Z Lebensm Unters Forsch (1991) 193:46-106
Zeitschrift for
9 Springer-Verlag 1991
A bstrac ts/ Ref erate Friichte und Samen
Obst und Obsterzeugnisse Verz~igerte Liehtemission als Mittel zur Qualit~itsbewertung yon Obst und Gemiise. S. Gunasekaran. (Delayed light emission as a means of quality evaluation of fruits and vegetables) (Madison, University of Wisconsin, Department of Agricultural Engineering) Crit Rev Food Sci Nutr (1990) 29:19-34.
Die von Strehler und Arnold 1951 beschriebene verz6gerte Lichtemission (VLE) bei Pflanzen wird wahrscheinlich von Obst, Gemfise und sonstigem Pflanzenmaterial bei Vorliegen von Photosynthese produziert. Sie kann, nach Ansicht des Verf., bei sorgf/iltiget Wahl der MeBbedingungen zur Qualit/itsbestimmungpflanzlicher Produkte herangezogen werden. In einer Ubersicht werden das Phfinomen der VLE, die die VLE beeinflussenden Faktoren, die m6glichen Qualit~itsermittlungen auf der Grundlage der VLE und die erforderliche Instrumentation diskutiert. Es wird festgestellt, dab fiir die VLE der in situ-Komplex von Chlorophyll und einer Reihe von Pflanzeninhaltsstoffen verantwortlich ist. So spielt beispielsweise der Zuckergehalt eine Rolle bei der VLE. Auch Folgen yon physiologischem StreB (Kfiltesch~iden) sind durch VLE nachweisbar. Die Notwendigkeit mehrfacher Messungen (ggf. mit dazwischengeschalteten Dunkelperioden) erh6ht die Untersuchungsdauer, so dab VLE-Messungen i.a. nicht mit konventionellen Methoden der Qualit/itsermittlung konkurrieren kSnnen. Es ist jedoch denkbar, dab VLE-Messungen dort von Vorteil sind, wo sehr subtile Unterschiede physiologischer Merkmale erkannt werden mfissen. Weitere Forschungen diirften der VLE-Methode neue Anwendungsbereiche er6ffnen. - 68 Literaturangaben. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) Untersuchungen zur K~ilteempfindlichkeit von Obst und Gemiise mit Hilfe yon Arrhenius-Diagrammen. T. Murata. (Investigation on chilling sensitivity of fruits and vegetables using arrhenius plots)
(Ohya 836, Shizuoka, Japan, Faculty of Agriculture, Shizuoka Univ.) Acta Alimentaria (1990) 19:9-17. Die kritischen Temperaturen, bei denen K/iltesch~iden an verschiedenen Obst- und Gemfisesorten w/ihrend der Kfihllagerung auftreten, sollten mit Hilfe einfacher Experimente vorhersagbar gemacht werden. Hierzu wurde die Kaliumpermeation aus ausgestanzten Gewebsscheiben in Wasser sowie die Atmungsaktivitfit (CO2-Produktion) diverser pflanzlicher Produkte bei verschiedenen Temperaturen gemessen. Mit diesen MeBdaten konstruierte Arrhenius-Diagramme zeigten bei k/ilteempfindlichen Produkten einen Knickpunkt, w~ihrend bei k/ilteunempfindlichenProdukten die Regressionsgerade linear verlief. Bei Verwendung des Parameters Kaliumabgabe bestand zwischen den Temperaturen bei den Knickpunkten der Arrhenius-Diagramme und den in der Praxis beobachteten kritischen Lagertemperaturen eine statisfisch signifikante Korrelation. Bei Verwendung des Parameters Atmungsaktivit/it ergab sich jedoch keine sichere Korrelation fiber alle untersuchten Produkte, wohl abet, wenn nur versehiedene Varieffiten einer Fruchtart (Citrus) betrachtet wurden. W. Schwack (Karlsruhe)
Physiologisehe Aktivitiiten von partiell verarbeitetem Obst und Gemiise. A. E. Watada, K. Abe, N. Yamuchi. (Physiological activities of partially processed fruits and vegetables) (Beltsville, MD, U.S. Dept. of Agriculture, Development Institute) Food Technol (1990) 44:116-122. Die hier betrachtete partietle Verarbeitung umfaBt Schritte wie S/iubern, Sch/ilen, Schneiden und Schnitzeln. Diese Bearbeitung ist notwendig um Frischprodukte fiir den direkten Verbrauch an Restaurants, Kantinen oder ,,fast-food"-ImbiB-Stubenzu liefern. Die bei dieser Form der Verarbeitung auftretenden Sch~idigungen des pflanzlichen Gewebes haben eine Reihe von Folgen, zus/itzlich zu der im Erntestadium ohnehin ablaufenden Seneszenz. Am wichtigsten erscheint hierbei der Anstieg der Ethylen-Syntheseund der Respiration. Ethylen verursacht u. a. das Weichwerden von Friichten und den Abbau von Chlorophyll bei Blattgemiise. Die Wirkung des Zerschneidens auf Respiration und Ethylen-Bildungist fiir klimakterische bzw. nicht-klimakterische Frfichte unterschiedlich und h~ingt bei klimakterischen Friichten vom physiologischen Alter ab. Eine Einschr~inkung der Ethylen-Wirkung kann dutch Beipacken von Palladiumchlorid-belegter Aktivkohle, die Ethylen absorbiert, erreicht werden. Das Ziel einer weitgehenden Qualit~itserhaltung kann nur erreicht werden, wenn die Mechanismen der Ethylen-Wirkung besser als bisher aufgeklfirt werden. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) Analyse der Phenole bei Apfelsorten und Wildarten des Apfels mittels HPLC-CRD Technik. M. Gutmann, D. Treutter, W. Feucht. (Frei-
sing-Weihenstephan, Lehrstuhl JTtr Obstbau der Technischen Universit?it Mi~nchen) Mitt Klosterneuburg (1990) 40:80-83. Nach bereits erfolgten Untersuchungen erschienen phenolische Verbindungen der Pflanzen geeignet, zur Kl~irung bei Fragen der Systematik, Genetik und Resistenz beizutragen. Es wurde daher eine Methode zur Bestimmung der Phenole in Apfelsorten und Wildarten des Apfels aus dem Phloem erarbeitet. 100 mg Phloem aus der Triebspitze wurden 3real mit kaltem Aceton extrahiert und nach Einengen in 2 ml Methanol aufgenommen. HPLC: 2 Kontron Pumpen T-414, Uvikon-Detektor und Gibson Injektor Model1 231, FlieBmittel; Gradient von 1%iger Essigsgure und Methanol/Butanol (5 + 1). Die Detektion der Phenole erfolgte bei 280 nm und die der Flavanole dutch Nachs~iulenderivatisierung mit p-Dimethylaminozimtaldehyd bei 640 nm. Ffir Golden Delicious und Malus sargenti ergaben sich deutliche Unterschiede im Gesamtphenolmuster des Phloems, wfihrend die Sorten Price und Prima groBe ,~hnlichkeit aufwiesen. Die einzelnen Soften und Arten unterschieden sich mehr oder weuiger im Phloridzingehalt des Phloems, auch in den Gehalten an Flavan-3-olen, so dab hierdurch eine qualitative Unterscheidung der Genotypen gegeben war. O. Endres (Speyer) Vorkommen von Cs-Diolen in .~pfeln. II. Biogenetische Gesichtspunkte. G.R. Dettweiler, R.G. Berger, F, Drawert. (Occurence of C8-diols in apple fruit) (Freising, lnstitutfiir Lebensmitteltechnolo-
gie und Analytische Chemie der Technischen Universit?it Mfinchen ) Dtsch Lebensm Rundsch (1990) 86:174-176. In Erg/inzung zur vorangegangenen Mitteilung werden weitere experimentelle Befunde vorgestellt: Danach nehmen in ~pfeln der Sorte ,,Purpurroter Cousinot'" die Gehalte sowohl der freien als auch der glykosidisch gebundenen C8-1,3-Diole w/ihrend der Fruchtreife
47 kontinuierlich zu. Unter Berficksichtigung ihrer Stereochemie wird die katabole Entstehung dieser Alkohole diskutiert. Eine Darstellung des biogenetischen Bezugs zwischen den Diolen und anderen flfichtigen Komponenten des Apfelaromas zeigt die m6gliche zentrale Bedeutung der Cs-Diole als Aromavorlfiufer. G. Dettweiler (Offenbach) Bestimmung von Aminos~iurenim Apfelextrakt dutch Hochdrucldliissigkeitschromatographie. D. Blanco Gomis, A.M. PicineUi Lobo, M.D. Gutirrrez Alvarez, J.J. Mangas Alonso. (Determination of amino acids in apple extracts by high performance liquid chromatography) (Universidad de Oviedo, Spain, Departamento de Quimica Fisica y A nalitica, Facultad de Quimica ) Chromatographia (1990) 29:155-160. In aufbereiteten Apfelextrakten wurden die darin enthaltenen Aminos/iuren mit o-Phthaldialdehyd und 2-Mercaptoethanol derivatisiert und die entstandenen Verbindungen auf Reverse-phase S~iulen (Spherisorb ODS, 150 • 4,6 mm) bei 30 ~ unter Verwendung eines Fluorescenzdetektors (Anregung: 340 nm, Emission: 425 nm) getrennt. Als Elutionsmittel dienten a) wfiBrige 10 -2 mol Natriumdihydrogenphosphat (pH 6,8)- Natriumnitrat - 1% Tetrahydrofuran und b) reines Methanol. Mit einer dreifachen Gradientenentwicklung lieBen sich alle 18 Aminos/iuren trennen. Die Wiederfindungsrate in Testanalysen schwankte zwischen 91-109%. An drei Apfelsorten wurde der Gehalt an freien Aminos~iuren in Abh/ingigkeit von ihren Reifungszustfinden bestimmt. H. Scherz (Garching) Die CO2-Durehlllssigkeit von Apfelschalen bei )kpfeln unterschiedlieher Reife. G. Andrich, R. Fiorentini, C. Galoppini, A. Tnci, G. Sommovigo, A. Zinnai. (Skin permeability to carbon dioxide of apples harvested at different ripening times) (Pisa, Italy, Istituto Industrie Agrarie, Universita' di Pisa) Lebensm - Wiss u Technol (1990) 23:162-164. Bei den Apfelsorten ,,Super Golden Delicious" und ,,Red Star" wurden zu unterschiedlichen Zeiten der Reifeentwicklung die DurchlS.ssigkeit von CO2 durch die Apfelschalen ermittelt. Die CO2-Massentransferrate wurde als Differenz zweier Partialdiffusionsraten berechnet. Im Gegensatz zu Sauerstoff zeigte sich ffir die CO2-Diffusion wfihrend der Reifeentwicklung keine signifikante Ver~inderung. Als Ursache ffir das unterschiedliche Verhalten beider Gase wird angegeben, dab es sich bei Sauerstoff um ein respiratorisches Gas handelt, wfihrend CO z ein kataboles Produkt ist. Die Massentransferraten beider Gase lagen in der gleichen GrrBenordnung. B. Heimhuber (Hannover) Kontrolle der Oberfliichenverfinderungen bei ,,d'Anjou"-Birnen mittels Ethoxyquin: EinfluB der Ethoxyquin-Konzentration, Anwendungszeit und -art und tier Kombination mit Lagerung unter kontrollierter Atmosphiire. P.M. Chen, D.M. Varga, E.A. Mielke, T.J. Facteau, S.R. Drake. (Control of superficial scald on "d'anjou" pears by ethoxyquin: effect of ethoxyquin concentration, time and method of application, and a combined effect with controlled atmosphere storage) (Hood River, Oregon State Univ., Mid-Columbia Agricultural Research & Extension Center) J Food Sci (1990) 55:167-170. ,d'Anjou"-Birnen (Pyrus communis L.) weisen nach dreimonatiger Lagerung eine br/iunliche schorfartige Ver~inderung der obersten Epidermisschichten auf, die zwar den GenuBwert der Frfichte nicht beeinfluBt, jedoch aus optischen Grfinden zu Schwierigkeiten bei der Vermarktung fiihrt. Durch Behandlung der Birnen mit Ethoxyquin (1,2-Dihydro-6-ethoxy-2,2,4-trimethylchinolin) lfiBt sich die Ausbildung dieser Oberfl/ichenverfinderung erheblich verzrgem. Zur Optimierung von Applikation und Lagerungsbedingungen wurden 4 Versuchsreihen durchgef/ihrt (soweit nicht anders aafgeffihrt, erfolgte die Ethoxyquin-Applikation durch Eintauchen der Frfichte). EinfluB der Ethoxyquin-Konzentration: Behandlung mit Ethoxyquinkonzentrationen von 1000 mg/kg innerhalb von 2 Tagen nach der Ernte verhindert die Oberfl~ichenverfinderung bis zu 4 Monate; bei hrheren Konzentrationen tritt eine rosafarbene ring-
frrmige Verf'~rbung infolge der phytotoxischen Wirkung des Ethoxyquins auf. EinfluB der verz6gerten Applikation: Eine einmalige Behandlung der Frfichte zu einem spfiteren Zeitpunkt nach der Ernte (7-28 d) brachte keine Vorteile. EinfluB der Mehrfachapplikation: Bei bereits nach der Ernte mit Ethoxyquin behandelten Fr/ichten 1/iBtsich die Ausbildtmg der Oberfl/ichenverfinderung nochmals verzrgern, wenn nach einigen Monaten eine weitere Applikation durch Aufspriihen eines ethoxyquinhaltigen Wachses erfolgt. Kombination mit Lagerung in kontrollierter Atmosph/ire: Durch Lagerung unter kontrollierter Atmosphfire (2% Oz, 1% CO2) 1/iBt sich die Oberflfichenver~inderung schon bei einer einmaligen Behandlung mit 500 mg/kg Ethoxyquin fiber 7 Monatee hinweg verhindern. A. Finger (Braunschweig) Kontrolle der Oberflfichenveriinderungen bei ,,d'Anjou"-Birnen mittels Ethoxyquin: Oxidation yon ~t-Farnesin und deren Hemmung. P.M. Chen, D.M. Varga, E.A. Mielke, T.J. Facteau, S.R. Drake. (Control of superficial scald on "d'anjou" pears by ethyxyquin: oxidation of ct-farnesene and its inhibition) (Hood River, Oregon State
Univ., Mid-Columbia AgrieulturaI Research and Extension Center) J Food Sci (1990) 55:171-175+180. e-Farnesin und dessen Oxidationsprodukte (konjugierte Triene) auf der Schale yon ,,d'Anjou"-Birnen (Pyrus eommunis L.) wurden mit n-Hexan von der Oberfl/iche abgelrst und direkt UV-photometrisch bestimmt (Messung bei 203 nm (e-Farnesin); 258, 269 und 281 nm bzw. Summenabsorption zwischen 281 und 290 nm (konjugierte Triene). Nach einmonatiger Lagerung lag die c~-Farnesin-Konzentration in der Schale bei/0-15 nmol/cm 2, unabh/ingig yon einer Behandlung mit Ethoxyquin. Bei Birnen, die mit Ethoxyquin behandelt wurden, stieg die Farnesin-Konzentration innerhalb von 3 Monaten auf ca. 50 nmol/cm 2 an, bei unbehandelten Frfichten im gleichen Zeitraum nur aufca. 25 nmol/cm 2. In beiden F/illen war bei weiterer Lagerung eine Abnahme des Gehaltes zu verzeichnen. In reifen Frfichten finden sich generell hrhere Gehalte als in unreifen. Der Gehalt an konjugierten Trienen stieg bei der Lagerung an und erreichte bei unbehandelten Friichten nach 5 Monaten ein Maximum (6 nmol/cm2). Mit Ethoxyquin behandelte Friichte enthielten deutlich geringere Mengen. Dies wird auf die antioxidative Wirkung des Ethoxyquins und/oder seine Hemmwirkung auf die Biosynthese der konjugierten Triene zurfickgeffihrt. Zwischen dem Gehalt an e-Farnesin und dem AusmaB der br/iunlichen schorfartigen Oberfl/ichenver/inderung der Birnen wurde eine negative Korrelation ermittelt, w/ihrend Triengehalt und AusmaB der Oberfl/ichenver/inderung sehr gut positiv korrelieren. Nach Ansicht der Autoren kann ein Gehalt an konjugierten Trienen yon 2,5 nmol/cm 2 auf der Schale als Schwellenwert ffir die Frfiherkennung der unerwfinschten Oberfl/ichenverfinderung w/ihrend der Vermarktungsperiode dienen. A. Finger (Braunschweig) Das Platzen von Weinbeeren und einige mechanische Eigenschaften der Beerenhaut. A. Lang, H. Dfiring. (Grape berry splitting and some mechanical properties of the skin) (Lower Hurt, New Zealand, Physics and Engineering Laboratory, DSIR ) Vitis (1990) 29:61-70. Zur Untersuchung der sortenspezifischen Neigung zum Platzen von Weinbeeren wurde eine Methode zur Messung der mechanischen Eigenschaften reifender Weinbeeren entwickelt. Definierte Wassermengen wurden fiber freie, durch die Beerenstielchen eingefiihrte Injektionsnaddn in die Beeren injiziert. Der dadurch erh6hte Turgor der Beeren wurde nach Erreichen des FlieBstillstandes gemessen. Die Messungen an 9 Rebsorten wurden exemplarisch f/Jr Portugieser ausfiihrlich wiedergegeben. Im Bereich niedriger Drfikke war die Ausdehnung der Beerenhaut elastisch, bei mittleren Driicken plastisch, bei noch hrheren Driicken platzten die Beeren schlieBlich,/ihnlich wie im Freiland spontan zu beobachten. Bei steigender Temperatur wurde eine starke Znnahme des inneren Beerendrucks beobachtet, begleitet von einer signifikanten Abnahme der H/irte und Starrheit der Haut. Es wurde gefolgert, dab die sortenspezifische Neigung zum Platzen der Beeren mit den mechanischen Eigenschaften der Beerenhaut zusammenh/ingt. F. Marx (Bonn)
48 EinfluB iiulIerer Faktoren auf Qualitiit und Zusammensetzung yon Citrusfriichten. C.E. Vandercook, B. Tisserat, M.A. Berhow. (In-
fluence of external factors on quality and composition of citrus) (Pasadena, CA, U.S. Dept. of Agriculture, Fruit and Vegetable Chemistry Laboratory) Food Technol (1990) 44(4):142-146 + 148. Neben den Gehalten an Zucker und S/iuren sind Konzentration und Zusammensetzung der Flavonoide wichtige Parameter f/Jr die Qualit/it von Citrusfriichten. Um ein von Umwelteinfltissen m6glichst unabh/ingiges Modell-System for die Untersuchung von Biosynthese und Metabolismus der Falvonoide zu erhalten, wurden Gewebekulturen von Zitronen-Saftbl/ischenangelegt. Die Einflfisse der Gehalte an Saccharose, verschiedenen Mineralsalzen und Wachstumsreguiatoren der N~ihrl6sungen auf die Bildung yon Flavonoiden und S/iuren wurden untersucht. Als weiteres Modellsystem wurden Citrus-Blfitter herangezogen. Es wurde geschlossen, dab beide Systeme, in-vitro Fruchtkulturen und in-vivo Blattsysteme, brauchbare Modelle for zukiinftige Flavonoide-BiosyntheseUntersuchungen darstellen. F. Marx (Bonn) Analyse der Kohlenhydrate in sieben el$baren Friiehten aus Bangladesh. N. Nahar, S. Rahman, M. Mosihuzzaman. (Analysis of carbohydrates in seven edible fruits of Bangladesh) (Dhaka, Bangladesh, Department of Chemistry, University of Dhaka) J Sci Food Agric (1990) 51:185-192. In Mango, Ananas, Guava und 4 einheimischen Fruchtarten wurde der Gehalt an TS (5,9-51,2%), Asche (0,1-7,7 g/100 g TS), Lignin (3,0~23,7 g/100 g TS), freien Zuckern (0,3-7,8 g/100 g TS), St/irke (0,2-18,6 g/100 g TS), Eiweil3 (2,0-7,5 g/100 g TS), Ballaststoffen, 16slich (2,9-20,2 g/100 g TS), unl6sfich (23,4~7,4 g/100 g TS) und Gesamt-Ballaststoffen (29-79 g/100 g TS) bestimmt. Bei den niedermolekularen Zuckern sind Glu und Fru die Hauptkomponenten. Gegenfiber friiheren Untersuchungen zeigen diese Werte manchmal betr/ichtliche Abweichungen, die von den Autoren mit Einfliissen von Jahreszeit, Reife, Lagerungszeit, Extraktionsverfahren und Sorte erkl/irt werden. Lukluki (Flacourti indica) wies den niedrigsten Gehalt an niedermolekularen freien Kohlenhydraten (0,6) und den h6chsten Gehalt an Ballaststoffen (71) auf. Bei der Ananas waren die Verh/iltnisse umgekehrt. W. Feldheim (Kiel) Bestimmung der Proteingehalte von Erdnufl (Arachushypogaea)-Sorten unter Verwendung yon Tetrahymenapyriformis. P.K. Ghuman, S.K. Mann, Ch. K. Hira. [Evaluation of protein quality of peanut (Arachis hypogaea) cultivars using Tetrahymena pyriformis] (Lud-
hiana, lndia, Department of Foods and Nutrition, Punjab Agricultural Univ.) J Sci Food Agric (1990) 52:137-139. Die Proteinqualitgt von 8 Erdnul3sorten wird unter Verwendung chemischer, biologischer und mikrobiologischer Verfahren bestimmt. Der Chemical Score for S-haltige Aminos/iuren und Lysin liegt zwischen 37-50 und 47-55%. PER und relativer N/ihrwert des ErdnuBproteins werden mit 1,45-1,76 und 45,6-54,2% angegeben. Es zeigen sich betr/ichtliche Sortenunterschiede. Der relative Nfihrwert (RNV) wird unter Verwendung yon T. pyriformis bestimmt, wobei Casein als Referenzprotein verwendet wird. Der mikrobiologische Test wird als gut brauchbare, schnelle Methode zur Bestimmung der Proteinqualit/it von Erdniissen angesehen; es bestehen Korrelationen zwischen RNV, PER und CS. W. Feldheim (Kiel) Auswirkung von Riistung und Lagerung auf Proteine und Fette in Erdnuflkernen. S.V. Damame, J.K. Chavan, S.S. Kadam. (Effects of roasting and storage on proteins and oil in peanut kernels) (Rahuri,
India, Department of Biochemistry, Mahatma Phute Agricultural University) P1 Foods Human Nutr (1990) 40:143-148. Die Autoren untersuchten die Auswirkung des Rrstens oder Fritierens und eine anschlieBende Lagerung von ErdnuBkernen auf die ern/ihrungsphysiologischenVer/inderungendes Proteins und des Ols. ErdnuBkerne wurden 30 min bei 160 ~ in einem Ofen oder 2 min in O1 bei 147 ~ ger6stet. AnschlieBend wurden sie bei 27 und 5 ~ bis zu 150 Tage gelagert. Die Hitzebehandlung erniedrigte signifikant den Gehalt an Methionin, Tryptophan und die In-Vitro-
EiweiBverdaulichkeit (IVPD). Weiterhin stieg der Anteil 16slicher Proteine und die S/iurezahl des (51s an. Die Lagerung der erhitzten N/isse hatte einen Anstieg der wasserl6slichen Proteine, der IVPD, der S~iure-und Verseifungszahl und eine Erniedrigung des Gehalts an Methionin, Tryptophan und Iod zur Folge. Das R6sten in (31 ist der ern~hrungsphysiologischenQualitiit und der Lagerstabilit/it der Niisse abtr/iglicher als trockenes R6sten. Die Lagerung der hitzebehandelten Ntisse bei 5 ~ wurde als beste Lagerungstemperatur zur Vermeidung von ernfihrungsphysiologischen Ver/inderungenermittelt. S. Wegner-Hambloch (Hofheim)
Fruchtsiifte, Limonaden und sonstige Erfrischungsgetriinke Polyphenoloxidasen und ihre Anwendung bei der Stabilisierung von Fruchtsiiften. G. Maier, P. Mayer, H. Dietrich, K. Wucherpfennig. (Geisenheim, Forsehungsanstalt) Fliissiges Obst (1990) 57:230-239. Nach einer Ubersicht fiber die in Pflanzen vorkommenden phenolischen Verbindungen (Phenolcarbonsfiuren, Flavonoide, Gerbstoffe) wird die Beteiligung der Polyphenole an Br/iunungsreaktionen diskutiert. Im Zusammenhang damit werden die Eigenschaften und der Wirkungsmechanismusder Phenoloxidasen behandelt. AnschlieBend wird fiber die fermentative Gewinnung einer aus dem holzzersetzenden WeiBf'fiulepilz Trametes versicolor stammenden Lacease und ihrem Einsatz ffir die spezifische Phenoloxidation in Apfelsgften berichtet. H. Biehler (Sigmaringen) Zum EinfluB der Lagerung von Biichsensfiften auf deren Gehalt an den Metallen Fe, Cu, Zn, Pb, Sn, AI, Cd, Sb und Ni. I. Arvanitoyannis. (The effect of storage of canned juices on content of the metals Fe, Cu, Zn, Pb, Sn, A1, Cd, Sb and Ni) (Thessaloniki, Greece, Labora-
tory of Organic Chemical Technology, Aristotle Univ. of Thessaloniki) Nahrung (1990) 34:141-145. Von eingedosten Fruchts/iften aus Pfirsich, Birne, Apfel und Aprikose wurden in einem 2-Jahres-Zeitraum mittels AAS die Gehalte an den im Titel genannten Metallen bestimmt. Die MeBwerte wurden den Metallgehalten von Dosenzinn und von frisch gepreBten Stiffen gegenfibergestellt. Wfihrend die Konzentrationszunahmen yon A1, Cd, Ni und Sb in allen Proben vernachlfissigbar gering waren, stiegen die Werte for Fe, Cu, Pb, Zn und Sn zwar deutlich an, blieben im Untersuchungszeitraum aber unter den allgemein empfohlenen H6chstmengen. G. Dettweiler (Offenbach) Vergleich frischer und vergorener Heidelbeers~ifte- Status und Modifikation der Farbpigmente. M. Azar, E. Verette, S. Brun. (Comparative study of fresh and fermented bilberry juices - state and modification of the coloring pigments) (Montpellier, Cedex, France, Lab-
oratoire de Chimie Analytique et Toxicologie Facultd de Pharmacie) J Food Sci (1990) 55:164-166. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, wie mit relativ einfachen und schnellen Methoden eine objektive Beschreibung des Pigmentspektrums von Heidelbeersaft erzielt werden kann. So lassen sich freie, gering und hrher kondensierte Anthocyane durch fraktionierte Elution von Kieselgel-PVPP-S~ulen trennen. Weiteren AufschluB geben die Aufnahme yon Farbindices durch Messung der Extinktion bei verschiedenen Wellenlfingen und die Bestimmung freier Anthocyane durch Entf'firbung mit Bisulfit. Mit den erhaltenen Daten ist ein objektiver Farbvergleich yon S/iften mrglich; ferner krnhen Einfl/isse unterschiedlicher Herstellungstechnologien erkannt werden. R. Brockmann (Bielefeld) Bestimmung von Schwefeldioxid in Traubensaft. E.M. Shpritsman, N.S. Krasnova, B.A. Gamarnik. (Determination of sulfur dioxide in grape juice) [Russisch mit engl. Zus.] (Kishinev, SU, Forsch ind. Verband "Yaloveny) Zh Anal Khim (1989) 44:1906-1910; Ref. Fresenius J Anal Chem (1990) 338:201-202. Die vorliegende Bestimmung yon SO2 in Traubensaft, CognacSpirituosen und anderen Weinprodukten beruht auf der vorausge-
49 henden SO2-Trennung durch Destillation im Inertgas und auf seiner iodometrischen Titration in der Ahsorptions16sung. Der yon dem SO2-Gehalt abh/ingige Bestimmungsfehler liegt im Bereich 0,53,0%. Analysendauer 30 rain. Arbeitsweise: 25 ml Probe werden in einem Destillationskolben mit 10 ml 15%iger H2PO a versetzt, das entweichende SOz wird in N/-Atmosphfire 30 rain bei 80-85 ~ (Wasserbad) destilliert, in zwei mit je 50 ml Absorptionslrsung (0,1 mol/L NaOH in 5%iger Glycerinlrsung) gef/illten Waschflaschen absorbiert und nach dem Vereinigen und Ans/iuern der heiden Absorptionslrsungen mit 10 ml 15%iger H2SO4-L6sung titrimetrisch mit 0,01 mol/L I2-Lrsung gegen Stfirkel6sung bestimmt. Die Reproduzierbarkeit der SO2-Destillatioin wird dutch die Wiederholung der Analyse best/itigt. F. Jancik Entfernung yon Limonin und Naringin aus Citrusfruehtsaft mit Styrol-Divinylbenzol-Harz. R. F. Matthews, R. L. Rouseff, M. Manlan, S.I. Norman. (Removal of limonin and naringin from citrus juice by styrene-divinylbenzene resins) (Gainesville, Univ. of Florida, Dept. of Food Science and Human Nutrition) Food Technol (1990) 44(4):130-132. Limouin und Naringin bewirken bereits im ppm-Bereich einen deutlichen Bittergeschmack. Schon seit l~ingerem werden StyrolDinvinylbenzol (SDVB)-Harze zur Entfernung dieser natfirlichen Inhaltsstoffe im Rahmen der Fruchtsaftherstellung vorgeschlagen. In dieser Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Oberfl~iche, Porenvolumen und Hauptporendurchmesser und der Entfernung von Naringin und Limonin untersucht. Hochvernetzte SDVB-Harze mit groger Oberflfiche (550-826 mZ/g) und Porendurchmesser von 2550 .~ zeigten sich als besonders effektiv. Durch die Harzbehandlung werden jedoch gleichzeitig auch andere wertgebende Bestandteile wie z. B. Ascorbinsgure (3 %), titrierbare S/iuren (4-5 %) und vor allem die geschmacksbildenden Ole (bis zu 42%) entfernt. Im kommerziellen ProzeB werden die Aromen daher erst nach der Harzbehandlung wieder zugesetzt. J.C. Uhl (Schwalbach/Ts.) Veriinderungen von Fruehtsaft aus californischen Navelorangen wiihrend der gewerblichen Entbitterung. D.A. Kimball, S.I. Norman. (Changes in california navel orange juice during commercial debittering) (Lindsay, CA, California Citrus Producers, Inc.) J Food Sci (1990) 55:273-274. Da die Bildung yon Limonin zu einer unerwfinschten Bitterung w/ihrend der Fruchtsaftherstellung ffihrt, werden hydrophile Polymere eingesetzt, um das Limonin dutch Absorption zu entfernen. Um zu kl~iren, ob das Entfernen des Limonins zu signifikanten Anderungen in charakteristischen RSK-Werten •hrt, wird frisch gepreBter und rekonstituierter Salt analysiert. Der ProzeB fiihrt zu eincr signifikanten Reduktion von Limonin, Citrus61 und Pulpe. Citrus61 und Pulpe k6nnen ohne Verletzung der lebensmittelrechtlichen Bestimmungen wieder zugeffigt werden. Die Erh6hungen ira Mineralanteil werden nicht durch den AbsorptionsprozeB, sondern dutch den Einsatz yon mineralhaltigem Wasser ffir die Rekonstituierung erkl~irt. J.C. Uhl (Schwalbach) Ubergang fliichtiger Aromabestandteile aus Orangensaft auf ausgewiihlte polymere Verpackungsfolien. T. Imai, B.R. Harte, J.R. Giaicin. (Partition distribution of aroma volatiles from orange juice into selected polymeric sealant films) (East Lansing, MI, Michigan State Univ., School of Packaging) J Food Sci (1990) 55:158-161. In ModeUversuchen wurde geprfift, inwieweit Aromabestandteile aus Orangensaft dutch Festphasenadsorption auf polymere Verpackungsfolien fibergehen und damit dem Salt entzogen werden krnnen. Geprfift wurden ein marktiibliches Polyethylen niedriger Dichte and zwei in der Entwicklung befindliche Folien, ein EthylenVinylalkohol-Copolymer mit hohem Ethylengehalt und ein Co-Polyester. Als Bezugssubstanzen ffir Orangensaftaroma dienten Neral, Geranial und d-Limonen, deren Ubergang auf die Folien vorzugsweise gaschromatographisch (nach Extraktion mit L6semittel) bestimmt wurde. Der Co-Polyester zeigte die geringste, Polyethylen
die h6chste Bindungskapazitfit ffir d-Limonen. - Einzelheiten fiber die Versuchsanordnung und die Verteilungskinetik sind der Originalarbeit zu entnehmen. R. Brockmann (Bielefeld) Bildung yon 4-Vinyl-guajaeol in unsachgem~ifl gelagertem Orangensaft, bestimmt mit einer verbesserten HPLC-Methode. H.S. Lee, S. Nagy. (Formation of 4-vinyl guaiacol in adversely stored orange juice as measured by an improved HPLC method) (Lake Alfred,
Florida Department of Citrus, Citrus Research & Education Center) J Food Sci (1990) 55:162-163 + 166. Zur Bestimmung yon 4-Vinyl-guajacol, einem maBgeblichen Bestandteil des Fehlgeschmacks von verdorbenem Orangensaft, wird zentrifugierter Saft durch Festphasenadsorption an einer C-18Sep-pak-Kartusche extrahiert. Das Hexan-Eluat wird zur HPLC verwendet; zur Trennung dient eine C-I 8-S~iulemit einem Acetonitril/Wasser- (Essigs~iure-) Gradienten und Fluorescenz-Detektion. Mit dieser Methode werden noch 10 gg/L 4-Vinyl-guajacol erfaBt. In Orangensaft bilden sich nach 18 Wochen bei verschiedenen Temperaturen folgende Konzentrationen: 42 p~g/L(20~ 223 gg/L (30 ~ und 778 Ixg/L (40 ~ 4-Vinyl-guajacol. Ira fibrigen nimmt die Konzentration bei allen Konzentrationen mit der Zeit zu; nur bei 50 ~ ist nach l~ngerer Lagerung ein Abbau festzustellen. R. Brockmann (Bielefeld) Fliichtige Gcschmackskomponenten von frischen und verarbeiteten Orangensiiften. M.O. Nisperos-Carriedo, P.E. Shaw. (Volatile flavor components of fresh and processed orange juices) (Winter
Haven, EL, U.S. Citrus & Subtropical Products Laboratory, U.S. Dept. of Agriculture) Food Technol (1990) 44(4): 134-138. Der Geschrnack von Orangensaft h~ingt u. a. vom Grad der Hitzebehandlung ab. Die Arbeit befaBt sich mit den Gehalten von 20 flfichtigen Aromakomponenten yon 15 frischen Orangensfiften (verschiedene Sorten und unterschiedliche Reifezeit) sowie 13 Orangens~iften, die nach den haupts/ichlich anzutreffenden Verarbeitungsprozessen (von ,,frisch gepregt" bis ,pasteurisierte, aus rfickverd/innten Konzentraten aseptisch in Karton verpackte S/ifte") hergestellt wurden. Das Wissen um die Anderung der Zusammensetzung des Orangensaftgeschmackes kann somit langfristig zu Produkten ffihren, die dem frischen Orangensaft gleichwertig sind. Die Untersuchungen wurden gaschromatographisch mit der Headspace-Technik durchgeffihrt. Bei den Aldehyden wurde die Ver/inderung der Gehalte von Acetaldehyd, Hexanal, Octanal und Dekanal bestimmt. Frfihere Untersuchungen wiesen hier eher darauf hin, dab aseptisch verpackte Orangens~fte nach Lagerzeit f/Jr die normale Produktverteilung zum Konsumenten oftmals nut sehr geringe Gehalte an diesen fl/ichtigen Geschmackskomponenten aufwiesen. Octanal und Dekanal scheinen vor allem in verarbeiteten S~iften in h6her meBbaren Konzentrationen anzutreffen zu sein. Bei den fiir die ,,TOP-Note" des Fruchtgeschmacks bestimmenden Estern wurden Ethylacetat, Methylbutyrat und Ethylbutyrat quantifiziert. Weiterhin wurden die Gehalte von acht Alkoholen (Methanol, Ethanol, Isobutanol, Hexanol, cis-3-Hexenol, trans-2-Hexenol, Linalool, 7Terpineol) bestimmt. Vor allem der Gehalt an ~-Terpineol, der mit der Lagerzeit ansteigt, kann als Indikator ffir erhitzte und gelagerte Orangens/ifte dienen. Linalool dagegen kann, da in qualitativ hochwertigen S~iften nur in Spuren vorhanden, als Hinweis fiir den Zusatz von Schalen61 herangezogen werden. Von den Kohlenwasserstoffen wurden ~-Pinen, Sabinen, ~-Terpinen, Valencen und Limonen bestimmt. Als eines der wesentlichen Ergebnisse konnte festgehalten werden, dab die meisten rfickverdfinnten S~ifte erniedrigte Gehalte an Acetaldehyd, Ethylacetat, Methylbutyrat und Ethylbutyrat aufwiesen, w/ihrend im Vergleich zu frischen oder pasteurisierten Stiffen die Werte ffir Dekanal und Octanal leicht anstiegen. Allgemein bietet die Arbeit einen interessanten und leicht verst~indlichen Uberblick fiber die wesentlichen Zusammenh~inge bei den Geschmackskomponenten von Orangens/iften. Die Werte der einzelnen Aromakomponenten werden ffir jedes Orangensaftprodukt anhand von Histogrammen aufgezeigt. M. Winter (Bad Honnef)
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Marmeladen und sonstige Obsterzeugnisse Qualit~it von eingedosten Pflaumen verschiedener Reifegrade. 2. Textur-Messungen und sensorische Beurteilung yon Textur und Farbe. I. A. G. Weinert, J. Solms, F. Escher. (Quality of canned plums with varying degrees of ripeness. 2. Texture measurements and sensory evaluation of texture and colour) (Zurich, Switzerland, Department
of Food Science, Swiss Federal Institute of Technology Zurich) Lebensm-Wiss u Technol (1990) 23:117-121. An in Dosen konservierten, mit 30%iger Saccharosel6sung versetzten Pflaumenh/ilftenwurden mit einer Kramer Scherpresse Textur-Messungen durchgeffihrt. Dazu wurden die Schweizer Pflaumensorten Auerbacher und FeUenberg in drei unterschiedlichen Reifegraden ausgew/ihlt. Die Pflanmen wurden mit bzw. ohne Zusatz yon 500 mg/kg Ca 2+ Ionen zur Zuckerl6snng konserviert und fiir 2 Mouate bei 4 bzw. 20 ~ gelagert. Pflaumen mit Ca 2+-Zusatz waren bis auf eine Ausnahme signifikant fester. In gleichzeitig durchgeffihrten sensorischen Tests wurden die festen Friichte den weicheren gegeniiber bevorzngt. Als genauso wichtig wie eine feste Beschaffenheit wurde in den sensorischen Versuchen eine ansprechende Farbe angesehen. Die Festigkeit reifer Frfichte kann durch Zusatz von CaZ+-Ionen bis zu einem Gehalt von 500 mg/kg so gesteigert werden, dab ansprechende Produkte hergesteilt werden k6nnen, ohne kfinstliche Farbstoffe einzusetzen. A. Rohrdanz (L/ineburg) Einflufl yon Strukturelementen der Zellwand auf die Verdauharkeit von Traubentrestern. O.O. Famuyiwa, C. S. Ough. (Effect of structural constituents of cell wall on the digestibility of grape pomace)
(Davis, California, Univ. of California, Dept. of Viticulture and Enology) J Agric Food Chem (1990) 38:966-968. Die Trester von drei Rebsorten wurden auf ihre Verdaubarkeit untersucht und mit den klassischen Futtermitteln Alfaalfa mad Sudangras-Heu verglichen. Dabei ergab sich fiir die Trester eine sehr geringe Verwertbarkeit. Dies war im wesentlichen auf den hohen Anteil an unverdaulichem Material wie Lignin und Cutin in den Zellw~indenzuriickzuf/ihren, wie durch Zerlegung der Trester in die einzelnen Bestandteile gezeigt werden konnte. So waren bei den Trestern mehr als 50% der Trockensubstanz, bei Alfaalfa dagegen nut 13% unverdauiich. K. Millies (Hofheim) Einflufl der Vorbehandlung auf Qualifiitseharakteristika und die Wasseraktivit~it yon luftgetrockneten Litschipflaumen Cv. Rose Scented. N. Agarwal, N. Nath. [Effect of pretreatments on quality characteristics and water activity of air-dried litchis (Litchi chinensis Sonn.)
cv. rose scented] (Pantnagar, Nainital, India, Department of Food Science and Technology, G.B. Pant University of Agriculture and Technology) Nahrung (1990) 34:255~63. Sonnengetrocknete Litschipflaumen sind dunkelbraun verf'firbt und neigen wfihrend des Trocknungsprozesses zur Schimmelbildung. Zur Vermeidung dieser unerwiinschtenEigenschaften wurden verschiedene Arten der Vorbehandlung getestet: Blanchieren der ganzen bzw. gesch~ilten Frfichte; 10minfitiges Einlegen der geschfilten und entsteinten Friichte in eine L6sung von 2% NazSO3 + 0,5% Citronensfiure bzw. 2% Na2SO3 + 1% Natriumbisulfit jeweils bei Raumtemperatur; ferner 30t~gige Lagerung der gesch/ilten und entsteinten Frfichte bei Raumtemperatur in 40% Zuckersirup mit 0,5% Citronens/iure + 3000 mg/kg SO2. Die so vorbehandelten Frfichte wurden 14-18 h lang bei 50-t-1 ~ luftgetrocknet. Bestimmt wurde der Trocknungsgrad, das Ausmal3 der Brfiunung, die sensorische Akzeptanz, der Gehalt an N/ihrstoffen und weiteren Inhaltsstoffen sowie die Wasseraktivit~it. Blanchieren in siedendem Wasser rednzierte zwar die Brgunmag, die Farbe war aber inamer noch wenig ansprechend. Geschglte mad entsteinte Friichte trockneten schneller als unbehandelte, sie behielten eine sehr gute Farbe und waren sensorisch ansprechend. Sulfitbehandlung verbesserte zwar noch die Farbe, rednzierte aber die sensorische Bewertung. Eine Vorbehandlungin Zuckersirup ergab die besten Resultate. Getrocknete kandierte Litschis waren hygroskopisch. Der kritische Wassergehalt betrug 20 g pro 100 g Probe. S. Schiitz (Freiburg)
Schimmelwachstum auf schwarzen Tafeloliven und seine Verhinderung mittels Sorbins~iure, Methyleugenol und gewiirztem etherischem O1. M. Kivan~, A. Akgiil. (Mould growth on black table olives and prevention by sorbic acid, methyl-eugenol and spice essential oil)
( Erzurum, Turkey, Food Science Department, Faculty of Agriculture, Atati~rk University) Nahrung (1990) 34:369-373. 32 Schimmelkulturen wurden von tfirkischen schwarzen Tafeloliven isoliert. 4 dieser Isolate wurden als Aspergillus ochraceus, 2 als A. niger, 16 als Penicillium clavigerum und 10 als P. expansum isoliert. Es wurde nun das Schimmelwachstum auf Oliven, die mit 500 mg/kg Sorbinsgure, 1000 mg/kg Methyleugenol oder 1 500 mg/ kg G6rtiik (gewiirztes gtherisches t31) behandelt worden waren, untersucht. Die Oliven wurden mit A. parasiticus NRRL 2999 oder P. clavigerum geimpft. Alle Proben wurden bei 28 ~ 15 ~ und 50 ~ 60 Tage lang aufbewahrt. Es zeigte sich, daB, je niedriger die Temperatur war, es desto lgngere Zeit ffir die Myzel- und Sporenbildung bedurfte. Die Schimmelbildung wurde am wirksamsten verhindert bei niedrigen Temperaturen mad zwar am l~ingsten bei mit Sorbins~iure behandelten Oliven, gefolgt von denen mit Methyleugenol mad den mit gewfirzten etherischen 131enbehandelten. Der Hemmstoffeffekt war bei P. clavigerum gr6Ber als bei A. parasiticus NRRL 2999. U. Klages (Eschweiler)
Gemiise und Gemiiseerzeugnisse
Blattgemftse, Gemfisesamen und-frfichte St~irkebestimmung in pflanzliehem Material von Gartenkulturen naeh einem enzymatisch-colorimetrischen Verfahren. T.S. Rasmussen, R. J. Henry. (Starch determination in horticultural plant material by an enzymic-colorimetric procedure) (lndooroopilly, Queensland,
Australia, Agricultural Chemistry Branch, QueenslandDepartment of Primary Industries) J Nci Food Agric (1990) 52:159-170. Der Stfirkegehalt von pflanzlichem Material (Blgtter und verholztes Gewebe wie Wurzeln, Stamm, Strunk und Knollen) wurde durch Hydrolyse des feingemahlenenProbenmaterials mit einer hitzestabilen a-Amylase und Amyloglucosidase bestimmt. Die gebildete Glucose wurde colorimetrisch unter Verwendung einer gekoppelten Oxidase-Peroxidase-Reaktion nachgewiesen. Untersucht wurden u. a. Macadamia, Lychee, Ananas mad Nectarinen. Der Stfirkeanteil variierte von mater 1% bis zu fiber 30~ Die Bedingungen ffir die optimale Durchffihrung der Methode (Proben- und Reagensmengen, Inkubationszeiten und Temperaturen) wurden beschrieben. W. Feldheim (Kiel) EinfluB von Bor auf die Qualit~itsmerkmale der Tomatenfrucht. J.A. Ankush, L. Hargitai, P. A. Biacs, H.G. Daood. (Influence of boron on quality attributes of tomato fruit) (Budapest, Hungary, Soil
Science Department, University of Horticulture and Food Industry) Acta Alimentaria (1990) 19:63-72. Die Untersuchungen wurden an der Tomatensorte ,Balka" durchgefiihrt, die auf einem synthetischen Substrat mit hohen Anteil an organisch gebundenem Stickstoff (,,Vegasca") im Folienhaus kultiviert wurden. Geprfift wurden steigende Gaben von Bor (6, 9 und 18 mg/kg), allein oder zusammen mit Kalium. Ohne K bewirkte die niedrigste B-Gabe einen signifikanten Ertragszuwachs; h6here Gaben wirken jedoch ertragssenkend. Niedrige B-Gaben erh6hen besonders bei gleichzeitiger K-Zufuhr - eine Reihe von Quali6itsmerkmalen wie Carotinoide, Ascorbinsiiure, Citronens~iure mad Zucker, h6here B-Gaben ffihren hingegen zu EinbuBen in den Gehalten dieser wertgebenden Komponenten. Letzteres gilt besonders bei gleichzeitiger K-Zufuhr. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) Vorhersage der sensorischen Quafitiit aus der NIR-Analyse gefrorener und gefriergetrockneter grfiner Erbsen (Pisum sativum). L. Kjolstad, T. Isaksson, H.J. Rosenfeld. (Prediction of sensory quality by near infrared reflectance analysis of frozen and freeze dried
51 green peas (Pisum sativum) (As, Norway, Matforsk, NorwegianFood Research Institute) J Sci Food Agric (1990) 51:247-260. Gefrorene grfine Erbsen verschiedener Sorten und Reifegrade wurden sensorisch (Textur: Hfirte, Mehligkeit; Geschmack: Erbse, Sfil3e, Fruchtigkeit, Fehlaroma) durch geschulte Personen beurteilt. Mit Hilfe der NIR-Analyse wurde versucht, die sensorischen Eigenschaften unter Verwendung einer multivarianten analytischen Merhode der Hauptkomponenten-Regression vorherzusagen. Vorhersagen wurden auch nach Messungen am Tenderometer abgegeben. Die Vorhersagen aus der NIR-Analyse waren fiir die tiefgefrorenen Erbsen geeigneter als die aus der Tenderometermessung, so dab eine Verwendung der NIR-Analyse zur Bestimmung der sensorischen Qualitfit gefrorener grfiner Erbsen brauchbar erscheint. W. Feldheim (Kid) Bestimmung von Kochzeit und Qualifiit von sieben Kuherbsen (Vigna unguiculata L. Walp.)-Sorten. B. E. Demooy, C.J. Demooy. [Evalu-
ation of cooking time and quality of seven diverse cowpea (Vigna unguiculata (L.) Walp.) varieties] (Fort Collins, USA, Colorado State Univ.) Int J Food Sci Technol (1990) 25:209-212. Die untersuchten Sorten unterscheiden sich sowohl in ihrer Oberfl/ichenbeschaffenheit (rauh, glatt bzw. runzlig), als auch in der Korngr6Be. Das frisch geerntete Untersuchungsmaterialwurde zunfichst 2 Wochen bei freiem Luftzutritt getrocknet und danach 3 Monate bei 4 ~ und 40% relativer Luftfeuchte gelagert. Die Kochzeiten wurden sowohl direkt, als auch nach 12stiindigem Einweichen der Samen bestimmt. Vorheriges Einweichen verkiirzt nicht bei allen Sorten die Kochzeit, und, wo sie es tut, ist die Zeitersparnis relativ gering. Die Kochzeiten liegen zwischen 29 und 64 min (ohne Einweichen) bzw. zwischen 36 und 56 rain (nach Einweichen). Wider Erwarten zeigten die kleinsarnigen Soften die lfingsten Kochzeiten. Da fiber den Handel zunehmend reine Sorten an den Konsumenten geliefert werden, erscheint es wichtig, bei der Beurteilung neuer Sorten neben wiinschenswerten Anbaueigenschaften auch Kocheignnng, em/ihrungsphysiologischen Weft und Schmackhaftigkeit zu berficksichtigen. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) Insektieide Wirkstoffe aus Samen von Crotalaria ochroleuca. H. Leit-
ner, H. Schildknecht, W. Achtnich, F. Schulleri, W. Wolf. (Heidelberg, Organisch-Chemisches Institut der Universitdt Heidelberg) Chem Mikrobiol Technol Lebensm (1990) 12:151-158. Mit simultaner Wasserdampfdestillation/Extraktion [Nickerson, G. B. und Likens, S. T., J Chromatog (1966) 21:1-5] wurden die flfichtigen Inhaltsstoffe der vermahlenen Samen yon Crotalaria ochroleuca, einer Leguminose aus Tansania, isoliert. Die Extrakte zeigten sich im biologischen Testverfahren/ihnlichaktiv wie gemahlener Samen. Die Wirksamkeit wurde mit dem Reiskfifer (Sitophilus oryzae, Coleoptera: Curculionidae) getestet. Die Extrakte wurden durch zweimalige pr/iparative Gaschromatographie fraktioniert. Im Biotest zeigten sich zwei Substanzen des Gesamtextraktes als besonders wirksam gegeniiber dem Reisk~fer. Sie wurden mit GC/MS untersucht und als 2-Methoxy-3,5-dimethylpyrazin und 2-Methoxy-3isopropylpyrazin identifiziert. B. Fretzdorff (Detmold)
corbins/iure hier zwischen 16 und 75%. Der anfangs vorhandene Ascorbinsfiuregehalt korrelierte sowohl bei Cruciferen- als auch bei Nichtcruciferen-Gemfise mit dem Schwefelgehalt (r---0,925). Diese Korrelation und die starke Erhaltung der Ascorbinsfiure in Cruciferen-Gemiise zeigt, dab Schwefelverbindungen m6glicherweise bei der Erhaltung der Ascorbins~ure beteiligt sind. E. Hollborn (Billerbeck) Variabilit~it der Gehalte an Sacchariden, Protein, phenolischen Siiuren und Saponin von 4 Marktsorten eflbarer Trockenbohnen. T.D.
Drumm, J.I. Gray, G.L. Hosfield. (Variability in the saccharide, protein, phenolic acid and saponin contents of four market classes of edible dry beans) (East Lansing, Michigan, USA, Michigan State Univ., Dept. of Food Science and Human Nutrition) J Sci Food Agric (1990) 51:285-297. Die Gehalte an Saccharose und Stachyose in den 4 Sorten unterschieden sich erheblich, sie lagen zwischen 2,63-4,80 g/100 g bzw. 2,81-4,21 g/100 g. Raffinose war in kleineren Mengen (0,48q3,62 g/ 100 g) vorhanden. Die Gesamt-Stickstoffgehalte lagen zwischen 3,92 trod 4,71 g N/100 g, die Unterschiede zwischen den Sorten waren signifikant, obgleich das Aminosfiuremusterder Bohnenproteine/ihnlich war. Von den phenolischen Verbindungen stellten 16sliche Phenols/iureester die Hauptfraktion, w/ihrend der Anteil an freien und unl6slichen Phenolsfiuren gering war. Cumarinsfiure, Ferulas/iure, Sinapinsfiure und Zimtsfiure wurden identifiziert. Die Gesamtgehalte der 4 Bohnensorten an Saponinen waren sehr fihnlich, es bestandenjedoch signifikante Unterschiede in der Verteilung zwischen den 3 Hauptkomponenten der Saponine (4,0-4,3 g/100 g). W. Feldheim (Kiel) HPLC-Analyse von Canavanin und Canalin in Canavalia ensiformis sowie in den Ausscheidungen und im Serum yon Hiihnchen. Th. Aca-
movie, J. P. F. D'Mello. (HPLC analysis ofcanavanine and canaline in Canavalia ensiformis, and in excreta and serum of chicks) (Edin-
burgh, UK, Department of Agricultural Biochemistry, The Edinburgh School of Agriculture) J. Sci. Food Agric. (1990) 50:63-77. Canavanin (2-Amino-4-(guanidinooxy)-butans/iure) ist die wichtigste freie Aminosfiure in Jackbeans und einigen anderen Leguminosenarten. Es wird angenommen, dab diese S/iure wegen ihrer toxischen Eigenschaften einen Schutzmechanismus des Samens gegen Tiere und Insekten darstellt. Canalin ist ein Strukturanaloges des Ornithins, es entsteht durch enzymatischen Abbau aus Canavanin. Ffir den Nachweis der Verbindungen (Bohnen, Exkreta, Serum von Hfihnern nach Ffitterung) sind 1-300 pmol im HPLC-Verfahren erforderlich; die Verbindungen werden fluorimetrisch als o-Phthalaldehyd(OPH)-2-mercaptoethanol-Addukte nachgewiesen. Die Wiederfindung liegt bei 97,5%, die Analyse beider Verbindungen ist innerhalb einer Stunde durchfiihrbar (ODS-HypersilSiiule). Bei der Verffitterung der Bohnen an Hfihner konnte nur im Serum Canavanin nachgewiesen werden, in den Exkreta waren beide Verbindungen nicht enthalten. W. Feldheim (Kid)
Verhiiltnis zwischen Gesamtschwefel und verbleibender Ascorbinsiiure in ausgewfihlten Cruciferen- und Nichtcruciferen-Gemiisearten. J.A.
Kartoffeln und Wurzelgewdchse
Albrecht, H.W. Schafer, E.A. Zottola. (Relationship of total sulfur to initial an~t retained ascorbid acid in selected cruciferous and noncruciferous vegetables) (St. Paul, Univ. of Minnesota, Dept. of Food Science & Nutrition) J Food Sci (1990) 55:181-183. In ausgewfihlten Cruciferen- (einschlieBlich sechs Broccoli-Sorten) und Nicbtcruciferen-Gemiiseartenwurden der Gehalt an Ascorbinsfiure, Gesamtschwefel und Feuchtigkeit sowie der pH-Wert analysiert. Die Proben wurden jeweils sofort nach der Ernte und nach drei Wochen Lagerung bei 2 ~ und 95-100% relativer Feuchtigkeit untersucht. Die Cruciferen-Gemfise wiesen relativ hohe Anfangsgehalte an Ascorbins/iure auf, diese blieben auch w/ihrend der Lagerung weitgehend erhalten (zu 75-98%). Die NichtcruciferenGemiise dagegen hatten deutlich niedrigere Anfangsgehalte an Ascorbins/iure, nach der Lagerung lag der Bereich an erhaltener As-
Einfliisse einer Stickstoffdiingung auf den Ertrag, den Trockensubstanzgehalt und die Mehligkeit von Kartoffeln. D. O'Beirne, J.C.
Cassidy. (Effects of nitrogen fertiliser on yield, dry matter content and flouriness of potatoes) ( Castleknock, Dublin 15, Republic of Ireland, National Food Centre, Teagasc) J Sci Food Agric (1990) 52:351-363. Zu einer Grundd/ingungvon 70 kg P und 300 kg K pro ha wurde N (0-200 kg/ha) als Calcium-Ammonium-Nitratausgebracht. 5 Kartoffelsorten wurden fiber 3 Ernteperioden geprfift. Der Ernteertrag erh6ht sich bis zu einer N-Gabe von 100-150 kg/ha und bleibt danach konstant. Unter schlechten klimatischen Bedingungenw/ihrend der Wachstumsperiode ist der Einflug der N-Gaben auf Ausbeute und Trockenmasse weniger ausgeprfigt. Bei Mengen fiber 150 kg N pro ha nimmt der Trockenmassegehalt ab. Die Mehligkeit
52 der gekochten Kartoffeln ist von der spezifischen Dichte abhfingig. Kartoffeln mit Werten fiber 1,08 sind als mehlig bis sehr mehlig zu bezeichnen. Dieser Wert wird auch als Grenzwert fiir die Verwendungsart der Kartoffeln angesehen. W/ihrend der Verbraucher oft den mehligen Typ bevorzugt, werden Produkte mit hoher Dichte f~ir Trockenprodukte und Chips-Produktion bevorzugt. Dagegen sind Kartoffeln mit niedriger Dichte ffir Konserven und Salate gut geeignet. Es bestanden Unterschiede in Abhfingigkeit von den Sorten mad den Erntejahren. W. Feldheim (Kiel) Einflufl von Schwefeldioxid auf das mikrobielle Wachstum bei gekiihlten vorgeschfilten Kartoffeln in einer Plastikverpackung. L. Giannuzzi, N. Zaritzky. (Effect of sulphur dioxide on microbial growth in refrigerated pre-peeled potatoes packaged in plastic films) (La Pla-
ta, Pcia Buenos Aires, Argentina, Centro de Investigaci6n y DesarrolIo en Criotecnologia de Alimentos - CIDCA, Facultad de Ciencias Exactas, UniversidadNacionalde La Plata) J Sci Food Agric (1990) 51:369-379. Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit verschiedener Konzentrationen yon Natriumdisulfit (105-219 mg/kg) und die Gasdurch1/issigkeit unterschiedlichen Verpackungsmaterials (Polyethylen oder EVA-SARAN-EVA) sowie den EinfluB der Lagerungstemperatur (4, 7, 10 ~ auf die Mikroflora von vorgeschfilten Kartoffeln zu untersuchen. AuBerdem wurde die Zusammensetzungder Bakterien ermittelt und die Haltbarkeit des Produkts in Abh/ingigkeitvon der SO2-Konzentration festgestellt. Nach der Ernte 2 Monate lang bei 6 ~ gelagerte Kartoffeln wurden handgesch~ilt, in Streifen geschnitten und in die Bisulfitl6sung getaucht. Die Proben wurden nach dem Abtropfen normal oder unter Vakuum verpackt. Die Proben wurden fiir 19 Tage gelagert. Die wichtigsten Mikroorganismen, die allmfihlich zum Verderb des Produkts ffihren, waren Pseudomonas ssp. und Enterobacter. Unter Vakuum verpackte Kartoffeln zeigten die giinstigsten Ergebnisse und ben6tigten weniger SO2 im Vergleich mit den Kontrollen (Rfickstand SO2 105 gegen 219 mg/kg). Als Ursache hierffir wurde eine Reduktion der spezifischen Wachstumskonstante und eine Zunahme der lag-Phase und der SO2-Vakuum-Kombinationangesehen. W. Feldheim (Kiel) Wasser-Desorptionsisothermen zweier SiiflkartoffeI-Sorten. L.M. Diamante, P.A. Munro. (Water desorption isotherms of two varieties of sweet potato) ( Palmerston North, New Zealand, Massey University) Int J Food Sci Technol (1990) 25:140-147. S/iBkartoffeln sind in heiBen Regionen nur 1-2 Monate haltbar. Ihre Lagerfiihigkeit k6nnte durch solare Trocknung wesentlich verbessert werden. Genaue Kenntnisse fiber das Trocknungsverhalten sind niitzlich zur Planung von Trocknungsanlagen und zur Festlegung optimaler Lagerbedingungen des getrockneten Materials. Die Wasser-Des0rptionsisothermen wurden von neuseel~indischen SiiBkartoffeln (,,Kumara") bei 25, 40 und 55 ~ und von SfiBkartoffeln philippinischer Herkunft (,,Camote") bei 28 ~ bestimmt. Diese Isothermen haben einen sigmoiden Verlauf und geh6ren zu Typ II der BET-Einteilung. Die Daten wurden in 8 Zweiparameter-Gleichungen eingesetzt. Die Gleichung, die die Einflfisse des aw-Wertes und der Temperatur auf die Gleichgewichtsfeuchte am besten beschreibt, wird im Artikel angegeben. P. Meurer (Stuttgart) Ver~inderung der Enzymaktivifiit und der Gesamtaminos~iuren in besch~idlgten und in intakten Zuckerriiben bei unterschiedlichen Lagerbedingungen. P. Spettoli, A. Curioni, A. Crapisi, G. Vaccari, G. Mantovani. (Enzymatic and total amino acid changes under different storage conditions for damaged and undamaged beets) (Padova,
Italy, Dipartimento di Biotecnologie Agrarie, Universith di Padova) Acta Alimentaria (1990) 19:55-61. Saute und neutrale Invertase und Saccharosesynthetase, Schlfisselenzyme des Kohlenstoffmetabolismusin der Pflanze sowie eine Aminosfiurepeptidase, die N-terminale Reste mit einer freien Arninogruppe abspaltet, und der Gesamtaminos/iuregehalt in beschfidigten und intakten Zuckerrfiben sollten bewertet werden. Hierzu wurden aus einer Menge von 10 t Zuckerrfibenjeweils 6 Proben besch/idigter und 6 Proben intakter Rfiben bis zu 4 Tagen gela-
gert. Die Proben (ca. 150 kg/Probe) wurden sowohl vonder Oberflfiche des R/ibenhaufens als auch aus dem Innern genommen. Die Lagertemperatur lag zwischen 19 und 34 ~ die Luftfeuchtigkeit bei 58-97%. Generell nimmt die Enzymaktivitfit deutlich zu, was wahrscheinlich der Grund ffir den Konzentrationsanstiegder reduzierenden Zucker mad im Gegenzug die Abnahme der Polarisation ist. Eine Ver/inderung des Gesamtaminosfiuregehaltes dutch die gesteigerte Aktivit~it der Peptidase war nicht zu beobachten. Die Ergebnisse zeigten, dab die Basisenzyme besonders schnell Saccharose hydrolysieren, wenn die Zuckerrfiben beschfidigt sind und sich im Innern eines Haufens befinden. Fabriksilos bieten die schlechtesten Lagerbedingungen. L. Heinrich (Hannover) Mineralische Bestandteile und Spurenelemente in Topinamburknollen ungariseher Herkunft. J. Barta, P. Fodor, Sz. T6r6k, K. Vukov. (Mineral components and micro-elements in Jerusalem artichoke tubers grown in Hungary) (Budapest, Hungary, Institute of Food Technology, University of Horticulture and Food) Acta Alimentaria (1990) 19:41-46. Topinambur wird als Rohmaterial ffir die Alkoholerzeugung genutzt mad ist wegen seines hohen Fructosangehaltes auch ffir die menschliche Ernfihrung bedeutungsvoll. Bei der Hydrolyse des Fructosans entsteht Fructose, die aufgrund ihrer hohen SfiBkraft und der Unschfidlichkeit fiir Diabetiker sehr wertvoli ist. Interessant ist auch die Produktion von Lebensmittelnmit einem hohen Fructosegehalt, die gleichzeitig auch alle Mineralien des Topinamburs enthalten. Die in Ungam angebauten Knollen enthalten ebensoviel Fructose und Rohfaser wie der Durchschnitt der Literaturzitate. Der Aschegehalt liegt etwas darunter. Die Analyse der Asche mittels IC-Plasmaspektrometrie zeigt, dab die Gehalte an K, Mg und P mit Literaturdurchschnittswerten iibereinstimmen. Die Na- und FeWerte fallen niedriger aus, die Ca-Werte h6her. In dieser Arbeit werden zum ersten Mal Daten fiber das Vorkommen essentieller Spurenelemente (Cu, Cr, Mn, Zn) in der Knolle und im PreBsaft ver6ffentlicht. Wie erwartet ist die Spurenelementzusammensetzungbei zwei Proben unterschiedlicher Herkunft innerhalb Ungarns verschieden. P. Meurer (Stuttgart)
Speisepilze Analyse organischer S~iurenin Fruchtkiirpern von Tricholoma giganteum mittels HPLC. T. Fujita, S. Komemushi, K. Yamagata. (Analysis of organic acids in fruit-bodies of Tricholoma giganteum by high performance liquid chromatography) ( Nara-shi, Nara 631, Japan,
Department of Agricultural Chemistry, Faculty of Agriculture, Kinki University) Letters in Applied Microbiology (1990) 11:27-29. Aus den gewaschenen, gefriergetrockneten und gemahlenen Fruchtk6rpern wurden die S/iuren mit heiBem Wasser extrahiert und fiber eine EDTA-Sephadex A-25-Sfiule abgetrennt. Die salzsaure L6sung wurde auf zwei verschiedenen HPLC-Sfiulen chromatographiert. S/iule 1:150 x 4,6 mm mit TSK-Gel ODS-80TM und 5 mmol/L Ammoniumphosphatpufferl6sung(pH 2,4), S/iule 2:300 • 7,8 mm mit Wakobeads T-B2-E und 0,1%iger Phosphorsfiurel6sung (pH 2,5). Die Detektion erfolgte im UV bei 210 nm. Gefunden wurden Oxalsaure, ,~pfelsfiure, Essigs/iure, ~-Ketoglutarsfiure, Pyroglutamins/iure, Bernsteinsaure und Fumarsfiure, wovon Oxalsfiure und Bernsteins~iure vorherrschten. H. Hahn (Erlangen) Verwendung spezifischer, polyclonaler Antikiirper zum Nachweis der Hitzebehandlung von Ovalbumin in Pilzen. G. C. Varshney, A. Paraf. (Use of specific polyclonal antibodies to detect heat treatment of ovalbumin in mushrooms) (Nouzilly, France, Institut National de la Recherche Agronomique) J Sci Food Agric (1990) 52:261-274. Aus Kaninchen, die gegen natives oder hitzedenaturiertes Ovalbumin immunisiertworden waren, wurden Antik6rper erhalten und mit Hilfe der Affinit~its-Chromatographie gereinigt. Es wurden verschiedene Nachweism6glichkeiten geschaffen, mit denen eine Unterscheidung yon erhitztem und nicht erhitztem Ovalbumin in Produkten mfglich war. Diese Verfahren konnten dazu verwendet wer-
53 den, um nachzuweisen, auf welche Temperatur Lebensmittel bei der Verarbeitung erhitzt worden waren (nachgewiesen am Beispiel von Pilzkonserven mit einem Zusatz von 2% Ovalbttmin). Es lieB sich z. B. nachweisen, ob das Ovalbumin in der Konserve Temperaturen unter 65 ~ oder fiber 85 ~ ausgesetzt worden war. W. Feldheirn (Kiel) Durch Sfiureblanchierung und EDTA-Zusatz erzielte Reduzierung von Verderb und Toxinbildung bei eingedosten, mit Sporen der proteolytisch wirkenden Clostridium botulinum Typen A und B beimpften Pilzen. A. Okereke, R.B. Beelman, Ch. N. Huhtanen, A.J. Miller. (Acid-blanchingand EDTA reduce spoilage and toxigenesis of canned mushrooms inoculated with proteolytic Clostridium botulinum types A and B spores) (University Park, PA, Department of Food Science, The Pennsylvania State Univ.) J Food Protection (1990) 53:425-427. Die sortierten und gewaschenen Pilze wurden im Vakuum mit
105 Clostridium botulinum-Sporen pro g beimpft. Sie wurden jeweils 7 min entweder in Wasser oder in citronensaurer L6sung (pH 3,5) blanchiert. Vor dem Einffillen in Dosen wurde ersteren reines Kochsalz, letzteren CaNa2-EDTA-haltiges Kochsalz zugesetzt. Bei den sauer blanchierten und mit EDTA versetzten Pilzen waren Verderb und Toxinbildung, bestimmt mit Hi|fe eines M~iusebioassays, deutlich reduziert. H. Hahn (Erlangen)
Gemfiseerzeugnisse Bildung von Enterotoxin A und Thermonuelease durch Staphylococcus aureus in Gemfise. L. Neumayr, J. Krfimer. (Production of enterotoxin A and thermonuclease by Staphylococcus aureus in legumes) (Bonn, University of Bonn, Department of Agricultural and Food Microbiology) Int J Food Microbiol (1990) 10:225-234. In synthetischen Medien, die das Wachstum yon S. aureus f6rdella, wird gleichzeitig auch Enterotoxin A (EA) gebildet. Diese Korrelation ist in Nahrungsmitteln nicht immer zu beobachten. Besonders in erhitzten Gemiisen wird trotz guten Wachstums h~iufig nur wenig EA produziert. Verff. untersuchen an den Stfimmen CP 7 und FRI 722 die Bildung von EA und Therrnonuclease (TN) auf N~ihrb6den mit Hitze- bzw. Strahlungs-sterilisierten Erbsen (Pisum sativum) oder Bohnen (Glycine max, Phaseolus vulgar&, Vigna radiata, V. angularis). Hierbei zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen Hitze- und Strahlensterilisation bei Vigna angularis. Bei Erbsen und den Bohnen zeigte sich trotz guten Wachstums yon S. aureus nur eine geringe EA-Bildung. Bei der Kombinationder Gem/ise mit Hirn-Herz-Infusionsbrfihe als Modell einer gemischten Nahrung erfolgte bei gutem Wachstum auch eine starke EA- und TNSynthese. Da keine strenge Korrelation zwischen Wachstum von S. aureus und Toxinbildungbesteht, ist ffir die Lebensmittelkontrolle ein EA-Nachweis unumggnglich. Sojabohnen-Trypsininhibitor bat offenbar keine Hemmwirkung auf die EA-Bildung. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) Die Wirkung der Lagerung von dosenkonserviertem Gemiise auf die Gehalte an den Metallen Fe, Cu, Zn, Pb, Sn, AI, Cd und Ni. I. Arvanitoyannis (The effect of storage of canned vegetables on concentration of the metals Fe, Cu, Zn, Pb, Sn, A1, Cd and Ni) (Thessaloniki,
Greece, Laboratory of Organic Chemical Technology, Aristotle University of Thessaloniki) Nahrung (1990) 34:247-253. Der Inhalt yon Konservendosen aus dem lokalen Handel wurde in Abstfindenvon 3 Monaten 2 Jahre lang atomabsorptionsspektrometrisch auf die Gehalte an den o. a. Metallen untersncht. Die Proben bestanden aus Pickles sowie Erbsen, Grfinen Bohnen, Gemfisebohnen und Pilzen. Untersucht wurde sowohl der feste Inhalt als auch die AnfguBflfissigkeit. Innerhalb des Untersuchungszeitraums ergab sich fiir Fe, Cu, Pb und Sn ein betrfichtlicher Anstieg, und zwar sowohl im Gemfise selbst als auch in der AufguBflfissigkeit. Die nach 2 Jahren erreichten Werte lagen jedoch unter den zulfissigen Grenzwerten. Der st~irkste Anstieg war bei den Pickles zu beobachten. Die iibrigen untersuchten Metalle zeigten nur geringe Vet-
~inderungen in ihren Gehalten. Verf. weist daher daraufhin, dab Gem/isekonserven nicht lfinger als 2 Jahre gelagert werden sollten. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) Untersuchungen fiber die enzymatisehe Verflfissigung yon Rot- und WeiBkohl. H. Buckenhfiskes, H. Omran, C. Zhang, K. Gierschner. (Investigations on enzymatic liquefaction of red and white cabbage)
(Stuttgart, Hohenheim University, Institute of Food Technology) Food Biotechnology (1990) 4:291-299. Die enzymatische Verflfissigung liefert die Grundlage ffir eine Produktion von Stiffen und milchs~,urefermentierten S~iften aus Rot- und WeiBkohl. Ziel der Untersuchung war es, die Brauchbarkeit yon derzeit angebotenen Enzympr~iparaten zu prfifen. Von 17 untersuchten Produkten verschiedener Hersteller erwiesen sich nur Pectinex Ultra SPL, VE1 und VE2 als wirksam, die Viscosit~itbeider Kohlarten herabzusetzen. Pectinex Ultra SPL ergibt bei WeiBkohl eine Saftausbeute von ca. 70 % und bei Rotkohl yon ca. 50%. Die Untersuchung der Aktivit~it verschiedener Enzymgruppen zeigt, dab fiir den vorgesehenen Verwendungszweck besonders die Polygalakturonase- und die Cellulase-Aktivit~it von Bedeutung sind. Darfiber hinaus dfirften aber auch andere Enzyme, die beispielsweise Rhamnogalakturonase und Hemicellulasen eine Rolle spielen. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) Die Wirkungen von pH-Wert, Natriumchlorid, Polysacchariden und oberflfichenaktiven Substanzen auf die Verkleisterungscharakteristik yon Erbsenmehlen (Pisum sativum). S. Lin, W.M. Breene, J.S. Sargent. [Effects of pH, sodium chloride, polysaccharides, and surfactants on the pasting characteristics of pea flours (Pisum
sativum)] (St. Paul, Univ. of Minnesota, Dept. of Food Science and Nutrition) Cereal Chem (1990) 67:14-19. In den letzten Jahren hat die Verwendung pflanzlicher Proteine als funktionale Komponenten stark zugenommen. Neben Soja kommt hierfiir auch Felderbsen eine betr~ichliche Bedeutung zu, da sic bereits weltweit als Nahrungskomponente eingesetzt werden. Verff. versuchen daher den Mechanismus der Viscosit~itsentwicklung angerfihrter Erbsenmehle aufzukl~ren. Hierzu werden die Wirkungen von Mehlkonzentration, pH-Wert, NaC1, Polysacchariden (schwach methoxyliertes Sonnenblumenpectin,Xanthan- und Guar-Gummi) und oberflhchenaktiven Substanzen (Na-Stearoyllaetylat, Sojalecithin) verfolgt. Die Untersuchungen an 3 Sorten griinen und 2 Sorten gelben Felderbsen ergaben, dab Ballaststoffe offenbar die Viscosit~itbeeinflussen. Zugaben von NaC1 erh6hen die Viscosit~it stark. Zus~itze von Polysacchariden und oberfl~ichenaktiven Substanzen zeigen unterschiedliche Einflfisse. Auf Grund der Ergebnisse kann der EinfluB auf die Viscosit~itnicht allein auf St~irkegelatinierung oder EiweiBdenaturierung zurfickgefiihrt werden. Es muB vielmehr angenommen werden, dab Komplexe zwischen EiweiBfraktionen und anderen Nahrungsmittelkomponentengebildet werden, wobei die Komplexbildung durch pH-Wert, Ionenst~irke und den Zusatz von Polysacchariden und Tensiden beeinfluBt wird. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) Bestfitigung eines theoretischen Modells zur Vorhersage des Auslaugverlustes yon Ascorbinsiiure w~ihrendden Blanchierens von Erbsen. G. Hough, St. M. Alzamora, J. Chirife, C. Marini. (Verification of a theoretical model for predicting leaching losses of aseorbic acid during water blanching of peas) (Buenos Aires, Argentina, Instituto Su-
perior Experimental de Tecnologia Alimentaria Hipblito Irigoyen 931) Lebensm-Wiss u Technol (1990) 23:126-129. In einer frfiheren Arbeit wurde das mathematische Modell zur Vorhersage des Auslaugverlustes von Ascorbinsfiure w~ihrend des Blanchierens von Erbsen bereits festgestellt, dessen praktische Bestfitigung Ziel der vorliegenden Arbeit war. Folgende Schlfisse konnten aus der Anwendung des Modells gezogen werden: 1. Blanchieren von Erbsen bei h6heren Temperaturen reduziert den Auslaugverlust. 2. Der Auslaugverlustin ruhigem Wasser ist geringer als in bewegten Wasser. 3. Geringe Auslaugverluste treten bei der Wasserkfihlung des Blanchiergutes auf. 4. Der Auslaugverlustverringert sich mit zunehrnender Gr6Be der Erbsen. Bevor jedoch die prakti-
54 schen Untersuchungen begonnen werden konnten, wurde die effektive Ausbreitung yon Ascorbins/iure bei 80 ~ in verschiedenen Sorten und Reifestadien gemessen. Unter Zusammenfassungdieser Daten konnte ein Wert yon 6,7 x 10 .6 cmZ/s fiir den effektiven Diffusionskoeffizenten und eine Aktivierungsenergie yon 6,8 kcal/mol festgestellt werden. Die Ausffihrung der Blanchierversuche erfolgte unter ~nderung verschiedener Parameter: Ver/inderung der Temperatur (80-95 ~ Erbsengr6Be (4,8-5,7 ram), W/irmetransfer (statisch oder bewegt) und mit und ohne Wasserkfihlung. Der Grad der Rfickhaltung yon Ascorbins~iure stimmte in allen untersuchten F/illen sehr gut mit den durch das mathematische Modell berechneten Werten/iberein. M. Winter (Bad HonnefI fiber die Niihrstofferhaltung im FritierprozeB - Untersuchungen am Beispiel der Pommes-frites-Herstellung. Ch. Keller, F. Escher, J.
Solms. ( Zi~rich, Institut J~r Lebensmittelwissensehaft, Eidg. Techn. Hochschule) Mitt Gebiete Lebensm Hyg (1990) 81:68-81. Fritierte Kartoffelerzeugnisse (Potatoes frites, Pommes Chips) stellen mit rund 68% Anteil an der j~ihrlich industrietl verwendeten Kartoffelmenge (63 Tonnen in der Schweiz) einen nicht zu vernachlfissigenden Anteil am Nahrungsmittelwarenkorb dar. Da die ernfihrungsphysiologische Bedeutung der Kartoffel durch ihren geringen Energiegehalt, dem hohen Sfittigungswert bei gleichzeitig bedeutenden Gehalten an Vitamin C und B1 sowie Mineralstoffen wissenschaftlich hinreichend erwiesen ist, befagt sich diese Arbeit mit der Frage, inwieweit beim HerstellungsprozeB fritierter Kartoffelerzeugnisse deren ursprfinglich vorteilhafte Produktzusammensetzung erhalten bleibt. Das Konzept der Untersuchung mit exakt kontrollierbaren Bedingungen in allen Verarbeitungsstufen geht yon einer stufenweisen Analyse des gesamten Herstellungsprozesses aus, mit den Schritten Blanchieren, Vorfritieren, TiefkfihUagerung und Ausbacken zu egfertigen Pommes frites. Dabei werden zun/ichst in laborm/iBigen Versuchen mit standardisierten Bedingungen an exakt klassiertem Rohmaterial erste Kenntnisse gewonnen, die abschlieBend in Versuchen an einer industriellen ProduktionsstraBe aufihre l~bertragbarkeit gepriift werden. Im einzelnenwerden dabei fiber jeden der oben angefiihrten Verarbeitungsschritte die Gewichtsver/inderung, die Trockensubstanz, der Fett- und Mineralstoffgehalt bestimmt. Weiterhin erfolgt die Bestimmung des Vitamin C und des Thiamingehaltes. Wie erwartet, sank der Wassergehalt w/ihrend der beiden Fritierprozesse. Die Pommes frites wiesen nach der Verarbeitung einem um 20% erh6hten Energieinhalt auf, wobei ca. 35% der Energie aus dem Fett erhalten wird. Die Fettaufnahme erfolgt ausschlieBlich an der Stfibchenoberfl/iche, ein Eindringen findet nicht statt. Die aufgenommene Fettmenge steigt dabei mit steigendem St/ibchenquerschnitt. Anderungen des Mineralstoffgehaltes treten nut w/ihrend des Blanchierprozesses auf, wobei die spezifische _Anderungder einzelnen Minerale abh~ingig vom verwendeten Wasser zu sein scheint. Der Gehalt an Ascorbins/iure nimmt durch zwei Prozesse ab: 1. Auslaugverluste durch gute Wasserl6slichkeit und 2. thermischer, enzymatischer und oxidativer Abbau dutch Hitze- und Oxidationseinfliisse. Der Ascorbins/iureverlust betr/igt ca. 55% und ist ebenfalls abh/ingig vom St/ibchenquerschnitt. Der Verlust an Thiamin w/ihrend des Prozesses ist niedriger als beim Vitamin C. Als SchluBfolgerung kann somit festgestellt werden: 1. Die Fettaufnahme betr/igt 5-7% und damit der durch Fett eingetragene Energiebeitrag 36-37%. 2. Auslaugverluste yon Vitaminen werden nur beim Blanchieren beobachtet, nicht abet beim Fritieren. 3. Beim Fritieren wird nur die ~.uJ3ersteSchicht der Kartoffelst~ibchen ausgetrocknet und thermisch belastet. Es bleiben ca. 38~14% an Vitamin C erhalten. Der Prozentsatz fiir Thiamin liegt.giinstiger. Somit kann bei begrenzter Fettaufnahme eine gute Retention yon N/ihrstoffen beobachtet werden. Alle Retentionswerte sanken mit zunehmender Feinheit der St~bchen. M. Winter (Bad Honnef)
lusplantarum) (Sevilla, Spain, Instituto de la Grasa y sus Derivados) System Appl Microbiol (1990) 13:199-205.
Lactobaeillus plantarum ist der Mikroorganismus, der fiir die Fermentation von grfinen Oliven nach spanischer Art verantwortlich ist. Die normale Aktivit/it von L. plantarum kann dutch eine Reihe yon Faktoren beeinfluBt werden. Hierzu rechnen insbesondere phenolische Verbindungen der 0liven. Die Untersuchungen zeigen, dab die Lake von eingelegten, nicht mit Alkali behandelten Oliven eine deutliche bactericide Wirkung gegentiber 10 St/immen von L. plantarum zeigt. W/igrige L6sungen der aus der Lake extrahierten Phenole weisen die gleichen baktericiden Aktivit/iten auf. Durch HPLC konnten in der Lake fl-3,4-D~hydroxyphenyIethylalkohol und fl-4-Hydroxyphenylethylalkoholidentifiziert werden. Elektronenmikroskopische Untersuchungen zeigen Abbauerscheinungen an den Zellwfinden von L. plantarum als Folge der Phenol-Einwirkung. Unerwartet ist das Auftreten von Mesosomen in phenolbehandelten, jedoch nicht in unbehandelten Zellen von L. plantarum. E. Schwerdtfeger (Geisenheim)
Zucker,Zuckerwaren,Honig Rohrzucker und Stdrkezucker, Ahornsirup Isolierung von Proteinen aus kommerziellen Riibenzueker-Priiparaten. R. L. Potter, J.D. Bacheller, L. M. Chassy, R.L. Mansell. (Iso-
lation of proteins from commercial beet sugar preparations)
(Tampa, Florida, Departments of Chemistry and Biology, University of South Florida) J Agric Food Chem (1990) 38:1498-1502. Unter Verwendung yon Ultrafiltration bzw. Dialyse und Ionenaustausch-Chromatographie wurden repr/isentative Proteine in verschiedenen, k/iuflich erh/iltlichen Kristall- und Fliissigzuckern aus Zuckerr/iben isoliert. Zur Veffiigung standen Produkte aus den USA und aus Westdentschland. Die SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese der Isolate ergab blaue und silberne B/inder im Bereich zwischen 10 und 68 kDa mit einem herausragenden Band bei 35 kDa. Die Behandlung der Proben mit dem Enzym Protease ergab einen Verlust der aller gefundenen B/inder und eine Anreicherung der Farbstoffe an der Laufmittelfront. Hochreine Zuckerprodukte und Raffinaden enthielten ein/ihnliches Proteinspektrum wie unreinere Produkte, nur in geringerer Konzentration. Die Proteingehalte bewegten sich zwischen 1228 ng/g fiir unreine Kristallzucker fiber 566 ng/g fiir Flfissigzucker bis zu 40 ng/g fiir hochreine Raffinaden. Invertzucker aus Rfiben hatten die gleichen Proteine wie die Proben des Kristallzuckers. E. Krause (Berlin) Herstellung von Maltose dutch reaktive Extrusion yon Kohlenhydraten. R. Y. Ofoli, V. Komolprasert, B. C. Saha, K. A. Berglund. (Pro-
duction of maltose by reactive extrusion of carbohydrates) (East Lansing, MI, USA, Michigan State Univ., Farrall Hall) LebensmWiss u - Technol (1990) 23:262-266. In der Arbeit wird gezeigt, dab eine kombinierte Verflfissigung und Verzuckerung von Stfirken in Extrudermassen unter Verwendung von thermophilen ~- und fl-Amylasen in einem einzigen Extruderdurchgang m6glich ist. Hierbei mfissen die ExtruderschraubenKonfiguration, die FlieBgeschwindigkeit der Massen und die Drehzahl so angepaBt werden, dab sich eine Aufenthaltszeit im Extruder von etwa 10 min ergibt. Mit der Extruderbehandlung lassen sich spezifische Produktcharakteristiken in den Extrudaten einstellen. Gerade in der teilweisen Verflfissigung und Verzuckerung in der dem Produkt liegen die St/irken der beschriebenen Methode. E. Krause (Berlin) Identifizierung von Pyrazinen in Ahorn-Sirup. I. Alli, J. Bourque, R.
Bactericide Wirkung von phenolischen Verbindungen griiner Oliven auf Lactobaeillus plantarum. J.L. Ruiz-Barba, R. M. Rios-Sanchez,
C. Fedriani-Iriso, J. M. Olias, J. L. Rios, R. Jimenez-Diaz. (Bactericidal effect of phenolic compounds from green olives on Lactobacil-
Metussin, R. Liang, V. Yaylayan. (Identification of pyrazines in maple syrup) ( Ste Anne de Bellevue, Quebec, Canada, Food Science and Agricultural Chemistry Department, McGilt Univ.) J Agric Food Chem (1990) 38:1242-1244.
55 Pyrazine geh6ren zu der Klasse heterocyclischer, stickstoffhaltiger Substanzen; sie kommen zum einen natfirlich vor, entstehen aber auch bei der Ver- und Bearbeitung von Lebensmitteln. Bei der Erhitzung von Lebensmitteln entstehen sie z.B. als Folgeprodukte aus der Maillard-Reaktion. Pyrazine tragen zum Aroma und zur Farbe von Lebensmitteln bei. Durch das Vorhandensein geringer Mengen reduzierender Zucker und freier Aminosfiuren sowie Amide im Ahorn-Saft ist die Bildung von Pyrazinen durch Einkochen des Saftes zu Sirup zu erwarten. F fir die Identifizierungwerden die Pyrazine mit Diethylether aus 4 Sirupen jeweils extrahiert, die Extrakte mit HCl-saurer NaC1-L6sung gewaschen und anschlieBend mit KOH alkalisiert. AbschlieBend wird nochmals mit CHzC1z extrahiert. Die Pyrazine werden gaschromatographisch durch Vergleich mit den Retentionszeiten eines Standardgemisches identifiziert. Die Pyrazine werden auf einer Supelcowax 10-belegten 30 m x 0,32 mm Capillars/iule getrennt: Injektion splitlos, Temp.-Prog. 40 ~ 1 ~ rain, 90 ~ Detektion FID. Die Ergebnisse werden unter gleichen GC-Bedingungenmassenspektrometrisch abgesichert. In den untersuchten Ahorn-Sirupen konnten sieben Pyrazine identifiziert werden: Methylpyrazin, 2,3-Dimethylpyrazin, 2,5-Dimethylpyrazin, Ethylpyrazin, 2-Ethyl-6-methylpyrazinund Trimethylpyrazin. Th. T/iubert (Hannover)
Zuckerwaren Schnelle Bestimmnng des Fiillungsanteils in Hartkaramellen mit der Impuls-~H-NMR-Methode. D, Deininger, R. Richter. (K6then, Technische Hochschule, WissenschaftsbereichPhysik) Lebensmittelindustrie (1990) 37:121-123. Es wird durch Messung an Hartcaramellen mit Eierlik6rffillung gezeigt, dab die Impuls-NMR-Methode bei entsprechender Eichung und Optimierung an jeder Hartcaramellensorte geeignet ist, schnell und routinem/iBig den Fiillungsanteil der Hartcaramellen zu bestimmen. Voraussetzung ist, daft die Abfaltzeitkonstantenyon Dekke und Fiillung einer Hartcaramelle sich mindestens um den Faktor 10-100 unterscheiden, d. h. die Methode wird um so genauer, je st/irker sich die H/irte yon Decke und Ffillung unterscheiden. Ch. Richter (Hagen) Toeopherolverteilung als Beurteilungskriterium von Marzipan und Persipan. R. Godelmann, G. Marx, K. Zipfel. (Karlsruhe, Chemische Landesuntersuchungsanstalt) Lebensmittelchemie (1990) 44:59-61. Marzipan enthfilt fast ausschlieBlich ~-Tocopherol (95,3% des Gesamttocopherol-Gehaltes, Schwankungsbreite 93,1-100%), w/ihrend in Persipan durchschnittlich 95,4% 7-Tocopherol vorliegen (Schwankungsbreite 92,5 bis 100%). Anhand von Mischungsversuchen konnte ein linearer Zusammenhang zwischen 7-Tocopherolgehalt und Persipanzusatz zu Marzipan gezeigt werden. Die Aufarbeitung von Marzipan, Persipan und den 61haltigen Ausgangsmaterialien erfolgte durch Verreibung mit Seesand und Natriumsulfat und anschlieBende Fettextraktion. Die Bestimmung der Tocopherole wurde mittels HPLC gem/iB w35 LMBG L 13.03/04-1 nach fraktioniertem Ausfrieren des Fettes durchgeffihrt. I. Stumm (Berlin)
Honig und Kunsthonig Bestimmung von Phenol in Honig dureh Fliissigchromatographie mit amperometrischer Detektion. K. Takeba, M. Matsumoto, Y. Shida, H. Nakazawa. (Determination of phenol in honey by liquid chromatography with amperometric detection) (Tokyo, Japan, Tokyo
Metropolitan Research Laboratory of Public Health, Dept. of Food Hygiene and Nutrition) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:602-604. Zur Abwehr der Bienen bei der Honigernte h/iufig eingesetztes Phenol kann in den Honig gelangen. Aus mit NaC1, H3PO4 und HzO versetztem Honig wurde es abdestilliert, aus dem Destillat mit Benzol extrahiert, daraus in 0,1 mol/L NaOH fiberfiihrt und fiber eine Cts-Kartusche gereinigt. Die HPLC-Trennung erfolgte an el-
ner ODS-Sfiule mit Acetonitril/NaH2PO4-EDTA-L6sung(20 + 80, v/v) als mobiler Phase (pH 5,0). Die elektrochemische Detektion wurde an einer Glaskohlenstoff-Elektrodemit Ag/AgCl-Gegenelektrode vorgenommen. Durch Zus~itzevon 0,01-1 mg/kg Phenol wurden Wiederfindungsratenvon 79,8-91,0% ermittelt. Die Streubereiche betrugen 1,3-3,4%, die untere Nachweisgrenze von Phenol in Honig 0,002 mg/kg, H. Hahn (Erlangen) Bestimmung von 1,4-Diehlorbenzol in Honig mittels GC. K. Hamann, C. Zender, B. Wald. (Kassel, Staatl. Medizinal-, Lebensmittel- u. Veterinfiruntersuehungsamt Nordhessen) Lebensmittelchemie (1990) 44:89-90. Es wird eine gaschromatographische Methode zum Nachweis und zur Bestimmung von 1,4-Dichlorbenzol in Honig vorgestellt. 50 g Honig werden nach Zugabe yon 50 ml Wasser, 2 ml 10%iger Natronlauge, 2,0 ml innerem Standard (1,2-Dichlorbenzol in Hexan, 0,25 nag/L) und einem Tropfen Entsch/iumungsmittel an der modifizierten Clevengerapparatur 15 min destilliert. Die Hexanphase wird an Kieselgel gereinigt und mit 5 ml Hexan eluiert [1 g Kieselgel (5 h/130 ~ mit 1,5% Wasser desaktiviert), 5-10 mm Natriumsulfat (2 h/550 ~ mit 5 ml Hexan konditioniert]. GC: Sfiule DB-5, 30 m • 0,32 mm i.D., 1,0 gm Filmdicke; Temperatur 40 ~ 0,5 rain, 20 ~ 60 ~ 5 rain, 5 ~ 100 ~ 2 rain. Statistische Daten der Methode: Wiederfindungsraten bei 20 gg/kg: 90105%; Bestimmungsgrenze 5 gg/kg. Ch. Richter (Hagen)
Speiseeis Ubertragung einer Listeria-Speeies durch einen Kaltluft-Windkanal (bei der industrielhn Speiseeiserzengung). H.D. Golf, P.J. Slade. (Transmission of a Listeria sp. through a cold-air wind tunnel)
(Guelph, Ontario, Canada, Department of Food Science, Univ. of Guelph) Dairy, Food and EnvironmentalSanitation (1990) 10:340343. Das Ziel des Projektes war die Untersuchung des Kontaminationspotentials von gefrorenen, noch nicht verpackten Speiseeis-Produkten in Extrudem und anderen modernen Anlagen durch verkeimte Luft. Der Versuchswindkanal war 2,4 m lang und wurde mit - 1 6 bis - 1 8 ~ kalter Druckluft betrieben. Die Speiseeisproben wurden der Luftstr6mung am Ende des Tunnels ausgesetzt. Die Listerien, die fiber Platten oder Flfissigkulturengezfichtet waren, wurden am Eingang des Kanals als Aerosole eingedfist. In allen untersuchten Ffillen wurden auf der Speiseeis-Oberfl{ichenach Behandlungszeiten von 15 min Listerien nach der USDA-Technik oder der Zwei-Stufen-Anreichungsmethode gefunden. Die Ergebnisse der Untersuchungenzeigten deutlich, dab die Verkeimung von Gefriergut durch verunreinigte Luft in Fertigungslinienauch bei Temperaturen welt unter dem Gefrierpunkt erfolgen kann. E. Krause (Berlin) Der EinfluB einiger Stabilisatoren auf die Textur und Sensorik von Joghurt-Eiskrem, hergestellt aus Sehafsmilch. I. S. Marfinou-Voulasiki, G. K. Zerfiridis. (Effect of some stabilizers on textural and sensory characteristics of yogurt ice cream from sheep's milk) (Thessa-
loniki, Greece, Laboratory of Dairy Technology, Faculty of Agriculture, 540 06 Aristotelian University of Thessaloniki) J Food Sci (1990) 55:703-707. Hergestellt wurde ein Joghurt-Speiseeis aus 6,5% Schafsmilchfett und 11,5% M agermilchpulver, das zu 83 % aus Schafsmilch gewonnen wurde und bei vermindertem Lactosegehalt einen erh6hten Proteingehalt von 20 bis 25% im Vergleich zum Kuh-Magermilchpulver aufwies. Der pH-Wert des Joghurt-Eises lag zwischen 4,4 und 4,9. Als Stabilisatoren wurden Xanthan-Gummi, Guar-Mehl und im Handel erh/iltliche Zusatzstoffe in Konzentrationenyon 0,0; 0,1; 0,2; 0,3; 0,4 und 0,5% erprobt. Basierend aufden physikalischen Eigenschaften mad der sensorischen Untersuchung des Joghurt-Eises ergab sich eine optimale Qualit~t beim Einsatz von 0,2% Xant-
56 han-Gummi und von 0,3% Guar-Mehl. Zufriedenstellende Qualitat wurde erst bei 0,5% Handels-Stabilisator-Zusatz erreicht. E. Krause (Berlin) Ersatz von mit Aktivkohlegereinigten Mais-St~ke-Sirupen durch mit Ionenaustausehern behandelte Sirupe in Speiseeis-Rezepturen. H.D. Golf, R.D. McCurdy, E.A. Gullett. (Replacement of carbon-refined corn syrups with ion-exchanged corn syrups in ice cream formulations) (Guelph, Ont. Canada, Univ. of Guelph, Dept. of Food Science) J Food Sci (1990) 55:827-829+840. Speiseeis wurde unter Verwendung von 10 Mais-Starke-Sirupen in einer Konzentration yon 5%, auf Trockensubstanz bezogen, hergestellt. Zum Einsatz im Mix kamen Sirupe mit 30 Dextrase-(DE), 42 DE, 42 DE und 55 DE HM (Maltose angereichert) sowie 64 DE, die entweder fiber Aktivkohle oder Ionenaustauscher gereinigt worden waren. Die Erh6hung der des eingesetzten Sirups erniedrigte die Viscositat und den Gefrierpunkt des Mixes. AuBerdem wurden die Fettdestabilisierung und die Festigkeit des Speiseeises vermindert. Die fiber Ionenaustauscher gereinigten Sirupe verminderten die Viscositat des Mixes starker als die fiber Aktivkohle gereinigten Sirupe. Die hergesteUte Eiskrem wirkte trockener bei starkerer Fettdestabilisiertmg. Kein Einflul3 ergab sich beim Mix auf die Gefrierpunktserniedrigung, das Standverm6gen und das Fliel3verm6gen. Bei den 42 DE HM- und 55 DE HM-Sirupen wurden zwischen beiden Reinigungsverfahren keine Unterschiede bei dem Sfil3empfinden und der Textur gefunden. Das Aroma und die Akzeptanz des Speiseeises, das unter Verwendung yon mit Aktivkohle gereinigtem 42 DE HM-Sirup hergestellt worden war, waren besser als beim Produkt mit den 42 und 55 DE HM-Sirupen auf Austauscherbasis. E. Krause (Berlin)
Alkoholische GenuBmittel Gasdiffusions-Fliefl-Injektions-Methode zur Bestimmung von Ethanol in Getr~inkenohne Probenvorbereitung. W. Kfinnecke, R. D. Schmid. (Gas-diffusion dilution flow-injection method for the determination of ethanol in beverages without sample pretreatment) (Braunschwe-
ig, GBF- Gesellschaftf'ftr Biotechnologische Forschung, Department of Enzyme Technology) Anal Chim Acta (1990) 234:213-220. Die Kombination von immobilisierter Alkoholoxydase (AOD) mit einer Gasdiffusionsmembran in einem FlielMnjektions-Analysator erhfht die Spezifitat der Ethanolbestimmung recht erheblich. Der Analysator mit amperometrischer Bestimmung des H202 besitzt einen linearen Analysenbereich von 0,000660 Vol.-% EtOH. Fiir die Untersuchungen wird AOD aus Pichia pastoris (Provesta) auf Controlled-Pore-Glas (Serva) mit der Glutaraldehydmethode immobilisiert. Zur Herstellung der Gasdiffusionsmembranen werden Mischungen von Silicon E 43 (Wacker-Chemie) und Toluol (1 + 1) auf Polypropylenmembran (Enka) zu unterschiedlichen Dikken niedergeschlagen. Bei Fliegraten von 1,5 ml/min kfnnen 120180 Injektionen/h durchgeffihrt werden. Destilliertes Wasser dient als Donormedium, KH2PO4-Puffer (pH 7,5, 0,1 mol/L) als Acceptormedium. Durch die unterschiedliche Dicke der Membran kann das System leicht an die Analysenbedingungen angepagt werden. Unverdfinnte Proben von Bier, Wein, Spirituosen und Arzneilfsungen kfnnen untersucht werden mit ausgezeichneter Korrelation (r > 0,997) mit Standardmethoden. W. Reiners (Wfirzburg)
Bier und bierdhnliche Getrdnke Blei in alkoholischen Getranken: eine zweite fdbersieht. G. A. Smart, C. J. Pickford, J. C. Sherlock. (Lead in alcoholic beverages: a second survey) (London, UK, Ministry of Agriculture, Fisheries and Food) Food Additives and Contaminants (1990) 7:93-99. Die Bleigehalte wurden mit Hilfe der Zusatzmethode direkt dutch Flammen-AAS ermittelt; zur Absicherung erfolgte nach Veraschung zusatzlich eine indirekte Bestimmung durch ICP-AES - die
Ubereinstimmung der mit beiden Methoden erhaltenen Mel3werte war gut. In den insgesamt 146 untersuchten Fal3bieren der Jahre 1985/86 lag die mittlere Bleikonzentration bei etwa 10 Ixg/L und damit um die HRlfte niedriger als bei der ersten Studie mit Bieren von 1982/83. Die Maximalwerte sind erfreulicherweise auf ein Viertel zurfickgegangen, diesmal enthielt kein Bier mehr als 100 gg Blei im Liter. Die Megergebnisse von 100 Flaschenweinen der Jahre 1985/ 87 - alle mit bleihaltigen Blechverschlfissen versehen - zeigten, dab 20 % dieser Proben nicht mehr akzeptable Bleimengen von fiber 1000 ~tg/L aufwiesen, in einigen Fallen sogar bis zu 3 900 gg/L. Da solche Kontaminationen die Bleiaufnahme unnftig erhfhen, wird den Verbrauehern angeraten, vor dem ersten EingieBen des Weines den Flaschenhals grfindlich abzuwischen. Die Abffiller sollten in Zukunft alternative Verschlugmaterialien verwenden. G. Dettweiler (Offenbach) Bestimmung yon Chlor-, Brom- und Iodessigsfiure in Bier durch Microbore-Gaschromatographie und ECD-Detektion. J.M. Sendra, V. Todo. (Determination of chloroacetic acid, bromoacetic acid and iodoacetic acid in beer by microbore gas-liquid chromatography and electron capture detection) (Valencia, Spain, Instituto de Agroquimica y Tecnologia de Alimentos) J Inst Brew (1990) 96:85-87. Die Autoren beschrieben eine gaschromatographische Bestimmung der Monohalogenessigsauren in Bier. Als Aufarbeitungsschritte wurden gewahlt: Vorreinigung fiber C-18 Sep-Pak-Kartuschen, Ansfiuerung des Eluates auf pH 0,5 und Extraktion mit Ethylacetat, Entfernung des Lfsungsmittels am Rotationsverdampfer, Methylierung des Rfickstandes mit Bortrifluorid/Methanol und Extraktion der Methylester mit Hexan. Die gaschromatographische Trennung und Quantifizierung erfolgte mit einer BP-1 (12 m • 0,53 ram) Microbore-Quarz-Saule und ECD-Detektion. Die Wiederfindungsrate der vorgestellten Methode lag bei allen Monohalogenessigs/iuren bei nahezu 100%. Die Nachweisgrenzen lagen unter 0,1, 0,05 und 0,01 mg/L •r Chlor-, Brom- und Iodessigsaure. 17 europaische Biere wurden auf ihren Monohalogenessigsaure-Gehalt geprfift, wobei in keiner der Proben eines der Desinfektionsmittel nachgewiesen werden konnte. W. Stempfl (Grafelfing) Analyse organischer Sauren in Wiirze und Bier dutch Ionenchromatographie. L. E. Barber. (The analysis of organic acids by ion chromatography in beer and wort) (St. Louis, MO, Anheuser-Buseh, Inc., Technical Center) Am Soc Brew Chem (1990) 48:44-46. Sechs organische S/iuren (Milch-, .g,pfel-, Citronen-, Bernstein-, Essig- und Brenztraubensaure) wurden in Wfirze und Bier dutch Ionenchromatographie mit Leitfahigkeitsdetektion und Suppressortechnik bestimmt. Zur Trennung diente eine HPICE-AS 1 Trennsaule (Dionex) mit 1 mmol/L Octansulfonsaure als Eluens. Als Suppressor-Flfissigkeit diente 5 mmol/L Tetrabutylammoniumhydroxid-Lfsung. Die Dauer eines Chromatogramms betrug etwa 20 min; Bierproben waren vor der Analyse lediglich zu entgasen und zu verdfinnen. Es zeigte sich eine durchweg gute Lrbereinstimmung zwischen chromatographisch und enzymatisch bestimmten Saurekonzentrationen. R. Brockmann (Bielefeld) Abschiitzung der Iso-~-Siiuren in Bier dutch einen HPLC-Gemeinschafts-Versuch. G. Buckee. (Estimation of iso-~-acids in beer by HPLC-collaborative trial) J Inst Brew (1990) 96:143-148. Die vorgestellte Methode (IOB) erlaubt die Abschatzung der Bierbitterkeit auf der Grundlage der iso-~-Gehalte und wird vom AnalysenausschuB des Europaischen Brauerbundes als Alternative zum derzeitigen Referenzverfahren fiber UV-Messung (BU) vorgeschlagen. Das Prinzip beruht auf einer Adsorption der Bittersauren aus dem Bier durch CaB-Cartridges, der selektiven Desorption dieser Verbindungen, gefolgt von ihrer Auftrennung mittels HPLC, Die IOB- und BU-Methode wird in einem Ringversuch mit 10 Laboren an 18 verschiedenen Bieren durchgeffihrt. Anhand der Originalwerte erfolgt die statistische Auswertung und ein Vergleich beider Verfahren, einschfieBlich der Diskussion fiber die Ursachen fiir die beobachteten Abweichungen. Als Anhang wird die detaiUierte Versuchsvorschrift wiedergegeben. G. Dettweiler (Offenbach)
57 Neue Untersuehungen zur Analyse reduzierender Verbindungen in Bier. M. Moll, N. Moll, J.P. Joly. (New investigations in analysis of beer reducing substances) (Vandoeuvre les Nancy, France, Universitb de Nancy L Laboratoire de Chimie Organique Ill) Am Soc Brew Chem (1990) 48:51-57. Sowohl Geruch und Geschmack wie auch die kolloidale Haltbarkeit von Bier stehen in direktem Zusammenhangmit dem Gehalt an reduzierenden Verbindungen. Die Autoren stellen eine ionenchromatographische Methode zum Nachweis yon dem zugesetzten Antioxidantien wie Sulfit oder Ascorbins/iure vor. Als M6glichkeit wird die RP-HPLC und elektrochemische Detektion mit Hilfe einer Glas-Kohlenstoffelektrode und die IonenausschluB-Chromatographie mit Hilfe einer Platinelektrode beschrieben. Als durchfiihrbar erwies sich die Ascorbins/iurebestimmung mit Glas-Kohlenstoffelektrode, w/ihrend die Sulfitbestimmung(sowohl allein, als auch in Gegenwart yon Ascorbinsiiure) mit Platinelektrode keine praktikablen Ergebnisse lieferte. Natiirliche in Bier vorkommende Antioxidantien wurden ebenfalls chromatographiert, und zwar sowohl phenolische Inhaltsstoffe wie Kaffees/iure, Vanillinsfiure, Protocatechins/lure und Syringas~iure, als auch Produkte, die aus MaillardReaktionen beim thermischen Zerfall von Amadori-Produkten entstehen. Die Autoren schlieBen mit der Feststellung, dab die elektrochemische Detektion eine spezifische Bestimmungsmethode ffir die unterschiedlichen reduzierenden Substanzen in Bier darstellt und dem Brauer Aussagen liefern k6nnte, ob ein Bier genfigend natiirlichen Schutz vor Oxidation besitzt und auf diese Weise auch die Zugabe von Antioxidantienzielgerechter dosiert werden ktnnte. W. Stempfl (Gr~ifelfing) ~ber den Einflul} technologiseher Maflnahmen auf das Hopfenaroma im Bier. Teil 2: Mischung von CO2-Extrakt und Kieselgel. L. NarziB, H. Miedaner, P. Panglisch. (Freising-Weihenstephan, Lehrstuhlffir Technologie der Brauerei I der TU Miinchen) Brauwissenschaft (1990) 43:168-181. Da die Verwendung von Hopfenextrakt bei der Bierbereitung starke Verluste an Hopfenaroma im fertigen Bier mit sich bringt, versuchten die Autoren, die Hopfen61e des Extraktes mit Hilfe eines Tr~igermaterials (Kieselgel) zu binden, um so das Extraktions-, Verteilungs- und Destillationsverhalten im Sinne eines geringen Hopfen61verlustes zu ver/indern. Auf diese Weise gelang es, das Ausdampfen von Sesquiterpenen und deren Oxide bzw. Epoxide beim Wfirzekochen zu vermindern nnd somit mehr von diesen Substanzen ins Bier zu bringen. Die Hopfenextrakt-/Kieselgel-Mischungen wurden zudem verschiedenen Lagerbedingungen unterworfen (0~ ~ ohne/mit Sauerstoffzutritt), da friihere Untersuchungen gezeigt hatte, dab Pellets aus friscbem Hopfen ebenso wie CO2-Extrakt, nicht den vollen Bitterstoffgehalt im Bier entfalteten und das Bier eine nicht befriedigende Bittere sowie ein zu schwach ausgepr/igtes Hopfenaroma aufwies. Aufgrund der Durchffihrung verschiedener Lagerreihen kornmen die Autoren zu dem SchluB, dab sich durch eine spezifische Behandlung des Hopfens deutliche Aromanoten und eine milde, abgerundete Bittere im Bier erzielen lassen, das heigt ein gewisser Oxidationsgrad des Hopfens durchaus vorteilhaft fiir das Hopfenaroma eines Bieres sein kann. Dabei war die unter LufteinfluB stattfindende Alterung giinstiger als die inerte. Erklfirt wird das durch die Lagerung des Hopfens bewirkte Hopfenaroma, durch etwas hthere Gehalte an Linalool bzw. den Linalyloxiden sowie durch die Oxide und Epoxide der Sesquiterpene. Der Bittergeschmack erfuhr dutch einen Anstieg der S-Fraktion eine gewisse Abrundung, doch ktnnen, so resiimieren die Autoren, ARerungskomponenten des Hopfens diesen Effekt auch wieder fiberdecken. W. Stempfl (Gr~ifelfing) Ein Beitrag zur Bilflung von 4-Vinylguajakol bei der Herstellung von bayerischem Weizenbier. L. NarziB, H. Miedaner, F. Nitzsche.
(Freising, TU Miinchen- Weihenstephan, Lehrstuhl fiir Technologic der Brauerei 1) Brauwissenschaft (1990) 43:96-100. Ferulas~ure ist ein Bestandteil aller Getreidearten und liegt zum grtgten Teil an Pentosane gebunden vor. Frei vorliegende Ferulas/lure wird sowohl yon unter- wie oberg/irigen Hefen aufgenommen.
Von den unterg~irigen Hefen kann jedoch nur der Stamm 68 Vinylguajakol, den Hauptaromastoff des Weizenbieres, bilden. Mit einer Rastdauer yon 40 min bei 44 ~ werden in G/irversuchen die h6chsten Ferulas[iuregehalte beim Maischen gewonnen, die dann mit der Weizenbierhefe Stamm 68 die h6chsten Gehalte an 4-Vinylphenol und -guajakol liefern. W. Reiners (Wiirzburg) Messung der Schaumadh~ion von Bier. J. v. Strien, F.R. Wassenaar. (Measurements of the cling of beer) (Zoeterwoude, Netherlands, Physical laboratory of Heineken Technisch Beheer) Brauwissenschaft (1990) 43:106-111. Verff. beschreiben eine Methode und ein Gerfit zur Bestimmung der Schaumadh/ision von Bier. In einem Testglas wird Bier mit U1traschall zum Sch~umen gebracht. Nach jeweils 1 min wird ein bestimmter Anteil Bier abgepumpt. Danach werden die Schaumringe optisch vermessen. Mit bestimmter Geschwindigkeit (etwa 1 ram/ sec) senkt sich ein MeBarm in das sich drehende Glas (0,6 U/rain), der attl3en eine IR-Lichtquelle und innen einen Detektor trggt, dessen Signale von einem IBM-PC verarbeitet und 2- und 3-dimensional ausgedruckt werden. Von jedem Ring wird ein Qualit/itsfaktor berechnet, wobei der ,,ideale" Ring (Q = 100%) regulfir geschlossen ist mit einer Breite yon ca. 10,8 mm ohne L6cher und mit einer mittleren Transmission yon < 40%. In einem 2D- und 3D-Ausdruck sind die Ringe besser zu beurteilen als in der Photographie, auf der die Riickseite der Ringe nur schwer zu erkennen ist. Aus den einzelhen Ringen wird das Ergebnis dutch Mittelwertbildung abgeleitet; die Standardabweichungen betragen 5-12%. W. Reiners (Wfirzburg) Anwendung von Glueoseteststreifen for den Naehweis des Pasteurisafionseffektes im Bier. W. Herrmann, A. LieBner, U. Eschert. (VEB Filmfabrik Wolfen) Lebensmittelindustrie(1990) 37:119-120. Die Verfasser beschreiben eine neue Methode zum Nachweis des Pasteurisationseffektes im Bier. Dieser erfolgt unter Anwendung eines neuentwickeltenGlucoseteststreifens, dessen Reaktionszone in Abh/ingigkeit yore Glucosegehalt einen blaugrfinen Farbstoffmit einem Absorptionsmaximam bei 620 nm bildet. Da das im Bier enthaltene Enzym Invertase ab einer Temperatur von 60 ~ eine inversible Inaktivierung erffihrt, kann mit Hilfe der Teststreifen ein einfacher Nachweis auf eine entsprechende Pasteurisierung gefiihrt werden, indem der zu untersuchenden Bierprobe zun/ichst Saccharose zugesetzt wird. Bei Anwesenheit yon Invertase tritt infolge der durch Spaltung der Saccharose gebildeten Glucose eine Blaufiirbung des Teststreifens auf. Bei Bier, das in ausreichendem MaBe pasteurisiert wurde, tmterbleibt die Verf~rbung. Zur Vermeidung von Analysenfehlen durch im Bier urspriinglich vorhandene Glucose erfolgt vor dem Saccharosezusatz eine Blindwertermittlung. H. Biehler (Scheer) Die Kontrolle yon ]]-Glucan in der Brauerei. L. NarziB, E. Reicheneder, M.J. Edney. (The control of beta-glucan in the brewery) (Freis-
ing- Weihenstephan, TU Mfinchen, Lehrstuhl und Laboratorium Jfir Technologie der Brauerei I) Brauwissenschaft (1990) 43:66-76. Zwei qualitativ unterschiedliche Maize wurden bei variablen Temperaturen (50, 55, 60, 65 ~ eingemaischt. In der Ausschlagwfirze und im Bier wurden die Grffie und die Konzentration der Polysaccharide bestimmt. Bei Zunahme der Einmaischtemperatttr konnte bei nur guter Malzqualit~it infolge des ansteigenden/LGlucangehaltes ein signifikanter EinfluB auf die Filtrierbarkeit festgestellt werden. Durch Zusatz eines Glucanase-Enzymkomplexes ,,Rohament CA" in das aus Malz weniger guter Qualitgt gebraute Bier, erfolgte ein deutlicher Abbau yon hochmolekularem (HMW-) fl-Glucan, obwohl sich der Gesamtgehalt sogar erh6hte. Dennoch war die Filtrierbarkeit des Bieres deutlich verbessert. Dies unterstreicht die Aussagekraft des (HMW-) fl-Gtucangehaltes aufdie Bewertung der Filtrierbarkeit des Bieres. In einem weiteren Versuch wurde der EinfluB von vier kohlenhydratabbaubaren Enzymkomplexen (Rohalase) auf den dutch Verwendung von 20 oder 40% Gerstenrohfrucht immens angestiegenen Gesamt- bzw. (HMW-) flGlucangehalt untersucht. Die Biere mit Enzymzusatz zeigten eine
58 deutlich bessere Filtrierbarkeit. Bei Zugabe von Protease (Coralase) zeigte sich, dab eine Mindestmenge (1,8 kg/t 60%igem Malz) erforderlich ist, wenn die Filtrierbarkeit nicht negativ beeinflul3t werden soil. F. Kuretschka (Stuttgart) Kinetik des fl-Glucan-Abbaus in Bier durch exogene fl-Glucanase-Behandlung. J.V. Carbonell, J.M. Sendra, V. Todo. (Kinetics of fl-glu-
can degradation in beer by exogenous fl-glucanase treatment)
(Valencia, Spain, Instituto de Agroquimica y Tecnologia de Alimentos) J Inst Brew (1990) 96:81-84. Drei k/iufliche fl-Glucanase-Pr~iparate wurden im Hinblick auf den fl-Glucan-Abbau in Bier getestet. Die Versuche wurden bei einet Temperatur von 0 ~ und einer Enzymkonzentration von 520 mg/L durchgeffihrt. Die Autoren stellten lest, dab sich der flGlucan-Abbau unter diesen Bedingungen in 2 Stufen vollzog" nach einer Anlaufzeit von ca, vier Stunden mit einer langsamen Abbaurate folgte der Abbau einer Kinetik erster Ordnung, in der sich die Abbaukonstante direkt proportional zur zugegebenen Enzymmenge verhielt. Ermittelt wurden auch die minimalen Enzymzugaben, die notwendig waren, um eventuelle Filtrationssehwierigkeiten zu vermeiden. Anhaltspunkte ffir synergistische oder kompetetive Effekte zwischen den getesteten aus Pilzen bzw. Bakterien isolierten fl-Glucanasen konnten nicht nachgewiesen werden. W. Stempfl (Grfifelfing) Sehnellbestimmung von Papain in Bier mit Hilfe von Immunonephelometrie. L. Fukal. (Rapid determination of papain in beer by immu-
nonephelometry) (Prag, Tscheehoslowakai, Chemisch-technologische Hochschule, Lehrstuhl ffir Biochemie) Brauwissenschaft (1990) 43:182-183. Die Autoren nutzten die positive Wirkung von Polyethylenglycol (Mol.-Gew. 6000) auf die immunehemische Reaktion nnd entwickelten darauf basierend eine Papainbestimmung in Bier mittels einer immunonephelometrischen Messung nach 10miniitiger Reaktionszeit. Die Nachweisgrenze wird mit 0,51xg/ml angegeben. Mit der Methode wurden Bierproben aus 7 verschiedenen L/indern auf Papainzus~itze untersucht. In 7 der 26 untersuchten Proben konnte Papain im Bereich von 3,2 bis 6,5 ~tg/ml nachgewiesen werden. W. Stempfl (Gr~ifelfing) Herstellung, Reinigung und HPLC-Trennung von Humulin- und Dehydrohumulins~iuren sowie yon Huluponen. P. James, T. Tynan,
I. Me. Murrough, J. Byrne. (Preparation, purification and separation by high performance liquid chromatography of humulinic acids, dehydrohumulinic acids, and hulupones) (Glasnevin, Dublin, Ireland, School of Chemical Sciences, Dublin City University) J Inst Brew (1990) 96:137-141. Der Artikel versteht sich als Arbeitshilfe ffir die Teilsynthese trod nachfolgende Reinigung von ffir die Hopfenanalytik gebr/iuchlichen Referenzsubstanzen aus den Klassen der trans- und cis-Humulins/iuren, der Dehydrohumulins/iuren sowie der Hulupone. Als Ausgangsmaterial dient in allen Fallen die fiber Hopfenextrakte leicht zugfinglichen iso-e-S/iuren. Die beschriebenen Methoden werden von den Autoren aus bereits ver6ffentlichten Vorschriften entwickelt und liefern im Vergleich zu den Originalen sowohl h6here Ausbeuten (28-67%) als auch reinere Produkte (>97%, fiber HPLC bestimmt). Fiir alle synthetisierten Verbindungen werden die IR- und 1H-NMR-Daten, die Schmelzpunkte sowie die jeweilige Stabilit/it und damit verbundene Haltbarkeit angegeben. G. Dettweiler (Offenbach) Schnellnaehweis biersehfidlicher Mikroorganismen mit tier modifizierten MMCF-Methode. Praxisuntersuchungen im Vergleich mit der konventionellen Methode. A. Rusch, J. Kr/imer. (Bonn, Abteilung
Landwirtschaftliche und Lebensmittelmikrobiologie, Universitdt Bonn) Brauwissenschaft (1990) 43:77-81. Eine Schnellmethode zur Erfassung biersch/idlieher Mikroorganismen sollte neben der schnelleren Nachweism6glichkeit gegenfiber dem klassischen Kulturverfahren die wesentlichen Kriterien Sicher-
heit, Spurennachweis, Selektivitfit und Praktikabilitgt erfiillen. Die Untersuchung von 208 Bierproben mit einer modifizierten MMCFMethode stellte die hohe Nachweissicherheit bei 85%iger Ubereinstimmung der Untersuchtmgsergebnisse mit dem klassischen Kulturverfahren deutlich unter Beweis. Die Kombination der MMCFMethode mit einem Anffirbeverfahren fiir Mikrokolonien (Farbstoff: ANS-NH4) nach Inkubation stimmte bei weiteren 121 Probeauswertungen zu 93% mit der Referenzmethode fiberein. Das beschriebene modifizierte MMCF-Verfahren stellt damit eine Methode dar, die routinemfil3ig eingesetzt werden kann und eine wesentlich schnellere Erkenntmg (48 h) von Infektionen als die klassische Referenzmethode (7 Tage) erm6glicht. Die MMCF-Methode erm6glicht das Erkennen gebildeter Mikrokolonien sowie das Beurteilen verschiedener Mikroorganismenformen (St~ibchen, Kokken, Hefen), hat jedoch nicht die Aussagekraft der fiblichen Hell- oder Dunkelfeldmikroskopie. F. Kuretschka (Stuttgart) KOT - ein neues N~ihrmedium zum Naehweis biersch~idlicher Milchsiiurebakterien. H. Taguchi, M. Ohkochi, H. Uehara, K. Kojima,
M. Mawatari. (KOT medium, a new medium for the detection of beer spoilage lactic acid bacteria) (Takasaki-shi, Gunma, Japan,
Kirin Brewery Co., Ltd., Research Group, Technology Development Department, Beer Division) Am Soc Brew Chem (1990) 48:72-75. Die Autoren entwickelten einen neuen Nfihrboden zum Nachweis von Milchs/iurebakterien, da mit den herk6mmlichen N/ihrmedien wie NBB, VLB-S7 und KL-2B bei siebent/igiger Inkubation bestimmte Pediokokken-StSa~ame nicht visuell nachweisbar waren. Der KOT (Kirin-Ohkochi-Taguchi)-Nfihrboden soll einen verbesserten Nachweis dieser langsam wachsenden Milchs/iurebakterien als die anderen getesteten N/ihrmedien erlauben. W. Stempfl (Gr~ifelfing) Pectinatus und andere morphologiseh ~hnliche gram-negative, anaerobe Stfibchen aus dem Brauereibereich. Brauereibiologische Konsequenzen. H. Seidel-Rfifer. (Freising-Weihenstephan, TU Mfinchen,
Staatliche Brautechnische Prftf- und Versuchsanstalt) Brauwissenschaft (1990) 43:101-105. Bei biologischen Untersuchungen w~ihrend der Bierbereitung k6nnen 5 verschiedene gramnegative, obligat anaerobe, st/ibchenf6rrnige Bakterienarten nachgewiesen werden, von denen 2 als obligate Biersch/idlinge nachgewiesen sind (Pectinatus cerevisiiphilus und P.frisingensis). Die restlichen 3 finden sich in Betriebshefeproben und im Brauereiumfeld: Selenomonas lacticifex (obligat), Zymophilus raffinosivorans (potentiell) und Z. paucivorans (nicht biersch/idlich). Untersuchungen zur exakten taxonomischen Zuordnung sind bei Routineanalysen zu kompliziert. Ffir eine grobe Unterscheidung ist aber fiber Fundort, Biersch~idlichkeit, Verwertung verschiedener Zucker zur S/iurebildung, die Acetoinbildung und die Milchsfiurebildung eine Zuordnung m6glich. W. Reiners (Wiirzburg) Sehnellbestimmung von Here und Bakterienkontaminanten in der Brauerei mit Hiffe des Protein-Fingerprintmusters. T. Dowhanick, J
Sobczak, I. Russell, G. Stewart. (The rapid identification by protein fingerprinting of yeast and bacterial brewery contaminants) (Lon-
don, Ontario, Canada, Labatt Brewing Company Limited, Research Department) Am Soc Brew Chem (1990) 48:75-79. Es wird ein einfaches und schnelles Verfahren zur Extraktion und Aufl6sung von cellul~irem Protein aus Bakterien und Hefe vorgestellt. Mit Hilfe der Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) wird nach der Isolierung ein ffir die Genexpression spezifisches Protein-Fingerprintmuster erstellt. Abgebildet sind die Proteinmuster einiger Brauereihefen, Nichtbrauereihefen und diverser Bakterien. M6gliche Anwendungsgebiete dieser Technik in der Brauerei werden er6rtert. W. Stempfl (Gr/ifelfing) Ein Reaktor mit immobilisierter Hefe beschleunigt die Bierherstellung. H. Lommi, A. Gr/Snqvist, E. Pajunen. (Immobilized yeast
reactor speeds beer production) (Helsinki, Finland, Process Devel-
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opment, Cultor Ltd. Finnsugar Bioproducts) Food Technol (1990) 44:128-133. Die Ver6ffentlichung beschreibt sowohl die technischen als auch die wirtschaftlichen Aspekte eines kontinuierlich arbeitenden Bioreaktors, der in einem ansonsten konventionell geffihrten Brauprozel3 zur Nachverg/irung und Reifung des Rohbieres verwendet werden kann. Das ca. 1 m a umfassende Bett des 1000-Liter-Reaktors besteht aus immobilisiertenHefezellen n'fit Diethyl-aminoethylcellulose als Tr/igermaterial und gestattet pro h einen Durchsatz von etwa 10 hl, d.h. das System eignet sich fiir den kleinindustriellen Einsatz. Der l~ingste erprobte kontinuierliche Betrieb wird mit 7 Monaten angegeben, wobei die Reinigung und Reaktivierung des Reaktors nur 3 Tage dauert. Bei mit herk6mmlich gereiftem Bier vergleichbarer Produktqualit~it liegt der Vorteil des Reaktoreinsatzes auf der 6konomischen Seite: Verkfirzung der erforderlichen Nachverg/irungszeit von bisher mind. 10 Tagen auf nur 2-3 h, Senkung des konventionellen Raumbedarfs auf 10%, und dies bei urn 85% geringeren Investitionskosten. G. Dettweiler (Offenbach) Gentechnologische Erzeugung von Hefestiimmen fiir die Herstellung kohlenhydratarmer Biere. M. Hansen, W. R6cken, C,-C. Emeis. (Construction of yeast strains for the production of low-carbohydrate beer) (Aachen, Federal Republic of Germany, Department of Biology IV, R W T H Aachen) J Inst Brew (1990) 96:125-129. Der Hefestamm Saccharomyces diastaticus produziert im Gegensatz zu Bierhefe eine extrazellul~ire Glykoamylase, die c~-l,4-verknfipfte St/irke- und Dextrinbausteine spaltet. Die Arbeit zeigt, dab es mittels Protoplastenfusion m6glich ist, ein Hybrid zu erzeugen, das diese hydrolytische Eigenschaft mit den Vorzfigen von Reinzuchthefe kombiniert und das somit zur Herstellung kohlenhydratarmer Biere geeignet ist. Das Fusionsprodukt besitzt gegenfiber normalen Hefen eine um 9% h6here Fermentationsrate von 87%. Die mit ihm vergorenen Biere sind in Geschmack und Aroma mit konventioneU hergestellten vergleichbar. G. Dettweiler (Offenbach) Bewertung der Resazurinfdrbung als Vorhersage der Malzqualifiit bei Winter- und Frfihjahrsgerste. P. M. Hayes. (Assessment of resazurin staining as a predictor of malting quality in winter and spring barley) (Oregon, United States of America, Department of Crop Science, Oregon State Univ.) J Inst Brew (1990) 96:65-67. Die Autoren untersuehen 10 Frfihjahrs-(=Sommer-)gerstensorten und 7 Wintergerstensorten, um Voraussagen fiber die Malzqualit/it zu machen. Dabei werden Proben zuje 2 g nativer, gekeimter und gem~ilzterGerste auf ihr Reduktionsverhalten gegen/iber einer Resazurinl6sung nach 3, 6 und 24 h untersucht. Resazurin ver/indert die Lebensf/ihigkeit nicht. Eine signifikant unterschiedliche Reaktion zwischen Sommer- und Wintergerste ist nicht festzustellen. Die Ergebnisse konventionellerAnalytik der Malzqualit/it werden vergleichend dazu in einer Tabelle beschrieben. Der resultierende pH-Wert der Resazurinl6sung h/ingt (nach 3 h und 6 11) hochsignifikant vom Genotyp des Malzes und der Substratform (roh, gekeimt, gem/ilzt) ab. Mittels des pH-Wertes kann zwischen Winterund Sommergerste unterschieden werden. Aussagen fiber Malzqualit/iten sind so jedoch nicht m6glich. G. Schleifer (Niirnberg) Ein einfaches Diamylase-Verfahren fiir die Absch/itzung der ~-Amylase- und Diastase-Aktivit~it. O.U. Etokakpan, G.H. Palmer. (A simple diamylse procedure for the estimation of a-amylase and diastatic activity) (Edinburgh, International Centre for Brewing and Distilling, Heriot-Watt Univ. and Dept. of Biological Sciences) ~ [nst Brew (1990) 96:89-91. Bisher bestehen widersprfichliche Ergebnisse hinsichtlich der Gr6Be der or-Amylase-und Diastase-Aktivitfiten in Hirsemalz. Die Autoren versuchen in der vorliegenden Arbeit in nut einem Enzymextrakt aus dem Malz die gesamte diastische Aktivit/it, und nach selektiver Hemmung der/%Amylase-Aktivitfit, die g-Amylase-Kraft zu bestimmen. Eine L6sung von 0,5 x 10-3 mg/ml Quecksilberchlorid inhibiert selektiv die B-Amylase-Aktivitfit, wfihrend c~-Amylase aus Gerste, Hirse und Schwein (als Vergleich) nicht signifikant in der Aktivit/it reduziert wird. Als Substrat der Reaktion dient Stfirke.
In Gerste ist der Beitrag der/~-Amylase zur Verzuckerung sehr viel gr6Ber als in Hirse. Die Ergebnisse werden in 5 Grafiken dargestellt. G. Schleifer (Nfirnberg)
Wein, weiniihnliche GetNinke, Schaumwein Die phenolischen Verbindungen und der sortenm/iflige Ursprung der Traube. M.C. Cravero, R. Di Stefano. (I composti fenolici e l'origine varietale delle uve) (Asti, Italia, Istituto Sperimentale per l'Enologia, Sezione di Chim&a Enologica) Riv Viticol Enol (1990) 43:3344. Die Untersuchungenerfolgten an den Rebsorten Nebbiolo und Barbera. Die Extraktion der phenolischen Stoffe sowie die HPLCAuftrennung erfolgte nach friiheren Arbeiten der Verff., die in der vorliegenden Arbeit zitiert werden. Die Weinbeeren wurden manuell in Schalen, Pulpe und Samen zerlegt. Dadurch, dab ein Tell des Saftes mit Aktivkohle und PVPP von phenolischen Verbindungen v611ig befreit und danach ffir Extraktionsversuche an Schalen und Samen eingesetzt wurde, konnten einige Phenolk6rper beziiglich ihrer Herkunft den Schalen bzw. Kernen zugeordnet werden. In der vorliegendenArbeit wurde gefunden, dab die Flavane von Nebbiolo aus den Beerenh/iuten, die yon Barbera aus den Samen stammen und dab die Quotienten Catechin/Epicatechin bei beiden Rebsorten signifikant unterschiedlich sind. Die Ursachen ffir diese Ergebnisse sehen die Autoren in unterschiedlichen biochemischen Synthesewegen. Die M6glichkeit einer objektiven qualitativen Beurteilung auf dieser Basis wird yon den Autoren erwartet. K. Millies (Hofheim) Unerwartete Ergebnisse fiber die Molekulargrfiflen der Kolloide, die die Weinsteinkristallisation hemmen. A. Piracci, A. Garofolo. (Impreviste acquisizioni sulle dimensioni molecolari di colloidi del vino che inibiscono la precipitazione del bitartrato di potassio) (Barletta,
Italia, Istituto Sperimentale per l'Enologia, Sezione Oper. Perifer. di Barletta) Riv Viticol Enol (1990) 43:59-73. Die Kolloide der Weine wurden durch zweistufige Ultrafiltration mit tangentialer Anstr6mung fiber Membranen mit einer AusschluBgrenze von 10 000 Dalton um das Zwanzigfache angereichert. AnschlieBend erfolgte die F/illung der Makromolekiile mit Ethanol (6% Vol. Ethanol/l% Vol. Retentat) bei 3 ~ Die Fraktionierung erfolgte dann an Sepharose 6B mit Natriumsulfatl6sung als Eluens. Zur Molgewichtsermittlung diente ein Proteinstandard aus ffinf definierten Einzelsubstanzen.So wurden aus dem Isolat 50 Fraktionen gewonnen, die welter untersucht wurden. Die Kolloide mit Molgewichten von 300 000 bis 300 000 und fiber 500 000 bestanden zu etwa 20% aus N-Substanz, diejenigen mit einem Molgewicht von 200 000 bis 300 000 zu 8,1% und schlieBlich die Kolloide mit nur 100 000 bis 200 000 Dalton lediglich zu 4,9% aus EiweiBsubstanz. Entgegen den Erwartungen wiesen neben den Substanzen mit hohem Molgewicht auch diejenigen mit einem Molgewicht um 10000 Dalton eine kristallisationshemmendeWirkung auf Kaliumbitartrat auf. K. Millies (Hofheim) Ver/inderungen organischer Sfiuren w/ihrend der Reifung von Rotweinen. M. Drd~ik, J. Karovi~ov~, T. Kov~ics. (Bratislava, CS, Che-
misch-technologische Fakultdt, Slovakische Technische Hochschule) Mitt Klosterneuburg (1990) 40:109-113. Die zur Untersuchung dienenden Weine wurden nach dem iiblichen Ang/irverfahren entrappter Maische und Verg/irung in Glasbeh~iltern hergestellt. Bei einem Restzuckergehalt von 4 g/1 wurde abgestochen und der Wein bei 4 bis 6 ~ gelagert. In den beiden Weinen der Rebsorten St. Laurent und Blaufr~inkisch erfolgte die Bestimmung der S/iuren durch Isotachophorese, bei Eichung mit innerem und externem Standard. Die Ver/inderungen der Weins/iure, Zitronens/iure und Bernsteins/iure waren sehr gering, w~ihrend bei der Essigsiiure fast eine Verdoppelung des Gehaltes erfolgte. Unter den gew~ihlten Bedingungen erfolgte kein v611iger biologischer ,~pfeMiureabbau zu Milchs/iure. Bei der Rebsorte St. Laurent folgte der ,~pfels~iureabbau noch in etwa der zu erwartenden theoretischen
60 Zunahme der Milchs/iure, w/ihrend bei der Rebsorte Blaufr/inkisch der Milchs/iuregehalt nicht in dem MaB stieg wie die Apfels/iure abnahm. Dies wurde auf eine langsam verlaufende heterofermentative bakterielle Aktivit/it zurfickgeffihrt. O. Endres (Speyer) Bestimmung des Gehaltes an freien Aminosiiuren in Rotweinen unterschiedlicher Rebsorten des Anbaugebietes Tarragona. EinfluB der Rebsorte. M. Calull, R. M. Marcr, J. Guasch, F. Borrull. (Determination of free amino acid content of varietal red wines from the Tarragona region. A study of the varietal infuence) (Tarragona, Spain,
Department de Qulrnica, Facultat de CiJncies Quirniques, Universitat de Barcelona) Acta Alimentaria (1990) 19:47-53. Zur Bestimmung der freien Aminos/iuren kam die PICO-TAGMethode nach Waters zur Anwendung, welche die Bestimmung der Aminosfiuren neben den hohen Gehalten an Prolin und Hydroxyprolin erm6glichte. Weine der traditionellen Rebsorten Garnache, Carinena und ULL Llebre sowie der bisher nicht angebauten Rebsorten Cabernet-Sauvignon und Merlot wurden untersucht: 60 gl Wein zur Trockene eingeengt, mit Phenylisothiocyanat, Wasser, Ethanol, Triethylamin (1 + 1 + 7 + 1) versetzt, an Spherisorb ODS mit Bondapack-Cl8-Vors/iule getrennt durch Mehrstufengradientensystem. Keine deutlichen Unterschiede ergaben sich beim Alkohol- und S/iuregehalt in Abh/ingigkeit yon der Rebsorte, vielmehr sind diese yon Boden und Klima abh/ingig. Der EinfluB der Rebsorten auf den Aminos/iuregehalt konnte nicht klar gefunden werden. Bei sehr unterschiedlichen Gehalten an Prolin (2761 mg/L bei Cabernet-Sauvignon und 155 mg/L bei Garnacha) ergab sich ein Gehalt an den fibrigen Aminos/iurenzwischen 103 und 41 rag~L, wobei der Gehalt der einzelnen Aminos/iurenunter 10 mg/L liegt. Der Gehalt an Aminos/iuren wird wohl auch dutch die Bedingungen im Weinberg beeinfluBt werden. Weine mit h6herem Alkoholgehalt und geringerer S/iure haben h6here Gehalte an Aminos/iuren. O. Endres (Speyer) Extraktion und Untersuchung fliiehtiger Verbindungen in WeiBweinen mit Amberlite XAD-2-Harz und Capillargasehromatographie. Ch. G. Edwards. R.B. Beelman. (Extraction and analysis of volatile compounds in white wines using amberlite XAD-2 resin and capillary gas chromatography) (Prosser, Washington, Irrigated Agriculture Research and Extension Center, Washington State Univ.) J. Agric. Food Chem. (1990) 38:21(~220. Verff. wollten prfifen, ob die Anwesenheit von Trub bzw. von Trester w/ihrend der alkoholischen G/irung die Zusammensetzung der G/irungsnebenproduktebeeinfluBt. Sie steUten fest, dal3 die Gehalte an h6heren Alkoholen ansteigen, wenn unl6sliche Bestandteile w/ihrend der G/irung zugegen sind. Mittelkettige Fetts/iuren nehmen dagegen in blanken G/irans/itzen zu. Zur Untersuchung wurden die G/irungsnebenprodukte (h6here Alkohole, h6here Ester und mittelkettige Fetts/iuren) an XAD-2-Austauscherharz gebunden und mit Diethylether davon eluiert. Die Auftrennung und Bestimmung von Ethylacetat, Isobutanol, Isoamylacetat, Isoamylalkohol, Ethylhexanoat, Ethyloctanoat, Phenylethylacetat, Hexans/iure, Phenylethanol, Octans/iure und Decans~ure erfolgte gaschromatographisch mit folgenden Bedingungen: ,,Nukol", - Capillars/iule (Supelco Inc. Bellefonte, PA) (Anm.: S/iulenl/inge nicht angegeben), Split 1:30, Inj.: 220 ~ Det (FiD).: 220 ~ Ofen-Temp.Progr.: 3 min bei 60 ~ mit 6~ bis 190 ~ 25 min bei 190 ~ Tr/igergas: Hz. Die quantitative Auswertung erfolgte mit Nonans/iure als innerem Standard. Die Wiederfindungsratenbetrugen 94114%. H. Otteneder (Trier)
Messung der Chemiluminescenz als Mittel zur Bewertung des Oxidationsgrades yon Weinen. Vorliiufige Ergebnisse. P. Austria, I. Ribani, G. Volonterio. (La misura della chemiluminescenza per la valutazione dello stato di ossidazione dei vini: studio preliminare) (Mila-
no, Italia, Dipartirnento di Scienze e Tecnologie Alirnentari e Microbiotogiche, Universit& di Milano) Riv Viticol Enol (1990) 43:45-58. Das Prinzip der vorgeschlagenen Methode besteht darin, dab die Chemiluminescenz der 1 : 15 verdfinnten Weinproben vor und
nach Oxidation mit H202 gemessen wird. Messungen an verschieden gealterten WeiB- und Rotweinen ergaben deutlich unterschiedliche Ergebnisse, die einen Zusammenhang mit dem Gehalt an gesamten Phenolen signifikant erkennen lieSen. Versuche, bei denen die Weine in unterschiedlichem Mage dem Lufteinflul3 ausgesetzt wurden, ffihrten zu deutlich unterschiedlichenMegwerten. Das Verfahren scheint eine hohe Empfindlichkeit zu besitzen. Weiterhin wurden Messungen an L6sungen von Weininhaltsstoffenwie Ethanol, Galluss/iure, Oenocyanin u.a. bei pH 3,5 in Gegenwart und in Abwesenheit von Fe 2+-Ionen in gleicher Weise untersucht. Dabei konnten nur bei den L6sungen mit phenolischen Substanzen Megdifferenzen beobachtet werden, interessanterweise aber auch nicht bei Kaffees~iure. Bei Anwesenheit von Eisenionen werden keine MeBwertdifferenzen festgestellt. K. Millies (Hofheim) Veriinderungen der Fettsiiuremengen wiihrend der alkoholischen Giirung yon Traubenmost. T. Herraiz, M. Herraiz, G. geglero, P.J. Martin-Alvarez, M.. Cabezudo. (Changes in the composition of fatty acids during the alcoholic fermentation of grape must) (Ma-
drid, Spain, Instituto de Ferrnentaciones lndustriales, Consejo Superior de Investigaciones Cientificas, C.S.L C.) Chem Mikrobiol Technol Lebensm (1990) 12:185-188. Wegen der bedeutenden Rolle der Fetts~iuren fiir das Aroma der Weine sollte die Ver/inderung in der quantitativen Zusammensetzung der S/iuren im Verlauf der Gfirung untersucht werden. Die Bestimmung der Fetts/iuren erfolgte w/ihrend und nach der G/irung von Traubenmost der Rebsorte Albillo durch Saccharornyces cerevisiae in Abst/inden von 2, 3, 6, 12 trod 38 Tagen, durch Gaschromatographie ohne Derivatisierung an einer mikrogepackten Glassfiule 10 m • 0,6 ram, mit 3,5 % FFAP auf Volaspher A-2 und FID als Detektor. Bei den kurzkettigen Fetts/iuren (C4-C5) steigt die Konzentration bei der G/irung an, auch nach dem Ende der alkoholischen Gfirung im Wein, aber in geringerem MaBe. Fetts/iuren mittlerer Kettenl/inge werden durch die Here zu Beginn der Giirung gebildet. So stieg der Gehalt an Caprylsiiure yon 0,09 mg/L auf 2,79 mg/L in 6 Tagen nach der Hefeeinsaat. Ein Teil der Fetts/iuregehalte verringert sich nach der Beendigung der G~irung im Wein wegen der weiteren Aktivit/it der Here. Die Haupts/iuren des Mostes sind Palmitin-, Linol- und Linolens/iure, deren Gehalt dutch die G/irung stark abnimmt. Der SO2-Gehalt des Mostes hare keinen bemerkenswerten Einflu~ auf die Verfinderungen im Fettsfiuremuster des Weines. O. Endres (Speyer) Ionen-Chromatographisehe Analyse der Alkali- und Erdalkali-Gehab te im Wein. H.-H. Schaper, G. Schwedt. (Stuttgart, InstitutJ~r Le-
bensmittelchernie und Analytische Chemie, Universitdt Stuttgart) Dtsch Lebensm Rundsch (1990) 86:178-182. Ausgehend vonder Annahme, dab in der Weinanalytik bei der Bestimmung der Kationen komplexometrische und photometrische Verfahren eingesetzt werden, erfolgte eine umfassende Untersuchung der Anwendbarkeit der Ionen-Chromatographie f/Jr Weinproben. IC-Analysensysteme: Na und K: Ger~tte: Bischoff-HPLCPumpe Modell 2200 mit Rheodyne 7125-Probenaufgabeventil, Pulsationsd~mpfer SS-4 HO-G-L-4 Swagelock; Knauer Leitf~ihigkeitsdetektor mit Lauda Wasserbad K4 Electronic; Dionex Qic IonenChromatograph mit Drucklufteinspritzventil,50-gl-Probenschleife, Fiber- und Membransuppressor; Linseis-Schreiber L 6510. S/iulen: 1. Biotronik BTIVKA auf Polymerbasis. 2. PRP-X 200 Hamilton. 3. TSK-Gel IC-cation Toyo Soda und 4. stark saurer Kationenaustauscher HPIC-CS1 und HPIC-CG1Dionex. Eluenten: 1.5 mmol/L HNO3; 2. 4 mmol/L HNO3 in 30%igem Methanol; 3. 2 mmol/L HNO3 und 4. 5 mmol/L HC1 (Regenerierl6sung 40 mmol/L KOH bzw. 40 mmol/L Tetramethylammoniumhydroxid).Weitere Einzelheiten k6nnen der Originalarbeit entnommen werden. O. Endres (Speyer) Ausbau roter Weine. IIl. Besehleunigung der Reifungsphase. T. C. Somers, K. F. Pocock. (Evolution of red wines. III. Promotion of the maturation phase) (Glen Osmond, South Australia, The Australian Wine Research Institute) Vitis (1990) 29:109-121.
61 Der Einflul3 anaerober Lagerung auf die Reifung von drei Rotweinen unterschiedlicher Herkunft wurde bei erh6hter Temperatur von 42~45 ~ fiber einen Zeitraum von 25-40 Tagen verfolgt und mit der Reifung bei normalen Kellertemperaturen verglichen. Bei Komponenten, die ffir Farbe, Geruch und Geschmack wichtig sind, wurden bei der Warmlagerung fihnliche, aber wesentlich schneller ablaufende Anderungen festgestellt als bei der Kontrollagerung. Parallel zur Farbintensit/it und zur Farbt6nung nahm die Anthocyanogenkonzentration besonders schnell ab, wfihrend sich die Kontrollweine diesbezfiglich kaum verfinderten. Ein nachteiliger EinfluB der zeitlich begrenzten Warmlagerung der Weine wurde weder analytisch noch sensorisch festgestellt. W. Hartmeier (Stuttgart-Hohenheim)
Spirituosen Vorhersage des Siedepunktes yon Alkohnlen anhand ihrer Molekiilstruktur. F. C. Smeeks, P. C. Jurs. (Prediction of boiling points of alcohols from molecular structure) (University Park, PA, USA, 152
Davey Laboratory, Department of Chemistry, Penssylvania State Univ.) Anal Chim Acta (1990) 233:111-119. Die Siedepunkte yon 120 C5-C 8 aliphatischen Alkoholen werden durch Lineare Regressionsanalyse charakteristischer physikalischer Daten direkt aus der Molekfilstruktur abgeleitet. Zur Auswertung wird das ADAPT-Software System verwendet. Die besten Vorhersagegleichungen weisen eine Standardabweichung von 2,24 ~ mit einer Korrelation von 0,993 auf. 2-Methyl-l-heptanol, 3-Methyl-3-heptanol und 5-Methyl-3-heptanol weisen Siedepunkte auf, die sich mit diesem System nicht in Korrelation bringen lassen. H. Brfimmer (Berlin) Fliiclitige Fettsfiuren in Weindcstillaten, Cognacs und deutschen Weinbrfinden. W.R. Sponholz, H. H. Dittrich, N. Bausch. (Geisen-
helm, Fachgebiet Mikrobiologie und Biochemie, Forschungsanstalt Geisenheim) Dtsch Lebensm Rundsch (1990) 86:150-151. Die Untersuchungen werden an Weindestillaten, franz6sichen und deutsehen Markenprodukten, Weinhefedestillaten und Tresterdestillaten durchgeffihrt. Die flfichtigen Fettsguren (C1-Clo) werden mittels Wasserdampfdestillation abgetrennt, zu Butylestern derivatisiert und am Gaschromatographen (S~iule: 50 m-Capillare, WG 11, TG: Wasserstof0 quantifiziert. Es k6nnen erhebliche Unterschiede in der quantitativen Zusammensetzung zwischen deutschen Weinbr~inden und Cognacs festgestellt werden. Essigsfiure tritt als Hauptkomponente neben Ameisensfiure in deutschen Weinbr/inden auf. In Cognacs sind die gradkettigen Fetts~iuren von C4Clo dominierend. Octan- und Decans~iure werden als Hauptkomponenten nachgewiesen. H. Brfimmer (Berlin) Ethylcarbamt-Bildung in Branntweinen aus Getreide. Tell I. Ethylcarbamt-Bildung nach der Destillation in gereiftem Whisky. R. I. Aylott, G.C. Cochrane, M.J. Leonard, L.S. MacDonald, W.M. MacKenzie, A. S. McNeish, D.A. Walker. (Ethyl carbamate formation in grain based spirits. Part I: post-distillation ethyl carbamate formation in maturing grain whisky) (Menstrie, Clackmannanshire,
United Distillers International Research Centre) J Inst Brew (1990) 96:213-221. In Branntweindestillatenkann es zur Bildung von Ethylcarbamat kommen, wenu geeignete Vorstufen zur Bildung vorliegen. Frisch destillierter Whisky enthglt normalerweise weniger als 20 Ixg/ L an Ethylcarbamat. H6here Gehalte k6nnen auf die Bildung aus Vorstufen wie Cyanat, Cyanid und Kupfercyanid-Komplexenw/ihrend der Reifung zur/ickgeffihrt werden. Die Bildung erfolgt in den ersten 3 Monaten des Reifungsprozesses. Gehaltsbestimmungen yon den Vorstufen ffir Ethylcarbamat erm6glichen Voraussetzungen fiber endgfiltige Ethylcarbamatgehalte. H. Brfimmer (Berlin) Uberleben pathogener Mikroorganismen in eigelbhaltigen, alkoholischen Getr~inken (7%). S. Notermans, P. S.S. Soentoro, E.H.M.
Delfgou-Van Asch. (Survival of pathogenic microorganisms in an eggnog-like product containing 7% ethanol) (Bilthoven, The Neth-
erlands, Laboratory for Water and Food Microbiology, National Institute of Public Health and Environmental Protection) Int J Food Microbiol (1990) 10:209-218. Die Eigelbgrundlage alkoholischer Getr/inke, die haupts~ichlich aus Eigelb, Saccharose und Ethanol bestehen, ist hfiufig an der Entstehung mikrobiell bedingter Lebensmittelinfektionenbeteiligt. Eine Hitzebehandlungkommt aus Grfinden der Produktqualit/it nicht in Frage. In der vorliegenden Arbeit soil das von pathogenen Mikroorganismen in diesen Produkten (Advokat) ausgehende Gesundheitsrisiko untersucht werden, wobei mit Ethanolkonzentrationen yon 7% und Lagertemperaturen von 4 ~ und 22 ~ gearbeitet wurde. Die Produkte werden mit verschiedenen Bakterienst~mmen (Salmonella, Staphylococcus, Listeria) beimpft und die Wachstumsraten bei unterschiedlichen Lagertemperaturen bestimmt. Urn gleiche Wachstumsraten wie die 2 Wochen bei 22 ~ inkubierten Proben zu erreichen, mfissen die 4 ~ 7 Wochen lagern. Darfiber hinaus wird der EinfluB versehiedener Ethanolkonzentrationen auf das Wachstum der Mikroorganismen fiberprfift. AbschlieBend wird festgestellt, dab ein gewisses Gesundheitsrisiko yon Produkten dieser Art ausgehen kann. Methoden der Risikominimierung, die die Herstellungsweise betreffen, werden aufgezeigt. M. Jager (Kaiserslautern) EinflaB yon Schwanknngen in der Nfihrstoffkonzentration bei der Fermentation yon Apfelprellkuchen zar Alkoholherstellung durch Hefen. L. K. Gupta, G. Pathak, R.P. Tiwari. (Effect of nutrition variables on solid state alcoholic fermentation of apple pomace by by yeasts)
(Chandigarh, India, Department of Microbiology, Panjab University) J. Sci. Food Agric. (1990) 50:55-62. ApfelpreBkuchen aus Ausgangsprodukten der Alkoholgewinhung durch Fermentation hat gegenfiber den fiblichen mehr flfissigen Substraten einen relativ hohen Trockensubstanzgehalt aufzuweisen (bis 30 g Zucker, bis 2,3 g Protein, 0,7 g Asche und bis 8,1 g Ballaststoffe in 100 g). Bisher wurde der PreBrfickstand als Viehfutter oder bei der Herstellung von fermentierten Produkten wie Miso oder Tempeh verwendet; er 1/iBt sich jedoch auch zur Alkoholherstellung heranziehen. Als Hefen dienten verschiedene Saccharomyces mad Candida-Stfimme. Mit S. cerevisiae und S. diastaticus wurde der EinfluB von Zulagen an Stickstoff, Phosphor und Spurenelementen untersucht. Es zeigt sich, dab sich durch Zugabe dieser N~hrstoffe, besonders bei Phosphat, Zink-, Eisen-, Mangan- oder Kobalt-Salzen die Alkoholausbeute steigern liel3. Mit S. diastaticus wurden die besten Ergebnisse erzielt. W. Feldheim (Kiel)
Alkaloid- (oder purin-) haltige Lebensmittel Kakao und Schokolade Quantitativer Nachweis yon Milchfett in Schokoladenmischungen. I: Bestimmung yon Milchfettanteilen in Kakaobutter. D. Precht.
( Kiel, Institut f~r Chemie und Physik der Bundesanstalt J~r Milchforschung) Fett, Wissenschaft, Technologic (1990) 92:153-161. Es wird fiber Untersuchungsergebnisseberichtet, bei denen mit Hilfe der gaschromatographischen Analyse der Fetts/iuren und Triglyceride ein quantitativer Nachweis yon Michfett in verschiedenen Kakaobutterproben durchgeffihrt werden konnte. F fir die Analysen wurden 755 unterschiedliche Milchfette und 45 verschiedene Kakaobutterproben herangezogen. Es wird festgestellt, dab eine Bereitstellung der Ausgangsfette seitens der Schokoladenindustrie erforderlich w/ire, um geringere Abweichungen als 1% von den tatsfichlichen Werten erhalten zu k6nnen. Dureh die gaschromatographische Messung der Triglyceridzusammensetzungund der Fetts/iurezusammensetzung fiber einen Zeitrattm von mehreren Jahren anhand einer repr/isentativen Anzahl yon den 755 Milchfetten sollten die ffitterungsbedingten, genetisch bedingten und vom Laktationsstadium abh~ingigen Schwankungsbereiche errnittelt werden. Es
62 wurden statistische Betrachtungen gemacht sowie Formeln zur Berechnung der jeweiligen Fettanteile im Gemisch mit verschiedenen Vorgaben entwickelt. Ziel der Untersuchungen war es, eine Formel mit Hilfe der Regressionsanalyse mit beliebig vielen Triglyceridgliedern aufzusteUen, die vor allem sehr empfindlich auf eine Beimengung von Kakaobutter reagiert und bei der weiterhin unter Beriicksichtigung der MeBfehler die Schwankungsbreite um den Wert 100 gering und die Standardabweichungen der R-Werte klein sind. Insgesamt wurden alle 32 647 m6glichen Triglyceridkombinationenffir die 755 Milchfette durchgerechnet und die optimalste Formel dutch eine Computersimulation beliebiger Mischungsverh/iltnisse aller 755 Milchfette mit den 45 unterschiedlichen Kakaobuttersorten ermittelt. Die Ergebnisse werden in einer Vielzahl yon Tabellen dargestellt. In Wiederfindungsversuchen mit Mischungen unbekannter oder bekannter Zusammensetzung der verwendeten Kakaobutter bzw. des Milchfettes ergab sich, dab die Wiederfindungsrate bei unbekannter Kakaobutterzusarnmensetzung nicht akzeptabel ist, w/ihrend bei bekannter Kakaobutterzusammensetzung sehr gute Resultate erzielt werden; unabh~ingig, ob die Milchfettzusammensetzung bekannt oder unbekannt ist. Die Untersuchungen zeigen, dab es schwierig ist, mit Hilfe der gaschromatographischen Triglyceridanalyse genaue quantitative Angaben fiber den Gehalt geringer Milchfettmengen in Kakaobutter zu erhalten. Th. T~iubert (Hannover) Eine colorimetrische Schnellmethode zur Abschiitzung des Kakaogehaltes in Milchpulver-Kakao-Misehungen. W. Kneifel, F. Ulberth, G. Hoch. (A rapid colorimetric method for the estimation of cocoa content in milk powder-cocoa mixtures) (Vienna, Austria, Depart-
ment of Dairy Research & Bacteriology, University of Agriculture) Lebensm - Wiss u Teclmol (1990) 23:189-191. Es wird eine Methode vorgestellt, die mit geringem Zeit- und Ger/iteaufwand die Kakaogehaltsbestimmung in Kakao-Milchpulver-Gemischen erm6glicht. Das Verfahren beruht auf dem Prinzip der Remissionsmessung mit Hilfe eines Lichtremissions-Colorimeters. 2,5 g des Gemisches werden in die Kfivette gegeben und die Remission gemessen. Der reziproke Remissionswert wird ffir die Berechnung des prozentualen Kakaoanteiles herangezogen. Calibriert wird mit einem Bariumsulfat-Standard. 6 verschiedene KakaoMilchpulver-Mischungenmit jeweils variierenden Konzentrationen an Kakao yon 2-10% werden untersucht. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer Genauigkeit und Reproduzierbarkeit mit einer HPLC-Methode verglichen. Ffir alle Mischungen wird zwischen dem reziproken Lichtremissionswert und dem Kakaogehalt ffir den Konzentrationsbereich von 2-10% eine statistisch signifikante Beziehung festgestellt (P < 0.01). Dies erm6glicht eine einfache Kakaogehaltsberechnung durch eine Zwei-Punkte-Calibrierung. Je nach der verwendeten Kakaoart variiert jedoch der Anstieg der Geraden. In den meisten F/illen stimmen die berechneten Werte mit den tats/ichlichen Kakaogehalten recht gut fiberein. Verglichen mit den Ergebnissen der HPLC-Bestimmung kann abet mit der colorimetrischen Methode nicht die Genauigkeit erzielt werden. Die Methode bietet sich dort an, wo die Genauigkeit nicht verlangt wird und der Einsatz der HPLC nicht m6glich ist. Th. T~iubert (Hannover)
auf das Erkennen von Kokosfett und Palmkern61 in tierischen und pflanzlichen Fetten fiber die gaschromatographische Triglyceridanalyse eingegangen, wonach bereits ein Zusatz von 2-3 % erkannt werden kann. Ch. Richter (Hagen)
Wiirzmittel
Gewiirze und Kunstgewiirze Verhaiten yon Listeria monocytogenes in Gegenwart ausgewiihlter Gewiirze. J. Bahk, A.E. Yousef, E.H. Marth. (Behavior of Listeria monocytogenes in the presence of selected spices) (Madison, W1,
USA, Department of Food Science and the Food Research Institute, Univ. of Wisconsin-Madison) Lebensm-Wissenund -Technol (1990) 23:66-69. Einzelne Gewfirze entfalten in Lebensmitteln bekanntlich antimikrobieUe Wirkungen, sofern ihre Konzentration hoch genug ist. In vorliegendenVersuchen wurde die Wirkung yon 0,5% getrockneten gemahlenen Zwiebeln, Knoblauch, Senf, Zimt und Nelken sowie von 0,1 oder 0,3% Saponinen aus weiBem und rotem Ginseng auf das Wachstum von Listeria monocytogenes in Tryptosebrfihe geprfift. Zwiebeln, Knoblauch und Senf wirkten bakteriostatisch; ihre Gegenwart verursachte eine Verl/ingerung der Lagphase, der Generationszeit oder beider Parameter. Bei Bebrfitungstemperaturenvon 4 ~ beeinflul3ten Zwiebeln die Generationszeit, bei 35 ~ aber die Lagperiode. Senf bewirkte vor allem eine Verlfingerung der Lagperiode von L. monocytogenes, um das 4,7fache bei 4 ~ und um das 2,4fache bei 35 ~ Nelken waren bei 4 ~ baktericid, jedoch nicht bei 35 ~ In Gegenwart von Zimt waren bei 4 ~ und bei 35 ~ die Lagperiode und die Generationszeit ver/ingert, die maximal erreichte Keimkonzentrationwar geringer als in der Kontrolle. Ginsengextrakte hatten keine ausgepr~igte Wirkung auf die Wachstumsparameter. K.E.v. Milczewski (Kiel)
Institutf~r Chemie und Physik der Bundesanstaltfiir Milchforschung)
Derivativ-spektralphotometrische Bestimmung yon Vanillin und pHydroxybenzaldehyd in Vanille-Extrakten. C. Carnero Ruiz, A. Heredia Bayona, F. Garcia Sfinchez. (Derivative spectrophotometric determination of vanillin and p-hydroxybenzaldehyde in vanilla bean extracts) (M/daga, Spain, Department of Analytical Chemistry and Department of Biochemistry, The University) J. Agric. Food Chem. (1990) 38:178-181. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Bestimmung von Vanillin (4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd) in Gegenwart von p-Hydroxybenzaldehyd ohne eine vorhergehende Abtrennung. Um dies zu erreichen, wird die Derivativspektroskopie eingesetzt, bei der die 1. Abteilung der Extinktion nach der Wellenlfinge vermessen wird und so st/irkere Strukturierungen erzielt und damit auch sehr geringe Anderungen der Extinktion registriert werden. Zur Optimierung der Empfindlichkeit wird in einer gepufferten L6sung (pH = 10,8) bei Wellenlfingen von 348 nm (Vanillin) bzw. 330 nm (p-Hydroxybenzaldehyd) gemessen. Die vorgestellte Methode toleriert ein Verh/iltnis yon 3 : 1 bei p-Hydroxybenzaldehydzu Vanillinmit einem relativen Fehler von unter 5% bei tier Bestimmung von Vanillin. Die analytischen M6glichkeiten dieser Technik macht sie zu einer Alternative zu den chromatographischen bzw. AOAC-(Photometrie)Techniken. IV[.Huffer (Wfirzburg)
Fett, Wissenschaft, Technologie (1990) 92:275-281. Mit Hilfe der gaschromatographischen Fetts~iurenanalyse werden Milchfettzusgtze unterschiedlicher Zusammensetzung (Winterfett/Sommerfett) in Anteilen von 4-12% in verschiedenen Schokoladen (Zartbitterschokolade, Vollmilchschokolade, Vollmilch-NuBSchokolade) quantitativ nachgewiesen. Unabh/ingig yon der Schokoladenart k6nnen Milchfettanteile mit der besten Wiederfindung anhand der Fettsfiuren C4 bis C12 bzw. mit der Kombination C4/ C6 und C4/C6/C8 bestimmt werden. Der relative Fehler liegt bei ca. 8%. Da Kokosfett und Palmkern61 h6here Anteile kurzkettiger Fetts/iuren (C6-C12) aufweisen, ist eine quantitative Bestimmung von Milchfett fiber diese Fetts/iuren jedoch ungfinstig. Weiter wird
Ionenselektive Elektroden in der organischen Analyse: Bestimmung von Vanillin fiber in-situ-Erzeugung seines Girard-Reagens-PDerivats. W.H.Chan, A.W.M.Lee, A.C.WahNg. (Ion-selective electrodes in organic analysis: determination of vanillin via In Situ generation of its girards reagent P derivative) (Kowloon, Hong Kong, Department of Chemistry, Hong Kong Baptist College) Analyst (1990) 115:205-207. In der vorliegenden Arbeit wird zur Bestimmung yon Vanillin eine Hydrazon-selektive Elektrode angewandt. Sie basiert aufeinem Vanillinhydrazon-Tetraphenylborat-Ionenpaarin einer Polyvinylchloridmatrix-Membran. Dazu setzt man Vanillin zun/ichst mit Gi-
Quantiativer Nachweis yon Milchfett in Schokoladenmisehungen. II. Bestimmung yon Milchfettanteilen in Schokolade. D. Precht. (Kiel,
63 rard-Reagens-P zum korrespondierenden Hydrazon in w~iBriger L6sung urn. Das Hydrazon wird in situ gebildet und mit der vanillinhydrazonselektiven Elektrode bestimmt. Die Elektrode gibt ein signifikantes potentiometrisches Signal in einem Konzentrationsbereich 10- z _ 4 x 10- s Mol/1Hydrazon ab. Sie arbeitet in einem pHBereich zwischen 4,5 und 6 bei einer kurzen statistischen Ansprechzeit (kleiner als 60 s). Die Ansprechempfindlichkeit bleibt dabei mindestens einen Monat stabil. Das Ergebnis der vorgestellten Methode stimmt gut mit dem durch UV-Spektralphotometrie erhaltenen fiberein. Die Methode kann auch auf andere Carbonylverbindungen ausgedehnt werden. M. W6rner (Wfirzburg) Acidifizierung yon mit Salzliisung behandelten Pfefferkirschen. M. A. Daeschel, H.P. Fleming, D.M. Pharr. (Acidification of brined cherry peppers) (Raleigh, North Carolina State Univ., Dept. of Food Science) J Food Sci (1990) 55:186-192. Es wird die Aufnahme und der Verlauf des Eindringens von Essigsfiure in nicht erhitzte Frfichte yon Kirschpfeffer berichtet. Dazu wurden die Frfichte einzeln in Becherglasern mit der doppelten Menge an Salzl6sung, bezogen auf das Gewicht der Frucht, behandelt. Die Acidifizierung wurde durch die Messung des pH-Wertes ermittelt. Zu diesem Zweck wurden die Frfichte in bestimmter Weise durchgeschnitten, die Elektrode in i0 ausgew~ihlte Fruchtbereiche eingeffihrt und der pH-Wert nach 30 s abgelesen. Untersucht wurden Frfichte von rotem und griinem Pfeffer, mit Salzl6sung behandelte Pfefferfrfichte und nach Sauerstoffeinwirkung mit Sole behandelten Pfefferfriichte. pH-Messung, Elektronenmikroskopie und der Verlauf der mit einem in der Sole gel6sten Farbstoff verfolgten fortschreitenden F~irbung zeigten, dab das Eindringen der Sfiure durch den Stamm zur Placenta erfolgt, so dal3 in der Fruchtwand der pH-Wert von 4,6 zuletzt erreicht wurde. Bei mit Sauerstoff behandelten Frfichten effolgte die S/iureaufnahme schneller (24 h) als bei unbehandelten (150 h). W.D. Koller (Karlsruhe) Auswirkung der Solebehandlung und der Abpackbedingungen auf die Qnalitiit yon Kapern. A. Alvarruiz, M. Rodrigo, J. Miquel, V. Giner, A. Feria, R. Vita. (Influence of brining and packing conditions on product quality of capers) (Valenci, Spain, Instituto de Agroquimica y Tecnologia de Alimentos, C.S.LC.) J Food Sci (1990) 55:196198 + 227.
Es wurde die Bedeutung des Salzgehaltes (5,7,10,15 u. 20% NaC1) der zur Vorbehandlung yon Kapern verwendeten Salzlrsung im Hinblick auf die Verbesserung der Haltbarkeit und der Konsistenzerhattung in Verbindung mit bestimmten Abpackbedingungen (3-10% Salz, 0-1,5% Essigsfiure und Pasteurisieren) untersucht. Alle Salzl6sungen mit h6herem Salzgehalt als 10% erwiesen sich in bezug auf die Haltbarkeit der Kapern fiber einen Zeitraum yon 27 Monaten als gleich gut geeignet. In solchen L6sungen behielt das Endprodukt seine typische Textur und Farbe sowie das typische Aroma. Die Verwendung von Salzl6sungen mit niedrigerer Salzkonzentration ffihrte zur Bildung von ,,off-flavor" und zum Weichwerden der Kapern. Pasteurisieren (80 ~ min) des fertigen Produktes erwies sich als wirksam gegen Verderb. Nicht pasteurisierte Proben ben6tigten hohe Salz- und Sfiuregehalte (6% bzw. 1%) um eine entsprechende Haltbarkeit zu erreichen; andernfalls kam es zum Wachsturn von Mikroben, das zu einer gelben Ablagerung ffihrte. Die Beurteilung der Qualitfit der Kapern erfolgte sensorisch, wobei alas Aroma und die Konsistenz bewertet wurde sowie instrumentell mittels Scherkraftmessungen. W.D. Koller (Karlsruhe) Extraktion von Ingwer-Rhizom: Kinetikstudie mit Diehlormethan, Ethanol, 2-Propanol nnd Aceton-Wasser-Gemisch. M. Spiro, M. Kandiah, W. Price. (Extraction of ginger rhizome: kinetic studies with dichloromethane, ethanol, 2-propanol and an acetone-water mixture) (London, UK, Imperial College of Science, Technologyand Medicine) Int J Food Sci Technol (1990) 25:157-167. Die Extraktionskinetik yon (6)-Gingerol und Hexahydrocurcumin (HHC) aus gemahlenem (0,85-1,00 ram) Ingwer wurde mit den oben genannten L6sungsmitteln bei einer Extraktionstemperatur von 30 ~ ermittelt. Fiir Gingerol ergab sich ein dreistufiger Extrak-
tionsverlauf. Nach einer Waschphase und einem ersten schnellen Extraktionsschritt schlol3 sich eine langsam verlaufende Nachextraktionsphase an. Fiir HHC, einer Minorkomponente gilt, dab nach der Waseh- oder Einweichphase nur eine sehnelle Extraktionsphase ohne die langwierige Nachextraktion erfolgt. Die Extraktionsraten nahmen bei Verwendung der reinen L6sungsmittel von Aceton fiber Dichlormethan, Ethanol naeh Isopropanol hin ab. Hier besteht eine inverse Korrelation zu den Viscosit~iten, die in der gleichen Reihenfolge ansteigen. Eine Zugabe von Wasser zu Aceton und Ethanol ergab schlechtere Ausbeuten, was durch die herabgesetzte L6slichkeit der Inhaltsstoffe erklgrt werden kann. F. Siewek (Bielefeld) EinfluB der Verpackung unter modifizierter Atmosph~ire auf die Mikroflora und die Qualitiit von frischem Gemiisepaprika. R.E. Brakkett. (Influence of modified atmosphere packaging on the microflora and quality of fresh bell peppers) (Griffin, Univ. of Georgia Ex-
periment Station, Department of Food Science and Technology) J Food Protection (1990) 53:255-257 + 261. Frischer Gemiisepaprika wurde in Schrumpffolie eingepackt, in Beuteln mit modifizierter Atmosphgre und in Pappkisten unverpackt bei 13 ~ gelagert. Bereits nach dreiw6chiger Lagerzeit zeigte die unverpaekte Kontrollprobe mikrobiologische Verderbserscheinungen, die bei abgepackter Ware erst nach 6 Wochen auftraten. Ferner konnten bei unverpacktem Paprika schon frfih Zeichen von Dehydratation festgestellt werden. Zur Entwicklung der aeroben Gesamtkeimzahl, Hefen, Schimmelpilzen, Enterobakterien und Milehsfiurebakterien fiber die Lagerzeit werden vergleiehende Angaben gemacht. F. Siewek (Bielefeld)
Wiirzen (Extrakte, Hydrolysate u. dgl.) Flow-Injektionsanalyse yon L-Glutamins~iuremit immobifisierter 1Glutaminsiiureoxidase: Vergleich eines Enzymreaktors mit einer Enzymelektrode. T. Yao, N. Kobayashi, T. Wasa. (Flow-injection analysis for L-glutamate using immobilized L-glutamate oxidase: comparison of an enzyme reactor and enzyme electrode) (Mozu-
Umemachi, Sakai 591, Japan, Department of Applied Chemistry, College of Engineering, Univ. of Osaka Prefecture) Anal chim Acta (1990) 231:121-124. Zur Herstellung des Enzymreaktors wurde L-Ghitaminsiiureoxidase (GO) auf einen mit Aminopropylresten imprggnierten Glastr~iger mit Glutaraldehyd immobilisiert und in eine S~iuleeingefiillt. Die Herstellung der Enzymelektrode erfolgte durch Immobilisierung einer Mischung von GO und Rinderserumalbumin auf einer Seite einer Platinelektrode (mit Aminopropyltriethoxysilan behandelt) mit Glutaraldehyd und Verbindung der so erhaltenen Platinelektrode mit einer Silber/Silberchiorid-Referenzelektrodein einer DurchfluBzelle (1,9 p.1). Im Flow-Injektionssystem erfolgte die amperometrische Bestimmung des aus Glutamins/iure gebildeten Wasserstoffperoxids. Mit dem Enzymreaktor konnten 90-120, mit der Enzymelektrode 60 Proben in der Stunde gemessen werden. Die Nachweisgrenze wurde mit 2-4 x 10 -6 m~/L ermittelt (linearer Bereich von 5 x 10-6-3 x 10 -3 m~/L), die relative Standartabweichung betrug 0,7%. Die immobilisierten Enzyme hatten nach 6 Monaten nach 95% der urspriinglichen Aktivitfit. F. Led! (Stuttgart) Die kontinuierliche Produktion von Glutaminsiiure in einem fluidisierten Drei-Phasen-Bett mit immobilisierten Corynebacterium glutamicure. H.J. Henkel, H.J. Johl, W. Trrsch, H. Chmiel. (Continuous production of glutamic acid in a three phase fluidized bed with immobilized Corynebacteriurn glutamicum) (Stuttgart, Fraunhofer Institut J~r GrenzJ~chen und Bioverfahrenstechnik) Food Biotechnology (1990) 4:149-154.
Die Produktivit~it eines Reaktors kann dutch Erhrhung des Einsatzes yon Biornasse gesteigert werden; bei immobilisierten Systemen bedarf es dazu eines geeigneten Tr/igers. Es wurden gesinterte Glaspartikel mit offenen Poren und einem Durchmesser yon 1 his
64 3,2 mm eingesetzt. Mit einem Gehalt von 13 g immobilisierterTrokkenmasse pro L wurde eine maximale Produktivit/it von 0,3 g Glutamins~iure pro L und h erreicht, was den Werten fiir einen Rfihrtank-Reaktor nahe kommt. Sowohl absatzweiser wie kontinuierlicher Betrieb werden beschrieben; Reaktionsverlauf und der Verlauf verschiedener KenngrrBen wfihrend des Betriebs werden in Abbildungen dargestellt. Das beschriebene Verfahren hat zus/itzlich den Vorteil, dab das Trfigermaterial nach Gebrauch fiir die erneute Verwendung wieder gewonnen werden kann. D. Ehlermann (Karlsruhe) Verminderung des thermischen Abbaus von Inosin-5'-monophosphat und Guanosin-5'-monophosphat in w~iflriger Liisung durch Sake. M. Kuchiba, S. Kaizaki, T. Matoba, K. Hasegawa. (Depressing effect of salts on thermal degradation of inosine 5'-monophosphate and guanosine 5'-monophosphate in aqueous solution) (Nara, Japan,
Department of Food Science and Nutrition, Nara Women's Univ.) J Agric Food Chem (1990) 38:593-598. Natriumglutamat (NG), Inosin-5'-monophosphat (IMP) und Guanosin-5'-monophosphat(GMP) sind aIs typische Geschmacksverstfirker bekannt. IMP und GMP sind thermisch weniger stabil als NG mad k6nnen augerdem dutch Wechselwirkungenmit den in der Nahrung enthaltenen Zuckern, Proteinen, Fetten und Salzen bei der Zubereitung der Speisen unerwiinschte Geschmackseindr/icke hervorrufen. In dieser Arbeit wurde der Einflul3verschiedener Salze auf die thermische Abbaubarkeit dieser Verbindungen untersucht. Die 5'-Ribonucleotide und deren Spaltprodukte wurden mittels HPLC analysiert, wfihrend die freie Phosphorsfiure nach der Methode von Bartrett (1959) bestimmt wurde. Es zeigte sich, dab CaClz, MgC1z und MnC12 dem thermischen Abbau entgegenwirken, NaC1 und KC1 dagegen nicht. Diese Wirkung der bivalenten Metalle d/irfte darauf beruhen, daB sie die Bildung einer intramolekularen Ringstruktur ermrglichen und dadurch die Hydrolisierbarkeit der Esterbindung herabsetzen. Der Nachweis der Struktur dieser Metall-5'Ribonucleotidkomplexe erfolgte durch IR-Analyse. W. D. Koller (Karlsruhe) Neues Verfahren zur Fermentation von Sojasauee dureh immobilisierte Hefen. H. Horitsu, Y. Maseda, K. Kawai. (A new process for soy sauce fermentation by immobilized yeasts) ( Yanagido 1-1, Gifu 501-
11, Japan, Department of Bioresources Utilization, Faculty of Agriculture, Gifu Univ.) Agric Biol Chem (1990) 54:295-300. Zur Fermentation der rohen Sojasauce wurden zwei in Reihe geschaltete Bioreaktoren eingesetzt, die jeweils verschiedene Hefestfimme, an Keramiktrfiger immobilisiert, enthielten. Der erste Reaktor enthielt Zygosaccharomyces rouxii, eine Here, die Ethanolfermentation durchfiihrt und 2-Phenylethanol produziert; Reaktor II enthielt Candida versatilis, einen Produzenten yon 4-Ethylguajacol. Mit Hilfe dieses Reaktorsystems konnte die Produktionszeit fiir Sojasauce von bisher 6 Monaten auf nur 8 Tage gesenkt werden, ohne dag die Qualit/it des Produktes beeintrfichtigt wurde. H. Rehbein (Hamburg)
Natiirliche und kiinstliche Aromastoffe Computereinsatz in der Aromaforschung von Lebensmitteln. P. CabeUa, M. Barbeni, M. Conterno, D. Talarico, E. Marengo, M. Marsill. (Computer applications in food flavour research) (Torino, Italy, San Giorgio Flavors) Anal China Acta (1990) 235:2t 5-219.
Fiir Forschung und Produktion einer Firma •r Lebensmittelaromen wurden Computer-unterstiitzte Methoden entwickelt. Zur Identifizierung einzelner Aroma-Komponenten dutch den Vergleich der Massenspektren mit den Kovfits-Indices der Gaschromatogramme wurde ein spezielles Programm (GASCR) eingesetzt. Die fiir die Neuentwicklung von Aromen notwendige Datenbank umfaBte qualitative und quantitative Informationen fiber Aromen, relevante Rechtsnormen und organoleptische Eigenschaften der Stofre. Mit Hilfe der Programme EXDIS und SPECTRE-M wurden Aromen veredelt und bessere Stoffkombinationen ermittelt. Die
Computer-unterstfitzte Produktion (komplette qualitative und quantitative Kontrolle) erfolgte mit dem Programm BILPRO. A. R. Oeser (Wuppertal) Bestimmung der Enantiomerenzusammensetzung von 3'- und 6-Laetonen durch gaschromatographische Trennung diasteromerer Carbamoygloxyearboxamid-Derivate. K.-H. Engel, W. Albrecht, J. Heidlas. (Enantiodifferentiation of ?- and 6-1actones by gas chromatographic separation of diastereomeric carbamoyloxy carboxamide derivatives) (Berlin, Technische Universitdt Berlin, Institut J~r Biotechnologie) J. Agric. Food Chem. (1990) 38:244-247. In der vorliegenden Arbeit wurde eine Enantiomerentrennung chiraler 3'- und 6-Lactone unter Einsatz der Capillargaschromatographie erreicht. Zuvor wurden die jeweiligen Enantiomere in diastereomere 4- und 5-[(R)-[(1-phenylethyl) carbamoyl]oxy] N-butylearboxamide fiberfiihrt. Zur Derivatisierung wurde zunfichst eine Ringrffnung des Lactons zum Hydroxycarbamid durch Erhitzung mit Butylamin durchgefiihrt. Die entstehenden Produkte wurden anschlieBend durch Reaktion mit dem chiralen Reagens (R)-(+)-Iphenylethylisocyanatin diastereornere Carbamate umgewandelt. Es konnten mit der beschriebenen Methode hohe Trennleistungenffir die homologen Reihen der in zahlreichen Frfichten und Pflanzen vorkommenden ?-Lactone (C5-C12) und 6-Lactone (C6-C12) erzielt werden. M. Wrrner (Wiirzburg) Kernresonanz- und massenspektrometrische Untersuchungen von n(Alkylthio)-l-alkanthiolen. E. Anklam, A. Aced. [NMR and mass spectroscopic studies on n-(alkylthio)-l-alkanethiols] (Berlin,
Hahn-Meitner Institut Berlin GmbH, Bereich Strahlenchemie) J Agric Food Chem (1990) 38:123-125. n-(Alkylthio)-1-alkanthiole der aUgemeinen Formet RS(CHz),SH wurden synthetisiert und ihre Massen- sowie 1H- und 1~C_NMR.Spektren aufgenommen. Diese Komponenten, die in Lebensmitteln (z. B. in Fleischbriihe) identifiziert worden sind, zeigen ein charakteristisches Verhalten in den NMR- und Massenspektren, und zwar abhfingig vonder Anzahl der Methylgruppen (n) zwischen den Schwefelatomen. 2-(Alkylthio)-l-ethanthiole (n=2) krnnen durch ihre 1H-NMR-Spektren leicht identifiziertwerden, da sie eine zusfitzliche Kopplung ihrer SH-Protonen mit den Methylenprotonen zeigen. In den Massenspektren werden Fragmentierungen an diesen Molekfilteilen meist dutch ~- und fl-Spaltung sichtbar, weshalb sie intensive Peaks von m/e 61 [CzHsS] + und 47 [CH2SH] + zeigen. bei den 3-(Alkylthio)-l-propanthiolen(n = 3) entstehen zus/itzlich Ionen mit m/e 107[entsprechend M-(R)] + und 106 [M-(R-(H))] +. Solche Fragmentierungenwurden bei anderen n-(Alkylthio)1-alkanthiolen nieht beobachtet. U.-S. Gi (Berlin) Stereoisomere Aromastoffe. XXXVIII: Direkte chirospezifische Analyse von 3'-Lactonen mittels direkt gekoppelter LC-GC. H.-G. Schmarr, A. Mosandl, K. Grob. (Stereoisomeric flavour compounds.XXXVIII: direct chirospceific analysis of 3'-lactones using on-line coupled LC-GC with a chiral separation column) (Frankfurt, Institut ~ r Lebensmittelchemie, Universitdt Frankfurt) Chromatographia (1990) 29:125-129. Die Autoren beschreiben ein direkt gekoppeltes LC-GC-System zur Stereoanalyse yon 3'-Lactonen in Friichten und fruchthaltigen Produkten, wobei die 3'-lactonhaltige Fraktion der Rohextrakte dutch HPLC abgetrennt und direkt zur GC auf einer chiralen Phase iibertragen wird. Bei dieser Technik krnnen ebenso wie bei der multidimensionalen GC aufwendige Probenvorbereitungs- und -reinigungsschritte entfallen. Weitere Vorteile liegen in der Reduktion von Probenmaterial und L6sungsmittel, in der deutlichen Verminderung der Analysenzeit sowie in der leichten Automatisierbarkeit. W. Schmid (Hebertshausen) Etherische Ole aus Ocimum micranthum Willd. D. J. Charles, 3. E. Simon, K. V. Wood (Essential oil constituents of Ocimum micranthum Willd.) (West Lafayette, Indiana, Purdue Univ., Dept. of Horticul-
ture and Dept. of Chemistry and Campus- Wide Mass Spectrometry Center) J Agric Food Chem (1990) 38:120-122.
65 Die etherischen Ole aus Blfittern, Blfiten und Stengeln yon Ocimum micranthum Willd. wurden erstmalig untersucht. Das einjiihrige, sehr aromatische Kraut stammt aus dem Flachland yon Mittelund Sfidamerika und den Westindischen Inseln und wird dort in Getr/inken und als Heilkraut benutzt. Der Gehalt an etherischen Olen betrfigt in den Bl~ttern, den Blfiten und den Stengeln 1,54, 0,63 bzw. 0,08 ml/g frischem Material. Zwanzig Bestandteile, deren Zusammensetzung in den Pflanzenteilen variierte, wurden im etherischen 01 bestimmt. Hauptsfichlich konnten 1,8-Cineol, Eugenol, fl-Caryophyllene, fl-Selinen und Elemen-Isomere mit GC/MS identifiziert werden. Eugenol, der Hauptanteil in den Blfittern, ist nur in Spuren in den Bliiten und Stengeln vorhanden. ]~-Selinen, ein kleinerer Bestandteil in den Bliittern, ist in Bltiten und Stengeln haupts/ichlich vertreten. Der Gesamtanteil der Sesquiterpene betrfigt 48, 86 nnd 75% des etherischen Ols yon Blfittern, Blfiten bzw. Stengeln. Dies ist die erste Ver6ffentlichung fiber etherische Ole einer Ocimum subspecies, die hohe Anteile an Elemen, 1,8-Cineol, /%Caryophyllen und fl-Selinen aufweist. S. Wegner-Hambloch (Hofheim) Zusammensetzung von Gewiirznelken-Knospen (Syzygium aromatieum)-Ol nach Extraktion mit Kohlendioxid. N. Gopalakrishnan, P. P.V. Shanti, C.S.Narayanan. [Composition of clove (Syzygium aromaticum) bud oil extracted using carbon dioxide] (Trivandrum, India, Regional Research Laboratory) J. Sci. Food Agric. (1990)
50:111-117. Das mit Hilfe von flfissigem, superkritischem Kohlendioxid gewonnene 131 zeigt gegenfiber dem nach dem fiblichen Verfahren (Wasserdampfdestillation) gewonnenen Produkt erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung. Bei der Extraktion liegt ein v611ig anderes Verhalten der zu extrahierenden Stoffe vor, das durch Druck, Temperatur, Expositionszeit, gegenseitige Beeinflussung der Stoffe und andere Faktoren bestimmt wird. Der EinfluB auf die Gesamtausbeute und den Gehalt an Chlorophyll, Cubeben, Copaen, Caryophylin, Eugenol, Isoeugenoi, Isoeugenolacetat und Farnesol wird beschrieben und diskutiert. W. Feldheim (Kiel) EinfluB von Stickstoff-Diinger auf das Vorliegen von fliichtigen Inhaltsstoffen in Sellerie. F.A. Van Wassenhove, P.J. Dirinck, N. M. Schamp, G. A. Vulsteke. (Effect of nitrogen fertilizers on celery volatiles) (Ghent, Belgium, State Univ. of Ghent, Faculty of Agricultural Sciences, Dept. of Organic Chemistry) J. Agric. Food Chem. (1990) 38:220-226.
In der vorliegenden Arbeit wurden die flfichtigen Inhaltsstoffe yon zwei Sellerievariet/iten dutch Likens-Nickerson-Extraktion einerseits und Soxhlet-Extraktion andererseits isoliert. Die Extrakte wurden mittels zweidimensionaler Capillargaschromatographie analysiert und quantifiziert. Sellerie-Anbauten mit unterschiedlichen Zus/itzen an organischem und/oder anorganischem Dfinger wurden untersucht. Dabei konnte festgestellt werden, daB durch die Zugabe yon groBen Mengen an Mineral- und/oder organischem Stickstoffdfinger der Gehalt der Impact-Komponenten (Phthalide) stark abnahm. Daneben wurden in Abh~ngigkeit yon der Stickstoffdfingergabe der Nitrat- und Trockengehalt der beiden Variet~iten bestimmt. M. Huller (Wfirzburg) ldentifizierung einiger schwefelhaltiger Verbindungen im Aroma von Concord-Weintranben. M. Winter, A. Velluz, A. Furrer, W. Pickenhagen. [Identification of some sulphur-containing compounds in concord grape essence (Vitis labrusca)] (Geneva, Switzerland, Firmenich SA) Lebensm-Wissen und -Technol (1990) 23:94.
Zus/itzlich zu den bisher bekannten Verbindungen fanden die Autoren im Aroma yon Concord-Trauben Spuren von drei schwefelhaltigen Komponenten. Diese konnten massenspektrometrisch als 3-Methylthiopropanal, Ethyl-3-methylthiopropanoat und Ethyl-2-mercaptopropanoat identifiziert werden. Bei letzterer Verbindung handelte es sich um einen neu entdeckten natfirlichen Aromastoff. Typische Massenfragmente, Retentionsindex und Geruchseigenschaften dieser Verbindung wurden angegeben. W. Schmid (Hebertshausen)
Charakteristische Aromasubstanzen in einem w~iflrigen Knoblauchextrakt. Y. Ueda, M. Sakaguchi, K. Hirayama, R. Miyajima, A. Kimizuka. (Characteristic flavor constituents in water extract of garlic) (Kawasaki-ku, Kawasaki, Japan, Central Research Laboratories, Ajinomoto Co., Inc.) Agric Biol Chem (1990) 54:163-169.
Das sensorische Profll von Suppen (chinesische Suppe und Curry-Suppe) wurde untersucht im Hinblick auf den Zusatz yon wiiBrigem Knoblauchextrakt (aus erhitztem Material gewonnen). Das typische Aroma entstand nach Mischen von Natriuminosit und Natriumglutamat mit Alliin, (+)-S-Methyl-L-cysteinsulfoxidund y-LGlutamyl-S-allyl-L-cystein.Die 3 zuletzt genannten Verbindungen wurden mit Hilfe der Ionenaustauschchromatographie aus dem wfiBrigen Knoblauchextrakt abgetrennt und die Strukturen fiber die Spektraldaten zugeordnet. F. Ledl (Stuttgart) Ermittlung der wiehtigsten Geruchskomponenten von Gurke (Cucumis sativus) nnd Bentelmdone (Cucumis melo) dutch AromaextraktVerdiinnnngsanalyse. P. Schieberle, S. Ofner, W. Grosch. [Evaluation of potent odorants in cucumbers (Cueumis sativus) and muskmelons (Cucumis melo) by aroma extract dilution analysis[ (Garching, Deutsche ForschungsanstaltJ~r Lebensmittelchemie) J Food Sci (1990) 55:193-195. Es wurden die ffichtigen Komponenten mit den h6chsten Geruchswerten (Verhiiltnis yon Konzentration und Geruchsschwellenwert) bestimmt. Bei Gurke waren dies (E/Z)-2,6-Nonadienal gefolgt yon (Z)-2-Nonenal und (E)-2-Nonenal. Im komplexer zusammengesetzten Aroma der Beutelmelone wurden als die geruchsaktivsten Komponenten Methyl-2-methylbutanoat, (Z)-3-Hexenal, (E)-2-Hexenal und Ethyl-2-methylpropanoat gefunden. Bei der Aromaverdfinnungsanalyse wird die Fraktion der flfichtigen Verbindungen gaschromatographisch in die Einzelkomponenten aufgetrennt und diese durch einen Schnfiffelausgang der Nase zugefiihrt. Durch wiederholte Verdfinnnng des Aromaextraktes lassen sich die Stoffe in der Reihenfolge ihrer Geruchswirksamkeit einstufen. W. D. Koller (Karlsruhe) Fliiehtige Bestandteile der Mispel-Frueht (Eriobotrya japonica Lindl.). O. Fr6hlich, P. Schreier. (Volatile constituents of loquat (Eriobotryajaponica Lindl.) fruit) ( Wi~rzburg, Lehrstuhlffir Lebensmittelchemie, Universitiit Wfirzburg) J Food Sci (1990) 55:176-180. In vorliegender Arbeit wurden Konzentrate yon ganzen, frischen, reifen spanischen Mispel-Frfichten (ohne Schale und Kerne) mittels HRGC, HRGC-MS und HRGC-FTIR analysiert. Insgesamt konnten yon den Autoren 80 Aromaverbindungen identifiziert werden, wovon 72 Substanzen zum ersten Mal als Bestandteile der Mispel-Frucht nachgewiesen werden konnten. Der gr6Bte Teil der flfichtigen Verbindungen besteht aus Alkoholen und Carbonylverbindungen. Quantitative HRGC ergab Hexanal (2,4 mg/kg Konzentrat), E-2-Hexenal (1,8 mg/kg) und Benzaldehyd (0,7 mg/kg) als Hauptaromakomponenten. M. Huller (Wfirzburg) Eine Methode zur schnellen Dampfraumanalyse fliichtiger Verbindungen roher und ger/isteter Erdniisse. C.T. Young, A.R. Hovis. (A method for the rapid analysis of headspace volatiles of raw and roasted peanuts) (Raleigh, N. C. State Univ., Dept. of Food Science) J. Food Sci (1990) 55:279-280. Gemahlene robe und ger6stete Erdnfisse sowie ErdnuBbutter und -61 wurden in einem Probengef/iB 30 rain auf 150 ~ erhitzt. Die aus dem Dampfraum mit einer gasdichten Spritze entnommenen Probenvolumina wurden auf l-m- und 1,8-m-Glass/iulen mit Porapak P, sowie auf einer 30-m-Capillare mit DB-5 als station~irer Phase gaschromatographisch getrennt und massenspektrometrisch identifiziert. Von 16 gefundenen Substanzen konnten 8 bestimmten Geruchsnoten zugeordnet werden. H. Hahn (Erlangen) Analyse yon Pommes-frites-Aroma: Identifizierung von 3-(Methylthio)-alkanalen. J.T. Carlin, C.-T. Ho, S, S. Chang, A. Velluz, W. Pickenhagen. (Analysis of french fried potato flavor: identification of 3-(methylthio)alkanals (New Brunswick, N.J., USA, Department
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of Food Science, Rutgers Univ.) Lebensm-Wiss u -Technol (1990) 23:276. 5 ml des nach anderweitig beschriebener Methode (J Agric Food Chem (1986) 34:421) erhaltenen Pommes-frites-Extraktes wurden pr/iparativ gaschromatographisch in 14 Fraktionen aufgetrennt. Diese wurden auf einer 50 m x 0,27 mm Glascapillare mit UCON HB 5100 analysiert und die Komponenten massenspektrometrisch bestimmt. Neu gefunden wurden 3-(Methylthio)-butanal und 3-(Methylthio)-heptanal, welche eine grfine, butter- und fettartige Note ergeben. H. Hahn (Erlangen)
Kiinstliehe Siiflstoffe Vertretbare Tagesdosis und Zulassungen von Siiflstoffen. A. G. Renwick. (Acceptable daily intake and the regulation of intense sweeteners) (Bassett Crescent East, Southampton, UK, Clinical Pharma-
cology Group, University of Southampton, Medical and Biological Sciences Building) Food Additives and Contaminants (1990) 7: 463-475. Das Problem, die Ergebnisse toxikologischer Untersuchungen in vertretbare Tagesdosen als Basis ffir lebensmittelrechtliche Zulassungen umzusetzen, wird am Beispiel der vier zugelassenen Sfigstoffe Acesulfam, Aspartam, Saccharin und Cyclamat dargestellt. Es wird speziell diskutiert, ob physiologische Effekte, die nach Verzehr hoher Aspartam-Mengen aufgetreten sein sollen, sowie die in Tierversuchen gefundene Carcinogenit/it yon Saccharin sowie die in verschiedenen toxikologischen Modellen beobachteten unterschiedlichen wirkungslosen Dosen (no-effect levels) einen EinfluB auf die Festlegung yon vertretbaren Tagesdosen haben sollten. Schlieglich werden die sich aus der besonderen Situation bei Cyclamat ergebenden Probleme geschildert, bei dem nicht die Substanz selbst, sondern der bei einer Reihe von Konsumenten m6gliche Metabolit Cyclohexylamin zur Basis der Festlegung einer vertretbaren Tagesdosis gewS.hlt wurde. G.-W. v. Rymon Lipinski (Frankfurt) Enzymatische Untersuchungstechnik zur Bestimmung von Aspartam. A. Mulchandani, K.B. Male, J.H.T. Luong, B.F. Gibbs. (Enzymatic assay technique for the determination of aspartame) (Mon-
treal, Quebec, Canada, National Research Council Canada, Biotechnology Research Institute) Anal China Acta (1990) 234:465-469. In einer Kurzmitteilung wird ein Enzym-Test zur Bestimmung von Aspartam beschrieben. Im 1. Schritt der Reaktion wird Aspartam enzymatisch in L-Asparagins/iure und L-Phenylalanin/Phenylalaninmethylester gespalten. Die L-Asparagins/iure wird durch Transaminierung in L-Glutamat/iberfiihrt. Die Menge an entstandenem L-Glutamat wird anhand des Sauerstoffverbrauchs in einer Oxidase-katalysierten Reaktion mittels einer Sauerstoff-Elektrode gemessen. Zwischen dem Sauerstoffverbrauch und der Aspartamkonzentration wird bis 200 lamol/L eine lineare Beziehung beschrieben. Fiir die Spaltung des Aspartams sind 7 verschiedene Enzyme getestet sowie die optimalen Bedingungen wie pH-Wert und Puffersystem ffir die Spaltungsreaktion erarbeitet worden. Durch Aufreinigung des Enzyms sowie Behandlung der Probe mit Trichloressigs/iure wird die Anwesenheit von Glutamins/iure und Asparagins/iure aus Eiweigk6rpern ausgeschlossen. Der Enzym-Test wird an verschiedenen aspartamhaltigen Lebensmitteln fiberprfift. Parallel werden die Aspartamgehalte mittels HPLC bestimmt. Die Ergebnisse werden tabellarisch zusammengestellt und mit den Aspartamgehalten laut Herstellerangabe verglichen. Die Wcrte zeigen gute ~lbereinstimmung. Th. T/iubert (Hannover) Dynamisehe Anspreeh-Charakteristika des potenfiometrischen Kohlendioxid-Sensors nnd ihre Anwendung zur Bestimmung von Aspartam. D.P. Nikolelis, U.J. Krull. (Dynamic response characteristics of the potentiometric carbon dioxide sensor for the determination of aspartame) (Mississauga, Ontario, Canada, Chemical Sensors Group, Department of Chemistry, University of Toronto) Analyst (1990) 115:883-888. Die dynamischen Ansprech-Charakteristika einer CO2-Elektrode wurden untersucht. Auf der Basis der dabei erhaltenen Datcn
wurde ein empfindliches und schnelles Verfahren zur Bestimmung yon Aspartam mit Hilfe einer kinetischen Methode entwickelt. Ausgehend von den CO2-Elektroden wurden eine auf Phenylalanin ansprechende, mit Hilfe von Phenylalanin-Decarboxylase arbeitende Elektrode sowie eine Aspartam-empfindliche, zus/itzlich Caboxypeptidase enthaltende Elektrode eingesetzt. Die mathematischen Grundlagen des Megverfahrens werden behandelt. Die bei der Untersuchung einiger Erfrischungsgetr/inke und Tafelsiigstoffe erhaltenen Ergebnisse stimmten gut mit den Resultaten yon HPLC-Analysen fiberein. G.-W. v. Rymon Lipinski (Frankfurt) Enzymatische Methode zur photometrischen Besfimmung yon Aspartam in Getriinken. T. Hamano, Y. Mitsuhashi, N. Aoki, S. Yamamoto, S. Tsuji, Y. Ito, Y. Oji. (Enzymic method for the spectrophotometric determination of aspartame in beverages) (Chuo-ku,
Kobe 650, Japan, Division of Food Chemistry, Public Health Research Institute of Kobe City) Analyst (1990) 115:435-438. Unter Einwirkung des Enzyms ~-Chymotrypsin wird aus Aspartam Methylalkohol abgespalten. Dieser wird mitAlkoholoxidase zu Formaldehyd oxidiert, welches mit 4-Aminopent-3-en-2-on (Fluoral P) zu einer farbigen Verbindung reagiert, deren Intensitgt der Aspartamkonzentration proportional ist und photometrisch ausgewertet wird. Bestimmungsgrenze: 2 gg/ml Aspartam. Arbeitsweise: 10 ml klares, CO2-freies Getr/ink (evtl. Filtration fiber Millipore-Filter 0,45 ~m) und 5 ml Phosphatpuffer pH 6 mischen, mit 1 mol/L NaOH bzw. HC1 auf pH 6 bringen, auf 50 ml aufffillen. 2,5 ml dieser L6sung im Reagensglas nacheinander mit 2,3 ml Phosphatpuffer und je 0,1 ml Alkoholoxidase (Sigma, St. Louis, MO, USA unverdfinnt), Fluoral P-L6sung (Wako Pure Chemicals, Osaka, Japan, 1 g in 10 ml Acetonitril) und ~-Chymotrypsin (B6hringer, Mannheim, BRD, 200 mg in 10 ml dest. Wasser) versetzen, in die Mischung bei Raumtemp. 20 rain durch ein Capillarrohr Luft einblasen, anschlieBend Mischung auf eine SEP-PAK QMA-Kartusche aufgeben. Die Absorption des Eluates gegen eine in gleicher Weise behandelte Blindl6sung (ohne Zugabe yon c~-Chymotrypsin) bei 410 nm messen, Aspartamgehalte einer mit Standardl6sung von 1,0-30 lag/ml Aspartam erstellten Eichkurve entnehmen. I. Cutka (Sigmaringen) Analyse aspartamhalfiger Cola-Getr~inke mittels hydrophober Chromatographie an Fractogel TSK. E. Miiller, H. Jork. (Saarbriicken,
Faehbereieh ,,Pharmazie und Biologische Chemie", Universitiit des Saarlandes) Dtsch Lebensm Rundsch (1990) 86:243-247. Zur Bestimmung von Aspartam, Coffein, Na-Saceharin und Na-Benzoat in einem Cola-GetrSaak wurden folgende flfissigchromatographische Systeme verwendet: I) S/iule Fractogel TSK HW-40 (S), 1 • 17 cm; Eluent KH2PO 4 0,067 mol/L (pH 4,3); Flugrate 1,5 ml/min; UV-Detektion bei 214 nm; II) SS_ule Fractogel TSK HW-40 (S) 1 • 27cm; Eluent KHzPO4 0,015mol/L Na2HPO4 0,015 mol/L (1 + 1) pH 6,9; FluBrate 1,2 ml/min; UV-Detektion bei 214 nm. Die S/iulen wurden auf 40 bzw. 35 ~ temperiert. Untersucht wurden jeweils 20 I~1 Probel6sung. St6rungen durch Zuckerkul6rfarbstoffe wurden in beiden System nicht beobachtet. Die Abtrennung von Aspartam von seinen Hydrolyseprodukten gelingt in System I nicht. Der Korrelationskoeffizient r ist ffir alle vier Substanzen > 0,9998; Verfahrensstandardabweichung und Variationskoeffizient sind in beiden System sehr gut. I. Stumm (Berlin)
Lebensmittelzusatz- und -begleitstoffe Lebensmittelzusatzstoffe. Th. Fazio. (Food additives) (Washington, Food and Drug Administration, Office of Physical Sciences) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:93-95. ~ber die folgenden Themen des letzten Jahres wurde von Vertretern der FDA bei der internafionalen Jahrestagung des AOAC am 25./28. September 1989 in St. Louis berichtet. Bromierte Speise6le: Die derzeit vorliegende Methode zur Bestimmung bromierter
67 Verbindungen in Speise61en eignet sich nicht zur Bestimmung der Hexabromverbindungen. Die Trennung und Bestimmung der Verbindungen erfolgt gaschromatographisch unter Verwendung von Capillarsfiulen nach sauerer, katalytischer Veresterung der interessierenden Verbindungen. Das vonder Industrie schon jetzt eingesetzte Verfahren eignet sich f/it die Durchffihrung eines Ringversuches. Migration yon Stoffen aus Lebensmittelverpackungen bei h6heren Temperaturen: Von Interesse sind die mit Suszeptoren ausgeriisteten Verpackungen, in denen die Lebensmittel im Mikrowellenofen gekocht, gebrfiunt bzw. knusprig gebacken werden. Suszeptoren sind aluminierte PET-Streifen, die auf Papier geklebt sind, und im Mikrowellenofen (MWO) bei h6herer Temperatur ver~indert werden. Daher wird ein Verfahren zur Bestimmung der migrierenden PET-Oligomeren in Meiskeim61 bei Temperaturen bis zu 350 ~ erarbeitet. Der Oligomerenanteilin PET liegt bei 1,5 bis 2%. Innerhalb von 5 bis 6 min migrieren aus dem Suszeptor beim Erhitzen im Mikrowellenofen (680 W) alle Oligomeren in das Maiskeim61. )khnliche Migrationswerte werden nach Lagerung bei erh6hter Temperatur im Mikrowellenofen erhalten. Migrationswerte, die bei niedrigen Temperaturen durchgefiihrt werden, eignen sich nicht, das Migrationsverhalten bei h6herer Temperatur zu beurteilen. Zur Bestimmung der nicht fliichtigen Anteile im Suszeptorenmaterial werden diese zerkleinert und mit Hexan und Chloroform im Soxhlet-Apparat extrahiert. Etwa 10%o der vorhandenen Oligomeren k6nnen erfal3t werden. Extrahiert werden auch UV-absorbierende Kaschierkleber, die auch im Maiskeim61 bei der Migrationsprfifung nachgewiesen werden. So wird gezeigt, dab solche Substanzen durch die PET-Folie nach dem Erhitzen im Mikrowellenofen in das O1 einwandern k6nnen. Wfihrend des Erhitzens im MWO werden auch fliichtige Stoffe von Suszeptoren abgegeben. Zu diesen geh6ren Benzol, Benzaldehyd, Styrol, Toluol. Temperaturstudien an Suszeptormaterial zeigen, dab nach Lagerung im MWO bei 160 ~ die nach 3,5 Minuten erreicht werden, Verf~irbungen zu beobachten sind, die darauf hindeuten, dab lokale Uberhitzungen aufgetreten sind. ,~hnliche Beobachtungen werden bei Erhitzen auf 230 ~ gemacht. Popcorn, das in Verpackungen mit Suszeptoren vertrieben wird, enthiilt nach dem Erhitzen im MWO 5 mg/kg PET-Oligomere. Auch bei Waffeln und Fischst~ibchen wird der Ubergang von Oligomeren nach dem Erhitzen im MWO festgestellt. Franz6sische Kartoffeln enthalten 7 mg/kg an Oligomeren. In noch laufenden Versuchen wird die einseitige Migration von 14C-Irganox und 1010 aus PE bzw. PP-Folien gepriift. Es wird auch fiber die Bestimmung fliichtiger und nichtfliichtiger Nitrosarnine in Lebensmitteln berichtet. Die Methode ist beschrieben in: J. Assoc. Off. Anal. Chem. (1989) 72:72. Mit einem neu entwickelten LC-TEA-Nachs~iulenreaktor (Linearit/it im Bereich von 3,5 bis 900 ng N-Nitrosoprolin) k6nnen noch 1 ~tg/kg Nitrosamin in 25 g der Probe bestimmt werden. Der Gehalt an Nitrosaminen wird in verschiedenen Lebensmitteln bestimmt. Die Ergebnisse werden spfiter ver6ffentlicht. Zur Beurteilung der Folgen der Exxon-Katastrophe (24.3.89) werden Polycyclische Aromaten in Fischen aus dem betroffenen Gebiet bestimmt. Methode: J. Assoc. Off. Anal. Chem. 67:1076-1082 (1984). Die Oberprtifung im Ringversuch ist vorgesehen. S02 in Lebensmitteln. Freies und reversibel gebundenes SO2 wird mit Hilfe der Umkehrphasen-Ionenpaar-Chromatographie nach dessen Reaktion mit Formaldehyd bestimmt. Die Bestimmung verl/iuft bei pH 4,7 optimal. Wiederfindungsrate: 102% + 5,2% bei 5, 10 und 20 mg/kg SO2. Ringversuch ist geplant. H. Wieczorek (Berlin)
Konservierungsmittel Auswertung einer HPLC-Methode zur Bestimmung von (Gesamt-) Sulfit in Lebensmitteln. L. Pizzoferrato, E. Quattrucci, G. di Lullo. (Evaluation of an HPLC method for the determination of sulphiting agents in foods) (Rome, Italy, Istituto Nazionale della Nutrizione) Food Additives and Contaminants (1990) 7:189-195.
Schwefeldioxid und schwefeldioxidfreisetzende Reagentien werden in der Lebensmittelindustrie zu diversen technologischen Zwecken eingesetzt; sie haben antimikrobielle, antioxidative, en-
zymhemmende und andere Wirkungen. Um sie quantitativ zu bestimmen, wird eine Methode entwickelt, die auf einer Kombination des bekannten modifizierten Monier-Williams-Verfahrensund eines HPLC-Verfahrens beruht. Ihre Eignung- im Vergleich zur MonierWilliams-Methode - wird an verschiedenen Lebensmitteln (Gamelen, Zwiebeln und Sent') iiberpriift. Das Schwefeldioxid wird aus den verschiedenen Matrices durch saure Destillation desorbiert; das gasf6rmige Schwefeldioxid wird durch Wasserstoffperoxid zu Sulfat oxidiert. Die mit Natronlauge neutralisierten Sulfatl6sungen werden verdfinnt und per Autosampler der HPLC-Bestimmung iiberffihrt. Getrennt wird an einer starken Anionenaustauschers/iule, eluiert wird mit Kaliumhydrogenphthalatl6sung(0,15 g/L, pH 5,7) mit 3 ml/min; detektiert wird mit einem UV-Detektor bei 280 nm. Die kombinierte Methode zeigt eine gute Nachweisgrenze und eine hohe chromatographische Aufl6sung, ohne dab es zu Potentialinterferenzen durch andere flfichtige Verbindungen kommt. Ein weiterer Vorteil ist die Schnelligkeit des Verfahrens; aul3erdem werden nut relativ sichere Reagentien und keine auergew6hnlichen Laborausstattungen ben6tigt. N. Dillhage (Wuppertal) Bestimmung yon Sulfit in Lebensmitteln und Getr~inken dutch Ionenausschlufl-Chromatographie mit elektrochemisehem Nachweis: Ringversueh. H.-J. Kim. (Determination of sulfite in foods and beverages by ion exclusion chromatography with electrochemical detection: collaborative study) (Nat&k, MA, U.S. Army Natiek Research, De-
velopment and Engineering Center, Food Engineering Directorate) J Assoc OffAnal Chem (1990) 73:216-222. Ein flfissigchromatographisches Verfahren zur Bestimmung von Gesamtsulfit in Lebensmitteln und Getrfinken wird beschrieben. Das Verfahren umfal3t alkalische Extraktion der Muster, Ionenausschlul3chromatographische Trennung (IEC) und elektrochemische (amperometrische) Bestimmung (EC). Die Extraktion erfolgt bei pH 9; als IonenausschluBs~iule wurde eine mit einem Gemisch aus sulfoniertem Polystyrol und Divinylbenzol gepackte Hochgeschwindigkeitssfiule (4,6 x 100 mm) verwendet. Das Verfahren wurde in Ringversuchen in 9 Laboratorien getestet. Als Untersuchungsmaterial dienten Maisstfirke, Limonensaft, weinhaltiges Getrfink (wine cooler), getrocknete Meerestiere und Instantkartoffelbrei. Die Muster wurdcn ohne bzw. mit Sulfitzusatz analysiert. Der ursprfingliche Sulfitgehalt der Muster lag zwischen 0 mg/kg (Maisst/~rke) und 384 mg/kg (Kartoffel). Die Zusatzmengen an SuP fit lagen zwischen 10 und 400 mg/kg. Die Wiederfindungsraten an zugesetztem Sulfit waren bei der IEC-EC-Methode durchwegs h6her als bie der Monier-Williams-Methode.Die Wiederholbarkeit innerhalb der einzelnen Laboratorien lag zwischen 4,4 und 26,0 %; die Gesamtreproduzierbarkeit zwischen 8,5 und 39,3%. Das Verfahren wird als schnell, empfindlich, leicht durchffihrbar und fiir die meisten Lebensmittel als gut geeignet bewertet. E. Mergenthaler (Germering) Der simultane Effekt yon pH-Wert, SO2, Ethanol und Tempertur auf das Wachstum yon Leuconostoc oenos. T.J. Britz, R. P. Tracey. (The combination effect of pH, SO2, ethanol and temperture on the growth of Leueonostoe oenos) (Bloemfontein, South Africa, Department of Microbiology, University of the Orange Free State) J Appl Bacteriol (1990) 68:23-31.
Da L. oenos eine hervorragende Bedeutung ffir den Ausbau von Rotweinen besitzt, wurden 54 Stfimme auf die BeeinfluBbarkeit ihres Wachstums durch pH-Wert (3,6, 3,8, 4,0), SO2-Gehalt (25, 50 mg/L), Ethanolgehalt (7, 10, 13%Vol) sowie Temperatur (15, 20 ~ untersucht. Die Kultivierung erfolgte in einem TomatenSaft-Medium in allen m6glichen Kombinationender genannten Parameter. Das Wachstum wurde photometrisch verfolgt. Durch statistische Analyse des Datenmaterials wurden die Wechselbeziehungen verdeutlicht. Die deutlichste Hemmwirkung zeigte das SO2, das deutlich synergistisch mit dem Alkoholgehalt wirkte. AuBerdem war das Wachstum bei pH 3,6 und 3,8 im Vergleich zu pH 4,0 deutlich gehemmt. Dutch die h6here Temperatur (25 ~ wurde die Hemmwirkung yon SO2 und Ethanol eindeutig verringert. - Auf-
68 grund der Ergebnisse dieser Arbeit wurden 5 Stfimme selektioniert, die weiteren Untersuchungen dienen sollen. K. Millies (Hofheim) Kinetik der Reaktion von Sorbinsfiure und Thiolen. B.L. Wedzicha, A. Zeb. (Kinetics of the reaction between sorbic acid and thiols)
(Leeds, UK, Procter Department of Food Science, Univ. of Leeds) Int J Food Sci Technol (1990) 25:230-232. In einem Brief an den Herausgeber nehmen die Autoren Bezug auf ihre yon der Zeitschrift angenommene Ver6ffentlichung: ,,Tenside als Katalysatoren der Reaktion von Sorbinsfiure und Thiolen." Es werden die Reaktionskonstanten zweiter Ordnung der nicht katalysierten Reaktionen zwischen Sorbinsfiure und den getesteten Thiolen angegeben. Die Abh/ingigkeit der Reaktion vom pH-Wert und den daraus resultierenden Ladungen wird diskutiert. B. Heimhuber (Hannover) Stahilitfit yon Sorbinsfiure in wfiBrigen Natriumchlorid-L6sungen. S. Guerrero, St. M. Alzamora, L.N. Gerschenson. (Stability of sorbic acid in aqueous solutions of sodium chloride) (Buenos Aires, Ar-
gentina, Departamento de lndustrias, Facultad de Ciencias Exactas y Naturales, Universidad de Buenos Aires) Lebensm - Wiss u - Technol (1990) 23:271-273. Sorbins~iure wird bei vielen Lebensmitteln eingesetzt, ttm die mikrobiologische Stabilit/it zu erh6hen. Hfiufig sind dies Lebensmittel, deren Wasseraktivitfit durch zugefiigtes Natriumchlorid herabgesetzt ist. Urn das Verhalten von Sorbinsfiure in Gegenwart von Natriumchlorid zu iiberpriifen, wurden wfiBrigeModeUsysteme untersucht. Diese bestanden aus 3,5, 8,0 oder 13,0 g/100 g Natriumchlorid bei pH-Werten von 5,0 und 6,0 und Wasseraktivitfiten von 0,95 und 0,98. Die beiden Modellsysteme mit den tieferen Natriumchlorid-Konzentrationen ffihrten zu Abbaureaktionen der Sorbins/iure; der Abbau konnte anhand einer Kinetik erster Ordnung beschrieben werden. Beim Modellversuch mit 13% Natriumchlorid wurde eine schiitzende Wirkung auf Sorbinsfiure festgestellt, da auch nach 160 Tagen Lagerung kaum eine Sorbinsfiureabnahme festzustellen war. N. Dillhage (Wuppertal) Tenside als Katalysatoren der Reaktion zwischen Sorbinsfiure nnd Thiolen. B. L. Wedzicha, A. Zeb. (Catalysis of the reaction between sorbic acid and thiols by surfactants) (Leeds, UK, University of Leeds) Int J Food Sci Technol (1990) 25:168-179. Sorbinsfiure befindet sich im Lebensmittel in der Grenzschicht zwischen w/iBriger und nicht wfiBriger Phase. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu ermitteln, ob Tenside die iiblicherweise langsam ablaufende Reaktion zwischen Sorbinsfiure und Thiolen beschleunigen. Die Reaktion startet mit einem nucleophilen Angriff des Thiolatanions auf Sorbinsfiure. Als Thiole wurden Mercaptoethanol, Mercaptoessigsfiure, Cystein und Glutathion eingesetzt. Es wird fiber die Wirkung von Dodecyltrimethylammoniumbromid (DoTAB), Natriumdodecylsulfat (SDS), Lecithin, Diacetylweinsfiureester von C-18-monoglycerid und Tween 80 bei pH 5 auf die Startphase berichtet. Die grSBte katalytische Wirkung wurde fiir DoTAB beobachtet. Der Mechanismus der Reaktion, insbesondere die Assoziation an Tensidmicellen, wird diskutiert. Die Ubertragung der Micellenkatalyse auf Wechselwirkungen zwischen Lebensmittelzusatzstoffen und -inhaltsstoffen wird kurz angeschnitten. B. Heimhuber (Hannover) Antimikrobieile Aktivitfit des Ranches verschiedener H61zer. A.O. Asita, I. A. Campbell. (Anti-microbialactivity of smoke from different woods) (Port Harcourt, Nigeria, Department of Biological Sciences, Rivers State University of Science and Technology) Letters in Applied Microbiology (1990) 10:93-95. R/iuchem von Lebensmitteln wird h/iufig zu ihrer Konservierung verwendet. In der vorliegenden Untersuchung wird die antimikrobielle Wirkmlg des Rauchextraktes 7 verschiedener H61zer Nigerias getestet. Als H61zer dienten weiBe Mangrove (Avicennia nitida), rote Mangrove (Rhizophora racemosa), Mahagony (Khaya sp.), Abura (Mitragyna ciliata), Alstonia (Alstonia boonei), schwarze
Afara (Terminalia ivorensis). Der Rauch der H61zer wurde durch 96%iges Ethanol geleitet. Diese Rauchextrakte wurden zur mikrobiologischen Untersuchung eingesetzt. Die Rauchextrakte der weiBen Mangrove, Mahagony und Abura hemmten das Wachstum von Escheriehia coli, Staphylococcus aureus und Saccharomyces cerevisiae. Der Rauch der roten Mangrove und Alstonia hemmte das Wachstum von Staphylococeus aureus und Saeeharomyees cerevisiae, aber nicht yon Escheriehia coli. Der Rauch der schwarzen Afara hemmte nur das Wachstum von Saccharomyces eerevisiae. Diese Unterschiede beruhen wahrscheinlich auf der verschiedenartigen Zusammensetzung des jeweiligen Rauches. B. Schuster (Freiburg)
Antioxidantien Eine schnelle Analysenmethode fiir Antioxidantien und Lichtstabilisatoren in Polyolefinen mittels ,,Supercritical Fluid Chromatography". J.P. Kithinji, K.D. Bartle, M.W. Raynor, A.A. Clifford. (Rapid analysis ofpolyolefin antioxidants and light stabilisers by supercritical fluid chromatography) (Leeds, UK, University of Leeds, School of Chemistry) Analyst (1990) 115:125-128.
Es wird eine Methode zur Bestimmung von 19 Antioxidantien und Lichtstabilisatoren in Polyolefinfilmenmittels SFC an gepackten S/iulen (25 cm x 4,6 mm) beschrieben (Detektion UV). Von den getesteten Kieselgelderivaten (Aminopropyl, Cyanopropyl, Diol, Octadecylsilyl) wurden die besten Trennergebnissean der Diol- und ODS-Phase mit Analysenzeiten von maximal 10 min erhalten. Als mobile Phase wurde COz verwendet, in einigen Problemf/illen war ein Zusatz yon 10% Methanol erforderlich. Die Ergebnisse wurden ausftihrlich tabellarisch (Detektionswellenlfinge, Elutionsdriicke, Retentionsparameter und Peakcharakteristika) dokumentiert. B. Schwack (Karlsruhe) Isolierung und Charakterisierung einiger Reakfionsprodukte aus BHA und Nitrit: ~oerpriifung ihrer Mutagenit~it. W.H. Kalus, R. Miinzner, W.G. Filby. (Isolation and characterization of some products of the BHA-nitrite reaction: examination of their mutagenicity) (Karlsruhe, Federal Research Centrefor Nutrition) Food Additives and Contaminants (1990) 7:223-233.
Einzelne natiirliche phenolische Komponenten und synthetische Antioxidantien k6nnen fiber bisher unbekannte Mechanismen z.T. sehr hohe verfiigbare Nitritmengen inaktivieren. Es war deshalb wichtig, die Reaktion zwischen Butylhydroxyanisolund Nitrit im physiologischen Magenmilieu zu iiberpriifen. Die Reaktionsmischung aus anaerober saurer LSsung wurde in ihre Einzelkomponenten getrennt, die im Ames-Test iiberpriift wurden. Hauptbestandteile waren 1-Hydroxy-2-tert-butyl-4-methoxy-6-nitrobenzol (BHA-NO2), tert-Butyl-p-chinon(t-BuQ) und 3-tert-Butyl-5-methoxy-l,2-benzochinon (t-Bu-o-Q), fiber welches zum ersten Mal berichtet werden konnte. Eine weitere Verbindung mit Nitrosocharakter konnte ebenso nachgewiesen werden wie Spuren von tert-Butylhydrochinon (t-BuHQ), welches mit Nitrit zu t-BuQ weiterreagiert. Unter den gew~ihlten Reaktionsbedingungenwar eine Bildung yon BHA-Dimeren nicht feststellbar. Die einzelnen Verbindungenergaben mit den Salmonella-typhimurium-Stfimmen TA98 und TA100 keinerlei Hinweise auf Mutageuitfit. P. Majerus (Trier) Antibiotica-Resistenz von Salmonellenstiimmen, die aus Schweinefleisch in Nordost-Georgia isoliert wurden. L.K. Epling, J.A. Carpenter. (Antibiotic resistance of Salmonella isolated from pork carcasses in Northeast Georgia) (Athens, Univ. of Georgia, Food Science and Technology Department, College of Agriculture) J Food Protection (1990) 53:253-254. Wfihrend 2 Jahren wurden 121 Isolate von Salmonella aus 225 Proben Schweinefleisch auf Resistenzerscheimmgen gegenfiber 9 antimikrobiell wirksamen Substanzen gepr/ift. Es sollte Klarheit dariiber gewonnen werden, ob die z. T. in subtherapeutischer Dosierung im Tierfutter verabreichten Antibiotica Wirkungen gegen Salmonella zeigten. In zahlreichen Ffillen wurde das Auftreten von Sal-
69 monellosen mit der Gabe von behandeltem Tierfutter in Verbindung gebracht. Es zeigte sich, dab in den letzten Jahren die Resistenz gegenfiber Trimethoprim dramatisch (80,2%) angestiegen war. Geringere Resistenz wurde bei Ampicillin (80,1%) und Tetracyclin (64,5 %) gefunden. Eine starke Resistenz ergab sich auch bei Penicillin, doch wird dies damit begrfindet, dab dieses Antibioticum in Tierfutter nicht gebr~iuchlich ist. Geringere Resistenz bestand gegenfiber Chloramphenicol, Kanainycin und Streptomycin. Keine Resistenz wurde gegeniiber den Antibiotica Gentamycin und Neomycin beobachtet, was damit erkl/irt wird, dab die Bakterienkulturen nur kurze Zeit diesen Antibiotica ausgesetzt waren. E. Winde (Mainz) Optimierung von Platten-Diffusionstests fiir Antibiotica. M.S. Brady, S. E. Katz. (Factors influencingoptimization of diffusion assays for antibiotics) (New Brunswick, The State Univ. of New Jersey, Dept. of Biochemistry and Microbiology) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:202-205. Der EinfluB des Nfihrstoffgehalts des Agars, des Probenvolumens, der Dicke der Agarschicht und der Inkubationstemperatur wurden zur Optimierung eines Platten-Diffusionstests mit Bacillus cereus als Testorganismus und Chlortetraeyclin als Antibioticum untersucht. Es zeigte sich, dab die Hemmh6fe bei geringerer Temperatur und/oder geringerem Nfihrstoffgehalt des Agars gr6Ber wurden. Die Dicke der Agarschicht hatte den gr6Bten EinfluB; je geringer die Schichtdicke war, desto geringer war auch der Einflul3 des Probenvolumens auf die Hemmhofgr6Be. Die Linearitfit wurde von den vier Parametern in keiner Weise beeinflul3t. P. Horstmann (Hamburg) FaHbericht: Eine Untersuchung der Riickstfinde yon Chlortetracyclin und Oxytetracyclin in verdfichtigen Sehweinen, die in Manitoba/Canada von Oktober 1987 bis M[irz 1988 geseldachtet wurden. C. D. C. Salisbury, W. Chan, J. R. Patterson, J.D. MacNeil, C.A. Kranendonk. (Case report: an investigation of chlortetracycline and oxytetracycline residues in suspect swine slaughtered in Manitoba, Canada, October 1987 to March 1988) (Saskatoon, Saskatchewan, Canada, Agriculture Canada, Health of Animals Laboratory) Food Additives and Contaminants (1990) 7:369-373.
Gewebeproben yon 623 verd/ichtigen, mit Antibiotica behandelten Schweinen wurden durch bundesstaatlich fiberwachte Schlachth6fe in Manitoba gesammelt und in den Monaten yon Oktober 1987 his M/irz 1988 zur Analyse gegeben. 16 Tiere (3%) wiesen nachweisbar Gewebespiegel yon 0,1 bis 1,38 mg/kg Chlortetracyclin auf. 138 Tiere (22%) wurden mit Gewebespiegeln yon 0,05 bis 2,07 mg/kg Oxytetracyclin gefunden. Ein Vergleich dieser Werte mit fr/iher ver6ffentlichtenAngaben 1/igtvermuten, dab einige Erzeuger Tetracycline in arzneilicher Gr613enordnung anwandten, ohne die Wartezeit zu beachten. W/ihrend der Untersuchungen fiel nur ein Schwein mit Tetracyclin-Rfickstgndenauf, die die laufenden Toleranzgrenzen fiberschritten. E. Winde (Mainz)
Farbstoffe, Bleichmittel "Nile-Red" als Solvatoehromie-Farbstoff flit die Messung der Liisungsstfirke in normalen Fliissigkeiten mad Fliissigkeitsmisehungen mit superkritischen und nahezu kritischen Fluiden. J.F. Deye, T.A. Berger, A.G. Anderson. (Nile red as a solvatochromic dye for measuring solvent strength in normal liquids and mixtures of normal liquids with supercritical and near critical fluids) (Avondale, Pennsylvania, Hewlett-Packard) Anal Chem (1990) 62:615-622.
"Nile Red" wurde als Solvatochromie-Farbstoff zur Messung der L6sungsst/irke yon 85 reinen Ft/issigkeiten verwendet. Das Ergebnis wurde mit der L6sungsst/irke-Skala von Reichardts Et(26) und Ett3o)-Farbstoffen verglichen. "Nile Red" ist auch in einigenreinen superkritischen Flfissigkeiten (Fluiden) und polaren Mischungen superkritiseher und modifizierter Fluide 16slich. Die L6sungsst/irke yon organischen Flfissigkeitsmischungen in CO2, Freon-13
und Freon-23 wurde als Funktion unterschiedlicher Konzentrationen mit "Nile Red" und anderen Solvatochromie-Farbstoffen gemessen. Lehmann (Saarbriicken) Anwendung von Farbenkoordinaten und Peak-Reinheits-Parametern zur Verbessemng der qualitafiven HPLC-Analyse yon Farbstoffen. P. C. White, T. Catterick. (Use of colour co-ordinates and peak purity parameters for improving the high-performance liquid chromatographic qualitative analysis of dyes) (London, UK, Metropolitan Police Forensic Science Laboratory) Analyst (1990) 115:919-923.
Verff. berichten fiber Anwendung der Multiwellenl/ingen-Diodenarray-HPLC zur einfachen Gewinnung zus/itzlicher qualitativer Informationen bei 22 strukturell/ihnlichen sauren Monoazofarbstoffen. Hierbei werden die gesamten erhaltenen spektralen Daten auf einige wenige Werte reduziert. Die Berechnung der CCC- und PPP-Werte aus den im Wellenl/ingenbereich yon 220-600 nm und 380-600 nm erhaltenen Daten erfolgt in einem geeigneten Computerprogramm. Es wird fiber Genauigkeit, EinfluB der Probengr613e (Gr613enordnung yon 25 ng bis 2,5 ~tg pro Farbstofflnjektion), Probenunterscheidungund qualitative Eigenschaften beider Techniken berichtet. Es werden ferner die CCC-, PPP- und RRT-Werte der 22 untersuchten sauren Morazofarbstoffe mitgeteilt und interpretiert. H. Lang (Saarbriicken)
Emulgatoren und Dickungsmittel Die Emnisions-Kapazitfit becinflussende Faktoren als Magstab fiir die Protein-Funktionalit~it von Nichtfleisch-Proteinen. C.M. Amundson, J.G. Sebranek. (Factors affecting emulsion capacity as a measure of protein functionality for nonmeat proteins) (Ames, Iowa
State Univ., Departments of Animal Science and Food Technology) J Food Sci (1990) 55:267-268 + 170. Die Emulsions-Kapazit/itist ein vielfach angewandter Parameter ffir die Bewertung der Emulgiereigenschaften von Fleischproteihen. Die Eignung dieses Parameters ffir die Ermittlung der Emulsions-Kapazit/it von 2 nicht in Fleisch vorliegenden Proteinen (isoliertes Sojaprotein, Natriumcaseinat) unter verschiedenen/iuBeren Bedingungen wird geprfift. Die Emulsions-Kapazit/it wird nach der Endpunktmethode durch Zugabe yon gefgrbtem Mais61 zur Protein/Wasser/O1-Emulsion bestimmt und in ml Olzugabe gemessen, bei der die Emulsion zusammenbricht. Die Versuchsbedingungen variierten hinsichtlich Art des Proteins, H6he des NaC1-Zusatzes zur w/il3rigenPhase, Reihenfolge des Zusatzes der Proteine zu den fibrigen Emulsionskomponenten trod Temperatur (25 ~ 43 ~ Die Versuchsbedingungen beeinflul3ten die Emulsions-Kapazit/itin unterschiedlicher Weise. Bei Sojaprotein wurde sie immer dann deutlich herabgesetzt, wenn NaC1 zugesetzt wird oder das Protein zuerst in der w/iBrigen Phase suspendiert wird oder die Temperatur erh6ht wird. Bei Na-Caseinat wird die Emulsions-Kapazit/itdurch Zugabe geringer NaC1-Mengen (0,1 tool) deutlich erh6ht. Die Reihenfolge des Proteinzusatzes zur w/iBrigen- oder zur O1-Phase ist ohne EinfluB. Temperaturerh6hung ffibrt zu starker Kapazit/itsminderung. Die Ergebnisse zeigen, dab die Emulsionskapazitiit nicht immer als sicherer Parameter ffir die Bewertung yon Nichtfleisch-Proteinen, besonders bei ihrem Einsatz in Fleischerzeugnissen, geeignet ist. Andere Bewertungsmethoden wie Messung der Gelst/irke, des Wasserverbindungsverm6gensu.a. k6nnen von gr6Berem Wert sein. E. Mergenthaler (Germering) Mechanische Barriere verhindert den Wasseraustritt aus einer mit Protein stabilisierten O/W-Emulsion beim Zentrifugieren. A. Seifert, M. Schultz, K. Strenge, G. Muschiolik, H. Schmandke. [Mechanical barrier preventing the centrifugal creaming of O/W food emulsions, stabilized by proteins] (Berlin GDR, Central Institute of Physical Chemistry) Nahrung (1990) 34:293-295.
O/W-Emulsionen (30% Sonnenblumen-oder Raps61), die mit acetyliertem Bohnenproteinhydrolysat(1-4%) stabilisiert sind (pHBereich 3,9-7,0), werden zentrifugiert. Schneller Wasseraustritt wird bei niedrigen pH-Werten und niedrigen Proteingehalten beob-
70 achtet. Die Autoren vermuten vernetzte Protein-Oltropfen-Strukturen, die den Wasseraustritt in Abh/ingigkeit vonder Drehzahl der Zentrifuge hemmen k6nnen. F. Ledl (Stuttgart) Fortschritte in der Anwendung von Proteinen zur Nahrungsmittelproduktion. B. Hart. (Leatherhead, Surrey, England, Leatherhead Food Research Association) Alimenta (1990) 29:29-31. Proteine dienen bei der Herstellung yon Lebensmitteln als Schaumbildner, Emulgatoren und Geliermittel. Sie werden aus tierischen Quellen (z. B. Eiklar, Milcheiweifi, Gelatine) und pflanzlichen Quellen (z. B. Soja) gewonnen. Bei einem neutralen pH-Wert ist ein basisches Protein positiv, ein sautes Protein negativ geladen. Aus diesem Grund kommt es zu einem elektrostatischen Zusammenwirken dieser beiden Protein-Arten, wodurch Festigkeit und Fett-Toleranz des Schaums betr/ichtlich erh6ht wird. Die optimale Wirkung der Proteine h/ingt daher wesentlich yon einer geeigneten Kombination saurer und basischer Proteine ab. Basische Proteine kommen in der Natur jedoch ziemlich selten vor und sind zudem in kommerziell nutzbaren Mengen schwer herstellbar. Zwar lassen sich saure Proteine durch chemische Modifikation (z. B. Veresterung) neutralisieren, wodurch der isoelektrische Punkt weitgehend vom basischen Protein bestimmt werden kann, eine lebensmittelrechtliche Zulassung solcher chemisch ver/inderter Substanzen ist jedoch schwierig zu erreichen. Es wird daher vorgeschlagen, zur L6sung des Problems das im Panzer yon Krabben und Garnelen vorkommende Chitin heranzuziehen. Chitin wird dutch Entacetylierung in Chitosan (Polyglucosamin) umgewandelt. Da jeder Zuckerring eine Aminogruppe enth/ilt, ist Chitosan stark positiv geladen und kann daher mit sauren Proteinen starke Wechselwirkungeneingehen. Hochmolekulares Chitosan ist zwar ein bekanntes, fiir die Schaumbildung nachteiliges Proteinausf'fillungsmittel. Durch eine geringffigige Verringerung des Molekulargewichts (Hydrolyse) l~iBtsich die Proteinausf/illung unter Beibehaltung der schaumverbessernden Eigenschaften vermeiden. Da Chitosan natiirlicher Bestandteil verschiedener Lebensmittel (z. B. Pilze, verschiedene K~isesorten) ist, dfirfte eine Zulassung nicht schwierig sein. E. Mergenthaler (Germering) Bioteehniseh erzeugte Kohlenhydrate mit funktionellen Eigenschaften zur Verwendung in Lebensmittelsystemen. V.J. Morris. (Biotechnically produced carbohydrates with functional properties for use in food systems) (Norwich, UK, AFRC Institute of Food Research, Norwich Laboratory) Food Biotechnology (1990) 4:45-57. Es wird eine f0bersicht fiber bakteriell hergestellte Polysaccharide gegeben, die als Gelier- und Verdickungsmittel, Stabilisatoren oder EinschluBmittel bei Lebensmitteln verwendet werden ktnnen. Besonders beriicksichtigt werden dabei Xanthan, Gellan und der m6gliche Ersatz von Cyclodextrinen dutch Cyclophorane. Xanthan, ein (14-) verkniipftes fl-D-Glucan, das in 3-SteUung an jeder zweiten Glucose-Einheit eine negativ geladene Trisaccharid-Seitenkette tr/igt, wird durch aerobe Fermentation mit Xanthomonas campestris gewonnen. Durch Mischung von Xanthan mit bestimmten Galaktomannanen lassen sich thermoreversible Gele gewinnen. Gellan, ein lineares anionisches Heteropolysaccharid, aufgebaut aus (1-4)-verknfipften Glucose-, Glucurons/iure- und Rhamnose-Einheiten, wird durch aerobe Fermentation mit Pseudomonas elodea gewonnen und ist ein vielseitig anwendbares Geliermittel in der Lebensmittelindustrie.Cyclodextrine, cyclische (1-4)-D-Glucane,werden durch Einwirkung yon Cyclodextrin-Glycosyl-Transferaseauf St/irke gewonnen./~-Cyclodextrine haben einen inneren Ringdurchmesser von 8 A und sind als EinschluBmittel ffir fl/ichtige Stoffe gut geeignet. Cyclosophorane, cyclische /~(1-2)-D-Glucane, gewonnen aus Abscheidungen yon Rhizobium, Agrobacterium und bestimmten Xanthomonas-Arten, fibertreffen in ihrem EinschluBverm6gen die Cyclodextrine, sind jedoch schwierig herzustellen. Die biotechnische Produktion erschlieBt eine Quelle ffir neue Polysaccharide, die gegenfiber den pflanzlichen Polysacchariden Vorteile hinsichtlich gleichm/iBiger physikalisch/chemischer Eigenschaften, feststehender Herstellungsverfahren und Kosten sowie jederzeitiger Verffigbarkeit aufweisen. E. Mergenthaler (Germering)
Die Identifizierung der als Lebensmittelzusatzstoffe nicht erlaubten Combretum Gummis. D.M.W. Anderson, N.A. Morrison. (The identification of Combretum gums which are not permitted food additives, II) (Edinburgh, UK, Chemistry Department, The University) Food Additives and Contaminants (1990) 7:181-188. FOr 20 Typen yon Combretum-Gummi (CG) sind inzwischen Analysenwerte bekannt. Wichtig ist der Vergleich der Analysendaten mit denen von Gummi Arabicum (GA), da dieses Polysaccharid mit CG verschnitten sein kann. Folgende Unterschiede wurden ermittelt: Galakturons/iuregehalt in CG 4 - 19%, in GA 0%, Hydroxyprolingehalt in CG bis 70 pro 1000 Aminos/~uren, in GA ca. 270 pro 1000. In CG lassen sich Acetylgruppen und Tannine nachweisen, die in GA fehlen. Bestimmungen fiber den Drehwert sind nicht eindeutig, da es sowohl rechts- als auch linksdrehende Soften bei CG gibt. F. Ledl (Stuttgart) Bestimmung der GeHertemperatur hoehmethoxylierter Pectingele. N.M. Barfod, K. S. Pedersen. (Determining the setting temperature of highmethoxyl pectin gels) (Brabrand, Denmark, Grindsted Products) Food Technol (1990) 44(4):139-141 + 148. In groBem Umfang werden Pectine zur Gelbildung bei Marmeladen und/ihnlichen Produkten eingesetzt. In der Praxis ist es wichtig, die Geliertemperatur des Pectins zu kennen, da eine Verfestigtmg der Masse z. B. w/ihrend des Abfiillens unerwfinscht ist. Die Autoren ermittelten f/Jr eine Reihe von hochveresterten Pectinen bei unterschiedlichen pH-Werten (2,9-3,3) und Feststoffgehalt (6075%, genaue Angaben wurden nicht gemacht, vermutlich wurde Saccharose gel6st) die Geliertemperatur. Sie verwendeten dazu ein Rheometer, mit dem sie den Obergang des viscosen in den elastisehen Zustand messen konnten (~nderung des Phasenwinkels bei einer oszillierenden Bewegung). F. Ledl (Stuttgart) Messung der molekularen Parameter von wasserl6sfichem Apfelpectin dureh Kleinwinkel-Laserfiehtstreuung. M. G. Kontominas, J. L. Kokini. (Measurement of molecular parameters of water soluble apple pectin using low angle laser light scattering) (Ioannina, Greece,Lab-
oratory of Food Chemistry, Department of Chemistry, Univ. of loannina) Lebensm-Wiss u Technol (1990) 23:174-177. Das Molekuiargewicht und die Molekulargewichtsverteilung von handelsiiblichem Apfelpectin wurden mit Hilfe der Kleinwinkel-Laserlichtstreuungs-Photometriein Kombination mit einer gelpermeationschromatographischen Trennung bestimmt. Der Vorteil des Verfahrens liegt in der Mtglichkeit, die intensit/it der Streustrahlung bis herab zu einem Winkel yon 2-3 ~ zum Primfirstrahl zu messen. Darfiber hinaus wird durch den Einsatz eines Helium/Neon-Langwellenlasers Absorption und Fluorescenz des Untersuchungsmaterials gering gehalten. Das Untersuchungsmuster(Apfelpectin, Veresterungsgrad 65%) wird durch Dialyse gereinigt, gefroren, gefriergetrocknet und in Citratpuffer (pH 4,6) gel/ist. Zur Gelpermeationschromatographie wird eine g-Styragel-HPLC-S/iule (30 cm • 7 mm i.D.) verwendet, die photometrische Messung erfolgt bei 632,8 nm. Die Genauigkeit der Methode wurde mit Dextran T-2000 von bekanntem Molekulargewicht iiberpriift. Fiir das mittlere Molekulargewicht des untersuchten Apfelpectins wurde ein Wert yon 5,33 x 106 ermittelt. Das Muster erwies sich als hochdispers mit einem Polydispersit/its-Wert von 15,4. Das Verfahren ist genau, relativ rasch durchfiihrbar und geeignet zur Bestimmung der Molekular-Parameter wasserlfslicher natfirlicher Polymerer. E. Mergenthaler (Germering) EinfluB der Mobilitfit yon Wasser auf die viscoelastischen Eigenschaften eines Diekungsmittel-Gels in geschlossenen Modelisystemen. E. Niwa, E.S. Chen, S. Kanoh. (influence of the fluidity of water on the viscoelasticity of food hydrogels examined by using models of a closed system) (Kamihama-cho, Tsu 514, Japan, Faculty of Bioresources, Mie University) Agrie Biol Chern (1990) 54:393-397. Der EinfluB von Wasser auf die visco-elastischen Eigenschaften yon Hydrokolloid-Gelen wurde anhand dreier geschlossener Modelle untersucht. Dazu wurde das Gel komprimiert land die Viscosit/it mit einem Rheometer gemessen. Als Ergebnis wurde angenom-
71 men, dab die visco-elastischen Eigenschaften durch die Mobilit/it des Wassers, das bei der Verformung innerhalb des Gels fliegt, beeinfluBt werden. G. Camps (Mfinster) Levan-Produktion mittels einer floekigen Art yon Zymomonas mobilis. M. Reiss, W. Hartmeier. (Levan production with a flocculent strain of Zymomonas mobilis) (Stuttgart, Hohenheirn Univ., Institute of Food Technology, Dept. of Technical Biochemistry) Food Biotechnology (1990) 4:69-75. Levan, ein fl-(2-6)-glykosidisch verknfipftes Fructose-Polymer mit (1-6)verknfipften Verzweigungen, wird durch Mikroorganismen wie Zymomonas mobilis, Aerobacter levanicum und Bacillus subtilis erzeugt. Levan kann m6glicherweise Bedeutung als Fructosequelle oder als Dickungsmittel in der Lebensmittel-Technologie erlangen, vorausgesetzt, es kann auf eine einfache und billige Verfahrensweise hergestellt werden. Als optimal erwies sich eine durch UV-Behandlung mutierte flockige Variante yon Zymomonas mobilis, ein pH-Wert um 5,0 und Fermentationstemperaturen von 2730 ~ Die Saccharose-Konzentrationwar 250 g/L. Levan-Konzentrationen bis zu 42,5 g/L mad eine Fructose-Ausbeute von 0,32 g/g konnte erreicht werden. H6here pH-Werte und eine hohe Anfangskonzentration an Levan verursachte hydrolytische Spaltung des Polymers durch das Bacterium selbst. Zugabe von Levan bis zu 1,5 g/L bewirkte jedoch eine bis zu 40%ige Steigerung der Levansynthese. Auch Zusatz von Sorbit ffihrte zu erh6hter Levanbildung. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise waren die Ausbeuten um das 5- bis 12fache h6her als bei portionsweiser Arbeitsweise. E. Mergenthaler (Germering)
Schddlingsbekdmpfungsmittel Erfahrungen mit Modellversuehen zur Priifung des Versickerungsverhaltens yon Pflanzensehutzmitteln. F. Herzel, G. Schmidt. (Berlin, Max yon Pettenkofer-Institut des BGA ) Bundesgesundhbl (1990) 33:247-249. Bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) gem. Pflanzenschutzmittel-Gesetz ist u.a. auch das Versickerungsverhalten nach standardisierten Verfahren zu priifen (s. Richtlinie IV, 4-2 der Biologischen Bundesanstalt). Hierzu werden auf eine in Glass/iulen eingerfittelte Bodenf'ffllung PSM in praxisfiblicher Konzentration aufgebracht und kontinuierlichfiber 48 h mit 200 mm destilliertem Wasser beregnet. Neuere Entwicklungensollen die Aussagekraft dieser Testverfahren verbessern, so der EinfluB einer vorangegangenen Inkubation. Vor der Beregnung wird das PSM zuvor 10 Tage in den Boden inkubiert. Dies hat eine st/irkere Absorption an die Bodenmatrix zufolge und fiihrt somit zu einer verminderten auslaugbaren Menge an PSM. Manche Wirkstoffe werden innerhalb 30 Tagen metabolisiert und zeigen danach keine meBbaren Gehalte mehr. Mit der Nnderung der Beregamngsart/indern sich auch die Versickerungsparameter und die Sorptionskapazit/iten des Bodens. Die Anderung der Wasserspannung auf der S/iule ist ebenfalls ein Kriterium, hat allerdings wenig Einflal3 auf das Abbauverhalten und die Reaktion der Wirkstoffe auf der S/iule gezeigt. Metaboliten, die w/ihrend der Alterung auf der S/iule entstehen, sind durch die Trinkwasser-VO gesetzlich mitgeregelt und ebenso analytisch zu erfassen und zu bewerten. Herbicide Wirkstoffe neigen sehr stark zur Metabolisierung, sind dennoch aber herbicidwirksam. Alternative Methoden, wie Lysimeter und Freilandversuche, werden mit Vorund Nachteilen diskutiert. Gleiches gilt ffir die neuerdings bekanntgewordenen Rechnungsmodellemit Aussagen fiber das zu erwartende Versiekerungspotential. J. Hild (Hagen) Relative Retentionszeit-Diagramme als niitzliches Hiffsmittel fiir die gaschromatographische Analyse und die Elektronen-Einfang-Detektion yon Pestieiden. M. Omura, K. Hashimoto, K. Ohta, T. Iio, S. Ueda, K. Ando, H. Hiraide, N. Kinae. (Relative retention time diagram as a useful tool for gas chromatographic analysis and electroncapture detection of pesticides) (2-11-2 Hamamatsu, Shizuoka 432, Japan, Hamamatsu City Health Center) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:300-306.
In Rfickstandsanalysen yon Pesticiden aus Umwelt-, Lebensmittel- oder Wasserproben tauchen oftmals unbekannte Peaks in den Gaschromatogrammen auf. Die Autoren haben daher versucht, fiir in Japan bekannte Pflanzenschutzmitteleine einfache und wirksame Methode der qualitativen GC-Analyse auf Basis yon relativen Retentionszeit-Diagrammenzu erstellen. Dabei wurden, um die besten Arbeitskonditionen ffir die gaschromatographische Analyse mit EC-Detektoren festzulegen, die Auftrenmmg yon 40 Wirkstoffen und ihre relative Retentionszeit (RRT) gegen Aldrin bestimmt. Dazu setzte man elf flfissige Phasen ein, die entsprechend ihrer McReynolds-Konstanten charakterisiert waren und das gesamte Polarit/itsspektrum abdeckten. Die RRT-Diagramme wurden so erstellt, dab die RRT der einzelnen Pflanzenschutzmittelauf der horizontalen Achse den McReynolds-Konstanten auf der vertikalen Achse gegenfibergestellt wurden. Das aufdiese Weise erhaltene Diagramm kann zur Beschreibung der Eigenschaften der Pflanzenschutzmittel verwendet werden, wie z. B. Verhalten aufden fliissigen Phasen oder exakte GC-Arbeitsbedingungen. M. Winter (Bad Honnef) Fluoreseenzspektrometrie mit veriinderliehem Winkel zur Bestimung yon nahe iiberlappenden Pestieidgemisehen. F. Garcia S~nchez, A. L. Ramos Rubio, V. Cerd~, M. T. Ores. (Variable-angle scanning fluorescence spectrometry for the determination of closely overlapped pesticide mixtures) (Mddaga, Spain, Department of Analytical Chemistry, Faculty of Sciences, University of Mdlaga) Anal. claim. Acta (1990) 228:293-299.
Aus einer L6sung yon Carbaryl, Fuberidazol und Warfarin in Ethanol/Wasser (1 + 9) bei pH 7,4 wurden die Emissionsspektren in 50 L~iufen yon 300.550 nm bei Anregung yon 230-368 nm aufgenommen. Da die Spektren fihnlich sind, l~igt sich das dreidimensionale H6henlinienprofil nicht direkt auswerten, sondern erst durch kontinuierliche)~nderung des Wellenl/ingenabstandeszwischen den zwei Monochromatoren. Dies gelingt mit einem speziellen Programm zur Verarbeitung der Megdaten, bei der man geeignete Schnitte durch das Profil legt, die durch Zonen geringster Oberlappmag verlaufen mad darauf die Eichkurven aufbaut. Das SoftwarePaket ist ffir Spektralfluorimeter mit zwei Monochromatoren in Kombination mit einem IBM-PC anwendbar. H.-P. Thier (Mfinster) Hydrophil modifizierte HPTLC-Phasen in der Pestieidanalytik. H.E. Hauck, M. Mack, S. Reuke, H. Herbert. (Hydrophilic surface modified HPTLC precoated layers in pesticide analysis) (Darmstadt, E. Merck, Abt. FO REAG CHRO M) J of Planar Chromatogr - Modern TLC (1989) 2:268-275.
Verschiedene Pesticide, die ffir die Trinkwasseranalytikyon Bedeutung sind, werden an modifizierten HPTLC-Platten untersucht. Eine Unterscheidung der Substanzen erfolgt nach der Struktur in folgende Gruppen: Triazine, Phenoxycarbons/iuren, Harnstoffderivate, Anilinabk6mmlinge, Phosphors/iureester, eine Gruppe von weiteren Pesticiden mad augerdem einige chlorierte Kohlenwasserstoffe. Die Trennung wird an Amino-, Cyano- und Diolmodifizierten Phasen auf HPTLC-Platten vorgenommen. Die Aminophase mit Toluol als mobiler Phase besitzt eine sehr hohe Selektivit/it ffir fast alle untersuchten Substanzen mit Ausnahme der sehr polaren Phenoxycarbons/iuren. Die Cyanophase mit Hexan/Toluol/Aceton (70 + 25 + 5) weist ebenfalls eine gute Selektivit/it auf. Die Diolphase kann sowohl als Normalphasensystem verwendet werden mit PE/ Aceton (90 + 10) als mobiler Phase (die Trennreihenfolge entspricht dann in etwa der auf der Aminophase mit Toluol), als auch als Umkehrphasensystem mit Aceton/Wasser (40+ 60). Hierbei wird die Reihenfolge vertauscht. Die aufgeffihrten Systeme bieten die M6glichkeit, tmbekannte Gemische zu einem gewissen Grad zu identifizieren und stellen eine Alternative zur Analytik aufnicht modifiziertem Kieselgel dar. H. Franz (Braunschweig) Computer-unterstfitzte umfassende Optimierung der Selektivitiit mobiler Phasen in tier HPTLC. Q.-S. Wang, H.-Y. Wang. (Computerassisted comprehensive optimization of mobile phase selectivity in
72 HPTLC) ( Tianjin, People's Republic of China, National Laboratory of Elemento-Organic Chemistry, Nankai University) J of Planar Chromatogr - Modern TLC (1990) 3:15-19. Zur Auswahl geeigneter mobiler Phasen ffir die HPTLC werden drei mathematische Methoden vorgestellt und anhand der Trennung yon 13 N-haltigen Pesticiden auf ihre Brauchbarkeit fiberprfift. Das ,,Optimum Graphic System" (OGS-T) beruht auf der Differenz der R-Werte der einzelnen Substanzen. Bei der ,,multifaktoriellen Optimierung" (MOS-T) gehen neben der Laufstrecke der zu trennenden Substanzen auch L6sungsmittelgeschwindigkeit und Laufzeit in die Berechnung ein. Die sog. ,,Computer-simulierte Diagramm-Optimierung" (CSOD) erm6glicht anhand der Darstellung der zu erwartenden Chromatogramme eine Auswahl des geeigneten Laufmittels. Alle drei Methoden lieferten gleiche Voraussagen ffir die optimale Laufmittelzusammensetzung. Die experimentelle Uberprfifung ergab ausgezeichnete Ubereinstimmungder vorausberechneten und tats/ichliehen Chromatogramme. B. Zimmermann (OberschleiBheim) []bertragung von Thiabendazol-Riiekst[inden beim Sch~ilen von Citrusfriichten auf H~inde und Fruchtfleisch. M. K6niger, P. R. Walln6fer. (Miinchen, Bayerisehe Landesanstaltffir Erndhrung) Dtsch Lebensm Rundsch (1990) 86:251-253. Thiabendazol-2-(4-thiazolyl)-benzimidazolwird als Fungicid gegen verschiedene Pilzinfektionenim Gemfise- und Obstanbau eingesetzt. Es dient zus/itzlich als oberfl~ichlich aufgebrachter Ffiulnisschutz bei der Lagerung yon Citrus-Frfichten. Bezfiglich der Handhabung durch Kinder und Kleinkinder insbesondere wird die Gefahr eines Ubergangs erh6hter Anteile des Konservierungsmittelsbei Citrus-Frfichten dfirfen nicht mehr, als 6 mg/kg fibergehen- auf die H/inde und, fiber das Fruchtfleisch, innerlich gesehen. Bei den durchgeffihrten Untersuchungen wurde festgestellt, dab bei ungewaschenen Orangen durchschnittlich 5% (3,3 mg/kg), bei ungewaschenen Mandarinen durchschnittlich 12% (1,7 mg/kg) Thiabendazol auf das Fruchtfleisch fibertragen werden. Auf die H/inde gehen 14% (0,46 mg/kg) yon Orangen, 7% von Mandarinen fiber. Die Gehalte lassen sich durch Waschen und Zusatz eines Detergens vermindern. Eine Uberschreitung der H6chstmenge an Thiabendazol liel3 sich in keinem Fall feststellen. E. Winde (Mainz) Polarographisehe Bestimmung von Pirimicarb. P. Yfifiez-Sedefio, J.M. de Villena, J. M. Pingarr6n, L. M. Polo. (Polarographic determination of pirimicarb) (Madrid, Spain, Department of Analytical Chemistry, University Complutense of Madrid) Anal Chim Acta (1990) 234:309-313. Das Methylcarbamat-Insecticid Pirimicarb wird in Wasserproben im Bereich yon 74 gg/L bis 20 mg/L (Nachweisgrenze: 70 gg/L) empfindlich und selektiv durch Polarographie bestimmt. Die vorgeschlagene Reaktion besteht dabei aus der Protolyse des Carbamats zu Dimethylamin und einer Carboxyls/iure. Mit Wasserproben unterschiedlicher Herkunft (Trinkwasser, Quellwasser, Oberfl/ichenund Meerwasser) wurden Wiederfindungsraten yon 100 bis 102% im Konzentrationsbereich yon 0,5 mg/L gefunden, wobei die Standardabweichung 4 bis 6% betrug (Mittelwerte yon Dreifachbestimmungen). Die Blindwerte der Wasserproben lagen unterhalb der Nachweisgrenze. U. Bauer (Bonn) Die amperometrische Bestimmung von Parathion in Gegenwart von Paraoxon und p-Nitrophenol in einem Flieflinjektionssystem. J. Hernfindez-Mendez, R. Carabias Marfinez, E. Rodriguez Gonzalo, J. Perez Trancon. (Determination of parathion in the presence of paraoxon and p-nitrophenol by flow-injection analysis with amperometric detection) (Salamanca, Spain, University of Salamanca,
Pd 2+ zu p-Nitrophenol bei 1200 mV oxidiert werden. Paraoxon st6rt unter diesen Bedingungen nicht. Der p-Nitrophenolgehalt mug in einem Versuch vor der Hydrolyse ermittelt werden. U. Jarms (Braunschweig) Verteilung und Persistenz von Diazinon in einem Preiselbeer-Sumpf. S.Y. Szeto, M.T. Wan, P. Price, J. Roland. (Distribution and persistence of diazinon in a cranberry bog) (Vancouver, British Columbia, Agriculture Canada Research Station) J. Agric. Food Chem. (1990) 38:281-285. Es wird fiber die Ergebnisse einer Feldstudie berichtet, bei der geprfift wurde, ob fiber das Bew~sserungssystem eines PreiselbeerFeldes Diazinon in einen in unmittelbarer Nfihe gelegenen Vorfluter gelangt. Nach 2maliger Anwendung und einer Wartezeit von 14, 21 und 28 Tagen konnten auf den Preiselbeeren noch 12,6 bzw. 7 l~g/kg Diazinon festgestellt werden. Unmittelbar nach der Anwendung enthielt das Sumpfwasser 338 bzw. 456 g#g/1, im 100 m entfernten Vorfluter wurden 2,8 bzw. 1,8gg/1 gemessen. Der Hauptabbau geschieht durch Hydrolyse in schwach saurem Milieu. Die Extraktion der Wasserproben erfolgte mit Dichlormethan. Nach Entfernen des L6sungsmittels wurde der Rfickstand in Ethylacetat aufgenommen und mit GC untersucht. Sediment und Preiselbeerproben wurden mit Dichlormethan und Aceton extrahiert. Die Reinigung der Rohextrakte erfolgte mit Gelchromatographie. Diazinon und das Abbauprodukt Diazoxon wurden auf einer 25-m-Capillars~iule (0,2 mm i.D. 0,33 Ixm Filmdicke) getrennt und mittels Flammenphotometrischem Detektor bestimmt. Die Wiederfindungsratenbetrugen ffir beide Wirkstoffe bei Wasser 102-110% bei Sediment 68,7-75,6% und bei Preiselbeeren 71,4-102%. H. Otteneder (Trier) Organophosphorinsecticide - Bestimmung und Charakterisierung mittels quantitativer HPTLC. W. Funk, L. Cleres, H. Pitzer, G. Donnevert. (Organophosphorus insecticides - quantitative HPTLC determination and characterization) (Gieflen, Faehhochschule GieflenFriedberg, Fachbereich Technisches Gesundheitswesen) J of Planar Chromatogr- Modern TLC (1989) 2:285-289. Zehn Organophosphorinsecticide werden an HPTLC-Platten getrennt und drei verschiedene Nachweisreagentien verwendet. Mit 2,6-Dibromchinon-4-chlorimid (GIBBS-Reagens) lassen sich nur Verbindungen detektieren, die Phosphor-Schwefelbindungen enthalten, wobei Substanzen, die nut eine P-S-Bindung enthalten, sehr schlecht detektiert werden. Gemessen wird bei 500 nm. Die Nachweisgrenze betrfigt 4-30 ng/Fleck je nach Substanz. Die Eichkurve ffir Azinphos-methyl ist im Bereich von 20-140 ng/Fleck linear. Derivatisierung mit 4-(4-Nitrobenzyl)pyridin und Tetraethylenpentamin ffihrt zu blau gef/irbten Zonen, welche bei 580 nm detektiert werden k6nnen. Diese k6nnen durch Behandeln mit Paraffin/ Hexan ffir 45 rain stabilisiert werden. Es werden alle 10 Organophosphorverbindungen derivatisiert. Die Ergebnisse sind mit der vorherigen Nachweismethode vergleichbar. Umsetzung mit Palladiumchlorid ffihrt zu gelben Zonen bei Substanzen mit einer P-SBindung und zu braunen Zonen bei Substanzen mit P-S-Doppelbindungen. Substanzen ohne Schwefel werden nicht erfagt. Gemessen wird bei 370 nm. Die Nachweisgrenze betr/igt 10-20 ng/Fleck je nach Substanz. H. Franz (Braunschweig) Gaschromatographische Methode zur Bestimmung yon Chlorpyrifos und seines Metaboliten 3,5,6-Trichlor-2-pyridinol (TCP) in Datteln. Ch. R. Mourer, G.L. Hall, W.E. Whitehead, T. Shibamoto. [Gas chromatographic method for determination of chlorpyrifos and its metabolite 3,5,6-trichloro-2-pyridinol (TCP) in dates] (Davis, CA,
Department of Analytical Chemistry, Nutrition and Food Science)
Univ. of California at Davis, Department of Environmental Toxicology) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:294-297.
Anal. chim. Acta (1990) 228:317-321. Die voltammetrische Bestimmung von Parathion wird dutch gel6sten Sauerstoff gest6rt. Deshalb bereitet diese Detektion in FlieBinjektionssystemen erhebliche Schwierigkeiten. Verff. beschreiben ein amperometrisches Verfahren, das nicht durch Sauerstoff gest6rt wird. Parathion kann nach Hydrolyse mit Hg 2+ oder
Viele Autoren haben sich bisher bereits mit der Bestimmung mit Chlorpyrifos besch/iftigt. Meistens sind diese Methoden aber auf w/igrige, stark zuckerhaltige Dattelextrakte nicht anwendbar oder eine gleichzeitige Bestimmung des Metaboliten TCP ist ausgeschlossen. Die Methode beschreibt eine gleichzeitige Aufteilung beider Substanzen, wobei, ausgehend von einem unter Verwendung von
73 Trockeneis hergestellten Dattelmazerat, eine Extration mit wfiBrigem Aceton erfolgt. Der Extrakt wird fl/issig-fl/issig chromatographisch aufgetrcnnt. Dabei wird eine organische, Chlorpyrifos-enthaltende Fraktion gewonnen, als auch eine TCP-haltige wfiBrige NaCO3-Fraktion. Aus beiden L6sungen k6nnen nun die Wirkstoffe gaschromatographisch getrennt werden. Die Bestimmung yon TCP erfolgt nach Derivatisierung mit BSA gaschromatographisch. Als Detektor wird der chlorspezifische Hall-Detektor eingesetzt. Chlorpyrifos wird direkt chromatographiert und fiber den PN-Detektor detektiert. Die Validierung der Methode ffir Datteln erfolgte nach den Anforderungen des US-Department of Agriculture, Agricultural Research Service, Interregional Project Number 4 (IR-4)-Program. Die Wiederfindung von Chlorpyrifos bewegte sich zwischen 96 und 110% mit einem Mittelwert yon 96% bei einer Konzentration von 0,05 mg/kg an Chlorpyrifos-Zusatz und verbesserte sich bei einer Chlorpyrifos-Konzentration yon 0,I0 mg/kg auf 88 bis 96% bei einem Mittelwert yon 93%. Die TCP-Wiederfindung lag bei einer Konzentration von 0,10 mg/kg zwischen 80 und 99% (Mittelwert 86%) und bei einer Konzentration yon 0,2 mg/kg bei 79-93 % (Mittelwert: 86%). M. Winter (Bad Honnef) Riickstiinde yon Fluridon und einem potentiellen Photolyseprodukt (N-Methylformamid) in Wasser und Boden nach Behandlung mit dem Wasserherbicid Sonar. S.D. West, K.A. Langeland, F.B. Laroche. [Residues of fluridone and a potential photoproduct (N-methylformamide) in water and hydrosoil treated with the aquatic herbicide sonar] (Greenfield, Indiana, Department of Agricultural Analytical Chemistry, Lilly Research Laboratories) J. Agric. Food Chem. (1990) 38:315-319. Es wurden zwei Teiche, die in den letzten Jahren nicht behandelt wurden, mit der maximal zul/issigen Menge des Herbicids Sonar behandelt. Rfickst~inde des Wirkstoffs Fluridon konnten bis zu 324 Tage nach Anwendung nachgewiesen werden, wobei Fluridon nach dieser Zeit bis auf 2,9 bzw. 3,6% der angewandten Dosierung abgebaut war. N-Methylformamid, ein m6gliches Photolyseprodukt, konnte in keiner der 192 untersuchten Wasserproben und auch nicht bei der abschlieBenden Bodenuntersuchung nachgewiesen werden. Mit der angewandten Hochdruckflfissigchromatographie und UVDetektion betrug die Nachweisempfindlichkeit der Methode weniger als 0,002 mg/kg f/Jr Flufidon und 0,005 mg/kg ffir N-Methylformamid. Mit dieser Untersuchung konnte nachgewiesen werden, dab N-Methylformamid kein Abbauprodukt des Wirkstoffs Fluridon unter kontrollierten Bedingungen darstellt. Es wurden jedoch keine Aussagen darfiber getroffen, welche Photolyseprodukte anzutreffen sind, zumal noch 1 Jahr nach Anwendung megbare Mengen des Wirkstoffs Fluridon vorhanden waren. M. Kellert (Fulda) Methode zur Bestimmung von Riickstiinden des Herbicids Glyphosat und seines Hauptmetaboliten, Aminomethylphosphonsfiure dureh stickstoffsensitive GC in Pflanzenmaterial. S.K. Konar, D.N. Roy. (Method for the determination of residues of the herbicide glyphosate and its principal metabolite, aminomethylphosphonic acid, in plant materials by nitrogen-selective gas chromatography)
(Toronto, Ontario, Canada, Faculty of Forestry, University of Toronto) Anal chim Acta (1990) 229:277-280. Glyphosat [N-(Phosphonomethyl)glycin] wird verbreitet zur Bek/tmpfung ein- und mehrj/ihriger Unkr/iuter eingesetzt. In Pflanzen, B6den und Wasser wird Aminomethylphosphonsfiureals sein Hauptmetabolit beschrieben. Beide Verbindungen werden bisher mit erheblichem Aufwand an Ionenaustauschern vorgereinigt. Unter Verzicht auf diese Vorreinigung werden die Proben direkt mit Trifluoroacetanhydrid und Trifluoroethanol umgesetzt und gaschromatographisch unter Verwendung eines Stickstoff- und Phosphor-empfindlichen Detektors bestimmt. Als Bezugsstandard werden fein gemahlene, rtickstandsfreie Stengel yon Blaubeeren und Himbeeren mit bekannten Mengen des Herbicids und seines Metaboliten versetzt und mit diesen eine Eichkurve ersteltt. Bei Nachweisgrenzen yon 0,03~3,01 mg/kg betr/igt der Variationskoeffizient weniger als 10% fiir beide Verbindungen. E. Winde (Mainz)
Ionenchromatographische Bestimmung yon N-Nitroso-glyphosat in Glyphosat-Priiparaten. P. Pastore, I. Lavagnini, A. Boaretto, F. Magno. (Ion chromatographic determination of N-nitroso-glyphosate in a glyphosate matrix) (Padova, Italy, Department of Inor-
ganic, Metallorganic and Analytical Chemistry, University of Padora) Anal chim Aeta (1990) 230:29-34. Handelspr~iparate des Herbicids Glyphosat (N-Phosphonomethylglycin) k6nnen Spuren des N-Nitroso-Defivates enthalten. Die Analyse gelang am besten durch HPLC eines schwefelsauren Extraktes an einer Anionenaustauschersfiule (25 cm lang, 4 mm i. d., Dionex AS4A) dutch Elution mit Natriumsulfatl6sung(0,01 mol/L, eingestellt auf pH 12) mit dem UV-Detektor (244 nm). Wie spektralphotometrische, elektrochemische und NMR-Messungen zeigten, liegen in L6sung zwei Konformere des Nitroso-Derivates vor. H.-P. Thief (Miinster) Trennung einiger Triazin-Herbicide und ihrer Solvolyseprodukte durch Capillarelektrophorese. F. Foret, V. ~ustfi~ek, P. Bo~ek. (Separation of some triazine herbicides and their solvolytic products by capillary zone electrophoresis) (Brno, CS, Inst. Anal. Chem., Czech. Acad. Sci.) Electrophoresis (1990) 11:95-97; Ref. Fresenius J Anal Chem (1990) 338:204. Die Trennung yon Triazinherbiciden und ihren Solvolyseprodukten durch Capillar-Zonenelektrophoresewird beschrieben. Dazu wird in Capillaren von 75 gm i. D., mit Spannungen von 15 kV, Str6men yon 22 gA und Untergrundelektrolyten yon 0,02 mol/L Tris in 30% Ethanol + Trichloressigsfiure (pH 3 mit HC1) und Nachweiswellenl/ingen yon 254 nm im UV gearbeitet. Mit dem Verfahren k6nnen Picomolmengenyon Triazingemischen in weniger als 15 rain getrennt werden. Mit dem Verfahren werden auch die unter verschiedenen Bedingungen erhaltenen sauren Hydrolyseprodukte der kommerziell erhfiltlichen Herbicidprodukte wie Zeazin (Wirkstoff Atrazin) und Simazin (Wirkstoff Simazin) getrennt. R.H.S. Triazin- und Triazol-Herbicid-Analyse durch Gradientenelutionschromatographie mit iiberkritischen Gasen. S. Shah, M. Ashraf-Khorassani, L. T. Taylor. (Analysis of triazine and triazole herbicides by gradient-elution supercritical fluid chromatography) (Blacksburg,
VA, USA, Virginia Polytechnic Institute and State Univ., Dept. of Chemistry) J Chromatogr (1990) 505:293-298. Ein fiir den Einsatz iiberkritischer Gase modifizierter Fliissigchromatograph mit UV-Detektor wurde zur simultanen Bestimmung von 8 Triazin- und Triazol-Derivaten eingesetzt. Als analytische S/iule wurde eine mit Cyanopropyl quervernetzte Silicas/iule verwendet. Die Gradientenelution erfolgte bei einem konstanten CO2-FluB dutch schrittweise Erh6hung des Methanolanteils (bis zu 33%) in der mobilen Phase. S/iulenofentemperatur, S/iulenausgangsdruck und CO2-FluBrate wurden variiert, um den EinfluB auf die Trennung zu ermitteln. So konnte durch Verdoppeltmg der Gesamtflugrate die Analysendauer ohne Verluste bei Trennleistungerheblich reduziert werden. A.R. Oeser (Wuppertal) Nachweis und quantitative Bestlmmung von Ethylenoxid, 2-CI-Ethanol und Ethylenglykol mittels Capillar-Gaschromatographie. J.W. Danielson, R. P. Snell, G. S. Oxborrow. (Detection and quantitation of ethylene oxide, 2-chloroethanol, and ethylene glycol with capillary gas chromatography) (Minneapolis, Minnesota, Food and Drug Administration, Sterility Analysis Research Center) J Chromatogr Sci (1990) 28:97-101. Ethylenoxid (EO) und seine Reaktionsprodnkte 2-C1-Ethanol (2-C1-~) und Ethylenglykol (EG) werden aus Kunststoffmaterial mit DMF und aus alkoholhaltigem Cellulosematerial mit DMF oder Wasser extrahiert. Die Injektion erfolgt gesplittet oder on-column auf FS-CapiUaren (DB WAX; 30 m x 0,25 mm bzw. 0,3 ram; de = 0,25 gin). Die Detektion erfolgt mittels FID. Je nach GC-Bedingungen betragen die Nachweisgrenzen ffir EO bis zu 0,41 ng, ffir 2-C1-E bis zu 0,23 ng und fiir AG his zu 0,48 ng. L. Rothenb/icher (Stuttgart)
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Sonstige Zusatz- und Begleitstoffe Capillarelektrophoretisehe Trennung von Chlorphenolen mit elektroehelnischer Detektion. Ch. D. Gaitonde, P.V. Pathak. (Capillary zone electrophoretic separation of chlorophenols in industrial waste water with on-column electrochemical detection) (New Bombay, In-
dia, Applications and Methods Development Laboratory, Anamed Instruments) J Chromatogr (1990) 514:389-393. In der Arbeit sollte die Eignung der Capillarelektrophorese zur Trennung von Chlorphenolen geprfift werden. Mit einer 650 mm langen Quarzcapillare (25 ttm I.D.) wurde ein Standard von 11 Chlorphenol-Isomeren in 24 rain vollst~ndig getrennt. Mit elektrochemischer Detektion ergab sich eine Nachweisgrenze von 0,001 ng/ ml bei einem Signal-Rausch-Verhfiltnis von 4,5 and 320 000 theoretisehen B6den. Angewandt auf Industrieabw~sser ergaben sich Nachweisgrenzen von 0,005 ng/ml •r jede Komponente. W. Bockclmann (Kid) Gleichzeitige Bestimmung yon Triphenylzinn und seinen Abbauprodukten Mono- und Diphenylzinn in biologischen Materialien durch Capillar-Gaschromatographie. S. Ohhira, H. Matsui. (Simultaneous determination of triphenyltin and its metabolites, mono- and diphenyltin, in biological materials by capillary gas chromatography)
( Mibu-machi, Tochigi, Japan, Department of Hygiene, Dokkyo University of Medicine) Bull Environm. Contam. Toxicol. (1990) 44:294-301. Verff. verwendeten zur Untersuchung des Abbauverhaltens organischer Zinnverbindungen bei Ratten (untersucht wurden Lebern und Nieren) ein gaschromatographisches Verfahren. Nach Extraktion des mit Salzs/iure anges/iuerten Probenmaterials in Gegenwart des Komplexbildners Tropolon mit Benzol und nachfolgender Butylierung durch Umsetzung mit Butylmagnesiumchlorid wurden die in Toluol aufgenommenen tend /iber Natriumsulfat getrockneten Ans/itze gaschromatographisch analysiert. GC-Bedingungen: GC mit flammenphotometrischem Detektor (Filter 393 rim); 12,5 m x 0,2 mm Capillarsfiule mit 100% dimethyl-PolysiloxanGummi, Filmdicke 0,33 Ixm; EinlaBtemperatur 220 ~ Detektortemperatur 250 ~ Temperaturprogramm: 2 min 80 ~ dann 30 ~ bis 150 ~ dann 20 ~ bis 200 ~ dann 10 ~ bis 230 ~ dann 20 min 230 ~ Tr/igergas 2 ml min/He). Bei Zus/itzen zu tierischem Gewebe (1,5-10 gg) wurden Wiederfindungsraten um 70% erhalten. H.-J. Kleinau (Braunschweig) Reinigung yon Organochlor-Kontaminanten durch Polymerfilmdialyse in organischen L~sungsmitteln. J.N. Huckins, M.W. Tubergen, J. A. Lebo, R.W. Gale, T. R. Schwartz. (Polymeric film dialysis in organic solvent media for cleanup of organic contaminants) (Co-
lumbia, MO 65201, U.S. Fish and Wildlife Service, National Fisheries Contaminant Research Center) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:290-293. Die Arbeit berichtet fiber den Gebrauch yon Polyethylenfilmen zur Dialysetrennung yon Fischextrakten, die mit einer Anzahl von Organochlorverbindungen (Mirex, pp-DDT, Trans-Nonaehlor, PCB Nr. 30, Nr. 199, Nr. 77 etc.) gespikt wurden. Die Dialyse erfolgte in organischen Medien. Die Auswahl der Dialyse-L6semittel, die Kinetik des Rfickstandstransportes dutch den Polyethylenfilm, Folgerungen aus der Ver/inderung der Oberfl/iehe, des F1/ichen/Volumen-Verhfiltnisses und aufgetretene Schwierigkeiten werden diskutiert. Dabei wird weniger Weft auf eine in diesem Stadium voll validierte Methode gelegt, vielmehr ist es ein Anliegen der Autoren, eine potentiell hilfreiche Methode ffir die Trennung organischer Kontaminanten aus Fetten vorzustellen. Zu den Versuchen wurde gespiktes Karpfenoel verwendet, das in 18 cm langen Polyethylenschl/iuchen eingeschweiBt wurde. Die Dialysekammer wurde mit Cyclopentan geffillt, das nach der H/ilfte der 48stfindigen Dialysedauer einmal erneuert wurde. Die vereinigten Dialysate warden nach Separation fiber Kieselgel und Elution mit Dichlormethan/Cydopentan gaschromatographisch getrennt und quantifiziert. Die Wiederfindungsraten waren dabei sehr beachtlieh (pp-DDT = 101%, trans-Nonachlor = 88% und Mirex = 95%). Es konnte ge-
zeigt werden, dab 93% des Fettes im Schlauch zur/ickblieben. AbsehlieBend wurde festgestellt, dab die gew/ihlte Dialysezeit noch verbesserungsf'~ihig sei und noch nicht das Optimum f/ir die Organochlor-Kontaminanten darstellte. Kinetische Experimente zeigten indessen, dab eine kfirzere Dialysezeit (24 h) bei nahezu gleichbleibender Wiederfindung eine noch gr6Bere Fettdiskriminierung erbringen kann (95,4%). M. Winter (Bad Honnef) Katalytische Hydrierung von Benzo(a)- und Benzo(e)-pyren. Analyse der hydrierten Produkte mit Charge-Transfer-Chromatographie und HPLC an NH2-Phase. M. Diack, R. Gruber, D. Cagniant, G.D. Mariadassou, D. Brodzky. [Catalytic hydrogenation of benzo(a) and benzo(e) pyrenes. Analysis of the hydrogenated products by charge transfer chromatography and HPLC on amino bonded phase] (Meth Cedex, France, Laboratoire de Synthdse Organique, Universitk de Metz) Chromatographia (1990) 30:24-34. Zwei Methoden zur pr~parativen Hydrierung von Benzo(a)und Benzo(e)-pyren werden vorgestellt. Die Hydrierung mit RhCI3/ NaBH4 liefert h6here Ausbeuten an hydrierten Produkten als das Verfahren mit Pd/Aktivkohle. Benzo(e)-pyren wird mit Pd/C nicht hydriert, wShrend die Ausbeute mit RhC13/NaBH 4 75% betr~igt. Bei Benzo(a)-pyren werden folgende Ausbeuten erzielt: Pd/C, 34%; RhC13/NaBH 4, 95%. Die Untersuehung der hydrierten Produkte erfolgt mit Charge-Transfer-Chromatographie an mit Pierins~ure belegtem Aluminiumoxid and HPLC an Aminophase mit UV-Detektion. Erg~nzend dazu wird die Capillargaschromatographie mit FID bzw. mit Massenspektrometer eingesetzt. V. B6hm (Mfinster) Fliissigchromatographische Methode mit Fluorescenzdetektion zur Bestimmung Polycyclischer Aromatischer Kohlenwasserstoffe in Umweltproben. M.D. Nflnez, F. Centrich. (Liquid chromatographic method with fuorescence detection for the determination of polycyclic aromatic hydrocarbons in environmental samples) (Barce-
lona, Spain, Laboratorio Municipal de Barcelona, Seecidn Quimica y Bromatologia) Anal Chim Acta (1990) 234:269-273. Polycyclisehe Aromatische Kohlenwasserstofb (PAH) wurden aus Wasser mit einem Petrolether/Diethylether-Gemisch extrahiert. F fir Luftfilter diente n-Hexan als Extraktionsmittel. Zur hochleistungsflfissigchromatographischen Trennung wurde eine Spherisorb ODS 2-Trenns/iule and Acetonitril/Wasser (80 + 20) als FlieBmittel eingesetzt. Der Nachweis der einzelnen PAH erfolgte mit elnero Fluorescenzdetektor (Anregungswellenl/inge 290 nm, Emissionswellenl~inge 438 nm). Es wurden die PAH-Fluoranthen, Benzo(b)fluoranthen, Benzo(a)pyren, Benzo(k)fluoranthen und Benzo(ghi)perylen ausgewertet. Die Wiederfindungen wurden ffir Wasser mit 79 bis 96% ermittelt. Als Nachweisgrenzen warden 7 bis 10 pg angegeben. HPLC-Chromatogramme von Wasser- und Filterproben wurden abgebildet. In den Filterproben konnten PAH in Konzentrationen zwischen 217 und 3792 pg/m 3 nachgewiesen werden. M. Kellert (Fulda) Methodische Untersuchungen zur Bestimmung von Kohlenwasserstoffen in tierischen Organen und Geweben. S. Martin, G. Gentzseh, W. Biedermann. (Leipzig, Institut fiir Biotechnologie der AdW der DDR) Dtsch Lebensm Rundsch (1990) 86:72-75. Es wird eine Methode zur quantitativen summarischen Bestimmung von Kohlenwasserstoffen (KW) in tierischen Organen und Geweben beschrieben. Als Untersuchungsmaterial dienten Schweinespeck, Rattenhomogenisat, Brath/ihnehen-Homogenisat und Eigelb. Organ- bzw. Gewebeproben homogenisieren, 50 g Homogenisat in Wasser/Ethanol-Gemisch (20 + 250) mit 20 g KOH alkalisch verseifen (3 h unter RfickfluB kochen), Unverseifbares mit n-Hexan (4 x 100 ml) extrahieren, KW durch S/iulenchromatographie (Glass/iule 400 x 20 ram) an A1203 (Aktivit/itsstufe 1) mit 150 ml n-Hexan/CHCla-Gemisch (1 + 1) eluieren, Eluat eindampfen und gravimetrisch bestimmen. Zusfitzlich kann dutch Gaschromatographie, Spektroskopie u.a. eine strukturetle Identifizierung der eluierten KW erfolgen. Die Erfassungsgrenze der Methode liegt bei 30 mg/ kg, die Wiederfindungsrate zwischen 85% und 109%. Sehweine-
75 speck enth/ilt zwischen 40 und 50 mg/kg KW, Rattenhomogenisat in Abh/ingigkeit vom Lebensalter ca. 62 mg/kg (3. Lebenswoche) und 29 mg/kg (5. Lebenswoche), Brath/ihnchen-Homogenisat ca. 58 mg/kg und Leghennen-Eigelbca. 27 mg/kg. Die vorgeschlagene Methode erwies sich zur Bestimmungyon KW in tierischen Produkten als gut geeignet. E. Mergenthaler (Germering) Vergleich zweier anthryhnodifizierter stationiirer Phasen fiir die HPLC-Trennung yon PAIl und Nitro-PAH. C. Groge-Rhode, H. G. Kicinski, A. Kettrup. (Comparison of two anthryl-modified silica stationary phases for the HPLC separation of PAHs and nitroPAHs) (Paderborn,FRG, Department of Applied Chemistry, University ofPaderborn) Chromatographia (1990) 29:489-494. Von verschiedensten Herstellern werden inzwischen modifizierte Kieselgelphasen zur HPLC-Trennung yon Polycyclischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH) angeboten. Eine nach dem Verfahren von Verzele [Chromatographia (1985) 20:213] hergestellte AnthryM-Trenns/iulewird mit einer AnthryMI-Phase verglichen, die nach Den (Diss. Univers.-Gesamthochschule Paderborn 1985) hergestellt wurde. Fiir beide Trennsfiulen werden die k'-Werte ftir Naphthalin, Phenanthren, Pyren, Benzo(a)anthracen, Benzo(a)pyten, Benzo(ghi)perylen und Coronen mit verschiedenen mobilen Phasen ermittelt und graphisch dargestellt. Anthryl-I ist leicht zu synthetisieren, besitzt jedoch nut eingeschr/inkte Einsatzffihigkeit bei Methanol/Wasser als mobiler Phase. Anthryl-II weist eine hohe Effizienz auf, ist gegen Anderungen der mobilen Phase unempfindlich und verfogt fiber eine sehr hohe Trennleistungfor PAH und Nitro-PAH mit Acetonitril/Wasser (Gradient) bzw. Methanol/Wasser. Es stellt sich jedoch die Frage nach der Reproduzierbarkeit der Herstellung derartiger Trenns~iulen und damit verbunden den Trenneigenschaften, Retentionszeiten und der Vergleichbarkeit for derartige Analysensysteme. M. KeUert (Fulda) Effekt von hohen Nitratgaben mit der Nahrung auf die Verteilung yon Sulfamethazin bei Schweinen. G.D. Paulson, P.W. Aschbacher. [Effect of high dietary nitrate on the disposition of sulfamethazine [4-amino-N -(4,6-dimethyl-2-pyrimidinyl)benzenesulfonamide] in swine] (Fargo, North Dakota, Biosciences Research Laboratory, U.S. Dept. of Agriculture) J. Agric. Food Chem. (1990) 38:308310. Es wurde der EinfluB der Fiitterung yon Nitrat auf die Gehalte von Sulfamethazin (Sulmet) und dessen Metaboliten N4-Acetylsul famethazin und Desarninosuifamethazin in Blut untersucht. Sulfamethazin wurde dem Futter mit 110 mg/kg beigegeben. W/ihrend Nitratkonzentrationen im Futter in H6he von 0, 10, 100, 500 und 1000 mg/kg keinen EinfluB auf die Gehalte an Sulfamethazin und dessen Hauptmetaboliten NI-Acetylsulfamethazin im Blut zeigte, nahm die Konzentration an Desaminosuifamethazin ab einer Nitratkonzentration von 500 mg/kg deutlich zu. Frfihere Untersuchungen hatten gezeigt, dab Desaminosulfamethazinaus dem Sulfamethazin fiber den Zwischenschritt einer Diazotierung der primfiren Aminogruppe mit Nitrat zum Diazoniumsulfamethazin-Kationgebildet wird. Dieser Bildungsweg wurde hier dadurch best~itigt, dab ab einer Nitratkonzentration von 500 mg/kg im Futter auch ein sprunghafter Anstieg der Nitritkonzentrationin der Mundh6hle der Schweine zu verzeichnen war. P. Horstmann (Hamburg) Multimethode zur Bestimmung yon Suffonamidriickst~inden in Schweinefleisch. A.-gR. Long, L. C. Hsieh, M. S. Malbrough, Ch. R. Short, St. A. Barker. (Multiresidue method for the determination of sulfonamides in pork tissue) (Baton Rouge, Louisiana State Univ.,
Dept. of Veterinary Physiology, Pharmacology and Toxicology) (J. Agric. Food Chem. (1990) 38:423-426. Es wird eine Multimethode zur gleichzeitigen Isolierung und flfissigchromatographischen Bestimmung von 8 Sulfonamiden (Sulfanilamid, Sulfathiazol, Sulfadiazin, Sulfamerazin, Sulfametho• zol, Sulfisoxazol und Sulfadimethoxin) beschrieben. Die Probe (0,5 g) wird mit 2 g C 18-Festphasenextraktionsmaterial (40 gin) verrieben und in eine Leers/iule gefollt. Nach Waschen mit n-Hexan
werden die Sulfonamide mit Methylenchlorid extrahiert. Der Extrakt wird nach Einengen, Aufnehmen in Methanol/H3PO4 und Zentrifugation direkt zur HPLC eingesetzt. Die Wiederfindungsraten betragen bei Dotierungsversuchen mit 62,5 bis 2000 ng/g der genannten Suifonamide 70 bis 96%. P. Horstmann (Hamburg) Methode zur Isolierung und fliissigchromatographischen Bestimmung von Furazolidon in Milch. A.R. Long, L.C. Hsieh, M.S. Malbrough, ChR. Short, St, A. Barker. (Method for the isolation and liquid chromatograhic determination of furazolidone in milk) (Ba-
ton Rouge, Louisiana State Univ., Dept. of Veterinary Physiology, Pharmacology and Toxicology) J. Agric. Food Chem. (1990) 38:430-432. Es wird eine schnelle Methode zur Isolierung von Furazolidon aus Milch beschrieben. 0,5 ml Milch werden mit 2 g C18-Festphasenextraktionsmaterial (40 gm)verrieben, in eine Sfiule geffillt, mit n-Hexan gewaschen und das Furazolidon mit Dichlormethan eluiert. Das Eluat wird zur Trockne eingeengt, mit Methanol/ H3PO 4 aufgenommen und nach Zentrifugation zur HPLC eingesetzt. Die Bestimmung erfolgt an Varian MCH-10 ODS (10 gm, 300 x 4 ram) mit H3PO 4 (0,017 mol/L)/Acetonitril (60+40) und UV-Detektion bei 365 nm. Die Wiederfindungsrate, bestimmt an mit 7,8-500 ng/ml Furazolidon versetzten Milchproben, ergibt sich zu 81,7 ___8,0%; die Nachweisgrenze betr/igt 7,8 ng/ml. P. Horstmann (Hamburg) Hormon-Riickstandsuntersuchung. Ist die Stichprobenentnahme in bisheriger Weise noch gerechtfertigt? K. Santarius, M. Rapp. (Mfm-
chen-Oberschleiflheim, Landesuntersuchungsamtj~r das Gesundheitswesen SfMbayern) Fleischwirtschaft (1990) 70:408-411. Am Beispiel eines Testosteron-Hormonfalls in Bayern wird gezeigt, wie erst durch die Vorverlegung der Probenahme in den Mastbetrieb eine illegale Hormonanwendung sicher nachgewiesen werden konnte. Dabei eignen sich insbesondere Blut und/oder Harn als Substrate zum Nachweis verabreichter Hormone am lebenden Tier. An der Zusammensetzung einer Reihe illegaler Injektionspr/iparate (Cocktails) wird aufgezeigt, dab bei Kontrollen erst zum Zeitpunkt der Schlachtung ihr Einsatz nur schwer, zum Zeitpunkt der Hormonverabreichung im Mastbetrieb jedoch mit gr6Berer Sicherheit h/itte entdeckt werden k6nnen, lm Interesse einer wesentlich wirksameren Uberwachung wird erneut for eine Vorverlegung der Probenahme in den Mastbetrieb plgdiert. M. Sengl (Miinchen) Bestimmung yon Dexamethason in Rindern durch NormalphasenHPLC mit S~iulenschaltung und Capillar-GC-MS. L.G. McLaughlin, J.D. Henion. (Determination of dexamethasone in bovine tissues by coupled-column normal-phase high-performance liquid chromatography and capillary gas chromatography-mass spectrometry) (Ithaca, NY, USA, Drug Testing and Toxicology, NYS College of Veterinary Medicine, Cornell Univ.) J Chromatogr Biomedical Appl (1990) 529:1-19. Es wird eine neue Methode zur Bestimmung des synthetischen Glucocorticosteroids Dexamethason in Rinderleber und -muskelgeweben vorgestellt. Zur Analyse werden die Gewebe nach Homogenisieren 8 h mit/~-Glucoronidase hydrolysiert und nachfolgend zuerst rnit Acetonitril und dann mit Hexan und Dichlormethan extrahiert, Die mittlere Phase des entstehenden dreiphasigen Gemisches enth/ilt das Dexamethason und wird nach Einengen und Wiederaufnahmen mit mobiler Phase zur HPLC eingesetzt. Die flfissigchromatographische Bestimmung des Dexamethasons erfolgt durch S/iulenschaltung an drei Trenns/iulen. Der Rohextrakt wird zuerst auf einer Phenyl-S/iule vorgetrennt und die das Dexamethason enthaltende Fraktion mittels Heart-Cut auf eine Silicagel-S/iule gespfilt. Die Substanz wird hier festgehalten und im Backflush auf eine Cyanopropyl-S/iule iibergefobrt. Die Detektion erfolgt im UV bei 239 nm. Die Nachweisgrenzen liegen bei 4 bzw. 6 ~tg/kg ffir Muskel und Leber, die Wiederfindungsraten werden zu 74% for Muskel bzw. 67% for Leber ermittelt. Eine Absicherung der Befunde ist durch Fraktionierung des Dexamethasons an der Cyanopropyl-
76 S/iule und nachfolgende gaschromatographisch-massenspektrometrische Analyse des Trimethylsilylderivats m6glich. P. Horstmann (Hamburg) Flfissigehromatographie und Spektralanalyse der 17-OH anabolen Steroide. F.T. Noggle, jr., C.R. Clark, J. DeRuiter. (Liquid chromatographic and spectral analysis of the 17-hydroxy anabolic steroids) (Auburn, Alabama, Alabama Department of Forensic Sciences) J Chromatogr Sci (1990) 28:162-166. Die flfissigchromatographischen Eigenschaften verschiedener 17-OH anaboler Steroide werden unter Umkehrphasen-Bedingungen untersucht. Diese anabolen Steroide sind heute wegen ihres Mil3brauchspotentials bei Athleten, beim Body Building und wegen ihrer Verwendung auf anderen Gebieten in vielen Staaten nur als kontrollierte Arzneimittel zugelassen. Diese unveresterten Steroide werden aufeiner station/iren C-18-Phase mit 70% Methanol in einer mobilen Wasserphase aufgetrennt. Manchmal zeigen zwei Verbindungen sehr/ihnliche Retentionseigenschaften. Eine duale Detektion bei den Wellenl/ingen 254 und 280 nm erm6glicht dann ihre Unterscheidung. Basierend auf Hydroxyl- und Methylgruppen-Substituenten besteht eine gewisse Parallelitat zwischen Steroid-Lipophilie und der Retention auf der Umkehrphase. Steroide mit einer Dienon-Struktur sind auch polarer als Steroide mit einem Enon-Antell. H.-J. Kyrein (Mfinchen)
Tabak und Tabakwaren Gleichzeitige Bestimmung yon Amino-~-Carbolinen und Amino-?Carbolinen in Zigarettenrauchkondensat durch HPLC. S. Manabe, O. Wada, Y. Kanai. (Simultaneous determination of amino-e-carbolines and amino-7-carbolines in cigarette smoke condensate by high-performance liquid chromatography) ( Bunkyo-ku, Tokyo, Ja-
pan, Department of Hygiene and Preventive Medicine, Univ. of Tokyo) J Chromatogr Biomedical Appl (1990) 529:125-133. Es wird eine Methode beschrieben ffir die gleichzeitige Bestimmung von Amino-c~-carbolinen (2-Amino-e-carbolinund 2-Amino3-methyl-e-carbolin) und Amino-7-carbolin (3-Amino-l,4-dimethyl-5H-pyrido[4,3-b]indol) und 3-Amino-l-methyl-5H-pyrido[4,3b]indol. Verff. haben eine HPLC-Methode entwickelt, die einen dreistufigen Reinigungsschritt unter Verwendung yon 3 verschiedenen Sfiulen und einen Nachweis fiber einen Fluorescenzdektor beinhaltet. Mit dieser Methode wird gezeigt, dab sowohl Amino-e-carboline als auch Amino-?-carbolineim Zigarettenrauch vorkommen. Da Amino-y- und Amino-e-carbolineals Carcinogene in Tierversuchen bekannt sind, mag die Methode nfitzlich sein, um diese Carcinogene in verschiedenen Materialien nachzuweisen. H. Elmenhorst (Bremen) Zusammensetzung des Zigarettenrauehes. Teil 1: Grenzen der FTCMethode bei der Anwendung auf Zigaretten, die Tabak nur erhitzen, aber nicht verbrennen. M. F. Borgerding, R. D. Hicks, J.E. Bodnar, D.M. Riggs, E.J. Nanni, G.W. Fulp, Jr., W.C. Hamlin, Jr., J.A. Giles. (Cigarette smoke composition. Part 1. Limitations of FTC method when applied to cigarettes that heat instead of burn tobacco) (Winston-Salem, NC 27102, R.J. Reynolds Tobacco Co., Bowman Gray Technical Center) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:605-609. Das Design einer neuen Zigarette, welche den Tabak erhitzt, anstatt ihn zu verbrennen, fordert die ~nderung der Federal Trade Commission (FTC)-Methode fiir das analytische Abrauchen yon Zigaretten. Das Konditionieren bei 23,9 ~ (75 ~ und 60% relative Luftfeuehte ist nicht 1/ingernotwendig, beim Anzfinden der Zigarette muB eine besonders groBe Sorgfalt erfolgen, und die Zigaretten mfissen so lange abgeraucht werden, bis sie yon selber ausgehen, anstatt auf eine vorbestimmte Stummell/inge abzurauchen. Das Rauchkondensat der neuen Zigarette unterscheidet sich erheblich yon dem Rauchkondensat einer Zigarette, die Tabak verbrennt. Z. B. f/irbt das Rauchkondensat, wenn es auf einem Cambridge-Fil-
ter niedergeschlagen wird, dieses nicht. Die Elementaranalyse zeigt einen verminderten Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt aber einen erhrhten Wasserstoffgehalt im Rauchkondensat. Thermogravimetrische Analyse zeigt einen quantitativen Gewichtsverlust bei der Maximaltemperatur von +220 ~ Die UV-SpektralphotometrischeAnalyse zeigt eine starke Reduzierung yon Inhaltsstoffen des Tabakrauches und qualitative Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung. Bei der neuen Zigarette wird die Hitze ffir die Rauchbildung durch eine Kohlenheizpatrone erzeugt, die in der Spitze der Zigarette eingebaut ist. Der Tabak in der Zigarette wird nicht verbrannt und ist nur Temperaturen yon weniger als 300 ~ ausgesetzt. Daher enth/ilt der Rauch der neuen Zigarette wenig oder gar keinen Teer im Sinne der klassischen Definition des Zigarettenteers. Die FTC-Methode, selbst wenn sie modifiziert wird ffir das Abrauchen der Zigaretten des neuen Designs, ist nur ffir die Bestimmung von Nikotin und Kohlenmonoxid im Zigarettenrauch geeignet. Eine eindeutige Bewertung der neuen Zigaretten dutch die FTC-Abrauchanalyse ist demnach nicht mrglich. H. Elmenhorst (Bremen)
Wasser und Abwasser
Trink- und Betriebswasser Potentiometrisehe Fliefl-lnjektionsbestimmung der Gesamthiirte in Leitungswasser dutch Kupferionenpuffer. T. Imato, K. Ishi, N. Ishibashi. (Potentiometric flow injection determination of total water hardness in tap water by using cupric ion buffer) [Japanisch mit engl. Zus.] (Fukuoka, Japan, Dept. Appl. Anal. Chem., Fac. Engin., Kyushu Univ.) Bunseki Kagaku (1990) 39:135-138; Ref. Fresenius J Anal Chem (1990) 338:336. A rapid and simple flow injection method for the determination of total water hardness using a cupric ion buffer and a flow-through type cupric ion selective electrode detector is proposed. The flow injection system was constructed with three stream channels. A sample solution of calcium or magnesium ion (200 Ixl)was injected into a carrier (water) stream and was merged with a stream of 0,5 mol/L sodium nitrate solution to maintain a constant ionic strength in the sample. This mixed stream was merged with the stream of cupric ion buffer solution consisting of 5 x 10-3 mol/L cupric nitrate and 1 x 10 -2 mol/L EDTA adjusted to pH 9.4. The calcium or magnesium ion formed a complex with EDTA. In the reaction coil decreasing the concentration of EDTA in the buffer and as a result liberating the cupric ion from the EDTA-cupric ion complex. The change in the concentration of the free cupric ion was monitored with the cupric ion selective electrode and the concentration of the calcium or magnesium ion could be determined from the peak height of the electrode response. In order to make the sensitivity to the calcium ion equal to that to the magnesium ion, the pH of the cupric ion buffer was adjusted to pH 9 ~ for determination of total water hardness. In this pH region, the amounts of EDTA reacted with the calcium and magnesium ions are almost the same and thus the change in the free cupric ion concentration is almost the same. A small amount of triethylenetetramine was added to the cupric ion buffer to suppress the effect of the chloride or bromide ion coexisting in the sample. The present method was successfully applied to determination of total water hardness in tap water with a sampling of 30 h-1 and a relative standard deviation of 0.7%. The results obtained by the proposed method were in good accordance with those obtained by the conventional chelate titration method. Mikrobestimmung yon Kobalt in Spuren im Wasser durch direkte Polyurethanschaum-Diinnschicht-Spektrophotomet~ie. M. N. Abbas, N. B. E1-Assy, S. Abdel-Moniem. (Microdetermination of trace cobalt in water by direct polyurethane foam thin-layer spectrophotometry) (Dokki-Cairo, ET, MicroanaL Res. Lab., Nat. Res. Centre) Anal. Lett. (1989) 22:1555-1565; Ref. Fresenius Z. Anal. Chem. (1990) 336:452
77 Spuren Kobalt in Wasser werden vor der Bestimmung an wei13en Dfinnschichten von parallelstrangigem Polyurethanschaum durch Sorption des Thiocyanatkomplexes aus saurem Medium angereichert. Der Kobaltthiocyanatkomplexist blaugef~rbt mit einem Absorptionsmaximumbei 625 nm. Die Messung der blauen Species wird direkt in der Schaummatrix bei den Wellenlfingen 680, 625 und 540 nm vorgenommen, wobei der Schaum in der MeBzelle in verschiedenen Medien eingetaucht wird: Wasser, Ethanol, lsopropanol, Chloroform, Benzol. Berechuet wird die Nettoextinktion bei 625 nm, und zwar mit Hilfe eines Multiwellenl~ingenprogramms. Der Blindwert des Polyurethanschaums wird ebenfalls beriicksichtigt. Das Beersche Gesetz ist im Bereich 0,025-2,0 Ixg/dl erffillt; Nachweisgrenze 25 gg dl/Co bei Verwendung einer 100 ml-Probe. W. Czysz Automatisierte Methode zur Bestimmung von Bor in Wasser mittds FlieBinjektions-Analyse mit In-ProzelI-Anreicherung and spektralphotometrischer Detektion. I. Sekerka, J.F. Lechner. (Automated method for the determination of boron in water by flow-injection analysis with in-line preconcentration and spectrophotometric detection) (Burlington, Ontario, Canada, Research and Applications Branch, National Water Research Institute) Anal Chim Acta (1990) 234:199-206.
Eine empfindliche, automatisierte Methode zur Borbestimmung in Wasserproben wird vorgestellt. Zur Anreicherung wird die Probe nach Vermischen mit Pufferl6sung (pH 6,6) in einem FlieBinjektionssystem fiber eine Ionenaustauschersfiule (Amberlite IRA743) geleitet. Die Elution des Bor erfolgt mit Phosphors/iure, das Eluat wird zur Farbstoffbildungmit Azomethin-H-L6sungversetzt. Die Bestimmung erfolgt bei 420 nm. Nachweisgrenzen yon 5 ~tg/L bei 20 Proben/h und von 1 gg/L bei 10 Proben/h werden erreicht. Die Wiederfindungsrate ffir aufgestockte natfirliche Wasserproben liegt zwischen 96% und 101%. U. Brusius (Hannover) Spektralphotometrische Bestimmung von Iod in Trinkwasser und menschliehem Urin. G. Gernez, F. Traore. (D6termination par spectrom6trie UV de la teneur en lode des eaux de boisson et des urines humaines) (Vitry, France, D~partement Analyse du Centre de Recherche de Vitry) Analusis (1990) 18:124-126.
Um den Iodmangel in der Republik Mall zu bek/impfen, wurden Rohre ffir den Trinkwassertransport entwickelt und installiert, die dauernd in kleinen Mengen Iod abgeben. Um die Effekte dieser MaBnahme m6glichst vor Ort sicher absch/itzen zu k6nnen, war es erforderlich, eine genaue, ausreichend empfindliche, st6rungsfreie und einfache Analysenmethode zur Verfiigung zu haben. Die in der vorliegenden Arbeit vorgestellte Methode basiert auf der Reaktion yon Leipert. Wasser oder Urin werden im alkalischen Medium konzentriert und mineralisiert, durch einen UberschuB yon Brom wird bei pH = 11,6 Iod zu Iodat oxidiert. Der Oberschug an Brom wird bei pH = 3,0 mit Ameisensfiure zerst6rt, und das Iodat wird durch einen UberschuB an Iodid zu Iod reduziert und bei 350 nm photometrisch bestimmt. Danach wird eine zweite Messung nach Reduktion des Iods durch Thiocyanat durchgeffihrt. In Wasser lassen sich so Gehalte an Iod von 2 gg/L an bestimmen, in Urin ab 20 gg/L. St6rungsm6glichkeiten durch andere Ionen wurden untersucht, bei den fiblichen Gehalten in Trinkwasser wurden jedoch keine starken St6rungen beobachtet. Mit einem UV-Photometer und einem geringen Aufwand an Laborger/it erwies sich die vorgestellte Methode ffir die zuverl/issige Bestimmung geringer Iodgehalte in Trinkwasser und Urinals gut geeignet. D. Eppert (Braunschweig) Direktes kontinuierliches fliissigehromatographisehes Fliellsystem mit ultravioletter und massenspektrometriseher Detektion zur Bestimmung ausgew/ihlter organiseher Verunreinigungen. A. Farran, J.L. Cortina, J. de Pablo, D. Barcel6. (On-line continuous-flow extraction system in liquid chromatograph with ultraviolet and mass spectrometric detection for the determination of selected organic pollutants) (Barcelona, Spain, Chemical Engineering Department, ETSEIB, Universitat PolitOenicade Catalunya) Anal Chim Acta (1990) 234:119-126.
Die als Modellverbindungen ausgew/ihlten OrganophosphorPesticide Tetrachlorphinphos und Parathion-methyl, ihre Abbauprodukte 2,4,5-Trichlorphenol und 4-Nitrophenol, sowie die chlorierten Phenoxys/iuren 2,4-D, 2,4,5,-T und Silvex wurden in einem kontinuierlichen System aus Wasser mit n-Hexan extrahiert und fliissigchromatographisch analysiert. Die Phasentrennung bei der kontinuierlichen Extraktion erfolgt mittels einer 0,5 pm PTFEMembran. AnschlieBend wird die organische Phase fiber eine Probenschleife zum HPLC-System geleitet und nach Trennung auf einer 5 I~m Spherisorb-ODS-S~iule mit Methanol/Wasser (70 + 30) + 0,1 mol/L Ammoniumformiat als FlieBmittel photometrisch bestimmt (220 nm) bzw. mittels MS detektiert. Der Extraktionsgrad schwankte yon 100%0fiir chlorierte Phenoxys/iuren bis 60% ffir Organophosphorpesticide und 2,4,5-Trichlorphenol. 4-Nitrophenol wurde zu weniger als 10% unter diesen Bedingungenextrahiert. Mit dem beschriebenenVerfahren wird die UV-Detektion und MS-Charakterisierung der genannten Substanzen in FluBwasserproben im unteren ng-Bereich als m6glich angesehen. A. Rohrdanz (Ltineburg) Trihalomethan-Gehalt im Trinkwasserversorgungssystem der Stadt Madras, Indien, und seine Bedeutung fiir das iiffentliche Gesundheitswesen. S. Rajan, J. Azariah, U. Bauer. (Trihalomethane levels in Madras public drinking water supply system and its impact on public health) (Madras, India, University of Madras, Department of Zoology) Zbl. Hyg. (1990) 189:312-332.
In der Stadt Madras wurde eine Studie tiber den Gehalt an als potentiell mutagen, caneerogen und teratogen geltenden Trihalometanen (THM) durchgeffihrt. An 13 Stationen des Versorgungsnetzes wurden Wasserproben entnommen und auf den Gehalt an THM mittels Gasehromatographie untersucht. Die Proben wurden unter LuftausschluB abgefiillt und an der RuhruniversitfitBochum analysiert (Transport und Lagerung wurden in einer anderen Arbeit diskutiert). Es konnte gezeigt werden, daB THM nach der Behandlung mit Chlor in ffir die Desinfektion n6tigen Mengen gebildet wurden, wobei sich Relationen zwischen der Enffernung, die das Trinkwasser vom Ort der Chlorung zuriiekgelegt hat und dem THM-Gehalt ergaben. An einigen MeBpunkten lagen die THM-Werte fiber den yon der EPA (USA) als Maximalwerte festgesetzten Konzentrationen. Bei der Untersuchung des THM-Bildungspotentialswurde gezeigt, dab Vorlfiufer ffir die THM-Bildung in Form h6herer Konzentrationen an Huminstoffen in verschmutztem Roh- bzw. FluBwasser eingebracht wnrden. AbschlieBend wurde darauf hJngewiesen, dab Vorschriften zur Vorbehandlung n6tig sind, urn eine Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser sicherzustellen. Erg/inzt wurden die Ausfiihrungendutch ausffihrliche tabellarisehe Auswertungen. A. Rohrdanz (Liineburg) Gaschromatographische Bestimmung yon Vinylchlorid-Spuren in Wasser und Luft nach Umsetzung zu 1,2-Dibromchlorethan. J. Wittsiepe, F. Selenka, E. Jackwerth. (Gas-chromatographic determination of trace amounts of vinyl chloride in water and air after derivatization to 1,2-dibromochlorethane) (Bochum, Institut J~r Hygiene
und Arbeitsgruppe f~r Mikro- und Spurenanalyse. Ruhr- Universit?it Bochum) Fresenius Z. Anal. Chem. (1990) 336:322 327. Es wird eine quantitative Bestimmungsmethode ffir VinyMaloridspuren in Wasser und Luft vorgestellt. 1 1Wasser wird 30 min mit 250 ml Helium/rain bei 20 ~ durchstr6mt, um Vinylchlorid auszutreiben, das in einem eisgekiihlten Adsorptionsr6hrchen (60 x 5,5 ram, geffillt mit 550 mg Silicagel und 300 mg A-Kohle) konzentriert wurde. Definierte Volumina von Luftproben wurden direkt durch eisgekfihlte Adsorptionsr6hrchen geleitet, um Vinylchlorid zu konzentrieren. AnschlieBend wurde Vinylehlorid mit CS2 eluiert und mit Bromwasser in 1,2-Dibromchlomthanumgewandelt, das anschlieBend durch Capillar-GC mittels ECD quantitativ bestimmt wurde. Diese Methode wurde an Wasserproben getestet, die 0,4 ng bis 1,25 gg Vinylehlorid/1 enthielten; die Erfassungsgrenzen ffir l-l-Wasserproben lagen bei 0,4 ng Vinylehlorid/1 bzw. bei 50 ng/ m 3 fiir Luftproben yon 7,5 1. D.v. Wachtendonk (Eschweiler)
78 Die quantitative Bestimmung fliichfiger organischer Riickstiinde in Wasser und Milch unter Verwendung einer Widebore-Quarzcapillars~iule und automatischer Dampfraum-GC. T.P. McNeal, H.C. Hollifield. (Quantitative multiresidue analyses for volatile organics in water and milk, using a fused silica open-tubular wide-bore capillary column and automated headspace gas chromatography)
(Washington, Food and Drug Administration, Division of Food Chemistry and Technology) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:328331. Zur Bestimmung flfichtiger Hilfsstoffe aus der Herstellung von Verpackungsmaterial (Aceton, Dichlormethan, Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Methylethylketon, Tetrahydrofuran, Chloroform, Benzol und Tuluol) wurde eine Dampfraum-GC-Methode optimiert. Verwendet wurde eine 30 m x 0,53 mm i.D. Megabore Durabond DB-1 (J & W) mit Perkin-Elmer F 42 Dampfraum-GC. Dutch die Widebore-S/iulewurde gegenfiber einer S/iule mit normalem Durchmesser eine um zwischen Faktor 18 und 32 gesteigerte Empfindlichkeit erzielt. Demgegenfiber wurde bei der Peakaufl6sung eine Verschlechterung beobachtet. Im Bereich zwischen 17 und 32 ng/ml wurden die L6sungsmittel in Wasser yon 97% bis 110% wiedergefunden. Zur Quantifizierung wurde das Verfahren der StandardAddition mit Auswertung fiber ein Computerprogramm benutzt. D. Stauff (Paderborn) ~Jberwachung persistenter, lipophiler Verunreinigungen in Wasser und Sedimenten darch mit Fliissigkeit gefiillte Dialyse-Membranen. A. S6dergren. (Monitoring of persistent, lipophilic pollutants in water and sediment by solvent-filled dialysis membranes) (Lund, Sweden, Lund Univ., Dept. of Ecology, Ecotoxicology) Ecotoxicol Environm Safety (1990) 19:143-149. Mit 4 ml n-Hexan gef/illte Dialyse-Membranen wurden zur ~berwachung persistenter, lipophiler Verschmutzungen in Meeroder anderen Oberfl/ichengew/issern, sowie Sedimenten eingesetzt. Die Verweildauer am Untersuchungsort betrug 1 bis mehrere Wochen. Danach wurde das n-Hexan auf I b i s 0,25 ml eingeengt und die Substanzen mittels GC analysiert. Um die Aufnahme der verunreinigenden Substanzen durch Membranen mit denen von Tieren zu vergleichen, wurde der Flohkrebs Gammarus pulex L. als Testorganismus ausgew/ihlt. Die Aufnahme von niedrig-chlorierten PCB im Sediment des Abwasserablaufs einer Papiermfihle war bei Gammarus pulex L. (Verweildauer 19 Tage) 5 000mal h6her als mit DialyseMembranen. Der Vorteil des hier vorgestellten Verfahrens mit Dialyse-Membranen wird darin gesehen, dab durch Auswahl der Membranen nut Substanzen bis zu einer bestimmten Molekfilgr6Be erfaBt werden k6nnen. Damit wird das Clean-up vereinfacht. Ferner sind die Membranen auch in solchen Gew/issern einsetzbar, in dehen tierische Organismen nicht fiberlebensffihig sin& AuBerdem k6nnen sie auf unbestimmte Zeit am Einsatzort verbleiben, und ihre Funktion kann durch interne Standards fiberprfift werden. A. Rohrdanz (Lfineburg)
positiven Befund mul3 sich eine andere Methode (HPLC, GC) zur genaueren Identifizierung anschlieBen. H. Franz (Braunschweig) Vereinfaehte fliissigehromatographische Bestimmung yon Glyphosat und seinen metabolischen Riickst~nden in umweltrelevanten Wasserproben durch Fluorimetrie. Y. Y. Wigfield, M. Lanoutte. (Simplified liquid chromatographic determination of glyphosate and metabolite residues in environmental water using post-column fluorogenic labelling) (Ottawa, Ontario, Canada, Laboratory Services Division, Food Production and Inspection Branch, Agriculture Canada) Anal Chim Acta (1990) 234:311-314.
Das nichtselektive Herbicid Glyphosat und sein Hauptabbauprodukt in Wasser, Boden und Pflanzen, Aminomethylphosphons/lure, werden direkt durch LC bestimmt. Nach Filtration, Waschen mit Dichlormethan, Vorkonzentrieren auf einer Anionenaustauschers/iule erfolgt die Elution mit Kaliumcitratlfsung und anschlieBend der Derivatisierung mit o-Phthaldehyd zu einem fluorescierenden Derivat. Die Wiederfindungsraten liegen bei 85 bis 90%, die Nachweisgrenze ist mit 0,4 bis l gg/L angegeben. Pro Werktag sind 24 Wasserproben analysierbar, automatischer Probengeber, 2 Vakuum-Systeme und EDV vorausgesetzt. U. Bauer (Bonn) Enzymreaktor mit austauschbaren immobilisierten Enzymen fiir Inhibitionstests mit Flieliinjektionsanalyse mit einer magnetisehen Einrichtung. Bestimmung yon Pesticiden in Trinkwasser. R. Kindervater,W. Kfinnecke, R.D. Schmid. (Exchangeable immobilized enzyme reactor for enzyme inhibition tests in flow-injection analysis using a magnetic dervice. Determination of pesticides in drinking water) (Braunschweig, G B E - Gesellschaft j~r Biotechnologische Forschung, Department of Enzyme Technology) Anal Chim Acta (1990) 234:113-117. Die Methode beschreibt einen magnetischen Reaktor in einem Flieginjektionssystem, in dem Enzym nach chemischer Modifikation im Magnetfeld immobilisierbar sind. Die hier eingesetzte Acetylcholinesterase verliert in Verbindung mit einigen Pesticiden ihre Aktivit/it. Das Magnetfeld des Reaktors kann unter den gew/ihlten Bedingungen die vorbereiteten Enzyme bis zu einer FhiBrate von 5 ml im Reaktor halten. Der Reaktor erlaubt einen schnellen Austausch der Enzyme und daher eine geeignete Megfrequenz. Gemessen wird die Restenzymaktivit/it. Die Restaktivit/it einer bestimmten Enzymmenge ist bei unterschiedlichen Pesticiden auch unterschiedlich, so dab bei mehr als einem Pesticid in der Probe eine Quantifizierung nicht m6glich ist. Fiir einzelne Pesticide wurde eine Bestimmungsgrenze von 0,5 Ixg/L erreicht. A. Rohrdanz (Lfineburg)
Methode zum Monitoring yon Pesticiden in Trink- und Grundwasser mittels HPTLC/AMD entsprechend den Bestimmungen der TVO. E Zietz, I. Ricker. (Methods to monitor pesticides in ground and drinking water by HPTLC/AMD according to drinking water regulations) (Frankfurt/Main, Battelle-lnstitut e.V.) J of Planar Chromatogr - Modern TLC (1989) 2:262-267.
Besfimmung von Acrylamid in Wasser durch Gasehromatographie (GC). E. Martin, J. Samec, J. Vogel. [O&ermination de l'acrylamide dans l'eau par chromatographie en phase gazeuse (GC)]. (Gen~ve, Laboratoire cantonal de chimie) Mitt Gebiete Lebensm Hyg (1990) 81:327-330. Zur gaschromatographischen Bestimmung von Acrylamid in Wasser werden die Proben mit Brom versetzt und das gebildete 2,3Dibrompropionamid extrahiert. Anschliegend erfolgt eventuell eine Reinigung und danach Oberffihrung in 2-Monobrompropenamid. Dieses wird gaschromatographisch mit ECD bestimmt. Die Bestimmungsgrenze ffir Acrylamid wird mit 1 }tg/L angegeben. A. Rohrdanz (Lfineburg)
Es wird eine Obersichtsmethode zur Untersuchung von Pesticiden in Trink- und Grundwasser vorgestellt. Die Pesticide werden durch Festphasenextraktion auf einer RP-18-S/iule angereichert. Das Material wird im Stickstoffstrom getrocknet (ohne Trocknung wird die Wiederfindungsrate herabgesetzt) und anschliegend mit Acetonitril bzw. Ethanol eluiert. Das Eluat wird eingeengt und auf HPTLC-Platten aufgetragen. Nach dem Entwickeln wird die UVAbsorption bei 6 verschiedenen Wellenl/ingcn gemessen. Es werden verschiedene chemische Substanzklassen untersucht: Phenylharnstoffderivate, Carbamate, Triazine und andere N-heterocyclische Verbindungen. Bis zu 20 Substanzen k6nnen auf einer Platte getrennt werden. Die Methode ist als Obersicht geeignet. Bei einem
Die Desinfektlon des Trinkwassers durch ultraviolette Strahlen. 1. Mitteilung: Inaktiviemng yon E. coli und coliformen Bakterien. V. Zemke, L. Podgorsek, D. Schoenen. (Ultraviolet disinfection of drinking water. 1. Communication: inactivation of E. coli and coliform bacteria) (Bonn, Hygiene-Institut der Universitgt Bonn) Zbl Hyg (1990) 190:51~il. Die Autoren untersuchten in einer Laborversuchsanlage die Inaktivierung von E. coli und coliformen Bakterien durch UV-Strahlen, wobei mehrere Teststfimme zur Untersuchung gelangten. Die Bestrahlungsdosis wurde nach dem modifizierten Kalium-Ferrioxalat-Aktinometer nach Calvert und Pitts bestimmt. E. clocae ATCC
79 13047 erwies sich bei den Versuchen als der UV widerstandsffihigste,
K. pneumoniae ATCC 4352 als der UV empfindlichste Mikroorganismus.
W. Stempfl (Grfifelfing)
Anwendung von UV-Strahlen zur Desinfekfion yon Wasser. IV. Mitteilung: Mikrobiologische Untersuchungen zur UV-Sensibilit~it yon Zeilen unterschiedlichen Alters von E. faecium, E. coli und P. aeruginosa. H. Martiny, H. Brust, H. Ridden. (Berlin, Institutf~r Hygiene
der Freien Universitdt Berlin) Zbl Hyg (1990) 190:39-50. Die Autoren untersuchten die UV-Sensibilit/it von E. coli, E. faecium und P. aeruginosa in Trinkwasser in einer UV-Desinfektionsanlage. Ftir die Versuche wurden Suspensionen yon Zellen verwendet, die in einer exponentiellen Wachstumsphase geerntet worden waren. Ein Teil dieser Zellsuspensionen wurde vor ihrer Verwendung einer Ruhephase von 5 bzw. 7 Tagen in sterilisiertem Trinkwasser bei Raumlufttemperatur im Dunkeln ausgesetzt. Reduktionen yon mindestens 99,999% konnten mit Bestrahlungsdosen von 25 mWs/cm2 f/Jr 0,5 bzw. 7 Tage alte Zellen erreicht werden. Eine w/ihrend der Zellruhe auftretende Ver~inderung der UV-Sensibilitfit konnte bei allen drei getesteten Bakterien nicht festgestellt werden. W. Stempfl (Gr/ifelfing) Einflufl des Isolationsmediums und der Isolationsbedingungen auf die Erfassung des bakteriellen Artenspektrums im Trinkwasser. F. Wer-
nicke, P. Kgmpfer, W. Dott. (Berlin, Fachgebiet Hygiene der Techn. Universitdt) Zbl Hyg (1990) 190:26-38. Zur Koloniezahlbestimmungnach der Trinkwasserverordnung wird N/ihragar (TVO) verwendet. Dabei werden vorwiegend copiotrophe Bakterien der Gattung Aeromonas, Shewanella und Pseudomonas, sowie Vertreter aus der Familie der Enterobacteriaceen erfagt. Bei Verlgngerung der Inkubationszeit, sowie bei der Verwendung n/ihrstoff/irmerer Medien und bei der Anwendung des Oberflgchenverfahrens steigen die Koloniezahlen um bis zu zwei Zehnerpotenzen gegenfiber der Methode nach TVO an, wobei sich auch das Artenspektrum der erfaBten Bakterien verschiebt. Da hygienisch relevante Bakterien (z. B. Anzeiger von Verunreinigungen dutch Oberflfichenwasser) und somit der Nachweis einer ausreichenden Filtration des Wassers auch mit der Methode nach TVO gelingt, ist diese nach Meinung der Autoren nach wie vor fiir routinem/il3ige Untersuchungen geeignet, zumal jahrzehntelange praktische Erfahrungswerte existieren. Fiir weitergehende Untersuchungen sollte jedoch einer dem Biotop angepagten Methode der Vorzug gegeben werden. W. Stempfl (Gr/ifelfing) Nachweis coliformer Keime in Wasser mit Gensonden nach Polymerase-Kettenreaktion. A. K. Bej, R.J. Stefan, J. DiCesare, L. Half, R.M
Atlas. (Detection of coliform bacteria in water by polymerase chain reaction and gene probes) (Louisville, Kentucky, University of Louisville, Department of Biology) Appl Environm Microbiol (1990) 56:307-314. Die Genbereiche lacZ (fl-Galaktosidase) und lamB (ein spezifischer Zellwandrezeptor fiir den Bakteriophagen Lamda) werden nach einer Polymerase-Kettenreaktionmit Gensonden identifiziert. Mit lacZ lassen sich Escherichia coli und Coliforme nachweisen. LamB indiziert das Vorkommen yon E. coli, Salmonella spp. und Shigella spp. Die Methode erlaubt den Nachweis von 1 bis 5 Keimen pro 100 ml Probe, womit sie sich fiir eine sehr genaue Bestimmung der hygienischen Wasserqualitfit eignet. H. Seiler (Freising) Verteilung und Charakteristika von Aeromonas in Nahrungsmitteln und Trinkwasser in D~inemark. S. Knochel, C. Jeppesen. (Distribu-
tion and characteristics of Aeromonas in food and drinking water in Denmark) ( L yngby, Denmark, Technological Laboratory, Ministry of Fisheries, Technical Univ.) Int J Food Microbiol (1990) 10:317-322. Insgesamt 970 handelstibliehe Lebensmittel- und TrinkwasserProben wurden in Dfinemark auf Anwesenheit beweglicher Aeromonas spcc. untersucht. Die hfiufigste Verbreitung in rohen Lebensmitteln wurde mit einer Erfassungsgrenze von =<102/g abgesichert.
Aeromonas trat zu 7% von 779 Proben in zubereiteten Nahrungsmitteln auf; am h/iufigsten in geschlagenen Eiscremproben aus Eissalons (28%) und mayonnaisehaltigen Salaten, in denen gelegentlich mehr als 105 Keime/g festgestellt wurden. Die Verbreitung in Trinkwasser lag bei 28% mit einer Erfassungsgrenze yon 1/100 ml. Aeromonas hydrophila war die dominierende Art sowohl in Trinkwasser als auch in Lebensmitteln. 37% von 51 untersuchten lsolaten produzierten H/imolysin, yon denen 10% einen hohen Titer aufwiesen. D.v. Wachtendonk (Eschweiler) Induktion einer mikrobiellen Wandbesiedlung in trinkwasserdurchstr~mten Kupferrohren. G.-J. Tuschewitzki. (Bonn, Hygiene-Institu-
te der Universitdt Bonn) Zbl Hyg (1990) 190:62-71. Der Autor zeigt anhand yon mikrobiellen Untersuchuugen und rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen, dab sich auf der Oberfl/iche in kupfernen Trinkwasserrohren im Laufe etwa eines Monats eine bakterielle Besiedlung aufbauen kann, an der die Anfringe einer Biofilmbildungzu erkennen sind. Innerhalb der 48t/igigen Versuchsdauer waren nachteilige Korrosionserscheinungenhingegen nicht erkennbar. Die in Teilung befindlichen Zellen und die Anordnung der Mikroorganismen als Mikrokolonie weisen in diesen Arealen auf eine aktive Vermehrung und nicht nur alleiniges Herangeschwemmtwerden dutch den Wasserstrom hin. W. Stempfl (Gr/ifelfing)
Tafelwasser, Mineralwasser, Meerwasser Bestimmung der Carbons~inren in Regenwasser durch Ionenaussehlngchromatographie. S. Tanaka, K. Yasue, Y. Hashimoto. (Determina-
tion of carboxylic acids in rain water by ion exclusion chromatography) Japanisch mit engl. Zus. (Yokohama-shi, Kanagawa, Japan, Dept. Appl. Chem., Fac. Sci. Technol., Keio Univ.) Bunseki Kagaku (1990) 39"13-18; Ref. Fresenius J Anal Chem (1990) 338:104. The four methods for the de~terminatioin of formic, acetic, propionic, isobutyric and butyric acids inrain water by ion exclusion chromatography were investigated. In method (A) and (C), 0,05 mmol/L H2SO~, was the eluent, and in method (B) and (D), 0.1 mmol/L l-octanesulfonic acid and 0.1 mmol/L H CI were the respective eluents. Method (A) used NazSO 4 as the scavenger while the other methods used tetrabutylammonium hydroxide. Carboxylic acids were detected by conductivity detector (CD) and ultra violet detector (UV) at 210 nm. The analytical sensitivity of method (A) was the highest of the four methods in the case of detection by CD. However, the analytical sensitivities of the four methods by UV differed little. It is considered that the decrease in the analytical sensitivity of methods (B), (C) and (D) using CD was caused by ion association between tetrabutylammonium ion and carboxylic acid ion. The detection limits by CD were 0.001 ~ 0.002 Ixg/mlfor formic acid, 0.001 ~tg/ml for acetic acid, 0.003 ~ 0.004 Ixg/mlfor propionie acid, 0.006 ~ 0.008 Ixg/mlfor isobutyric acid and 0.006 ~ 0.007 gg/ml for butyric acid. The detection limits by UV were inferior to those by CD. Repeatability of the analysis data for carboxylic acids in standard solutions was good. The concentrations of these carboxylic acids in 14 rain samples were measured by using method (A). HPLC-Methode zur Bestimmung yon Azaarenen und ihren Metaboliten in durch Kreosot-Holzschutzmittel verunreinigtem Grundwasser.
M. G. Ondrus, Th. R. Steinheimer. (High-performance liquid chromatographic determination of azaarenes and their metabolites in groundwater affected by creosote wood preservatives) (Menomonie, Univ. of Wisconsin-Stout, Department of Chemistry) J Chromatogr Sci (1990) 28:324-331. Azaarene sind Stickstoffanaloga zu den polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Eine Methode zur Isolierung und Analyse wird vorgestellt. Die Azaarene und ihre Metaboliten werden zunfichst durch Festphasenextraktion an C18-Kartuschen isoliert. Die HPLC-Analyse erfolgt an einer Ca s-S/iule mit UV-Detektion (254 nm, 229 nm) und Fluorescenzdetektion (Anregung: 254 rim,
80 Emission: 375 nm). Als mobile Phase wird eine Acetonitril/WasserGradient [20%-50% Acetonitil (pH 8,0)] verwendet. V. B6hm (Mfinster)
Bestimmung von Barium in Meerwasser mittels Isotopenverdiinnung/ ICP-Massenspektrometrie. G. P. Klinkhammer, L. H. Chan. (Determination of barium in marine waters by isotope dilution inductively coupled plasma mass spectrometry) (Cambridge, MA, USA, Massa-
Transmissions-Elektronenmikroskopie natiirlicher organischer Substanzen von Oberfl~ichengewiissern. G.G. Leppard, B. Kent Burnison. (Transmission electron microscopy of the natural organic matter of surface waters) (Burlington, Ontario, Canada, Lakes Research Branch, National Water Research Institute) Anal Chim Acta (1990) 232:107-121.
chusetts Institute of Technology, Department of Earth, Atmospheric and Planetary Sciences) Anal Chim Acta (1990) 232:323-329.
Der l]bersichtsartikel zeigt die M6glichkeiten zur Untersuchung natfirlicher organischer Substanzen in W/issern unter Anwendung der Transmissions-Elektronenmikroskopie (TEM) und der Energiedispersiven R6ntgenspektroskopie (EDS) auf. Mit Arbeitstechniken aus der analyt. Chemic, Cytologie und Medizin werden Humins/iuren, Kolloide und organ. Polymere mit einem Molekulargewicht fiber 30 000 untersucht. Spezielle wasservertr/igliche Harze wie Nanoplast FB 101 lassen eine Einbettung ohne Artefaktbildung zu, sowie die Anfertigung yon ultradiinnen Schnitten. Aggregations- und Koagulationsvorg/inge k6nnen bei einer Aufl6sung yon 1 nm beobachtet werden. D. Stauff (Paderborn) Huminstoffe in Oberfliichengewiissern - Beziehungen zwischen der Wasserphase in tier Humusschicht und im Boden in zwei verschiedenen Wald~kosystemen. H.A. Anderson, A. Hepburn, J.D. Miller, M. Stewart, R.C. Ferrier, T.A.B. Walker. (Humic substances of surface waters. Litter and soiI throughflow relationships in two forested ecosystems) ( Craigiebuckler, Aberdeen, Great Britain, Division
of Soils und Soil Microbiology, Macaulay Land Use Research Institute) Anal Chim Acta (1990) 232:3-10. Im Rahmen eines gr6geren Programms zur Untersuchung der Versauerung yon Oberfl/ichengew~issern wurden in Zentral-Schottland zwei Beobachtungsstationen eingerichtet. An beiden Stellen herrschten gleiche Immissionsverh/iltnisse und gleiche Niederschlagswerte. An dem einen Platz standen Fichten auf einem gut entw/isserten, eisenhaltigen Podsolboden, an dem anderen Rottannen auf einem moorigen Gleyboden. In verschiedenen Bodenhorizonten wurden Probensammler installiert, die bei Regengiissen das Wasser sammelten. Die Proben wurden zentrifugiert, filtriert, anges/iuert his zum pH-Wert 2,0 und an XAD 8-Harz fraktioniert. Regenwasser im Fichtenbestand brachte 2-3mal mehr organische Substanz in die Humusschicht als in dem Rottannenbestand. In 1 m Tiefe ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen beiden Stationen, verursacht durch den Boden und die Herkunft des Wassers. Die Unterschiede wurden durch die Untersuchung der phenolischen Substanzen bestfitigt. Bei den organischen Sguren zeigten sich saisonale Schwankungen mit h6heren Konzentrationen an Huminstoffen im Drainwasser im Winter. D. Stauff (Paderborn) Bestimmung von Barium in Meerwasser durch Verwendung von Vanadium/Silieon-Modifizierer und Direkteinlafl-Graphitrohr-Atomabsorptions-Spektrometrie. J.K.B. Bishop. (Determination of barium in seawater using vanadium/silicon modifier and direct injection graphite furnace atomic absorption spectrometry) (Palisades, New
York, Lamont-Doherty Geological Observatory of Columbia Univ.) Anal Chem (1990) 62:553-557. Der verwendete VzOs/Si-Modifizierer, der den unverdiinnten Wasserproben zugesetzt wird, dient als Einspritzhilfe, zur Verbesserung der Probentrocknung, der Lebensdauer des Graphitrohrs und der Entfernung der meisten Meerwasserkomponenten bei einer Veraschungstemperatur von 1 150-1200 ~ Der Autor sieht damit das Problem der Bildung von Bariumcarbid im Graphitrohr gel6st. Die Atomisierung bei dieser Barium-Bestirnmungmit Hilfe der DirekteinlaB-Zeeman Graphitrohr-AAS erfolgt bei 2 600 ~ die Detektion bei 553,6 nm und die Kalibrierung anhand der Peakflgchen. Die Nachweisgrenze liegt bei 0,1 pg/1 Barium. Pr/izision und Richtigkeit werden mit 1-2% bzw. 2-3% bei natfirlichen Meerw/issern (5,628 gg/1 Barium) angegeben. Die Methode eignet sich besonders fiir organisch belastetes Meerwasser. W. Stempfl (Gr/ifelfing)
Eine einfache und sehr genaue Methode zur Barium-Bestimmung in Meerwasser mittels Isotopenverdfinnung/ICP-Massenspektrometrie (ID-ICP-MS) wird vorgestetlt. 1 ml anges/iuerte Meerwasserprobe wird mit dem gleichen Volumen einer 135Ba-angereicherten Standardl6sung versetzt und mit 0,2 mol/L HNO3 zu 100 g verdfinnt. Die verdiinnte Probe wird mittels einer peristaltischen Pumpe in ein ICP-MS appliziert. Der Massenbereich 135-138 wird 480 x je Probe gescannt (Zeitbedarf max. 10 min/Probe). Der Einflug der Ver/inderung des Isotopenverh/iltnisses infolge Artefaktbildung im Massenspektrometer wird ausffihrlich diskutiert. Die Genauigkeit der Methode h/ingt stark yon der Wahl einer grinstigen Standardkonzentration ab. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn das gemessene Isotopenverhfiltnis bei 1 _+40% liegt. Die mittels AAS, IDTIMS und ID-ICP-MS erhaltenen Barium-Gehalte einiger Meerwasserproben werden verglichen. Dabei stimmen die Ergebnisse der Bestimmungen mit ID-ICP-MS und IDTIMS innerhalb 0,6% fiberein; die AAS-Ergebnisse sind nur bedingt vergleichbar, da infolge einer anderen Probenbehandlung nur gel6stes Barium erfal3t wird. A. Finger (Braunschweig) Bestimmung von Selen in Meerwasser durch adsorptive KathodeuStripping-Voltammetrie. C. M. G. v.d. Berg, S.H. Khan. (Determination of selenium in sea water by adsorptive cathodic stripping voltammetry) (Liverpool, Great Britain, Oceanography Laboratories, Department of Earth Sciences, Univ. of Liverpool) Anal Chim Acta (1990) 231:221-229. In Meerwasser wird Se4+ nnd vollstfindig gel6stes Se nach Zusatz von Cu 2+ zur Probel6sung mit Hilfe der Kathoden-StrippingVoltammetrie quantitativ bestimmt. Durch UV-Bestrahlung bei pH 8 wird Se 6+ in das elektroaktive Se4+ umgesetzt. Der Reaktionsmechanismus wurde genau untersucht und wird hier ausffihrlich diskutiert. Mit cyclischer Voltammetrie durchgeffihrte Untersuchungen deuten darauf hin, daB der Vorkonzentrierungsschritt in der Adsorption eines Cu2Se-Komplexes an der h/ingenden Quecksilbertropfelektrode besteht. Eine Cu-Konzentration yon 40 mol und ein pH-Wert von 1,6 erwiesen sich als optimal. M6gliche St6rionen werden genannt (mit den entsprechenden Konzentrationen, bei denen St6rungen auftreten). St6rende organische oberflfichenaktive Substanzen lassen sich durch UV-Bestrahlung entfernen. Die Bestimmungsgrenze wird mit Se, 0,01 nmol/L angegeben, wenn die Abscheidungszeit 15 rain betrfigt. Die Linearit/it wird zwischen 0200 nmol angegeben. A. Rohrdanz (Liineburg) Anwendung einer auf einem organischen Polymer immobilisierten makrocyclischen Verbindung auf die Bestimmung yon Mangan-Spurenmengen in Meerwasser. St. Blain, P. Appriou, H. Chaumeil, H. Handel. (Application of a tetraaza macroeycle immobilized on an organic polymer to the determination of trace amounts of manganese in sea water) (Brkst Cedex, France, Institut d'Etudes Marines,
Universit~ de Bretagne Occidentale, Facutt~ des Sciences et Techniques) Anal Chim Acta (1990) 232:331-336. Tetraaza-1,4,8,11-cyclotetradecan (Cyclam) wird mit Chlormethylstyrol umgesetzt und durch anschlieBende Polymerisation za Poly(vinylbenzyltetraaza-l,4,8,11-cyclotetradecan)(PAZA) immobilisiert. Die Anreicherung des Mangans aus Meerwasserproben erfolgt im Batchverfahren: Mangan wird bei pH 8 komplex an PAZA gebunden, das beladene Polymer wird abfiltriert, gewaschen und das Mangan dutch Zugabe yon S/lure wieder freigesetzt. Aus der L6sung erfolgt die Manganbestimmung mittels Graphitrohr-Zeeman-AAS. Verglichen mit friiher beschriebenen Polymeren zeichnet sich PAZA durch verbesserte Porosit/it und somit gtinstigerem Extraktions- und Reextraktionsverhalten aus. Kapazit/it, pH-Effekte, Quellungsdauer und Extraktionszeiten werden untersucht. Die mit dieser Methode erhaltenen Werte stimmen gut mit den Ergebnissen
81 der Flfissig-Fliissig-Extraktion mit 8-Hydroxychinolin/Chloroform iiberein. Die Nachweisgrenze liegt bei 0,15 nmol/L, der Variationskoeffizient fiir Doppelbestimmungen in kiistennahen Meerwasserproben bei 8%. Da Mangan eine relativ schwache Affinit/it zu Cyclam bzw. PAZA aufweist, gehen die Autoren davon aus, dab die Methode aueh fiir die Anreicherung von z.B. Blei, Kupfer oder Cadmium geeignet ist. A. Finger (Braunschweig) pH-Messung in Meerwasser dureh optischen Sensor mit Hilfe eines einzelnen Indikatorfarbstoffs. G. Serra, A. Schirone, R. Boniforti. (Fibre-optic pH sensor for sea-water monitoring using a single dye)
(Pisa, Italy, Centro "E. Piaggio ", Faculty of Engineering, Univ. of Pisa) Anal Chim Acta (1990) 232:337-344. Besehrieben wird ein Sensor zur kontinuierlichen pH-Messung in Meerwasser. Beniitzt wird der auf Amberlite-XAD-2-Hartaufgezogene Indikatorfarbstoff Phenolrot, der am Ende einer lichtleitenden optischen Faser hinter einer Membran angebracht ist und in Abh/ingigkeit vom pH-Wert eingestrahltes Licht adsorbiert bzw. reflektiert. Die Abh/ingigkeit der Mel3anordnung vom Salzgehalt des Wassers und der Temperatur wird diskutiert. M. Sengl (Miinchen) Uberlebensf/ihigkeit yon Salmonella spp. und Indikatormikroorganismen in Meerwasser bei Verwendung von Membrandiffusionskammern. M.A. Morinigo, R. Cornax, D. Castro, E. Martinez-Manzanares, J.J. Borrego. (Viability of Salmonella spp. and indicator microorganismus in seawater using membrane diffusion chambers)
( Mdlaga, Spain, Departamento de Microbiologia, Facultad de Ciencias, Universidad de Mgtlaga) Antonie van Leeuwenhoek (1990) 57:109-117. In einer vergleichenden Studie wurde das Oberleben der Pathogene Salmonella enteritidis, S. postdam, S. thyphimurium, S. london und S. infantis und der F/ikalindikatorenEscherichia coli und Streptococeusfaecalis in natfirlichem Meerwasser untersucht. Dazu wurden Diffusionskammern verwendet, deren Seitenw/inde aus Polycarbonatmembranfiltern bestanden. Es wurden die fiberlebenden sowie die subletal gesch/idigten Keime bestimmt. Die subletale Sch/idigung nahm mit der Dauer der Exposition in Meerwasser zu und war abh/ingig yon dem jeweils betrachteten Mikroorganismus. Ein groger Anteil der Zellen konnte auf nicht-selektiven Medien noch Kolonien bilden, nicht mehr aber aufselektiven Medien. Naeh 48 h Exposition war die Oberlebensrate aller Mikroorganismen gering (unter 11%). E. Zeeb (Berlin) Bestimmung nanomolarer Gehalte von Formiat in natiMichen W/issern mit einer enzymatischen Luminescenz erzeugenden Methode. G. M. Vaughan, K. Mopper. (Determination of nanomolar levels of formate in natural waters based on a luminescence enzymatic assay)
(Miami, FL, USA, Univ. of Miami, Rosenstiel School of Marine and Atmospheric Science) Anal Chim Acta (1990) 231:299-303. Ameisens/[ure wird in Anwesenheit yon NAD und FMN in einer mehrstufigen Reaktion enzymatisch bestimmt. Die Probel6sung wird (ohne Vorbehandlung) mit einem u. a. NAD, FMN und Diaphorase enthaltenden Reagens, Formatdehydrogenase und Luciferase, in einer Quarzkiivette versetzt. Die entstehende Luminescenz wird direkt gemessen. Die Bestimmung kann bei Raumtemperatur, pH 7 und mit kleinen Volumen (25 gl) erfolgen. Die relative Standardabweichung fox Bestimmungenin Meerwasser wird mit 9% angegeben. Ergebnisse, die bei der Untersuchung verschiedener natiirlicher W/isser erzielt wurden, werden vorgestellt. A. Rohrdanz (Liineburg) Reaktionskinetik der Bildung eines Azofarbstoffs bei der Nitrit-Bestimmung in W/issern natiirliehen Ursprungs. S.-C. Pai, C.-C. Yang, J.P. Riley. (Formation kinetics of the pink azo dye in the determination of nitrite in natural waters) (Taipei, Taiwan, Institute of Oceanography, National Taiwan Univ.) Anal Chim Acta (1990) 232:345-349. Die Kinetik der Farbreaktion yon Nitrit mit N-1-Naphthylethylendiamin (NED) und Sulfanilamid wurde bei unterschiedli-
chen pH-Werten, Temperatnren und NED-Konzentrationen untersucht. Die Reaktion l/iuft in Salzwasser betr/ichtlich schnelter ab als in SfiBwasser. Die schnellste Farbreaktion mit 0,25 x 10-6 mol Nitrit bei kleinsten Reagentienblindwertenerh/ilt man bei Konzentrationen an NED von 4,29x10-6mol und an Sulfanilamid von 4,2 x 10-3 mol. H6here Temperaturen beschleunigen die Reaktion, ein leicht erniedrigter pH-Wert fiihrt zu einem erh6hten molaren Adsorptionskoeffizienten. M. Sengl (Miinchen) UV-spektralphotometrische FlieBinjektionsanalyse von Sulfat in natiMiehen W/issern. A. Kojto, J. Michatowski, M. Trojanowicz. (Flow-injection ultraviolet spectrophotometric determination of sulphate in natural waters) ( Biatystok, Poland, Institute of Chemistry, Warsaw University Branch at Biatystok) Anal. Chim. Acta (1990) 228:287-292.
Die vorgeschlagene Methode basiert auf der Messung der Absorption des Eisen(II)sulfatkomplex-Kationsbei 355 nm. Eine genaue Beschreibmlg der Proben- und Reagentienzufiihrungwird gegeben. Lineare Eichgeraden wurden fiir Sulfat in den Konzentrationsbereichen yon 25-600 bzw. 10-150 rag/1 erhalten. Als Hauptst6rquellen werden UV-absorbierende organische Verbindungenim Wasser angesehen, wobei M6glichkeiten zu deren Beseitigung diskutiert werden. Die erhaltenen Analysenergebnisse diverser FluBw/isser zeigen mit der gravimetrischen Methode eine recht gute LYbereingtimmung.Je nach der gew//hlten Vorbehandlung k6nnen 10-30 Proben mit der vorgestellten Methode in der Stunde analysiert werden. W, Stempfl (Gr/ifelfing) 0kotoxikologie am Beispiel der Rheinversehmutzung durch den Chemie-UnfaH bei Sandoz in Basel. H. Giittinger, W. Stumm. (Di~ben-
dorf, CH, Eidg. Anstalt fi~r Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewiisserschutz) Naturwissenschaften (1990) 77:253-261. Als 13kotoxikologie bezeiehnet man die Lehre vonder Sch/idlichkeit chemischer Stoffe und physikalischer Einwirkungen f/Jr lebende Organismen, Population und Lebensgemeinschaften. Dabei sind die Untersuchungen der Kreisl/iufe dieser Stoffe sowie deren Wechselwirkung mit der Umwelt eingeschlossen. Am Beispiel des Chemieunfalles (Sandoz) von Schweizerhalle werden die 6kotoxikologischen Aspekte der Belastung des Rheins erlfiutert und anhand einiger Thesen m6gliche Lehren aus der Betrachtung einer Umweltkatastrophe abgeleitet und diskutiert: 1. Akute Umweltkatastrophen sind Einzelffille und in ihrem Ablauf nicht vorhersehbar. Sie miissen daher vermieden oder in ihren Auswirkungen begrenzt werden. 2. Alle anthropogenen Stoffe miissen ehemisch und physikalisch charakterisiert und beziiglich ihres Verhaltens in der Umwelt bekannt sein. Die Wirkung auf die Biosph/ire mug erforscht und verantwortbar sein. 3. Es darf nicht davon ausgegangen werden, dag f/Jr festgestellte Wirkungen in der Umwelt rasch einfach Ursachen gefunden werden k6nnen. Gegenmal3nahmen miissen daher schon aufgrund von Indizien ergriffen werden. 4. Die Umweltforschungsinstitute und -laboratorien dtirfen ihre Krfifte nicht auf die Untersuchung von Spezialf~illenverschwenden, sondern miissen in expoloratorischer Forschungsarbeit die Suche nach allgemein g/iltigen Aussagen betreiben. 5. Tendenziell ist iiberall dort eine St6rung des natfirlichen Gleichgewichtes zu el"warten, wo der anthropogene Anteil an den Stofffliissen und -reservoiren in einer Gr6Benordnung ist, die den nattirlichen Variationen entspricht. 6. Akute Sch/idigungen yon Bioz6nosen k6nnen durch das Vorhandensein yon Fluchtr/iumen und Reserve-Biotopen wesentlich verringert werden. 7. Umweltkatastrophen sind, sofern sie nicht ein groBes Ausmal3 und eine groge H~iufigkeit aufweisen, gesamt6kologisch weniger gravierend als die schleichende chronische Vergiftung unserer Umwelt. 8. Die durch den Mensehen verursachten Energie- und Stoffflfisse miiBten im Idealfall in sich geschlossen und so gut wie m6glich von den nat/irlichen Kreisl/iufen getrennt werden. H.-J. Kleinau (Braunsehweig) Verbesserung einer kommerziellen kontinuierlichen Flieflmethode zur Bestimmung yon gelOsten organisehen Kohlenstoffverbindungen (DOC) in Frisch- und Meerwasser. A Aminot, R. Kerouel. (Ira-
82 provement of a commercial continuous flow method for the determination of dissolved organic carbon in fresh water and seawater)
(Plouzand, France, IFREMER, Centre de Brest, Ddpartement Environnement Littoral) Analusis (1990) 18:289-295. Gel6ste organische Kohlenstoffverbindungen (DOC) sollten mittels einer kontinuierlichenMethode bestimmt werden. Eine Reihe yon vorhandenen Techniken werden tabellarisch (mit den wichtigsten Daten) angeffihrt und kurz diskutiert. Die hier vorgestellte Methode wird durch Verbesserungen aus dem einzigen kommerzielleg Verfahren entwickelt. Zun/ichst wird dutch Senken des pH-Wertes (Zusatz von 3 mmol/L H2804) der gel6ste anorganische Kohlenstoff aus den Proben entfernt. Anschliel3end wird (zus/itzlich zur kommerziellen Methode) ein heiBer (92 ~ saurer Oxidationsschritt dem alkalischen photometrischen vorangestellt. Damit soll gew/ihrleistet sein, dab auch die stickstoffhaltigen Verbindungen vollst/indig oxidiert werden. Das CO2 wird nach der Phasentrennung in eine phenolphtaleinhaltige Pufferl6sung geleitet und colorimetriseh bestimmt. Bei 0,5-3,3 mg/L DOC wird eine relative Standardabweichung von 2 % nicht tiberschritten, die Eichkurve wird im Bereich von 0-7 mg/L als linear angegeben. Eine ausffihrliche Zeichnung der Ger/iteanordnung und Versuchsdurchffihrung erg/inzt die Ausfiihrungen. In franz. Kfistenregionen und der N/ihe von Flugmfindungen werden Proben aus unterschiedlichen Tiefen nach diesem Verfahren untersucht. A. Rohrdanz (Lfineburg) Bestimmung von fliichtigen Organohalogenen in Wasser nach Sorption an XAD-4 und thermischer Desorption. M. Biziuk, Z. Polkowska. (Determination of volatile organic halogens in water after sorption on XAD-4 and thermal desorption) (Gdafisk, Poland, Technical
University of Gdahsk, Institute of Inorganic Chemistry and Technology) Analyst (1990) 115:393-397. Die beschriebenen Methode basierte auf der Anreicherung der Organohalogen-Verbindungenan einem festen Sorbens, Thermodesorption und anschliel3ender coulometrischer Bestimmung. Verschiedene Sorbentien wurden getestet, als gfinstig erwies sich XAD4. Die Thermodesorption wurde bei 200 ~ im Argonstrom durchgeffihrt. Die freigesetzten Substanzen wurden in einem Quarzrohr unter Luftzufuhr bei 900 ~ verbrannt. Das gebildete Chlorid wurde mittels Coulometrie durch argentometrische Titration bis zu einem vorgew/ihlten Potential bestimmt. Genauigkeit und Richtigkeit wurden mit Hilfe von Modell-L6sungen von Chloroform und Chlorbenzol in destilliertem Wasser und Seewasser bestimmt. Die Wiederfindungsratelag zwischen 95,5 und 102,9%. Die M6glichkeiten der Thermodesorption im Luftstrom und der Lagerung der R6hrchen mit den adsorbierten wurden untersucht. Die Methode wurde zur Organohalogen-Bestimmung in Leitungs-, Flul3- und Meerwasserproben eingesetzt. A. Finger (Braunschweig)
Abwasser Automatisches Kontrollsystcm von Gesamt- und freiem Cyanid in Abw~issern mittels kombiniertcr Photodissoziation-Gasdiffusion-lonenchromatographic. Y. Liu, R.D. Rocklin, R.J. Joyce, M.J. Doyle. (Photodissociation/gas diffussion/ion chromatography system for determination of total and labile cyanide in waters) (Sunnyvale, California, Dionex Corporation) Anal Chem (1990) 62:766-770. Eine yon Interferenzen st6rungsfreie Bestimmungsmethode ffir Gesamt- und freies Cyanid in Abwasser wird vorgestellt. In einem Pumpsystem wird die Probe anges/iuert und in einen Photoreaktor aus Glas geleitet. Stabile Metallcyanidkomplexewie Fe(CN)6a- werden durch UV-Bestrahlung mittels Hochdruck-Hg-Lampen zerlegt. Reaktionseapillaren aus Pyrexglas verhindern die Umwandlung von Thiocyanaten in Cyanide. Nach einer Bestrahlungs- und Reaktionszeit yon 5 min wird die Probe aus den Pyrexcapillaren fiber Ventilschaltungenzu einem Separator, bestehend aus Membranen, weitergepumpt. Mittels hydrophober Gasdiffusionsmembranen wird Cyanid in Form von HCN aus der anges/iuerten Wassermatrix abgetrennt. Auf der anderen Membranseite wird es im alkalischen Medium als Cyanid-Ion stabilisiert. Uber eine weitere Pumpe und Ventilschaltung wird die Probe fiber eine Zwischensfiule zur Ver-
minderung des Drucks schliel31ichauf die Anionenaustauschers/iule fiberffihrt. Nach Abtrennung von anderen st6renden Anionen wie z.B. Sulfiden erfolgt die Detektion amperometrisch. Eine Analyse dauert 8 Minuten. Die Nachweisgrenze liegt bei 0,1 gg/1Gesamtcyanid. L. Rothenb/icher (Stuttgart) Schnelle Diffcrential-FlieB-Injektionsanalyse von Phosphorverbindungcn in Abwasscr mittcls kombinierter Spektrophotometric und ICP-Atomemissionsspektrometric untcr Anregung im UV-Bereich im Vakuum. J. L. Manzoori, A. Miyazaki, H. Tao. (Rapid differential flow injection of phosphorus compounds in wastewater by sequential spectrophotometry and inductively coupled plasma atomic emission spectrometry using a vacuum ultraviolet emission line)
( Tsukuba, Ibaraki 305, Japan, National Research Institutefor Pollution and Resources) Analyst (1990) 115:1055-1058. Die Methode beschreibt die simultane Bestimmung von Gesamtphosphor und Phosphat. Phosphat wird kolorimetrisch als Molybdatovanadophosphors/iure bestimmt. Zur Bestimmung des Gesamtphosphors wird die L6sung aus der Mel3zelledes Spektralphotometers in das Plasma des ICP-Atomemissionsspektrometers eingefiihrt. Der Gehalt an Gesamtphosphor wird durch die Messung der Intensit/it der bei 177,499 nm emittierten Strahlung bestimmt. Die Auswirkung unterschiedlicher Flul3raten und Injektionsvolumina auf das Emissionssignal wurde untersucht. Nachweisgrenzen und statistische Daten - j e nach Versuchsbedingungen sind angegeben. Der Probendurchsatz betr/igt 80/h. L. Rothenbficher (Stuttgart) Detektion toxischer organischer Verschmutzungen in Wasser und Abwasser durch Fliissigchromatographie und in-vitro-Zclltoxizitiitstests. J.V. Tarazona, A. Castafio, B. Gallego. (Detection of organic toxic pollutants in water and waste-water by liquid chromatography and in vitro cytotoxicity tests) (Madrid, Spain, Department of Animal Health, Instituto Nacionale de Investigaciones Agrarias) Anal Chim Acta (1990) 234:193-197. Eine Kombinationsmethode, bestehend aus Flfissigchromatographie (LC) und anschliegender Zell-Toxizit/itsprfifung organ. Verschmutzungen in Wasser und Abwasser wird vorgestellt. Die Anreicherung der zu untersuchenden Stoffe erfolgt an Sep-PakC18-Kartuschen. Die Analyse dann mittels Umkehrphasen-LC mit einem Acetonitrilgradienten von 10 bis 100% in Wasser (60 rain) und nachfolgender UV-Detektion bei 254 und 280 nm. Mit den Eluaten wurde in vitro die Zelltoxizit/it an RTG-2-Zell-Linien,die man aus Regenbogenforellenisoliert hat, untersucht. Diese Tests erwiesen sich als brauchbare Alternative zu in-vivo-Methoden; das sehr geringe Probevolumen erlaubt ihre Verwendung als biologischer Detektor von LC-Systemen. U. Brusius (Hannover) Vorbehandlung felt- und ciweiBhaltiger Abwfisser der Milch- und Lebensmittelindustrie zur Leistungssteigerung der Abwasserreinigungsanlage. B. John, K.-H. Simon, A. Hubcr. (Miinchen, Abwasser & Umwelttechnik, Siid-Chemie AG) dmz Lebensmittelindustrie und Milehwirtschaft (1990) 111:628-633. Zur Behandlung von Abw/issern, insbesondere solcher, die bei der Milchverarbeitung und Kfiseherstellung anfallen, wird ein wirksames Flockungsmittel (Siidflock) vorgestellt. Mit Hilfe von Sfidflock wird der pH-Wert kurzzeitig gesenkt, so dab sich Proteinstrukturen ver/indern, f/illungsaktive Inhaltsstoffe (A13+, Fe 3+, Ca z+, Mg z+) sorgen ffir die Ausbildung von Mikroflocken, und aktivierte Kiesels/iure (SIO2) wirkt als Flockungsmittel, so dab die Bildung von Makroflocken begfinstigt wird. Am Beispiel zweier K1/iranlagen (Leutkirch 120000 EW, Rosenheim 350000 EW) wurde der Einsatz von Sfidflock in der Praxis untersucht. Durch die Vorbehandlung der fett- und eiweiBhaltigen Abw/isser konnte der K15xwerkbetrieb wesentlich verbessert und somit auch Kosten eingespart werden. A. Rohrdanz (Lfineburg) Anaerobe/aerobe Vorbehandlung eincs Abwassers aus der SiiBwarenindustrie. A.A. Cocci, R.C. Landine, M. Leodolter, S. Beuttel. (Case history anaerobic/aerobic pretreatment of a confectionary
83 waste) (New Brunswick, Canada, ADI International Inc., Salem, N H 03079 and Fredericton) Dairy, Food and Environmental Sanitation (1990) 10:146--150. Beschrieben wird die Entwicklung einer anaeroben/aeroben Vorbehandlungsmethode, mit der die hohe organische Belastung des Abwassers einer SfiBwarenfabrik reduziert werden sollte. In elnet Pilot-Studie wurde zun/ichst mit einem anaeroben Reaktor gearbeitet. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dab mit Ausnahme der absetzbaren Stoffe die Grenzwerte ffir andere Parameter wie CSB, BSB allein mit der anaeroben Vorbehandlung eingehalten werden k6nnen. Das daraufhin dem Reaktor nachgeschaltete aerobe System, bestehend aus Belfiftungs- und Klfirtank fiihrte letztlich in allen Punkten zu zufriedenstellenden Ergebnissen. U. Brusius (Hannover) Mechanismus des Formaldehyd-Abbaus dutch Pseudomonas putida. N. Adroer, C. Casas, C. de Mas, C. Solfi. (Mechanism of formaldehyde biodegradation by Pseudomonas putida) (Barcelona, Spain, Enginyeria Quimica, Universitat Aut6noma de Barcelona) Appl Microbiol Biotechnol (1990) 33:217-220. Aus einer Formaldehyd-abbauenden Mikroflora eines FlieBbettreaktors wurde eine Kolonie isoliert, die als Pseudomonas putida Stature A 2 identifiziert wurde. Die durch diesen Bakterienstamm bewirkte Forrnaldehyd-Biodegradation begann mit einer Dismutase-Reaktion, die als Reaktionsprodukte Ameisensfiure und Methanol lieferte. Methanol- und Ameisensfiure-Abbaubegannen im Medium erst, nachdem Formaldehyd vollst/indig umgesetzt worden war, wobei in einer Folgereaktion erst Ameisensfiure, dann Methanol metabolisiert wurde. Neben der Abbaufffihigkeitwurde auch die Uberlebensf/ihigkeit der Zellen, die dutch die Menge an zugesetztem Formaldehyd beeinfluBt wurde, untersucht. D. v. Wachtendonk (Eschweiler) Quantitative und qualitative Untersuehung yon Yersinia-Species im Abwasser einer Kl[iranlage. C. Ruhle, C. H6ller, K.-O. Gundermann. (Kiel, Abt. Hygiene, Sozialhygiene und Gesundheitswesen im Klinikum der Christian-Albrechts-Universitdt) Zbl Hyg (1990) 189:285-299. Aus dem Abwasser von 5 Klfirstufen einer K1/iranlage in KielBfilk (Schleswig-Holstein) wurden fiber den Zeitraum eines Jahres Yersinien isoliert. Dies erfolgte nach dem MPN-Verfahren sowie mit Kfilteanreicherung in CIN-Bouillon. Die Differenzierung der isolierten Kolonien in die verschiedenen Species erfolgte biochemisch, Y. enterocolitiea wurde zusfitzlich biotypisiert und serotypisierC Daneben wurden als weitere Parameter Wassertemperatur, pH-Wert und O2-Gehalt gemessen, sowie F/ikal- und Gesamtkoliforme bestimmt. An folgenden Stellen wurden errnittelt (Medianwerte): Zulauf 90 000 KbE/100 ml (log 4,95), irn Zulauf der Vorkl/irung bzw. Ablauf des Sand- und Fettfangbeckens 14285 KbE/ 100 ml (log 4,15), im Ablauf der Vorklfirung 20000 KbE/100 ml (log 4,30, im Ablaufder biol. Klfirstufe 6000 KbE/100 ml (log 3,77) und im Ablauf der Nachklfirung 260 KbE/100 ml (log 2,41). Abh/ingigkeiten yon der Jahreszeit sowie von den anderen gemessenen Parametern konnten nicht nachgewiesen werden. Ein pathogener Yersinia enteroeolitica-Stamm (Serotyp 0:9) konnte nur einmal isoliert werden. Von den 644 isolierten Stfimmen konnten im Mittel 48,44% II. frederiksenii, 29,5% Y. enterocolitiea Biovar 1, 18,94% Y. enterocolitica Biovar 2, 2,8% Y. intermedia und 0,32% Y. kristensenii bestimmt werden. A. Rohrdanz (Lfineburg) Antikiirper-Fluoreseenzmarkierungfiir den Naehweis vitaler aber kulturell nicht nachweisbarer Salmonellen im gechlorten Abwasser. C. Desmonts, J. Minet, R. Colwell, M. Cormier. (Fluorescent-antibody method useful for detecting viable but nonculturable Salmonella spp. in chlorinated wastewater) (Rennes Cedex, France, Laboratoire de Microbiologie Pharmaceutique, Universitd de Rennes I) Appl Environm Microbiol (1990) 56:1448-1452. Die indirekte Fluorescenzmarkierungsmethode mit polyvalentern I O Antiserum (IFA) wurde ffir den Salmonellen-Nachweis in Oberfl/ichenwasser und Abwasser verwendet. Mit dem System lie-
Ben sich 95% der fiir die humane Pathogenese bedeutsamen Salmonellen-Serotypenindizieren. Die Spezifit/it lag bei 7,5 x 103 Keimen pro ml Probe. Die 12 untersuchten Proben enthielten 4,5 x 10s bis 3,3 x 10v Salmonellen pro 100 ml. Von den mit der MPN-Methode bestimmten Parallelans/itzen waren nur 5 positiv. Die Uberpr/ifung der IFA-Ergebnisse mit der Koloniezahl-Bestimmungsmethode zeigte, dab 19-63% und 5-32% der Salmonellenpopulationen in Roh- und gechlortem Abwasser vital waren. Die Untersuchung ergab, dab die MPN-Methode ffir den zuverl/issigen SalmonellenNachweis ungeeignet ist und dab die Chlorung von Rohabwasser keine Garantie ffir eine effektive Abt6tung der Salmonellen darstellt. H. Seller (Freising) Bestimmung organischer Regulatorsubstanzen in radioaktiven Abfiillen - schwerflfichtige organische Substanzen in wiillriger Liisung. B.A. Tomkins, J.E. Caton, jr., G.S. Fleming, M.E. Carcia, S.H. Harmon, R.L. Schenley, C.A. Treese, W.H. Griest. (Determination of regulatory organic compounds in radioactive waste samples. Semivolatile organics in aqueous liquids) (Oak Ridge, TN, Environmental Compliance Division, Oak Ridge National Laboratory) Anal. Chem. (1990) 62:253-257. Die als Regulatoren dienenden schwerfliichtigen organischen Verbindungenin radioaktiven w/iBrigen Abf/illen werden nach einer miniaturisierten ,,U. S. Environmental Protection Agency" (EPA) Standardmethode aus dem Probenmaterial extrahiert und konzentriert. Die Dekontamination ist ausreichend, um eine Analyse in elnero normal ausgestatteten GC/MS-Labor zu erm6glichen. Die Leistungsf/ihigkeit der miniaturisierten Methodenversion, die mit Ersatzstandards und Matrixdotierung arbeitet, ist mit der urspr/inglichen Standardmethode vergleichbar. Die modifizierte Methode wurde auf viele verschiedene, aus Tanks entnommene Abfallproben angewendet. Nur 12 der im EPA-Anhang VIII genannten Verbindtmgen konnten nachgewiesen werden, wobei die Konzentrationen in keinem Fall die Grenzen zur Meldepflicht (500 und 2500 gg/l) erreichten. Am h/iufigsten wurde das schwerfliichtige Tributylphosphat nachgewiesen, das gew6hnlich in radiochemischen Prozessen als organisches Extraktionsmittel in Konzentrationen zwischen 2000 und 3000 ~tg/1eingesetzt wird. U. Nehring (Braunschweig)
Luft und Luftverunreinigungen Erkenntnisse fiber das Redox-Verhalten von Eisen in Wassertropfen der Atmosph~ire. Ph. Behra, L. Sigg. (Evidence for redox cycling of iron in atmospheric water droplets) [Di~bendorf, Switzerland, Federal Institute for Water Resources and Water Pollution Control, Swiss Federal Institute of Technology, Ziirich (ETHZ)] Nature (1990) 344:419-421. Eisen(II)- und Eisen(III)-Ionen spielen eine wichtige Rolle in Redox- und Radikalkettenreaktionen in Nebeltropfen. In Nebel, gesammelt im Herbst und Winter in der Gegend von Zfirich, bestand das Eisen, insgesamt bis 200 gmol, einschlieBlich partikul/irer Bestandteile zu 20 bis 90% aus Eisen(II). Die Konzentration an Eisen(II) nahm mit sinkendem pH-Wert und der Einwirkung yon Licht zu. Es wurden die verschiedenen Redoxreaktionen untersucht und eine Formel fiir die Konzentration an Eisen(II) aufgesteUt, sowie ein Reaktionsschema. Die Autoren vermuteten, dab die atmosphfirische Eisendeposition eine Quelle des in Oberflfichengew/issern gel6sten Eisens ist. D. Stauff(Paderborn) Direktbestimmung yon atmosphfirischem Blei durch Festprobenanalyse in der Zeeman-Graphitrohr-AAS. P. S. Low, G. J. Hsu. [Direct determination of atmospheric lead by Zeeman solid sampling graphite furnace atomic absorption spectrometry (GFAAS)] (Jfilich, Institute of Applied Physical Chemistry, Nuclear Research Centre, KFA ) Fresenius Z Anal Chem (i 990) 337:299-305. Atmosph/irisches Blei wurde auf Membranfiltern mit langsam laufenden Luftprobensammlern in Jfilich, Stolberg und Wetzlar in
84 2-8 Stunden gesammelt. Zerkleinerte Filterstficke wurden direkt mit der Zeeman-AAS auf ihren Bleigehalt untersucht; die Calibrierung erfolgte mit w/iBrigen Standards, abgesichert durch die Untersuchung von festem Referenzmaterial. Die Bleiverteilung war relativ homogen (Standardabweichung 11-37%, ffir 8 h-Proben unter 15%); eine Filteranalyse dauerte etwa 30 rain. Differenzen in der Luftzusammensetzung der verschiedenen St/idte werden auf regionale Ursachen (z.B. metallverarbeitende Betriebe) zurfickgeffihrt. Rasche Messungen der Trockendeposition yon Blei konnten durchgefiihrt werden, wenn Zeeman-Graphitrohr-Plattformenals direkte SammelgefgBe aufgestellt wurden. Das Verfahren ist auch auf andere in der Atmosphfire enthaltenen Spurenelemente anwendbar. D. v. Wachtendonk (Eschweiler) Amperometrische Bestimmung von Ozon in Gasen mit Goldelektroden auf Ionenaustauschermembranen (feste polymere Elektrolyte). G. Schiavon, G. Zotti, G. Bontempelli, G. Farnia, G. Sandonfi. [Amperometric monitoring of ozone in gaseous media by gold electrodes supported on ion exchange membranes (solid polymer electrolytes)] (Padova, Italy, CNR-IPELP) Anal. Chem. (1990) 62:293298. Ein amperometrischer Sensor zur Messung von Ozon in Gasen wird beschrieben. Er besteht aus einer por6sen Goldarbeitselektrode, die auf einer Oberfl/iche einer Ionenaustauschermembranaufgebracht ist. Die andere Seite dieser Membran berfihrt eine interne Elektrolyt-L6sung (wgBrige Perchlors/iure 1 mol- L- 1), die die Gegen- und Referenzelektrode beinhaltet. Leistungsdaten, Linearit/it und Nachweisgrenze werden erl/iutert. W. Wildanger (Eschweiler) System zur kontinuierlichen Erzeugung kleiner Konzentrationen gasf'drmiger salpetriger S~iure. M. Tairy, Y. Kanda. (Continuous generation system for low-concentrationgaseous nitrous acid) (Oho, Tsu-
kuba, Ibaraki-ken, Japan, National Laboratory for High Energy Physics) Anal Chem (1990) 62:630-633. Gasf6rmige salpetrige Sfiure scheint ein wichtiger Faktor bei den photechmischen Reaktionen in der Luft zu sein. Um Laborstudien zur Untersuchung der Reaktionen durchffihren zu k6nnen, ist ein System n6tig, das es erlaubt, kontinuierlich und gleichmfiBig ldeine Mengen gasf6rmiger salpetriger Sgure zu erzeugen. In der Arbelt wird zur Erzeugung Natriumnitrit mit SchwefeMiure umgesetzt. Hierzu werden die Natriumnitritl6sungund die Schwefels~iure einzeln in ein temperiertes Glasreaktionsgef/iB gepumpt und dort yon einem Tr/igergas (hochreine Luft) durchspiilt, das die gebildete salpetrige S~iure aus dem ReaktionsgeFfiB hinausspfilt und einem Gasstrom zuftibrt, der die salpetrige Sfiure verdfinnt (ebenfalls hochreine Luft). Die Messung der entstandenen salpetrigen Sfiure erfolgt mit einem Chemfluminescenz-Monitor. Einmal wurde der reine Gasstrom vermessen (total NOx=NO+NO2+HNO2) und zum andern der Gasstrom, der durch ein Na2CO3-imprfigniertes Filter str6mte (NOx = NO + NO2) Die Differenz entsprach dann der salpetrigen Sgure, die im Filter verblieb. Verschiedene Einflfisse wurden untersucht, u.a. Konzentration der Schwefelsfiure, Reaktionstemperatur, FlieBgeschwindigkeit des Trfigergases und FluBgeschwindigkeit der Reaktionsl6sungen. Als endgfitige Arbeitsbedingungen wurden folgende Parameter gewfihlt: H2SO~-Konzentration 1 x 10 -2 tool/L, Reaktionstemperatur 25 ~ TrfigergasflieBgeschwindigkeit 1,0 1/min, FluBgeschwindigkeit der Reaktionsl6sungen 0,25 ml/min. L. Heinrich (Hannover) Entwicklung einer Methode zum Sammeln und Analysieren von SO2 und NO2 in Luft. J.E. Sickles II, P.M. Grohse, L. L. Hodson, C.A. Salmons, K.W. Cox, A. R. Turner, E. D. Estes. (Development of a method for the sampling and analysis of sulfur dioxide and nitrogen dioxide from ambient air) Triangle Park, North Carolina, Research Triangle Instiute) Anal Chem (1990) 62:338-346. Mit umfangreichen Tests und Vorversuchen wurde eine Methode entwickelt, die es erlaubt, SO2 und NO2 aus der Luft simultan zu bestimmen. Der EinfluB der Konzentrationen, Sammelraten, Filterkapazitfiten, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und St6rungen durch
NO, NH3, CH3SH, CS2 und H2S wurden untersucht. Die fiberzeugendsten Ergebnisse wurden erzielt, indem die Luft durch ein Glasfaserfilter gesaugt wurde, der mit Triethanolamin impr/igniert war. Nach Extraktion wurde Sulfat, Nitrit und Nitrat mittels der Ionenchromatographie bestimmt und die SOz- und NO2-Konzentrationen der Luft aus den wiedergefundenen Schwefel- und Stickstoffgehalten berechnet. In einem Vergleich mit herk6mmlichen Methoden ergaben sich sehr gute Obereinstimmungen. Die Bestimmungsgrenze fiir SO2 und NO2 liegt bei 0,3 und 0,2 gg/kg ffir eine Sammeldauer von 24 h und bei 0,04 und 0,03 gg/kg ffir eine Sammeldauer von 7 Tagen. L. Heinrich (Hannover) Verbesserte HPLC-Bestimmung aliphatischer Amine in Luft durch Diffusion und Derivatisierungsteehnik. M. Possanzini, V. Di Palo. (Improved HPLC determination of aliphatic amines in air by diffusion and derivatization techniques) (Monterotondo Stazione, Roma, Italy, Istituto sul'Inquinamento Atmosferico - C.N.R.) Chromatographia (1990) 29:151-154. Spuren aliphatischer Amine (C1-C4) in Luft wurden mit einem Annulardenuder in einer Phosphors/iureschieht angereichert und anschliel3end mit 3-Methylbenzoesfiurechlorid in alkalischem Acetonitril derivatisiert. Die gebildeten Derivate wurden fiber Umkehrphasen-HPLC getrennt [Acetonitril/Wasser (40+60) isokratisch] und bei 230 nm detektiert. Die Nachweisgrenzen der einzelnenAmine lagen dabei im Bereich yon 1-5 Picomol. Dies entspricht bei einstfindiger Anreicherung mit 5 L/min Konzentrationen von weniger als 0,1 Mikrogramm pro Kubikmeter in der Gasphase. E. Zeeb (Berlin) Eine sehr empfindliche HPLC-Methode zum Nachweis von Isocyanaten in Luft. F. Schmidtke, B. Seifert. (A highly sensitive high-performance liquid chromatographic procedure for the determination of isocyanates in air) (Berlin, Institute for Water, Soil and Air Hygiene, Federal Health Office) Fresenius J Anal Chem (1990) 336:647-654. Die Methode beschreibt die Bestimmung von Hexamethylendiisocyanat (HDI), 2,4- und 2,6-Toluoldiisocyanat(TDI) und 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI). Hierzu wird eine konditionierte Bond-Elut-Octylkartusche mit l-(2-Methoxyphenyl)-piperazin (MPP) beladen und dann die Luft durchgesaugt. Die Isocyanate reagieren dabei mit dem MPP und werden dann mit Methanol als Derivat yon der Kartusche gespfilt. Die chromatographische Trennng erfolgt an zwei S~ulen (Cyclodextrin- und C18-S/iule), wobei fiber die zweite S/iule nut der Tell des Eluates fliegt, in dem sich die gewiinschte Substanz befindet. Als Eluent wird eine Mischung aus Acetonitril, Wasser und ein w~iBriger Modifier aus KH2PO4 und NaC1 verwendet. Wfihrend der Analyse wird ein Gradient gefahren. Die Detektion erfolgt parallel mit einem Diodenarray-Detektor (UV) und einem elektrochemischen Detektor (ELCD). Die Kapazit/it der Kartusche reicht ffir ein Luftvolumen his zu 150 L. Die Bestimmungsgrenze ffir eine Luftprobe von 100 L liegt bei 30300 ng/m3 (UV) und 1-8 ng/m3 (ELCD). L. Heinrich (Hannover) [Jber den Gehalt von anionischen und nicht-ionischen Ethoxylaten im marinen Aerosol. L. Olori, S. de Fulvio, P. Morgia, A. Gaglio. (I1 contenuto di tensioattivi anionici e non ionici etossilati nell'aerosol marino) (Roma, Istituto Superiore di Sanit~, Laboratorio Igiene Ambientale) Riv Ital Sostanze Grasse (1990) 67:289-295. Mittels der yon den Autoren bereits ver6ffentlichten Analysenverfahren (World Surfactants Congress, Kurle Druck und Verlag, Gelnhausen, Vol. III, pp 324-330) wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen dem Tensidgehalt im meeresnahen Aerosol, im Regenwasser und dem S/iuregehalt von Oberfl/iehenwasser vorliegen k6nnte. Die gemessenen Gehalte lagen ffir die nichtionischen Tenside von 3-1 1650, fiir die anionischen von 1-99 ~g/m 3. Einerseits wurde bei bewegtem Meet in den vom Meer her wehenden Winden ein einseitiges Ansteigen der nichtionischen Tenside im Aerosol beobachtet. Andererseits wurde eine Korrelation zwischen anionischen Tensiden des Regenwassers und denen des Aerosols in
85 Abhfingigkeit der Regenmenge festgestellt. Zur Erkl~irung des weiteren Zusammenhangs zwischen anionischen Tensidgehalten und S~iuregehalt wird folgender Mechanismus diskutiert: R-SO3Na+ H20~R-SO3H + NaOH; R-SO3H + NaCI~--R-SO3Na + HC1. Dieset Mechanismus k6nnte unter katalytischen Bedingungen, zusammen mit Sonnenenergie, in der Meeresoberfl/iche stattfinden. Die Autoren r/iumen ein, dab eine befriedigende Erklfirung aller beobachteten Korrelationen bisher nicht m6glich ist. U. Anders (Sigrnaringen) Asbest: Wissenschaftliche Entwicklungen und Folgerungen fiir die ~ffentliche Gesnndheitsvorsorge. B.T. Mossman, J. Bignon, M. Corn, A. Seaton, J.B.L. Gee. (Asbestos: Scientific developments and implications for public policy) (Burlington, Univ. of Vermont, Dept. of Pathology, College of Medicine) Science (1990) 247:294-301.
Asbest ist ein Handelsname (fir eine Gruppe faserf6rmiger Mineralien, die oft pulmonare interstitielle Fibrosen (Asbestosen), Lungenkrebs und maligne Mesotheliome bei entsprechend exponierten Menschen ausl6sen. Die Pathogenit/it verschiedener Asbestformen variiert; lange, dfinne amphibole Fasern sind besonders pathogen und induzieren sehr hS.ufig Mesotheliome. Alle derzeit verffigbaren Daten unterstfitzen jedoch nicht die Vermutung, dab Expositionen dutch niedrige Asbestkonzentrationen ein Gesundheitsrisiko in Gebiiuden und Schulen darstellen. Zur Abschiitzung potentieller Gesundheitsgefahren sind Angaben fiber die Konzentration der Asbestfasem in der Luft, fiber den Asbesttyp und die Fasergr6Be erforderlich. D.v. Wachtendonk (Eschweiler)
AllgemeineTechnologie Produktentwicklung ohne Gliicksspiel. J.D. Dziezak. (Taking the gamble out of product development) (Chicago, IL, Institute of Food Technolog&ts) Food Techno[ (I 990) 44:110-I 17. Die Einffihrung eines neuen Produktes auf dem Markt ist immer noch mit einem hohen Risiko verbunden. Moderne statistische Computerprogramme erm6glichen jedoch auch dem Laien auf diesem Fachgebict, in geplanten Experimenten die einzelnen Qualit/Rsfaktoren zu bestimmen und durch gezielte Variation ihr wechselseitiges Zusammenwirken zu untersuchen. Zu diesem Zweck mtissen Modelle entwickelt und ffir die Entscheidungsfindung graphisch anschaulich dargestellt werden. Aus dem Modell 1/iBt sich dann auch der Umfang der Untersuchungen bestimmen, die mindestens n6tig sind, urn die gesuchte Aussage machen zu k6nnen. Es wird gesch/itzt, dab der Umfang derartiger Entwicklungsstudien in den USA kleiner ist als der Umfang allein der Studien einer gr6Beren japanischen Lebensmittelgruppe. Zeit und Kosten ffir neue Entwicklungen k6nnten nach diesen Erfahrungen deutlich reduziert werden. D. Ehlermann (Karlsruhe) Automation in der lebensmittelverarbeitenden Industrie: Verteilte Kontrollsysteme. M. Dahm, A. Mathur. (Automation in the food processing industry: distributed control systems) (Golden Valley,
ffir kleinere Anwender verffigbar. Der Artikel gibt einen Oberblick allgemeiner Art fiber die Entwicklung. D. Ehlermann (Karlsruhe) Prozef;iiberwaehung und -kontrolle on-line in der Lebensmittelindustrie. J.D. Selman. (Process monitoring and control on-line in the food industry) (Gloucestershire, UK, Campden Food and Drink Research Association, Chipping Campden) Food Control (1990) 1:36-39. Der Artikel gibt einen allgemeinen ~)berblick fiber die kfinftige Entwicklung der ProzeBautomation bis hin zum integrierten Informations- und Managementsystem eines Betriebes. Ziele solcher Systerne sind die Qualitfit des Produktes, Zuverliissigkeit der Produktion, hygienische Sicherheit, Flexibilitiitder Produktion, Wartungsfreundlichkeit der Anlagen, Bedienungsfreundlichkeit sowie die Eignung zur Sammlung von Betriebsdaten. D. Ehlermann (Karlsruhe) Elektronisehes Sortieren naeh Farbe. W. St. Maughan. (Electronic colour sorting) (London, Research Consulant, Sortex Limited) Alimenta (1990) 29:6%69.
In einer Obersicht wird die Entwicklung von optischen Sortiersystemen dargestellt; die speziellen Eigenschaften der Zuffihrungs-, Inspektions- und Trennsysteme werden behandelt. Geschwindigkeit und Durchsatz sowie die wechselseitige Anpassung von optischen Megsystemen und elektronischen Entscheidungsprozessen sind die kritischen Punkte in der industriellen Anwendung. Am Beispiel von Erdnfissen in Schale, gesch~ilt, blanchiert, ger6stet und nach kombinierter Behandlung wird die Wirksamkeit und Zuverlfissigkeit der Sortiermaschine eines bestimmten Herstellers aufgezeigt. Dabei ist besonders beeindruckend die Wirksamkeit beim Sortieren zur Verringerung des Aflatoxingehaltes, der zuverl/issig auf Werte unter 50 Ixg/kg, bei ger6steten blanchierten Erdnfissen sogar unter 5 ~tg/kg gebracht werden kann, nachdem das Ausgangsmaterial Werte im mg/kg-Bereich aufwies. D. Ehlermann (Karlsruhe) Vorhersage der Dauer des Abkiihlens und Gefrierens. Y.-C. Hung. (Prediction of cooling and freezing times) (Griffin, Univ. of Georgia
Agricultural Experiment Station, Dept. of Food Science and Technology) Food Technol (1990) 44:13%153. In einer f0bersichtsarbeit mit umfassenden Literaturangaben wird der Stand des Wissens fiber das Gefrierverhalten von Lebensmitteln und die Modellierung des Vorgangs zusammengestellt. Analytische Verfahren haben den Vorteil, sich mehr auf die physikalischen Vorg/inge zu stfitzen, w/ihrend die numerischen Verfahren meist genauere Einzelaussagen bei genau festgelegten Rahmenbedingungen zu machen gestatten. Die Faktoren, die die Genauigkeit der Modelle beeintr~chtigen, werden aufgezeigt. Dabei ist von groBem EinfluB, dab einige Modelle thermische und andere physikalische Daten in einem groBen Temperaturbereich mit hoher Genauigkeit fordern, bei anderen Modellen dagegen kaum abzuschfitzen ist, welchen EinfluB die gemachten Vereinfachungen haben. Im Ausblick wird aufgezeigt, wie die aktuellen Bedingungen (Probenform, nicht homogene Zusammensetzung, vollstS.ndiger Zeit-TemperaturVerlauf, Abstand zwischen Anfangs- und ProzeBtemperaturen) Einflul] auf die Einfachheit der Anwendung und Genauigkeit der Vorhersage bei gleichzeitigem weiten Anwendungsbereich haben. Eine Weiterentwicklung der Methoden hin zu einfacherer Anwendbarkeit wird gefordert, wobei unabdingbare Voraussetzung ist, da/3 mehr und umfassendere thermophysikalische Daten in weiten Temperaturbereichen gesammelt werden. D. Eblermann (Karlsruhe)
Mn, USA, Honeywell Inc., Sensor and System Development Center) Food ControI (1990) 1:3~35. Mit der Weiterentwicklung der Hardware (Prozessoren und Sensoren) sowie der Verffigbarkeit modularer Programme kann sich der Verfahrensingenieur ganz auf Strategien zur Proze/]kontrolle konzentrieren, anstatt Kontrollsysteme zu entwickeln. Neuartige Sensoren ffir objektive und subjektive Produkteigenschaften er6ffnen neue Aussichten. Alle diese Vorteile werden zunehmend auch
Letalitiits-Berechnungen fdr thermische Prozesse mit unterschiedlichen Erhitzungs- und Abkiihlraten. Q.T. Pham. (Lethality calculation for thermal processes with different heating and cooling rates)
(Hamilton, New Zealand, Meat Industry Research Institute of New Zealand) Int J Food Sci Technol (1990) 25:148-156. In vielen thermischen Prozessen unterscheiden sich die Zeitkonstantenfb undfc (fir die Aufheiz- und fiir die Abkfihlperiode. Dieses
86 kann zu Schwierigkeiten beim Berechnen der ProzeB-Letalit~it f/ihten. In der vorliegenden Arbeit wird eine einfache mathematische Methode vorgestellt, bei der diese ~nderung in der Zeitkonstanten beriicksichtigt wird. Die Methode wird f/Jr die F/illefb =fr undfb +fr ausgiebig getestet und ausgewertet; mit ihr werden mindestens genauso korrekte Ergebnisse produziert wie mit den besten vorher bekannten Methoden. N. Dillhage 0Nnppertal) Gleiehzeitige Bestimmung der thermisehen Diffusivitiit und des Wiirmeiibergangskoeffizienten bei der Sterilisation von Karotten-Wiirfeln im Festbett. S.Y. Chang, R.T. Toledo. (Simultaneous determination of thermal diffusivity and heat transfer coefficient during sterilization of carrot dices in a packed bed) (Athens, Univ. of Georgia, Dept. of Food Science & Technology) J Food Sci (1990) 55:199-205. Die kontinuierlichen UHT-Verfahren bei der aseptischen Herstellung von Lebensmitteln haben einige Aufmerksamkeit in tier Literatur gefunden. Jedoch ergeben sich bei der Sterilisierung stfickguthaltiger Produkte einige Schwierigkeiten. Wegen der Unm6glichkeit, die Temperaturverteilungin den bewegten Stiicken zu messen, ist eine direkte Prozegbeschreibung nicht m6glich. Ein Festbett bietet demgegeniiber den zusfitzlichen Vorteil, dab sich eine gleichm/iBigere Temperaturverteilung als beim DurchfluBverfahren einstellt. In der Folge k6nnen auch Inaktivierung von Mikroorganismen und Enzymen sowie der Abbau von Nfihrstoffen genau simuliert und experimentell verifiziert werden. Es werden Messungen des Wfirmeiibergangskoeffizienten ffir verschiedene Packungsdichten bei Karotten-Wtirfelnwiedergegeben; der zeitliche Verlauf der Temperatur im Autoklaven, des W/irmetr/igermediums (Wasser) und der Partikeln wurden bestimmt und mit dem berechneten Verlauf verglichen. Das eingesetzte Rechnerprogramm nach der Methode der finiten Differenzen erwies sich als leistungsf~ihig. D. Ehlermann (Karlsruhe) Anwendung hohen Druckes bei der Lebensmittelverarbeitung: Vergleiche der Textur von druck- und hitzeinduzierten Gelen yon Lebensmittelproteinen. M. Okamoto, Y. Kawamura, R. Hayashi. (Application of high pressure to food processing: textural comparison of pressure- and heat-induced gels of food proteins) (Uji, Kyoto, Japan, Kyoto Univ., The Research Institute for Food Science) Agric Biol Chem (1990) 54:183-189. Bereits in fr/iheren Untersuchungen wurde festgestellt, dab hohe Drucke zu einer Denaturierung von Proteinen unter Neubildung und/oder Zerst6rung von nicht kovalenten Bindungeninnerhalb der Terti/irstruktur der Proteine fiihren. Bei den vorliegenden Untersuchungen wurden Hiihnereiklar und Eigelb, Karpfen-Actomyosin, Kaninchenfleischpastete und eine Suspension yon Sojaprotein bei 25 ~ 30 rain lang mit hydrostatischen Drucken von 1000 bis 7 000 kg/cm2 behandelt. Standfeste Gele wurden jeweils erhalten bei 6000 kg/cm 2 fiir WeiBei, bei 4000 kg/cm z fiir Eigelb, bei 2000 kg/ cm 2 ffir Karpfen-Actomyosin und Kaninchenfleisch und bei 3 000 kg/cm2 fiir Sojaprotein. Diese druckinduzierten Gele behielten ihre urspr/ingliche Farbe und Geschmacksqualit~it, waren im Gegensatz zu den hitzeinduzierten Gelen durchsichtig, weich und dehnbar. Wie die Texturmessungen ergaben, nahm die Festigkeit der Gele mit Erh6hung des Drucks zu, w/ihrend ihre Klebrigkeit abnahm. K. Eichner (Miinster) Einflufl der Trocknungsbedingungen auf Wassersorption und Phaseniibergiinge bei gefriergetrockneten Meerrettieh-Wurzeln. K. Piifikk6nen, Y.H. Roos. (Effects of drying conditions on water sorption and phase transitions of freeze-dried horseradish roots) (Helsinki, Fin-
rentiell scannender Calorimetrie wurden die Phaseniiberg/inge bestimmt. Mit steigender Oberfl/ichentemperatur w/ihrend der Trocknung zeigten sich zunehmende Anderungen der physikalischen Eigenschaften und damit der Qualit/it des getrockneten Materials. Die Wassersorption und der Gehalt an nichtausfrierbarem Wasser wurden erh6ht, die Temperatur des Obergangs in den glasigen Zustand erniedrigt. Insgesamt wird geschlossen, daB Sorptionsisotherme und thermische Daten gut geeignet sind, auf die geeigneten Trocknungsund Lagerungsbedingungenbei Meerrettich zu schlieBen. D. Ehlermann (Karlsruhe) Methodische Grundlagen zur Bewertung biotechnologischer Verfahren. H. Lehne, S. Schneider. (Berlin, Humboldt-Universitiit, Sektion Nahrungsgfiterwirtschaft und Lebensmitteltechnologie) Lebensmittelindustrie (1990) 37:99-101. Zur Bewertung yon Verfahren der Biotechnologie wurde ein Relevanzbaum- und Matrixverfahren herangezogen. Beim Relevanzbaumverfahren wurde zun/ichst eine allgemeine Zielsetzung in gewichtete Teilziele aufgeteilt, wobei die Ziele nach funktionalen Zusammenh/ingen und nach Bedeutung hierarchisch strukturiert wurden. Dabei wurde die Gewicbtung nach Expertensch/itzungen vorgenommen. Die Zielkriterien unterschiedlicher Ebenen sowie ihre Gewichtung wurden dann in einer Nutzwertmatrix zusammengeffihrt. Am Beispiel der industriellen Futterhefeproduktion wurde das Vorgehen deutlich gemacht. W. Hartmeier (Stuttgart-Hohenheim) Extrusionsaufbereitung seherempfmdlicher Nahrungsmittelprodukte. A. Treiber. Zucker- u. SfiBwarenwirtschaft (1990) 43:257-260. Dureh spezielle Konstruktion lassen sich Knet-Extruder herstellen, die fiir mittel- bis hochviscose Nahrungsmittelprodukte wie Teige f/ir Brot bis Bisquit, Kaugummi und Kaubonbons geeignet sind. Dabei wird trotz nur einer Welle die Wirkung eines Zweischneckenextruders erreicht, indem die Schnecke in Bereichen unterbrochen ist und in diesen Knetz/ihne am Augenmantel angebracht sind; zugleich fiihrt die Welle eine axial oscillierende Bewegung aus. Axialvermischung, Oberfl/ichenerneuerungund Scherung werden beschrieben. Durch Austausch der Knetwerkzeuge I/iBt sich der Extruder baukastenartig an das jeweilige Produkt anpassen. Durch die M6glichkeiten bei der Dosierung, i~lberwachung und Steuerung stellt der beschriebene Knet-Extruder eine interessante Probleml6sung dar. D. Ehlermann (Karlsruhe) MikroweUen- und Hochfrequenztechnik bei der industriellen Lebensmittelherstellung. W. Holley. ZFL - Int Z f Lebensm-Technolu Verfahrenstech (1990) 41:172-174. Der Beitrag kann als erste Einfiihrung in die Erwgrmung von Lebensrnitteln mittels elektromagnetischer Wellen verstanden werden. Die physikalischen Grundlagen werden aufgezeigt und die Bauarten yon Erhitzungsapparaten erlfiutert. Allerdings muB angemerkt werden, dab die Umsetzung in die Praxis erst mit weiteren Informationen m6glich ist. So ist etwa die exponentielle GesetzmfiBigkeit der Eindringtiefe von Mikrowellen in Materie physikalisch korrekt wiedergegeben; sie gilt so aber nut ffir eine ebene Welle ohne Streuung oder Beugung im Gut. In realen Anordnungenkann es dagegen zu Geometrieproblemen kommen, die letztlich zu lokalen Lrberhitzungen oder kalt bleibenden Gebieten fiihren k6nnen. Diese im Beitrag nicht aufgezeigten Sachverhalte sind der Grund f/Jr die teilweise komplexe Gestaltung der Erhitzungsapparaturen, die zu der im Beitrag beschriebenen Ausffihrung yon Erhitzungsapparaturen AnlaB gibt. D. Ehlermann (Karlsruhe)
land, Dept. of Food Chemistry & Technology, Univ. of Helsinki) J Food Sci (1990) 55:206-209. Die Bedingungen w/ihrend der Gefriertrocknung k6nnen groBen EinfluB auf die Lagerstabilit/it des Produktes haben. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher, den EinfluB der Oberfl/ichentemperatur w/ihrend der Trocknung auf die Wassersorption und den physikalischen Zustand des Wassers zu untersucheu. Getrocknet wurde bei 20, 40 und 60 ~ die Sorptionsisothermen wurden bei 15, 19 und 23 ~ fiber Salzl6sungen bestimmt; mittels diffe-
Einfliisse von Salz, Zucker und Schneckengeschwindigkeit auf die Herstellungs- und Produktvariablen von Maisprodukten, die mit einem Doppelschnecken-Extruder hergestellt werden. F. Hsieh, I. C. Peng, H. E. Huff. (Effects of salt, sugar and screw speed on processing and product variables of corn meal extruded with a twinscrew extruder) (Columbia, MO, Univ. of Missouri-Columbia, De-
partments of Agricultural Engineeringand Food Science & Nutrition) J. Food Sci. (1990) 55:224-227.
87 Die Einfliisse yon Zus/itzen wie Zucker und Salz auf die Herstellungsvariablen und das Produkt sind beachtlich. Hohe Salz(0-3%) und Zuckerkonzentrationen (0-4 %) verminderten den Kolbendruck, das Drehmoment und die spezifische Energie. Aber bei 6 und 8 % Zucker wurden diese 3 Parameter erh6ht. H6here Schneckengeschwindigkeit (250 anstatt 200 Upm) verminderte das Drehmoment und den Stempeldruck, aber erh6hte die spezifische Energie. Der Zusatz von Salz und Zucker verst/irkte die radiale und axiale Expansion des Extrudates, verringert jedoch die Schfittdichte und die Bruchfestigkeit. Erh6hen der Schneckengeschwindigkeit vermindert die radiale Expansion und die Schfittdichte, aber erh6ht die axiale Expansion und die Bruchfestigkeit. W. Wildanger (Eschweiler) Zweiwcllenextrusion in der Backindustrie. W. Wiedmann. (Stuttgart, Fa. Werner & Pfleiderer GmbH) ZFL - Int Z f Lebensm-Tech-
nol u Verfahrenstech (1990) 41:256-266. ,,Immer mehr der im Backbereich angesiedelten Nahrungsmittelprodukte werden heute kontinuierlich mit Zweiwellenextrudern im Zentrum des Prozesses hergestellt." Die Obersicht zeigt eine Vielzahl von Produkten auf, bei denen die anf'finglichgesehenen Schwierigkeiten des kontinuierlichen Verfahrens beim Anfahren und bei Rezeptur/inderungen inzwischen durch flexible Gestaltung der Extruder fiberwunden sind. Anhand der geschiehtlichen Entwicklung bei der Firma Wemer & Pfleiderer vom absatzweisen Universalkneter fiber erste kontinuierlicheTeigkneter wird ein Einblick in die verschiedenen technischen L6sungen ffir Probleme wie gezMte Energiezufuhr oder Dampf- und Luftentzug nach der Kochzone gegeben. SchlieBlich ergibt der Ausblick, dab sich zur Zeit eine eBbare oder wenigstens abbaubare Verpackung aus gebackenem Getreide oder aus thermoplastischer St~rke in Entwicklung befindet. Auch existieren Steuerungen insbesondere bei Kurzzeit-Verfahren, bei denen das Regelsystem direkt auf die produktverfinderndenphysikalischen Kennwerte einwirkt und so die Herstellung optimaler Produkte gestattet. D. Ehlermann (Karlsruhe) Berechnung des Garungswertes C Ofester Lebensmittel. K.-H. Mohr, S. Skrok. (Halle, DDR, Martin-Luther-Universitiit Halle-Wittenberg, Biotechnikum) Nahrung (1990) 34:219-224.
Der Garungswert Co ist ffir industriell verarbeitete, feste Lebensmittel ein Qualit/itsmerkmal; er kann f/Jr eine optimale Proze/3ffihrung experimentell ermittelt werden. Dazu werden Produktproben definierter Form und Abmessung gegart, anschlieBend wird die Festigkeit mittels Scherkraftmel3ger~itoder Penetrometer, oder aber sensorisch durch Gabeleinstich oder BiB bestimmt. In der vorliegenden Arbeit werden die theoretischen Grundlagen und eine Tabelle zur Berechnung der Garungswerte fiir Gemiiseprodukte vorgestellt. R. Nageldinger (Berlin) Pflanzenzellkulturen ffir die Hersteflung yon natiirfich gewonnenen Lebensmittefingredientien. D. Knorr, M.D. Beaumont, Ch. S. Caster, H. D6rnenburg, B. Gross, Y. Pandya, L. G. Romagnoli. (Plant tissue culture for the production of naturally derived food ingredients) (Berlin, Dept. of Food Technology, Berlin University) Food Technol (1990) 44:71-79.
Das groge Potential, das pflanzliche Zellkulturen ffir die biotechnische Produktion yon Metaboliten bereithalten, wird in dem Ubersichtsbericht erl~iutert. Die ffir Pflanzenzellen in Betracht kommenden Methoden der Biomasseproduktion und der Immobilisierung werden vorgestellt und diskutiert. Dabei stehen Einhfillungsmethoden unter Verwendung nativer und derivatisierter natfirlicher Polymere, wie Chitosan und Alginat, im Vordergrund. Die Zugabe yon Precursoren, die Verwendung von Chitosan als Elicitor der pfianzlichen Metabolitbildung sowie die kombinierte Anwendung yon Produktvorstufen und Elicitoren werden betrachtet. W. Hartmeier (Stuttgart-Hohenheim)
Haltbarmachung Ist die Kiihlsehrank-Lagerung von Lebensmitteln noeh ausreiehend sicher? W. Schmidt-Lorenz. ( Zfirich, lnstitut fdr Lebensmittelwissenschaft, Eidg. Techn. Hochschule) Mitt Gebiete Lebensm Hyg (1990) 81:233-286. Als Ergebnis einer umfangreichen Literaturauswertung (229 Arbeiten) werden in 12 Tabellen die bisher vorliegenden Daten fiber die Minimumtemperaturen der Vermehrung und/oder Toxinbildung potentiell pathogener Bakterien zusammengestellt. Erg/inzt werden diese Daten dureh drei Tabellen mit ermittelten Generationszeiten sowie Vermehrungszeiten mesophiler und psychotropher Bakterien yon I auf 10000 KBE pro ml bzw. g bei verschiedenen Temperaturen. Bei Temperaturen von 4 ~ bis 5 ~ wurden bei folgenden mesophilen Bakterien eindeutig keine Vermehrung bzw. Toxinbildung beobachtet: Clostridium perfringens, C.botulinum der proteolytischen Serotypen A, B, F u n d G, Vibrio parahaemolyticus, Plesiomonas shigelloides, Salmonellen und Staphylococcus aureus. Die Minimumtemperaturen liegen zwischen 6 und 7 ~ (Staphylococcus aureus) und 12 bis 15 ~ (Clostridium perfringens). Zu diesen Bakterien tritt noch Campylobaeterjejuni mit Inaktivierungstemperaturen hinzu, die bereits bei 30 bis 25 ~ einsetzen. Differenzierter ist die Situation hinsichtlich Bacillus cereus und enterotoxigenen Escherichia coli zu betrachten. Unter beiden mesophilen Arten sind psychotrophe Biotypen und St/imme bekannt, die sich noch bei Temperaturen yon 1 bis 4 ~ vermehren k6nnen. Die eigentlichen Problemkeime bei der Kfihlung yon Lebensmitteln sind die nicht proteolytischen Serotypen B, E und F yon Clostridium botulinum (Minimumtemperaturen yon 3 bis 3,3 ~ Lister& monocytogenes (Minimumtemperatur 0 ~ sowie Yersinia enterocolitica und Aeromonas hydrophila (Minimumtemperatur - 2 ~ Relativiert wird das von diesen psychotrophen pathogenen Bakterien ausgehende Risiko dadurch, daB die Vermehrungsgeschwindigkeit bei abnehmenden Temperaturen immer geringer, die lag-Phasen dagegen immer 1/inger werden. So dauert die Vermehrung yon 1 auf 10 000 KBE/g bis zu fiber zwei Wochen. Vorher sind die meisten im Ktihlschrank bei 4 bis 5 ~ gelagerten frischen und verarbeiteten Lebensmittel mit einer Haltbarkeit von 2 bis 10 Tagen verdorben. Eine Kiihllagerung bei 4 bis 5 ~ reicht demnach bei allen Lebensmitteln nicht aus, die lfinger als 7 bis 10 Tage haltbar sind. Dies sind vor allem drei Produktgruppen: 1. gekfihlte Fertiggerichte (Risiko: Clostridium botulinum, Bacillus cereus). 2. Fische, Krusten- und Schalentiere (Risiko: Clostridium botulinum Serotyp E). 3. gr613ere vakuumverpackte Fleischstiicke (Risiko: Listeria monocytogenes). Fiir diese Produktgruppen sollte eine Kiihllagerung von 0 bis 2 ~ obligatorisch sein. Mit diesen Einschr/inkungenist die Kiihlschrank-Lagerung noch als ausreichend sicher anzusehen. Das gr6Bte Problem vor allem in Haushalten liegt darin, dab Kfihltemperaturen von 4 bis 5 ~ nur selten an Kiihlschr/inken eingestellt werden. Oberwiegend dtirften Haushaltskfihlschr/inke mit Temperaturen von 8 bis 10 ~ betrieben werden. Hier ist verst~irkte Verbraucheraufkl/irung unerlfiBlich. S. Kobelt (Ludwigsburg) Wirksamkeit zweier Kiihlmethoden in offenen Kiihleinrichtungen im Rahmen yon Selbstbedienungs-Speisetheken. A.M. Fraser, C.A. Sawyer. (Effectiveness of cold-serving units using two coldholding methods in foodservice operations) Lansing, MI, Bureau of Environmental Health, lngham County Health Department) J Food Protection (1990) 53:336-340.
An Beispielen von Hfittenk/ise, Thunfischsalat und gewfirzten Eierh/ilften wurde die Wirksamkeit zweier Kfihlmethoden (maschinell und maschinell in Kombination mit Eis) in offenen Selbstbedienungskfihltheken untersucht. Mit dem Ziel, die Innentemperatur der vorgekfihlten Speisen unter 7,2 ~ zu balten, schnitt das System mit alleiniger maschineller Kfihlung besser ab und erlaubte eine Kfihlhaltung bis zu 4 h. Eis als Kfihlmedium wirkte sozusagen als Isolator und lieB in allen Proben nach 2 h die Temperaturen auf fiber 7,2 ~ ansteigen. Bei der mikrobiologischenUntersuchung (ae-
88 rob mesophile, aerob psychrotrophe Bakterien) ergaben sich nur z.T. signifikante Unterschiede zwischen beiden Kiihltechniken. W. Schwack (Karlsruhe) Sensorische Qualitiit konventioneHer und verbesserter Gar-Kiihlverfahren. L.H. Mason, I.J. Church, D.A. Ledward, A.L. Parsons.
(Review: The sensory quality of foods produced by conventional and enhanced cook-chill methods) (Leeds, UK, Leeds Polytechnic) Int J Food Sci Technol (1990) 25:247-259. Das Gar-Kfihlsystem wird heute in der Gemeinschaftsverpflegung und in der Catering h/iufig angewandt. Nach dem klassischen Grundverfahren werden die verzehrfertig zubereiteten Speisen abgepackt, abgekfihlt und bis zum Wiedererw/irmen krihlgelagert. Das Grundverfahren kann dadurch verbessert werden, dab die Lebensmittel in rohem Zustand in Polyethylenbeutelvakuumverpackt und anscbAieBend gegart werden. Die Autoren geben eine Durchsicht fiber die vorhandenen Literaturangaben fiber die sensorische Qualit/it yon Speisen, die nach dem konventionellen und dem verbesserten Gar-Kfihlverfahren hergestellt wurden. Die Ver/inderungen der sensorischen Qualit/it w/ihrend der Lagerung yon gekfihlten Speisen werden yon verschiedenen Faktoren, wie Art des Produkts und Herstellungs- und Lagerbedingungen beeinflugt. Die in der Literatur angegebenen Haltbarkeitsgrenzen ffir gekfihlte Produkte schwanken zwischen 3 und 21 Tagen. Fehlende Angaben fiber die Herstellungsverfahren sowohl bei der Catering-Industrie als auch bei den experimentellen Untersuchungen, erschweren jedoch die Auswertung der vorliegenden Ergebnisse. Neue Untersuchungen unter genau definierten Bedingungen werden vorgeschlagen. A. Bognfir (Stuttgart) Gefrier-Konzentrierung von Milchprodukten. P . J . J . M . v .
Mil, S.
Bouman. (Freeze concentration of dairy products) (Erie, Netherlands, NIZO) Neth Milk Dairy J (1990) 44:21-31. Die Gefrier-Konzentrierung bietet als neue Methode zur Abtrennung yon Wasser aus w/igrigen Lebensmitteln bezfiglich Produktqualit/it, Aromastabilit/it sowie Produktausbeute Vorteile. Die Aufkonzentrierung erfolgt durch Abpressen gebildeter Eiskristalle in einer sog. Waschs/iule dutch nachstr6mendes Wasser. Die Leistungsffihigkeit dieser Technik wurde mit entrahmter Milch, mit Vollmilch und einer mit Diacetyl versetzten w/iBrigen L6sung untersucht, wobei eine Konzentrierung bis zu einem Feststoffanteil von 49% m6glich war. Diacetyl als Modellkomponente ffir flfichtige Aromastoffe wurde zu 99,5% zurfickgehalten. Die Produktverluste waren gering. Besondere Aufmerksamkeit mul3 der Reinigung und Desinfektion der Anlage nach Verarbeitung von Milchprodukten gelten. M. Sengl (Miinchen) Vergleich von zwei Methoden zur Ermittlung der effektiven Feuchtigkeitsdiffusion aus Trocknungsdaten. V.T. Karathanos, G. Villalo-
bos, G. D. Saravacos. (Comparison of two methods of estimation of the effective moisture diffusivity from drying data) (New Brunswick, N J, Rutgers the State Univ., Dept. of Food Science) J Food Sci (1990) 55:218-223 + 231. Die effektive Feuchtigkeitsdiffusion (D) wurde nach zwei Methoden, n/imlich aus der Neigung der Trocknungskurvenund durch eine Computersimulation bestimmt. Die Trocknungsgeschwindigkeiten (Feuchtigkeitsmenge/Zeit) wurde an spherischen Proben aus hydratisierter und gelatinierter St/irke in einen Warmluftstrom bei 60-100 ~ und einer Luftgeschwindigkeit yon 2 m/s gemessen. Die beiden Methoden ergaben/ihnliche Resultate bei St/irkegelen mit hohen Amylopectingehaltenund geringer Porosit/it, wo die Diffusion des flfissigen Mediums/iberwiegt. Dagegen sind die Resultate beider Methoden bei hochpor6sen Amylosegelen unterschiedlich, wo die Diffusion fiber die Dampfphase den Hauptanteil am Wassertransport bildet. H. Scherz (Garching) Einfiihrung von Prozessen zur Hitzekonservierung von aseptisch verpackten Lebensmitteln mit geringem Siiuregehalt, die groge Stiicke enthalten und in einem kontinuierlichen Erhitzen-Halten-Kiihlen-System sterilisiert werden. I.J. Pflug, M. R. Berry, D. M. Dighan. (Es-
tablishing the heat-preservation process for aseptically-packaged low-acid food containing large particulates, sterilized in a continuous heat-hold-cool system) (St. Paul, Univ. of Minnesota, Department of Food Science and Nutrition) J Food Protection (1990) 53:312-320 + 328. Die U.S. Food and Drug Administrationverlangt yon den Herstellern yon Konserven mit geringem S/iuregehalt, dab ein Prozegplan aufgestellt und amtlich hinterlegt wird, in dem alle kritischen EinfluBfaktoren und deren Kontrolle w/ihrend der Produktion aufgeffihrt sind. In diesem Zusammenhang wird eine IJbersicht der empirischen Randbedingungenbei der Herstellung solcher sterilisierter Produkte gegeben. Darauf werden die verfrigbaren mathematischen Modelle vorgestellt und vor allem aufdie Schwierigkeit, die Verweilzeiten ffir die stfickigen Anteile zuverl/issig anzugeben, hingewiesen. Auch die Bestimmung der W/irmefibergangskoeffizienten zwischen den Stricken und dem umgebenden viscosen Medium bereitet noch Schwierigkeiten. Als Konsequenz frir die amtliche Anerkennung solcher Verfahren bleibt nur die biologische Validierung mit Indikator-Mikroorganismen, die in geeigneten Nachbildungen des stfickigen Anteils inokuliert werden. Aber auch hierbei bleiben noch zahlreiche Annahmen bei der Bewertung zu machen. Keine Simulation kommt bisher nahe genug an die bestehenden Systeme heran. Aus diesem Grunde wird eine vorsichtige Aufsichtsbeh6rde immer einen konservativen Ansatz bei den einzelnen Schritten zur Einffihrung eines neuen Erhitzen-Halten-Kfihlen-Prozessesw/ihlen. D. Ehlermann (Karlsruhe) Anwendungsmiiglichkeiten der Hochdruck-Homogenisierung zur Konservierung von Lebensmitteln. L. Popper, D. Knorr. (Applica-
tions of high-pressure homogenization for food preservation) (Ber-
lin, Dept. of Food Technology, Berlin University of Technology) Food Technol (1990) 44:84-89. Es wird die Inaktivierung von Mikroorganismen in flfissigen Lebensmitteln durch Hochdruckhomogenisierung allein und nach Vorbehandlung mit auf die Zellwand einwirkenden Substanzen untersucht. Die Keimzahlreduktion durch Hochdruckhomogenisierung beruht zum einen auf der extremen mechanischen Belastung, der die Mikroorganismen beim schlagartigen Entspannen der Fliissigkeit (nach Drficken yon 1000-1 700 bar) ausgesetzt sind und zum anderen m6glicherweise auf den mit dem DruckauPoau einhergehenden Temperaturanstieg um 2-2,5 ~ bar. Die jeweilige Effektivit/it h/ingt vonder Art der Mikroorganismen und dem Aufbau ihrer Zellwand ab. M6gliche Auswirkungen auf Sporen werden diskutiert. Nach Vorbehandlung mit lytischen Enzymen (z. B. Lysozym) kann nach der Homogenisierung zwar ein additiver jedoch kein synergistischer Effekt auf die Keimzahlreduktion festgestellt werden. Gleiches wird nach Vorbehandlung mit Chitosan (polykationisches Polymer mit zellwanddestabilisierenden Eigenschaften) festgestellt und diskutiert. B. Scholz-B6ttcher (Braunschweig) Mikrowellcn im GarprozeB - N~ihrwerterhaltung im Vergleich zu konventionellen Verfahren. Teil I: Lebensmittel tierischer Herkunft. L.
Dehne, K.W. B6gl. (Darmstadt, Fa. E. Merck) ZFL - Int Z f Lebensm-Technol u Verfahrenstech (1990) 41:376-382. Der aktuelle Kenntnisstand fiber den Einflul3 der Mikrowellenerw/irmung auf den N~ihrwert, verglichen mit herk6mmlichen Erw/irmungsmethoden, wird zusammengefal3t. Die Gewichtsverluste k6nnen bei der Mikrowellenerw/irmung gr6Ber sein, da keine Krustenbildung eintritt. Bei Fetten und Fettbegleitstoffen gibt es keine signifikantenUnterschiede. Die Proteinqualit~it wird ebenfalls nicht gravierend durch die Garmethode beeinfluBt. Bei den Vitaminen sind die Niacin- und Riboflavinwerte bei der Mikrowellenerw/irmung geringer, Thiamin, Pyridoxin und Retinol zeigen keine Unterschiede gegenfiber herk6mmlichen Erwfirmungsmethoden. Mineralstoffe und Spurenelemente finden sich bei allen Methoden in gleicher H6he. Nitrosamine k6nnen bei der Mikrowellenerwfirmung geringer gehalten werden. Pesticide werden bei allen Verfahren gleich stark reduziert. U. M/itzel (Burgdorf)
89 D-Wertbestimmung im Mikrowellenfeld bei aus Lebensmitteln isolicrten Mikroorganismen. U, Rosenberg, J.-J. Sinell. (Berlin, Institutfur
Lebensmittelhygiene der Freien Universitdt) Fleischwirtschaft (1990) 70:398-402, Bedingt durch die zunehmende Verbreitung und Beliebtheit von Mikrowellengerfiten zur Erhitzung und Zubereitung yon Lebensmitteln stellt sich die Frage, ob ffir eine Hitzebehandlungmit Mikrowellen die gleichen Voraussetzungen zur Inaktivierung yon Mikroorganismen gelten wie bei konventionellerErhitzung. Deshalb wurden die dezimalen Reduktionszeiten (D-Werte) einiger Bakterienstfimme (E. coli, S. typhimurium, St. aureus) bei 55 und 60 ~ im Mikrowellenger/it bestimmt. Daneben wurde das Wachstumsverhalten yon E. eoli im Hochfrequenzfeld bei optimaler Bebrtitungstemperatur sowie die Beeinflussung lypohilisierter Zellen untersucht. Beim Vergleich der gefundenen D-Werte mit denen herk6mmlicher Hitzebehandlung ergab sich keine einheitliche Linie, sie waren h6her, niedriger und gleich. E. coli zeigte bei Bebriitung im Mikrowellenfeld ein langsameres Wachstum als im Brutschrank. Die Vitalitfit lyophilisierter Zellen nahm dutch Mikrowellenbehandlung nicht nachweisbar ab. Ob die gefundenen Unterschiede als markant und gesichert zu bezeichnen sind, bleibt unklar, da sic eventuell durch methodische Einflfisse wie Temperaturschwankungen wfihrend der Mikrowellenbehandlungoder der Einsatz oftener Probengef~13eerklfirt werden k6nnten. Dennoch daft davon ausgegangen werden, dab eine Mikrowellenbehandlungbeztiglich Inaktivierung yon Mikroorganismen weder schlechter noch besser ist. Entscheidend ffir eine hygienische Unbedenklichkeit ist ein geringer Ausgangskeimgehalt, bedingt durch die kurzen Erhitzungszeiten im Mikrowellenger/it. W. Schwack (Karlsruhe) Der Einflufl von ultravioletter Bestrahlung auf Pilzf/iule und N/ihrstoffgehalt von gelagerten Siil~kartoffeln. C. Stevens, V.A. Khan,
A.Y. Tang, J.Y. Lu. (The effect of ultraviolet radiation on mold rots and nutrients of stored sweet potatoes) (Tuskegee, AL, George
Washington Carver, Agricultural Experiment Station, Tuskegee Univ.) J Food Protection (1990) 53:223-226. Wegen der besonders in feuchten Jahren auftretenden, durch Schimmelpilze (Fusarium, Rhizopus) verursachten hohen Verluste bei der Zwischenlagerung yon SfiBkartoffeln wurde der Einflug verschiedener UV-Bestrahlungsdosen auf das Ausmag des Pilzbefalls wghrend einer dreimonatigen Lagerung untersucht. Es zeigte sich, dal3 - j e nach Sorte-mit einer Bestrahlungsdosis zwischen 3,6 x 104 und 4,8 x 104 erg/mm2 optimale Ergebnisse im Hinblick auf eine Verringerung des Pilzbefalls erzielt werden k6nnen. Die UV-Bestrahlung war effektiver als eine Behandlung mit Botran (2,6-Dichlor-4-nitroanilin). Bei einem Vergleich tier Inhaltsgtoffe yon bestrahlten und unbestrahlten Sfil3kartoffeln ergab sich lediglich ein h6herer Stfirkegehalt der bestrahlen Probe, bedingt durch einen geringeren Stfirkeabbau im Verlauf der Lagerung. Die Untersuchungen anderer Autoren zeigten/ihnliche, die Resistenz gegen Pilzbefall erh6hende Wirkungen einer UV-Bestrahlung bei Mais, Sojabohnen und Zwiebeln, was mit einer erh6hten Bildnng yon Phytoalexinen in Verbindung stehen k6nnte. K. Eichner (Mfinster) Inaktivierung yon Enterokokken
durch Gammastrahlen.
von E. faecalis bestimmt. Die D-Werte (= Dosis, die eine 90%ige Reduktion der lebensffihigen Keime erzielt) reichten von 5,047 kGy ffir E.-faecium-Stiimme, 3,5-21 kGy ffir E.-faecalis-Stiimme und 3,0-4,5 kGy ffir die proteolytische Varietfit von E.faecalis. Die Uberlebenskurvenwaren ffir die meisten Stfimme linear, doch einige zeigten signifikante Trends zur Nichtlinearit/it. J. Hoffmann (Oberschleil3heim) Einflufl von Parametern der ~-Bestrahlung auf die in vitro-Verdaulichkeit yon ~-Lactoglobulin. R. Voisine, G. Parent, L. Savoie. (Effect
of 7 irradiation parameters on the invitro digestibility of/Mactoglobulin) (Quebec, Canada, Universitb Laval, Dbpartement de Nutrition Humaine et de Consommation) J Sci Food Agric (1990) 52:221230. Es wurde geprtift, ob eine unter BestrahlungseinfluB denkbare Verfinderung der Struktur eines Nahrungsproteins zu einer Minderung seines Nfihrwerts ffihren k6nnte (Verdaulichkeit, Freisetzung yon Aminos/iuren). Es wurde jedoch festgestellt, dal3 bei einer ffir die Bestrahlung fiblichen Menge yon 1-50 kGy, auch unter verschiedenen Versuchsbedingungen(Wasseraktivitfit, pH-Wert) keine Verfinderung des N~ihrwerts des als Modell verwendeten/~-Lactoglobulins eintrat. W. Feldheim (Kiel) Vergleiche der Dosisraten yon Co-60-Gammabestrahlung auf Pampelmusenschalengewebe und auf die Mortalit~it der Mexikanischen Fruchtfliege. G. E. Lester, D. A. Wolfenbarger. (Comparisons of co-
halt-60 gamma irradiation dose rates on grapefruit flavedo tissue and on mexican fruit fly mortality) (Weslaco, TX, U.S. Department
of Agriculture, Agricultural Research Service, Subtropical Agricultural Research Laboratory) J Food Protection (1990) 53:329-331. Pampelmusen aus Mexiko, Zentralamerika und Sfidafrika sind oftmals mit Larven der Mexikanischen Fruchtfliege Anastrepha ludens befallen. Um die Einschleppung dieses Insekts in die Vereinigten Staaten zu verhindern, miissen Pampelmusen bei der Einfuhr so behandelt werden, dab eine 99,9968%ige Fruchtfliegenmortalit/it erzielt wird. Zweck der Studie war es, Vergleichsmessungen mit verschiedenen Bestrahlungsdosierungen und -raten an Pampelmusen und Larven der Mexikanischen Fruchtfliege vorzunehmen und die Auswirkungen der Bestrahlung fiber die Elektrolytlfissigkeit und Gesamtphenolbildungder Schalen und fiber die prozentuale Reduzierung der ausgeschliipften Fliegen zu bestimmen. Pampelmusenschalen, die 250 gray innerhalb von 2,5 oder 5 min erhalten hatten, zeigten signifikant geringere Elektrolytl/issigkeit als solche, die 250 gray innerhalb 1 min dosiert bekamen. Die Fruchtfliegenmortalitfit bei Dosisraten yon 20 gray/0,25, 0,5, 1,0 oder 100 min lag fiber 99 %. Damit konnte gezeigt werden, dab eine Gammabestrahlungsdosis, die zur Reduzierung der Schlupfrate bis fiber 99% ffihrt, schon bei verh/iltnism/iBig niedrigen Dosisraten (fruchtschonend) erreichbar ist. J. Hoffmann (Oberschleil3heim) Die Bildung von Aflatoxinen durch Aspergillusparasiticus nach Gamma-Bestrahlung. A. Sharma, S.R. Padwal-Desai, P.M. Nair. (Af-
latoxin-producing ability of spores of Aspergillus parasiticus exposed to gamma radiation) (Bombay, India, Food Technology & En-
C.N.
zyme Engineering Division, Bhabha Atomic Research Centre) J.
Huhtanen. (Gamma radiation inactivation of enterococci) (Phil-
Food Sci. (1990) 55:275~76. Sporensuspensionen von Aspergillus parasiticus wurden mit 7Strahlen der Dosis 0,2-1,6 kGy bestrahlt und nach Kultur auf Reismedium sowie synthetischem Glucose-Salz-Medium bezfiglich der Aflatoxinbildung untersucht. Die Aflatoxine wurden dfinnschichtchromatographisch isoliert und fluorimetrisch bestimmt. Die erste und zweite Generation der bestrahlten Sporen bildete auf beiden Kulturmedien weniger Aflatoxine als unbestrahlte Sporen. Nach Bestrahlung mit 1,6 kGy war keine Aflatoxinbildung mehr festzustellen. U. Jarms (Braunschweig)
adelphia, Pennsylvania, U.S. Department of Agriculture, ARS, Eastern Regional Research Center) J Food Protection (1990) 53:302305. Besorgnis hat die Tatsache ausgel6st, dab bei der Lebensmittelbestrahlung mit niedrigen Strahlungsdosen (unter 1 mrad oder 10 kGy) selektiv strahlenempfindliche Bakterien zerst6rt werden, die normalerweise zur Hemmung pathogener Keime einschlieBlich C. botulinum in der Lage sin& Die vorliegende Studie bezweckte die Bestimmung der Strahlungsempfindlichkeit von Enterokokkenstfimmen, mit dem Ziel, bestimmte strahlenresistente Stfimme zur Hemmung pathogener Bakterien in solchen Lebensmitteln zu nutzen, die mit niedrigen Dosen bestrahlt worden sind. Dazu wurden Bestrahlungsiiberlebenskurvenffir 7 Stfimme Enterococcusfaecium, 10 Stfimme E. faecalis und 8 St~imme der proteolytischen Varietfit
Freone und Kolflenwasscrstoffe in Aerosoldosen. I-Fu Hung, A. Ber-
nier. (Freons and hydrocarbons in aerosol spray cans) (Montreal, Quebec, Canada, A&M Envirotek Inc.) Bull Environm Contain Toxicol (1990) 45:133 138.
90 In dieser Studie wurden zuf/illig ausgew[ihlte Produkte im Bereich von Montreal erhoben, um den Trend zur Verminderung der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) in Spraydosen und die Zunahme der Ersatzstoffe wie Propan, Butan und Isobutan in AerosolErzeugnissen zu untersuchen. Insgesamt lagen 45 Sprays aus Apotheken, dem Einzelhandel, Handelsketten und Sch6nheitssalons vor. 34 Erzeugnisse waren im Inland hergestellt, in 11 Ffillen handeltees sich um Importware. Die Bestimmung erfolgte gaschromatographisch mittels FID, die FCKW wurden durch GC-MS abgesichert. 10 von 45 Produkten enthielten entweder nur Freon F12 oder F12 und F l l nebeneinander, wobei der Gehalt wenige mg/ml betrug. In 7 dieser Erzeugnisse war zus/itzlich Propan, Butan und Isobutan als Treibmittel nachweisbar. Bei den betroffenen Dosen handelte es sich um Deodorants oder schweiBhemmende Mittel. Alle fibrigen Erzeugnisse enthielten entweder ein Butan/Isobutangemisch oder ein Gemisch aus Propan/Butan/Isobutan. W/ihrend nur bei 3 yon 34 kanadischen Produkten FCKW festgestellt wurden, waren 7 von 11 Importerzeugnissen unter Verwendung von FCKW hergestellt. Diese Studie lfil3tauf eine drastische Reduktion des Einsatzes yon FCKW und eine signifikante Zunahme von Kohlenwasserstoffen in der Sprayindustrie Kanadas schliegen. B. Gutmacher (Sigmaringen)
Zubereitung der Nahrung, Kiichentechnik Zubereitungsalternativen einer Mahlzeitenkomponente am Beispiel yon zwei ausgewiihlten Kartoffelprodukten. K. Siedler. (Gieflen, Universitiit, Institut f~r Landtechnik, Abt. Haushalttechnik) Hauswirtsch Wiss (1990) 38:81-88.
Bei der Mahlzeitenzubereitunggewinnt der Einsatz von Convenience-Produktenimmer mehr an Bedeutung. Am Beispiel yon zwei ausgew/ihlten Kartoffelprodukten soll die konventioneUe Zubereitung mit der Verarbeitung industriell vorgefertigter Lebensmittel verglichen werden. Als Prfifgut wurde eingesetzt: ,,Rohe K1613e" in den Varianten a) konventionell aus frischen Kartoffeln hergestellt, b) aus KloBmehl, und c) als K16Be im Kochbeutel zubereitet, sowie Pommes frites, a) nach konventioneller Methode hergestellt, b) als garfertiges, tiefgefrorenes Produkt fiir die Zubereitungin der Friteuse, und c) als tiefgefrorenes Produkt fiir das Backofenverfahren. Zur Beurteilung wurde ein Vergleich der Arbeitszeiten, des Arbeitsablaufes und der Beliebtheit nach der Verkostung der Produkte herangezogen. Die Convenience-Produkteschneiden dabei sehr gut ab, da neben dem einfacheren und schnelleren Arbeitsablauf auch der GenuBwert durchweg positiv bewertet wird. R. Nageldinger (Berlin)
Kosmetische Erzeugnisse Art des Versehlusses schiitzt vor mikrobieller Kontaminafion yon Cosmetica wiihrend der Anwendung dutch den Verbraucher. D. K. Brannan, J.C. Dille. (Type of closure prevents microbial contamination of cosmetics during consumer use) (Abilene, Texas, Department of Biology, Abilene Christian Univ.) Appl Environm Microbiol (1990) 56:1476-1479. Shampoos und Hautlotionen wurden in Gef/il3e mit unterschiedlichen Verschliissen abgefiillt: Standardschraubverschlul3, 2 unterschiedliche Verschliisse mit Klappdeckel und PumpverschlulL Nach iiblichem Gebrauch wurden die Prfiparate auf mikrobMlen Befall untersucht. Dabei zeigte sich, dab die Standardschraubver-
schl/isse bei beiden Cosmetica den geringsten Schutz gegen bakterielle Kontamination durch den Verbraucher bieten. Die beiden Verschl/isse mit Klappdeckeln boten teilweisen Schutz. Am besten schnitt dernur bei Shampoo verwendete Pumpverschlul3 ab. H. Hahn (Erlangen) Gaschromatographische Bestimmung oxidierter Terpene in Zahnpasten und Mouth washes (Mundspiilmitteln) nach Festphasenextraktion. B. Klein, J.-D. Aubort. (Gas-chromatographic analysis of oxygenated terpenes in toothpastes and mouthwashes using solid phase extraction) (CH-Epalinges, Laboratoire cantonal) Mitt Gebiete Lebensm Hyg (1990) 81:202-208.
Die vorliegende Arbeit schl/igt eine schnelle Methode fiir die gleichzeitige Bestimmung yon Menthol, Thymol, Eucalyptol und Kampfer vor. Die Extraktion erfolgt in einem Gemisch aus Ethanol/Wasser(1 + l(vol/vol)), die Reinigung auf C18 als fester Phase und die Bestimmung auf einer Carbowax-20M-S~iule. Die Wiederfindungsrate betrfigt mehr als 97% und die Nachweisgrenze liegt, auf den Extrakt bezogen, bei 1 mg/L. B. Gutmacher (Sigmaringen) Bestimmung von 1,4-Dioxan in kosmetischen Erzeugnissen durch Hochdruckfliissigchromatographie. S. Scalia, M. Guarneri, E. Menegatti. (Determination of 1,4-dioxane in cosmetic products by highperformance liquid chromatography) ( Ferrara, Italy, Department of Pharmaceutical Sciences, University of Ferrara) Analyst (1990) 115:929-931.
Zur Bestimmung yon 1,4-Dioxan in Cosmetica ist ein schnelles Verfahren entwickelt worden. Nach Festphasenextraktion mit Bond-Elut-CN und Bond-Elut-C1 s-Kartuschen werden die Proben direkt auf einer LiChrospher C8 Umkehrphasens~iule analysiert. Die spektralphotometrische Detektion erfolgt bei 200 nm, als Eluent wird Acetonitril/Wasser verwendet. Dabei betr/igt die Wiederfindung aus verschiedenen kosmetischen Matrices zwischen 81,5 und 90,1% in der Gr6genordnung yon 30-90 gg/g. Der niedrigste quantifizierbare Gehalt betrug 6,5 gg/g. Die Methode ist einfach, reproduzierbar und in der RoutineanalytikhandelsiiblicherCosmetica einsetzbar. B. Gutmacher (Sigmaringen) Direkte Bestimmung yon N-Nitrosodiethanolamin in Triethanolamin mit HPLC, Ionenaustauseh-Chromatographie und UV-Detektion. B. Bfichele, L. Hofmann, J. Lang. (Direct determination of N-nitrosodiethanolamine in triethanolamine with HPLC, ion-exchange chromatography and UV-detection) (Illertissen, Pharmaceutical Development, Stability Laboratory) Fresenius Z. Anal. Chem. (1990) 336:328-332.
Die unterschiedlichen pK-Werte und chemischen Strukturen von N-Nitrosodiethanolamin nnd Triethanolamin in Verbindung mit einem ausgepr/igten Maximum bei 235 nm erlauben die direkte Bestimmung beider Substanzen in einer Gr6genordnung von 3 ng/ ml. Es bedarf hierzu eines Eluenten hoher optischer Transparenz und einer Trennsfiule mit hoher Selektivit/it und verringertem inneren Durchmesser. Die stark saure Kationenaustauschers/iule Hamilton PRP-X 200 10 um 125 x 4,0 mm sowie 5 mmol/1 Perchlors/lure als Eluent sind hierzu am besten geeignet. Die ermittelten Werte f/ir die LinearitS.t, Reproduzierbarkeit und Wiederfindungsrate halten dem Vergleich mit den sonst/iblichen GC-TEA Verfahten durchaus stand. P.Majerus (Trier) Methodik zur Beurteilung des Einflusses der Kunststoffgef~iBe auf kosmetische Duftstoffe. M.Taverna, A.E. Baillet, D. Baylocq. (Methodology for evaluation of compatibilities of cosmetic perfumes and plastic containers) (Chatenay-Malabry, France, Centre d'Etudes Pharmaceutiques, Laboratoire de Chimie Analytique) J Assoc Off Anal Chem (/990) 73:206-210. In dieser Studie wird der EinfluB verschiedener KunststoffgeffiBe auf kosmetische Duftstoffe untersucht. Wichtige Verfinderungen treten dutch die Migration yon Komponenten der Verpackung in das Cosmeticum oder durch den Verlust yon Inhaltsstoffen des Cos-
91 meticums in oder durch die Verpackung dutch Adsorption oder Permeation auf. Als Modellsubstanz diente ein Aromastoffextrakt yon GeiBblatt, der einer kosmetischen Emulsion [131-in-Wasser(70%)]Emulsion und nichtionische Tenside) zu 0,5 mg/100 mg zugesetzt wurde. 13 Aromastoffe wurden mittels GC/MS identifiziert und 6 davon (Limonen, Linalool, Linalylacetat, c~-Terpineol, Benzylacetat, Phenylethylalkohol) quantitativ nach Extraktion mit Dichlormethan mittels GC bestimmt. Aul3erdem wurde die Sorption der Duftstoffe an dem jeweiligen Kunststoffgef/il3 nach Extraktion des Kunststoffes untersucht. Das Cosmeticum wurde 2 Monate bei 37 ~ in 6 verschiedenen Kunststoffgef'~il3en(Polyamid, Polyethylen hoher Dichte, Styrol-Acrylnitril, PVC, Polyethylenterephthalat, Polypropylen) und als Vergleich in einem Glasgef/iB gelagert. Die Ergebnisse zeigen, dal3 die Kunststoffgef/il3e einen unterschiedlichen EinfluB auf die Duftstoffe ausiiben, insbesondere zeigt sich ein deutlicher Verlust bestimmter Aromastoffe in einigen KunststoffgeffiBen. Einige der physikalisch-chemischen Faktoren, die ffir diese Wechselwirkungen verantwortlich sind, werden diskutiert. B. Schuster (Freiburg) Diffusion und relative LOslichkeit yon Riechstoffen in Polyolefinen. J. Koszinowski, O. Piringer. (Miinchen, Fraunhofer-lnstitut fiir Lebensmitteltechnologie und Verpackung) Verpackungs-Rundschau (1990) 41:15-17. Die Durchlfissigkeit yon Kunststoffen gegeniiber Riech- und Aromastoffen ist fiir die Wahl des Packstoffes beim Verpacken riechstoff- oder aramostoffreicher Kosmetika oder Lebensmittel ein wichtiges Kriterium. Zur Berechnung der Permeation einer Substanz ist die Kenntnis ihres Diffussionskoeffizienten D und ihrer relativen L6slichkeit Sr im Kunststoff notwendig. In einer Tabelle werden die D- und Sr-Werte yon 104 Riech- und Aromastoffen unterschiedlicher Molekiilgr613eund Struktur mitgeteilt. Die D-Werte beziehen sich auf Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) und die SrWerte auf den Kontakt yon LDPE mit Methanol bei der Temperatur von 23 ~ B. Schuster (Freiburg)
Reinigungs- und Desinfektionsmittel Selektive Besfimmung von nichtionogenen Tensiden des Trito-Typs in verschiedenen Produkten dutch Direkt-Reinigung und FIA (Flieflinjektionsanalyse). M.E. Le6n-Gonzalez, M.J. Santos-Delgado, L.M. Polo-Diez. (Selective determination of triton-type non-ionic surfactants in different samples by on-line clean-up and FIA) (Ma-
drid, Spain, Departamento de Quimica Analitica, Facultad de Ciencias Quimicas, Universidad Complutense de Madrid) Fresenius Z Anal Chem (1990) 337:389-392. Es wird eine FIA-Methode f/Jr den Nachweis nichtionogener grenzfl/ichenaktiver Substanzen unter Anwendung der Spektralphotometrie vorgestellt. Das Verfahren basiert auf der Bildung eines ,Tensid-K+-picrat-Adduktes" und anschliel3ender Extraktion des Reaktionsproduktes mit 1,2-Dichlorethan. Es ist auch anwendbar fiir Erzeugnisse mit hohen Gehalten an ionogenen und amphoteren Tensiden, da diese St6rsubstanzen an Ionenaustauschers/iulen im FlieBsystem zur/ickgehalten werden. F/it nichtionogene Tenside vom Triton-Typ (X-100, X-405 und WR-1339) gilt das LambertBeersche-Gesetz bei 380 nm im Bereich von 0,2-J ,2 rag.L- 1. Die relative Standardabweichung (n= 10) betr~gt 3% bei einer Gr613enordnung von 0,5 mg-L -1. Die Methode wurde bei verschiedenen Produkten angewandt und ihre Anwendbarkeit wurde durch statistischen Vergleich mit zwei anderen Methoden bewertet. B. Gutmacher (Sigmaringen) Bestimmung von 1,4-Dioxan mittels Dampfraum-GC-MS in Produkten auf der Basis ethoxylierter Tenside. S.C. Rastogi. (Headspace analysis of 1,4-dioxane in products containing polyethoxylated surfactants by GC-MS) (Soborg, Denmark, Ministry of Environment,
National Environmental Research Institute, Division of Environmental Chemistry) Chromatographia (1990) 29:441-445.
Die Arbeit beschreibt eine Dampfraum-GC-MS-Methode zur Identifizierung und quantitativen Bestimmung von 1,4-Dioxan in ethoxylierten Tensiden. Durch Vergleich der Massenintensit/iten von 1,4-Dioxan und 1,4-dS-Dioxan (Molmassen 88 bzw. 96) wurde der Gehalt an 1,4-Dioxan bestimmt. Die Bestimmungsgrenze lag bei 0,3 mg/L 1,4-Dioxan. In 82% aller untersuchten Cosmetica wurden Gehalte zwischen 0,3 und 99 mg/L 1,4-Dioxan festgestellt, 85% der /iberpr/iften Geschirrsp/ilmittel enthielten 1,8 bis 65 mg/L. B. Gutmacher (Sigmaringen) Untersuchungen zur quantitativen Wiedergewinnung von Keimen bei der Instrumentendesinfektionsmitteltestung. Ch. H611er, K.-O. Gundermann. (Kiel, Abt. Hygiene, Sozialhygiene und Gesundheitswesen im Klinikum der Universitdt Kiel) Zbl Hyg (1990) 189:300-31 t.
Genaue Aussagen fiber die Wirkung von Desinfektionsmitteln k6nnen nur dann getroffen werden, wenn sowohl qualitative als auch quantitative Tests durchgeffihrt werden. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu/iberpriifen, inwieweit sich die friiher ffir den Keimtr/igerversuch vorgestellte quantitative Testmethode f/Jr den Bereich der Instrumentendesinfektionsmittelpriifungiibernehmen liel3e. Als Keimtr/iger wurden 1 cm lange Schlauchst/icke aus mineralisierter Gummimischung verwendet. Staph. aureus, Pseud. aerug., Proteus mir., E. eoli und Cand. alb. dienten als Testkeime, Caseinpepton-Sojabohnenmehlpepton-Agar(CSA) und -L6sung(CSL), die z.T. defibriniertes Hammelblut enthielt, als N/ihrmedien. Die Desinfektionsversuche wurden mit zwei Pr/iparaten auf Aldehydbasis und je einem Prfiparat auf Phenol- bzw. Biguanidbasis durchgef/ihrt. Die Schlauchsttickchen wurden mit Bakteriensuspensionen kontaminiert, zum Trocknen auf steriles Filterpapier gestellt und anschliel3end in 10 ml CSL gegeben. Nach dem Aussch/itteln der Keimtrfiger wurde die Keimzahl bestimmt. Der Einflug folgender Faktoren auf die wiedergewonnene Keimzahl wurde untersucht: 1. Die F1/issigkeitsmenge, die auf dem Schlauchsttickchen haften bleibt; 2. die Antrocknungszeit; 3. die Dauer der Ausschiittelzeit; 4. die H/iufigkeit des Ausschfittelns; 5. die H6he der Ausgangskeimzahlen; 6. der Zusatz von Inaktivierungsfliissigkeit. Zu 1. Die haftengebliebene Flfissigkeitsmenge betrfigt im Mittel 5,6 mg. Zu 2. Bei Antrocknungszeitenfiber 30-60 rain sank die Keimzahl z.T. erheblich ab. Zu 3. und 4. Dutch Verl~ingerung der Aussch/ittelzeiten bzw. wiederholtes Ausschiitteln desselben Keimtr/igers konnte keine Erh6hung der wiedergewonnenen Keimzahl beobachtet werden. Zu 5. Eine Erh6hung der Ausgangskeimzahl konnte nicht erreicht werden. Aueh bei niedrigeren Ausgangskeimzahlen wurden die Testkeime zuverlfissig wiedergewonnen. Zu 6. Ein Einflul3von Inaktivierungssubstanzen anf die H6he der wiedergewonnenen Keimzahl war nicht zu erkennen. Die fJberpr/ifung der Methode durch Desinfektionsmittelversuche zeigte, dab sie zur quantitativen Priifung eines Instrumentendesinfektionsmittelsgut geeignet ist. B. Gutmacher (Sigmaringen) Die Erseh~pfung von chemischen Desinfektionsmitteln w~ihrend ihrer Anwendung 0okaler Verbrauch). K. Hunger. (Kiel, Abt. Hygiene,
Soziathygiene und Gesundheitswesen im Klinikum der Christian-Albrechts- UniversMit) Zbl Hyg (1990) 190:177-181. Die Wirksamkeit chemischer Desinfektionsmittel 1/il3t sich quantitativ erfassen, wenn man die zeitliche Abnahme einer Bakterienpopulation verfolgt. Im Kontaktgebiet zwischen Bakterienpopulation wird dabei das Desinfektionsmittel verbraucht. Dabei h/ingt der lokale Verbrauch auch yon der Diffusion und damit von der Dimension des Kontaktvolumens ab. Die Auswirkung des lokalen Verbrauchs auf die quantitative Prfifung von Desinfektionsmitteln wird untersucht. J.C. Uhl (Schwalbach/Ts.) Zur antimikrobiellen Wirksamkeit des H~indewasehens in Verpflegungseinrichtungen. L. Restaino, C.E. Wind. (Antimicrobial effectiveness of hand washing for food establishments) (Aurora, IL, MeDonalds) Dairy, Food and Environmentai Sanitation (1990) 10:136-141. Da keine Mikroorganismen wie z. B. Pseudomonas aeruginosa, Klebsiella pneumoniae, E. coli und Staphyllocoeus aureus auf kon-
92 taminierten Fingerspitzen bis zu 90 min lang fiberleben k6nnen, ist H/indewaschen als MaBnahme der Personalhygiene in Verpflegnngseinrichtungen unbedingt notwendig. Einfaches H/indewaschen mit Seife bzw. Detergentien und Wasser mit abschliel3endem Abtrocknen mit Papierhandttichern ffihrt bereits zu einer deutlichen Reduktion von in der Hauptsache gram-negativen Bakterien. Wesentlich effektiver wirkt der zus/itzliche Einsatz yon antimikrobiellen Wirkstoffen, insbesondere wenn diese anschlieBend auf der Haut verbleiben und so auch noch nach dem Waschvorgang wirken. Als besonders effektiv wird tfiglich mehrmaliges H/indewaschen mit Seife/Wasser und der Einsatz einer Ethanol/Glycerin-L6sungangegeben. J.C. Uhl (Schwalbach/Ts.) Wirksamkeit einer Reihe von Desinfektionsmitteln gegen Listerien.
M. Best, M.E. Kennedy, F. Coats. (Efficacy of a variety of disinfectants against Listeria spp.) (Ottawa, Ontario, Canada, Office of biosafety, Laboratory Centre for Disease Control, Health and Welfare Canada) Appl Environm Microbiol (1990) 56:377-380. Die Wirksamkeit von 14 Desinfektionsmittelngegen Listeria innocua und zwei Stfimme yon Listeria monocytogenes bei Anwesenheit organischer Snbstanzen wurde in quantitativen Tests fiberpriift. Dabei war festzustellen, dab viele der getesteten Verbindungen im Trfigertest auf Stahlplfittchen weniger wirksam gegen Listerien waten als im Suspensionstest. Die Anwesenheit yon Serum und Milch mit 2% Fettgehalt verminderte die Wirksamkeit bei den meisten Prfiparaten zusfitzlich. Nur drei Desinfektionsmittel (Polyvinylpyrrolidon-Iodid, Chlorhexidingluconatund Glutaraldehyd) waren bei der Anwesenheit von Serum im Trfigertest wirksam; beim Test mit Milch zeigten sie keine Wirkung. Lediglich Natriumdichlorisocyanuratl6sung war bei Anwesenheit von Milch wirksam. Im Suspensionstest waren mit Ausnahme yon vier Substanzen (Chloramin T, Phosphorsiiure, Iodabspalter und Formaldehyd) alle Pr/iparate unabh/ingig von organischen StSrsubstanzen wirksam. Listeria monocytogenes zeigte gegenfiber L. innocua eine leicht erhShte Resistenz gegen die Desinfektion, wobei sich zwischen den beiden Stfimmen yon L. monocytogenes keine Unterschiede ergaben. Diese Ergebnisse zeigen nachdriicklich, dab die Auswahl von Desinfektionsmitteln ffir kontaminierte Flfichen, insbesondere bei Anwesenheit von organischem Material, sehr sorgffiltig durchzuffihren ist. B. Gutmacher (Sigmaringen) Oberfliichengebundenes Wachstum von Listeria monocytogens fiihrt zu einer gesteigerten Resistenz gegeniiber Tensid-Desinfektionsmitteln und Hitze. J. F. Frank, R. A. Koffi. (Surface-adherent growth of
Listeria monocytogenes is associated with increased resistance to surfaetant sanitizers and heat) (Athens, Univ. of Georgia, Dept. of Food Science and Technology) J Food Protection (1990) 53:550554. Es konnte gezeigt werden, daB nicht an Oberfl/ichen-gebundene Mikrokolonien von L. Monocytogenes durch chemische TensidDesinfektionsmittel innerhalb von 30 s abget6tet werden, jedoch auf Oberfl/ichen gewachsene Mikokolonien fiber 20 min Exposition gegenfiber kationischem Tensid (100, 400 und 800 ppm) und anionischem Tensid (200 und 400 ppm) iiberstanden. Auch 5min/itiges Erhitzen auf 70 ~ ffihrte bei oberfl/ichengebundenenMikrokolonien zu keiner vollst/indigen AbtStung. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dab nach Reinigung einer Oberfl/iche weiterhin oberfl/ichengebundene Mikrokolonien yon L. Monocytogenes aufgrund ihrer Resistenz vorhanden sein k6nnen und die untersuchten kationischen oder anionischen Tenside nicht ausreichend aktive Desinfektionsmittel sind. Insbesondere fiir alle nicht glatten Oberflfichen mfissen daher dieselben Reinigungsstandards wie ffir Lebensmittel-Kontakt-Oberflfichen angewendet werden, um eine angemessene Listeria ssp. Kontrolle in einem Lebensmittel-verarbeitenden Betrieb aufrechterhalten zu k6nnen. J.C. Uhl (Schwalbach/Ts.) Methylparathion-Riicksfiinde in Gewebe von Arbeitskleidung als Ergebnis des Einsatzes kationischer Weichmacher w~ihrend der W~ische.
J. Laughlin, R. E. Gold. (Methyl parathion residue retained in fabrics for functional clothing resulting from use of cationic fabric soft-
eners in laundering) (Lincoln, Nebraska, USA, University of Nebraska-Lincoln, Textiles, Clothing and Design) Bull Environm Contam Toxicol (1990) 44:73%743. 87% der gesamten Exposition beim Umgang mit Pesticidpr/iparaten ist der Hautabsorption zuzurechnen. Die Arbeitsschutzkleidung kann je nach Gewebeart und W~ischevorbehandlung ebenfalls einen Anteil an der Hautabsorption bedingen. Es wurde festgestellt, dab Weichmacher als quatern/ire Ammoniumsalzein der Lage sind, Organophosphorester im Gewebe zu binden und langsam an die Haut abzugeben. Ob diese These korrekt ist, wurde dutch verschiedene Teste fiberprfift, bei denen unterschiedliche Weichmacher und diverse Gewebe mit Methylparathion behandelt wurden und dann verschiedenen Waschvorg/ingen unterzogen wurden. Die im Gewebe verbliebenen Methylparathion-Rfiekst~inde wurden mittels Hexan extrahiert und die Gehalte durch Capillar-GC-ECD bestimmt. Je nach Anzahl der Waschvorg/inge sind selbst bei gr6Beren Zus/itzen yon Weictmaachern nut sehr geringe Methylparathion-R/ickst/inde im Gewebe fixiert, so dab eine signifikante Kontamination des Arbeiters durch die Schutzkleidung nicht festgestellt werden konnte. J. Hild (Hagen) Zur Problematik yon Reinigungsmittelriickstiinden in maschinell gewaschenen Flaschen. J. Roesicke, L. Renkamp. (Dortmund, Fa. Hol-
stein undKappert) Brauwelt (1990) 130:408-413. Sensibleres VerbraucherbewuBtsein erfordert eine erweiterte Auslegung des Reinheitsgebotes. Das wiederum zwingt zur Besch/iftigung mit der Frage der Reinheit der Rohstoffe sowie m6glicher Spurenkontaminationendes fertigen Bieres mit Spfilmitteln (ira wesentlichen NaOH-L6sung) aus der GefiiBreinigung. Zu den GeffiBen zghlen gereinigte Flaschen. Die aktuelle Situation der Prfifung gereinigter Flaschen ist dadurch gekennzeichnet, dab vorwiegend Tests herangezogen werden, die lediglich qualitative Ergebnisse liefern. Die Titration yon NaOH-Spuren ergibt zwar quantitative Resultate, aber wegen der merklich ins Gewicht fallenden Pufferwirkung der Titrationsvorlage bei geringsten Weichlaugekonzentrationen oftmals zu hohe Werte. Um die ben6tigten zuverl~issigenMeBwerte zu erhalten, wird vorgeschlagen, die AAS oder Flammenphotometrie zur Bestimmung des Na-Ions heranzuziehen. MeBmethode und Ergebnisberechnung werden vorgestellt. Umfangreiche Untersuchungen ergaben, daB gereinigte Flaschen weniger Weichlaugereste enthalten als bisher angenommen. Aktuell ist damit zu rechnen, dab zwischen I und 2 gl pro Flasche nachweisbar sind, wobei Abh~ingigkeit vom Wasserverbrauch und v o n d e r Lagerverschleppung besteht. In Modellversuchen hat sich gezeigt, dab ein hoher Additivgehalt (Tenside) in der Weichlauge h6here Kontaminationswerte in den Flaschen und/oder eine hShere Varianz in der Stichprobe zur Folge hat. B. Gutmacher (Sigmaringen)
Werkstoffe und Verpackung Verpaekung und Umwelt. Alimenta (1990) 29:71-78.
Die Vorteile der Behfilterglasverpackung wuBten schon die alten Agypter vor 3 500 Jahren zu sehiitzen. Besonders wertvoll erscheint die Tatsache, dab das aus natiirlichen, anorganisehen Rohstoffen erzeugte Glas dutch Recycling immer wieder verwertet wetden kann. Damit werden die natiirlichen Ressourcen geschont und die mit dem Rohstoffabbau verbundenen Umwelteingriffe lassen sich einschrfinken. Altglasrecycling verhindert Glasabffille. Dutch planm/iBige Erfassung konnten seit 1972 die Glasabf/ille bereits auf mehr als 40% verringert werden. Zur Zeit ist der Anteil des wiederverwertbaren Glases h6her als die Altglasmenge, die als Abfall den Hausmfill belastet. Das Einschmelzen yon Recyclingscherben erfordert weniger Energie als die Glasherstellung selbst, bei 10% Scherbenanteil kSnnen 7,5 kg O1/Tonne Glas eingespart werden, das entspricht bei dem heutigen Produktionsvolumen einer Einsparung von 97 500 Tonnen (D1bzw. dem Jahreswfirmeverbrauch einer Stadt mit 62 000 Einwohnern. Glas ist die einzige mehrweggeeignete Verpackungsform. Der Pfandflaschenanteil betr~igt in der Bnndesrepu-
93 blik 89% der Mineralw/isser, 88% der Biere, 76% der COz-haltigen Erfrischungsgetr/inke, 44% der Weine, 29% der kohlens/iurefreien Erfrischungsgetr/inke und 7% der Milch. Unter bestimmten Voraussetzungen konnte sich jedoch auch die Einwegverpackung Teilm/irkte erobern. Die Wiedereinfiihrung von Recycling ffihrte dazu, dab heute bereits jeder zweite Glasbeh/ilter aus Altglas hergestellt wird. Ffir die Herstellung von Beh/ilterglas wird kein Wasser benftigt. Kfihlw/isser verbleiben im Kreislauf. Auch bei der Abgasbehandlung anfallende Filterst/iube kfnnen der Glasschmelze wieder zugesetzt werden. Wertm/iBig den grfBten Anteil an allen in der Bundesrepublik 1989 hergestellten Packmitteln hatten Papier-, Karton- und Pappeverpackungen. Die Steigerung lag 1989 bei 6,7%. Die Ubersichtstabelle des Hauptverbandes Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie e.V. gliedert auf in die verschiedenen Produktgruppen (z.B. Faltschachteln, Papiertfiten- und S~ikke, Kartonagen, Tragetaschen, Zellstoffwattewaren). Produktionswerte der einzelnen Gruppen ffir 1988 und 1989 (in je 1000 DM), Produktionsmengen und Ver/inderungen, Anteil am Gesamtwert und Produktionswerte aus den Summen ffir 1988 und 1989. Diskutiert werden auch die Mfglichkeiten zur weiteren Verbesserung der Recyclingsysteme, die Entwicklung kreativer Verpackungslfsungen sowie Marktaussichten ffir die Vollendung des Europ/iischen Binnenmarktes 1992 mit Austausch yon Know-how, Kooperationen und Jointventures. Eine umfangreiche Betrachtung ist den Kunststoffverpackungen gewidmet. Deren Anteil betr/igt im Bundesgebiet rund 30% aller Packmittel. Der gr6Bte Bedarf liegt mit 47% bei der Nahrungs- und Genugmittelindustrie; rund 22% beansprucht die chemische Industrie, 2% Kunststoffwaren, die Differenz ist verschiedenen Industriezweigen zuzuordnen. Der Verbrauch wird mit 45% PE niederer Dichte und 21% PE hoher Dichte angeffihrt. Der PVC-Anteil betr/igt nur 0,9% der Gesamtproduktion yon Kunststoffen. Diskutiert werden die Themen: Innovative Technologieschfibe, Okoprofile und Umwelt, Kunststoff-AbfaU und Wiederverwertung, Umweltprobleme. Die Studie kommt zu dem Schlug, nach dem eine weitere Dezimierung der im Verpackungswesen verwendeten Kunststoffe nicht mehr vertretbar sei und diese sich innovationshemmend auswirke. Europaweit wurden 1989 fiber 400 000 Tonnen Aluminium ffir Packmittel eingesetzt. Ffihrend waren Italien und Deutschland. Der Zuwachs lag trier bei 1,4% (1989), bezogen auf Folien und dfinne B/inder. Auch bei Alutuben konnte mit einer Produktion von 1,151 Milliarden Stfick 1989 eine Rekordproduktion erzielt werden. Einen leichten Rfickgang verzeichnete u.a. die Produktion von Aerosoldosen, bedingt durch Substitution. Zunahmen zeichnen sich ab bei der Herstellung yon Flaschenkapseln. In der Gesamtbetrachtung erm6glicht die Verwendung von Aluminium in der Verpackung erhebliche Einspartmgen bei Energie und Rohstoffen. Einmal dutch die Entwicklungenvon Aluminium-Verbundfolien mit optimalen Eigenschaften, weiterhin ist es mit neuester Technologie m6glich, Aluminiumfolienbis auf 0,006 mm herunterzuwalzen (bisher mfgliche St/irke: 0,009/0,010 mm). R. Giehl (Erlangen) Zusammenstellung yon Referaten fiber Verpackung und Kunststoffe. Food Cosmetics & Drug Packaging (1990) 13:6,10-12.
Seite 6: ,,Fakten fiber Mfill" ist ein 400 Seiten umfassender Bericht des "Technology Assessesment" des US Congress, in dem Erkenntnisse fiber den anfallenden Mfill, dessen Zusammensetzung fiber die Verursacher und deren Beseitigung diskutiert wird. Der gesamte anfallende st/idtische M fill in den USA liegt bei 160 Millionen Tonnen pro Jahr mit einer Anstiegsrate von 1%. 31% des Mfills bestehen aus gebrauchten Verpackungen. Der Bericht "Facing America's Trash - What next for Municipial Solid Waste?" ist zu erhalten von US Governement Printing Office Washington D.C. 204029325. - Seite 10: Ab Februar 1990 liegt in der Bundesrepublik ein Verordnungsentwurfvor, nach dem die f/Jr Verpackungen verwendeten Polymeren zu kennzeichnen sind. AuBerdem ist zum Verpakken einer Ware nur soviel Verpackungsmaterial zu verwenden wie unbedingt erforderlich. Um die Mfillmenge zu reduzieren, sind biologisch abbaubare Kunststoffe herzustellen. Die Hersteller sind aufgefordert, bis zum 31. Juli 1990 Stellung zu nehmen. [Lebensmittel-
Zeitung, Januar (1990) 3:3-19]. - Seite 11: Ein 6sterreichischer Hersteller ,,Biologisch abbaubarer Verpackungssysteme" in Wien hat Verpackungssysteme aus biologisch abbaubarer St/irke entwickelt. Der Rohstoff liegt als Pulver vor und wird unter Druck bei 180 ~ verformt. HergesteUt werden Teller, Tassen usw. Verrottung erfolgt in wenigen Wochen, die Verffitterung ist mfglich. - Seite 12: Die Firma Warner-Lambert in den USA beabsichtigt in einigen Jahren ein Granulat, das aus Stfirke hergestellt ist, anzubieten, das nach Extrusion zu glasklaren Produkten ffihrt (New Scientist, 10. Febr. 1990). - Seite 12: Die Firma Belland AG in der Schweiz berichtet fiber ein Polymeres, in dessen Ketten Carboxylgruppen eingebaut worden sind, das nach seiner Verwendung zur Aufarbeitung in eine alkalische w/isserige Lfsung, in der es sich auflfst, eingebracht wird. Nach erfolgter Reinigung wird die L6sung anges/iuert. Das ausgefallene Polymere kann nach erfolgter Aufarbeitung erneut verwendet werden. Der Bericht ist zu erhalten yon CDC Ltd. 3 The Plan, Thornbury, Bristol BS 12 2 AG, UK. H. Wieczorek (Berlin) Umweltfragen der Getr~inkeverpaekung - Aktneller Wissensstand. E. Bojkow. (Wien, Verpackungslabor f~r Lebensmittel und Getriinke, UniversitiitJfir Bodenkultur) ZFL - Int Z f Lebensm-Technolu Verfahrenstech (1990) 41:274-290.
In der Diskussion um umweltvertr/igliche Verpackungssysteme herrschen widersprfichlich erscheinende Expertengutachten sowie Fehlinterpretationen und unzul/issige Verallgemeinerungen vor. Insbesondere sind oft die Unterschiede zwischen den verglichenen Systemen aufgrund der Genauigkeit der zugrundeliegenden Daten zu gering, als dab sie als ,,gesichert" gelten k6nnten. Meist bezieht sich die Betrachtung auch nicht aufein geschlossenes System, so dab die bevorzugte Verpackung wegen Weglassung eines Einflul3faktors fast automatisch als umweltvertr~iglich bevorzugt wird. Dies ist besonders offensichtlich beim Vergleich yon Verbundkartonverpakkungen mit Mehrweg-Glasflaschen, wenn nur das Deponieren der Abf/ille betrachtet wird. Wird aber der Energieverbrauch und die Luftbelastung einbezogen, so muB die Glasflasche eine hohe Zirkulationsh/iufigkeit erzielen, um/ihnlich geringe Umweltauswirkungen wie die meisten Einwegsysteme (mit Ausnahme der EinwegGlasflasche) einzuhalten. Die Arbeit stellt systematisch die Ziele, Mfglichkeiten und Grenzen der Verpackungstechnik dar. Danach werden Grunds~itze f/Jr die Beurteilung der Auswirkungen yon Verpackungssystemen entwickelt. Welter werden diese Grundsfitze auf den Vergleich yon Einweg- und Mehrweg-Systemen angewendet. SchlieBlichffihrt dies zur SchluBfolgerung, dab Mindestanforderungen an die Verfffentlichung solcher Umweltbilanzenzu steI[en sind, damit Giiltigkeitsbereiche erkennbar sind und unzul/issigen Verallgemeinerungen entgegengewirkt wird. D. Ehlermann (Karlsruhe) Bedeutung von Milchkartonvcrpackungen ffir die Gesamtbelastung des Menschen mit PCDD/PCDF. H. Friege. (Dfisseldorf, Landesamt fiir Wasser und Abfall Nordrhein-Westfalen) Lebensmittelchemie (1990) 44:90-91.
Die Belastung des Menschen mit polychlorierten Dibenzo-pdioxinen und Dibenzofuranen liegt bereits in einem kritischen Bereich, wobei die toxikologische Einsch/itzung der Belastung durch unterschiedliche Empfehlungen fiir vorlfiufig duldbare t/igliche Aufnahmemengen erschwert wird. Die Meldungen der Medien fiber PCDD/PCDF-Uberg~inge in Milch aus Kartonpackungen ffihrten weiterhin zu erheblicher Unruhe bei den Verbrauchern. Wie bei anderen Chloraromaten ist die Belastung des Menschen mit PCDD/ PCDF zu weit fiber 95% durch Nahrungsmittel verursacht. Von der Gesamtbelastung von etwa 90 pg Toxizit/its/iquivalenten (T.E.) pro Tag machen Milch und Milchprodukte einen Anteil von etwa 30% aus. Dieser Wert entspricht auch der Berechnung aus einem Ern/ihrungsplan ffir 4-6j~ihrige Kinder (Verbraucherzentrale NordrheinWestfalen). Untersuchungen des BGA und weiterer Institute bestfitigten die deutlich h6here Belastung der Milch in Kartonverpakkung im Vergleich zu Milch in Glasverpackung. Nach BGA-Untersuchungen lfiBt sich der Ubergang in Milch aus Kartonverpackung zu etwa 20% absch/itzen, diese Zahl ist grob veranschlagt, da das
94 Verteilungsmuster der durch Chlorbleiche im Zellstoff erzeugten PCDD/PCDF sehr unterschiedlich ist. - Die Kartonhersteller garantieren nunmehr eine Maximalbelastung von 8 gg/kg T.E., bezogen auf die Kartonagen. Im Mittel sollen im Sommer 1989 bereits 4 gg/kg erreicht worden sein. Die PCDD/PCDF-Gehalte in Kartonagen sollen dutch Mal3nahrnen beim Bleichprozeg auf unter 1 gg/ kg gedrfickt werden k6nnen. Die Berechnung der Gesamtbelastung beim Erwachsenen gestaltet sich schwierig, das sic weitestgehend von den Verzehrgewohnheiten abh/ingig ist. Z.B. fiihrt erh6hter Milchkonsum zwar zu einer Reduzierung der Belastung fiber den Fleischverzehr, jedoch zu einer h6heren Belastung durch Milch aus kontaminierten Kartonpackungen. Eine Tabelle lfiBt die Belastung des Menschen durch PCDD/PCDF aus Milehkartons abschfitzen, bei Kartonbelastungen von 1,4 und 8 ng/kg T.E., Kartongewicht 3040 g pro 1-Literpackung, Transfer-Rate 20% und Aufnahme in pg/d T.E., Untersuchungen weiterer, belastender Chemikalien in Kartonverpackungen werden nicht erw/ihnt. In Anbetracht der Bildung verschiedener, belastender Chlorverbindungen bei Anwendung der Chlorbleiche von Zellstoff wird die Glasverpackung ftir Milch, bzw. die Verwendung von Kartonagen ohne Chlorbleiche ffir dringend erforderlich gehalten. Allerdings ist die Bildung m6glicherweise kritischer Stoffe in Kartonagen durch chlorfreie Bleichmethoden noch zu ber/icksichtigen. R. Giehl (Erlangen)
NMR-spektroskopische Bestimmung von Polydimethylsiloxan im Spurenbereich in Extrakten verschiedener chemischer Verbindungen. P. Fux. (Determination of trace amounts ofpolydimethylsiloxanein extracts of chemicals by proton nuclear magnetic resonance spectroscopy) (Basle, Switzerland, Central Analytical Department, CibaGeigy Ltd.) Analyst (1990) 115:179-183.
Die Anwesenheit yon Polydimethylsiloxan in chemischen Substanzen kann deren Eigenschaften ungfinstigbeeinflussenund damit auch ihre technische Eignung beeinflussen. Die IR-Spektren k6nnen durch andere Substanzen gest6rt werden; jedoch ist das NMRSpektrum vom Polydimethylsiloxan (PDMS) strukturspezifisch und ffir die quantitative Bestimmung geeignet. Etwa 20 g der Testsubstanz werden mit 250 ml Pentan bei 80 ~ extrahiert, auf Zimmertemperatur abgekfihlt und der Soxhlet-Extraktor mit 10 ml Pentan gespfilt. Der zur Trockne eingeengte Pentanextrakt wird im Vakuum getrocknet. Nach Zugabe eines inneren Standards (9,10-Anthrachinon oder Fumars/iuredimethylester) wird in 3 bis 10 ml CDCI3 aufgenommen und das Spektrum aufgenommen. Die Auswertung des NMR-Spektrums erlaubt Mengen von PDMS im ggBereich pro Gramm Prtifsubstanz zu bestimmen. Die Nachweisgrenze liegt bei 0,1 gg PDMS. In diesem Bereich werden auch giinstige Wiederfindungsraten bestimmt. H. Wieczorek (Berlin)
Kopfraumgasanalyse fliichtiger Kohlenwasserstoffe als Mittel zur Bestimmung des Oxidationzustandes in Lebensmitteln in versiegelten Behiiltern. J. L61iger. (Headspace gas analysis of volatile hydrocarbons as a tool for the determination of the state of oxidation of foods stored in sealed containers) (Lausanne, Switzerland, Nestlb Research Centre, Nestec Ltd.) J Sci Food Agric (1990) 52:119-128.
Lebensmittel haben eine begrenzte Haltbarkeit. Mit Ausnahme des mikrobiologischen Verderbs liegen die wichtigsten Grfinde ffir den Verderb in oxidativen Vorgfingen, oft ausgel6st durch autoxidative Reaktionen bei den mehrfach ungesfittigten Fetts/iuren. Die Gasanalyse des Kopfraums auf kurzkettige Kohlenwasserstoffe (Pentan und Ethan) kann als Indikator ffir diese Vorgfinge verwendet werden, gleichgfiltig, ob es sich bei den Lebensmitteln um (~le und Emulsionen, um gefrorene Fleischwaren oder urn getrocknete Getreideprodukte handelt. Eine Abstimmung zwischen den analytisch ermittelten Werten und den Ergebnissen der sensorisehen Prfilung ist ffir jedes Produkt erforderlich. An einer Reihe von Beispielen mit guter Ubereinstimmungzwischen den analytischen bzw. sensoriseh festgestellten Werten wird die gute Brauchbarkeit der Methode dargestellt. W. Feldheim (Kid)
Neue Entwieklungen bei der Aseptik-Kartonverpackung. A. Mankowski. (D-5172 Linnich, PKL Verpackungssysteme GmbH) ZFL Int Z f Lebensm-Technol u Verfahrenstech (1990) 41:220-224. In den EG-Staaten ist ein zunehmender Trend zu Aseptik-Kartonverpackungen zu beobachten. Nach 30 Jahren Markterfahrung lag der Umsatz 1988 bei rund 40 Milliarden Packungseinheiten. Grfinde daffir sind die mehrfachen Vorteile gegeniiber konventionellen Sterilisationsverfahren. Bei diesen wird das Ffillgut abgeffillt und erst anschlieBend w/irmestabilisiert. Da der ,,Kern" der Pakkung sterilisiert werden mug, werden die auBerhalb liegenden Randzonen st/irker thermisch belastet - h/iufig auf Kosten der Qualit/it der sterilisierten Lebensmittel. Das UHT-Verfahren arbeitet mit Vorsterilisierung unter Anwendung/iugerstkurzer Erhitzungszeiten bei hohen Temperaturen. Anschliel3end folgt der sterile Abpackvorgang der sterilen Produkte in sterile Packungen. Durch exakte Temperatursteuerung werden ~bersterilisierung verhindert und Qualitfitseinbugen minimiert. Auch der Energieverbrauch wird deutlich reduziert, gleiches gilt z.B. ffir die Transportkosten. Neuartige, aseptisch verpackte Produkte konnten entwickelt werden, wie an Beispielen der Verwertung von Tomaten gezeigt wird. 2-L-Grol3formatpackungen ffir Grol3verbraucher erm6glichen Reduzierung des Lagervolumens im Vergleich zu l-L-Packungen bis zu 30%. Neu sind auch Combibloc-Hochleistungsffillanlagenffir bis zu 15000 Packungen/h. Kopfraumvolumina k6nnen zwischen 15 und 45 ml variabel eingestellt werden. Ein Kopfraum in der Packung, ffir sauerstoffempfindliche Lebensmittel z.B. mit Stickstoff-F/illung, erm6glicht dem Verbraucher, sedimentierende Ffillgfiter vor Entnahme durch Aufschfitteln zu durchmischen. Zukfinftige Entwicklungsschwerpunkte sind verbesserte Prozel3technologien, z.B. zweistufiges Abfiillen von Produkten niedriger Viscosit/it mit stfickigen Beilagen oder die Entwicklung mikrowelleng/ingiger Verbundpackungen. R. Giehl (Erlangen) Priifung von Aluminiumfolien und diinnen B/indern - Priifung auf Poren in Lackschichten auf Aluminiumfolien und diinnen B/indern. Blatt 2: Priifung durch elektrolytische Kupferabscheidung. Schnellmethode. Arbeitsgruppen der Industrievereinigung ffir Lebensmitteltechnologie und Verpackung e.V. (Mi~nchen, Fraunhofer-Institut j~r Lebensmitteltechnologie und Verpackung) Verpackungs-Rundschau (1990) 41:18-19. Das vorgestellte Prfifverfahren ist anwendbar ffir lackierte Aluminiumfolien und dfinne B~inderund soll im Lack vorhandene Porch sichtbar machen, so dab eine Auswertung hinsiehtlich des Porenbildes und/oder der Anzahl der Porch m6glich ist. Auf eine Probe wird eine Filterpapierscheibe gelegt, die mit der kupferhaltigen Prfifl6sung getr~inkt ist. Auf die Filterpapierscheibe wird eine Elektrode aufgesetzt und durch Anlegen einer Spannung dort Kupfer abgeschieden, wo der Lackfilm Poren oder andere Unterbrechungen aufweist. Die Kupferabscheidungen wandern in das Filterpapier und k6nnen nach dem Trocknen des Papiers ausgezghlt werden. B. Schuster (Freiburg) Die Verwendung von Referenzproben beim Vergleich der gaschromatographisehen Bestimmung yon PCB mit ECD auf gepackten und Capillars/iulen. V. W. Burse, D. F. Groce, M. P. Korver, P. C. McClure, S. L. Head, L.L. Needham, Ch. R. Lapeza, Jr., A. L. Smrek. (Use of reference pools to compare the qualitative and quantitative determination of polychlorinated biphenyls by packed and capillary gas chromatography with electron capture detection. Part 1. Serum)
(Atlanta, GA, USA, Division of Environmental Health Laboratory Sciences, Centerfor Environmental Health and Injury Control) Analyst (1990) 115:243-251. Als Vergleichsl6sung fiir in vivo vorliegende polychlorierte Biphenyle (PCB) wurde das Serum von vier Ziegen verwendet, die eine einmalige Dosis von 100 mg/kg des technischen PCB Aroclor (1016, 1242, 1254 und 1260) erhalten hatten und sich anschlieBend 30 Tage erholen konnten. Diese Vergleichsl6sung wurde benutzt, urn die Unterschiede zwischen zwei Methoden zur qualitativen und quantitativen PCB-Bestimmung, der Gepacktsfiulen-Gaschromatographie (PCGC) (Quantifizierung auf Basis der mittleren Massenpro-
95 zente von PCB-Peakgruppen) und der CapiUars/inlen-Gaschromatographie (CCGC) (Quantifizierung auf Basis der Massenprozente spezifischer PCB-Kongenerpeaks) darzustellen. Die Ergebnisse der CCGC unterschieden sich statistisch signifikant (p < = 0,0002) von denen der PCGC fiir die Aroclor-Gemische 1016, 1242 und 1254, abet nicht fiir Aroclor 1260 (p = 0,23). Vergleicht man diese gaschromatographischen Methoden unter Verwendung yon Rinderserum, das in vitro mit 17-25 ppb der Aroclor-Gemische versetzt war, so sind gar keine signifikanten Unterschiede zu erkennen (t7= 0,300,92). In einem weiteren Versuch wurden die Seren von 12 Testpersonen, die je nach PCB-Belastung in drei Gruppen eingeteilt waren, untersucht. Es konnten jedoch bei diesem Versuch keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden gaschromatographischen PCB-Quantifizierungsverfahrennaehgewiesen werden. U. Nehring (Braunschweig) Kopfraum-Bestimmung von Benzol in Bedarfsgegenst/inden und dessen Migration yon Kunststoffgeschirr in Lebensmittel. S.M. Jickels, C. Crews, L. Castle, J. Gilbert. (Headspace analysis of benzene in food contact materials and its migration into foods from plastics cookware) (Norwich, UK, Ministry of Agriculture, Fisheries and Food, Food Science Laboratory) Food Additives and Contaminants (1990) 7:197-205. In zwei Proben eines Polyesterharzes, das fiir die Herstellung von Geschirr bestimmt war, konnten Benzolkonzentrationenvon 29 bzw. 64 mg/kg nachgewiesen werden. In Zusammenarbeit mit dem Vertreiber des Kunststoffes wurde festgestellt, dab das Benzol aus t-Butylperbenzoat stammt, das als Polymerisationsinitiator eingesetzt wurde. Tests mit derartig produzierten Polyesterharzen ergaben eine Migrationsrate yon 1,9 bis 5,6 mg/kg in Oliven61nach einstiindiger Extraktion bei 175 ~ Bei Polyesterharzen, die mit einem nicht-aromatischen Initiator hergestellt wurden, lag die Migrationsrate bei gleichen Extraktionsbedingungen unter 0,1 mg/kg. In Kocligeschirr aus duroplastischem Polyesterharz, das aus dem Handel bezogen wurde, konnten Benzolkonzentrationen zwischen 0,3 und 84,7 mg/kg gemessen werden. Geringe Benzolmengen (< 0,01 bis 0,09mg/kg) konnten auch in Lebensmitteln, die in solchem Geschirr in Mikrowellen6fen oder konventionellen Ofen zubereitet wurden, nachgewiesen werden. Es wurden auch andere Kunststoffe wie Polystrol oder PVC, die zum Verpacken von Lebensmittelnverwendet werden, auf Benzolgehalte untersucht. Die Konzentrationen lagen zumeist unter 0,1 mg/kg, wobei die h6chsten Gehalte (0,2 bis 1,8 mg/kg) in Gegenst/inden aus gestrecktem Polystyrol gemessen wurden. U. Nehring (Braunschweig) Priifung der Allgemeingiiltigkeit der Proportionalitiit der migrierenden Menge einer Komponente und deren Konzentration in der Kunststoffverpackung. K. Figge, H. A. Hilpert. (Proofs for a general validity of the proportionality between the quantity of a migrated component and its concentration in polymeric packaging material. Part 1: Contract condition 10 days/40 ~ C) (Hamburg, NATEC Institut fftr naturwissenschaftlich-teehnische Dienste GmbH) Deut Lebensm Rundschau (1990) 86:111-116. Es wurde eine Migrationsstudie durchgeffihrt, um zu priifen, bzw. zu beweisen, dab eine Proportionalitfit zwischen der Anfangskonzentration eines Additivs im polymeren Verpackungsmaterial und der in das verpaekte Lebensmittel migrierende Additivrnenge allgemein giiltig ist. Daher wurden zur Durchf/ihrung der Studie verschiedene, auf dem Verpackungssektor verwendete Polymere n/imlich ein LDPE-Typ, je zwei HDPE- und PP-Typen, ein PS- sowie ein HIPS-Typ fiir die Studie verwendet. Zur Herstellung dieser 7 Polymeren wurden die folgenden in ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften unterschiedlichen, 14C-markierten Additive BHT, Irganox PS 800, Irganox 1010 und Chimyssorb 81 verwendet. Dabei ging man im Einzelfalt so vor, dab jedes Additiv zu 3 unterschiedlich hohen Gewichtsanteilen zwischen 0,1 bis 2,0 Gew.-% in das jeweils zu untersuchende Polymere eingearbeitet wurde. Danach wurden die Polymer/Additiv-Gemischezu Prfiflingen verarbeitet und diese unter definierten Temperatur- und Zeitbedingungen (10 d, 40 ~ mit den Prtiflebensmitteln, Wasser, HB 307 (bzw. Oliven61)in Kon-
takt gebracht. Die Additivmenge, die unter diesen Bedingungen in das Prfiflebensmittel einwanderte, wurden radioanalytisch bestimmt und je Polymer/Additivkombinationals Funktion der Anfangskonzentration dargestellt. Die so erhaltenen Versuchsergebnisse zeigen, dab zwischen den Additivanteilen, die unter den Standardbedingungen (10 d, 40 ~ oder vergleichbaren Voraussetzungen aus den oben genannten Kunststoffpriiflingenin die Prfiflebensmittel migrierten, und den Anfangskonzentrationen der 4 struktutell unterschiedlichen Additiven in den Prfiflingen stets ein direkter linearer Zusammenhang bestand. H. Wieczorek (Berlin) Methode zur hoehdruckfliissigchromatographischen Bestimmung migrierter Poly(ethylenterephthalat)-Oligomerer in Mais/Jl. T. H. Begley, H.C. Hollifield. [High-performance liquid chromatographic determination of migrating poly(ethylene terephthalate) oligomers in corn oil] (Washington, Division of Food Chemistry and Technology, Food andDrug Administration) J. Agric. Food. Chem. (1990) 38:145-148. Poly(ethylenterephthalat) (PET) wird immer h/iufiger fiir die Herstellung von Lebensmittelverpackungenverwendet. Es wurde eine Methode zur hochdruckfliissigchromatographischen Bestimmung yon PET-Oligomeren, die yon der Verpackung in das Lebensmittel migrieren k6nnen in Mais61 entwickelt. Die Oligomeren werden mit Hexan/Acetonitril aus dem Maistl extrahiert, der Extrakt wird fast bis zur Trockene eingeengt nnd das Konzentrat wird mit Dimethylacetamid verdfinnt, um es anschliel3end mit HPLC zu analysieren. Die Wiederfindung der Methode wurde an bis (2-Hydroxyethal)terephthalat (BHET) und einem cyclischen PET-Trimer untersucht. Die durchschnittlichen Wiederfindungsraten aus Mais61 lagen ffir BHET bei 96,2% und fiir das cyclische PET-Tfimer bei 98,4%. Die Methode wurde darfiber hinaus zur Llberpr/ifung der Migration von cyclischen PET Oligomeren von Portionsschalen aus PET, PET-beschiehteter Pappe und kristallisiertem PET unter Mikrowellen-Bedingungeneingesetzt. Oligomere vom cyclischen Trimet bis hin zum cyclischen Octamer konnten als Migrate nachgewiesen werden. U. Nehring (Braunschweig) Migration yon Antioxidantien aus Polypropylen und Polyethylen bei h/Jheren Temperaturen. R. Goydan, A.D. Schwope, R.C. Reid, G. Cramer. (High-temperature migration of antioxidants from polyolefins) (Cambridge, MA, USA, Dept. of Chemical Engineering, Massachusetts Institute of Technology) Food Additives and Contaminants (t990) 7:323-337. Es wurden die Migrationsraten von den radioaktiv markierten Antioxidantien Irganox-1010 und Irganox-1076 bei Temperaturen zwischen 49 und 135 ~ ermittelt. Die untersuchten Kunststoffe waren Polyethylen (HDPE und LDPE) sowie Polypropylen. Die Migrationsraten wurden jeweils in Gegenwart yon Wasser, 8 und 95 %igem Ethanol sowie Mais61 als Fettsimulans bestimmt. Die Migration der Antioxidantien korrelierte mit der Quadratwurzel der Zeit. Das Ficksche Diffusionsgesetz konnte mit der Temperatur in einer Arrheniusgleichung in Zusammenhang gebracht werden. Die stfirkste Migration der Antioxidantien vom Kunststoff ins Wasser wurde bei Polypropylen beobachtet, wfihrend unter vergleichbaren Testbedingungen bei den nichtw~iBrigenMedien die grtBten Verluste bei LDPE auftraten. In beiden Ffillen wurden die geringsten Verluste bei HDPE beobaehtet. Die Migration der Antioxidantien aus den Kunststoffen in Lebensmittel ist grtBer als bei Wasser, abet kleiner als bei Mais61. Irganox-1010 und Irganox-1076 zeigten nur einen sehr geringen Unterschied in ihrem Migrationsverhalten. Die Bestimmung der Antioxidantien erfolgte mittels RP-HPLC und UV-Detektion. Der Eluent wurde fraktioniert und die einzelnen Fraktionen anschlieBend durch Fliissigscintillationszfihlung untersucht. A. Mattulat (Berlin) Untersuchungen fiber das Migrationsverhalten von Monomeren aus Polyterephthals/iureestern. I. Steiner. ( Wien, Osterreich, Institut fi~r
Lebensmittelchemie und-technologic,
Techn. Universitiit Wien)
Dtsch Lebensm Rundseh (1990) 86:182-185.
96 Zum Nachweis der Migration niedermolekularer Substanzen aus Brat- und Backfolien aus Polyterephthalsfiureestern in Lebensmittel wurde eine empfindliche HPLC-Methode entwickelt. HPLCParameter: S/iule: LiChrosorb RP8 (10 gm), FlieBmittel: Wasser/ Methanol (80 + 20) mit 0,1% Propions/iure, Detektion: UV mit variabler Wellenl/inge von LDC bei 240 rim. Mit dieser Methode wurde die Migration von Terephthals~ure und Isophthals/iure in verschiedene Lebensmittelsimulantienwie Wasser, 3%ige Essigs/iure, 15%iges Methanol, 1,6%ige Natriumchloridl6sung, Fettsimulans HB 307 und Kokosfett nach Variieren von Temperatur und Zeit untersucht. Es zeigte sich, dab auch bei hohen Temperaturen und langen Inkubationszeiten keine so hohen Werte an Terephthals/iure und Isophthals/iure gefunden wurden, dab toxische Effekte beim Menschen beffirchtet werden mfiBten. B. Schuster (Freiburg) Beurteilung der Migration des cyclischen Trimeren von Polyethylenterephthalat aus Lebensmittelverpackungen zum Mikrowellengebrauch unter Benutzung yon Temperatur-Zeit-Profilen. T.H. Begley, H.C. Hollifield. Evaluation of polyethylene terephthalate cyclic trimer migration from microwave food packaging using temperature-time profiles) (Washington, DC 20204, USA, Food and Drug Administration, Division of Food Chemistry and Technology) Food Additives and Contaminants (1990) 7:339-346. Polyethylenterephthalat (PET) wird h/iufig zum Verpacken von Lebensmitteln verwendet, die erhitzt oder gekocht werden. Es wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem es m6glich ist, die H6he der Migration von PET aus der Verpackung in das Lebensmittel vorauszusagen. Ffir die Migrationsexperimente wurden kristallisiertes PET (CPET) und Pflanzen61 verwendet. Die Versuche wurden bei 115, 146 und 176 ~ durchgefiihrt. Aus diesen Experimenten wurden die Diffusionskoeffizientenffir das cyclische Trimere berechnet. Es ist m6glich, die maximale H6he der Migration des cyclischen Trimeren in Pflanzen61 unter Mikrowellenbedingungen vorauszusagen. Dazu ist es nttig, die Diffusionskoeffizienten mit Hilfe einer Arrhenius-Kurve zu ermitteln und ein Temperatur-Zeit-Diagramm einer im Mikrowellenherd erhitzten CPET-Schale aufzustellen. Die vorausgesagten Werte stimmten gut mit gemessenen Ergebnissen fiberein. B. Schuster (Freiburg) Priifung der AHgemeingiiltigkeit der Proportionalit~it der migrierenden Menge einer Komponente und deren Konzentration in der Knnststoffverpackung, Teil 2. K. Figge, H.A. Hilpert. (Proofs for a general validity of the proportionality between the quantity of a migrated component and its concentration in polymeric packaging material Part 2: Contact condition 2 hours/70 ~ (Hamburg, NA-
TEC Institut ffir naturwissenschaftlich-technische Dienste GmbH) Dtsch Lebensm Rundsch (1990) 86:142-146. Nach dem Priifergebnis der ersten Untersuchung [Dtsch. Lebensm.-Rundsch. (1990) 86:111-116] besteht zwischen den Anfangskonzentrationenyon Additiven in polymeren Packstoffen und den Additivanteilen, die bei Temperaturen bis 40 ~ aufwfisserige bzw. fette Kontaktmedien fibergehen, generell ein direkter Zusammenhang. Hier stellt sich die Frage, ob diese Proportionalit/itsbeziehung auch dann giiltig ist, wenn die Prfiftemperaturen bei der Migrationsprfifung deutlich fiber 40 ~ liegen und sich den Erweichungstemperaturen der verwendeten Kunststoffen n/ihern. Zur Prfifung dieser Frage wurden, wie im ersten Teil der Arbeit, Polymere (HDPE, PP, PS, HIPS)-Additivgemische zur Herstellung weiterer Prfiflinge verwendet und diese 2 Stunden bei 70 ~ in den Prfiflehensmitteln ,,dest. Wasser und HB-307" gelagert. Die Additivmengen, die aus dem Prfifling in das Prfiflebensmittel migrierten, wurden radioanalytisch bestimmt und je Polymer/Additiv-Kombination als Funktion der Anfangskonzentration graphisch dargestellt. Die Ergebnisse zeigen, dab die gefundene GesetzmiiBigkeit zwischen der Anfangskonzentration und der migrierten Additivmenge uneingeschr/inkt giiltig ist, auch bei Temperaturen fiber 40 ~ Nach dem Ergebnis der in Teil 1 und Teil 2 der Publikation beschriebenen Studie besitzt die Proportionalit/itsbeziehung ,,Anfangskonzentration des Additivs zu dessen migrierter Additivmenge" generelle Gfiltigkeit ffir Stoff/iberg/inge in Kontaktsyste-
men aus polymeren Packstoffen und Lebensmitteln bzw. deren Simulantien. H. Wieczorek (Berlin) Retentionsverhalten von Polystyrol-Homopolymeren bei der fliissigchromatographischen Bestimmnng auf RP-Phasen. A. Alhedai, R. E. Boehm, D. E. Martire. (Reversed phase liquid chromatographic retention behavior of polystyrene homopolymers) (Washington, USA, Department of Chemistry, Georgetown University) Chromatographia (1990) 29:3/3-321. In einer sehr theoretischen Abhandlung wird fiber das Retentionsverhalten yon Polystyrol-Homopolymeren mit einem Molekulargewicht von 2 kD bis 390 kD berichtet. Sfiulen: Cls (25 cm, Porendurchmesser: 10 nm und 30 nm) FlieBmittel: Mischungen yon Dichlormethan und Methanol unterschiedlicher Zusammensetzung, sowohl isokratische als auch Gradienten-Elution.Verschiedene thermodynamische Faktoren wurden ffir den isokratischen und Gradienten-Betrieb berechnet. Das Retentionsverhalten und die berechneten Faktoren stimmen sehr gut mit den Voraussagen der Theorie fiber die Retention und Fraktionierung yon Homopolymeren, die yon Boehm, Martire, Armstrong und Bui (BMAB) entwikkelt wurde, iiberein. B. Schuster (Freiburg) HPLC synthetischer Polymere. Charakterisierung yon Polystyrolen durch HPPLC. R. Schultz, H. Engelhardt. (HPLC of synthetic polymers. Characterization of polystyrenes by high performance precipitation liquid chromatography (HPPLC) (Saarbrfieken,
Angewandte Physikalische Chemic, Universitiit des SaarIandes) Chromatographia (1990) 29:205-213. Die Vor- und Nachteile der HPPLC (high performance precipitation liquid chromatography) werden an der Aualytik von Polystyrol-Polymeren aufgezeigt. Die chromatographische Trennung der Polystyrole wird durch zwei verschiedene Retentionsmechanismen bestimmt. Vor Beginn der Trennung muB das Polymer vollst/indig auf der Chromatographies/iule ausgef/illt werden. Dazu wird eine klare L6sung des Polymeren in eine Mischung der mobilen Phase, bei der das Polymer ausf/illt, injiziert. Die Elution wird zum einen vonder Zusammensetzung der mobilen Phase (Aufl6sung, Ausf/illung des Polymeren), zum anderen von den Eigenschaften der station/iren Phase bestimmt. Adsorptionsprozesse spielen sowohl auf Kieselgel- als auch auf RP-Phasen bei einem Gradienten ansteigender Polaritfit (Heptan zu Dichlormethan) eine Rolle. Bei Verwendung von Polystyrolen mit einem Molekulargewicht fiber 35 000 und einem Gradienten absteigender Polarit/it (Methanol zu Dichlormethan) wird die Elution auf beiden Phasen jedoch ausschlieBlich durch Aufl6sungsprozesse des Polymeren bestimmt. Unter diesen Bedingungen besteht eine/ihnliche Abh~ingigkeit zwischen der Zusammensetzungdes Elutionsmittels und der Probengr6Be wie bei Trfibungstitrationen. Da Unterschiede in der Geschwindigkeit der Eluentenfront und der Polymerprobe auf por6sen station/iren Phasen bestehen, kann das Polymer als kolloidale Fltissigkeit eluiert werden. Nicht por6se Phasen sind in diesem Punkt fiberlegen, da die Geschwindigkeiten des Eluenten und des Gel6sten gleich sind. B. Schuster (Freiburg) Diinnschichtchromatographische Trennung von Additiven aus Polyethylen. U. Rfidt, G. Steiner. (Stuttgart, Chemische Landesuntersuchungsanstalt) Dtsch Lebensm Rundsch (1990) 86:247-251. Die 29. Mitteilung wurde bereits 1974 vertffentlicht (BGA-Mitteilung). Die zwischenzeitlich erfolgte Zulassung weiterer Additive erforderte die Uberarbeitung der bisherigen PE-Analytik. Diese Aufgabe fibernahm eine Arbeitsgruppe des Analysenausschusses der Kunststoff-Kommissiondes BGA. Die vorliegende Ver6ffentlichung beschreibt Trennung und Identifizierungder in den einzelnen Fraktionen anfallenden Additive mittels Dfinnschichtchromatographie. Der Trennungsgang der 29. Mitteilung wurde beibehalten. Aus Grfinden des Arbeitsschutzes wurde als Extraktionsmittel Chloroform durch Dichlormethan ersetzt. Die aufgeffihrten Fraktionen entsprechen dem Stand 1988 der Empfehlung III ,,Polyethylen". Zus/itzlich werden die Sadtler-Code-Nummern aufgeffihrt. Die in den Fraktionen aufgetrennten Stabilisatoren, Emulgatoren
97 und sonstigen Hilfsmittel k6nnen fiber je 8 FlieBmittel und Detektionsmittel identifiziert werden. Eine geringe Anzahl yon Additiven wird nicht mit Dichlormethan extrahiert und verbleibt im Riickstand. Dieser wird in siedendem Toluol zur Abtrennung des PE ge16st und kann z.B. durch Emmissionsspektroskopie der Asche auf die Anwesenheit eines Nickeladditives gepriift werden. Die Diinnschichtchromatographie wird eindimensional, aufsteigend, ohne Kammers/ittigung auf Kieselgel/Glasplattenmit und ohne Fluorescenz-Indikator UV 254 durchgeffihrt. R. Giehl (Erlangen) Permeation yon Wasser dutch Kunststoff-Kochbeutel. J. Comyn, B.C. Cope, M.R. Werrett. (Permeation of water through the polymeric components of boil-in-baglaminates) (Leicester, UK, Department of Chemistry, Leicester Polytechnic) Food Additives and Contaminants (1990) 7:347-356.
Die Diffusionskoeffizienten und Gleichgewichtszunahmen wurden fiir die Migration yon Wasser und 3%ige Essigsfiure in Folien aus Polyethylenterephthalat (PETP), Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE), Nylon 6 und Nylon 66 und in einige Klebstoffe auf Isocyanatbasis gemessen. Diese Materialien werden ftir die Herstellung yon Kochbeuteln ffir Lebensmittel verwendet. Zur Bestimmung wurde die Permeation eines Beutels, die Massenzunahme und mit Radioisotopen versetztes Wasser verwendet. Die Untersuchungen wurden bei 100 ~ durchgefiihrt. Die Unterschiede in den Permeationsparameter waren fiir Wasser und 3%ige Essigsfiure bei PETP gering, aber fiberraschenderweise groB fiir ein inertes Material wie LLDPE. Die Unterschiede ffir die Nylonarten lassen sich aufgrund ihrer basischen Struktur leicht erklfiren. Beim Eintauchen der Materialien in kochendes Wasser wurden keine Ver/inderungen des Kristallisationszustandesyon PETP beobachtet, w/ihrend LLDPE und Nylon 66 geringe Zunahmen in der Kristallisierung aufweisen. B. Schuster (Freiburg) Die RoBe der Stiirke in biologiseh abbaubaren thermoplastisehen Kunststoffen. H. R6per, H. Koch. (The role of starch in biodegradable thermoplastic materials) (Vilvoorde, Belgium, Cerestar Research & Developmen t, Gruppo Ferruzzi) St/irke (1990) 42:123-130.
Der technische Fortschritt brachte dem Menschen viele Annehmlichkeiten, jedoch diirfen diese Vorteile nicht mit der Zerst6rung der Umwelt erkauft werden. Die Bewul3tseinssch/irfung der Bev61kerung (Chernobyl, Miillhalden) 16ste verschiedene politische Aktivit/iten aus (Wiirmed/immung, PKW-Katalysatoren, Sammeln yon Altstoffen). So sollte in Zukunft der Einsatz yon nicht abbaubaten Kunststoffen vermindert und durch abbaubare Kunststoffe ersetzt werden. Pro Jahr fallen in der Bundesrepublik 14 Millionen Tonnen Haushaltsmfill an, die etwa 700 000 Tonnen nicht abbaubaren Kunststoff enthalten und haupts/ichlich als gebrauchte Verpakkungen anfallen. Es wird an verschiedenen Entsorgungskonzepten gearbeitet, um den Kunststoffanteil (5%) im Hausmtill zu verringem, Abfallvermeidung, Recycling, chemische Verwertung, Verbrennung. Es bietet sich aber auch der Weg an, die Kunststoffe so zu syntetisieren, dab diese durch den Einflug des Lichts, durch Wasser oder Sauerstoff, durch Mikroorganismen oder durch mechanische Einwirkungen zu harmlosen niedermolekularen Bestandteilen - im giinstigsten Falle zu CO~ und Wasser - abgebaut werden. Eine solche Abbaubarkeit ist dutch den Einsatz von St/irke oder Hydroxybuttersfiure als Comonomere bzw. St/irke als Ffillstoff m6glich. Setzt man bei der Polymerisation yon Olefinen 6 bis 20% St/irke zu, dann entsteht ein Polymeres, das partiell mikrobiell abbaubar ist. Das zuriickbleibende Polyolefin als weitmaschiges Netz wird durch Wasser und Luftsauerstoff schnell angegriffen und zerf/illt zu niedermolekularen Bestandteilen. Bei der Verarbeitung einer w/iBrigen Emulsion von St/irke mit Polyethylen-Co-Acryls/iure gelangt man zu einem Werkstoff, aus dem klare Folien hergestellt werden k6nnen, die zur Herstellung von Bedarfsgegenstfinden geeignet sind und nach Gebrauch durch Mikroorganismen abgebaut werden k6nnen. Zu/ihnlichen Produkten gelangt man auch beim Einsatz yon Stfirke und Polyvinylalkohol. Eine thermoplastische StS,rke erh/ilt man auch durch Extrusion, d.h. unter Druck, von einer St/irke mit bestimmtem Wassergehalt, aus der dann verschiedene Gebrauchsge-
genst/inde gefertigt werden k6nnen. Zu nennen ist auch das vonder ICI entwickelte Polymerisat aus St/irke und Hydroxybutters/iure, das nach Verarbeitung zu Produkten ffihrt, die nach Verwendung biologisch abgebaut werden k6nnen. Bis zum Jahr 1992 k6nnten etwa 450000 Tonnen St/irke (10% der Jahresproduktion in der EG) zu Herstellung yon abbaubaren Kunststoffen verarbeitet werden. Sollte die Verarbeitung der Stfirke wie oben erw/ihnt m6glich sein, dann sind noch die folgenden Fragen zu kl/iren: 1) Welche Abbauprodukte entstehen? 2) Wie nimmt der Verbraucher diese Produkte an? 3) Preiswfirdigkeit im Vergleich mit nicht abbaubaren Kunststoffen. 4) Erarbeitung von Verfahren zur einheitlichen Bestimmung der Abbaubarkeit. Die Arbeit enth/ilt 14 Literaturstellen und 28 Abbildungen, durch die der Text optimal erlfiutert wird. H. Wieczorek (Berlin) Identifikation yon Polymeren und Additiven in Plastikmaterialien zur Lebensmittelverpackung dutch Infrarotspektroskopie. J. Jeanfils, A. Galloy. (Identification par spectrometric infrarouge des polym~res et des additifs dans les emballages plastiques des produits agro-alimentaires) ( LiOge, Belgique, Laboratoire de Chimie et Biochimie des Macromoldcules, INEX) Analusis (1990) 18:310-312. Die IR-Spektroskopie hat sich als schnelle Bestimmungsmethode zur Zusammensetzung von Kunststoffen, die der Lebensmittelverpackung dienen, erwiesen. In der vorliegenden Studie werden die Transmissions- und die Totalreflexionstechnik (RTA) zur Kunststoffidentifikation benutzt; die Transmissionsmessung eignet sich zur Erfassung yon Weichmachern oder Copolymeren im Packmaterial, mit der RTA kann die Anzahl der Schichten von Packmaterialien bestimmt werden. Als Muster diente Packmaterial fiir K/ise, das aus 3 Schichten unterschiedlicher Kunststoffe bestand; Plastikmaterial zur Einwegflaschenherstellung variiert je nachdem, welches Produkt abgeffillt werden soil. Polyethylen, Polyethylenterephthalat sowie PVC mit verschiedenen Additiven wurde ebenfalls identifiziert. D. v. Wachtendonk (Eschweiler) HPLC synthetiseher Polymere. II. Chromatographische Charakterisierungvon Copolymeren aus Styrol und Acrylnitril. R. Schultz, H. Engelhardt. (HPLC of synthetic polymers. II. Chromatographic characterization of copolymers from styrene and acrylonitrile)
(Saarbriieken, Universitiit des Saarlandes, Angewandte Physikalische Chemie) Chromatographia (1990) 29:325-332. Copolymere aus Styrol und Acrylnitril werden durch HPPLC (high performance precipitation liquid chromatography) gem/iB dem ansteigenden Gehalt an Acrylnitril getrennt. Die Trennungsmechanismen sind stark abh/ingig von den eingesetzten stationfiren Phasen und der Zusammensetzung des Eluenten. Bei Anwendung eines typischen Normalphasengradienten yon Heptan zu Dichlormethan wird das Polymer zun~ichstausgeffillt. Nach Aufl6sung wird das Polymer an den polaren Gruppen der station/iren Phase adsorbiert, die Elutionskurven werden mit ansteigendem Acrylnitrilgehalt des Polymeren breiter. Bei Zugabe von 20% Methanol zu Dichlormethan ist die Adsorption so stark verringert, dab die Elution des Polymeren einzig yon der L6slichkeit abhfingt und unabhfingig yon der Polarit/it der station/iren Phase ist. Eine Trennung nach der chemischen Zusammensetzungist auch ohne Ausf/illung durch Adsorptionschromatographie m6glich, wenn eine grogporige Kieselgels/iule und ein Normalphasengradient yon Dichlormethan/Heptan (8 + 2) zu Dichlormethan / 2,75 % Methanol verwendet wird. B. Schuster (Freiburg) Direkte Fliissigchromatographie-Fouriertransform-IR-Spektr oskopie zur Analyse yon Polymeren nnd Additiven. J. A.J. Jansen. (On-line liquid chromatography - Fourier transform infrared spectroscopy for the analysis of polymers and additives) (Eindhoven, The Netherlands, Philips PMF, Competence Centre Plastics) Fresenius Z Anal Chem (1990) 337:398-402. Fliissigchromatographie und IR-Spektroskopie sind wichtige Techniken zur Analyse yon Polymeren und Additiven. Durch Kopplung dieser beiden Methoden wurde ein on-line F1/issigchromatographie-Fouriertransform-IR-Spektroskopiesystem entwik-
98 kelt. Details des Interfaces, bestehend aus einem Thermopray, moving belt und einem optischen Reflexionssystem werden beschrieben. Zur Flfissigchromatographie wird zur Analyse yon Polymeren die Gelpermeationschromatographie (GPC) und zur Analyse von Additiven die HPLC eingesetzt. Als Beispiele zur Analyse yon Polymeren mittels Kopplung GPC-IR wird die Trennung von Polystyrol unges~ittigtem Polyester - Polymethylmethacrylat, die Trennung yon weichmacherhaltigem PVC und die Trennung yon Polycarbonat - Pentaerythritol-tetra-stearat beschrieben. Als Beispiel zum Einsatz der Kopplung HPLC-IR bei der Untersuchung von Additiyen wird die Trennung der beiden Stabilisatoren Pentaerythritol-tetra-3-(3,5-ditertbutyl-4-phenol)-propionat(Irganox 1010) und Didodecyl-3,3'-thiodipropionat (Irganox PS 800) beschrieben. Die Kopplung yon LC-IR erm6glicht eine Vielzahl von Analysen im Bereich der Polymeren und Additiven. Die meisten der bei der GPC und HPLC fiblichen mobilen Phasen - einschlieglich Wasser - k6nnen verwendet werden. Die Nachweisgrenzen liegen im 100 ng-Bereich. B. Schuster (Freiburg) Der EinflufJ der Verpackung unter modifizierter Atmosphiire auf die Qualitiit ausgewiihlter Fertiggerichte. R. Ahvenainen, E. Skyttfi, R.L. Kivikataja. (The influence of modified atmosphere packaging on the quality of selected ready-to-eat foods) Espoo, Finland, Technical Research Centre of Finland, Food Research Laboratory) LebensmWiss u -Technol (1990) 23:139-148. Pizza, Kartoffelsalat (mit Mayonnaise) und Gem/isesalat (mit Hering) wurden in Gegenwart verschiedener Gasmischungen aus Stickstoff und Kohlendioxid verpackt (OPA/PE-Verbundfolie, Restsauerstoffca. 1%). Im Vergleich zu luftgef/illten Verpackungen interessierte die mikrobiologische und sensorische Haltbarkeit, Der Haupteffekt der Schutzgasverpackung lag in der Wachstumsverz6gerung von Schimmelpilzen und Hefen, sofern wenigstens 20% CO 2 anwesend war. Positive Einfliisse auf die sensorischen Eigenschaften konnten bei Pizza und Gemiisesalat beobachtet werden, allerdings nur f~r ein paar Tage. Die Haltbarkeit von Kartoffelsalat lieg sich jedoch nicht verbessern. Obwohl ein mikrobieller Verderb nicht feststellbar war, wirkte sich CO2 in Konzentrationen fiber 20% stark negativ auf Aroma und Geschmack aus. W. Schwack (Karlsruhe) EinfluB der Verpackung und der Lagerbedingungen auf die Haltbarkeit yon Perlette-Trauben. S.S. Sandhu, P.S. Dhilon, A. S. Bindra. (Effects of package and storage conditions on the keeping quality of perlette grapes) (Ludhiana, India, Department of Horticulture, Punjab Agricultural University) Vitis (1990) 29:97-107. Der Tafeltraubenanbau in Indien erfolgt auf einer Fl~iehe von etwa 13 000 ha, bei Erntemengen bis zu 0,2 Millionen Tonnen pro Jahr. Geerntet wird im Juni zwischen 6 und 7 Uhr. Die hohen Temperaturen (35 ~ und Regen bei der Ernte sind f/ir die Trauben ungfinstig. Friiher wurden die Trauben in Holzkisten oder Bambusk6rbe, heute in Pappkartons, verpackt. Die geernteten Trauben (2 kg) wurden in Polyethylenbeutel gelegt, die zu 0,56; 0,84; 1,12; 1,40; 1,68% ihrer F1/icheperforiert waren. ]in)eden Beutel wurde 1/4 eines SO2-Spenders (dieser wird nicht nfiher beschrieben) gelegt. Die befiillten Beutel wurden bei 5; 15; 25; 30 und 35 ~ in verschiedene Kartons aus Wellpappe gelegt und danach 60 Tage zwischen 0 bis 3 ~ gelagert. Bei der danach erfolgten Verkostung wurden die Trauben, die bei 35 ~ in Beuteln, die zu 1,12% perforiert waren, am besten beurteilt. Bei Lagerung in PE-Beuteln, die zu 0,56; 0,85 und 1,12% perforiert waren, war keine F/iule zu beobachten, bei einer Lagerzeit yon 40 Tagen. Bei Trauben, die bei 30 bzw. 35 ~ verpackt worden waren, wurde nach 40t/igiger Lagerung das h6chste Mostgewicht bestimmt. Bei 1/ingerer Lagerzeit nahm das Mostgewicht ab. Bei Trauben, die bei 25 und 35 ~ verpackt worden waren und 40 Tage lagerten, bei Trauben, die bei 15 und 30 ~ verpackt wurden und 60 Tage lagerten, wurden die h6chsten S/iurewerte gemessen. Werden Weintrauben bei 35 ~ in PE-Beutel, die zu 1,12% perforiert waren, bei 35 ~ verpaekt und in die gefiillten Beutel SOzSpender gegeben, dann k6nnen die Trauben bei niedriger Temperatur bis zu 40 Tagen optimal gelagert werden. H. Wieczorek (Berlin)
Ergebnisse aus Messungen des Zusammenhangs zwischen Verformung und Belastung bei verzinnten Dosen. I. K6rmendy, I. Ferenczy. (Results of measurements of deformation versus load relations in tin cans) (Budapest, Hungary, Department of Canning Technology, Univ. of Horticulture and Food Industry) Acta Alimantaria (1989) 18:333-351. Dosen verschiedener Gr6ge und Form und bei vier verschiedenen Dicken des Bleches far W~inde und Deckel wurden in einer Druckkammer untersucht. Entsprechend dem Anwendungsbereich in der industriellen Praxis wurden Druckdifferenzen eingestellt, die einem Vakuum in der Dose bei/iuBerem Normaldruck und bis zu 1,5 bar/iuBerem Oberdruek entsprachen. Wurden die Dosen einem wechselndem Belastungsablauf ausgesetzt, ergaben sich typische Hysteresekurven. Aus diesen Kurven werden als Knicke auch bleibende Deformationen der Deckel sichtbar. Die Wiederholbarkeit der Experimente wird als gut bezeichnet. Mit den Ergebnissen kann man das Verhalten von Dosen w/ihrend einer Hitzebehandlung vorhersagen und auch Aussagen fiber die Auswirkungeneiner reduzierten Blechdicke machen. D. Ehlermann (Karlsruhe) Verwertung von Abfallstoffen. Kunststoffprobleme. Food, Cosmetics & Drug Packaging (1990) 13:4-8.
Seite 4: Die Europ~iische Association ffir die Wiedergewinnung und Wiederverarbeitung fester Abfallstoffe beschloB im M~irz d.J. eine Arbeitsgemeinschaft zu grfinden, in der neue Techniken entwicker werden sollen, urn feste Abfallstoffe, die im hfiuslichen Bereich anfallen, zu sammeln, um diese wieder zu verarbeiten. Der Association geh6ren 19 GroBhersteller an wie z. B. Coca-Cola, CMB, Solvay usw. an. Eine groBziigige finanzielle Unterstiitzung ist beabsichtigt, urn wissenschaftliche Studien zu erarbeiten, Seminare abzuhalten, um das Sammeln und Wiederverarbeiten yon Abfallstoffen zu erm6glichen. In den USA haben die Hersteller yon Verpackungen beschlossen, die zum Schfiumen yon Kunststoffen verwendeten CFC durch Pentan und Isopentan zu ersetzen. Cabot Plastics hat 2 Hilfsstoffe entwickelt, die bis zu 2% in Polyethylen einpolymerisiert werden, urn den fertigen Kunststoff (nach Gebrauch) durch Lichteinwirknng schnell abzubauen. Ein Hilfsstoff wurde auf Basis LDPE/Stgrke synthetisiert. Der Abbau fiihrt zu Polymeranteilen mit niedrigem Molgewicht, die leichter durch Luftoxidation zerst6rt werden. - Seite 6: In der Bundesrepublik hat die Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt eine Verbrennungsanlage vorgestellt, die es erm6glicht, nach Verbrennung von chlorhaltigen Abf~llen das entstehende Chlorid als NaC1 wiederzugewinnen, das erneut verarbeitet werden kann. Auskunft erteilt: Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt (AgPU), Adenauerallee 45, 5 3 0 0 Bonn 1, Tel. 0228-21 1016. - Seite 8: In der Bundesrepbulik beabsichtigt der Gehring-Bunte-Konzerngegen einen Anfpreis von 0,50 DM PETFlaschen zum Vertrieb yon Getr/inken einzusetzen. Aus den gesammelten PET-Flaschen werden Abwasserrohre hergesteUt. Die Wiederverarbeitung soll in Holland vorgenommen werden. H. Wieczorek (Berlin)
Physikalische Arbeitsmethoden und allgemeine Laboratoriumstechnik Laboratoriumsfiihrer 1990-1991. (Labguide 1990-1991) Anal Chem (1990) 62:15G-266G. Wie im vorigen Jahr (1990) 191:174 bringt auch dieses Heft ausschlieBlich amerikanische Bezugsquellen (alphabetisch) von 1 835
99 Firmen mit 51000 Hinweisen auf 2336 Produkte, und zwar im 1. Teil (43G-196G) wissenschaftliche Instrumente, Produkte und Kundendienst; im 2. Teil (199G-221G) Chemikalien und Standards; im 3. Teil (222G-235G) Dienste f/ir Forschung, Analytik und Beratung. Daran schlieBen sich die Adressen der im vorangegangenen genannten Firmen (236G-263G). F. Kiermeier (Freising) Diagnostische Datenauswertung. Teil I. Anwendung in Ringversuchen. A.J. Malanoski. (Diagnostic data evaluation. Part I. Collaborative studies: how to do it) (Washington, U.S. Dept. of Agriculture, Food Safety and Inspection Service) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:231-235. Dies ist die erste von insgesamt 6 geplanten Ver6ffentlichungen, in denen verschiedene Aspekte der Datenauswertung im Rahmen yon Ringversuchen behandelt werden sollen. Es werden m6gliche Techniken aufgeffihrt, die zur (Jberfiihrung der Leistungsf/ihigkeit einer Analysenmethode bzw. eines Analytikers eingesetzt werden k6nnen. Auch werden Wege aufgezeigt, wie durch eine Datenauswertung in spezifischer Weise die Gfite einer Untersuchung unter Berficksichtigung charakteristischer Kenngr6Bcn belegt werden kann. Zun/ichst werden die Grfinde ffir eine Datenauswertung in Ringversuchen dargelegt und Vorbedingungen an das Untersuchungsmaterial genannt, die ffir eine sinnvolle und aussagekr/ifiige Auswertung der Untersuchungsergebnisseerffillt sein mfissen. Auch werden Kenngr6Ben ffir eine statistische Auswertung aufgelistet. Diese werden anschlieBend als MaBstab ftir die Leistungsf~ghigkeits~berprtifung im Rahmen einer analytischen Qualit/itskontrolle n/iher beschrieben. Nach diesen grundlegenden Betrachtungen wird ein Konzept vorgestellt, nach dem in 19 klar umrissenen Punkten Schritt •r Schritt gezielt eine Datenauswertung im Rahmen eines Ringversuches durchgeffihrt werden kann. A. R. Oeser (Wuppertal) Diagnostische Datenauswertung. Teil II. Auswertung von Ringversuehen: Betraehtung des Variationskoeffizienten als eine Konstante. A.J. Malanoski. (Diagnostic data evaluation. Part II. Collaborative study evaluation: coefficient of variation considered to be a constant) (Washington, U.S. Department of Agriculture, Food Safety andlnspection Service) J Assoc OffAnal Chem (1990) 73:235-241. Zwei grundlegende Pr/imissen sind bei analytischen Arbeiten zu erffillen. Zun/ichst sind vom Analytiker alle Schritte einer Methode in gleicher Art zu jeder Zeit reproduzierbar auszufiihren. Daneben hat im interessierenden Konzentrationsbercichdie Methode durchgehend zu funktionieren, d.h. die Standardabweichung bzw. die relative Standardabweichung kann als konstant betrachtet werden. Auf dieser Grundlage k6nnen Leistungsstandards aufgestellt und beschrieben werden. Beispielhaft werden die Analysendaten ffir NNitrosopyrolidin, die im Rahmen eines Nitrosaminringversuches gewonnen wurden, ausfiihrlich ausgewertet. Standards fiir die Bewertung der Leistungsf/ihigkeit der benutzten Bestimmungsmethode und der am Ringversuch beteiligten Analytiker werden nach den Prinzipien ermittelt, die vom Autor im ersten Teil seiner Artikelserie fiber die Auswertung von Ringversuchen beschrieben wurden (J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:231-235). Drei Leistungsstandards werden ffir die exemplarisch ausgew/ihlte Methode bestimmt: jeweils die relative Standardabweichung fiir die Wiederholbarkeit der Analytiker (RSDa), ffir die Wiederholbarkeit der Methode (RSDo) und ffir die Reproduzierbarkeit der Methode (RSD~). A. R. Oeser (Wuppertal) Wie gut sind Ihre Ergebnisse? Ein Weg zu qualitativer und quantitafiver statistischer Analyse bei der Untersuchung von Lebensmitteln und bei Prozeflregelungssystemen. St. M. Buco. (How good are your results? An approach to qualitative and quantitative statistical analysis for food monitoring and process control systems) (Baton Rouge, LA, USA, Statistical Resources, Inc.) Food Control (1990) 1:40-46. Die vorliegende Obersicht nennt zun/ichst Shewhart- und Cusum-Qualit/itsregelkarten sowie deren Weiterentwicklungen,um die Gesamtstreuung eines Herstellungsprozesses zu erfassen. Sodann
mug die Varianz der einzelnen Schritte eines solchen Prozesses bekannt sein, urn zur Verbesserung der Produktqualit/it wenigstens die gr613te Varianz zu reduzieren. Zur Ermittlung der einzelnenVarianzen gibt es auch Techniken, die den Prozel3 nicht unterbrechen. Die Messung einer Produkteigenschaft mit Hilfe einer Referenzmethode ist meist sehr aufwendig, eine alternative Methode mul3 hierffir jedoch zun/ichst kalibriert und validiert werden. Bei der Bestimmung verschiedener Bestandteile eines Lebensmittels bieten sich zur statistischen Auswertung multivariate Verfahren an, wie die Hauptkomponentenananalyse, die partielle Regression und die Diskriminanzanalyse. J. Vogelgesang (Brfissel) Computer ais Hilfe fiir Chemiker. P.A.D. de Maine, M.M. de Maine. (Computer aids for chemists) (Alabama, USA, Auburn, Computer Science and Engineering Department, Auburn Univ.) Anal Chim Acta (1990) 235:7-26. Es werden ausffihrlich Expert Systems (Computerprogramme zur L6sung von Problemklassen) behandelt, die in Forschung und Lehre zur Unterstfitzung der experimentellen Arbeit und zur Theorieentwicklung eingesetzt werden k6nnen. Diese Programme werden in drei Klassen eingeteilt: konventionelle,automatisch deduktive und adaptive Systeme. Ffinf Grundprobleme (Entwicklung von Gleichungen, Transformierung yon Graphen, Klassifizierung und Identifizierung von Stoffen sowie Wiedergewinnung von Informationen) k6nnen entweder dutch Aufzeichnen von Wegen in einem graphischen Netzwerk oder durch Manipulieren, Kombinieren und Klassifizieren von Graphen gel6st werden. Neun System-unterstiitzende Werkzeuge ffir kiinstliche Intelligenz (artificial intelligence systemsupport tools, AISST) werden vorgestellt (z. B. zur Literatursuche oder zur Hochgeschwindigkeitsdatenverwaltung). Spezielle Beispiele werden ffir die Anwendung der IBM-AT-Versionen yon CURFIT (curve fitting) und FRANS (function recognition and numerical solution) gegeben. A.R. Oeser (Wuppertal) Anpassung eines Personal-Computers an einen Gaschromatographen zur Analyse komplexer organischer Stoffe. B. B. Sithole. (Interfacing a personal computer to a gas chromatograph for complex organic analysis) (Point Claire, Quebec, Canada, Pulp and Paper Research Institute of Canada) Analyst (1990) 115:237-241. Verfasser beschreibt ein Interface zum Anschlul3 eines IBM-PC AT an einen HP 5840A Gaschromatographen. Als Software wird Maxima 820 Version 3.0 der Fa. Waters eingesetzt. Um sie auf dem IBM AT einsetzen zu k6nnen, wird das Speichervolumen der EGAKarte auf 256 K und der Arbeitspeicher des Rechners auf 1024 K aufgeriistet. Der Rechner ist mit einer 30 Mbyte Festplatte, einem 1,2 K Diskettenlaufwerk und einem 80287-Coprozessor ausgestattet. Die Arbeit enth/ilt ein dimensioniertes Schaltbild des Interface sowie alle ben6tigten Angaben. Die mitgeteilten erzielten Ergebnisse belegen die Brauchbarkeit des beschriebenen Systems. K. Millies (Hofheim) Vergleich von Standardmaterialien fiir die Aufstellung von Eichkuryen bei der Festproben-Graphitrohr-AAS. Direkte Kupferbestimmung in gepulvertem biologischen Material. I. Atsuya, K. Akatsuka, K. Itoh. (Comparison of standard materials for the establishment of calibration curves in solid sampling graphite furnace atomic absorption spectrometry. Direct determination of copper in powdered biological samples) (Kitami, Japan, Kitami Institute of Technology) Fresenius J Anal Chem (1990) 337:294~298. Drei verschiedene Referenzmaterialien zur Kupferbestimmung wurden miteinander verglichen: Ein Standard des National Bureau of Standards, NBS (Tomatenbl/itter) und zwei Kupfer-Copr/icipitate, einmal mit Mg-Oxinat und andererseits mit Nickel-Dimethylglyoxim/1-(2-pyridylazo)2-naphthol(Ni/DMG/PAN). Es zeigte sich, dab sowohl das NBS-Material als auch das Mg-Oxinat-Copr/icipitat als Eichsubstanz zur Kupferbestimmung in verschiedenen biologischen Proben des NBS eingesetzt werden konnte. Zu niedrige Ergebnisse wurden mit dem Ni/DMG/PAN-Copr/icipitat gefunden. R. Brockmann (Bielefeld)
100 Zur direkten Analyse yon Festproben mittels Graphitrohr-Atomabsorptionsspektrometrie. D.C. Baxter, W. Frech. (On the direct analysis of solid samples by graphite furnace atomic absorption spectrometry) (Umed, Sweden, Department of Analytical Chemistry, University of Umed) Fresenius J Anal Chem (1990) 337:253-263. Vergleichende Untersuchungen zeigen signifikante Unterschiede zwischen einer cup-in-tube-Technik und einer zweistufigen Atomisierungsmethode bei konstanter Temperatur auf. Bei der ersten Methode ergeben sich deutlich niedrigere Dampfphasen-Temperaturen und eine gr613ere St6ranf/illigkeit. Dies kann, jedenfalls fiir die Bestimmung yon Blei und Cadmium, durch Zusatz yon Pd(NO3) z und Mg(NO3) 2 anstelle yon NH4H2PO4 und Mg(NO3) 2 als Hilfsreagens teilweise ausgeglichen werden. Versuche, den praktischen Kalibrationsbereich auszudehnen zeigten ferner, dab ein Konvektions-GasfluB w/ihrend der Atomisierung niedrigere Dampfphasentemperaturen zur Folge hat. Die Verwendung unspezifischer Linien zur Auswertung ffihrt zu verst/irkter St6ranf/illigkeit im Sinne unkontrollierbarer Matrixeinfliisse. R. Brockmann (Bielefeld) Signal-Summation zur Verbesserung der Nachweisempfindlichkeit und indirekte Erhi~hung der Probenmenge bei direkter Festk6rperAAS. W. Hennig, H. Berndt, G. Schaldach. (Signal summation for the improvement of the detection performance and indirect increase of the sample quantity in direct AAS of solids) (Dortmund, Chemisches und Lebensmitteluntersuchungsamt Dortmund) Fresenius J Anal Chem (1990) 337:275-279. Ungfinstige Signal-Rauschverh/iltnisse beim Arbeiten im Bereich der Nachweisgrenze machen fiblicherweise Reinigungs- und Konzentrierungsschritte zur Verbesserung der Nachweisempfindlichkeit erforderlich. Diese zeitraubenden Operationen k6nnen dadurch umgangen werden, dab dieselben Proben mehrfach untersucht und die erhaltenen Signale durch Rechnerprogramm aufsummiert werden. Das Signal-Rauschverh/iltnis verbessert sich dabei etwa urn einen Faktor entsprechend der Quadratwurzel aus der Anzahl der Einzeluntersuchungen. Praktische Erfahrungen mit dieser Technik werden anhand der Bestimmung von Pb- und Cd-Spuren in Malz und Hefe demonstriert. R. Brockmann (Bielefeld) Ein automatisiertes Analysensystem fiir Festproben. U. Kurfiirst, M. Kempeneer, M. Stoeppler, O. Schuierer. (An automated solid sample analysis system) (Fulda, Fachhochschule Fulda) Fresenius J Anal Chem (1990) 337:248-252. In der vorliegendenArbeit wird ein automatisiertes Analysensystem ffir die Atomabsorptionsspektrometrie yon Festproben beschrieben. Es beinhaltet ein Dosiersystem fiir pulverf6rmige Proben, eine integrierte Mikrowaage, ein Transportsystem ffir die gewogenen Probenschiffchen und ein entsprechend modifiziertes AAS-Ger/it. Alle erforderlichen Schritte im Analysenablaufwerden iiber einen Computer gesteuert, der zugleich die Rohdaten aufnimmt und auswertet. Die instrumentelle Anordnung wird im Detail beschrieben; die Eignung fiir eine Metallanalyse im Routinebetrieb wird anhand verschiedener Matrices demonstriert. R. Brockmann (Bielefeld) Quantifizieren des Struktnr- und Farbverhaltens in Nahrungsmitteln. P. C. F. Borsboom, R. P. Koeman. (NL - PVStedum, Fa. Sensoptic b.v.) ZFL - Int Z f Lebensm-Technol u Verfahrenstech (1990) 41:338-343. Das Farbverhalten von Substanzen, u.a. Lebensmitteln, ist Ausdruck verschiedener fiir die Bewertung wesentlicher Eigenschaften, wie Farbkonzentration, Struktur, Dichte und Konsistenz. Diese Eigenschaften schlagen sich aber weniger in der Oberfl/ichenreflexion als in der Reflexion des eingedrungenen Lichts, der Volumenreflexion, nieder. Herk6mmliche Reflexions-Mel3ger/ite k6nnen aber nicht zwischen den Komponenten der Volumenreflexion, der Volumenstreuung und der Volumenabsorption differenzieren. Die hier vorgestellte CTM-Technik (Colour Determination of Translucent Materials) bedient sich einer speziellen Faseroptik, deren spezielle konzentrische Anordnung yon MeBfasern um das Beleuchtungs-
bfindel die differenzierte Bestimmung der Reflexionskomponenten erm6glicht. Die Faseroptik l/il3tsich mit verschiedenen Lichtquellen betreiben. Der praktische Arbeitsbereich liegt zwischen UV und NIR, d.h. 250-2500 nm. Anwendungsbereiche finden sich nach Ansicht der Verff. vor allem in der Nahrungsmittelproduktion. R. Brockmann (Bielefeld) (~berpriifung verschiedener rheologischer MeBverfahren fiir den Einsatz im Betriebslabor: Ermittlung der Konsistenz von Olsamenmassen. B. Bohrer, H.-G. Ludewig, H. H61schen. (Hannover, Martin Braun, Feine Backmittel u. Essenzen KG) Zucker- u. Siil3warenwirtschaft (1990) 43:124-134. Anhand einer Persipanbackffillungmit einem Wassergehalt von 15%, der zur Erzielung unterschiedlicher Konsistenzwerte 3,5 bzw. 7% Wasser zugesetzt worden waren, fiberprfiften die Autoren 5 MeBsysteme auf ihre Eignung. Ziel war dabei, eine gute Korrelation mit dem sensorischen Eindruck, gute Wiederholbarkeit und niedrige Varianz, sowie einfache und wirtschaftliche Durchfiihrbarkeit zu ermitteln. Es wurden dazu die Kramer'sche Scherzelle, die Rfickextrusion, ein Rotationsviscosimeter, ein Laborkneter und ein Penetrometer eingesetzt. Dabei ergab sich, dab ein Penetrometer mit einer Stahlhalbkugel als Eindringk6rper ffir die einfache Routinekontrolle ausreichend ist. Rfickschliisse auf das Fliel3verhalten von 131samenmassen sind mit Hilfe des Rotationsviscosimeters (Aufnahme yon Schubspannungs-Drehmoment-Kurven) gut m6glich. Aufgrund des hohen Reinigungsaufwandes und der Gefahr des Aus6lens sind Laborkneter nut bedingt einsetzbar. Kramer'sche Scherzelle und Rfickextrusion sind unter den gewfihlten Bedingungen nicht geeignet. R. Schrfdter (Berlin) Nachweisgrenzen und Fehlersch~itzung in der Analytik. E. D. Prudnikov. (Detection limits and error estimation in analysis) (Leningrad, USSR, Earth's Crust Institute, Leningrad University) Fresenius Z Anal Chem (1990) 337:412-415. Die Abh/ingigkeitder Streuung vonder Konzentrationwird anhand vorliegender Konzepte in der Theorie abgehandelt. Mit experimentellen Daten aus der AAS und der Flammenemissionsspektrometrie ergab sich sodann offenbar eine gute Obereinstimmung zwischen Theorie und Praxis. Dies gait auch flit die Nachweisgrenze. J. Vogelgesang (Brfissel) Chirale Additive fiir mobile Phasen bei Umkehrphasen-Diinnschichtchromatographic. J.D. Duncan, D.W. Armstrong. (Chiral mobile phase additives in reversed-phase TLC) (Rolla, Missouri, USA, University of Missouri-Rolla, Department of Chemistry) J of Planar Chromatogr - Modern TLC (1990) 3:65-67. Es wird eine Methode zur chromatographischen Trennung von Enantiomeren mit chiralen Mobilphasen-Zus/itzen (CMA) beschrieben. Aminos/iurederivateund verschiedene Alkaloide wurden per Dfinnschichtchromatographie auf unterschiedlichen Umkehrphasen-Platten getrennt mit einer mobilen Phase, die Maltosyl-fl-cyclodextrin enthielt. Die Flecken wurden durch Beleuchtung mit UVLicht (254 nm) sichtbar gemacht. Verglichen wurden Diphenyl-, C2- und C18-Dfinnschichtplatten. Mit Dimethyl-fl-cyclodextrin wurde keine Trennung erreicht. W. Bockelmann (Kiel) Kontroliproben fiir die pH-Besfimmung in Wasser mit niedrigen Ionenst~rken. M.J. Gardner, R. Gill, J.E. Ravenscroft. (Control samples for pH determination in low ionic strength waters) (Med-
menham, Marlow, Buckinghamshire, UK, Water Research Centre) Analyst (1990) 115:371-374. Die Verwendbarkeit von vier L6sungen (NIST-Puffer, pH 4,0 und 6,88; verdfinnte Salzs/iure, pH 4,0 und 5,0; 0,01 mol/L Kaliumhydrogenphthalat, pH 4,0; 0,0025 mol/L Dinatriumhydrogenphosphat + 0,0025 mol/L Natriumdihydrogenphosphat, pH 7,0) als Proben ffir die analytische Qualit/itskontrolle ffir die Bestimmung des pH-Wertes in Wasserproben mit niedriger Ionenst/irke wurde untersucht. Die Langzeitabweichung der Ergebnisse bei allen L6-
101 sungen betrug weniger als 0,04 pH-Einheiten bei 14 Ablesungen im Verlauf yon 7 Wochen durch zwei Techniker unter Benutzung von kommerziellen Elektroden. J. Oehlenschl/iger (Hamburg) Durchflug-pH-ISFET als Detektor fiir die Ammoniak-Bestimmung. S. Alegret, J. Alonso, J. Bartoli, M. Del Valle, N. Jaffrezic-Renault, Y. Duvault-Herrera. (Flow-through pH-ISFET as detector in the determination of ammonia) (Bellaterra, Spain, Department de Quimica, Universitat Autbnoma de Barcelona) Anal chim Acta (1990) 231:53-58. Verfasser setzen einen H +-Ionen-Selektiven-Feld-Effekt-Transistor als Detektor zur Bestimmung yon Ammonium-Ionenein. Die Methode ist besonders ftir die Wasseruntersuchung entwickelt worden. Das Probenmaterial wird mit einem Proportional-Schlauchpumpensystem mit Natronlauge alkalisiert und durch eine GasDiffusionszelle mit hydrophober Membran geleitet. Im Gegenstrom fliel3t eine definierte Ammoniumchloridl6sung, die das freigesetzte Ammoniak dutch die Membran hindurch aufnimmt und anschlieBend den Detektor durchstr6mt, der die pH-Anderung miBt. Das System arbeitet in einem Konzentrationsbereich von 0,1-10 mmol/L Ammoniak linear. Die Standardabweichung betr/igt etwa 1%. K. Millies (Hofheim) Photometrische pH-Besfimmung mit dem Flow-Injektion-System. St. H. Pia, D. P. Waltman, D. C. Hillman, K. W. Street, jr. (Spectrophotometric determination of pH by flow injection) (Las Vegas, NV, USA, Lockheed Engineering and Sciences Company, Inc.) Anal chim Acta (1990) 231:21-26. Dutch Kombination verschiedener Indikatoren wird ein linearer Zusammenhang zwischen pH-Wert und Extinktion erreicht. So eignet sich das System Thymolblau, MethyIrot, Neutralrot und Methylorange fiir den pH-Bereich 1-7,5, w/ihrend das System Neutralrot, Methylrot und Methylorange im pH-Bereich 3-8 Linearit/it mit der Extinktion zeigt. Verfasser Verwenden fiir ihre Untersuchungen das Flow-Injection-SystemFIA-star 5020 von Tecator. Die photometrische Messung erfolgt bei 555 nm. Der stiindliche Probendurchsatz betr/igt 100, die Genauigkeit +_0,2 pH-Einheiten. K. Millies (Hofheim) Vertikale Tauchelektrophoreseapparatur ffir Minigele aus Polyacrylamid. St. Spiker. (A vertical submarine electrophoresis apparatus for polyacrylamide minigels) (Raleigh, North Carolina State Univ., Genetics Department) Anal Biochem (1990) 185:270-273. Die hier beschriebene Apparatur zur Durchfiihrung vertikaler Tauchelektrophorese mit Minigelen aus Polyacrylamid besteht aus einer puffergeffillten Kammer, deren Ober- und Unterteil durch eine Brficke, die das Gel zwischen zwei Glasplatten enthfilt, verbunden werden. Gel (Gr6Be: 9 x 10 era; Schichtdicke: 0,5, 0,8, 1,5 und 3 mm) und Glasplatten sind von Puffer umgeben. Der Strom flieBt haupts/ichlich durch das Gel, aber teilweise auch durch den Puffer. Die Apparatur wurde eingesetzt fiir SDS-Elektrophoresen, ffir native Gele mit geringer Ionenst/irke zur Auftrennung von Nucleoproteinkomplexen und ffir gemischte Acrylamid-Agarose-Gele. H. Rehbein (Hamburg) Bestimmung des Fest-fliissig-Gehalts durch niedrig aufliisende NMR: Zustand des Wassers in eincr Triglycerid-Emulsion. D.J. le Botland, M. Pousin, C. Tellier, O. Tromeur. (Determination of solid-liquid content by low resolution NMR: states of water in a triglyceride emulsion) (Nantes Cedex 03, France, Laboratoire de R M N et Rdactivitd Chimique, U.A. C.N.R.S. 472, Facultd des Sciences) Analusis (1990) 18:180-183. Der Fest-flfissig-Gehalt einer Emulsion ist ein ntitzlicher Parameter, um die Qualit/it eines Polymers oder eines Fettes absch/itzen zu k6nnen. Die niedrig aufl6sende NMR-Methode kann hier als direktes, zerst6rungsfreies Verfahren mit kurzer Analysenzeit Verwendung finden. Mit Hilfe einer speziellen Software k6nnen Relaxationszeit T2 und das Signal der festen Phase yon 4 Wasser-Triglycerid-Emulsionen exakt gemessen werden. Der Feuchtigkeitsgehalt liegt zwischen 13,8 und 23%. G. Mildau (Karlsruhe)
Strategic zur Struktur- und Konformationsanalyse von Biomolekiilen durch 1H-NMR. P. Berthault, V. Bossennec, B. Perly. (Strategy for sturctural and conformational analysis of biomolecules by 1H NMR) (Gif-sur- Yvette, DLPC/SCM, Centre d'Etudes Nucl6aires de Saclay) Analusis (1990) 18:184-194. In den letzten 10 Jahren konnten Empfindlichkeit und Aufl6sungsverm6gen der 1H-NMR durch Erh6hung der magnetischen Feldst/irke bis zu 14 Tesla (bei kommerziell erh/ilflichen Ger/iten) und durch Entwicklung neuer Experimente gesteigert werden. Dadurch wurde es m6glich, Struktur- und Konformationsanalysenh6hermolekularer biochemischer Molek/ile oder biologisch relevanter Verbindungen selbst in sehr niedrigen Konzentrationen durchzufiihren. Der Artikel beschreibt moderne NMR-Techniken zur vollst/indigen Bestimmung der Molekularstruktur, Sequenz und Konformation komplexer Oligosaccharide, eines Pentasaccharids (aktiver Bestandteil yon Heparin) und eines Tetrasaccharids. Als zweidimensionale Pulssequenz-Experimente zur Strukturanalyse werden COSY (COrellation SpectroscopY) und RELAY beschrieben. Hiermit k6nnen alle chemischen Verschiebungen in beiden Oligosacchariden eindeutig zugeordnet werden. Als weitere Techniken zur Ermittlung der chemischen Verbindungen werden HOHAHA (HOmonuclearHArtmannHAhn), DQ2D (bidimensional double quantum correlation) und DREAM (Double quantum Relay Enhancement of Adiabatic Mixing)-Pulssequenzen vorgestellt. Zur Ermittlung der Konformation ist die Analyse der Spin-Spin-Kopplungskonstante mit sehr hoher Richtigkeit n6tig; dies kann mit Hilfe der SSEP-Pulssequenz (Semi-Selective Excitation Pulse) ermittelt werden. Schliel31ich werden zur Sequenzanalyse NOESY (Nuclear Overhauser Effect SpectroscopY) und ROESY (Rotating frame Overhauser Effect SpectroscopY)-Experimente herangezogen, wobei sich letzteres durch viel h6here Empfindlichkeit auszeichnet. G. Mildau (Karlsruhe) Kopplung yon Extraktion odor Chromatographie in superkritischer Phase mit chromatographischen Techniken. J. L. Veuthey, M. Caude, R. Rosset. (Couplage de l'extraction et de la chromatographic en phase supercritique avec des chromatographies) (Paris, Laboratoire de Chimie Analytique, Ecole Sup6rieure de Physique et de Chimie de Paris) Analusis (1990) 18:103-111. Die Extraktion mit superkritischen L6sungsmitteln (SKL) kann in vielen F/illen die Probenvorbereitung fiir die verschiedenen chromatographischen Techniken vereinfachen oder effektiver gestalten. Verff. zeigen in einem Oberblick Beispiele f/Jr die Kopplung von SKL-Extraktion mit Gaschromatographie, HPLC und Diinnschicht-Chromatographie sowie mit der Chromatographic in superkritischer Phase (SPC) und Kopplungen zwischen SPC und D/innschicht-Chromatographie bzw. Gaschromatographie. Als SKL dient bevorzugt CO2, allein oder im Gemisch mit polaren Verbindungen. SPC-DC und SPC-GC k6nnen besonders bei der Fraktionierung komplexer Gemische yon Bedeutung sein. - 21 Literaturangaben. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) HPLC-Nachweis verschiedener antibakterieHer Chinolinderivate in Fisehfutter. J. F. Bauer, S. Howard, A. Schmidt. (High-performance liquid chromatographic determination of several quinoline antibacterials in medicated fish feed) (North Chicago, 1L, USA, PPD Analytical Research Department, Abbott Laboratories) J Chromatogr (1990) 514:348-354. Ein validiertes analytisches Verfahren zur Messung von Chinolin-Konzentrationen in Fischfutter wurde entwickelt. Ein in der Aquakultur verbreitet eingesetztes antibakterielles Mittel ist Sarafloxacin. Es konnte mit einer Mischung (1 : 1) von Acetonitril und Wasser aus Fischfutter extrahiert werden (Ausbeute 85%). Auf einer RP18 HPLC-S/iule wurde die Trennung mit dem Fliei~mittel 0,02 mol/L Natriumcitrat, 0,02 mol/L Citronens/iure, pH 2,4, gemischt mit Acetonitril (65 § 35) unter isokratischen Bedingungenerreicht und im UV Detektor bei 280 nm nachgewiesen. Linearit/it ergab sich im Bereich von 2,4-24 gg/ml. Die Methode ist auch anwendbar auf andere Chinolinderivate wie Difloxacin, Temafloxacin, Norfloxacin und Ciprofloxacin. W. Bockelmann (Kiel)
102 Laserdioden in der praktischen Spurenanalyse. T. Imasaka, N. Ishibashi. (Diode lasers and practical trace analysis) (Hakozaki, Fukuoka 812, Japan, Faculty of Engineering, Kyushu University) Anal Chem (1990) 62:363A-371A.
Laserdioden, die millionenfach in CD-Spielern, Bar-Code-Lesern und Laserdruckern eingesetzt werden, finden zunehmend auch Verwendung in der Spurenanalytik, denn ihre Strahlung ist monochrom, 1/iBtsich extrem dicht fokussieren und weist nur sehr geringe Intensit//tsschwankungen auf. Leider ist der Anwendungsbereich bisher auf den nahen Infrarotbereich bis ca. 670 nm beschr/inkt. Laserdioden werden heute fast ausschlieBlich gekoppelt mit lichtleitenden Fasern eingesetzt. Anwendungsbereicheliegen in der photoakustischen Spektrometrie, in der Fluorescenzspektrometrie, der Atomabsorptions- und Atomfluorescenzspektrometrie. Auch ein optischer Sensor zur Sauerstoffbestimmungwird beschrieben. Laserdioden, gekoppelt mit Lichtleitern, eignen sich zur spektrometrischen Analyse kleinster Volumina, so z. B. zur Detektion bei der HPLC. R. Weisshaar (Stuttgart)
Biologische und mikrobiologische Arbeitsmethoden Trockener, wiederanfeuchtbarer Film zum Ausz~ihlen der Gesamtzahl aerober Bakterien in Nahrungsmitteln: Ringversuch. M.S. Curiale, Th. Sons, J. S. McAllister, B. Halsey, T. L. Fox. (Dry rehydratable film for enumeration of total aerobic bacteria in foods: collaborative study) (Chicago Heights, IL 60411, Silliker Laboratories) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:242-248.
In einem Ringversuch wurde eine im Titel beschriebene wiederbew/isserungsffihige Trockenfilmplatten-Methode auf ihre Zuverl~issigkeit untersucht. Insgesamt wurden in diesem Ringversuch 12 Laboratorien mit eingebunden. 6 Nahrungsmitteltypen wurden gepriift: Getreide, NuBhfilften, rohe Shrimps, Gewfirze, Truth/ihne und Gemiise. Die einzelnen Laboratorien erhieltenjeweils 6 Proben, von denen drei Blindproben waren. Die Einzelheiten der methodischen Aufarbeitung sowie der statistischen Ergebnisanalyse mfissen dem Original entnommen werden. Die Ergebnisse sind in 8 ausfiihrlichen Tabellen beschrieben worden. Sie zeigen, dab die genannte Methode bei der Mehrzahl der Proben keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Bakterienzahl ergab. Die Ergebnisse gaben also gute Hinweise ffir eine Vergleichbarkeit der Trockenfilm-Methode mit der normalen Agar-Methode. Aus diesen Ergebnissen wird empfohlen, die trocken wieder anfeuchtbare Filmmethode ffir offizielle Untersuchungen zu verwenden. H.J. Rehm (Miinster) Abtrennung yon Mikroorganismen und ihre rasche Bestimmung durch Membranfilter-Epifluorescenz-Mikroskopie. I. Walls, J.J. Sheridan, R.W. Welch, D.A. McDowell. (Separation of micro-organisms from meat and their rapid enumeration using a membrane filtration-epifluorescent microscopy technique) (Dunsinea, Castleknock, Dublin, Ireland, National Food Centre) Letters in Applied Microbiology (1990) 10:23-26.
Es wurde eine neue Separationsmethode ffir Bakterien aus Rinderhackfleisch entwiekelt, bei der zum Abbau von Fleischproteinen Alcalase 0,6L, eine alkalische Protease, zugesetzt wurde, die Mikroorganismen nicht angreift. Die isolierten Mikroorganismen wurden nach Membranfiltration durch Epifluorescenzmikroskopie ausgez~ihlt. Im Vergleich mit der Standard-Plattenmethode zcigte diese Methode einen Korrelationskoeffizient yon 0,97, so dab dieses Verfahren zur Qualit/itskontrolle geeignet ist. D. v. Wachtendonk (Eschweiler) Schnellbestimmung yon Mikroorganismen mit einem FlieB-InjektionsSystem. Th. Ding, R. D. Schmid. (Rapid determination of microorganismus using a flow-injection system) (Braunschweig, G B F - Ge-
sellschaft 9~r Biotechnologische Forschung, Department of Enzyme Technology) Anal Chim Acta (1990) 234:247-251.
Zur Bestimmung der biologischen Aktivit/it von Mikroorganismen Probe mit Glucose und Kaliumhexacyanoferrat(III) in einem Schlauchsystem mischen, einige min inkubieren und in einer Megzelle mit Platinelektrode als Bezugsgr6ge bioelektrochemisch den reduzierten Elektronenakzeptor messen. Das System soil sich zur Automatisierung eignen. Bei dem Pilz Beauveria bassiana sind 1,9 g Trockenmasse je L, bei E. coli 5 x 106 KBEje ml gerade noch zu erfassen. Pseudomonas aeruginosa reagiert nicht. F. Radler (Mainz) Unterschiede in der Absorption (OD620) verschiedener Stiimme von S t a p h y l o c o c c u s aureus im Vergleich zur direkten mikroskopischen Zellziihlung. K.E. Squiggins, A.J. Guidry, L.W. Douglass, D.C. Westhoff. [Differences in absorbance (OD620)of various strains of Staphylococcus aureus as determined by direct microscopic counts]
(Beltsville, MD, Milk Secretion and Mastitis Laboratory, LPSI) J Food Protection (1990) 53:292-295. Von 8 verschiedenen St~immenvon Staphylococcus aureus wurde die Absorption von Suspensionen bei 620 nm und die Zellzahl mikroskopisch ermittelt. Dabei wurde der EinfluB der Behandlung mit Trypsin zur Entfernung von Kapselsubstanz untersucht. Zwischen den Stfimmen bestanden erhebliche Unterschiede, aber bei entsprechender Standardisiernng ist die Absorptionsmessung zur Quantifizierung von Bakteriensuspensionengeeignet. F. Radler (Mainz) Keimzahlbestimmung bei subletal gesch-~idigten Populationen von Staphylococcus aureus in Lebensmitteln. P.v. Netten, J.v.d. Ven, F. Jaisli, D.A.A. Mossel (The enumeratioin of sublethaUy injured populations of Staphylococcus aureus in foods) ('s-Hertogenbosch, The Netherlands, Government Food Inspection Service) Letters in Applied Microbiology (1990) 10:117-122. Vorliegende Untersuchungen an 13 Stfimmen von Staphylococcus aureus bestfitigten friihere Befunde, wonach St. aureus auf vorgepriiftem Baird-Parker-Agar (BPA) nach Bebriitung bei 42 ~ fiir die Dauer von 24-30 h mit dem gleichen quantitativen Ergebnis bestimmt werden kann wie nach Bebrfitung bei 37 ~ Bei der h6heren Bebrfitungstemperatur wurde das Wachstum yon Micrococcus spp. unterdrfickt und die zur Differenzierungeinzelner Kolonien dienende Eidotterreaktion verstfirkt. Dutch Erhitzung auf 60 ~ vorgesch/idigte Populationen wurden auch ohne vorherige Reaktivierung auf BPA bei 42 ~ quantitativ erfagt. Dagegen konnten mit gefriergesch/idigten Keimen in Krabben- und Hfihnerfleisch nut nach vorangehender Reaktivierung befriedigende Ergebnisse erzielt werden. K. E. v. Milczewski (Kiel) Ein neues Medium zur besseren Abtrennung der Salmonellen von Proteus und anderen Enterobakterien. A. Rambach. (New plate medium for facilitated differentiation of Salmonella spp. from Proteus spp. and other enteric bacteria) (Paris, France, Laboratoires Technogram) Appl Environm Microbiol (1990) 56:301-303.
Ein neues Medium zur besseren Abtrennung der Salmonellen yon anderen Enterobaeteriaceae wird beschrieben. Der selektive Effekt beruht auf der F/ihigkeit der Salmonellen zur S/iurebildung aus Propylenglycol in Verbindung mit dem Nachweis der ~-Galaktosidase mittels einer chromogenen Substanz. Gram-positive Keime werden mit Desoxycholat unterdrfickt. Mit Ausnahme von Salmonella typhi bilden auf diesem Medium alle Salmonellen groge, rote Kolonien, womit sie sich deutlich von Escherichia coil (blaue Kolonien), Proteus spp. (farblose Kolonien) und Citrobacter freundii (violette Kolonien) unterscheiden. H. Seiler (Freising) Colorimetrischer Desoxyribonucleinsiiure-Hybridisierungs-Versuch zur schnellen Bestimmung yon Salmonellen in Nahrungsmitteln: Ringversuch. M.S. Curiale, M.J. Klatt, M.A. Mozola. (Colorimetric deoxyribonucleic acid hybridization assay for rapid screening of Salmonella in foods: collaborative study) (Chicago Heights, IL 60411, Silliker Laobratories) J Assoc OffAnal Chem (1990) 73:248256.
103 In diesem Ringversuch mit 11 Laboratorien wurde die im Titel genannte DNA-Methode als Schnellerkennungsmethode f/Jr versehiedene Salmonellen gepriift. Es wurden die in der folgenden Yabelle angegebenen Salmonella-Arten verwendet. Produkt
SalmonellaArten
Nicht fetthaltige Trockenmilch
S. bovis morbificans S. cubana S. senftenberg S. anatum S. typhimurium S. blukwa S. arizonae S. infantis S. rubislaw S. abaetuba Natfirlich kontaminiert, S. sp. (B: G complex) Natfirlich kontaminiert, S. sp. (B: G complex)
Schokolade Sojamehl Trockenvollei Pfeffer Truthahn
Beimpfungs- Wahrscheinl. menge Anzahl/g Niedrig Hoch Niedrig Hoch Niedrig Hoch Niedrig Hoch Niedrig Hoch Niedrig Hoch
0,023 0,93 0,12 0,75 1,1 11,0 0,093 2,4 0,24 4,6 0,04 0,09
Die Ergebnisse sind in 7 ausffihrlichen Tabellen angegeben. Sic zeigen, dab diese Methoden in s/imtlichen 11 Laboratorien zu relativ gleichmfit3igen Ergebnissen f/ihrten. Auf dieser Basis wird die als "GENE TRACK"-Salmonella-Methode ftir eine offizielle Schnellbestimmung yon Salmonella in sfimtlichen Nahrungsmitteln empfohlen. H.J. Rehm (M/inster) Schnelles Auffinden yon Salmonella sp. in rohem Fleiseh durch Sichtbarmachen von Mikrokolonien mit Antiki)rpern mit Fluorescenzindikator. U. M. Rodrigues, R. G. Kroll. (Rapid detection of salmonel-
las in raw meats using a fluorescent antibody-microcolony technique) (Shinfield, Reading, UK, AFRC Institute of Food Research, Reading Laboratory) J Appl Bacteriol (1990) 68:213-223. Die Autoren beschreiben eine Methode zum raschen Auffinden von Salmonellen, bei der auf der Oberfl/iche von PolycarbonatMembranen befindliche Mikrokolonien mit Antik6rpern mit Fluorescenzindikator sichtbar gemacht und fluorescenzmikroskopisch untersucht werden (FA-Mikrokolonie-Technik). Zehn SalmonellaSt/imme der Arten S. typhimurium, S. enteritidis, S. thompson und S. montevideo sowie weitere Acinetobacter-, Proteus-, Aeromonas-, Alcaligenes-, Bacillus-, E. col# und Pseudomonas-Stiimme wurden in Yeast-Dextrose-Broth (YDB) fiber Nacht wachsen gelassen und auf ca. 104-10s CFU/ml verdiinnt (0,1%iges Peptonwasser). Die Suspensionen wurden durch 0,4-gm-Polycarbonatmembranenfiltriert, die Membranen auf die Oberfl/iche von festen Nfihrmedien fiberffihrt (z.B. Nutrient Agar NA) und bebrfitet. Danach wurden die Membranen auf Objekttr/iger gegeben, mit den entsprechenden Antiseren versetzt und 30 rain bei 25 ~ gehalten. Nach Sp/ilvorg/ingen wurden sic fluorescenzmikroskopisch untersucht. Die Autoren prfiften die Ubereinstimmung der gefundenen Zellzahlen und -species mit konventioneller Plattentechnik; als N/ihrmedien wurden Bismuth Sulphite Agar (BSA), Xylose-Lysine-Deoxycholate Medium (SLD) und modifizierter Brilliant Green Agar (BGA) verwendet. Der Korrelationskoeffizientwar 0,83, die FA-Mikrokoloniemethode lieferte jedoch die Ergebnisse schneller. Nach Prfifung verschiedener Anreicherungsmedien (die geeignetsten waren Selenite Broth Base (CS) und Rappaport-Vassiliadis Broth RV) wurden auch verschiedene Fleischproben untersucht. Das Fleisch wurde mit einem Stomacher in 0,1% Peptonwasser homogenisiert, aliquote Anteile in CS und RV angereichert (20 H bei 37 ~ trod mit der FAMikrokolonie-Technik untersucht (XLD- und BGA-N/ihrmedien). Gez/ihlt wurden nur stark grfin fluorescierende Mikrokolonien mit klar defmierten Zellgrenzen. D aneben wurden auch konventionelle
Platten (ebenfalls XLD, BGA) beimpft und die Kolonien biochemisch geprfift. Salmonellenkonnten mit der FA-Mikrokolonietechnik in 24 h aufgefunden und quantifiziert werden, wobei die Empfindlichkeit vergleichbar den konventionellenKulturmethoden war. Von 101 getesteten Proben war bei 94 eine vollst/indige Ubereinstimmung der konventionellenund der FA-Mikrokolonie-Technik festzustellen; ferner wurden 6 falsch positive und 1 falsch negatives Resultat erhalten. Die Autoren hielten die FA-Mikrokolonie Technik zum raschen Auffinden von Salmonellen in Fleischproben f/Jr geeignet. M. Kohl-Himmelseher (Karlsruhe) Bestimmung der Gesamt-Coliformenzahl und Escheriehia coli in Quellwasser durch die ,,definierte Substrat-Technik". St. C. Edberg,
M. J. Allen, D. B. Smith, N. J. Kriz. (Enumeration of total coliforms and Escherichia coli from source water by the defined substrate technology) (New Haven, Connecticut, Department of Laboratory Medicine, Yale Univ. School of Medicine) Appl Environm Microbiol (1990) 56:366-369. In der Arbeit wird eine Untersuchungsmethodebeschrieben, die mit definierten Substraten arbeitet und eine gleichzeitige Bestimmung der Gesamt-Coliformenzahl und E. coli in Wasserproben erm6glichen soll (,Colilert-System"). Die Reagentien sind dabei in Pulverform bereits in Testr6hrchen zur quantitativen Bestimmung nach "most probable number (MPN)" und zur presence-absence (PA)-Analyse vorgelegt. Eine definierte Wassermenge wird zugegeben und die R6hrehen bei 35 ~ 24 h inkubiert. Es resultiert eine Gelbf/irbung,die ein MaB fiir die Gesamt-Coliformenzahlist. R6hrchen mit E. coli zeigen eine Fluorescenz bei 366 nm. In einer Vergleichsstudie konnten mit dem Colilert-System gleiche Ergebnisse wie mit den US EnvironmentalProtection Agency Standardmethoden zur Wasser- und Abwasserbestimmung erhalten werden (kein statistischer Unterschied). Die Autoren haben das Colilert-System auch mit dem ,,Multiple-tube fermentation test MTF", einer Standardmethode, verglichen, wobei als Medium double-strength lactose tryptose broth verwendet wird. Positive Proben werden zur Best/itigung in Brilliant green bile lactose broth weitergetestet. Die Quantifizierung erfolgt ebenfalls mit MPN. Die Autoren schliel3en aus den Versuchen und der statistischen Bearbeitung, dab das ColilertSystem ebenso empfindlich wie der MTF-Test ist, aber pr/iziser, schneller und billiger. Die Spezifit/it konnte durch Isolierung von coliformen Spezies aus im Colilert-System positiven Proben belegt werden. Eine Interferenz mit nichtcoliformen, heterotrophen Bakterien wurde nicht festgestellt. M. Kohl-Himmelseher (Karlsruhe) Eine Screening-Methode zur Isolierung von E. coil 0157: H7 aus zerkleinertem Rindfleisch. A. J. G. Okrend, B.E. Rose, B. Bennett. (A
screening method for the isolation ofEscherichia coli 0157 : H7 from ground beef) ( Beltsville, Maryland, Food Safety and Inspection Service, U.S. Department of Agriculture) J Food Protection (1990) 53:249-252. Es wurde eine Screening-Methode zur Isolierung yon E. coli 0157:H7 aus rohem zerkleinertem Rindfleisch entwickelt. Zerkleinertes Rindfleisch wurde 1:10 in modifizierter EC-Bouillon (mit 1,12 g/L Gallens/iure und 20 mg Novobiocin) 2 minim Stomacher behandelt und entweder 6 h bei 37 ~ geschfittelt oder 24 h bei 35 ~ stehen gelassen. Entsprechende Verdiinnungsreihen wurden auf McConkey/Sorbit-Agar (MSA) ausplattiert und fiber Nacht bei 42 ~ inkubiert. Kulturen, die nach Selektionierung auf Le~dne EMB-Agar und Phenolrot/Sorbit-4-methylumbelliferyl-/3-D-glucuronid (MUG) Sorbit- und MUG-negativ waren, wurden biochemisch und serologisch welter untersucht. Durch diese Selektionierungsverfahren wurde E. coli 0157:H7 nach 6stiindigem Schfitteln aus 5 von 10 Proben isoliert, die mit 0,60rganismen/g Fleisch infiziert worden waren, bzw. aus 10 von 10 Proben bei einer Inokulierung mit 50rganismen/g. Mit der statischen 24stfindigen Inkubationsmethode waren 8 von 10 Proben bei einer Inokulierung von 0,6 Organismen/g bzw. 10 von 10 Proben bei 50rganismen/g E. colipositiv. 13 St/imme von 0157 : H7, die zur Inokulierungzwischen 0,4 und 0,60rganismen/g dienten, wurden untersucht; 9 von 13 wurden mit der Schfittelmethode, aber 13 yon 13 mit der 24stiindigen Stand-
104 Inkubationsmethode zurfickgewonnen. Die Methode ist daher einfach und sicher genug, um sie in groBe Screeningprogramme einzusetzen. D.v. Wachtendonk (Eschweiler) Headspace-Indikatoren zum Nachweis des Wachstums yon B.cereus und Cl.perfringens in aseptisch verpackten Fleisehsuppen (Teil I). T.
Mattila, M. Auvinen. [Headspace indicators monitoring the growth of B. cereus and Cl.perfringens in aseptically packed meat soup (part I)] ( Espoo, Finland, Food Research Laboratory, Technical Research Centre) Lebensm-Wissen und -Technol (1990) 23:7-13. Durch Messung yon Ver/inderungen im Dampfraum aseptisch verpackter Lebensmittel mittels Indikatoren k6nnte eine zerst6rungsfreie Qualit/itskontrolle durchgeffihrt werden. Im vorliegenden Artikel wurde fiberprfift, ob Headspace-Indikatoren fiir O2 (2,6-Dichlorphenol-Indophenolund Methylenblau) zum Nachweis yon Bacillus und Clostridium in Fleischsuppen dienen k6nnen. Die beimpften Proben wurden 2 Wochen lang bei 30 ~ inkubiert. Der Dampfraum bestand aus 100% N2 bzw. 80% N2 und 20% O2. B. wuchs unabh/ingig von der Gaszusammensetzung des Dampfraumes, Cl. zeigte in reinem Stickstoff ein besseres Wachstum. Die Indikatorfgrbung (gemessen mit Minolta Chromameter CR-221) harmonierte recht gut mit dem Bakterienwachstum. Eine UV-Bestrahlung der Bakterien-Kulturen beeinflul3te nicht deren Wachstum. H. Spiegel (Bielefeld) Nachweis des Wachstums yon CLperfringens in aseptisch verpackter Wiirstchen- und Fleischkl/ischensoBe durch Kopfraum-Indikatoren (Teil II). T. Mattila, M. Auvinen. [Indication of the growth of
Cl.perfringens in aseptically packed sausage and meat ball gravy by headspace indicators (part II)] ( Espoo, Finland, Food Research Laboratory, Technical Research Centre) Lebensm-Wissenund -Technol (1990) 23:14-19. Wachstumseigenschaften yon CI.perfringens in aseptisch verpackter Wfirstchen- und Fleischkl6BchensoBe wurden w~hrend der Pr/iinkubation bei 30 ~ C fiir 14 Tage bestimmt. In der WfirstchensoBe wuchs CI. nicht unter Sauerstoff, nur unter Stickstoff, in der Fleischkl6BchensoBe aber, bedingt durch ein uiedrigeres Redoxpotential, sowohl unter Sauerstoff als auch unter Stickstoff. Das Wachstum ging immer einher mit CO2-Bildung. Die Kopfraum-Indikatoren (2,6-Dichlorphenol-Indophenolund Methylenblau) zeigten das CL-Wachstum an. H. Spiegel (BMefeld) Isolierung und Identifikation yon Listeria monoeytogenes. R. R. Beumer, A. B. M. Schenk, F.M. Rombouts. (Hollfindisch) (Wagenin-
gen, The Netherlands, Agricultural University, Laboratory for Food Microbiology) De Ware(n) Chemicus (1990) 20:119-124. Es wurden verschiedene Methoden zur Isolierung von Listeria monocytogenes beschrieben, darunter die Methoden der FDA und des US Department of Agriculture (USDA). Austelle von Trypaflavin, das das Wachstum von L. monoeytogenes hemmen kann, wurden als SelektionierungsmittelAcriflavin, Nalixins/iure, Cycloheximid und LiC1 untersucht, die sich als fiberlegen gegenfiber anderen Selektionsmitteln herausstellten. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein spezielles Anreicherungsmediurnffir L. monocytogenes beschrieben. Absicherungen erfolgten durch Gramf/irbung, Beweglichkeitsuntersuchung, Katalasereaktion und Wachstum auf Kligler-Agar (ab 103 ZeUen/ml Anreicherungsmedium); da der ELISATest erst ab 106 Zellen/ml positiv ausf/illt, k6nnen durch diese Methode falsch-negative Befunde auftreten. Eine zusfitzliche Absicherung kann biochemisch durch Reaktionen mit Xylose, Rhamnose, Mannit und Hfim/H/imin (als Hfimolyse) erfolgen; auch kommerziell erh/iltliche Identifikationssysteme(z. B. Micro-ID) sind zur Absicherung geeignet. D.v. Wachtendonk (Eschweiler) Vergleich yon Methoden zur Isolierung lipolytischer Bakterien. P. L.
Harris, S. L. Cuppett, L. B. Bullerman. (A technique comparison of isolation of lipolytic bacteria) (Lincoln, Univ. of Nebraska-Lincoln, Department of Food Scienee and Technology) J Food Protection (1990) 53:176-177.
In dieser kurzen Mitteilung werden drei verschiedene Agardiffusions-Methoden mit jeweils zwei Wachstumsmedien (StandardPlate-Count-Agar und ein mit 1% Pepton versetzter Tryptikase-Soja-Agar) zur Isolierung psychrotropher Bakterien aus Rohmilch, die Lipase besitzen, miteinander verglichen. In einem fQberschichtungsagar war bei einer Bebrfitung von 32 ~ die gr6Bte Anzahl yon lipolytischen Bakterien in Plate-Count-Agar zu beobachten. Allerdings batten sich hierbei h/iufig Artefakte, z.B. Luftblasen, gebildet, die beim AuszS.hlen der Bakterienkulturen zu Schwierigkeiten geffihrt hatten. Die Gesamtmenge der lipolytischen Bakterien lieB sich am besten mit einer Einschichtagar-Methode bestimmen. Hier gaben beide N~ihrsubstrate zuverlS.ssigeErgebnisse. H. J. Rehm (Mfinster)
Sinnenpriifung Fortschritte in der Standardisierung von Olfaktometern in den Niederlanden. P. Heeres, H. Harssema. (Progress of standardization of
olfactometers in the Netherlands) Staub-Reinhalt-Luft (1990) 50:185-187. In der vorliegenden Arbeit wird fiber einen Ringversuch von 1987 in den Niederlanden berichtet. Dabei nahmen zw61f Olfaktometrielabors teil, die zur Untersuchung der Geruchskonzentration jeweils zwei Konzentrationen von drei Substanzen erhielten. Die bier dargelegten Ergebnisse wurden auf der Grundlage von ISO 5725 berechnet. Es ergab sich, dab die Vergleichbarkeit R der Olfaktometer unabh~ingig vonder Geruchsart, jedoch proportional der fiber aUe Teilnehmer gemittelten Geruchskonzentration ist. Der Proportionalit/itsfaktor lag in der Gr613enordnung von drei. Ffir Genehmigungsverfahren sollte er allerdings zwischen zwei Labors unter zwei bzw. zwischen der Vergleichbarkeit und der Geruchskonzentration unter eins sein. Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit wird in den Niederlanden ein Qualit/itssicherungssystem mit monatlichen Ringversuchen eingeffihrt. M. W6rner (Wfirzburg) Ein logarithmischer Mallstab mit dB-Einheiten zur Darstellung des Geruchsstoffpegels. R. Oberthfir. Staub-Reinhalt-Luft (1990)
50:175-183. Die Anwendung yon logarithmischen Einheiten, speziell die dimensionslose Gr6Be Bel als dekadischer Logarithmus des Quotienten zweier physikalischer Gr6Ben, auf die Beurteilung von Gerfichen soll untersucht werden. Die Eignung der Einheit Bel ffir Geruchspegelmessungen wird durch Vergleich zwischen Schall- und Geruchsgr6gen gezeigt. Die Geruchsst/irke kann sich beim Menschen fiber sechs Dekaden erstrecken. Die Schwelle, bei der unterschiedliche Geruchsstfirken gerade noch wahrgenommen werden, liegt bei 1,3 dB (Dezi-Bel). Aus diesem Grund kann die Angabe des Geruchsschwellenpegels auf zwei Stellen beschr/inkt werden. Bezugspunkt fiir olfaktorische Messungen ist die Wahrnehmungsschwelle, die mit Hilfe von Verdiinnungsstufen ermittelt werden kann. Der Geruchspegel kann dann als Logarithmus der Geruchsstoffkonzentration im Verh/iltnis zur Schwellenkonzentration bestimmt werden. Probleme bereitet noch die Vergleichbarkeit yon Geruchsschwellenpegeln unterschiedlicher Labors, da die Standardabweichung vom Mittelwert noch 9 dB betr/igt. Eine sinnvolle Anwendung der Verwendung yon dB ist die Olfaktometrie yon Industrieabluftreinigungsanlagen. M. W6rner (Wfirzburg) Vorrichtung zur automatischen Messung tier Reaktion des Menschen auf Odoratien. J. C. Walker, D.B. Kurtz, F. Mitchell Shore, M.W.
Ogden, J. H. Reynolds IV. (Apparatus for the automated measurement of the responses of humans to odorants) (Winston-Salem, NC,
USA, Bowman Gray Technical Center, R. d. Reynolds Tobacco Company) Chemical Senses (1990) 15:165-177. In der vorliegenden Arbeit wird ein automatisches System zur Messung psychophysiseher und physiologischer Reaktionen des Menschen auf Odoransanregung yon Nase und Augen beschrieben.
105 Alle Aspekte der Bildung und Produktion von Geruchsstimulantien, der Aufnahme physiologischer und psychologischer Reaktionen yon Testpersonen und die Speicherung der Daten werden yon einem Apple IIe-Computer verwaltet. Sowohl Augen- als auch Nasenolfaktometer beruhen auf elektronischer Massenflugkontrolle, die zur fJberwachung der Verh/iltnisse der Volumenfiugratenyon reiner zu geruchsstoffges/ittigter Luft eingesetzt wird. Die Ergebnisse der O1faktometer werden mit Photoionisationsdetektoren gemessen. Die Geruchsstimulantien werden in angepaBte Gesichtsmasken fiberf/ihrt, die mittels Teflonventileneine getrennte Stimulation yon Nase und Auge erm6glichen. Eine Videokamera nimmt die Reaktion der Augen auf, und ein Pneumotachograph gibt zusammen mit einero Druckmesser .g,nderungen im Atmungsverhalten wider. Die psychophysischen Reaktionen der Testpersonen werden mit einer elektronischen Maus direkt in den Computer eingegeben. Schlieglich werden die Vorteile dieser Methoden und ihre momentanen und potentiellen Anwendungen diskutiert. M. W6rner (Wfrzburg)
Anwendung und zukfinffige Bedeutung der Reduktion und Unterdrfikkung der Bitterkeit in Lebensmittein. G.M. Roy. (The applications and future implications of bitterness reduction and inhibition in food products) (Mt. Prospect, Illionois, Department of Chemical Products Discovery at The NutraSweet Company) Crit Rev Food Sci Nutr (1990) 29:59-71 (Summary). Numerous food and beverage products, bulking agents, and pharmaceuticals have leasant as well as unpleasant bittertasting components in their taste profile. In numerous cases, the bitter taste rnodality is an undesirable trait of the product. Bitter characteristics found in some food systems have been removed or diminished by various known processes, but no uni'~ersally applicable bitter inhibitor has ever been recognized. Some indications point to a receptormediated phenomenon for sweetness and bitterness. Research on sweet compounds has led to knowledge of sweetness inhibitors and could ultimately lead to bitterness inhibitors. To facilitate efforts to rationally design a universal bitter inhibitor or cocktail of such, a review of the bitter taste phenomena and known methods of bitterness reduction and inhibition have been compiled.
AHgemeine Erniihrungsphysiologie Uberblick fiber Blei und Cadmium in Lebensmittelkonserven f'dr Erwachsene, die oft auch vonjungen Kindern gegessen werden. St. G. Capar. (Survey of lead and cadmium in adult canned foods eaten by young children) (Washington, DC 20204, U.S. Food and Drug Administration, Division of Contaminants Chemistry) J Assoc Off Anal Chem (1990) 73:357-364.
Zwischen Oktober 1981 und September 1985 wurden eingedoste Nahrungsmittel ffr Erwachsene, die oft von Kindern unter 5 Jahren gegessen werden, auf den Blei- und Cadmiumgehalt untersucht. Die h6chsten Bleiwerte (0,32 gg/g) wurden in Thunfisch gefunden und die h6chsten Cadmiumwerte (0,02 gg/g) in Thunfisch und Tomaten. Die Bleiwerte yon Nahrungsmitteln aus bleigel6teten Dosen waren ungef~ihr fiinfmal h6her als von solchen, die in nicht mit Blei gel6teten Dosen verpackt waren. Vergleiche mit dem Bleiwert in rohen Tomaten zeigten, dal3 Blei indirekt zu den behandelten Nahrungsmitteln zugesetzt wird, selbst wenn sie in Dosen aufbewahrt wrden, die nicht mit Blei gel6tet wurden. Die Bleiwerte schienen wfihrend der vierjfihrigen Studie zurtickzugehen. Die Cadmiumwerte zeigten keine ~ihnliche Reduktion, doch sie lagen gew6hnlich unter dem Grenzwert yon 0,01 gg/g. U. Mfitzel (Burgdorf)
Fluoridgehalt einiger in Siidindien fiblieher Lebensmittel und ihr Beitrag zur Fluorose. K. Venkateswara Rao, Ch. L. Mahajan. (Fluoride content of some common South Indian foods and their contribution to fluorosis) (Prasanthinilayam, India, Department of Biosciences, Sri Sathya Sai Institute of Higher Learning) J Sci Food Agric (1990) 51:275-279. 98 Lebensmittel, die tiblicherweise in 41 D6rfern des Anantapur-Bezirks yon Andra Pradesh (Indien) verzehrt werden, wurden auf ihren Fluoridgehalt untersucht. In diesem Gebiet ist Fluorose (Zfihne, Skelett) endemisch. Wasser (Bew~sserung, Trinkwasser) wies im Schnitt 4,5 mg F-/kg auf. 32 Lebensmittel hatten Fluoridgehalte von 0,2-11 mg/kg. In der KokosnuB-Flfssigkeit waren nur Spuren an F - nachweisbar. Die berechnete Fluoridaufnahme wurde mit 2,2-7,3 mg/Tag oder 0.05-0,32 mg/kg K6rpergewicht ermittelt. Die Entfluoridierung des Trinkwassers mit erheblichem nat/itlichen Fluoridgehalt wird als eine Mal3nahme angesehen, die besonders bei der weitverbreiteten Fluorose des Gebisses bei Schulkindern Abhilfe schaffen kann. W. Feldheim (Kiel)
Das endogen gebildete Nitrat als Tell der gesamten Nitratbelastung des Menscben. K. Wettig, L. Broschinski, W. Diener, G. Fischer, B. FIentje, A. Namaschk, J. Scheibe, K.-R. Schulz. (Berlin, DDR, Forschungsstelle Berlin-Buch des FHM) Bundesgesundhbl (1990) 33:235-240.
Die Autoren untersuchten die Beziehungen yon Nitrit/Nitrat in Morgen- zu Sammelurin, den Nitrit-/Nitratgehalt in Speichel, Urin und Blut yon gesunden Probanden sowie den Nitrathaushalt bei entzfndlichen Erkrankungen, nach BCG-Schutzimpfung, bei Fieber, im Wochenbett, bei Diarrhoe und Giardiose. Lrber die Nitratbestimmung in Urin, Speichel und Muttermilch hatten die Autoren bereits frfher berichtet (Nahrung (1988) 32:301); zur Nitratbestimmung in Blut wurde Venenblut mit Natriumcitratl&sung (3,1%) versetzt und zentrifugiert (5 000 UpM). Proteine wurden mit Trichloressigs/iure (/0%) ausgef/illt. Die Nitratbestimmung erfolgte nach Reduktion im Cd-Reduktor spektroskopisch nach Reaktion mit Sutfanils/iure und N-(l-naphthyl)-ethylendiamindihydrochlorid. Die Untersuchungen ergaben Nitritgehalte in Plasma und Urin unter der Nachweisgrenze (0,02 rag/L). Die Autoren schlugen aufgrund ihrer Untersuchungen vorl/iufig folgende Nitrat-/Nitrit-Normalwerte (mg/L) in menschlichen K6rperfliissigkeiten bei Nfchternentnahme vor: NO3- (U): 30-80; NO3- (Sp): 3-15; NO z- (Sp): 3-10; NO3- (B1): 2-5. Es ist zu beachten, dab w/ihrend der Periode Mai-Oktober h6here Nitratwerte im Blut/Urin als w/ihrend der Periode November-April gefunden wurden. Fiir die Bewertung der endogenen Nitratsynthese wurde der Gehalt im Morgenurin bestimmt, was einen hinreichend genauen Parameter der 24 h-Ausscheidung darstellte. Nitrat war kein empfindlicher Indikator ffr das Ablaufen entziindlicherProzesse; die Nitrat-/Nitritwerte zeigten keine signifikante Beziehung zu Temperaturerh6hung, Leukozytenzahl, Verschiebung der Blutzellreiation, Blutsenkung und Serumharnstoff. Fieber im Wochenbett ffhrte jedoch zu erh6hten Nitratwerten wie auch die BCG-Schutzimpfung bei Neugeborenen. Bei Diarrhoe wurde eine verst/irkte endogene Nitratsynthese nachgewiesen, nachdem alle Probanden eine Difit mit einer t/iglichen Nitrataufnahme unter 10 mg erhielten und dennoch hohe Nitratwerte im Morgenurin aufwiesen. Der Nitratanstieg war auch nicht auf die wegen Wasserverlusten eintretende Urinkonzentrierung zur/ickzuffihren. Die Autoren diskutierten den Antei[ endogen gebildeten Nitrats an der gesamten Nitratbelastung. M. Kohl-Himmelseher (Karlsruhe)
Bestimmung der durchschnittlichen Aufnahme yon Ballaststoffen in Frankreich. S. M. Bagheri, G. Debry. (Estimation de la consommation moyenne de fibres alimentaires en France) (Nancy, France, Centre de Nutrition Humaine, Universitd de Nancy 1) Ann Nntr Metab (1990) 34:69 75.
In der vorliegenden Ver6ffentlichung wird der Versuch unternommen, anhand von Einkaufsgewohnheiten die Ballaststoff-Auf-
106 nahme in Frankreich abzuschatzen. Der Ballaststoff-Gehalt der Lebensmittel wird mit Hilfe yon Nahrwert-Tabellen berechnet. Zugrunde gelegt werden statistische Daten einer Umfrage, die vom Institut National des Statistiques et des Etudes Economiques fiber die jahrlichen Einkaufe von Lebensmitteln in 10000 Haushalten im Jahre 1982 durchgefiihrt und 1986 ver6ffentlicht wurde. Die auf diese Weise bei einem erwachsenen Franzosen geschatzte Aufnahme von Ballaststoffen belauft sich auf 16 g/Tag. Ein Vergleich verschiedener Empfehlungen far die Ballaststoffaufnahme 1/iBt einen Verzehr von 30-40 g/Tag ffir wfinschenswert halten. S. Kobelt (Ludwigsburg) GASTREX - Ballaststoffe einer neuen Generation. P. Lehmussaari, V. Hagenah. (SF-Rajamdki, Alko Ltd. Food Division) ZFL - Int Z f Lebensm-Technol u Verfahrenstech (1990) 41:332-336.
Bei Gastrex handelt es sieh um ein auf mechanischem Wege aus dem Innenteil des Gerstenkorns isoliertes Ballaststoffkonzentrat mit einem Gehalt yon 70 g Ballaststoffen/100 g. Das in Pillen-, Granulat- oder Pulverform erhaltliche Produkt weist einen Proteingehalt yon 11% und einen Starkegehalt yon 12% auf. Der Phytinsauregehalt ist bemerkenswert gering (0,04%). Das Produkt eignet sich gut zur Anreicherung von Brot und Backwaren, es beeintr~ichtigt den Geschmack des angereicherten Produkts nicht. Es wird eine Verbesserung der Backausbeute erreicht. AuBerdem lagt sich das Produkt in Form eines Extrudats auch in Mfisli-Mischungen und Frfihstfickscerealien verwenden. Wegen des hohen Gehalts an Ballaststoffen bewirken bereits geringe Zusatzmengen eine erhebliche Anreicherung. Die mit dem Produkt an Probanden durchgeffihrten Studien ergaben eine Vermehrung der Stuhlmenge bei einer Kost mit Gastrex-Zusatz im Vergleich zur Kontrollkost bei gesunden, jungen Probanden, eine Verringerung der Obstipation bei filteren Personen mit Obstipation bei Verzehr yon angereichertem Brot und Backwaren sowie eine gfinsffge Beeinflussung des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern nach Verzehr yon angereichertem Brot. Auf die Mineralstoffbilanzdes Menschen hat Gastrex keinen negativen EinfluB. W. Feldheim (Kid) BaHaststoffe und Erkrankungen der Herzgef'afle. J.W. Anderson,
D.A. Deakins, T.L. Floore, B.M. Smith, S.E. Whiffs. (Dietary fiber, and coronary heart disease) (Lexington, USA, University of Kentucky, Department of Medicine) Crit Rev Food Sci Nutr (1990) 29:95-147. Da Coronarerkrankungen zu den wichtigsten Todesursachen in der westlichen Welt geh6ren, ist die Erforschung der m6glichen Faktoren, die fiir das Auftreten dieser Krankheit von Bedeutung sind, yon groBem Interesse. Unter den 4 ernahrungsbezogenenRisikofaktoren kommt der H6he der Zufuhr an Ballaststoffen mit der Kost eine entscheidende Bedeutung zu. Kostformen mit hohem Gehalt an 16slichen Ballaststoffen k6nnen im Serum den Cholesterinspiegel um 20-32% und den Triglyceridspiegel um 10-20% senken. Es besteht ein positiver Einflug auf die H6he des systolischen und diastolischen Blutdrucks. Die Blutglucose- und Insulinspiegelwurden bei Diabetikern und Nichtdiabetikern positiv beeinfluBt. Gewichtabnahme und Erhaltung eines reduzierten K6rpergewichts werden gef6rdert. Im folgenden werden die m6glichen Mechanismen ffir die Wirksamkeit der Ballaststoffkomponentenbeschrieben. Die Ergebnisse von Versuchen mit isolierten Ballaststoffen (Guar, Xanthangum, Locustbeangum und Karayagum sowie Pectin) wetden angeffihrt. Es wird gefolgert, dab der Ballaststoffgehalt in der Kost yon groger Bedeutung ffir die Pravention und Normalisierung der Erkrankung der Herzkranzgefage ist. Empfohlene Kostformen haben einen hohen Ballaststoff- und Kohlenhydratanteil (55% der Energie), der Fettanteil ist reduziert (25%). Die Bedeutung k6rperlicher Aktivitat (Spazierengehen, Sport) sollte nicht unterschatzt werden. W. Feldheim (Kiel)
Der EinfluB yon Keimung und Garung auf die in-vitro-Verdaulichkeit yon St~irke und Protein der Perl-Hirse. N. Khetarpaul, B. M. Chau-
han. (Effect of germination and fermentation on in vitro starch and protein digestibility of pearl millet) (Hisar-125 004 India, Dept. of Foods & Nutrition, Haryana Agricultural Univ.) J Food Sci (1990) 55:883-884. Handelsfibliches Hirsekorn wurde gewaschen, eingeweicht und zum Keimen gebracht. Die Keime wurden gereinigt, homogenisiert und mit Kombinationen verschiedener Mikroorganismen beimpft (S. diastaticus, S. cerevisiae, L. brevis, L. fermentum). Die Inkubation erfolgte 72 h bei 30 ~ Die Verdaubarkeit wurde nach Trocknung und Zerkleinerung in vitro durch Enzymierung mit PankreasAmylase sowie mit Pepsin und Pankreatin ermittelt. Durch die Keimung wurde die verffigbare Menge an Starke verdreifacht, dutch Keimung und Fermentation mit S. diastaticus/L, brevis sogar fast verffinffacht. Bezfiglich des Proteins waren die Steigerungsraten bescheidener: eine Erh6hung auf das 1,5fache wurde durch die Keimung und auf das 1,8fache durch zusatzliche Inkubation mit S. cerevisiae/L, fermentum erzielt. K. Millies (Hofheim) Einige Erniihrungseigensehaften von Stfirke und fliatetischer Faser in Gerstengenotypen mit verschiedenen Amylosegehalten. I. Bj6rck,
A.-C. Eliasson, A. Drews, M. Gudmundsson, R. Karlsson. (Some nutritional properties of starch and dietary fiber in barley genotypes containingdifferent levels of amylose) (Lurid, Sweden, Dept. of Food Chemistry, University of Lund) Cereal Chem (1990) 67:327-333. In ffinf Gerstengenotypen mit einem Amylosegehalt zwischen 8 und 35% wurde der Gehalt und die Zusammensetzung der diatetischen Faser und der Starke bestimmt. Die Viscosit~itund die Ernahrungseigenschaften yon isolierten diatetischen Fasern wurde untersucht, ebenso die Verffigbarkeit yon Starke ffir die enzymatische Verdauung. Bezogen auf eine aquivalente Stfirkebasis weisen alle Gerstensorten im Vergleich mit Weizen eine etwas h6here Verffigbarkeit von s-Amylase auf. Die Unterschiede im Gelierverhalten zwischen den Gerstensorten sind gering. Die Gerstensorte mit dem kleinsten Amylosewert zeigt die h6chste Empfindlichkeit gegenfiber einer ~-Amylolyse im rohen Zustand, nach dem Kochen gibt es keine Unterschiede. Nach einer Autoklavbehandlung zeigen sich bei der Hydrolyse Unterschiede zwischen den Gerstensorten. Eine Zugabe von isolierten diatetischen Fasern aus Gerste zu einer Starke16sung verz6gert die gastrische Entleerungsrate bei Ratten. U. M/itzel (Burgdorf) Datenerfassung bei Ern~ihrungs-Erhebungs-Methoden: Wiirdigung von Kriterien zur Beurteilung der Methoden. R. Borrelli. (Collection
of food intake data: a reappraisal of criteria for judging the methods) (Naples, Italy, Institute of Internal Medicine and Metabolic Disease, 2ndMedical School) Brit J Nutr (1990) 63:411-417. Der Autor setzt sich mit den wichtigsten Methoden der Verzehrserhebungen unter den Aspekten statistischer Giite auseinander. Dabei werden als Quellen von Schatzfehlern Zufallseinflfisse und systematische Verzerrungen unterschieden. Ihr Einflug wird anhand yon Schatzgenauigkeit und Validitat der Schatzfunktion beurteilt. Die Validitat yon Ernahrungs-Erhebungs-Methodenwurde bisher nicht beurteilt, da eine erwartungstreue Schatzmethode als Referenz fehlt. Es wird erlautert, daB Ernahrungsgeschichte, Fragebogenmethode und 24-h-Befragung zu unterschiedlichen Ergebnissen ffihren und jeweils zufalligen wie systematischen Fehlern ausgesetzt sind. Zufallseinflfisse k6nnen zu Fehleinschatzungendes Korrelationskoeffizienten ffihren, sic lassen sich durch Wiederholungsschatzungkorrigieren. Verzerrungen sind in unterschiedlichem Ausmag je nach Bev61kerungsgruppe aufgrund ihrer Fahigkeiten und Neigungen zur Datenerfassung zu erwarten. Der resultierende MeBfehler ffihrt zur Fehleinschatzung der interpersonellen Varianz und ware erst zu beurteilen, wenn neue Erhebungsmethoden einen Referenzstandard setzen warden. D. Folkers (Stuttgart)