Heft 30. ] 26. 7. 1918/
Grote: Uber die Verbreitung def. Krankheiten auf eter Erde.
ist dureh seine Auft/ewegung das Kfigelehen selbst.
Abw~rts-
tares Qaant der Elektrizit~,t nut in einer GrSBeno r d m m g tTon I0 - ~ e. st. E. od'er unterhalb dieser
17. Das Gesetz der multiple~ Proportionen fiir die EZetctrizit~t. - - Wird beispielsweise d~rch
Ladung denkbar ist, wiire woM noeh vor nieht allzu]a.nger Zeit als interessantes experime~telles Ergebnis ohne Widersp,rueh aufgenommen worden. In die Physik tier letzten Z d t Mr~d abet .eine grebe Anzahl yon Experimenten und. Bereehnungen eingegangen, die aussehl~iet~lieh dahin gedeutet warden, dal~ das Atom der ElektrizRgt eiae Ladung yon etwa 4,7. ].0-1" e. st. E., also eine meh,r als t.ausend real so grot~e besitze, als sie die Ehrenhaftsehen Versuehe zulassen wiircten. Die auf einem Etektrizitiigsatome dies'er GrSgenordnu,ng aufgebaute u n d dutch immer neu hinzukommende Versuehe und ihre Deutungen erweiterte Theorie der Elektrizit~t, die Elektronentheorie, bezweekt, ein ganzes Weltbild physikaliseher Erseheinungen in eine einheRliehe Form za bringen. SowoM d'ie Vorgiinge &es ElektrizRiitsdurehganges dureh Flfissigkeiten, Gase (saint den damR verbundenen optisehen und spektros.kopisehen Erseheinungen) und dutch feste KSrper als aueh seheinbar weRab gelegene versehiedenste oWisehe Erseheinungen, magnetisehe Ph~'nomene, die radioaktiven Z,erfallserseheinunge~ und d~mit im Zusammenhange Atommodelle an.& die dnreh sie zu erkl~renden optisehen und ehemisehen Eigensehaften usw. usw. sind bisher blog veto Standpunkte der Etektronentheorie umspa~nt worden. A~drerseRs sin.d die Versuehe Ehrenhafts yon einer Einfaehheit und Voraussetzungslosigkeit ~nd im Kinbliek auf die numnehr fast ein Ja~rzehnt hin&lreh mit immer feineren und zahlreieheren Methoden an ihnen vo~genommene Di~s|~nssion und l~berprfifung yon einer SieherhMt, dag ihre Ergebnisse als uv~bedingt bindend angesehen werde.n mfissen. We ]iegt nun. die Lgsung zu &iesem Widerspruch?
W.age",
oder
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Bestrahlen mit einem Rad'iumprgparat der elektrlsehe Ladungszus~.and des Kiigelehens ge~ndert, so kann man die zweite veto Ktigelehen getragene Ladnng e~ ebenso, zwisehen zwei Gre~zen m9 mg . . . . . . (la elnengen. Die Vorstellung yon der Atomistik der Elektrizit~t verlangt, dial3 die erste elektrisehe Ladung aus einer gewissen Anzahl n~ yon elektrisehen Atomen der Ladm~g e zusamm,e.ngesetzt And, die zweit.e aus einer anderen n~: Das Oedankenexperiment und .die elektrisehe Wage, denen %eiden die gleiehe i~[el]methnde und die glMehe ,atomistisehe Forderung zugrunde tiegt, And offenbar in ihren Formelu und Folgerungen gleiehartig] Insbesondere ist analog wie dort die Bestimmung des Zahlenpa.ares nl and n~ veto Gewiehte des Kfigelehens unabhiingig; ebenso liilR sieh aus jeder an der ,,etektrisehen Wage" ausgefiihrten ~es,s'ung eine Grenze folgern, oberlmlb der das elektrisehe Atom nieht liegen kann. Es unterliegg keiner Sehwierigkeit, die Prf~lung auf mehr als zwei wmt Kti,gelehen getragene La.dungen zu erweitern. ,,Der Gang soleher Versuehe kann klarer Weise zweierlei zutage fgrdern: 1, Entweder werden bet genauer Eine~gung immer pr~Nser diese}ben einfaehen ganzen Zahie~ m~sehlossen; and allen so erseh!osseneff Vielfaehen n entspreehen stets aueh die gleiehen e, dan~ ist Mne Atomistik der NlektrizR~t in dieser Or513enordnnng wahrsehelnl.ieh. 2. Wenn genauere Einengung im,me,r gr51~ere ganze Zahlen n and d'ah,er aueh kleinere ~ erfordern, so ist eine Atomistik 'in ,c~er Gr58enordmmg attsgesehlossen; sie exis~iert da.nn entweder gar nieht oder Me liegt in einer viel tieferen GrSflenordnung." Erg~iben die ,.W~gungen" .an der ,,elektrisehen Wage" eine .obere Grenze /fir das elektrisehe EIementarqu~ntum, welehe unterhMb tier gis nun vermuteten C~rSBe desse}ben liegen wfirde, so miil~ten wit auf Grund ~ der Priifunlg d%s ,,Gesetzes der mnhiplen Proportionen tier ElektrizitSt" unsere VorsteIlung yon der Atomistik der Elek~rizit~t einer Revision un~erzi,ehen. 18. Prii~ung des Gesetzes der multiplen Proportionen. - - Eh~,enhaft and seine Sehfiler haben zahlreiehe derart.ige getsache .d,urehgeffihrt. Als Endergebnis aller dieser Versuehe erscheint auch nach dieser Meflar~ ei~e Atomisti~ der Ele~trizltiit n u t dann dentcbar, wenn das Ele]~trizitiitsatom in einer GrS~enordnung yon 10 - ~ e. st. E. oder daruntev angenommen wird.
Die Fest-stellung, dat~ ein eventuelles etemen-
(Fortsetzung folgt.)
Ober die Verbreitung der Krankheiten auf der Erde. Vo~ Privatdozen~ Dr. L. R. G'ro~e, Oberarzt der Ned. KHnik, l~Mle.
Eine Reihe yon F,aktoren hat verhi:ndert, dal] bis~ang die Wissensehaft der geograp'hisehen VerbreRung yon Krankheiten eta .einheitliehes, .systematisehes Gepriige bekommen h,a~. Seit eine ~edizin als Nat~rwi,sse'nseI~.aft iiberh,aupt bes~eht, ha~ man 'allerd'ings nie versiiumt, .geographisehe Daten fiber die eine oder andere Krankheit zu s,ammeln. Es ist .auf diese Weise yon den ~ltesten, hlppokratisehen Zeiten bis'heute eine enorme Menge Material .aageh~uft worden, ohne dab jedoeh .diese Arbei~sleistung wesentliehe Friiehte getragen h~itte. I)as R iesenwerk A u g u s t Hirschs, d~as 1883 zuletzt erschien, das ,,ttandbueh der historiseh-geographiseheu P,athologie" t~efert Merffir einen deutliehen Beweis. Als ttaupthindernis ~egen eine sy.stematisehe Bearbeitung de.s i~iaterials stelR sieh die Wandelbar~eit uhserer Bet r i f l e yon den einzelnen Kranlcheiten uns in den
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Grote: Uber die Verbreltnng der Krankheiten anf der Erde.
Weg. Erst heute, n.aehdem die Pa~Imlogie sieh allgemein auf den Boden konstitution.ell-~biologiseh'er Forsehung stellt, beginnen sieh die Krankheitsbegriffe zu klgren und einer vergl,eiehenden Gegeniiberstellung z~g~inglieh zu werden. Fiir eine einhei~tiehe E~assnng des Gegenst, ande:s miissen wir auf die Un,su,mme hist.or~sehen ~Eateria]s , die die Gesehichte der 3fedizin a'ufgehiiuft hat, einfaeh ¥erzlcht leisten, weft wir exakte ¥ergleiche zwischen Krankheitsberiehten yon hente und denen friiherer Zeiten, bei Infektiohskrankheiten sogar noch mit denen vor zwei his drei Dezennien nieh~ an.s~ellen kSnnen. Die Lehre der Infektionskranlcheiten fordert zur vo]lkornmenen Diagnose den Naehweis des Erregers, den~fri~here Zeiten, mang~els jeglieher Bakteriologie, einfaeh nich~ geben konnten. August H~rsch sehwebte des Ideal einer ,,~{edizinischen Gesehich~e der ]~enschheir" vor. Wir miissen heute feststellen, dab dieses Ideal eine Utopie war, yon dere:n historisehem Teil ohne weiteres gesagt ~erden kann, dab er hie gesehrieben ~e~den wi~d, von d.eren geographisehe~m Teil gesagt werden muS, daft er in sein,er Vollkommenheit sp~teren Jahrhunderten vorbehalten ,bleib~. Wir sind tieute erst f~hig, vielleieht einSge Grundlirden zu geben, in denen eine systematisebe Forsehung wM~erbauen kann, D~e Wissensehaft yon der geographisehen Verbrei~ung der Krankheiten, die oNOSogeographie, wle ieh sie" kurz nennen will, ist ei.ners,Mts als .Mn Zweig der a]Igemeinen Xtiologie, der Lehre yon den Ursaehen und Bedingungen der Kranlrheien anzusehen. Andererseits gehSrt sie einem andern um~.assenderen Wissensehaftsgebiet, der !liogeographle an, sic ist ein integrierender Bestandteil belder Diszip]~nen. Des Ziel der Nosogeographie kann auf zwei' Wegen erreieh~ werden. Einmal k.ann '.man fiir jede einzelne Xrankheit. des Verbreitungsgebiet bes'ehrel,ben. In d~eser Weise wird iib]ieherwelse se~on seit ]angem in monog~apbisehen ~an4btiehera ~erfahren. Diese ¥erfahrungsweise ermSglieht a~ber ni6ht eine unmittelbare Verg]eichung der allgemelnen relativen AIorbidit~it in einem bestiramten Gebiet und Iagt sleh somit nlcht systematiseh verwerten. Der zweite Weg miil3te d~er ,sein, geographlseh eharakterisier~bare 'umsehrlebene Gebiete hinsleht]ieh ihres Ges,amthahit~us an Krankheiten zu besehreiben, in ihnen mSglieher-. welse a~grenzbare ~'osozonen f~r .elnzelne-Krankheiten, ihr gegenseitiges Yerhiiltnis zu einander und zu der jeweiligen geographisehen 17mgebung darzulege n. Auf diese Weis,e wgre es spiiter luSg]ieh, tier grol3en Frage, ob iiberha'up~ Beziehnang,en zwisehen der geographi'sehen Struktur e4nes Erds~viebs und den Krankhelten seiner Bew~hnersehaft bestehen und weleher Art diese Mnd, syste matiseh niiher zu treten. Vor der tIand slnd wir yon di~esem Zie] noeh welt entfernt. Gel~en wir yon der Idee aus, elne bestimmte ~eographiseh umsehr~ebene Gege~d nosogeographlsch zu eharakterisieren, so mfisaen eine gauze
f Die Naturwissenschaft~
Reihe yon 3iomenten, a]s das Ergebnis mitb,estimmend, eingehend beaehtet werden. Zun~ehst mug die geographische St~'ulctur, d. h. die Gesamt~ summa der tellurisehen und der dadureh be4ingten kl~matisehen Eigenschaften fes~gelegt werden. Die rein k]i~aatischen Einwirkungen als krankheitsbedingend sired vielfaeh s'tu~diert und teilweise b.ekannt, w~hrend die Einfliisse der Bodenstruktur als soldher kaum fiber den Wahrseheinliehkeltsgrad einer I-Iyp0these hinausgehen. Es ist ja .an sieh niehg se-hr *~ahrscheinlieh, dab mehr als mittelb.are Beziehungen be,s~ehen zwisehen dem miner-alogischen und geologisehen A u ~ a u einer Gegend und der ~¢[orbidit~t in seiner Bev51keruag, doeh h~ben die grogen Strukturen (Ebenen, Geblrge, ~eer) als Grundlagen des Kl.imas natfirlieh eine grot~e Wieht.igkeit. Wit kennen eine Gruppe yon Krankheiten, die eine mehr oder wen~ger unmittelbare Einwirkung tier geographisehen Struktur etkennen lessen. Diese Krankheiten tragen gewissermaflen den Charakter eines rein geogra~ phisch-klimatlsehen Traumas. Dazu gehSren die Bergkrankheit, die Seekranl~heit, die psyehiseheu Alterationen, die des Vorstellungsleben in den W~asten tier Tropert und tier .arkt:isehen Gegenden erfghrt, Eins.am,keitspsyehesen ~sw. Ferner gehiJren dahin die unmittelbaren ttitze- und Kfilteerkrankungen, in gewissem Sinne aueh Bergwerks 2 erkrankungen, Augenerkrankungen der Polarnaeht und anderes. D~ese Xrantrhei~tsbilder; ~die sehleehthln an das geograp~isehe Substrat gebunden Mind, zeigen am reinsten seinen Einflug anf die Erkrankungsffihigkeit ,des mensehlie~hen Or,gani,s.mus, ihrs
Nosozonen. sind fest um.schrieben und unveriinderlick Als zweites ~ o m e n t m~is.sen die Razsenverhgltnisse elner Gegend in Racksicht gezogen werden. g a i t i st frtihel: geneig% g~ewesen, ,d,en Einf]uB tier Rasse zu iiberschiitzen. Heute ist man mehr der Ansich'~, dal~ die Erkrankungsfghigkeit ein vie] zu allgemMn mensehliebes Attribut ist, als d_al~ sie rgssenmgl~ig hoehgradig differenMert sein kSnnte. Dennoeh gib~ es a~aeh bier eine ~estimmte Gruppe yon Krankheiten, bei denen eine r,assenm~iBig erhShte konstitutienelle Disposition nieht zu leugnen i'st. Dies betrifft die Gr,uppe der Stoffweehseterkrankungen. Es ist bekannt, dab zur Zuel~erk~ran]~heit in .Europa beso~ders dde Semiten, in Asien die Hindus neigen, andere Rassen, z. B~ die ~[ongolen in China und die amerikanisehen Neger, ,s'ieh einer geydssen Imm~unitiit erfreuem Eine ~hnlie'he rassenmggige Disposition linden wir bei den Sem%en, 4en Osm.anen, ~-~[ag~yaren, Lappen, den Bewohnern der norddeutsehen und holtgndise.hen Kfist,enl~n~der fiir die Fettsucht. Auch die Gicht, die in Norde.uropa nieht e b e n seI~en is~, feh]~ fast in Italien *and 0sterreieh, ebenso sind erh.ebliehe Streeken der Tropen (Sfidamerika) yon der GieM ziemlich freL At~ffallend ist die IIiiufigkeit der Steiner~ranlcunge~ der abfii,hrenden Harnwege in Nordafrika, )[g3rpten und in Nordlndien. Ein b.ekannter engllseher Arzt
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~esellsehaft fiir Erdkunde zu Berlin.
mein% ma~ kSnne i m Pandseha.b ttiiuser bauen aus den massenhafte.a Blasensteinen! Die n i c h t zu /ibers.ehende WichtiffkMt des Rassenmoments hinsiehtlieh der geographisehen Verbrei~ung yon einzelnen K r a n k h e i t e n leuehtet demnaeh ein. Neben tier l~as.se s p i e l t noeh da~ soziale und #ulturelle :Moment eine erhebliehe Rolle. Daft eine diinne, aeker.ba.u~reibende BevSlkeru,ng eine andere Mor,b ~ d i t ~ au~weis.t als eine diehte, i n d u strielle, i.s~ evident, a n d gerade diese D i n g e sin~d dutch d'ie neueren sozialhygie~isehen ForseImngen einge~end untersueht und zum A l l g e m e i n g u t des Wissens ertioben. E i n Belspie], dag dureh so,ziMe EinfIiisse ganze K r a n k h e i t s g r u p p e n neu gesehaffen werden, geben besonders die Gewer.bekrankheiten a n d in gewissem Sinne auch E r k r a n k u n g e n ~b, die nns .der K r i e g neu kennen gelehrt h a t o.der die wenigstens u n t e r den Verhiiltnissen des X r i e ges eine vorher n i e h t gekannt, e t t i i n f u n g e r f a h r e n haben. Neben E r k r a n k u n g e n des Stoff- und Wasserweehsels (die s.o~enann~e 0 d e m k r a n k h e i t ) A n d hier besonders funktionelle N e r v e n e r b a n kungen zu nenn.en. Dies i:m einzelnen n~her auszuflihren, verbietet d e r Raum. Sehlieglich ~ietet die grol~e Gruppe der I n f e k tionskrankhei~en insofern :nosogeographiseh ein In~eresse, als bei ihr neben den genann~en Bedingungen noeh ein weiteres ~ o m e n t eine Rolle spielt: d a s ist die geographische gerbreitu.ng der Erreger. W i r kSnnen al]gemein s.agen, dal] die Nvsozone einer I~nfek~ionskrankhleit s o w e i t reieht, wie gas bioge~graphise~e VerbreiVungs.g,e.biet des verursaehenden ~ i k r o b e n . D a nun die weitxus meis~en I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n , soweit sie als besot~deres C h a r a k t e r i s t i k u m die F g h i g k e i t des epidemisehen A u f t r e t e n s in sieh tragen, an den ~ e n s e h e n selbst, g'~bun:den si~d, so erhetlt, ~dat~ ihre Nosozone gufierst i~eriinderh:eh sein ~m,uB, ~md an den wandernden Mensehen immer gelounden erschelnt. E i n Hinweis .auf die Ta~sache der Verb r e i t u n g yon I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n d'ureh Bazillentr~ger, deren ZahI der der wirMieh erkrankt.en i~[ensehen wohl mindes~e~is gleiehkommt, mug an dieser Stelle genfigem Die E r f a h r u n g e n bei in v0rher seueh,enfreie Gegenden ei~nge,sh'hl,eppten epidemisehen Kr~ankhei¢.en zeigen, dal3 jeder :~fenseh, sei er weleher Rasse er wolle, seien die sozialen Zustiinde welche sie w o l l e n , an jedem P u n k t e der Erdoberf]~iehe a n ein,er I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e r k r a n k e n kann, sofern tier E r r e g e r sieh ~n infektion,stiiehtigena Zustande in s~iner Umgebung fifldet, n n d dieser ?¢[ensch nleht eine persSnliche, ko.ns.titntionelle oder kiinsflieh hervorgerufene I m m u n i t g t gegen diese K r a n k h e i t , b e s i t z L Sehliel?lich k a n n noeh dlese kiinstl,ich hervorgerufene I m m u n i f ~ t die geographisehe V e r b r e i t u n g der ansteekenden X r a n k h e i t e n beeinflussen. Als Beispiel seien die g u t gegen Poeken durehgeimpften Lgnder, wie Deutschland, angefiihrt, i n denen, zoologi.sch gesproehen, der Poekenerreger dadureh ausgerotte~ i s t , dab der Niihrboden fiir ihn kiins~Iieh ungeeignet gemacht worden ist. Theoretiseh
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]iel]e es s'ich denken, d.al~ a u f diesem W e r e einmM siimtliche Erreger, soweit sie obl,igat an den Menschen gebunden sind, zum Versehwinden gebracht, werden kSnnten. W e n n nun ein,e systemati.sche nosogeographische U n t e r s u c h u n g wa'hrseheinlieh zeigen wird, dal] das eigent]ieh geographisehe }[oment .in vie]en Fiil~en n i c h t d'en unb,e.dingt ~M~gebliehen F a k t o r des A u f t r e t e n s oder Fehlens einer Krank.heit d a r ~ ste]lt, so gibt es doch heute sehon eine Anzah] yon E r f a h r u n g s t a t s a e h e n , fiir ~die w i r and%re Ursachen nicht kenffen. So ist in N o r d a m e r i k a durch neuere Statistiken naehgewiesen, dag dort eine eigenartige T r e n n u n g in der Krebsmbrtalitiit best.eht, indem siid]ich veto 37. B r e i t e n g r ~ d die .Sterbt.ieh: keit k a u m hal~b so g r o g ist wie nSrdlieh gay.on. E i n e iihnliehe regioniire Versehiedenheit l~l?t sieh beim Xrebs a,ueh in Deutschland ~eststel]en. Die stiirkste :~{ortalitiit l i n d e n wir h i e r an den Ostseekiisten, die n i e d r i g s t e in Westfalen. E,s ist welter zu e r i n n e r n an die regioniire Hi~ufung des Kropfes, des K r e t i ~ i s m u s , &ie w i r zuniichst n u t nosogeographi.seh besehreiben k~nnen, ohne
Gesetlschaft fiir Erdkunde zu Berlin. Die erdkundliche W o e h e zu Berlin. Bereits am 12. Juli 1916. hatbe d.ie G-esel].scha~f?~fiir Erdkunde zu Berli'n in (lem Bestreben, a.n d,er I~ebung geographischer Bildung mitzuheIfen, eine Eingabe an den Unterricht,smini,ster gerichtet, in der verach.iedene Wti~sche ftir die Aus~gestal£ung des erdkundlichen Sch~tt- und tIoehschul-Unterrichtes vorgebr.acht warden war.en, l nzwi,schen i,st d.aa Bedfirfni.s nach Verbesserung tier Zust:~inde im erdkundlichen Unterricht im~mer 4rin.glicher hervorgetreten, was die Gesellschaft veran1.aBte, &em Unterri.chbsm.in.ister ala 28. Februar 1918 den Vorschlag: zu uat,erbreiten, ~s mSehten Vert,reter der SchuIaufsichtsbehSr,den eingeladen werd.en, sich fiber neuere Ergebnisse der Lehre vom erdkundl~ichen Unt.erricht und tiber d.essen Hiifami¢tel auf einem in geeigneter VtMse ~urchzufiihrenden Lehrgange zu unterri,chten. Im w.eiteren Verfo]g d.ieser Anregung verancstalte~e die Zentra.lsteile fiir den naturwissenschMtl.ichen Unterricht ein~n solchen Lehrgang in tier Woche wm 24.--29. Juni, an dem sich etwa 30 ProvinziM- u~nd Regieru.ng:s-Sehulr~ite beteiligten. Die ErSffnun.g erf.olgte ira g:eagr,a.phlschen In,st.itut der Universit~t (lurch elhe AnCsprache des Unterr.ichtsmi.nisters Dr. Schmldt, ,d.er eirt Vor,trag vo.n G,eheimrat Penck tiber (tie Z.i,ele ,des er.dtcundlic:hen Unterr.iehts f61gCe. Dieser ifihrfie ~xs~, dJaB &ie C~eogr,aphie ursp,rfinglich di'e L.ehre yon d.er Um~elt d~s Menschen gewesen sei, und yon :diesem Gesichtspunkte such sei sie an &er Schut.e ztt pflegen, wenn Me sich s~uch Ms ~issenschaft~ eine~¢ Lehre yon tier Erdoberfl~che ver~ tieft babe. Die O~i:entieru~g a~f der Erdoberfl~che miis,s,e im Vordergrtmd.e stehen, mad durch 13bung