bifrontalen Kopfschmerzen, verstärkt beim Kämmen, sowie einer progredienten Schwellung der Temporalarterien beidseits vorstellte. Aus der Vorgeschichte waren eine transitorische, ischämische Attacke, eine chronische Niereninsuffizienz Stadium III und kardiovaskuläre Risikofaktoren bekannt. Allgemeinsymptome, Myalgien, Arthritiden, Sehverschlechterung oder Kauclaudicatio lagen nicht vor. Eine systemische Steroidtherapie unter der Annahme einer Arteriitis temporalis mit prompter Besserung war am Tag zuvor eingeleitet worden. Ergebnisse. Diagnostisch ergaben sich erhöhte Entzündungszeichen und sonographisch zeigte sich ein klassisches Halo-Phänomen der A. temporalis sowie eine mögliche Beteiligung der A. carotis communis beidseits. Eine Biopsie der A. temporalis wurde von der Patientin abgelehnt. Therapie und Verlauf. Die gewichtsadaptierte, systemische Steroidtherapie wurde langsam reduziert. Im Verlauf kam es bei einer Dosis von 10 mg/d zu einem Rezidiv und im Anschluss war ein Absenken der Steroiddosis unter 50 mg/d nicht mehr möglich. Neoplasien und Infektionen wurden ausgeschlossen. Aufgrund von Kontraindikationen gegen Methotrexat und raschem Handlungsbedarf wurde stationär eine Induktionstherapie mit sechs Zyklen Tocilizumab 8 mg/kg KG in Abständen von 4 Wochen eingeleitet. Hierunter kam es ohne Nebenwirkungen zu einer Remission der Erkrankung trotz Steroidreduktion. Überlappend wurde eine Erhaltungstherapie mit Azathioprin eingeleitet und aktuell befindet sich die Patientin unter 5 mg Prednisolon täglich in stabiler Remission. Schlussfolgerung. Bei Patienten mit therapierefraktärer Arteriitis temporalis und Kontraindikationen gegen Basistherapeutika ist eine Remissionsinduktion durch Tocilizumab möglich.
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CRP in mg/l
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Prednisolone Dose in mg
Prednisolone (mg)
Rituximab 1000mg
CRP (mg/l)
Rituximab 1000mg
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Abb. 5 8 Darstellung der angewandten Therapien und der entsprechenden Entzündungsparameter (CRP) im zeitlichen Verlauf (1/10 bis 11/11)
FA.03 Ungewöhnliche Komplikation unter der Kombinationstherapie Adalimumab, MTX und Low-dose-Prednisolon C. Dorn , G. Zeidler 1 Johanniter-Krankenhaus im Fläming Treuenbrietzen GmbH, Klinik für internistische Rheumatologie, Osteologie, Schmerztherapie, Treuenbrietzen, 2Johanniter-Krankenhaus im Fläming Treuenbrietzen GmbH, Treuenbrietzen 1
2
Hintergrund. Unter Therapie mit Biologicals wird bei pulmonalen Vorerkrankungen auf eine erhöhte Infektionsgefährdung hingewiesen. Berichtet wird über einen Patienten, der unter Kombinationstherapie mit MTX, Adalimumab und Low-dose-Prednisolon eine invasive Aspergillose im linken Lungenoberlappen mit Einschmelzung und Einbruch in den Interkostalraum sowie die äußeren Thoraxwandschichten entwickelte. Bei dem Patienten besteht eine HLA-B27-positive enteropathische Spondylarthropathie. Nach Basistherapie mit Etanercept und im Anschluss Infliximab erfolgte wegen Ineffektivität bzw. Infektion seit 01/2010 eine Therapie mit Adalimumab. Seit 10/2011 schleichende Verschlechterung des Allgemeinzustandes. 12/2011 Leistungsknick, Anämie, erstmals diffuse thorakale Beschwerden und permanenter Reizhusten. Seit 01/2012 Schweißausbrüche ohne Fieber, zunehmende Belastungsdyspnoe. Bei stationärer Aufnahme Ruheund Belastungsdyspnoe. Computertomographisch kompaktes Infiltrat in S33 links mit Einschmelzung und Ausbruch in den ICR und äußere Thoraxwandschichten. Nach umfangreicher Differenzialdiagnostik wurde histologisch eine Nekrose mit Besiedelung durch Aspergillus fumigatus gesichert und molekularbiologisch bestätigt. Nach Diagnosesicherung erfolgten die Abszessinzision mit Débridement und Anlage eines Thorakostomas mit partieller Resektion der Costa III links. Eine Wiederaufnahme der rheumatologischen Therapie ist bei bis 04/2012 nicht erfolgter Sanierung nicht abzusehen. Ergebnisse. Retrospektiv handelt es sich bei diesem Patienten um einen Hochrisiko-Patienten für Infektionen unter Anti-TNF-Therapie, da er bereits 2007 eine Pneumonie mit Nachweis von MRSA unter laufender Anti-TNF-Therapie erlitten hat. Der Fall bestätigt die aktuelle Empfehlung bei einer Anti-TNF-Therapie bei Patienten mit pulmonalen Vorkrankungen besondere Vorsicht walten zu lassen, auch wenn hier keine Bronchiektasen vorliegen.
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FA.04 Pierre-Marie-Bamberger-Syndrom bei 62-jährigem Patienten F. Matveeva1 1 Helios Seehospital Sahlenburg GmbH, Abt. Internistische Rheumatologie, Cuxhaven Hintergrund. Ein 62-jähriger Pat. berichtet über eine akut aufgetretene Arthritis beider Knie, oberen Sprunggelenke und linkes Handgelenk. Zwei Monate später bemerkte er eine Verdickung der Endphalangen an Zehen und Fingern. Des Weiteren bemerkte er einen Gewichtsverlust und eine Belastungsdyspnoe. An Vorerkrankungen besteht eine chronische Bronchitis und ein Nikotinabusus von 40 „pack years“. Fallbericht. Der Pat. war in befriedigendem AZ und asthenischem EZ (181 cm, 55 kg). Beide Hände und Zehen mit derber Verdickung der Endglieder i. S. Trommelschlegelfingern und -zehen mit Uhrglasnägeln. Erbsengroße axilläre Lymphknoten, ansonsten keine auffälligen Befunde in der allgemein-internistischen körperlichen Untersuchung. Die Untersuchung des Bewegungsapparats zeigte zum Aufnahmezeitpunkt eine Gonitis links, daneben eine Dupuytren‘sche Kontraktur D4 linke Hand. Serologisch BSG Erhöhung auf 60 nach westerngren, CRP Erhöhung auf 2,7 mg/dl. Kein Nachweis von Rheumafaktor oder AntiCCP. Die Röntgen Thorax Aufnahme zeigte einen ca. 10 cm messenden, glatt begrenzten Rundschatten in rechten Unterlappen. Im CT wurde eine tumoröse Raumforderung diagnostiziert sowie weitere kleine Knoten im Unter- und Oberlappen. Bronchoskopisch konnte eine Histologie gewonnen werden, die ein nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom zeigte. Das nachfolgende Staging ergab das Stadium cT4, cN0, MX. Nachfolgend erfolgte die Unterlappenlobektomie und Teilresektion des rechten Oberlappens. Diskussion. Wir berichten über ein Marie-Bamberger-Syndrom (Synonym: hypertrophe Osteoarthropathie, HOA) mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom, Polyarthritis sowie Trommelschlägelfingern und Uhrglasnägel. Primär auffällig war in diesem Fall die Polyarthritis, nicht die Trommelschlägelfinger. Typischerweise liegt beim Marie-Bamberger-Syndrom ein nichtkleinzelliges Karzinom dem paraneoplastischen Syndrom zugrunde. 90% aller Bronchialkarzinom Pat. mit HOA haben ein nichtkleinzelliges Karzinom, nur 10% haben ein kleinzelliges Karzinom [1]. Die Inzidenz einer HOA bei Bronchialcarcinom beträgt einer japanischen Studie zufolge 0,7% aller
Bronchialkarzinome [2]. Die Ursache der Trommelschlägelfinger ist unklar, eine mögliche Ursache ist die lokale Produktion von „vascular endothelial growth factor“ (VEGF). Dieses Zytokin wurde erhöht bei Bronchialkarzinom Patienten mit Marie-Bamberger-Syndrom gemessen, ebenfalls konnte eine erhöhte Produktion im Tumorgewebe festgestellt werden [3], die sich nach Tumorentfernung normalisierte [4]. 1. Sridhar KS, Lobo CF, Altman RD (1998) Digital clubbing and lung cancer. Chest 114(6):1535 2. Ito T, Goto K, Yoh K, Niho S, Ohmatsu H, Kubota K, Nagai K, Miyazaki E, Kumamoto T, Nishiwaki Y (2010) Hypertrophic pulmonary osteoarthropathy as a paraneoplastic manifestation of lung cancer. J Thorac Oncol 5(7):976 3. Abe Y, Kurita S, Ohkubo Y, Usui H, Hashizume T, Nakamura M, Ueyama Y, Fujino T (2002) A case of pulmonary adenocarcinoma associated with hypertrophic osteoarthropathy due to vascular endothelial growth factor. Anticancer Res 22(6B):3485 4. Olán F, Portela M, Navarro C, Gaxiola M, Silveira LH, Ruiz V, Martínez-Lavín M (2004) Circulating vascular endothelial growth factor concentrations in a case of pulmonary hypertrophic osteoarthropathy. Correlation with disease activity. J Rheumatol31(3):614
FA.05 Therapie der Amyloidose bei familiärem Mittelmeerfieber O. Sander1, R. Westenfeld2, G. Hetzel3 1 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 2Heinrich Heine-Universität, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Düsseldorf, 3Gemeinschaftspraxis und Dialysezentrum Karlstraße, Düsseldorf Hintergrund. Ein 52-jähriger männlicher Patient türkischer Abstammung stellte sich im Februar 2011 erstmals zur Diskussion der Therapieoptionen rheumatologisch vor. Bis zum 30. Lebensjahr hatte er keine Beschwerden. Nachfolgend traten nächtliche Fieberschübe auf, zunächst alle 2 Wochen zuletzt alle 2 Tage ohne Schmerzen. Die Diagnose „familiäres Mittelmeerfieber“ wurde 1990 genetisch gesichert, die Erkrankung konnte auch durch eine bis heute fortgesetzte Therapie mit Colchicum nicht beeinflusst werden. Es besteht eine histologisch gesicherte renale Amyloidose mit terminaler Niereninsuffizienz (3 Dialysen/Woche). Die intestinale und kardiale Manifestation der Amyloidose sind ebenfalls histologisch gesichert, eine pulmonale Amyloidose wird bei zunehmend nodulären Veränderungen vermutet. Fallbericht. Chronisch reduzierter, kachektischer Allgemeinzustand, Dyspnoe bei geringster Belastung, CRP 11,3 mg/dl (<0,5), Serum Amyloid 1200 mg/l (<10), pro-BNP >35.000 pg/ml (<125), Proteinurie 28 g/ gKrea (<0,15). Methoden. Wir haben mit dem Ziel der Normalisierung des CRPs und des Serum Amyloids eine Antagonisierung der proinflammatorischen Kaskade durch den humanen rekombinanten Interleukin-1 Rezeptor Antagonisten Anakinra eingeleitet. Bei terminaler Niereninsuffizienz sinkt die Clearance des Anakinra von 137 ml/min auf 20 ml/min, die Substanz wird nicht dialysiert. Daher wurde eine langsame Dosissteigerung beginnend mit Anakinra 50 mg/Woche, ab Woche 3 100 mg/ Woche, ab Woche 5 100 mg 3-mal/Woche, ab Woche 9 100 mg täglich gewählt. Ergebnisse. Bereits unter Anakinra 100 mg 3-mal/Woche trat klinisch eine deutliche klinische Besserung auf, die Fieberschübe sistierten. Das CRP war mit 6,0 mg/dl (<0,5) und das Serum Amyloid mit 128 mg/l (<10) gebessert, aber noch deutlich erhöht. Unter Anakinra 100 mg/Tag konnte eine anhaltende Normalisierung des CRP mit <0,3 mg/dl (<0,5) und des Serum Amyloid mit <3,0 mg/l (<10) über 9 Monate dokumentiert werden. Bis auf ein Brennen an der Einstichstelle wurden keine Nebenwirkungen berichtet. Nachdem im Februar 2011in allen 3 Endomyokardbiopsien ausgeprägte perivaskuläre Amyloidablagerungen nachweisbar waren, zeigte sich nach einem Jahr der Therapie in allen 6 Endomyokardbiopsien kein Nachweis von Amyloidablagerungen
mehr. Damit ist die Wahrscheinlichkeit einer falsch negativen Probe sehr gering. Schlussfolgerung. Anakinra bessert in diesem Fall eines Colchicum refraktären Familiären Mittelmeerfiebers in niedriger Dosis die klinischen Zeichen der Grunderkrankung, in der für die Behandlung der Rheumatoiden Arthritis bei nicht eingeschränkter Nierenfunktion zugelassenen Dosis von Anakinra 100 mg/Tag normalisiert es die serologischen Parameter und im Verlauf eines Jahres ist die Manifestation der Amyloidose am Herzen in repräsentativen Biopsien nicht mehr nachweisbar. Eine histologische Rückbildung einer AA-Amyloidose am Herzen unter Therapie ist in dieser Form noch nicht beschrieben worden. Das vertretbare Risiko der Therapie legt eine Überprüfung dieses Effektes auch bei anderen betroffenen Patienten, am sinnvollsten im Rahmen kontrollierter Studien nahe. Möglicherweise sind bei Patienten mit noch erhaltener Nierenfunktion höhere Dosen notwendig.
FA.06 Juvenile Arteriitis temporalis? A. von Elling1, D. Boro1, M. Kern1, K. Ahmadi-Simab2 1 Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Abteilung für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg, 2Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Klinik für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg Fallbericht. Ein 33-jähriger Patient klagt seit Wochen über zunehmende Schmerzen sowohl der oberen als auch der unteren Extremitäten mit zunehmender Claudicatio-Symptomatik, Nachtschweiß, Gewichtsverlust , ausgeprägtes Krankheitsgefühl, zunehmende Immobilität und im Verlauf akutes Ereignis mit massiven rechtsseitigen Cephalgien, Kauschmerzen, prominenter Arteria temporalis rechts. Diagnostik. Klinische Untersuchung: kritische Minderperfusion des rechten, livide verfärbten Vorfußes im Verlauf auch beginnende Zehennekrose, Sensibilitätsstörungen, Peronaeusparese rechts. Labor: massiv erhöhte Entzündungszeichen (CRP 264,4 mg/l, BSG 94), sonst alle Autoimmunphänomene neg., keine Hinweis auf eine bakterielle oder virale Infektion. Angiographie der unteren Extremitäten: Verschluss aller drei Unterschenkelarterien rechts. MR-Angio des Aortenbogens ohne Hinweis auf Vaskulitis. PET-CT: Nachweis einer Vaskulitis der Beinarterien von inguinal bis zur Höhe der OSG sowie der Gefäße im Arm- und Schulterbereich, keine Aortitis. AT-Duplex: deutliches HaloPhänomen bds. Echokardiographie, Sonographie o. B. Urindiagnostik o. B. Histologie der AT: Nachweis einer nekrotisierenden Vaskulitis der Arteria temporalis. Therapie und Verlauf. Diagnose: Polyarteriitis nodosa (B-Symptomatik, Panarteriitis mit okkludierender Vaskulitis der Extremitäten, histologisch gesicherte Arteriitis temporalis, Mononeuritis multiplex). Einleitung einer Steroidtherapie mit guter Remissionstendenz der Entzündungsparameter, jedoch klinisch hoher Steroidbedarf, so dass bei kritischer akraler Perfusionsstörung und beginnender Nekrose eine Therapie mit Cyclophosphamid nach Fauci eingeleitet wurde. Schlussfolgerung. Bei dem hier präsentierten Fall einer Polyarteriitis nodosa sind sowohl kleine als auch große Gefäße mitbeteiligt. Das ist der erste in Literatur beschriebene Fall einer Polyarteriitis nodosa mit histologisch gesicherter Beteiligung der Arteria temporalis.
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Abstracts FA.07 Adjuvants getriggertes autoimmunes inflammatorisches Syndrom I. Imhof1, J. Gilly2, A. Schwarting3 1 Universitätsmedizin Mainz, Erste Medizinische Klinik, Rheumatologie, Mainz, 2Johannes-Gutenberg-Universität, Erste Medizinische Klinik, Mainz, 3 Universität Mainz und Sana-Rheumazentrum RL-P, Bad Kreuznach Einleitung. 2010 veröffentlichte Yehuda Shoenfeld den Begriff des Adjuvants getriggerten autoimmunen inflammatorischen Syndroms (ASIA)1. Dieser beschreibt nicht spezifizierbare autoimmune Reaktionen, die beispielsweise durch Impfstoffe beziehungsweise ihre Adjuvantien ausgelöst werden können. Methoden. Wir beschreiben den Fall eines 57-jährigen Mannes, der mit wechselhaften Extremitäten Schwellungen zu uns kam, die er aus völliger Gesundheit heraus zwei Wochen nach einer Impfung gegen Hepatitis B (Aluminiumhydroxid als Adjuvants) sowie gegen Tetanus, Diphtherie, Poliomyelitis und Pertussis (Aluminiumphophat als Adjuvants) entwickelt hatte. Es fielen stark erhöhte Werte für C-reaktives Protein, die Kreatinkinase sowie für Interleukin-6 auf. Es entwickelte sich ein steroidrefraktärer Verlauf, sodass zur Herbeiführung einer raschen Remission zunächst Anakinra und danach Tocilizumab verabreicht wurde. Ergebnisse. Im Laufe der nächsten Woche kam es zu einem Rückgang der klinischen Symptome und zu einer Normalisierung der Laborparameter. Seit 6 Monaten besteht unter Erhaltungstherapie mit Tocilizumab eine normwertige Kreatinkinase und ein normwertiges C-reaktives Protein. Schlussfolgerung. Soweit es uns bekannt ist, ist das die Erstbeschreibung solcher im Rahmen eines ASIA auftretender Symptome sowie deren Behandlung mit einem Il-1- und Il-6-Antagonisten.
FA.08 Petechiale Purpura, Cephalgie und fokal-neurologische Ausfälle S. Fick1, S. Markau2, G. Keyßer1 1 Universitätsklinikum Halle, Klinik für Innere Medizin II, Arbeitsbereich Rheumatologie, Halle/Saale, 2Universitätsklinikum Halle, Klinik für Innere Medizin II Fachbereich Nephrologie/Hypertonologie, Halle/Saale Vorgeschichte. Eine seltene Differenzialdiagnose der petechialen Purpura ist mit einer Inzidenz von <10/1 Mio. Einwohner/Jahr die thrombotisch thrombozytopene Purpura (TTP/Moschkowitz-Syndrom). Sie zeichnet sich durch eine Trias von Thrombozytopenie, coombs-negativer, hämolytischer Anämie mit Fragmentozyten-Nachweis und neurologischen Symptomen (in 50%) aus. Unterschieden werden angeborene von erworbenen Formen. Letztere tritt gehäuft in der 3. bis 4. Lebensdekade, bevorzugt bei Frauen auf. Bekannte Triggerfaktoren sind Infektionen, Medikamente, Schwangerschaft etc. Ätiologisch handelt es sich um einen Mangel einer von-Willebrand-Faktor-cleaving-Protease (ADAMTS-13). Dies führt durch Endothelschädigung und gesteigerte Thrombozytenaktivierung zu einer thrombotischen Mikroangiopathie mit lokaler Ischämie. Bei den erworbenen Formen sind teilweise spezifische Antikörper nachweisbar. Die Letalität der TTP betrug vor Einführung einer AK-reduktiven Therapie mittels Plasmapherese 50–60%. Leitsymptome der Krankheitsmanifestation. Bei einer 21-jährigen Patientin zeigte sich mit diffuser, seit 2 bis 3 Wochen fluktuierender Symptomatik mit attackenartigen Kopfschmerzen, Schwankschwindel, im Weiteren das Vollbild der TTP. Bei Erstvorstellung bestand eine als TIA gewertete Vigilanzminderung mit Facialisparese links und handbetonter kontralateraler muskulärer Schwäche. Seit einigen Tagen bestanden Petechien beider Unterschenkel. Diagnostik. Nachweis einer hämolytischen Anämie IV° (HB 2,3 mmol/l) und Thrombozytopenie IV° (3/µl), sowie pathologisch erniedrigter ADAMTS13-Aktivität mit Antikörper-Sicherung. MRT-
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morphologisch konnte ein Infarktareal der linken Kleinhirnhemisphäre gesichert werden. Therapie. Transfusion von Erythrozytenkonzentraten. Plasmapheresetherapie bis zur Stabilisierung des Blutbildes. Begleitend erhielt die Patientin Cortison. Weiterer Verlauf. Klinisch zeigte sich eine komplette Regredienz der neurologischen Symptome, die Petechien heilten ab. die Blutbildveränderungen normalisierten sich und blieben nach Absetzen der Plasmapheresen stabil. Bei initial deutlich reduzierter ADMTS13-Aktivitität und positiven ADAMTS13-Antikörpern konnte nach 11 Plasmapheresen eine Zunahme der ADAMTS13-Aktivität auf 30% und Abfall der AK-Titer gezeigt werden.
FA.09 Simultane bilaterale ischämische Insulte der Sehrinde und unilateraler Zentralarterienverschluss als seltene Komplikation einer Riesenzellarteriitis C. Bielecke1, S. Stanglow1, M. Zänker1 1 Immanuel Klinikum, Herzzentrum Brandenburg, Abt. f. Innere Medizin, FB Gastroenterologie, Nephrologie, Rheumatologie, Bernau Hintergrund. Die Riesenzellarteriitis als häufigste Vaskulitis der über 50jährigen betrifft gewöhnlich extrakranielle mittelgroße Arterien. Ein Zentralarterienbefall kann zu akutem Visusverlust führen. Intracerebrale Gefäße sind normalerweise aufgrund einer schmalen Lamina elastica interna ausgespart, cerebrale Manifestationen daher selten. Methoden. Fallbericht einer 76-jährigen Frau mit proximalen Myalgien, Arthralgien, B-Symptomatik aber ohne Kopfklinik. Duplexsonographisch fanden sich unauffällige Temporalarterien und aortenbogennahe Gefäße. Bei zusätzlich CrP 138 mg/l, BSG 102 mm/h und Infektausschluss wurde die Diagnose einer Polymyalgia rheumatica gestellt und mit Prednisolon 15 mg/d anbehandelt. Im Verlauf traten plötzliche Desorientiertheit, kognitive Einschränkungen und Visusverlust (links komplett, rechts partiell) hinzu. Ergebnisse. Im Akut-MRT fanden sich bilateral mehrere frische ischämische Infarkte der Kleinhirnhemisphären und der Sehrinde. Erst die zusätzliche MR-Angiographie konnte bei unauffälligem extrakraniellen Befund hochgradige Stenosen beider Vertebralarterien im Segment V4 (intrakranieller aber noch extracerebraler Anteil) nachweisen. Ophthalmologisch wurde zusätzlich ein linksseitiger Zentralarterienverschluss bestätigt. Die Biopsie der A. temporalis links ergab infiltrierende Riesenzellen in der Lamina elastica interna, passend zur Riesenzellarteriitis. Hochdosisprednisolontherapie (1 g über 3 Tage) konnte den Visus rechts bessern, links persistierte eine komplette Amaurosis. Erst unter zusätzlicher MTX-Therapie normalisierten sich auch die Entzündungsparameter. Schlussfolgerung. Die kurzstreckigen intrakraniellen, extracerebralen Anteile der Vertebralarterien im Segment V 4 sind bildgebend schwer darzustellen. Diese enthalten jedoch noch eine breite Lamina elastica interna, die Voraussetzung ist für die lokale Manifestation einer Riesenzellarteriitis. Bei Mitbeteiligung sind komplizierende seltene intracerebrale Komplikationen möglich. Resultierende Insulte mit zentraler Sehstörung können einen simultanen Zentralarterienverschluss maskieren.
FA.10 Kryoglobulinämische Vaskulitis mit membranoproliferativer Glomerulonephritis als Komplikation einer Immunglobulin- Therapie – Remissionsinduktion mit Rituximab S. Stanglow1, C. Bielecke1, N. Samadi-Ahadi1, A. Grüger2, M. Zänker1 1 Immanuel Klinikum, Herzzentrum Brandenburg, Abt. f. Innere Medizin, FB Gastroenterologie, Nephrologie, Rheumatologie, Bernau, 2Martin Gropius Krankenhaus, Klinik für Neurologie, Eberswalde Hintergrund. Hochdosierte Immunglobuline (IVIG) werden bei Immundefekten, aber auch vereinzelt bei entzündlichen und Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Die genaue antiinflammatorische Wirkungsweise ist nicht vollständig geklärt. Relevante Nebenwirkungen wie aseptische Meningitis, akutes Nierenversagen, thrombotische Ereignisse u. a. sind möglich. Zur Entwicklung einer Vaskulitis nach IVIG-Therapie existieren jedoch nur wenige Fallberichte. Methoden. Wir berichten den Fall eines 54-jährigen Mannes mit mildem Sjögren-Syndrom und einer histologisch gesicherten chronischinflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP). Eine infektiöse, vaskulitische und paraneoplastische Genese der CIDP wurde umfassend ausgeschlossen; Kryoglobuline waren negativ. Bei progredienter sensomotorischer Neuropathie (ODSS-Score 5) erfolgte eine IVIG-Therapie (12 Zyklen Gamunex) über 9 Monate mit deutlicher Besserung der Polyneuropathie (ODSS-Score 1). Begleitend entwickelte sich eine schrittweise Verschlechterung der Nierenfunktion. Ergebnisse. Klinisch fanden sich nach Therapie die gebesserte sensomotorische Neuropathie, neu aufgetretene Ödeme sowie eine Purpura (leukozytoklastische Hautvaskulitis) bei paraklinisch biklonaler Gammopathie (IgM/IgG kappa), gemischter Kryoglobulinämie Typ II, reduzierter GFR (15 ml/min) mit unselektiver glomerulärer Proteinurie (3 g/d) und histologisch membranoproliferativer GN Typ I. Unter Methylprednisolon Pulstherapie, Rituximab (2×1 g) und Azathioprin 2 g/ kg konnten eine Remission der Vaskulitis und Kryoglobulinämie sowie Besserung der Nierenfunktion (GFR 60 ml/min, Proteinurie 0,3 g/l) erzielt werden. Diskussion. Ein Zusammenhang der Kryoglobulinämie mit der initialen CIDP ist unwahrscheinlich, die neue biklonale Gammopathie und polyklonale Kryoglobuline sprechen für einen Zusammenhang mit der IVIG-Therapie. Rituximab führte zur Remission der Vaskulitis und der membranoproliferativen GN. Letzteres ist bislang nicht vorbeschrieben. Schlussfolgerung. In seltenen Fällen kann die IVIG-Therapie trotz dokumentierter Wirksamkeit bei Vaskulitiden selbst zu schwerer Vaskulitis mit begleitender Glomerulonephritis führen. Rituximab ist möglicherweise eine neue Therapieoption bei membranoproliferativer Glomerulonephritis und wirksam bei Kryoglobulinämie.
FA.11 Hypereosinophiles Syndrom M. Licht1, C. Kneitz2 1 Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für Innere Medizin II – Rheumatologie und Immunologie, Rostock, 2Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für Innere Medizin II – Rheumatologie/Immunologie, Rostock Fallbericht. Wir übernahmen einen männlichen, 64-jährigen Patienten, welcher sich zur Abklärung einer gastrointestinalen Schmerzsymptomatik in stationärer Behandlung befand. Seit einigen Wochen bestanden abdominelle Schmerzen wechselnder Lokalisation und Intensität. Eine Gastro- und Koloskopie blieben ohne pathologischen Befund. Seit etwa einem halben Jahr habe er 11 kg an Gewicht verloren. Ein allergisches Asthma sei bekannt. Neben der Schmerzsymptomatik war eine distale Polyneuropathie der unteren Extremitäten mit Kraftminderung auffällig. Des Weiteren sahen wir eine Leukozytose (33,6 Gpt/l) mit 59% Eosinophilen. Im Knochenmark zeigte sich eine
eosinophilen Infiltration, bei unauffälliger Zytogenetik. Es konnten keine Antikörper mit zytoplasmatischer Immunfluoreszenz oder eine Vaskulitis nachgewiesen werden. Im Verlauf kam es zu einem akuten Abdomen, so dass wir unter der Arbeitsdiagnose eines hypereosinophilen Syndroms, mit einer hochdosierten parenteralen Steroidgabe begannen. Hierunter kam es zu einem schnellen Ansprechen mit rückläufiger Eosinophilie und Sistieren der Schmerzen. Schlussfolgerung. Die diagnostische Abgrenzung zwischen hypereosinophilen Syndrom und Churg-Strauss-Syndrom ist insbesondere im Initialstadium schwierig. Nach den Chusid-Kriterien müssen eine Eosinophilie >1500 über sechs Monate und Zeichen einer Organbeteiligung vorliegen. Eine Parasitose und allergische Diathese müssen ausgeschlossen werden. Gegen ein Churg-Strauss-Syndrom sprachen der unauffällige Antikörperbefund und das Fehlen einer Vaskulitis.
FA.12 Eine Prophylaxe mit Folgen… C. Gebhardt1, M. Grünke1, T. Abahji1, H. Schulze-Koops1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München Eine bisher gesunde 18-jährige Patientin verspürte im März 2011 erstmals Myalgien des rechten Oberschenkels, die sich in den Folgetagen, begleitet von progredienter Muskelschwäche, ubiquitär ausbreiteten. Nachtschweiß sowie ein juckendes Erythem fazial am Decollete und dorsal folgten. Unter einer bei erhöhter CK und V. a. Dermatomyositis eingeleiteten Steroid- und Immunglobulintherapie kam es zu einer weiteren klinischen Verschlechterung mit massivem Anstieg der CK und Befall der Atemmuskulatur. Eine intensivmedizinische Behandlung mit Intubation wurde nötig. Die ausführliche immunologische und infektiologische Serologie, sowie eine neurologische Diagnostik blieben ohne richtungsweisenden Befund. Eine Muskelbiopsie zeigte eine Rhabdomyolyse, in der Hautbiopsie fanden sich ebenfalls keine Zeichen einer Vaskulitis oder Myositis. Zum Ausschluss einer Paraneoplasie wurden bei unklarer Lymphadenopathie ein PET-CT, eine Lymphknotenexstirpation und eine Knochenmarkspunktion durchgeführt, alle ohne Nachweis eines Malignoms. In der weiteren Anamnese auffallend war einzig eine am Tag vor Beginn der Symptomatik erhaltene FSME-Auffrischimpfung. Im weiteren Verlauf kam es zu einem akuten, dialysepflichtigen Nierenversagen, eine Nierenbiopsie konnte jedoch eine Nephritis oder ein autoimmunologisches Geschehen ausschließen. Außerdem traten Ödeme auf, die im klinischen Kontext als Ausdruck eines Capillaryleak-Syndroms interpretiert wurden. Trotz unklarer Diagnose wurde eine immunsuppressive Therapie mit Cyclophosphamid eingeleitet. Hierunter konnte sowohl eine klinische als auch laborchemische Besserung erzielt werden. In der anschließenden Frührehabilitation kam es jedoch unter Glukokortikoidreduktion zu einem Wiederaufflammen der Symptomatik, neuerliche intensivmedizinische Maßnahmen erfolgten. Unter erneuter Therapieeskalation kam die Erkrankung in Remission, so dass nach über drei Monaten eine Verlegung auf Normalstation, und nach insgesamt über einem halben Jahr die Entlassung mit der Arbeitsdiagnose einer unklaren Autoimmunopathie nach FSME-Immunisierung möglich wurden.
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Abstracts FA.13 Morbus Whipple: eine diagnostische Herausforderung in der Abklärung der therapierefraktären undifferenzierten (Spondyl-) Arthritis. Eine Fallserie C. Dragonas1, P. Lehmann2, B. Ehrenstein1, W. Hartung1, M. Fleck1 1 Asklepios Klinikum Bad Abbach, Klinik und Poliklinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie, Bad Abbach, 2Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg Hintergrund. Der Morbus Whipple gehört zu den seltenen Ursachen von therapierefraktären undifferenzierten (Spondyl-)Arthritiden, stellt jedoch aufgrund eines potentiell kurativen Ansatzes eine wichtige Differenzialdiagnose dar. Diagnostischer Standard bisher ist der histologische Nachweis von PAS positiven Makrophagen in der tiefen Duodenalbiopsie. Fallbericht. Wir präsentieren eine Fallserie von Patienten mit therapierefraktären undifferenzierten Oligoarthritiden (einschließlich Sakroiliitis), bei denen initial die histologische Whipple-Diagnostik aus der tiefen Duodenalbiopsie falsch-negative Ergebnisse erbrachte, im Verlauf jedoch durch weitere diagnostische Maßnahmen ein Whipple diagnostiziert werden konnte. Dabei ist hervorzuheben, dass die tiefe Duodenalbiopsie alleine nicht zur Diagnostik eines M. Whipple ausreichte, da positive Befunde teilweise nur im terminalen Ileum gefunden werden konnten. Ebenso scheint die Histologie für die Diagnostik alleine nicht immer zu genügen. Hierfür ist die PCR hilfreich und sollte bei negativer Histologie durchgeführt werden. Zudem wäre bei initial negativer Whipple-Diagnostik eine Wiederholung bei Patienten mit persistierenden Beschwerden zu empfehlen. Insbesondere kann im Rahmen einer immunsuppressiven Therapie ein Whipple demaskiert werden, wie das Beispiel eines Patienten mit initial negativer Gastround Koloskopie und im Verlauf positiver Histologie bei der Kontrollgastroskopie unter Etanercept zeigte. Schlussfolgerung. Erfreulicherweise gelang nach einigen Monaten antibiotischer Therapie mit Cotrimoxazol in den meisten Fällen eine Remission der Gelenkbeschwerden.
FA.14 Off-label-Einsatz von Canakimumab bei lebensbedrohlichem AODS J. Gilly1, A. Schwarting2, P. Galle1 1 Johannes-Gutenberg-Universität, Erste Medizinische Klinik, Mainz, 2Universität Mainz und Sana-Rheumazentrum RL-P, Bad Kreuznach Einführung. Bei in domo gestellter Erstdiagnose eines adulten Morbus Still einer 44-jährigen Patientin konnte trotz Kombinationstherapie mit 1-mal tgl. Applikation des IL-1-Rezeptor-Antagonisten Anakinra über drei Monate keine Reduktion der Steroiddosis unter 50 mg/ die erzielt werden. Komplizierend lag eine dialysepflichtige terminale Niereninsuffizienz vor. Therapie und Verlauf. Unter Reduktion der Steroiddosis entwickelte die Patientin sofort Fieber, Arthralgien und ein deutliches Krankheitsgefühl. Der Ferritinspiegel lag weiterhin bei 10.000 von maximal 39.000 (Norm 15–160). Eine Methotrexat-Medikation schied aufgrund der dialysepflichtigen Niereninsuffizienz als Kontraindikation aus. Aufgrund des mit den Cryopyrin-assoziierten Fieber-Syndromen verwandten Pathomechanismus – entschlossen wir uns, den für CAPS zugelassenen IL-1β Rezeptorantagonisten Canakimumab einzusetzen. Ergebnisse. Nach einmaliger Gabe von Canakimumab (150 mg s.c.) kam es innerhalb einer Woche zur vollständigen Beschwerdefreiheit (kein Fieber, keine Gelenkaffektionen, kein Krankheitsgefühl, keine Hauterscheinungen; Normalisierung von Ferritin, CRP und Leukozyten). Innerhalb von 4 Wochen konnte die Steroidmedikation auf 7,5 mg/ Tag reduziert werden. Zwei Monate später wurde die derzeitige Steroiderhaltungstherapie-Dosis von 2 mg/ Tag erreicht. Die DialyseIntervalle konnten für 2 Monate von 3- auf 2-mal wöchentlich reduziert werden. Die Patientin befindet sich seit der ersten Gabe von Canaki-
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mumab vor 11 Monaten in klinischer und laborchemischer Remission (Ferritin 17 ng/ml). Schlussfolgerung. Beobachtet wurde bei einem sehr schweren Verlauf eines Still-Syndroms nach einer Einmalgabe mit dem für die Cryopyrin-assoziierten Fiebersyndrome zugelassenen Canakimumab eine vollständige und langanhaltende Remission. Die Off-Label Einmalgabe von Canakimumab bei schwerwiegenden Verläufen des AODS kann eine Therapieoption darstellen, die zumindest in dem dargestellten Fall die Folgekosten deutlich minimiert.
FA.15 Fieberschübe bei NOD2-Gen-Mutation im Exon 4: ein neues Fiebersyndrom? K. Triantafyllias1, F. Häuser2, H. Roßmann2, A. Schwarting3 1 Universitätsmedizin Mainz, Rheumatologie, Mainz, 2Universitätsmedizin Mainz, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Mainz, 3Universität Mainz und SanaRheumazentrum RL-P, Bad Kreuznach Hintergrund. Fieber unklarer Genese (FUG) wird das Fieber genant, das über 2 Wochen hinweg besteht, größer als 38,3°C ist, in verschieden Zeitpunkten beobachtet wird und trotz intensiver Evaluation nicht interpretiert werden kann. Es werden drei Kategorien möglicher Ursachen eines FUG beschrieben: Infektionen, Malignitäten und systemisch-entzündliche Erkrankungen. Methoden. 39-jähriger Patient stellte sich zur Abklärung von Fiebersymptomatik vor. Er berichtete über mehrfach aufgetretene Fieberschübe bis 40°C, die von Schüttelfrost, Schweißausbrüchen und massiver Abgeschlagenheit begleitet waren. Das eingenommene ASS habe nur kurzfristig zu einer Symptombesserung geführt. Die klinische Untersuchung ergab außer multipler rot-bräunlicher Exantheme im Bereich des linken Unterschenkels und einen leicht angespannten Abdomen keine Auffälligkeiten. Sonographisch sahen wir eine Splenomegalie (15,5×5,7) sowie multiple winzige Leberraumforderungen (1–2 mm). Laborchemisch wurden eine Erhöhung des sIL2 R, der LDH und der Entzündungswerte sowie eine Leukopenie festgestellt. Infektoder Malignitätzeichen konnten weder aktuell noch in der Vergangenheit beobachtet werden. Ergebnisse. Im Exon 4 des NOD2-Gens wurde die Mutation c.2168C>T, p.Pro723Leu in heterozygoter Ausprägung detektiert, die zu einem Aminosäure-Austausch an Position 723 des Proteins zwischen den Domänen NACHT und LRR1 führt. Eine pathologische Bedeutung des Bandenaustausches ist sehr wahrscheinlich (Vorhersage-Algorithmen: SIFT, PolyPhen2; c.2168C>T wurde in einem Kollektiv von 191 gesunden Kontrollpersonen nicht diagnostiziert), aber letztendlich unklar, da dies in der für uns verfügbaren Literatur bislang nicht beschrieben ist. Schlussfolgerung. Aufgrund der Lokalisation der Mutation wird ein typisches Blau-Syndrom eher für unwahrscheinlich gehalten. Für wahrscheinlicher halten wir das Auftreten z. B. einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung oder eines nicht klassifizierbaren Entzündungssyndroms, möglicherweise mit Fieberschüben.
FA.16 Refraktäre Tenosynovitiden, Arthritiden und Ödeme der Hände = drei Fragezeichen A. Hammitzsch1, F. Proft1, C. Dechant1, M. Grünke1, H. Schulze-Koops1, C. Reindl1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München Eine 84-jährige Patientin stellte sich mit schmerzhaften Schwellungen der Hände und Füße, Schultergürtelbeschwerden, Nachtschweiß und subfebrilen Temperaturen drei Wochen nach ihrer 9. BCG-Instillation bei einem Blasenkarzinom (pTa high grade) vor. Regelmäßige Einnahme von NSAR hatte der Patientin keine Linderung gebracht. In der körperlichen Untersuchung fanden sich ausgeprägte Daktylitiden und Arthritiden beidseits, symmetrische, eindrückbare Ödeme der Hände und Füße, ein Systolikum und basale Rasselgeräusche. Die Entzündungszeichen waren erhöht (CRP 16.7 mg/dl, BKS 84 mm/1. h) und sonographisch bestätigten sich aktive Synovitiden und Tendovaginitiden an den Fingern beidseits. Eine Aspiration der Synovialflüssigkeit zum mikrobiologischen Ausschluss einer lokalen Infektion mit M. bovis gelang nicht. Nachdem diagnostisch eine Infektion, insbesondere eine Endokarditis (Blutkulturen und mehrfache Echokardiographien unauffällig) und eine aktive Lungentuberkulose (röntgenologisch bei positivem M. tuberkulosis QFT-ELISA Peribronchitis) ausgeschlossen worden war, ergab sich bei klinischem Bild eines RS3PE(„remitting seronegative symmetrical synovitis with pitting edema“)-Syndroms und positivem HLA-B27-Status der Verdacht auf ein reaktive Arthritis nach BCG-Instillation. Therapeutisch erfolgte nach initialer antibiotischer Behandlung bis zum sicheren Ausschluss einer Infektion eine Immunsuppression mit Glukokortikoiden. Unter einer Prednisolondosis von bis zu 60 mg täglich, intraartikulärer Applikation von Triamcinolon und begleitender Jontophorese kam es nur zu einer passageren Verbesserung mit weiterhin hartnäckigen Tendovaginitiden und geringer ausgeprägten Arthritiden. Das initiale Ödem war unter Prednisolon komplett rückläufig, die Entzündungszeichen nur partiell. Bei insuffizienter Kontrolle der Krankheitsaktivität wurde schließlich unter der Annahme einer reaktiven Arthritis nach BCG-Instillation eine Basistherapie mit Sulfasalazin eingeleitet. Diagnose: V. a. reaktive Arthritis nach BCG-Instillation mit initialer Manifestation eines RS3PE-Syndroms. 1. El Mahou S. et al (2006) Remitting seronegative symmetrical synovitis pitting oedema after BCG instillation. Clin Rheumatol 25:566–567 2. Tinazzi E. et al (2006) Reactive arthritis following BCG immunotherapy for urinary bladder carcinoma: a systemic review. Rheumatol Int 26:481–488 3. Mouly S. et al (2001) Remitting seronegative symmetrical synovitis with pitting edema following intravesical bacillus Calmette-Guérin instillation. J Rheumatol 28:1699–1701
FA.17 Eosinophile Fasziitis mit allergischer bronchopulmonaler Aspergillose E. Fliesser1, S. Patschan1, C. Seitz2, J. Mohr2, N. Brunn-Schulte-Wissing1, M. Schön1, G. Müller1 1 Universitätsklinikum Göttingen, Nephrologie & Rheumatologie, Göttingen, 2Universitätsklinikum Göttingen, Dermatologie, Venerologie, Allergologie, Göttingen Vorgeschichte. 24-jähriger Pat., Erstvorstellung im Januar 2011 mit diffuser Schwellung der Arme, Hände, Unterschenkel und Füße seit Dezember 2010. Zunehmende Bewegungseinschränkung, Faustschluss beidseits nicht mehr vollständig möglich. Zusätzlich generalisierter Pruritus seit 2 bis 3 Wochen und eine Überwärmungen im Bereich der odematösen Schwellungen. Altanamnestisch Asthma bronchiale und
Neurodermitis. Zusätzlich humangenetischer Nachweis eines Klinefelter-Syndroms. Diagnostik. Pat. in reduziertem AZ und gutem EZ. Klinisch ödematöse Schwellung und Fibrosierung des gesamten Integuments, Beweglichkeit dadurch deutlich eingeschränkt, sonst keine internistischen Auffälligkeiten. Auffällige Laborbefunde: Eosinophilie von 44%, ANA feingranulär mit 1:2560. Lungenfunktionsdiagnostik: mäßige Restriktion. MRT Oberschenkel: fortgeschrittene Fasziitis der gesamten Oberschenkelmuskulatur beidseits, unter Betonung der dorsalen Muskelgruppen, allenfalls milde begleitende Myositis, auffällig verplumpte inguinale Lymphknoten. Histologie: Im mittleren und tiefen Korium und zur Tiefe hin auf die verdickte Muskelfaszie übergreifend findet sich ein perivaskuläres und interstitielles lymphohistiozytäres Entzündungsinfiltrat mit vielen eosinophilen Granulozyten. Thorax-CT: pulmonale Veränderungen im rechten Oberlappen und in den beiden Unterlappen. Diagnose: eosinophile Fasziitis mit allergischer bronchopulmonaler Aspergillose. Therapie und Verlauf. Nach Diagnosestellung der Eosinophilen Fasziitis Beginn mit Prednisolon (100 mg i.v. über 3 Tage, dann 1 mg/kg), darunter zwar Besserung von Befinden, Beweglichkeit und Blutbild (Eosinophile regredient), jedoch komplizierend Entwicklung eines pneumonischen Infiltrates. Beginn einer antibiotischen Therapie mit zunächst merklicher Abnahme der pulmonalen Infiltration. Entscheidung für Azathioprin, darunter jedoch keine suffiziente PrednisolonReduktion möglich. Beginn einer i.v.-Cyclophosphamidtherapie, nach 2. Gabe therapierefraktärer Husten. Nachweis von Apergillus fumigatus in bronchoalveolärer Lavage, in Kombination mit typisch radiologischem Befund Diagnose der ABPA. Initiierung einer antimykotischen Behandlung in Kombination mit wiederum intensiviertem Prednisolon (3 Monate). Besserung des Hustens sowie der radiologischen Veränderungen. Mittlerweile einigermaßen stabiler Gesamtzustand von Seiten des Bewegungsapparates sowie der Lungen unter Dauertherapie mit Mycophenolatmofetil.
FA.18 Erfolgreiche Therapie einer MMF-refraktären proliferativen SLENephropathie mit Belimumab E. Fliesser1, S. Patschan1, D. Patschan1, P. Korsten1, S. Blaschke1, M. Koziolek1, G. Müller1 1 Universitätsklinikum Göttingen, Nephrologie & Rheumatologie, Göttingen Vorgeschichte. 1991 geborene Patientin mit erstmalig ambulanter rheumatologischer Vorstellung im Jahre 2006. Seinerzeit lediglich Gesichtserythem bei sonstiger Beschwerdefreiheit, labordiagnostisch signifikant erhöhter ANA-Titer. Zunächst Verzicht auf eine spezifische Therapie. Im Juli 2010 erstmaliger Nachweis von anti-dsDNA, weiterhin keine Einleitung einer immunsuppressiven Therapie. Im Mai 2011 Vorstellung der Patientin in der hiesigen Notaufnahme des Hauses aufgrund zunehmenden Gewichtsverlustes (ca. 5 kg), dtl. Arthralgien, Fieber, Schmetterlingserythem, Schwellung der retroaurikulären Lymphknoten, erythrosquamösen Hautveränderungen, einer diffusen Alopezie sowie oralen Ulzerationen. Hämatologische Veränderungen: Leukopenie, Thrombozytopenie, Lymphopenie. Diagnostik. Bei ebenfalls vorhanden retrosternalen Schmerzen echokardiographischer Nachweis eines zirkulären Perikardergusses von ca. 5 mm. Immunologisches Labor: C3 0,45 g/l (reduziert), C4 0,07 g/l (reduziert), ANA>1:640, anti-dsDNA>400 IU/ml. Zunächst kein Anhalt für renale Affektionen (Nierenfunktionseinschränkung, Proteinurie). Diagnose: Systemischer Lupus erythematodes ohne Hinweis für Nierenbeteiligung. Therapie und Verlauf. Initiale Therapie mit 3×250 mg Prednisolon, dann 1 mg/kg mit weiterer Reduktion, zudem MMF 2 g/d. Zunächst gutes Therapieansprechen mit Rückgang von Fieberschüben und Arthralgien, Besserung von Haarausfall und kardialen Beschwerden. NieZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts renretentionsparamter im Normbereich. Jedoch: De-novo-Proteinurie glomerulären Ursprungs mit initial 752 mg/d. Anti-dsDNA 192 IU/ml, Komplement normalisiert. September 2011: Zunahme der Proteinurie auf 1.152 mg/dl mit Hämaturie ohne Akanthozyten. Medikation zu diesem Zeitpunkt: Prednisolon 25 mg/d, MMF 3 g/d, Quensyl 200/400 mg. Entscheidung für erneuten moderaten Prednsisolonstoss mit 3×100 mg. Hernach Proteinurie persistent, somit Entscheidung zur Nierenbiopsie am 06.10.2011. Befund: Klasse-IV-Lupus-Nephropathie mit teils diffusextrakapillären Proliferationen. Erneut intensivierte Prednisolontherapie mit insgesamt 2,5 g über 3 d. Angesichts des progredienten renalen Verlaufes unter MMF-Therapie Beginn einer Belimumab (Benlysta®)Behandlung ab Tag 4. Bereits 2 Wochen später Rückgang der Proteinurie auf 200 mg/d, Sediment unauffällig. Aktuell stabil niedrige Proteinurie und normale Retentionsparameter unter MMF, Quensyl und Benlysta. Schlussfolgerung. Der geschilderte Fall macht deutlich, dass Patienten mit systemischem Lupus erythematodes auch unter leitliniengerechter MMF-Therapie eine schwere (proliferative) Lupus-Nephropathie entwickeln können. Möglicherweise wird die Substanz Belimumab das Arsenal therapeutischer Optionen zur Behandlung der schweren (Klasse III/IV) Lupus-Nephropathie zukünftig erweitern.
FA.19 Differenzialdiagnose für kindliche Hüftbeschwerden ‑ ein Fallbeispielbeschwerden A. Jäger1, H. Dinges1 1 Westpfalz-Klinikum, Abt. f. Orthopädie/Schwerpunkt Rheumaorthopädie, Kusel Einleitung. Hüftschmerzen im Kindesalter können sehr vielfältige Ursachen haben, daher sollte eine ausführliche Abklärung erfolgen. Die Diagnosesicherung erfolgt letztlich in diesem vorgestellten Fall durch die histopathologische Begutachtung des intraoperativ gewonnenen Gewebes. Methoden. Es wird das Fallbeispiel eines zweijährigen Mädchens dargestellt. Anamnestisch hat die Patientin seit 4 Wochen rezidivierende Hüftbeschwerden rechts mit auch vorübergehendem Hinken. Klinisch besteht eine Einschränkung der Hüftabduktion. Laborchemisch sind die Entzündungsparameter im Normbereich. Sonographisch zeigt sich ein unauffälliger Befund. Radiologisch besteht im MRT der Verdacht auf einen entzündlichen Herd im Ramus superior ossis pubis rechts mit partiellem Durchbrechen der kortikalen Grenzen. Die Arbeitsdiagnose ist somit eine Osteomyelitis. Es erfolgt die Operation mit PE, Ausräumung und Débridement. Ergebnisse. Intraoperativ ist makroskopisch kein typisches Bild einer Osteomyelitis vorhanden. Die histopathologische Begutachtung des Gewebes beschreibt eine Langerhans-Zell-Histiozytose. Eine weitere diagnostische Abklärung ergibt keinen Anhalt für einen weiteren Befall, so dass es sich in diesem Fall um eine monosystemische Form mit unilokulärem Befall eines Organsystems, des Knochens handelt. Die Therapie der Wahl ist die durchgeführte chirurgische Therapie. Die primäre Wundheilung ist regelrecht, und die Beschwerden sind postoperativ nicht mehr vorhanden. Schlussfolgerung. Jeder unklare Hüftschmerz im Kindesalter sollte abgeklärt werden. Die Entscheidung zur Operation war sowohl Diagnosesicherung als auch Therapie. Die Langerhans-Zell-Histiozytose hat eine jährliche Inzidenz von 0,4 (0,2–1,0) pro 100.000 Kinder unter 15 Jahren mit einem Altersgipfel in den ersten drei Lebensjahren. Die klinische Manifestation ist sehr variabel. Auch ein vorübergehendes Hinken kann ein Symptom dafür sein.
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FA.20 Vorstellungsgrund Arthralgie – simple Diagnosestellung? N. Stein1, H. Schulze-Koops1, C. Reindl1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München Eine 60-jährige Patientin stellt sich mit seit 2 Monaten bestehenden, belastungsabhängigen Schmerzen in der linken Hüfte vor. Seit 11 Jahren bestehen Gelenk- und Knochenschmerzen. Eine seit 10 Jahren bekannte Osteoporose wird aufgrund einer chronischen Hypophosphatämie mit Phosphat-Substitution und Alfacalcidol therapiert. Konkrete Hinweise auf eine rheumatische Genese der Beschwerden ergaben sich bisher nicht. In den beschwerdeführenden Sprunggelenken hatten sich in der Vergangenheit wiederholt MR-tomographisch Spongiosaödeme und Gelenkergüsse gezeigt, welche als nicht typisch für eine entzündlich-rheumatische Erkrankung bewertet wurden. Eine aktuelle MRT der Hüfte zeigt ein KM-aufnehmendes Spongiosaödem im Bereich des Os ileum bds. und im linken Schenkelhals mit Verdacht auf eine dort vorliegende osteoporotisch bedingte Insuffizienzfraktur. Szintigraphisch zeigen sich multiple hypermetabole Herde des Skelettsystems. Ein nahezu entsprechender szintigraphischer Befund lag bereits vor 9 Jahren vor, ein Tumorausschluss erfolgte. Unter Annahme multipler osteomalazischer Herde und multipler Insuffizienzfrakturen bei chronisch unzureichend substituierter Hypophosphatämie bei initialer Hyperphosphaturie erfolgt mit dem V. a. eine onkogene Osteomalazie eine DOTA-TOC-Szintigraphie. Es zeigen sich drei Herde mit Somatostatin-Rezeptorexpression. Die Probebiopsie des größten Herdes mit lokal destruierendem Wachstum im Bereich des Atlasbogens ergibt ein intraossäres Hämangioperizytom. Die endgültige operative Sanierung des mutmaßlichen Primarius ist noch ausstehend, der weitere klinische Verlauf bleibt daher abzuwarten. Das Hämangioperizytom ist der am häufigsten eine onkogene Osteomalazie auslösende Tumor [1]. Die Skelettmanifestation bei Phosphatstoffwechselstörung und die Lokalmanifestation des Tumors prägen die Klinik. Meist nur wenige sekretorische Zellen des Tumors sezernieren Fibroblast-Growth-Factor-23, welches eine gesteigerte renale Phosphatausscheidung auslöst. Mit einer kompletten Tumor-Resektion kann eine Normalisierung des Phosphatstoffwechsels und eine vollständige Remineralisierung der osteomalazischen Skelettläsionen erreicht werden. 1. Ziegler R (2002) Klinische Aspekte der Onkogenen Osteomalazie 9(1), 13–16
FA.21 Seltene Differenzialdiagnose eines Torticollis im Kindesalter A. Meyer-Bahlburg1, F. Dressler2, J. Weidemann3, A. Thon2 1 Medizinische Hochschule Hannover, Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Hannover, 2Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Kinderklinik, Hannover, 3Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover Wir stellen einen 3 Jahre alten Jungen vor mit plötzlich auftretenden starken Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule verbunden mit einer eingeschränkten Rotation und Reklination des Kopfes. Eine Ruhigstellung durch das Tragen einer Halskrause brachte keine Besserung der Beschwerden. Zur weiteren Diagnostik wurde eine MRT des Halses veranlasst. Diese zeigte entzündliche Kapselveränderungen im kleinen Wirbelgelenk HWK1/2 mit Nachweis eines Gelenkergusses und Kontrastmittelanreicherung der Synovia. Ein Knochenmarksödem war nicht nachweisbar. Die Laborparameter zeigten eine leicht erhöhte Blutkörperchensenkungs-Geschwindigkeit und mit 1:2560 erhöhte ANA-Titer. Eine antientzündliche Behandlung mit Naproxen führte zu einer deutlichen Besserung der Symptome. Im weiteren Verlauf erfolgte eine augenärztliche Untersuchung, wobei eine Uveitis beidseits diagnostiziert wurde. In der Zusammenschau der Befunde ergibt sich damit
die Diagnose einer oligoarthikulären juvenilen idiopathischen Arthritis unter dem Bild einer HWK1/2 Arthritis als Erstmanifestation. Weitere Gelenke sind bisher nicht betroffen. Eine isolierte Wirbelkörperarthritis als einzige Manifestation einer JIA ist äußerst ungewöhnlich, sollte aber als seltene Differenzialdiagnose bei einem Therapie-refraktären Torticollis in Betracht gezogen werden.
FA.22 Polyserositis, generalisierte Ödeme, Proteinurie, Petechien, Purpura, Anämie, ausgeprägte Thrombopenie, Lymphadenopathie, ANA+ = sytemischer Lupus erythematodes? M. Kern1, A. Dickhut2, D. Boro1, A. Schieweck-Güsmer1, C. Meyer zum Büschenfelde2, D. Braumann2, K. Ahmadi-Simab3 1 Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Abteilung für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg, 2Asklepios Klinik Altona, Abteilung für Hämatologie, internistische Onkologie und Palliativmedizin, Hamburg, 3Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Klinik für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg Vorgeschichte und Leitsymptome. Ein 57-jähriger Mann stellt sich mit AZ-Minderung, Inappetenz, progredienten Beinödemen mit diskreter Purpura der Unterschenkel, Belastungsdyspnoe und Gewichtszunahme von 14 kg innerhalb von 14 Tagen vor. Im körperlichen Untersuchungsstatus fällt ein abgeschwächtes Atemgeräusch, sowie Klopfschall beidseits basal, massive Unterschenkelödeme beidseits, Petechien und Purpura der Unterschenkel auf. Diagnostik. Labor: normochrome, normozytäre Anämie (Hb 9,8 g/dl), Thrombopenie (28/nl), Retikulozyten 0,088/pl, übrige Routineparameter incl y-Globuline bis auf GGT 106 U/l, Ges-EW 50 g/l, Albumin 29 g/l normwertig. Negativ/unauffällig waren: Autoimmunserologie bis auf ANA-Titer 1:80, Thrombozyten-Ak , Coombs-Test , Haptoglobin, C3/C4, Fibrinogen, ATIII, ADAMTS13-Aktivität, Parvovirus-, EBV-, CMV-, HSV-, HHV8-, HIV-, Hepatitis-Serologie, Fragmentozyten. U-Status: Erythrozyten 25/ul, EW 0,75 g/l, 24-h-Urin: Gesamteiweiß 1g/24h. Pleuraerguss: Transsudat, keine suspekten Zellen. Knochenmarkpunktion: leichte Hyperplasie, Linksverschiebung der Megakaryopoese, unspezifisch entzündliche Reaktion, kein Nachweis einer klonalen KM-Erkrankung. Die apparative Diagnostik blieb bis auf Pleura-, Perikarderguss, Aszites im CT-Thorax/Abdomen ohne wegweisenden Befund. Therapie und Verlauf. Unter der Arbeitshypothese ITP oder postinfektiöse Thrombozytopenie und in Rückbildung begriffenes nephrotisches Syndrom erfolgte die Einleitung einer Steroidtherapie (1 mg/ kgKG) und einer hochdosierten diuretischen Therapie. Hierunter blieben Ödeme/Thrombopenie idem/progredient, die Purpura war rückläufig. Unter der Annahme einer steroidrefraktären ITP erfolgte die Einleitung einer intravenösen Immunglobulintherapie, worunter ein anaphylaktischer Schock auftrat, so dass diese beendet werden musste. Bei nun erfolgter Umstellung auf Rituximab kam es bereits am Folgetag zu einem Rückgang von Ödemen/Pleuraerguss, einige Tage später zum Thrombozytenanstieg. Zwischenzeitlich entwickelten sich palpable cervikale Lymphknoten beidseits. Die LK-PE zeigte einen multizentrischen Morbus Castleman (MCD) vom hyalinen vaskulären Typ. Diagnose: MCD mit Thrombopenie, Anämie und Polyserositis bei autoimmun-getriggertem Capillary-leak-Syndrom. Nach dem 4. Bolus RTX sind anhaltend stabile Thrombozyten und Hb zu verzeichnen, Ödeme/ Ergüsse sind komplett rückgebildet, die Lymphknoten größenstabil. Schlussfolgerung. MCD kann mit Kollagenose-ähnlichen autoimmunologischen Phänomenen assoziiert sein und sollte bei therapierefraktären oder atypischen Verläufen differentialdiagnostisch abgeklärt werden. Rituximab ist eine effiziente Therapiestrategie sowohl bei HIV+ als auch HIV- MCD.
FA.23 Fieber, wandernde Arthralgien, „rotes Auge“, Entzündungsserologie nach Tonsillitis. Rheumatisches Fieber – oder doch nicht? A. Schieweck-Güsmer1, A. von Elling1, M. Kern1, J. Hummel2, T. Grundmann2, K. Ahmadi-Simab3 1 Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Abteilung für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg, 2Asklepios Klinik Altona, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische Chirurgie, Allergologie, Hamburg, 3Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Klinik für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg Vorgeschichte. Eine 25-jährige Patientin stellt sich mit extremer Abgeschlagenheit bei oben genannter Symptomatik vor. 4 Wochen vorher wurde eine Tonsillitis ambulant mit Ciprofloxacin behandelt, diese war seit 2 Wochen komplett abgeklungen. Diagnostik. Labor: CRP 223 mg/l, BSG 125 mm, normozytäre Anämie (Hb 8,5 g/dl), GGT 72 U/l, sonstige Routineparameter inkl. Urinsediment waren unauffällig, ebenso wie ASL-, Anti-DNAse-B-Titer, FACS, ANA /ENA, ANCA, RF, CCP, IL2-R, Komplement, breite Erregerserologie und apparative Diagnostik inkl. Whipple-PE. Ophthalmologisch wurde eine Keratokonjunktivitis beschrieben. Therapie und Verlauf. Initial erfolgte bei differentialdiagnostisch rheumatischem Fieber vs. Infekt die Einleitung einer Antibiotikatherapie ohne Effekt. Eine ausgedehnte Fokussuche blieb negativ, eine infektiöse oder paraneoplastische Genese als Ursache für die persistierende Entzündungsserologie konnte ausgeschlossen werden. Im Verlauf kam es zur Ausbildung eines zentral bedingten Drehschwindels und einer isolierten Hochtonschwerhörigkeit. Bei unauffälligem cMRT und Liquordiagnostik wurde HNO-ärztlicherseits die Diagnose eines CoganSyndroms gestellt. Der V. a. eine assoziierte Takayasu-Arteriitis konnte MR-angiographisch bei florider Aortitis des Aortenbogens, der supraaortalen Gefäßabgänge und der Aorta thoracia gesichert werden. Dies führte zur endgültigen Diagnose: Cogan-Syndrom (Keratokonjunktivitis, Hochtonschwerhörigkeit, Vertigo) mit Takayasu-Arteriitis. Unter Einleitung einer hochdosierten Steroidtherapie kam es zu einer raschen Verbesserung von Allgemeinbefinden, Vertigo und Hörstörung, sowie Normalisierung der Entzündungsparameter. Additiv wurde eine MTXTherapie begonnen. Hierunter besteht seit 1 Jahr klinisch und MR-morphologisch eine Remission. Schlussfolgerung. Das Cogan-Syndrom ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung zumeist junger Erwachsener mit den klinischen Kennzeichen einer interstitiellen Keratitis und vestibulocochleärer Dysfunktion, welches unbehandelt, oder bei zu spätem Therapiebeginn zumeist in beidseitiger Ertaubung mündet. In 10–20% der Fälle besteht eine Assoziation mit einer systemischen Vaskulitis. Pathogenetisch wird eine durch molekulare Mimikry (v. a. Reovirus III) getriggerte Autoimmunreaktion vermutet, was auch mit dem Verlauf bei unserer Patientin mit vorausgegangenem Atemwegsinfekt gut vereinbar wäre. Die Therapie besteht aus topischen und systemischen Steroiden und additiv steroidsparenden Immunsuppressiva in Abhängigkeit von der Erkrankungsaktivität.
FA.24 Arthralgien, Gewichtsverlust, Retinitis, akneiformes Exanthem und Ulzera der Mundschleimhaut: Morbus Behcet? S. Rudolph1, S. Garbe1, M. Kouba1, M. Zuber1, P. Hrdlicka1 1 Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie, Chemnitz Vorgeschichte. Eine 43-jährige Frau wurde aufgrund einer Panzytopenie nach Ausschluss einer hämatologischen Systemerkrankung durch den Onkologen unter dem Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung rheumatologisch vorgestellt.
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Abstracts Leitsymptome. Die Patientin klagte über einen Gewichtsverlust von 25 kg in 4 Monaten bei gutem Appetit und unverändertem Essverhalten, über Schmerzen in Knochen und Gelenken, über rasche Ermüdbarkeit und ein Raynaud-Syndrom. Bei der klinischen Untersuchung imponierten Mundschleimhautulzerationen und ein akneiformes Erythem über beiden Wangen. Diagnostik. Im Serum fielen eine polyklonale Gammopathie und niedrigtitrige c- und x-ANCA auf. Sonographisch wurde lediglich eine leichte Splenomegalie gesehen. In der Auflichtmikroskopie der Nagelfalzregion konnte ein buntes Bild pathologischer Kapillarveränderungen, die als Ausdruck einer unspezifischen Vaskulitis interpretiert wurden, dokumentiert werden. Ophthalmologisch wurde eine Retinitis diagnostiziert, so daß in Zusammenschau der Befunde ein Morbus Behçet vermutet wurde. Letztlich führte eine positive Serologie für HIV-1 zur Klärung des Krankheitsgeschehens. Die CD4-Zellzahl betrug 0,030 Gpt/l und die Viruslast 692.00 Kopien/ml. Somit konnte eine AIDS-Erkrankung mit hochgradiger CD4-Zellverminderung und HIV-Vaskulitis diagnostiziert werden. Der starke Gewichtsverlust war Ausdruck eines Wasting-Syndroms, wodurch ein Stadium C3 definiert ist. Therapie. Nach Erhalt des Resistogramms wurde mit einer hochaktiven antiretroviralen Therapie aus Emtricitabin, Tenovir disoproxil fumarat, Ritonavir und Darunavir begonnen. Weiterer Verlauf. Nach einem Monat betrug die Viruslast nur noch 4370 Kopien/ml, und die CD4-Zellzahl war auf 0,334 Gpt/l angestiegen. Der Fall demonstriert das Vorkommen einer sekundären systemischen Vaskulitis im Rahmen einer HIV-Erkrankung.
FA.25 Diffuse einseitige Armschwellung bei einer Patientin mit rheumatoider Arthritis S. Rudolph1, M. Kouba1, P. Hrdlicka1, M. Zuber1 1 Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie, Chemnitz Vorgeschichte. Eine 56-jährige Patientin mit rheumatoider Arthritis (RF+, MCV-AK+), welche seit 11 Jahren mit MTX behandelt wurde, stellte sich wegen einer seit einem halben Jahr bestehenden schmerzhaften Schwellung des linken Unterarmes vor. Leitsymptome. Bei der klinischen Untersuchung imponierte eine ödematöse Schwellung des linken Unterarmes mit Überwärmung und deutlicher Druckschmerzhaftigkeit. Diagnostik. Die BSG war auf 39 mm/h und das CRP auf 34,1 mg/l erhöht. Im Differentialblutbild fiel eine relative Granulozytose mit Lymphopenie auf. Im MRT zeigten sich eine ausgedehnte Infiltration mit Ödem und Hypervascularisation in der ventralen und tiefen Muskulatur des Unterarmes sowie ein Lymphödem im subkutanen Fettgewebe. Eine Probeentnahme aus dem geschwollenen Unterarm ergab histologisch ein polymorphzelliges lymphoides Infiltrat mit Überwiegen unreifer B-Zellen. Die Gewebeprobe eines etwa 3,5 cm durchmessenden, in toto exzidierten Lymphknotens der linken Axilla zeigte eine leicht aufgehobene Lymphknotenarchitektur mit einem polymorphzelligen Infiltrat zwischen den Follikeln und deutlich vermehrt Blasten, eine Leichtkettenrestriktion fehlte. Die Kriterien eines malignen B-Zell-Lyphoms waren nicht erfüllt. Es wurde die Diagnose einer Methotrexatassoziierten polymorphen Lymphoproliferation gestellt. Therapie. Die Therapie mit Methotrexat wurde beendet und eine BZell-Depletion mit Rituximab eingeleitet. Zusätzlich wurde eine Behandlung mit Leflunomid begonnen. Weiterer Verlauf. Unter der geänderten Therapie war die Unterarmschwellung vollständig regredient, und es konnte eine Remission der rheumatoiden Arthritis erzielt werden. Der Fall demonstriert, dass eine Behandlung mit Methotrexat zu der sehr seltenen Nebenwirkung einer MTX-assoziierten Lymphoproliferation führen kann, welche nach Absetzen von Methotrexat reversibel ist.
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FA.26 Hüftgelenksbeschwerden bei einem 13-jährigen Mädchen P. Lankisch1, A. Hönscheid1, J. Schaper2, N. Morali-Karzei1, A. Borkhardt1, H. Laws1 1 Universitätsklinikum Düsseldorf, Zentrum für Kinder – und Jugendmedizin, Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie, Düsseldorf, 2Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf Hintergrund. 13-jährige Patientin mit Schmerzen in beiden Hüftgelenken und humpelndem Gangbild seit zwei Jahren. Im Alter von 11 Jahren erlitt die Patientin nach einem Bagatelltrauma eine Oberschenkelhalsfraktur. Die Untersuchung des Knochenstoffwechsels blieb unauffällig. Bei allen drei Brüdern der Patientin besteht eine Coxarthrose, bei der Mutter ist bereits die 2. Revision von Hüftendoprothesen beidseits erfolgt, außerdem besteht eine hörgerätversorgte Schwerhörigkeit. Vorstellung in der Kinderrheumatologie mit Verdacht auf Juvenile idiopathische Arthritis. Leitsymptome bei Krankheitsmanifestation: Humpelndes Gangbild, Schmerzen bei Innenrotation der Hüftgelenke beidseits, deutliche Einschränkung im Bereich der Beweglichkeit beidseits, Rippenbuckel links, Länge 97. Perzentile, auffällig lange Extremitäten. Diagnostik. Röntgen Hüfte: Ungewöhnlich fortgeschrittene Coxarthrose beidseits. Röntgen Füße: Hochgradige Brachymetatarsie Digitus 4 sowie morphologisch auffällige Grundphalangen Digitus 2 bis 4 beider Füße. Röntgen BWS/LWS: Verstärkte Kyphosierung der BWS, leicht ventrale Höhenminderung der unteren Brustwirbelkörper. Hörtest unauffällig. Die Sequenzierung des COL2A1 Gens zeigt einen Austausch von C–T im Exon 11 des COL2A1-Gens bei Patientin und Mutter in heterozygoter Form. Bei der symptomfreien Großmutter der Patientin ist die Mutation nicht nachweisbar. Schlussfolgerung. Diese Familie ist das fünfte Beispiel einer Mutation im Procollagen-Typ-II-Gen, welche sich zu einem immer klarer erkennbarem Phänotyp entwickelt, einhergehend mit juveniler Coxarthrose, Hochwuchs, auffällig langen Extremitäten, kurzen Metatarsalia, Schmorl Knötchen (fehlend bei unserer Patientin), Kyphoskoliose und abgeflachten Wirbelkörpern. Die Mutation wird autosomal dominant vererbt. Der Hörverlust scheint ein weiteres Symptom des Syndroms zu sein. Weitere assoziierte Fehlbildungen sind nicht bekannt. Die Therapie ist symptomatisch.
FA.27 Eine seltene Ursache sklerodermiformer Hautveränderungen J. Roider1, F. Gamarra2, R. Huber2, F. Berger3, A. Rascu4, H. Schulze-Koops1, C. Dechant1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 2Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Pneumologie, München, 3 Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München, 4Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg, Hämato-Onkologie, Nürnberg Vorgeschichte. Eine 63-jährige Patienten stellte sich mit in den letzten 16 Monaten progredienten sklerodermiformen Hautveränderungen vor, die vor allem an den unteren Extremitäten zu dermatogenen Kontrakturen und sekundären Lividfärbungen der Zehen geführt hatten. Eine Raynaud-Symptomatik war nicht aufgefallen. An relevanten Begleiterkrankungen bestand bei der Patientin eine COPD im Stadium GOLD IV mit sekundärem pulmonal-arteriellen Hypertonus bei langjährigem Nikotinabusus, sowie eine chronische Niereninsuffizienz im Stadium III. Leitsymptome bei Krankheitsmanifestation. Sklerodermiforme Hautveränderungen, Dyspnoe.
Diagnostik. Die kollagenoseassoziierten Autoantikörper (ANA, Scl70-Ak, Centromer-Ak, PmScl-Ak) waren negativ, auch die Nagelfalzkapillarmikroskopie war unauffällig. Eine Hautbiopsie hatte vermehrte Kollagenablagerungen ohne Eosinophileninfiltrate, passend zu einer Pseudosklerodermie, gezeigt. Bei der weiteren differenzialdiagnostischen Aufarbeitung der möglichen Ursachen einer Pseudosklerodermie konnte ein wenig differenziertes, fokal gering verhornendes Plattenepithelkarzinom im Segment 6 der rechten Lunge im Stadium cT2 cN0-1 cM0 mittels Bildgebung (CT, PET) und Bronchoskopie (inklusive Tumorbiopsie) nachgewiesen werden. Therapie. Bei COPD-bedingter funktioneller Inoperabilität wurde eine Radiochemotherapie begonnen. Weiterer Verlauf. Im Verlauf der folgenden Monate kam es zu einer deutlichen Regredienz der sklerodermiformen Hautveränderungen, so dass bei der Patientin von einer paraneoplastisch bedingten Pseudosklerodermie auszugehen ist.
FA.28 Harnabflussstörung und Lungenrundherde bei einem 71-jährigen Patienten F. Kunz1, P. Karänke1, H. Greeß2, S. Szikszai3, B. Hellmich1 1 Kreiskliniken Esslingen, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen, Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Rheumatologie und Intensivmedizin, Klinik Plochingen, Plochingen, 2Kreiskliniken Esslingen, Adademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen, Klinik für Diagnostische Radiologie, Ruit, Ruit, 3Kreiskliniken Esslingen, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen, Klinik für Nuklearmedizin, Ruit, Ruit Wir berichten über einen 71-jährigen Patienten der sich im Frühjahr 2012 zur Abklärung einer, seit 2008 bekannten, chronischen Harnabflussstörung vorstellte. Im Jahr 2009 fiel radiologisch erstmals ein raumfordernder Prozess im rechten Lungenoberlappen auf, welcher operativ reseziert wurde. Die histopathologische Untersuchung des OP-Präparats ergab den Befund eines hyalinen Granuloms. Im Jahr 2010 fand sich ein Rundherd im linken Lungenoberlappen, welcher erneut reseziert wurde und histopathologisch ebenfalls den Befund eines hyalinen Granuloms ergab. Aktuell zeigt sich in der MRT sowie in der PET-CT ein ausgedehnter retroperitonealer kontrastmittel- bzw. glukoseaufnehmender Prozess als Hinweis auf eine aktive retroperitoneale Fibrose (RPF). Eine pulmonale Raumforderung war aktuell nicht mehr nachweisbar. Wir leiteten daraufhin eine Therapie mit Azathioprin und Prednisolon ein. Die Diagnose einer RPF war auswärtig erstmals im Jahr 2008 mittels CT gestellt worden, nachdem ein Harnstau aufgefallen war. Eine daraufhin durchgeführte Glukokortikoidtherapie über 6 Monate blieb ohne klinisch messbaren Erfolg, so dass der Patient bis zuletzt halbjährlich mit neuen Harnleiterschienen beidseits versorgt wird. In einer systematischen Literatursuche konnten insgesamt 4 weitere Fälle hyaliner pulmonaler Granulome bei RPF, gefunden werden, so dass die simultane Manifestation zweier seltener aber histopathologischer ähnlicher Krankheitsbilder möglicherweise einem eigenständigen autoimmunologischen Phänomen zugeordnet werden kann. Bei Patienten mit RPF und pulmonalen Rundherden sollte daher auch an die Möglichkeit einer Manifestation hyaliner Granulome im Rahmen der Grunderkrankung gedacht werden, da diese immunsuppressiv behandelbar sind.
FA.29 Wenig Tränen, viel Urin – kann das Rheuma sein? W. Seidel1, S. Lang1 1 Klinikum St. Georg gGmbH, Med. Klinik West, FB Rheumatologie, Leipzig Hintergrund. Wir berichten über eine 45jährige Patientin, die zunächst wegen rezidivierender Fieberschübe, Arthralgien und Myalgien behandelt worden war. Im Verlauf traten eine Hashimoto-Thyreoiditis, eine Niereninsuffizienz und ein Diabetes insipidus hinzu. Mit Prednisolongaben von ca. 10 mg täglich bestand eine Linderung der Symptomatik. Fallbericht. Die Patientin wurde im Juni 2004 wegen eines Histiozytoms im linken Acetabulum operativ versorgt (Spongiosaauffüllung). Ein Jahr später beklagte die Patientin Gewichtsverlust und subfebrile Temperaturen. Laborchemisch fiel eine Proteinurie auf, zusätzlich wurde eine Hashimoto-Thyreoiditis diagnostiziert. Im Oktober 2005 wurde erstmals der Verdacht auf eine undifferenzierte Kollagenose bzw. ein Sjögren-Syndrom geäußert. Ro- und La-Antikörper waren positiv, es bestand eine Hypergammaglobulinämie. Unter Prednisolon kam es zur Beschwerdelinderung. In der Nierenbiopsie wurden im Tubulointerstitium der Rinde lymphoide Zellen, wenige eosinophile Granulozyten und im Markanteil ein mäßig dichtes lymphoides Infiltrat beschrieben. Die Therapie wurde mit MMF und später Anakinra fortgeführt. Anfang 2010 klagte die Patientin über Polyurie, Polydipsie, Nykturie und eine deutliche Gewichtsabnahme. Ursächlich hierfür fand sich ein Diabetes insipidus, wobei in einem MRT von Ende 2011 eine zunehmende Atrophie der Hypophyse beschrieben wurde. Schlussfolgerung. Die Befunde (Histiozytom, renale lymphozytäre Infiltrationen, Diabetes insipidus mit Atrophie der Hypophyse und damit Verdacht auf Hypophysitis) lassen sich mit einem extraglandulären Sjögren-Syndrom mit periepithelialer Beteiligung vereinbaren. In der Literatur finden sich hierfür mehrere Fallberichte. Wir entschlossen uns zur Therapie mit Cyclophosphamid zum Erhalt der Nierenfunktion.
FA.30 Viral induzierte Polyarteriitis nodosa der Cervix uteri und des Endometriums im Rahmen einer HSV-2-Primärinfektion mit Disseminierung beim SLE S. Stanglow1, M. Zänker1 1 Immanuel Klinikum, Herzzentrum Brandenburg, Abt. f. Innere Medizin, FB Gastroenterologie, Nephrologie, Rheumatologie, Bernau Hintergrund. Vaskulitiden der inneren weiblichen Organe sind selten und meist als isolierte Organmanifestation beschrieben. Sekundäre Vaskulitiden können durch Viren verursacht werden. Dabei werden direkte virale und indirekte immunologische Schädigungen diskutiert. Zur HSV induzierten Vaskulitis beim SLE existieren wenige Fallberichte. Methoden. Wir berichten den Fall einer 26-jährigen immunsuppremierten SLE-Patientin mit Fieber, Ekzema herpeticatum sowie histologisch gesicherter Polyarteriitis nodosa der Zervix uteri und des Endometriums mit Nachweis einer akuten HSV-Typ-2-Infektion. Die gynäkologische Abklärung erfolgte bei vaginalen Flour und dem radiologischen Verdacht auf das Vorliegen eines Zervix-Karzinoms mit LK-Metasierung. Eine SLE-Aktivität mit systemischer Vaskulitis wurde umfassend ausgeschlossen. Ergebnisse. Klinisch fanden sich Herpesbläschen, Fieber bis 39°, eine Leukopenie (2,7 GPT/L) und vaginaler Flour. Die histologische Aufarbeitung des Zervix- und Korpusabradates ergab den Nachweis einer Polyarteriitis nodosa der Zervix uteri mit hämorrhagisch nekrotisierender und ulzerierender Zervizitis sowie Endometritis bei molekulargenetischen Nachweis einer HSV-Typ-II-Infektion mit hoher Viruslast und serologisch Nachweis von HSV- IgM und -IgG. Die Therapie mit Aciclovir (3×10 mg/kg iv über 10 d), intravenösen Immunglobulingen Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts (IVIG) (Privigen 0,4 g/kg i.v. über 5 d) unter Azathioprinpause und Low-dose-Prednisolon führte zu einer dramatischen klinischen und radiologischen Verbesserung. Diskussion. Der seltene Vaskulitisnachweis der inneren weiblichen Genitale ohne Vorliegen einer SLE-Aktivität sprechen für die HSVTyp-2-induzierte Vaskulitis. Eine virale Disseminierung ist unter Immunsuppression wahrscheinlich. Schlussfolgerung. In seltenen Fällen kann eine HSV-2-Infektion eine schwere Vaskulitis der inneren weiblichen Organe induzieren und muss von einer Vaskulitismanifestation durch den SLE differenziert werden. Neben der antiviralen Therapie ist die Behandlung mit IVIG eine erfolgversprechende Therapieoption.
Kinderrheumatologie KR.01 Update of the juvenile systemic sclerosis inception cohort (www. juvenile-scleroderma.com) I. Foeldvari1, T. Avcin2, K. Minden3, C. Len4, L. Mouthon5, J. Brunner6, J. Uziel7, C. Ehlers1 1 Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Hamburger Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Hamburg, 2University Childrens Hospital, Pediatric Rheumatology, Ljubljana, Slovenia, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, 4University Childrens Hospital, Pediatric Rheumatology, Sao Paolo, Brazilien, 5Rheumatology, Paris, France, 6Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Abt. für Allgemeine Pädiatrie, Innsbruck, Österreich, 7University Children‘s Hospital, Pediatric Rheumatology, Karfa Saba, Israel Background. Juvenile systemic sclerosis (jSSc) is a rare autoimmune disease. Currently just retrospective data exist regarding organ involvement, and evolvement of the disease, without a standardized assessment of the organ involvement. Our project is the first projects, where prospectively and with standardized assessment data of early jSSc patients, beginning in the first 24 months of disease duration, are collected. Methods. Using the proposed standardized patient assessment protocol, data of early jSSc patients are prospectively assessed. Data collection is based on the presented protocol on the homepage. All participating centres approved the protocol over the own IRB. The assent and consent form had to be translated in several languages. Results. Up till now 42 centres from 20 countries applied worldwide to participate on the project. The assent and consent forms were translated into German, Spanish, Portuguese and Ivrit. Up till now 10 patients were enrolled, 1 is followed for 12, two for 6 months, all others were just recently recruited. Nine of the ten patients were female. The mean age at the onset of the non-Raynaud symptoms were 13.2 years. Three patients had overlap features. Seven of the 10 have diffuse subtype, one of the three patients with overlap features has diffuse subtype. The mean modified Rodnan Skin Score was 13.5 (range, 2 to 24). Nine were ANA positive, and six of them were anti-Scl 70 positive. None of them was anti-centromere positive. All patient have Raynaud’s, 6 of them have capillary changes and 4 of them already ulcerations. Three of them have decreased DLCO with abnormal HRCT findings. One of the ten has renal involvement associated with hypertension. Five of them have gastrointestinal involvement, and 4 of them oesophageal involvement. Nine of ten have musculoskeletal involvement, 8 of them with joint contractures. Conclusion. We present the data on the first ten prospectively assessed patients with jSSc. The current recruitment data confirms the previous observations from retrospective data collection, but we are only at the beginning of this project and hope to recruit up to 50 patients and follow them prospectively over the next 2 to 4 years at least.
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KR.02 Adalimumab zur Behandlung juveniler Uveitis A. Skrabl-Baumgartner1, J. Wagner2, J. Jahnel1, B. Langner-Wegscheider2 1 Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Graz, Österreich, 2Universitätsklinik für Augenheilkunde Graz, Augenheilkunde, Graz, Österreich Hintergrund. Nichtinfektiöse chronische Uveitiden haben ein hohes Komplikationsrisiko bis hin zur Erblindung. Neben dem Einsatz von Steroiden und Immunsuppressiva wurden in den letzten Jahren auch Anti-TNF-α-Therapien eingesetzt. Während für Etanercept keine Wirksamkeit gezeigt werden konnte, gibt es positive Berichte über den Einsatz von Adalimumab. Erfahrungsbericht aus unserem Zentrum. Patienten und Methoden. 13 Patienten im Alter von 4–22 Jahren wurden über einen Beobachtungszeitraum von 12 Monaten analysiert. 10 Patienten hatten eine juvenile idiopathische Arthritis, 3 Patienten waren ohne zugrundeliegende Erkrankung. 6 Patienten hatte eine bilaterale, 7 Patienten eine unilaterale Uveitis. Alle Patienten waren mit Steroiden und zumindest einem Immunsuppressivum vorbehandelt und TNF-α-Blocker-naiv. Alle Patienten erhielten Adalimumab in der Standarddosierung (24 mg/m2 KO 2-wöchentlich) wegen visusbedrohender Uveitis. Ergebnisse. Von den initial 19 betroffenen Augen sprachen 17 auf die Therapie an. 14 Augen waren nach einem Monat, 1 weiteres nach 3 Monaten und 2 weitere nach 6 Monaten reizfrei. Zwei Augen hatten im weiteren Verlauf einen Relaps, sprachen aber erneut auf die Therapie an und gingen in Remission. Bei 2 Augen kam es nach 3 Monaten zu keinerlei Besserung, weshalb die Therapie beendet wurde. Eine Verschlechterung im Vergleich zum Ausgangsbefund war bei keinem Patienten aufgetreten. Medikamentös verursachte Nebenwirkungen traten bei einem Patienten in Form einer allergischen Lokalreaktion auf und führte wegen fehlendem Ansprechens zum Abbruch der Behandlung. Schlussfolgerung. Von 13 beobachteten Patienten haben 12 von der Behandlung mit Adalimumab profitiert. Es zeigt sich ein rasches therapeutisches Ansprechen bei guter Verträglichkeit. Damit unterstützt unsere Beobachtung andere Untersuchungsergebnisse, welche die Off-label-Behandlung mit Adalimumab für geeignet zur Behandlung schwerer standardtherapierefraktärer juveniler Autoimmunuveitiden erscheinen lassen.
KR.03 Klinischer und magnetresonanztomographischer Verlauf der Halswirbelsäulenbeteiligung bei der juvenilen idiopathischen Arthritis A. Hospach1, J. Maier1, A. Patel1, P. Müller-Abt2, T. von Kalle2, G. Horneff3 1 Olgahospital, Pädiatrische Rheumatologie, Stuttgart, 2Olgahospital, Pädiatrische Radiologie, Stuttgart, 3Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin Einleitung. Zur Beteiligung der Halswirbelsäule (HWS) im Rahmen einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) existieren bislang wenige Daten. Insbesondere fehlen klinisch-magnetresonanztomographische Verlaufsuntersuchungen. Methode. Patienten mit magnetresonanztomographisch nachgewiesener HWS Arthritis wurden klinisch und bildgebend nachverfolgt. Die klinischen Kriterien für eine HWS-Arthritis waren entweder Schmerzen, Bewegungsasymmetrie oder Einschränkung der Rotation auf weniger als 90 Grad, der Extension und Flexion auf weniger als 45 Grad. Ergebnisse. Es wurden 13 Patienten identifiziert (6 m, 7 w). Die JIAKategorien verteilten sich wie folgt: „extended“ Oligoarthritis (4), seronegative Polyarthritis (4), Psoriasisarthritis (2), systemische Arthritis (1), „unklassifizierbare“ Arthritis in Form einer isolierten HWS-Beteiligung (2). Das mediane Alter betrug 5 Jahre bei Diagnosestellung der JIA und 8,5 Jahre bei Diagnosestellung der HWS-Arthritis. Initial klagten 5 Patienten (38%) über spontanen Schmerz, einen Torticollis wiesen
Tab. 13 MRT-Befunde: Strukturelle Veränderungen der HWS Lokalisation
Initial (10 Stellen) 7/13 Patienten
Follow-up (14 Stellen) 8/13 Patienten
Atlantoaxiale Subluxation Atlantooccipitale Subluxation Ankylose Usur Densdeviation Basiläre Impression
5
2
1
2
1 (C2/3) 1 1 1
3 (2×C2/3, 1×C4–7) 3 3 2
4 (31%), eine Funktionseinschränkung 12 (92%) und eine extraaxiale Arthritis 11 (85%) auf. 12 (92%) der Patienten wurden mit Biologika behandelt davon 11 mit Etanercept, 5 mit Adalimumab und 2 mit Abatacept; bei 5 Patienten wurden 2 Biologika und bei 2 Patienten 3 Biologika sequentiell eingesetzt. Nach einer medianen Therapiedauer von 2,5 Jahren klagte kein Patient mehr über spontane Schmerzen, ein Torticollis war noch bei 2 Patienten (13%) zu sehen, allerdings hatten 9 Patienten (69%) noch eine Einschränkung der HWS; eine extraaxiale Arthritis wiesen noch 2 (31%) auf Die MRT dokumentierten strukturellen Veränderungen nahmen im Verlauf allerdings von insgesamt 10 Stellen bei 7 Patienten auf 14 Stellen bei 8 Patienten zu (. Tab. 13). Schlussfolgerung. Die HWS-Beteiligung bei der JIA ist prognostisch eher schlecht einzustufen und erfordert eine intensive Therapie. Trotz dramatischer Symptomreduktion konnte auch mit intensiver Antiinflammation keine Protektion gegenüber strukturellen Schäden erreicht werden. Zukünftige Arbeiten müssen auch die HWS-Manifestationen fokussieren.
KR.04 Pyomyositis mit begleitender Synchondritis ischiopubica als seltene Ursache für Hüftschmerzen im Kindesalter A. Schnabel1, N. Bruck1, R. Berner1 1 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dresden Ziel. Hüftschmerzen im Kindesalter können eine diagnostische Herausforderung selbst für den erfahrenen Kliniker darstellen, da unterschiedlichste Erkrankungen als Ursache in Betracht kommen. Bei den nicht traumatisch bedingten Ursachen sollten entsprechend Anamnese, Klinik und Labor septische bzw. pyogene Infektionen in die differenzialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden. Wir berichten über zwei Patienten mit Pyomyositis und begleitender Synchondritis ischiopubica durch Staphylococcus aureus bzw. Streptococcus pyogenes mit Abszedierung bzw. septischem Schock. Methoden. Fallbericht. Ergebnisse. Patient 1: Ein 9-jähriges Mädchen stellte sich mit Bewegungseinschränkung der linken Hüfte sowie Fieber bei vorausgegangener Gastroenteritis vor. Paraklinisch zeigten sich erhöhte Entzündungszeichen (CRP 57 mg/l, BSG 60 mm) bei sonographisch geringem Hüftgelenkerguss. MR-tomographisch stellte sich eine Pyomyositis des Musculus obturatorius externus mit begleitender Synchondritis ischiopubica links sowie Osteomyelitis des Ramus inferior des Os pubis und Abszedierung dar. Bei der Punktion der Abszesshöhle wurde Staphylococcus aureus nachgewiesen. Die antibiotische Therapie erfolgte über insgesamt 4 Wochen davon 14 Tage mit Cefuroxim und Clindamycin i.v. sowie nachfolgend Clindamycin per os für 14 Tage – mit Restitutio ad integrum. Patient 2: Ein 5-jähriger Junge wurde auf die pädiätrische Intensivstation mit dem Vollbild eines septischen Schocks bei Fieber, Bauchschmerzen, Exanthem und Gehverweigerung seit dem
Vortag aufgenommen. Zunächst war bei DIC und arterieller Hypotonie eine Kreislaufstabilisierung erforderlich. Klinisch imponierte eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung im rechten Hüftgelenk, wobei sich im MRT eine Pyomyositis und Synchondritis ischiopubica rechts sowie Osteomyelitis zeigte. Bei Nachweis von Streptococcus pyogenes in der Blutkultur und angesichts des septischen Schocks ist in der Zusammenschau von einem „toxic shock-like syndrome“ auszugehen. Die Therapie erfolgte mit Penicillin G und Clindamycin i.v. über 12 Tage. Schlussfolgerung. Die Pyomyositis mit begleitender Synchondritis ischiopubica und Osteomyelitis stellt im Kindesalter eine seltene, aber wichtige Differenzialdiagnose von akuten Hüftschmerzen dar. Aufgrund möglicher Komplikationen wie Abszedierung und Sepsis ist die frühzeitige Diagnosestellung und kalkulierte antibiotische Therapie essentiell. Als ���������������������������������������������������������� diagnostischer Standard empfiehlt sich die Magnetresonanztomographie.
KR.05 IgA-mediated, chronic ulcerative, leukocytoclastic dermatitis treated successfully with Dapsone after eight years of burden G. Dückers1, M. Frosch2, C. Assaf3, H. Wiggermann4, D. Schneider5, T. Niehues1 1 HELIOS Kliniken Krefeld, Krefeld, 2Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität, Allgemeine Pädiatrie-Pädiatrische Rheumatologie, Münster, 3HELIOS Kliniken Krefeld, Klinik für Dermatologie, Krefeld, 4 Praxis für Kinder- und Jugendmedizin, Schwerte, 5Klinikum Dortmund, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dortmund An 11-year-old Iranian girl, of healthy parents suffered from chronic exanthema, ulcerative dermatitis (lower limbs) and arthralgia (wrists and ankles) for 8 years of life. Clinical observation: no fever, no arthritis, no signs of polyserositis or hepatosplenomegaly; Laboratory: normal values (full blood count, CRP, complement (C3, C4), no autoantibodies (ANA, ANCA, anti-ds-DNA), no cryoglobulins, zinc, IgG, IgM). Abnormal findings: excessive IgA in serum, elevation of ESR and MRP8/ 14. Skin biopsy showed leukocytoclastic infiltrates in subcutaneous fatty tissue. Immunohistochemistry detected IgA deposits in tip of pappillas and upper corium. Multimodal therapeutic approaches (Cortisone, Methotrexate, Azathioprin, Colchizine, Immunoglobulins) remained without success. In cases of chronic Purpura Schoenlein Hennoch therapeutic efficacy of Dapsone (Evans et al. Arch Child Dis, 2004; Papandreou T et al. Eur J Dermatology, 2010) and its inhibitory effect on activity of neutrophils has been reported (Thuong-Nguyen V et al., J Invest Dermatol, 1993). With the administration of Dapsone symptoms resolved within days and remain under control for >4 months now (. Fig. 6–8). Antiinflammatory potency of antiinfectve therapy is illustrated. The mechanism remains to be fully illucidated.
KR.06 Use of Etanercept in the treatment of juvenile dermatomyositis: case reports A. Raab1, K. Minden2, T. Kallinich3 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumo-/immunologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Otto Heubner Centrum für Kinder- und Jugendmedizin, Berlin 1
Background. Juvenile Dermatomyositis (JDM) is the most common pediatric inflammatory myopathy. Tumor necrosis factor (TNF)-α plays a major role in pathogenesis of JDM [1][2]. Data for treatment with TNF-α blockers in JDM are heterogeneous and preliminary. The initial treatments of choice are glucocorticoids and Methotrexat. For many
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Abstracts
Fig. 6 8 Acute scin manifestation at onset with generalized pupura
patients this treatment is not sufficiently, better treatment options are needed. Objective. to assess the efficacy and safety of etanercept, a recombinat human soluble fusion protein of TNF-α type II receptor and IgG1, in patients with JDM and lack of efficacy of the conventional therapy . Methods. Three patients with active JDM were studied, diagnosed according to the criteria of Peter and Bohan. Disease progression was assessed by the Disease Activity score (DAS). Two of the patients had symptoms of polyarthritis. All of them were already treated with methylprednisone pulse therapy, intravenous immunglobulin infusion, oral glucucorticoid therapy, Methotrexat and Hydroxychloroquin. One of the patients was additional treated with Ciclosporin A. Because of lack of response to this therapy, etanercept was given subcutaneously once a week for at least nine month. Results. In the combination with methylprednisone pulse therapy, intravenous immunglobulin infusion, oral glucucorticoid therapy, Methotrexat and Hydroxychloroquin all patients experienced a remarkable improvement of DAS. Two of the patients achieved clinical remission. Conclusion. In our cases of severely affected patients etanercept was safe and well tolerated. We observed no flare of myositis or rash and spared steroid intake. Further investigations of TNF-alpha-blocking agents as a treatment options in otherwise therapy-resistent patients with JDM are necessary. 1. De PB, Creus KK, and De Bleecker JL (15.08.2011) The tumor necrosis factor superfamily of cytokines in the inflammatory myopathies: potential targets for therapy. Clin Dev Immunol 2012:369432 2. Fedczyna TO, Lutz J, and Pachman LM (01.05.2001), Expression of TNFalpha by muscle fibers in biopsies from children with untreated juvenile dermatomyositis: association with the TNFalpha-308A allele. Clin Immunol 100:236–239
KR.07 Rezidivierende Parotitiden: Leitsymptom eines primären SjögrenSyndroms im Kindesalter mit therapeutischer Implikation
Fig. 7 8 Chronic ulcerative Dermatitis before the intiation of Dapsone
Fig. 8 8 Five weeks after the initiation of Dapsone
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S. Mrusek1, T. Wiech2, A. Csanadi3, U. Salzer4, A. Janda4, P. Henneke5, M. Hufnagel5 1 Nordwestdeutsches Rheumazentrum, St. Josef-Stift, Abt. Kinder- und Jugendrheumatologie, Sendenhorst, 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Pathologie, Hamburg-Eppendorf, 3Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Pathologie, Freiburg i. Br., 4Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Chronische Immundefizienz (CCI), Freiburg i. Br., 5 Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Freiburg i. Br. Einleitung. Das primäre Sjögren-Syndrom stellt eine seltene Differenzialdiagnose rezidivierender Parotitiden im Kindesalter dar. Die Therapie ist symptomatisch. Kortikosteroide werden bei ausgeprägten Beschwerden, eine immunmodulatorische Therapie mit Hydroxychloroquin laut Literatur im Kindesalter nur nach strenger Indikationsstellung eingesetzt. Fallbericht. Ein 13-jähriges Mädchen wurde mit rezidivierenden Parotitiden seit dem 9. Lebensjahr, zunehmender Mundtrockenheit und Kariesanfälligkeit vorgestellt. Deutlich erhöhte ANA-Titer (1:4000) mit Nachweis von anti-SS-A- und anti-SS-B-Antikörpern und eine positive Sialographie bei unauffälliger Ausschlussdiagnostik führten zur Diagnose eines primären Sjögren-Syndroms. Weitere Klassifikationskriterien wurden erfüllt (grenzwertiger Schirmer-Test, positive Histopathologie). In der Speicheldrüsenbiopsie fanden sich neben herdförmigen T-Zellinfiltraten ausgedehnte CD38-positive Plasmazellinfiltrate, im peripheren Blut erhöhte transitionale B-Zellen. Da eine B-Zell-Aktivierung für ein Sjögren-Syndrom charakteristisch ist und gezeigt wurde, dass Hydroxychloroquin den B-Zell-aktivierenden Faktor (BAFF) in Speichel und Serum von Erwachsenen vermindert und den Speichelfluss erhöht, wurde eine Hydroxychloroquin-Therapie begonnen. In unserem Fall war der BAFF-Serumspiegel bei Diagnosestellung nur
leicht erhöht, so dass der Parameter nicht sicher zum Monitoring der Therapie verwendet werden kann. Unter aktuell 9 Monaten Hydroxychloroquin ist es zu einer Abnahme der Parotitis-Häufigkeit und -Ausprägung gekommen. Schlussfolgerung. Wir halten eine immunmodulatorische Therapie mit Hydroxychloroquin bei primärem Sjögren-Syndrom im Kindes-/ Jugendalter für gerechtfertigt. Durch einen frühzeitigen Einsatz kann möglicherweise Einfluss auf die chronisch-progrediente Entzündung genommen und ein Untergang von Speicheldrüsenzellen verhindert werden. Da Fälle mit Hypergammaglobulinämie, RF-, anti-SS-A- und anti-SS-B-Positivität (auf unsere Patientin zutreffend) mit einem systemischen Verlauf assoziiert sind, erhoffen wir eine Reduktion der Schubhäufigkeit, einen Schutz vor weiteren Organmanifestationen (u. a. Arthritis, Nephritis, Vaskulitis, Zytopenie) und das Verhindern eines Progresses zu einem SLE.
KR.08 Prospektive Datenbank für pädiatrische Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom des muskuloskeletalen Systems N. Jäger1, E. Schnöbel-Müller1, E. Wollesen1, J. Haas1, B. Hügle1 1 Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen Hintergrund. Chronische Schmerzen bei Kindern führen zu erheblichem Leiden und funktioneller Einschränkung im Alltag, was sich langfristig negativ auf Schulerfolg und Lebensqualität auswirkt. Chronische Schmerzsyndrome treten bei Kindern und Jugendlichen in Ländern der ersten Welt mit zunehmender Häufigkeit auf. Kinder und Jugendliche mit rheumatischen Erkrankungen, aber auch Patienten ohne nennenswerte Vorerkrankungen des muskuloskelettalen Systems können eine chronische Schmerzstörung entwickeln. Die aktuell effektivste Behandlung ist eine multimodale Schmerztherapie. Ziel. Beschreibung einer Kohorte von Kindern und Jugendlichen mit muskuloskelettalen Schmerzstörungen, die an einem einzelnen Behandlungszentrum (Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendrheumatologie, Schmerzstation) behandelt wurden. Methoden. Von Dezember 2007 bis November 2010 wurden konsekutive Patienten, die sich zur stationären, multimodalen Schmerztherapie im Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie vorstellten, in eine prospektive Datenbank aufgenommen. Eingeschlossen wurden alle Patienten mit der bestätigten Diagnose eines generalisierten oder regionalen Schmerzverstärkungssyndroms entsprechend den Kriterien nach Yunus & Masi bzw. Harden. Patienten und ihre Eltern erhielten einen ausführlichen Fragebogen mit den Schwerpunkten: Demographische und sozioökonomische Daten, Schmerz, Lebensqualität und funktionelle Einschränkung. Die Daten sowie medizinische Daten wurden in eine auf MS Access basierende Datenbank eingetragen. Die Patienten unterliefen dann ein stationäres multimodales Schmerztherapieprogramm einschließlich intensiver Physiotherapie, psychologischer Beratung, sozialpädagogischen Konzepten und Patientenschulung für je 3 bis 4 Wochen. Nach dem stationären Aufenthalt wurde zu festgelegten Zeitpunkten derselbe Fragebogen ausgefüllt. Die Ergebnisse bei Aufnahme wurden hier anhand deskriptiver Statistik analysiert. Ergebnisse. 514 Patienten wurden in die Datenbank eingegeben (80,1% weiblich) mit einem Durchschnittsalter von 14,4 ±3,1 Jahren. Davon zeigten 52% ein primäres generalisiertes Schmerzsyndrom, 36% ein sekundäres Schmerzsyndrom im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung und 12% ein regionales Schmerzsyndrom. 13% der Patienten besuchten die Grundschule, 39% das Gymnasium, 25% die Realschule und 13% die Hauptschule, 11% besuchten einen anderen Schultyp. Das mediane Haushaltseinkommen lag im Bereich € 2000–3000. Bei Aufnahme zeigten die Patienten eine deutliche funktionelle Einschränkung mit einem medianen C-HAQ von 0,375 (0–2,75), der Median der Schulfehltage im Vorjahr war 10 (0–100). 87% der Patienten hatten vor Aufnahme den Hausarzt konsultiert, 58% hatten sich in einer Spezial-
ambulanz vorgestellt. 45% der Patienten waren bereits aufgrund ihrer Schmerzsymptomatik stationär aufgenommen worden. Der Median der Medikamente bei Aufnahme war 1 (0–6), davon nahmen 49% der Patienten ein nichtsteroidales Antirheumatikum, 19% Paracetamol, 6,2% Steroide und je 2,6% Opioide und Antidepressiva. Schlussfolgerung. Die vorgestellte Datenbank stellt die größte Kohorte longitudinaler Daten zu muskuloskelettalen Schmerzsyndromen bei Kindern- und Jugendlichen dar. Erste Analysen zeigen ein Präferenz generalisierter Schmerzsyndrome; darüber hinaus eine deutliche funktionelle Einschränkung und eine signifikante Inanspruchnahme von medizinischen Ressourcen vor Einleitung einer multimodalen Therapie. Die Patienten stammen in aller Regel aus gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen und besuchen überdurchschnittlich häufig höhere Bildungseinrichtungen.
KR.09 Einsatz von Anakinra bei Colchizin-refraktärem familiären Mittelmeerfieber bei einem 7-jährigen Jungen P. Oommen1, P. Lankisch1, N. Morali-Karzei1, A. Borkhardt1, H. Laws1 1 Universitätsklinikum Düsseldorf, Zentrum für Kinder – und Jugendmedizin, Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie, Düsseldorf Einleitung. Das familiäre Mittelmeerfieber (FMF) gilt als Modellerkrankung der periodischen Fiebersyndrome und ist gekennzeichnet durch inflammatorische Schübe, die mit rezidivierendem Fieber und Serositis einhergehen. Das pathogenetisch bedeutsame Protein Pyrin scheint eine Rolle bei der Aktivierung des proinflammatorischen Zytokins IL-1β zu spielen. Die Colchizin-Therapie ist bei Kindern mit familiärem Mittelmeerfieber als Standard etabliert. Bei den Colchizin-Non-Respondern (5–10%) mit anhaltender Inflammation besteht ein erhöhtes Amyloidose-Risiko. Wir berichten von einem 7-jährigen Jungen, der nach refraktärer Colchizin-Therapie mit dem IL-1-Antagonisten Anakinra erfolgreich behandelt wurde. Methoden. Wir berichten über den klinischen Verlauf des Patienten der sich über einen Zeitraum von 39 Monaten in unserer Betreuung befindet und dokumentieren den klinischen Verlauf anhand klinischanamnestischer Daten sowie laborchemischer Aktivitätsparameter (Serum-Amyloid-A, C-reaktives Protein und Blutsenkungsgeschwindigkeit). Ergebnisse. Bei dem Patienten liegt ein familiäres Mittelmeerfieber mit homozygotem Nachweis der Missense-Mutation für M694V (c.2080 A>G) vor. Nach initial gutem Ansprechen auf Colchizin musste die Dosis im Verlauf sukzessive bis 1,5 mg/d eskaliert werden. Eine weitere Erhöhung war aufgrund ausgeprägter gastrointestinaler Nebenwirkungen nicht möglich. Auch unter dieser Dosis kam es zu keinem befriedigenden Ansprechen mit deutlich erhöhten Entzündungsparametern (Serum-Amyloid-A (SAA) 1390 mg/l, C-reaktives Protein (CRP) 13,9 mg/dl, BSG 37 mm). Hierauf initiierten wir eine Therapie mit dem IL-1-Rezeptor-Antagonisten Anakinra in einer Dosis von 1 mg/kg/d. Unter dieser Therapie kam es im bisherigen Therapieverlauf von 12 Wochen zu einer deutlich rückläufigen Fieberfrequenz (zuvor 6–8 Tage/Monat, aktuell 1–2 Tage/Monat) und einer Normalisierung der Inflammationsparameter. Schlussfolgerung. Der rekombinante IL-1-Rezeptor Antagonist Anakinra hat im vorliegenden Fall eines 7-jährigen Jungen mit Colchizinrefraktärem FMF zu einer deutlichen Regredienz der Inflammation geführt. Dies konnte anhand der klinischen Verbesserung, der Normalisierung des SAA sowie des CRP eindrücklich dokumentiert werden. Diese Beobachtung reiht sich ein in kleinere Fallserien mit vergleichbaren Erfolgen und eröffnet für diese Patientengruppe eine effektive Therapieoption, um fatalen Spätfolgen wie der Amyloidose entgegen zu wirken.
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Abstracts KR.10 In-vitro-Einfluss von TNF-α-, IL-1- und IL-6-Antagonisten auf das Zytokin-Netzwerk bei Patienten mit systemischer juveniler idiopathischer Arthritis
KR.11 Adalimumab bei juveniler idiopathischer Arthritis und Uveitis: Korreliert ein Therapieversagen mit dem Auftreten von Anti- Adalimumab-Antikörpern?
M. Kirchner1, L. Strothmann1, B. Robinson1, W. Mannhardt-Laakmann1 1 Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Mainz
J. Jahnel1, W. Erwa2, B. Langner-Wegscheider3, A. Skrabl-Baumgartner1 1 Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Graz, Österreich, 2 Medizinische Universität Graz, Klinisches Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Graz, Österreich, 3Universitätsklinik für Augenheilkunde Graz, Augenheilkunde, Graz, Österreich
Einleitung. Die systemische juvenile idiopathische Arthritis (sJIA) ist eine klinisch heterogene, autoinflammatorische Systemerkrankung mit den obligatorischen Symptomen Fieber und Arthritis. Die proinflammatorischen Zytokine IL-1, IL-6 und TNF-α gelten als Hauptmediatoren der Inflammation. Moderne Therapiestrategien verfolgen daher das Ziel der selektiven Blockade der Wirkung einzelner profinflammatorischer Zytokine durch Biologika. Ziel. Es soll in einem In-vitro-Modell untersucht werden, wie sich die In-vitro-Blockade eines proinflammatorischen Zytokins auf das übrige Zytokinnetzwerk auswirkt. Material und Methoden. Aus Vollblut von 10 Patienten mit systemischer JIA (sJIA) und 10 gesunden Kontrollen wurden periphere mononukleäre Zellen mit Hilfe der Ficoll-Dichtezentrifugation separiert und in kombinierte Kulturen gebracht: Der Negativ-Ansatz wurde mit Lipopolysacharid (LPS) oder Phytohämagglutinin (PHA), die weiteren Ansätze zusätzlich mit je einem Zytokinantagonisten Adalimumab (humanisierter monoklonaler Antikörper gegen TNF-α), Anakinra (humaner IL-1-Antagonist) oder Tocilizumab (humanisierter monoklonaler Antikörper gegen IL-6) angesetzt. Nach 24 h wurden in den Überständen mittels eines „multiplex fluorescent bead immunoassay“ (FlowCytomix human Th1/Th2 11plex BMS810FF; Human IL-17A FlowCytomix BMS82017FF, Bender MedSystems, Wien, Österreich) die Zytokine IL-1β, -2, -4, -5, -6, -8, -10, -12p70, -17a, IFN-γ und TNF-α durchflusszytometrisch quantitativ bestimmt. Ergebnisse. Die Konzentrationen der Zielzytokine TNF-α, IL-1β bzw. IL-6 fielen nach selektiver Zytokinblockade durch Adalimumab, Anakinra und Tocilizumab in den Kulturen von sJIA-Patienten ab. Dies galt für die gesunden Kontrollen. Interessanterweise wurde die Expression aller proinflammatorischen Zytokine (IL-1β, IL-2, IL-6, IL-8, TNF-α und IFN-γ) unselektiv bei sJIA-Patienten und bei Kontrollen gleichermaßen supprimiert. Dies ließ sich auch für das antiinflammatorische Zytokin IL-10 zeigen. Die Zytokine IL4, IL-5, IL-12p70 und IL17 konnten nach Stimulation (LPS, PHA) weder bei Gesunden noch bei sJIA-Patienten nachgewiesen werden. Diskussion. Im Gegensatz zu Oligoarthritis(OA)-Patienten, bei denen eine selektive Zytokin-Blockade in vitro gezeigt und insbesondere die IL-17-Expression bei Patienten unterdrückt wurde (Strothmann et al., MoKi 2010), wirkt die Zytokin-Blockade bei den 10 untersuchten sJIA-Patienten unselektiv auf die wesentlichen proinflammatorischen Zytokine. Aufgrund der eingeschränkten klinischen Wirksamkeit der TNFa-Antagonisten bei sJIA wäre eine dysregulierte Zytokinexpression in vitro zu erwarten gewesen. Möglicherweise könnte durch Screenen der sJIA-Patienten erkannt werden, welche Individuen ungeeignet für eine Anti-TNFa-Therapie sind. IL-17 spielt in der Pathogenese der sJIA im Vergleich zur OA offenbar keine Rolle.
Hintergrund. Ein Teil der mit Adalimumab behandelten PatientInnen mit juveniler idiopathischen Arthritis (JIA) und/oder Uveitis zeigen kein Therapieansprechen oder ein sekundäres Therapieversagen. Eine mögliche Erklärung war bislang die Ausbildung von Anti-Adalimumab-Antikörpern. Ziel dieses Pilotprojektes ist die Evaluierung dieser Hypothese. Patienten und Methoden. Bei 16 PatientInnen im Alter zwischen 4 und 18 Jahren unter Adalimumab-Therapie wurde mit Hilfe eines ELISA-Kits die Serumkonzentration von Anti-Adalimumab Antikörpern einmalig oder wiederholt bestimmt und in Korrelation mit klinischer Endzündungsaktivität gesetzt. Ergebnisse. Bei 26 Proben von 16 PatientInnen wurde in 4 Proben von 2 Patientinnen erhöhte Extinktionen nachgewiesen, welche bei vergleichbaren Werten der Positivkontrolle auf das Vorliegen von AntiAdalimumab-Antikörper hinweisen. Bei einem 16-jährigen Mädchen mit JIA, seit 2 Jahren unter Adalimumab in Remission, wurde ohne klinische Verschlechterung ein Antikörper-Anstieg (Extinktionsanstieg von 0,122 auf 0,729; Negativkontrolle 0,052, Positivkontrolle 1,628) beobachtet. Bei einem 17-jährigen Mädchen mit JIA unter anhaltender Remission unter Adalimumab waren ebenfalls erhöhte Anti-Adalimumab-Antikörper (0,240) nachweisbar. Im Gegensatz dazu wurde bei einer 7-jährigen Patientin mit JIA-assoziierter Uveitis nach initialen gutem Ansprechen bei sekundären Therapieversagen nach fünf Monaten Adalimumab abgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt waren keine Anti-Adalimumab-Antikörper nachweisbar. Ein zweiter Therapieversuch nach Versagen anderer TNFα-Blocker führte erneut zu einem vorübergehenden Therapieansprechen für 3 Monate mit zweitem sekundären Therapieversagen, ohne Anti-Adalimumab-Antikörper-Nachweis. Bei einem 14-jährigen Patienten mit visusbedrohender Autoimmun-Uveitis kam es nach promptem Therapie-Ansprechen nach 12 Monaten zu einer massiven Verschlechterung ebenfalls ohne Anti-AdalimumabAntikörper-Nachweis. Schlussfolgerung. In unserem Pilotprojekt mit Adalimumab-behandelten JIA bzw. Uveitis-PatientInnen konnte bislang keine Korrelation zwischen dem Auftreten von Anti-Adalimumab-Antikörpern und einer klinischen Verschlechterung beobachtet werden.
KR.12 Adalimumab bei 123 Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) G. Horneff1, T. Schmalbach2 1 Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin, 2Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Sankt Augustin Hintergrund. Adalimumab ist ein vollständig humaner monoklonaler Anti-TNF-Antikörper zur Behandlung von resistenten polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis in einer Dosierung von 24 mg/kg/m2 jede zweite Woche bei Kindern unter 13 Jahren und 40 mg jede zweite Woche für Kinder älter als 13 Jahre. Ziel. Dokumentation der Behandlung mit Adalimumab in einer großen Zahl von JIA-Patienten. Methoden. Patienten mit JIA mit mindestens der Baseline und einer Follow-up-Dokumentation einer Therapie mit Adalimumab wurden
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Tab. 14 Verlauf einzelner Aktivitätsparameter Monat 6
Monat 12
Monat 18
Monat 24
70
20,9
0,3
0,5
0,5
0
60
4,8
1,5
2,4
1,7
1,1
3,8
0,8
1,0
1,4
1,2
4,7 30,3
1,2 17,0
2,0 21,9
1,6 15,7
1,4 19,9
41,3 10,0 0,5
17,4 5,4 0,3
22,7 4,4 0,3
19,3 4,1 0,1
22,2 6,7 0,1
Patienten (%)
Morgensteifigkeit Schmerzhafte Gelenke Geschwollene Gelenke Aktive Gelenke Elter/Pat Global VAS Arzt Global VAS CRP (mg/l) CHAQ
80
Baseline
50 40 30 20 10
PedACR30 PedACR50 PedACR70
0 3
6
12 Zeit (Monate)
18
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Abb. 9 8 Ansprechen nach PedACR-Kriterien
in die Analyse einbezogen. Die Wirksamkeit wurde anhand einzelner Parameter und der PedACR30/50/ 70 Kriterien erfasst. Die Verträglichkeit wurde durch Meldung unerwünschter Ereignisse bewertet. Ergebnisse. Bis 31.12.2011 wurden 123 Patienten mit JIA erfasst, 67% weiblich. JIA Subgruppenverteilung war wie folgt: systemische Arthritis (soJIA) 4 (3,3%), seronegative Polyarthritis 38 (30,9%), seropositiven Polyarthritis 13 (10,6%), persistierende Oligoarthritis 12 (9,8%), erweiterte Oligoarthritis 31 (25,2%), Enthesitis-assoziierte Arthritis 16 (13%), Psoriasisarthritis 8 (6,5%), nicht klassifizierte Arthritis 1 (0,8%). Die häufigste Begleiterkrankung war eine Uveitis bei 20 Pt. (16%). Der Mittelwert (Median) der Erkrankungsdauer vor Therapiebeginn betrug 6,8 (5,3) Jahre, das Alter bei Beginn der Behandlung im Mittel (Median) 13,6 (15) Jahre. 56 (46%) waren mit Etanercept vorbehandelt. Die begleitende Behandlung bestand aus NSAIDs in 63,4%, oralen Kortikosteroiden in 48,8%, 48,8% in MTX und anderen DMARDs bei 17%. Eine klinische Verbesserung zeigte sich in deutlicher Abnahme der Krankheitsaktivität einzelner Indikatoren und einer hohen Rate an Respondern nach den PedACR 30/50/70 Kriterien (. Abb. 9). Neue Sicherheitsaspekte ergaben sich nicht. Es wurden 42 unerwünschte Ereignisse bei 24 Patienten, drei davon ernsthaft (Diabetes mellitus, Angststörung, sensible Lähmung) berichtet. Opportunistische Infektionen oder maligne Erkrankungen wurden in dieser Kohorte nicht beobachtet (. Tab. 14). Diskussion. Biologikaregister stellen insbesondere für Kinder mit rheumatischen Erkrankungen zusätzliche Daten zu kontrollierten Studien zur Verfügung. In dieser Kohorte von JIA Patienten aus der klinischen Praxis wurde mit Adalimumab eine hohe Ansprechrate beobachtet. Darüber hinaus zeigten alle Aktivitätsindikatoren eine deutliche Abnahme bei der Behandlung.
Patienten und Methoden. Pat 1 (Mädchen, 6 Jahre): Initial Schmerzen im Bereich der oberen Extremitäten sowie motorische Entwicklungsrückschritte. Klinischer Befund: positives Gowers-Zeichen, Bewegungseinschränkung multipler Gelenke, livides Exanthem der Wangen und Oberlider, Gottronsche Papeln über den MCPs. Nagelfalzkapillarmikroskopie: Tortuositas vasorum. Laborchemisch: normwertige CK, Aldolase, GOT, LDH, BSG 18 mm/h. MRT: Signalanhebung der Faszie des Tractus iliotibialis. Keine muskulären Veränderungen. Histologie: hochgradige fibrinöse Fasziitis mit lymphatischer Hyperplasie. Pat 2 (Mädchen, 16 Jahre): Seit wenigen Wochen Gelenk- und proximale Muskelschmerzen. Eingeschränkte Beweglichkeit multipler Gelenke, periorbitale Schwellung mit livider Verfärbung. Erhöhte Laborwerte für CK 833 U/l, Aldolase 50 U/l, LDH 381 U/l, BSG 40 mm/h. MRT: ausgedehnte Signalanhebung der Muskelfazien der Oberschenkel, geringgradig auch im Bereich der Beckenmuskulatur. Histologie: Intra- und perivaskulärer Nachweis von CD3+T-Lymphozyten und CD68+Histiozyten in kleinen Gefäßen. Schlussfolgerung. Beide Patientinnen zeigten somit in der MRT keine bzw. nur eine geringgradige Beteiligung der Muskulatur, dagegen eine ausgeprägte Beteiligung der Faszien. Eine unlängst publizierte Studie bei der „adult-onset“-Dermatomyositis legte nahe, dass die faszialen Gefäße der primäre Manifestationsort dieser Erkrankung sind [2]. Unser Beispiel zeigt, dass auch im Kindesalter eine – isolierte – Fasziitis als Zeichen einer Dermatomyositis auftreten kann und diagnosekohärent gewertet werden sollte. 1. Kimball AB et al (2000) Arthritis Rheum 43,1866–73 2. Yoshida K et al (2010) Arthritis Rheum 62, 3751–9
KR.13 Fasziitis bei der juvenilen Dermatomyositis
KR.14 Gefäßmalformation als seltene Differenzialdiagnose der rezidivierenden Kniegelenksschwellung
A. Patel1, J. Maier1, T. von Kalle2, P. Müller-Abt2, N. Yalaz3, T. Heigele3, A. Hospach1 1 Olgahospital, Pädiatrische Rheumatologie, Stuttgart, 2Olgahospital, Pädiatrische Radiologie, Stuttgart, 3Olgahospital Stuttgart, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Stuttgart
S. Hansmann1, N. Rieber1, J. Kümmerle-Deschner2 1 Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder und Jugendmedizin, Ambulanz für Autoimmunerkrankungen, Tübingen, 2Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder und Jugendmedizin, Tübingen
Einleitung. Die Dermatomyositis ist eine entzündliche Erkrankung von Muskel und Haut. Traditionell wird die Diagnose nach den Kriterien von Peter und Bohan gestellt, welche keine Bildgebung implizieren. In den letzten Jahren wird zunehmend über die diagnostischen Möglichkeiten der Magnetresonanztomographie berichtet mit deren Hilfe strukturelle Veränderungen der Muskulatur sichtbar gemacht werden können. Wir berichten über 2 Patientinnen, bei denen sich in der MRT keine bzw. wenig Myositis, allerdings eine ausgeprägte Fasziitis zeigte.
Einleitung. Die rezidivierende Gelenkschwellung erfordert eine ausführliche Abklärung unter Berücksichtigung der potentiellen entzündlichen und nicht-entzündlichen Ursachen. Fallbericht. Vier Patienten (3 Mädchen, 1 Junge), wurden zur Diagnostik bei rezidivierenden Kniegelenksschwellungen mit Erguss vorgestellt. Das Alter der Patienten lag zwischen 15 Monaten und 10,5 Jahren. Bei allen Patienten war klinisch und teilweise auch sonographisch eine rezidivierende Schwellung im Bereich eines Kniegelenkes beschrieben worden. Die Episoden gingen mit Schmerzen und BewegungseinZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts schränkung einher und dauerten ein bis 21 Tage. Es zeigte sich bei 3 von 4 Kindern eine Schwellung im Bereich des betroffenen Kniegelenkes. Die Laborparameter inklusive Serologie für Streptokokken und Borrelien waren unauffällig. Sonographisch zeigte sich bei 3 von 4 Kindern ein minimaler Erguss. Dopplersonographisch ergab sich bei 2 Kindern mit bekannter Gefäßmalformation der Verdacht auf multiple schwach perfundierte Venen im Bereich des Kniegelenkes. In der MR-tomographischen Untersuchung mit Kontrastmittel konnte in allen Fällen eine Gefäßmalformation im Bereich der Muskulatur und der Synovia des betroffenen Kniegelenkes mit Reizerguss nachgewiesen werden. Schlussfolgerung. Eine synovialen Gefäßmalformation muss in der Abklärung der rezidivierenden Gelenkschwellung berücksichtigt werden. Die Diagnose kann mittels MRT mit Kontrastmittel gestellt werden. Zur präzisen Darstellung der zu- und abführenden Gefäße vor einer Therapieeinleitung ist eine (MR-) Angiographie empfehlenswert. Bisher sind etwa 200 Fälle mit synovialen Hämangiomen bei meist älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen publiziert. In über 60% der Fälle ist das Kniegelenk betroffen.
KR.15 Rekurrierende Fasziitis bei einem 10-jährigen Jungen T. Berger1, E. Gödde2, R. Wunsch3 1 Vestische Kinder- und Jugendklinik der Universität Witten/Herdecke, Pädiatrische Rheumatologie, Datteln, 2LADR Medizinisches Versorgungszentrum Recklinghausen, Humangenetik, Recklinghausen, 3Vestische Kinder- und Jugendklinik der Universität Witten/Herdecke, Pädiatrische Radiologie, Sonographie, Magnetresonanztomographie, Datteln Hintergrund. Wir berichten über einen 10-jährigen türkischen Jungen, der mit heftigen Schmerzen im knienahen Bereich des linken Unterschenkels zur Aufnahme kam. In der weiteren Anamnese wurde über Beinschmerzen berichtet, die seit 2 Jahren alle 1 bis 2 Monate mit wechselnder Seitenlokalisation auftraten. Sie dauerten jeweils für bis zu 5 Tage an und gingen regelmäßig mit einer Gangstörung einher. Begleitend waren gelegentlich Bauchschmerzen vorhanden, jedoch kein Fieber. Im dazwischen liegenden Intervall war der Junge vollständig beschwerdefrei. Diagnostik. Als Ursache der aktuellen Schmerzen konnte MR-tomographisch eine Fasziitis der knienahen Wadenmuskulatur links nachgewiesen werden, Hinweise für eine Myositis oder Arthritis ergaben sich nicht. Die serologischen Entzündungsparameter waren leicht erhöht (CRP 2,1 mg/dl, BSG 22 mm/h). Aufgrund der Herkunft (konsanguine türkische Eltern) und des episodischen Verlaufes wurde eine molekulargenetische Untersuchung auf ein familiäres Mittelmeerfieber (FMF)veranlasst. Diese ergab den Befund einer Compound-Heterozygotie für die Mutationen M680I(g>c) und M694V. Die Suche nach Mutationen im TNFRSF1A-Gen erbrachte keinen auffälligen Befund. Ergebnisse. Unter symptomatischer Therapie besserten sich die akuten Schmerzen innerhalb weniger Tage, begleitende Bauchschmerzen traten kurzfristig gegen Ende der Episode auf. Eine Therapie mit Colchizin wurde begonnen. Seit mittlerweile 14 Monaten ist es hierunter nicht mehr zu Episoden mit Beinschmerzen gekommen. In der MRTKontrolle waren die Zeichen der Fasziitis vollständig regredient. Diskussion. Dies ist unseres Wissens die erste Beschreibung einer Fasziitis als Manifestation eines FMF, während Beschreibungen im Rahmen anderer autoinflammatorischer Syndrome, insbesondere des TRAPS, existieren. Im geschilderten Fall war vor allem der typische episodische Verlauf diagnostisch wegweisend.
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KR.16 Looking for minimum standards in care for children with localized scleroderma – Result of the consensus meeting in Hamburg Germany on the 11th of December 2011. Part II. Treatment of juvenile localised scleroderma I. Foeldvari1, T. Constantin2, P. Höger3, M. Moll4, D. Nemcova5, C. Pain6, K. Torok7, L. Weibel8, P. Clements9 1 Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Hamburger Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Hamburg, 2University Children’s Hospital, Pediatric Rheumatology, Budapest, Hungary, 3Wilhelmstift, Kinderdermatologie, Hamburg, 4Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, 5University Children’s Hospital, Pediatric Rheumatology, Prague, Czech, 6University Children’s Hospital, Pediatric Rheumatology, Liverpool, United Kingdom, 7 University Children’s Hospital, Pittsburgh, United States of America, 8 Universitätskinderklnik, Zürich, Switzerland, 9UCLA, Rheumatology, Los Angeles, United States of America Background. Juvenile localised scleroderma (jlSc) is an orphan disease. There are currently no guidelines regarding diagnosis, follow up and treatment. In the frame of the PRES scleroderma working group this consensus meeting was set up to gain consens regarding this issues. Methods. Members of the PRES scleroderma working group were invited to participate. Two pediatric dermatologists were invited to reflect the multidisciplinary care for this children. P. Clements was invited to moderate the meeting. A nominal group technique was used. 75% consensus was defined as agreement. Results. Important issues regarding diagnosis, follow up and treatment of jlSc was discussed. The group reached agreement on all discussed topics. The following agreements were reached regarding treatment: 1. The group agreed to suggest the topical treatment in small circumscribed superficial morphea in non-cosmetically sensitive areas. 2. Suggested topical treatment with best evidence: a. Tacrolimus 0.1% b. Vitamin D 0.005% c. Topical steroids d. Imiquinob 3. Phototherapy is suggested for extending circumscribed superficial lesions preferentially above the age of 12 to use light treatment preferably UVA-1 alternatively UVB narrowband. Avoid PUVA therapy. 4. The group agreed the systemic treatment beyond topical treatment is suggested for: a. Active linear scleroderma b. Deep and pansclerotic morphea c. Lesion in cosmetically sensitive areas d. Lesions crossing joints 5. The group suggested as systemic treatment to apply methtrexat 15 mg/ m2 /week, max 25 mg/week, as first choice of systemic treatment. In the absence of clear evidence a bridging therapy with glucocorticoids discontinued over 4* months is suggested in this group, particularly in rapidly progressive by clinical judgement and history and in severe disease- crossing the joints and cosmetically disfiguring disease (*based on uveitis data). 6. The group agreed to suggest physio or occupational therapy in any patients with decreased range of motion in any joints or muscle weakness. 7. The group agreed that the aim of the treatment is to reach inactive disease. 8. The group agreed to switch systemic treatment if no inactive disease is reached after 6 months of systemic treatment or no improvement after 3 months of systemic treatment. 9. The group agreed to expect inactive disease after 6 months of methotrexate treatment. 10. There are currently no evidence based data to make suggestions in case of methotrexate nonresponse, but there are possible options. 11. The group agreed that after 12 months of inactive disease on medication remission is reached.
12. The group agreed that at least 12 months of inactive disease systemic treatment can be stopped based on case series. 13. There is currently no evidence to stop or taper methotrexate after at least 12 months of inactive disease. 14. The group agreed that the dose of methotrexate should be adjusted during the treatment period. 15. Without evidence the group suggested reconstructive surgery on methotrexate and 6 months of inactive disease. 16. The group agreed to treat extracutaneous manifestations associated to loc ssc according the treatment guidelines for the given association (Uveitis, arthritis, seizers...). Discussion. For most items the solid data is missing, so prospective assessment of this suggestion will help to validate this suggestions and improve the care of this patients
KR.17 Infliximab – eine Therapieoption bei generalisierter Psoriasis pustulosa A. Skrabl-Baumgartner1 1 Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Graz, Österreich Einleitung. Die Psoriasis pustulosa generalista ist eine schwere potentiell lebensbedrohliche Systemerkrankung unbekannter Ursache. Triggerfaktoren sind Infekte, Medikamente und Steroidentzug. Eine Standardtherapie existiert nicht. Neue pathogenetische Kenntnisse zeigen die zentrale Rolle von TNFα. Patienten und Methoden. Ein 9-jähriger Knabe mit lokalisierter Psoriasis pustulosa wurde wegen akuter Verschlechterung des Hautbildes unter lokaler Steroidtherapie und UVB-Behandlung an der Kinderklinik zur Einleitung einer systemischen Therapie mit Methotrexat zugewiesen. Nach initialer geringer Besserung der Hautveränderungen akquirierte der Knabe eine Norovirus-assoziierte Enteritis, sowie eine akute CMV-Infektion, weswegen die Therapie unterbrochen werden musste. Nach antiviraler Therapie wurde ein neuerlicher Versuch von Seiten der Dermatologen unternommen den Patienten lokal zu therapieren, was zu einer weiteren Verschlechterung des Hautbildes führte. Ein neuer Versuch mit Methotrexat führte zu keinerlei Besserung. Es entwickelte sich in weiterer Folge eine schwere exsudative Verlaufsform mit über 90% Befall des Integuments bei stark beeinträchtigtem Allgemeinzustand, hohem Fieber und stark erhöhten Entzündungslaborparametern, sodass in weiterer Folge eine Antizytokintherpie mit Infliximab in einer Dosierung von 5mg/kg KG eingeleitet wurde. Ergebnisse. Es zeigte sich ein dramatischer Response mit Sistieren der Allgemeinsymptome und Abklingen der Hauteffloreszenzen innerhalb 1 Woche. Unter 8-wöchentlicher Gabe von Infliximab ist der Patient in den letzten 18 Monaten erscheinungsfrei geblieben. Schlussfolgerung. Unser Fall zeigt, dass Infliximab eine therapeutische Option bei dieser schweren Psoriasismanifestation ist.
KR.18 A critical appraisal of methodology and content of published guidelines and recommendations for the treatment of JIA G. Dückers1, N. Guellac2, T. Niehues1 1 HELIOS Kliniken Krefeld, Krefeld, 2Bundeswehrkrankenhaus Koblenz, Koblenz To improve the management of JIA, standardisation and consolidation of multidisciplinary work is required. To our knowledge there are two peer reviewed publications presenting guidelines and recommendations for the treatment of JIA [German Society for Paediatric Rheumatology (GKJR): Dueckers et al. 2012; American College of Rheumatology (ACR): Beukelmann et al. 2011]. Both societies declare to provide evidence and consensus based statements. Profound differences in
methodology between the GKJR guidelines and the ACR recommendations concern e. g. consensus process, selection of experts, and analysis of evidence. Differences by content: The ACR recommends an early aggressive treatment escalation. There is no evidence for the use of MTX as first line treatment in patients <4 active joints and highly active disease or the use of TNFa inhibitors in such patients. The GKJR guideline regards a brief trial of Glucocorticoids (GC) and NSAIDs as a feasible first line treatment for patients with polyarticular JIA. The ACR recommends MTX irrespectively of disease activity at initial stage for polyarticular JIA. The ACR did not include statements for the use of systemic GC for oligoarticular JIA. The ACR recommends a distinct timeframe for change of treatment, without providing evidence. Analysing the weakness and strength of both publications will allow designing an appropriate treatment guideline, maybe based on a European level. We like to propose the initiation of developing evidence and consensus based EULAR recommendation for the treatment of JIA.
KR.19 Silente Progression der Arthritis bei Kindern mit JIA N. Tzaribachev1, D. Stimmler2, J. Fritz3, M. Horger4
1Klinikum Bad Bramstedt, Abt. für Kinderrheumatologie, Bad Bramstedt, 2Filderklinik, Innere Medizin/Onkologie, Filderstadt, 3Johns Hopkins University School of Medicine, Baltimore, United States of America, 4Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen Ziel. Untersuchung der subklinischen Progredienz einer silenten Arthritis (SA) im kontrastmittelverstärkten MRT bei Patienten mit JIA mit klinisch inaktiver Erkrankung. Methoden. Patienten mit JIA wurden bezüglich Klinik, Labor und MRT-Ergebnisse longitudinal beobachtet. Klinische Inaktivität/Remission wurden nach den Wallace Kriterien bestimmt. Beim Vorliegen einer SA im MRT wurde die Zeit bis zur klinischen Manifestation berechnet. Bei SA-Patienten wurde nach einer Progredienz der MRTBefunde bezüglich Knochenmarködem (KM-Ödem)/Osteitis, Usuren, Synovitis, Synoviahypertrophie und Tenosynovitis (alle mit entsprechenden Graduierungen) gesucht. Ergebnisse. 18 Patienten (15 Mädchen) mit einem medianen Alter bei Studieneintritt von 10 Jahren wurden über median 348 Tage (min:75; max:1256) beobachtet. Bei 10 Patienten trat in 15 Untersuchungen eine SA-Progression im MRT auf. Dabei fanden sich folgende progrediente MRT-Befunde (Anzahl Untersuchungen): – 7-mal KM-Ödem/Osteitis, – 3-mal Usuren, – 7-mal Synovitis, – 5-mal Synoviahypertrophie, – 1-mal Tenosynovitis. Bis auf einen Patienten ohne Medikamente, erfolgte während der 15 SAProgression-Untersuchungen die medikamentöse Therapie mit folgenden Medikamentenkombinationen: – 8-mal MTX/Leflunomid – 6-mal ETN (davon 5 x in Kombination mit MTX/Leflunomid) – 6-mal NSAR in Kombination mit MTX/Leflunomid und/oder ETN. Die mediane Zeit bis zur klinischen Manifestation der SA betrug: 149 Tage (min: 84; max: 993). Schlussfolgerung. Entgegen der Annahme einer fraglichen Bedeutung der SA bei Kindern mit JIA, weisen die Ergebnisse dieser Arbeit nunmehr auf eine mögliche silente Progression der Arthritis im MRT. Somit scheint die bisherige Definition einer inaktiven Erkrankung nicht ausreichend, insbesondere auch im Hinblick auf die zeitliche Verzögerung einer subsequenten klinischen Manifestation der SA. Die Kontrastmittel verstärkte MRT ist somit eine sinnvolle Ergänzung zur klinischen und Labordiagnostik und sollte ein wichtiger Bestandteil der Definition von Krankheitsinaktivität und Remission sein.
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Abstracts KR.20 Continuous remission in two children suffering from cryopyrin-associated periodic syndrome after introduction of canakinumab S. Ghosh1, N. Morali-Karzei1, T. Niehues2, A. Borkhardt1, H. Laws1 1 Universitätsklinikum Düsseldorf, Zentrum für Kinder – und Jugendmedizin, Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie, Düsseldorf, 2HELIOS Kliniken Krefeld, Krefeld Three clinically overlapping autoinflammatory disorders, collectively known as cyropyrin-associated periodic syndromes (CAPS), arise from mutations in the cryopyrin-encoding NLRP3 gene. Cryopyrin is part of a multiprotein inflammasome complex regulating IL-1beta. Mutations in the NLRP3 gene are thought to cause excessive IL-1beta production leading to autoinflammation. Treatment consists of drugs, which are targeted at the IL-1 pathway. Drug authorities approved canakinumab in 2009 for treatment in CAPS patients. We report on two children treated with canakinumab, in which a tremendous increase in life quality was observed as injection frequency could be reduced dramatically. A young woman suffered from chronic urticaria, drug-resistant fever, arthralgia and myalgia since early childhood. After unsuccessful treatment with NSAIDs, prednisolone and cyclosporine A, daily subcutaneous injections of anakinra were introduced at the age of 15 years. Symptoms resolved immediately, however, discontinuation of therapy was not possible. For adherence reasons canakinumab (150 mg, i.v. once every eight weeks) was introduced at the age of 17 years (follow-up 20 months). A second patient developed a neonatal urticarial rash and fever. Due to resistance to antibiotics, steroids and eosinophilia CAPS was suspected and anakinra started at the age of seven months. Later, a mutation was found in the NLRP3 gene. At the age of five canakinumab could replace anakinra and led to a stable remission reducing the frequency from twice daily to once every six weeks (2 mg/kg, follow-up: 10 months). Regarding efficacy switching from anakinra to canakinumab appears safe and helpful in selected cases.
KR.21 Results of a multinational survey regarding the definition of remission in juvenile idiopathic arthritis related uveitis I. Foeldvari1 1 Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Hamburger Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Hamburg Background. Currently new treatments appears to be more effective for the control of the disease in juvenile idiopathic arthritis (JIA) associated uveitis, that remission of JIA associated uveitis is a realistic aim. It would be nice to have a composite index to define remission of uveitis currently. Objective. To survey paediatric rheumatologist how they define remission of JIA associated uveitis. Methods. Paediatric rheumatologic colleagues were asked to fill out a survey with 12 items regarding the definition of remission. The survey was distributed over the Paediatric Rheumatology E-Mail board. Results. 34 centres responded to the survey till end of January 2012. The response reflects a multinational participation with 19 North American centres, 8 European centres, 4 South American centres, 2 centres from Israel and 1 centre from Australia. 30 of the 34 centres defined as part of remission less than 1 steroid eyedrop per day. Regarding the use of systemic steroids 16 centres defined remission as less than 0.05 mg/kg/ day of applied systemic steroids and 14 as no use of systemic steroids at all. 28 of the centres defined remission as less than 1 cell per field in the anterior chamber on slit lamp exam and as the grading of chamber flare as none. 33 centres defined the absence of macular edema as a requirement for remission. 29 defined the absence of new or progressing synechia as part of remission. 23 centres defined the absence of decreased or increased ocular pressure as part of remission. 27 centres defined the
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absence of occurrence of new cataracts as part of remission. 29 centres defined the absence of new band keratopathy as part of remission. 23 defined the absence for need for surgery on the eye as part of remission. Discussion. The results of the survey are a start to define remission of JIA associated uveitis with a composition of items. Some of the items overlapping reflect active disease and/or damage of the disease or side effects of medication. A planned consensus meeting will define a preliminary set of items to define remission. This new definition has to be tested prospectively regarding validity.
KR.22 Wo und wie werden neu erkrankte Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) versorgt? M. Niewerth1, N. Geisemeyer2, G. Horneff3, I. Foeldvari4, F. Weller-Heinemann5, R. Berendes6, K. Minden7 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 3Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin, 4 Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Hamburger Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Hamburg, 5Klinikum Bremen-Mitte, Prof.-Hess- Kinderklinik, Bremen, 6Kinderkrankenhaus St. Marien, Landshut, 7Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Einleitung. Jedes Jahr erkranken bundesweit schätzungsweise 1200 Kinder neu an einer JIA, am häufigsten an einer Oligoarthritis (OA) oder RF-negativen Polyarthritis (RF-PA). Ziel. Analyse der Versorgung neu erkrankter JIA-Patienten. Methoden. Anhand der Daten der Kerndokumentation rheumakranker Kinder und Jugendlicher des Jahres 2010 wurde untersucht, wo und wie neu an einer OA oder RF-PA erkrankte Patienten versorgt werden. Der Einfluss des JADAS auf eine Basistherapieverordnung wurde mittels Mann-Whitney-Test geprüft. Ergebnisse. Im Jahr 2010 wurden 687 Patienten mit OA oder RF-PA (Krankheitsdauer ≤12 Monate) an 56 Einrichtungen bundesweit erfasst. Zehn Einrichtungen sahen fast zwei Drittel der Patienten, 25 Einrichtungen bis zu 5 Patienten. Die OA-Patienten (n=513) hatten einen mittleren JADAS von 7,1±5,2. Therapiert wurden diese mit NSAR (86%), Glukokortikoiden intraartikulär (31%), Basismedikamenten (28%, meist MTX) und Physiotherapie (58%). Patienten mit höherem JADAS erhielten signifikant häufiger eine Basistherapie (p=0,016). Die durchschnittlichen Verordnungshäufigkeiten der genannten Therapien variierten an den Einrichtungen zwischen 0% und 100%. 16% der Einrichtungen setzten bei der frühen OA keine Glukokortikoide lokal ein. Jeweils ca. ein Fünftel der Einrichtungen verordneten entweder in 0% oder in ≥75% der Fälle Basismedikamente. Patienten mit RF-PA (n=151, mittlerer JADAS 13,5±8,1) erhielten im ersten Krankheitsjahr in 91% NSAR, in 76% Basismedikamente und in 63% Physiotherapie. Lediglich an 4% der Einrichtungen wurden Basismedikamente bei weniger als 25% der betreuten Patienten eingesetzt, an ca. 60% der Einrichtungen hingegen in ≥75% der Fälle. Schlussfolgerung. Vor allem in der Behandlung der frühen OA bestehen bei unzureichender Evidenz über die beste Methode keine übereinstimmenden Standards der Versorgung. Die wissenschaftliche, prospektive Evaluierung von Therapieprotokollen ist anzustreben. Die Kinderkerndokumentation wird von der Kinder-Rheumastiftung finanziert.
KR.23 Krankheitsverlauf bei systemischem Beginn der juvenilen idiopathischen Arthritis (soJIA) A. Raab1, M. Niewerth2, N. Geisemeyer3, G. Ganser4, A. Hospach5, R. Trauzeddel6, K. Minden7 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumo-/Immunologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 4Nordwestdeutsches Rheumazentrum, St.Josef-Stift, Abt. Kinder- und Jugendrheumatologie, Sendenhorst, 5 Olgahospital, Pädiatrische Rheumatologie, Stuttgart, 6Helios Klinikum Berlin-Buch, Pädiatrische Rheumatologie, Berlin, 7Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Einleitung. Die systemische Beginnform (soJIA) ist eine seltene, aber ihre Letalität und Morbidität entscheidend prägende Form der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA). Ziel. Untersuchung des Krankheitsverlaufes der soJIA. Methoden. Daten von in der Kerndokumentation rheumakranker Kinder und Jugendlicher erfassten, neu erkrankten Patienten mit soJIA wurden für die Analyse des Krankheitsverlaufes herangezogen. Berücksichtigt wurden alle in den Jahren von 2000 bis 2007 erstmals dokumentierten soJIA-Patienten, die ein Follow-up von mindestens drei Jahren aufwiesen. Krankheitsaktivität (JADAS, NRS Arzt) und Funktionsfähigkeit im Alltag (CHAQ) wurden bewertet und Einflussfaktoren für das Erreichen einer inaktiven Erkrankung mittels logistischer Regression berechnet. Ergebnisse. Die 91 Patienten mit früher soJIA (Krankheitsdauer ≤12 Monate) hatten zu Baseline ein mittleres Alter von 6,8 Jahren, einen mittleren CHAQ-Score von 0,32 und einen mittleren JADAS von 8,3. Sie erhielten im ersten Krankheitsjahr in 73% Glukokortikoide systemisch und in 68% eine Basistherapie (61% MTX, 3% Biologika). Zum 3-Jahres-Follow-up wiesen 71% eine inaktive Erkrankung (Arztbewertung) auf, der JADAS betrug 1,9, der CHAQ 0,14. Allerdings erhielt ca. jeder vierte Patient noch Glukokortikoide und jeder zweite eine Basistherapie (12% Biologika). Weder die Krankheitsaktivität noch die Funktionsfähigkeit zur Erstdokumentation waren von prädiktivem Wert hinsichtlich des Erreichens einer inaktiven Erkrankung zum Follow-up. Aber die Verordnung einer Basistherapie im ersten Krankheitsjahr war signifikant häufiger mit dem Vorhandensein einer Remission nach 3 Jahren verbunden (p=0,04). Schlussfolgerung. Eine frühe Basistherapie führte bei Patienten mit soJIA zu einem günstigeren Outcome, obgleich diese vorzugsweise mit MTX erfolgte. Der Wert einer frühzeitigen Biologikatherapie wird anhand der Kerndokumentationsdaten der folgenden Jahre geprüft. Die Kinderkerndokumentation wird von der Kinder-Rheumastiftung finanziert.
KR.24 Recognizing two distinct clinical phenotypes in Muckle-Wells syndrome J. Kümmerle-Deschner1, S. Samba1, I. Kone-Paut2, I. Marie3, P. Tyrell4, S. Benseler5 1 Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder und Jugendmedizin, Tübingen, 2Hématologie et rhumatologie pédiatrique, Paris, France, 3 Pediatrie Generale CHU Bicetre France, Paris, France, 4The Hospital for Sick Children, Toronto, Canada, 5The Hospital for Sick Children, Division of Rheumatology, Toronto, Canada Background. The diagnosis of Muckle-Wells syndrome remains challenging due to the variable and often non-specific clinical presentation. The aim of this study was to identify key variables associated with time to diagnosis in patients with MWS. Methods. A cohort study of consecutive patients with a clinical diagnosis of MWS plus genetic evidence of an NLRP3-mutation was con-
ducted at two centres for autoinflammatory diseases. Demographic information, mutation subtype, clinical phenotype, detailed access to care data, and information about duration of symptoms and preclinical evaluation were collected. Presenting variables were compared between groups of patients with a diagnosis in childhood compared to adulthood. Results. A total of 34 patients were included (16 males, 18 females), the median age at diagnosis of MWS was 31.5 years (0.5–75). Patients diagnosed during childhood most commonly complained of musculoskeletal symptoms (62%), fever (54%), headache (46%) and abdominal pain (31%), while those diagnosed as adults had musculoskeletal symptoms (86%), hearing loss (52%) and decreased performance (29%). Data driven clustering strategies identified two distinct clinical phenotypes of MWS: the “inflammatory phenotype”, most commonly found in patients diagnosed in childhood was associated with fever, rash, headache and abdominal pain. Patients diagnosed as adults showed a more “organ-disease” phenotype characterized by musculoskeletal symptoms, skin rash, hearing loss and eye disease.
KR.25 Orofaziale Anomalien bei Kindern mit gesicherter juveniler idiopathischer Arthritis B. Koos1, F. Stahl de Castrillon2, R. Ciesielski1, N. Tzaribachev3 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Kieferorthopädie, Kiel, 2 Universität Rostock, Poliklinik für Kieferorthopädie, Rostock, 3Klinikum Bad Bramstedt, Abt. für Kinderrheumatologie, Bad Bramstedt Hintergrund. In bis zu 96% der Patienten mit einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) kann ein Befall der Kiefergelenke (TMJ) auftreten und ist häufig mit einem oligo- oder asymptomatischem (nur magnetresonanztomographisch diagnostizierbarem) Verlauf vergesellschaftet. Orofaziale Anomalien können mit Funktionsstörungen und damit einhergehender übermäßiger Belastung der TMJ korreliert sein. Diese kann die Therapie der TMJ-Arthritis erschweren und die Progression der TMJ-Destruktion fördern. Ziele. Überprüfung der Prävalenz und Ausprägung möglicher relevanter orofazialer Anomalien im Vergleich mit Referenzwerten in der gesunden pädiatrischen Bevölkerung. Bewertung der Relevanz der Ergebnisse des klinischen Funktionsstatus im Vergleich mit kontrastmittelgestützten MRT-Befunden in der Gruppe der JIA-Patienten. Patienten und Methoden. 216 konsekutive Patienten mit JIA (69% weiblich, medianes Alter 12,9 Jahre) wurden routinemäßig in der interdisziplinären Kiefergelenkssprechstunde zwischen Februar 2011 und Oktober 2011 untersucht. Die Daten wurden mit den publizierten klinischen Daten von insgesamt 3756 gesunden Kindern und Jugendlichen (Stahl et al. 2007, Grabowski et al. 2007 [Kontroll-Gruppe 1] und Hirsch et al. 2009 [Kontroll-Gruppe 2]) verglichen. Hierzu wurden die 216 untersuchten JIA-Patienten in 2 Gruppen, angepasst nach Alter und Gebissphase an den in der Literatur beschriebenen gesunden Kontrollgruppen, aufgeteilt. Gruppe I entsprechend dem Alter 2 bis 10 Jahre (Milchgebiss, frühes Wechselgebiss, Ruhephase) und Gruppe II vom 10. bis 18. Lebensjahr (spätes Wechselgebiss und Permanentgebiss). Die analysierten Items waren: Gebissphase, Okklusionsbeziehung beider Kiefer, Kreuzbiss, Frontzahnstufe, Tiefbiss und offener Biss (KontrollGruppe 1) sowie Kiefergelenkgeräusch, Palpationsschmerz an TMJ oder Kaumuskulatur, reduzierte Mundöffnung (Kontroll-Gruppe 2). In einer Subgruppe von 37 konsekutiven JIA Patienten (57% weiblich, medianes Alter 11,1 Jahre) wurden zusätzlich die Ergebnisse der kontrastmittelgestützten MRT-Aufnahmen der TMJ mit einbezogen und die Sensitivität und Spezifität der klinischen Symptome von Funktionsstörungen (Kiefergelenkgeräusche, Palpationsschmerzen und Mundöffnung) mittels Kontingenzanalysen bestimmt. Ergebnisse. Die Verteilung der Gebissphasen zeigte 11% der Patienten mit Milchgebiss, 8% in erster Wechselgebissphase, 5% in Ruhephase, 37% in 2. Wechselgebissphase und 39% der Patienten mit permanenter Dentition. 26% aller Patienten wurden vor der Untersuchung bereits Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts kieferorthopädisch beraten, weitere 24% wurden bereits kieferorthopädisch behandelt, bei 50% war noch zu keinem Zeitpunkt weder eine kieferorthopädische Routinediagnostik noch rheumaspezifische kieferorthopädische Untersuchung erfolgt. Eine Asymmetrie der Mandibula nach lateral rechts lag bei 15% und nach lateral links bei 20% aller Patienten vor. Geschlechtliche Unterschiede ließen sich keine nachweisen (Fishers-Yates Test, 2-seitig p=0,76). In sagittaler Relation lag bei 32% der Patienten der Gruppe I eine physiologische Unterkieferlage vor, 59% der Patienten zeigten eine im Wachstum gehemmte Mandibula mit Distalbisslage und 9% der Patienten eine Mesialbisslage. Auch hier bestanden keine geschlechtlichen Unterschiede (Pearsons χ2-Test p=0,57, Likelihood-Verhältnis p=0,57). Laterale Kreuzbisse zeigten 12% der Patienten. Im Hinblick auf die sagittale Frontzahnstufe wiesen 13% der Patienten eine negative Relation auf, 26% bewegten sich im physiologischen Bereich und 61% wiesen eine vergrößerte Stufe von mehr als 2 mm auf. In der vertikalen Relation lag bei 6,5% der Patienten ein offener Biss vor, 61% hatten eine physiologische und 33% eine tiefe Bissrelation. Funktionsstörungen wie pathologische Kiefergelenkgeräusche wurden bei 26% der Patienten in Gruppe II beobachtet, Palpationsschmerzen am TMJ bei 46,8%, Palpationsschmerzen der Kaumuskulatur bei 40,2%. Eine Einschränkung der Mundöffnung zeigten 14,4% der Patienten. Bei 30 (von 37) JIA Patienten wurde mittels kontrastmittelgestütztem MRT eine TMJ-Arthritis nachgewiesen. Das Item Kiefergelenkgeräusch zeigte hier keine statistisch signifikante Korrelation (Fisher-Yates Test, p=0,16). Die weiteren Items waren formalstatistisch positiv korreliert (Fisher-Yates Test, p≤0002), die Sensitivität war aber mit durchschnittlich 53% gering, die Spezifität lag bei 89%. Schlussfolgerung. Verglichen zur gesunden pädiatrischen Bevölkerung ist die Prävalenz von orofazialen Anomalien bei JIA Patienten auffällig erhöht. Deutlich häufiger imponierten eine Unterkieferrücklage im Sinne einer Wachstumshemmung der Mandibula sowie mandibuläre Asymmetrien. Hier zeigt sich der Stellenwert der interdisziplinären Einbindung der Kieferorthopädie in die Behandlungsstrategien der JIA und der Bedarf einer frühzeitigen kieferorthopädischen Intervention, um das Wachstumspotential des pubertären Wachstumsschubs zu nutzen und bereits eingetretene Schäden sowie die auffällig erhöhte Prävalenz der Funktionsstörungen ausgleichen zu können. Trotz teilweise positiver signifikanter Korrelation der klinischen Items ist die Sensitivität zur Diagnosefindung TMJ-Arthritis nicht ausreichend. Dadurch wird der hohe Stellenwert der MRT-Diagnostik zur Sekundärprävention (entsprechend einer frühzeitigen Intervention) einer TMJ-Arthritis deutlich.
KR.26 Darstellung des Rückganges der entzündlichen Aktivität unter TNF-Inhibitoren bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis mittels ICG-verstärkter fluoreszenzoptischer Bildgebung S. Werner1, H. Langer2, M. Backhaus1, G. Horneff3 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2RHIO Düsseldorf, Rheumatologie, Immunologie, Osteologie, Düsseldorf, 3Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin Hintergrund. Die Prognose und damit auch die Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) ist von der Klassifikation in eine Oligooder Polyarthritis abhängig. Neben der Anamnese und der klinischen Untersuchung sind bildgebende Verfahren eine sinnvolle Ergänzung zur validen Detektion von entzündlich veränderten Gelenken. Sowohl die Arthrosonographie als auch die MRT sind hierfür besser geeignet als andere bildgebende Verfahren. Aus Zeitgründen, Verfügbarkeit und Kosten (im Fall der MRT) ist ihr Einsatz in der klinischen Routine allerdings limitiert. Mit der fluoreszenzoptischen Bildgebung (FOB) existiert eine einfache und schnelle Methode zur Darstellung der Entzündung in den Händen [1, 2]. Im vorliegenden Abstract werden die ersten
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Erfahrungen mit der FOB zur Darstellung eines Therapieansprechens präsentiert. Methoden. Es wurden eine klinische Untersuchung (CE), Laboruntersuchungen, Arthrosonographie sowie die FOB (Xiralite, mivenion GmbH, Berlin, Deutschland mittels ICG-Pulsion®, 0,1 mg/kg/KG i.v.) bei zwei Mädchen (16 Jahre) mit JIA vor (t0) und nach 12 bzw. 6 Monaten nach Beginn einer Therapie mit MTX/Adalimumab (M1)/und Etanercept (M2) durchgeführt. Die FOB wurde mithilfe des FOB-Aktivitätsscores („fluorescence optical imaging acitivity score“; FOIAS) ausgewertet [1]. Ergebnisse. Bei beiden Mädchen zeigten sich zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung eine erhöhte Krankheitsaktivität in der klinischen Untersuchung (M1 10 geschwollene/druckschmerzhafte Gelenke, M2 6 geschwollene/druckschmerzhafte Gelenke) als auch in der Arthrosonographie (M1). Die FOB zeigte bei beiden Patientinnen deutlich erhöhte Signalintensitäten in Bezug auf die Gelenke (M1 18 betroffene Gelenke, FOIAS 29; M2 10 betroffene Gelenke, FOIAS 14). Aufgrund dessen wurde bei beiden Mädchen die Therapie intensiviert und dazu eine Biologika-Therapie eingeleitet. Zum Zeitpunkt der zweiten Visite befanden sich beide Mädchen in klinischer Remission in Bezug auf die Finger- und Handgelenke (0 geschwollene/druckschmerzhafte Gelenke). Auch die FOB zeigte in beiden Fällen einen deutlichen Rückgang der entzündlichen Aktivität (M1 0 betroffene Gelenke, FOIAS 0, . Abb. 10; M21 betroffenes Gelenk, FOIAS 1, . Abb. 11). Schlussfolgerung. Aufgrund der wachsenden therapeutischen Möglichkeiten in der Kinderrheumatologie wurden neue Therapieziele der JIA definiert. Eine Remission scheint erreichbar. Die Definition von Remission ist jedoch nicht einfach. Da die klinische Untersuchung zur Evaluierung subklinischer Aktivität bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen bildgebenden Verfahren unterlegen ist, wäre dazu eine valide Methode sehr wünschenswert. Nach den bisherigen Erfahrungen scheint die neue FOB eine interessante Option zu sein. Das klinische Ansprechen korrelierte in den beiden präsentierten Fällen mit der Reduktion in der FOB. Die FOB könnte somit sowohl der Klassifikation mittels Nachweis der Anzahl betroffener Gelenke, der Einschätzung der Krankheitsaktivität als auch zum Therapiemonitoring eingesetzt werden und so die therapeutischen Entscheidungen beeinflussen. Studien zur Validierung des Verfahrens bei Kindern und insbesondere seiner Wertigkeit für den Nachweis der Therapieeffizienz werden bereits durchgeführt. 1. Werner SG, Langer HE*, Ohrndorf S* et al. *equal contribution, Inflammation assessment in patients with arthritis using a novel in vivo fluorescence optical imaging technology 2. Werner SG, Langer HE, Horneff G, Fluorescence optical imaging of juvenile arthritis
KR.27 The influence of latent cytomegalovirus (CMV) infection on T-cellphenotype in children with juvenile idiopathic arthritis (JIA) R. Trippen1, G. Almanzar1, M. Prelog2, K. Sustal1, K. Höfner1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Kinderklinik, Würzburg, 2Universitäts klinikum Würzburg, Würzburg Background. Life-long latent CMV infection seems to diminish the size of the naive and the early memory T-cell pool and to drive Th1 polarization within the immune system. Previous studies in patients with juvenile idiopathic arthritis (JIA) have shown that CMV-positive patients did not show an increase of CD28-effector T-cells compared to CMV-positive controls. Objective. The aim of this study was to determine the influence of latent CMV infection on the phenotype and cytokine profile of T-cell populations in children with JIA. Methods. Peripheral blood mononuclear cells (PBMC) and serum samples were obtained from 30 JIA patients in clinical remission on medication and 27 age-matched healthy donors (HD). Serum CMV-
Abb. 10 9 Fluoreszenoptische Untersuchung von Mädchen 1 vor (links) und nach Einleitung einer Therapie mit einem Biologikum (rechts). Es stellen sich links deutlich erhöhte Signalintensitäten (rote Farbe) symmetrisch in den Hand-, PIP-, DIP-Gelenken dar. Rechts liegen keine pathologisch erhöhten Signalintensitäten mehr vor
Abb. 11 9 Fluoreszenzoptische Untersuchung von Mädchen 2 vor (links) und nach Einleitung einer Therapie mit einem Biologikum (rechts). Auch hier zeigen sich links erhöhte Signalintensitäten (rote Farbe) in den Hand-, PIP- und DIP-Gelenken. Rechts zeigt sich ein deutlicher Rückgang der entzündlichen Aktivität (PIP 5 rechts weiterhin leicht erhöhte Signalintensität)
IgG and CMV-IgM concentration was determined by ELISA. So far, phenotypical characterization of peripheral T-cells was performed in CMV-positive (n=13) and CMV-negative (n=17) patients by flowcytometry. Results. The proportion of memory T-cells (CD45RA-CD28+CCR7+/-) within the CD4+ T-cell pool was significantly increased in CMVpositive patients (mean 39.3±16.8%) compared to CMV-negative patients (25.9±11.1%; p=0.038). In contrast, the proportion of naive T-cells (CD45RA+CD28+CCR7+) (CMV+: 42.9±15.9%; CMV−: 52.5±13.1%), the proportion of effector-memory T-cells (CD45RA-CD28-CCR7+/−) (CMV+: 2.1±2.6%; CMV−: 0.9±0.7%) and terminal differentiated effector T-cells (CD45RA+CD28-CCR7+/−) (CMV+: 1.7±1.2%; CMV−: 2.1±1.8%) within the CD4+ T-cell pool did not show a significant difference depending on the CMV-status. So far, no difference in the CMVpp65-specific IFN-gamma response could be found between JIA patients in remission and healthy controls. Conclusion. Our preliminary findings indicate a different T-cell response in CMV-positive JIA patients as found in CMV-positive healthy controls, possibly suggesting a disturbed peripheral T-cell response to latent CMV infection. So far it is unclear, whether these findings are primarily caused by the disease itself or secondarily to treatment and whether CMV may accelerate T-cell differentiation in JIA patients as described for healthy individuals. This may be of relevance for immune reconstitution of the immune system under T-cell-depleting therapies or during aging of JIA patients.
KR.28 Anwendung statistischer Methoden zur Beurteilung der klinischen Bedeutsamkeit eines Vorhersagemodells J. Klotsche1, I. Liedmann1, M. Niewerth2, D. Föll3, G. Horneff4, J. Haas5, K. Minden6 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 3Universitätsklinikum Münster, Institut für Immunologie, Münster, 4 Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin, 5Deutsches Zentrum für Kinderund Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen, 6Deutsches RheumaForschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Hintergrund. Die Entwicklung von Risikoscores zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Outcome (z. B. das Erreichen einer Remission) ist von großem Interesse in der Rheumatologie. Die Berechnung von Odds-Ratios oder Hazard-Ratios aus multivariaten Regressionsmodellen für ein binäres Outcome entspricht der traditionellen Vorgehensweise zur Identifizierung von unabhängigen Prädiktoren. Allerdings ist ein statistisch signifikanter Prädiktor in einem multivariaten Modell nicht zwangsläufig mit einer klinisch bedeutsamen Verbesserung der Vorhersage verbunden. Ziel. Vorstellung von klinisch relevanten statistischen Methoden zur Beurteilung der Vorhersage eines multivariaten Regressionsmodells. Methoden. Die statistischen Methoden werden unter der Verwendung von Daten aus der Kohortenstudie ICON („Inception cohort of newly diagnosed patients with juvenile idiopathic arthritis“) vorgestellt. Es wird die Güte der Vorhersage des Remissionsstatus zur 6 MonatsUntersuchung auf der Grundlage ausgewählter Prädiktoren zur Baseline Untersuchung bei Patienten mit einer Oligoarthritis untersucht. Die klinische Relevanz der Vorhersage wird mit den statistischen Methoden der Area under Curve, Net Reclassification Improvement, Integrated Discrimination Improvement, Calibration und Total Gain in Predictive Values beurteilt. Ergebnisse. Von 165 Kindern mit OA befanden sich 44% 6 Monate nach Einschluss in ICON in Remission. Die Anzahl der geschwollenen Gelenke (OR=0,72, p=0,031) und die Erythrozytensedimentationsrate (OR=0,97, p=0,039) zur Baseline Untersuchung waren signifikante PräZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts diktoren für das Erreichen einer Remission. Das zusätzliche Betrachten der Erythrozytensedimentationsrate erhöhte signifikant die Güte der Vorhersage der Remission (AUC=0,69, NRI=25,1%, IDI=0,04, TG ppv=48,1%, TG npv=32,4%) im Vergleich zum Modell mit der Anzahl der geschwollenen Gelenke als Prädiktor. Schlussfolgerung. Die klinisch relevanten statistischen Methoden erweitern sinnvoll das Methodenrepertoire zur Beurteilung der Güte eines Vorhersagemodells.
KR.29 Verändert sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) nach Beginn einer Biologikatherapie? G. Horneff1, A. Thon2, G. Ganser3, K. Minden4, J. Klotsche5 1 Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin, 2Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Kinderklinik, Hannover, 3Nordwestdeutsches Rheumazentrum, St. Josef-Stift, Abt. Kinder- und Jugendrheumatologie, Sendenhorst, 4 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, 5Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin Hintergrund. Die Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HrQol) ist ein wichtiges Therapieziel bei der Behandlung von JIA-Patienten. Ziel. Die HrQol wurde im 12-Monats-Verlauf nach Initiierung einer Etanercept-Therapie bei JIA-Patienten untersucht und die sie beeinflussenden Faktoren ermittelt. Methoden. Mit dem Pediatric Quality of Life Inventory (PedsQL) wurde die HrQoL an einer unselektierten Teilstichprobe des BiKeR-Registers nach Start mit Etanercept monatlich bzw. alle 3 Monate erfasst. Der 12-Monats-Verlauf und die Verlaufsprädiktoren wurden mittels Growth Curve Modellen analysiert. Der Status einer klinisch inaktiven Erkrankung („Remission“) und der erlebte Schmerz wurden als zeitabhängige Kovariaten modelliert. Ergebnisse. Die untersuchten 61 Patienten waren im Mittel 10,5±3,9 Jahre alt und 3,4±3,2 Jahre krank. Zum Studienbeginn hatten sie in 80% Funktionseinschränkungen (CHAQ>0), im Mittel 7,2±6,2 aktive Gelenke und eine Krankheitsaktivität von 56,9±19,5. Eine niedrige HrQol zu Studienbeginn war signifikant mit dem Vorliegen einer Komorbidität, der Anzahl schmerzender Gelenke, Funktionseinschränkungen und einer hohen Krankheitsaktivität assoziiert. Der mittlere PedsQlScore lag zum Untersuchungsbeginn bei 75,5. In den ersten 6 Monaten kam es zu einer signifikanten Verbesserung im PedsQl (2,8 Punkte pro Monat, p<0,001), im weiteren Verlauf blieb die HrQol nahezu konstant. 16 Kinder waren zum 1-Jahres-Folluw-up in Remission. Der Remissionsstatus und der aktuell empfundene Schmerz erwiesen sich als unabhängige Prädiktoren der HrQol. Das Erreichen einer Remission führte zu einem signifikanten Anstieg der HrQol (Monat 2: 6,7 Punkte, p<0.001; Monat 4: 5,2 Punkte, p=0,029). Ein hohes Schmerzempfinden führte zu allen Zeitpunkten zu einer signifikant verminderten HrQol. Schlussfolgerung. Der Remissionsstatus und das aktuelle Schmerzempfinden erwiesen sich als unabhängige Prädiktoren für die HrQol im 12-Monats-Verlauf. Beide Prädiktoren erklären aber nicht vollständig deren Verbesserung. BiKeR: Unconditional grant by Pfizer und Abbott.
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KR.30 Looking for minimum standards in care for children with localized scleroderma – Result of the consensus meeting in Hamburg Germany on the 11th of December 2011. Part I: diagnosis and assessment of the disease I. Foeldvari1, T. Constantin2, P. Höger3, M. Moll4, D. Nemcova5, C. Pain6, K. Torok7, L. Weibel8, P. Clements9 1 Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Hamburger Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Hamburg, 2University Children’s Hospital, Pediatric Rheumatology, Budapest, Hungary, 3Wilhelmstift, Kinderdermatologie, Hamburg, 4Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, 5University Children’s Hospital, Pediatric Rheumatology, Prague, Czech, 6University Children’s Hospital, Pediatric Rheumatology, Liverpool, United Kingdom, 7 University Children’s Hospital, Pittsburgh, United States of America, 8 Universitätskinderklnik, Zürich, Switzerland, 9UCLA, Rheumatology, Los Angeles, United States of America Background. Juvenile localised scleroderma (jlSc) is an orphan disease. There are currently no guidelines regarding diagnosis, follow up and treatment. In the frame of the PRES scleroderma working group this consensus meeting was set up to gain consensus regarding these issues. Methods. Members of the PRES scleroderma working group were invited to participate. Two pediatric dermatologists were invited to reflect the multidisciplinary care for these children. P. Clements was invited to moderate the meeting. A nominal group technique was used. 75% consensus was defined as agreement. Results. Important issues regarding diagnosis, follow up and treatment of jlSc were discussed. The group reached agreement on all discussed topics. The following agreements were reached regarding diagnosis and follow up: 1. Diagnosis is based on clinical grounds by a rheumatologist or dermatologist, preferably pediatric, with a biopsy as a confirmatory measure if it is unclear based on clinical findings. 2. If a biopsy is needed, a punch biopsy is appropriate. In the case of deep involvement, a deep biopsy is needed. 3. Since progression to systemic sclerosis is unlikely, an evaluation for internal organ involvement, such as HRCT and echocardiogram, is unnecessary 4. There are no laboratory studies needed to confirm the diagnosis. 5. The group agrees there is no clear evidence for a pathogenic role of Borrelia, therefore we do not recommend investigation for Borrelia infection. 6. In patients with sclerodermatous skin changes of the head (face and/ or scalp) the following are suggested: a. MRI of the brain, preferably with contrast. b. In the absence of clear evidence, the group suggested to screen every 6 months for uveitis with slit lamp examination for the first 4 years of the disease. c. Dental assessment is strongly suggested, especially if the lesion crosses the maxilla and mandible. d. Temporomandibular joint assessment by a pediatric rheumatologist every 6 months is suggested. 7. In the absence of clear evidence, the group suggested to screen every 12 months for uveitis with slit lamp examination for the first 4 years of the disease, if the lesion does not involves the face. 8. All patients besides superficial circumscribed localised scleroderma (plaque morphea), especially those with linear disease, are suggested to be seen at baseline and every 12 months by both a pediatric rheumatologist and pediatric dermatologist, ideally in combined clinic. 9. The group suggested using the LoSCAT (Localized Scleroderma Cutaneous Assessment Tool) to assess cutaneous activity and damage measures, because this is the only validated tool currently available according the OMERACT criteria for LS. 10. There is a need to assess the quality of life of jLS patients and the group suggests using the CDLQI, a generic skin disorder quality of life
KR.31 Der JADAS (Juvenile Arthritis Disease Activity Score) zur Beurteilung der Effektivität von Etanercept bei der juvenilen idiopathischen Arthritis G. Horneff1, T. Niehues2, H. Huppertz3, K. Minden4 1 Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin, 2HELIOS Kliniken Krefeld, Krefeld, 3 Klinikum Bremen-Mitte, Prof.-Hess-Kinderklinik, Bremen, 4Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Ziel. Die ACR-Response-Kriterien werden in klinischen Studien zur Beurteilung der Verbesserung im Vergleich zur Baseline-Aktivität der Erkrankung eingesetzt, geben aber weder die absolute Aktivität der Erkrankung noch die absolute Verbesserung wider. Methoden. Daten des Biker-Registers wurden verwendet um den JADAS10 und -71 bei mit Etanercept behandelten JIA Patienten zu analysieren. Diese umfassen vier Domänen: Arzt Globalurteil zur Krankheitsaktivität, Eltern/Patient Globalurteil zum Wohlbefindens, Anzahl der aktiven Gelenke und Blutsenkungsgeschwindigkeit. Ergebnisse. 1470 mit Etanercept behandelte JIA Patienten wurden in die Analyse einbezogen. Der mittlere JADAS71 zeigte eine Abnahme von 20,5±12,0 (Median18, Bereich 0–85) auf 6,8±8,1 (4, 0–81) nach 3 Monaten, auf 6,2±8,2 (3, 0–83) nach 6 Monaten auf 5,6±7,5 (3, 0–57) nach 12 Monaten, 5,3±8,5 (2, 0–83) nach 18 Monaten und 5,0±7,7 (2, 0–76) nach 24 Monaten. Der JADAS10 verminderte sich von 17,8±7,6 (17, 0–40) auf 6,3±6,3 (4, 0–35) auf 5,6±6,2 (3, 0–35), 5,3±6,4 (3, 0–6), 4,8±6,2 (2, 0–37), und 4,6±5,8 (2, 0–30). Zu Beginn hatten Patienten mit systemischer JIA höchste JADAS71 (24,5±14,2; Median 21, Bereich 2–72) und JADAS10 (21,4±9,3; 21, 2–39), gefolgt von RF + Polyarthritis (JADAS71 24,3±14; 22, 0–63; JADAS10 19,4±8,0; 20, 0–35) und RF-Polyarthritis (JADAS71 23,1±14; 20, 0–85; JADAS10 18,4±7.2; 18, 0–39). Patienten mit einer „extended“ Oligoarthritis hatte moderate JADAS71, während Patienten mit Enthesitis assoziierte Arthritis und Psoriasis-Arthritis die niedrigsten Scores aufwiesen. Patienten aller Kategorien JIA zeigten eine Verbesserung mit Etanercept innerhalb von wenigen Monaten (. Abb. 12). Die residuale Aktivität der Erkrankung (JADAS10; -71) war am höchsten bei systemischer JIA (7,7; 9,3), RF + polyJIA (4,7; 5,0), RFpolyJIA (5,2; 5,9) und PSA (4,8; 5,4), während Patienten mit extOligo, (2,6; 2,6) und ERA (4,0; 4,1) die niedrigsten Scores erreichten. Wesentlichen Unterschiede wurden zwischen den beiden Scores wurden nicht beobachtet. Zu Therapiebeginn Beginn wurden keine offensichtlichen Unterschiede in JADAS71 oder -10 zwischen den Patienten mit einer Krankheitsdauer <2 Jahre im Vergleich zu jenen >2 Jahre zur Kenntnis genommen. Während die Abnahme sowohl JADAS71 und -10 auch vergleichbar war, erreichten mehr Patienten mit einer Krankheitsdauer <2 Jahre ein JADAS von 0 (25% vs. 17,5%, p2-Test).χ=0,02.
30 25 JADAS10 Score (0-40)
measure. This is one of the most widely used skin QOL instrument and is validated in most European languages. 11. The group suggested assessing the patients’ global assessment of disease severity on a VAS scale from 0 to 100. 12. The group agreed to define active lesion according to the LoSCAT activity parameters and to the physician global assessment of activity (PGA-A) on a VAS score 0 to 100, with active defined as anything above 0. Disease damage will be assessed according to the damage features of the LoSCAT and physician global assessment of disease damage. Discussion. Although there are no solid guidelines currently present as the ‘standard of care’ for jLs, these suggestions are part of routine care for most physicians specializing in the care of pediatric localized scleroderma and are non-invasive measures. Using them as general ‘guidelines’ prospectively in a large cumulative jLs cohort will help determine which are more relevant than others to the management of these patients.
sysJIA
extOA
polyRF+
ERA
PolyRF-
PsA
20 15 10 5 0 0
6
12 Monate
18
24
Abb. 12 8 JADAS bei JIA-Kategorien
Schlussfolgerung. JADAS71 und JADAS10 erwiesen sich als praktikabel und können leicht durchgeführt werden. Der einfachere JADAS 10 war ausreichend. Beide zeigen signifikante Unterschiede in der Krankheitsaktivität zwischen den JIA-Kategorien. Patienten aller Kategorien JIA zeigten eine Verbesserung, während diejenigen mit einer höheren Aktivität zu Beginn auch die höchste residuale Aktivität aufwiesen. Ein früher Beginn der Etanercept-Therapie ergab bessere Ergebnisse als ein verzögerter. Der JADAS sollte in zukünftigen Studien und „treat to target“ Therapieempfehlungen Verwendung finden.
KR.32 Untersuchung des Einflusses antirheumatischer Medikamente auf das periphere B-Zellen-Kompartiment bei Kindern mit juveniler idiopathischer Arthritis T. Quach1, S. Gläsener1, N. Onken2, F. Weller-Heinemann3, F. Dressler4, H. Huppertz3, A. Thon4, A. Meyer-Bahlburg1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Hannover, 2Kinder- und Jugendarztpraxis, Lüneburg, 3Klinikum Bremen-Mitte, Prof.-Hess-Kinderklinik, Bremen, 4 Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Kinderklinik, Hannover Einleitung. Sowohl B-Zellen als auch TNF-α haben eine wichtige rolle bei der Pathogenes der rheumatoiden und juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA). Es ist bisher jedoch noch weitgehend unbekannt, inwieweit TNF-α und B-Zellen sich gegenseitig beeinflussen. Bei erwachsenen Patienten mit rheumatoider Arthritis belegen zwei kürzlich durchgeführte Studien, dass eine therapeutischen TNF-α Inhibition mit Etanercept oder Infliximab zu einer signifikanten Verminderung der Gedächtnis-B-Zellen führt. Bei Kindern mit JIA wurden entsprechende Studien bisher nicht durchgeführt. Veränderungen des B-Zellen Kompartimentes könnten ein direkter Effekt von TNF-α Inhibitoren sein, oder indirekt durch Veränderungen der T-Zellen oder BAFF Signale vermittelt werden. Die aktuelle Studie untersucht daher den Einfluss von verschiedenen anti-rheumatischen Medikamenten einschließlich TNF-α Inhibitoren auf die Zusammensetzung des B- und TZellen Kompartimentes, und das BAFF-System bei Patienten mit JIA. Methoden. B- und T-Zellen Subpopulationen im peripheren Blut von Patienten mit JIA wurden mit Vielfarben-Durchflusszytometrie bestimmt. BAFF und APRIL Spiegel wurden per ELISA untersucht. Zudem wurden Standardlaboruntersuchungen wie Blutbild, Entzündungsparameter und Immunglobulinspiegel durchgeführt. Ergebnisse. Bisher wurden mehr als 150 Patienten mit JIA in der Studie eingeschlossen. Entsprechend ihrer medikamentösen Behandlung wurden die Patienten in Gruppen eingeteilt: Etanercept, Methotrexat, Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts NSAR oder keine Behandlung. Im Gegensatz zu den Berichten bei Erwachsenen Patienten fanden wir keine Verminderung der Gedächstnis-B-Zellen bei Patienten mit JIA unter Behandlung mit Etanercept. Eine Behandlung mit Methotrexat führte zu einer signifikanten Verminderung der Immunglobuline M- und G-Spiegel. Dies war insbesondere auch bei einer Analyse nur der Patienten mit oligoarthikulärer JIA deutlich. Weitere detaillierte Auswertungen der Ergebnisse sind derzeit in Arbeit. Schlussfolgerung. Anti-rheumatische Medikamente können einen Einfluss auf das B-Zellen Kompartiment haben. Dabei scheint es Unterschiede zwischen Erwachsenen und pädiatrischen Patienten zu geben. Inwieweit diese Veränderungen Auswirkungen auf das Immunsystem haben, muss in weiteren Studien analysiert werden.
KR.33 Regulatory T-cell-subsets are highly represented in the synovial fluid of children with juvenile idiopathic arthritis with oligo- and polyarticular form I. Baumann1, J. Viautour1, E. Weißbarth-Riedel2, N. Tzaribachev3, S. Lipovac4, S. Sehner5, E. Tolosa1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Immunologie, Hamburg, 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderund Jugendmedizin – Kinder- und Jugendrheumatologie, Hamburg, 3 Klinikum Bad Bramstedt, Abt. für Kinderrheumatologie, Bad Bramstedt, 4 Kinderorthopädie, Hamburg, 5Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Hamburg Juvenile idiopathic arthritis (JIA) has been associated to an exacerbated inflammatory response together with a defect in immune regulation. Most studies in this direction have characterized Th1 and Th17 effector cells, and the naturally occurring CD4+ CD25high regulatory T cells. Using multiparameter flow cytometry we have extended these studies to include parameters that distinguish recent from chronic activation, and other regulatory cells types. Analysis of peripheral blood from 26 untreated patients with oligo- or polyarticular JIA showed minimal differences in lymphocyte composition. In contrast, we found that the synovial fluid of 16 patients contains significantly higher percentages of activated cells, both recently activated (CD69+) CD4 and CD8 Tcells, as well as T lymphocytes that have undergone repetitive stimulation (CD4+ CD28-). These cells are clearly pathogenic, as indicated by higher production of IFNγ and TNFα than in the blood. IL-17, in contrast, was highly elevated in a subset of patients, while the other patients showed levels comparable to peripheral blood. In the patients with high IL-17, this cytokine was produced by CD4+ conventional αβT- and also by ��������������������������������������������������������� γδ������������������������������������������������������� -T lymphocytes. Interestingly, all regulatory cell subsets analyzed (CD4+ CD25high CD127- CD39+ Tregs, CD56bright NK cells and CD8+CD28- cells) were found highly represented in the synovial fluid, probably reflecting an attempt to control a very persistent chronic inflammatory response. Further characterization of the cytokines produced by the expanded TCR Vβ subsets in the synovial fluid should help to identify which are the most promising targets for therapy in individual patients.
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KR.34 Pro- and anti-inflammatory cytokines and response to anti-IL1β treatment in pediatric and adult Muckle-Wells syndrome patients N. Rieber1, A. Brand1, I. Schäfer1, A. Wirth1, S. Hansmann1, J. Kümmerle-Deschner2, D. Hartl1 1 Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder und Jugendmedizin, Ambulanz für Autoimmunerkrankungen, Tübingen, 2Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder und Jugendmedizin, Tübingen CAPS comprises a spectrum of inherited auto-inflammatory disorders including familial cold auto-inflammatory syndrome (FCAS), MuckleWells syndrome (MWS), and neonatal onset multisystem inflammatory disease (NOMID). Common characteristics of these disorders include high-grade fever, urticarial rash, ocular manifestations, sensorineural hearing loss and arthritis. All three phenotypes are associated with mutations in the NLRP3 gene encoding cryopyrin, leading to overproduction of IL-1β and IL-1 like cytokines as IL-18. We aimed to examine pro- and anti-inflammatory cytokines before and after treatment initiation with the anti-IL-1β monoclonal antibody Canakinumab in a pediatric and adult cohort of 20 Muckle-Wells patients. 17 pro- and anti-inflammatory cytokines were analysed by multiplex technique before and four weeks after initiation of treatment with Canakinumab and compared with healthy control sera. Physician‘s global assessment of disease activity, CRP, SAA, and total leukocyte count were assessed at the same time points and correlated with cytokine levels. We show a significant difference in the serum concentration of IL-8, MIP-1α and VEGF between MWS patients before treatment initiation and healthy controls. After start of anti-IL-1��������������������������� β�������������������������� treatment IL-8 levels decreased significantly in the patients in correlation with reduced disease activity and routine laboratory inflammation markers. Yet, MIP-1α and VEGF were not or only marginally affected by initiation of anti-IL-1β treatment. The study underlines the serologic efficacy of anti-IL-1β treatment in symptomatic MWS patients. MIP-1������������������� α������������������ and VEGF are presumably secreted NALP3 dependent but independent of extracellular IL-1β, probably through excessive IL-18. Further studies have to show if these molecules might be disease relevant e. g. for long-term sequelae.
KR.35 No benefit of the combination therapy Etanercept and Methotrexate compared to Etanercept mono therapy in juvenile idiopathic arthritis – a matched pair analysis H. Schmeling1, G. Horneff2 1 Alberta Children’s Hospital, University of Calgary, Medicine, Calgary, Canada, 2Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin Objective. To evaluate safety and efficacy of Etanercept and Methotrexate combination therapy vs. Etanercept mono therapy in juvenile idiopathic arthritis (JIA). Methods. A cohort of 1190 JIA patients enrolled in the German JIA Etanercept Registry has been used for screening. Matching criteria included JIA subtype, gender, disease duration, oligo- vs. polyarthritis at therapy start, sedimentation rate, and concomitant use of corticosteroids. Efficacy was determined using the PedACR 30/50/70 response criteria. Safety assessments were based on adverse events reports. The matched data were analyzed using the McNemar’s test and paired ttests as appropriate. Results. 80 JIA matching pairs with a total of 595 visits were identified. No difference in PedACR 30/50/70 treatment response between mono and combination therapy was found. In the mono therapy group, 16 patients (20%) experienced 24 adverse events. Four of them were reported as serious. In the combination group 16 patients (20%) experienced 26 adverse events. Five of them were reported as serious. No infectious SAE occurred in the mono therapy group compared to 3 in
KR.36 Langzeitsicherheit von Etanercept bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) K. Minden1, M. Niewerth2, J. Klotsche3, K. Weber2, M. Hammer4, R. Küster5, J. Haas6, G. Horneff7 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitäts medizin Berlin, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 4Nordwestdeutsches Rheumazentrum, St. Josef-Stift, Klinik für Rheumatologie, Sendenhorst, 5Asklepios Rheumazentrum Altona, Kinderärztl. Gruppenpraxis, Wedel, 6Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen, 7Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin Einleitung. Etanercept wird mittlerweile bei 15% der Kinder mit JIA eingesetzt. Dennoch ist die publizierte Evidenz zu dessen Langzeitsicherheit sehr begrenzt. Ziel. Untersuchung des Auftretens unerwünschter Ereignisse in der Langzeitanwendung von Etanercept bei JIA-Patienten. Methoden. Berücksichtigt wurden Daten von mit Etanercept behandelten JIA-Patienten, die vor 1994 geboren und bis März 2007 in das Biologikaregister BiKeR (und nachfolgend in JuMBO) eingeschlossen wurden. Alle im Beobachtungszeitraum von 7,5 Jahren (mean) unter Etanercept aufgetretenen unerwünschten Ereignisse (UE) wurden erfasst und anhand von MedDRA kategorisiert. Für ausgewählte Ereignisse wurden Inzidenzraten pro 100 Patientenjahre (PJ) unter Exposition kalkuliert. Ergebnisse. Die kumulative Therapiedauer betrug für die berücksichtigten 386 Patienten (mittleres Alter: 23 Jahre, mittlere Krankheitsdauer 14 Jahre) 1815 Patientenjahre. In diesem Zeitraum wurden 77 schwere UEs registriert (4,0 SUEs/100 PJ), davon 8% in möglichem Zusammenhang zur Therapie. Die JIA-assoziierte Letalität betrug im untersuchten Kollektiv 1%, kein Patient verstarb in vermutetem kausalem Zusammenhang mit Etanercept. Zwei Malignome (darunter 1 B-NHL) wurden konstatiert (0,1/100 PJ). Insgesamt wurde über 11 inzidente Autoimmunerkrankungen (0.6/100 PJ) berichtet: darunter waren 8 Fälle mit neu aufgetretener entzündlicher Darmerkrankung (0.4/100 PJ) und 9 Uveitisfälle (0.5/100 PJ). Schwere Infektionen waren mit einer Rate von 1,1/100 PJ relativ selten, 4 führten zum Therapieabbruch. Eine Tuberkulose oder andere opportunistische Infektionen wurden nicht registriert. Schlussfolgerung. Die bisher umfangreichste Untersuchung zur Langzeitsicherheit von Etanercept belegt die gute Verträglichkeit der Substanz. Nur selten (>1/10.000 bis <1/1000) treten schwere UEs in möglichem Zusammenhang zur Therapie auf. Aussagen zum therapiebedingten Risiko für bestimmte Ereignisse können nicht getroffen werden, eine Kontrollgruppe wird rekrutiert. BiKeR: Unconditional grant der Firmen Pfizer und Abbott, JuMBO: Unconditional grant der Firma Pfizer.
In-Silico online Kaplan-Meier Estmate
1
Mit MTX 0.9
Ohne MTX censored
0.8 Häufigkeit eines Therapieneustarts
the combination group. Two malignancies were observed in the combination group. Treatment has been discontinued in 27 patients on mono therapy (inefficacy 10%, adverse events 8%, remission 20%) compared to 47 patients in the combination group (inefficacy 21%, adverse events 8%, remission 21%). Conclusion. In our JIA cohort combination treatment with Etanercept and Methotrexate did not offer a better outcome than treatment with Etanercept alone, however the rate of serious adverse events, especially serious infections was slightly increased.
0.7
0.6
0.5
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0.1
0
0
193.7
387.4
581.1
774.8
968.5 1162.2 Tage
1355.9 1549.6 1743.3
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Abb. 13 8 MTX und biologikafreies Intervall
KR.37 Verlauf nach Beendigung einer Etanercepttherapie in „Remission“ bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis G. Horneff1, H. Huppertz2, I. Foeldvari3, K. Minden4 1 Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin GmbH, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin, 2Klinikum Bremen-Mitte, Prof.Hess-Kinderklinik, Bremen, 3Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Hamburger Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Hamburg, 4Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Ziel. Etanercept erwies sich als sehr effizient bei juveniler idiopathischer Arthritis. Nach Erreichen einer Remission wird nicht selten ein Therapieende versucht. Daten des Biker Registers wurden verwendet, um den Verlauf nach Therapieende zu analysieren. Methoden. Abbruchgründe wurden in Unwirksamkeit, Intoleranz, Remission oder andere eingeteilt. Nach Therapieende in Remission wurde der Verlauf bis zum Neustart der Etanercepttherapie analysiert und nach Einflussfaktoren gesucht. Ergebnisse. Die Behandlung von insgesamt 1499 im Register registrierten Patienten wurde analysiert. 208 (14%) brachen die Behandlung mit Etanercept aufgrund einer Remission ihrer Erkrankung ab: besonders häufig bei Enthesitis assoziierter Arthritis 17/79 (17%), bei „extended“ Oligoarthritis 40/275 (15%), bei systemischer JIA 18/130 (14%), bei seronegativer Polyarthritis 62/472 (13%). RF-positive Patienten beendeten signifikant seltener die Behandlung in Remission (9/154; 6%; χ2-Test p=0,003). 476 Follow-up-Untersuchungen von 166 Patienten über einen medianen Zeitraum von 17 Monaten (0–110 Monate) konnten analysiert werden: 100 (46%) für mindestens 12 Monate, 47 (22%) für mindestens 24 Monate, 31 (14%) für mindestens 36 Monate. Bei 71 (34%) Patienten erfolgte ein Neustart der Etanercepttherapie aufgrund eines Rezidivs. Die Behandlung wurde in 5% im ersten Monat, 18% in den ersten 3 Monaten, 31 in den ersten 6 Monaten und 47 in den ersten 12 Monaten neu gestartet. 29 Patienten beendeten ein zweites Mal die Etanercepttherapie in „Remission“. 22 (76%) erhielten erneut ein Biologikum. Die Kaplan-Meyer-Analyse ergab eine mediane biologikafreie Überlebenszeit von 38,2 Monaten. Die Dauer des biologikafreien Intervalls wird durch die Behandlungsdauer mit Etanercept beeinflusst. Bei einer Behandlungsdauer von <2 Jahren bis zum Therapieende in Remission war das Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts biologikafreie Intervall signifikant länger (18,1 Monate, p=0,067, Hazard-Ratio für einen Neustart von Etanercept-Therapie 0,62 (95% CI 0,38–0,10) als für Patienten mit einer Therapiedauer >2 Jahre (50,9 Mon. mediane Überlebenszeit). Patienten, die eine Methotrexattherapie fortgeführt haben hatten im Vergleich zu denjenigen ohne einer längere Biologikafreiheit (61,4 vs. 17,6 Monate, p=0,0058, Hazard-Ratio für Retherapie 0,49 (95% CI 0,29–0,81). Die Behandlung mit Kortikosteroiden zum Zeitpunkt der Beendigung der Etanercept oder der Dauer der Erkrankung vor Beginn der Etanercept-Therapie waren ohne Einfluss. Zum Zeitpunkt des Absetzens wegen „Remission“ erfüllten 118 (62%) Patienten die „Wallace“-Kriterien für inaktive Erkrankung. Dies hatte keinen Einfluss auf das biologikafreie Intervall (. Abb. 13). Diskussion. Bei erfolgreicher Behandlung mit Etanercept erfolgt häufig ein Therapieende, insbesondere bei Enthesitis assoziierter Arthritis, seltener bei seropositiver Polyarthritis. Die biologikafreie Zeit wird durch Beibehaltung von Methotrexat günstig und durch eine längere Therapiedauer bis zum Therapieende in Remission ungünstig beeinflusst. Bei etwa einem Drittel der Patienten wird eine erneute Biologikatherapie begonnen, i. d. R. mit Etanercept.
KR.38 Subjektive Krankheitslast bei Kindern mit chronischen idiopathischen muskuloskeletalen Schmerzen – Multilevel-Analyse einer prospektiven longitudinalen Beobachtungsstudie K. Gerhold1, R. Muckelbauer2, J. Müller-Nordhorn2, A. Thon3, G. Ganser4, T. Müller5, K. Minden1, M. Niewerth6 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitäts medizin Berlin, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin School of Public Health, Berlin, 3Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Kinderklinik, Hannover, 4Nordwestdeutsches Rheumazentrum, St. JosefStift, Abt. Kinder- und Jugendrheumatologie, Sendenhorst, 5Universitätsklinikum Halle, Kinderklinik, Halle/Saale, 6Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin Hintergrund. Obwohl muskuloskeletale Schmerzen als bedeutsames Gesundheitsproblem im Kindes- und Jugendalter berichtet wurden, gibt es derzeit kaum Daten zum Verlauf patientenrelevanter Zielgrößen. Ziel. Untersuchung der subjektiven Krankheitslast und deren Veränderung im Zeitverlauf bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) oder chronischen idiopathischen muskuloskeletalen Schmerzen (CIMS). Methoden. Im Rahmen der bundesweiten Kerndokumentation für rheumakranke Kinder und Jugendliche schätzen alle Patienten jährlich ihre Krankheitslast mittels numerischer Rating-Skalen (NRS) ein (0– 10, 0 bester Wert). Der 2-Jahres-Verlauf wurde bei Patienten mit CIMS oder JIA, die zwischen 2001 und 2008 mindestens eine Follow-up-Untersuchung hatten, mittels Multilevel-Analyse untersucht. Ergebnisse. Eingeschlossen wurden 318 CIMS-Patienten [Mädchenanteil 70%, Alter (MW ± SD) 12,0±3,8 Jahre, mittlere Krankheitsdauer 2,4±2,6 Jahre) und 6103 JIA-Patienten (Mädchenanteil 65%, Alter 9,5±4,5 Jahre, mittlere Krankheitsdauer 2,7±3,1 Jahre). Zur Ausgangsuntersuchung (t0) war die ärztlicherseits beurteilte globale Krankheitsaktivität bei CIMS-Patienten geringer als bei JIA-Patienten (Differenz: 0,7 NRS-Punkte); gleichzeitig schätzten CIMS-Patienten ihre Schmerzstärke um 1,5, ihre Funktionseinschränkung bei Alltagsaktivitäten um 0,9, ihre körperliche Belastbarkeit und ihren Umgang mit der Erkrankung um je 0,5 sowie ihren globalen Gesundheitszustand um 0,7 Punkte schlechter ein als JIA-Patienten. Im 2-Jahres-Verlauf beurteilten die CIMS-Patienten ihre Krankheitslast anhaltend schlechter als die JIAPatienten; dieser Gruppenunterschied nahm zwischen Ausgangs- und zweiter Follow-up-Untersuchung (t2) für alle Skalen zu (p<0,05); eine Abnahme von Krankheitsaktivität und subjektiver Krankheitslast über beide Follow-up-Untersuchungen war nur bei den JIA-Patienten zu
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verzeichnen (t1 vs. t0 p<0,001; t2 vs. t0 p<0,001), nicht jedoch bei den CIMS-Patienten. Schlussfolgerung. Diese Ergebnisse unterstützen die Annahme einer relevanten längerfristigen Krankheitslast bei CIMS-Patienten und implizieren den Bedarf an adäquaten Therapieangeboten. Die Kinderkerndokumentation wird von der Kinder-Rheumastiftung finanziert.
Osteologie OS.01 CD34+ hematopoietic stem cells accumulate in the initial inflammatory human fracture hematoma P. Hoff 1, T. Gaber 1, M. Hahne 1, C. Strehl 1, M. Fangradt 1, K. Schmidt-Bleek 2, G. Burmester 1, G. Schmidmaier 3, G. Duda 2, C. Perka 4, F. Buttgereit 1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Julius Wolff Institut, Berlin, 3University Hospital Heidelberg, Department of Traumatology, Heidelberg, 4Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin Background. We have previously shown the early phase of human fracture healing to be characterized by hypoxia. Hypoxia is also known to promote proliferation, survival and migration of different stem/progenitor cells like mesenchymal stem cells, endothelial progenitor cells or hematopoietic stem cells (HSC). Methods. To investigate HSC and the clinical relevance of hypoxia in fracture healing, we quantified (i) CD34+ hematopoietic stem cells and (ii) inflammatory chemokines present in the early (<72 h) human fracture hematoma (FH). To investigate the chronologic development, we also analyzed hematomas which resulted from the transection of the femur in patients receiving a total hip arthroplasty (THA). The THAhematomas (THA-H) were defined as a model for FH at time point 0 h. The proportion of HSC in the hematoma from fracture patients (n=42) and patients receiving a THA (n=20) was analyzed by flow cytometry. Secreted factors were quantified by multiplex suspension array. Results. We found a higher proportion of CD34+ hematopoietic stem cells in the FH as compared to THA-H (7.6±1.5 vs. 3.8±0.5% of mononuclear cells) indicating proliferation and/or immigration of HSC. As CD34+ hematopoietic stem cells express CCR3, we investigated the concentrations of its ligands RANTES and Eotaxin. Both chemokines were present at significantly higher concentrations in the FH as compared to THA-H (RANTES: 16867±1632 vs. 9830±1397 pg/ml, p<0.01; Eotaxin: 327±76 vs. 125±15 pg/ml, p<0.001). We also identified the macrophage migration inhibitory factor (MIF) to be significantly increased in the FH (179431±28538 vs. 21751±2973 pg/ml, p<0.001). Conclusion. Hypoxia and other bioenergetically adverse conditions in a FH contribute to the induction of inflammation, including the secretion of RANTES, Eotaxin and MIF. We suppose the high concentrations of RANTES and Eotaxin to facilitate the immigration of CD34+ HSC. The initial hypoxic conditions also mediate the secretion of the proinflammatory MIF which is essential for successful fracture healing. Thus, the inflammatory microenvironment in the FH is among the crucial factors determining fracture healing.
OS.02 Was die Krankenhaus-Diagnosestatistik über die Morbiditätsentwicklung der proximalen Femurfrakturen im Zeitraum 2000–2010 berichtet, Fallzahlen für die BRD R. Dreher1 1 Privatsprechstunde für Rheumatologie, Bad Kreuznach Einleitung. Wie hat sich die Anzahl der in KH vollstationäre behandelten älteren Patientinnen und Patienten mit Hüftfrakturen unter den verbesserten Möglichkeiten der Osteoporosebehandlung zwischen 2000 und 2010 verändert? Methoden. Auswertung der Daten Deutsche Krankenhaus-Diagnosestatistik über die aus dem KH entlassenen vollstationären Frauen und Männer mit der ICD-10 Hauptdiagnose S72.0 (Schenkelhalsfraktur) und S72.1 (peritrochantäre Fraktur) nach Altersgruppen, Geschlecht und Fallzahlen. (Datenquelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden 2012) Ergebnisse. Fallzahlentwicklung 2000–2010 S72.0 und S72.1: Frauen (65 Jahre und älter): 2000: 78.860 Fälle (100%), Prävalenzrate: 946 Fälle je 100.000 EW. Triphasischer Verlauf der absoluten Fallzahlen und Prävalenzraten mit Höchstwerten 2002 (86.394 Fälle/1002 Fälle je 100.000 EW) und 2010 (87.592 Fälle/906 Fälle je 100.000 EW) Niedrigstwert 2007 (84.422 Fälle/886 Fälle je 100.000 EW). 2000–2010: Zunahme abs. Fallzahl um 8732 Fälle (11%), Abnahme der Prävalenzrate um 60 Fälle/100.000 EW (−4,2%) Männer (65 Jahre und älter): 2000: 18.219 Fälle (100%), Prävalenzrate: 352 Fälle je 100.000 EW Linearer Anstieg der absoluten Fallzahlen 2000–2010 um 11.780 Fälle (65%). Triphasischer Verlauf der Prävalenzraten mit Höchstwerten 2003 (387 Fälle/100.000 EW) und 2010 (417 Fälle/100.000 EW) Niedrigstwert 2007 (254 Fälle/100.000 EW) 2000–2010: Zunahme der Prävalenzrate um 65 Fälle/100.000 EW (18,5%) Schlussfolgerung. Die Prävalenzrate der aus dem Krankenhaus entlassenen älteren Frauen mit prox. Femurfraktur nimmt im Zeitraum 2000–2010 um 4,2% ab, bei den älteren Männern um 18,5% zu. Falls die Zahlen der Krankenhaus-Diagnosestatistik für die osteoporotischen Hüftfrakturen repräsentativ sind, profitieren die Männer im Zeitraum 2000–2010 nicht von der positiven Entwicklung der Osteoporoseforschung. Versorgungsprogramme zur Senkung proximaler Femurfrakturen bei Männern im höheren Lebensalter dringend notwendig!
OS.03 Wirkung einer IL-6R-Inhibition bei TNF-Blocker-vortherapierten Patienten mit rheumatoider Arthritis auf den Knorpel- und Knochenstoffwechsel sowie die Knochendichte – eine 1-jährige Prospektivstudie U. Lange1, T. Wettich2, C. Schneider2, S. Junker1, G. Krumbholz1, E. Neumann1, U. Müller-Ladner1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 2Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim Hintergrund. In Vorstudien konnte unter einer 1- und 2-jährigen TNFBlockadetherapie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) und ankylosierender Spondylitis ein „osteoprotektiver“ Effekt objektiviert werden [1, 2]. Methoden. In der 1-jährigen Prospektivstudie einer IL-6R-Inhibition (Tocilizumab) bei Patienten mit RA unter Vorbehandlung mit Methotrexat bzw. Leflunomid und TNF-Blockade) galt folgenden Outcome-Parametern das Interesse: Knochendichte (Messung am re. ges. Schenkelhals und der LWK 1–4 mittels DXA), Markern des Knochenstoffwechsels (Osteocalcin, NTX), Markern des Knorpelstoffwech-
sels (C2C, CP2), Aktivitäts- und Funktionsscores (DAS28, HAQ-DI, FFbH), radiomorphologischer Verlauf an Händen und Füßen sowie der Steroidbedarf. Messzeitpunkte waren direkt vor der Therapieinitiierung und nach 1-jähriger Therapie mit Tocilizumab (8 mg/kg KG alle 4 Wochen, die durchschnittliche MTX-Dosierung 15 mg/Woche). Eingeschlossen wurden 22 Patienten mit RA (16 Frauen, 6 Männer, Durchschnittsalter 62 Jahre, durchschnittliche Krankheitsdauer 11 Jahre) mit einer Glukokortikoiddosis >10 mg Prednisolonäquivalent. 19/22 Patienten erhielten eine Kombinationstherapie (Tocilizumab + MTX), 3/22 Patienten eine Monotherapie mit Tocilizumab. Ergebnisse. Initial lag messtechnisch (DXA) 3-mal eine Osteoporose, 3-mal eine Osteopenie und 11-mal eine normale Knochendichte vor. Nach 1-jähriger Therapie war 2-mal eine Osteoporose, 7-mal eine Osteopenie und 10-mal eine normale Knochendichte gegeben. An der LWS zeigte sich eine Zunahme der Knochendichte, gleichbleibend hingegen die Werte am Schenkelhals. C2C (Knorpeldegradationsmarker) und CP2 (Knorpelformationsmarker) zeigten im Verlauf keine signifikanten Veränderungen, Osteocalcin zeigte eine signifikante Zunahme (p=0,021) und NTX keine Veränderungen. Der DAS28 besserte sich von 5,1 auf 3,1, ebenso auch der HAQ-DI von 1,7 auf 1,4 neben einer Zunahme im FFbH von 56% auf 61%. Der Steroidbedarf lag initial >10 mg Prednisolonäquivalent und konnte auf durchschnittlich 5 mg reduziert werden. Die radiologischen Aufnahmen zeigten erfreulicherweise bei keinem Patienten einen Progress von entzündlichen Veränderungen. Schlussfolgerung. Patienten mit RA, einer durchschnittlichen Krankheitsdauer von 11 Jahren, Vortherapie mit einem TNF-Blocker in Kombination mit MTX oder Leflunomid und unter einer Prednisoloneinnahme von >10 mg täglich, zeigten in der 1-jährigen Studie unter Tocilizumabgabe einen „osteoprotektiven“ Effekt (Besserung der Knochendichte, anti-erosiver radiomorphologischer Verlauf, Hinweise für eine Knochenformation [Osteocalcin ↑]) neben einer signifikanten Verbesserung der Krankheitsaktivität (DAS28) und der Funktionskapazität (FFbH). Im Praxisalltag stellt bei Versagen einer TNF-Blockade-Therapie die IL-6R-Inhibition eine sinnvolle Option dar. 1.] Lange U et al (2005) Rheumatology 44:1546–8 2. Dischereit G et al (2009) Osteologie Suppl 1:S53
OS.04 Osteoporose des Mannes – eine retrospektive Analyse aus der Osteoporose-Sprechstunde des Universitätsklinikums Dresden A. Kleymann1, T. Rachner2, M. Aringer3, L. Hofbauer2 1 Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik III, Dresden, 2Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik III, Bereich Endokrinologie, Diabetes und metabolische Knochenerkrankungen, Dresden, 3Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik III, Rheumatologie, Dresden Hintergrund. Die Osteoporose ist die häufigste Skeletterkrankung des älteren Menschen. Im Vergleich zur Osteoporose der Frau, ist die männliche Osteoporose in ihrer Inzidenz und klinischen Bedeutung jedoch unterschätzt. In dieser retrospektiven Arbeit wurden alle Männer, die zur Diagnostik und Therapie in unserer Osteoporosesprechstunde vorstellig waren, charakterisiert und die Versorgungsqualität mit den Empfehlungen der aktuellen DVO-Leitlinie verglichen. Methoden und Ergebnisse. Insgesamt wurden 310 Patienten mittels DXA-Messung untersucht. Bei 75 Männern wurde eine Osteoporose nach WHO-Kriterien diagnostiziert. Die Subanalyse ergab einen hohen Anteil an sekundären Osteoporosen (75%). Hierbei stellten endokrinologische (n=14) und rheumatologische (n=14) Erkrankungen die häufigsten Ursachen dar. Unter den endokrinen Osteoporosen war der Hypogonadismus mit 36% am häufigsten vertreten, gefolgt von Hypophyseninsuffizienz (22%) und dem Prolaktinom (14%). Insgesamt zeigte die Osteoporosegruppe einen signifikant niedrigeren BMI als die Gruppe der untersuchten Männer ohne Osteoporose (p=0,002). Die Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts verglichenen Laborparameter, inklusive Vitamin D, erbrachten keine signifikanten Unterschiede. Allerdings waren die Vitamin D-Spiegel in beiden Gruppen erniedrigt. Die Umsetzung der empfohlenen Labordiagnostik zeigte eine hohe Abhängigkeit von der zuweisenden Abteilung. Innerhalb der Osteoporosegruppe erhielten 65% der Patienten eine spezifische Therapie mit Bisphosphonaten, wobei Alendronat am häufigsten (47%) verwendet wurde. Nur 1 Patient erhielt eine osteoanabole Therapie mittels Teriparatid. Schlussfolgerung. Zusammenfassend stellt die von uns untersuchte Kohorte eine heterogene Gruppe In Bezug auf Risikoprofil, Ätiologie und Therapie der Osteoporose dar. Der relativ hohe Anteil an sekundären Osteoporosen lässt sich am ehesten durch die universitäre Spezialisierung erklären. Die abteilungsspezifischen Unterschiede in der Versorgungsqualität zeigen, dass ein gesteigertes Bewusstsein für die Problematik der männlichen Osteoporose zur Versorgungsoptimierung notwendig ist.
OS.05 Heterogenität der Fallzahlen für proximale Femurfrakturen in den Bundesländern: Was die Krankenhaus-Diagnosestatistik für den Zeitraum 2000–2010 berichtet R. Dreher1 1 Privatsprechstunde für Rheumatologie, Bad Kreuznach Einleitung. Im Zeitraum 2000–2010 beschreibt die Deutsche Krankenhaus-Diagnosestatistik für die Hauptdiagnosen S72.0 und S72.1 (Schenkelhalsfrakturen und peritrochantäre Fraktur in der BRD) bei Frauen (65 Jahre und älter) bei Zunahme der absoluten Fallzahlen eine Abnahme der prox. Femurfrakturen je 100.000 Einwohner (Prävalenzrate). Bei Männern (65 Jahre und älter) wird über eine starke Zunahme der absoluten Fallzahl der prox. Femurfrakturen sowie über eine deutliche Zunahme der Prävalenzraten berichtet (Dreher 2012). Ziel. Wie verhalten sich die einzelnen Bundesländer hinsichtlich der Häufigkeit von prox. Femurfrakturen? Methoden. Auswertung der Deutschen Krankenhaus-Diagnosestatistik über die in den einzelnen Bundesländern aus dem Krankenhaus entlassenen vollstationären Frauen und Männer mit den ICD-10 Hauptdiagnosen S72.0 (Schenkelhalsfraktur) und S72.1 (pertrochantäre Fraktur) nach Altersgruppen, Geschlecht und Fallzahlen (absolute Fallzahl und Prävalenzrate: Fallzahl je 100.000 Einwohner). (Datenquelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden 2012) Ergebnisse. Im Zeitraum 2000–2010 ergeben sich hinsichtlich der Häufigkeiten der prox. Femurfrakturen (S72.0 und S72.1) für Frauen und Männer, 65 Jahre und älter folgende Reihenfolgen (Plätze 1–4 für höchste Prävalenzraten, Plätze 13–16 für niedrigste Prävalenzraten): Höchste Fallzahlen S72.0 und S72.1/100 000 Einwohner im Zeitraum 2000–2010: Frauen, 65 Jahre und älter: Hamburg: 1355 (2002) > Berlin: 1289 (2002) > Bremen: 1169 (2002) > Schleswig-Holstein: 1147 (2002) Männer, 65 Jahre und älter: Hamburg: 635 (2010) > Schleswig-Holstein: 524 (2010) > Bremen: 504 (2010) > Berlin: 479 (2010) Niedrigste Fallzahlen S72.0 und S72.1/100 000 Einwohner im Zeitraum 2000–2010: Frauen, 65 Jahre und älter: Mecklenburg-Vorpommern: 614 (2010) < Sachsen: 723 (2007) < Sachsen-Anhalt 742 (2007) < Brandenburg 795 (2010) Männer, 65 Jahre und älter: Mecklenburg-Vorpommern: 248 (2009) < Sachsen-Anhalt: 275 (2002) < Sachsen: 299 (2002) < Brandenburg: 300 (2007) Ergebnisse. Die Häufigkeiten für proximale Femurfrakturen innerhalb der Bundesländer sind heterogen. Die höchsten Fallzahlen sowohl für Frauen als auch für Männer werden aus Hamburg, Berlin, Bremen und Schleswig-Holstein berichtet. Über die niedrigsten Fallzahlen be-
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Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
richten Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Schlussfolgerung. Falls die Zahlen der Krankenhaus-Diagnosestatistik für die Hauptdiagnosen S72.0 und S72.1 im Zeitraum 2000–2010 für die osteoporotischen Hüftfrakturen repräsentativ sind, sollte die Situation der Osteoporose-Versorgung in den Bundesländern mit den höchsten Frakturraten für proximale Femurfrakturen verbessert werden.
Rheumatoide Arthritis RA.01 Anti-CCP characteristics in the development of RA T. Huizinga1 1 Leiden University Medical Center, Department of Rheumatology, Leiden, The Netherlands Rheumatoid arthritis (RA) is a chronic, destructive autoimmune disease affecting primarily the joints. With more sophisticated and effective therapies becoming available, early intervention is crucial for preventing irreversible joint damage. Antibodies to citrullinated antigens (ACPA), measured via the anti-CCP test, provide an effective tool to diagnose erosive arthritis in a very early stage of the disease. All strategies in RA clearly show that a window of opportunity exists during which the disease contracts characteristics that make the disease process chronic. I will discuss some treatment strategies in the earliest phases of the disease process (i. e. undifferentiated arthritis), using analyses of the immune response against citrullinated antigens with respect to antigen specificity, isotype usage and affinity maturation. I will also discuss IgE antibodies directed to citrullinated antigens, putatively allowing for anti-IgE mediated therapies in patients harbouring such antibodies. Finally I will show that a new autoantibody system, autoantibodies against carbamylated antigens is relevant in anti-ACPA negative RA patients, possibly allowing a more detailed diagnosis in this subgroup of patients.
RA.02 Safety of SC Abatacept in patients with RA: update from pooled clinical trial data R. Alten1, J. Kaine2, E. Keystone3, P. Nash4, I. Delaet5, K. Qi6, M. Genovese7 1 Schlosspark-Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische immunologie und Osteologie, Berlin, 2Sarasota Arthritis Research Center, Rheumatology, Sarasota, United States of America, 3Mount Sinai Hospital, Rheumatology, Toronto, Canada, 4University of Queensland, Rheumatology Research Unit, Brisbane, Australia, 5Bristol-Myers Squibb, Immunology, Princeton, United States of America, 6Bristol-Myers Squibb, Hopewell, United States of America, 7Stanford University School of Medicine, Palo Alto, United States of America Background. Biologic therapies for RA can increase the risk of safety events such as infections, malignancies and autoimmune events; SC biologics may also cause injection site reactions (ISRs) [1]. Periodic reassessment of safety data via incidence rates (IRs) allows a standardized assessment of safety that can detect cumulative or new signals. To investigate the safety of SC abatacept (ABA) using integrated clinical trial data with 4214.6 patient-years (pt-yrs) of exposure. Methods. Data from 5 SC ABA RA clinical trials (randomized: 1 Phase IIb, 2 Phase IIIb; open-label: 2 Phase IIIb) were pooled over short and long term. Safety events, including serious infections, malignan-
Tab. 15
Tab. 17 Anhaltendes klinisches Ansprechen auf Golimumab bis Woche 100
Months (days)
0–6 (1–180)
6–12 (181–360)
12–18 (361–540)
18–24 (541–720
24–30 (721–900)
Serious infections* Malignancies excl. NMSC Auto immune disordersa Local ISRsa
2.42 (1.6, 3.68) n=22 0.33 (0.11, 1.02) n=3
2.12 (1.33, 3.36) n=18 1.05 (0.55, 2.01) n=9)
1.37 (0.76, 2.48) n=11 0.37 (0.12, 1.14) n=3
1.46 (0.81, 2.64) n=11 0.65 (0.27, 1.57) n=5
0.73 (0.27, 1.94) n=4 0.71 (0.27, 1.94) n=4
1.54 (0.91, 2.6) n=14
0.94 (0.47, 1.88) n=8
1.50 (0.85, 2.63) n=12
2.00 (1.20, 3.31) n=15
1.10 (0.49, 2.44) n=6
5.59 (4.24, 7.38) n=50
0.72 (0.32, 1.59) n=6
1.40 (0.77, 2.52) n=11
0.00
0.37 (0.09, 1.48) n=2
*Subset of SAEs, apre-specified (MedDRA preferred terms), NMSC non-melanoma skin cancer.
Tab. 16 Charakterisierung der RA/JIA- Gruppen und Referenzgruppe Durchschnittsalter bei…
RA/JIA während Schwangerschaft (n=89)
RA nach Schwangerschaft (n=80)
Kontrollgruppe (n=95)
erster Geburt (mean [min;max]) Datenerhebung Diagnose der RA/JIA
28 [17;43]
21 [17;39]
25[16;38]
35,6 [24,1;78] 24 [2;40]
54,1 [20,9;83,2] 43 [18;72]
38,2 [24,5; 60,4] –
cies, autoimmune events and ISRs were assessed for pts who received ≥1 dose of SC ABA (125 mg/wk fixed dose). Overall and 6-monthly (up to month 30) IRs with 95% CIs were calculated as number of pts with events per 100 pt-yrs of exposure. Results. 1879 pts were evaluated with 4214.6 pt-yrs of exposure to SC ABA; mean (range) exposure was 27.3 (2–57) months. Overall, serious infections occurred at an IR (95% CI) of 1.79 (1.42, 2.24) in 74 (3.9%) pts; the most frequent (IR ≥0.10) were pneumonia (0.36 [0.22, 0.59]), urinary tract infection (0.14 [0.06, 0.32]) and gastroenteritis (0.10 [0.04, 0.25]). Tuberculosis occurred rarely (IR 0.09 [0.04, 0.25] in 4 pts [2 pulmonary, 1 peritoneal, 1 not otherwise specified]). Malignancies occurred at an IR of 1.32 (1.01, 1.72); the most frequent were basal cell carcinoma (0.43 [0.27, 0.68]), breast cancer (0.17 [0.08, 0.35]) and squamous cell carcinoma of skin (0.12 [0.05, 0.29]). Autoimmune disorders occurred at an IR of 1.37 (1.06, 1.78); the most frequent were psoriasis (0.33 [0.20, 0.56]), Sjögren’s syndrome (0.24 [0.13, 0.44]) and erythema nodosum (0.12 [0.05, 0.29]). ISRs occurred at an IR of 1.72 (1.36, 2.17), mainly during the first 6 months. Over time, IRs for serious infections, malignancies, autoimmune disorders and ISRs did not increase with increasing exposure (. Tab. 15). Conclusion. These pooled safety data, in over 4200 pt-yrs of exposure, demonstrate that long-term treatment with SC abatacept is well tolerated and does not increase serious infections, malignancies or autoimmune events over time. ISRs were mild and infrequent. No new safety signals were identified. Diese Daten werden originär beim EULAR 2012 in Berlin gezeigt. 1. Curtis JR et al (2011) Curr Med Res Opin 27: 71–8
Patientenzahl ACR20-Ansprechen in W24 und in W100***, † ‡ ACR50-Ansprechen in W24 und in W100***, † ‡ ACR70-Ansprechen in W24 und in W100***, †‡ EULAR-Ansprechen (CRP) in W24 und in W100***, † ‡ EULAR-Ansprechen (BSR) in W24 und in W100***,† ‡ HAQ-Verbesserung ≥0,25 in W24 und in W100***, † ‡
Gruppe 1* (Placebo)
Gruppe 2** (GLM 50 mg)
Gruppe 3 (GLM 100 mg)
150 –
147 38/54 (70,4)
148 40/55 (72,7)
–
20/25 (80,0)
15/26 (57,7)
–
10/14 (71,4)
6/11 (54,5)
–
55/71 (77,5)
62/74 (83,8)
–
55/67 (82,1)
63/77 (81,8)
–
55/68 (80,9)
55/73 (75,3)
(n/N)% *Schließt Pat. mit ein, die in W16 frühzeitig übergetreten sind (“early escape”), die in W24 zu GLM 50 mg gewechselt haben oder die nach der Datenbank-Sperre in W24 ihre Dosis auf GLM 100 mg gesteigert haben; **schließt Pat. mit ein, die in W16 frühzeitig übergetreten sind oder die nach der Datenbank-Sperre in W24 ihre Dosis auf GLM 100 mg gesteigert haben; ***schließt 16 Pat. des Prüfzentrums 7465 aus (5 PBO, 6 GLM 50 mg, 5 GLM 100 mg) aufgrund von Verstößen von Seiten des Prüfzentrums, die während eines Routine-Audits des Sponsors festgestellt wurden; †beobachtete Daten, ‡basierend auf W24-Respondern, die in W100 in der Studie verblieben waren, für Ansprechraten in W100.
RA.03 Schwangerschaft bei Frauen mit rheumatoider Arthritis/juveniler idiopathischer Arthritis – Ergebnisse einer Fragebogenstudie S. Wähnert1, P. Oelzner2, T. Eidner2, E. Schleussner1 1 Universitätsklinikum Jena, Frauenklinik, Abteilung Geburtshilfe, Jena, 2 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena Einleitung. Fortschritte in der Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) und juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) ermöglichen den meisten betroffenen jungen Frauen ihren Kinderwunsch zu erfüllen, über mögliche Schwangerschaftsrisiken ist jedoch wenig bekannt. In Kooperation mit der Deutschen Rheumaliga e. V. (DRL) sollte die Rate von Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen bei Frauen mit RA und JIA erfasst werden. Methoden. Mittels standardisiertem Fragebogen wurden 230 betroffene Frauen (125 Patienten des Rheumazentrums Jena, 105 via OnlineFragebogen auf der DRL-Homepage) befragt. 89 Frauen, die an einer RA/JIA während der Schwangerschaft litten (Gruppe I), wurden mit 80 Frauen mit Erkrankungsbeginn erst nach der Schwangerschaft (Gruppe II) und 95 gesunden Frauen (Kontrollgruppe III) verglichen. Die statistische Analyse erfolgte mit SPSS 19.0. Ergebnisse. Frauen mit RA gebaren ihr erstes Kind signifikant später als gesunde Kontrollen oder Frauen mit RA-Beginn nach der Schwangerschaft (p=0,001). In Gruppe I, nicht jedoch Gruppe II traten signifikant mehr Frühgeburten auf (20% vs. 5,3% Kontrollgruppe; p=0,003). Das Geburtsgewicht war ebenfalls in Gruppe I signifikant vermindert (3120 g vs. 3311g Kontrollgruppe; p=0,017). Schlussfolgerung. Schwangerschaftskomplikationen wie Fehlgeburten, intrauterine Wachstumsrestriktion, Präeklampsie oder peripartale Blutungen traten nicht häufiger auf. Dennoch wurden Frauen mit RA fünffach häufiger per Sectio caesarea entbunden. In einer logistischen Regressionsanalyse hängt das Risiko für Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen nicht vom Alter (OR 1,01) sondern vom Erkrankungsstatus ab (OR 1,85). Frauen mit RA berichten in 70,5% eine Remission der rheumatischen Erkrankung während der Schwangerschaft, Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 18 Demographics
Females (%); Mean (SD) age, yrs
83.7; 56.4 (14.1)
BL characteristics, mean SD)
Disease duration, yrs
7.3 (9.1)
DAS28 (CRP) Global PDUS score Day 7
5.29 (1.11) 12.6 (4.1) −0.7 (−1.2, −0.1)
Day 169 Day 7
−4.8 (−5.8, −3.9) −0.55 (−0.70, −0.39)
Day 169 Remission (DAS28 <2.6) Low disease activity status (DAS28 ≥2.6 and ≤3.2) Clinically meaningful improvement (DAS28 change >1.2)
−2.13 (−2.39, −1.86) 40/98 (40.8)
Mean (95%CI) change from BL in global PDUS score (LOCF) Mean (95%CI) change from BL in DAS28(CRP) Pts (%), Day 169
56/98 (57.1)
72/97 (74.2)
die jedoch in 48,7% postpartal wieder exazerbierte. Frauen mit RA/ JIA erleiden häufiger eine Frühgeburt, nicht jedoch andere Schwangerschaftskomplikationen. Eine optimale interdisziplinäre Betreuung der betroffenen Frauen während und nach Schwangerschaft ist anzustreben (. Tab. 16).
RA.04 GO-AFTER: Golimumab bei Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis, die zuvor mit TNF-alpha-Inhibitoren behandelt wurden: anhaltendes klinisches Ansprechen bis Woche 100 H. Tony1, J. Smolen2, J. Kay3, R. Landewé4, E. Matteson5, N. Gaylis6, J. Wollenhaupt7, F. Murphy8, O. Zamani9, Y. Zhou10, E. Hsia11, M. Doyle10 1 Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik u. Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg, 2Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien, Univ. Klinik für Innere Medizin III Klin. Abteilung für Rheumatologie, Wien, Österreich, 3University of Massachusetts Medical School, UMass Memorial Medical Center, Worchester, United States of America, 4Department of Internal Medicine, Division of Rheumatology, The Netherlands, 5Mayo Clinic, Rochester, United States of America, 6 Arthritis and Rheumatic Disease Specialties, Aventura, United States of America, 7Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Klinik für Rheumatologie und klin. Immunologie, Hamburg, 8Altoona Center of Clinical Research, Rheumatology & Internal Medicine, Duncansville, United States of America, 9ngl. Arzt, Wien, Österreich, 10Janssen Research & Development, Inc., Spring House, United States of America, 11University of Pennsylvania School of Medicine, Janssen Research & Development, Inc., Spring House, United States of America Hintergrund. Die Beurteilung des anhaltenden Ansprechens bei zuvor mit TNF-alpha-Inhibitor(en) behandelten Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis (RA), die bis zur W100 der GO-AFTER-Studie eine Behandlung mit Golimumab (GLM) erhielten. Methoden. Bei GO-AFTER handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-3-Studie zu GLM bei Patienten mit aktiver RA (≥4 schmerzhafte und ≥4 geschwollene Gelenke [TJC/SJC]) und Anti-TNF-α-Vorbehandlung. Die Patienten wurden in folgende Gruppen randomisiert: PBO (G 1), GLM 50 mg (G 2) oder
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Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
GLM 100 mg (G 3); die Injektionen wurden alle 4 W. verabreicht. Patienten in G 1 und G 2 mit <20%iger Verbesserung bei TJC/SJC in W16 kamen frühzeitig in die GLM 50-mg- bzw. die GLM 100-mg-Gruppe. Während der Langzeit-Verlängerung, beginnend in W24, traten alle G-1-Patienten in die GLM 50 mg-Gruppe über, die G-2-Patienten blieben bei GLM 50 mg oder 100 mg, je nach ihrem Early-escape-Status (Status beim frühzeitigen Übertritt), und die G-3-Pat. behielten ihre Dosierung bei. Nach Sperre der Datenbank in W24 war es Patienten nach Ermessen des Prüfarztes gestattet, ihre Dosis von GLM 50 mg auf 100 mg zu steigern. Ergebnisse. Von W24 bis W100 erwies sich das ACR20-Ansprechen bei ca. 70% der Patienten in G 2 und bei ca. 73% in G 3 als anhaltend, und es gab eine anhaltende Verbesserung von HAQ ≥0,25 bei ca. 81% (Pat. G 2) und 75% (Pat. G 3; Tab. 1). Außerdem erreichten ca. 80% (Pat. G 2) und 58% (Pat. G 3) ein ACR50-Ansprechen und 71% (Pat. G 2) bzw. 55% (Pat. G 3) erreichten ein ACR70-Ansprechen zwischen W24 und W100, wenn auch mit einer geringeren Patientenpopulation. Ein gutes und moderates Ansprechen nach den DAS28-CRP-Kriterien der EULAR konnte bei ca. 78% (Pat. G 2) und bei ca. 84% (Pat. G 3) aufrechterhalten werden, während es nach den DAS28-BSR-Kriterien bei 82% (Pat. G 2) bzw. 82% (Pat. G 3) aufrechterhalten wurde, jeweils von W24 bis W100. Schlussfolgerung. Patienten mit aktiver RA, die GLM 50 mg oder 100 mg erhielten, zeigten ein anhaltendes klinisches Ansprechen zwischen W24 und W100. (. Tab. 17)
RA.05 Early response to Abatacept plus MTX in MTX-IR RA patients using power Doppler ultrasonography: an open-label study M. D‘Agostino1, R. Wakefield2, H. Berner Hammer3, O. Vittecoq4, M. Galeazzi5, P. Balint6, E. Filipucci7, I. Möller8, A. Iagnocco9, E. Naredo10, M. Østergaard11, C. Gaillez12, W. Kerselaers13, M. Le Bars12 1 Université de Versailles St-Quentin-en Yvelines-Paris Ile de France-Ouest, AP-HP, Ambroise Paré Hospital, Department of Rheumatology, BoulogneBillancourt, France, 2Leeds Institute of Molecular Medicine (LIMM), University of Leeds, Academic Department of Musculoskeletal Medicine, Leeds, United Kingdom, 3Diakonhjemmet Hospital, Department of Rheumatology, Oslo, Norway, 4Centre Hospitalier Universitaire de Rouen, Department of Rheumatology, Rouen, France, 5University of Siena, Rheumatology Section, Siena, Italy, 6National Institute of Rheumatology and Physiotherapy, 3 rd Rheumatology Department, Budapest, Hungary, 7Università Politecnica delle Marche, Clinica Reumatologica, Ancona, Italy, 8Instituto Poal, Department of Rheumatology, Barcelona, Spain, 9Università “La Sapienza”, Cattedra Reumatologia, Rome, Italy, 10Hospital Universitario Severo Ochoa, Servicio de Reumatología, Madrid, Spain, 11Copenhagen University Hospitals at Hvidovre, Department of Rheumatology, Copenhagen, Denmark, 12 Bristol-Myers Squibb, Rueil-Malmaison, France, 13Bristol-Myers Squibb, Braine-l’Alleud, Belgium Background. The global power Doppler ultrasound (PDUS) scoring system combining synovial hypertrophy, joint effusion and PD signal developed by the OMERACT-EULAR-US Task Force has good intraand inter-observer reliability in metacarpophalangeal (MCP) and nonMCP joints and demonstrates consistency between PDUS machines [1]. We present the first international, Phase IIIb study using the global PDUS synovitis score to assess early impact of IV abatacept (ABA) on synovial inflammation. To evaluate early response to ABA, defined by improvement of synovitis assessed by global PDUS of affected MCP joints bilaterally. Methods. This 6-mth, single-arm, open-label study enrolled active MTX-IR RA patients (pts) defined as DAS28 (CRP) >3.2 or ≥6 tender and swollen joints and CRP>ULN. Pts had a total synovitis PDUS score >1 for ≥2 MCPs and ≥1 for ≥1 other MCP (out of MCP 2–5 bilaterally; i. e. 8 joints) at screening and baseline (BL). Global PDUS was scored
over 8 MCP joints (range 0–24 units) at BL, Days 7, 15, 29, 43 and 57 then monthly by a PDUS reader blinded from clinical assessments. Early signs of improvement were defined as the earliest timepoint when 95%CI for mean change from BL in global PDUS score did not contain 0 for that and all later timepoints. DAS28 (CRP) and safety were assessed for all pts who recelved ≥1 dose of ABA. Results. 104 pts were enrolled; 89 completed the trial. Demographic, clinical and PDUS data are shown (Table). Early signs of improvement in global PDUS score were observed at day 7. Mean change from BL in global PDUS score and its components increased to day 169. By day 57, threshold for clinically meaningful improvement of 1.2 was not included in the 95% CI for mean change from BL in DAS28 (CRP). There were no deaths; 6 (5.8%) pts developed a SAE (atrial fibrillation, bursitis, dementia, endometriosis, pleural effusion and pulmonary fistula, hypertension), 62 (59.6%) an AE, and 20 (19.2%) an infection (. Tab. 18). Conclusion. The study showed that the OMERACT-EULAR-US global PDUS score detected early signs of improvement in synovitis, demonstrating a significant response to abatacept at day 7, which increased to mth 6. Efficacy and safety data were consistent with a previous abatacept trial in MTX-IR pts.[2] Diese Daten werden originär beim EULAR 2012 in Berlin gezeigt. 1. Naredo E et al (2011) J Rheumatol 38:2063–7 2. Conaghan P et al (2011) Ann Rheum Dis 70(S3):151
RA.06 Keimspektrum stationär behandelter Infektionen bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen S. Jänichen1, L. Rütter1, C. Schäfer2, G. Keyßer1 1 Universitätsklinikum Halle, Klinik für Innere Medizin II, Arbeitsbereich Rheumatologie, Halle/Saale, 2Universitätsklinikum Halle, Klinik für Innere Medizin I, Halle/Saale Einleitung. Rheumatische Erkrankungen sind häufig entzündliche Systemerkrankungen mit zahlreichen Komorbiditäten. Die immunsuppressive Therapie kann die Infektionsgefahr erhöhen und die Zeichen einer Sepsis unterdrücken. Diese Arbeit untersucht, ob Veränderungen des mikrobiologischen Spektrums bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen unter stationärer Behandlung nachweisbar sind. Methoden. Stationäre Daten der Universitätsklinik Halle aus den Jahren 2000 bis 2010 wurden retrospektiv hinsichtlich der infektiologischen Diagnosen und des Keimspektrums ausgewertet. Dazu wurden Daten von 67 Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und begleitender Infektion mit denen einer Kontrollgruppe aus 82 Infektionspatienten mit degenerativen Gelenkerkrankungen verglichen. Ergebnisse. Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurden rheumatologische Patienten länger stationär behandelt (31,4 vs. 16,2 Tage). Bei ihnen entwickelte sich häufiger eine Sepsis im stationären Verlauf (19,4% vs. 3,7%). Zusätzlich zeigten sich häufiger Haut- und Weichteilinfektionen (20.9% vs. 8,5%). Die Anzahl bakterieller Erreger war höher (58,3% vs. 24% mit ≥3 Erregern). Bei Mischinfektionen fand sich ein höherer Quotient aus gramnegativen zu grampositiven Erregern (0,81 vs. 0,34). Der Anteil der mit Biologika behandelten Patienten war mit 15% im Vergleich zum ambulant behandelten Krankengut unserer Klinik nicht überrepräsentiert. Schlussfolgerung. Im Vergleich mit Arthrosepatienten entwickeln stationäre Patienten mit rheumatischen Erkrankungen aus einer bestehenden Infektion heraus häufiger eine Sepsis und weisen ein verändertes Keimspektrum auf, wodurch eine längere stationäre Behandlung notwendig werden kann. Ob dies allein auf die Therapie zurückzuführen ist, oder auch auf die Erkrankung selbst, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
Tab. 19 Parameter ITT-Gesamt DAS28, MW ± SD VAS Schmerz, MW ± SD HAQ-DI, MW ± SD ITT-TCZ2 DAS28, MW ± SD VAS Schmerz, MW ± SD HAQ-DI, MW ± SD ITT-RTX DAS28, MW ± SD VAS Schmerz, MW ± SD HAQ-DI, MW ± SD
Baseline
Woche 16
Woche 32
5,7±1,0 (n=252) 63,9±21,9 (n=253) 1,25±0,69 (n=195)
2,6±1,3 (n=150) 27,6±22,6 (n=155) 0,71±0,63 (n=98)
3,1±1,5 (n=35) 24,7±23,1 (n=44) 0,51±0,42 (n=11)
5,8±0,9 (n=70) 66,1±19,8 (n=70) 1,23±0,61 (n=62)
3,2±0,7 (n=69) 31,6±19,6 (n=70) 0,75±0,58 (n=47)
2,8±1,2 (n=31) 20,4±20,3 (n=39) 0,51±0,42 (n=11)
6,0±1,1 (n=8) 74,3±10,9 (n=8) 1,54±0,44 (n=7)
5,3±1,1 (n=8) 66,4±18,0 (n=8) 1,78±0,62 (n=4)
5,6±1,8 (n=3) 68,3±11,1 (n=3) – (n=0)
DAS “disease activity score”, HAQ-DI “health assessment questionnaire-disability index”, VAS visuelle Analogskala.
RA.07 Wirksamkeit und Sicherheit einer sequentiellen Therapie mit Tocilizumab (TCZ) und – bei zunächst inadäquater Response auf TCZ – gefolgt von Rituximab (RTX), in DMARD-IR Patienten mit RA (MIRAI-Studie) – 1. Interimsanalyse T. Dörner1, H. Tony2, H. Schulze-Koops3, P. Aries4, S. Berger5, W. Biewer6, J. Brandt-Jürgens7, J. Braun8, A. Engel9, M. Fleck10, I. Gao11, I. Gürtler12, M. Höhle13, J. Kaufmann14, H. Kellner15, A. Krause16, K. Krüger17, R. Kurthen18, T. Neumann19, W. Ochs20, A. Rubbert-Roth21, H. Schwenke22, C. Specker23, H. Voit24, P. Wagener25, S. Wagner26, J. Walter27, S. Wassenberg28, S. Zinke29, S. Türk30, C. Iking-Konert31 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik u. Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg, 3Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 4Rheumatologie im Struensee-Haus, Hamburg, 5Praxis für Rheumatologie Naunhof, Naunhof, 6Praxis, Saarbrücken, 7 Rheumapraxis Steglitz, Berlin, 8Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. JosefsKrankenhaus, Herne, 9Rheumatologische Praxis am Feuersee, Dr. Engel/Dr. Weidner, Stuttgart, 10Asklepios Klinikum Bad Abbach, Klinik und Poliklinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie, Bad Abbach, 11Schwerpunktpraxis Rheumatologie, Facharztzentrum Heidelberg Nord, Heidelberg, 12Rheumapraxis, Neuss, 13orthopädisch – internistisch – rheumatologische Praxis, Hamburg, 14Praxis Dr. med. Jörg Kaufmann, Ludwigsfelde, 15 Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie, München, 16 Immanuel Krankenhaus Berlin – Rheumaklinik Berlin -Buch, Klinik f. Innere Medizin; Abt. Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin, 17 Praxiszentrum, München, 18Rheumapraxis Dr. Kurthen, Aachen, 19Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/ Osteologie, Jena, 20Rheuma-Praxis Bayreuth, Bayreuth, 21Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Köln, 22Hauptpraxis Dresden, Zweigpraxis (Kamenz), Dresden, 23Kliniken Essen-Süd, Kath. Krankenhaus St. Josef, Zentrum für Innere Medizin, Klinik f. Rheumatologie u. Klinische Immunologie, Essen, 24Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Traunstein, 25Rheumatologische Gemeinschaftspraxis Prof. Wagener/Dr. Hein, Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 20 Demographie/Vorbehandlung zu Baseline
(n=160, *n=145)
Alter (Jahre) Weibliches Geschlecht (%) Erkrankungsdauer (Jahre) Rheumafaktor/ACPA positiv (%) Geschwollene/druckschmerzhafte Gelenke (28 count) CRP-Wert (mg/l) DAS28 (CRP)/DAS28 (ESR) Körperfunktion HAQ-DI Vorbehandlung anti-TNF/andere Biologika (%)* Vorbehandlung MTX/andere DMARDs (%)*
54 73 10,7 81/79 7,6/9,5 19,4 4,9/5,3 1,3 50/16
Woche 0
Woche 12
Woche 52 7,1
7,1 32,1
33,9
30,4
66,1 28,6
DAS28 Kategorien
28,6
44,6 19,6
HDA
MDA
LDA
REM
Abb. 14 8
89/90
Nienburg, 26Internistische Schwerpunktpraxis für Rheumatologie, Halle, 27 Facharztpraxis f. Innere Medizin/Rheumatologie, Rendsburg, 28Evangelisches Fachkrankenhaus Ratingen, Rheumatologische Klinik, Ratingen, 29 Praxis Dr. Zinke, Berlin, 30Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen, 31Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Med. Klinik III, Abt. Nephrologie und Rheumatologie, Hamburg Hintergrund. Interimsanalyse (FP-in: 23-Mar-2011; Data-cut-off: 29Feb-2012) der MIRAI-Studie, welche das frühe Ansprechen auf TCZ bei RA-Patienten untersucht. Methoden. MIRAI (NCT01332994) ist eine laufende, deutsche, multizentrische, offene, zweiarmige Phase-III-Studie bei DMARD-IR-Patienten mit mittelschwerer/schwerer RA. Alle Patienten erhalten 4 TCZInfusionen (8 mg/kg, q4w; erste Behandlungsperiode) bis Woche 16. Nur partielle Responder (ΔDAS28>1,2 oder DAS28≥2,6 und ≤3,2) erhalten einen zweiten TCZ-Therapiezyklus mit 4 TCZ-Infusionen (=TCZ2; 8 mg/kg, q4w); Non-Responder (ΔDAS28<1,2 und DAS28>3,2) erhalten RTX (je 1 g zu Woche 16+18) als Folgebiologikum. Studienende für Patienten einer 2. Behandlungsperiode (TCZ oder RTX) ist Woche 32. Haupteinschlusskriterien: DAS28>3,2, ESR≥28 mm/h oder CRP≥0,7 mg/dl, Biologika-naiv, therapiebegleitend ≥1 konventionelles DMARD. Primärer Studienendpunkt: Remissionsrate (DAS28<2,6) zu Woche 16. Sekundäre Endpunkte: DAS28<2,6 zu Woche 32, LDAS, ACR-Response, CDAI/SDAI, Akutphaseproteine, UEs. Ergebnisse. 253 Patienten (Safety/ITT-Gesamt; mittleres Alter: 56 Jahre, 68,0% Frauen) erhielten in der ersten Behandlungsperiode TCZ. Alle Patienten waren mit DMARDs vorbehandelt (überwiegend MTX). 155 Patienten absolvierten Woche 16, 44 Patienten Woche 32. Zu Woche 16 begannen 70 partielle Responder (ITT-TCZ2) eine 2. Behandlungsperiode mit TCZ, 10 Non-Responder mit RTX (ITT-RTX). Bis Woche 16 verbesserten sich DAS28, HAQ-DI, VAS-Krankheitsaktivität/Schmerz in ITT-Gesamt deutlich. Die Woche-32-Ergebnisse in ITT-TCZ2 zeigten weitere Verbesserungen unter fortgesetzter TCZ-Therapie; die wenigen RTX-Patienten sind bislang unverändert (. Tab. 19). UEs/SUEsGesamtinzidenz mit Zusammenhang zur Behandlung: 30,0%/4,3% (u. a. je 2 Fälle Divertikulitis bzw. Leberwerteanstieg. Vorhofflimmern; Neutropenie + Leukopenie). Bisher wurden keine nicht bekannten Nebenwirkungen unter TCZ erfasst. Schlussfolgerung. Das frühe Ansprechen auf TCZ belegte eine substantielle Verbesserung aller Wirksamkeitsparameter innerhalb der ersten 16 Wochen. Interessanterweise war der Prozentsatz an TCZ-NonRespondern, die eine RTX-Folgebehandlung bekamen, gering. Partielle TCZ-Responder profitierten von einer fortgesetzten TCZ-Therapie.
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1,8
Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
RA.08 Schnelles Erreichen und Aufrechterhaltung der Remission mit CERTOLIZUMAB PEGOL über ein Jahr: 2. Interim-Analyse der nichtinterventionellen Studie (NIS) FαsT G. Burmester1, U. Müller-Ladner2, H. Nüßlein3, U. von Hinüber4, E. Edelmann5, J. Detert1, M. Höhle6, C. Richter7, T. Klopsch8, T. Kumke9, D. Fricke10 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 3Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Nürnberg, 4Gemeinschaftspraxis Dres. von Hinüber/Demary, Immunologisches und osteologisches Labor – Osteodensitometrie, Hildesheim, 5Rheumatologische Gemeinschaftspraxis, Berufsverband Deutscher Rheumatologen e. V., Bad Aibling, 6orthopädisch – internistisch – rheumatologische Praxis, Hamburg, 7Internistisch-rheumatologische Schwerpunktpraxis, Stuttgart, 8Rheumatologische Praxis, Neubrandenburg, 9UCB Biosciences GmbH, Monheim, 10UCB Pharma GmbH, Monheim Einleitung. Das pegylierte anti-TNF Certolizumab Pegol zeigte in klinischen Studien zur Rheumatoiden Arthritis (RA) ein schnelles Ansprechen und eine gute Verträglichkeit [1]. Dies konnte anhand von 12 Wochen (W)-Daten aus der 1. Interimanalyse (IA) der NIS FαsT bestätigt werden [2]. Im Rahmen der 2. IA wurden 52W-Daten ausgewertet. Methoden. Die Verträglichkeit u. Wirksamkeit von CZP wird an 1068 RA-Patienten (Pat) aus 160 deutschen Zentren untersucht. Primäres Studienziel ist das Erreichen der DAS28(CRP)-Remission zu W104. Hier werden Daten von 160 Pat mit auswertbarem DAS28(CRP)-Wert zu W 0 (Baseline = BL) u. W12, sowie 56 dieser Pat mit zusätzlichem Wert in W52, präsentiert. Ergebnisse. Angaben zur Demographie und Vorbehandlung zeigt . Tab. 20 Die durchschnittliche Abnahme im DAS28(CRP) zu W12 verglichen zur BL lag bei −1,42 (SD±1,3). 30,6% bzw. 16,3% der 160 Pat erreichten DAS28(CRP) Remission (REM) bzw. niedrige Krankheitsaktivität (LDA). Zu W12 bzw. W52 zeigten 56 Pat dieser 160 Pat eine mittlere Abnahme im DAS28(CRP) verglichen zu BL von −1,61 (1,1) bzw. −1,77 (1,3). Somit waren zur W12 33,9% bzw. 28,6% in REM bzw. LDA. Zur W52 waren 44,6% bzw. 19,6% in REM bzw. LDA. Die Summe der Kategorien (REM/LDA) zu W12 u. W52 war ähnlich und lag bei etwa 60% (. Abb. 14). Gründe warum nur 56 (37,5%) von diesen 160 Pat ausgewertet wurden: 62 Pat (39%) hatten den Messzeitpunkt W52 noch nicht erreicht, 46 Pat (29%) brachen bis W52 die Studie ab u. von 4 Pat (2,5%) lag in W52 kein DAS28(CRP-Wert) vor. Die Inzidenz (n=160) der unerwünschten Ereignisse (UE) lag bei 90 Fällen/100 Patientenjahren, 38 davon waren Infektionen.10,5 Fälle/100 Patientenjahre wurden als
Tab. 21 Beobachtete (beob.) und erwartete (erw.) Anzahl schwerwiegender Infektionen sowie deren Raten je 100 Patientenjahre (PJ)
TNFα-Inhibitoren Konventionelle DMARDs TNFα-Inhibitor und ≥1 Risikofaktor* Konv. DMARD und ≥1 Risikofaktor* TNFα-Inhibitor, ≥1 Risikofaktor* und GC Konv. DMARD, ≥1 Risikofaktor* und GC
Anzahl (n)
Patientenjahre
Erwartet (n)
Beobachtet (n)
Rate erw. Fälle/100 PJ
Rate beob. Fälle/100 PJ
1327 1276 556 628 110 63
1049 1017 425 535 64 38
31,5 14,8 18,1 10,0 6,4 1,9
33 13 22 9 6 3
3,0 1,5 4,3 1,9 10,0 5,0
3,2 1,3 5,2 1,7 9,4 7,9
*Wenigstens einer der folgenden Risikofaktoren: chronische Lungenerkrankung, chronische Nierenerkrankung, Alter>60 Jahre. GC Behandlung mit Glucocorticoiden ≥7,5 mg/d Prednisonäquivalent.
schwerwiegend eingestuft. Es wurden weder Tuberkulose- noch Todesfälle berichtet. Schlussfolgerung. In der NIS FαsT erreichten über 60% der RA Pat, die mit CZP unter Alltagsbedingungen behandelt wurden, innerhalb von 12 Wochen das Therapieziel Remission oder niedrige Krankheitsaktivität. Der prozentuale Anteil, der sich in Remission befindlichen Patienten stieg im einjährigen Beobachtungszeitraum um etwa 10% an. Die Häufigkeit u. Schwere der Nebenwirkungen lagen innerhalb der Erwartungen, gemäß der aktuellen Fachinformation. 1. Keystone E et al (2008), Certolizumab Pegol plus Methotrexate is significantly more effective than placebo plus Methotrexate in active Rheumatoid Arthritis. Vol 58, No 11, p 3319–3329 2. Burmester G-R et al (2011) Über die Hälfte der mit Certolizumab Pegol (CZP) behandelten Patienten erreichte Remission oder niedrige Krankheitsaktivität – erste Interim-Ergebnisse aus dem Praxisalltag von der nicht-interventionellen Studie (NIS) FαsT, 70(Suppl.1):91
RA.09 Validierung des RABBIT-Risikoscores für schwerwiegende Infek tionen A. Strangfeld1, B. Manger2, C. Eisterhues3, A. Krause4, J. Listing1, A. Zink1 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 2Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik III mit Poliklinik, Erlangen, 3Praxis, Braunschweig, 4Immanuel Krankenhaus Berlin – Rheumaklinik Berlin -Buch, Klinik f. Innere Medizin; Abt. Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin Einleitung. Anhand von Daten des deutschen Biologikaregisters RABBIT hatten wir untersucht, welche Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit, eine schwerwiegende Infektion zu entwickeln, beeinflussen [1]. Als ein Ergebnis dieser Untersuchung erhielten wir einen Risikoscore, mit dessen Hilfe es möglich ist, das Infektionsrisiko eines Patienten einzuschätzen. In die Analyse wurden Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) einbezogen, die zwischen Mai 2001 und Dezember 2006 in RABBIT eingeschlossen wurden. In der aktuellen Untersuchung nutzten wir die Möglichkeit, den Score an später eingeschlossenen Patienten zu validieren. Methoden. Ziel des Beitrages ist die Validierung des RABBIT-Risikoscores für schwerwiegende Infektionen. In die Validierungsstudie wurden Patienten einbezogen, die nach dem 1.1.2009 mit dem Beginn einer anti-TNFα-Therapie oder einer konventionellen Basistherapie in RABBIT eingeschlossen wurden. Mit Hilfe des RABBIT Risikoscores wurde für jeden Patienten ihre/seine Wahrscheinlichkeit, in dem für sie/ihn vorliegenden Beobachtungszeitraum eine schwerwiegende Infektion zu entwickeln, berechnet. Die daraus resultierenden erwarteten Häufigkeiten wurden anschließend mit den tatsächlich beobachteten Häufigkeiten schwerwiegender Infektionen verglichen. Da der Infektions-Risikoscore bisher nur für zwei Behandlungsschemata (konventionelle Basistherapie, anti-TNFα Therapie) entwickelt wurde, wurden nur
Expositionszeiten unter diesen beiden Therapieformen (einschließlich unterschiedlicher Glukokortikoiddosierungen) berücksichtigt. Ergebnisse. Für die Validierungsstudie standen Daten von 1327 RAPatienten unter anti-TNF-Therapie und von 1276 Patienten mit konventioneller Basistherapie zur Verfügung. Wir fanden eine hohe Übereinstimmung zwischen beobachteten und anhand des Risikoscores erwarteten Raten schwerwiegender Infektionen sowohl für Patienten mit niedrigem als auch für Patienten mit hohem Risiko für eine schwerwiegende Infektion (. Tab. 21). *Wenigstens einer der folgenden Risikofaktoren: chronische Lungenerkrankung, chronische Nierenerkrankung, Alter>60 Jahre. GC Behandlung mit Glucocorticoiden ≥7,5 mg/d Prednisonäquivalent. Schlussfolgerung. Der RABBIT-Risikoscore konnte erfolgreich validiert werden. Er ist damit ein hilfreiches Instrument, um Behandlungsentscheidungen zu unterstützen und Patienten über ihr Infektionsrisiko aufzuklären. Insbesondere kann er dazu beitragen, Medikamentenkombinationen mit hohem Infektionsrisiko zu vermeiden. RABBIT wird im Rahmen eines unconditional grant durch Abbott, Amgen/ Swedish Orphan Biovitrum, Bristol Myers Squibb, MSD SHARP & DOHME GMBH, Pfizer, Roche und UCB unterstützt. 1. Strangfeld A, Eveslage M, Schneider M, Bergerhausen HJ, Klopsch T, Zink A, Listing J (2011) Treatment benefit or survival of the fittest: what drives the time-dependent decrease in serious infection rates under TNF inhibition and what does this imply for the individual patient? Ann Rheum Dis 70(11):1914–20
RA.10 Tuberculosis screening in rheumatoid arthritis patients in Germany 2002 to 2010 (Safety Line) S. Hohenberger1, S. Illies2, B. Krummel-Lorenz3, H. Schwenke4, R. Schwenke5, W. Spieler6, M. Peceny1 1 MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar, 2Schwerpunktpraxis für Rheumatologie, Schwerte, 3Endokrinologikum Frankfurt, Frankfurt/Main, 4Hauptpraxis Dresden, Zweigpraxis (Kamenz), Dresden, 5Rheumatologie Dresden, Dresden, 6Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Zerbst Background. In early years of TNF-inhibitors therapy prior screening for latent tuberculosis had to be established as effective method to enhance patient safety and to follow local authorities’ recommendations. Objective. To implement instruments increasing physicians’ awareness of necessity and importance of TB screening in clinical practice; to assess the type of used screening tests and to document test results. Methods. Open label, non-interventional study; used TB screening methods and results in 508 patients with active RA confirmed by ACR criteria prior to treatment with infliximab were documented. Results. 96.5% no TB in medical history, 3.3% unknown, no patient had tuberculosis before. All patients had TB screening (. Tab. 22). 90.4% had chest X-ray. 6.1% of chest X-rays abnormal. Combined testing resulted in 3.9% of screened patients requiring latent tuberculosis treatment.
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Abstracts Tab. 22
1st screening test Positve reaction Weak reaction
Mendel- Mantoux
Tine
In-vitro*
94.7% 6.4% 4.2%
4.5% 4.4% 8.7%
1.2% **
*interferon-gamma release assay, **1/6 patients positive by invitro TB test for 1st screening.
Tab. 23 Efficacy Parameter
Study Day
ACQUIRE SC ABA
AIM IV ABA
ACR 20; Subjects, n/m (%) (95% CI)
Start of Comparison Day 897
ACR 50; Subjects, n/m (%) (95% CI)
Start of Comparison Day 897
968/1080 (89.6) (87.8, 91.4) 493/544 (90.6) (88.2, 93.1) 563/719 (78.3) (75.3, 81.3) 285/371 (76.8) (72.5, 81.1) 284/369 (77.0) (72.7, 81.3) 130/196 /66.3) (58.7, 72.9) 210/331 (63.4) (58.3, 68.6)
250/269 (92.9) (89.9, 96.0) 215/236 (91.1) (87.5, 94.7) 134/161 (83.2) (77.5, 89.0) 107/145 (73.8) (66.6, 81.0) 58/81 (71.6) (61.8, 81.4) 45/72 (62.5) (51.3, 73.7) 37/61 (60.7) (48.4, 72.9)
104/166 (62.7) (55.3, 70.0)
37/54 (68.5) (56.1, 80.9)
ACR 70; Subjects, n/m (%) (95% CI)
Start of Comparison Day 897
DAS Remission; Subjects, n/m (%) (95% CI)
Start of Comparison Day 897
Conclusion. Mostly, Mendel-Mantoux test was performed as first test for RA patients to be treated with infliximab. This result confirms that physicians followed local recommendations for tuberculosis screening, i. e. using Mendel-Mantoux test in combination with chest X-ray and not using Tine test due to unreliable results of this testing method. Invitro testing was introduced late in course of this study and therefore applied only in few patients. This long-term study results show that tuberculosis screening stipulations for treatment of patients with infliximab were implemented successfully by attending physicians.
RA.11 Anandamide attenuates the inflammatory phenotype of rheumatoid arthritis synovial fibroblasts by activating multiple receptor pathways T. Lowin1, E. Neumann2, R. Straub1 1 Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, 2Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim Background. In rheumatoid arthritis (RA), synovial fibroblasts (SF) secrete large amounts of IL-6, IL-8 and several matrixmetalloproteinases which are crucial for cartilage destruction. RASF are sensitive to the action of cannabinoids and they express cannabinoid receptors type I and II as well as endocannabinoid degrading enzymes. Cannabinoids are regarded as antiinflammatory and since anandamide is found in RA synovial fluid we investigated how this endocannabinoid affects adhesion, proliferation and the production of inflammatory mediators of RASF.
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Methods. Adhesion was assessed by Roches xcelligence system. Proliferation was quantified by the amount of incorporated fluorescent dye into cellular DNA. MMP-3 and cytokines were detected by ELISA. Cannabinoid receptors were visualized by immunofluorescence. Results. Anandamide dose-dependently decreased the production of IL-6, IL-8 and MMP-3 by activating classical cannabinoid receptors. Adhesion was increased in a cannabinoid receptor-dependent manner. Proliferation was inhibited by anandamide and this was reverted by blocking cyclooxygenase-2. Furthermore, proliferation was negatively correlated with CB1 receptor expression. Furthermore, the expression of GPR18 and GPR55 was verified in SFs. Conclusion. Anandamide promotes an antiinflammatory phenotype in RASFs by activating classical cannabinoid receptors. Additionally, cyclooxygenase-2 metabolites of anandamide exert their anti-proliferative effects independent of cannabinoid receptors 1 and 2. The identification of GPR18 and GPR55 in RASFs present novel sites of action for anandamide and its metabolites and provide attractive targets for future therapeuticals in RA.
RA.13 SC vs. IV Abatacept in RA: post-hoc efficacy analysis of long-term ACQUIRE (SC) data with AIM (IV) data M. Genovese1, C. Pacheco-Tena2, A. Covarrubias Cobos3, G. Leon4, E. Mysler5, M. Keiserman6, R. Valente7, P. Nash8, J. Simon Campos9, J. Box10, C. Legerton III11, E. Nasonov12, P. Durez13, I. Delaet14, A. Elegbe15, R. Alten16 1 Stanford University School of Medicine, Palo Alto, United States of America, 2Universidad Autónoma de Chihuahua, Facultad de Medicina, Chihuahua, México, 3Centro Medico De Las Americas, Rheumatology, Merida, México, 4Instituto De Ginecologia Y Reproduccion, Lima, Peru, 5 Organización Medica de Investigación, Rheumatology, Buenos Aires, Argentina, 6Hospital São Lucas Pontificial Catholic University, Rheumatology, Porto Alegre, Brazil, 7Arthritis Center of Nebraska, Clinical Research/ Rheumatology, Lincoln, United States of America, 8University of Queensland, Rheumatology Research Unit, Brisbane, Australia, 9Centro De Especialidades Médicas, Rheumatology, Merida, Mexico, 10Box Arthritis & Rheumatology of the Carolinas, Rheumatology, Charlotte, United States of America, 11Low Country Rheumatology, Rheumatology, Charleston, United States of America, 12Science Research Institute of Rheumatology, Moskau, Russia, 13Université Catholique de Louvain, Brüssel, Belgien, 14Bristol-Myers Squibb, Immunology, Princeton, United States of America, 15Bristol-Myers Squibb, Biostatistics, Princeton, United States of America, 16SchlossparkKlinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische immunologie und Osteologie, Berlin Background. ACQUIRE was a Phase IlIb study demonstrating comparability of SC and IV abatacept (ABA) over a 6-month (mth) double-blind (DB) period. At 6 mths, all patients (pts) entered an openlabel (OL) period in which they received SC ABA. AlM was a Phase III 12-mth, DB, placebo-controlled study of IV ABA, also with an OL extension. Pts in both trials had moderate-to-severe RA, inadequate response to MTX and similar baseline demographics and disease activity. To provide long-term (LT) comparison of SC and IV ABA, we performed a post-hoc efficacy analysis of LT data from the OL periods of ACQUIRE and AlM. Methods. In ACQUIRE, pts received 125 mg SC ABA weekly (after 10 mg/kg IV load on Day 1) + MTX. In AlM, pts received ~10 mg/kg IV ABA every 4 weeks (after loading doses on Days 1, 15 and 29) + MTX; only pts who received ABA in DB and OL periods were included in this analysis. LT analysis began at Day 253 for ACQUIRE; Day 225 was selected as a comparison starting point for AlM. The most recent LT data lock for ACQUIRE (Day 897) was then used as the comparison end date for AlM as well. At the time of analysis, however, not all ACQUIRE pts had reached this later time point. As-observed data were used to assess
response to treatment (ACR 20, 50 and 70) and disease status (DAS28 [CRP], SDAI, CDAI). Results. In the OL period of ACQUIRE, 1372 pts received SC ABA compared with 378 pts who received IV ABA in AlM. ACR 20, 50 and 70 rates, and DAS remission rates were sustained from Days 253/225 through Day 897 for ACQUIRE/AIM (. Tab. 23). SDAI and CDAI remission rates at Day 253 (13.3%; 179/1341 and 15.6%; 211/1349) were maintained up to Day 897 (20.2%; 123/608 and 22.1%; 143/646) in ACQUIRE; in AlM, corresponding rates at Day 225 (9.9%; 36/365 and 12.2%; 45/369) were similarly maintained up to Day 897 (15.0%; 45/300 and 16.7%; 52/311). Conclusion. SC abatacept provided similar efficacy to IV abatacept when compared across these 2 trials; efficacy achieved in the short term was maintained in LT. Diese Daten werden originär beim EULAR 2012 in Berlin gezeigt.
RA.14 Rückgang von Rheumaknoten unter Rituximab-Therapie M. Braun1, P. Wagener2 1 Helios Seehospital Sahlenburg GmbH, Abt. Internistische Rheumatologie, Cuxhaven, 2Rheumatologische Gemeinschaftspraxis Prof. Wagener/Dr. Hein, Nienburg Einleitung. Rheumaknoten sind eine relevante extraartikuläre Manifestation einer RA. Insbesondere pulmonale Knoten sind eine differentialdiagnostische Herausforderung. Über die Rückbildung von pulmonalen Rheumaknotens bei Pat. mit rheumatoider Arthritis (RA) wurde berichtet [1, 2]. Ziel dieser Untersuchung war zu prüfen, ob ein Rückgang der Größe und Anzahl von Rheumaknoten unter einer Rituximab(RTX)-Therapie ein wirkstoffspezifischer Effekt ist. Zusammengetragen wurden insgesamt 16 Pat. RA-Pat., bei denen es zu einem Rückgang von Rheumaknoten unter einer RTX-Therapie kam. Patienten und Methoden. Die RA Pat. hatten eine Krankheitsdauer von durchschnittlich 12,2 Jahren, 94% waren Rheumafaktor positiv, 88% CCP positiv, der durchschnittliche DAS28 vor der RTX Therapie betrug 5,6. Beobachtet wurden die Pat. über durchschnittlich 3,6 RTXBehandlungszyklen. Durchschnittlich bestanden 4,8 Rheumaknoten vor der RTX-Therapie, bei 4 Pat. waren pulmonale Rheumaknoten nachweisbar. Die Vortherapien vor RTX beinhalteten durchschnittlich 2,9 DMARDs und 1,4 Biologika. Alle Pat. wurden vor der RTX-Behandlung mit MTX und einem TNFα-Blocker vorbehandelt. Ergebnisse. Es kam zu einem Rückgang der Rheumaknoten nach durchschnittlich 39,4 Wochen nach dem ersten RTX-Zyklus. Bei 15/16 Pat. trat die Rückbildung der Knoten bereits nach durchschnittlich 29,3 Wochen ein, bei 1/16 erst nach 156 Wochen. Bei 4/16 Pat. verschwanden die Knoten komplett, hiervon bei 1 Pat. mit pulmonalem Knoten. Bei 12/16 verkleinerten sich Rheumaknoten durchschnittlich um die Hälfte, wobei bei 6/16 einige subkutane Knoten unverändert blieben. Die histopathologische Untersuchung eines größenregredienten Rheumaknotens zeigte keine Besonderheiten im Vergleich zur bekannten Rheumaknoten Histologie. Schlussfolgerung. Eine RTX-Therapie bei RA Pat. kann einen positiven Effekt auf die Größe und Anzahl von Rheumaknoten haben. Es kann zu einer Rückbildung subkutaner als auch pulmonaler Knoten kommen. Die hier vorgestellte Fallzahl sowie die bereits berichteten Fälle lassen vermuten, dass es sich um einen RTX-spezifischen Effekt handelt, der bei anderen Biologika-Therapien nicht beobachtet wird. 1. Oqueka T, Schulz H, Moosig F (2009) Gutes Ansprechen eines pulmonalen Rheumaknoten auf Rituximab. Zeitschrift für Rheumatologie 68(4):343–344 2. De Stefano R, Frati E, Nargi L, Menza L, Baldi C (2011) Efficacy of Rituximab on pulmonary nodulosis occuring or incresing in patients with rheumatoid arthritis during anti-TNF alpha therapy. Poster presentation EULAR 2011, AB0631
RA.15 Increased CD14++/CD16+ monocyte subset in rheumatoid arthritis supports Th17 cell expansion N. Raulien1, S. Kraus1, M. Pierer1, C. Baerwald1, U. Wagner1, M. Rossol1 1 Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Leipzig Circulating monocytes can be subdivided into three populations: the „classic“ monocytes with high CD14 and no CD16 expression (CD14++/ CD16-), the „non-classic“ CD14+/CD16+ monocytes and monocytes with high CD14 and CD16 expression. The aim of this study was to characterize the CD14++/CD16+ subpopulation in patients with rheumatoid arthritis (RA) and to determine their role in the pathogenesis of RA. In patients with RA the CD14++/CD16+ subpopulation is expanded in comparison to healthy controls (median 10.1%, n=60 vs. median 5.4%, n=30, p<0.0001). The CD14++/CD16+ monocytes from healthy controls and RA patients show the highest expression of HLA-DR and CCR5 among the subpopulations. Upon stimulation with LPS the CD14++/ CD16+ monocytes produce more IL-1β, IL-1α and TNF than CD14++/ CD16- and CD14+/CD16+ monocytes. The co-culture of CD4+ T cells with CD14++/CD16+ monocytes led to an increased percentage of IL17-producing T cells (Th17) and high amounts of IL-23 and IL-1β in the supernatant. The co-cultures of CD4+ T cells with „classic“ and „nonclassic“ monocytes resulted in a lesser Th17 induction and cytokine release. Ex vivo analysis of CD4+ T cells show an increased frequency of Th17 cells in RA patients compared to healthy controls. The percentage of Th17 cells in RA patients correlates strongly with the frequency of CD14++/CD16+ monocytes (r=0.767, p=0.0036), implicating a role of this subpopulation in Th17 differentiation in vivo. In summary these findings indicate an important role of the CD14++/ CD16+ monocyte subpopulation in generating a pro-inflammatory milieu to promote the differentiation of Th17 cells in RA patients.
RA.16 Bedeutung von Scores bei der Aktivitätsbeurteilung einer rheumatoiden Arthritis in der täglichen Praxis O. Malysheva1, A. Bedrich1, J. Kuipers2, B. Wolff3, C. Baerwald1 1 Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Leipzig, 2Rotes KreuzKrankenhaus Bremen, Klinik für Internistische Rheumatologie, Bremen, 3 Abbott, Immunologie, Wiesbaden Hintergrund. Es stehen validierte nationale und internationale Messinstrumente zur Erfassung der Krankheitsaktivität, der radiologischen Progression und der Lebensqualität zur Verfügung, um ein optimales Management einer rheumatoiden Arthritis (RA) zu erreichen. Ziel. Untersuchung der Verwendung von verschiedenen Scores in der täglichen Praxis im Hinblick auf therapeutische Entscheidungen bei Patienten mit RA. Methoden. Die Anwendung der Scores wurde von Rheumatologen mittels Fragebogen dokumentiert. Im Rahmen einer bundesweiten prospektiven Studie konnten 1200 Patienten mit RA (73% weiblich) im Alter 16–88 Jahren eingeschlossen werden. Dabei wurden bei einer Änderung der Therapie die Anwendung von Scores zur Krankheitsaktivität (DAS28, DAS44, SDAI, CDAI, RADAI-5), Lebensqualität (HAQ, FFbH, SF12, SF36) und Bildgebung (US7, modifizierter TSS, RatingenScore, Steinbrocker-Score) und der Verlaufskontrolle erfasst. Ergebnisse. Die am häufigsten verwendeten Scores waren der DAS28 (69% aller Visiten), der FFbH (36%) und der HAQ (11%). Scores zur Krankheitsaktivität wurden signifikant häufiger verwendet als Scores zur Lebensqualität und zur Bildgebung (p<0,001). Bei 12% aller Visiten wurde auf die Verwendung eines Scores vor Therapieänderungen verzichtet. Die Auswahl der Scores war unabhängig vom Alter der PatienZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts ten, Erkrankungsdauer, Medikation, Umstellung der Therapie und Region der befragten Rheumatologen. Nur bei 48% der Patienten wurden Score-Kombinationen verwendet, wobei die häufigste Kombination aus DAS28 + FFbH bestand (48%). Schlussfolgerung. Bei der Therapieentscheidung bei Patienten mit RA hat die Anwendung von Scores (DAS28) weitgehend Eingang gefunden, wobei Scores zur Lebensqualität und Bildgebung deutlich seltener angewandt werden. Zur Sicherstellung eines optimalen Behandlungserfolges sollte ein Konzept zur Score-Anwendung in der täglichen Praxis entwickelt werden.
RA.17 ML19071: Einfluss von Rheumafaktor und anti-CCP-Antikörpern auf die EULAR-Response unter wiederholter Behandlung mit RITUXIMAB bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, die auf einenTNFαInhibitor unzureichend angesprochen haben (FIRST und ReFIRST) H. Tony1, P. Roll1, H. Mei2, L. Gnügge3, K. Häfner4, E. Blümner5, T. Dörner6 1 Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik u. Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 3Roche Pharma AG, Medical Affairs, Grenzach-Wyhlen, 4 Roche Pharma AG, Medical Management Rheumatologie, Grenzach-Wyhlen, 5Ecron Acunova, Biometrie, Frankfurt, 6Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Hintergrund. ReFIRST ist eine exploratorische, multizentrische, offene Phase-IIIb-Studie zur Beurteilung der Wirksamkeit einer Wiederbehandlung mit Rituximab (RTX) bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA). Sie ist eine Folgestudie der FIRST-Studie (302 RA-Patienten), welche Pat. nach Versagen des ersten TNFα-Inhibitor (TNFi) analysiert. In einer Substudie wurde der Einfluss verschiedener B-ZellBiomarker auf das therapeutische Ansprechen untersucht. Aktuell wurde aus FIRST und ReFIRST die Korrelation zwischen dem Verlauf von Rheumafaktor (RF) bzw. anti-CCP-Antikörpern (aCCP) und der EULAR-Response nach jedem Therapiezyklus analysiert. Methoden. 302 RA-Patienten unter stabiler Methotrexat-Behandlung, aber nach unzureichendem Ansprechen auf TNFi, wurden an Tag 1 und 15 mit 1000 mg RTX behandelt (FIRST). 193 Pt durchliefen einen zweiten Therapiezyklus (TZ), 114 Pt einen dritten und 42 Pt einen vierten TZ, jeweils 24 Wochen bis zu 12 Monaten nach dem vorhergehenden TZ. Die EULAR-Response wurde jeweils 4, 8, 16, und 24 Wochen nach jedem TZ erfasst und in einer Substudie (n=154) RF, RF-Isotypen (RF IgA, RF IgM) und aCCP gemessen. Ergebnisse. Die EULAR-Response (ER) zu Woche 16 betrug nach dem 1., 2., 3. bzw. 4. TZ 68,0% von 291, 78,0% von 191, 92,0% von 113, and 92,9% von 42 Pt. Die TZen wurden in kürzere und längere TZen (weniger oder mehr als 240 Tage Beobachtungsdauer bis zum nächsten TZ) oder Studienende eingeteilt. Demnach hatten 86 PT nur kürzere und 50 Pt nur längere TZen. 50 Pt hatten ein gemischtes Profil) In der Substudie (n=154) wurde der Verlauf von RF und aCCP analysiert. RF oder aCCP waren immer positiv (stabil+) bei 50% (RF) bzw. bei 68% (aCCP) der Pt. RF war konstant negativ (stabil-) bei 24% der Pt, aCCP stabil- in 22%. Änderungen von positiv zu negativ waren selten (RF: 18%, aCCP: 4%). Die mittleren Ausgangswerte von RF und aCCP waren für stabil+: RF=327 U/ml, aCCP=1114; für stabil-: RF=10, aCCP=8; für Wechsler: RF=62, aCCP=380. EULAR-Response war nach 1, 2, 3 oder 4 TZen höher für stabil+ Pt (RF: 79,2% von 77, 80,7% von 57, 100,0% von 34, 100,0% von 14 Pt; aCCP: 75,0% von 104, 88,4% von 78, 98,2% von 54, 90,9% von 22 Pt) verglichen mit stabil- Pt (RF: 51,3% von 37, 64,0% von 25, 75,0% von 16, 87,5% von 8 Pt; aCCP: 64,7% von 34, 65,4% von 26, 66,7% von 15, 100,0% von 7 Pt). Klassifiziert man die Dosisintensität (DI = kumulative Dosis/Beobachtungsdauer) nach Terzilen, so fand sich eine stärkere
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DI bei stabil negativen Pt (hohe DI: RF: 43,2%, aCCP: 50%) verglichen mit stabil positiven Pt (hohe DI: RF: 28,6%, aCCP: 26,0%). Sicherheit: Bezogen auf die Zahl der TZen nahm die Zahl der Serious Adverse Events (AE) oder der „special AEs“ (Infektionen oder Reaktionen an der Injektionsstelle) im Zeitverlauf nicht zu. Schlussfolgerung. Bei mehrfachen Behandlungszyklen mit RTX tritt bei den meisten Patienten keine Serokonversion auf. Höhere EULARResponseraten waren bei Patienten mit stabil positivem aCCP bzw. RF zu sehen verglichen mit stabil aCCP-negativen bzw. RF-negativen Patienten, obwohl bei diesen die therapeutische Dosisintensität stärker war. Neue Sicherheitsaspekte wurden während der Langzeitbehandlung nicht beobachtet.
RA.18 Tofacitinib (CP-690,550), an oral janus kinase inhibitor: pooled phase 3 analysis in a German rheumatoid arthritis study population H. Schulze-Koops1, A. Rubbert-Roth2, O. Behmer3, U. Kerkmann3, K. Kwok4, H. Burkhardt5 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 2Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Köln, 3Pfizer Pharma GmbH, Berlin, 4Pfizer Inc, New York, United States of America, 5Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Medizinische Klinik II, Rheumatologie, Frankfurt/Main Aim. Tofacitinib (CP-690,550) is a novel, oral JAK inhibitor investigated as a targeted immunomodulator and DMARD for rheumatoid arthritis (RA). This analysis across phase 3 RA studies assesses tofacitinib in the German subpopulation. Methods. German patients receiving tofacitinib 5 mg/10 mg twice daily (BID) or placebo in combination with MTX or other nonbiologic DMARD(s) in 4 phase 3 studies (≥6 months) [Studies in MTX IR NCT00847613/NCT00853385, DMARD IR NCT00856544, anti-TNF IR NCT00960440] were pooled. Disease activity including ACR20 response, DAS28-4(ESR) <2.6 and functional status by HAQ-DI score and safety was assessed. Results. Most subjects were female (78%) and age range was 20–79 years. At baseline (n=188), mean HAQ-DI score ranged from 1.3–1.6. RF and anti-CCP positivity ranged from 52–65% and from 45–74% respectively. At 6 months, ACR20 response and DAS28-4(ESR) <2.6 rates in tofacitinib 5 mg/10 mg BID were 56%/69% and 13%/22% respectively. 6 month mean change from baseline in HAQ-DI was -0.4 in tofacitinib 5 mg/10 mg BID. AEs were reported for tofacitinib 5 mg/10 mg as 32%/58% and 33%/39% for month 0–3 and 3–6 respectively. Infections represented the most frequent reported AEs. A total of 9 discontinuations due to AEs and 13 SAEs occurred over the studies duration. Conclusion. Tofacitinib has demonstrated efficacy in reducing signs and symptoms and improving physical function in the German subpopulation of RA patients. The safety signals detected in this analysis were consistent with those in the global tofacitinib RA development program.
Tab. 24 Baseline mean (SD)
Mean change from Baseline (SD) to Mth 12
Remission at Mth 12 (%)
LDAS at Mth 12 (%)
Moderate/good EULAR response at Mth 12 (%)
DAS28(ESR)
5.6 (1.2)*
20.7e
36.8e
74.2c
DAS28(CRP)
5.2 (1.3)a
30.2f
53.5f
76.4d
CDAI
31.7 (13.0)b
-1.80 (1.51)c 1.79 (1.91)d 17.82 (13.67)**
9.5c
42.4g
NA
Measure
*n=748, an=216, bn=919, cn=256, dn=72, **n=354, en=280, fn=86, gn=370.
RA.19 Erkennungsmuster von MCV-Peptiden und anti-MCV-Subklassen unter B-Zell-gerichteter Therapie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis L. Naumann1, H. Bang2, K. Egerer3, D. Meyer zum Büschenfelde4, B. Lehmann3, G. Fredenhagen5, H. Bastian1, E. Wittenborn6, G. Burmester1, E. Feist1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Orgentec Diagnostika GmbH, Mainz, 3Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH, Berlin, 4 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie, Berlin, 5ORGENTEC Diagnostika GmbH, Mainz, 6Roche Pharma AG, Grenzach Wyhlen Hintergrund. Der Nachweis des Rheumafaktors oder/und anti-CCPAntikörpers wurde in verschiedenen Studien als prädiktiver Marker für das Ansprechen auf eine Therapie mit Rituximab (RTX) bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) identifiziert. Trotzdem ist unklar, ob die Feinanalyse der Reaktivität gegen einzelne Epitope citrullinierter Antigene oder Immunglobulin (Ig)-Subklassen zur Vorhersage eines Therapieansprechens auf RTX beitragen kann. Methoden. Dazu wurde die Reaktivität gegen mutiertes citrulliniertes Vimentin (MCV) in 34 anti-MCV positiven und mit RTX behandelten RA-Patienten untersucht. 23 Patienten erreichten eine Remission (DAS28<2,6) oder eine niedrige Krankheitsaktivität (DAS28<3,2) und wurden als Responder klassifiziert. Für die Erfassung eines veränderten MCV-Epitop-Erkennungsmusters unter RTX wurden 88 synthetische überlappende MCV Peptide mittels ELISA untersucht. Der Einfluss von RTX auf die Reaktivität von anti-MCV IgG, IgM und IgA wurde mittels ELISA untersucht. Ergebnisse. Zu Baseline und während des Follow-up zeigte keiner der Responder eine anti-MCV IgA Antwort, während Non-Responder in 50% der Fälle anti-MCV IgA positiv waren und während des Followup keinen Abfall der anti-MCV Ig-Subklassen zeigten. RTX-Responder waren zudem durch einen Abfall des anti-MCV IgG-Titers und eine Normalisierung des anti-MCV IgM-Titers charakterisiert. Im Vergleich der MCV-Epitop-Erkennungsmuster von Respondern und NonRespondern zeichneten sich zu Baseline nur geringe Unterschiede ab. Während des Follow-up kam es bei 16 von 23 Respondern (69.6%) zu einer Reduktion im MCV-Epitop-Erkennungsmuster im Gegensatz zu nur 3 von 11 (27.3%) Non-Respondern. Schlussfolgerung. Zusammengefasst zeigten RTX-Responder eine limitierte Immunreaktion gegen MCV ohne Nachweis von anti-MCV IgA zu Baseline, sowie eine Reduktion der anti-MCV Antikörpertiter und der MCV-Epitop-Erkennungsmuster unter RTX-Therapie. Wir schließen daraus, dass die Feinanalyse der Reaktivität gegen das MCVAntigen als ein potentieller Marker zur Vorhersage eines Therapieansprechens auf RTX in anti-MCV positiven RA Patienten beitragen kann.
RA.20 Real-world efficacy and safety of Abatacept treatment for RA: 12-month interim analysis of the ACTION study H. Nüßlein1, R. Alten2, M. Galeazzi3, H. Lorenz4, D. Boumpas5, M. Nurmohamed6, W. Bensen7, G. Burmester8, H. Peter9, F. Rainer10, K. Pavelka11, C. Poncet12, C. Rauch13, M. Le Bars14 1 Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Nürnberg, 2Schlosspark-Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische immunologie und Osteologie, Berlin, 3University of Siena, Rheumatology Section, Siena, Italy, 4Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinische Klinik V, Sektion Rheumatologie, Heidelberg, 5University of Crete, Division of Rheumatology, Clinical Immunology and Allergy, Crete, Griechenland, 6VU University Amsterdam, Amsterdam, The Netherlands, 7St. Joseph‘s Hospital/McMaster University, Division of Rheumatology, Hamilton, Canada, 8Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 9Universitätsklinikum Freiburg, Rheumatologie und Klinische Immunologie, Freiburg i. Br., 10Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz-Eggenberg, Abt. f. Innere Medizin, Graz, Österreich, 11Charles University, Institute of Rheumatology and Clinic of Rheumatology, Prague, Czech Republic, 12Docs International, Sevres, France, 13Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, München, 14Bristol-Myers Squibb, Rueil-Malmaison, France Introduction. We previously presented 6-month (mth) results of a prospective, non-interventional study with IV abatacept (ABA) [1]; here we show the efficacy, safety and retention rate (RR) results of a 12-mth interim analysis including 65% of the enrolled cohort. To evaluate RR, efficacy and safety of ABA in RA patients (pts) treated in clinical practice. Methods. ACTION (AbataCepT In rOutiNe clinical practice) is a noninterventional, longitudinal study in ABA-treated RA pts. RR (KaplanMeier estimation; pts not reaching the timepoint were censored at the last infusion date available) and disease activity (DAS28 [ESR and/or CRP], CDAI, for pts with available data) are reported. Safety was assessed in all pts, and reported up to Aug 2011. Results. 1138/1114 pts were enrolled/evaluable. At 12 mths 65% of pts had reached the timepoint or discontinued, and were available for this analysis. Mean (SD) baseline characteristics were: age 56.5 (12.6) years (yrs); disease duration 11.0 (8.9) yrs; RF+ 69.2%; anti-CCP+ 65.2%; 70.0% with erosions; 89.4% had failed ≥1 biologic; 21.2% had received ABA monotherapy; 73.8% had concomitant corticosteroids. The 12-mth overall RR (95% CI) was 70.7% (67.5, 73.7); 81.6% (71.8, 88.5) in biologic-naive pts, 69.4% (66.0, 72.7) in pts who had previously failed a biologic. 251 pts discontinued. Efficacy is shown in Tab. 1. (. Tab. 24) 95 SAEs were reported in 54/1138 (4.7%) pts (20 discontinuations): 8 deaths (4 due to serious infections), 19 serious infections, 8 malignancies, 5 cardiac and 3 vascular disorders. No TB, but one opportunistic infection with Pneumocystis jiroveci. Schlussfolgerung. These long-term data confirm abatacept’s clinical effectiveness, safety and RR in RA pts with long-term, erosive disease. These data are consistent with previous RCTs findings [2, 3], the preliminary 6-mth findings [1, 4] and national registry data for abatacept and other biologics.[5, 6] Diese Daten werden originär beim EULAR 2012 in Berlin gezeigt. 1. Nüßlein H et al (2011) Ann Rheum Dis 70(SuppI 3):464 2. Genovese M et al (2005) N Engl J Med 353:1114–23 3. Kremer et al (2006) Annals Internal Med 144:865–76 4. Schiff M et al (2010) Int J Clin Rheumalol 5:581–91 5. Leffers HC el al (2011) Ann Rheum Dis 70:1216–22 6. Gomez-Reino J et al (2006) Arthr Res Ther 8:R29
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Abstracts Tab. 25 Inzidenz von UEs/100 Patientenjahre (95% KI)
Behandelte Pat. (n) Patientenjahre insgesamt an Nachverfolgung Todesfälle Schwerwiegende Infektionen Tuberkulose Opportunistische Infektionen (exkl. Tuberkulose) Demyelinisierende Erkrankungen* (Patientenjahre) Inzidenz Malignitäten Nichtmelanomatös (Patientenjahre) Anzahl Patienten Inzidenz Lymphome (Patientenjahre) Anzahl Patienten Inzidenz Andere bösartige Erkr. (Patientenjahre) Anzahl Patienten Inzidenz
PBO± MTX
GLM 50 mg ± MTX
GLM 100 mg ± MTX
674
1317
1571
358
2313
3401
0,28 (0,01; 1,56) 5,31 (3,20; 8,30)
0,30 (0,12; 0,62) 3,03 (2,36; 3,82)
0,41 (0,23; 0,69) 5,09 (4,36; 5,90)
0,00 (0,00; 0,84) 0,00 (0,00; 0,84)
0,17 (0,05; 0,44) 0,13 (0,03; 0,38)
0,35 (0,18; 0,62) 0,24 (0,10; 0,46)
357
2426
3644
0,00 (0,00; 0,84)
0,00 (0,00; 0,12)
0,14 (0,04; 0,32)
356
2305
3379
5 1,40 (0,46; 3,28) 358
10 0,43 (0,21; 0,80) 2313
18 0,53 (0,32; 0,84) 3400
0 0,00 (0,00; 0,84) 357
1 0,04 (0,00; 0,24) 2308
6 0,18 (0,06; 0,38) 3398
2 0,56 (0,07; 2,02)
18 0,78 (0,46; 1,23)
14 0,41 (0,23; 0,69)
*2 Patienten: keine Angabe zu 30 Tage-Überleben bekannt.
RA.21 Patients with rheumatoid arthritis profit from secukinumab treatment as evicenced by improved ACR50, HAQ-DI and EULAR remission rates H. Kellner1, M. Genovese2, P. Durez3, C. Codding4, G. Ligozio5, H. Richards6, C. Escrig6, S. Mpofu6 1 Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie, München, 2 Stanford University School of Medicine, Palo Alto, United States of America, 3Université Catholique de Louvain, Brüssel, Belgien, 4Health Institut of Oklahoma, Oklahoma, United States of America, 5Novartis Pharmaceuticals Corporation, East Hanover, United States of America, 6Novartis Pharma AG, Basel, Switzerland Aim. A key goal in rheumatoid arthritis (RA) therapy is to achieve remission or at least very low disease activity. Secukinumab, a fully human anti-IL-17A monoclonal antibody, showed improvement of signs and symptoms of active RA. Methods. Adult patients (n=237) with active RA on stable methotrexate therapy were randomized to monthly s.c injections of secukinumab 25 mg, 75 mg, 150 mg, 300 mg or placebo. At Week (wk) 20, doses of secukinumab non-responders were escalated (300 mg was maintained) and placebo patients were switched to secukinumab 150 mg. Treatment
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efficacy over 52 weeks was evaluated using American College of Rheumatology (ACR) 50, Health Assessment Questionnaire (HAQ-DI) and EULAR remission rate (DAS28-CRP≤2.6). Results. Demographics and baseline characteristics were comparable across groups. ACR50 response rates were highest in patients receiving secukinumab 150 mg throughout (wk24=50%; wk52=55%). HAQ scores improved over time in secukinumab 150 mg responders (wk24=−0.6; wk52=−0.8). At wk16, 11.3% (25 mg), 6.1% (75 mg), 11.6% (150 mg), 14.6% (300 mg) and 6% (placebo) achieved EULAR remission. The percentage of EULAR remitters increased over time being highest under 150 mg (wk24=30%, wk52=40%). Placebo responders switched to 150 mg achieved similar EULAR remission rates than patients receiving 150 mg throughout (wk24=29.4%; wk52=38.9%). Non-responders did not benefit much from dose escalation. Overall rates of adverse events (AEs) at wk20 and wk52 were comparable. Most AEs were mild or moderate and did not lead to discontinuation. Conclusion. Analyses suggest that treatment with secukinumab 150 mg consistently improves RA through wk52. These results provide potential evidence for the role of secukinumab in the treatment of RA and support its further exploration.
RA.22 3-Jahres-Sicherheitsdaten zu Golimumab: eine Analyse der gepoolten Daten aus den Langzeit-Verlängerungen der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien zu rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis und ankylosierender Spondylitis A. Rubbert-Roth1, J. Kay2, R. Fleischmann3, E. Keystone4, E. Hsia5, M. Doyle6, B. Hsu6, M. Mack6, A. Beutler6, J. Braun7, A. Kavanaugh8 1 Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Köln, 2University of Massachusetts Medical School, UMass Memorial Medical Center, Worchester, United States of America, 3University of Texas Southwestern Medical Center, Rheumatology Division, Dallas, United States of America, 4Mount Sinai Hospital, Rheumatology, Toronto, Canada, 5University of Pennsylvania School of Medicine, Janssen Research & Development, Inc., Spring House, United States of America, 6Janssen Research & Development, Inc., Spring House, United States of America, 7Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 8UCSD, Division of Rheumatology, Allergy and Immunology, La Jolla, United States of America Hintergrund. Golimumab (GLM) wurde in randomisierten, kontrollierten Studien bei rheumatoider Arthritis (RA), Psoriasis-Arthritis (PsA) und ankylosierender Spondylitis (AS) untersucht. Der Zweck dieser Studie lag in der Analyse von gepoolten Daten (kumulative Kontrolle und nichtkontrollierte Perioden), die in einer ungefähr 3-jährigen Nachverfolgungsperiode von 5 laufenden subkutanen (s.c.) GLM-Phase-3-Studien für verschiedene rheumatologische Indikationen und in einer einjährigen abgeschlossenen Phase-2-Studie zu RA erhoben wurden. Methoden. s.c. Placebo (PBO) oder GLM (50 mg oder 100 mg) wurde alle 4 Wochen in Phase-3-Studien und alle 2/4 Wochen in Phase-2-Studien verabreicht. Nach W24/52 traten Pat. in den Phase-3-Studien in die Langzeitverlängerungen (LZV) ein und erhielten GLM 50 mg oder 100 mg alle 4 Wochen in unverblindeter Form. Eine Dosissteigerung von 50 mg auf 100 mg war erlaubt; eine Dosisreduzierung war nicht erlaubt. Begleitmedikation waren DMARDs, am häufigsten MTX. Unerwünschte Ereignisse (UE) wurden basierend auf der vor dem Auftreten von UE erhaltenen Behandlung analysiert. Da Pat. von PBO zu GLM übertreten oder die GLM-Dosis im Falle eines unzureichenden Ansprechens in den Phase-3-Studien von 50 mg auf 100 mg steigern konnten, ist es möglich, dass ein Pat. in mehr als einer Auswertung erfasst wurde. Aufgrund der kurzen Dauer des placebokontrollierten Teils sind Vergleiche zwischen den GLM- und PBO-Gruppen nur eingeschränkt möglich.
RA.23 Schnelles Ansprechen von Patienten mit rheumatoider Arthritis unter CERTOLIZUMAB PEGOL kann die Wahrscheinlichkeit einer geringen Krankheitsaktivität zu Woche 28 prognostizieren
Tab. 26 Anteil der CZP PAT, die LDA zu Woche 28 erreichten
Woche 2
Woche 6
Woche 12
DAS 28 (BSG) Änderung zu Baseline
<0,3
16,6% (27/163)
9,2% (6/65)
0% (0/42)
<0,6
17,9% (48/268) 18,9% (66/349) 20,9% (92/440) 21,5% (113/526) 22,4% (132/588) 20,6% (68/330) 23,7% (130/548) 27,1% (184/680)
12,2% (14/115) 10,9% (19/174) 13,8% (35/254) 14,8% (51/344) 17,1% (75/439) 13,8% (19/138) 17,7% (62/351) 23,0% (130/564)
1,4% (1/70)
<0,9 <1,2 <1,5 <1,8 SJC% Änderung zu Baseline
<29% <60% <85%
1,9% (2/103) 3,9% (6/154) 6,3% (14/224) 10,5% (34/323) 5.0% (4/80) 11,9% (29/244) 18,9% (89/471)
Ergebnisse. In kombinierten Ph2/3-Studien erhielten 674 Pat. PBO, 1317 GLM 50 mg und 1571 GLM 100 mg über eine Dauer von 3 Jahren. In Phase 3 brachen 4,9% der PBO-, 7,4% der GLM 50- und 10,5% der GLM 100 mg-Pat. aufgrund von unerwünschten Ereignissen (UE) im Verlauf von 3 Jahren ab. In Phase 2 brachen 5,9% der PBO- und 8,0% der GLM-Pat. aufgrund von unerwünschten Ereignissen (UE) im Verlauf von einem Jahr ab. Die Auftretenshäufigkeit pro 100 Patientenjahre von Todesfällen, schweren Infektionen (einschließlich Tuberkulose und opportunistischen Infektionen), Demyelinisation und bösartigen Erkrankungen ist aufgeführt (. Tab. 25). Das Auftreten von Reaktionen an der Injektionsstelle insgesamt war gering; die meisten waren leicht, nur 2 Fälle führten zum Abbruch. Kein mit GLM s.c. behandelter Pat. entwickelte eine Anaphylaxe oder eine serumkrankheitsähnliche Reaktion. Unter den bösartigen Erkrankungen, die während der 5 Phase-3- und der einen Phase-2-Studien auftraten, befanden sich Hautkrebs, solide Tumore und Lymphome. Im Vergleich mit der Surveillance Epidemiology and End Results (SEER)-Datenbank für bösartige Erkrankungen liegt das Gesamtvorkommen von bösartigen Erkrankungen bei mit GLM und PBO behandelten Pat. ähnlich hoch wie erwartungsgemäß in der restlichen US-Bevölkerung. Das Auftreten von Lymphomen pro 100 Patientenjahre Nachverfolgung lag bei der GLM 100 mg-Dosisgruppe während einer Dauer von 3 Jahren höher und auch höher als in der restlichen US-Bevölkerung. Schlussfolgerung. GLM wurde im Allgemeinen gut vertragen, mit insgesamt niedrigen Abbruchraten aufgrund von UEs. Die Sicherheitsprofile waren vergleichbar zwischen den GLM-Gruppen mit Ausnahme von höheren Raten von schwerwiegenden Infektionen, einschließlich Tuberkulose und opportunistischen Infektionen, und Lymphomen in der GLM 100 mg-Gruppe. Vergleiche zwischen der PBO- und den Wirkstoff-Gruppen sind jedoch durch das Studiendesign der LZV erschwert, da Pat. durch Early Escape von GLM 50 mg auf GLM 100 mg wechseln konnten, wodurch Pat. mit einem aktiveren Krankheitsbild eine höhere Dosis erhielten, sowie durch die begrenzte Exposition gegenüber PBO.
J. Wollenhaupt1, M. Weinblatt2, R. Fleischmann3, O. Davies4, K. Luijtens4, D. van der Heijde5 1 Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Klinik für Rheumatologie und klin. Immunologie, Hamburg, 2Brigham and Women’s Hospital, Division of Rheumatology, Immunology and Allergy, Boston, United States of America, 3University of Texas Southwestern Medical Center, Rheumatology Division, Dallas, United States of America, 4UCB Pharma, Brussels, Belgium, 5 Leiden Univ. Medical Center, Department of Rheumatology, Leiden, The Netherlands Einleitung. Frühere Studiendaten zeigten, dass die Mehrzahl der Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) schnell auf die Behandlung mit Certolizumab Pegol (CZP) ansprach. Wurde bis Woche 12 keine Verbesserung des DAS28 erreicht, war die Wahrscheinlichkeit zu einem späteren Zeitpunkt eine geringe Krankheitsaktivität (LDA) zu erlangen, gering [1]. In der REALISTIC-Studie wurde untersucht, ob ein DAS 28-Ansprechen sowie die Verringerung der geschwollenen Gelenke (SJC) zu Woche 12, die Wahrscheinlichkeit des Erreichens einer geringen Krankheitsaktivität zu Woche 28 vorhersagen kann. Methoden. Im Anschluss an die 12-wöchige Doppelblindphase (CZP 400mg vs. PBO in den Wochen 0, 2, 4, anschließend CZP 200 mg vs. PBO alle 2 Wochen (Q2W) zuzüglich der aktuellen Therapie), erhielten alle Patienten CZP 200 mg alle 2 Wochen in einer Open Label (OL)-Verlängerungsstudie für ≥16 Wochen. Der Anteil der Patienten, der eine LDA [DAS28 (BSG) ≤3.2] zu Woche 28 erreichte, wurde anhand des Nichterreichens des DAS28-Ansprechens (d. h. Berechnung von Subgruppen, die eine <0,3, <0,6, <0,9, <1,2, <1,5 oder <1,8 DAS Veränderung zeigten) ausgewertet. Zusätzlich wurde die SJC-Nonresponse (Quartilen in% verglichen zu Baseline zu Woche 12: <29%, <60% und <85%) bis Woche 0, 2, 6 oder 12 für die Bewertung herangezogen. Patienten, die aus der Studie ausschieden, wurden mittels der „Last observation carried forward“ (LOCF) Imputation analysiert. Ergebnisse. Der DAS28 der CZP-Patienten (n=851) zu Baseline lag im Durchschnitt bei 6,4 und der SJC bei 11,8. Zu Woche 12 hatten 81,1% der Patienten ein DAS-Ansprechen von ≥1,2, 89,3% veränderten sich im SJC um ≥29%. LDA erreichten 27,4% der CZP-Patienten (ITT-Population) zu Woche 28. Ob eine LDA zu Woche 28 erreicht wurde, war abhängig vom Ausmaß und Zeitpunkt des DAS28-Ansprechens und der Änderung im SJC. Patienten mit einem DAS28-Ansprechen von <0,3 zu Woche 6 und <1,5 zu Woche 12, hatten nur eine <10%ige Chance LDA zu Woche 28 zu erreichen (. Tab. 26). Des Weiteren erzielten nur 4% der Patienten ohne DAS-Ansprechen von 1,2 zu Woche 12 eine LDA zu Woche 28. Patienten ohne Veränderung im SJC um mehr als 29% zu Woche 12, hatten eine 5%ige Wahrscheinlichkeit eine LDA zu Woche 28 zu erreichen. 37,6% der CZP-Patienten waren mit anti-TNF-Blockern vorbehandelt. Der Anteil der Patienten ohne bzw. mit anti-TNF-Vorbehandlung, der ein DAS28-Ansprechen von ≥1,2 zu Woche 12 erreichte, war vergleichbar (79,6% vs. 82,1%). Bei Patienten mit und ohne TNF-Vorbehandlung, die kein DAS-Ansprechen von ≥1,2 zu Woche 12 zeigten, lag die Wahrscheinlichkeit <5% eine LDA zu Woche 28 zu erreichen. Schlussfolgerung. CZP zeigte ein schnelles Ansprechen bis Woche 12 gleichermaßen bei anti-TNF-naiven als auch bei bereits vorbehandelten Patienten. Die Wahrscheinlichkeit eine LDA zu Woche 28 zu erreichen, konnte bereits früh unter der Behandlung mit CZP vorhergesagt werden. Dabei waren Ausmaß und Zeitpunkt des DAS-Ansprechens sowie die die Änderungen im SJC maßgeblich. 1. D. van der Heijde (2010) Time to and level of initial das28 change with certolizumab pegol predicts the likelihood of having low disease activity at years 1 and 2 in patients with rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis 69(suppl 3):505
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Abstracts Tab. 27 Ergebnisse zu Funktionalität, Lebensqualität und Arbeitsproduktivität (LOCF) Parameter
Woche 0
Woche 12
Woche 54
Differenz Woche 52 Baseline
FFbH Score, MW ± SD FFbH Patienten mit funktionaler Remission, n (%) EQ-5D-VAS, MW ± SD EQ-5D-Dimensionen*, n (%) Mobility, Pat. ohne Probleme Self care, Pat. ohne Probleme Usual activities, Pat. ohne Probleme Pain/Discomfort, Pat. ohne Schmerz Anxiety/Depression, Pat. ohne Depression WPAI:SHP % work time missed due to RA, MW ± SD % impairment while working due to RA, MW ± SD % overall work impairment due to RA, MW ± SD % activity impairment due to RA, MW ± SD
61,1±23,0
68,9±23,1
71,2±23,3
9,3±17,9
–
1178 (35,9)
1032 (40,9)
–
53,0±21,3
65,8±21,0
69,9±20,4
15,8±23,1
1382 (56,6)
1601 (50,9)
1390 (32,0)
2347 (54,0)
2150 (68,2)
1805 (73,7)
841 (19,3)
1206 (38,4)
1093 (44,7)
100 (2,3)
479 (15,2)
500 (20,4)
2082 (48.0)
1986 (63,2)
1633 (67,1)
RA.25 Nichtinterventionelle Studie (NIS) über die routinemäßige Anwendung von Etanercept bei der Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA): Evaluierung gesundheitsökonomischer Parameter
23,0±37,4
14,2±31,3
12,4±28,7
−7,8±33,5
49,4±27,2
34,6±26,7
30,6±25,6
−18,9±27,8
54,1±29,2
38,8±29,5
34,8±29,1
−18,3±28,8
60,7±23,2
43,0±25,0
38,1±24,3
−21,5±26,6
*EQ-5D-Dimensionen: Werte “as observed”. EQ-5D gesundheitsbezogene Lebensqualität; FFbH Funktionsfragebogen Hannover; LOCF Last observation carried forward, MW Mittelwert, SD Standardabweichung, WPAI:SHP Productivity and Activity Impairment-Special Health Problems, VAS Visuelle Analogskala; Häufigkeit/Dauer der Gesamtnutzung medizinischer Ressourcen blieben unter Etanercept-Therapie unverändert.
RA.24 Nichtinterventionelle Studie (NIS) über die routinemäßige Anwendung von Etanercept bei der Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA): Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit K. Göttl1, M. Gaubitz2, E. Lange3, R. Lippe3 1 Gemeinschaftspraxis, Passau, 2Akademie für Manuelle Therapie an der WWU Münster, Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, Münster, 3Pfizer Pharma GmbH, Berlin Einleitung. Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Etanercept zur Behandlung der RA unter Routinebedingungen. Methoden. Zwischenauswertung einer prospektiven NIS über 52 Wochen mit insgesamt 4449 auswertbaren Patienten in 315 Zentren (Zeitraum: OKT06–MAR2012). Das mittlere Patientenalter (75% Frauen) betrug 56±13 Jahre, die mittlere Krankheitsdauer 10±10 Jahre und die mittlere Anzahl vorheriger DMARDs 2,8±1,3 Präparaten. Zielparameter sind die UE-Inzidenz, DAS28-Verlauf, Morgensteifigkeit.
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Ergebnisse. Im Verlauf der Studie nahm der DAS28 von 5,4±1,3 auf 3,8±1,5 in Woche 12 und 3,3±1,4 in Woche 52 ab. In Woche 12/52 erreichten 67,0%/79,6% der Patienten gute/mittlere EULAR-Response, und 22,5%/34,1% eine DAS28-Remission (DAS28<2,6). Die Dauer der Morgensteifigkeit nahm ausgehend von median 60,0 min bei Studieneinschluss auf median 15,0 min in Woche 12 ab (Woche 52: 10,0 min). Konsistent mit den DAS28-Ergebnissen nahmen im Beobachtungszeitraum im Mittel auch Krankheitsaktivität (visuelle Analogskala; VAS), Schmerz (VAS) und Fatigue (VAS) kontinuierlich ab. 4273 Patienten erhielten therapiebegleitend weitere RA-Medikation (u. a. 2246 MTX, 795 LEF, 191 SSZ). Die Inzidenzraten über 52 Wochen für UEs, SUEs und SUEs mit möglichem Kausalzusammenhang zu Etanercept betrugen 44,8%, 12,8% und 2,8%. Insgesamt 21 Todesfälle (0,5%) wurden dokumentiert. Schlussfolgerung. In einem großen Patientenkollektiv von 4449 Patienten verbesserte eine 52-wöchige Etanercept-Behandlung unter Alltagsbedingungen die RA-Symptomatik dauerhaft. Etanercept zeigte im bisherigen Beobachtungszeitraum das bekannte Sicherheitsprofil.
M. Gaubitz1, K. Göttl2, U. Lendl3, P. Löschmann3 1 Akademie für Manuelle Therapie an der WWU Münster, Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, Münster, 2Gemeinschaftspraxis, Passau, 3Pfizer Pharma GmbH, Berlin Einleitung. Untersuchung gesundheitsökonomischer Fragen bei RAPatienten mit Etanercept unter Routinebedingungen. Methoden. Zwischenauswertung einer prospektive NIS über 52 Wochen mit insgesamt 4449 auswertbaren RA-Patienten aus 315 Zentren (Zeitraum: OKT06–MAR12). Zielparameter sind Funktionsfragebogen Hannover [FFbH], Arbeitsproduktivität (Productivity and Activity Impairment-Special Health Problems [WPAI:SHP]), gesundheitsbezogene Lebensqualität (EQ-5D). Ergebnisse. Das mittlere Alter der Patienten (75% Frauen) betrug 56±13 Jahre, die mittlere Krankheitsdauer 10±10 Jahre, der mittlere DAS28-Wert 5,4±1,3 und die mittlere Anzahl vorheriger DMARDs 2,8±1,3 Präparaten. Unter Etanercept erreichten in Woche 26 27,3% der Patienten mit Angabe zum DAS28 Remission (DAS28<2,6), in Woche 52 lag der Anteil bei 34,1%. Parallel zu den klinischen Parametern verbesserte sich der FFbH-Score im Beobachtungszeitraum kontinuierlich (mittlere Zunahme: 9,3 Punkte), in Woche 52 erreichten 1032 (40,9%) Patienten mit Angabe zum FFbH Remission (definiert als Verbesserung ≥83%). Auch die Lebensqualität (EQ-5D) erhöhte sich kontinuierlich, die Beeinträchtigung der Arbeitsproduktivität (WPAI:SHP) nahm deutlich und kontinuierlich ab (. Tab. 27). Schlussfolgerung. Eine 52-wöchige Etanercept-Behandlung unter Alltagsbedingungen verbesserte dauerhaft neben dem klinischen Bild (DAS28) auch Funktionalität, Arbeitsproduktivität und gesundheitsbezogene Lebensqualität von Patienten mit schwerer RA-Symptomatik. So verringerte sich beispielsweise die krankheitsbedingte Abwesenheit von der Arbeit um fast die Hälfte (von 23% auf 12,4%).
RA.26 DAS28 DCrit: development of a New DAS28-based treatment response criterion for rheumatoid arthritis F. Behrens1, M. Köhm1, E. Scharbatke2, S. Kleinert2, R. Alten3, H. Tony2, H. Burkhardt4 1 CIRI am Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Rheumatologie, Frankfurt, 2Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik u. Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg, 3 Schlosspark-Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische Immunologie und Osteologie, Berlin, 4Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Medizinische Klinik II, Rheumatologie, Frankfurt/Main Aim. Development of a statistical method to determine a critical difference (dcrit) defining valid criterion for clinical response as assessed by the Disease Activity Score-28 joints (DAS28). Methods. Data from 415 RA patients with stable response to DMARD, steroid or biological therapy (including TNF-inhibitors and Rituximab) derived from three different clinics in Germany [University Würzburg (n=50), University Frankfurt (n=51), Berlin (n=50)] and from data collected in a case series was analysed. Patients were included in the case of a stable therapy and disease course from months 12 to 24 after therapy initiation. To evaluate changes in DAS28 score, DAS28 scores at 12, 18 and 24 months were subjected to an ANOVA model to determine the error of measurement which was used to establish a 95% one sided confidence interval (95% CI) for decrease occurring by chance within the range of normal fluctuations. The limit of the confidence region defined the critical difference (dcrit) in disease activity for a reliable change in a single patient. Results. The overall dcrit value in the 415-patient reference population was detected at 1.75. Values for dcrit were comparable in all evaluated subgroups, regardless of treatment centre, class of therapy (DMARDs or biologics including TNF-inhibitors and Rituximab), or baseline disease activity. Conclusion. Based on the results, a dcrit value of 1.8 (DAS28 improvement of 1.8 points) indicates an individual therapeutic response that exceeds the threshold of random fluctuation. Compared to the change that is required to reach a good EULAR response [1.2 points at mild disease activity (DAS28 <3.2)], the dcrit value scores higher. Furthermore, in contrast to EULAR response criteria, it is independent of baseline activity which may make it more valuable for clinical practice.
RA.27 Enhanced fatigue improvement from RA treatment with secukinumab: an application of IRT methodology H. Kellner1, A. Gnanasakthy2, M. Kosinski3, P. Durez4, U. Mallya2, S. Mpofu5 1 Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie, München, 2 Novartis Pharmaceuticals Corporation, East Hanover, United States of America, 3QualityMetric Incorporated, Lincoln, United States of America, 4 Université Catholique de Louvain, Brüssel, Belgien, 5Novartis Pharma AG, Basel, Switzerland Aim. Fatigue is common in RA and its absence characterizes disease remission [1]. EULAR and ACR expert panels added fatigue to the core set of recommended endpoints for RA clinical trials [2]. Fatigue is measured using the Functional Assessment of Chronic Illness TherapyFatigue (FACIT-F) and the SF-36v2 vitality (VT) scale. Methods. Change in SF-36-VT and FACIT-F over 16 weeks was assessed in adult RA patients (n=237) on methotrexate randomized to monthly s.c. injections of secukinumab 25 mg, 75 mg, 150 mg, 300 mg or placebo. The items of the two scales were cross-calibrated by a generalized partial credit interactive response technology (IRT) model. A composite fatigue index was scored by weighted maximum likelihood estimation. Sensitivity of each fatigue measure was determined by anal-
ysis of variance and effect sizes. Relative validity (RV) was determined by F-statistics in both a within groups (difference from 0) and between groups (treatment vs. placebo) analysis. Results. Within groups analysis: The composite fatigue index was most responsive to secukinumab treatment for all 4 dose groups compared to the SF-36-VT and FACIT-F scales (effect size was 11% > 93% larger). F-statistics indicated a greater treatment response for the composite fatigue index. Between groups analysis: Fatigue improvement was superior to placebo in both the 75 mg (mean difference: 3.3 points, F=3.9, p<0.05) and 150 mg (mean difference: 3.5 points, F=5.1, p<0.05) secukinumab groups on the composite index. No significant differences were observed with either the SF-36-VT or FACIT-F scales alone. Conclusion. IRT methods offer a promising approach to improving the measurement of fatigue in treatment studies of RA. 1. Pinals RS et al (1981) Preliminary criteria for clinical remission in rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum 24:1308–15 2. Aletaha D et al (2008) Reporting disease activity in clinical trials of patients with rheumatoid arthritis: EULAR/ACR collaborative recommendations. Ann Rheum Dis 67:1360–4
RA.28 Single-Center-Erfahrungen mit retardiertem Prednison bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen T. Abahji1, F. Proft1, A. Hammitzsch1, C. Dechant1, H. Schulze-Koops1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München Einleitung. Retardiertes Prednison (Lodotra®) stellt eine neue Behandlungsalterative bei frühmorgendlichen Beschwerden entzündlichrheumatischer Erkrankungen dar. Wir berichten über unsere Erfahrungen an 21 Patienten, die in dieser Indikation von konventionellem Prednisolon auf retardiertes Prednison umgestellt wurden. Methoden. Anhand eines standardisierten Fragebogens wurden die Patienten nach der Umstellung bezüglich Veränderung der frühmorgendlichen Beschwerden, Lebensqualität und Wunsch nach Rückumstellung auf konventionelles Prednisolon befragt. Ferner wurde eine Kostenanalyse durchgeführt. Ergebnisse. Von den befragten Patienten hatten 12 eine rheumatoide Arthritis, fünf eine Spondyloarthropathie, drei eine Polymyalgia rheumatica und ein Patient einen SLE. Ein Patient erlitt eine allergische Reaktion auf retardiertes Prednison und wurde von der Analyse ausgeschlossen. Durch die Umstellung erfuhren 15 Patienten (75%) eine Besserung der frühmorgendlichen Beschwerden (davon 8-mal deutliche, 7-mal leichte Besserung), während 5 Patienten (25%) keine Änderung verspürten (Besserung vs. fehlende Besserung; p=0,046, χ2-Test). Bei keinem Patienten trat eine Verschlechterung auf. Während sich die subjektiv vom Patienten angegebene Lebensqualität bei 13 (65%) besserte (davon 7-mal deutlich; 6-mal leicht) trat bei 6 Patienten keine Veränderung und bei einem eine Verschlechterung der Lebensqualität auf (Verbesserung der Lebensqualität vs. fehlende Verbesserung der Lebensqualität; p=0,22, χ2-Test). Eine Rückumstellung auf konventionelles Prednisolon lehnten 14 Patienten (70%) ab (davon 5-mal vehement und 9-mal schwach), während 4 Patienten in dieser Frage gleichgültig waren. Zwei Patienten wünschten sich ihr konventionelles Prednisolon wieder zurück (Keine Rückumstellung vs. Rückumstellung/gleichgültig; p=0,11, χ2-Test). Die durchschnittlichen gesamten direkten Tagestherapiekosten stiegen durch die Umstellung um 1,17 €/d von 15,54 €/d auf 16,71 €/d. Schlussfolgerung. Durch die Umstellung von konventionellem Prednisolon auf retardiertes Prednison profitierten gut zwei Drittel der Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen bzgl. frühmorgendlicher Beschwerden und Lebensqualität, während die Umstellung bei knapp einem Drittel keinen Effekt zeigte. Die Umstellung führt zu einem durchschnittlichen Anstieg der täglichen Medikamentenkosten um 7,5%. Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts
Patienten (%)
HDA
LDA
MDA
Remission
100%
100%
80%
80%
60%
60%
40%
40%
20%
20%
0%
a
CZP Plazebo Baseline
CZP Plazebo Wo 12
CZP Plazebo b Wo 24
0%
All patients (n=24) Censored subjects
0 50 100 150 200 Zeit bis zum Veriust der Remission nach Woche 24 (Tage)
Abb. 15 8
RA.29 Persistenz der Remission in RA-Patienten mit geringer bis moderater Krankheitsaktivität nach Absetzen von CERTOLIZUMAB PEGOL: Ergebnisse der CERTAIN-Studie nach 52 Wochen H. Burkhardt1, J. Smolen2, P. Emery3, G. Ferraccioli4, W. Samborski5, F. Berenbaum6, O. Davies7, W. Koetse8, B. Bennett9 1 Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Medizinische Klinik II, Rheumatologie, Frankfurt/Main, 2Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien, Univ. Klinik für Innere Medizin III Klin. Abteilung für Rheumatologie, Wien, Österreich, 3University of Leeds, Division of Rheumatic & Musculoskeletal Disease, Leeds, Großbritannien, 4Katholische Universität vom Heiligen Herz, Rome, Italien, 5Universität für Medizinische Wissenschaften Posen, Posen, Polen, 6Pierre und Marie Curie Universität, Paris, Frankreich, 7 UCB Pharma, Brussels, Belgium, 8UCB Pharma, Raleigh, United States of America, 9BABennett Consulting & UCB Atlanta, Marietta, United States of America Hintergrund. Certolizumab Pegol (CZP) in Kombination mit DMARDs, erhöht die Rate der Remission und niedriger Krankheitsaktivität (LDA) in RA-Patienten mit geringer bis moderater Krankheitsaktivität. Ziel. Die Evaluation der Remissionserhaltung bis Woche 52 in Patienten mit initial geringer bis moderater Krankheitsaktivität, bei denen nach erreichter Remission die Behandlung mit CZP oder Plazebo (PBO) zu Woche 24 beendet wurde. Methoden. In CERTAIN, einer doppelblinden, randomisierten, Phase-IIIb-Studie wurden Patienten mit niedriger bis moderater Krankheitsaktivität (CDAI >6 und ≤16) eingeschlossen (NCT00674362). Nach einer 24-wöchigen, doppelblinden Behandlungsphase [CZP 400 mg oder PBO in den Wochen 0, 2 und 4, gefolgt von CZP 200 mg oder PBO alle 2 Wochen (Q2W)], wurde in Patienten, die sich in Woche 20 und 24 in Remission (CDAI ≤2.8) befanden, die Behandlung beendet. Die Behandlung mit konventionellen DMARDS wurde beibehalten. In Patienten mit anhaltender Remission, die zwischen Woche 24 und 52 Symptome zeigten, wurde die CZP-Behandlung wieder begonnen. Patienten, die eine CDAI-Remission nicht erreichten und in Woche 24 aus der Studie ausschieden, nahmen an einer CZP Open-Label(OL)Verlängerungsstudie teil. Der primäre Endpunkt war das Erreichen einer CDAI-Remission in Woche 20 und 24. Die sekundären Endpunkte beinhalteten die anhaltende CDAI-Remission nach Beenden der Behandlung. Ergebnisse. Die Baseline(BL)-Charakteristika waren in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar CZP (n=96) und PBO (n=98). Ein höherer Anteil von CZP-Patienten befand sich zu Woche 12 und Woche 24 in LDA oder Remission verglichen mit PBO. (. Abb. 15). Eine CDAI Remission zu Woche 20 und 24 zeigten 18,8% der CZP-Patienten vergli-
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chen mit 6,1% der PBO-Patienten (p<0.05; [1]). Ein niedriger HAQ und geringe Schmerzen zu BL waren assoziiert mit einer geringeren Krankheitsaktivität gemessen am CDAI zu Woche 24. In Woche 24 beendeten 18 der CZP-Patienten und 6 PBO- Patienten die Therapie. Anhaltende CDAI-Remissionen wurden bis zu Woche 52 in 3 von 17 der ursprünglich mit CZP behandelten Patienten vs. 2 von 6 Patienten aus der ursprünglichen PBO-Gruppe erreicht. SDAI-Remissionen wurden in 4 von 17 der zuvor mit CZP behandelten Patienten vs. 2 von 6 der zuvor mit PBO behandelten Patienten beobachtet. DAS28(BSG)-Remission erreichten 4 von 17 CZP-Patienten vs. 1 von 6 PBO-Patienten. Die Zeit bis zum Wiederauftreten von Symptomen betrug im Mittel 42,5 Tage Schlussfolgerung. In RA-Patienten mit geringer bis moderater Krankheitsaktivität erreichte CZP in Kombination mit DMARDs eine stabile Remission oder geringe Krankheitsaktivität und hemmte die Entwicklung einer hohen Krankheitsaktivität. Nach Beendigung der CZP-Behandlung konnte die Remission in den meisten Patienten nicht aufrechterhalten werden. Diese Ergebnisse haben Relevanz für die TNF-Blocker Therapie bei RA-Patienten mit einer unter konventionellen DMARDs langanhaltenden geringen bis moderaten Krankheitsaktivität. Offenlegung der Interessen. J. Smolen Zuwendung/wissenschaftliche Unterstützung durch: UCB Pharma, Berater von: UCB Pharma, P. Emery Zuwendung/wissenschaftliche Unterstützung durch: UCB Pharma, Berater von: UCB Pharma, G. Ferraccioli : keine angegeben, W. Samborski Berater von: UCB Pharma, F. Berenbaum Berater von: UCB Pharma, O. Davies Mitarbeiter von: UCB Pharma, W. Koetse Mitarbeiter von UCB Pharma, B. Bennett Aktionär von: UCB Pharma, H. Burkhardt Berater von: UCB Pharma 1. Smolen et al (2011) Ann Rheum Dis 70(Suppl3):25
RA.30 TNFalpha vermittelt die Akkumulation von CD4+ T-Zellen in der rheumatoiden Synovialmembran K. Schubert1, M. Rossol1, A. Schulz1, U. Meusch1, R. Scholz2, C. Baerwald1, U. Wagner1 1 Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Leipzig, 2Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Leipzig Einleitung. Die rheumatoide Arthritis (RA) ist gekennzeichnet durch eine Akkumulation von CD4+ T-Zellen in der entzündlich, veränderten Synovialmembran. Bisher ist unklar, welche Ursachen dieser massiven Infiltration zugrunde liegen. Zur Untersuchung von die Synovialmembran infiltrierenden CD4+ T-Zellen wurde ein In-vitroMigrationsassay etabliert, der eine selektive Separation und Charakte-
risierung dieser Zellen ermöglicht. Außerdem wurde insbesondere die Rolle des RA-relevanten Zytokins TNFα bei der Infiltration von CD4+ T-Zellen in der rheumatoiden Synovialmembran untersucht. Methoden. Es wurden aus Synovialgewebe von RA-Patienten 40 µm dicke, vitale Schnitte mit Hilfe eines horizontalen Mikrotoms mit vibrierender Klinge angefertigt. Die Gewebeschnitte wurden mit fluoreszenzmarkierten CD4+ T-Zellen für 22 h co-kultiviert. Anschließend wurden die inflitrierenden Zellen fluoreszenzmikroskopisch quantifiziert oder zur weiteren Charakterisierung mittels Enzymverdau separiert und durchflusszytometrisch untersucht. Ergebnisse. CD4+ T-Zellen bei Patienten mit RA zeigen einen Synovialgewebe-infiltrierenden Phänotyp. Sie sind im Gegensatz zu nichtinfiltrierenden CD4+ T-Zellen gekennzeichnet durch die Oberflächen-Expression von TNFR1. Im peripheren Blut von RA-Patienten exprimiert eine Subpopulation an CD4+ T-Zellen TNFR1 auf der Oberfläche, bei gesunden Kontrollen konnte dies nicht beobachtet werden. Die Blockade von TNFR1 reduziert die CD4+ T-Zell Infiltration der rheumatoiden Synovialmembran. Die Zugabe eines anti-TNFα Antikörpers führt ebenso zu einer Inhibierung der Infiltration. In einem Chemotaxis Migrationsassay zeigte sich ein direkter Effekt von TNFα auf die Migration von CD4+ T-Zellen von Patienten mit RA, nicht aber von gesunden Kontrollen. Schlussfolgerung. TNFα spielt für RA CD4+ T-Zellen die Rolle eines Chemokins. Dementsprechend scheint die Bindung von TNFα an TNFR1 ein essentieller Stimulus zu sein, welcher CD4+ T-Zellen zur Einwanderung in entzündete Gelenke von Patienten mit Rheumatoider Arthritis bringt.
RA.31 NT-proBNP als Biomarker für kardiovaskuläre Erkrankungen bei der rheumatoiden Arthritis F. Knebel1, B. Hoppe2, S. Pade3, D. Meyer zum Büschenfelde2, G. Baumann1, I. Schimke2, G. Burmester3, T. Häupl3 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie, Berlin, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Ziel. Aufgrund der chronischen systemischen Entzündung trägt die rheumatoide Arthritis (RA) ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen. Um die Entwicklung dieser Begleiterkrankungen rechtzeitig zu erkennen, sind kosteneffektive Biomarker gesucht. Mit dieser Studie soll geprüft werden, ob erhöhte NT-proBNP Spiegel bei bislang kardiovaskulär unauffälligen Patienten auf echokardiographisch erfassbare Störungen hinweisen können. Methoden. Es wurden von 117 Patienten mit RA an bis zu 4 verschiedenen Zeitpunkten Serumproben entnommen und anamnestische Daten sowie klinische Befunde erhoben. NT-proBNP, IL-6 und hochsensitives Troponin T wurden mit dem Elecsys (Roche Diagnostics Deutschland GmbH) bestimmt. Ergebnisse. In einer Vorstudie wurden 181 Proben (n=112 Patienten) auf NT-proBNP, IL-6 und hs Troponin T untersucht. 79 (n=56) ergaben NT-proBNP >125 pg/ml. Darunter waren 10 (n=7) von insgesamt 11 (n=8) mit erhöhtem hs Troponin T (>13 pg/ml) und 34 (n=27) von insgesamt 71 (n=57) mit erhöhtem IL-6 (>7 pg/ml). Von den 56 Patienten mit erhöhtem NT-proBNP hatten 31 (55%) einen bekannten arteriellen Hypertonus. Von diesen 31 Patienten hatten 7 eine Herzkreislauferkrankung, 3 eine bekannte Nierenerkrankung, 8 einen Diabetes und 8 eine chronische Lungenerkrankung. Umgekehrt waren nur zwei Patienten in der Gruppe der normotonen Patienten mit erhöhtem NT-proBNP anamnestisch vorbelastet, einer mit gleichzeitiger Herzkreislauf- und Nierenerkrankung sowie einer mit chronischer Lungenerkrankung. Dagegen war ein Hypertonus nur bei 15 (19%) von 77 Patienten mit unauffälligem NT-proBMP zum Zeitpunkt der Bestimmung bekannt. Im
Verlauf wechselten 13 Patienten zu einem erhöhten und 3 Patienten zu einem normwertigen NT-proBNP. In einer kleineren Folgestudie wurden 26 kardial asymptomatische Patienten mit den gleichen drei Markern untersucht. Von 17 Patienten mit NT-proBNP >125 pg/ml waren alle unauffällig für hs Troponin T und 4 erhöht für IL-6. Mit Ausnahme von je einer Patientin in der NT-proBNP-auffälligen bzw. normwertigen Patientengruppe waren alle über 50 Jahre alt (MW=65,6 bzw. 60,2 Jahre). Neben art. Hypertonie bei 8 (47%) Patienten mit erhöhtem NT-proBNP war nur bei einer Patientin eine Mitralinsuffizienz vorbekannt, bei zwei weiteren wurde anamnestisch ein Apoplex bzw. eine Urticaria angegeben. In der NT-proBNP-normwertigen Gruppe waren 4 (44%) mit bekanntem Hypertonus. Es konnten 13 NT-proBNP-auffällige Patienten mittels EKG und Echokardiographie nachuntersucht werden. Dabei zeigte sich bei insgesamt 9 (69%) der Patienten eine konzentrische linksventrikuläre (LV-) Hypertrophie (n=5; 38,5%), eine mittels Speckle Tracking gemessene reduzierte longitudinale systolische LV-Funktion (n=4; 30,8%) und/oder Mitral-/Trikuspidalinsuffizienzen (n=1; 7,7%). Schlussfolgerung. Bei RA-Patienten kann die Erhöhung von NTproBNP (>125 pg/ml) auf kardiovaskuläre Begleiterkrankungen hinweisen. Im Fordergrund stehen Assoziationen mit Hypertonus und LV-Hypertrophie gefolgt von LV-Funktionsstörungen und Klappeninsuffizienzen. Entzündungsaktivität (IL-6) und hs Troponin T waren zum Zeitpunkt der Markererhebung weniger sensitiv für eine kardiale Beteiligung. Die hier gewonnen Befunde bedürfen zwar weiterer Abklärung und Validierung, lassen aber bereits jetzt erkennen, dass eine Erhöhung des NT-proBNP mit einer kardiovaskulären Begleiterkrankung bei der RA assoziiert ist und als frühzeitiger sensitiver Marker auch bei kardial asymptomatischen Patienten geeignet erscheint.
RA.32 Measuring improvement of physical functioning with secukinumab treatment among RA patients using a combined score: an application of IRT methodology H. Kellner1, A. Gnanasakthy2, M. Kosinski3, U. Mallya2, S. Mpofu4 1 Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie, München, 2 Novartis Pharmaceuticals Corporation, East Hanover, United States of America, 3QualityMetric Incorporated, Lincoln, United States of America, 4 Novartis Pharma AG, Basel, Switzerland Background. HAQ-DI and SF-36v2 physical functioning (PF) scales are common measures evaluating the improvement of PF due to rheumatoid arthritis (RA) therapy. Combining the items of both scales may improve the detection of treatment effects. Methods. Change in SF-36-PF and HAQ-DI scales over 16 weeks was assessed in adult RA patients (n=237) on methotrexate randomized to monthly s.c injections of secukinumab 25 mg, 75 mg, 150 mg, 300 mg or placebo. The items of the two scales were cross-calibrated by a generalized partial credit interactive response technology (IRT) model. A composite PF index was scored by weighted maximum likelihood estimation. Sensitivity of each PF measure was determined by analysis of variance and effect sizes. Relative validity (RV) was determined by F-statistics in both a within groups (difference from 0) and between groups (treatment vs. placebo) analysis. Results. Within groups analysis: The composite PF index was most responsive to secukinumab treatment for the 25 mg, 75 mg, and 150 mg groups with an effect size 10% > 40% larger than for SF-36-PF and HAQ-DI alone. F-statistics indicated a greater treatment response for the composite PF score within each dose group. Between groups analysis: PF improvement was only superior to placebo in the 150 mg group. The composite PF index was most sensitive with an effect size of 0.49 (HAQ-DI: 0.43; SF-36-PF: 0.32). F-statistic was largest for the composite PF Index with F=6.6, p<0.01, RV=1.0 (HAQ-DI: F=4.4, p<0.05, RV=0.67; SF-36-PF: non-significant).
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Abstracts Tab. 28 Mittelwert DAS28 bei RA-Patienten Mittelwert DAS28 bei PsAPatienten Schwerer Mangel (<25 nmol/l)
3,78
2,39
Mittlerer bis leichter Mangel (25–75 mol/l) Optimale Versorgung (>75 nmol/l)
2,91
2,97
2,63
3,20
Conclusion. IRT methods offer a promising approach to improve the treatment benefit assessment when measuring PF in treatment studies of RA.
RA.33 Vitamin-D3-Serumspiegel und Krankheitsaktivität bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen C. Hermsen1, F. Spiecker1, S. Mettler1, G. Lind-Albrecht1, H. Langer1 1 RHIO Düsseldorf, Rheumatologie, Immunologie, Osteologie, Düsseldorf Einleitung. Die extraossären Wirkungen von Vitamin D3 geraten zunehmend in den Fokus wissenschaftlichen Interesses, speziell auch die immunologischen Effekte. Erste Studien deuten auf einen inversen Zusammenhang zwischen Vitamin-D3-Serumspiegel und Krankheitsaktivität bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) und bei rheumatoider Arthritis (RA). Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Vitamin-D3-Serumspiegeln und Krankheitsaktivität bei verschiedenen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Methoden. Bei 641 Patienten der Rheuma-Ambulanz [RA: n=376, Psoriasis-Arthritis (PsA): n=129, Spondyloarthritiden (SpA): n=88, sonstige: n=48] wurden im Zeitraum von Oktober 2011 bis Februar 2012 die Cholecalciferol-Serumspiegel gemessen (25-OH-Vitamin-D-ELISA, Euroimmun AG, Lübeck) und mit BSG und Serum-CRP korreliert. Bei den RA- und PsA-Patienten erfolgte zusätzlich eine Korrelation mit dem am Tag der Blutentnahme durchgeführten DAS28. Ergebnisse. Über alle Patienten und Diagnosen zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Cholecalciferol-Serumspiegeln und systemischer Entzündungsaktivität (BSG, r=−0,054, CRP, r=−0,064). Dagegen wurde bei RA-Patienten mit schwerem Vitamin-D3-Mangel (<25 nmol/l) ein signifikant höherer DAS28 (3,78, p<0.05) beobachtet als bei Patienten mit optimalen Serumspiegeln (DAS28=2,63). Diese Assoziation war bei PsA-Patienten nicht nachweisbar (. Tab. 28). Schlussfolgerung. Die vorliegende Studie erhärtet die Hypothese, dass Vitamin D3 einen Einfluss auf die Krankheitsaktivität bei Patienten mit RA hat. Unklar, möglicherweise aber auf die unterschiedliche Immunpathogenese der beiden Krankheitsbilder zurückzuführen sind die beobachteten unterschiedlichen Effekte eines manifesten VitaminD3-Mangels bei RA und PsA. Ob sich durch eine Supplementation mit Vitamin D3 bei RA eine therapeutische Wirkung erzielen lässt, kann über diese cross-sektionale Beobachtungsstudie nicht geklärt werden. Die Daten deuten aber darauf hin, dass bei RA-Patienten eine ausreichende Vitamin-D3-Versorgung nicht nur unter osteologischen Gesichtspunkten, sondern möglicherweise auch aus immunologischen Aspekten bedeutsam ist.
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RA.34 Bone biomarkers relate to respective catabolic and anabolic bone changes in high-resolution computed tomography in patients with rheumatoid arthritis S. Aschenberg1, S. Finzel1, S. Schmidt1, M. Englbrecht1, J. Rech1, G. Schett1 1 Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen Objective. To test whether biomarkers of bone resorption and bone formation can be related to respective articular bone changes in high resolution imaging in patients with rheumatoid arthritis (RA). Methods. Forty RA-patients received a micro- computed tomography (μCT) analysis of the metacarpophalangeal joints II and III of the dominantly affected hand at two sequential time points (baseline, 1 year follow-up). Erosion count and score as well as osteophyte count and score were recorded. Simultaneously, serum markers of bone resorption (C-terminal telopeptide of collagen type 1: CTX1, tartrate resistant acid phosphatase 5b: Trap5b), bone formation (bone alkaline phosphatase: BAP; osteocalcin) and calcium homeostasis (parathyroid hormone: PTH, 25-hydroxy-vitamin D) were analyzed. Bone biomarkers were correlated to imaging data by partial correlation adjusted for various demographic and disease-specific parameters. Results. Bone erosions were strongly and consistently related to the serum levels of osteoclast-specific protease Trap5b in the two independent assessments (baseline: r=0.393, p=0.047, follow-up: r=0.474, p=0.005). In contrast, osteophytes were strongly and consistently correlated to the serum level of BAP (baseline: r=0.446, p=0.022, followup: r=0.451, p=0.008). Conclusion. These data suggest that structural bone changes in RA are accompanied by respective alterations in markers of bone resorption and bone formation. Detailed assessment of structural bone changes by μCT not only allows validation of bone biomarkers in RA but also the accurate monitoring of new therapeutic strategies aiming to simultaneously targeting inflammation, bone resorption and repair in small proof-of-concept studies in RA patients.
RA.35 Wahrnehmung und Bewertung eines Modells der Patientenzentrierten Gesprächsführung bei Patienten mit chronischer Polyarthritis N. Frey1, A. Karger1, R. Schmelzer1, R. Schäfer1, M. Franz1, O. Sander2, M. Schneider2, R. Fischer-Betz2 1 Klin. Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Düsseldorf, 2Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf Einleitung. Medizinische Kommunikation ist in den letzten Jahrzehnten immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Forschung gewesen. Dabei hat sich die Patientenzentriertheit als allgemeingültiges Qualitätskriterium ärztlicher Kommunikation herausgestellt. Es besteht allerdings Unklarheit darüber, wie einzelne Faktore patientenzentrierter Kommunikation aus der Sicht des Patienten wahrgenommen und bewertet werden. Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Düsseldorf bewerteten 60 Patienten, die an chronischer Polyarthritis (ICD-10 M5.0-5.9 und M6.0-6.9) leiden, drei Videos, in denen modellhaft eine dyadische Arzt-Patient-Gesprächssituation gezeigt wird, die sich in ihrem Grad an Patientenzentriertheit unterschiedet. Methoden. Zur Videoproduktion wurden kriteriengeleitet drei Rollenskripte („Mitteilung einer Rheuma-Diagnose“) entwickelt, die sich in der Ausprägung des Grades an Patientenzentriertheit, nicht aber inhaltlich unterscheiden. Die Videos wurden anschließend durch zwei
25 mg Secu kinumab
75 mg Secu kinumab
150 mg Secu kinumab
300 mg Secu kinumab
Placebo
RA.36 Unaltered lipid profile in patients with rheumatoid arthritis receiving secukinumab: Results from a randomized, double-blind, placebo-controlled, phase II study
−0.092 ±1.02 0.053 ±0.24 −0.158 ±0.89 0.028 ±0.47
0.015 ±0.56 −0.051 ±0.24 0.01 ±0.5 0.122 ±0.48
0.212 ±0.83 0.063 ±0.24 0.12 ±0.74 0.062 ±0.58
0.017 ±0.73 0.026 ±0.23 −0.008 ±0.61 −0.002 ±0.62
−0.093 ±0.66 0.055 ±0.23 −0.082 ±0.58 −0.147 ±0.56
H. Kellner1, P. Durez2, M. Genovese3, C. Codding4, G. Ligozio5, H. Richards6, C. Escrig6, S. Mpofu6 1 Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie, München, 2 Université Catholique de Louvain, Brüssel, Belgien, 3Stanford University School of Medicine, Palo Alto, United States of America, 4Health Institute of Oklahoma, Oklahoma, United States of America, 5Novartis Pharmaceuticals Corporation, East Hanover, United States of America, 6Novartis Pharma AG, Basel, Switzerland
−0.133 ±0.64 −0.041 ±0.15
0.095 ±0.5 −0.023 ±0.1
−0.021 ±0.58 −0.022 ±0.13
−0.068 ±0.53 −0.012 ±0.1
−0.216 ±0.67 −0.042 ±0.12
Tab. 29 Mean change± SD (mmol/L) from Baseline to week 16
TC HDLc LDLc Triglycerides TC/ HDLc Apo B/Apo A−I
DHLc high-density lipoprotein cholesterol; LDLc low-density lipoprotein cholesterol; Apo Apolipoprotein; TC total cholesterol.
erfahrene Rater validiert. Anschließend wurden 60 Patienten die drei Videos in zufälliger Reihenfolge vorgespielt. Nach jedem Video erfolgte eine standardisierte Bewertung des Gesprächs. Zusätzlich wurden neben soziodemographischen und krankheitsspezifischen Fragebögen auch Fragebögen zu Kommunikationspräferenzen, Angst, Depressivität und zu Interaktionsproblemen erhoben. Ergebnisse. Die drei unterschiedlichen Kommunikationsstile wurden von den Patienten erkannt und differenziert wahrgenommen. In der Erhebung der Präferenz für einen bestimmten Kommunikationsstil zeigte sich, dass die Patienten den neutral gehaltenen, auf Informationsvermittlung fokussierten Kommunikationsstil, klar bevorzugten. Die individuellen Kommunikationspräferenzen zeigten kaum einen signifikanten Zusammenhang mit der Wahl des Kommunikationsstils. Schlussfolgerung. Aus Sicht von Patienten mit einer chronischen Polyarthritis ergibt sich per se keine Bevorzugung eines reinen patientenzentrierten Kommunikationsstils. Die Ergebnisse der Studie legen vielmehr nahe, dass Patienten in ihrer Präferenz für einen bestimmten Kommunikationsstil erheblich variieren. Für die Praxis lässt sich der Anspruch formulieren, dass der Arzt über die notwendigen kommunikativen Kompetenzen verfügen sollte, um den individuellen Präferenzen des Patienten im Sinne der Herstellung von „Passung“ gerecht zu werden. Es obliegt dem Arzt zu verstehen und zu beachten, inwiefern „sein“ Patient in den Prozess der medizinischen Versorgung eingebunden, über den Verlauf der Erkrankung und die therapeutischen Möglichkeiten informiert werden möchte und welche situativen und kommunikativen Rahmenbedingen eine optimale Behandlung ermöglichen.
Background. Chronic and severe rheumatoid arthritis (RA) is associated with a 50% higher risk of death from cardiovascular disease (CVD) and an unfavorable lipid profile resulting in a higher atherogenic index. Current guidelines recommend treatment if hypercholesterolemia is associated with elevated CV risk. Thus, the effect of secukinumab, a fully human anti-IL-17A monoclonal antibody which has shown to improve signs and symptoms of active RA, on the lipid profile and atherogenic indices is potentially relevant. Methods. Adult RA patients (n=237) on methotrexate were randomized to monthly s.c injections of secukinumab 25 mg, 75 mg, 150 mg, 300 mg or placebo. At Week (wk) 20, doses of secukinumab non-responders were escalated (300 mg was maintained as well as doses of responders). Placebo patients were switched to secukinumab 150 mg. Patients were followed up to wk52. Results. Demographics, baseline characteristics and lipid parameters were normal and comparable across all groups. There was no effect of secukinumab on the lipid profile (Total Cholesterol, HDLc, LDLc, TG, Apo A-I and Apo B) during the first 16 wks when compared to placebo. Atherogenic indices (TC/HDLc and Apo B/Apo A-I ratio also remained unchanged during first 16 wks (. Tab. 29). In patients who switched from placebo to secukinumab 150 mg at wk20, TC/HDLc and Apo B/ Apo A-I ratios remained unchanged throughout wk0–52. No CV events have been reported. Conclusion. Treatment with secukinumab was not associated with changes in the lipid profile or the atherogenic risk in patients with RA.
RA.37 Efficacy of Abatacept in patients with early (≤6 months) RA: results from AGREE post-hoc analysis R. Westhovens1, J. Wollenhaupt2, J. Gomez-Reino3, W. Grassi4, M. Le Bars5, C. Gaillez5, C. Poncet6, A. Elegbe7, J. Smolen8 1 UZ Leuven Campus Gasthuisberg, IG Reumatologie, Leuven, Belgium, 2Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Klinik für Rheumatologie und klin. Immunologie, Hamburg, 3Hospital Clinico Universitario, Medical School, Universidad de Santiago de Compostela, Rheumatologie, Santiago de Compostela, Spanien, 4Università Politecnica delle Marche, Rheumatologie, Ancona, Italien, 5Bristol-Myers Squibb, Rueil-Malmaison, France, 6 Docs International, Sevres, France, 7Bristol-Myers Squibb, Biostatistics, Princeton, United States of America, 8Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien, Univ. Klinik für Innere Medizin III Klin. Abteilung für Rheumatologie, Wien, Österreich Background. Treatment paradigms for RA have shifted, emphasizing earlier intervention with biologics.The AGREE trial was a 2-year, Phase IIIb, multinational study evaluating efficacy and safety of IV abatacept (ABA)+MTX vs placebo (PBO)+MTX in MTX-naive pts with early RA (≤2 years disease duration at baseline [BL]). To examine the effect of IV ABA+MTX vs PBO+MTX in a subset of pts from AGREE with very early RA (≤6 mths disease duration at BL) and poor prognostic markers compared with the broader AGREE population.
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Abstracts Methods. A post-hoc analysis was performed in a subset of pts from AGREE with very early RA. In the double-blind period, pts were randomized 1:1 to IV ABA (~10 mg/kg) or PBO for 12 mths; both groups received MTX titrated to 15–20 mg per wk. Primary efficacy outcomes in the first 12 mths were Disease Activity Score 28 (C-reactive protein) remission (DAS28-CRP score <2.6) and joint damage progression (Genant-modified Sharp total score [TS]). Secondary efficacy outcomes were ACR 50 response, DAS28-CRP LDAS (≤3.2) and improvement in physical function measured using the Health Assessment Questionnaire-disability index (HAQ-DI). Safety was monitored throughout the study. Results. In the overall population, 509 pts were randomly assigned to IV ABA+MTX (n=256) or PBO+MTX (n=253). In the subset of pts with very early RA, 167 were treated with IV ABA+MTX vs 157 treated with PBO+MTX. Mean (SD) disease duration at baseline was 6.5 (7.3) mths in the overall population vs 1.7 (2.0) mths in the very early RA subset. Baseline characteristics were otherwise similar between the two treatment groups and the overall population. Key efficacy results were similar between this subset of pts and the overall population (. Tab. 30). Safety profiles were also similar: ≤6 mths: adverse events (AEs), ABA 147 (88%), PBO 135 (86.0%); serious adverse events (SAEs), ABA 16 (9.6%), PBO 15 (9.6%): overall population: AEs, ABA 217 (84.8%), PBO 211 (83.4%); SAEs, ABA 20 (7.8%), PBO 20 (7.9%). Schlussfolgerung. This post-hoc analysis showed that efficacy and safety of IV abatacept + MTX in a subset of pts with very early RA were better than the PBO+MTX group, consistent with those with longer duration. Diese Daten werden originär beim EULAR 2012 in Berlin gezeigt.
RA.38 Immunogenity is low and transient with intravenous Abatacept therapy M. Weinblatt1, M. Genovese2, M. Schiff3, R. Westhovens4, R. Alten5, I. Delaet6, M. Nys7, J. Manning8, J. Kremer9 1 Brigham and Women’s Hospital, Division of Rheumatology, Immunology and Allergy, Boston, United States of America, 2Stanford University School of Medicine, Palo Alto, United States of America, 3University of Colorado School of Medicine, Rheumatology Division, Denver, United States of America, 4UZ Leuven Campus Gasthuisberg, IG Reumatologie, Leuven, Belgium, 5Schlosspark-Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische immunologie und Osteologie, Berlin, 6Bristol-Myers Squibb, Immunology, Princeton, United States of America, 7Bristol-Myers Squibb, Princeton, United States of America, 8Bristol-Myers Squibb, Pharmaceutical Research Institute, Braine-I’Alleud, Belgium, 9Albany Medical College, The Center for Rheumatology, Albany, United States of America Background. Immunogenicity with therapeutic proteins has been linked to reduction in both efficacy and safety in patients (pts) with RA [1, 2] We previously reported in clinical trials that IV abatacept (ABA) demonstrated low (~3%) and transient immunogenicity that has no apparent impact on efficacy or safety [3]. To evaluate immunogenicity in a large pt group with long-term (up to 8 yrs) IV ABA exposure. Methods. Data from 7 ABA RA clinical trials were included in immunogenicity assessments, including double-blind periods from 6 placebo-controlled studies (AlM, ATTEST, ATTAIN, ASSURE, 101 and 100) and 1 non-randomized, open-label study (ARRIVE), and their openlabel, long-term extensions. Pts had active RA, inadequate response/ intolerance to MTX/DMARDs or biologics and were treated with IV ABA (~10 mg/kg) every 4 weeks. Anti-ABA antibodies were detected using two ELISA assays: one to whole ABA molecule (CTLA4 and IgG1) and one to CTLA4 “tip” region (T). Positive sampIes had titers ≥400 for anti-ABA or ≥25 for anti-CTLA4-T. Persistent immunogenicity was de-
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Tab. 30 AGREE double-blind treatment period (Day 365) Efficiacy parameter, n
DAS28 remisson TS/X-ray, mean (SD) change from BL ACR50 response SDAS HAQ-DI
Patients with ≤6 mths disease duration at BL
Overall population (≤2 yrs disease duration at BL)
IV ABA+MTX n=167 73 (43.7)
PBO+MTX n=157 42 (26.8)
IV ABA+MTX n=256 106 (41.4)
PBO+MTX n=253 59 (23.3)
0.46 (1.18)
1.31 (2.93)
0.63 (1.74)
1.06 (2.45)
100 (59.9)
72 (45.9)
147 (57.4)
107 (42.3)
95 (56.6) 125 (74.9)
63 (40.1) 103 (65.6)
139 (54.3) 184 (71.9)
93 (36.8) 157 (62.1)
*≤6 mths: IV ABA+MTX, n=161; PBO+MTX, n=149; Overall: IV ABA+MTX, n=218; PBO+MTX, n=223
fined as positive response on ≥2 consecutive visits. Data are as-observed for all ABA-treated pts. Results. 3985 pts were included with up to 8 yrs ABA exposure. A total of 6.3% of pts demonstrated immunogenicity; titers were low and did not increase with continued treatment. Persistent immunogenicity (2.4%) and immunogenicity with missed doses (3.8% for 1 and 4.6% for ≥2 missed doses) were also low. Serious adverse events (SAEs) attributed as being related to study drug were reported in 32/252 (12.7%) pts who experienced immunogenicity. No relationship was identified between immunogenicity and SAEs, peri-infusional, acute infusional or autoimmune events, or hypersensitivity reactions. No consistent relationship between immunogenicity and efficacy (measured by ACR20) was observed; 83% (55/66) of ACR20 responders maintained ACR20 vs 36% (10/28) of non-responders achieved ACR20 following positive antibody response. Conclusion. Abatacept demonstrated low immunogenicity in pts with RA and up to 8 yrs of abatacept exposure. Titers of anti-abatacept and anti-CTLA-4-T antibodies were low and did not persist nor increase with continued treatment. No consistent association was observed between antibody response and clinical efficacy or safety. Diese Daten werden originär beim EULAR 2012 in Berlin gezeigt. 1. Bartelds GM et al (2011) JAMA 305:1460–8 2. Pascual-Salcedo D et al (2011) Rheumatology 50:1445–52 3. Haggerty HG et al (2007) J Rheum 34:2365–73
RA.39 Effect of prior therapy on efficacy and safety of Abatacept: 6-month analysis of the ACTION study H. Nüßlein1, R. Alten2, M. Galeazzi3, H. Lorenz4, D. Boumpas5, M. Nurmohamed6, W. Bensen7, G. Burmester8, H. Peter9, F. Rainer10, K. Pavelka11, C. Poncet12, C. Rauch13, M. Le Bars14 1 Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Nürnberg, 2Schlosspark-Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische immunologie und Osteologie, Berlin, 3University of Siena, Rheumatology Section, Siena, Italy, 4Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinische Klinik V, Sektion Rheumatologie, Heidelberg, 5University of Crete, Division of Rheumatology, Clinical Immunology and Allergy, Crete, Greece, 6VU University Amsterdam, Amsterdam, The Netherlands, 7St. Joseph‘s Hospital/McMaster University, Division of Rheumatology, Hamilton, Canada, 8Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 9Universitätsklinikum Freiburg, Rheumatologie und Klinische Immunologie, Freiburg i. Br., 10Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz-Eggenberg, Abt. f. Innere Medizin, Graz, Österreich, 11Charles University, Institute of Rheumatology and Clinic of Rheumatology, Prague, Czech Republic, 12Docs International, Sevres, France, 13Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, München, 14Bristol-Myers Squibb, Rueil-Malmaison, France Background. Randomized controlled trials have demonstrated the long-term efficacy and favourable safety of abatacept (ABA) in RA patients (pts) [1]. Previously we reported 6-month (mth) results of an interim analysis of German and Canadian pts enrolled in this study [2]. Evaluate the effect of prior therapy on retention rate, efficacy and safety of ABA in RA pts treated in routine clinical practice in Europe and Canada. Methods. ACTION (AbataCepT In rOutiNe clinlcal practice) is a noninterventional, prospective, longitudinal study in ABA-treated RA pts. Here we present the 6-mth planned interim analysis in pts from all participating countries. Retention rates (Kaplan-Meier estimation) are reported for subgroups of pts failing ≥1 anti-TNF agents and by reason for previous failure. Safety was assessed in all pts and reported up to Aug 2011. Results. 1138/1114 pts were enrolled/evaluable; 86% of pts had reached mth 6 or discontinued ABA within 6 mths at time of analysis. Mean (SD) baseline characteristics were: age 56.5 (12.6) years (yrs); disease duration 11.0 (8.9) yrs; female 81.1%; RF+ 69.2%. Overall 6-mth retention rate (95% CI) was 88.6% (86.4, 90.4), 93.0% (85.9, 96.6) in pts who failed DMARDs and 88.1% (85.7, 90.0) in pts who failed biologic agents. Of 978 pts who failed prior biologics, 49.1% and 50.2% failed 1 or ≥2 anti-TNF agents, and 26.6%, 46.5% and 22.0% failed the previous biologic due to primary or secondary inefficacy or safety/tolerance. Retention rates (95% CI) were 89.2% (85.8, 91.8) and 86.7% (83.1, 89.5) in pts who failed 1 or ≥2 anti-TNF agents and 84.4% (79.0, 88.6), 90.3% (86.9, 92.8), 85.1% (79.1, 89.5) in pts who failed due to primary inefficacy, secondary inefficacy or safety/tolerance, respectively. 95 SAEs were reported in 54/1138 (4.7%) pts (20 discontinuations): 8 deaths including 4 due to serious infections, 19 serious infections, 8 malignancies, 5 cardiac disorders and 3 vascular disorders. No TB but one event of opportunistic infection was reported (Pneumocystis jiroveci). Conclusion. This long-term observational study of abatacept in RA pts in a real-life setting demonstrates similar retention rates at 6 mths independent of number or reason for failure of prior anti-TNF agents. Overall retention rate was consistent with data reported in interventional and real-life studies with abtacept [3, 4] Diese Daten werden originär beim EULAR 2012 in Berlin gezeigt. 1. Genovese M et al (2005) N Engl J Med 353: 1114–23 2. Nüßlein H et al (2011) Ann Rheum Dis 70(Suppl 3):464. Poster FRI0359 3. Genovese M et al (2008) Ann Rheum Dis 57:547–54 4. Schiff M et al (2010) lnt J Clin Rheumatol 5:581–91
RA.40 Eine niedrige RANKL/OPG-Ratio ist bei Patienten mit rheumatoider Arthritis und Vitamin-D-Mangel mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko assoziiert P. Oelzner1, S. Franke1, T. Eidner1, G. Wolf2 1 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena, 2Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena Einleitung. Sowohl Vitamin-D-Mangel als auch Veränderungen im RANKL/RANK/Osteoprotegerin(OPG)-System werden mit dem bei rheumatoider Arthritis (RA) erhöhten kardiovaskulären Risiko in Verbindung gebracht. Daher sollte der Einfluss des Vitamin-D-Status im Kontext mit löslichen Parametern des RANKL/RANK/OPG-Systems auf das kardiovaskuläre Risiko bei RA-Patienten evaluiert werden. Methoden. 127 Biologika-naive RA-Patienten wurden bezüglich des Vorliegens kardiovaskulärer Risikofaktoren (Risk) und manifester kardiovaskulärer Erkrankungen (koronare Herzerkrankung, cerebrale Ischämie, pAVK, manifeste Herzinsuffizienz NYHA III–IV = Events) unterteilt. Die Beziehung zwischen löslichen Komponenten des RANKL/RANK/OPG-Systems und dem Vorliegen von Risikofaktoren und Events wurde getrennt bei Patienten mit einem 25-Hydroxycholecalciferol(25OHD3)-Spiegel <20 ng/ml und >20 ng/ml untersucht. Ergebnisse. Die Verteilung kardiovaskulär Gesunder (29% bzw. 26%) sowie der Patienten mit Risk (44% bzw. 52%) oder Event (27% bzw. 22%) zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit 25OHD3<(61%) bzw. >20 ng/ml (39%). In der Gruppe mit 25OHD3<20 ng/ml wiesen Patienten mit Event bzw. mit Event oder Risk im Vergleich zu kardiovaskulär Gesunden höhere OPG-Spiegel (p<0,05) und niedrigere Spiegel von sRANKL (p<0,05) sowie eine hochsignifikant niedrigere sRANKL/OPG-Ratio (p<0,001 bzw. p=0,001) auf. Bei ausreichendem Vitamin-D-Spiegel fand sich keine Beziehung der RANKL/OPG-Ratio zur kardiovaskulären Komorbidität. Schlussfolgerung. Die selektiv bei RA-Patienten mit Vitamin-DMangel beobachtete Assoziation zwischen niedriger RANKL/OPG-Ratio und kardiovaskulärem Risiko kann reduzierte Effekte von Vitamin D auf die Gentranskription (Vitamin-D-Hormon induziert RANKL) widerspiegeln oder bedingt sein durch eine Kombination der Einflüsse von Vitamin-D-Mangel und RANKL/OPG-System auf die Atherogenese.
RA.41 Inanspruchnahme, Rahmenbedingungen und Patientenwünsche bzgl. ambulanter Bewegungstherapien von Patienten mit rheumatoider Arthritis C. Matthes1, K. Mattukat1, W. Mau1 1 Martin-Luther-Universität Halle, Institut für Rehabilitationsmedizin, Halle/ Saale Einleitung. Trotz der erheblichen Fortschritte beim Management der rheumatoiden Arthritis (RA) sind bei einem Großteil der Betroffenen die Lebensqualität sowie die Aktivität und Teilhabe deutlich beeinträchtigt. In zahlreichen kontrollierten Studien konnten vielfältige positive Effekte körperlicher Aktivität u. a. auf Muskelkraft, aerobe Kapazität, körperliche Funktionsfähigkeit sowie gesundheitsbezogene Lebensqualität und psychisches Wohlbefinden beobachtet werden. Dennoch ist ein inaktiver Lebensstil bei RA-Patienten weit verbreitet. Eine vielversprechende Möglichkeit der Förderung körperlicher Aktivitäten besteht in der Teilnahme an ambulanten Bewegungstherapien. Neben dem Funktionstraining und dem Rehabilitationsport zielen Ergotherapie, Medizinische Trainingstherapie und Krankengymnastik als weitere wichtige ambulante Bewegungstherapien auf die Verbesserung von Körperfunktionen sowie die Steigerung von Kraft und Koordination. Das Funktionstraining (FT) und der Rehabilitationssport (RS) werden Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts von Vereinen und Selbsthilfegruppen wie zum Beispiel der Deutschen Rheuma-Liga (DRL) oder dem Behindertensportverband angeboten und teilweise von den Krankenkassen finanziert. Die Verschreibungsdauer dieser Angebote ist jedoch auf höchstens 12 (FT) bzw. 18 Monate (RS) beschränkt (in Ausnahmefällen auf 24 [FT] bzw. 36 Monate [RS]). Körperliches Training muss jedoch langfristig fortgesetzt werden, um einen anhaltenden Erfolg zu erzielen. Aktuell ist zur ambulanten Versorgung mit Bewegungstherapien und den subjektiven Bedürfnissen von RA-Patienten wenig bekannt. Methoden. Im Rahmen eines laufenden Projekts wurden deshalb in neun rheumatologischen Schwerpunktpraxen (Teilnahmequote: 28%) deutschlandweit bisher 117 RA-Patienten (24% Rückläufer) anonym zur Versorgung mit und Inanspruchnahme von ambulanten Bewegungstherapien befragt. Bei den Befragten handelt es sich um 86% Frauen im Alter von durchschnittlich 57 (±13) Jahren (21 bis 79 Jahre), von denen 36% erwerbstätig waren (ganztags und teilzeitbeschäftigt) und 48% Rente bezogen (35% Alters- und 13% Erwerbsminderungsrente). Die Krankheitsdauer lag bei 13 (±11) Jahren, 99% nahmen regelmäßig Medikamente ein (82% langwirksame Antirheumatika; 72% Schmerzmedikamente, 63% Cortison). Der Großteil der Befragten (73%) litt an weiteren chronischen Krankheiten (47% andere orthopädische Erkrankungen, 46% Herz-Kreislauferkrankungen). Fast drei Viertel (70%) hatten einen Grad der Behinderung, davon etwa 50% Schwerbehinderte. Fast die Hälfte der Patienten wies eine geringe (28%) oder mittlere (17%) Funktionskapazität (FFbH) auf. Der Hauptanteil (84%) der Befragten gehörte keiner Selbsthilfegruppe an. Ergebnisse. Ein Viertel der Befragten (24%) hatten noch nie an irgendeiner ambulanten Bewegungstherapie teilgenommen, darunter zwei Drittel noch nie an Funktionstraining (FT: 66%) oder Rehabilitationssport (RS: 63%), fast die Hälfte nie an Ergotherapie (ET:48%), ein Drittel (33%) nie an Krankengymnastik (KG) und der Hauptanteil (79%) nie an Medizinischer Trainingstherapie (MTT). Unter den Gründen, in den letzten 12 Monaten an keiner bewegungsorientierten Maßnahme teilgenommen zu haben, waren u. a. Zeitmangel und gesundheitliche Probleme (je 29%), mangelnde Aufklärung über die Möglichkeiten und fehlende Angebote (je 27%) sowie zu hohe Kosten (18%). In den vergangenen 12 Monaten hatte die Hälfte der Patienten (52%) an entsprechenden Therapien teilgenommen, darunter 66% an KG, 38% an ET, 22% an FT, 17% an RS und 9% an MTT. Meist wurden die Bewegungstherapien in Form von Wasser- (32%) und/oder Trockengymnastik (25%) durchgeführt, wobei die Gruppentherapie (16%) seltener angegeben wurde als die Einzeltherapie (59%). Die meisten Patienten (43%) gelangten per Auto, zu Fuß (31%) oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln (18%) zur Therapie. Für die Anreise benötigten sie im Durchschnitt 22 min. Eine Anreisedauer von über 45 min (=Regelgrenzwert) berichteten 12% der Patienten. Die Durchführungshäufigkeit der Maßnahmen wurde von den meisten RA-Patienten als „genau richtig“ empfunden (78%), 22% schätzten die Termine als zu selten ein. Die Häufigkeit der Termine lag hauptsächlich bei einmal (43%) bzw. zweimal pro Woche (38%) und wurde auch weiter als Richtwert gewünscht (81%). Fast ein Fünftel (19%) wünschte sich mehr als zwei Termine pro Woche. Die durchschnittliche Dauer eines Termins wurde als „genau richtig“ (76%) bzw. zu kurz (21%) empfunden, kaum als zu lang (3%). Die Dauer lag meist zwischen 30 und 60 min (82%) und wurde auch so gewünscht (76%). Einige Patienten (17%) wünschten sich Therapien von längerer Dauer (80 bis 120 min). Über die Hälfte der Befragten (58%) gab an, monatliche Zuzahlungen entrichten zu müssen (M=28,00 €; min. 8,00 € bis max. 95,00 €). Der Mittelwert der subjektiven Kostengrenze lag bei 22,00 € pro Monat und wurde damit von der Hälfte der Befragten überschritten. Die Bewegungstherapien waren für 95% der Befragten wichtig. Entsprechend wollten sie die Therapien auch langfristig weiterführen (90%) und würden sie auch weiterempfehlen (95%). Der Spaßfaktor (95%) und spürbare Erfolg (90%) der Angebote spielten hierbei eine entscheidende Rolle. Ein Drittel der Patienten (37%) wünschte sich zukünftig mehr individuelle Übungen, 12% waren die Übungen nicht abwechslungsreich genug. Nach Patientenwunsch sollten Beweglichkeit und körperliche Fitness im Vordergrund der Therapien stehen und
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durch entsprechende Übungen (Gymnastik, Bewegungstraining) gefördert werden. Schlussfolgerung. Nur etwa die Hälfte der befragten RA-Patienten hatte in den letzten 12 Monaten an bewegungsorientierten Maßnahmen teilgenommen. Die Teilnehmer empfanden diese Therapien als wichtig und betonten die positiven gesundheitlichen Effekte. Trotz teilweise hohen zeitlichen und finanziellen Aufwands wurde eine längerfristige Teilnahme von den meisten Patienten ausdrücklich gewünscht. Hauptgründe für die Nichtteilnahme bestanden u. a. in mangelndem Wissen über bestehende Möglichkeiten und fehlende Angebote für die eigene Altersgruppe. Reserven und Potentiale der bewegungsbezogenen ambulanten Angebote für diese Patientengruppe bestehen in einer verbesserten Beratung der Patienten bzgl. körperlicher Aktivität im Allgemeinem sowie verschiedener bestehender Angebote im Besonderen und deren potentiellem – v. a. langfristigen – Nutzen. Kooperierende Schwerpunktpraxen: Babinsky/Liebhaber, Halle (Saale); BohlBühler, Potsdam; de la Camp/Wendler/Rapp/Schuch, Erlangen; Engel, Bad Liebenwerda; Gao, Heidelberg; Karger, Köln; Karberg/Brandt-Jürgens, Berlin; Langer, Düsseldorf; Ochs, Bayreuth.
RA.42 Auswirkung von Tocilizumab auf die Reduktion von indirekten Folgekosten der rheumatoiden Arthritis H. Schulze-Koops1, C. Kaufholz2, E. Feist3 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 2Roche Pharma AG, GrenzachWyhlen, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Einleitung. Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronische Erkrankung, die mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten einhergeht [1]. Der Anstieg der indirekten Krankheitskosten aufgrund von Arbeitsund Berufsunfähigkeit ist assoziiert mit dem Verlust der körperlichen Funktionsfähigkeit [2]. Der IL-6-Rezeptor-Blocker Tocilizumab verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit von RA Patienten [3] und kann dadurch krankheitsbedingte Folgekosten reduzieren. Ziel. Es wurde analysiert, wie hoch die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Tocilizumabtherapie in der RA in Bezug auf die krankheitsbedingten Arbeitsausfallkosten sind. Methoden. Die Berechnung erfolgte mittels einer indirekten Analyse. Dafür wurden die Ergebnisse des Health Assessment Questionnaires (HAQ) aus einer Phase-IIIb-Studie mit Tocilizumab (3, TAMARA) mit Kostendaten je HAQ-Kategorie aus der Kerndokumentation des Deutschen Rheumaforschungszentrums verknüpft. Anhand eines Vergleichs der indirekten Gesamtkosten für alle Patienten zu Studienbeginn und zu Studienende wurden durchschnittliche Kostenveränderungen pro Patient berechnet. Ergebnisse. Die Patienten (n=192; Alter<65 Jahre) wurden auf Basis ihrer HAQ-Werte in fünf Gruppen (je 0,5 Punkte auf der HAQ-Skala) eingeteilt. Die Verteilung der Patienten verschob sich nach 24 Wochen Behandlung mit Tocilizumab zugunsten der niedrigen HAQ-Gruppen (siehe Tabelle 31). Durch Verbesserung der HAQ-Werte der Patienten (Mean HAQ-DI zu Studienbeginn 1,42, SD 0,66, nach 24 Wo. Mean HAQ-DI 0,88, SD 0,70) ergaben sich insgesamt rechnerisch niedrigere indirekte Kosten aufgrund von Arbeits- und Berufsunfähigkeit nach Studienende. Pro Patient reduzierten sich die indirekten Folgekosten um durchschnittlich 39% oder ca. 4000 Euro pro Jahr. Die absolute Kostenreduktion für dauerhafte Berufsunfähigkeit ist größer als für die kurzfristige Arbeitsunfähigkeit (2400 vs. 1600 Euro/Jahr). Das liegt daran, dass Berufsunfähigkeit insgesamt den größten Anteil an den indirekten Folgekosten der RA ausmacht . Tab. 31. Schlussfolgerung. Die Behandlung mit Tocilizumab verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit von RA Patienten und kann dadurch ihre Berufsfähigkeit erhalten und volkswirtschaftliche Folgekosten der RA reduzieren.
Tab. 31 Patientenverteilung zu Studienbeginn und Studienende sowie indirekte Kosten je HAQ-Gruppe ITT Analyse, n=192 (Alter <65)
HAQ ≤0,5
HAQ >0,5–1
HAQ >1–1,5
HAQ >1,5–2
HAQ >2–2,5
HAQ >2,5
% Patienten je HAQ Kategorie zu Studien beginn (T0) % Patienten je HAQ Kategorie nach 24 Wochen (T24) Indirekte Kosten (HCA) pro Patient je HAQ Kategorie
9%
22%
24%
27%
14%
4%
41%
19%
22%
13%
4%
2%
1765 €
4533 €
9154 €
13.394 €
19.391 €
23.841 €
1. Boonen A, Severens JL (2011), The burden of illness of rheumatoid arthritis. Clin Rheumat 30(Suppl1):S3–8 2. Huscher D et al (2006) Cost of illness in rheumatoid arthritis, ankylosing spondylitis, psoriatic arthritis and systemic lupus erythematosus in Germany. Ann Rheum Dis 65(9):1175–83 3. Burmester GR et al (2011) Effectiveness and safety of the interleukin 6-receptor antagonist tocilizumab after 4 and 24 weeks in patients with active rheumatoid arthritis: the first phase IIIb real-life study (TAMARA). Ann Rheum Dis 70(5):755–9
RA.43 Lebensjahre mit Arbeitsfähigkeit bei Patienten mit rheumatoider Arthritis und Behandlung mit Golimumab plus Methotrexat oder mit Methotrexat allein: Ergebnisse aus der GO-FORWARD-Studie J. Wollenhaupt1, C. Han2, T. Gathany3, N. Tandon3, E. Hsia4 1 Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Klinik für Rheumatologie und klin. ��� Immunologie, Hamburg, 2Janssen Global Services, L.L.C, Worldwide Market Access, Malvern, United States of America, 3Janssen Research & Development, Inc., Malvern, United States of America, 4University of Pennsylvania School of Medicine, Janssen Research & Development, Inc., Spring House, United States of America Hintergrund. Das Ziel dieser Studie lag in der Bewertung und im Vergleich der Lebensjahre mit Arbeitsfähigkeit („employability-adjusted life-years“, EALYs) im Verlauf der Zeit von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), die in der GO-FORWARD-Studie entweder mit GLM + Methotrexat (MTX) oder mit MTX alleine behandelt wurden. Methoden. Bei GO-FORWARD handelte es sich um eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie an erwachsenen Patienten mit aktiver RA (≥4 schmerzhafte Gelenke und ≥4 geschwollene Gelenke) und mit unzureichendem Ansprechen auf MTX. In dieser Analyse wurden Patienten unter 65 Jahren aufgenommen, die entweder Placebo + MTX (MTX-Gruppe) oder Golimumab (50 mg oder 100 mg) alle 4 W + MTX (GLM-Gruppe) erhielten. Der Beschäftigungsstatus nach Selbsteinschätzung und die Körperfunktionen gemessen am Health Assessment Questionnaire (HAQ [Fragebogen zur Gesundheitsbeurteilung]) wurden von der Baseline an über eine Dauer von 3 Jahren erhoben. Der Arbeitsfähigkeitsstatus wurde definiert als „nicht arbeitsfähig“, wenn ein Patient beschäftigungslos war und sich auch im Falle einer verfüg-
baren Stelle arbeitsunfähig fühlte, oder als „arbeitsfähig“, wenn Patienten eine Arbeitsstelle hatten oder sich gut genug fühlten, um zu arbeiten, wenn ein Job verfügbar wäre. Die Langzeit-Arbeitsfähigkeit wurde unter Verwendung eines logistischen Regressionsmodells basierend auf Alter, Geschlecht und HAQ-Wert geschätzt. Der HAQ wurde abgeleitet an einer Progressionsrate von 0,045 pro Jahr für eine mit MTX behandelte Person und an einer Rate von 0 (Basisfall) bis 0,025 pro Jahr (Sensitivitätsanalyse) für einen mit Biologika (GLM) behandelten Patienten. Ergebnisse. Bei Baseline betrug der mittlere (SD) HAQ-Wert 1,36 (0,67); 61,9% der Patienten unter 65 waren arbeitsfähig und 44,8% der Patienten hatten tatsächlich einen Arbeitsplatz. In Woche 24 betrug der durchschnittliche HAQ-Wert 1,08 in der MTX-Gruppe und 0,92 in der GLM-Gruppe; in der GLM-Gruppe waren 33% der bei Baseline arbeitsunfähigen Patienten in Woche 24 arbeitsfähig, verglichen mit 15% in der MTX-Gruppe (p=0,04). Die GLM-Gruppe konnte die Verbesserung des HAQ-Werts von 0,92 in Woche 24 auf 0,88 in Woche 160 halten. Im logistischen Regressionsmodell in Basisfall-Szenarien, über eine Zeitdauer von 10 Jahren, für eine RA-Patientenkohorte mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren, unter Verwendung des abgeleiteten HAQ-Wertes, des Alters und des Geschlechts lag der erwartete Wert von Lebensjahren mit Arbeitsfähigkeit für mit GLM behandelte Patienten bei 5,92 (Frauen) bzw. 7,15 (Männer), verglichen mit 4,96 (Frauen) und 6,28 (Männer) für mit MTX behandelte Patienten; dies entspricht einer Steigerung von 0,96 Jahren (19,2%) bei Frauen und 0,87 Jahren (13,8%) bei Männern. Die Sensitivitätsanalyse zeigte eine Verbesserung um 0,81 Lebensjahre mit Arbeitsfähigkeit bei Männern (16,4%) und 0,74 Jahre (11,8%) bei Frauen bei GLM-Patienten im Vergleich zu mit MTX behandelten Patienten. Schlussfolgerung. Patienten, die mit GLM + MTX behandelt wurden, können im Verlauf der Zeit eine Verbesserung ihrer Arbeitsfähigkeit erreichen.
RA.44 Gastrointestinal perforations with Certolizumab Pegol A. Rubbert-Roth1, R. Fleischmann2, B. Combe3, B. VanLunen4, P. Andrews4, M. de Longueville5 1 Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Köln, 2University of Texas Southwestern Medical Center, Rheumatology Division, Dallas, United States of America, 3Montpellier University Hospital, Montpellier, France, 4UCB Pharma, Raleigh, United States of America, 5UCB Pharma, Brussels, Belgium Background. Gastrointestinal (GI) perforations have emerged as an uncommon but potentially serious safety concern for patients with rheumatoid arthritis (RA)[1]. It is thought that treatment with some biologics (particularly those targeting the IL-6 pathway) may increase the risk of GI perforation in RA patients[2]. Certolizumab Pegol (CZP) is an anti-TNF registered in RA. Objective. To assess the rate of GI perforations occurring in CZP-treated RA patients for a total of >8500 patient years (PY). Methods. A pooled safety analysis was performed for 7 randomized controlled trials (RCTs) of CZP in RA and their open-label extensions (OLEs). RCTs included RAPID 1, RAPID 2, FAST4WARD and REALISTIC. Pooling was performed across all CZP doses. GI perforations were defined according to the preferred terms “gastrointestinal perforation” and “diverticular perforation”. Cases were recorded by the clinical investigator. Results. As of 31 October 2010, 3397 RA patients had been treated with CZP in all studies for a total of 8658 PY. The pooled safety analysis revealed that 1 GI perforation (0.01 events/100 PY) and 1 diverticular perforation (0.01 events/100 PY) occurred in all studies, including OLEs. No cases occurred during the RCTs. The first case of GI perforation occurred in a 64-year-old female treated with CZP 200 mg Q2W for 9 months, MTX, diclofenac and oral corticosteroids. The patient was Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 32 Number of patient’s visits reaching treatment-response according to DAS28 compared to EULAR goofed response Number of visits with response
% of patients with response (DAS 28 DCrit)
% of patients with response (EULAR good response)
At least 1 At least 2 At least 3 All 4
100 (n=1300) 83.5 (n=1086) 66.8 (n=869) 43.7 (n=568)
100 (n=959) 68.5 (n=657) 45.1 (n=433) 23.9 (n=229)
hospitalized for a peritonitis related to colonic perforation, which was successfully treated by surgery. The second case, a diverticular perforation, occurred in a 61 year old male treated with CZP 400 mg Q4W for 2.6 years, MTX and oral corticosteroids. The patient was hospitalized for peritonitis due to a perforated sigmoid diverticulitis and was successfully treated by sigmoid resection. Conclusion. No safety signal exists for an increased risk of GI perforations associated with the use of CZP. 1. Curtis JR et al (2011) Arthritis & Rheumatism 2. Schiff et al (2011) Arthritis Research & Therapy
RA.45 DAS28 DCrit is a consistent tool for measurement of therapeutic response in comparison to EULAR good response during a 24-month observation period H. Tony1, F. Behrens2, M. Köhm2, E. Scharbatke1, S. Kleinert1, R. Alten3, H. Burkhardt4 1 Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik u. Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg, 2CIRI am Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Rheumatologie, Frankfurt, 3 Schlosspark-Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische immunologie und Osteologie, Berlin, 4Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Medizinische Klinik II, Rheumatologie, Frankfurt/Main Aim. Comparison of the consistency of DCrit as a response criteria to EULAR good response in patients with rheumatoide arthritis during a 24-month observational period. Methods. Data from 1874 RA patients with stable response to DMARD, steroid or biological therapy (including TNF-inhibitors and Rituximab) were analysed. Patients were included in case of a stable therapy and disease course from months 12 to 24 after therapy initiation. To evaluate changes in DAS28 score, DAS28 scores at 12, 18 and 24 months were subjected to an ANOVA model to determine the error of measurement which was used to establish a 95% one sided confidence interval (95% CI) for decrease occurring by chance within the range of normal fluctuations. The limit of the confidence region defined the critical difference (dcrit) in disease activity for a reliable change in a single patient. The fulfilment of DCrit as a response criteria was compared to EULAR good response during a 24-month observational period (4 visits). Results. Results are shown in . Tab. 32 Only 229 RA patients reached EULAR good response all 4 visits during the observational period whereas 548 patients reached a DAS28 decrease according to DCrit response criteria. Conclusion. Based on the results, DCrit as a DAS28 decrease of ≥1.8 seems to have more consistency as a response measurement tool than EULAR good response in RA patients. Over the observational period, about two fold of the patients reached response in DCrit in comparison to EULAR good response.
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RA.46 Der BoneXpert – Eine neue Technik zur Bestimmung der periartikulären Knochenmineraldichte bei Patienten mit einer PsoriasisArthritis A. Pfeil1, J. Böttcher2, H. Thodberg3, A. Hansch4, P. Oelzner1, G. Wolf5 1 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena, 2Waldklinikum Gera, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Gera, 3Visiana, Holte, Dänemark, 4Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena, 5Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena Einleitung. Die Quantifizierung der entzündungsbedingten Knochenmineraldichteverlustes stellt eine Möglichkeit in der Diagnostik und Beurteilung von Arthritiden dar. Der BoneXpert ist eine neue Technik zur Quantifizierung der periartikulären Knochenmineraldichte. Ziel dieser initialen Studie ist die Beurteilung der Reproduzierbarkeit und Least Significant Change (LSC) des BoneXpert bei einer Psoriasis Arthritis (PsA). Methoden. Mittels BoneXpert (Visiana, Version 1.3.7, Holte, Dänemark) kann eine vollautomatische und digitale Quantifizierung der kortikalen Dicke (CT), des Außendurchmessers (W) und des Metakarpal Index (MCI) der Metakarpalknochen als Surrogatmarker der periartikulären Knochenmineraldichte an Handröntgenaufnahmen durchgeführt werden. Es erfolgte die Bestimmung der Reproduzierbarkeit mittels Variationskoeffizient (CV) in Abhängigkeit des radiologische Schweregrades einer PsA nach Wassenberg. Zusätzlich wurde die LSC verifiziert. Ergebnisse. Für den radilogischen Schweregrad 1 und 2 wurde für die Reproduzierbarkeit ein Variationskoeffizient von 0% für alle BoneXpert-Parameter berechnet. Hinsichtlich des Schweregrad 3 (CT CV=0.021%; W CV=0.051%; MCI CV=0.060%) und Schweregrad 4 (CT CV=0.037%; W CV=0.089%; MCI CV=0.105%) wurden gering höhere Variationskoeffizienten ermittelt. Ein gleichsinniges Ergebnis konnte für die Präzision dargestellt werden (Schweregrad 1 und 2: CT LSC=0%; W LSC=0%; MCI LSC=0). Die LSC wurde für den Schweregrad 3 mit 0.059% (CT), 0.145% (W) und 0.170% (MCI) sowie für den Schweregrad 4 mit 0.103% (CT), 0.250% (W), 0.294% (MCI) evaluiert. Diskussion. Der BoneXpert weist als voll digitales und automatisches System eine exzellente Reproduzierbarkeit und LSC auf. Somit sind mit dieser neuen Technik geringe Änderungen der periartikulären Demineralisation erfassbar und Aussagen zur einer Progression bzw. eines Therapieansprechens bei einer PsA möglich.
RA.47 Accumulation of peripheral CD4+CD8+double positive T cells in CMV+ patients with rheumatoid arthritis K. Rothe1, D. Quandt1, M. Klingner1, U. Wagner1 1 Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Leipzig CD4+CD8+ double positive (DP) T cells represent a minor subpopulation of peripheral T lymphocytes. DP T cells in the periphery have been described in healthy individuals and in higher numbers in several conditions, like autoimmune and chronic viral infectious diseases. We are in particular interested in the influence of Cytomegalovirus infections on the pathogenesis of rheumatoid arthritis (RA). Recently we identified a more severe RA in CMV positive as compared to CMV negative patients. On the search for the underlying immune mechanism we analyzed CD4+CD8+ double positive T cells in CMV+ and CMV- patients. Flow cytometric analysis reveal a strong trend (p=0,0649) towards higher numbers of DP T cells, expressed as % of total CD3+ cells, in CMV+ (n=18, mean:2.812) vs. CMV− (n=7, mean:1.503) anti-CCP-Ab positive RA patients ex vivo.
DP T cells represent a very heterogeneous population which can be further distinguished into CD4(high)CD8(low) CD4(high)CD8(high) and CD4(low)CD8(high) subsets. Interestingly, we found a significant (p=0.0140) higher frequency of CD4(high)CD8(low) in CMV+ patients (n=18, mean: 2.031) in comparison to CMV− RA patients (n=7, mean: 0.5914). Moreover, we restimulated PBMCs from CMV+ RA patients with CMV lysate and found a significant association (p=0.012) between DP T cells and CD4+IFNγ+ frequencies (n=13, r=0.7923). To our knowledge we are the first to demonstrate a higher number of CD4+CD8+ DP T cells in CMV+ vs. CMV- RA patients. These cells seem to take part in the antiviral immune response and possibly in RA pathogenesis, since the number correlates with antiviral specific cytokine production in those patients.
radiologic findings in patients with RA suggests that increased expression of MMP-3 is linked to disease activity and prognosis of disease and may here be a very useful biomarker.
RA.48 Relevance of MMP-3 serum levels for follow-up analyses in patients with rheumatoid arthritis
Hintergrund. Methotrexat (MTX) gilt als Goldstandard in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis. MTX hat Wirkungen auf die Krankheitsaktivität und auf die Mortalität der betroffenen Patienten. Beide Wirkungen werden gewöhnlich als miteinander assoziiert betrachtet mit der Konsequenz der Beendigung der MTX-Therapie bei fehlender Wirkung auf die Krankheitsaktivität. Diese Assoziation ist bisher unzureichend untersucht. Methoden. Zwischen 1980 und 1987 wurden alle Patienten des evangelischen Fachkrankenhauses Ratingen, die erstmalig mit MTX behandelt wurden, in eine prospektive Beobachtungsstudie aufgenommen. Ein Jahr nach Beginn der MTX-Therapie wurde die Veränderung der Krankheitsaktivität [1] ermittelt (Ansprechen = Verbesserung um mindestens 20%; kein Ansprechen = weniger als 20% Verbesserung). Unabhängig vom Ansprechen erhielten fast alle Patienten auch nach dem ersten Behandlungsjahr weiterhin MTX (mangels Alternativen). 1995 und 2003 konnte der Verlauf von 250 der 271 in die Studie aufgenommen Patienten ermittelt werden. Mit Hilfe einer Cox-Regression wurden Risiken für erhöhte Mortalität geschätzt. Ergebnisse. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 10 Jahren waren 88 Patienten verstorben, weitere 59 in den nächsten 8 Jahren. Von den noch lebenden Patienten waren 10 Jahre nach Therapiebeginn noch 64% unter einer MTX-Therapie. In einem Cox-Modell mit den Kovariaten Alter, Geschlecht, Ansprechen auf die MTX-Therapie nach dem ersten Behandlungsjahr, Anzahl der geschwollenen Gelenke nach 10 Jahren und Fortführung der MTX-Therapie hatte die Fortführung der MTX-Therapie einen vom klinischen Ansprechen unabhängigen positiven Einfluss auf die Mortalität in den folgenden 8 Jahren (Hazard-Ratio: 0,63, 95%-Konfidenzintervall: 0,44–0,89, p=0,009) Schlussfolgerung. In dieser Kohorte ergeben sich Hinweise auf einen vom Einfluss auf die Krankheitsaktivität unabhängigen Effekt der MTX-Therapie auf die Mortalität. Dies könnte Auswirkungen auf die Therapieentscheidung bei Patienten haben, die unzureichend auf MTX ansprechen. 1. Krause D, Schleusser B, Herborn G, Rau R (2000) Response to methotrexate treatment is associated with reduced mortality in patients with severe rheumatoid arthritis. Arthritis rheum 43:14–21
L. Naumann1, K. Biernath2, E. Feist1, B. Lehmann3, S. Reuter4, T. Matthias5, G. Burmester1, K. Egerer3 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, 3Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH, Berlin, 4 Aesku.Kipp Institut, Wendelsheim, 5AESKU.Diagnostics, Wendelsheim Matrix-Metalloproteinase-3 (MMP-3) is involved in the degradation of matrix proteins in different tissues and is produced by articular synovial cells, fibroblasts and chondroblasts. Since it has been shown that MMP-3 is overexpressed in patients with rheumatoid arthritis (RA), destructive processes of cartilage and bone could be significantly influenced by this proteinase with a wide range of substrate specificity. To evaluate the relevance of MMP-3 for the disease process and prognosis in patients with RA, follow-up analyses of serum circulating levels of MMP-3 were performed in comparison to control groups. For the measurement of serum MMP-3 levels, a newly developed commercially available ELISA employing two different monoclonal antibodies for maximum specificity (AESKULISA DF MMP-3, Aesku. Diagnostics, Germany) was used. The manufacturer‘s normal range of MMP-3 levels (males 24–120 and females 18–60 ng/ml) was below the calculated cut-off from n=177 blood donors (mean + 2-fold SD in 106 males 155 and in 71 females 100 ng/ml). Interestingly, in males but not in females a correlation with age was observed (Pearson r=0.37, p=0.0001). Follow-up analyses were performed over an observation interval of more than 1 year using at least 6 serum samples per patient in 21 patients with RA (9 males, 11 females), 12 patients with SLE (1 males, 11 females) and 10 patients with pSS (all females). Levels of MMP-3 stayed within normal range (<100 ng/ml) in 3 patients with RA (all females), in 1 patients with SLE (female) and in 5 patients with pSS (all females). In the female cohorts, highest MMP-3 levels were measured for patients with SLE and RA (max 612.3 and 634, means of 205.6 and 150.5 ng/ml, respectively), followed by patients with pSS and blood donors (max 398.2 and 124.2, means of 108.9 and 49.6 ng/ml, respectively). In patients with RA, follow-up analyses revealed a correlation between MMP-3 levels and DAS28 (r=0.43, p<0.0001), radiological score (according to Steinbrocker, r=0.35, p<0.0001) as well as clinical and laboratory findings (TJC, SJC, CRP and ESR). In patients with SLE, a correlation was observed between MMP-3 levels and SLEDAI score (r=0.3, p=0.0014) and a negative correlation with arthritis (r=−0.42, p=0.0001) and lymphopenia (r=−0.48, p<0.0001). Notably, in patients with RA serum levels of MMP-3 only showed a weak negative correlation with autoantibodies, but in patients with pSS levels of MMP-3 were correlated with titers of ACPA (anti-CCP r=0.68, p<0.0001 and anti-MCV r=0.52, p<0.0001). Taken together, serum levels of MMP-3 were increased in different systemic autoimmune diseases and are therefore, not useful for diagnostic differentiation. However, the correlation with clinical, laboratory and
RA.49 Ist die Wirkung von Methotrexat auf die Mortalität der rheumatoiden Arthritis unabhängig von der Wirkung auf die Krankheitsaktivität? D. Krause1, B. Gabriel2, G. Herborn3, R. Rau4 1 Internistische und rheumatologische Gemeinschaftspraxis, Gladbeck, 2 hausärztliche Praxis, Gladbeck, 3Evangelisches Fachkrankenhaus Ratingen, Ratingen, 4Evangelisches Fachkrankenhaus Ratingen, Rheumatologische Klinik, Ratingen
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Abstracts RA.50 Etanercept verbessert die Schlafeffizienz bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis J. Detert1, R. Dziurla2, T. Gaber-Elsner1, P. Hoff1, H. Bastian1, T. Braun1, E. Feist1, K. Mattat1, C. Schöbel3, A. Blau3, I. Fietze3, P. Löschmann4, P. Jähnig5, G. Burmester1, F. Buttgereit1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie, Berlin, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Zentrum für Schlafmedizin, Berlin, 4Pfizer Pharma GmbH, Berlin, 5pj statistics, Berlin Hintergrund. Schlafstörungen können durch Entzündungen und Schmerzen sowohl induziert als auch verstärkt werden. So wird auch von Patienten (Pat) mit einer rheumatoiden Arthritis (RA) häufig Müdigkeit und/oder Schläfrigkeit über den Tagesverlauf berichtet. Ziel. In dieser offenen prospektiven Pilotstudie wurde bei RA-Pat der Effekt einer neu eingeleiteten TNFα-Hemmung (Etanercept, ETA) mit einer ebenfalls neu begonnenen Methotrexat-Behandlung (MTX) bzgl. klinischer (CRP, DAS28), polysomnographischer (PSG) und Funktionsparameter (HAQ) verglichen. Methoden. 36 Pat mit aktiver RA (DAS28≥3.2) nahmen an dieser Studie teil. 17 Pat (f/m: 14/3) erhielten ETA (2×25 mg wöchentlich als Monooder Kombinationstherapie mit MTX). 19 Pat (f/m: 11/8) begannen eine MTX-Therapie (12,5–17 mg pro Woche). Alle Zielparameter wurden zur Baseline (BL) und in den Wochen (w) 8 und 16 erhoben. Die PSG-Daten wurden nach Rechtschaffen und Kales zur Beurteilung der Schlafeffizienz untersucht. Ergebnisse. Die BL-Charakteristika der Pat stellten sich wie folgt dar: mittleres Alter 49,3 (SD 13,6) (ETA) und 48,6 (SD 9,2) (MTX) Jahre; durchschnittliche Erkrankungsdauer 150,1 (SD: 305,3) (ETA) und 19,6 (SD: 46,3) Monate (MTX). Der DAS28 und der HAQ verringerten sich signifikant in beiden Gruppen von der BL zur w16 (p<0.05), die numerische DAS28-Änderung war in der ETA-Gruppe jedoch größer mit einer mittleren Änderung von −1,83 bis zur w16 (vs. −1,39 in der MTX-Gruppe). Die Änderung des mittleren CRP-Wertes war in beiden Gruppen ähnlich von der BL zur w16. Dagegen stieg die der Schlafeffizienz von der BL zur w16 in beiden Gruppen an, wobei die Änderung in der ETAGruppe numerisch größer war. (. Tab. 33) Schlussfolgerung. Beide Therapien führen zur einer Verbesserung der Krankheitsaktivität, des CRP-Wertes, des HAQ-Scores und der Schlafeffizienz. Die Änderungen vollzogen sich in der ETA-Gruppe im DAS28 schneller und in der Schlafeffizienz offensichtlicher.
RA.51 Rheumatoide Vaskulitis – nicht nur eine Domäne der kleinen Gefäße I. Wehkamp1, M. Kern1, K. Ahmadi-Simab2 1 Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Abteilung für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg, 2Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Klinik für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg Fallbericht. Eine 79-jährige Frau stellt sich mit mehreren quasi über Nacht entstandenen trockenen Gangrän der distalen Extremitäten (linke Hand, rechter Fuß) vor. Eine Raynaud-Symptomatik sowie Nikotinabusus werden negiert. Seit 1970 besteht eine seropositive RA, aktuell unter Prednisolon 5 mg/d mit langjährigem schlecht kontrolliertem Verlauf. Der letzte Schub war vor 5 Jahren. Diagnostik. Körperliche Untersuchung: trockene Gangrän Digiti II–V (Fuß rechts) + Digiti II–V (Hand links). A. radiales und ulnares bds.: +. A. dorsalis pedis und tibialis post. re–li (+)., mutilierende Gelenkveränderungen. Laborergebnisse: BSG 111 mm/1 h, CRP 159 mg/l, Entzündungsanämie, Komplementverbrauch, RF 859 U/ml, CCP-AK 895 U/
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ml, MCV-AK >1000 U/ml. Übrige Werte in der Norm, insbesondere: ANCA, Kryoglobuline, Hepatitisserologie, Immunfixation. Angiographie Beinarterien rechts: langstreckig total stenosierte A. tibialis ant. + post.; Abbrechen distal des OSG. Angiographie Armarterien links: Abbruch aller Digitalarterien der Langfinger in Höhe des proximalen Interphalangealgelenkes. Therapie und Verlauf. Bei progredientem Gangrän der digitalen Endglieder erfolgte unter der Diagnose pAVK bei og Angiographie eine Ballondilatation der Arteria tibialis anterior rechts. Da angiographisch nicht pAVK-typische Veränderungen der oberen Extremität auffielen erfolgte unter dem Verdacht auf eine vaskulitische Beteiligung der RA die rheumatologische Vorstellung. Bei ausgeprägter humoraler Entzündungsaktivität mit Komplementverbrauch wurde nach Ausschluss weiterer Differentialdiagnosen (Thrombangiitis obliterans, Emboliequelle, Endokarditis) die Diagnose einer Rheumatoiden Vaskulitis (RV) der mittleren und großen Gefäße gestellt und eine Therapie mit hochdosiert Glukokortikoiden und Cyclophosphamid (angelehnt an das CYCLOPS-Schema) eingeleitet. Im Verlauf kam es zur Amputation sämtlicher Gangrän. Neue Befunde traten nicht auf. Schlussfolgerung. Bei der rheumatoiden Vaskulitis können neben den kleinen auch die mittleren und großen Gefäße befallen sein, Cyclophosphamid ist hierfür eine effektive Therapie. Dieser Fall unterstützt erneut die Tatsache, dass eine langjährige schlecht kontrollierte Krankheitsaktivität und ein hoher Anti-CCP-Titer prädisponierende Risikofaktoren für die Entwicklung einer extraartikulären Manifestation wie RV sind und oft zum Zeitpunkt der RV-Manifestation eine Dissoziation zur Krankheitsaktivität der RA zu beobachten ist.
RA.52 Die Langzeitverträglichkeit der 4-wöchentlichen Gabe von Certolizumab Pegol bei rheumatoider Arthritis – 5-Jahres-Daten einer offenen Verlängerungsstudie R. Alten1, R. Fleischmann2, R. van Vollenhoven3, J. Vencovsky4, O. Davies5, C. Stach6, M. de Longueville5, B. VanLunen7, E. Choy8 1 Schlosspark-Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische immunologie und Osteologie, Berlin, 2University of Texas Southwestern Medical Center, Rheumatology Division, Dallas, United States of America, 3 Karolinska University Hospital, Department of Rheumatology Unit for Clinical Therapy Research, Inflammatory Diseases (ClinTRID), Stockholm, Schweden, 4Institute of Rheumatology, Rheumatology, Prague, Czech Republic, 5UCB Pharma, Brussels, Belgium, 6UCB Pharma GmbH, Monheim, 7 UCB Pharma, Raleigh, United States of America, 8University School of Medicine, Cardiff, Rheumatology, Cardiff, United Kingdom Einleitung. Die Verträglichkeit der 4-wöchentlichen Gabe von Certolizumab Pegol (CZP) bei rheumatoider Arthritis (RA) wurde sowohl als Monotherapie in der FAST4WARD Studie (NCT00548834) als auch als Kombinationstherapie mit Methotrexat (MTX) in der Studie 014 (NCT00544154) untersucht [1, 2]. Ziel. Die Bestimmung der Langzeitverträglichkeit von CZP [400 mg alle 4 Wochen (Q4W)] bei RA über einen Zeitraum von 5 Jahren. Methoden. Die an der FAST4WARD Studie teilnehmenden Patienten wurden randomisiert und erhielten über einen Zeitraum von 24 Wochen entweder 400 mg CZP (Q4W) als Monotherapie oder Plazebo (PBO). In der vergleichbaren Studie 014 wurde CZP in Kombination mit MTX verabreicht. Patienten, die beide Studien erfolgreich beendet hatten und Studienabbrecher zu und/oder nach Woche 12, hatten die Möglichkeit, in die offene Verlängerungs(OLE)-Studie mit einer Dosierung von 400 mg CZP Q4W einzutreten. Patienten aus der FAST4WARD Studie war es erlaubt, während der OLE-Studie DMARDS einzunehmen. Der primäre Endpunkt dieser OLE-Studie war es, die Verträglichkeit von CZP zu beurteilen. Die Retentionsraten der Patienten wurden bis Woche 280 (5,4 Jahre) und die Verträglichkeitsdaten bis Woche
Tab. 33 Eerrgebnisse im Gruppenvergleich Gruppe Variable DAS28CRP
CRP
HAQ
Schlafeffizienz
Baseline (BL) Woche 8 (w8) Woche 16 (w16) Änderung von BL bis w8 Änderung von BL bis w16 Baseline (BL) Woche 8 (w8) Woche 16 (w16) Änderung von BL bis w8 Änderung von BL bis w16 Baseline (BL) Woche 8 (w8) Woche 16 (w16) Änderung von BL bis w8 Änderung von BL bis w16 Baseline (BL) Woche 8 (w8) Woche 16 (w16) Änderung von BL bis w8 Änderung von BL bis w16
ETA N 17 13 16 13 16 17 15 17 15 17 16 16 16 16 16 17 17 16 17 16
MTX MW 4,38 2,71 2,66 -1,92 -1,83 1,78 0,71 0,46 -1,22 -1,33 1,28 0,95 0,86 -0,34 -0,42 79,28 83,44 86,54 4,16 0,07
SD 1,68 1,27 1,09 1,25 2,04 2,41 1,10 0,77 1,84 2,15 0,58 0,60 0,55 0,36 0,36 11,41 10,66 9,11 10,45 9,67
P
* *
* *
*
N 18 17 16 17 16 18 17 17 17 17 19 16 17 15 16 19 17 14 17 14
Differenz1 ETA versus MTX MW 4,38 3,19 3,11 -1,22 -1,39 0,91 0,68 0,43 -0,27 -0,52 1,09 0,88 0,69 -0,38 -0,33 84,03 83,96 83,06 -0,41 -1,34
SD 0,94 0,99 1,15 1,20 1,58 1,09 1,02 0,99 0.96 1,25 0,60 0,48 0,55 0,34 0,38 7,70 7,90 9,73 7,28 13,46
P
95% Cl
* *
-0,58 -1,33; 0,17 -0,46 -1,27; 0,36
-0,33 -0,92; 0,26 -0,12 -0,72; 0,47
* *
0,05 -0.20; 0,30 -0,07 -0,33; 0,18
2,21 -3,48; 7,91 5,14 -2,01; 12,29
MW Mittelwert, BL Baseline, w8 Woche 8, w16 Woche 16, CRP C-reaktives Protein, DAS28CRP Krankheiutsaktivitätscore (28-Gelenkstatus mit CRP), N Anzahl, SD Standardabweichung, *p<0,05 (für Änderungen von der BL), 1Differenz ETA versus MTX wurde mit Kovarianzanalyse adjustiert für die BL
364 beobachtet. In die Verträglichkeitsanalyse wurden alle Patienten miteinbezogen, die in die offene Verlängerungsstudie eintraten. Ergebnisse. 210 Patienten aus den CZP-Behandlungsgruppen und 192 Patienten aus den PBO-Gruppen der FAST4WARD- und 014-Studien wurden in der OLE-Studie behandelt. 105 (50%) der Patienten, die ursprünglich in eine CZP-Gruppe randomisiert wurden und 89 der ursprünglichen PBO-Patienten (46%), verblieben bis Woche 280 in der Verlängerungsstudie. Das Auftreten von unerwünschten Ereignissen (UEs), UEs die zum Studienabbruch führten, UEs die Todesfälle zur Folge hatten, schwerwiegende UEs und schwerwiegende Infektionen waren in allen Gruppen vergleichbar (CZP→CZP und PBO→CZP) und lagen in dem für anti-TNF-Blocker bereits bekannten Bereich (siehe Tabelle). UEs im Zusammenhang mit Tuberkulose, Pilz- und Herpesinfektionen traten in den folgenden Behandlungsgruppen CZP→CZP vs. PBO→CZP mit einer Häufigkeit von 0 vs. 0,38; 1,41 vs. 0,63 und 5,84 vs. 5,25 pro 100 Patientenjahre auf. Für einen Teil der FAST4WARDPatienten, der in der Verlängerungsstudie weiterhin CZP als Monotherapie erhielt, waren zusätzliche Verträglichkeitsdaten verfügbar (. Tab. 34). Beim Eintritt in die OLE-Studie lag die Krankheitsaktivität (gemessen am DAS28-3(CRP)) bei 4,38 vs. 5,13 und die Funktion (gemessen am HAQ-DI) bei 1,09 vs. 1,43 in den CZP- vs. PBO-Gruppen. Nach der Gabe von CZP, verbesserten sich die Krankheitsaktivität und die Funktion der PBO-Patienten, erreichten allerdings nie das Level der CZP→CZP-Patientengruppe. Die durchschnittlichen DAS28-3(CRP)Werte in den CZP→CZP-Gruppen und PBO→CZP-Gruppen betrugen nach 280 Wochen 2,98 und 3,12 und die durchschnittlichen HAQ-DI Werte 0,83 und 1,09. Schlussfolgerung. Die Daten zur Langzeitverträglichkeit von CZP (400 mg Q4W) in der Mono- und Kombinationstherapie mit MTX entsprachen dem von anti-TNF-Blockern zu erwartenden Verträglichkeitsprofil. Die ursprüngliche PBO-Patientenpopulation, die erst in der OLE-Studie mit CZP behandelt wurde, zeigte eine erhöhte Krankheitsaktivität und eine schlechtere Funktion über die gesamte Studiendauer. 1. Fleischmann R et al (2009) Ann Rheum Dis 68:805–811
2. Choy E et al (2011) Accepted for publication in Rheumatology Nov 2011
RA.53 Therapie des adulten Morbus Still mit Anakinra in der rheumatologischen Praxis T. Karger1, B. Missler-Karger2 1 MVZ Atriomed, Facharztzentrum, Köln, 2Praxis Dr. med. Thomas Karger Köln, Siegburg Einleitung. Der adulte Morbus Still („adult onset Still‘s disease“, AOSD) ist eine systemische autoinflammatorische Erkrankung mit täglichen Fieberschüben, Polyserositiden, Hautausschlägen, Arthralgien und Halsschmerzen. In Analogie zu anderen autoinflammatorischen Erkrankungen mehren sich die Hinweise, dass eine Dysregulation des Inflammasom-Komplexes NLPR3 und die damit verbundene Überproduktion des proinflammatorischen Zytokins Interleukin-1β einen zentralen Schritt in der Pathogenese des adulten Morbus Still darstellt. Anakinra (Kineret®), ein Interleukin-1 Rezeptorantagonist, hat in verschiedenen Studien beim adulten Still – insbesondere bei systemischen Formen, bei denen TNF-α Inhibitoren versagt haben – eine schnelle und anhaltende Therapieantwort gezeigt [1, 2, 3]. Methoden. Vier Patienten mit AOSD waren ineffektiv vorbehandelt mit Prednisolon (20–80 mg/Tag), in drei Fällen zusätzlich mit Methotrexat (MTX) und einmal mit Leflunomid. Bei zwei Patienten war zuvor Etanercept in Kombination mit MTX erfolglos eingesetzt worden. Die Patienten wurden auf 100 mg Kineret®/ Tag subkutan eingestellt. Ein weiterer Patient mit gesicherter Diagnose und 100 mg Anakinra/36 h plus MTX wurde aus der Universität Moskau übernommen. Bei allen Patienten wurden die Akutphasereaktion (APR), Blutbild und die klinische Chemie regelmäßig bestimmt. Ergebnisse. Innerhalb von einer bis zwei Wochen wurde bei allen Patienten (drei weiblich, einer männlich, im Alter zwischen 21 und 59 JahZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 34 Zusammenfassung der unerwünschten Ereignisse (Häufigkeit pro 100 Patientenjahre)
UEs insgesamt Zum Studienabbruch führende UEs UEs mit folgendem Todesfall Schwerwiegende UEs insgesamt Schwerwiegende Infektionen
CZP Monotherapie und Kombinationstherapie mit MTX (FAST4WARD + Studie 014 + OLE)
CZP Monotherapie und Kombinationstherapie mit MTX (FAST4WARD + Studie 014 + OLE)
CZP Monotherapie (FAST4WARD + OLE)
CZP Monotherapie (FAST4WARD + OLE)
CZPáCZP n=210 Pt.Jahre = 992 405,1
PBOáCZP n=192 Pt.Jahre = 800 430,5
CZPáCZP n=79 Pt.Jahre = 355 355,5
PBOáCZP n=72 Pt.Jahre = 264 319,7
5,7
7,9
5,1
8,3
0,5
0,8
0,3
1,1
21,0
28,6
14,4
18,5
4,5
4,3
3,7
3,8
ren bei Krankheitsbeginn) eine Normalisierung des Fiebers und der APR gesehen. Die Steroiddosis konnte innerhalb von vier bis sechs Wochen auf eine Dosis von 5 mg/Tag reduziert werden. Der russische Patient wird seit 2009 in der Praxis erfolgreich mit Anakinra 100 mg/36 h und MTX behandelt. Schlussfolgerung. Vier Fälle mit therapierefraktärem adulten Morbus Still (hochdosiert Prednisolon, MTX, Leflunomid, Etanercept) konnten innerhalb von ein bis zwei Wochen mit Anakinra 100 mg/Tag in Remission geführt werden. Im weiteren Verlauf war eine zusätzliche MTX- oder niedrig dosierte Prednisolontherapie unverzichtbar. Als einzige unerwünschte Wirkung wurde eine leichte, vorübergehende Reaktion der Haut an der Injektionsstelle innerhalb der ersten vier Therapiewochen beschrieben. 1. Martinon F, Burns K, Tschopp J (2002) The inflammasome: a molecular platform triggering activation of inflammatory caspases and processing of proIL-β. Molecular Cell 2:417–426 2. Manger B, Gaubitz M, Michels H (2009) Empfehlungen zur Therapie mit Interleukin-1β blockierenden Wirkstoffen. Z Rheumatol 68(9):766–71 3. Baerlecken NT, Schmidt RE (2012) Adulter Morbus Still, Fieber, Diagnose und Therapie. Z Rheumatol 7:174–180
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RA.54 Prädiktoren für radiographische Progression bei MTX-naϊven Patienten mit rheumatoider Arthritis, basierend auf 1-Jahres-Daten aus der Golimumab-Studie GO-BEFORE P. Emery1, K. Nickl2, R. Fleischmann3, C. Han4, D. van der Heijde5, P. Conaghan6, W. Xu7, E. Hsia8 1 University of Leeds, Division of Rheumatic & Musculoskeletal Disease, Leeds, Großbritannien, 2MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar, 3University of Texas Southwestern Medical Center, Rheumatology Division, Dallas, United States of America, 4Janssen Global Services, L.L.C, Worldwide Market Access, Malvern, United States of America, 5Leiden Univ Medical Center, Department of Rheumatology, Leiden, The Netherlands, 6University of Leeds, Section of Musculoskeletal Disease, Leeds, Großbritannien, 7Janssen Research & Development, Inc., Malvern, United States of America, 8University of Pennsylvania School of Medicine, Janssen Research & Development, Inc., Spring House, United States of America Ziel. Die Identifizierung von Variablen in Zusammenhang mit Gelenksschädigungen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) vor und nach Behandlung mit Golimumab (GLM) + Methotrexat (MTX) oder MTX + Placebo (PBO). Methoden. Bei GO-BEFORE handelte es sich um eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie. 637 MTX-naive, erwachsene Patienten mit aktiver RA (>4 schmerzhafte Gelenke und >4 geschwollene Gelenke) wurden in folgende Gruppen randomisiert: PBO alle 4 W. + MTX 20 mg/W., GLM 100 mg alle 4 W. + PBO Kapseln/W., GLM 50 oder 100 mg (alle 4 W. + MTX 20 mg/W.) Röntgenaufnahmen der Hände und Füße wurden an der Baseline, in W28 und W52 unter Verwendung des van der Heijde-Sharp-Scores (vdHS) beurteilt. Zur Identifizierung von Baseline-Variablen wurde ein lineares Regressionsmodell verwendet, das eine radiographische Schädigung an der Baseline oder eine Veränderung im vdHS-Score gegenüber der Baseline in W52 voraussagt. Ergebnisse. Die mittlere (SD) Erkrankungsdauer betrug 3,5 (5,6) Jahre, der Baseline-vdHS lag bei 14,7 (27,0) und der Baseline-DAS28CRP-Wert betrug 5,7 (1,06). In linearen Regressionsmodellen standen das Baseline-CRP (oder die Baseline-BSR), der HAQ-Wert, die Erkrankungsdauer und die Anzahl geschwollener Gelenke in signifikantem Zusammenhang mit dem Baseline-vdHS-Wert (p<0,05 für alle). Nach Abgleichung anderer Baseline-Faktoren (Alter, Geschlecht, Erkrankungsdauer, BSR, RF, Anzahl geschwollener und schmerzhafter Gelenke, HAQ) beim linearen Regressionsmodell zeigten sich eine höhere CRP-Konzentration an der Baseline und eine Behandlung mit MTX + PBO als signifikant korrelierend mit einer stärkeren Progression im vdHS von der Baseline bis W52. Bei anderen Modellen, die nach Behandlungsgruppen analysiert wurden, wurde eine größere Korrelation des Baseline-CRP-Spiegels mit einer radiographischen Progression in der MTX + PBO-Gruppe als in der GLM + MTX-Gruppe beobachtet. Mit GLM + MTX behandelte Patienten zeigten weniger radiographische Schädigungen und eine größere Anzahl unter ihnen erfuhr keine Progression (Veränderung im vdHS-Score <0) als mit MTX + PBO behandelte Patienten, unabhängig von der Krankheitsaktivität an der Baseline (DAS28>5,1 vs. ≤5,1), ihrem Baseline-Entzündungsgrad gemessen an CRP (>2 vs. ≤2 mg/dl) oder BSR (>28 vs. ≤28 mm/h), ihrer Erkrankungsdauer (≤3 Jahre vs. >3 Jahre) oder ihrer klinischen Remission (Ja/ Nein) in W52. Schlussfolgerung. Bei MTX-naiven RA-Patienten mit einem erhöhten CRP-Spiegel oder einer hohen Baseline-Krankheitsaktivität bestand eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine größere Gelenksschädigung, wenn sie mit MTX alleine behandelt wurden, verglichen mit einer Behandlung mit GLM + MTX.
RA.55 Sprechen ccP-AK positive RA-Patienten besser auf Rituximab an? S. Wassenberg1, J. Richter2 1 Ev. Fachkrankenhaus Ratingen, Rheumazentrum Ratingen, Rheumaklinik und Rheumatologische Gemeinschaftspraxis, Ratingen, 2Heinrich-HeineUniversität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf Einleitung. Subgruppenanalysen aus verschiedenen Studien haben gezeigt, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), bei denen entweder Rheumafaktoren (RF) oder Antikörper gegen cyclische citrullinierte Proteine (ccP-AK) nachzuweisen sind, besser auf eine Behandlung mit Rituximab (RTX) ansprechen als Patienten, bei denen weder RF noch ccP-AK nachzuweisen sind. Wir wollten überprüfen, ob sich ein solcher Unterschied im therapeutischen Ansprechen auch bei den in unserem Zentrum mit RTX behandelten Patienten nachweisen lässt. Methoden. Klinische und laborchemische Daten (Zahl druckschmerzhafter (TJC) und geschwollener Gelenke (SwJC), BSG und CRP und DAS28 vor der ersten Behandlung mit RTX (Baseline) und nach 6 Monaten, RF und ccP-AK vor Beginn der Therapie) von allen RA-Patienten, die zwischen April 2006 und Oktober 2010 in unserem Zentrum auf Rituximab (2×1000 mg im Abstand von 14 Tagen) eingestellt wurden, wurden aus der regelmäßigen Patientendokumentation herausgesucht und analysiert. Ergebnisse. Es fanden sich 66 Patienten (54 Frauen, 12 Männer) im Alter von durchschnittlich 62,2 Jahren und mit einer mittleren Krankheitsdauer von 13,2 Jahren, die zuvor im Mittel mit 3,9 DMARDs und 1,5 TNFα-Inhibitoren behandelt worden waren. 58 Patienten waren RFpositiv, 54 ccP-AK-positiv. Von den 8 RF-negativen war keiner ccP-AK positiv. Tab. 35 zeigt die Änderungen der klinischen und laborchemischen Parameter nach 6 Monaten im Vergleich zu Baseline. (. Tab. 35) Alle Änderungen zu Baseline waren für die Gruppe aller Patienten und in der ccP-AK pos. Gruppe signifikant, in der ccP-AK-negativen Gruppe waren nur TJC, SwJC und DAS28, nicht BSG und CRP signifikant gebessert. Obwohl die Veränderungen bei den ccP-AK-positiven Patienten alle größer waren als bei den ccP-AK-negativen, waren die Unterschiede zwischen den Gruppen nicht signifikant. Schlussfolgerung. RA-Patienten mit positiven ccP-AK zeigen tendenziell ein besseres Ansprechen auf die Behandlung mit RTX. Wahrscheinlich aufgrund der zu kleinen Zahl ccP-AK-negativer Patienten konnten wir aber nicht belegen, dass dieser Unterschied signifikant ist.
Tab. 35 Änderungen der klinischen und laborchemischen Parameter nach 6 Monaten im Vergleich zu Baseline
TJC SwJC BSG CRP DAS28
ccP-AK positiv, n=54
ccP-AK negativ, n=12
alle, n=66
−6,9 −6,9 −13,8 −1,9 −1,7
−5,8 −5,0 −8,3 +0,8 −1,4
−6,7 −6,6 −12,9 −1,5 −1,6
RA.56 Prediction of therapy response of an anti-TNFalpha- and a B-cell directed therapy in patients with rheumatoid arthritis based on a discrete single nucleotide polymorphism in the MED29 gene
polymorphism (rs10414216) was analysed using a validated TaqMan™ genotyping assay. anti-CCP antibodies were analyzed by ELISA (Immunoscan RA Mark 2, Euro-Diagnostika, Netherlands) according to the manufacturer’s instructions. Disease activity and therapy response were assessed according to the EULAR improvement criteria (http:// www.das-score.nl). The primary response of the ETN therapy was assessed 3–4 months after initiation of therapy, the outcome of rituximab after 4–6 months after the first infusion of RTX. Results. The genotype distribution of the SNP MED29 C/T found in 275 RA patients was similar compared to healthy controls. No differences in the genotype frequencies were found comparing CCP-antibody positive and negative patients. The disease activity at baseline before start of ETN or RTX treatment was comparable for all genotypes. After 3–4 months of ETN treatment the DAS28 decreased by 1.670±1.377, 2.083±1.348 and 2.382±1.286 (mean±SD) for the C/C, C/T and T/T genotypes, respectively. The improvement of the DAS28 was significantly better for the T/T genotype compared to C/C (p=0.003). 58% of T/T carriers but only 27.2% of the C/C carriers were identified as good responders to ETN. In contrast, in RTX treated patients the carriage of the C/C genotype was identified as a predictor for a better response, after 4–6 months the DAS28 decreased by 2.277±1.558 for the C/C genotype compared to 1.310±1.347 for the C/T genotype (p=0,025). 46.2% of C/C and only 27.3% of C/T carriers were good responders to RTX. The T/T carriers were underrepresented in the RTX subgroup, probably as a result of a better outcome of the TNF-blocker therapy in these patients. Conclusion. Our data clearly indicate that a single SNP has the potential to predict the outcome to different therapeutic approaches. The functional importance of this genetic variation has not yet been characterized. However, this SNP is located in the 3’ UTR of the gene of MED29, a subunit of the mediator complex which plays a substantial role in the regulation of gene expression, and in vicinity to the gene for tristetraprolin, that is known to play a role in the regulation of TNFalpha specific RNA. Further analysis of this SNP and the respective gene locus could provide further insight into the mechanisms which determine the outcome of different targeted therapies.
S. Drynda1, M. Glötzner2, D. Leesch2, J. Kekow1 1 Medigreif Fachkrankenhaus f. Rheumatologie u. Orthopädie VogelsangGommern, Otto-v.-Guericke Universität, Vogelsang-Gommern, 2Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg, Klinik für Rheumatologie, Magdeburg
RA.57 Eine Metaanalyse zum Vergleich der Änderung des HAQ unter Biologikatherapie mit konventioneller Basistherapie
Background. Due to the wide range of highly specific and effective biologicals for the treatment of RA it has become more important to identify biomarkers for the prediction of therapy outcome, supporting an individualized therapy. Most studies in this field analysed potential markers for a single biological or substance group, respectively. In this study we analysed the association of the SNP rs10414216 in the 3’ UTR of the MED29 gene with the outcome of two different therapeutic approaches. Methods. In this study we analysed 275 patients with rheumatoid arthritis treated first with the TNF-blocker etanercept (ETN) and a subgroup of 61 patients treated later in the course of the disease with rituximab (RTX), directed against B-cells. The frequency of the MED29 C/T
J. Callhoff1, J. Listing1, A. Zink1 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin Einleitung. Viele Metaanalysen zu Biologika konzentrieren sich auf die ACR50-Response. In dieser Metaanalyse wird hingegen die Veränderung des HAQ im Vergleich zu Placebo, ein patientenrelevanter Endpunkt, untersucht. Methoden. Es wurden doppelblinde RCTs an Patienten mit aktiver Rheumatoider Arthritis eingeschlossen, die Abatacept, Adalimumab, Certolizumab, Etanercept, Golimumab, Infliximab oder Rituximab in einer zugelassenen Dosis mit Placebo (und zusätzlichem MTX/ Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts DMARD) vergleichen und den HAQ ausreichend berichten. Wir betrachten die Änderung von Baseline der Standardisierten Mittelwertsdifferenz (SMD) des HAQ der Biologikum- und Kontrollgruppe. Mit einem gemischten Modell wird untersucht, ob der Baselinewert des HAQ oder eine aktive Kontrolltherapie einen Einfluss auf die Änderung des HAQ haben. Ergebnisse. Mittels einer systematischen Literatursuche in Pubmed und Web of Knowledge wurden 1408 Studien identifiziert. In die Analyse gehen 36 Studien (Abatacept: 4, Adalimumab: 10, Certolizumab: 3, Etanercept: 7, Golimumab: 5, Infliximab: 3, Rituximab: 4) mit insgesamt 53 Behandlungsarmen ein. Es ergibt sich für Biologika eine SMD des HAQ von –0,47 (95% Konfidenzintervall [KI]: –0,54; –0,41) gegenüber Placebo. Während der HAQ zu Baseline keinen signifikanten Einfluss hat, verändert sich die SMD bei Therapieversagern im Vergleich zu aktiven Kontrollen um −0,18 (KI: −0,33; −0,026). Schlussfolgerung. Unter Biologikatherapie wird der HAQ signifikant stärker verändert als in den Kontrollgruppen. Bei Studien mit Therapieversagern ist dieser Effekt noch stärker, da hier keine aktive Kontrolle vorliegt.
RA.58 Rheumatologische Rehabilitation 2011 aus der Perspektive der Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland W. Mau1, S. Gutt1, R. Hoffmann1, J. Lamprecht1 1 Martin-Luther-Universität Halle, Institut für Rehabilitationsmedizin, Halle/Saale Hintergrund. Im DGRh-Memorandum zur rheumatologischen Versorgung in Deutschland (2008) wurde festgestellt, dass ein Drittel der Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) aus rheumatologischen Zentren, trotz erheblicher Funktionseinschränkungen, nie eine Rehabilitation erhielt. Entsprechend der Kerndokumentation der regional kooperativen Rheumazentren hat sich der Anteil der Patienten mit gesicherter RA, die in den letzten 12 Monaten an einer stationären medizinischen Rehabilitation teilnahmen, von 1994 bis 2010 von 14,8% auf 5,7% vermindert. Weitere 3,6% nahmen im Jahr 2010 an Leistungen zur ambulanten medizinischen Rehabilitation teil. Die Hälfte der wegen entzündlicher Polyarthritiden frühberenteten Versicherten der Deutschen Rentenversicherung hatte in den vorausgegangenen fünf Jahren keine Rehabilitation. Des Weiteren wurde in den letzten Jahren die Rehabilitationsdauer auch bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen verkürzt. Es ist bisher unklar, wie die Rehabilitation von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen aktuell in Deutschland aus der Perspektive der Leistungsanbieter wahrgenommen wird. Deshalb wurde zu Beginn des Jahres 2012 eine Befragung der Chefärzte dieser Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland durchgeführt. Methoden. Eine Internetrecherche ergab, dass in Deutschland 231 Rehabilitationseinrichtungen entzündlich-rheumatische Krankheiten in ihrem Indikationsspektrum für Leistungen zur medizinischen Rehabilitation führen. Die ärztlichen Leiterinnen und Leiter dieser Einrichtungen wurden per Onlinebefragung (anonym) gebeten Patientenzahlen, Strukturen und Prozesse sowie Optimierungsmöglichkeiten der Rehabilitation für Patienten mit RA, Spondyloarthritiden (SpA) sowie anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen für das Jahr 2011 einzuschätzen. An dieser Umfrage beteiligten sich 77 von 231 (33%) befragten Chefärztinnen und Chefärzten. Die acht Einrichtungen, die angaben, keine Patienten mit RA behandelt zu haben, wurden aus weiteren Analysen ausgeschlossen. Für die verbleibenden 69 Kliniken wurden zwei Klinikgruppen, in Abhängigkeit von der Anzahl der Patienten, mit RA als Indikatordiagnose des Jahres 2011 gebildet und getrennte deskriptive Auswertungen durchgeführt. Ergebnisse. Im Jahr 2011 haben 41 der 69 Kliniken (59%) weniger als 100 Patienten (KG<100) und 28 Klinken (41%) mehr als 100 RA-Patienten (KG ≥100) aufgenommen. Dabei wurde innerhalb der KG<100 im Mittel bei 25 RA-Patienten (SD 18), 17 SpA-Patienten (SD 16) und bei
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44 Patienten (SD 169) mit anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Rehabilitation durchgeführt. In der KG≥100 wurden durchschnittlich bei 304 RA-Kranken (SD 272), 153 SpA-Patienten(SD 162) und 87 Personen (SD 85) mit anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen Rehabilitationsleistungen erbracht. Der Anteil der Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung als Leistungsträger war in der KG<100 mit 42% höher als in der KG≥100 (27%). Ebenfalls höher (durchschnittlich 40%) war der Anteil der Patienten mit Anschlussheilbehandlung (AHB) in der KG<100 im Vergleich zur KG≥100 (32%). Gegenüber der KG≥100 (79%) erfolgten im Durchschnitt in der KG<100 seltener regelmäßige Teambesprechungen (55%). Krankheitsspezifische Patientenschulungen wurden in der KG<100 ebenfalls seltener durchgeführt als in der KG≥100: Bei RA-Patienten im Mittel 38% (SD 42%) gegenüber 75% (SD 36%), bei SpA-Patienten im Mittel 33% (SD 40%) gegenüber 59% (SD 39%) und anderen rheumatischen Erkrankungen 25% (SD 35%) gegenüber 31% (SD 36%). In den Kliniken mit größerer Patientenzahl wurden häufiger konkrete Maßnahmen der medizinisch-beruflichen Orientierung angegeben. Von allen Rehabilitationseinrichtungen wurde beklagt, dass die Vergütung für die Leistungen, mit dem hohen diagnostischen und therapeutischen Aufwand dieser Patientengruppe, nicht angemessen sei. Des Weiteren wurden Barrieren beim Zugang zur Rehabilitation mit hohen Ablehnungsquoten der Anträge insbesondere bei der Leistungsträgerschaft durch die Krankenkassen geäußert. Schlussfolgerung. Von den Rehabilitationskliniken, die an der Befragung teilgenommen haben, werden die vom DGRh-Memorandum zur rheumatologischen Versorgung geforderten Merkmale zur rheumatologischen Rehabilitation wie regelmäßige fallbezogene Teambesprechungen und krankheitsspezifischen Patientenschulung häufiger von den 28 Kliniken mit größerer Patientenzahl realisiert. Ebenso scheinen diese Klinken bessere Bedingungen für die Umsetzung von genuinen rehabilitativen Aufgaben zu haben. Dafür spricht der geringere AHB Anteil in den Kliniken mit größeren Patientenzahlen mit Blick auf die DRG-bedingten Veränderungen der Patientenmerkmale bei Frühverlegung und den entsprechenden Leistungsanforderungen in Rehabilitationseinrichtungen. Optimierungsmöglichkeiten bestehen aus Sicht aller Einrichtungen hinsichtlich der Zugangsbarriere durch abgelehnte Rehabilitationsanträge als auch im Hinblick auf das Missverhältnis zwischen anspruchsvollen Leistungen und adäquater Vergütung. Diese wichtigen Informationen konkretisieren sowohl die Möglichkeiten als auch den Handlungsbedarf bei der rheumatologischen Rehabilitation in Deutschland.
RA.59 Einfluss von Biologika auf die Verbesserung von Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue) A. Strangfeld1, M. Schneider2, J. Kaufmann3, A. Krause4, A. Zink1, J. Listing1 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 2Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 3Praxis Dr. med Jörg Kaufmann, Ludwigsfelde, 4Immanuel Krankenhaus Berlin – Rheumaklinik Berlin -Buch, Klinik f. Innere Medizin; Abt. Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin Einleitung. Die für TNFα beschriebene aktivierende Wirkung auf die zentrale Verarbeitung von Nozizeptor-Reizen lässt sich durch eine Blockade des Zytokins aufheben; direkt anti-inflammatorische Mechanismen scheinen hierbei keine Rolle zu spielen. Auf der Basis dieser zentralnervösen TNFα-Effekte untersuchten wir die Wirksamkeit unterschiedlicher Biologika auf die Fatigue, die das physische Wohlbefinden und soziale Leben von Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis (RA) erheblich beeinträchtigt. Methoden. Die Untersuchung erfolgte mit Daten des deutschen Biologikaregisters RABBIT. Alle in unsere Analyse einbezogenen RA Patienten mussten mindestens 2 Basistherapieversagen haben, und es mussten 6-Monatsdaten zum Krankheitsverlauf vorliegen. In RABBIT
wird das Ausmaß der Fatigue auf einer numerischen Ratingskala von 0 bis 10 gemessen. Mittels multipler logistischer Regression wurden Biologika- und konventionelle Basistherapien hinsichtlich ihres Einflusses auf das Erreichen des Status „keine Fatigue“ (NRS ≤1) sowie das Erreichen einer klinisch relevanten Verbesserung (um ≥3 Punkte auf der NRS) der Fatigue hin untersucht. In die Untersuchung der letzten Frage wurden nur Patienten mit einem Baselinescore von ≥3 einbezogen. Zur Adjustierung von Confoundern wurden folgende zu Baseline erhobenen Kovariablen benutzt: Fatigue, DAS28, Funktionskapazität gemessen mit dem FFbH, Begleiterkrankungen, Vorbehandlung mit Biologika (ja/nein), Schmerz, Morgensteifigkeit ≥30 min. Ergebnisse. Es lagen Daten von 5432 Patienten mit einem mittleren Alter von 55 Jahren und einer Krankheitsdauer von 12 Jahren vor. Zu Baseline hatten die Patienten einen mittleren Fatigue-Score von 5.5±2.7, einen DAS28 von 5.5±1.3 und einen FFbH von 59%. Die Fatigue verbesserte sich innerhalb von 6 Monaten auf 4.2±2.7. Patienten, die mit Biologika behandelt wurden verbesserten sich signifikant häufiger als DMARD Patienten um einen klinisch relevanten Wert ≥3. Patienten, die mit TNF Blockern behandelt wurden hatten, verglichen mit DMARD Patienten, eine signifikant höhere Chance den Status „keine Fatigue“ zu erreichen (. Tab. 36). Schlussfolgerung. Die Behandlung mit Biologika verbessert die Fatigue der Patienten signifikant häufiger als die Behandlung mit konventionellen Basistherapeutika. Das Ergebnis wird durch grundlagenwissenschaftliche Untersuchungen gestützt. Hess und Mitarbeiter berichteten, dass TNFα nicht nur anti-entzündliche Effekte habe, sondern auch ZNS-Prozesse beeinflusse [1]. RABBIT wird im Rahmen eines unconditional grant durch Abbott, Amgen/ Swedish Orphan Biovitrum, Bristol Myers Squibb, MSD SHARP & DOHME GMBH, Pfizer, Roche und UCB unterstützt. 1. Hess A, Axmann R, Rech J et al (2011) Blockade of TNFα rapidly inhibits pain response in the central nervous system. Proc Natl Acad Sci USA 108:3731–6
RA.60 Der frühe Einsatz von Methotrexat (MTX) ist ein Schlüsselfaktor für die Verbesserung des radiologischen Outcome der rheumatoiden Arthritis – Eine Analyse der Röntgenverläufe aus zwei Dekaden C. Fiehn1, E. Belke-Voss2, D. Krause3, S. Wassenberg4, R. Rau4 1 ACURA Rheumazentrum, Baden-Baden, 2ACURA Rheumazentrum BadenBaden, Baden-Baden, 3Ruhr Universität Bochum, Abt. für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Bochum, 4Evangelisches Fachkrankenhaus Ratingen, Rheumatologische Klinik, Ratingen Einleitung. Kürzlich konnten wir in einer retrospektiven Analyse von Röntgenverläufen zeigen, dass sich die radiologische Progression der rheumatoiden Arthritis (RA) seit Mitte der 1990er Jahre hochsignifikant verringert hat [1]. Die Ursachen für diese verbesserte Prognose der RA war bisher noch unklar, erste Analysen hatten jedoch deutliche Unterschiede in der medikamentöse Therapie gezeigt: Neben dem Einsatz von TNF-Inhibitoren ab 2000 sind dies vor allem ein häufigerer Einsatz von MTX wie auch von oralen Glukokortikoiden in der späteren Gruppe. Das Ziel der hier vorgestellten Analyse war es die Prädiktoren des verbesserten radiologischen Outcome zu bestimmen. Methoden. Bei 92 RA-Patienten mit Erstvorstellung zwischen 1997 und 2005 und 89 Kontrollpatienten der Jahre 1986 bis 1990 wurde die radiologische Erosivität im Verlauf anhand des Ratingen-Scores bestimmt. Die Gruppen wurden nach den Kriterien Krankheitsdauer, Alter und Anzahl der Röntgenkontrollen gematcht. In einer Multivarianzanalyse wurden die Prädiktoren des Röntgenverlaufs ermittelt. Ergebnisse. Die Gruppe 1997–2005 hatte mit einem Δ-Ratingen-Score/ Jahr von 0.95±2.19 eine deutlich geringere Progression als die Gruppe 1986–1990 (5,69±8,43; p<0,001). Wie erwartet war die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe, wie auch niedrige BSG-Werte zur Erstvorstellung hochsignifikant prädiktiv für einen günstigeren Röntgenverlauf (p=0,0002 bzw. 0,0004). Darüber hinaus zeigte sich eine signifikant
Tab. 36 Mittels logistischer Regression berechnete adjustierte (adj.) Odds-Ratios (OR) und zugehörige adjustierte Häufigkeiten für das Erreichen eines Zustandes ohne Fatigue bzw. klinisch relevanter Verbesserung im Fatigue-Score um mindestens 3 Punkte* p<0,05 Keine Fatigue im Monat 6 Adj. OR
DMARD
Anzahl Patienten 1068
Etanercept
1249
1,7
Infliximab
516
1,6
Adalimumab Rituximab
1389
1,4
840
1,2
Abatacept
182
1,1
Tocilizumab
188
1,5
Ref.
Klinisch relevante Verbes serung Adj. Häuf. (%) 11,7 [10–14] 18,3 [16–21] 17,4 [14–21] 15,6 [14–18] 13,8 [11–17] 13,1 [8–20] 16,6 [12–23]
Adj. OR Ref. 2,1 1,8 1,9 1,7 1,6 1,9
Adj. Häuf. (%) 26,6 [23–30] 43,8 [40–47] 39,3 [34–45] 40,2 [37–43] 37,5 [33–43] 37,0 [28–47] 41,3 [32–51]
bessere Prognose bei frühem Einsatz von MTX (p=0,0042), definiert als Gabe von MTX vor oder direkt nach der Erstvorstellung. Kein signifikanter prädiktiver Wert zeigte sich jedoch für die Gabe von MTX irgendwann im Krankheitsverlauf, wie auch für die Gabe von Glukokortikoiden oder TNF-Inhibitoren. Schlussfolgerung. Die radiologische Progression der RA ist seit Mitte der 1990er Jahre deutlich verlangsamt. Der frühe Einsatz von MTX ist ein wichtiger Faktor für diese verbesserte Prognose, zusätzliche Faktoren können jedoch nicht ausgeschlossen werden. 1. Fiehn C, Belke-Voss E, Wassenberg S, Rau R (2011) Abstr. RA05, DGRh-Kongress 2011
RA.61 Aktueller Impfschutz bei Patienten mit rheumatoider Arthritis P. Ivanov1, O. Malysheva1, S. Arnold1, C. Baerwald1 1 Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Leipzig Hintergrund. Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Infektionskrankheiten zu erlangen. Impfungen sind hier sowohl eine sichere als auch ökonomische Methode zur Verbesserung des Patienten-Outcomes. Die Wirksamkeit regelmäßiger Impfungen gegen empfohlene Infektionskrankheiten konnte explizit anhand gesenkter Patientenmorbidität und -mortalität aufgezeigt werden. Ziel. Die Erfassung des aktuellen Impfstatus bei RA-Patienten für empfohlene Schutzimpfungen. (Ständige Impfkommission der Sächsischen Landesärztekammer, Robert-Koch-Institut, Europäische Liga gegen Rheumatismus und Deutsche Gesellschaft für Pulmonologie). Methoden. 331 RA-Patienten wurden gebeten, ihre Impfpässe zur Sprechstunde mitzubringen. Diese wurden kopiert und elektronisch erfasst (IBM SPSS Statistics 20, 2011). Nachfolgend wurde der Impfstatus für folgende empfohlene Schutzimpfungen untersucht: Influenza, Pneumokokken, Tetanus, Diphtherie, Poliomyelitis, Pertussis, Hepatitis B, Meningokokken, Mumps, Masern und Röteln. Ergebnisse. Bei 94% der Patienten lag ein Impfpass vor. Bei den RA Patienten ließ sich ein aktueller Impfschutz ermitteln: für 25,4% der PaZeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts tienten gegen Influenza, 26,3% gegen Pneumokokken, 53,8% gegen Tetanus, 61,3% gegen Diphtherie, 61,6% gegen Poliomyelitis, 23,9% gegen Pertussis, 8,2% gegen Hepatitis-B, je 1,5% gegen Meningokokken und Mumps, 9,7% gegen Masern sowie für 2,6% der RA-Patientinnen gegen Röteln. Bei den Patienten über 60 Jahre waren 33% gegen Influenza und 34,4% gegen Pneumokokken geimpft; 37% der RA-Patienten mit COPD waren gegen Influenza und 25,9% gegen Pneumokokken geimpft. Schlussfolgerung. Im gesamten Patientenkollektiv war kontinuierlich nur eine niedrige Durchimpfungsrate für die empfohlenen Schutzimpfungen vorhanden. Angesichts der Impfempfehlungen erscheint eine genauere Überwachung und Einhaltung des Impfstatus als dringend notwendig, damit u. a. der Einsatz von Biologika nicht durch einen inkompletten Impfstatus verzögert wird.
RA.62 Rituximab bei rheumatoider Arthrits – Zwischenanalyse der nichtinterventionellen BRIDGING-Studie A. Krause1, P. Aries2, H. Lorenz3, U. Müller-Ladner4, J. Kandenwein5, J. Wendler6 1 Immanuel Krankenhaus Berlin – Rheumaklinik Berlin -Buch, Klinik f. Innere Medizin; Abt. Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin, 2Rheumatologie im Struensee-Haus, Hamburg, 3Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinische Klinik V, Sektion Rheumatologie, Heidelberg, 4Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim, 5Roche Pharma AG, Grenzach-Whylen, 6Praxisgemeinschaft Rheumatologie Nephrologie Erlangen, Dres. Kleinert, Rapp, Schuch u. Wendler, Erlangen Hintergrund. Die BRIDGING-Studie erhebt Daten aus der klinischen Praxis zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Rituximab (RTX) bei schwerer aktiver rheumatoider Arthritis (RA). Methoden. Prospektive, nichtinterventionelle Studie mit 6-monatiger Beobachtungsdauer; bei Therapiefortsetzung von 6 weiteren Monaten. Dokumentiert werden Daten zur Behandlung und zum Verlauf der Erkrankung (Aktivitätsscores, Schmerzintensität, unerwünschte Ereignisse). Insgesamt sind 1600 Patienten vorgesehen. Ergebnisse. Bisher liegen Baselinedaten von 765 Patienten vor: 73,2% weiblich, 40,3% Raucher/Exraucher, 60,3% anti-CCP-Antikörper, 73,5% Rheumafaktor positiv, mittleres Alter 60,6 Jahre, mittlerer BaselineDAS28 5,3. Die Erstdiagnose lag im Mittel 12,9 Jahre zurück. 67,7% erhielten DMARD+TNF-Hemmer, 6,3% andere Biologika, 24,7% nur DMARDs und 1,2% nur TNF-Hemmer als Vortherapie. Bei TNF-Hemmer war dies bei 54,8% eine, bei 34,1% zwei, bei 10,2% drei und bei 0,9% vier Vortherapien. Bei 328 der 765 Patienten mit aktiver RA (Baseline DAS28>3.2) wurde eine mindestens 24-wöchige Beobachtungsdauer dokumentiert. 286 Patienten waren seropositiv, 29 seronegativ (13 keine Daten). Alle Patienten erhielten die erste RTX-Infusion, 323 auch die zweite. Bei 97,3% bzw. 97,8% betrug die Dosierung 1000 mg. Schmerzintensität, HAQ und DAS 28 sind in Tab. 37 dargestellt. Die mittlere DAS28-Verbesserung nach 24 Wochen betrug -1,7, auch bei Übergewichtigen (BMI ≥25 kg/m2). Low-Disease-Activity wurde bei 29,3% erreicht, Remission bei 17,7%. Eine „mäßige“ EULAR-Response wurde bei 50,3% erreicht, eine „gute“ bei 25,4%. Insgesamt wurden 355 UE, darunter 40 schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen, bei 183 der 765 Patienten berichtet. Schlussfolgerung. Bereits nach 6-wöchiger RTX-Therapie mit Maximum nach 18 Wochen konnte bei den intensiv vorbehandelten Patienten mit schwerer RA im Mittel eine Verbesserung aller Aktivitätsparameter gezeigt werden bei erwartungsgemäßer Verträglichkeit. (. Tab. 37)
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Tab. 37 Mittelwerte der Schmerzintensität SI (VAS Patient, 100 = unerträglicher Schmerz) sowie der HAQ- und DAS28 (BSG)-Scores, (n Patienten) SI
Baseline Tag 15 Woche 6 Woche 12 Woche 18 Woche 24
Seropos. 59,8 (285) 49,9 (237) 43,9 (184) 35,3 (180) 33,5 (159) 34,9 (210)
HAQ Sero neg. 54,3 (29) 52,7 (27) 42,3 (23) 34,9 (20) 36,2 (18) 39,6 (22)
Seropos. 1,6 (239) 1,4 (191) 1,4 (150) 1,2 (149) 1,2 (139) 1,3 (172)
DAS28 Sero neg. 1,5 (24) 1,4 (21) 1,4 (18) 1,2 (16) 1,1 (15) 1,1 (19)
Seropos. 5,6 (286) 5,1 (194) 4,6 (140) 4,1 (149) 3,9 (120) 3,9 (163)
Sero neg. 5,4 (29) 5,0 (16) 4,4 (17) 4,3 (13) 3,7 (10) 4,0 (14)
RA.63 Vorbestehender Zahnverlust ist bei Früharthritis-Patienten mit signifikant höherer Krankheitsaktivität im Verlauf assoziiert – daran ändert auch der Verlust des letzten Zahnes nichts. Ergebnisse aus der Früharthritis-Kohorte CAPEA G. Westhoff1, M. Schneider2, T. Dietrich3, A. Zink1 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 2Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 3 University of Birmingham, College of Medical and Dental Sciences, The School of Dentistry, Birmingham, United Kingdom Einleitung. Entzündliche Parodontalerkrankungen gehören zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Nach Ergebnissen der 3. Deutschen Mundgesundheitsstudie leidet jeder Dritte an einer mindestens mittelschweren Parodontitis (PD). In jüngster Zeit mehren sich Erkenntnisse, die auf pathogenetische Zusammenhänge zwischen PD und rheumatoider Arthritis (RA) hinweisen. Noch ist unklar, ob beiden Entzündungen eine gemeinsame Anlage zugrunde liegt und/oder ob die lebenszeitlich früher beginnende PD die RA triggert und womöglich auch unterhält. Träfe die Entzündungs-Annahme zu, dann sollten Patienten, die bei Beginn der Arthritis bereits zahnlos sind, geringere Krankheitsaktivität haben als Patienten mit teilweisem Zahnverlust. Methoden. Anhand der T0 und 12-Monats-Daten von 747 bei Studieneintritt noch unbehandelten Früharthritis-Patienten (<6 Monate) wurde untersucht, ob Zahnlosigkeit als ein Zustand, der eine aktive PD ausschließen sollte, mit geringerer Krankheitsaktivität (anti-CCPund RF-Titer, CRP, BSG, TJC28, SJC28, DAS28) assoziiert war als erheblicher bzw. kein Zahnverlust. Die Patienten wurden nach der selbstberichteten Zahl der Zähne stratifiziert (zahnlos, 1–19, 20–27, 28 Zähne) und hinsichtlich ihrer alters- sowie geschlechtsadjustierten Aktivitätsparameter verglichen (ANCOVA). Für eine vorläufige Abschätzung des 12-Monatsverlaufs wurden wegen der noch niedrigen Fallzahlen Patienten mit sehr hohem Zahnverlust (0–10 Zähne; 21%) denen ohne Zahnverlust gegenübergestellt. Ergebnisse. Die 747 noch unbehandelten Patienten (65% weiblich) waren 55±14 Jahre alt und hatten eine mittlere Symptomdauer von 12±7 Wochen. 56% waren ACPA-positiv und 66% erfüllten die ACREULAR RA Klassifikationskriterien. Bei einer mittleren Zahnzahl von 19±11 hatten 44 Patienten gar keine Zähne mehr (5,9%) und 26,6% noch alle Zähne. Die zahnlosen Patienten erfüllten nicht nur die RA-Klassifikationskriterien am häufigsten (75%), sie hatten auch – dicht gefolgt von der Gruppe mit erheblichem Zahnverlust – die höchsten antiCCP-, RF-, CRP- und BSG-Titer, die meisten druckschmerzhaften Gelenke, den höchsten DAS28 und die meisten kardiovaskulären Krank-
Tab. 38 Krankheitsaktivität unbehandelter Früharthritis-Patienten nach Zahl der Zähne Zähne
Anzahl (n)
RA-KriterienPunktea
Anti-CCP RU/ml*
RF IU/ml*
CRP mg/l*
BSG*
TJC28*
DAS28*
CV Krht. *b
Zahnlos 1–19 20–27 28 Gesamt P=0 vs, 1–19 P=0 vs, 28
44 206 298 199 747
7,5 6,8 6,2 5,9 6,6 0,045
235 121 78 93 132 0,007
166 92 111 40 102 0,06
28 27 18 13 22 0,828
44 39 30 25 35 0,189
10,6 10,0 8,3 8,4 9,3 0,580
5,2 5,3 4,8 4,6 4,9 0,470
2,02 1,91 1,54 1,38 1,71 0,617
<0,001
0,003
0,004
0,017
<0,001
0,080
0,006
0,005
a
ACR-EULAR RA Klassifikations-Kriterien (0–10), bSumme kardiovaskulärer Krankheiten aus 15; *Mittelwerte, adjustiert auf 55,0 Jahre.
heiten (Tabelle). Damit präsentierten sie sich – abgesehen von der Zahl geschwollener Gelenke – deutlich kränker als die Patienten mit voller Zahnzahl. Während der ersten 12 Monate unter Therapie (n=364) blieb erheblicher Zahnverlust (0–10 Zähne) in allen relevanten Dimensionen kontinuierlich mit den ungünstigsten Werten in assoziiert (. Tab. 38). Schlussfolgerung. Zahnverlust bei Arthritis-Beginn ist signifikant mit der Krankheitsaktivität assoziiert. Zahnlose Patienten hatten entgegen der Fokus-Annahme keine geringere Krankheitsaktivität als Patienten, die bei erheblichem Zahnverlust vermutlich weiterhin an aktiver PD leiden. Es scheint daher naheliegend, dass die höhere Aktivität der Arthritis bei Patienten mit Parondontalerkrankung nicht kausal durch eine akute PD erklärt werden kann, sondern vermutlich eher durch gemeinsame pathogenetische Risiken.
schweren Gegenstand 10 m weit tragen (+23%), Wasserhähne auf- und zudrehen (+17%), Strecken um Gegenstand von einem hohen Schrank oder Regal zu holen (+14%), über einem Waschbecken die Haare waschen (+12%). Schlussfolgerung. Von 1993 bis 2010 hat sich bei RA-Patienten der FFbH erhöht und spiegelt die verbesserte Kontrolle der Krankheitsaktivität wider. Bei vergleichbarer Krankheitsaktivität und Alter haben Frauen einen schlechteren FFbH, welcher auf Teilfragen des FFbH zurückzuführen ist, die vermutlich stärker geschlechtsbedingte als RAspezifische Einschränkungen abbilden. Dieses wirft die Frage auf, ob durch bessere Krankheitskontrolle erreichte funktionelle Verbesserungen mit diesem Instrument gleichermaßen bei Frauen und Männern gemessen werden können.
RA.64 FFbH im Wandel der Zeit – Zeit für einen Wandel?
1. Ziegler S, Huscher D, Karberg K, Krause A, Wassenberg S, Zink A (2010) Trends in treatment and outcomes of rheumatoid arthritis in Germany 1997–2007: results from the National Database of the German Collaborative Arthritis Centres. Ann Rheum Dis 69(10): 1803–1808.
D. Huscher1, S. Bischoff1, K. Thiele1, S. Späthling-Mestekemper2, M. Backhaus3, W. Ochs4, A. Zink1 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 2internistisch-rheumatologische Praxis Dr. Dexel/ Dr. Späthling-Mestekemper/Dr. Binder, München, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 4Rheuma-Praxis Bayreuth, Bayreuth Ziel. Die verbesserte Kontrolle der Krankheitsaktivität gemessen mit dem DAS28 über den Verlauf von 11 Jahren [1] hat die Frage aufgeworfen, ob sich diese Entwicklungen auch in der Funktionskapazität widerspiegeln. Die Ergebnisse motivierten eine weitere Untersuchung, warum Frauen im FFbH schlechter abschneiden als Männer. Methoden. Mit den Daten der Kerndokumentation der regionalen kooperativen Rheumazentren wurde die Entwicklung des FFbH bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) in den Jahren 1993 bis 2010 untersucht. Anschließend wurden die Einzelfragen des FFbH zwischen Frauen und Männern nach Alter, Gelenkstatus und Krankheitsaktivität (NRS 0–10) gematchter Patienten verglichen. Ergebnisse. Im linearen Regressionsmodell adjustiert für Alter, Geschlecht und Krankheitsdauer erhöhte sich der FFbH mit jedem Kalenderjahr um 0,522 Punkte, d.h. über den Zeitraum von 17 Jahren wurde eine durchschnittliche Verbesserung um 8,9 FFbH-Punkte erreicht. Bei zusätzlicher Adjustierung für aktivitätsrelevante Parameter wie Jointcounts, Labor und Arzteinschätzung der Krankheitsaktivität reduziert sich der Jahreseffekt auf 0,053. Auffällig war hier der persistierend hohe Einfluss des weiblichen Geschlechts selbst unter Berücksichtigung aktivitätsrelevanter Einflussgrößen. Ein Vergleich nach Alter, Krankheitsaktivität und Gelenkbefall gematchter Männer und Frauen ergab einen FFbH-Unterschied von 7,8 Punkten. Die größten Diskrepanzen fanden sich bei 5 Fragen („ja, ohne Mühe“ %-Unterschied Männer zu Frauen): schweren Gegenstand vom Boden auf den Tisch stellen (+25%), 10 kg
RA.65 Untersuchung neuropathischer Schmerzkomponenten bei Patienten mit rheumatoider Arthritis J. Detert1, V. Höhne-Zimmer1, S. Schönberger1, E. Röhner2, G. Burmester1, F. Buttgereit1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin Hintergrund. Die medikamentöse Behandlung berücksichtigt nur unzureichend neuropathische Schmerzkomponenten (NP) sowie andere Einflussfaktoren wir Angst, Depression und Coping-Strategien bei Patienten (Pat) mit einer rheumatoiden Arthritis (RA). In dieser prospektiven Analyse wurde die Häufigkeit des Auftretens von NP bei RA-Pat untersucht. Hypothese: RA-Pat haben neben dem entzündlichen Schmerz eine NP infolge der Gelenkzerstörung und der daraus resultierenden Nervenirritation. Methoden. In diese Untersuchung wurden 204 RA-Pat (163 w, 41 m) entsprechend der ACR-Klassifikationskriterien von 1987 eingeschlossen. Die Erkrankungsdauer der Pat betrug ≥12 Monate. Das mittlere Alter lag bei 58,8 (SD: 13,5) Jahren. Alle Pat stellten demographische Angaben zur Verfügung und beantworteten Fragen zu ihrem Erkrankungsverlauf (z. B. Start der Erkrankung, der Medikation). Weiterhin wurden verschiedene Daten zur Schmerzwahrnehmung (z. B. zeitliche Anhängigkeit, Qualität, Quantität) gesammelt. Die NP wurde mit dem painDETECT Fragebogen (PDQ) in einem Interview erhoben. Eine deskriptive statistische Analyse erfolgte mit SPSS 19. Support durch Pfizer GmbH & Co.
Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 39 Auswahl der häufigsten Schmerzcharakteristikaangaben der Patienten
Tab. 40
Variable
Chest pain or discomfort Back pain Flushing Nausea plus or minus vomiting Erythema Muscle spasms Abdominal complaints
Patientenanzahl
Prozent
Dauer der Schmerzattacken Sekunden/Minuten 76 27 Stunden 55 37,2 Verschieden über 73 35,8 den Tag verteilt Auftreten des Schmerzes Morgens 53 26 Über den Tag verteilt 109 53.4 Jahreszeit Herbst 45 22.1 Winter 44 21.6 Schmerzbeschreibung durch Patienten Ziehend 73 35.8 Drückend 26 12.8 Auswahl des Patienten aus einer Schmerzbeschreibungsliste Quälend 88 43.1 Grausam 130 63.2 PDQ Nozizeptiver Schmerz 194 90.7 Neuropathischer Schmerz 1 0.5
Ergebnisse. Alle Daten wurden von ambulanten Patienten zwischen Juni 2008 und November 2010 gesammelt. Die mittlere Erkrankungsaktivität (DAS28ESR) war 3,2. In . Tab. 39 ist eine Auswahl der Schmerzcharakteristika der RA-Pat dargestellt. Schlussfolgerung. Die meisten Pat beschrieben einen typischen nozizeptiven Schmerz. Sowohl mit ihren eigenen Worten als auch mit einer Auswahl aus einer Schmerzbeschreibungsliste gaben die Pat die Charakteristika des entzündlichen Schmerzes wieder. Schmerzattacken traten häufig im Frühjahr und Winter auf. Mehr als ein Drittel der Patienten berichteten über den ganzen Tag verteilte Schmerzen. Eine weitere Optimierung der Schmerzbehandlung sollte angestrebt werden.
Rheuma-Orthopädie RO.01 Association of infusion reactions and serum urate level in pegloticase-treated patients with refractory chronic gout H. Baraf1, R. Yood2, J. Sundy3, F. Ottery4, M. Becker5 1 Arthritis and Rheumatism Associates, Chevy Chase, Maryland, United States of America, 2Reliant Medical Group, Worcester, Massachusetts, United States of America, 3Duke University, Durham, North Carolina, United States of America, 4Savient Pharmaceuticals Inc, East Brunswick, New Jersey, United States of America, 5University of Chicago, Chicago, Illinois, United States of America Objective. Pegloticase is a pegylated mammalian recombinant uricase approved in the US in 2010 for refractory chronic gout. We characterized the incidence of infusion reactions (IRs) to pegloticase, and described the association between IRs and loss of urate-lowering response. Methods. 212 patients were treated with pegloticase 8 mg (q2wks or q4wks) or placebo in 2 replicate 6-month blinded randomized controlled trials (RCTs) followed by an open-label extension (OLE) study. IRs were defined as adverse events (AEs) occurring during or within
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Most Common Signs/Symptoms of IRs Dyspnea Headache Hyperhidrosis Increase/decrease in blood pressure Urticaria Pruritus
2-hours after infusion. Patients received IR prophylaxis throughout the trials. A post-hoc analysis of the relationship between IRs and serum urate (SUA) was performed. Results. One or more IRs occurred in 26% (q2wks) and 42% (q4wks) of patients in the RCTs. See . Tab. 40 for most common manifestations. All IRs resolved with supportive measures that included slowing or stopping the infusion and/or 1 or more interventions: antihistamines, fluids, corticosteroids, or analgesics. One patient received epinephrine for wheezing; there were no IR-related intubations or deaths. IR-related serious AEs occurred in 11/169 (6.5%) patients treated with pegloticase in the RCTs. Post-hoc analyses revealed that IRs occurred primarily after loss of pegloticase response (SUA >6 mg/dL or >360 µmol/L): 91% (105/115) in RCTs and 88% (232/265) in OLE. Conclusion. Loss of urate-lowering response to pegloticase occurs prior to IRs in most patients. The risk of IRs may be reduced by discontinuing pegloticase therapy in patients with pre-infusion SUA above 6 mg/dL.
RO.02 Analyse von Fehlschlägen nach Arthrodese bei schwerer Rückfußdeformität unter Verwendung eines retrograden KompressionsVerriegelungs-Nagels R. Scholz1 1 Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Leipzig Hintergrund. Schwere Rückfußdeformitäten unterschiedlicher Genese sowie Revisionseingriffe nach endoprothetischer Versorgung des oberen Sprunggelenkes stellen ein therapeutisches Problem dar. Die komplexe Korrekturarthrodese unter Verwendung eines retrograden Kompressions-Verriegelungs-Nagels ist eine der Lösungsmöglichkeiten. Trotz moderner Osteosyntheseverfahren ist in dieser Klientel die stabile Rückfußrekonstruktion oft problematisch und komplikationsbehaftet. Die vorliegende Studie analysiert die Ursachen des Versagens dieses Behandlungsprinzips und diskutiert weitere Lösungsansätze an Hand der eigenen Klientel. Methoden. Es wird eine retrospektive Analyse der Komplikationen und Therapieversager aus einer Gesamtklientel von 67 Patienten vorgestellt. Zur Auswertung wurden klinische Daten einschließlich der Nachuntersuchungsergebnisse und Röntgenbefunde herangezogen. Zur intramedullären Fixation fand ein Kompressions-VerriegelungsNagel der Fa. Biomet Verwendung. Ergebnisse und Schlussfolgerung. Im Zeitraum von 5/2003 bis 4/2012 wurden 67 Korrekturarthrodesen am Rückfuß unter Verwendung des o. g. Nagels bei 25 Männern und 42 Frauen (Durchschnittsalter 64 Jahre, [R 31–81 J.]) durchgeführt. Indikationen zu diesem Verfahren waren 24-mal rheumatische Deformitäten, schwere posttraumatische Fehlstellungen 13-mal, bei 10 Patienten bestand eine neurogene Rückfußdeformität und in 6 Fällen lag eine gescheiterte endoprothetische Versorgung vor. In 14 weiteren Kasuistiken waren andere Grunderkrankungen oder idiopathische Arthrosen Operationsgrund (z. B. angeborene und metabolische Schäden u. a.). In unserer Klientel registrierten wir 15-mal ein Scheitern des Behandlungsverfahrens mit
Pseudarthrosenbildung. Nur 4 davon (3-mal Revision mittels Nagel, 1-mal mittels Platte) wurden erfolgreich revidiert. Ursache für das Scheitern war 5-mal eine tiefe Infektion, die einmal in eine Unterschenkelamputation mündete. Bei 6 Patienten wurde die knöcherne Konsolidierung aus anderen Gründen nicht erreicht. Dabei stehen auch hier an erster Stelle Patienten mit einem insulinpflichtigen Diabetes mellitus. Ein weiterer Risikofaktor konnte in der Langzeitprednisolontherapie gefunden werden. Bei 3 dieser Personen ist die Gehfähigkeit nicht mehr gegeben und eine Revision nicht vorgesehen. Ein weiteres Problem (8mal kleiner Revisionseingriff erforderlich) besteht in der gehäuften Lockerung der distalen Verriegelungsschraube. Wir sehen in der exzellenten interfragmentären Kompressionsmöglichkeit des verwendeten Osteosyntheseimplantates einen wesentlichen Vorteil, so stehen diesem die Nachteile der nicht vorhandenen Dynamisierungsmöglichkeit und die nur relativ kurzen Nagellängen des bei den ersten 50 Versorgungen verwendeten Nageltyps negativ gegenüber. Die Implantatoptimierung im jetzt verwendeten Folgemodell (Typ Phönix™) t bisher diesbezüglich eine Verbesserung erbracht. In wieweit alternative Osteosynthesemöglichkeiten (hier besonders der Fixateur extern) die Konsolidierungsrate weiter verbessern können, lässt sich aus unseren Daten nicht ableiten. In der Literatur finden sich insbesondere für die metabolisch bedingten Deformitäten und für Infektpseudarthrosen Hinweise für eine positive Beeinflussung. Wir verwenden das genannte Implantat aktuell daher nicht mehr für die Korrektur von Charcot-Gelenken.
RO.03 Drei Jahre Erfahrungen mit einem neuen winkelstabilen Implantat zur Arthrodese des rheumatisch destruierten Handgelenkes L. Forke1, U. Lorenz2, U. Irlenbusch1 1 Marienstift Arnstadt, Orthopädie, Arnstadt, 2Marienstift Arnstadt, Arnstadt Einleitung. Schwere Fehlstellungen des rheumatischen Handgelenkes in Kombination mit ausgeprägter Osteoporose und Knochensubstanzdefekten waren 2008 Anlass für uns, eine winkelstabile ArthrodesenPlatte nach individuellen Anforderungen der Patienten zu entwickeln und einzusetzen. Das Plattendesign wurde im Verlauf standardisiert. Material und Methoden. Von September 2008 bis September 2011 setzten wir die neuen Platten in 34 Fällen (28 primäre und 6 Arthrodesen im Rahmen einer Revisionsoperation) bei 31 Patienten ein. Es wurden 20 rechte und 14 linke Handgelenke bei 27 Frauen und 7 Männern operiert. Das Durchschnittsalter betrug 50,1 Jahre (22 bis 79 Jahre). In 32 Fällen war die chronische Polyarthritis, in zwei Fällen eine posttraumatische Arthrose Grunderkrankung. Ergebnisse. Mit dem Implantat gelang in allen Fällen eine stabile Schraubenfixation auch im weichen rheumatischen Knochen und somit eine sichere Korrektur der z. T. sehr schweren Deformierungen. Alle Patienten waren nach der Wundheilung schmerzfrei und alle Arthrodesen waren nach 6 bis 10 Wochen konsolidiert. Alle Patienten berichten nach abgeschlossener knöcherner Heilung über einen Kraftund Funktionsgewinn der operierten Hand. Durch das Plattendesign konnten Irritationen der Strecksehnen und der Haut reduziert werden. Implantatspezifische Komplikationen traten nicht auf. Diskussion. Die rasche knöcherne Konsolidierung führte im Verlauf zum weitestgehenden Verzicht der Anwendung eines zirkulären Gipses. Die positiven Resultate haben zu einer Ausweitung des Einsatzes der Platten auch bei Revisionsoperationen geführt. Das Plattendesign erlaubt bei regelrechter Platzierung auch ohne partielle Materialentfernung immer eine Implantation einer Fingergrundgelenkprothese.
RO.04 The distal RIAP as a tool to restore mobility in rheumatoid wrist A. Oda1, C. Biehl1, S. Rehart2, H. Thabe1 1 Diakonie Krankenhaus, Abteilung für Orthopädie und Rheumaorthopädie, Bad Kreuznach, 2Agaplesion Markus Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe Universität, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Frankfurt/Main Background. The wrist joint is the key joint for proper hand function, it is important for placing the hand in optimal position for function and for transforming forces from the hand to the forearm, so any deviation in the wrist joint leads to excessive deformation and malfunction of the fingers. This function is severely compromised in patients with rheumatoid arthritis. The aim of this study was to evaluate the distal resection interposition arthroplasty of the wrist as a tool to restore painless and adequate range of motion as well as stability in severely destroyed wrist joints. Methods. This study has included 28 patients with 34 wrists, treated with distal resection interposition arthroplasty for severely destroyed wrist joints in Rheumatoid arthritis. The age of the patients ranged between 30 to 77 years with a mean age of 60.56 years, 22 patients were females (78.6%) The right side was operated in 14 patients (50%), the left side in 8 cases (28.6%) and bilateral in 6 patients (21.4%). The duration of the disease ranges from 9 to 54 years with a mean duration of 18.2 years, and the time gap between the beginning of the disease and the operation ranges from 2 months to 31years with a mean duration of app. 9 years. All patients were subjected to clinical, radiological examination and the results were accessed, based on a modification of Clayton’s scoring system as well as the daily score and patient satisfaction as subjective findings. Results. According to Clayton score, satisfactory results (excellent and good) occurred in 24 wrists (70.6%) and unsatisfactory results (Fair and poor) in 10 wrists (29.4%), while the fair results were devaluated due to neighboring joint affections. Concerning patient’s satisfaction as a subjective consideration, there was satisfaction in 25 wrists (73.5%) and dissatisfaction in 9 wrists (26.5%). Better results were reported in patients with young age, early surgical intervention, shorter duration of the disease, with lesser affection of other joints of the hand as well as the elbow and shoulder. Conclusion. The resection interposition arthroplasty at the wrist is good alternative to endoprosthetic replacement in severely destructed wrist joints, to protect mobility in young patients. It covers the same range of indication in rheumatoid arthritis (radiocarpal/midcarpal). Early surgical intervention causes better results, “Wait and see” in wrist surgery is not a gold standard. Revision and conversion to total arthrodesis in cases of unsatisfactory results still can be done without loss of carpal height.
RO.05 Ist die Progredienz von Destruktionen an der oberen Halswirbelsäule des Rheumatikers beeinflussbar durch mechanische Faktoren? S. Werle1, A. Ezzati1, H. ElSaghir1, H. Böhm1 1 Zentralklinik Bad Berka GmbH, Klinik für Wirbelsäulenchirurgie und Querschnittgelähmte, Bad Berka Einleitung. Der kraniozervikale Übergang ist der am häufigsten von rheumatischen Destruktionen unterschiedlicher Ausprägung betroffene Wirbelsäulenabschnitt. Hinsichtlich der Ausdehnung der operativen Stabilisierung bei isoliertem Befall der Atlanto-axial-Gelenke konkurriert das Konzept der monosegmentalen Fusion von Atlas und Axis (C1–C2) mit der initialen, prophylaktischen Ausdehnung der Versteifung bis zum Hinterhaupt. Ziel dieser retrospektiven Studie ist, das Fortschreiten entzündungsbedingter Destruktionen und degenerativer Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Veränderungen zu den Kopfgelenken (C0–C1) im Verlauf über Jahre nach selektiver Versteifung des Atlanto-Axial-Segmentes zu untersuchen. Methoden. Zwischen 1994 und 2003 wurde bei 97 RA-Patienten mit entzündlichen Destruktionen und Instabilität im atlantoaxialen Segment ausschließlich diese Etage operativ versteift. Ausschlusskriterien waren in der Bildgebung, vor allem in MRT oder CT, nachweisbare entzündliche Veränderungen oder Destruktionen in den Nachbarsegmenten. Alle Patienten standen unter rheumatologischer Langzeittherapie, die postoperativ symptombezogen weitergeführt wurde. Nach einem mittleren Zeitraum von 9,4 Jahren (4,9 bis 14,7 Jahre) konnten 44 von 97 Patienten klinisch, konventionell radiologisch und computertomographisch untersucht werden (. Fig. 16). Ergebnisse. Wegen Fortschreitens der entzündlich rheumatischen Destruktionen nach kaudal mussten 4 Patienten dieser Serie bis dato an der subaxialen Halswirbelsäule nachoperiert werden. Überraschenderweise kam es in keinem dieser Fälle zum Übergreifen der entzündlichen Destruktionen auf die Kopfgelenke C0–C1 mit Erfordernis einer Ausdehnung der Versteifung bis C0. Schlussfolgerung. Die Daten dieser Untersuchung zeigen, dass in Abwesenheit ossärer Destruktionen im konventionellen Röntgen und ausgeprägter Veränderungen im MRT zum Zeitpunkt der operativen Versorgung das Risiko für relevante Destruktionen in den folgenden 5 bis 14 Jahren gering ist. Unter funktionellen Aspekten ist daher die rein monosegmentale atlantoaxiale Fusion einer prophylaktischen Erweiterung der Fusion bis zum Hinterhaupt selbst bei hoher Aktivität der Grunderkrankung vorzuziehen.
RO.06 Therapie der Hand Ostoarthrose : schlechtes Ansprechen auf Ibuprofen J. Subke1, J. Steinmeyer2, U. Käßer3 1 Fachhochschule Mittelhessen, Fachbereich Krankenhaus- und Medizintechnik, Umwelt- u. Biotechnologie, Biomechanik-Labor, Gießen, Gießen, 2 Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Orthopädische Klinik, Labor für Experimentelle Orthopädie, Gießen, 3Internistisches Praxiszentrum am Balserischen Stift, Krankenhaus Balserisches Stift, Giessen Einleitung. Die Prävalenz der im Röntgenbild feststellbaren Hand Ostoarthrose (OA) beträt im 50. Lebensjahr 30%. Mit nahezu linearem Anstieg erreicht sie im Alter von 80 Jahren 95% der Population. Bei 20% der Betroffenen führt die Hand OA zu Schmerzen. Die EULAR empfiehlt zur Pharmacotherapie der Hand OA Paracetamol, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder topisches Capsicain. Trotz hoher Inanspruchnahme von NSAR bei Hand OA existieren nur wenige kontrollierte Studien bezüglich der Wirkung auf Schmerz und Funktion. NSAR waren in diesen Studien meist unterdosiert. In einer explorativen Studie wurde eine klinisch definierte, radiologisch klassifizierte Gruppe von 24 Patientinnen mit Hand OA hinsichtlich der Wirkung eines (NSAR) in Volldosierung untersucht. Allgemein akzeptierte Response Kriterien für die Hand-OA existieren nicht. Methoden. Untersucht wurde die Verbesserung von Schmerz, Steifigkeit und Alltagsfunktion mittels des AUSCAN-Scores [1] und die Handfunktion. Die Kraft beim Faustschluss und Schlüsselgriff wurde mittels einer Novel-Kraftmessmatte, als Maß der Beweglichkeit wurde die Schließgeschwindigkeit der Finger (VelS) mit einer neuartigen 3D-Videoanalyse ViBeAn3D analysiert [2]. Einschlusskriterien: postmenopausale Patientinnen, Diagnose der Hand-OA gemäß ACR-Kriterien, symptomatische Erkrankung an mindestens 2 Gelenken. Alter 50–75 Jahre, BMI 18–30 kg/m², keine zusätzlichen entzündlich-rheumatischen oder degenerativen Erkrankungen. Nach einer NSAR Auswaschphase von einer Woche (Rescue-Medikation: Paracetamol bis zu 3×500 mg/die) erhielten die Patientinnen Ibuprofen in Volldosierung 2400 mg täglich (3× je 800 mg) über 7 Tage. Das Ansprechen auf die Behandlung mit NSAR auf den AUSCAN-Score wurde analog zu den ACR
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Fig. 16 8 C0-C1 joint left perioperatively and at follow up
Kriterien für Rheumatoide Arthritis definiert. Der Grad der Hand-OA wurde durch den Kellgren-Lawrence-Score (KLS) [3] ermittelt. Ergebnisse. Der mittlere KLS betrug 1,7±0,9 SD. 33–37% der Behandelten zeigten kein Ansprechen (<20% Verbesserung), 37–42% ein Ansprechen über 50% auf Ibuprofen (. Tab. 41). Schlussfolgerung.Bei mittelgradiger Hand-OA bewirkt Ibuprofen bei einem Drittel der Patienten keinerlei Schmerzreduktion. Nur etwas mehr als ein Drittel der Patienten erzielte eine klinisch bedeutsame Halbierung im Schmerzscore. Besser als die reine Kraftmessung korrelieret die Funktion mit dem AUSCAN-Score. Novel Kraftmessung und 3D-Video-Funktionsanalyse eignen sich in der kurzeitigen Verlaufsbeoachtung dieser Population. Die Wertigkeit bei früher OA der Hände und bei Langzeituntersuchungen muss noch gezeigt werden. 1. Bellami N et al (2002) Dimensionality and clinical importance of pain and disability in hand osteoarthritis. Osteoarthritis and Cartilage 10:855–862 2. Subke J et al (2012) Abstract #23 Biomechanical engineering 2012, Berlin 3. Kellgren JH, Lawrence JS (1957) Radiological assessment of osteoarthrosis. Ann Rheum Dis 16:494–501
RO.07 Anatomische Varianten der kurzen extrinsischen Fingerstrecker und ihre Bedeutung für die Strecksehnenrekonstruktion R. Gaulke1, C. Krettek1 1 Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Unfallchirurgische Klinik, Hannover Einleitung. Strecksehnenrupturen treten bei persistierender rheumatischer Extensorentenosynovialitis häufig auf. Im Rahmen der Tenosynovialektomie werden diese defektrupturierten Sehnen in der Regel durch Transposition der kurzen Fingerstrecker, welche an der Ulna und der Membrana interossea entspringen, wieder hergestellt. Die Kenntnis der Varianten dieser Muskelgruppe ist essentiell, da diese das funktionelle Ergebnis nach deren Transposition vor allem auf den Extensor pollicis longus beeinflussen können.
Tab. 41 Krankheitsaktivität unbehandelter Früharthritis-Patienten nach Zahl der Zähne Verbesserung AUSCAN AUSCAN gesamt Schmerz Steifigkeit ADL
Kraft*
0–20%
>20%
>50%
>70%
33 37 37
67 63 63
37 33 42
8 12 12
Faustschluss −0,20 −0,13 0,01 −0,18
Funktion* Schlüssel- griff −0,17 −0,24 0,44 −0,19
VelS −0,60 −0,35 0,01 −0,64
*Korrelation bei Kraft und Beweglichkeit. VelS Schließgeschwindigkeit der Finger, ADL “activities of daily living”.
Methoden. Zwischen Dez. 2000 und Feb. 2012 wurden 205 Hände (119 rechte /86 linke) von 194 Patienten (115 Frauen/79 Männer) aufeinanderfolgend vom Erstautor operiert. Eingeschlossen wurden alle Patienten über 18 Jahren, bei denen ein dorsalen Zugang am Handgelenk unter Eröffnung der Streckerfächer 2–5 im Rahmen einer Operation durchgeführt wurde. In Zugangsbereich voroperierte Patienten wurden ebenso ausgeschlossen, wie Patienten mit offenen Verletzungen und solche mit Strecksehnenrupturen. Intraoperativ wurde die Funktion der Extensoren durch Zug an deren Sehnen mit einem Sehnenhaken bestimmt. Aus ethischen Gründen wurde kein Zugang für diese Studie erweitert. Die Befunde wurden auf Skizzen festgehalten und im Falle anatomischer Varianten fotodokumentiert. Ergebnisse. An 45 Hände (22%) wurden 51 akzessorische Sehnen gefunden. Von diesen war ein Viertel (n=13) zwischen dem EPL und EI lokalisiert: eine Sehne vom EPL zur radialen Zeigefingerstreckerhaube, vier Extensor pollicis et indicis (EPI), eine Sehne vom EI-Muskel zum Daumen, sieben akzessorische EI-Sehne zur radialen Zeigefingerstreckerhaube. Drei Viertel der akzessorischen Sehnen (n=38) fanden sich ulnar der EI-Sehne: fünf zur ulnaren Zeigefingerstreckerhaube, 29 zum Mittelfinger(Extensor medii), drei zum Ringfinger (Extensor anularis), eine zum Kleinfinger (Extensor quinti). Nur an einer Hand wurde keine EI-Sehne gefunden, an dieser fand sich aber ein kräftiger Extensor anularis, welcher zur EPL-Rekonstruktion geeignet gewesen wäre. Die akzessorischen Sehnen wiesen erhebliche Unterschiede im Durchmesser auf, welcher von <1 mm bis hin zur Stärke einer normalen EI-Sehne reichte. An elf Händen hätte aufgrund von Varianten der Strecksehnen die Gefahr bestanden, dass bei unkritischer Transposition der EI-Sehne zur Rekonstruktion des EPL postoperativ keine isolierte Daumenstreckung möglich gewesen wäre. Schlussfolgerung. Aufgrund der Hohen Rate an Strecksehnenvarianten ist an jeder 5. Hand mit einer vom Lehrbuch abweichenden Anatomie zu rechnen. Vor einer EI-Transposition sollten die Sehnen daher gründlich inspiziert werden, um postoperative Bewegungseinschränkungen des Daumens zu vermeiden.
RO.08 Progressive reduction in tophus burden with pegloticase therapy in patients with chronic gout refractory to conventional therapy H. Baraf1, S. Gutierrez-Urena2, J. Vazquez-Mellado3, F. Ottery4 1 Arthritis and Rheumatism Associates, Chevy Chase, Maryland, United States of America, 2Hospital Civil de Gudalajara, Guadalajara, Mexico, 3Hospital General de Mexico, Mexico City, Mexico, 4Savient Pharmaceuticals Inc, East Brunswick, New Jersey, United States of America Objective. Evaluate the effect of up to 30 months of IV pegloticase therapy on tophi in patients with treatment refractory chronic gout. Methods. Patients completing one of two 6-month, randomized, double-blind, placebo-controlled Phase 3 trials (RCT) of pegloticase were eligible for an open label extension study (OLE) for up to 2.5 years. Pegloticase-treated patients received 8 mg (q2wk or q4wk) in RCTs and OLE. The primary efficacy measure was PUA <6.0 mg/dL (<360 µmol/L) ≥80% of the time in Months 3 and 6. Tophus response was assessed us-
ing digital images with blinded central readers evaluating standardized serial photos taken of hands and ≤2 other tophi at multiple time points. Complete response (CR) was defined as 100% disappearance of tophus from baseline with no progression of existing tophi. Results. At RCT baseline, 154 of 212 (73%) dosed patients had ≥1 tophus; 107 had ≥1 tophus entering the OLE. 96% of RCT completers entered the OLE (82 q2wks, 67 q4wks, 2 observations). 50/60 RCT PUA-responders maintained serum UA <6 mg/dL during the OLE study. Tophus CRs are summarized below. 12/28 patients achieved first CR upon switching from placebo to pegloticase in the OLE. Post-hoc analyses showed tophus progression was related to UA-responder status; during the OLE 13 RCT nonresponders had tophus progression, while 0 RCT responders experienced progression (. Tab. 42). Conclusion. Pegloticase treatment in patients with chronic refractory gout resolved 28% of baseline target tophi within 6 months of RCT treatment. Among patients who maintained urate-lowering with q2wk pegloticase, the majority achieved CRs (83% at OLE completion).
RO.09 Periprothetische Frakturen als Komplikation der Sprunggelenksendoprothetik R. Scholz1 1 Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Leipzig Einleitung. In den letzten 15 Jahren hat sich die Endoprothetik des oberen Sprunggelenkes rasch entwickelt und die 3-Kompartiment-Endoprothesen haben große Verbreitung gefunden. Ungeachtet dessen gibt es noch eine Reihe von Komplikationsmöglichkeiten. Neben Wundheilungsstörungen und Infektionen steht die Frage nach der Bedeutung periprothetischer Frakturen als einer mechanischen Komplikation der Frühphase. Methoden. Wir haben eine retrospektive Analyse des eigenen Krankeng utes nach endoprothetischem Ersatz des oberen Sprunggelenkes (S.T.A.R.-Endoprothese/Fa. SBI) durchgeführt. Zur Auswertung kamen demographische Daten, die der Implantation zugrunde liegende Diagnose (rheumatisch bedingte Arthrose, posttraumatische Arthrose, idiopathische Arthrose), Anzahl und Art der Begleiteingriffe sowie alle in den ersten 3 Monaten aufgetretenen lokalen Komplikationen. Ergebnisse. Im Zeitraum von 2001–2011 haben wir 87 endoprothetische Eingriffe am oberen Sprunggelenk durchgeführt. Das Durchschnittsalter der Patienten zum Op-Zeitpunkt lag bei 69,6 Jahren (44 Frauen, 43 Männer). In je 33 Fällen erfolgte die Implantation wegen einer sekundären Arthrose bei rheumatischer Grunderkrankung oder wegen posttraumatischer Arthrose, 15-mal ohne erkennbare sekundäre Ursache für die Arthrose und in 6-mal bei hämophiler Arthropathie. Zusatzeingriffe als simultan durchgeführte Arthrodesen des subtalaren und des Chopart‘schen Gelenkes sind 20-mal erforderlich gewesen. An lokalen Komplikationen hatten wir 4 aseptische Wundheilungsstörungen, 3 tiefe Infektion (folgende Explantation, Arthrodese, plastische Deckung) und 14 periprothetische Frakturen (je 7-mal bei posttraumatischen Zuständen und 7-mal bei RA) zu verzeichnen. Die Frakturen Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 42 Complete response (CR) for target tophi in patients on pegloticase in both RTC and OLE Total number of patients with baseline target tophi Total number of target tophi Total number of patients having ≥1 tophus CR, n/N (%) – Patients having 1st CR during RCT n/N (%) – Patients having 1st CR during OLE, n/N (%) Total number of CR during RCT + OLE, n/N (%) Number of tophi undergoing CR in RCT, n/N (%) – Additional tophi undergoing CR in OLE in patients who had their first CR during RCT, n/N (%) – Number of tophi undergoing CR in patients with sustained urate-lowering receiving q2wk pegloticase for up to 2.5 years – Number of tophi undergoing CR in OLE in patients who had their first CR during OLE, n/N (%)
79 308 53/79 (67%) 29/79 (37%) 24/79 (30%) 180/308 (58%) 85/308 (28%) 42/308 (14%) 74/95 (78%)
53/308 (17%)
traten 11-mal intraoperativ auf und wurden während des Primäreingriffes versorgt. Drei hingegen sind erst im Verlauf der ersten Wochen nachweisbar gewesen und haben in 2 Fällen zu einer Revisionsoperation geführt. Allerdings war von den 14 periprothetischen Frakturen nur in zwei Fällen eine Revision mit Aufgabe des Implantates und Arthrodesierung des Sprunggelenkes erforderlich. Diskussion. Es wird deutlich, dass die periprothetische Fraktur im Verlauf oder kurz nach der Endoprothesenimplantation am oberen Sprunggelenk eine ganz wesentliche Komplikation darstellt. Sie ist in unserer Klientel viel häufiger als die in der Literatur vielfach angegebenen Wundheilungsstörungen, wenngleich die meisten Frakturen problemlos ausheilten und nur in einem Fall eine Arthrodese resultierte. Hauptursachen sehen wir in der erheblichen lokalen Osteoporose bei den meisten Rheumapatienten, in der Voroperation der posttraumatischen Arthrosen und in der noch verbesserungswürdigen instrumentellen Ausstattung für eine diesbezüglich sichere Operationstechnik. Schlussfolgerung. Der periprothetischen Fraktur ist als Komplikationsmöglichkeit der endoprothetischen Versorgung des oberen Sprunggelenkes besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die lokale Osteopenie des Rheumatikers und die Voroperationen bei posttraumatischen Zuständen prädisponieren zur Fraktur.
RO.10 Die minimal-invasive Arthrodese des SIG – eine Therapieoption bei der entzündlich-rheumatischen Sacroileitis? L. Eckart1, V. Fuchs1 1 AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt, Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Halberstadt Im Bereich der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Wirbelsäule ist das Sacroilealgelenk häufig das primär und am intensivsten befallene Gelenk. Dabei ist häufig eine hochdosierte Basistherapie erforderlich, um einen ausreichenden Aktivitätsrückgang zu erreichen und den Patienten arbeitsfähig zu halten. Im Verlauf führt dann eine zunehmende knöcherne Ankylose häufig zur Beschwerdefreiheit. Hier besteht eine langjährige intensive Schmerzsymptomatik mit hohem Medikamenteneinsatz. Alternativen waren bisher nicht verfügbar, da eine operative Versteifung der Ileosakralgelenke mit hohem Risiko und unsicherem Erfolg verbunden war. Die in den letzten Jahre entwickelte minimalinvasive Fusionsmethode DIANA (Distraktions-Interpositions-Arthrodese unter Berücksichtigung neurovaskulärer Strukturen) zeigt bei
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der Behandlung arthrotischer Veränderungen gute Erfolge mit hoher Fusionsrate und geringem Komplikationsrisiko. Aufgrund dieser Erfahrungen erfolgte der Einsatz dieser Methode bei der entzündlichen Sacroileitis, wobei Patienten ausgewählt wurden, die nahezu ausschließlich Symptomatik im ISG-Bereich zeigten und keine Beschwerdefreiheit unter Basistherapie erreichen konnten. Es wurden zunächst vier Arthrodesen durchgeführt, in allen Fällen konnte eine Fusion erreicht werden. Postoperativ konnte bei ausgeprägter Schmerzreduktion die Basistherapie erheblich reduziert bzw. ausgesetzt werden.
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass auch bei rheumatischer Erkrankung eine Fusion des ISG sicher erreicht werden kann. Hierdurch kann der bis zur erwarteten Spontanfusion verbleibende Zeitraum erheblich verkürzt und die Basistherapie minimiert werden. Bei risikoarmer Durchführung, standardisierter OP-Technik und reproduzierbaren Ergebnissen ergibt sich aus unserer Sicht hier bei entsprechendem Befallsmuster eine alternative Therapieoption, die unter Berücksichtigung der Kosten für die medikamentöse Behandlung und Arbeitsausfälle auch eher kostengünstiger ist. Eine klare Abgrenzung der Indikationen wäre im Rahmen einer weiterführenden Studie zu erarbeiten.
Spondyloarthritiden SP.01 Klinische Wirksamkeit und Sicherheit von Infliximab nach 10-jähriger Langzeittherapie bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis X. Baraliakos1, J. Listing2, C. Fritz3, R. Alten4, G. Burmester5, A. Krause6, M. Witt7, M. Schneider8, S. Helmut9, R. Schmidt10, J. Sieper11, J. Braun1 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 4Schlosspark-Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin II, Rheumatologie, klinische Immunologie und Osteologie, Berlin, 5Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 6Immanuel Krankenhaus Berlin – Rheumaklinik Berlin-Buch, Klinik f. Innere Medizin, Abt. Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin, 7 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 8Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 9Rheumapraxis Berlin, Berlin, 10Medizinische Hochschule Hannover, Klinische Immunologie und Rheumatologie, Hannover, 11Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin Einleitung. Die Wirksamkeit von TNF-Blockern bei Patienten mit aktiver ankylosierender Spondylitis (AS) wurde für kurze und auch längere Zeiträume belegt. Im vorliegenden Abschlussbericht zur ersten klinischen Prüfung, bei der Patienten mit initial aktiver AS mit TNFBlockern behandelt wurden, berichten wir über unsere Erfahrung zur Wirksamkeit und Sicherheit der Dauertherapie mit Infliximab über 10 Jahre. Methoden. Zu Beginn der placebokontrollierten Phase der Studie (Baseline, BL) wurden 69 AS Patienten aufgrund einer hohen Krankheitsaktivität (BASDAI≥ 4) und Wirbelsäulenschmerz≥4. Nach 3 Monaten erhielten alle Patienten in der unverblindeten Verlängerungsstudie weiterhin Infliximab (5 mg/kg i.v. alle 6 Wochen) und wurden in regelmäßigen Abständen evaluiert. Die Ergebnisse basieren auf eine Completer-Analyse. Ergebnisse. Nach 5 Jahren waren noch 42 (60,9%), nach 10 Jahren noch 29 (42,2%) Patienten in der Studie. Nach 10 Jahren lag der mittlere ASDAS bei 1,7±1,0 (BL 4,3±0,8; p<0,001). Ähnlich niedrig blieben alle
Tab. 43 ASDAS BASDAI BASFI BASMI CRP (mg/ml) ASDAS <2,1
Baseline
5 Jahre
10 Jahre
4,3±0,8 6,4±1,4 5,5±1,8 3,9±2,0 29,6±20,6 –
1,6±1,0 2,4±2,0 3,1±2,5 2,9±2,3 3,3±4,0 69%
1,7±1,0 2,7±2,0 3,4±2,5 3,3±2,6 3,7±4,5 65,5%
weiteren klinischen Parameter während des gesamten Studienverlaufs (. Tab. 43). Ein Status „inaktiver Erkrankung“ anhand der ASDAS Definition erreichten 12/29 Patienten (41,4%), jedoch erfüllten nur 5 Patienten (17,2%) die Kriterien einer partiellen Remission (PR) gemäß ASAS. Diese Differenz erklärt sich dadurch, dass 6/24 Patienten (25%) ohne ASAS-PR einen Score >2 bei einem der 4 Remissionsparameter erzielten: 4 Patienten im Funktionsindex BASFI, 2 Patienten in der Patientenbeurteilung, obwohl die andere 3 der 4 Remissionsparameter einen sehr niedrigen (Remissions-)Status zeigten. Zwischen den Scores von Patienten, die die Studie abschlossen, und den Scores von Patienten, die aus der Studie ausschieden, bestand keine Differenz bei BL. Beim dem letzten erfassbaren Beurteilungszeitpunkt lag der mittlere BASDAI-Score bei den ausgeschiedenen Patienten bei 3,9±2,1, bei Patienten die die Studie abschlossen bei 2,7±2,0. Für die 40 Patienten die aus der Studie ausgeschieden sind, waren die Gründe: Unerwünschte Ereignis (UE, n=23), eine vom lokalen Rheumatologen verschriebene Behandlung (n=6), Kinderwunsch (n=5) und fehlende Compliance (n=2). Lediglich eine Minderheit (n=3) schied aufgrund eines fehlenden Ansprechens aus, und zwar ausschließlich innerhalb des ersten Jahres. Es gab einen Todesfall aufgrund eines Myokardinfarkts. Eine Veränderung der Laborwerte (z. B. Erhöhung der Leberwerte und/oder der antinukleären Antikörper) war das UE, das am häufigsten (n=8) zum Studienabbruch führte. Infusionsreaktionen führten bei 3 Patienten zum Studienabbruch. Bei einem Patienten trat innerhalb der ersten 3 Monate der Studie – vor der Einführung systematischer Screening-Untersuchungen – eine Tuberkulose auf. Schlussfolgerung. Die Wirksamkeit von Infliximab blieb – bei den 29 Patienten, die die Studie abschlossen – über einen Zeitraum von 10 Jahren erhalten. Es gab keine Anzeichen für ein Nachlassen der Wirksamkeit. Die häufigsten Gründe für den Abbruch der Studienbehandlung waren UEs oder pragmatische Gründe. Eine fehlende Wirksamkeit und Infusionsrektion führten nur in 15% zum Studienabbruch (<10% der Patienten). Es wurden insgesamt keine neuen sicherheitsrelevanten Aspekte beschrieben.
SP.02 Kernsatz von Empfehlungen zum eigenen Verhalten von MorbusBechterew-Patienten zur Weitergabe durch den Rheumatologen E. Feldtkeller1, G. Lind-Albrecht2, M. Rudwaleit3 1 Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew, Wissenschaftliche Redaktion Morbus-Bechterew-Journal, München, 2RHIO Düsseldorf, Rheumatologie, Immunologie, Osteologie, Düsseldorf, 3Endokrinologikum Berlin, Berlin Hintergrund. Die ASAS/EULAR-Empfehlungen für das Management der ankylosierenden Spondylitis enthalten keine Hinweise zum Patientenverhalten. Viele Patienten mit AS sind jedoch davon überzeugt, dass das eigene Verhalten durchaus zu einem günstigen Krankheitsverlauf beitragen kann. Ziel der Arbeit war es, einen Kernsatz von Empfehlungen zum geeigneten Patientenverhalten und zur Anpassung der Wohnund Arbeitsumgebung der Patienten zu entwickeln. Methoden. Im Rahmen einer Literatur-Recherche wurden zunächst 55 Empfehlungen zusammengestellt. Diese Empfehlungen wurden beim
Delegiertentreffen der Ankylosing Spondylitis International Federation (25 Teilnehmer aus 13 Ländern) im November 2011 nach ihrer Wichtigkeit bewertet. Bei einem Gruppensprecher-Seminar des Landesverbands Bayern der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew im März 2012 (80 Teilnehmer, 95% davon Morbus-Bechterew-Patienten) wurden diese Vorschläge ausführlich diskutiert, ergänzt, teilweise umformuliert und die Empfehlungen mit der höchsten Priorität ausgewählt. Ergebnisse. Der konsentierte Kernsatz von Empfehlungen umfasst die Bereiche Allgemeines Verhalten, Sitzhaltung, Gehen, Schlafen, Arbeit, Bewegungsübungen, Sport- und Freizeitaktivitäten, Ernährung und Lebensstil, Sexualität und Schwangerschaft, Sturzvermeidung, Autofahren, Mitgliedschaft in einer Morbus-Bechterew-spezifischen Patientenorganisation. Einige Empfehlungen (z. B. zur Sturzvermeidung) betreffen eher Patienten nach längerer Krankheitsdauer, d. h. mit fortgeschrittener knöcherner Versteifung und Osteoporose, wohingegen die meisten Empfehlungen schon bei Diagnosestellung relevant sind. Die finalen Empfehlungen erhielten Zustimmungen von 80–100% der Patienten. Diskussion. Basierend auf nationalen und internationalen Empfehlungen wurde erstmalig unter Mitarbeit von Betroffenen ein Kernsatz von Empfehlungen zum Patientenverhalten entwickelt und konsentiert, von denen die Teilnehmer überzeugt sind, dass das Befolgen dieser Empfehlungen den Krankheitsverlauf günstig beeinflusst. Die Betroffenen wünschen sich für zukünftige Patienten mit Morbus Bechterew, dass der diagnosestellende Arzt möglichst frühzeitig diese Empfehlungen an seine Patienten weitergibt.
SP.03 Anhaltende Wirksamkeit von Adalimumab bei Patienten mit nichtröntgenologischer axialer Spondylarthritis: 68 Wochen Ergebnisse aus ABILITY 1 J. Sieper1, D. van der Heijde2, M. Dougados3, F. van den Bosch4, P. Goupille5, S. Sarkar6, A. Pangan6 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Leiden Univ Medical Center, Department of Rheumatology, Leiden, The Netherlands, 3Hopital Cochin, Dept. Rheumatologie B, Paris Cedex 14, France, 4Universitair Ziekenhuis, Gent, Belgium, 5CHRU de Tours, Hôpital Trousseau, Tours, France, 6Abbott, Abbott Park, United States of America Hintergrund. ABILITY 1 zeigte, dass Adalimumab (ADA) die Zeichen und Symptome der nichtröntgenologischen axialen Spondylarthritis (nr-axSpA) im Vergleich mit Placebo (PBO) bis Woche 12 wirksam reduziert [1]. Ziel. Beschreibung der Langzeitwirksamkeit und -sicherheit von ADA bei Patienten mit einer nr-axSpA. Methoden. ABILITY 1 ist eine laufende multizentrische, doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Phase-3-Studie, in der die Teilnehmer entweder jede zweite Woche 40 mg ADA oder PBO erhielten. Die Patienten hatten eine nr-axSpA (die ASAS-Kriterien für eine axiale SpA waren erfüllt, nicht jedoch die modifizierten New-York-Kriterien für eine AS) und auf NSAIDs nur unzureichend angesprochen, diese nicht vertragen oder NSAIDs waren kontraindiziert. Auf die 12-wöchige doppelblinde Phase folgte eine offene Extensionsphase, in der die Patienten für maximal weitere 144 Wochen alle 2 Wochen unverblindet 40 mg ADA erhalten konnten. In dieser Post-hoc-Analyse wurden die Daten der Studienwoche 68 ausgewertet. Die Prozentanteile der Patienten, die in Woche 68 verschiedene klinische Endpunkte erreichten, wurden mittels Analyse der beobachteten Daten und Non-ResponderImputation (NRI) zusammengefasst. Die Sicherheit wurde anhand der unerwünschten Ereignisse beurteilt. Ergebnisse. Die demographischen und krankheitsbezogenen Ausgangsdaten der Patienten, die in die offene Studienphase eintraten (n=179; 87/91 bzw. 92/94 aus den ursprünglichen ADA- bzw. PBO-Armen), waren vergleichbar mit den Daten der Patienten, die anfangs Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 44 Klinisches Ansprechen in Woche 68
ASAS20 ASAS40 ASAS 5/6 ASAS partielle Remission ASDAS inaktive Erkrankung BASDAI50
Woche 68, reguläre Beender (n=144; %)b
Alle ADA-Patientena (n=183; %)c
80 67 49 36 47
63 52 39 28 37
65
51
Patienten, die ADA entweder in der doppelblinden oder der offenen Phase erhielten, bnur beobachtete Daten, cNon-Responder-Imputation. ASAS Assessment of SpondyloArthritis international Society, ASDAS Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score, BASDAI Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index. a
randomisiert worden waren (55% weiblich, 98% weiß, seit 9,8 Jahren bestehende Symptome, 49% hatten früher oder aktuell eine Sakroiliitis im MRT, 79% waren HLA-B27-positiv und der mittlere BASDAI-Wert war 6,5). Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt –% der ASAS40Responder in Woche 12, 36% ADA gegenüber 15% PBO (p<0,001, NRI). Insgesamt 144 Patienten beendeten die Woche 68 der Studie regulär (ADA: 69; ursprünglich PBO: 75). Bei den PBO-Patienten, die in der offenen Phase zu ADA wechselten, verbesserten sich die Krankheitszeichen und Symptome auf ein Niveau, das vergleichbar war mit dem der Patienten, die durchgehend ADA erhalten hatten (. Tab. 44). Bis Woche 68 der Studie und nach 193,3 Patientenjahren der ADA-Exposition gab es nur 3 schwere Infektionen (1,6 Ereignisse/100 Patientenjahre), darunter ein Fall von Tbc. Es gab einen Todesfall, der auf einen Suizid zurückzuführen war. Malignome, demyelinisierende Erkrankungen oder lupusähnliche Syndrome wurden nicht beschrieben. Schlussfolgerung. Bei den Patienten, die die ADA-Therapie beibehielten, zeigte sich nach Woche 12 eine kontinuierliche weitere Verbesserung, wobei fast die Hälfte der Patienten in Woche 68 den ASDASStatus einer inaktiven Erkrankung erreichten. Diese Langzeitdaten belegen die fortgesetzte Wirksamkeit und unterstützen die Anwendung der ADA-Therapie bei Patienten mit einer nr-axSpA. 1. Sieper J et al (2011) Arthritis Rheum, 63(10 Supplement)
SP.04 Die Wirksamkeit einer Anti-TNF-Therapie mit Golimumab auf die radiographische Progression bei ankylosierender Spondylitis: 4-Jahres-Daten aus der GO-RAISE-Studie I. Song1, J. Braun2, D. van der Heijde3, K. Hermann4, X. Baraliakos2, A. Deodhar5, A. Beutler6, M. Mack6, W. Xu7, B. Hsu6, R. Inman8 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 3Leiden Univ Medical Center, Department of Rheumatology, Leiden, The Netherlands, 4 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin, 5Oregon Health & Science University, Arthritis & Rheumatic Diseases, Oregon, United States of America, 6Janssen Research & Development, Inc., Spring House, United States of America, 7Janssen Research & Development, Inc., Malvern, United States of America, 8University of Toronto, Toronto, Canada Hintergrund. Das Ziel dieser Analyse lag darin, die Wirksamkeit von zwei Dosierungen des Anti-TNF-Wirkstoffes Golimumab (GLM) auf die radiographische Progression bei Patienten (Pat.) mit ankylosierender Spondylitis (AS) während einer Behandlungsdauer von 2 und 4 Jahren zu bewerten. Methoden. Pat. (n=356) wurden nach dem Zufallsprinzip subkutanen Injektionen von PBO, GLM 50 mg oder GLM 100 mg alle 4 Wochen (W.) zugeordnet. In W16 kamen Pat. in der PBO- oder 50-mg-Gruppe mit <20%iger Verbesserung der gesamten Rückenschmerzen und der
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Morgensteifigkeit über EE (Early Escape [frühzeitiger Übertritt]) in die GLM 50 bzw. 100 mg-Gruppe. In W24 traten Pat., die noch PBO erhielten, in die GLM 50 mg-Gruppe über (CO, „cross over“). Röntgenaufnahmen der lateralen Hals- und Lendenwirbelsäule wurden zu Baseline und in W104 und W208 durchgeführt. Die Röntgenaufnahmen wurden von zwei unabhängigen Spezialisten unter Verwendung des mSASSS („modified Stokes Ankylosing Spondylitis Spinal Score)Scores (Bereich 0–72) ausgewertet. Ergebnisse. Unter allen randomisierten Pat. betrug die mittlere Zeitdauer seit den ersten AS-Symptomen 11 Jahre. Die Behandlungsgruppen waren vergleichbar im Hinblick auf Alter, Geschlecht, BASDAI, BASFI, BASMI, CRP, mSASSS und Baseline-Syndesmophyten. Die mittleren Veränderungen insgesamt im mSASSS betrugen 1,1 in W104, ohne erkennbare Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen, und 3,6 in W208 mit numerisch größeren Veränderungen in der GLM 100 mg-Gruppe (s. Tab.). Aufgrund der breiten Verteilung der Werte erweisen sich die numerischen Unterschiede in der mittleren Veränderung im mSASSS bei der 100 mg-Gruppe oder bei den 19 radiographisch auswertbaren Pat., die eine Dosissteigerung von 50 auf 100 mg durch EE (Daten nicht gezeigt) erfuhren, mittels einer Varianzanalyse in einem Van-der-Waerden-Test als nicht signifikant. In W104 und W208 zeigten 23,1% bzw. 35,1% der Patienten eine definitive Veränderung (>2 Punkte) im mSASSS. Schlussfolgerung. Veränderungen im mSASSS zwischen Baseline und W104 bzw. W208 lassen den Schluss zu, dass eine Anti-TNF-Behandlung mit GLM die radiographische Progression in der Wirbelsäule von Pat. mit AS nicht verhindert. (. Tab. 45)
SP.05 Die Behandlung mit Golimumab hemmt die Progression von Gelenkschädigungen bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis, unabhängig von der Schwere der Erkrankung bei Baseline (GO-REVEAL-Studie) A. Kavanaugh1, K. Nickl2, D. Gladman3, A. Beutler4, C. Han5 1 UCSD, Division of Rheumatology, Allergy and Immunology, La Jolla, United States of America, 2MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar, 3University of Toronto, Rheumatology, Toronto, Canada, 4Janssen Research & Development, Inc., Spring House, United States of America, 5Janssen Global Services, L.L.C, Worldwide Market Access, Malvern, United States of America Hintergrund. Identifizierung von Variablen in Zusammenhang mit Gelenkschädigungen bei Pat. mit PsA, die in einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-3-Studie (GO-REVEAL) mit Golimumab (GLM) oder Placebo (PBO) (Standardtherapie mit MTX und/oder NSAR) behandelt wurden. Methoden. Erwachsene PsA-Pat. mit ≥3 geschwollenen und ≥3 schmerzhaften Gelenken wurden in folgende Gruppen randomisiert: subkutanes Placebo (PBO) oder GLM (50 mg oder 100 mg) alle 4 W. In W16 traten Pat. mit <10%iger Verbesserung bei geschwollenen und schmerzhaften Gelenken frühzeitig („early escape“) verblindet zu GLM 50 mg (PBO-Pat.) oder GLM 100 mg (GLM 50 mg-Pat.) über. Ab W24 wechselten Pat., die in der PBO-Gruppe verblieben waren, zu GLM 50 mg. Die Veränderungen gegenüber Baseline in den PsA-modifizierten vdH-S-Werten von Händen und Füßen wurden in W24 und W52 anhand der Stratifizierung der Baseline-Krankheitsaktivität (DAS28 >5,1 vs. ≤5,1) oder des CRP-Spiegels (>0,6 vs. ≤0,6 mg/dl) verglichen. Bei der Überprüfung des Zusammenhangs zwischen dem BaselineDAS28 und der Gelenkprogression von Baseline bis W24 oder von W24 bis W52 wurde ein logistisches Regressionsmodell verwendet, um die Kovariaten (Alter, Geschlecht, Krankheitsdauer, Körpergewicht, MTXVerwendung zu Baseline) auszugleichen. In diesem logistischen Regressionsmodell wurden nur Patienten, bei denen keine Röntgendaten fehlten, bewertet. Ergebnisse. 405 Pat. mit mittleren (SD) PsA-modifizierten vdH-SWerten (insgesamt) von 18,15 (27,76) bis 23,85 (35,41) und einem Baseli-
Tab. 45 Baseline und Veränderung gegenüber Baseline im mSASSS
Patienten (n) Baseline Mittelwert (SD) Median Woche 104 Mittlere Veränderung (SD) Veränderung des Medians % der Pat. mit Veränderung >2 Woche 208 Mittlere Veränderung (SD) Veränderung des Medians % der Pat. mit Veränderung >2
PBOáGLM 50 mga
GLM 50 mgb
GLM 100 mgc
GLM kombiniert
66
111
122
299
16,1 (18,7) 7,9
11,7 (16,4) 3,1
13,5 (18,9) 3,5
13,4 (18,0) 4,0
1,6 (4,6)
0,9 (2,7)
0,9 (3,9)
1,1 (3,7)
0,0
0,0
0,0
0,0
17 (25,8%)
22 (19,8%)
30 (24,6%)
69 (23,1%)
3,2 (8,6)
2,4 (6,6)
4,9 (10,6)
3,6 (8,9)
0,5
0,0
1,1
0,5
22 (33,3%)
34 (30,6%)
49 (40,2%)
105 (35,1%)
Pat. in dieser Gruppe erfüllten entweder die EE-Kriterien in W16 oder traten in W24 in die GLM 50 mg-Gruppe über; bbeinhaltet Pat., die die EE-Kriterien in W16 erfüllten (n=19) und nicht erfüllten (n=92); cbeinhaltet Pat., die die EE-Kriterien in W16 erfüllten (n=25) und nicht erfüllten (n=97). a
ne-DAS28-Wert von 4,9 (1,0) bis 5,0 (1,1) wurden aufgenommen. In W24 zeigten mit GLM behandelte Pat. signifikant weniger radiographische Schädigungen als PBO-Pat. (mittlere Veränderung gegenüber Baseline –0,09±1,32 vs. 0,27±1,26, p=0,015) oder es konnte bei einer größeren Zahl GLM-Pat. keine Progression (Veränderung ≤0) beobachtet werden als bei PBO-Pat. (77,7% vs. 62,7%, p=0,003). Diese Unterschiede waren größer bei Pat. mit hoher Krankheitsaktivität (DAS28 >5,1; p<0,01) oder erhöhtem CRP (CRP>0,6 mg/dl) (p=0,01) als bei Pat. mit mäßiger Krankheitsaktivität oder normalem CRP. Nach Adjustierung der Baseline-Faktoren mittels eines Regressionsmodells konnte eine höhere Baseline-Krankheitsaktivität signifikant in Zusammenhang mit einer radiographischen Progression in W24 in der PBO-Gruppe (p<0,01) gebracht werden; allerdings stand die Baseline-Krankheitsaktivität nicht in Zusammenhang mit der radiographischen Progression in der GLMGruppe. Auf ähnliche Weise stand die Krankheitsaktivität in W24 bei allen Pat., die in die GLM-Gruppe randomisiert worden waren oder die in W24 in die GLM-Gruppe übergetreten waren, nicht in Zusammenhang mit der radiographischen Progression von W24 bis W54, was zu der Annahme führt, dass es unabhängig von der Krankheitsaktivität in W24 keine oder nur eine äußerst geringe Progression bei der Gelenkschädigung in W52 gab (. Tab. 46). Schlussfolgerung. PsA-Pat. mit hoher Krankheitsaktivität oder hohem CRP-Spiegel bei Baseline zeigen stärker ausgeprägte Gelenkschädigungen, wenn sie nur mit der Standardtherapie behandelt werden. Eine Kombinationstherapie mit GLM bewirkt eine Hemmung der radiographischen Progression, insbesondere bei Pat. mit stärkerer Krankheitsaktivität. Die positive Wirkung von GLM auf Gelenkschädigungen wurde auch bei Pat. mit Baseline-DAS28 <5,1 oder CRP <0,6 mg/dl beobachtet, wenn auch in geringerem Maße als bei Pat. mit hoher Krankheitsaktivität.
SP.06 Identification of axial spondyloarthritis among patients with chronic back pain in primary care – how does determination of HLA B27 influence the performance of clinical assessments of inflammatory back pain? A. Braun1, H. Gnann2, E. Saracbasi-Zender1, J. Grifka3, U. Kiltz1, J. Schnitker4, K. Letschert5, J. Braun1 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Biostatistics GKM Gesellschaft für Therapieforschung mbH, München, 3Asklepios Klinikum Bad Abbach, Orthopädische Universitätsklinik, Bad Abbach, 4Institut für angewandte Statistik Dr. Jörg Schnitker GmbH, Bielefeld, 5Abbott, Wiesbaden Background. The value of a combination of items defining inflammatory back pain (IBP) to screen for axial spondyloarthritis (axSpA) in primary care has recently been studied. However, whether and how measurement of HLA B27 may contribute to that is unclear. Objective. To study the value of HLA B27 determination for early identification of patients with axSpA in primary care. Patients and Methods. Consecutive patients <45 years (n=950) with back pain >2 months who presented to orthopaedists (n=143) were randomized based on 4 key questions related to inflammatory back pain (IBP) for referral to rheumatologists (n=36) who made the diagnosis. HLA B27 was either assessed in primary or in secondary care in 298 patients. The predictive value of HLA B27 alone and in combination with other items for a diagnosis of axSpA was calculated. For variable selection logistic regression was applied, optimizing sensitivity, specifity and likelihood ratios using different strategies to predict axSpA. Results. Rheumatologists saw 325 randomly selected patients. Due to missing HLA B27 values the main analysis is based on 298 patients, mean age 36 years (y), 52% female, median duration of back pain 32 months: 107 patients were diagnosed as axSpA (36%), 46 ankylosing spondylitis and 61 axial non-radiographic axSpA. A simple model with only HLA B27 as an independent variable, indicates that HLA B27+ patients have an odds ratio (OR) of 12.24 to have axSpA in comparison with HLA B27- patients (sensitivity 62.6%, specifity 88.0%). The positive likelihood ratio (LR+) was 5.2 and the negative LR− 0.43. Thus, HLA B27 alone performed better than our recent 3/5 items proposal which had a LR+ of 1.47 and LR− 0.53. Simply adding HLA B27 to those 5 criteria did not improve the LR+ substantially: for 3/6 items it was 1.64 (LR−: 0.33) and for 4/6 LR + 3.26 (LR−: 0.51). However, the simple combination of HLA B27 and/or buttock pain was 89.7% sensitive and 40.3% specific. A model based on determination of HLA B27 in primary care enabled us to analyse the performance of a two-phase strategy by dividing the patients into two groups according to their B27 status. Including additional variables to HLA B27+ patients did not improve the overall performance. However, in the HLA B27- group the following items were most relevant: improvement by movement, buttock pain and psoriasis. Moreover, a combination of this information revealed that a young patient with chronic back pain is likely to have axSpA if HLA B27 is positive and/or if 2 or 3 of the following symptoms are present: improvement by movement, buttock pain (both sided) and history of psoriasis. This combination was 80.4% sensitive and 75.4% specific (LR+: 3.27 and LR−: 0.26). Conclusion. This study shows that patients with axSpA can be identified with or without knowledge of HLA B27 based on questions specific for IBP in primary care. However, since models including HLA B27 had better predictive results in this study, it seems to be more useful to generally determine HLA B27 in all patients with chronic back pain of young age in primary care to further reduce the delay in diagnosing axSpA.
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Abstracts
Baseline-DAS28
PBO
GLM (50/100 mg)
Patienten (n) <5,1 ≥5,1 Baseline-CRP (mg/dl) Patienten (n) ≤0,6 >0,6
109 76,7% 53,1% PBO 112 71,7% 61,0%
285 81,2% (p=0,45) 76,7% (p<0,01) GLM (50/100 mg) 290 81,3% (p=0,15) 77,6% (p=0,01)
SP.07 Pilotstudie zur Wirksamkeit intensiver Physiotherapie in Kombination mit niedrig dosiertem Etanercept bei aktiver Spondyloarthritis F. Meier1, K. Fischer1, S. Nesterov1, U. Lange1, U. Müller-Ladner1, R. Dinser1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim Hintergrund. Spondyloarthritiden führen zu hohen indirekten Kosten. Physiotherapie wird zwar nach den Leitlinien empfohlen, praktisch aufgrund ökonomischer Vorgaben aber nicht ausreichend verordnet. Diese Pilotstudie untersucht die Durchführbarkeit und Effektivität intensiver Physiotherapie kombiniert mit dosisreduziertem Etanercept. Methoden. Einschlusskriterien waren eine aktive Spondylitis (Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index, BASDAI >4) nach den ASAS-Kriterien und eine Indikation zur Therapie mit einem TNF-αBlocker. Patienten erhielten nach Einschluss Etanercept (25 mg pro Woche) und eine intensive Physiotherapie mit je 3 Einheiten à 45 min pro Woche über vier Monate (in domo oder extern). Ärztliche Visiten fanden monatlich statt. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 2 Monate. Ergebnisse. 20 Patienten konnten über 10 Monate in die Studie eingeschlossen werden. 40% erhielten Physiotherapie in domo und 60% extern. Drei Patienten mussten abbrechen (2-mal Medikamentennebenwirkung, 1-mal sekundärer Wirkverlust). Nach 4 Monaten (n=15) konnte eine signifikante Reduktion des BASDAI von 5,98 (Median; IQR 4,93–6,85) auf 2,73 (Median; IQR 1,58–4,71; p<0,001; in domo 2,18; ambulant 2,89; p=0,339) bei deutlicher Schmerzkompensation anhand der visuellen Analogskala (VAS) von 6,5 (Median; IQR 6,0–8,0) auf 3,0 (Median; IQR 1,5–4,75; p<0,001) festgestellt werden (. Abb. 17). Nach 2 Monaten erreichten 41,2% ein ASAS 20- und 23,5% ein ASAS40-Ansprechen, nach 4 Monaten erreichten jeweils 50% ein ASAS20- und ASAS40-Ansprechen. Schlussfolgerung. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die Kombination aus niedrig dosiertem Etanercept mit intensiver Physiotherapie bei Patienten mit aktiver Spondylitis eine effektive und kostengünstigere Alternative darstellt. Problematisch gestaltete sich insbesondere eine adäquate, wohnortnahe Therapie. Die Ergebnisse sollten in einer multizentrischen Studie mit höherer Patientenzahl und konventionellem Vergleichsarm bestätigt werden.
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10
8
BASDAI
Tab. 46 Patienten ohne radiographische Progression (vdH-S-Wert ≤0) in W24 nach Krankheitsschweregrad bei Baseline (DAS28) oder Baseline-CRPKonzentration
6
4
2
0 0
2 Zeit [Monate]
4
Abb. 1 78
SP.08 Hohe Prävalenz von CD74-Antikörpern mit Spezifität für KlasseII-assoziierte invariante Kettenpeptide (CLIP) bei Patienten mit axialer Spondylarthritis, aber nicht bei Kontrollpatienten X. Baraliakos1, N. Baerlecken2, F. Heldmann1, T. Witte2, J. Braun1 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinische Immunologie und Rheumatologie, Hannover Hintergrund. Die Pathogenese der axialen Spondylarthritiden (axSpA), darunter auch der ankylosierenden Spondylitis (AS), ist größtenteils noch nicht geklärt – auch wenn bekannt ist, dass eine starke Korrelation mit bestimmten genetischen Faktoren besteht, beispielsweise mit dem humanen Leukozytenantigen (HLA)-B27. Der extrazelluläre Teil der HLA-Klasse-II-γ-Kette (CD74) enthält ein Klasse-II-assoziiertes invariantes Kettenpeptid (CLIP). Die Anbindung von monoklonalen Antikörpern an CLIP könnte zur Aktivierung von Zielzellen und somit zur Bildung proinflammatorischer Zytokine wie TNF führen. Deshalb können Antikörper gegen CD74 für die Pathogenese axialer Spondylarthritiden von Bedeutung sein. Zielsetzung. Untersuchung der Prävalenz von IgG-Antikörpern gegen CLIP bei Patienten mit axSpA im Vergleich mit Kontrollpatienten. Methoden. Sera von Patienten mit axSpA (zumeist AS mit Erfüllen der New-York-Kriterien) und von Patienten ohne axSpA wurden bezüglich des Vorliegens von IgG-Antikörpern gegen CD74 untersucht. Hierzu diente ein ELISA mit Spezifität für eine synthetische Variante des Peptids CLIP (Klasse-II-assoziiertes invariantes Kettenpeptid), entwickelt von der Medizinischen Hochschule Hannover in Zusammenarbeit mit AESKU Diagnostics (Wendelsheim, Deutschland), wie kürzlich beschrieben. Zur qualitativen Unterscheidung von positiven und negativen Ergebnissen diente ein Schwellenwert von ≥4 Standardabweichungen (definiert über sog. „arbitrary units“, AU) von der mittleren Serumkonzentration der Autoantikörper. Die Laboranalyse erfolgte verblindet zu der Diagnose. Ergebnisse. Insgesamt wurden Sera von 95 Patienten mit axSpA und 47 Patienten mit anderen Erkrankungen (13 mit rheumatoider Arthritis, je 17 mit Fibromyalgie und mit einer degenerativen Wirbelsäulenerkrankung, 2 mit Psoriasis-Arthritis ohne Beteiligung des Achsenskeletts und 3 mit Polymyalgia rheumatica) einbezogen. Von den 95 Patienten mit axSpA wiesen 87 (91,6%) eine AS auf, 76 von 95 (80%) waren männlich. Das mittlere Alter betrug 44±11,6 Jahre. 80% waren Träger des HLA B27-Allels. Der mittlere BASDAI-Score betrug 6,4±1,4. In der Gruppe ohne axSpA waren 13 von 48 Patienten (27%) männlich. Das mittlere Alter lag bei 58,2±14,3 Jahren. Insgesamt wurden 82 von 95 Patienten mit axSpA (86,3%), aber nur 2 von 47 Patienten ohne axSpA (4,3%) positiv auf Antikörper gegen CLIP getestet (p≤0,0001). Außer-
dem waren die Spiegel der Antikörper gegen CLIP bei Patienten mit axSpA (im Mittel 14,3 AU) signifikant höher als bei Patienten ohne axSpA (0,3 AU, p≤0,0001). Die Spiegel der Antikörper gegen CLIP korrelierten in beiden Gruppen nicht mit klinischen oder demographischen Parametern der Patienten. In der axSpA-Gruppe wurden tendenziell mehr Männer als Frauen positiv auf Antikörper gegen CLIP getestet (68 von 76 [89,5%] vs. 14 von 19 [73,3%]; p=0,075). Außerdem waren die Spiegel der CLIP-Antikörper bei den Männern höher als bei den Frauen (14,9 AU vs. 11,9 AU; p=0,058). Die Sensitivität dieses Tests für die Diagnose einer axialen SpA erreichte 86,2%, die Spezifität lag bei 93,7%. Schlussfolgerung. Das Vorliegen von CLIP-spezifischen Antikörpern gegen CD74 war signifikant mit der Diagnose einer axialen SpA assoziiert. Basierend auf der guten Sensitivität und der ausgezeichneten Spezifität dieses Tests empfiehlt es sich, diese Untersuchung bei einem größeren Patientenkollektiv zu wiederholen und dabei auch Patienten in frühen und radiologisch nicht nachweisbaren Erkrankungsstadien und in der Primärversorgung miteinzubeziehen.
SP.09 Prospektive nichtinterventionelle Studie (NIS) zur Evaluierung der Sicherheit und Wirksamkeit von Etanercept bei der Behandlung von Patienten mit Psoriasis-Arthritis (PsA): Vergleich der Behandlung beim Dermatologen und Rheumatologen J. Norgauer1, J. Prinz2, R. Lippe3, P. Löschmann3 1 Universitätsklinikum Jena Klinik f. Hautkrankheiten, Jena, 2Universitätsklinik der LMU Klinik für Dermatologie, München, 3Pfizer Pharma GmbH, Berlin Einleitung. Ergebnisse der Zwischenauswertung einer NIS (Zeitraum: NOV05–MAR12), die den Einsatz von Etanercept zur PsA-Behandlung bei Dermatologen gegenüber Rheumatologen untersucht. Methoden. Ziel dieser prospektiven NIS ist der Erkenntnisgewinn über Sicherheit und Wirksamkeit von Etanercept bei der PsA-Behandlung im klinischen Alltag über 52 Wochen. Zielparameter sind u. a. die UE-Inzidenz, DAS28, betroffene Körperfläche (BSA). Ergebnisse. 143 der insgesamt 1313 Patienten wurden von Dermatologen, 1170 von Rheumatologen dokumentiert. Die Anzahl vorheriger Basistherapeutika und die Häufigkeit aktueller PsA-Medikation bei Studieneinschluss waren in der Dermatologen-Gruppe niedriger als in der Rheumatologen-Gruppe (. Tab. 47). Häufigsten Etanercept-Dosierung bei Dermatologen war 2×50 mg/Woche, bei Rheumatologen 1×50 mg/Woche. Bei Studieneinschluss war die PsA-Krankheitsaktivität, insbesondere die Hautbeteiligung, in der Dermatologen-Patientengruppe höher (. Tab. 48). In beiden Gruppen verbesserten sich die Wirksamkeitsparameter bereits zu Woche 12 deutlich; in Woche 52 erreichten jeweils mehr als 50% eine DAS28 Remission (DAS28<2,6), die betroffene BSA hatte deutlich abgenommen. Schlussfolgerung. Erwartungsgemäß war die Hautbeteiligung (BSA) der Patienten beim Dermatologen größer als beim Rheumatologen. Dennoch deutete die Häufigkeit von Vor-/Begleittherapien darauf hin, dass PsA-Patienten beim Rheumatologen intensiver systemisch -medikamentös behandelt wurden. Bezogen auf die Wirksamkeitsparameter gab es keinen Unterschied zwischen den beiden Facharztgruppen. Es erreichten jeweils mehr als 50% der Patienten in Woche 52 eine DAS28 Remission (DAS28<2,6).
SP.10 Prospektive nichtinterventionelle Studie (NIS) zur Evaluierung der Sicherheit und Wirksamkeit von Etanercept bei der Behandlung von Patienten mit Psoriasis-Arthritis (PsA) durch Dermatologen und Rheumatologen: Zwischenauswertung J. Prinz1, J. Norgauer2, J. Jobst3, R. Lippe3 1 Universitätsklinik der LMU Klinik für Dermatologie, München, 2Universitätsklinikum Jena Klinik f.Hautkrankheiten, Jena, 3Pfizer Pharma GmbH, Berlin Einleitung. Ziel dieser prospektiven NIS ist der Erkenntnisgewinn über Sicherheit und Wirksamkeit von Etanercept bei der PsA-Behandlung bei Dermatologen und Rheumatologen im klinischen Alltag über 52 Wochen. Methoden. 294 Zentren dokumentierten (Zeitraum: NOV05–MAR12) die Etanercept-Anwendung bei 1313 Patienten (mittleres Alter: 51±12 Jahre, 54,5% Frauen, Erkrankungsdauer PsA: 7±8 Jahre, Anzahl vorheriger Basistherapeutika: 2,2±1,3 Präparate,). Zielparameter sind u. a. die UE-Inzidenz, DAS28, betroffene Körperfläche (BSA). Ergebnisse. Die initiale Etanercept-Dosis betrug meist 1×50 mg/Woche (56,4%) oder 2×25 mg/Woche (27,6%). 1242 Patienten waren mit systemischen Therapien vorbehandelt (meist Methotrexat), 960 erhielten bei Einschluss weitere PsA-Medikation (u. a. 516 Methotrexat, 136 Leflunomid). Wesentliche Verbesserungen der Wirksamkeitsparameter wurden bereits nach 12 Behandlungswochen festgestellt. In Woche 12/52 erreichten 37,7%/53,8% der Patienten mit Angaben zum DAS28 eine Remission (DAS28<2,6). Der DAS28 fiel während des Beobachtungszeitraums um 2,3±1,5 von 4,8±1,4 auf 2,7±1,4 Punkte; die betroffene BSA nahm zu Woche 52 ausgehend von 11,5±17,6% auf 3,9±7,5% ab. Die Gesamtinzidenzen von UEs (häufigste SOC: Infektionen 4,6%) und SUEs mit möglichem Kausalzusammenhang zu Etanercept betrugen 35,6% und 2,1%. Todesfälle wurden nicht berichtet (. Tab. 49). Schlussfolgerung. Eine Etanercept-Behandlung verbesserte unter Alltagsbedingungen sowohl die dermale als auch die arthritische Komponente der PsA-Symptomatik schnell und dauerhaft; Über 50% der Patienten erreichten nach 52 Wochen eine DAS28 Remission (DAS28<2,6). Das bereits bekannte Sicherheitsprofil wurde bestätigt.
SP.11 Severity of psoriasis increases the risk of dactylitis and enthesitis in patients with active psoriatic arthritis M. Köhm1, F. Behrens1, G. Greger2, S. Rubart2, D. Thaci3 1 CIRI am Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Rheumatologie, Frankfurt, 2Abbott GmbH & Co.KG, Immunologie, Wiesbaden, 3Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main, Dermatologie/Venerologie, Frankfurt Aim. Measurement of treatment response and safety of Adalimumab therapy, documentation of non-arthritis musculosceletal involvement such as daktylitis, enthesitis and nail involvement in patients with active psoriatic arthritis in clinical routine care in Germany. Methods. A multicentre, prospective observational study included patients with moderate to severe psoriatic arthritis, treated with Adalimumab. Disease activity assessments such as target lesion score (TLS) for skin involvement, dactylitis, enthesitis, nail-involvement as non-arthritis musculosceletal disease parameters were calculated at baseline, month 3, 6, 9, 12, 18 and 24. Correlation between skin and non-arthritis musculosceletal involvement was designated by step-wise regression analysis in forward and backward technique. Results. Data from 494 patients were analysed. Mean age was 49.5 years, 47.6% of the patients were female. Mean disease duration of psoriasis was 18.1 years, mean disease duration of arthritis 9.9 years. After 12-months treatment period an improvement of all parameters was observed: TLS decreased from 6.9 at baseline to 2.8 at month 12, dactylitis Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 47 Demographie und Baseline-Charakteristika
Tab. 48 Ergebnisse zur Wirksamkeit nach 12 und nach 52 Wochen
Parameter
Parameter
Alter, Jahre, MW ± SD Weiblich, n (%) Alter bei Erstdiagnose Psoriasis, Jahre, MW ± SD Alter bei Erstdiagnose PsA, Jahre, MW ± SD Anzahl vorheriger Basistherapeutika (ohne Biologicals), MW ± SD PsA-Begleittherapie bei Einschluss, n (%)
Pat. bei Dermatologen 49,9±12,3 64 (45,1) 28,5±15,7
Pat. bei Rheumatologen 50,8±11,4 648 (55,6) 34,1±15,5
43,1±13,3
43,5±12,5
1,7±1,2
2,3±1,3
65 (45,5)
895 (76,5)
MW Mittelwert, SD Standardabweichung. Es wurden nur Patienten mit Angaben zum jeweiligen Parameter berücksichtigt.
from 52.5% to 21.7%, enthesitis from 31.8% to 13.4%, nail involvement decreased from 62.0% to 44.3%. High skin involvement was correlated to the severity of either enthesitis or dactylitis. An increase of nail involvement was shown in correlation to an increase of skin involvement. Nail involvement could be revealed as a positive predictor of TLS improvement. No predictors could be found for dactylitis or enthesitis. Conclusion. After 12-months treatment, dactylitis, enthesitis and nail involvement as well as in skin activity (TLS) improves significantly. Sever skin disease is associated to high probability of enthesitis and dactylitis in patients with active PsA. TLS is also correlated to higher appearance of nail involvement. Treatment with Adalimumab is a tolerable and effective therapy in patients with active PsA in clinical routine care.
SP.12 Entwicklung eines ICF-basierten Gesundheitsindex zur Erfassung der Krankheitslast bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis – Internationales Projekt unter der Leitung von ASAS U. Kiltz1, D. van der Heijde2, A. Boonen3, A. Cieza4, G. Stucki5, A. Khan6, W. Maksymowych7, H. MArzo-Ortega8, J. Reveille9, W. Taylor10, C. Bostan11, J. Braun1 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Leiden Univ Medical Center, Department of Rheumatology, Leiden, The Netherlands, 3 Medical Center, University of Maastricht, Maastricht, The Netherlands, 4 Universität München, München, 5Universität Luzern, Luzern, Switzerland, 6 University of Cleveland, Cleveland, United States of America, 7University of Alberta, Alberta, Canada, 8University of Leeds, Leeds, United Kingdom, 9University of Texas, Texas, United States of America, 10University of Otago, Otago, New Zealand, 11Schweizer Paraplegiker Zentrum, Nottwil, Switzerland Einleitung. Die Krankheitslast bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) kann erheblich sein. Die Patienten leiden unter Schmerzen, Steifheit und Müdigkeit. Dadurch können die Aktivität und soziale Teilhabe beeinträchtigt sein. Die internationale Klassifikation für Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) ist ein Modell, welches die Ressourcen und Einschränkungen systematisch klassifiziert und beschreibt. Für Patienten mit AS ist ein sogenanntes „Core Set“ durch die Assessments of Spondyloarthritis international Society (ASAS) definiert worden, welches typische und relevante Bereich für Patienten mit AS erfasst. Bisher existiert kein ICF-basiertes Messinstrument zur Erfassung der ganzen Bandbreite der Einschränkungen bei Patienten mit AS. Das Ziel ist die Entwicklung eines Mess-
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Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
Betroffene BSA, %, MW ± SD Pat. beim Dermatologen Pat. beim Rheumatologen DAS28, MW ± SD Pat. beim Dermatologen Pat. beim Rheumatologen EULAR Response*, n (%) Pat. beim Dermatologen Pat. beim Rheumatologen DAS28-Remission (<2,6), n (%) Pat. beim Dermatologen Pat. beim Rheumatologen
Woche 0
Woche 12
Woche 52
25,0±22,6
13,2±15,7
5,9±9,5
9,8±16,2
5,5±10,7
3,6±7,2
5,1±1,4
3,6±1,6
2,8±1,5
4,8±1,4
3,1±1,4
2,7±1,4
-
27 (56,3)
32 (80,0)
-
571 (76,9)
439 (85,6)
-
19 (30,6)
26 (51,0)
-
306 (38,2)
296 (54,0)
MW Mittelwert, SD Standardabweichung; *guter oder mittlerer EULAR-Response. Es wurden nur Patienten mit Angaben zum jeweiligen Parameter berücksichtigt.
instrumentes zur Erfassung der Krankheitslast bei Patienten mit AS basierend auf dem Boden des ICF Core Sets für AS. Methoden. Die Entwicklung des Gesundheitsindex wird In 5 Phasen durchgeführt (. Tab. 50). Ergebnisse. Phase 1: Die Fragensammlung beinhaltet 251 Fragen in 44 Kategorien. Die Fragensammlung besteht aus verschiedenen Instrumenten, die Symptome und eine beeinträchtigte Funktionsfähigkeit bei Patienten mit AS erfassen. Phase 2: Durchführung einer internationalen Querschnitssstudie in 4 Kontinenten mit 1915 AS Patienten (Mittleres Alter 51,2±3,6, 53% männlich, BASDAI 5,5±2,4). Bei 82 Items des ICF Kapitels Funktionsfähigkeit konnte eine Unidimensionalität bestätigt und die Abwesenheit einer differenziellen Item-Funktion (DIF) gezeigt werden. 32 Items des ICF Kapitels Umweltfaktoren zeigten eine signifikante Korrelation zwischen Personenwerten und ICF Kategorie (Korrelationskoeffizient 0,04–0,45). Phase 3: Basierend auf den Ergebnissen der Phase 2 und vorab definierter Kriterien zur Selektion, wählte ein Expertenkommittee 50 Items aus dem Kapitel Funktionsfähigkeit and 16 Items aus dem Kapitel Umweltfaktoren aus. Schlussfolgerung. Die Fragensammlung konnte erfolgreich auf 66 Items reduziert werden. Diese Items repräsentieren die gesamte Bandbreite der möglichen Funktionseinschränkungen von AS Patienten. Die vorläufige Version wird derzeit in einer zweiten internationalen Studie gestestet, um die endgültige Version des ASAS Gesundheitsindex zu entwickeln. Die endgültige Version kann als neuer Kompositionsindex zur Erfassung relevanter Informationen über den Gesundheitszustand und die Krankheitslast von Patienten mit AS dienen
Tab. 49 Ergebnisse zur Wirksamkeit nach 12 und nach 52 Wochen Parameter DAS28 Remission (<2,6) n (%) Gute EULAR-Response, n (%) Mittlere EULARResponse, n (%) DAS28, MW ± SD PASI*, MW ± SD BSA, MW ± SD
Woche 0
4,8±1,4 15,3±12,8 11,5±17,6%
Woche 12
Woche 54
325 (37,7)
322 (53,8)
328 (41,5)
325 (58,8)
270 (34,1)
146 (26,4)
3,1±1,4 6,8±8,1 6,3±11,6
2,7±1,4 3,4±5,3 3,9±7,5%
DAS28 “disease activity score” 28 Gelenke, BSA “body surface area”, MW Mittelwert, PASI “psoriasis arthritis severity index”, SD Standardabweichung. *Der PASI wurde ausschließlich bei Dermatologen dokumentiert. Es wurden nur Patienten mit Angaben zum jeweiligen Parameter berücksichtigt.
SP.13 Placebo-controlled, 28-week trial of efficacy and safety of infliximab plus naproxen vs naproxen alone in patients with early, active axial spondyloarthritis treated with a submaximal dose of NSAID: Preliminary results of INFAST part I J. Sieper1, J. Lenaerts2, J. Wollenhaupt3, V. Mazurov4, L. Myasoutova5, S. Park6, Y. Song7, R. Yao8, D. Chitkara8, N. Vastesaeger9 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Reuma-Instituut, Hasselt, Belgien, 3Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Klinik für Rheumatologie und klin. Immunologie, Hamburg, 4Medical Academy of Postgraduate Education, Therapeutic Deptm. No.1, Sankt Petersburg, Russia, 5Kazan State Medical University, Kazan, Russia, 6Catholic University of Korea, Seoul, Korea, 7Seoul National University Hospital, Seoul, Korea, 8 Merck Sharp & Dohme Corp., Kenilworth, United States of America, 9Merck Sharp & Dohme Corp., Brüssel, Belgien Background. Efficacy of anti-tumor necrosis factor (TNF) therapy in patients with axial spondyloarthritis (SpA) has been tested only in patients who are refractory to NSAID therapy. Objective. To determine whether combination infliximab (IFX)+NSAID therapy is superior to NSAID monotherapy for reaching clinical and MRI remission in patients with early, active axial SpA who were naïve to NSAIDs or had a submaximal dose of NSAIDs. Methods. INFAST was a double-blind, randomized controlled trial of IFX in biologic-naïve patients 18–48 years of age with early, active axial SpA (Assessment in Ankylosing Spondylitis [ASAS] criteria, disease duration ≤3 years with chronic back pain and active inflammatory lesions of the sacroiliac [SI] joints on MRI). Patients naïve to NSAIDs or treated with a submaximal dose of NSAIDs were randomized (2:1) to receive 28 weeks of treatment with either IV IFX 5 mg/kg (weeks 0, 2, 6, 12, 18, and 24)+naproxen (NPX) 1000 mg/d or IV placebo (PBO)+NPX 1000 mg/d. The primary endpoint was the proportion of subjects meeting ASAS partial remission criteria at week 28. ASAS-20 and ASAS-40 responses were also assessed. Treatment group differences were analyzed using Fisher exact tests. MRI lesions of spine and SI joints were also evaluated. Results. In preliminary results, 106 patients were randomized to IFX+NPX and 52 to PBO+NPX. At baseline, mean BASDAI scores (100 mm VAS) were 64.4 (SD=15.37) mm and 63.0 (SD=15.43) mm and HLA-B27–positive statuses were 82.1% and 90.4% in the IFX+NPX and PBO+NPX groups, respectively. At week 28, ASAS partial remission, ASAS-40, and complete absence of MRI lesions (spine+SI joints [MRI remission] and SI joints alone) were achieved by significantly greater percentages of patients in the IFX+NPX group than in the PBO+NPX group (. Tab. 51).
Tab. 50 Entwicklungsphasen des ASAS Gesundheitsindex Phase
Ziel
Methode
I
Preparationsphase
Linkage der verschiedenen Instrumente zu den ICF Kategorien
II
1. Internationale Studie
Entwicklung einer Fragensammlung, welcher die Kategorien des ICF Core Sets umfasst Reduktion der Fragensammlung
III
Expertenrunde
IV
2. Internationale Studie
V
Konsensus-Treffen
Übereinkunft über vorläufige Version Validierung der vorläufigen Version, weitere Reduktion der Fragensammlung Übereinkunft über Endversion
Faktoren Analyse, Rasch Analyse, Spearman rank Korrelationskoeffizient Nominaler Konsensus Prozess Testung psychometrischer Eigenschaften, Rasch Analyse Nominaler Konsensus Prozess
Serious adverse events were reported in 5 (4.8%) patients in the IFX+NPX group (possibly related to study medication in 3 [2.9%] patients) and 3 (5.8%) patients the PBO+NPX group (possibly related in 2 [3.8%] patients). No deaths occurred. Conclusion. 62% of patients with early, active axial SpA reached clinical remission with IFX+NPX vs 35% with NPX alone; clear superiority of combination therapy over NPX monotherapy was also evident for ASAS-40, but not ASAS-20, response. MRI remission was achieved with combination treatment but not NPX alone. The safety profile was consistent with that of other anti-TNF biologics.
SP.14 Sind Hedgehog-Proteine von Bedeutung für die Entwicklung von Syndesmophyten bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis? X. Baraliakos1, F. Heldmann1, J. Listing2, G. Ruiz-Heiland3, A. Hueber4, J. Braun1, G. Schett4 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 3Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, 4Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen Hintergrund. Die Bildung von Syndesmophyten ist ein zentrales Merkmal sowohl der ankylosierenden Spondylitis (AS) als auch generell der degenerativen Gelenkerkrankungen, von denen auch die Wirbelsäule betroffen sein kann. Die Hedgehog(Hh)-Gruppe umfasst drei verschiedene Proteine – Sonic Hegehog (SHh), Indian Hedegehog (IHh) und Desert Hedgehog (DHh). Die Proteine dieser Gruppe bilden einen wichtigen Signalweg für die Entwicklung von Chondrozyten sowie einer enchondralen Ossifikation. Es wird vermutet, dass der HhSignalweg für die pathologische Hypertrophie der Chondrozyten im Gelenkknorpel von Arthrose-Patienten verantwortlich ist [1]. Bislang liegen noch keine Daten zur Bedeutung dieses Signalwegs für die Knochenneubildung in der Wirbelsäule von AS-Patienten vor. Ziel. Untersuchung der Bedeutung der verschiedenen Hh-Proteine als Prädiktoren für eine Knochenneubildung bei AS-Patienten. Methoden. Alle an der EASIC-Studie teilnehmenden Patienten, von denen bei Baseline (BL) sowie nach 2 und 5 Jahren vollständige Datensätze zu Sera und zu konventionellen Röntgenaufnahmen der Halsund der Lendenwirbelsäule vorlagen, wurden in die Studie einbezogen. Die Serumspiegel der Hh-Proteine wurden mittels ELISA bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit der Geschwindigkeit der radiologischen Progression korreliert (langsam: ≤1 Syndesmophyt/2 Jahre, mittel: ≤2 Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 51 Patients with partial remission, response, and absence of MRI lesions at Week 28
ASAS partial remission ASAS40 response ASAS20 response Complete absence of MRI lesions SI Spine+SI
IFX+NPX n (%) (n=105)
PBO+NPX n (%) (n=51)
p value
65 (61.9)
18 (35.3)
0.0021
79 (75.2) 85 (81.0)
29 (56.9) 37 (72.5)
0.0263 0.3011
29 (27.6) 19 (18.1)
3 (5.9) 0
0.0013 0.0004
Syndesmophyten/2 Jahre, schnell: >2 Syndesmophyten/2 Jahre). Die Röntgenaufnahmen wurden waren zur chronologischen Reihenfolge verblindet. Eine Varianzanalyse basierend auf den nach Rang geordneten Daten (van der Waerden-Rangwerte) wurde zum Vergleich der Patientengruppen herangezogen. Ergebnisse. Insgesamt wiesen 50 von 70 Patienten bei BL Syndesmophyten auf. Nach 2 Jahren hatten 27 Patienten (38,6%) neue Syndesmophyten entwickelt, nach 5 Jahren 35 Patienten (50%). Insgesamt zeigten nach 2 bzw. 5 Jahren 0/27 (0%) bzw. 16/35 (45,7%) Patienten eine langsame Progression, 27/27 (100%) bzw. 12/35 (34,3%) eine mittlere und 0/27 (0%) bzw. 7/35 (20%) eine rasche radiologische Progression. Patienten mit Syndesmophyten bei BL zeigten eine raschere radiologische Progression als Patienten ohne Syndesmophyten bei BL. Es zeigte sich eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der verschiedenen Kategorien der radiologischen Progression mit der Serum-DHh-Konzentration (Tendenz; p=0,043): bei Patienten mit langsamer Progression lag der mittlere Serumspiegel bei 20,1 ng/ml (95%-KI: 1,3–39,0), bei Patienten mit mittlerer Progression bei 31,0 ng/ml (95%-KI: 2,2–59,8) und bei Patienten mit schneller Progression bei 43,9 ng/ml (95%-KI: 17,4–70,2). Außerdem war eine Tendenz zu höheren Baseline-Spiegeln von SHh zu beobachten (p=0,076). Hinsichtlich IHh zeigte sich jedoch kein Signal. Die Spiegel der Hh-Proteine korrelierten in dieser Studie nicht mit dem radiologischen Befund einer Schädigung bei BL. Schlussfolgerung. Das ist die erste Studie, bei der der Zusammenhang von Hedgehog-Proteinen und das Auftreten von Syndesmophyten bei Patienten mit aktiver AS geprüft wurden. Zwar ließ sich anhand der unterschiedlichen Serumkonzentrationen von Desert Hedgehog offenbar gut zwischen Patienten mit schneller und Patienten mit langsamer radiologischer Progression differenzieren, doch bestand keine eindeutige Korrelation zwischen den Serumspiegeln der Hh-Proteine einerseits und dem radiologischen Befund einer Schädigung oder der radiologischen Progression andererseits. Zudem zeigte sich bei SHh eine Tendenz zu einem positiven Signal, nicht jedoch bei IHh. Weitere Studien mit einem größeren Patientenkollektiv sind notwendig, um den prädiktiven Wert der Hedgehog-Proteine für Knochenneubildungsprozesse bei Patienten mit AS genauer zu klären.
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SP.15 Prediction of radiographic spinal progression using biomarkers in patients with ankylosing spondylitis who are at high risk for progression D. Poddubnyy1, K. Conrad1, G. Ruiz-Heiland2, U. Syrbe1, H. Haibel1, H. Appel3, M. Rudwaleit4, G. Schett5, J. Sieper1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, 3Praxis Dr. Königs, Prof. Barenbrock und Partner, Hamm, 4Endokrinologikum Berlin, Berlin, 5Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen Background. Presence of radiographic spinal damage (syndesmophytes) is the strongest predictor of further radiographic progression in ankylosing spondylitis (AS) [1]. In the recent years several biomarkers have been found to be associated with radiographic spinal progression/ syndesmophyte formation in AS: matrix metalloproteinase 3 (MMP3) [2] and C-reactive protein (CRP) [1] (positive association), sclerostin [3], Dickkopf 1 (DKK1) [4] and periostin [5] (negative association). However, it is not clear, whether these biomarkers are also able to predict new bone formation in AS patients who are at high risk of radiographic progression due to a presence of syndesmophytes at baseline. Objective. To investigate the association of biomarkers with radiographic progression in the spine (new syndesmophytes formation or growth of the existing syndesmophytes) in patients with AS and risk factors for such progression. Methods. Altogether 64 patients with AS from the German Spondyloarthritis Inception Cohort (GESPIC) were considered to be eligible for this analysis due to the presence of syndesmophytes at baseline. Radiographs of the lumbar and cervical spine performed at baseline and after 2 years of follow-up were centrally collected, digitized, and subsequently scored independently by two trained readers. Two groups of patients were defined according to the scoring Results. Group I (progressors, n=26) patients with syndesmophytes at baseline and new syndesmophyte or syndesmophytes growth in opinion of both readers after 2 years; Group II (non-progressors, n=38): patients with syndesmophytes at baseline but without radiographic progression after 2 years. Serum levels of the following biomarkers were examined: CRP, MMP3, sclerostin, DKK1, periostin, bone morphogenetic protein (BMP)-2 and 7, C-terminal cross-linked telopeptide of type II collagen (CTX-II), bone alkaline phosphatase, sRANKL, osteoprotegerin (OPG), N-terminal telopeptide of type I collagen, procollagen type I and II N-propeptide (PINP and PIINP), bone sialoprotein, vascular endothelial growth factor (VEGF), and cartilage oligomeric matrix protein. Results. There were statistically significant differences between Group I and Group II in the baseline serum levels of CRP (17.1±17.1 vs 8.7±9.9, p=0.031) and MMP3 (40.2±36.2 vs 19.5±23.2, p=0.016) that confirmed a predictive value of markers of active inflammation regarding radiographic spinal progression. However, in patients with both risk factors, syndesmophytes and elevated CRP at baseline, serum levels of MMP3, BMP-2, PIINP, VEGF, and OPG demonstrated statistically significant inter-group differences (. Tab. 52). Protective trends were found also for sclerostin, DKK1 and periostin. No significant differences in serum levels were found for other tested biomarkers. Conclusion. Here we were able to show for the first time that higher levels of MMP3, BMP-2, PIINP, and VEGF, and lower level of OPG might predict progression of structural damage in the spine in patients with AS who are already at high risk of such a progression due to the presence of syndesmophytes and elevated CRP. 1. Poddubnyy D et al (2012) Arthritis Rheum 64:1388–98 2. Maksymowych WP et al (2007) Arthritis Rheum 56:1846–53 3. Appel H et al (2009) Arthritis Rheum 60:3257–62 4. Heiland GR et al (2012) Ann Rheum Dis 71:572–4 5. Poddubnyy D et al (2011) Ann Rheum Dis 70(Suppl3):97
Tab. 52 Serum levels of biomarkers in patients with AS who are at high risk of radiographic spinal progression due to the presence of syndesmophytes and elevated CRP at baseline Biomarker
Group I: progressors (n=15)
Group II: nonprogressors (n=19)
p value
MMP3 (ng/ml) BMP-2 (ng/ml) PIINP (ng/ml) VEGF (pg/ml) OPG (pmol/l) Sclerostin (ng/ml) DKK1 (ng/ml) Periostin (ng/ml)
50.9±36.2 7.8±2.3 216.8±79.8 602.0±72.3 7.8±2.1 0.1±0.2 4.8±1.9 37.51±44.3
24.1±24.5 5.5±3.0 126.4±50.8 350.7±208.3 11.6±6.5 1.2±3.0 6.6±5.7 116.2±136.6
0.023 0.016 0.002 0.013 0.049 0.268 0.672 0.241
SP.16 Wirkeffekte einer additiven seriellen manuellen Therapie der thorakalen Wirbelsäule zur Standardphysiotherapie auf Parameter der funktionalen und funktionellen Gesundheit U. Lange1, U. Müller-Ladner1, I. Tarner1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim Hintergrund. Physiotherapie ist bei der ankylosierenden Spondylitis (AS) oft lebenslang indiziert. Die Versteifung kann zwar nicht verhindert werden, aber die Haltung der Versteifung kann beeinflusst werden [1, 2]. Methoden. In der vorliegenden 3-monatigen Prospektivstudie wurde bei stationären AS-Patienten die Wirkung einer zusätzlichen 6-maligen Behandlung mit Manueller Therapie der Brustwirbelsäule (MT-Gruppe, n=12, Durchschnittsalter 46 J., durchschnittliche Krankheitsdauer 6,3 J.) gegenüber einer altersvergleichbaren Kontroll-Gruppe ohne Manuelle Therapie (KG, n=12, durchschnittliche Krankheitsdauer 9 J.) untersucht. Beide Gruppen erhielten eine vergleichbare differenzialindikative physikalische Therapie (KG, E‘Therapie, KMT, Peloidpackungen, Ergotherapie). Folgende Outcome-Parameter wurden bei Aufnahme, bei Entlassung sowie 1 Monat und 3 Monate nach Entlassung bestimmt: Ott-Maß, Schmerzen (VAS), Verbesserung der Lungenfunktion (Atemumfangsdifferenz – AUD und inspiratorische Vitalkapazität – IVC) sowie Parameter des Allgemeinbefindens und der Krankheitsaktivität (BASDAI, BASFI, BAS-G). Beide Gruppen hatte eine vergleichbare NSAR-Medikation, eine Biologika-Therapie lag nicht vor. Ein entzündlicher Befall der BWS im Röntgenbild war bei keinem Patienten vorhanden. Ergebnisse. Signifikante Unterschiede konnten beim Ott-Maß innerhalb der MT-Gruppe gegenüber dem Zeitpunkt der Aufnahme zu allen Kontrollzeitpunkten objektiviert werden (p_Entlassung=0,002, p_1Monat=0,002, p_3Monate=0,004), bei ausbleibendem Effekt in der KG. Im Vergleich beider Gruppen war eine signifikante Verbesserung der BWS-Beweglichkeit in der MT-Gruppe bei Entlassung (p=0,002) und nach 1 Monat (p=0,009) zu verzeichnen. Bei den Schmerzen (VAS) konnte lediglich eine tendenzielle Abnahme innerhalb der MTGruppe Im Vergleich zum Aufnahmezeitpunkt beobachtet werden (p_Entlassung=0,006, p_1Monat=0,005, p_3Monate=0,013), jedoch kein Unterschied zwischen beiden Gruppen. Ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen lag für den Parameter der AUD sowohl bei Entlassung (p<0,001), nach 1 Monat (p=0,026) und nach 3 Monaten (p=0,005) vor. Bei der IVC ergaben sich innerhalb der MT-Gruppe (p_Entlassung=0,003, p_3Monate=0,008) sowie bei Gruppenunterschieden zwischen den Zeitpunkten Aufnahme – Entlassung (p=0,008) und Aufnahme – nach 3 Monaten (p=0,003) signifikante Unterschiede i. S. einer Zunahme bei der MT-Gruppe. Beim BASDAI, BASFI und
BAS-G konnte eine signifikante Verbesserung in der MT-Gruppe zu allen Kontrollzeitpunkten vs. zur Aufnahme beobachtet werden. Die Verbesserung der meisten Parameter und somit die Wirkung der MTBehandlung hielt bis zu 1 Monat nach Behandlung an, nahm jedoch nach 3 Monaten wieder ab. Schlussfolgerung. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die MT auf die Einschränkung der Wirbelsäulenbeweglichkeit, Lungenfunktion und auf die Krankheitsaktivität positiv auswirkt und somit bei einer effektiven Behandlung der AS im multimodalen Therapiekonzept stets enthalten sein sollte, sofern keine Kontraindikationen vorliegen. Nur durch eine Fortführung der MT können die positiven Effekte erhalten werden. 1. Lange U et al (2007) Z Rheumatol 66:727–733 2. Lange U (2012) Phys Med Rehab Kuror 22:1–10
SP.17 A randomized, open-label study to explore whether partial remission can be maintained with naproxen or no treatment in patients with early, active axial spondyloarthritis: preliminary results of INFAST part II J. Sieper1, J. Lenaerts2, J. Wollenhaupt3, V. Mazurov4, L. Myasoutova5, S. Park6, Y. Song7, R. Yao8, D. Chitkara8, N. Vastesaeger9 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Reuma-Instituut, Hasselt, Belgien, 3Schön Klinik Hamburg-Eilbek, Klinik für Rheumatologie und klin. Immunologie, Hamburg, 4Medical Academy of Postgraduate Education, Therapeutic Deptm. No.1, Sankt Petersburg, Russia, 5Kazan State Medical University, Kazan, Russia, 6Catholic University of Korea, Seoul, Korea, 7Seoul National University Hospital, Seoul, Korea, 8 Merck Sharp & Dohme Corp., Kenilworth, United States of America, 9Merck Sharp & Dohme Corp., Brüssel, Belgien Background. In patients with axial spondyloarthritis (SpA) who have achieved partial remission, it is unclear whether continuous treatment with NSAIDs is superior to stopping treatment. Objective. To investigate whether continued treatment with naproxen (NPX) was superior to discontinuing all treatment in order to maintain disease control for 6 months in early, active axial SpA patients who were in partial remission after 28 weeks of therapy with either infliximab (IFX)+NPX or placebo+NPX. Methods. Part I of INFAST was a double-blind, randomized controlled trial of IFX in biologic-naïve patients 18–48 years of age with early, active axial SpA. Patients were randomized (2:1) to receive 28 weeks of treatment with either IV IFX 5 mg/kg (weeks 0, 2, 6, 12, 18, and 24)+NPX 1000 mg/d or IV placebo+NPX 1000 mg/d. In Part II of INFAST, patients who had achieved Assessment in Ankylosing Spondylitis (ASAS) partial remission at week 28 continued in Part II of the study with no IFX treatment. These patients were randomized in a 1:1 ratio to continue on NPX or to stop NPX until week 52. Patients from the 2 treatment arms in Part I were equally balanced over the 2 groups in Part II. The outcome explored was the proportion of subjects who maintained ASAS partial remission at week 52; detection of a treatment group difference in this small sample size would require large differences (>40%) for statistical significance. Treatment group differences were analyzed using Fisher exact tests. MRIs of spine and sacroiliac (SI) joints at baseline (week 28) and week 52 were used to assess inflammation. Patients with flares (BASDAI ≥30 mm [on a 100 mm VAS] during 2 consecutive visits within 1–3 weeks) had a final MRI and were discontinued. Results. In preliminary results, 41 patients were randomized to NPX and 41 to no treatment in Part II of INFAST. Mean BASDAI scores at the start of follow-up were 7.1 (SD=6.63) mm and 6.2 (SD=6.99) mm in the NPX and no-treatment groups, respectively. At week 52, similar numbers of patients in the NPX group (19/40, 47.5%) and the notreatment group (16/40, 40.0%) met the ASAS partial remission criteria, p=0.6525. Complete absence of lesions on MRI was achieved by similar Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts numbers of patients in the NPX and no-treatment groups for combined spine and SI lesions (2.5% vs 2.5%), SI lesions alone (7.5% vs 10.0%), and spine lesions alone (50.0% vs 40.0%), all P>0.5. Few flares were experienced by patients during follow-up treatment (NPX, 1/40, 2.5% vs no treatment, 3/40, 7.5%; p=0.6153). During the follow-up period, 1 serious adverse event was reported in the no-treatment group. No deaths occurred. Conclusion. ASAS partial remission was maintained at week 52 by 47.5% of patients who stayed on NPX therapy and 40.0% of patients in whom all treatment (IFX and NPX) was stopped.
SP.18 Reduction of radiographic spinal progression in patients with ankylosing spondylitis treated with non-steroidal anti-inflammatory drugs is most evident in the presence of syndesmophytes and active systemic inflammation D. Poddubnyy1, H. Haibel1, J. Listing2, E. Märker-Hermann3, H. Zeidler4, J. Braun5, M. Rudwaleit6, J. Sieper1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 3HSK Dr. Horst-Schmidt-Kliniken GmbH, Rheumatologie/klein. Immunologie/Nephrologie, Wiesbaden, 4Privatpraxis, Rheumatologikum Hannover, Hannover, 5Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 6Endokrinologikum Berlin, Berlin Background. Non-steroidal anti-inflammatory drugs (NSAIDs) are clinically effective and considered as a first line therapy in patients with ankylosing spondylitis (AS). NSAIDs might also have disease-modifying activities retarding radiographic spinal progression in AS as shown in one clinical trial [1] and in the data from the German Spondyloarthritis Inception Cohort (GESPIC) [2]. However, it is not clear whether the radiographic response to NSAIDs depends on the presence or absence of risk factors of radiographic spinal progression. Objective. The objective of the study was to investigate the effect of NSAIDs intake on the radiographic spinal progression in patients with AS in the presence and absence of risk factors for such a progression. Methods. In total, 88 patients with AS according to the modified New York criteria from GESPIC have been selected for this analysis based on availability of spinal radiographs at baseline and after 2 years of follow-up and of the data on NSAIDs intake during this period of time. None of the patients included in this analysis received anti-TNF therapy. Radiographs of the cervical and lumbar spine were centrally collected, digitized, and subsequently scored according to the mSASSS independently by two trained readers, who were blinded for time point and all clinical data. Data on NSAIDs intake were collected at baseline and every 6 months thereafter during 2 years of follow-up. An index of the NSAIDs intake [3], as recommended by ASAS, counting both dose and duration of drug intake was calculated. High NSAIDs intake was defined as a mean NSAID intake index over 2 years of ≥50, low NSAIDs intake – as a mean NSAID intake index <50. Results. As reported previously, patients with AS and high NSAIDs intake (n=24 or 27%), in comparison to patients with low NSAIDs intake (n=64 or 73%), had a lower rate of radiographic spinal progression as assessed by the change of mSASSS score over 2 years (0.02±1.38 vs. 0.96±2.78 mSASSS units). However, the positive effect of the NSAIDs intake was nearly exclusively evident in patients who were at high risk for radiographic progression due to the presence of syndesmophytes and persistent systemic inflammation. In patients with both, syndesmophytes and elevated (>6 mg/l) time-averaged C-reactive protein (CRP), the mSASSS progression over two years was 4.36±4.53 vs 0.14±1.80 in the groups with low and high NSAIDs intake, respectively (p=0.02), while there was nearly no progression in patients without both risk factors: 0.35±1.07 vs 0.07±1.06, respectively; p=0.48 (. Fig. 18), or if only
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one risk factor was present: 0.17±1.95 vs −0.10±1.39 in patients with low (n=27) and high (n=10) NSAIDs intake, respectively (p=0.60). Conclusion. Retardation of radiographic spinal progression in AS under NSAID therapy is most prominent in patients who are at high risk for progression. This might have an implication on the choice of the optimal NSAIDs regimen in individual patients in the clinical practice. 1. Wanders A et al (2005) Arthritis Rheum 52:1756–65 2. Poddubnyy D et al (2011) Arthritis Rheum 63(Suppl):S971 3. Dougados M et al (2011) Ann Rheum Dis 70:249–51
SP.19 Kein Beleg für die Hypothese einer festen Sequenz aus Entzündung, degenerativer Verfettung und Knochenneubildung bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis, die über 5 Jahre mit Infliximab oder einem anderen TNF-Blocker behandelt wurden X. Baraliakos1, F. Heldmann1, J. Callhoff2, J. Listing2, D. Papas3, J. Braun1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 3Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Anna Hospital, Herne 1
Hintergrund. Die Auswirkungen der Behandlung mit TNF-Blockern bei ankylosierender Spondylitis (AS) auf die Knochenneubildung sind immer noch unklar. Ergebnisse aus klinischen Studien konnten bislang weder eine Hemmung noch eine Förderung der Knochenneubildung durch TNF-Blocker sicher belegen. Die sog. „TNF brake“-Hypothese besagt, dass sich tendenziell Syndesmophyten an den Wirbelkanten entwickeln, nachdem die Entzündung durch die Gabe eines TNF-Blockers abgeklungen ist. Wir konnten zuletzt belegen, dass entzündliche Läsionen in der Magnetresonanztomographie (MRT) mit der Bildung von Syndesmophyten im konventionellen Röntgen nach 2 Jahren korrelieren. Kürzlich wurden auch die degenerativen Verfettungen an den Wirbelkanten als potenziell bedeutsamer Faktor für eine Knochenneubildung bei AS identifiziert. Ziel. Direkter Vergleich der Auswirkungen einer Entzündung und/ oder einer degenerativen Verfettung auf die Entwicklung von Syndesmophyten bei AS-Patienten nach 2 bzw. 5 Jahren der Behandlung mit einem TNF-Blocker. Methoden. Die MRTs und Röntgenaufnahmen von Patienten, die an der EASIC-Studie teilnahmen, wurden verblindet zum Zeitpunkt der Aufnahme bewertet. Die meisten Patienten wurden mit Infliximab behandelt, einige andere mit einem anderen TNF-Blocker. Das Vorliegen bzw. Nichtvorliegen einer Entzündung (EZD), einer degenerativen Verfettung (DV) oder von Syndesmophyten wurde auf der Ebene der einzelnen Wirbelkanten (WKs) im vorderen Bereich der Wirbelsäule dokumentiert. Die Daten wurden mittels des Fisher-exakt-Tests ausgewertet. Ergebnisse. Es wurden MRT- und Röntgenaufnahmen von 73 AS-Patienten evaluiert (1.062 WKs, davon 258 mit und 804 ohne Syndesmophyten oder Ankylose bei BL). Nach 5 Jahren hatten sich bei 128 WKs, die bei BL eine DV, aber keine EZD aufgewiesen hatten, insgesamt 5 Syndesmophyten entwickelt (3,9%). Gleichzeitig hatte sich bei 116 WKs, die bei BL eine EZD, aber keine DV aufgewiesen hatten, kein einziger Syndesmophyt entwickelt (p<0,05). Was WKs mit gleichzeitiger DV und EZD bei BL anbelangt, so hatten sich nach 5 Jahren bei 61 WKs insgesamt 3 Syndesmophyten entwickelt (4,9%). Im Detail, von 116 WKs, die bei BL eine EZD, aber keine DV aufgewiesen hatten, hatten 32 nach 2 Jahren eine DV entwickelt (27,6%), doch ging aus keiner dieser DVs nach 5 Jahren ein Syndesmophyt hervor. Die überwiegende Mehrheit der 61 WKs mit gleichzeitiger DV und EZD bei BL war nach 2 Jahren nach wie vor von einer DV betroffen (97%). Bei insgesamt 3 dieser WKs hatte sich daraus nach 5 Jahren ein Syndesmophyt entwickelt (4,9%). Bei 438 WKs zeigten bei BL weder eine EZD noch eine DV. Von diesen hatten nach 2 Jahren 94 WKs (21,5%) und nach 5 Jahren weitere 13 WKs (3%) eine DV neu entwickelt.
As patients with syndesmophytes at baseline and elevated time-averaged CRP
As patients without syndesmophytes and with normal time-averaged CRP
p=0.02
7 6 5
6 5
4.36±4.63
4
4
3 2 1
0.14±1.80
mSASSS change
mSASSS change
p=0.48
7
3 2 1
0
0
-1
-1
-2
-2
-3
-3 Low NSAID intake (n=11)
High NSAID intake (n=7)
0.35±1.07
0.07±1.06
Low NSAID intake (n=26) High NSAID intake (n=7)
Schlussfolgerung. Die Hypothese einer festen Sequenz aus Entzündung, degenerativer Verfettung und Knochenneubildung konnte bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis, die über 5 Jahre mit einem TNF-Blocker behandelt wurden, nicht bestätigt werden. Zwar zeigte sich bei einem großen Prozentsatz der WKs, die bei Baseline entzündet waren, in Jahr 2 eine degenerative Verfettung, doch hatte dies in Jahr 5 nicht zu einer Knochenneubildung geführt. Dieser Befund widerspricht der „TNF-brake“-Hypothese. Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass die Entwicklung von einer degenerativen Verfettung zur Entstehung eines Syndesmophyten über einen noch längeren Zeitraum vonstatten geht. Andererseits legt die Beobachtung, dass sich die Entwicklung einer degenerativen Verfettung unter einer Behandlung mit TNF-Blockern zwischen Jahr 2 und Jahr 5 verzögert, nahe, dass insbesondere in den ersten 5 Therapiejahren in der großen Mehrzahl der Fälle keine Gefahr durch Reparaturprozesse wie eine degenerative Verfettung (die durch bestimmte Medikamente potenziell beschleunigt werden könnten) besteht.
SP.20 Verteilung aktiver Entzündung in der Magnetresonanztomographie der Sakroilikalgelenke und der Wirbelsäule bei Patienten mit früher axialer Spondyloarthritis – Ergebnisse der ESTHER-Studie zu Baseline I. Song1, C. Althoff2, H. Haibel1, J. Listing3, A. Weiß4, M. Rudwaleit5, B. Hamm2, K. Hermann2, J. Sieper1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin, 3Deutsches RheumaForschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 4 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 5Endokrinologikum Berlin, Berlin
Abb. 1 89 Radiographic spinal progression (change of the mSASSS score) over 2 years in relation to NSAID intake in AS patients with presence (A) and absence (B) of risk factors for progression
mit einer Krankheitsdauer von <5 Jahren [1] wurden hinsichtlich aktiver Entzündung auf STIR-Sequenzen und auf T1-gewichteten Sequenzen in den 23 vertebralen Einheiten (VEs) der Wirbelsäule und in den 8 Sakroilikalgelenks(SIG)-Quadranten untersucht. Das Scoring wurde von 2 verblindeten Radiologen durchgeführt. Ergebnisse. In der Gesamtgruppe der Patienten zeigten 52% (39/75) aktive Entzündung an den SIG (aktive Sakroiliitis), 41,3% (31/75) in den SIG und zugleich an der Wirbelsäule und 5,3% (4/75) nur an der Wirbelsäule (isolatierte spinale Entzündung). Die Mittelwerte für aktive Entzündung waren 6,7 (SD 5,8) von 24 möglichen Punkten für die SIG und 1,9 (SD 3,3) von 69 möglichen für die Wirbelsäule. Aktive Entzündung an den SIG-Quadranten wurden wie folgt gefunden (in absteigender Häufigkeit): Quadrant I (Sacrum, oberer Quadrant; 66% der Patienten, n=50); Quadrant II (Sacrum, unterer Quadrant; 60%, n=45), Quadrant IV (Ilium, oberer Quadrant, 53%, n=40), Quadrant III (Ilium, unterer Quadrant, 69%, n=52). Die am häufigsten von aktiver Entzündung betroffenen Stellen in der Wirbelsäule waren die untere Brustwirbelsäule und die Lendenwirbelsäule: in abfolgender Reihenfolge waren die am häufigsten VEs waren BWK6/BWK7 (n=11), BWK10/BWK11 (n=11), BWK7/BWK8 (n=10), LWK1/LWK2 (n=10) und LWK4/LWK5 (n=9) und LWK5/S1 (n=9). Die Halswirbelsäule war seltener von aktiver Entzündung betroffen. Conclusion. In dieser Kohorte von Patienten mit früher axialer SpA zeigte sich keine signifikante Prädilektion von SIG-Quadranten hinsichtlich des Vorliegens aktiver Entzündung. In der Wirbelsäule war die BWS und LWS am häufigsten betroffen.
Ziel. Untersuchung der Frage, ob aktive Entzündung an spezifischen Stellen der Sakroilikalgelenke (SIG) und/ oder der Wirbelsäule beginnt. Methoden. Ganzörper-Magnetresonanztomographie (MRT)-Aufnahmen von 75 Patienten mit früher axialer Spondyloarthritis (SpA) Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts SP.21 Is there a link between skin and joint involvement in psoriatic arthritis? Results of a large non-interventional study with Adalimumab M. Köhm1, F. Behrens1, G. Greger2, S. Rubart2, D. Thaci3 1 CIRI am Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Rheumatologie, Frankfurt, 2Abbott GmbH & Co.KG, Immunologie, Wiesbaden, 3Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main, Dermatologie/Venerologie, Frankfurt Aim. Measurement of treatment response and safety of Adalimumab therapy in patients with active psoriatic arthritis and active psoriasis in clinical routine care in Germany in correlation to skin disease. Methods. A multicentre, prospective observational study included patients with moderate to severe psoriatic arthritis treated with Adalimumab. Disease activity assessments such as number of swollen (SJC) and tender joints (TJC), target lesion score (TLS) and Body Surface Area (BSA) for skin involvement and FFbH for functional capacity were calculated at baseline, month 3, 6, 9, 12, 18 and 24. The correlation between skin and joint parameters were designated by step-wise regression analysis in forward and backward technique. Results. Data from 494 patients were analysed. Mean age was 49.5 years, 47.6% of the patients were female. Mean disease duration of psoriasis was 18.1 years, mean disease duration of arthritis 9.9 years. After 12-months treatment period improvement of all parameters was observed: TLS decreased from 6.9 at baseline to 2.8 at month 12, BSA decreased from 9.9 to 5.7 and SJC from 10.7 to 3.3, TJC from 14.5 to 5.9. Functional capacity surveyed by FFbH improved from 68.4 to 78.1%-points. There was no correlation between skin- and joint improvement and in prediction of response in these involvements. Conclusion. Treatment with Adalimumab is a tolerable and effective therapy in patients with active PsA in clinical routine care. After 12-months treatment, significant improvements in all scores for skinand joint involvement were detected. Neither at baseline nor after 12 month of treatment correlation between skin- and joint involvement and their improvements could be detected indicating an independency of severity of skin involvement and joint disease activity.
SP.22 Leben mit axialer Spondyloarthritis: Patienten gebrauchen verschiedene Strategien zur Krankheitsbewältigung U. Kiltz1, X. Baraliakos1, P. Karakostas1, M. Igelmann2, L. Kalthoff3, C. Klink4, D. Krause4, E. Schmitz-Bortz5, M. Flörecke1, M. Bollow6, J. Braun1 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Praxis, Bochum, 3Internistisch-Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Herne, 4 Internistische und rheumatologische Gemeinschaftspraxis, Gladbeck, 5 Rheumapraxis Hattingen, Hattingen, 6Augsuta Krankenanstalten, Abteilung für Radiologie, Bochum Einleitung. Das Hauptsymptom des chronischen Rückenschmerzes ist bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis (ax-SpA) traditionell von der biomedizinischen Perspektive betrachtet worden. Krankheitsbewältigungsstrategien scheinen jedoch einen erheblich Einfluss auf die Verarbeitung der Rückenschmerzen zu spielen. In einer 6-monatigen Querschnittsstudie wurden Unterschiede der Krankheitsbewältigungsstrategie bei Patienten mit ax-SpA untersucht. Methoden. Bei 100 konsekutive Patienten mit ax-SpA gemäß ASAS Klassifikationskriterien (56 Patienten hatten eine ankylosierende Spondylitis (AS), 44 Patienten eine nicht-röntgenologische ax-SpA) wurden klinische und psychologische Variablen bei Studienbeginn und nach 6 Monaten erhoben. In der Eingangsuntersuchung wurden die Patienten in gleicher Weise vom selben Untersucher über ihre Erkrankung informiert. Die Mehrheit der Patienten (>90%) erhielt eine Therapie mit NSAR. Die klinische Untersuchung beinhaltete die Erfassung des
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Schmerzgrades (NRS), Krankheitsaktivität (BASDAI), körperliche Funktionsfähigkeit (BASFI), Krankheitsbewältigung (Trier Skalen zur Krankheitsbewältigung), Lebensqualität (ASQoL), Gesundheitszustand (SF-36) and den „patient acceptable symptom state“ (PASS). Ergebnisse. 92 Patienten schlossen die Studie nach 6 Monaten ab. 55,6% der Patienten nutzten keine bevorzugte Krankheitsbewältigungsstrategie. Die anderen Patienten nutzten bevorzugt folgende Krankheitsbewältigungsstrategien: Religion (12%), Rumination (10,8%), Informationssuche (9,7%), sozialer Rückzug (3,3%), soziale Einbindung (2,2%) and Bedrohungsabwehr (2,2%). In der Eingangsuntersuchung werteten 38% der Patienten ihren Gesundheitszustand als akzeptabel (PASS+). Die Mehrheit der Patienten, die die Krankheitsbewältigungsstrategie Rumination nutzten, werteten ihre Erkrankung als nicht-akzeptabel (PASS -) (88,9%). Lediglich 2,9% der PASS+ Patienten nutzt Rumination als Krankheitsbewältigungsstrategie. In der Folgeuntersuchung veränderte sich weder der Anteil PASS+ Patienten noch der Anteil der Krankheitsbewältigungsstrategien. PASS+ Patienten nutzten die Krankheitsbewältigungsstrategie soziale Einbindung häufiger als 6 Monate zuvor (25,7 vs. 11,4%). Diese Strategie wurde gleichzeitig häufiger von PASS+ als von PASS- Patienten benutzt: 25,7% vs. 7% (p<0,001). Lediglich 7,6% der Patienten, die zu Beginn der Studie keine bestimmte Krankheitsbewältigungsstrategie benutzt hatte, änderte die Krankheitsbewältigungsstrategie (mehrheitlich hin zur Strategie Informationssuche). Patienten mit AS and nr-axSpA unterscheiden sich nicht in der Benutzung der Krankheitsbewältigungsstrategie (. Tab. 53). Schlussfolgerung. Die Mehrzahl der Patienten mit axialer SpA bevorzugt keine bestimmte Krankheitsbewältigungsstrategie. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Benutzung einer mit negativen Emotionen besetzten Krankheitsbewältigungsstrategie (z. B. Rumination) mit einer fehlenden Akzeptanz des aktuellen Gesundheitszustandes assoziiert ist. Die Benutzung einer aktiven Krankheitsbewältigungsstrategie (z. B. soziale Einbindung) scheint einen positiven Einfluss auf die Akzeptanz der Erkrankung zu haben. Insgesamt bedarf das PASS Konzept und der Gebrauch von verschiedenen Krankheitsbewältigungsstrategien weiterer Klärung.
SP.23 Tuberculosis screening in ankylosing spondylitis patients in Germany 2002 to 2010 (Safety Line) S. Hohenberger1, S. Illies2, A. Krause3, B. Krummel-Lorenz4, H. Schwenke5, R. Schwenke6, M. Peceny1 1 MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar, 2Schwerpunktpraxis für Rheumatologie, Schwerte, 3Immanuel Krankenhaus Berlin – Rheumaklinik Berlin -Buch, Klinik f. Innere Medizin; Abt. Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin, 4Endokrinologikum Frankfurt, Frankfurt/Main, 5Hauptpraxis Dresden, Zweigpraxis (Kamenz), Dresden, 6Rheumatologie Dresden, Dresden Background. In early years of TNF-inhibitors therapy prior screening for latent tuberculosis had to be established as effective method to enhance patient safety and to follow local authorities’ recommendations. Objective. To implement instruments increasing physicians’ awareness of necessity and importance of TB screening in clinical practice; to assess the type of used screening tests and to document test results. Methods. Open label, non-interventional study; used TB screening methods and results in 320 patients with ankylosing spondylitis prior to treatment with infliximab were documented. Results. 98.4% no TB in medical history, 1.3% unknown, one patient had tuberculosis before. All patients had TB screening (. Tab. 54). Conclusion. Mostly, Mendel-Mantoux test was performed as first test for ankylosing spondylitis patients to be treated with infliximab. This result confirms that physicians followed local recommendations for tuberculosis screening, i. e. using Mendel-Mantoux test in combination with chest X-ray and not using Tine test due to unreliable results of this testing method. In-vitro testing was introduced late in course of this study and therefore applied only in few patients. This long-term study
Tab. 53 Demographische Daten der Patienten
Alter (Jahren) Symptomdauer (Jahre) NRS Schmerz BASDAI BASFI SF-36 MCS SF-36 PCS ASQoL
Tab. 54
nr-axSpA
AS
Signifikanzniveau
MendelMantoux
Tine
in-vitro*
39,1±9,8 9,4±9,5
41,2±10,9 12,8±10,7
0,46 0,09
1st screening test positive reaction weak reaction
96.9% 11.3% 1.6%
2.5% 12.5% 25.0%
2.8% 33.3%** 0%
4,0±2,1 3,6±1,7 2,4±2,1 45,0±12,3 39,0±9,0 5,6±4,8
4,7±2,7 4,2±2,2 3,2±2,4 47,5±11,5 36,5±10,2 6,0±4,8
0,24 0,19 0,05 0,38 0,19 0,71
*Interferon-gamma release assay, **3/8 patients positive by in-vitro TB test for 1st screening. 90.6% had chest X-ray, 3.1% of chest X-rays abnormal. Combined testing resulted in 9.1% of screened patients requiring latent tuberculosis treatment.
im multimodalen Therapiekonzept der Arthritis psoriatica angesehen werden. 1. Lange U et al (2005) Phys Med Rehab Kuror 15:44–47 2. Tarner I et al (2009) Clin Rheumatol 28:397–402
results show that tuberculosis screening stipulations for treatment of patients with infliximab were implemented successfully by attending physicians.
SP.24 Wirkung einer iterativen Ganzkörperhyperthermie mit wassergefilterter Infrarot-A-Strahlung auf funktionelle und funktionale Parameter der Gesundheit sowie proinflammatorische Zytokine bei Arthritis psoriatica U. Lange1, E. Neumann1, I. Tarner1, U. Müller-Ladner1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim Hintergrund. Die Ganzkörperhyperthermie führt bei Patienten mit Spondyloarthritis überzufällig häufig zu einer deutlichen Beschwerdelinderung [1, 2]. Methoden. In der vorliegenden Arbeit wurde die wassergefilterte Infrarot-A-Strahlung (wIRA; IRATHERM 1000®, von Ardenne Institut für Angewandte Medizinische Forschung, Dresden) zur Erzeugung einer Hyperthermie bei Patienten mit Arthritis psoriatica (Interventionsgruppe – IG, n=20: 12 Frauen, 8 Männer, Durchschnittsalter: 47,4 Jahre) im subakut/chronischen Stadium erstmalig eingesetzt. Fünfzehn altersvergleichbare Patienten (9 Frauen, 6 Männer) mit Arthritis psoriatica dienten als Kontrollgruppe (KG). Zum Teil lag in beiden Gruppen eine NSAR-Medikation vor, eine Biologika-Therapie galt als Ausschlusskriterium. Beide Gruppen erhielten eine vergleichbare physikalische Therapie (KG, KMT, E‘Therapie, Peloidpackungen, Ergotherapie). Die IG erhielt 6 Behandlungen mit wIRA, Bestrahlungsdauer 45–60 min, als Zielwert wurde eine Rektaltemperatur von 38,5°C avisiert. Folgende Outcome-Parameter wurden vor, nach serieller wIRA-Bestrahlung, nach 1 Monat sowie nach 3 und 6 Monaten bestimmt: BSG, CRP, TNF-α, IL-6, IL-1β, DAS28, HAQ, FFbH und Schmerzen (VAS). Ergebnisse. Es konnte eine signifikante Schmerzlinderung (VAS, zwischen Schmerzausgangs- und Schmerzendwert im Gruppenvergleich) nachgewiesen werden, bis zu 6 Monate anhaltend in der IG. Der DAS 28 fiel im Gruppenvergleich deutlich ab (p<0,0005), mit signifikanter Verbesserung in der IG zu allen Zeitpunkten und anhaltendem Effekt bis zu 6 Monaten. In der KG blieb dieser positive Effekt aus. Bei den proinflammatorischen Zytokinen zeigten sich weder in der IG noch KG signifikante Veränderungen, passend zum klinischen Bild ohne Änderung der Krankheitsaktivität und ohne Zunahme der psoriatischen Hautveränderungen im Beobachtungsverlauf bei gleichbleibenden Akut-Phase-Reaktanten (BSG, CRP). Schlussfolgerung. Das neue Verfahren der wIRA-Ganzkörperhyperthermie stellt ein praktikables und vom Patienten gut toleriertes Physiotherapeutikum dar. Es kann somit als eine sinnvolle Ergänzung
SP.25 Spielt der Polymorphismus des TGF-beta1-Gen eine pathogenetische Rolle bei der Entstehung einer Knochendichteminderung bei ankylosierender Spondylitis (AS)? R. König1, S. Lefèvre1, I. Tarner1, U. Müller-Ladner1, U. Lange1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim Einleitung. Untersuchungen zeigen, dass selbst Rheumatologen die hohe Prävalenz einer Knochendichteminderung, insbesondere schon bei sehr jungen Patienten mit einer ankylosierenden Spondylitis, oft nicht bewusst ist. Als ein möglicher genetischer Faktor konnte bereits eine Assoziation mit dem FokI-Polymorphismus des Vitamin-D-Rezeptors bestätigt werden [1]. TGF-beta 1 spielt eine wesentliche Rolle im Knochenmetabolismus, ein T/C-Polymorphismus an Position 29 scheint mit der Entstehung einer postmenopausalen Osteoporose assoziiert [2]. Fragestellung war nun ob sich hier ein geeigneter genetischer Biomarker zur Vorhersagbarkeit der Entstehung einer Osteoporose bei AS detektieren lässt. Methoden. Eingeschlossen wurden 50 Patienten mit ankylosierender Spondylitis (17 Frauen, 33 Männer, Durchschnittsalter 45,5 Jahre), als Kontrolle dienten 44 altersvergleichbare Gesunde. Outcomeparameter waren: axiale Knochendichte (QCT), BSG, CRP; Osteocalcin, Crosslinks, 25- und 1,25 Vitamin D, PTH sowie der TGF-beta 1-Gen-Polymorphismus (Amplifizierung mittels PCR und RFLP-Analyse genomischen Materials aus peripheren Leukozyten). Ergebnisse. 82,4% der Patienten mit dem Genotyp TC zeigten eine verminderte Knochendichte (p=0,052) zudem zeigte diese Patientengruppe statistisch signifikant niedrigere 1,25 Vitamin D3-Spiegel und höhere Crosslinkwerte. Ferner zeigten männliche AS-Patienten dieses Genotyps signifikant niedrigere CT-Spongiosawerte. In allen Subgruppen war der Anteil der Patienten mit einer Knochendichteminderung beim Genotyp TC am größten. Diskussion. Die erhobenen Befunde deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Knochendichteminderung und dem TGFGenotyp TC insbesondere bei männlichen AS-Patienten hin. Die pathophysiologischen Mechanismen sind derzeit noch unklar. Die Untersuchungen sollten an einem größeren Kollektiv weiter verfolgt werden. Bei einem identifizierbaren Zusammenhang zwischen Knochendichteminderung und TGF-Polymorphismus, hätte man somit ein weiteres Kandidatengen detektiert. 1. Obermayer-Pietsch, Lange et al (2005) 2. Derynck et al (1987), Cambien et al (1996)
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Abstracts Tab. 55 Mittlere Scores für Krankheitsaktivität, körperliche Funktionsfähigkeit und Beweglichkeit
Alter (Jahre) BASDAI BASFI BASMI
Nr-axSpA ≤5 Jahre
AS ≤5 Jahre
AS >5 Jahre
36 6,6 4,8 1,8
38 6,5 5,1 3,3
44 6,2 4,3 4,3
SP.26 Krankheitslast der axialen Spondylarthritis J. Sieper1, S. Rao2, N. Chen2, M. Cifaldi2 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Abbott, Abbott Park, United States of America Hintergrund. Die neue Klassifikation der axialen Spondylarthritis (axSpA) umfasst die ankylosierende Spondylitis (AS) sowie die nichtröntgenologische axSpA (nr-axSpA). Über die Schwere und den progressiven Verlauf der nr-axSpA im Vergleich zur AS ist nur wenig bekannt. Eine Analyse der GESPIC-Kohorte (German Spondyloarthritis Inception Cohort) deutet darauf hin, dass die klinischen Manifestationen und die Messgrößen für die Krankheitsaktivität bei den nr-axSpA-Patienten und den Patienten mit einer frühen AS in hohem Maße vergleichbar sind´[1]. Wir analysierten die Daten aus klinischen Phase-III-Studien zur Anwendung von Adalimumab bei Patienten mit einer AS oder einer nr-axSpA im Vergleich zu den Ergebnissen der GESPIC-Studie. Ziele. Ein Vergleich der Krankheitslast von Patienten mit einer nraxSpA und der Krankheitslast von AS-Patienten mit einer ähnlichen Krankheitsdauer sowie AS-Patienten mit einer abweichenden Krankheitsdauer. Methoden. Verwendet wurden die Ausgangsdaten der ATLAS- und der ABILITY-1-Studie. In beiden Fällen handelte es sich um Phase-IIIStudien, in denen die Sicherheit und die Wirksamkeit von Adalimumab bei der Behandlung der mittelschweren bis schweren AS bzw. nr-axSpA untersucht wurden. Es wurden drei Kohorten gebildet: Patienten mit einer nr-axSpA seit ≤5 Jahren, Patienten mit einer AS seit ≤5 Jahren und Patienten mit einer AS seit >5 Jahren. Klinische Beeinträchtigung, Schmerzen und körperliche Funktionsfähigkeit wurden mithilfe der folgenden Skalen gemessen: BASDAI (Bath AS Disease Activity Index), TBP VAS (Total Back Pain VAS), PGA (Patient‘s Global Assessment) und BASFI (Bath AS Functional Index). Die Beweglichkeit der Wirbelsäule wurde mithilfe des BASMI-Index (Bath AS Metrology Index) beurteilt. Zu den angewendeten statistischen Methoden gehörte der Student-t-Test, mit dem die beiden Gruppen, für die Ausgangsscores vorlagen, verglichen wurden. Ein p-Wert <0,05 wurde als signifikant angesehen. Ergebnisse. AS-Patienten mit längerer Krankheitsdauer waren älter und wiesen eine signifikant geringere Beweglichkeit auf als diejenigen mit kürzerer Krankheitsdauer (BASMI: 4,3 vs. 3,3; p<0,001). Im frühen Krankheitsstadium hatten die nr-axSpA-Patienten in Bezug auf die klinische Beeinträchtigung, die Schmerzen und die Gesamtbeurteilung ähnliche Scores wie die AS-Patienten, zeigten jedoch eine bessere Beweglichkeit (BASMI: 1,8 vs. 3,3; p<0,001). Im Gegensatz zu den Ergebnissen der GESPIC-Studie fanden sich hinsichtlich der mittels BASFISkala gemessenen körperlichen Funktionsfähigkeit keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Allerdings wiesen die Populationen der ATLAS- und der ABILITY-1-Studie zum Ausgangszeitpunkt eine erheblich stärkere funktionelle Beeinträchtigung auf (BASFI: 5,1 bzw. 4,8 für AS bzw. nr-axSpA) als die GESPIC-Kohorten (3,1 bzw. 2,5 für AS bzw. nr-axSpA), was auf eine aktivere Patientengruppe hindeutet. Der BASMI-Index ist das einzige Messinstrument, dessen Werte mit zunehmender Krankheitsdauer zu steigen scheinen (. Tab. 55).
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Schlussfolgerung. Patienten mit mittelschwerer bis schwerer AS oder nr-axSpA weisen bei einem relativ hohen Maß an klinischer und funktioneller Beeinträchtigung eine ähnliche Krankheitslast auf. Die mittels BASMI gemessene Beeinträchtigung der Wirbelsäulenbeweglichkeit scheint progressiv zu sein, wobei die nr-axSpA-Patienten weniger stark und die AS-Patienten stärker betroffen sind, und nimmt im Zeitverlauf deutlich zu. Der BASMI-Index kann daher ein wichtiges Instrument zur Beurteilung der Progression der nr-axSpA sein. 1. Rudwaleit M (2009) Arthritis Rheum 60:717–27
SP.27 The frequency of non-radiographic axial spondyloarthritis in relation to symptom duration in patients referred because of chronic back pain: results from the Berlin early spondyloarthritis clinic D. Poddubnyy1, H. Brandt2, J. Vahldiek2, I. Spiller2, I. Song1, M. Rudwaleit3, J. Sieper1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, 3Endokrinologikum Berlin, Berlin Background. Non-radiographic axial spondyloarthritis (nr-axSpA) and radiographic axial SpA (“ankylosing spondylitis”, AS) are considered currently as two stages of axial SpA. We reported recently that about 12% of the patients with non-radiographic axial SpA progress in AS over 2 years [1]. Although it can be expected that in the first years after back pain onset non-radiographic (without definite sacroiliitis on the x-ray) SpA is more likely to see than established AS, their frequencies and their ratio in relation to back pain duration at the referral time point is not known. Objective. This study was aimed at investigating of the frequencies of non-radiographic axial SpA (nr-axSpA) and ankylosing spondylitis (AS) diagnoses and their ratios in relation to symptom duration in patients referred because of chronic back pain and suspicion of axial SpA. Methods. In this monocenter study performed in Berlin [2] orthopaedists and primary care physicians were requested to refer patients with chronic low back pain (duration >3 months) and onset of back pain before <45 years of age to a SpA-specialized rheumatology outpatient clinic for further diagnostic investigation if at least one of the following screening parameters was present: 1) inflammatory back pain, 2) positive HLA-B27, and 3) sacroiliitis detected by imaging. The final diagnosis was made according to the opinion of rheumatologist. Results. In total, 522 patients were referred. A diagnosis of definite axial SpA was made in 43.7% of the cases. Among patients who were referred with chronic back pain axial SpA was diagnosed in a similar percentage of about 50% if symptom (back pain) duration was <9 years and of 36% if symptom duration was >9 years. The ratios of nr-axSpA to AS among patients with definite axial SpA in relation to the duration of back pain at the time-point of referral are presented in figure. Nr-axSpA represented the majority of patient (67.3%) only if duration of back pain was 1 year and less at the time of referral. Between 1 and 6 years of back pain duration the probability of nr-axSpA and AS was nearly equal. In patients with back pain duration of 6–9 years, AS was more likely (61.1%) to be diagnosed than nr-axSpA (38.9%), and this increased further over time (. Fig. 19). Conclusion. Non-radiographic axial SpA represents an important diagnosis in the structure of reasons of back pain, especially in patients with recent symptom onset. 1. Poddubnyy D et al (2011) Ann Rheum Dis 70:1369–74 2. Brandt HC et al (2007) Ann Rheum Dis 66:1479–84
100% nr-axSpA
% of the patients with axial SpA
90% 80%
AS
32.7 47.5
46.3
70%
61.1
68.0
71.4
32.0
28.6
60% 50% 40% 30% 20%
67.3 52.5
53.7 38.9
10% 0%
Up to 1 year >1- = <3 year >3- = <6 year >6- = <9 year >9- = <12 year (n=55) (n=40) (n=41) (n=18) (n=25) Back pain duration
>12 year (n=49)
Abb. 19 9 Ratio of nr-axSpA to AS among referred patients who were diagnosed with definite axial SpA
SP.28 Langzeitbehandlung von Patienten mit aktiver ankylosierender Spondylitis mit Etanercept – Bleibende Wirksamkeit und Sicherheit nach 7 Jahren kontinuierlicher Behandlung
behandelten Patienten waren noch unter anti-TNF-Behandlung ohne Substanzwechsel und ein Drittel von Ihnen war noch in partieller Remission.
X. Baraliakos1, H. Haibel2, C. Fritz3, J. Listing4, F. Heldmann1, J. Braun1, J. Sieper2 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 4Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin
SP.29 Evidence of HLA-B27 in healthy individuals and patients with uveitis is a risk factor for alterations in bone metabolism
Hintergrund. Die klinischen Erfahrungen mit anti-TNF Behandlung bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) sind für kurz- bis mittelfristigen Nachbeobachtungen überzeugend. Es fehlen jedoch Erfahrungen mit Langzeitdaten, obwohl AS Patienten wahrscheinlich eine solche Therapie ihr Leben lang erhalten müssen. Ziel. Das ist der erste Bericht über die Behandlung von AS Patienten mit dem TNFα-Fusionsprotein etanercept über 7 Jahre (J). Methods. Zu Beginn der Studie waren 26 Patienten mit klinisch aktiver AS (BASDAI ≥4) mit Etanercept 2×25 mg s.c./Woche und ohne gleichzeitige DMARD Therapie in die Studie eingeschlossen. Die klinische Wirksamkeit wurde mittels üblicher Parameter erhoben und mit den neuen ASDAS Parametern verglichen. Primäres Endziel war der Anteil der Patienten in ASAS partieller Remission nach 7 J. Results. Insgesamt waren noch 21/26 Patienten (81%) nach 2 J und 16/26 Patienten (62%) nach 7 J in der Studie. In der Completer-Analyse waren nach 7 J 31% Patienten in ASAS partieller Remission. Im Vergleich zeigten 44% Patienten eine inaktive Erkrankung anhand der ASDAS-Kriterien. Der mittlere BASDAI lag zu Baseline bei 6,3±0,9, besserte sich nach 2 J (3,1±2,5) und zeigte sich nach 7 J weiter gebessert (2,5±2,2). Der mittlere ASDAS zeigte einen ähnlichen Verlauf, mit 3,9±0,7 zu Baseline, 1,8±0,9 nach 2 J und 1,6±0,8 nach 7 J (alle Werte p<0,001 in Vergleich zu Baseline). Nur bei 5 der 10 Patienten, welche die Studie vorzeitig abgebrochen war eine Nebenwirkung der Therapie der Grund des Abbruchs. Patienten, welche die 7 J der Studie abgeschlossen haben, zeigten niedrigere BASFI Werte zu Baseline verglichen zu Patienten, welche die Studie abgebrochen haben. Es gab ansonsten keinen anderen Baseline-Parameter der als Prädiktor der Effizienz oder Sicherheit der Langzeittherapie nach 7 J erkannt werden konnte. Schlussfolgerung. Diese Studie bestätigt die klinische Wirksamkeit und Sicherheit der kontinuierlichen Therapie mit Etanercept über 7 J bei Patienten mit aktiver AS. Nach 7 J, mehr als die Hälfte der initial
S. Schmidt1, S. Finzel1, J. Rech1, M. Englbrecht1, R. Said-Nahal2, M. Breban2, G. Schett1 1 Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen, 2Universite de Versailles St-Quentin-en YvelinesParis Ile de France-Ouest, Department of Rheumatology, Paris, France Background. HLA-B27 is strongly associated with the development of spondyloarthritis (SPA), a disease characterized by new bone formation and ankylosis of joints and intervertebral spaces. We have recently shown the role of the two Wnt antagonists, dickkopf 1 (Dkk1) and sclerostin in new bone formation in SPA. We therefore hypothesized that HLA-B27 itself may be associated with alterations in expression of Dkk1 and sclerostin. Objectives. To test whether positivity (+) for HLA-B27 per se is associated with changes of biomarkers of the Wnt pathway. Methods. Sera of 31 patients with HLA-B27+ SPA, 30 patients with HLA-B27+ uveitis, 30 healthy carriers of HLA-B27 as well as 90 age and gender matched HLA-B27 negative healthy controls were examined for total Dkk1 and sclerostin levels by enzyme-linked immunosorbent assays (ELISA). Statistical analysis was done by one-way analysis of variance (ANOVA). Results. Healthy HLA-B27+ individuals showed significantly lower levels of Dkk-1 compared with negative controls (p=0.01). Moreover, Dkk1 levels were reduced in all three HLA-B27+ groups, even in healthy HLA-B27 carriers. Additionally, serum levels of sclerostin were higher in HLA-B27 negative controls than in SPA HLA-B27 carriers. Conclusion. HLA-B27+ is associated with low levels of Dkk1 and sclerostin independent from the presence of clinical symptoms of SPA. Both HLA-B27 healthy carriers and HLA-B27 associated uveitis without SPA show lower levels of these two Wnt antagonists than normal HLA-B27 negative controls. These data suggest that alterations in bone metabolism even occur in the absence of clinical SPA and are associated with HLA-B27 carriage.
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Abstracts SP.30 Therapie der Spondylitis ankylosans: Entscheidungsfindung im rheumatologischen Alltag
SP.31 Autoantibodies against Class II-associated invariant chain peptide (CLIP) in spondyloarthritis
H. Kellner1, P. Godau-Kellner1 1 Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie, München
N. Baerlecken1, S. Nothdorft1, G. Stummvoll2, J. Sieper3, M. Rudwaleit4, S. Reuter5, T. Matthias6, R. Schmidt1, T. Witte1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinische Immunologie und Rheumatologie, Hannover, 2Medizinische Universität Wien, Abteilung für Rheumatologie, Innere Medizin III, Wien, Österreich, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 4Endokrinologikum Berlin, Berlin, 5 Aesku.Kipp Institut, Wendelsheim, 6AESKU.Diagnostics, Wendelsheim
Hintergrund. Die Spondylitis ankylosans (AS) zählt zu den häufigsten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. In den vergangenen 10 Jahren haben sich die therapeutischen Möglichkeiten, nicht zuletzt durch den Einsatz von Biologika, gerade bei klinisch aktiven Patienten deutlich verbessert. Nationale und internationale Leitlinien/Therapieempfehlungen eröffnen einen therapeutischen Einsatz in einer zunehmenden Anzahl von Patienten. Ziel. Ziel der vorliegenden Studie war es in einer retrospektiven Auswertung die Therapieentscheidungsfindung, im Kontext nationaler und internationaler Leitlinien/Therapieempfehlungen, in einer rheumatologischen Einzelpraxis auszuwerten und zu analysieren. Patienten und Methoden. In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Daten von AS Patienten, die zwischen dem 1.1.2006 und dem 31.12.2011 in einer rheumatologischen Einzelpraxis untersucht und behandelt wurden, ausgewertet. Bestandteil der Auswertung waren HLA-B27 Status, Entzündungsparameter (BKS, CRP) und Krankheitsfunktionsindices (BASDAI) u. a. Patienten mit TNF Ak Therapie (ADA, ETA, GOL, INF) wurden in einer Subgruppe erfasst und mit der Subgruppe nicht anti-TNF behandelter Patienten verglichen. Ergebnisse. 770 Patienten (218 weibl., 552 männl.) mit bekannter oder neu diagnostizierter AS (ASAS Kriterien) konnten ausgewertet werden. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 45 Jahre (16–76 J.). Die mittlere Krankheitsdauer bei Erstvorstellung lag bei 10,2 Jahre (0,3–32,4 J.). Der Durchschnittswert des BASDAI bei Erstvorstellung lag bei 5,2 (2,7–8,8). Der CRP-Wert (>5 mg/l) war bei 65% der Patienten erhöht. 91% der Patienten waren HLA-B27 positiv. 90% der Patienten hatten NSAR in der Vergangenheit benutzt. 72% der Patienten benutzten aktuell NSAR regelmäßig (45%) oder bedarfsorientiert (55%). 24% der Patienten hatten Erfahrung mit Basistherapeutika (MTX 10%, SSZ 12%, LEF 2%). 122 (15,8%) Patienten wurden mit TNF Ak behandelt (ADA n=57, ETA n=31, INF n=32, GOL n=2). Alle bis auf 6 Patienten waren vor TNF-Ak-Therapie mit mindestens 2 NSAR über mindestens 6 Monate behandelt worden). Der BASDAI zu Beginn einer TNF-AkTherapie lag mit 6,1 höher als bei anderweitig behandelten Patienten (4,3) – das CRP war bei 81% erhöht. 96% der mit TNF-Ak-behandelten Patienten waren HLA-B27 positiv. Das therapeutische Ansprechen war bei allen TNF-Ak vergleichbar. Die mittlere Therapiedauer bis zur Beendigung bzw. Umstellung der Biologikatherapie betrug 27 Monate (0,3–10,2 Jahre). Schlussfolgerung. Die Therapieentscheidung in der täglichen klinischen Praxis basiert meist auf den Vorgaben nationaler und internationaler Therapieempfehlungen. Die überwiegende Mehrzahl der klinisch aktiven AS Patienten erhält nach wie vor eine kosteneffektive Behandlung mit NSAR. Nur einer von 5 Patienten werden auf TNFAk-Therapien eingestellt. Diese Patientengruppe ist häufiger HLA-B27 positiv und weist einen höheren BASDAI- und CRP Wert auf. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Leitlinien die Theapieentscheidung nachhaltig beeinflussen und so den Einsatz von TNF-Ak bei einer Subgruppe von AS-Patienten begünstigt.
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Background. Spondyloarthritis (SpA) is a common debilitating inflammatory disorder with a frequency of 1–2% in the European population. Establishing diagnosis however is often difficult, since abnormalities in conventional X-ray develop with a latency of several years and only HLA-B27 has been established as a laboratory marker. With the exception of MRI, there are no sufficient tools for the early diagnosis of SpA. Aim. The goal of our study therefore was to identify new autoantibodies as diagnostic markers of SpA. Methods. As a screening procedure, we used protein array technology for detection of new autoantigens in ankylosing spondylitis (AS). In a second step, the results of the protein array were confirmed by ELISA using Class II-associated invariant chain peptide (CLIP) domain of CD74 as antigen. Sera for the ELISA were obtained from 216 patients with axial (n=156) and peripheral (n=60) SpA, 40 patients with psoriatic arthritis without axial involvement (PsA), 80 patients with rheumatoid arthritis (RA), 40 patients with systemic lupus erythematosus (SLE), 40 patients infected with human immunodeficiency virus (HIV) and 125 blood donors. All donors provided informed consent for the study which was approved by the local ethics committee (project number 4928). Results. Using the protein array, we detected IgG antibodies against CD74 in SpA sera. Using ELISA technology, IgG autoantibodies against CD74 were found in 56/58 (97%) of SpA patients with a duration of inflammatory back pain of less than 1 year. In control groups, the prevalence of IgG autoantibodies against CLIP was 18/40 (45%) in PsA, 9/80 (11%) in RA, 6/40 (15%) in SLE, 1/40 (2.5%) in HIV and 1/125 (0.8%) in blood donors. Conclusion. Due to their high specificity and sensitivity, antibodies against CLIP provide an important additional tool for diagnosis of SpA. Funding: DFG KFO 250, WI 1031/6-1.
SP.32 Sclerostin ist unter einer Therapie mit TNF-Blockern nicht von prädiktivem Wert für die radiologische Progression: neue Ergebnisse der Europäischen Kohortenstudie zu Infliximab bei ankylosierender Spondylitis (EASIC) X. Baraliakos1, F. Heldmann1, J. Listing2, G. Schett3, J. Brandt-Jürgens4, G. Burmester5, M. Grünke6, J. Sieper7, J. Braun1 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 3Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen, 4Rheumapraxis Steglitz, Berlin, 5Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 6Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 7Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin Hintergrund. Die Behandlung mit TNF-Blockern erwies sich als klinisch wirksam bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS), aber es gibt keine Belege dafür, dass sie die Knochenneubildung hemmt. Biomarker eines vermehrten Knochenumbaus – wie die knochenspezifische alkalische Phosphatase (BAP) oder Sclerostin, das die Knochenbildung über den Wnt-Signalweg hemmt – könnten hinsichtlich der Knochenneubildung bei AS von Bedeutung sein. Ziel. Unter Nutzung der im Rahmen der europäischen Kohortenstudie EASIC erfassten Patientendaten wurden in der vorliegenden Studie der Einfluss der Serumkonzentrationen von Sclerostin (SCL) und BAP sowie der Einfluss vorbestehender Syndesmophyten auf die Neuentwicklung von Syndesmophyten über einen Zeitraum von 2 bis 5 Jahren bei Patienten geprüft, die mit Infliximab oder einem anderen TNF-Blocker behandelt wurden. Methoden. Alle an der EASIC-Studie teilnehmenden Patienten, von denen bei Baseline (BL) sowie in den Jahren 2 und 5 vollständige Datensätze zu Sera und zu konventionellen Röntgenaufnahmen der Hals- und der Lendenwirbelsäule vorlagen, wurden in die Studie einbezogen. BAP und Sclerostin wurden – wie kürzlich an anderer Stelle beschrieben – mittels ELISA bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit den vorgeschlagenen Schwellenwerten für die Geschwindigkeit der radiologischen Progression korreliert (langsam: ≤1 Syndesmophyt innerhalb von 2 Jahren, mäßig rasch: ≤2 Syndesmophyten innerhalb von 2 Jahren, rasch: >2 Syndesmophyten innerhalb von 2 Jahren). Die Röntgenaufnahmen wurden von einem erfahrenen Befunder ausgewertet, der hinsichtlich der chronologischen Reihenfolge verblindet war. Eine Varianzanalyse basierend auf den nach Rang geordneten Daten (Rangwerte nach van der Waerden) wurde zum Vergleich der Patientengruppen herangezogen. Ergebnisse. Insgesamt wiesen 50 von 70 Patienten bei BL Syndesmophyten auf. Nach 2 Jahren hatten 27 Patienten (38,6%) neue Syndesmophyten entwickelt, nach 5 Jahren 35 (50%). Insgesamt zeigten nach 2 bzw. 5 Jahren 0 von 27 bzw. 16 von 35 (45,7%) Patienten eine langsame Progression, 27 von 27 (100%) bzw. 12 von 35 (34,3%) eine mäßig rasche und 0 von 27 bzw. 7 von 35 (20%) eine rasche radiologische Progression. Patienten mit Syndesmophyten bei BL zeigten tendenziell eine raschere radiologische Progression. Die Sclerostinwerte bei BL waren bei Vorliegen von Syndesmophyten bei BL signifikant niedriger (0,8±0,3 pg/ ml) als ohne Vorliegen von Syndesmophyten bei BL (1,1±0,5 pg/ml); p=0,009. Hinsichtlich der Sclerostinwerte bei BL gab es zwischen den 3 Gruppen mit unterschiedlich schneller radiologischer Progression keine signifikanten Unterschiede. Es gab keine Korrelation zwischen dem BAP-Spiegel bei BL und der radiologischen Progression nach 2 oder 5 Jahren. Schlussfolgerung. Im Gegensatz zu einer früheren Studie wurde bei unserer Untersuchung, an der AS-Patienten unter einer Therapie mit TNF-Blockern teilnahmen, keine prädiktive Relevanz der Sclerostinwerten für eine Knochenneubildung festgestellt. Inwieweit dabei die Behandlung mit TNF-Blockern eine Rolle spielt, ist gegenwärtig un-
klar. Die Sclerostinwerte korrelierten zwar mit der radiologisch nachweisbaren Schädigung bei BL, ermöglichten aber keine Unterscheidung der verschiedenen Arten der Progression. Das Vorhandensein von ≥1 Syndesmophyt bei BL ist – auch nach 5-jähriger Beobachtung – der stärkste Prädiktor für eine radiologische Progression. Allerdings gab es in dieser Studie nur einen Patienten mit einer raschen Progression.
SP.33 Entwicklungen in Behandlung und Outcome bei ankylosierender Spondylitis in der Routineversorgung zwischen 2000 und 2010 D. Huscher1, K. Thiele1, S. Bischoff1, A. Krause2, I. Kötter3, K. Fischer4, A. Zink1 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 2Immanuel Krankenhaus Berlin – Rheumaklinik Berlin -Buch, Klinik f. Innere Medizin; Abt. Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin, 3Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen, 4Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Greifswald Ziel. Für Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) haben neue Behandlungsoptionen die Therapielandschaft im letzten Jahrzehnt nachhaltig verändert. Wir haben Therapieveränderungen und -effekte untersucht. Methoden. Daten der Kerndokumentation der regionalen kooperativen Rheumazentren von 2000–2010 wurden bezüglich klinischer Präsentation und Lebensqualitätsindikatoren verglichen. Aufgrund von Umstellungen in der Dokumentation ist die Datenlage für 2005 und 2006 nicht repräsentativ und wurde nicht ausgewertet. Daten zu BASDAI, BASFI, BASMI and EuroQoL werden erst seit 2007 erhoben. Ergebnisse. Der Frauenanteil in einzelnen Jahren lag zwischen 33 und 42%. Das mittlere Alter betrug ~49 Jahre, die mittlere Krankheitsdauer ~15 Jahre. Ab 2007 hat fast die Hälfte aller AS-Patienten Biologika erhalten. Der Anteil synthetischer DMARDs ist von 41% auf 21% zurückgegangen. Steroide wurden 2000 noch 21%, 2010 nur noch 11% der Patienten verordnet. NSAR sind mit 55% und Coxibe mit 24% in 2010 weiterhin wichtige Therapieoptionen. Der Anteil von Patienten mit hohem Schweregrad sank von 20% auf 12%. Die krankheitsspezifischen Indizes BASDAI, BASFI und BASMI lassen eine weitere Verbesserung in den letzten Jahren erkennen. Der Anteil von Patienten die keine Einschränkungen in täglicher Aktivität und Mobilität erleben stieg seit 2007 um 5%, während nur wenige Patienten schwere körperliche Einschränkungen angaben (≤2,5%). Signifikante Veränderungen zeigten sich auch bei der Beschäftigungssituation: 54% der Patienten im erwerbsfähigen Alter waren 2000 in Beschäftigung, 65% in 2010, gleichzeitig war ein Rückgang der Erwerbsunfähigkeit von 20% auf 16% zu verzeichnen. In diesem Zeitraum sank der Anteil von Patienten mit Arbeitsunfähigkeitszeiten von 43% auf 33%. Schlussfolgerung. Die Routineversorgung von AS-Patienten hat sich in der letzten Dekade grundlegend verändert. Zunehmend schlagen sich die verbesserten therapeutischen Möglichkeiten in einer besseren klinischen Präsentation, Lebensqualität und Arbeitsmarktteilhabe nieder.
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Abstracts SP.34 Oral apremilast is effective in the treatment of subjects with active psoriatic arthritis with and without concomitant methotrexate therapy G. Schett1, A. Hu2, R. Stevens2 1 Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen, 2Celgene Corporation, Summit, NJ, United States of America Objective. Evaluate the efficacy and safety of apremilast (APR), an orally available small molecule that specifically inhibits phosphodiesterase-4, for the treatment of active psoriatic arthritis (PsA), with and without concomitant methotrexate (MTX). Methods. In a phase 2, randomized, double-blind, placebo-controlled, multicenter study, 204 subjects with active PsA were equally randomized to placebo, APR 20 mg BID (APR20), or APR 40 mg QD (APR40). At week 12, placebo subjects were re-randomized to APR20 (P/APR20) or APR40 (P/APR40) until week 24. Stable doses of nonsteroidal anti-inflammatory drugs, corticosteroids, and MTX were allowed; randomization was stratified by baseline MTX use (MTX, n=115; no MTX, n=89). Results. At week 12, 43.5% of subjects receiving APR20 (p<0.001) and 35.8% receiving APR40 (p=0.002) achieved 20% improvement in American College of Rheumatology response criteria (ACR20) vs. 11.8% receiving placebo. No differences in ACR20 were noted in subjects taking vs. not taking MTX. There was no evidence that APR treatment response differed among subjects treated and not treated with MTX. At week 24, ≥40% of subjects in each group achieved an ACR20 (APR20, 42.5%; APR40, 43.5%; P/APR20, 40.0%; P/APR40, 45.0%). The most frequently reported adverse events were diarrhea, headache, nausea, fatigue, and nasopharyngitis; most AEs were mild or moderate (>90%). No opportunist infections were reported, and no deaths occurred. Gastrointestinal AEs and infections occurred in slightly higher numbers of subjects taking MTX vs. not taking MTX. Conclusion. APR20 and APR40 showed efficacy vs. placebo with and without concomitant MTX therapy in active PsA with an acceptable tolerability profile.
SP.35 Entzündliche aber auch Fettläsionen sind bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis, die über 5 Jahre TNF-Blocker behandelt werden, von vergleichbarer Bedeutung für die Knochenneubildung X. Baraliakos1, F. Heldmann1, J. Listing2, D. Papas3, J. Brandt-Jürgens4, G. Burmester5, M. Grünke6, J. Sieper7, J. Braun1 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 3Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Anna Hospital, Herne, 4Rheumapraxis Steglitz, Berlin, 5Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 6Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 7Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin Hintergrund. Es ist noch immer unklar, welche Auswirkungen eine Behandlung mit TNF-Blockern bei ankylosierender Spondylitis (AS) auf die Knochenneubildung hat. Ergebnisse aus klinischen Studien konnten bislang weder eine Hemmung noch eine Förderung der Knochenneubildung durch TNF-Blocker belegen. Ziel. Diese ist die erste Studie, in der die Auswirkungen einer Entzündung bzw. einer Verfettung (Befundung mittels Magnetresonanztomographie [MRT]) auf die Bildung von Syndesmophyten in den Wirbelkanten (WK, Befundung mittels konventionellen Röntgens) bei Patienten untersucht wurden, die mit TNF-Blockern behandelt wer-
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den. Die Befundungen erfolgten bei Baseline (BL) sowie in den Jahren 2 und 5. Methoden. Die MRTs und Röntgenaufnahmen von Patienten, die an der EASIC-Studie teilnahmen verblindet auf dem Zeitpunkt der Aufnahme bewertet. Die meisten Patienten wurden mit Infliximab behandelt. Das Vorliegen bzw. Nichtvorliegen einer Entzündung (INF), einer degenerativen Verfettung (DV) oder von Syndesmophyten wurde auf der Ebene der einzelnen Wirbelkanten (WKs) im vorderen Bereich der Wirbelsäule dokumentiert. Die Analyse erfolgte mittels des exakten Fisher-Tests. Ergebnisse. Nach 2 und nach 5 Jahren wurden vollständige Sätze von MRTs und Röntgenaufnahmen von 73 AS-Patienten evaluiert (1.062 WKs, davon 258 mit und 804 ohne Syndesmophyten bei BL). Der Anteil der WKs mit INF ging signifikant zurück, und zwar von 22% bei BL (n=177) auf 2% nach 2 Jahren (n=17) sowie nach 5 Jahren (n=16). Dagegen stieg der Anteil der WKs mit DV an, und zwar von 23,5% bei BL (n=189) auf 35,2% nach 2 Jahren (n=283) und 36,8% nach 5 Jahren (n=296). Gleichzeitig waren bei 1,7% (n=14) nach 2 Jahren und bei 3,4% (n=27) nach 5 Jahren neue Syndesmophyten aufgetreten. Die Syndesmophyten bei BL zeigten in 59,1% der Fälle (n=143) eine DV. Es gab keinen Hinweis darauf, dass die Entzündung oder die degenerative Verfettung einen Einfluss auf die Entwicklung von Syndesmophyten bei 43% nach 2 Jahren bzw. bei 48% nach 5 Jahren gehabt hätte. Nach 2 Jahren zeigte sich, dass 8 von 14 neu aufgetretenen Syndesmophyten eine INF (n=4) oder eine DV (n=4) bei BL vorausgegangen war, wobei bei 3 Patienten beides bestanden hatte. Nach 5 Jahren war 14 von 27 neu aufgetretenen Syndesmophyten eine INF (n=6) oder eine DV (n=8) vorausgegangen; auch hier hatte bei 3 Patienten beides bestanden. Es bestand eine Tendenz zu einer häufigeren Entwicklung von Syndesmophyten bei WKs mit DV bei BL als bei WKs ohne DV bei BL: 2,1% (n=4) vs. 1,6% (n=10) nach 2 Jahren bzw. 4,2% (n=8) vs. 3,1% (n=19) nach 5 Jahren. Im Vergleich dazu waren neue Syndesmophyten unter den Patienten, deren WKs bei BL eine Entzündung aufgewiesen hatten, bei 2,3% (n=4) vs. 1,6% (n=10) nach 2 Jahren bzw. bei 3,4% (n=6) vs. 3,3% (n=21) nach 5 Jahren aufgetreten. Schlussfolgerung. Bei Patienten mit AS unter 5-jähriger Behandlung mit TNF-Blockern war in unserer Studie sowohl die Wirbelsäulenentzündung als auch die degenerative Verfettung geringfügig mit einer Entwicklung von Syndesmophyten assoziiert. Allerdings ging fast 50% der Knochenneubildungen, die bei den mit TNF-Blockern behandelten Patienten im Laufe dieser 5 Jahre auftraten, weder eine Entzündung noch eine degenerative Verfettung voraus. Insgesamt lässt sich feststellen, dass bei Patienten, die einen TNF-Blocker erhielten, in diesen 5 Jahren generell ziemlich wenige Syndesmophyten auftraten (bei 3,4% aller Wirbelkörper).
SP.36 Ähnliche Ansprechraten bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis und nichtröntgenologischer axialer Spondyloarthritis nach einem Jahr Therapie mit Etanercept – Ergebnisse der ESTHER-Studie I. Song1, K. Hermann2, H. Haibel1, C. Althoff2, D. Poddubnyy1, J. Listing3, A. Weiß4, M. Rudwaleit5, J. Sieper1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin, 3Deutsches RheumaForschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 4 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin, 5Endokrinologikum Berlin, Berlin Hintergrund. Bei Patienten mit früher axialer Spondyloarthritis (SpA) mit einer Krankheitsdauer von <5 Jahren und mit Nachweis aktiver Entzündung in der Ganzkörper-Magnetresonanztomographie (MRT) der Wirbelsäule und/oder der Sakroiliakalgelenke (SIG) zu Baseline untersuchten wir, ob es ein besseres Ansprechen auf eine Etanercept (ETA)-Therapie bei Patienten mit Ankylosierender Spondylitis (AS) im
Vergleich zu Patienten mit nicht-röntgenologischer axialer SpA (nr-axSpA) gibt [1]. Methoden. In der kürzlich veröffentlichten ESTHER-Studie wurden Patienten mit axialer SpA (nr-ax SpA, n=20; AS, n=20) für ein Jahr mit ETA behandelt [1]. Klinische, laborchemische und MRT-Effektivitätsparameter wurden getrennt für AS und nr-axSpA analysiert [2]. Ergebnisse. Zu Baseline zeigten sich keine Unterschiede zwischen den 20 AS-Patienten und den 20 nr-ax SpA-Patienten hinsichtlich des Alters [34,8 (SD 8,2) vs. 34,3 (SD 9,1 Jahre)], des Geschlechtes (60% vs. 55% männlich), der HLA-B27-Positivität (90% vs. 80%) und Parametern der Krankheitsaktivität zu Baseline (. Tab. 56). Nur die MRT-Scores waren leicht, aber nicht-signifikant erhöht in der AS-Gruppe. Nach 48 Wochen Behandlung mit ETA zeigte sich ein kleiner aber nichtsignifikanter Vorteil zugunsten der nr-axSpA-Gruppe in nahezu allen Outcome-Variablen (. Tab. 56). Schlussfolgerung. Es zeigte sich ein ähnliches Ansprechen bei Patienten mit früher axialer SpA, die mit ETA behandelt wurden, unabhängig davon, ob sie zur Gruppe der nr-axSpA oder AS gehörten, wobei sich sogar ein etwas besseres Ansprechen für nr-axSpA Patienten zeigte. Bezüglich der Ansprechraten scheint eine kurze Krankheitsdauer wichtiger zu sein als das Vorhandensein eines (radiographischen) Schadens. 1. Song I-H et al (2011) Ann Rheum Dis 2. Rudwaleit M et al (2009), Ann Rheum Dis
SP.37 Aktive Entzündung im Sakroiliakalgelenk und in der Wirbelsäule im MRT bei Patienten mit nichtröntgenologischer axialer Spondylarthritis J. Sieper1, D. van der Heijde2, W. Maksymowych3, M. Brown4, S. Sarkar5, A. Pangan5 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Leiden Univ Medical Center, Department of Rheumatology, Leiden, The Netherlands, 3University of Alberta, Alberta, Canada, 4University of Queensland Diamantina Institute, Woolloongabba, Australia, 5Abbott, Abbott Park, United States of America Hintergrund. Der auf dem bildgebenden Verfahren basierende Arm der ASAS-Kriterien für die axiale Spondylarthritis (SpA) setzt das Vorliegen einer Sakroiliitis im MRT oder auf den Röntgenaufnahmen voraus. Bei Patienten mit nicht-röntgenologischer (nr-axSpA) findet sich möglicherweise eine Entzündung in der Wirbelsäule ohne Entzündung des Sakroiliakalgelenks (SIG) im MRT. Ziel. Untersuchung auf Entzündung des SIG und der Wirbelsäule im Ausgangs-MRT mithilfe der SPARCC-Scoringmethode bei nr-axSpAPatienten. Methoden. ABILITY 1 ist eine laufende multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie, in der die Anwendung von Adalimumab im Vergleich zu Placebo untersucht wird. Die Patienten hatten eine nr-axSpA (die ASAS-Kriterien für eine axiale SpA waren erfüllt, nicht jedoch die modifizierten New-York-Kriterien für eine AS) und auf NSAIDs nur unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen oder NSAIDs waren bei ihnen kontraindiziert. MRTs des SIG und der Wirbelsäule wurden zu Studienbeginn sowie in Woche 12 durchgeführt und mithilfe der SPARCC-Methode (6DVU-Methode für die Wirbelsäule) von 2 unabhängigen, verblindeten Prüfern zentral ausgewertet. Es wurden die durchschnittlichen Scores der Prüfer verwendet. Beurteilt wurde der Anteil der Patienten, die für das SIG oder die Wirbelsäule einen SPARCC-Score von ≥2 hatten. Für den Zweck dieser Analysen wurden alle Patienten kombiniert, und zwar unabhängig von dem Behandlungsarm. Ergebnisse. Die mittlere Symptomdauer der Studienpopulation betrug 10 Jahre. Bei Studienbeginn lag gemäß dem lokalen Prüfer bei 48% der Patienten frühere oder aktuelle MRT-Evidenz für eine Sakroiliitis vor, die den ASAS-Kriterien für eine axiale SpA entsprach. Von den Patien-
Tab. 56 Mittelwerte (Standardabweichungen), wenn nicht anders gekennzeichnet Parameter
ETA, AS, (n=20)
ETA, nr-ax SpA (n=20)
BASDAI, Baseline BASDAI, W48 CRP, Baseline CRP, W48 ASDAS, Baseline ASDAS, W48 MRT Spine Score, Baseline MRT Spine Score, W48 MRT SIG Score, Baseline MRT SIG Score, W48 BASDAI50, W48 ASAS40, W48 ASAS partielle Remission, W48
5,5 (1,4) 2,7 (2,1) 9,4 (9,9) 4,0 (4,2) 3,2 (0,7) 1,7 (0,7) 3,4 (4,3) 1,4 (2,4) 8,6 (6,8) 3,1 (4,2) 55% 75% 40%
5,6 (1,3) 2,2 (2,0) 14,4 (15,7) 4,5 (3,4) 3,6 (0,9) 1,7 (0,7) 1,3 (1,9) 0,7 (1,6) 7,1 (5,9) 1,8 (1,7) 75% 65% 60%
ten mit vorhandenen SPARCC-Ausgangsscores hatten 40% einen ISGAusgangsscore von ≥2 und 52% einen Wirbelsäulen-Ausgangsscore von ≥2. Patienten mit einem SPARCC-Ausgangsscore für das SIG von <2 oder von ≥2 hatten einen ähnlichen Entzündungsscore der Wirbelsäule. . Abb. 20 zeigt die Darstellung der kumulativen Wahrscheinlichkeit der Wirbelsäulenscores für Patienten mit einem SIG-Score von <2 oder ≥2. Die Ausgangsdaten für die Krankheitsmerkmale waren bei den Patienten mit einem Wirbelsäulen-Ausgangsscore von <2 und denen mit einem Score von ≥2 im Allgemeinen vergleichbar, mit Ausnahme des mittleren Alters (36 vs. 40 Jahre) und der ISG-Scores (3,2 vs. 6,5); dies galt auch für die Patienten mit einem SIG-Ausgangsscore von <2 und denen mit einem Score von ≥2, mit Ausnahme des Geschlechts (61% vs. 44% weiblich). Schlussfolgerung. Die Beurteilung der MRTs durch erfahrene Untersucher zeigt, dass bei der Hälfte der nr-axSpA-Patienten eine Wirbelsäulenentzündung im MRT beobachtet werden kann, ohne dass eine SIG-Entzündung im MRT erkennbar ist. Bei der Untersuchung auf eine nr-axSpA kann es nützlich sein, ein MRT von beiden Stellen zu machen. Da die Patienten dieser Studie eine relativ lange Krankheitsdauer aufwiesen, müssen diese Daten noch an Patienten mit kürzerer Krankheitsdauer bestätigt werden.
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Abstracts
SPARCC-MRT-Ausgangsscore der wirbelsäule
35 SIG-MRT-Asgangsscore <2 SIG-MRT-Asgangsscore >=2
30 25 20 15 10 5 0
0
10
20
30
40 50 60 Kumulative % Patienten
70
SP.38 European Ankylosing Spondylitis Infliximab Cohort (EASIC)- Verlängerung: Effektivität und Sicherheit einer Infliximab- Behandlung über mehr als 7 Jahre bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) F. Heldmann1, X. Baraliakos1, J. Brandt-Jürgens2, I. van der Horst-Bruinsma3, R. Landewé4, J. Sieper5, G. Burmester6, F. van den Bosch7, K. de Vlam8, H. Gaston9, M. Grünke10, T. Appelboom11, P. Emery12, M. Dougados13, M. Leirisalo-Repo14, M. Breban15, J. Braun1 1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 2Rheumapraxis Steglitz, Berlin, 3VU Medical Center, Amsterdam, 4Department of Internal Medicine, Division of Rheumatology, The Netherlands, 5 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 6Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 7Universitair Ziekenhuis, Gent, Belgium, 8University Hospital, Leuven, Belgien, 9University of Cambridge, Cambridge, Großbritannien, 10Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München, 11Hopital Erasme, Brüssel, Belgien, 12University of Leeds, Division of Rheumatic & Musculoskeletal Disease, Leeds, Großbritannien, 13Hopital Cochin, Dept. Rheumatologie B, Paris Cedex 14, France, 14University Central Hospital, Helsinki, Finnland, 15Hopital Ambroise Paré, Boulogne, France Hintergrund. Der Wissensstand über Langzeiteffektivität und -sicherheit einer Anti-TNF-Therapie bei Patienten mit AS ist begrenzt. Methoden. Es wurden 71 von 81 Patienten (87,7%), die die 2 jährige EASIC-Studie beendet hatten (nach 2 Jahren ASSERT und 1,3 Jahren zwischen ASSERT und EASIC), in die 96 Wochen dauernde EASICVerlängerungsstudie eingeschlossen. 10/81 sagten ihre Teilnahme wegen logistischer Probleme ab. Alle Patienten erhielten die gleiche Infliximab-Dosis (5 mg/kg) in den gleichen Dosierungsintervallen (alle 6–8 Wochen) wie in der EASIC-Studie. Die gesamte Behandlungszeit summiert sich daher auf mehr als 7 Jahre. Alle unerwünschten Ereignisse (UE), schwerwiegenden UE (SUE), Drop-outs sowie Effektivitätsparameter (BASDAI, BASFI, Enthesitis Index, CRP) wurden für die 64 Completer und die 7 Patienten mit vorzeitigem Ausscheiden dokumentiert und analysiert. Ergebnisse. 64 von 71 Patienten (90,1%) schlossen die Studie ab, 7 schieden vorzeitig aus. Drei dieser 7 wurden vom Prüfarzt aus der Studie genommen (je 1 wegen Wirkverlust, Infektionen sowie Basalzellkarzinom der Haut), 3 zogen ihr Einverständnis zurück und zu einem brach der Kontakt ab. Der mittlere BASDAI für die Completer nach 96 Wochen betrug 2,4 (±1,7), wobei 49 von 64 Patienten (76,6%) BAS-
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Abb. 20 9 Darstellung der kumulativen Wahrscheinlichkeit der Wirbelsäulenscores
DAI-Werte <4 und 42 (65,6%) BASDAI-Werte<3 als Zeichen niedriger Krankheitsaktivität aufwiesen. Von den 6/7 vorzeitigen Ausscheidern, für die Daten vorlagen, zeigte die Hälfte einen BASDAI >4 bei der letzten Visite. Der mittlere CRP der Completer (Daten für 61 Patienten) betrug bei der letzten Visite 4,9±5,9 mg/l. 81% der Patienten zeigten keinerlei Anzeichen für eine Enthesitis. Der mittlere BASFI der Completer am Studienende war 3,1±2. In der EASIC-Verlängerung traten insgesamt 476 UE bei 63/71 Patienten (88,7%) auf, wobei 61 der 63 Patienten (96,8%) mehr als 1 UE entwickelten. Es traten während der Studie insgesamt 13 SUE auf, darunter 2 Malignome (1 Basalzellkarzinom, welches zum Ausscheiden aus der Studie führte sowie ein malignes Melanom. Dieser Patient lehnte jedoch aufgrund der guten Wirksamkeit eine Beendigung der Infliximab-Therapie ab). Die Malignome waren die einzigen SUE, die von den Prüfärzten in einem möglichen kausalen Zusammenhang zur Infliximab-Therapie gesehen wurden. Die meisten UE waren Infektionen (35,1% aller UE). Am häufigsten davon betroffen war der Respirationstrakt (69,5%), gefolgt von Hautinfekten (14,9%), gastrointestinalen (7,2%) und urogenitalen Infektionen(4,2%). Es traten 5 kleinere Infektionsreaktionen bei 5 Patienten auf, 3 dieser 5 schlossen die Studie regulär ab. Andere UE waren z. B. 1 Herpes zoster, 7 Fälle von Leberenzymerhöhung bei 6 Patienten, 36 nichtinfektiöse Haut-UE (5 Fälle von Psoriasis), 3 Rezidive einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung und 2 Fälle von Uveitis (1 Rezidiv, 1 Neumanifestation). Schlussfolgerung. Die Behandlung von AS-Patienten mit Infliximab war sicher und effektiv über einen Zeitraum von mehr als 7 Jahren. Die meisten UE waren infektiöser Natur. Schwerwiegende Infekte oder Todesfälle kamen nicht vor. Die beiden Malignome der Haut sind mit früheren Studienberichten oder Registerdaten im Einklang.
SP.39 Efficacy of oral prednisolone in active ankylosing spondylitis – results of a double blind placebo controlled trial H. Haibel1, C. Fendler2, J. Listing3, J. Callhoff3, J. Braun2, J. Sieper1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektologie, Rheumatologie, Berlin, 2Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, 3Deutsches RheumaForschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin Background. To date no clinical trials are available showing efficacy of moderately dosed prednisolone for the therapy of active ankylosing spondylitis (AS). Objective. To evaluate the efficacy and safety of moderately dosed prednisolone vs. placebo over 2 weeks in patients with active AS despite NSAID treatment.
Verschiedenes
Tab. 57
BASDAI 50 (%) BASDAI 20 (%) mean BASDAI mean BASFI mean PG mean pain mean BASMI mean BASDAI m mean CRP Arthritis Enthesitis
Placebo (n=14). screening/ week 2
Prednisolone 20 mg (n=13). screening/ week 2
Prednisolone 50 mg (n=12). Screening/ week 2
NA/ 8 NA/ 23 5.5/ 4.9 5.6/ 5.0 6.9/ 6.5 7.7/ 6.5 3.8/ 4.2 6.8/ 5.8 30.7/ 22.7 1.0/ 0.5 3.0/ 2.0
NA/ 27 NA/ 45 6.6/ 5.4* 6.5/ 5.5 7.8/ 5.9 7.9/ 6.1 5.2/ 4.3 7.1/ 5.8 18.2/ 8.5* 2.0/ 0 5.0/ 3.4
NA/ 33 NA/ 75 6.3/ 3.9* 7.4/ 3.5* 7.4/ 4.4* 7.6/ 4.4* 4.0/ 3.1* 7.0/ 3.6* 32.0/ 10.9 2.0/ 0 5.2/ 3.4
BASDAI Bath ankylosing spondylitis disease activity index, BASDAI m – BASDAI questions 5 and 5 for morning stiffness, BASFI Bath ankylosing spondylitis functional index, PG patients global assessment (NRS), BASMI Bath ankylosing spondylitis metrology index, CRP C-reactive protein (mg/l), Arthritis number of swollen joints in patients with arthritis at Screening, Enthesitis number of enthesitic regions in patients with enthesitis at Screening. *p<0.05 when compared to Screening values.
Methods. Of 39 patients enrolled, 34 finished the trial. Patients were randomized to one of 3 groups and both patients and investigator were blinded for treatment arm. Prednisolone was given as 20 mg (n=13), 50 mg (n=12) or Placebo (n=14) orally every day over 2 weeks. Mean age of the patients was 41 years (range 19–72), mean disease duration was 14 years (range 1–55), HLA-B27 was positive in 71% of patients. Clinical outcome assessments included disease activity (BASDAI), function (BASFI), metrology (BASMI), patient’s global assessment and pain (NRS), peripheral joint assessment, Berlin enthesitis score, and C-reactive protein (CRP). Primary endpoint of this study was improvement of disease activity (BASDAI 50) at Week 2. Results. Mean change of BASDAI was significantly higher in the 50 mg group (p=0.026) whereas this was not the case for the other groups (placebo vs. 20 mg, p=n.s.), 20 mg vs. 50 mg, p=n.s.). More patients reached a BASDAI 50 response in the 50 mg vs. the placebo group but this did not reach significance. When looked for the 4 BASDAI 50 responders compared to the 8 non responders in the 50 mg group at screening they were significantly younger (35 vs 46 years), had a better spinal mobility (BASMI 2.5 vs. 4.8), higher CRP-values (59 mg/l vs 18 mg/l) lower BASDAI (5.8 vs. 6.6) and a lower BASFI levels (4.4 vs. 8.9). When looked for changes between screening and week 2, significant changes were found for mean BASDAI and pain in the 20 mg group and for mean BASDAI, BASDAI morning stiffness, BASFI, patients global, pain and BASMI in the 50 mg group (table). Other results are listed in . Tab. 57. Conclusion. Prednisolone 50 mg showed significantly higher response rates when compared to placebo or 20 mg prednisolone for different outcome parameters in patients with active ankylosing spondyitis.
V.01 CIAS1 R 260W mutation with different phenotypes in three unrelated families with Muckle-Wells syndrome B. Kortus-Götze1, J. Hoyer1 1 Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Nephrologie, Marburg Background. The Muckle-Wells syndrome (MWS) is a rare disease and assigned to the group of cryopyrin-associated periodic syndromes (CAPS). The typical symptoms of MWS are recurrent fever attacks, myalgia, arthralgia, urticarial rash, headache, conjunctivitis, sensorineural deafness and fatigue syndrome. The development of AA-amyloidosis is a severe complication of MWS and leads to limited prognosis. Methods. We investigated 16 affected patients from three unrelated families with Muckle-Wells Syndrome regarding typical symptoms of MWS and different phenotype. All patients have exactly the same mutation, which leads to a substitution of amino acid and overproduction of IL1-β. Results. Common to all patients is the presence of the typical symptoms of MWS. But, there are impressive differences in the phenotype between these three families. The majority of patients from family A are affected by renal AA amyloidosis up to renal insufficiency and by progressive inner ear hearing loss. In family B there is neither a development of amyloidosis nor sensorineural hearing loss. The leading symptom in this family is a severest fatigue syndrome with significant limitations in daily life. Members of family C are affected by the MWS at least. There have been no amyloidosis or sensorineural deafness observed, the clinical symptoms of fatigue syndrome are mild to moderate. Conclusion. Our clinical data show significant differences in the expression of the Muckle-Wells syndrome between affected patients from unrelated families. The CIAS1R 260W mutation is associated with a heterogeneous clinical spectrum. The future challenge will be to investigate this heterogeneity further in detail and the posttranslational regulation and impact on epigenetic factors on MWS-phenotype.
V.02 Evaluation des Einsatzes von Patient Partners in der Lehre H. Friederichs1, H. Becker2, P. Willeke2, A. Jacobi2 1 Westfälische Wilhelms – Universität, Studienhospital, Münster, 2Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität, Innere Medizin D, Rheumatologie und Klinische Immunologie, Münster Einleitung. In der studentischen Ausbildung im Fach Rheumatologie werden in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit der Rheuma-Liga zunehmend speziell ausgebildete Patienten als Lehrende an der Seite von Hochschuldozenten eingesetzt. Dieses Vorgehen ermöglicht den Studierenden, problem- und patientenorientiert die Vorlesungsinhalte zu rekapitulieren und sich in Kleingruppen praktische Fertigkeiten zur Gesprächsführung und körperlichen Untersuchung von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen anzueignen. Methoden. Wir wollten im Rahmen einer Pilotstudie prüfen, ob sich der Einsatz von Patient Partners in einer besseren Bewertung des Curriculums niederschlägt und außerdem zu einer verbesserten Selbsteinschätzung der Studierenden bezüglich der eigenen fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten führt. Zudem wurde erfragt, ob der Spaß am Unterricht und das Verständnis für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen zunehmen. Die Effektivität des Unterrichts von Patient Partners sollte zudem mit dem von Ärzten verglichen werden. Dazu wurden die Studierenden gebeten, eine Selbsteinschätzung bezüglich diverser Items anhand einer 5-Punkt-Likert-Skala anzugeben. Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Ergebnisse. Nach Einschätzung durch die Studierenden (n=92) führte der Unterricht zu einer effektiven Steigerung ihrer fachlichen Kenntnisse (Anamnese 2,33>3,71, p≤0,001; körperliche Untersuchung 2,00>3,46, p≤0,001) und Sicherheit (Anamnese 2,25>3,70, p≤0,001; körperliche Untersuchung 1,95>3,48, p≤0,001) in den getesteten Bereichen, bei auf hohem Niveau gleich bleibender Motivation. Schlussfolgerung. Zusammenfassend sind geschulte Patienten für die Lehre der körperlichen Untersuchung sehr gut geeignet. Sie sind dabei den Dozenten in Bezug auf die Lernsituation insgesamt und den Untersuchungsablauf gleichwertig. Nur in der Vermittlung der Untersuchungstechniken werden die Dozenten doch signifikant besser eingeschätzt (Patient Partners 3,97 vs. Ärzte 4,15; p≤0,01).
V.03 Einfluss einer Low-dose-UV-Behandlung bei gesunden Probandinnen auf den Vitamin-D-Spiegel und die Stimmungslage M. Biersack1, M. Majer1, H. Piazena2, T. Braun1, V. Höhne-Zimmer1, G. Burmester1, F. Buttgereit1, R. Uebelhack3, J. Detert1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, AG Medizinische Photobiologie, Berlin, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Berlin Ziel. Bei etwa 60% der Bevölkerung ist ein Vitamin-D(VitD)-Mangel nachweisbar. VitD erlangt neben seiner bekannten Wirkung bei der Osteoporoseprävention und -behandlung zunehmend Bedeutung bei weiteren Erkrankungen, wie Autoimmunerkrankungen, diversen Tumoren und psychischen Erkrankungen (z. B. depressive Stimmungslage). Neben der oralen Substitution kann eine UV-Bestrahlung in Zukunft eine mögliche Behandlungsalternative darstellen. Die Zielstellung dieser Pilotstudie war, ob sich bei gesunden Probandinnen mit einem erythemunterschwelligen UV-B-Stimulus ein Effekt auf den VitD-Spiegel und die Stimmungslage erreichen lässt. Methoden. 20 gesunde, unvorbestrahlte Probandinnen (Alter: 21– 25 Jahre, UV-Hauttypen I–III) erhielten drei erythemunterschwellige Ganzkörperbestrahlungen mit sonnensimulierter UV-B-Strahlung an drei (nicht aufeinander folgenden) Tagen innerhalb einer Woche im Winter 2011/12. Die angewandten Dosen betrugen 40%, 60% und 75% der Erythemschwellendosis gemäß UV-Hauttypenklassifikation. Vor der ersten Bestrahlung (Tag d1) sowie 8, 36, und 50 Tage nach der Serie (d8, d36 und d50) wurden die Serumkonzentrationen an 25(OH) D3-VitD und 1,25-(OH)2D3-VitD bestimmt. Das Beck Depressions-Inventar (BDI) zur Untersuchung der Stimmungslage wurde an den Tagen d1 und d8 erhoben. Ergebnisse. Beide VitD-Metabolite sind am d8 signifikant angestiegen: 1,25-(OH)2D3 von 130,9 pmol/l auf 157,1 pmol/l (p=0,009) und 25(OH)D3 von 53,9 nmol/l auf 68,3 nmol/l (p<0,001). 25(OH)D3 liegt auch am d36 und d50 noch deutlich über dem Ausgangswert (p<0,001 bzw. p=0,043). Der BDI verbesserte sich um 25% am d8 im Vergleich zum d1 (p=0,003). Schlussfolgerung. Eine kurzzeitige erythemunterschwellige UV-BApplikation führt zu einer Verbesserung der Stimmungslage bei gesunden Probandinnen und zu einer anhaltenden Erhöhung von 25(OH)D3. Weitere Untersuchungen bei Patienten mit VitD-Mangel sind notwendig, um diese Behandlungsform als Alternative zur oralen Supplementation anzubieten.
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V.04 „Rheumatologische Fachassistenz DGRh – BDRh“ – Auswertung einer Ärztebefragung zur Wirksamkeit der Professionalisierung medizinischer Assistenzberufe S. Kleinert1, C. Fiehn2, E. Gromnica-Ihle3, P. Kern4, G. Kreher4, K. Krüger5, A. Rubbert-Roth6, J. Wendler7, F. Schuch7 1 Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik u. Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg, 2ACURA Rheumazentrum, Baden-Baden, 3Deutsche Rheuma-Liga e. V., Bundesverband, Berlin, 4Klinikum Fulda gAG, Medizinische Klinik IV Rheumatologie, Immunologie und Osteologie, Fulda, 5Praxiszentrum, München, 6Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Köln, 7Praxisgemeinschaft Rheumatologie Nephrologie Erlangen, Dres. Kleinert, Rapp, Schuch u. Wendler, Erlangen Hintergrund. Aufgrund des auf lange Sicht persistierenden Versorgungsengpasses in der Rheumatologie wurde mittels der Zusatzqualifikation „Rheumatologische Fachassistenz DGRh – BDRh“ eine Weiterbildung für medizinische Assistenzberufe geschaffen, die bei den bisher über 700 Teilnehmern zu einem besseren Verständnis ihrer Arbeit und zu einem selbständigeren Arbeiten führte [1]. Methoden. Es wurde eine Internet basierte Umfrage an 344 internistische Rheumatolog(inn)en mittels Email versandt zur Evaluation des Kurses aus der Sicht der beteiligten Ärzte. Ergebnisse. 92 (27%) beantworten mindestens eine Frage. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtantworten zur jeweiligen Frage. 63 (68%) waren in einer Praxis tätig, 17 (18%) in einer Klinik und 12 (13%) in beidem. 30 (34%) beschäftigten eine rheumatologische Fachassistenz, 46 (52%) zwei bis vier und 10 (11%) mehr als vier. Die Einschätzung der Auswirkung der Ausbildung auf die Mitarbeiter(innen) wurde neben Freitexteingabemöglichkeiten wie folgt erfragt (. Tab. 58). Die Frage „Können Sie mit Hilfe Ihrer Rheumatologischen Fachassistenz mehr Patienten versorgen als vorher?“ beantworteten 21 (25%) mit „ja“, 26 (31%) mit „eher ja“, 21 (25%) mit „eher nein“ und 14 (17%) mit „nein“. 94% der Befragten würden den Kurs weiterempfehlen (69 (82%) ja, 10 (12%) eher ja, 4 (5%) eher nein, 1 (1%) nein). Eine Verzerrung kann bei einer Antwortquote von 26% nicht ausgeschlossen werden, auch wenn dies einer üblichen Rücklaufquote bei webbasierten Fragebogenuntersuchungen entspricht [2]. Schlussfolgerung. Aus der Sicht der internistischen Rheumatolog(inn)en konnten die Mitarbeiter(innen) von der Zusatzqualifikation „Rheumatologische Fachassistenz DGRh – BDRh“ profitieren, so dass eine qualitative Verbesserung der Patientenversorgung angenommen werden kann. Bei über 50% der befragten Rheumatolog(inn)en konnte die Patientenversorgung quantitativ verbessert werden. Dies legt den Schluss nahe, dass die Professionalisierung medizinischer Assistenzberufe am Beispiel der rheumatologischen Fachassistenz zu einer Verbesserung der spezialisierten Versorgung führen kann. 1. Schuch F, Kern P, Kreher G et al (2011) Curriculum for “Rheumatology health professionals DGRh-BDRh” as a way of qualification for clinical nursing specialists: Concept and results of an evaluation. Zeitschrift für Rheumatologie 70:670–677 2. Bosnjak, M (2003) Web-basierte Fragebogenuntersuchungen. Method. Möglichkeiten, aktuelle Themen und Erweiterungen. In Informationszentrum Sozialwiss. & AK Sozialwissenschaftlicher Institute e. V. (Hg.), Online-Erhebungen (S. 109–133). Bonn
Tab. 58
Tab. 59
Hat Ihr/e Mitarbeiter/in nach Ihrer Meinung von der Ausbildung...?
Mean (±SD) eGFR over time
sehr profitiert 61 (69%) eher profitiert 21 (24%) eher nicht profitiert 2 (2%) gar nicht profitiert 1 (1%) Haben Sie den Eindruck, dass das Verständnis für rheumatologische Erkrankungen verbessert wurde? Stark verbessert 51 (59%) Verbessert 28 (32%) Ein wenig verbessert 5 (6%) Gar nicht verbessert 0 (0%) Können Ihre Mitarbeiter/innen "Akut-Termine" besser abschätzen? Deutlich besser 33 (38%) Eher besser 43 (50%) Eher nicht besser 4 (5%) Gar nicht besser 3 (4%) Haben sich die Arbeitsaufgaben für die Rheumatologische Fachassistenz verändert? Ja 45 (52%) Nein 37 (43%) Welche eigenständigen Tätigkeiten führen Ihre Rheumatologischen Fachassistenzen durch, seit sie den Kurs durchlaufen haben? Erhebung des DAS28 46 (54,8%) Erhebung des BASMI 35 (41,7%) Infusionen/Überwachung 78 (92,9%) Medikamenteninformationen 66 (78,6%) Sonstige 39 (46,4%)
Time Point
V.05 Effect of pegloticase on renal function in patients with chronic kidney disease (CKD) F. Ottery1, R. Yood2, M. Wolfson1 1 Savient Pharmaceuticals Inc, East Brunswick, New Jersey, United States of America, 2Reliant Medical Group, Worcester, Massachusetts, United States of America Objective. We evaluated the impact ≤6 months of urate-lowering with pegloticase treatment on renal function in patients with chronic refractory gout and stage 3–4 CKD. Methods. Data for 103 subjects were available for analysis. Patients were randomized to pegloticase 8 mg q2wk (n=42), q4wk (n=41) or placebo (n=20). Renal function was assessed by estimated glomerular filtration rate (eGFR, mL/min/1.732) using the 4-variable MDRD formula at screening (Week 0) and Weeks 7, 13, 19 and 25 post-randomization. Linear mixed effects (random intercept) model was used to analyze eGFR. Treatment, time, treatment X time, age, sex and race were included as fixed effects; subject was included as a random effect. The random intercept model assumes missing data are random for valid treatment inferences. Basis for discontinuation was reviewed to assess bias effects. Results. . Tab. 59 summarizes mean eGFR over time by randomized treatment group and overall. eGFR at Week 0 was numerically but not statistically higher in the placebo group. Results of the model suggest that change in eGFR was not differentially affected by treatment (treatment X time interaction: p=0.28), independent of age, sex/race. No discontinuation pattern was observed. Absolute and relative changes from baseline in eGFR for individuals were consistent with overall findings. The most common adverse events: gout flare and infusion reaction. Conclusion. Patients with refractory chronic gout and stage 3–4 CKD had no adverse renal effects with up to 6 months of pegloticase therapy.
Week 0 Week 7 Week 13 Week 19 Week 25
Pegloticase q2wks(n) 40±12(42) 43±14(36) 41±13(36) 44±15(33) 42±11(31)
Pegloticase q4wks(n) 40±13(41) 44±19(36) 40±15(33) 41±15(31) 41±15(30)
Placebo (n)
Overall (n)
43±13(20) 43±16(20) 46±16(19) 45±15(19) 47±13(18)
41±12(103) 44±16(92) 42±14(88) 43±15(83) 43±13(79)
V.06 Änderung des Vitamin-D-Spiegels durch Low-dose-Lichttherapie im Zusammenhang mit life-style M. Majer1, M. Biersack1, H. Piazena2, T. Braun1, V. Höhne-Zimmer1, G. Burmester1, F. Buttgereit1, R. Uebelhack3, J. Detert1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, AG Medizinische Photobiologie, Berlin, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Berlin Hintergrund. In der europäischen Population der kaukasischen Rasse stellt die Vitamin-D(VitD)-Unterversorgung, v. a. in den Herbst- und Wintermonaten ein häufiges Problem infolge mangelnder Sonnenlichtwirkung dar. Andererseits ist die ernährungsabhängige Zufuhr des VitD insgesamt schwierig. Die Substitution bei VitD-Mangelzuständen erfolgt hauptsächlich oral. Ziel. Die Zielstellung dieses Pilotprojektes war, inwiefern Unterschiede in der Ernährung von gesunden Probandinnen, die eine Low-dose-UV-Bestrahlung (LDUV) erhalten, zu einem zusätzlichen Effekt auf die VitD-Metaboliten 25-Hydroxy-VitD (25-OH-VitD) und 1.25-Dihydroxy-VitD (1.25-diOH-VitD) führen. Material und Methoden. Bei 20 gesunden Probandinnen (Alter: 21–25 Jahre, UV-Hauttypen: I–III) wurde im Winter 2011/12 innerhalb von 7 Tagen dreimal eine LVUD ausgehend von 0,4 MED (mittlere erythemwirksame Dosis) bis 0,75 MED appliziert. 25-OH-VitD und 1.25-diOH-VitD wurden am Tag (d) 1, 8, 36 und 50 gemessen. Am d1 wurde ein Ernährungsprotokoll mit VitD-reichen Nahrungsmittelvorgaben erfragt. Ergebnisse. Beide VitD-Metabolite sind am d8 signifikant angestiegen, 1.25 diOH-VitD (p=0,009) bzw. 25-0H-VitD (p<0,001). Der 25-OHVitD-Wert lag noch am d36 und d50 deutlich über dem Ausgangswert (p<0,001 am d36 bzw. p=0,043 am d50). Eine VitD-reiche Ernährung zeigte eine nur geringe Korrelation mit dem Ausgangswert von VitD (k=0,25 beim 1.25-diOH-VitD bzw. k=0,17 beim 25-OH-VitD). Es besteht keine Korrelation zwischen einer VitD-reichen Ernährung und der Änderung von VitD-Metaboliten (k=−0,09 beim 1.25-diOH-VitD bzw. k=0,07 beim 25-OH-VitD). Schlussfolgerung. Eine LVUD führt zu einer signifikanten und anhaltenden Erhöhung des VitD-Spiegels. Der Einfluss einer VitD-reichen Ernährung auf den Ausgangs-VitD-Spiegel und die VitD-Änderung nach einer LDUV konnte nicht gezeigt werden. Es besteht Forschungsbedarf um zu untersuchen, ob bei VitD-Mangelzuständen Lichttherapie alternativ zur oralen Aufnahme bzw. Substitution durchgeführt werden kann.
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Abstracts V.07 Infektanfälligkeit korreliert nicht mit Hypogammaglobulinämie unter antirheumatischer Therapie C. Neumann1, F. Proft1, A. Hammitzsch1, N. Stein1, A. Nigg1, H. Schulze-Koops1 1 Rheumaeinheit, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München Immunsuppressive Therapien bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen führen zu einer Erhöhung der Infektrate. Einige Therapien, vor allem die mit einem direkten Einfluss auf B-Zellen, beeinflussen direkt die Bildung von Immunglobulin-sezernierenden Zellen und können so zu einer Hypogammaglobulinämie führen. Ziel unserer Studie war es, die Häufigkeit einer Hypogammaglobulinämie unter antirheumatischer Therapie zu untersuchen und die Frage zu beantworten, ob diese mit einer erhöhten Infektanfälligkeit einhergeht. Patienten der Rheumaeinheit des Klinikums der Universität München wurden mit einem Fragebogen zu Art und Anzahl ihrer Infekte in den letzten 12 Monaten befragt. Zum Zeitpunkt der Befragung wurden die Serum-Immunglobulinspiegel bestimmt. Der Fragebogen wurde von 276 Patienten ausgefüllt. Von den 276 Patienten waren 130 (47%) an einer rheumatoiden Arthritis erkrankt. Die übrigen 53% verteilen sind auf Patienten mit ankylosierender Spondylitis, Psoriasis Arthritis, Vaskulitiden, Kollagenosen oder undifferenzierter Arthritis. 40% (112) der Patienten wurden mit Methotrexat therapiert, 29% (81) mit TNF-alpha Blockern, 6,5% (18) mit Tocilizumab und 2,5% (7) mit Rituximab. Von 268 Patienten lagen Immunglobulinspiegel vor. Von diesen wiesen 65 (24%) Erniedrigungen in IgG, IgA oder IgM einzeln oder in Kombination auf. Aufgrund eines schweren Infektes mussten 13 Patienten (4,3%) innerhalb des Studienzeitraumes behandelt werden. Von den Patienten mit schweren Infekten hatten nur 2 (0,7%) eine Hypogammaglobulinämie. Eine Hypogammaglobulinämie findet sich bei einem Viertel der Patienten mit antirheumatischer Therapie. 4,3% aller Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen hatten eine schwere Infektion innerhalb des einjährigen Beobachtungszeitraumes, allerdings hatten nur zwei dieser Patienten eine Hypogammaglobulinämie. Unsere Studie zeigt, dass eine Hypogammaglobulinämie bei Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen häufig auftritt, diese aber in den meisten Fällen nicht mit einer erhöhten Infektanfälligkeit korreliert ist.
V.08 Dermisdicke bei systemischer Corticoidsteroidtherapie im Vergleich zwischen Prednisolon und Methylprednisolon T. Pottel1, G. Keyßer1 1 Universitätsklinikum Halle, Klinik für Innere Medizin II, Arbeitsbereich Rheumatologie, Halle/Saale Einleitung. Die Zielsetzung der Untersuchung bestand in einer Evaluation des dermalen atrophogenen Effekts einer systemischen Glucocorticoidtherapie mit Prednisolon bzw. Methylprednisolon. Angestrebt war eine Beurteilung der Dermisatrophie vergleichend zwischen beiden Präparaten. Methoden. Die Studie umfasste eine Gesamtanzahl von 92 Patienten, von denen 47 aufgrund einer Nierentransplantation eine immunsuppressive Therapie mit Methylprednisolon erhalten sowie 45 Patienten mit Erkrankungen aus dem rheumatologischen Formenkreis, hauptsächlich geprägt durch rheumatoide Arthritiden, und einer Prednisolontherapie. Einschlusskriterien umfassten u. a. eine mindestens zweijährige pharmakologische Behandlung mit einem der Präparate und Fehlen einer, die Dermis betreffenden relevanten Komorbidität. Die Datenerhebung erfolgte durch anamnestische Angaben, eine bioelektrische Impedanzanalyse sowie eine 18 MHz Ultraschallmessung
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an drei standardisierten Messpunkten volar bzw. palmar jeweils beider distaler Unterarme. Ergebnisse. Vergleichend unterschieden sich beide Gruppen signifikant hinsichtlich der durchschnittlichen Dermisdicke (t-Test; p=0,00005, zweiseitig). Kein sicherer Unterschied konnte bei der Kumulativdosis der letzten zwei Jahre nachgewiesen werden (t-Test, p=0,79). Nur für die Patientengruppe mit Methylprednisolon ließ sich ein Effekt der Corticoidkumulativdosis mittels multipler Regression auf die Dermis nachweisen (β=−0.12; p=0,01). Innerhalb eines gemeinsamen Modells, in welchem die Corticoide anhand von spezifischen Variablen unterschieden wurden, zeigte sich bei der Korrelation nach Pearson ein deutlicher negativer Zusammenhang zwischen mittlerer Dermisdicke und der Art des angewendeten Glucocorticoids (Korrelationskoeffizient r=−0,41; p=0,00002). Bei einer multiplen Regressionsanalyse zeigte sich, dass Methylprednisolon einen deutlich negativeren Effekt im Vergleich zu Prednisolon auf die Coriumdicke (β=−0,15; p=2,3×10–7) besaß. Ebenfalls für die Zweijahreskumulativdosis ließ sich ein signifikanter, negativer Einfluss auf die Dermis, im Gegensatz zu einem halben, bzw. einem Jahr, nachweisen. Schlussfolgerung. Der atrophogene Effekt auf die Dermis stellt sich im Vergleich der Glucocorticoidgruppen bei Methylprednisolon als ausgeprägter dar.
V.09 Patientenorientierte Outcome-Parameter in der Rheumatologie – Vergleich zwischen konventioneller Erhebung mittels Papierfragebögen und elektronischer Datenerfasssung T. Blimke1, A. Rötteler1, J. Henes2, I. Bergmann1, I. Kötter2 1 Universitätsklinikum Tübingen, Med. Klinik II, Bereich Rheumatologie, Tübingen, 2Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen Einleitung. Patientenbefragungen spielen eine wichtige Rolle im klinischen Alltag. Sei es zu Kontroll-, Diagnose- oder Studienzwecken. Dabei ist die Patientenbefragung mit Papierfragebögen der gängige Standard. Gerade in der Rheumatologie sind viele Patienten nur mit großer Anstrengung dazu fähig Stifte zu halten und Papierfragebögen auszufüllen. Hier bieten neue Technologien wie zum Beispiel berührungssensitive Bildschirme eine Chance. Methoden. In dieser Studie werden die konventionelle Methode des Papierfragebogens, sowie zwei technische Methoden, MOM Helenaa und iPad, miteinander verglichen. Die Daten zu Papierfragebogen und MOM wurden schon 2011 in einer randomisierten Patientenstudie gesammelt, somit mussten nur noch die Daten zur Erfassung mittels iPad erhoben werden. Dabei verwendeten die Patienten die jeweilige Methode zur Datenerhebung standardisierter Patientenfragebögen und wurden im Nachhinein dazu aufgefordert die verwendete Methode auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht) zu bewerten. Weiter wurden 4 Diagnosegruppen gebildet (ankylosierende Spondylitis, Kollagenosen, rheumatoide Arthritis, Vaskulitis). Aus den gewonnenen Daten wurde dann für die jeweilige Methode eine relative Zufriedenheit (Benotung 2 oder besser) berechnet und diese Ergebnisse dann miteinander sowie nach Patientengruppe verglichen. Ergebnisse. Insgesamt je 60 Patienten nutzten die Methoden Papierfragebogen oder MOM und 138 Patienten die Methode iPad, also insgesamt 198 Patienten mit 36% Männeranteil und 64% Frauenanteil. Der Altersmittelwert lag bei 49,4 Jahren mit SD von 14,9. Die Patientenzufriedenheit mit der Methode iPad lag bei 90%, MOM bei 63% und Papierfragebogen bei 82%. Die Bearbeitungszeit bei 445s (SD=239s), 468s (SD=183s), 332s (SD=122s). Zur genaueren Beurteilung wurden noch vier Diagnosegruppen gebildet und gegeneinander ausgewertet (. Abb. 21). Schlussfolgerung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Datenerfassung mittels iPad beliebter als Papierfragebogen ist, obwohl Papierfragebo-
relative Zufriedenheit (<2) in %
Patientenzufriedenheit mit Befragungsmethode
100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10%
iPad MOM Helena Papierfragebogen
0% Gesamt
M. Bechterew
Kollagenosen
rheumatoide Arthritis
gen schneller ausgefüllt sind. Dies zeigte sich auch in der Auswertung der Diagnosegruppen ankylosierende Spondylitis, Kollagenosen, rheumatoide Arthritis und Vaskulitis. Weiter ergab sich, dass iPad insgesamt besser bewertet wurden als MOM mit der Ausnahme in der Diagnosegruppe ankylosierende Spondylitis, welche MOM besser als die beiden anderen Methoden bewertete. Das MOM ist von den Abmessungen und der Bildschirmgröße her deutlich kleiner (15×5 cm) als das iPAD (25×15 cm) und somit deutlich benutzerfreundlicher. Dies zeigt, dass vor allem die Benutzerfreundlichkeit des Erfassungsgerätes eine wesentliche Rolle bei der Bewertung der Erfassungsmethode durch den Benutzer spielt, denn das MOM war in der vorausgegangenen Untersuchung nur von den Patienten mit Spondyloarthritiden, der einzigen Gruppe mit einem hohen Männeranteil , positiver bewertet worden, als der Papierfragebogen. In der Voruntersuchung wurde außerdem gezeigt, dass die mittels MOM und Papierfragebogen erfassten Daten gut miteinander korrelieren. Dies ist auch beim iPAD der Fall. Das iPad zeigt sich bei den Patienten als realistische Alternative zu den Papierfragebogen und bietet außerdem auch noch eine Einsparung an Verwaltungsaufwand, sowie eine verbesserte Datenqualität, weil die Daten nicht mehr manuell übertragen werden müssen.
Vaskulitis
Abb. 21 9 Patientenzufriedenheit mit Befragungsmethode
Ergebnisse. Nach 20 Monaten entwickelte die Patientin Fieber, Hautausschläge, Komplementverbrauch sowie einen noch weiteren Anstieg der anti-DNS-AK auf 410 U/ml. Etanercept wurde abgesetzt und die Patientin mit Steroiden sowie 2×1 g Rituximab behandelt. Die Aktivität des SLE war rückläufig (Komplementnormalisierung, anti-DNS-AK unter 50 U/ml). Aufgrund arthritischer Aktivität begann die Patientin gegen ärztlichen Rat erneut Etanercept. Nach weiteren drei Monaten unter Etanercept entwickelte die Patientin eine Lupusnephritis Klasse IV (Proteinurie von 2,7 g/24 h, GFR unauffällig). Zu diesem Zeitpunkt war das B-Zell-System nahezu vollständig regeneriert (Rituximabgabe sieben Monate zuvor). Die Patientin erhielt acht Zyklen Cyclophosphamid (750 mg/m2), anschließend Mycophenolatmofetil/Hydroxychloroquin. Darunter konnten eine Besserung der Nephritis und Langzeitremission der Arthritis erreicht werden. Schlussfolgerung. AntiTNF-Therapien bei SLE wurden in erfolgreichen Fallserien mit meist kurzer Therapiedauer publiziert. Aufgrund des hier berichteten Verlaufs sollte eine Langzeit-antiTNF-Therapie bei SLE-Patienten außerhalb kontrollierter Studien kritisch diskutiert werden.
Vaskulitiden und Kollagenosen
VK.02 Expansion of CD28-negative T-cells is common gamma chain cytokine-dependent in granulomatosis with polyangiitis
VK.01 Lupus-Nephritis (Klasse IV) unter Langzeit-antiTNF-Therapie bei einer Patientin mit systemischem Lupus erythematodes (SLE)
S. Schüler1, S. Pitann1, W. Gross2, P. Lamprecht3 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck, 3Universität zu Lübeck, Poliklinik für Rheumatologie, Lübeck
E. Scharbatke1, H. Tony1, S. Kleinert1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik u. Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Würzburg Einleitung. Anti-TNF-Therapien wurden bei ca. 50 Patienten mit SLE mit klinischem Erfolg bei Therapiedauer von bis zu 24 Wochen publiziert. Ein entzündlicher Schub des SLE wurde trotz Anstieg der antiDNS-Ak unter Therapie nicht berichtet. Methoden. Wir berichten von einer 38-jährigen Patientin, die aufgrund einer schwersten SLE-Polyarthritis mit Etanercept therapiert wurde. Zuvor waren Hydroxychloroquin, Azathioprin, Mycophenolatmofetil, Ciclosporin A, Methotrexat und Rituximab ineffektiv gewesen. Eine Organbeteiligung bestand zum Zeitpunkt des Therapiebeginns mit Etanercept nicht. Die GFR, Urinsediment und Komplementspiegel waren normwertig. Es fanden sich konstante antiDNS-Ak von ca. 50 U/ ml (oberer Normwert 10 U/ml). Eine Therapie mit Cyclophosphamid lehnte die Patientin ab. Unter Etanercept wurde eine Remission der Arthritiden erreicht. Im Verlauf über 16 Monate stiegen die anti-DNS-AK auf 228U/ml an bei unauffälliger Klinik.
Background. Granulomatosis with polyangiitis (GPA/Wegener’s) is characterized by a persistent expansion of circulating effector memory T-cells (TEM) including phenotypically unusual subsets such as CD4+ TEM lacking co-stimulatory CD28 expression. To investigate the extent to which the expansion of TEM is antigen- or cytokine-driven, we analyzed T-cell differentiation following CD3, CD28 and cytokine stimulation in GPA-patients and healthy controls. Materials and methods. PBMC from 3 GPA-patients and 3 healthy controls were stimulated with different combinations of proinflammatory and common gamma chain (γc) cytokines, CD3 and/or CD28 for 11 days. T-cells were stained for phenotypic markers (CD3, CD4, CD8, CCR7, CD45RA, CD28, CFSE) and subsequently analyzed by flow cytometry. Results. Proliferation and expansion of the total TEM population and the CD28- subset was induced by different stimuli. The most vigorous expansion of the total TEM population was shown following CD3 stimulation. In contrast, the subset of CD28- TEM could be efficiently expanded by interleukin (IL)-7 and IL-15-stimulation, but not by CD3Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Tab. 60 Flowcytometry of peripheral B-cells in AAV patients and healthy controls. Data in median; interquartile range (IQR) Cell type
AAV patients
Healthy controls
p-value
Lymphocytes (%) Lymphocytes/µl
12.3 (7.8–17.5) 968 (649.25–1366) 6.2 (2.9–8.9) 45 (27–84) 58.2 (38.3–84.8) 25 (13–63) 9.7 (4.5–18)
30.7 (26.4–36) 1893 (1633–2279) 11.7 (8.4–13) 190 (132–276) 63.0 (51.6–73.6 119 (72–173) 18.3 (10.9–23.7) 32 (27–48) 12.7 (10–18.8) 22 (16–39) 5.8 (4.6–8.6) 11 (7–18) 1.4 (0.9–2.3) 3 (1–5) 1.6 (0.9–2.8) 3 (2–5)
<0.001 <0.001
CD19+ B cells (%) CD19+ B cells/µl IgD+ CD27- B cells (%) IgD+ CD27- B cells/µl IgD+ CD27+ B cells (%) IgD+ CD27+ B cells/µl IgD- CD27+ B cells (%) IgD- CD27+ B cells/µl IgA+ B cells (%) IgA+ B cells/µl Transitional B cells (%) Transitional B cells/µl Plasmablasts (%) Plasmablasts/µl
4 (2–8) 19.2 (8.5–33.5) 6 (4–23) 9.5 (4.8–17.6) 4 (2–9) 0.9 (0.3–4.9) 1 (0.7–3) 2.4 (1.1–6.3) 1 (0.4–3)
<0.001 <0.001 =0.875 <0.001 =0.004 <0.001 =0.234 <0.001 =0.075 <0.001 =0.602 =0.004 =0.092 <0.001
stimulation. Of note, CD4+ T-cells from GPA-patients were generally more responsive to stimulation than CD4+ T-cells from healthy controls. Conclusion. While the total TEM population can be expanded following CD3-stimulation, the expansion of the CD28- TEM subset is dependent on (γc) cytokines. More recently, we have shown a higher frequency of IL-7 and IL-15-receptor expressing cells within the CD4+CD28- TEM subset in GPA potentially favoring the increased responsiveness of this subset to (γc) cytokine-stimulation in GPA compared with healthy controls.
VK.03 Alterations in peripheral B cell subsets of patients with ANCA associated vasculitides (AAVs) after immunosuppressive therapy N. Venhoff1, N. Effelsberg1, F. Hässler1, R. Dräger1, D. Lebrecht1, R. Voll1, U. Salzer2, M. Schlesier1, J. Thiel1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Rheumatologie und Klinische Immunologie, Freiburg i. Br., 2Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Chronische Immundefizienz (CCI), Freiburg i. Br. Background. B-lymphocytes are involved in the pathogenesis of AAVs. Immunosuppressive therapy is effective but may lead to a decline in immunoglobulin (Ig) concentrations and to changes in the B-cell compartment. Objective. To assess the effect of immunosuppressive treatment on the peripheral B-cell compartment in AAV patients. Methods. In 36 AAV patients a retrospective analysis of Ig concentrations and flowcytometry of peripheral B-cells was conducted. A group of 26 healthy donors served as control. Results. 33 of 36 AAV patients were treated with cyclophosphamide (CYC) prior to analysis (median cumulative dose 14.5 g; IQR 5.825–30). 29 were treated with prednisone (median dose 5 mg/d; IQR 3.75–8.75), eight received methotrexate (MTX), six azathioprine (AZA), six leflunomide (LEF), four mycophenolate mofetile, eleven had no immunosuppressant. Decreased IgG concentrations (<7 g/L) were detected in 14 pa-
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tients. Compared to controls absolute numbers and relative percentages of lymphocytes and CD19+B-cells were significantly decreased in AAV (. Tab. 60). IgD+CD27+marginal zone-B-cells were significantly decreased in AAV both in absolute numbers and relative percentages. IgD+CD27-naive-B-cells, IgD-CD27+memory-B-cells, IgA+B-cells, transitional-B-cells and plasmablasts were significantly decreased in absolute numbers but not in relative percentages. In AZA treated patients all B-cell subpopulations except for IgA+B-cells and plasmablasts were reduced. In LEF treated patients only IgD+CD27+B-cells were reduced. In MTX-treated patients only IgD+CD27+B-cells were reduced both in absolute numbers and percentage while IgD+CD27- and IgDCD27+B-cells, IgA+B-cells and plasmablasts were decreased only in absolute numbers. Conclusion. Immunosuppressive therapy leads to a decrease in absolute numbers of CD19+B-cells and all examined B-cell subpopulations, while IgD+CD27+MZ-like B-cells showed also a relative decrease.
VK.04 Autoantibodies binding to human ferritin heavy chain in Takayasu Arteritis K. Große1, F. Moosig2, R. Schmidt1, T. Witte1, N. Baerlecken1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinische Immunologie und Rheumatologie, Hannover, 2Universitätsklinikum Schleswig Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Bad Bramstedt Background. Takayasu arteritis (TA) may be difficult to diagnose since diagnostic biomarkers have not been established so far. In a previous study, we could show the presence of autoantibodies against the human ferritin heavy chain protein (HFC) in sera of patients with giant cell arteritis (GCA) and/or polymyalgia rheumatica (PMR). Aim. To study the prevalence of autoantibodies against HFC in TA. Methods. We established 7 ELISAs for the detection of autoantibodies against HFC. As autoantigen we used the full recombinant HFC expressed by E. coli or one of six different peptides of the HFC: 1–18Aa (purity 98.8%), 19–45Aa (purity 98.8%), 52–78Aa purity 98.3%), 79–104Aa (purity 98.8%), 105–143Aa (purity 98.4%), 145–183Aa (purity 98.5%). We collected sera of 51 patients with TA, 36 patients with SLE, 74 sera of fever patients with underlying chronic infectious and malignant diseases, which are known for having unspecific autoantibodies, and 100 blood donors’ sera served as controls. Results. The best results were obtained by using ferritin pedtides as antigens. By combining different ELISAs detecting autoantibodies against HFC peptide 19–44A, 79–104A and 105–144A, we were able to detect ferritin peptide antibodies in 31/51 (61%) TA patients. For early TA, the frequency was lower than in early GCA and PMR (previous study up to 92%). In the controls, 0/100 (0%) of the blood donors were positive and 11/49 (22%) of the fever patients were positive. Conclusion. Considering the lack of biomarkers for TA, autoantibodies against peptides of HFC could be helpful as a marker for TA.
VK.06 Zahnimplantate sind für viele Sjögren-Patientinnen eine sichere Option
p=0.037
0.9
G. Westhoff1, T. Dörner2, T. Dietrich3, A. Zink1 1 Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 3 University of Birmingham, College of Medical and Dental Sciences, The School of Dentistry, Birmingham, United Kingdom
p=0.021
0.8
RI
0.7
0.6
pre
post Ctrl
pre
post SSc
Abb. 22 8 Ergebnisse nach Durchführung serieller Heilbäder
VK.05 Darstellung der Auswirkung serieller Kohlensäure-Handbäder auf die akrale Durchblutung bei Patienten mit systemischer Sklerose und begleitendem Raynaud-Phänomen anhand Dopplersonographie und Kapillarmikroskopie F. Meier1, C. Albert1, U. Müller-Ladner1, U. Lange1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim Hintergrund. Bei mehr als 90% der Patienten mit systemischer Sklerose (SSc) ist ein Raynaud-Phänomen (RP) beschrieben. Physikalische Therapiemaßnahme wie CO2-haltige Handbäder sollen einen vasodilatativen Effekt auf die akrale Durchblutung erzielen [1]. In dieser Studie wurde der positive Einfluss serieller Bäder auf die Durchblutung mittels Dopplersonographie (PD-US) und Veränderungen der Kapillaren durch Kapillarmikroskopie der Nagelfalz (NVC) evaluiert. Methoden. An 9 SSc-Patienten mit sekundärem RP, sowie 14 Patienten einer Kontrollgruppe wurde jeweils ein 15-minütiges CO2-Handbad bei indifferenter Temperatur von 35°C in serieller Anwendung (5 Bäder auf 5 Tage verteilt) durchgeführt. Die Arteria digitalis palmaris propria des vierten Fingers wurde mittels PD-US, die Kapillaren des vierten Fingers durch eine NVC vor dem Handbad des ersten Tages und im Anschluss nach 0, 10 und 20 min untersucht. Die identische Untersuchungsabfolge fand auch nach dem letzten Bad statt. Zudem beurteilten die Patienten die akrale Durchblutung anhand des Raynaud Condition Scale (RCS). Ergebnisse. Nach der Durchführung serieller CO2-Bäder fiel der Resistance-Index (RI) in der SSc-Gruppe von 0,85±0,04 auf 0,76±0,03 (Mittelwert ± Standardfehler; p=0,036), in der Kontrollgruppe von 0,73±0,04 auf 0,63±0,03 (p=0,021; . Abb. 22). Im Median gaben die Patienten der SSc-Kohorte eine Verbesserung der Durchblutung (RCS) um durchschnittlich 2,5, die Patienten der Kontroll-Kohorte um 1 an. Afferente, efferente, apikale und totale Kapillarweiten änderten sich weder in der SSc-Gruppe, noch in der Kontrollgruppe signifikant. Schlussfolgerung. Sowohl bei Patienten mit SSc und sekundärem RP als auch bei Patienten ohne RP konnte ein Effekt serieller CO2-Bäder auf die Fingerdurchblutung gemessen werden. Dies scheint durch eine verminderte Resistance der Digitalarterien und nicht durch eine Änderung der Mikrozirkulation vermittelt zu sein. 1. Uwe Lange (2008) Physikalische Medizin in der Rheumatologie
Einleitung. Bei Patienten mit Sjögren-Syndrom (SS) kommt es wegen erheblich verminderter Speichelproduktion und unzureichender immunologischer sowie remineralisierender Wirkungen des Speichels zu raschem kariösen Zahnverfall. Viele Betroffene sind daher früh auf umfassenden Zahnersatz angewiesen, der wegen der fehlenden Schmier- und Saugwirkung des Speichels häufig zu schmerzhaften Druckgeschwüren führt. Zahnimplantate wären eine Lösung. Deren Sicherheit wurde in der vermeintlichen Risikopopulation jedoch noch nie systematisch untersucht. Methoden. 199 Sjögren-Patientinnen (74% primäres SS) wurden anhand eines illustrierten Mundmoduls zur Zahl der Zähne, Zahnfleischentzündung, Karies und Zahnersatz befragt. Patientinnen mit Zahnimplantaten machten Angaben zu Zahl und Alter der Implantate, zu Komplikationen und zur Zufriedenheit mit den Implantaten. Begleitend wurden Angaben zu Komorbiditäten und Therapien erfragt, die den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen können. Die Patientendaten wurden mit denen gleichaltriger weiblicher Kontrollen (n=87) verglichen. Mittels deskriptiver Statistiken wurden Häufigkeit und Sicherheit von Implantaten beschrieben. Ergebnisse. Patientinnen (58±11 J.) und Kontrollen (57±11 J.) unterschieden sich deutlich in der Zahl der Zähne (21±7 vs. 24±5; p=0,001) und der Häufigkeit von Zahnschmerzen (49 vs. 14%) oder Zahnfleischbluten (72 vs. 32%) in den letzten 4 Wochen. Deutlich mehr Patientinnen als Kontrollen hatten herausnehmbare Teil- (26 vs. 20%) oder Totalprothesen (14 vs. 6%) sowie Implantate (16,1 vs. 7,7%). Die 32 Sjögren-Patientinnen mit Implantaten hatten sich insgesamt 104 Implantate setzen lassen (µ 3,3). Die mittlere Tragezeit des jeweils ältesten noch vorhandenen Implantats betrug 5±5 Jahre. Bei 5 Implantatträgerinnen musste je 1 Implantat wieder entfernt werden (4,8%), davon 2 im ersten Jahr. Somit hatten 15,6% der Implantatträgerinnen einen Implantatverlust erlitten. Implantatträgerinnen waren deutlich älter als Befragte ohne Implantate (64 vs. 55 Jahre) und sie hatten annähernd so häufig risikobehaftete Begleitkrankheiten oder Therapien, wie Befragte ohne Implantate (Osteoporose 15 vs. 26%; Diabetes 5 vs. 7%; Krebs 15 vs. 12%; Hyperthyreose 5 vs. 12%; Glukokortikoide 75 vs. 65%; Bisphosphonate 5 vs. 12%; Antikoagulantien 15 vs. 14% oder Antikonvulsiva 10 vs. 8%). Bis auf eine Implantatträgerin waren alle hoch zufrieden mit dieser zahnmedizinischen Lösung (VAS 1,8±5). Alle gaben an, anderen Sjögren-Betroffenen Implantate empfehlen zu können. Schlussfolgerung. Die Querschnittsanalyse legt nahe, dass die Verlustquote von Zahnimplantaten bei Sjögren-Kranken trotz verbreiteter krankheits- und therapieassoziierter Risiken nicht höher zu sein scheint als bei postmenopausalen Frauen in der Normalbevölkerung (~16%). Dies und die hohe Zufriedenheit der Patientinnen können Rheumatologen, Zahnärzte und Sjögren-Patientinnen ermutigen, bei gegebener Indikation Zahnimplantate zu erwägen. Gefördert durch die Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband (2011–2012).
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Abstracts VK.07 Ressourcenverbrauch und Krankheitskosten bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) J. Richter1, M. Schneider1, V. Unmüßig2, A. Schmeding2 1 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 2GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, München Hintergrund und Ziel. Primäres Ziel der „Systemic Lupus Erythematosus Cost of Care In Europe Study“ (LUCIE) war die Erfassung der jährlichen direkten medizinischen Kosten (jdmK) erwachsener Patienten mit aktivem, autoantikörperpositivem SLE mit medikamentöser Therapie. Methoden. Retrospektive Patienten-Aktenauswertung in 5 Europäischen Ländern, Beobachtungszeitraum 2008–2010. Bundesweit wurde der Ressourcenverbrauch in 10 Zentren [5 Praxen und 5 (Uni-)Kliniken] erfasst. Die Kostenberechnung erfolgte anhand nationaler Tarife (EBM, DRG, Rote Liste). Daten wurden über deskriptive Statistik und multiple Regressionsmodelle ausgewertet. Ergebnisse. 77 SLE-Patienten (88,3% Frauen) wurden gemäß Einund Ausschlusskriterien identifiziert. Das mittlere Alter betrug 48,4±15,7 Jahre, der mittlere SELENA-SLEDAI-Score 9,8±9,8. Während des Studienzeitraums trat bei 75,3% aller Patienten ein Schub auf, 31,2% erlitten sowohl milde/moderate als auch schwere Schübe. Die mittlere Anzahl der Schübe lag bei 1,03±0,65 pro Jahr. Die mittleren jdmK der SLE- Patienten berechneten sich zu 3452,21±3777,07 € (Median 1930,62 €). Medikamentenkosten (2349,40 €) nahmen insgesamt 68,1% der Gesamtkosten [Immunsuppressiva, ohne Biologika (47,9%) und Biologika (11,4%)] ein, gefolgt von Kosten für Hospitalisierung (20,7%), Facharztbesuche (5,2%) und Labortests (5,1%). Die mittleren jdmK waren signifikant höher bei Patienten mit schwerem Krankheitsbild als bei Patienten mit nicht-schwerem (5291,07±4233,42 € vs. 1564,97±1917,13 €; p<0,001). Die Anzahl schwerer Schübe war mit höheren Kosten assoziiert, mit jedem zusätzlichen schweren Schub stiegen die mittleren jährlichen direkten Kosten durchschnittlich um 2164,01 € (p<0.001). Schlussfolgerung. Mit der LUCIE-Studie wurden neue Daten zu den jdmK der Behandlung autoantikörperpositiver SLE-Patienten in Deutschland erhoben. Schwere Schübe sowie die medikamentöse Behandlung wurden als primäre Kostenverursacher bzw. Kostentreiber identifiziert.
VK.08 Behandlung einer therapierefraktären Polymyositis mit Rituximab J. Ebel1, A. Gause2, C. Hagel3, K. Ahmadi-Simab1 1 Asklepios Rheumazentrum Hamburg, Klinik für Rheumatologie, klinische Immunologie, Nephrologie, Hamburg, 2Rheumapraxis Hamburg, Hamburg-Altstadt, 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Neuropathologie, Hamburg Fallbericht. Eine 47-jährige Frau mit 1999 gesicherter Polymyositis, Leitsymptome: generalisierte Muskelschwäche, Atrophie von Oberarm- und Oberschenkelmuskulatur, Immobilität bzw. Nutzung von Gehstützen; permanentes Vorhofflimmern (Herzbeteiligung), Nutzung eines C-PAP-Gerätes in der Nacht (Beteiligung der Atemhilfsmuskulatur); Polymyositis anhaltend therapierefraktär nach Nutzung diverser Immunsuppressiva: Glukocorticoidmonotherapie, MTX-Monotherapie, MTX in Kombination mit Etanercept, Cyclophosphamidboli, und zuletzt intravenöse Immunglobuline (IVIG) in Kombination mit Mycophenolatmofetil (MMF). Diagnostik. körperlicher Untersuchungsstatus: proximal betonte Schwäche von Armen und Beinen mit deutlicher Muskelatrophie, generalisierte Myalgien, Leistungsschwäche, insbesondere nächtliche Dyspnoe, Palpitationen. Labor: CK chronisch um 1800 U/l, maximal 2300 U/l, CRP normwertig, persistierend eleviertes Troponin T um
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0,1 µg/l, relevant erhöhter CK-MB um 40 U/l. Autoimmun-Diagnostik: ANA: pos., sonst o. B. MRT der OS-Muskulatur: diffuse den gesamten Oberschenkel betreffende Myositis, EMG: myositistypisches Muster. Histologie (M. vastus lateralis): gemischtzellige Faszieninfiltrate mit vorherrschenden CD20-positiven B-Zellen. Therapie und Verlauf. Die erneute Diagnosesicherung zeigte mittels MRT und gezielter Muskelbiopsie eine Myositis mit CD-20-positiver B-Zellen-dominierten gemischtzelligen Fasziitis. Intensivierung der immunsuppressiven Therapie von MMF + IVIG auf MTX s.c. in Kombination mit dem CD-20-Antikörper Rituximab (500 mg i.v. im 4-wöchentlichen Intervall). Im Verlauf nachhaltiger Therapieeffekt mit Normalisierung der CK, CK-MB und Troponin-T-Werte über 1 Jahr nach der Therapie. Zunahme an Mobilität, Patientin ohne Zuhilfenahme der Gehstützen für Gehstrecken von mehreren hundert Metern mobil, weitgehender Verzicht auf C-PAP-Gerät. Remissionserhaltende Therapie mit MTX in Kombination mit niedrigdosierten Glukokortikoiden, sowie Rituximabgaben (500 mg alle 6 Monate). Schlussfolgerung. Rituximab stellt einen vielversprechenden Ansatz bei therapierefraktärer Dermato- und Polymyositis dar.
VK.09 Post-hoc-Analyse der Effekte von Belimumab auf mukokutane Organmanifestationen in den Phase-3-Studien BLISS-52 und BLISS-76 R. Fischer-Betz1, F. Hiepe2, A. Schwarting3 1 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 3Universität Mainz und Sana-Rheumazentrum RL-P, Bad Kreuznach Ziel. Evaluierung der Effekte von Belimumab auf Haut- und Schleimhautaffektionen nach dem British Isles Lupus Assessment Group (BILAG) Index bei Studienteilnehmern der BLISS-Studien. Patienten und Methoden. Post-hoc-Subgruppenauswertung der gepoolten Daten der Belimumab International SLE Studies (BLISS-52 und BLISS-76; n=1.684) für Patienten mit mukokutaner Organbeteiligung nach BILAG zu Studienbeginn. Patienten mit seropositivem SLE (ANA ≥1:80 und/oder anti-dsDNA ≥30 IU/ml) und einem SELENA-SLEDAI ≥6 erhielten doppelblind-randomisiert entweder Belimumab 1 mg/kg oder 10 mg/kg oder Placebo zusätzlich zur Standardtherapie. Ergebnisse. Über 80% der Studienteilnehmer wiesen zu Studienbeginn eine mukokutane Organbeteiligung auf. Der Anteil der Patienten, die nach 52 Behandlungswochen eine vollständige Remission ihrer Haut- bzw. Schleimhautmanifestation aufwies, war unter Belimumab plus Standardtherapie signifikant größer als unter alleiniger Standardtherapie (39,1%, 47,9% und 47,6% für Placebo, Belimumab 1 mg/kg und Belimumab 10 mg/kg; jeweils p<0,05). Zu den Hautmanifestationen, die sich unter der zugelassenen Dosis von 10 mg/kg Belimumab im Vergleich zu Placebo signifikant häufiger komplett zurückbildeten, zählten milde makulo-papulöse Eruptionen (44,9% vs. 32,2%), lokalisierte diskoide Läsionen (50,0% vs. 31,8%) sowie eine milde bzw. schwere aktive Alopezie (47,4% vs. 37,3% bzw. 63,6% vs. 38,7%; stets p<0,05). Schlussfolgerung. Auch wenn die BLISS-Studien nicht dafür konzipiert waren, organspezifische Effekte zu überprüfen, deutet die hier durchgeführte post-hoc Analyse auf einen potentiellen Zusatznutzen von Belimumab in der Therapie SLE-bedingter Hautmanifestationen zusätzlich zur bisherigen Standardtherapie hin. (NCT00424476/ NCT00410384)
Tab. 61 Unerwünschte Ereignisse (Rate pro 100 Patientenjahre) bei Patienten, die mit Belimumab behandelt wurdena Intervall (b) Patienten, n [Patientenjahre] Alle UE Schwere UE Alle Infektionen
1 (0–1 Jahr) 336 [320,1] 326 (101,8) 55 (17,2)
2 (1–2 Jahre) 339 [299,1] 322 (107,7) 52 (17,4)
3 (2–3 Jahre) 274 [258,1] 260 (100,8) 49 (19,0)
4 (3–4 Jahre) 248 [234,2] 237 (101,2) 31 (13,2)
5 (4–5 Jahre) 223 [215,8] 211 (97,8) 41 (19,0)
6 (5–6 Jahre) 208 [171,9] 167 (97,2) 25 (14,5)
254 (79,4)
237 (79,2)
192 (74,4)
181 (77,3)
145 (67,2)
104 (60,5)
Schwere Infektionen
17 (5,3)
14 (4,7)
8 (3,1)
8 (3,4)
6 (2,8)
7 (4,1)
Malignomec
0
2 (0,7)
1 (0,4)
1 (0,4)
3 (1,4)
2 (1,2)
Todesfälle
3 (0,8)
0
1 (0,4)
1 (0,4)
0
0
aDargestellt als Anzahl an Patienten mit UE (Anzahl/100 Patientenjahre), falls nicht näher spezifiziert; bIntervall 1 beinhaltet ausschließlich Belimumab-Patienten (kein Placebo) während der 52-wöchigen Doppelblindphase (Ausnahme: Mortalitätsdaten enthalten 2 Todesfälle während der 52-wöchigen Doppelblindphase und einen Todesfall während der Verlängerungsphase); Intervalle 2-6 (und Intervall 1 Mortalitätsdaten; n=424, 374,0 Patientenjahre) beinhalten alle Belimumab-Patienten, einschließlich der Patienten, die ursprünglich Placebo bekommen haben und in der Folge auf Belimumab umgestellt wurden; causgenommen weißer Hautkrebs, inklusive nichtspezifizierte Malignome der Lunge.
VK.10 Belimumab – 6-Jahres-Daten zur Langzeitwirksamkeit und -sicherheit beim SLE F. Hiepe1, A. Schwarting2, R. Fischer-Betz3 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2 Universität Mainz und Sana-Rheumazentrum RL-P, Bad Kreuznach, 3 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf Ziel. Evaluierung des Langzeitprofils von Belimumab bei Patienten mit systemischen Lupus erythematodes (SLE). Patienten und Methoden. Randomisierte, placebokontrollierte Phase-2-Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit und Sicherheit von Belimumab 1, 4 und 10 mg/kg plus Standardtherapie bei SLE (n=449). Nach 52-wöchiger Doppelblind-Phase Beginn der offenen Verlängerungsstudie. Placebo-Patienten wurden ab Woche 56, Belimumab-Patienten ab Woche 80 mit 10 mg/kg Belimumab behandelt. Wirksamkeitsanalysen beschränken sich auf serologisch aktive Patienten (n=321; 71,5%). Ergebnisse. 296 Patienten (66%) wurden in die offene Verlängerungsphase eingeschlossen. 208 Patienten vollendeten das 6. Therapiejahr (ca. 1500 Patientenjahre). Die Rate an unerwünschten Ereignissen (UE) blieb über 6 Jahre stabil bzw. sank (. Tab. 61). In diesem Zeitraum starben 5 Patienten, wobei keine Todesursache dominierte. Das Therapieansprechen gemäß dem SLE Responder Index betrug unter Belimumab im 1. Jahr 46% (vs. 29% unter Placebo; p<0,05) und stieg im 6-Jahresverlauf auf 55–61% an. Die Rate schwerer BILAG-Schübe (1 A- bzw. 2 BSchübe) betrug unter Belimumab nach einem Jahr 38% (vs. 44% unter Placebo) und sank auf 11% im 6. Behandlungsjahr. Unter Belimumab kam es zu einem nachhaltigen Anstieg der Komplementfaktoren und Absinken der Titer für Anti-Smith-, Anti-ds-DNA- und Anticardiolipin-Autoantikörper. Der Glucocorticoidbedarf sank bis zum 6. Jahr im Mittel um 34% (absolut: 4,7 mg/Tag) vs. Ausgangswert (n=283). Schlussfolgerung. Belimumab wurde über die 6-jährige Behandlungsdauer gut vertragen, ohne Anhalt für ein erhöhtes Mortalitäts-, Malignom- oder Infektionsrisiko. Seropositive SLE-Patienten zeigten eine anhaltende Verbesserung der Krankheitsaktivität und eine Reduktion der Schubfrequenz bei geringerem Steroidbedarf. (NCT00071487/ NCT00583362).
VK.11 Schwierigkeiten bei der Durchführung einer nicht industriell gesponsorten Studie am Beispiel von INCYTOB (Interferon vs. Cyclosporin A in the treatment of severe ocular Behcet‘s disease) T. Xenitidis1, C. Deuter2, D. Doycheva2, N. Stübiger3, L. Kanz4, I. Kötter4 1 Medizinische Universitätsklinik, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen, 2 Universitätsklinik Tübingen, Department für Augenheilkunde, Tübingen, 3 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Augenheilkunde, Berlin, 4 Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen Einleitung. Im Rahmen eines durch das BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) gesponserten „investigator initiated trials“ (ITT) werden seit 2005 M.-Behcet-Patienten mit Uveitis posterior zwecks Studieneinschluss gescreent. Methoden. An 14 nationalen Zentren wird Ciclosporin A (CSA) gegen Interferon alpha–2a (IFN, Prüfmedikation) randomisiert und einfach verblindet über 12 Monate getestet. Geplant war der Einschluss von 100 Patienten (50 pro Studienarm) bis Ende 2011. Ein Crossover zwischen den Studienarmen war bei Ineffektivität oder Unverträglichkeit erlaubt. Ergebnisse. Bis dato wurden lediglich 37 Patienten eingeschlossen. 19 Patienten erhielten initial IFN, 18 hingegen CSA. 8 wechselten von CSA zu IFN, nur 3 von IFN zu CSA. Ein Zwischenbericht zur Effektivitätsevaluation wird gerade durchgeführt. Die schlechte Rekrutierungsrate bedarf einer dringlichen Lösung. Neben vorbekannten epidemiologischen Ursachen (seltene Erkrankung, vorherige CSA-Behandlung als Ausschlusskriterium) scheinen zwei konzeptionelle Sachverhalte für die Undurchführbarkeit hauptursächlich zu sein: Pharmafirmengesponserte Studien, die sich mit neuen Wirkstoffen zur Erprobung an das gleiche Patientenkollektiv richteten, zahlten eine 5-fach höhere Aufwandsentschädigung als das BMBF bei kürzerer Laufzeit (6 Monate). Mit 18 Visiten pro Jahr bei jeweils vier Prüfärzten (zwei Augenärzten, zwei Rheumatologen, verblindet/unverblindet) wurde ein extrem aufwendiger Sicherheitsstandard konzipiert. Schlussfolgerung. Aufgrund der mangelnden Bereitschaft der partizipierenden Zentren, Patienten einzuschließen droht der INCYTOBStudie – sofern keine Lösung gefunden werden sollte – ein vorzeitiges Ende. Es drängt sich die Frage auf, ob IITs ohne höhere Investitionen durch unabhängige Institutionen unter den heutigen Anforderungen noch durchgeführt werden können.
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Abstracts VK.12 Rituximab bei systemischer Sklerose mit florider Lungenbeteiligung – Therapieansprechen in der Computertomographie-Histiographie M. Schmalzing1, J. Henes2, M. Horger3, L. Kanz2, I. Kötter2 1 Universitätsklinikum Tübingen, Rheumazentrum, Tübingen, 2Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen, 3Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen Ziel. Untersuchung des Effekts von Rituximab (RTX) auf floride Lungenbeteiligung von Patienten mit Systemischer Sklerose (SSc) und Objektivierung mittels Computertomographie(CT)-Histiographie. Methoden. Alle konsekutiven Patienten an unserem Zentrum mit SSC und Cyclophosphamidvortherapie, die wegen einer floriden Lungenbeteiligung Rituximab als Monotherapie erhielten, wurden erfasst. Mittels CT-Histiographie wurden aus den vorhandenen Datensätzen der Thorax-Computertomographien der „high attenuation value“ (HAV), die mediane Lungendichte (MLD) und Perzentilen der Lungengewebsdichte (−400 HU bis −300 HU bzw. −300 HU bis −200 HU) errechnet. Ergebnisse. Drei Patienten in dem Zeitraum von September 2009 bis Dezember 2011 wurden identifiziert. Von einem dieser Patienten konnten aufgrund eines technischen Problems die CT-Histiographie nicht verwertet werden. Dieser Patient wies aber 10 Monate nach Rituximabgabe einen stabilen CT-Befund auf, obwohl initial in der BAL eine floride gemischtzellige Alveolitis gefunden worden war. Bei dem einen Patienten, bei dem eine Verlaufskontrolle mittels CT-Histiographie möglich war, lag eine progrediente Fibrose/Alveolitis im CT vor. Passend dazu hatte sich der HAV verschlechtert. MLD und Perzentilenwerte blieben zunächst gleich. Zwei Monate nach Rituximab verbesserten sich der HAV (0,6% vs. 0,9%) und ein Perzentilenwert (−400 HU bis −300 HU; 0,6 vs. 0,8%). Die MLD veränderte sich nicht. Bei dem anderen Patienten verschlechterten sich MLD, HAV und beide Perzentilenwerte (−400 HU bis −300 HU sowie −300 HU bis −200 HU) vor Rituximab. Einen Monat nach Rituximab besserten sich sämtliche Werte deutlich (-712 HU vs. -671 HU; 1,0% vs. 1,7%; 1,5% vs. 3,8%; 0,6% vs. 1,4%). Bei beiden letzteren Patienten korrelierten die Veränderungen der CTHistiographie mit denen von Vitalkapazität und Diffusionskapazität. Schlussfolgerung. Rituximab stellt eine vielversprechende Therapieoption bei SSC-Patienten mit florider Lungenbeteiligung dar, die in randomisierten Studien überprüft werden sollte. Dabei könnte die CTHistiographie als sensitive Methode eine Rolle bei der Verlaufsbeurteilung spielen.
VK.13 High sensitivity but low specificity of anti-alpha-enolase antibodies in Churg Strauss syndrome K. Laskari1, E. Csernok2, W. Gross3, F. Moosig4 1 Universitätsklinikum Schleswig Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Bad Bramstedt, 2Klinikum Bad Bramstedt, Bad Bramstedt, 3Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck, 4Universitätsklinikum Schleswig Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Bad Bramstedt Objective. To evaluate the autoimmune serological profile of Churg Strauss Syndrome (CSS) patients and correlate the presence and titer of autoantibodies with disease activity, clinical and serological parameters. Methods. 33 CSS patients with active and/or inactive disease were tested for antinuclear antibodies (ANA), extractable nuclear antigens (ENA), rheumatoid factor (RF), anti-neutrophil cytoplasmic antibodies (ANCA), anti-alpha-enolase and anti-eosinophil peroxidase (EPO) antibodies. Rheumatoid arthritis (RA), Granulomatosis with Polyangiitis
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(GPA), microscopic polyangiitis (MPA), hypereosinophilic syndrome (HES), primary biliary cirrhosis (PBC) patients and healthy subjects were tested as control groups. Results. ANA were positive in 42% of CSS patients. Coarse speckled was the most common pattern (43%). ENA were negative in all patients and RF was positive in 1 (6%) of the 18 patients tested. ANCA were positive in 8 patients (24%). A c-ANCA pattern was observed in one, whereas p-ANCA occured in 7 patients. Myeloperoxidase (MPO) was the target antigen in all cases. None of the CSS patients and controls was positive for anti-EPO antibodies. Anti-alpha-enolase antibodies were positive in 82% of CSS, 73% of MPA, 22% of GPA, 60% of RA patients and 10% of healthy controls. Their prevalence and titer was significantly higher in CSS and MPA than in other patient groups. Although a high sensitivity was shown for an autoantibody titer above 50 RE/ml (82%), the specificity for CSS remained low (44%; AUC=0.653, p=0.008). Antialpha-enolase antibodies predominated in males with CSS (p=0.048) and were associated with skin involvement (p=0.040). Conclusion. Anti-alpha-enolase antibodies occur at a high percentage of CSS patients but with low specificity.
VK.14 Auswirkungen der Glukokortikoid-Therapie auf das FDG-PET bei Riesenzellarteriitis G. Brem1, K. Pfadenhauer1, J. Weinerth2 1 Neurologische Klinik, Klinikum Augsburg, Augsburg, 2Endokrinologikum Berlin, Berlin Einleitung. Die Riesenzellarteriitis (RZA) ist eine Großgefäßvaskulitis. Als Komplikation ist die Erblindung gefürchtet. Deshalb wird die hochdosierte Glukokortikoid-Therapie (GC-Therapie) bereits bei wahrscheinlicher Diagnose empfohlen. Die Sensitivität der RZA-Diagnostik mittels Histologie der Temporalarterien und Sonographie wird durch die GC-Therapie beeinträchtigt. Die Fluorodeoxyglukose-Positronen-Emissions-Tomographie (FDG-PET) ist ein neues Verfahren zur Diagnosestellung von Großgefäßvaskulitiden. Ziel dieser Studie ist es, die Wertigkeit dieser Untersuchungsmethode nach Beginn einer GCTherapie zu ermitteln. Methoden. Im Zeitraum von 2002 bis 2010 wurde das Kollektiv der RZA-Patienten des Klinikums Augsburg untersucht. 67 RZA-Patienten erhielten eine FDG-PET-Untersuchung. Die GC-Therapie wurde mittels der Krankenakten eruiert und mit der PET-Untersuchung korreliert. Ergebnisse. 53 Patienten wiesen Anreicherungen der Gefäße auf (positives PET), 14 einen negativen PET-Befund. 58,5% (31/53) der PET-positiven Patienten hatten keine GC-Therapie erhalten, 35,7% der PET-negativen Patienten erhielten (5/14) keine GC. Der Anteil der positiven PET-Befunde an der Gesamtzahl der RZA-Patienten, die keine GC vor der Durchführung erhalten hatten, beträgt 86,1% (31/36) und sinkt auf 69,0% (20/29) bei begonnener Therapie (p=0,1314). Bezüglich der Dauer der GC-Gabe vor der PET-Untersuchung zeigt sich, dass bei einer Therapie über 1–7 Tage zu 81,3% (13/16) ein positiver Nachweis gelingt. Bei einer Therapiedauer von 8–21 Tagen ist dies zu 50,0% (3/6) der Fall. Schlussfolgerung. Eine bestehende Glukokortikoid-Therapie reduziert die Wahrscheinlichkeit eines positiven PET-Ergebnisses bei RZA. Bei ca. 50% zeigt sich auch unter längerer GC-Therapie ein positiver PET-Befund. Wegen des Erblindungsrisikos sollte die GC-Therapie bei V. a. RZA gestartet werden. Die PET-Untersuchung sollte idealerweise innerhalb von 7 Tagen erfolgen.
VK.15 Erfolgreiche Behandlung einer schweren, therapierefraktären autoimmunhämolytischen Anämie vom Mischtyp – sekundär bei pANCA-assoziierter Systemvaskulitis – mit Rituximab M. Weigelt1 1 KMG Klinik Kyritz, Innere Klinik, Abt. Rheumatologie, Kyritz Fallbericht. Stationär aufgenommen wurde ein 39-jähriger Patient mit symmetrischen Schwellungen der MCP-Gelenke bds., schwerem allgemeinen Krankheitsgefühl und progredientem Nierenversagen/ Proteinurie bei hochtitriger pANCA-Positivität. Nierenbioptisch ergab sich histologisch eine aktive diffuse mesangioproliferative pauciimmune GN. Paraklinisch imponierte zunächst eine mäßige Anämie (Hb 6,3 mmol/l, Hk 0,29), eine Positivität im direkten und indirekten Coombs-Test, ein Haptoglobin-Wert noch im Normbereich sowie der Nachweis von Kälteagglutininen (keine Wärme-Auto-AK). Wegen der pANCA-assoiziierten Vaskulitis erfolgte über ein halbes Jahr eine Cyclophosphamid-Bolus-Therapie (7-mal) mit entsprechender CoTherapie. Unter dieser Therapie kam es zur Beendigung eines weiteren Progresses der Niereninsuffizienz, jedoch sukzessive – über Monate – zu einem begleitend weiteren Hb-Abfall (Hb 4,4; Hk 0,20) mit jetzt zunehmender klinischer Symptomatik. Die add-on-Therapie der Vaskulitis erfolgte mit Azathioprin, 2×50 mg/d und 10 mg Prednisolon/d. Wegen der anhaltend schweren Anämie bei weiterhin positivem Coombs-Test mit nun aber Nachweis von Wärme-Auto-Ak sowie jetzt dtl. Abfall des Haptoglobin-Wertes (0,03) wurde wegen der refraktären sekundären AIHA – assoziiert mit einer pANCA-Vaskulitis – eine Rituximab(RTX)-Behandlung (2×1000 mg im Abstand von 14 Tagen) durchgeführt. Der Patient zeigte bei einem hochsignifikanten HbWert-Anstieg eine dramatische subjektive und klinische Verbesserung im Verlauf. Nebenwirkungen traten nicht auf. Schlussfolgerung. Es liegt ein mixed-type autoimmunhämolytische Anämie (AIHA) vor, sekundär assoziiert mit einer pANCA-assoiziierten Vaskulitis. Bei zuletzt klinisch dominantem Vorliegen der AIHA – refraktär auf eine systemische Steroid-Therapie – hat RTX einen dramatischen Therapieerfolg initiiert.
VK.16 FVC und TLC als prognostische Parameter bei der interstitiellen Lungenfibrose im Rahmen einer systemischen Sklerose A. Riedlinger1, M. Becker1, U. Schneider1, T. Zoller2, R. Ewert3, G. Burmester1, G. Riemekasten1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektologie und Pneumologie, Berlin, 3Universitätsklinikum Greifswald, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin B; Infektologie und Pneumologie, Greifswald Einleitung. Die interstitielle Lungenfibrose (ILD) bei systemischer Sklerose (SSc) ist ein Hauptfaktor für die Mortalität dieser Erkrankung. Neben der spirometrisch gemessenen forcierten Vitalkapazität (FVC) steht heute auch meistens die bodyplethysmographisch gemessene totale Lungenkapazität (TLC) zur Erfassung restriktiver Veränderungen bei Patienten zur Verfügung. Da es jedoch keine Daten dazu gibt, welcher Parameter sich besser zur Prognoseabschätzung eignet, sollte dies hier untersucht werden. Methoden. Von einer Kohorte von 142 Patienten mit diffuser systemischer Sklerose und teilweise auch Lungenfibrose (94 mit und 48 Patienten ohne SSc-ILD, 22,3% der SSc-ILD Patienten hatten auch eine pulmonal-arterielle Hypertonie, PAH, 12,5% der Patienten ohne ILD hatten eine PAH) wurden die Lungenfunktionsparameter im Verlauf erhoben und mittels bivariater logistischer Regression und KaplanMeier-Analysen die Vorhersagekraft von FVC und TLC für das Überleben der Patienten untersucht.
Ergebnisse. Obwohl prozentual gleich viele Patienten mit und ohne SSc-ILD verstarben (14,9 vs. 14,6%), waren die Kaplan-Meier Überlebenskurven signifikant unterschiedlich. Erwartungsgemäß waren die mitlleren FVC- und TLC-Werte der Patienten mit SSc-ILD niedriger als der Patienten ohne ILD. Eine Verringerung der FVC unter 70% des Sollwertes trat bei 31 SSc-ILD-Patienten auf, unter 50% fielen 11 Patienten. Dagegen fielen nur 21 der SSc-ILD Patienten unter eine TLC von 70% und 2 unter 50% und eine Verringerung der TLC war insgesamt seltener als eine Reduktion der FVC. Vor allem eine erniedrigte FVC (unter 50% des Sollwertes) war signifikant mit dem Versterben der Patienten assoziiert, obwohl auch eine erniedrigte TLC prognostischen Wert für das Überleben v.a. der Patienten mit SSc-ILD hat. Schlussfolgerung. Die spirometrisch erfasste FVC scheint bei Patienten mit diffuser SSc und ILD ein guter prognostischer Parameter zu sein und eine zusätzliche TLC-Messung scheint keinen zusätzlichen Nutzen zu haben.
VK.17 Verlaufsbeurteilung gastrointestinaler Beschwerden bei Patienten mit systemischer Sklerose – eine Beobachtungsstudie C. Strohbeck1, F. Meier1, T. Schmeiser1, P. Saar1, I. Tarner1, W. Hermann1, U. Müller-Ladner1 1 Justus-Liebig Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim Hintergrund. Das deutsche Netzwerk für Systemische Sklerose (DNSS) konnte zeigen, dass die Beteiligung des Magen-Darm-Traktes eine häufige und schwer zu behandelnde Komorbidität darstellt [1]. Diese Beobachtungsstudie verwendet einen Multi-Symptom Fragebogen [2], um den Verlauf und mögliche therapeutische Erfolge zu evaluieren. Methoden. Der Multi-Symptom-Fragebogen erfasst, neben allgemeinen und anamnestischen Fragen, zehn Symptome einer gastrointestinalen (GI-) Beteiligung und deren Häufigkeit (0, nie; 1, selten; 2, einige Tage im Monat; 3, mehrmals wöchentlich; 4, täglich; 5, dauernd). Insgesamt füllten 30 Patienten mit systemischer Sklerose (SSc) den Fragebogen an drei Visiten aus. Die jeweils aktuelle Medikation wurde erfasst. Patienten, die keine störenden Veränderungen angaben, wurden aus der Auswertung ausgeschlossen. Ergebnisse. 19 Patienten litten an einer limitierten SSc (lcSSc), 5 an einer diffusen SSc (dcSSc), 4 an einem Overlap-Syndrom und je ein Patient an einer SSc sine Scleroderma und einer undifferenzierten SSc. Der Abstand zwischen der ersten und zweiten Visite betrug im Mittel 1,85 Jahren und zwischen der zweiten und dritten 2,77 Jahre. Bei konstantem BMI nahm die Symptomatik des Sodbrennens sowohl tags- als auch nachtsüber trotz intensiver Therapie mit Protonen-Pumpen-Inhibitoren (PPI) zu. Auffällig war eine Verschlechterung der GI-Symptomatik bei 3 von 6 Patienten, die erstmals eine Verordnung eines TNF-α-Blockers erhielten. Patienten unter Immunsuppression und/ oder Therapie mit Opioiden litten häufiger unter GI-Problemen. Calcium-Antagonisten führten tendenziell zu einer leicht verminderten GI-Symptomatik. Schlussfolgerung. Die GI-Beteiligung stellt für Patienten mit SSc eine wesentliche Beeinträchtigung dar. Aktuelle Therapieoptionen, z. B. mit PPI sind unzureichend, um Sodbrennen zu reduzieren. Weiterhin besteht großer Bedarf, einzelne GI-Symptome suffizient zu erfassen, um mögliche neue Therapien zu evaluieren. 1. Schmeiser T (2011) Profile of gastrointestinal involvement in patients with systemic sclerosis. Rheumatol Int. (Epub ahead of print) 2. Strohbeck C (2011) Gastrointestinale Beteiligung bei systemischer Sklerose (SSc) im Vergleich zu anderen rheumatischen Erkrankungen. Z Rheumatol 70(Suppl1):39
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Abstracts VK.18 Polyphenole aus der roten Traube reduzieren das Kariesrisiko bei Sjögren-Patienten S. Prochaska1, H. Kellner2, K. Erdelt1, P. Godau-Kellner2 1 LMU-München, Poliklinik für zahnärztliche Prothetik, Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie Prof. Dr. H. Kellner, München, 2 Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie, München Hintergrund. Das Sjögren-Syndrom ist eine Autoimmunerkrankung, die durch Versiegen der Funktion der exokrinen Drüsen mit den Leitsymptomen Xerophthalmie und Xerostomie vergesellschaftet ist. Dies führt zu vermehrter Plaqueanlagerung sowie zu einem deutlich erhöhten Kariesrisiko. Ursächlich sind kariesauslösende Keime, wie Streptokokkus mutans (SM) und Milchsäurebakterien (LB). Ziel der vorliegenden Studie war es zu überprüfen, ob Polyphenole aus roten Trauben das Kariesrisiko – durch Hemmung von Wachstum und Vermehrung des virulentesten Karieserreger SM – verringern können. Patienten und Methoden. 20 Sjögren-diagnostizierte Patienten (18 weibliche: 2 männliche) mit einem Durchschnittsalter von 51,3 Jahren wurden anhand zahnärztlicher Tests vor und nach der Traubenextraktgabe in Teeform (2-mal täglich über ein halbes Jahr) untersucht. U. a. wurden Speichelfließrate, zahnärztliche Hygiene-Indices sowie Anzahl der pathogenen Keime – SM und LB – mittels CRT®-bacteria-Agartests von Ivoclar/Vivadent bestimmt. Die fotographierten Agarplatten wurden anhand des Computerprogramms Optimas 6.5 ausgewertet (keimbefallene: unbefallene Fläche). Ergebnisse. Die Grunduntersuchung zeigte einen Flächenbefall über 50% mit SM bei 11 und mit LB bei 8 Patienten, unter 30% waren es bei SM 6 und bei LB 9 Probanden. Die Nachuntersuchung zeigte einen Flächenbefall über 50% mit SM noch bei 3 und mit LB noch bei 1 Person, unter 30% waren es bei SM 15 und bei LB 16 Patienten. Eine Verbesserung mit SM war bei 17 und mit LB bei 18 Probanden nachweisbar. Statistischer Nachweis waren der Wilcoxon- und der T-Test, indem beide Keimarten statistisch signifikante Unterschiede zwischen Grund- und Nachuntersuchung aufwiesen. Schlussfolgerung. Die vorliegende Studie zeigt, dass durch adäquate Spülung der Mundhöhle/Zähne mit Polyphenolen eine KariesrisikoReduktion und eine Kariesprävention bei Patienten mit Sjögren-Syndrom durch Hemmung von Wachstum und Vermehrung kariesauslösender Keime möglich ist.
VK.19 Increased frequency of circulating CD4+CD8+ double positive memory-type T-cells in granulomatosis with polyangiitis S. Schüler1, S. Pitann1, S. Wolters2, W. Gross3, P. Lamprecht4 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Rheumatolgie und Immunologie, Lübeck, 3 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck, 4Universität zu Lübeck, Poliklinik für Rheumatologie, Lübeck Background. Persistent expansion of circulating CD4+ effector memory T-cells has been reported as one salient feature of immunological perturbation in granulomatosis with polyangiitis (GPA/Wegener’s). Here we describe for the first time the expansion of a phenotypically unusual subset, CD4+CD8+ double positive (DP) T-cells, in the peripheral blood of patients with GPA. Materials and methods. PBMC from 20 GPA-patients and 20 healthy controls were stained for phenotypic markers (CD3, CD4, CD8, CCR7, CD45RA, CD24, CD28, TdT, CFSE) and intracellular cytokines (interleukin (IL)-4, IL-17, IL-22, interferon (IFN)-γ). Cells were subsequently analyzed by flow cytometry. Results. The frequency of DP T-cells is significantly increased in GPApatients compared with healthy controls. DP T-cells lacked markers
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suggestive of recent thymic emigration (CD24, TdT). Instead, DP Tcells displayed features of memory T-cells both in GPA-patients and healthy controls. Interestingly, the majority of DP T-cells expressed the co-stimulatory molecule CD28 and the activating NK-receptor NKG2D, which are usually expressed mutually exclusive on CD4+ single positive T-cells. A smaller proportion of DP T-cells produced IL-17 and IL-22. DP T-cells were capable to proliferate in response to different stimuli. Conclusion. CD4+CD8+ double positive (DP) memory T-cells are expanded in peripheral blood of patients with GPA. DP T-cells have been reported in viral infections and malignancies previously. Therefore, our current analysis is focused on determining the antigen specificity of DP T-cells in GPA.
VK.20 Ist der Morbus Behcet (MB) eine autoinflammatorische Erkrankung und gibt es hierfür spezifische Biomarker? T. Freudigmann1, D. Föll2, S. Koch1, F. Riewerts3, J. Henes1, I. Kötter1 1 Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen, 2 Universitätsklinikum Münster, Institut für Immunologie, Münster, 3Medizinische Universitätsklinik Abt. II, Tübingen Einleitung. In letzter Zeit wird zunehmend diskutiert, ob der M. Behcet, dessen histopathologisches Korrelat eine leukozytoklastische Vaskulitis ist, pathogenetisch den autoinflammatorischen Erkrankungen zugeordnet werden sollte. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluation von bei autoinflammatorischen Erkrankungen hilfreichen Biomarkern bei Patienten mit M. Behcet im Vergleich zu gesunden Kontrollen, Patienten mit rheumatoider Arthritis und Spondyloarthritiden. Material und Methoden. Es wurden ELISAs aus Patientenserum für IL-18, S100 A8/A9, Serum-Amyloid A (SAA) durchgeführt, sowie als konventionelle Entzündungsparameter BSG und CRP bestimmt und Krankheitsaktivitäts- und -schwere-Scores erhoben. Als aktiver M. Behcet wurden Patienten mit einem Behcet‘s Disease activity score von≥16 betrachtet, bei RA wurde ein DAS28 CRP>3 als Krankheitsaktivität gewertet, bei Spondyloarthritiden ein BASDAI von >4. Ergebnisse. Es wurden 19 Patienten mit M. Behcet untersucht, davon hatten 9 eine aktive Erkrankung, 10 Patienten mit RA, davon 5 aktiv; 10 Patienten mit SPA, davon 5 aktiv, und 10 gesunde Kontrollen. IL-18 war bei Patienten mit aktivem MB gegenüber Patienten mit inaktivem MB tendenziell erhöht (Median: 128 pg/ml vs 115 pg/ml; Spannweite 578 pg/ml vs. 280 pg/ml; p=0,46), allerdings mit einer größeren Streubreite bei den aktiven Patienten. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich für SAA (Median: 15 ng/ml vs. 5 ng/ml; Spannweite: 97 ng/ml vs 12 ng/ml; p=0,042) und S100 A8/A9 (Median: 578 ng/ml vs. 420 ng/ml; Spannweite: 2078 ng/ml vs. 833 ng/ml, p=0,287). Patienten mit aktivem MB hatten allerdings tendenziell niedrigere Il-18- (Median: 128 pg/ml vs. 243 pg/ml; Spannweite: 578 pg/ml vs. 500 pg/ml, p=0,298), S100 A8/A9(Median: 578 ng/ml vs. 1673 ng/ml; Spannweite: 2078 ng/ml vs. 1559 ng/ ml; p=0,147) und SAA- (Median: 15 ng/ml vs. 76 ng/ml; Spannweite: 97 ng/ml vs. 59 ng/ml; p=0,038) Werte, als Patienten mit aktiver RA. Es fand sich eine gute Korrelation zwischen CRP und BSG und S100 A8/A9, SAA und IL-18, wohingegen von den klinischen Verlaufsparametern nur der DAS 28 CRP mit IL-18 und S100 A8/A9 mit dem Behcet‘s Disease Activity Score korrelierte. Für ASDAS-C und den Behcet‘s Disease Severity Score fanden sich keine Korrelationen mit den serologischen Parametern. Schlussfolgerung. Die These, dass der MB den autoinflammatorischen Erkrankungen zuzuordnen ist, wird indirekt durch die tendenzielle Erhöhung von IL-18 und S100 A8/A9 bei Patienten mit aktivem MB unterstützt. Um die Hypothese genauer zu überprüfen, ist aufgrund der großen Streubreite der Werte bei Patienten mit aktiver Erkrankung eine Untersuchung an einer größeren Patientenkohorte erforderlich. Allerdings ist auch bei Rheumatoider Arthritis eine Erhöhung von IL-18 und
S100 A8/A9 zu finden, bei der eine autoinflammatorische Genese bisher nicht diskutiert wird.
VK.21 Seltene Manifestation und Komplikation einer Granulomatose mit Polyangiitis M. Fiene1, A. Steveling1, B. Fiene1, J. Kühn2, S. Stracke1, F. Dombrowski3 1 Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A, Greifswald, 2Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie, Greifswald, 3Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Pathologie, Greifswald Einleitung. Eine 50-jährige osteuropäische Patientin mit Erstdiagnose einer Granulomatose mit Polyangiitis (GPA) 11/11 stellt sich zur weiteren Diagnostik bei Polyurie bis zu 6 l/d und intensivpflichtiger gastrointestinaler Blutung unter Immunsuppresision mit Cyclophosphamid und Glukokortikoiden 02/12 vor. Methoden. Ursache der Polyurie ist ein zentraler Diabetes insipidus, während die weiterenHypophysenfunktionen unbeeinträchtigt sind. Die Bildgebung zeigt hypophysäre Raumforderungen, die unter Therapie rückläufig sind. Die Therapie erfolgt mit täglich einmaliger Miniringabe (Diurese 1,5 l/d). Ergebnisse. Die endoskopische Diagnostik ergibt als Blutungsquelle ein Ulkus im Coecalopol. Hier werden Veränderungen bei einer CMVReaktivierung und der Nachweis von Entamoeba histolytica beschrieben. Unter Therapie ist die Symptomatik rückläufig und die Therapie mit Cyclophosphamid nach dem CYCLOPS-Protokoll kann wieder aufgenommen werden.
Schlussfolgerung. Hypophysäre Affektionen werden in Einzelfällen bei der GPA beschrieben. Dieser Fall zeigt zum einen diese seltene Affektion und zum anderen eine ungewöhnliche Ursache für eine gastroinestinale Blutung unter Immunsuppression.
VK.22 Churg Strauss syndrome with small intestine perforation: report of two cases G. Assmann1, L. Thurner2, M. Pfreundschuh2, R. Bohle3 1 Uniklinik Homburg/ Saar, Innere Medizin I, Rheumatologie, Homburg/ Saar, 2University Medical School of Saarland, Rheumatology and Oncology, Homburg/Saar, 3Universitätsklinik Homburg/Saar, Institut für Pathologie, Homburg/Saar Background. The Churg Strauss syndrome (CSS) belongs to the systemic vasculitides which could develop life-threatening major organ involvement such as eosinophilic pulmonary infiltration, neuropathy, acute nephritis, and myocarditis. In addition, the vasculitis can cause local or diffuse pathologic changes in the gastrointestinal (GI) tract based on inflammation of vessel walls, followed by alteration of the blood flow and damage to the dependent organ. Here two cases of CSS are presented developing perforation of the bowel after initiation of high-dose corticosteroid therapy. Patients and methods. Two male patients, 32 (case 1) and 36 year-old (case 2), were admitted at the hospital with the symptoms of dyspnoe, fatigue, fever, and chest pain. Following diagnostic procedures the patients completed the ACR classification criteria (1990) of CSS showing major organ involvement outlined in . Tab. 62. After biopsy of the skin (case 1) and after the bronchoalveolic lavage (case 2) the treatment with glucocorticodsteroids (GC) at 1 mg per kg/body weight were started. Assessing the major organ manifestations further diagnostic procedures for were performed under treatment of GC such as the biopsy of suralis nerve (case 1), endoscopy with multiple biopsies of upper and lower intestinal part, MRI of the heart (case 1 and 2), and renal biopsy (case 2).
Tab. 62 Patients characteristics of two cases with Chrug Strauss syndrome Characteristics
Case 1
Case 2
time of diagnosis Dosages of prednisolone Days of steroids treatment Till perforation Manifestations of CCS Heart Neuropathy
4/2010 80 mg
5/2011 90 mg
7
10
Heart failure NYHA II Mononeuritis multiplex L1 Asthma bronchiale
Heart failure NYHA II Polyneuropathy
Mild proteinuria (0.5 g/24 h) 5500/mml
Glomerular hematuria
Elevated Positive
Elevated Positive
Lung Eosinophilic infiltrations Kidney Eosinophilic granulocytes IgE c ANCA
Asthma bronchiale
4900/mml
Results. The two patients (case 1 and 2) developed an acute abdominal pain after 7 (case 1) and ten (case 2) days of GC treatment. Computed tomography followed by surgical procedure detected an acute perforation of the small intestine. The resected specimen disclosed bowel perforation with severe transmural inflammation, edema, hemorrhage and vasculitis typically due to the CCS. At the next day a therapy with cyclophosphamide according to the Austin protocol were initiated with good response within the following 9 to 12 weeks (case 1 and 2). Conclusion. The course of CSS in the presented two cases demonstrates that GC alone seem to be insufficient avoiding life-threatening complications in cases of intestinal vasculitis. The early intensification of immunosuppressive treatment such as cyclophosphomide application should be considered.
VK.23 Subglottische Stenosen und Tracheobronchitiden bei Granulomatose mit Polyangiitis (GPA): Komplikationsträchtige Manifestation mit hoher Rate an Narbenstenosen und Rezidiven C. Röhl1, M. Laudien2, M. Both3, K. Holl-Ulrich4, W. Gross5, J. Holle1 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie, Lübeck, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Hals-NasenOhrenheilkunde, Kiel, 3Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Diagnostische Radiologie, Kiel, 4Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Pathologie, Lübeck, 5Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck Ziel. Ziel der Studie war, das Outcome von SST und TBB anhand eines monozentrischen Kollektivs mit standardisiertem interdisziplinärem diagnostischem und therapeutischem Procedere zu charakterisieren. Methoden. Retrospektive, monozentrische Charakterisierung aller GPA Patienten mit subglottischer Stenose und/oder Tracheobronchitis, die im Zeitraum von Januar 1990 bis August 2011 behandelt wurden. Patienten, welche die ACR (American College of Rheumatology) Kriterien oder den EMEA Algorithmus zur Klassifikation der GPA erfüllten und ein Follow-up von mindestens 6 Monaten hatten, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Patienten wurden in 4- bis 6-monatlichen Intervallen interdisziplinär anhand eines standardisierten Vorgehens evaluiert. Ergebnisse. Von 1184 GPA-Patienten entwickelten 90 (7,6%) eine SST/ TB und hatten ein Follow-up von mindestens 6 Monaten (Follow-up Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts im Median: 56 Monate). 33 (36,7%) standen bei Manifestation der SST/ TB bereits unter einer immunsuppressiven Therapie. 58 (64,4%) erhielten zur Remissionsinduktion Cyclophosphamid und Glucocorticoide, davon 47,2% wegen der SST/TB, 52,8% wegen anderer gleichzeitig bestehender schwerwiegender Organmanifestationen. Hierunter erreichten 78 (86,7%) eine Remission oder ein Ansprechen, 12 (13,3%) waren refraktär. 30 Patienten (33,3%) benötigten außerdem interventionelle Maßnahmen (davon 12 Tracheotomien). 40 Patienten mit SST (44,4%) und 19 (21,1%) mit TB entwickelten chronische Stenosen mit Narbenbildung. Interventionelle Eingriffe zur Beseitigung von Narbenstenosen waren in 35 Patienten (38,9%) erforderlich. 29 Patienten (32,2%) erlitten zwischen 1 bis 4 Rezidive. Schlussfolgerung. Die medikamentöse Immunsuppression in Kombination mit interventionellen Eingriffen induzierte in der Mehrzahl der SST/TB eine Remission. Problematisch ist die hohe Rate an Narbenstenosen (in 44,1% bei SST, in 21,1% bei TB), die in der Regel weitere interventionelle Prozeduren erforderten, sowie die hohe Rate an Rezidiven.
VK.24 Erkrankungsfolgen (Damage) und Folgeschäden durch die Therapie bei Churg-Strauss-Syndrom F. Arndt1, W. Gross2, F. Moosig3 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Bad Bramstedt, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck, 3Universitätsklinikum Schleswig Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Bad Bramstedt Einleitung. Durch Verbesserungen in Therapie und Diagnostik konnte in jüngeren Kohortenstudien annähernde eine Normalisierung der Sterblichkeit beim Churg-Strauss-Syndrom (CS) erreicht werden. Damit treten Fragen der Langzeitfolgeschäden sowohl der Erkrankung als auch der Therapien in den Vordergrund des Interesses. Welches sind die führenden Probleme von Patienten mit CSS in Krankheitsremission? Methoden. Es wurden konsekutive CSS Patienten eingeschlossen, die einer umfassenden Re-Evaluation unterzogen wurden und bei denen eine Remission der Erkrankung (BVAS 0, Prednisolon ≤7,5 mg/d) festgestellt wurde. Bei diesen wurde der Vasculitis-Damage-Index (VDI) bestimmt und die wesentlichen Folgeschäden erfasst. Ergebnisse. Es wurden 94 Patienten eingebracht. Der Zeitpunkt der Ermittlung des VDI lag im Median 71 Monate (Range 0 bis 290 Monate) nach Erstdiagnose. Der mittlere VDI lag bei XY (±y). Als häufigste Krankheitsfolgen fanden sich eine Polyneuropthie (n=70), eine symptomatische Herzinsuffizienz (n=20), neurologische Defizite in Folge CSS-bedingter Apoplexien (n=10) und irreversible bronchiale Obstruktionen (n=4). An therapieassoziierten Schäden wurden festgestellt: Osteoporose (n=19), Katarakt (n=13), Diabetes mellitus (n=7), Immunglobulinmangel (n=7), Glaukomen (n=4) und hämorrhagischen Zystitiden (n=3). Schlussfolgerung. CSS-Patienten weisen in hohem Maße irreversible Krankheitsfolgen auf. Es sollten Strategien zu einer früheren Diagnosestellung sowie zur weiteren Glukokortikoidreduktion entwickelt werden.
VK.25 Urinary T cells identify SLE patients with proliferative Lupus nephritis and may be used to monitor treatment response P. Enghard1, C. Rieder2, K. Kopetschke2, J. Klocke2, R. Undeutsch2, R. Biesen2, F. Hiepe2, M. Backhaus2, A. Radbruch3, G. Burmester2, G. Riemekasten2 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und internistische Intensivmedizin, Berlin, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin, 3Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin
Background. Lupus nephritis (LN) is one of the main concerns in the treatment of patients with SLE. However there are no good laboratory markers to non-invasively detect and monitor kidney inflammation in patients with LN. Objective. Confirmation that urinary CD4 T cells reflect lupus nephritis activity and may serve as a marker to monitor the local inflammation in the kidneys. Methods. Urine samples from 120 patients with SLE, 22 patients with other kidney disease (diabetic nephropathy, IgA nephropathy, ANCA associated vasculitis and nephritic syndromes of different etiologies) and 10 healthy controls were analyzed using flowcytometry and correlated with the disease activity (SLEDAI). 24 SLE patients were analyzed at the same time point of receiving a kidney biopsy. Results. In patients with renal involvement the amount of urinary CD4 T cells correlated closely with the disease activity (SLEDAI), while patients without renal involvement showed only marginal amounts of urinary T cells even during lupus flares. Healthy controls showed no urinary T cells. While the majority of patients with non-LN nephropathy showed only low numbers of urinary T cells, some patients with IgA nephritis, diabetic nephropathy and ANCA vasculitis had raised CD4 T cells counts in the urine. All patients with biopsy demonstrated proliferative LN showed highly elevated amounts of urinary CD4 T cells, while some patients with class V nephritis presented normal amounts of urinary T cells. Under treatment for acute LN some patients quickly normalized the amount of urinary CD4 T cells while others showed a persistence of elevated urinary CD4 T cells counts. The latter patient group had a significantly higher disease activity 6 month after induction of treatment compared to the patients with normalized urinary CD4 T cells, indicating that urinary T cell count reflect treatment response. Conclusion. Elevated numbers of urinary CD4 T cells reliably identify SLE patients with proliferative LN. Furthermore the amount of urinary CD4 T cells under treatment seems to reflect treatment response. We consequently propose that urinary CD4 T cells can be used to screen for proliferative LN and to monitor the LN activity under treatment.
VK.26 Belimumab bei SLE-Patienten mit renaler Beteiligung: Subgruppenanalyse der Phase 3 Studien BLISS-52 und BLISS-76 A. Schwarting1, R. Fischer-Betz2, F. Hiepe3 1 Universität Mainz und Sana-Rheumazentrum RL-P, Bad Kreuznach, 2 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Rheumatologie & klinische Immunologie, Berlin Ziel. Evaluierung renaler Effekte von Belimumab bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) und Nierenbeteiligung. Patienten und Methoden. Post-hoc-Subgruppenauswertung der Belimumab International SLE Studies (BLISS-52 und BLISS-76) für Patienten mit renaler Beteiligung nach SELENA-SLEDAI oder BILAG bzw. signifikanter Proteinurie zu Studienbeginn. Patienten mit seropositi-
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vem SLE (ANA ≥1:80 und/oder anti-dsDNA ≥30 IU/ml) und einem SELENA-SLEDAI ≥6 erhielten für 52 (BLISS-52) bzw. 76 (BLISS-76) Wochen, doppelblind-randomisiert, entweder Belimumab 1 mg/kg oder 10 mg/kg oder Placebo zusätzlich zur Standardtherapie. Patienten mit schwerer aktiver Lupusnephritis (Proteinurie >6 g/Tag, Serumkreatinin >2.5 mg/dl, Hämodialyse bzw. Hochdosis-Prednison ≤90 Tage vor Studienbeginn) waren ausgeschlossen. Ergebnisse. Von 1684 Patienten der gepoolten Studienpopulation wiesen 267 Patienten (15,9%) eine interventionsbedürftige renale Beteiligung nach SELENA-SLEDAI auf [n=179 (10,6%) nach BILAG A/B]. 344 Patienten hatten eine Proteinurie >0,5 g/Tag [n=99 (5,9%); ≥2 g/ Tag]. Entwicklung wichtiger renaler Parameter nach 52 Wochen (Placebo vs. Belimumab 1 mg/kg vs. Belimumab 10 mg/kg): Häufigkeit renaler Schübe (2,8% vs. 2,5% vs. 1,4%), Erreichen renaler Remission (58,7% vs. 65,7% vs. 70,5%), Verbesserung im SELENA-SLEDAI (44,6% vs. 51,1% vs. 54,1%), mediane Reduktion der Proteinurie (−27,5% vs. −48,3% vs. −39,1%), Verbesserung einer Hämaturie (45,0% vs. 60,9% vs. 66,7%; n=67). Schlussfolgerung. Diese Subgruppendaten von SLE-Patienten mit Nierenbeteiligung deuten darauf hin, dass Belimumab günstige Effekte auf die renale Entwicklung bei SLE haben könnte. Sie unterstützen die Durchführung einer randomisierten Studie zur Evaluierung des Effektes von Belimumab bei manifester Lupusnephritis. (NCT00424476/ NCT00410384)
VK.27 Rituximab zur Therapie des Churg-Strauss-Syndroms C. Dubrau1, F. Arndt1, W. Gross2, F. Moosig3 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Bad Bramstedt, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck, 3Universitätsklinikum Schleswig Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Bad Bramstedt Einleitung. Rituximab ist in der Remissioninduktion der ANCA-assoziierten Vaskulitis gleichwertig zu Cyclophosphamid und auch bei refraktären und rezidivierenden Verläufen wirksam. Bisher gibt es kaum Daten bezüglich der Wirksamkeit beim Churg-Strauss-Syndrom. Evaluation der Wirksamkeit und Sicherheit von Rituximab zur Therapie des Churg-Strauss-Syndroms in einem monozentrischen Kollektiv. Methoden. Es wurden Patienten die zwischen 06/2007 und 05/2012 Rituximab erhalten haben und für die ein Follow-up vorlag eingeschlossen. Manifestationen und Outcome-Parameter wie Krankheitsaktivität (BVAS), Eosinophilenzahl und Prednisolonbedarfes u. a. wurden analysiert. Ergebnisse. Sieben Patienten wurden eingeschlossen. Führende Organmanifestationen waren Nierenbeteiligung (1), Schwerpunktneuropathie (2), Hautbeteiligung (2), HNO-Beteiligung (3), pulmonale Beteiligung (3) und Myositis (2). Im Median waren 2 Organsysteme (1– 5) betroffen. Die häufigste Indikation für RTX war ein rezidivierender (2) oder refraktärer (4) Verlauf unter Cyclophosphamid, eine junge Patienten bekam Rituximab als „first line“ bei Kinderwunsch. Sechs von sieben Patienten zeigten ein Ansprechen (Vollremission 1, Teilremission (5), ein Patient war refraktär. Patienten die eine Voll- oder Teilremission erreichten zeigten eine Abnahme des BVAS und des Prednisolonbedarfes, jedoch nicht der Eosinophilenzahl. Nach einem medianen Follow-up von 8 Monaten (3–54) trat kein Rezidiv auf. Infektionen (bronchopulmonale Infekte, Pneumonien) traten bei 3 Patienten auf. Schlussfolgerung. In dieser Fallserie konnte mit RTX eine hohe Ansprechrate und – soweit schon beurteilbar – längere Rezidivfreiheit erreicht werden. Infektiöser Komplikationen waren häufig zu beobachten.
Tab. 63 Anteil der Produktivitätsbeeinträchtigung gemessen anhand der WPAI Domänen
Alle Patienten Leicht Mittelschwer/ schwer
Fehlzeiten
Presenteeism
Gesamtbeeiträch tigung bei der Arbeit
Aktivitäts einschränkungen
6,3% (n=208) 6,91% (n=154) 4,67% (n=54)
22,4% (n=242) 18,77% (n=179) 32, 54% (n=63)
25,1% (n=208) 21,15% (n=154) 36,36% (n=54)
27,3% (n=448) 21,41% (n=311) 40,73% (n=137)
VK.28 Untersuchung zur Beeinträchtigung der Arbeitsproduktivität bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes M. Schneider1, V. Strand2, E. Nikai3, E. Smets3, S. Lobosco4 1 Heinrich-Heine-Universität, Rheumazentrum – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, 2Stanford University, Palo Alto, United States of America, 3UCB Pharma, Brüssel, Belgien, 4Adelphi Real World, Cheshire, United Kingdom Einleitung. Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die vorwiegend Frauen trifft. Der SLE kann die Teilnahme am Arbeitsleben sowie die Arbeitsproduktivität der Patienten beeinflussen [1]. In der 2010 durchgeführten European Lupus Online (LEO)-Umfrage, berichteten SLE-Patienten ein hohes Maß an Beeinträchtigung der Arbeitsproduktivität und Freizeitaktivitäten, sowie eine hohe Prävalenz für „Fatigue“ [2]. Der Einfluss von SLE auf die Arbeitsproduktivität in Abhängigkeit des Schweregrades der Erkrankung wurde in dieser Umfrage untersucht. Methoden. Die Daten aus fünf europäischen Ländern (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien) und den USA wurden aus dem Adelphi Lupus Disease-Specific Programm [3] extrahiert. Hierbei handelt es sich um eine 2010 durchgeführte länderübergreifende Umfrage bei 161 Ärzten (156 Rheumatologen, 5 Nephrologen) und 456 SLE-Patienten. Die Patienten dokumentierten ihre Arbeitsproduktivität im WPAI (Work Productivity and Activity Impairment Questionnaire)-Lupus Fragebogen. Im WPAI werden vier Domänen erfasst: Fehlzeiten (Anteil der Fehlzeiten bei der Arbeit), Presenteeism (Anteil der Beeinträchtigung durch SLE während der Arbeit), Gesamtbeeinträchtigung bei der Arbeit (durch gesundheitliche Probleme) und Aktivitätseinschränkungen (Beeinflussung des Privatlebens). Höhere Zahlen deuteten auf eine stärkere Beeinträchtigung hin. Der Schweregrad der Erkrankung wurde vom Arzt basierend auf der allgemeinen Krankheitsaktivität beurteilt. Ergebnisse. Die Patienten waren überwiegend weiblich (87,7%) und im Mittel 39,8 Jahre alt. 55,5% der Patienten waren berufstätig. In allen vier WPAI-Domänen wurde eine Beeinträchtigungen berichtet mit einem vergleichbar negativen Effekt auf die Freizeitaktivitäten sowie die Arbeitsproduktivität (27,3% bzw. 25,1%; . Tab. 63). Die vier WPAI-Domänen wurden mit drei von Rheumatologen definierten Krankheitsaktivitäten verglichen: leicht, mittelschwer und schwer. Patienten mit mittelschwerer und schwerer Krankheitsaktivität wurden zusammengefasst, da nur wenige Patienten als schwer eingestuft wurden (n=2–8 abhängig von der Domäne). In drei der vier WPAI-Domänen korrelierte ein höherer Schweregrad der Erkrankung mit einer stärkeren Produktivitätsabnahme. Die Beeinträchtigung der Freizeitaktivitäten war am höchsten. Die Beeinträchtigungen bei Patienten mit mittlerer bis schwerer Krankheitsaktivität erhöhten sich von 21,41% auf 40,73% (gemessen am WPAI). Schlussfolgerung. Der Einfluss des SLE auf die Produktivität der Patienten war hinsichtlich aller WPAI-Domänen erheblich. Die Freizeitaktivität war am stärksten durch den SLE eingeschränkt. Eine erhöhte Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Abstracts Krankheitsaktivität war assoziiert mit einer höheren Beeinträchtigung der Produktivität in drei der WPAI-Domänen. Diese Analyse gibt Aufschluss über die Belastung durch SLE in Europa und den USA. Weitere Studien sind erforderlich, um die Wirkung weiterer Faktoren wie „Fatigue“ und Schmerz auf die Produktivität dieser Patienten zu untersuchen. 1. Baker (19.01.2009) Rheumatology 2. Schneider (25.05.2011) Ann European Congress of Rheumatology 3. Anderson (24.01.2008) Curr Med Res Opin
VK.29 Follow-up-ntersuchung nach Beendigung von Mepolizumab bei Patienten mit rezidivierendem/refraktärem Churg-Strauss-yndrom F. Arndt , K. Hermann , W. Gross , F. Moosig 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Bad Bramstedt, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck, 3Universitätsklinikum Schleswig Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Bad Bramstedt 1
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Einleitung. Für den IL-5-ntikörper Mepolizumab konnte beim ChurgStrauß-yndrom (CSS) eine remissionsinduzierende und steroideinsparende Wirkung nachgewiesen werden. Wegen des bisher noch kurzen Follow-up waren Aussagen zu Rezidiven nach Umstellung auf MTX bisher nur eingeschränkt möglich. Beschreibung des Krankheitsverlaufes nach Erreichen einer Remission unter anti-IL-5 Therapie und Umstellung auf eine remissionserhaltende MTX-Medikation. Methoden. Neun refraktäre/rezidivierte CSS Patienten, die im Rahmen einer Phase II Studie unter Mepolizumab (9×750 mg i.v.) eine Remission erreicht hatten, wurden auf eine remissionserhaltende Therapie mit Methotrexat (0,3 mg/kgKG) umgestellt. Es erfolgten regelmäßige Re-Evaluationen und nötigenfalls Anpassungen der Prednisolondosen. Zur Beschreibung der Aktivität wurden der BVAS Score sowie die Definitionen der EULAR/EUVAS für Remission und Rezidiv herangezogen. Ergebnisse. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 22 Monate. Am Ende des Follow-up waren drei Patienten in einer anhaltenden Remission. Bei sechs Patienten traten Rezidive auf, davon vier Major- und sieben Minor-Rezidive. Zwei der Major-Rezidive traten bereits in den ersten sechs Monaten nach Therapieumstellung auf. Fünf der sieben Minor-Rezidive traten nach mehr als sechsmonatiger Methotrexat-Behandlung auf (Median: 529 Tage). Schlussfolgerung. Ein größerer Teil der Patienten erleidet nach Beendigung der remissionsinduzierenden Therapie mit Mepolizumab erneute Krankheitsschübe. Diese treten sowohl in der frühen Phase nach Therapieumstellung als auch nach mehrmonatiger MethotrexatTherapie auf. Daher sollte der Einsatz von Mepolizumab auch in der remissionserhaltenden Therapie überprüft werden.
VK.30 Bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden sind das Ansprechen und die Leukopenieraten unter Cyclophosphamidtherapie vom Genotyp des CYP2C9 abhängig F. Moosig1, J. Bremer2, S. Wieczorek3, S. Haenisch4, W. Gross5, I. Cascorbi4 1 Universitätsklinikum Schleswig Holstein und Klinikum Bad Bramstedt, Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Bad Bramstedt, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Lübeck, 3Ruhruniversität Bochum Institut für Humangenetik, Bochum, 4 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Pharmakologie, Kiel, 5 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Poliklinik für Rheumatologie und Klinikum Bad Bramstedt, Lübeck Einleitung. Cyclophosphamid (CP) ist ein Prodrug, das durch Cyctochrom P450 Enzyme, vor allem CYP2C9 und CYP2C19 aktiviert wird. CP wird in der Standardtherapie bei generalisierten Formen der ANCAassoziierten Vaskulitiden (AAV) in Kombination mit Glukokortikoiden zur Remissionsinduktion eingesetzt. Werden das Therapieansprechen und die Nebenwirkungsraten einer Standardremissionsinduktion mit CP vom Genotyp des CYP2C9 und CYP2C19 beeinflusst? Methoden. Patienten mit AAV, die mit CP behandelt wurden und bei denen vollständig dokumentierte Behandlungszyklen vorlagen wurden eingeschlossen. Outcomes wie das Therapieansprechen bzw. Refraktärität und Nebenwirkungen wurden analysiert. Genotypen des CYP2C9 und CYP2C19 wurden bestimmt und mit klinischen Daten korreliert. Ergebnisse. 196 Patienten (31 CSS, 165 GPA) wurden eingeschlossen. Bei 131 fand sich der Wildtyp CYP2C9 1*/1*, 65 Patienten wiesen variante Genotypen (*1/*2, *1/*3, *2/*2 oder *2/*3) auf. Bei 49 (37%) der Wildtyp-Patienten und bei 35 (55%; p=0,02) der Träger varianter Genotypen traten Leukopenien unter der Therapie auf. Wildtyp Patienten wiesen häufiger einen refraktären Verlauf auf (42% vs. 31%, p=0,16), ein Unterschied, der insbesondere in der Untergruppe der mit oraler Dauertherapie Behandelten (n=124) zum Tragen kam (33% refraktär vs. 18% mit variantem Genotyp, p=0,035). Die orale Dauertherapie war insgesamt mit geringerem Therapieversagen assoziiert (27% vs. 54% bei Bolustherapie, p=0,005). Für CYP2C19 wurden keine Assoziationen gefunden. Schlussfolgerung. CYP2C9 Genotyptestung könnte evtl. zur Auswahl der Primärtherapie bei AAV (CP vs. Rituximab) genutzt werden und helfen Risikopatienten zu identifizieren.
VK.31 Ungewöhnliche klinische Manifestationen bei ANCA-assoziierter Vaskulitis S. Weiner1 1 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, II Med. Abteilung Rheumatologie, Immunologie und Nephrologie, Trier Einleitung. Das klinische Spektrum ANCA-assoziierter Erkrankungen geht über die klassischen Entitäten wie die mikroskopische Polyangiitis, pauciimmun-Glomerulonephritis und der Polyangiitis mit Granulomatose hinaus. Methoden. Hier beschreiben wir ungewöhnliche Verlaufsformen ANCA-assoziierter Erkrankungen aus einer monozentrischen Patientenkohorte. Ergebnisse. Von insgesamt 27 inzidenten Patienten mit ANCA-assoziierter Vaskulitis (C-ANCA n=11, P-ANCA n=16) aus den letzten 3 Jahren identifizierten wir 4 ungewöhnliche Fälle: Eine 78-jährige Patientin mit Adynamie und allgemeiner muskulären Schwäche. CRP, BSG und MPO-ANCA waren erhöht. Es ergaben sich keine Hinweise auf eine Nierenbeteiligung, auch keine Beteiligung der oberen oder unteren Atemwege. Eine Therapie mit niedrigdosierten Kortikosteroiden führte zur raschen Remission. Nach Absetzen der Steroide nach 18 Monaten kam es zu einem Rezidiv des initialen Beschwerdebildes. Ein 48-jähri-
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ger Patient mit Arthritis der Hände, Vorfüße sowie Kniegelenke beidseits. MPO-ANCA war hochpositiv, andere Autoantikörper fanden sich nicht, ebenso keine Organbeteiligung. Eine Therapie mit Lowdose-Prednison und Methotrexat führte rasch zur Vollremission. Ein 58-jähriger Patient beklagte eine zunehmende Belastungsdyspnoe. Radiologisch und CT-morphologisch bestand der Befund eines BOOP bei gering erhöhtem CRP und Nachweis eines PR3-ANCA. Die Infiltrate gingen unter Prednison-Monotherapie komplett zurück, ein Absetzen der Steroide nach 18 Monaten führte zu einem Rezidiv der Lungeninfiltrate. Ein 72-jähriger Patient mit vordiagnostizierter idiopathischer Lungenfibrose und Sauerstoffheimtherapie wurde uns vorgestellt mit akutem Nierenversagen. Ursächlich lag eine interstitielle Nephritis zugrunde, der MPO-ANCA war deutlich positiv. Zwei Wochen nach Beginn einer Steroidtherapie war eine Sauerstofftherapie nicht mehr erforderlich. Die Immunsuppression wurde mittels Cyclophosphamid erweitert. Diskussion. Hier berichten wir über 4 Patienten mit ungewöhnlichen Manifestationen einer ANCA-assoziierten Vaskulitis, die klinisch wie eine Polymyalgia rheumatica, rheumatoide Arthritis, Bronchiolitis obliterans organizing pneumonia oder idiopathische Lungenfibrose imponieren. Die Manifestationen können einer Organbeteiligung vorausgehen und benötigen nicht immer eine aggressive Therapie. Rezidive bei Absetzen der Immunsuppression scheinen jedoch häufig zu sein.
VK.32 Keine Korrelation zwischen klinischem Ansprechen und CD4+-Lymphopenie nach autologer Stammzelltransplantation bei Systemsklerose M. Wagner1, J. Henes1, M. Schmalzing2, W. Vogel1, W. Bethge1, L. Kanz1, I. Kötter1 1 Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen, 2 Universitätsklinikum Tübingen, Rheumazentrum, Tübingen Hintergrund und Ziel. Bei therapierefraktären Systemsklerose (SSc) hat sich die autologe Stammzelltransplantation als klinisch effektiv erwiesen. Untersuchungen zur Wirkungsweise der autologen Transplantation (autoPBSCT) bei SSc existieren bisher kaum. Diskutiert wird eine profunde Immunsuppression mittels CD4+-Lymphopenie als mögliches Korrelat für ein erfolgreiches Therapieansprechen. Patienten und Methoden. Von 32 autolog transplantierten Patienten (20 Frauen/11 Männer) mit lcSSc (n=2) oder dcSSc (n=30) wurden gemäß Therapieansprechen (primäres Ansprechen n=21, primäres Nichtansprechen n=5, Rezidiv n=6) in Untergruppen eingeteilt und im Verlauf die absoluten CD3+CD4+-Zellzahlen korreliert. Ergebnisse. Absolute CD3+CD4+ Zellzahlen pro µl, alle Werte Mediane: – Primäres Ansprechen: 6 Monate: 142/µl; 12 Monate: 351/µl; 18 Monate: 416/µl – Primäres Nichtansprechen: 6 Monate: 97/µl; 12 Monate: 236/µl; 18 Monate: 284/µl – Rezidiv: 6 Monate: 106/µl; 12 Monate: 202/µl; 18 Monate: 118/µl Es zeigten sich in der Rezidivgruppe und der Gruppe mit primärem Nichtansprechen deutlich verminderte Werte der CD3+CD4+-Zellen. In der Gruppe mit primärem Ansprechen war hingegen keine CD3+CD4+-Lymphopenie nach 18 Monaten mehr nachweisbar. Eine Korrelation zwischen primärem Ansprechen bzw. Rezidivfreiheit nach autoPBSCT bei SSc und CD4+-Lymphopenie ließ sich nicht darstellen. Schlussfolgerung. Die klinischen Erfolge nach autoPBSCT bei SSc scheinen nicht durch eine profunde Immunosuppression mittels CD4+-Lymphopenie bedingt zu sein.
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Autorenindex
Autorenindex A Abahji T FA.12, RA.28 Abrams K ER.27, ER.28 Acar H DI.06 Ahmadi-Simab K DI.11, FA.06, FA.22, FA.23, RA.51, VK.08 Albert C VK.05 Albrecht A DI.10, DI.15 Almanzar G ER.24, KR.27 Alten R RA.02, RA.13, RA.20, RA.26, RA.38, RA.39, RA.45, RA.52, SP.01 Althoff C SP.20, SP.36 Amling M ER-I.07, ER-I.08 Anastasia W ER.34 Andrews C ER.28 Andrews P RA.44 Appel H SP.15 Appelboom T SP.38 Aries P RA.07, RA.62 Aringer M DI.04, OS.04 Arndt F VK.24, VK.27, VK.29 Arnold S RA.61 Aschenberg S RA.34 Assaf C KR.05 Assenmacher M ER.37 Avcin T KR.01 Aßmann G ER.15, VK.22
B Bacher P ER.37 Backhaus M DI.02, DI.12, DI.13, DI.14, KR.26, RA.64, VK.25 Baerlecken N SP.08, SP.31, VK.04 Baerwald C RA.15, RA.16, RA.30, RA.61 Bahner M DI.13 Balint P RA.05 Bang H RA.19 Baraf H RO.01, RO.08 Baraliakos X SP.01, SP.04, SP.08, SP.14, SP.19, SP.22, SP.28, SP.32, SP.35, SP.38 Bardin T EV.14 Bartelt A ER-I.07 Bastian H RA.19, RA.50 Baumann G RA.31 Baumann I KR.33 Becker H V.02 Becker M ER.17, VK.16, RO.01 Bedrich A RA.16 Beham A ER-I.06 Behmer O RA.18 Behrens F RA.26, RA.45, SP.11, SP.21 Beil T ER-I.07 Belke-Voss E RA.60 Bennett B RA.29
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Benoit S ER.24 Benseler S KR.24 Bensen W RA.20, RA.39 Berenbaum F RA.29 Berendes R KR.22 Berger F FA.27 Berger S RA.07 Berger T KR.15 Bergmann I V.09 Bergner R DI.05 Berkun Y ER.27 Berner Hammer H RA.05 Berner R KR.04 Bertrand J ER-I.08 Bethge W VK.32 Beutler A RA.22, SP.04, SP.05 Biehl C RO.04 Bielecke C FA.09, FA.10 Biernath K RA.48 Biersack M V.03, V.06 Biesen R VK.25 Biewer W RA.07 Bischoff S EV.10, RA.64, SP.33 Blank N EV.12 Blaschke S ER-I.06, EV.17, FA.18 Blau A RA.50 Blazickova S ER.03 Blimke T V.09 Blümner E RA.17 Bohle R VK.22 Bolle S ER.13, ER.14 Bollow M SP.22 Boltze J ER.33 Bondeva T ER.18 Boonen A SP.12 Borchardt T ER.21 Borkhardt A FA.26, KR.09, KR.20 Boro D FA.06, FA.22 Bossert J ER.12 Bostan C SP.12 Both M VK.23 Boumpas D RA.20, RA.39 Box J RA.13 Brakhage A ER.37 Brand A KR.34 Brandt-Jürgens J RA.07, SP.32, SP.35, SP.38 Brandt H SP.27 Braumann D FA.22 Braum L DI.13 Braun A SP.06 Braun J RA.07, RA.22, SP.01, SP.04, SP.06, SP.08, SP.12, SP.14, SP.18, SP.19, SP.22, SP.28, SP.32, SP.35, SP.38, SP.39 Braun M RA.14 Braun T RA.50, V.03, V.06 Breban M SP.29, SP.38
Brem G VK.14 Bremer J VK.30 Breysach C ER-I.06 Brik R ER.27 Brinks R EV.03, EV.06, EV.16 Brown M SP.37 Bruck N KR.04 Brunn-SchulteWissing N FA.17 Brunner H ER.27 Brunner J KR.01 Bräuer R ER.08, ER.12 Burkhardt H RA.18, RA.26, RA.29, RA.45 Burmester G DI.13, DI.14, ER.06, ER.16, ER.17, ER.19, ER.20, ER.26, ER.29, OS.01, RA.08, RA.19, RA.20, RA.31, RA.39, RA.48, RA.50, RA.65, SP.01, SP.32, SP.35, SP.38, V.03, V.06, VK.16, VK.25 Butter C EV.15 Buttgereit F ER.06, ER.16, ER.19, OS.01, RA.50, RA.65, V.03, V.06 Butz S ER.38 Böhm H RO.05 Böttcher J DI.01, RA.46 Böttcher M ER.39, ER-I.05
C Callhoff J Calvo I Cascorbi I Chang H Chehab G Chen N Chitkara D Choy E Ciesielski R Cieza A Cifaldi M Cimaz R Clements P Codding C Combe B Conaghan P Conrad K Constantin T Cooper J Coullerez G Covarrubias Cobos A Crispin J Cromme C Csanadi A Csernok E Cutolo M
RA.57, SP.19, SP.39 ER.27 VK.30 ER.22, ER.32, ER.39 EV.08, EV.11 SP.26 SP.13, SP.17 RA.52 KR.25 SP.12 SP.26 ER.27 KR.16, KR.30 RA.21, RA.36 RA.44 RA.54 SP.15 ER.27, KR.16, KR.30 ER-I.07 ER.06 RA.13 ER.10 ER-I.08 KR.07 VK.13 EV.14
D Dankbar B ER-I.08 Daridon C ER.20, ER.26 Davies O RA.23, RA.29, RA.52 Davis N ER.28 Dechant C FA.16, FA.27, RA.28 Delaet I RA.02, RA.13, RA.38 de Longueville M RA.44, RA.52 Deodhar A SP.04 Deten A ER.33 Detert J RA.08, RA.50, RA.65, V.03, V.06 Deuter C VK.11 de Vlam K SP.38 Dickhut A FA.22 Dieckmann M ER-I.07 Dietrich T RA.63, VK.06 Dinges H FA.19 Dinser R ER.21, SP.07 Dombrowski F VK.21 Dorn C FA.03 Dougados M SP.03, SP.38 Doycheva D VK.11 Doyle M RA.04, RA.22 Dragonas C FA.13 Dragun D ER.17 Dreher R OS.02, OS.05 Dressler F FA.21, KR.32 Drynda S RA.56 Dräger R VK.03 Dubrau C VK.27 Duda G ER.16, OS.01 Durez P RA.13, RA.21, RA.27, RA.36 Dziurla R RA.50 Dörner T ER.20, ER.26, ER.40, ER-I.04, RA.07, RA.17, VK.06 Dückers G KR.05, KR.18 Dürr M ER-I.04 D‘Agostino M RA.05
E Ebbinghaus M ER.08 Ebel J VK.08 Eckart L RO.10 Edelmann E RA.08 Effelsberg N VK.03 Egerer K RA.19, RA.48 Ehlebracht-König I EV.01 Ehlers C KR.01 Ehrenstein B DI.12, FA.13 Eidner T EV.18, RA.03, RA.40 Eisterhues C RA.09 Elegbe A RA.13, RA.37 ElSaghir H RO.05 Emery P RA.12, RA.29, RA.54, SP.38 Engel A RA.07 Engelmann R ER-I.04 Enghard P VK.25 Englbrecht M DI.10, DI.15, RA.34, SP.29 Erdelt K VK.18
Erguven M Erkel G Ernst D Erwa W Esche-Szostak B Escrig C Ewert R Ezzati A
ER.27 ER.23 FA.01 KR.11 ER.06 RA.21, RA.36 VK.16 RO.05
F Fangradt M OS.01 Fang Z ER.22 Feist E RA.19, RA.42, RA.48, RA.50 Feldtkeller E SP.02 Fendler C SP.39 Ferraccioli G RA.29 Ferrandiz M ER.27 Fick S FA.08 Fiehn C RA.60, V.04 Fiene B VK.21 Fiene M VK.21 Fierlbeck G EV.12 Fietze I RA.50 Filipucci E RA.05 Finzel S DI.10, DI.15, RA.34, SP.29 Fischbach R DI.11 Fischer-Betz R EV.06, EV.08, EV.11, RA.35, VK.09, VK.10, VK.26 Fischer I EV.15 Fischer K SP.07 Fischer K SP.33 Fischer T ER.25 Flato B ER.27 Fleck M DI.12, FA.13, RA.07 Fleischer S ER.26 Fleischmann R RA.22, RA.23, RA.44, RA.52, RA.54 Fliesser E FA.17, FA.18 Flörecke M SP.22 Foeldvari I KR.01, KR.16, KR.21, KR.22, KR.30, KR.37 Forke L RO.03 Franke S ER.18, RA.40 Frank S ER-I.08 Franz M RA.35 Fredenhagen G RA.19 Freudigmann T VK.20 Frey N RA.35 Fricke D RA.08 Friederichs H V.02 Fritz C SP.01, SP.28 Fritz J KR.19 Frommer K ER.07, ER.09 Frosch M KR.05 Frölich D ER-I.04 Fuchs V RO.10 Föll D KR.28, VK.20
G Gaber T ER.06, ER.16, ER.19, OS.01 Gaber-Elsner T RA.50 Gabriel B RA.49 Gaillez C RA.05, RA.37 Gajda M ER.08, ER.12 Galeazzi M RA.05, RA.20, RA.39 Galle P FA.14 Gamarra F FA.27 Gamir M ER.27 Ganser G KR.23, KR.29, KR.38 Gao I RA.07 Garbe S FA.24 Gaston H SP.38 Gathany T RA.43 Gattorno M ER.28 Gaubitz M RA.24, RA.25 Gaulke R RO.07 Gause A VK.08 Gaylis N RA.04 Gebhardt C FA.12 Gebhardt P ER.12 Gehrisch S DI.04 Geisemeyer N KR.22, KR.23 Genovese M RA.02, RA.13, RA.21, RA.36, RA.38 Genth E EV.12 Gerhold K KR.38 Gerl V ER.25 Geyer M ER.21 Ghosh S KR.20 Giani G EV.06 Giesecke C ER-I.04 Gilly J FA.07, FA.14 Gladman D SP.05 Gläsener S KR.32 Glötzner M RA.56 Gnanasakthy A RA.27, RA.32 Gnann H SP.06 Gnügge L RA.17 Godau-Kellner P SP.30, VK.18 Goffin L ER.27 Gomez-Reino J RA.37 Gottwald M EV.15 Goupille P SP.03 Grassi W RA.37 Greeß H FA.28 Greger G SP.11, SP.21 Grifka J SP.06 Grom A ER.27 Gromnica-Ihle E EV.02, V.04 Gross W ER.02, ER.04, VK.02, VK.13, VK.19, VK.23, VK.24, VK.27, VK.29, VK.30 Große K VK.04 Grundmann T FA.23 Grässel S ER-I.01 Gräßler A EV.04 Grüger A FA.10 Grün J ER.32 Grünke M DI.03, DI.07, DI.08, DI.09, FA.12, FA.16, SP.32, SP.35, SP.38
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Autorenindex Grützkau A Guellac N Gutierrez-Urena S Gutt S Gödde E Göttl K Götz A Günther A Günther J Gürtler I
ER.13, ER.14 KR.18 RO.08 RA.58 KR.15 RA.24, RA.25 ER-I.03 ER.05 ER.17 RA.07
H Haas J KR.08, KR.28, KR.36 Haenisch S VK.30 Haftmann C ER.22 Hagel C VK.08 Hahne M ER.06, ER.16, ER.19, OS.01 Haibel H SP.15, SP.18, SP.20, SP.28, SP.36, SP.39 Hamm B SP.20 Hammer M KR.36 Hammitzsch A DI.03, FA.02, FA.16, RA.28, V.07 Han C RA.43, RA.54, SP.05 Hansch A DI.01, RA.46 Hansmann S KR.14, KR.34 Hartl D KR.34 Hartung W DI.12, FA.13 Haugeberg G DI.01 Hawkins P ER.11 Hedrich C ER.10 Heeren J ER-I.03 Heigele T KR.13 Heinrich F ER.36 Heinz G ER.22 Heitzmann M ER.38 Heldmann F SP.08, SP.14, SP.19, SP.28, SP.32, SP.35, SP.38 Hellmich B FA.28 Helmut S SP.01 Henes J V.09, VK.12, VK.20, VK.32 Henke J ER.23 Henneke P KR.07 Henze E ER.31 Herborn G RA.49 Hermann K DI.13, SP.04, SP.20, SP.36, VK.29 Hermann W VK.17 Hermsen C DI.02, EV.07, RA.33 Herz B DI.10 Herz J ER-I.07 Herzer P EV.04 Hetzel G FA.05 Heyder P ER.01 Hidding H ER-I.08 Hiepe F ER.25, ER.29, VK.09, VK.10, VK.25, VK.26 Hillen J ER.38 Hoese G EV.10 Hofbauer L OS.04 Hofer M ER.27
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Hoff P ER.16, ER.19, OS.01, RA.50 Hoffmann N EV.03, EV.16 Hoffmann R RA.58 Hofmann G ER.18 Hofmann H ER.06 Hohenberger S RA.10, SP.23 Holl-Ulrich K ER.02, VK.23 Holle J VK.23 Holmes K ER.11 Hoppe B RA.31 Horger M KR.19, VK.12 Horneff G ER.27, KR.03, KR.12, KR.22, KR.26, KR.28, KR.29, KR.31, KR.35, KR.36, KR.37 Hospach A KR.03, KR.13, KR.23 Hoyer B ER.29, ER.40 Hoyer J V.01 Hrdlicka P FA.24, FA.25 Hsia E RA.04, RA.22, RA.43, RA.54 Hsu B RA.22, SP.04 Hu A SP.34 Huber R FA.27 Hueber A DI.15, SP.14 Hufnagel M KR.07 Huizinga T ER.30, RA.01 Hummel J FA.23 Humrich J ER.41 Hunzelmann N EV.12 Huppertz H KR.31, KR.32, KR.37 Huscher D EV.10, RA.64, SP.33 Häfner K RA.17 Häsler R ER.04 Hässler F VK.03 Häupl T ER.13, ER.14, ER.32, RA.31 Häuser F FA.15 Höfner K ER.24, KR.27 Höger P KR.16, KR.30 Höhle M RA.07, RA.08 Höhne-Zimmer V RA.65, V.03, V.06 Hönscheid A FA.26 Hügle B KR.08
I Iagnocco A Igelmann M Iking-Konert C Illies S Imhof I Inman R Irlenbusch U Irmler I Ivanov P
RA.05 SP.22 RA.07 RA.10, SP.23 FA.07 SP.04 RO.03 ER.12 RA.61
J Jacobi A Jahnel J Jakstadt M Janda A Jobst J Juche A
V.02 KR.02, KR.11 ER.06, ER.16, ER.19 KR.07 SP.10 EV.12
Junker S Jäger A Jäger N Jähnig P Jänichen S
ER.07, ER-I.02, OS.03 FA.19 KR.08 RA.50 RA.06
K Kaine J RA.02 Kallinich T ER.27, KR.06 Kalthoff L SP.22 Kamradt T ER.12, ER.39, ER-I.05 Kandenwein J RA.62 Kanz L VK.11, VK.12, VK.32 Karakostas P SP.22 Karger A RA.35 Karger T RA.53 Karänke P FA.28 Kasapcopur O ER.27 Kassem M ER-I.03 Kaufholz C RA.42 Kaufmann J RA.07, RA.59 Kavanaugh A RA.22, SP.05 Kay J RA.04, RA.22 Keiserman M RA.13 Kekow J RA.56 Kellner H DI.12, RA.07, RA.21, RA.27, RA.32, RA.36, SP.30, VK.18 Kerkman P ER.30 Kerkmann U RA.18 Kern M FA.06, FA.22, FA.23, RA.51 Kern P V.04 Kerselaers W RA.05 Kerstein A ER.02 Keystone E RA.02, RA.22 Keyßer G FA.08, RA.06, V.08 Khan A SP.12 Kill A ER.17 Kiltz U SP.06, SP.12, SP.22 Kim D ER.11, ER.27 Kirchner M KR.10 Klein M ER.24 Klein-Weigel P DI.06 Kleinert H ER.23 Kleinert S RA.26, RA.45, V.04, VK.01 Kleymann A OS.04 Klingner M RA.47 Klink C SP.22 Klocke J VK.25 Klopsch T RA.08 Klotsche J KR.28, KR.29, KR.36 Knebel F RA.31 Kneitz C FA.11 Kniemeyer O ER.37 Koch S VK.20 Koch T EV.03, EV.16 Koelling S ER-I.06 Koetse W RA.29 Kone-Paut I ER.27, KR.24 Koos B KR.25 Kopetschke K VK.25 Korb-Pap A ER.38 Kornak U ER-I.08
Korsten P EV.17, FA.18 Kortus-Götze B V.01 Kosinski M RA.27, RA.32 Kostev K EV.19 Kouba M FA.24, FA.25 Koziolek M FA.18 Kranz A ER.33 Kraus S RA.15 Krause A RA.07, RA.09, RA.59, RA.62, SP.01, SP.23, SP.33 Krause D RA.49, SP.22, RA.60 Kreher G V.04 Kremer J RA.38 Krettek C RO.07 Kreuter A EV.12 Krieg T EV.12 Krohn M DI.13 Krumbholz G ER.07, ER-I.02, OS.03 Krummel-Lorenz B RA.10, SP.23 Krüger K RA.07, V.04 Kuhr M EV.19 Kuipers J RA.16 Kumke T RA.08 Kunz F FA.28 Kurthen R RA.07 Kwok K RA.18 Käßer U RO.06 Köhm M RA.26, RA.45, SP.11, SP.21 König R SP.25 Kötter I EV.12, SP.33, V.09, VK.11, VK.12, VK.20, VK.32 Kühl A ER.20, ER-I.04 Kühn J VK.21 Kümmerle-Deschner J ER.11, KR.14, KR.24, KR.34 Küster R KR.36
L Lachmann H ER.28 Lamprecht J RA.58 Lamprecht P ER.02, VK.02, VK.19 Landewé R RA.04, SP.38 Lang S FA.29 Lange E RA.24 Lange U ER.07, ER-I.02, EV.05, OS.03, SP.07, SP.16, SP.24, SP.25, VK.05 Langer H DI.02, EV.07, KR.26, RA.33 Langner-Wegscheider B KR.02, KR.11 Lankisch P FA.26, KR.09 Laskari K VK.13 Laudien M ER.04, VK.23 Laws H FA.26, KR.09, KR.20 Le Bars M RA.05, RA.20, RA.37, RA.39 Lebrecht D VK.03 Leesch D RA.56 Lefèvre S ER.05, SP.25 Legerton III C RA.13 Lehmann B RA.19, RA.48 Lehmann G DI.01
Lehmann P FA.13 Lehr A ER.05, ER.07, ER.09, ER-I.02 Leirisalo-Repo M SP.38 Len C KR.01 Lenaerts J SP.13, SP.17 Lendl U RA.25 Leon G RA.13 Letschert K SP.06 Lheritier K ER.27 Licht M FA.11 Liedmann I KR.28 Ligozio G RA.21, RA.36 Lind-Albrecht G DI.02, EV.07, RA.33, SP.02 Lindemann O ER-I.08 Lipovac S KR.33 Lippe R RA.24, SP.09, SP.10 Lipsky P ER.20 Listing J RA.09, RA.57, RA.59, SP.01, SP.14, SP.18, SP.19, SP.20, SP.28, SP.32, SP.35, SP.36, SP.39 Lobosco S VK.28 Loddenkemper C ER.20 Lorenz H ER.01, RA.20, RA.39, RA.62 Lorenz U RO.03 Lovell D ER.27 Lowin T ER.03, RA.11 Luetkecosmann S ER.16 Luijtens K RA.23 Löschmann P RA.25, RA.50, SP.09
M Mack M RA.22, SP.04 Magnusson B ER.27 Mai B ER-I.06 Maier J KR.03, KR.13 Majer M V.03, V.06 Maksymowych W SP.12, SP.37 Malchus A DI.07, DI.08 Mallya U RA.27, RA.32 Malysheva O RA.16, RA.61 Manger B RA.09 Mannhardt-Laakmann W KR.10 Manning J RA.38 Mans K ER.13, ER.14 Marie I KR.24 Markau S FA.08 Marshall R ER-I.07, ER-I.08 Martini A ER.27 Marzo-Ortega H SP.12 Mashreghi M ER.22 Mattat K RA.50 Matteson E RA.04 Matthes C RA.41 Matthias T RA.48, SP.31 Mattukat K RA.41 Matveeva F FA.04 Mau W RA.41, RA.58 Mazurov V SP.13, SP.17 McCann L ER.27
Mei H ER.26, ER.40, ER-I.04, RA.17 Meier F SP.07, VK.05, VK.17 Meini A ER.28 Melchers I EV.12 Melzer M ER.35 Menke J ER.23 Messerschmidt J DI.14 Mettler S DI.02, EV.07, RA.33 Meusch U RA.30 Meyer T EV.19 Meyer zum Büschenfelde C FA.22 Meyer zum Büschenfelde D RA.19, RA.31 Meyer-Bahlburg A FA.21, KR.32 Meyer-Olson D FA.01 Michael U DI.15 Michalik S DI.11 Minden K KR.01, KR.06, KR.22, KR.23, KR.28, KR.29, KR.31, KR.36, KR.37, KR.38 Miosge N ER-I.06 Missler-Karger B RA.53 Mockel-Tenbrinck N ER.36 Mohr J FA.17 Moinzadeh P EV.12 Moll M KR.16, KR.30 Moosig F VK.04, VK.13, VK.24, VK.27, VK.29, VK.30 Morali-Karzei N FA.26, KR.09, KR.20 Mouthon L KR.01 Mpofu S RA.21, RA.27, RA.32, RA.36 Mrusek S KR.07 Muckelbauer R KR.38 Mueller B ER-I.03, ER-I.07 Murphy F RA.04 Muschter D ER-I.01 Muth T EV.03, EV.16 Myasoutova L SP.13, SP.17 Mysler E RA.13 Mänz S ER.12 Märker-Hermann E SP.18 Möller I RA.05 Müller A ER.02, ER.04 Müller F DI.09 Müller G ER.31, ER-I.06, EV.17, FA.17, FA.18 Müller T KR.38 Müller-Abt P KR.03, KR.13 Müller-Ladner U ER.05, ER.07, ER.09, ER.21, ER.33, ER-I.02, EV.05, EV.12, OS.03, RA.08, RA.62, SP.07, SP.16, SP.24, SP.25, VK.05, VK.17 Müller-Nordhorn J KR.38
N Naredo E Nash P Nasonov E Naumann L
RA.05 RA.02, RA.13 RA.13 RA.19, RA.48
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Autorenindex Nemcova D KR.16, KR.30 Nesterov S SP.07 Neumann C ER.36, V.07 Neumann E ER.05, ER.07, ER.09, ER.33, ER-I.02, OS.03, RA.11, SP.24 Neumann T RA.07 Neuss M EV.15 Nickl K RA.54, SP.05 Niehues T KR.05, KR.18, KR.20, KR.31 Niemeier A ER-I.03, ER-I.07 Niewerth M KR.22, KR.23, KR.28, KR.36, KR.38 Nießen A ER.01 Nigg A DI.03, DI.07, DI.08, DI.09, V.07 Nikai E VK.28 Nistala K ER.27 Nora H ER.34 Norgauer J SP.09, SP.10 Nothdorft S SP.31 Nuki G EV.14 Nurmohamed M RA.20, RA.39 Nys M RA.38 Nüßlein H RA.08, RA.20, RA.39
O Obici L ER.28 Ochs W RA.07, RA.64 Oda A RO.04 Oelkrug C ER.33 Oelzner P DI.01, ER.18, EV.18, RA.03, RA.40, RA.46 Ohl K ER.34 Ohrndorf S DI.13, DI.14 Oliveira S ER.27 Onken N KR.32 Oommen P KR.09 Opfermann T ER.12 Østergaard M RA.05 Ottery F RO.01, RO.08, V.05 Ozen S ER.27
P Pacheco-Tena C RA.13 Pade S ER.13, ER.14, ER.32, RA.31 Pain C KR.16, KR.30 Pangan A SP.03, SP.37 Panzner I DI.04 Pap T ER.38, ER-I.05, ER-I.08 Papas D SP.19, SP.35 Park S SP.13, SP.17 Patel A KR.03, KR.13 Patschan D ER.31, EV.17, FA.18 Patschan S ER.31, EV.17, FA.17, FA.18 Pattloch D EV.04 Pautz A ER.23 Pavelka K RA.20, RA.39 Pavenstädt H ER.38 Peceny M RA.10, SP.23 Peissker F EV.19 Perez-Ruiz F EV.14
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Perka C ER-I.04, OS.01 Peter H RA.20, RA.39 Peters L DI.05 Pfadenhauer K VK.14 Pfeiffer C EV.12 Pfeil A DI.01, RA.46 Pfreundschuh M ER.15, VK.22 Pfäfflin A EV.10 Piazena H V.03, V.06 Pierer M RA.15 Pitann S VK.02, VK.19 Poddubnyy D SP.15, SP.18, SP.27, SP.36 Poncet C RA.20, RA.37, RA.39 Pongratz G ER.35 Pottel T V.08 Potulski M ER.31 Prelog M ER.24, KR.27 Preuss D ER.15 Prinz J DI.07, DI.08, SP.09, SP.10 Prochaska S VK.18 Proft F DI.03, FA.16, RA.28, V.07
Q Qi K Qiu W Quach T Quandt D Quartier P
RA.02 ER-I.03 KR.32 RA.47 ER.27
R Raab A KR.06, KR.23 Rachner T OS.04 Radbruch A ER.22, ER.25, ER.29, ER.32, ER.36, ER.39, ER-I.04, VK.25 Rainer F RA.20, RA.39 Rajewsky N ER.22 Rao S SP.26 Rascu A FA.27 Rau R RA.49, RA.60 Rauch C RA.20, RA.39 Rauen T ER.10 Rauen T ER.34 Raulien N RA.15 Rech J DI.10, DI.15, RA.34, SP.29 Rehart S ER.05, ER.07, ER.09, ER-I.02, RO.04 Reiche B DI.13, DI.14 Reindl C DI.03, DI.09, FA.02, FA.16, FA.20 Reiter K ER.26 Reuter S RA.48, SP.31 Reveille J SP.12 Richards H RA.21, RA.36 Richter C RA.08 Richter J DI.06, EV.03, EV.08, EV.11, EV.16, RA.55, VK.07 Rickert M ER.05, ER.07, ER-I.02 Rieber N KR.14, KR.34 Rieder C VK.25
Riedlinger A VK.16 Riemekasten G ER.17, ER.41, EV.12, VK.16, VK.25 Riewerts F VK.20 Robinson B KR.10 Roider J FA.27 Roll P RA.17 Rossol M RA.15, RA.30 Rothe K RA.47 Rothkegel M ER.29 Rovensky J ER.03 Roßmann H FA.15 Rubart S SP.11, SP.21 Rubbert-Roth A RA.07, RA.18, RA.22, RA.44, V.04 Rudolph S FA.24, FA.25 Rudwaleit M SP.02, SP.15, SP.18, SP.20, SP.27, SP.31, SP.36 Ruiz-Heiland G SP.14, SP.15 Ruperto N ER.27 Rustemeier M EV.05 Rutkowska-Sak L ER.27 Röhl C VK.23 Röhner E RA.65 Rötteler A V.09 Rüther W ER-I.03, ER-I.07 Rütter L RA.06
S Saar P VK.17 Said-Nahal R SP.29 Salama A ER.20 Saluz H ER.12 Salzer U KR.07, VK.03 Samadi-Ahadi N FA.10 Samba S KR.24 Samborski W RA.29 Sander O DI.06, FA.05, RA.35 Saracbasi-Zender E SP.06 Sarkar S SP.03, SP.37 Sattler H DI.05, DI.12 Schaible H ER.08 Schaper J FA.26 Scharbatke E RA.26, RA.45, VK.01 Schau T EV.15 Scheel T ER-I.04 Scheffold A ER.36, ER.37 Schellmann S ER.06, ER.19 Scherer H ER.30 Schett G DI.10, DI.15, ER.07, ER-I.02, RA.34, SP.14, SP.15, SP.29, SP.32, SP.34 Schieweck-Güsmer A FA.22, FA.23 Schiff M RA.38 Schiller M ER.01 Schimke I RA.31 Schimmelpfennig C ER.33 Schinke S ER.04 Schirner M DI.13 Schlechtweg P DI.15 Schlesier M VK.03 Schleussner E RA.03 Schmalbach T KR.12 Schmalzing M VK.12, VK.32
Schmeding A VK.07 Schmeiser T VK.17 Schmeling H KR.35 Schmelzer R RA.35 Schmidmaier G OS.01 Schmidt M ER.03 Schmidt R FA.01, SP.01, SP.31, VK.04 Schmidt S ER.40 Schmidt S RA.34, SP.29 Schmidt W DI.12 Schmidt-Bleek K OS.01 Schmitt V DI.05 Schmitz-Bortz E SP.22 Schnabel A KR.04 Schneider C OS.03 Schneider D KR.05 Schneider M DI.06, EV.03, EV.06, EV.08, EV.11, EV.16, RA.35, RA.59, RA.63, SP.01, VK.07, VK.28 Schneider R ER.27 Schneider S DI.13 Schneider U VK.16 Schnitker J SP.06 Schnöbel-Müller E KR.08 Scholz R RA.30, RO.02, RO.09 Scholze J ER.31 Schreiyaeck C ER.21 Schrempf L EV.17 Schubert K RA.30 Schuch F V.04 Schulz A RA.30 Schulze-Koops H DI.03, DI.07, DI.08, DI.09, FA.02, FA.12, FA.16, FA.20, FA.27, RA.07, RA.18, RA.28, RA.42, V.07 Schwab A ER-I.08 Schwarting A FA.07, FA.14, FA.15, VK.09, VK.10, VK.26 Schwenke H RA.07, RA.10, SP.23 Schwenke R RA.10, SP.23 Schäfer C RA.06 Schäfer I KR.34 Schäfer R RA.35 Schäffler A ER.09 Schöbel C RA.50 Schön M FA.17 Schönberger S RA.65 Schüler S VK.02, VK.19 Secer R ER-I.03 Segond von Banchet G ER.08 Sehner S KR.33 Seidel W FA.29 Seitz C EV.12, FA.17 Sgouroudis E ER.39 Shock T ER.26 Sieger N ER.26 Siegrist J EV.03, EV.16 Siemienik K EV.01 Sieper J SP.01, SP.03, SP.13, SP.15, SP.17, SP.18, SP.20, SP.26, SP.27, SP.28, SP.31, SP.32, SP.35, SP.36, SP.37, SP.38, SP.39
Simon Campos J RA.13 Simon P ER.15 Skrabl-Baumgartner A KR.02, KR.11, KR.17 Smets E VK.28 Smolen J RA.04, RA.29, RA.37 Sohnrey C ER.13, ER.14 Song I SP.04, SP.20, SP.27, SP.36 Song Y SP.13, SP.17 Specker C RA.07 Spiecker F DI.02, EV.07, RA.33 Spieckermann S ER.20 Spieler W RA.10 Spies C ER.19 Spiller I SP.27 SpäthlingMestekemper S RA.64 Stach C RA.52 Stahl de Castrillon F KR.25 Stangl H ER-I.01 Stanglow S FA.09, FA.10, FA.30 Stark K ER.03 Stein N FA.20, V.07 Steiner M ER-I.08 Steinmeyer J ER.05, ER.07, RO.06 Steve H ER-I.07 Steveling A VK.21 Stevens R SP.34 Stimmler D KR.19 Stittrich A ER.22 Stoll M FA.01 Stracke S VK.21 Strand V VK.28 Strangfeld A EV.04, RA.09, RA.59 Straub R ER.03, ER.35, ER-I.01, RA.11 Strehl C ER.06, ER.16, ER.19, OS.01 Strohbeck C VK.17 Strothmann L KR.10 Strunk J DI.12 Stucki G SP.12 Stuhlmüller B ER.13, ER.14 Stummvoll G SP.31 Stübiger N VK.11 Subke J RO.06 Sunderkötter C EV.12 Sundy J RO.01 Susanto S ER.21 Sustal K KR.27 Syrbe U SP.15 Szikszai S FA.28 Sztajnbok F ER.27
T Tabeling C ER.17 Taddeo A ER.25, ER.29 Tandon N RA.43 Tandon N ER.13, ER.14 Tarner I ER.33, SP.16, SP.24, SP.25, K.17 Tausche A DI.04, EV.14 Taylor W SP.12 Tenbrock K ER.34 Thabe H RO.04
Thaci D SP.11, SP.21 Thiel J VK.03 Thiele K ER-I.04, RA.64, SP.33 Thodberg H RA.46 Thon A FA.21, KR.29, KR.32, KR.38 Thun M EV.10 Thurner L ER.15, VK.22 Tilson H ER.11 Toes R ER.30 Tolosa E KR.33 Tony H ER.24, RA.04, RA.07, RA.17, RA.26, RA.45, VK.01 Tormey V ER.28 Torok K KR.16, KR.30 Tran C ER.16 Trautmann S ER-I.06 Trauzeddel R KR.23 Triantafyllias K FA.15 Trinh D EV.08, EV.11 Trippen R KR.27 Trouw L ER.30 Tschernych A DI.03 Tsokos G ER.10 Tyrell P KR.24 Tzaribachev N KR.19, KR.25, KR.33 Türk S RA.07
U Uebelhack R Umlauf D Undeutsch R Unmüßig V Uslar L Uziel J Uziel Y
V.03, V.06 ER-I.08 VK.25 VK.07 DI.11 KR.01 ER.27
V Vahldiek J SP.27 Valente R RA.13 van den Bosch F SP.03, SP.38 van der Heijde D RA.23, RA.54, SP.03, SP.04, SP.12, SP.37 van der Horst-Bruinsma I SP.38 van der Poll T ER.11 van der Voort E ER.30 van Vollenhoven R RA.52 VanLunen B RA.44, RA.52 Vastesaeger N SP.13, SP.17 Vazquez-Mellado J RO.08 Vencovsky J RA.52 Venhoff N VK.03 Vestweber D ER.38 Viautour J KR.33 Vittecoq O RA.05 Vogel W VK.32 Vogler L DI.14 Voit H RA.07 Voll R VK.03 von Elling A DI.11, FA.06, FA.23 von Hinüber U RA.08 von Kalle T KR.03, KR.13 von Spee C ER.41 Zeitschrift für Rheumatologie Suppl 2 · 2012
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Autorenindex W
X
Wagegg M ER.06 Wagener P RA.07, RA.14 Wagner J KR.02 Wagner M VK.32 Wagner S RA.07 Wagner U RA.15, RA.30, RA.47 Wakefield R RA.05 Walker U ER.11 Wallbach M EV.17 Walter J RA.07 Wassenberg S EV.10, RA.07, RA.55, RA.60 Wassermann N ER.41 Weber K KR.36 Wehkamp I RA.51 Weibel L KR.16, KR.30 Weidemann J FA.21 Weigelt M VK.15 Weinblatt M RA.23, RA.38 Weiner S VK.31 Weinerth J VK.14 Weiß A SP.20, SP.36 Weißbarth-Riedel E KR.33 Weller-Heinemann F KR.22, KR.32 Welsch G DI.10 Wendler J RA.62, V.04 Werle S RO.05 Werner F ER.33 Werner S DI.02, DI.13, KR.26 Westendorf K ER.32, ER.39 Westenfeld R FA.05 Westhoff G RA.63, VK.06 Westhovens R RA.37, RA.38 Wettich T OS.03 Wiech T KR.07 Wieczorek S VK.30 Wiggermann H KR.05 Willeke P V.02 Willers R EV.08, EV.11 Winkler-Rohlfing B EV.08, EV.11 Winzer M DI.04 Wirries I ER-I.04 Wirth A KR.34 Wittenborn E RA.19 Witte T FA.01, SP.08, SP.31, VK.04 Witt M DI.03, DI.07, DI.08, DI.09, SP.01 Witzenrath M ER.17 Wolff B RA.16 Wolf G DI.01, ER.18, EV.18, RA.40, RA.46 Wolf G ER-I.06 Wolfson M V.05 Wollenhaupt J RA.04, RA.23, RA.37, RA.43, SP.13, SP.17 Wollesen E KR.08 Wolters S VK.19 Wouters C ER.27 Wulffraat N ER.27 Wunrau C ER-I.05 Wunsch R KR.15 Wähnert S RA.03
Xenitidis T Xu W Yalaz N Yao R Yood R
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VK.11 RA.54, SP.04 KR.13 SP.13, SP.17 RO.01, V.05
Z Zaks M ER.15 Zamani O RA.04 Zeidler G FA.03 Zeidler H SP.18 Zhou Y RA.04 Zink A EV.04, EV.10, RA.09, RA.57, RA.59, RA.63, RA.64, SP.33, VK.06 Zinke S EV.04, RA.07 Zoller T VK.16 Zuber M FA.24, FA.25 Zänker M EV.15, FA.09, FA.10, FA.30