Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1): 1–144 DOI 10.1007/s00066-011-1001-z
DEGRO 2011 17. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie Radioonkologie · Medizinische Physik · Strahlenbiologie Wiesbaden, 2. bis 5. Juni 2011
Kongresspräsident Prof. Dr. Franz-Josef Prott Gemeinschaftspraxis Strahlentherapie/Radiologie am St. Josefs-Hospital Beethovenstraße 20 65189 Wiesbaden
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Veranstalter Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V. Hindenburgdamm 30 12200 Berlin Tel.: +49 (0)30 /8441-9188 Fax: +49 (0)30 / 8441-9189
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© Verlag Urban & Vogel, München
Strahlentherapie und Onkologie
Sondernr.
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Vol. 187 · 2011 Juni
Journal of Radiation Oncology · Biology · Physics
Inhalt DEGRO 2011 3 Vorwort des Kongresspräsidenten 4 Historie der DEGRO 4 Ehrenmitglieder der DEGRO
ABSTRACTS Vorträge 5 Protonen und Schwerionen – die ersten Behandlungsergebnisse (V1-1 – V1-7)
57 Von der Zelle zum Patienten – die Erfolgsgeschichte des EGF-Rezeptors (S8-1 – S8-6) 59 Eingereichte Dissertationen (D1 – D5)
Poster 61 Protonen und Schwerionen – die ersten Behandlungsergebnisse (P1 – P12) 65 Komplementäre Medizin (P13 – P15)
7 Komplementäre Medizin (V2-1 – V2-4)
66 Lungenkarzinom (P16 – P31)
8 Lungenkarzinom (V3-1 – V3-6)
72 Radioonkologie-Management und Zentren (P32 – P38)
11 Radioonkologie-Management und Zentren (V4-1 – V4-6)
74 Gutartige Erkrankungen (P39 – P49)
12 Gutartige Erkrankungen (V5-1 – V5-11)
78 IMRT, IGRT – was wird Routine? (P50 – P67)
16 IMRT, IGRT – was wird Routine? (V6-1 – V6-15)
84 Palliative Strahlentherapie – Rolle des Radioonkologen (P68 – P90)
21 Palliative Strahlentherapie – Rolle des Radioonkologen (V7-1 – V7-7) 24 Biologie und Klinik der Hals-Nasen-Ohren-Tumoren (V8-1 – V8-15) 29 Freie Themen (V9-1 – V9-7) 31 Mammakarzinom (V10-1 – V10-7) 34 Strahlenphysik – dosimetrische Indikatoren bei der Therapieplanung (V11-1 – V11-7)
91 Biologie und Klinik der Hals-Nasen-Ohren-Tumoren (P91 – P107) 96 Freie Themen (P108 – P116) 99 Mammakarzinom (P117 – P128) 104 Strahlenphysik – dosimetrische Indikatoren bei der Therapieplanung (P129 – P144) 109 Verkürzung der Behandlungsregime – Risiko oder Chancen in der Strahlentherapie? (P145 – P147)
36 Verkürzung der Behandlungsregime – Risiko oder Chancen in der Strahlentherapie? (V12-1 – V12-7)
110 Pankreaskarzinom (P148 – P150)
38 Pankreaskarzinom (V13-1 – V13-7)
111 Prostatakarzinom (P151 – P162)
41 Prostatakarzinom (V15-1 – V15-15)
115 Individualisierung in der Radioonkologie (P163 – P178)
46 Individualisierung in der Radioonkologie (V16-1 – V16-15)
121 Experimentelle Radiotherapie / Neue molekulare Targets (P179 – P209)
51 Experimentelle Radiotherapie / Neue molekulare Targets (V17-1 – V17-13) 55 Pitfalls onkologischer Bildgebung und Therapieplanung (S3-1 – S3-3)
131 Pitfalls onkologischer Bildgebung und Therapieplanung (P210 – P216) 134 AUTORENVERZEICHNIS
Titelbild: 1) Wiesbadener Kurhaus 2) Marktkirche 3) Schloss Biebrich 4) Neroberg-Tempel 5) Russisch-orthodoxe Kirche (Fotos: Wiesbaden Marketing GmbH)
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Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Strahlentherapie und Onkologie
Vorwort des Kongresspräsidenten Liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitglieder und Freunde der DEGRO, des VMTRO, des BVPRO und des OVIRO, ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserer 17. Jahrestagung in der Hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Mensch im Mittelpunkt – das ist das Thema unserer diesjährigen Jahrestagung. Die Radioonkologie hat seit ihren Anfängen, die auf das Jahr 1896 zurückgehen, eine dramatische Entwicklung durchgemacht. Die neuesten Errungenschaften auf dem Gebiet der strahlentherapeutischen Behandlung unserer Patienten sollen das wichtige Thema auf unserem Kongress sein, hier besonders die Möglichkeiten der intensitätsmodulierten und bildgeführten Bestrahlung, die eine hochkonformale Radiotherapie unserer Patienten erlauben. Dieses führt dazu, dass wir immer höhere Dosen bei maximaler Schonung des umgebenden Gewebes am Tumor applizieren können und damit ständig besser werdende Tumorkontrollraten erreichen. Dies hat sicherlich auch dazu geführt, dass die Strahlentherapie bei den meisten soliden Tumoren entweder ein fester Bestandteil der interdisziplinären Tumortherapie geworden ist oder, wie z.B. beim Prostatakarzinom, eine gleichgewichtige Therapieform neben der Operation. Weiterhin hat sich die Art der Patientenbehandlung verändert, während unsere Patienten früher überwiegend stationär behandelt wurden, werden heute 80–90% der Patienten ambulant behandelt, davon 50% in universitären Zentren oder großen Krankenhäusern und 50% in Praxen und medizinischen Versorgungszentren. Auch diese Veränderung der Patientenversorgungsstruktur wird Thema unseres Kongresses sein. Ein weiteres wichtiges Thema wird die Behandlung mit Protonen und Schwerionen sein. Hier freut es uns besonders, dass der Direktor der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Harvard Medical School in Boston, Prof. Jay Loeffler, die Key note lecture zum Thema „Therapie mit schweren Teilchen“ am Freitagmorgen an unsere Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer halten wird. Im Anschluss daran wird der mit 15.000 € erstmals vergebene Stipendienpreis für ein sechsmonatíges Auslandsstudium in Boston an eine/n hervorragende/n Strahlentherapeutin/Strahlentherapeuten in Weiterbildung übergeben.
Nach dem Kongress werden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, Mitglied im neu gegründeten „Club 100“ zu werden, der die Förderung durch die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie während des beruflichen Werdegangs fortsetzt. Wir bieten den Studentinnen und Studenten z.B. Seminare zum Thema „Wie erstelle ich eine Promotionsarbeit“, wir vermitteln Promotionsarbeiten, Famulaturen, Praktika in der Industrie und im Ausland, wir unterstützen die jungen Kolleginnen und Kollegen, wenn sie ihre Promotionsarbeit in namhaften Journalen publizieren möchten, wir bieten einen regelmäßigen interdisziplinären Erfahrungsaustausch und bieten Strahlenschutzkurse für Famulantinnen und Famulanten an. Des Weiteren können wir dank des großen Engagements unserer Strahlenbiologen unter dem Oberbegriff „Strahlentherapeuten treffen Strahlenbiologen“ ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, welches den gesamten Samstagvormittag und -nachmittag umfasst, für unsere jungen Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung anbieten. Die Strahlenbiologie gestaltet den Samstagnachmittag unter dem Thema „Von der Zelle zum Patienten – die Erfolgsgeschichte des EGF-Rezeptors“ und will den jungen Kolleginnen und Kollegen die Verbindung eines klinischen Faches mit der Grundlagenforschung aufzeigen. Als weiteres Novum ist für Wiesbaden ein Revival der sogenannten konventionellen Poster zu nennen: 80 Poster werden an Stellwänden präsentiert; am Samstagabend wird von einer Jury eine Posterbegehung durchgeführt, die wissenschaftliche Diskussion findet im Anschluss direkt bei der Darstellung der Untersuchungsergebnisse statt. Wir hoffen, dass wir für Sie in Wiesbaden einen interessanten innovativen Jahreskongress zusammengestellt haben, und freuen uns, Sie möglichst zahlreich in der ehemaligen Nassauischen Residenzstadt begrüßen zu können. Informieren Sie sich auf dem Kongress über alles Neue und Wissenswerte in der Radioonkologie, nehmen Sie sich aber auch Zeit für die Schönheiten Wiesbadens und seiner Umgebung, entspannen Sie vielleicht in den warmen Quellen oder genießen Sie einen Wein aus den hervorragenden Lagen des umgebenden Rheingaus. Ich freue mich auf Sie!
Ein weiteres wichtiges Thema unseres Kongresses ist die Nachwuchsförderung. Hier ist es uns gelungen, mit Unterstützung der Industrie 100 Studentinnen und Studenten nach Wiesbaden einladen zu können und nicht nur die Kosten für die Reise und die Hotelübernachtung zu übernehmen, sondern ihnen auch ein eigenes Lunch-Symposium und anschließend einen Symposiumsnachmittag, der ausschließlich auf die Bedürfnisse der Studentinnen und Studenten zugeschnitten ist, anzubieten.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Ihr Kongresspräsident
Professor Dr. Franz-Josef Prott
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Strahlentherapie und Onkologie
Historie der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie Arbeitsgemeinschaft Strahlentherapie und Onkologie in der Deutschen Röntgengesellschaft Vorsitzende: 1974 – 1979
F. Gauwerky, Hamburg
1979 – 1981
R. Sauer, Erlangen
Sektion Radioonkologie der Deutschen Röntgengesellschaft Vorsitzende: 1981 – 1985 1985 – 1991
R. Sauer, Erlangen M. Wannenmacher, Heidelberg
1991 – 1994 1994 – 1995
H.-P. Heilmann, Hamburg M. Bamberg, Tübingen
2005 – 2007 2007 – 2009 2009 – 2011 2011 – 2013
N. Willich, Münster V. Budach, Berlin R. Engenhart-Cabillic, Marburg J. Dunst, Lübeck/Kiel
Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) Präsidenten: 1995 – 1997 1997 – 1999 1999 – 2001 2001 – 2003 2003 – 2005 Geschäftsführer: seit 2003
M. Bamberg, Tübingen M. Molls, München Th. Herrmann, Dresden W. Hinkelbein , Berlin N. Zamboglou, Offenbach H. Sack, Essen
Deutscher Kongress für Radioonkologie, Strahlenbiologie und Medizinische Physik Kongresspräsidenten: 1995
in Baden-Baden
1996 1997 1998 1999
in Baden-Baden in Leipzig in Nürnberg in Karlsruhe
2000
in München
2001 2002 2003
in Hamburg in Berlin in Essen
M. Bamberg, Tübingen; R.-P. Müller, Köln H. Frommhold, Freiburg F. Kamprad, Leipzig R. Sauer , Erlangen M. Wannenmacher, Heidelberg M. Molls, München (gemeinsam mit ÖGRO und DGMP) W. Alberti, Hamburg V. Budach, Berlin H.-Br. Makoski, Duisburg
2004 2005 2006 2007 2008
in Erfurt in Karlsruhe in Dresden in Hannover in Wien
2009 2010 2011 2012 2013
in Bremen in Magdeburg in Wiesbaden in Wiesbaden in Berlin
T.G. Wendt, Jena M.L. Sautter-Bihl, Karlsruhe Th. Herrmann, Dresden J.H. Karstens, Hannover W. Hinkelbein, Berlin; R. Pötter, Wien (gemeinsam mit ÖGRO) S. Staar , Bremen G. Gademann, Magdeburg F.-J. Prott, Wiesbaden R. Fietkau, Erlangen P. Feyer, Berlin
Ehrenmitglieder DEGRO 1996
K. Musshoff (†), E. Scherer (†)
2001
V. Diehl, H. Sack
2006
P.W. Vaupel, B. Maciejewski
1997
L. W. Brady, W. Oelßner
2002
H. Suit, L. Weißbach
2007
F. Nüsslin
2008
K. K. Ang
1998
H.-J. Eichhorn, E. van der Schueren (†)
2003
J.W. Leer, H. Thames
2009
1999
A. Breit, Ch. Herfarth
2004
M. Wannenmacher
H.-P. Heilmann, R. Sauer, H. Jürgens
2005
H. Jung, J.-P. Gérard
2010
H. Frommhold
2011
R. Kreienberg, Th. Herrmann
2000
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S. Levitt, Ch. Streffer
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Vorträge
Protonen und Schwerionen – die ersten Behandlungsergebnisse
V1-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):5
Robustheit gegen die interne Target-Bewegung von Bestrahlungsplänen für Prostata-Behandlungen in der Partikeltherapie Jelen U.1, Ammazzalorso F.1, Gräf S.1, Zink K.2, Engenhart-Cabillic R.2 1 Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Partikeltherapie Zentrum, Marburg, Germany, 2Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Strahlentherapie, Marburg, Germany Hintergrund: Die Partikel-Strahlung zeigt ein charakteristisches Energiedepositionsprofil mit steilen lateralen Kantenabfällen, eindeutigem Maximum am Ende der Reichweite (Bragg-Peak) und über dieses hinaus nahezu keiner Dosisabgabe. Diese Eigenschaften ermöglichen eine sehr präzise Dosis-Applikation, dem großen Vorteil der Partikeltherapie für hochkonforme Bestrahlungen und Dosisreduktion. Bei Prostata-Behandlungen ist die interne Organ-Bewegung sehr besorgniserregend. Durch die Korrektur der Patientenposition entsteht das Risiko, dass sich die Tiefe des Bragg-Peaks ändert und in einer unerwünschten Veränderung der Dosisverteilung resultiert. Die Partikeltherapie gilt daher als äußerst empfindlich gegenüber interner Target-Bewegung, weshalb die on-line Repositionierung mit größter Sorgfalt angewendet werden sollten. Material & Methoden: In der vorliegenden Studie wurden die Ionen-Pläne mit aktiver Raster Scanning Technik erstellt und auf Konsequenzen möglicher Prostata-Bewegung systematisch untersucht. Ziel war es, notwendige Saum- und Schwellenwerte für Ablaufprotokolle zu definieren (Patienten Repositionierung vs. Adaptive Neuplanung). Die interne Target-Bewegung wurde simuliert, indem die CTV-Kontur folgendermaßen versetzt wurden: 2 mm, 5 mm, 10 mm und 15 mm in anterior (A), posterior (P), superior (S), inferior (I), linker (L) und rechter (R) Richtung. Es resultierten 24 Target-Positionen, an welchen der ursprüngliche Plan neu berechnet wurde (mit und ohne korrespondierender Repositionierung). Ergebnisse: Für CTV-Verschiebungen innerhalb des benutzten PTV-Saums liegt der 95 % CI in beiden Fällen, mit und ohne Repositionierung, bei über 99,0 %. Wenn die Target-Verschiebung über den PTV-Saum hinaus geht, fällt ohne Repositionierung (in alle Verschiebungsrichtungen) der 95 % CI rasant ab, begründet durch die steilen Dosis-Gradienten in der Partikeltherapie. Wegen der lateralen Strahleigenschaften nimmt der CI ohne Repositionierung in AP- und SI-Richtung stärker ab, als in LR-Richtung. Mit Repositionierung verbessert sich die Abdeckung erheblich bei Verschiebungen in AP- und SP-Richtung und der 95 % CI ist zu > 98,0 % wiederhergestellt (ausgenommen großer AP-Verschiebungen und einem CTV-zu-PTV-Saum von 2 mm). Bei Verschiebungen in lateraler Richtung kann die Abnahme der Target-Abdeckung nicht durch die Repositionierung vermindert werden. Fazit: Interne Target-Bewegung in LR-Richtung führte zu den signifikantesten Effekten bezüglich der Dosisveränderung. Die Prostata-Bewegung in LR-Richtung korreliert stark mit dem Set-up-Fehler der Positionsverifikation durch Bildgebung knöcherner Strukturen. Die Konsequenzen aus der inter-fraktionellen Prostata-Verschiebung in AP- und SI-Richtung sind kleiner und innerhalb der physiologischen Grenzen der internen Prostata-Bewegung lassen sie sich, durch Repositionierung, entsprechend der täglichen Bildgebungs-Protokolle, sogar effektiv minimieren.
V1-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):5
Proton and carbon ion radiotherapy for primary brain tumors amd meningeomas delivered with active rasterscanning at the Heidelberg Ion Therapy Center (HIT): Initial treatment results and study concepts Combs S.E.1, Rieken S.1, Habermehl D.1, Welzel T.1, Debus J.1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany
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Introduction: For primary brain tumors such as high-grade gliomas, preclinical studies have shown an increased relative biological effectiveness (RBE); early Japanese data have confirmed a cinical benefit of carbon beams for these tumor entities. Likewise, patients with high-grade meningiomas have been shown to
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present with improved clincial results after carbon ion radiation therapy. For benign tumors, such as low-grade gliomas or benign meningiomas, the physical benefits of particle beams with sparing of normal tissue can help reduce treatment related side effects. In these present work we summarized patients with abovementioned tumors treated at HIT within different treatment concepts. Patients and methods: From January 2009 to January 2011, we treated 34 patients with primary brain tumors as well as meningiomas eith protons and carbon ions at HIT. For primary high grade gliomas (14 glioblastomas, 6 grade III gliomas) as well as atypical meningiomas (n=3), carbon ion radiotherapy was delivered to the macroscopic tumor with total doses of 18 Gy E in 3 Gy E single fractions, and photon radiotherapy was added up to a total dose of 50 Gy. For low grade gliomas (n=3) as well as benign meningiomas (n=2), proton therapy is a applied with 54 Gy or 57.6 Gy, respectively, in single doses of 1.8 Gy. For recurrent gliomas (n=5), carbon ion radiotherapy is performed within the CINDERELLA study concept with increasing total doses. One patient with a recurrent meningioma was treated with carbon ions in 12 fractions a 3 Gy E. All patients were seen for regular follow-up visits initially 6 weeks after completion of radiotherapy, thereafter in 3 months intervals. Results: All patients were treated using actively delivered ion beams, and daily positioning verification was conducted prior to each fraction. For treatment planning, CT as well as contrast-enhanced MR-imaging was performed. For gliomas, amino-acid PET was used for treatment planning, and for meningiomas, DOTATOC-PET or FET-PET were used for target volume delineation. Treatment was well tolerated by all patients, and no interruptions due to side effects occurred. Only mild side effects CTCAE Grade 1 and 2 were observed. No severe acute treatment-induced toxicity were observed. Patients’ follow-up is still ongoing in regular intervals. Tumor recurrences developed in 2 patients with primary glioblastomas, as well as in 2 patients treated for recurrent tumors. Study concepts have started recruitment for primary gliblastoma (CLEOPATRATrial), recurrent gliomas (CINDERELLA-Trial) as well as atypical meningiomas (MARCIE-trial). Conclusion: Particle therapy for brain tumors can offer distinct physical and biological benefits that potentially lead to an increase in local control and survival. The role of particle therapy for these tumor entities is currently under investigation within randomized study concepts.
V1-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):5
Protonentherapie, intensitätsmodulierte Strahlentherapie oder volumetrisch modulierte Bogenbestrahlung zur postoperativen Radiotherapie nach extrapleuraler Pleuropneumektomie des Mesothelioms Krayenbühl J.1, Hartmann M.2, Riesterer O.1, Lomax A.J.2, Klöck S.1, Hug E.B.1,2, Ciernik I.F.3,4 1 Universitätsspital Zürich, Radio-Onkologie, Zürich, Switzerland, 2Paul Scherrer Institut, Zentrum für Protonen-Strahlentherapie, Villigen, Switzerland, 3 Städtisches Klinikum Dessau, Strahlentherapie und Radioonkologie, Dessau, Germany, 4Universitätsspital Zürich, Zentrum für klinische Forschung, Zürich, Switzerland Einleitung: Postoperative Radiotherapie reduziert die intrathorakale Rückfallrate nach radikaler Resektion mit extrapleuraler Pleuropneumektomie (EPP) bei den Stadien I und II des malignen Pleuramesothelioms (MPM). Die optimale postoperative Nachbestrahlungsmethode ist wegen der anatomischen Komplexität des zu bestrahlenden Volumens Gegenstand medizinischer Forschung. Patienten und Methodik: Acht Patienten nach Induktionschemotherapie und EPP wurden mit IMRT behandelt und vergleichende Planungsstudien mit Protonen und volumetrisch modulierter Bogenbestrahlung (volumetric intensity modulated arc therapy (VMAT) mit RapidArc®; RA) erstellt. Dosis Homogenität (DH) im Zielvolumen, Abdeckung des Zielvolumens (target volume; TV) und minimale, sowie maximale Dosis, die auf zu schonende Organe (organs at risk; OAR) appliziert wurde, wurden definiert. Ebenso wurde der Einfluss postoperativer Veränderungen wie intrathorakale Lufteinschlüsse auf die Güte der Bestrahlungsplanung untersucht. Ergebnisse: Die Abdeckung der Zielvolumina und die DH war zwischen IMRT, RA und PT vergleichbar mit >95% (V95) and < 5% (V105). Die gemittelte Dosis (MD), die die kontralaterale Niere oder Lunge belastete, die Dosis auf Leber, Herz und Rückenmark waren signifikant geringer bei der Behandlung mit PT, verglichen mit IMRT oder RA. V5 der kontralateralen Lunge nahm mit RA im Vergleich zu IMRT (9 Felder) zu. Nach EPP sind intrathorakale Lufteinschlüsse häufig und variierten in ihrem Volumen zwischen 0 – 850 cm3 in dem untersuchten
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Vorträge
Kollektiv. Die tägliche durchschnittliche Reduktion durch Resorption der Luft betrug 0 bis 18,5 cm3/Tag. In einem Fall führten die Veränderungen der intrathorakalen Lufteinschlüsse während der Bestrahlungszeit zu einer Reduktion der generalisierten equivalenten homogenen (uniformen) Dosis (gEUD) auf das Areal hohen Rezidivrisikos (Boost; PTV2) auf unter 2 Gy der geplanten Dosis und auf 44 Gy bei IMRT oder RA. Für das elektive Zielvolumen, das die gesamte postoperative Lungenhöhle umfasste, waren die Veränderungen durch Luftresorption während der Bestrahlungsperiode in Bezug auf das gEUG aber gering. Zusammenfassung: PT, IMRT und RA erzielen eine gute Abdeckung der Zielvolumina. PT ist besser in der Lage, Risikoorgane zu schonen. Sie weist aber auch eine höherere Empfindlichkeit gegenüber anatomischen Veränderungen der Dichteverteilung im Gewebe in Folge der Resorption postoperativer Lufteinschlüsse auf, die allerdings durch wiederholte adaptive Planung kompensiert werden kann.
V1-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):6
Rektumschonung durch Einsatz einer Hydrogel-Injektion bei der Behandlung von Prostatakarzinomen in der Partikeltherapie Kellner D.1, Strassmann G.2, Wittig A.2, Engenhart-Cabillic R.2, Hegele A.3, Zink K.2 1 Partikel-Therapie-Zentrum Marburg, Medizinische Physik, Marburg, Germany, 2Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg, Germany, 3Klinik für Urologie und Kinderurologie, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany Etwa ein Drittel der Patienten mit lokal begrenztem und lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom werden in Deutschland primär kurativ radioonkologisch behandelt. Angesichts der unmittelbaren anatomischen Nähe der Prostata zur Rektumhinterwand können nach einer Dosiseskalation schwere gastrointestinale Blutungen auftreten. Durch ein von der Firma Augmenix entwickeltes Hydrogel namens SpaceOAR™ lässt sich der Raum zwischen Rektum und Prostata distanzieren. Das Hydrogel (hauptsächlich Wasser und Polyethylenglykol) wird unter Lokalanästhesie als Flüssigkeit zwischen Prostata und Rektum (caudal der Denovier-Faszie) unter Ultraschallkontrolle injiziert. Innerhalb von Sekunden erstarrt das Hydrogel und vergrößert so den Spalt von etwa 2-3 mm auf über 1 cm. Im Laufe von sechs Monaten wird das Gel vollständig und ohne Nebenwirkungen vom Körper abgebaut. In der Partikeltherapie mit Kohlenstoff-Ionen erreicht man durch horizontale Bestrahlungen laterale Kantenabfälle im Bereich von unter 10 mm. Der Spacer erreicht dadurch ein enormes Potential und ermöglicht eine deutliche Senkung der Dosis an der Rektumhinterwand. Anhand von jeweils zwei CT-Aufnahmen (vor und nach der Injektion) wurden mit dem kommerziellen Bestrahlungsplanungssystem syngo PT Planning der Fa. Siemens zwei Pläne mit identischen Optimierungsparametern erstellt. Die Solldosis im PTV (etwa 230cm3) liegt bei 66 GyE und wird über 20 Fraktionen mit je 3,3 GyE verabreicht. Dose Constraints wurden sowohl für das Rektum, als auch für die Blase bei identischer Gewichtung auf V50 < 10 % gesetzt. Erste Ergebnisse zeigen, dass die integrale Dosis im Rektum um bis zu 70 % reduziert werden kann. Das Rektumvolumen, das noch 50 % der Solldosis erhält (V50), konnte von etwa 25 % auf unter 10 % reduziert werden.
V1-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):6
Proton-based radiotherapy for unresectable or incompletely resected osteosarcoma Ciernik I.F.1,2, Niemierko A.2,3, Harmon D.C.3,4, Kobayashi W.2, Chen Y.-L.2, Yock T.2,3, Ebb D.H.3,5, Raskin K.A.3,6, Liebsch N.2, Horniceck F.J.3,6, DeLaney T.F.3,7 1 Städtisches Klinikum Dessau, Strahlentherapie und Radioonkologie, Dessau, Germany, 2Massachusetts General Hospital, Radiation Oncology, Boston, United States, 3Harvard Medical School, Cambridge, United States, 4Massachusetts General Hospital, Hematology-Oncology, Boston, United States, 5Massachusetts General Hospital, Pediatric Hematology Oncology, Boston, United States, 6 Massachusetts General Hospital, Orthopedic Oncology, Boston, United States, 7 Massachusetts General Hospital, Francis H Burr Proton Center, Boston, United States Purpose: To assess clinical outcome and the role of proton-therapy (PT) for local control (LC) of osteosarcoma (OSA).
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Patients and methods: All patients who received PT or mixed photon-proton radiotherapy from 1983 until 2009 at the Massachusetts General Hospital were reviewed. Treatment criteria for PT were the need for high dose in the context of highly conformal radiotherapy of unresected or partially resected OSA, positive postoperative margins, postoperative imaging studies with macroscopic disease, or incomplete resection as defined by the surgeon. Local disease control (LC) of the site treated with protons was defined as the primary endpoint; secondary endpoints were disease-free survival (DFS), overall survival (OS), long term toxicity, and prognostic factors associated with clinical outcome . Results: 55 patients with a median age of 29 (2 to 76) were offered PT. The mean dose was 68.4 Gy, (standard deviation 5.4 Gy). 58.2% (11-100%) of the total dose was delivered with protons. LC after three and five years was 82 % and 72 %, respectively. The distant failure rate was 26% after three and five years. The fiveyear DFS was 65%, and the five-year OS was 67%. The extent of surgical resection did not correlate with outcome. Risk factors for LC were ≥2 grade disease (p< 0.0001) and total treatment length (p=0.008). Grade 3-4 toxicity was seen in 30.1 % of patients. One patient died from acute lymphocytic leukemia and another patient from a secondary carcinoma of the maxilla after chemo-radiation. Conclusion: Particle treatment allows organ-preserving locally curative treatment with high dose RT for unresectable or incompletely resected OSA.
V1-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):6
Treatment of pediatric patients with particle therapy at the Heidelberg Ion Therapy Center (HIT): Initial clinical data Combs S.E.1, Nikoghosyan A.1, Jensen A.1, Oertel S.1, Blattmann C.2, Witt O.2, Kulozik A.E.2, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Universitätsklinikum Heidelberg, Pädiatrische Onkologie, Heidelberg, Germany Introduction: The distinct characteristics of the proton beam offer significant clinical benefit especially in pediatric oncology. By sparing of normal tissue side effects can be reduced, and especially the reduction of long-term severe side effects such as the development of secondary malignancies is of high importance in the curative treatment of children. Carbon ions, additionally to the physical benefits of particle beams, offer a higher relative biological effectiveness (RBE) which can be exploited also in pediatric oncology for very radioresistant tumors, such as osteosarcomsas, difficult to treat with low-LET radiotherapy. Patients and methods: From January 2009 to January 2011, we treated 10 pediatric patients (aged 18 or younger) at HIT. All patients were seen and the treatment concepts were discussed in an interdisciplinary setting. Median age was 12 years (range 7-18 years). Indications were low-grade glioma in 3 patients (two pilocytic and one WHO Grade II astrocytoma), on parameningeal rhabdomyosarcoma (RMS) treated for recurrence and one RMS of the orbit, one skull base and one cervical chordoma, two osteosarcomas and one adenoid-cystic carcinoma (ACC). Particle therapy was applied using the rasterscanning technique with the horizontal beamline. In 3 patients (Osteosarcoma and ACC), particle therapy as a boost treatment to the macroscopic tumor was combined with photon IMRT. All patients were seen for regular follow-up visits initially 6 weeks after completion of radiotherapy, thereafter in 3 months intervals. Results: For particle therapy, treatment-planning was performed using the Siemens Oncologist Software for contouring, and the treatment-planning system PT Planning (both Siemens, Erlanngen). For carbon ion radiotherapy, an a/b value of 2 for the endpoint late toxicity to the normal tissue was used for treatment planning. Six patients were treated with carbon ion radiotherapy, and 5 patients were treated with protons. Carbon ions were chosen as a boost for patients with osteosarcoma as well as the patients with the ACC, for the recurrent parameningeal RMS, and for the 18 years old patient with a skull-base chordoma. In all patient treatments could be performed without any technical or other interruptions, and could be completed applying the prescribed doses. Only mild side effects CTCAE Grade 1 and 2 were observed. No severe acute treatment-induced toxicity were observed. Patients are in close follow-up and until now only one patient treated for the recurrent parameningeal RMS developed tumor recurrence 4 months after treatment. Conclusion: Particle therapy for pediatric patients could be established successfully at HIT, and treatment of smaller children under anesthesia is now possible. The strong cooperation between the pediatric department and the department of radiation oncology enable an interdisciplinary treatment and stream-lined workflow and acceptance or the treatment for the patients and their parents.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
V1-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):7
Status der Protonentherapie auf Basis von Hochintensitätslasern – erste Dosis-Effekt-Kurven Laser beschleunigter Protonen Karsch L.1, Baumann M.1,2, Beyreuther E.3, Burris-Mog T.3, Kraft S.3, Laschinsky L.1, Metzkes J.3, Naumburger D.1, Oppelt M.1, Richter C.1,3, Schramm U.3, Schürer M.1, Zeil K.3, Pawelke J.1,3 1 TU Dresden, OncoRay, Dresden, Germany, 2Uniklinikum Dresden, Dresden, Germany, 3Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Dresden, Germany Fragestellung: Die klassischen Protonenbeschleuniger liefern einige Nanosekunden lange Pulse mit hoher Wiederholfrequenz im Megahertzbereich. Mit der neuartigen Technologie der Laser Beschleunigung werden hingegen kürzere, nur einige Pikosekunden lange Teilchenpakete mit wesentlich geringerer Pulsfrequenz von einigen Hertz bei gleichzeitig viel höherer Pulsintensität erzeugt. Vor einem Einsatz der Laserbeschleunigung in der Strahlentherapie muss die möglicherweise abweichende biologische Wirksamkeit, sei es durch die andere Zeitstruktur oder durch die höhere Pulsdosisleistung, gegenüber den klassischen Teilchenstrahlen untersucht werden. Im Beitrag wird der Stand der neuen Technologie im Hinblick auf eine Protonentherapie diskutiert und die weltweit ersten systematischen Zellbestrahlungen mit Bestimmung von Dosis-Effekt-Kurven für Laser beschleunigte Protonen vorgestellt. Methodik: Wichtige Voraussetzungen für die Nutzung Laser beschleunigter Teilchen in der klinischen Therapie oder auch für strahlenbiologische Experimente sind die Anpassung des Lasersystems, sowie der Aufbau einer geeigneten Strahlführung und eines Dosimetriesystems. Die Zellbestrahlungen wurden am 150-Terrawatt-Lasersystem DRACO im Helmoltz-Zentrum Dresden-Rossendorf durchgeführt. Die Protonenpulse haben eine Länge von ca. 1 ps und eine Wiederholrate von 0,2 Hz. In einer ersten Serie von in-vitro Zellbestrahlungen mit Strahlendosen im Bereich von 0,3 bis 4 Gy wurde der Anteil der überlebenden Zellen und die 24 h nach Bestrahlung verbliebenen DNA-Doppelstrangbrüche für die Tumor-Zelllinie SKX bestimmt. Zusätzlich wurden Referenzbestrahlungen an einem Tandembeschleuniger mit kontinuierlichen Protonenstrahlen und einer 200 kV-Röntgenröhre durchgeführt. Ergebnisse: Die neue Technologie bietet ein hohes Potenzial zur Verbesserung der Strahlentherapie mit Protonen. Insbesondere sind kleine, preiswerte Anlagen denkbar, die in bestehende Kliniken integriert werden können. Die präzise dosimetrische Erfassung Laser beschleunigter Strahlen ist möglich. Die biologische Wirksamkeit zwischen konventionell und Laser beschleunigten Protonen zeigt in Zellbestrahlungen keinen signifikanten Unterschied. Schlussfolgerung: Die ersten Schritte zur Entwicklung einer neuen, auf Hochintensitätslasern basierenden Protonentherapieanlage sind erfolgreich durchgeführt worden. Weitere Untersuchungen zur biologischen Wirksamkeit am Tiermodell müssen erfolgen. Ausserdem sind weitere Entwicklungen und Verbesserungen der Laser Beschleuniger notwendig, damit ein klinischer Einsatz möglich wird. Die Arbeit wird gefördert durch das BMBF 03ZIK445.
Komplementäre Medizin
V2-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):7
Blood selenium status in tumor patients – Omnia sunt venena, nihil est sine veneno. Sola dosis facit venenum Mücke R.1, Schomburg L.2, Micke O.3, Büntzel J.4, Kisters K.5, Adamietz I.A.6, German Working Group Trace Elements and Electrolytes in Oncology 1 Klinikum Lippe GmbH, Strahlentherapie, Lemgo, Germany, 2Charité, Institut für experimentelle Endokrinologie, Berlin, Germany, 3Franziskus-Hospital, Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 4Südharz-Krankenhaus, HNO-Heilkunde, Nordhausen, Germany, 5Sankt-Anna-Hospital, Innere Medizin, Herne, Germany, 6Ruhr-Universität, Strahlentherapie und Radioonkologie, Bochum, Germany Purpose: Recent clinical trials showed the importance of Se for clinical oncology. Unlike, during the last years more and more negative results occur with regard to Se supplementation in oncology, mainly concerning cancer prevention. Unfortunately, a mostly uncritical discussion of these data leads to a tendentious misjudg-
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ment, since too often the baseline selenium status is not taken into account. We want to discuss strategies to identify those tumor patients who might benefit most from Se supplementation in radiation oncology. Methods: We present a critical overview of the recent data and findings from randomized trials including recommendations for optimal Se use in the clinics. Results: As a constituent of selenoproteins, Se has structural and enzymatic functions, especially as part of the antioxidative defense mechanisms. Besides the enhancement of antioxidative enzyme activities, Se also affects the expression of oncologically relevant genes and the intermediary metabolism of normal and tumor cells. In general, the effects of Se supplementation on the expression of selenoproteins and the different physiological endpoints appear to decisively depend on the baseline Se status of the individual. In 2003, an English retrospective study indicated a positive correlation between initial serum Se levels and the dose delivery of chemotherapy and outcome in patients with aggressive nonHodgkin´s lymphoma. In 2010, a German randomized study in postoperative gynecological patients with Se deficiency and supplementation of Se under radiotherapy conditions supported these findings; especially the patients with higher serum Se levels tolerated the side effects of radiotherapy significantly better without any obvious impairment of survival data. On the other hand, the last cancer prevention studies failed to yield a positive chemopreventive result, most likely due to the high Se status of the already well-supplied individuals. Despite the importance of the personal selenoprotein genotype, it seems most important to achieve and maintain an optimal concentration of Se in the serum in a range between 110 and 130 μg/l. Individuals living in a Se replete geographical location, e.g. in the US, are generally well-supplied with Se and might thus rather experience adverse effects of additional Se intake instead of health benefits. The situation in the EU is the opposite, and most Europeans have serum Se concentrations below 100 μg/l. Conclusion: Even though, there is no general recommendation in favor of or against Se supplementation in cancer patients, the attempts to correct a proven suboptimal Se status prior to treatment appear justified. Therefore, we strongly advocated that physicians first determine the Se status of their patients and then take the necessary measures to improve the Se status of tumor patients under cancer therapy and after-care situations when Se status appears suboptimal.
V2-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):7
Selenium – a controversial micronutrient in dietary supplements and clinical use Schomburg L.1 Charite Universitätsmedizin, Institut für Experimentelle Endokrinologie, Berlin, Germany
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Selenium (Se) is a very special micronutrient, for it is the only trace element being specifically incorporated into human proteins at well-defined positions during translation. The final position within these so called selenoproteins is specifically defined by the genetic code, and an alleged stop-codon (UGA) becomes re-interpreted by the translation machinery when additional cis- and trans-acting factors redefine its meaning. Interestingly, there are only 25 selenoproteins encoded by the human genome, yet the physiological effects and medical importance of this small family of proteins is enormous. The glutathione peroxidases (GPx) are the main line of defence against potentially harmful peroxides and catalyze their safe decomposition, and the five different Se-dependent isozymes fulfil this task in a substrate-, tissue- and subcellular-specific way. The isozymes of the thioredoxin reductase family control intracellular redox-regulated pathways and participate in proliferation and detoxification. The control of thyroid hormone activation and inactivation is solely regulated by the Se-dependent iodothyronine deiodinases. Accordingly, transgenic animal models have proven that some selenoproteins are essential for development and life, while others appear to fulfil more specialized functions and become essential only in certain conditions. In the last years, the first humans with impaired selenoprotein biosynthesis have been identified and characterized; these individuals show an abnormal thyroid hormone metabolism, delayed bone maturation, male infertility, congenital myopathy, mental development and motor coordination delay, and increased intracellular ROS concentrations in combination with higher susceptibility to ultraviolet radiation-induced oxidative damage. This spectrum of symptoms can thus be attributed to impaired selenoprotein expression, and therefore an optimal supply of Se appears mandatory to support health, well-being and convalescence in case of disease. On the one hand, Se supply is suboptimal in many parts of the world including Europe, and it appears as if Se supplementation improves some health aspects (immune system, fertility and general well-being) and decreases risk of certain
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diseases (cancer at various sites, cardiovascular events and infections by a number of pathogens). On the other hand, the therapeutic width of Se supplementation is narrow, and toxic effects of surplus Se intake have been described, even fatalities from selenosis are reported in the literature. Still, the promises and perspectives from optimizing the individual Se status strongly outbalance the risk associated with inappropriate intake, both from a personal and a patient perspective. But in order to take full advantage of this notion, some basic knowledge of Se biology, the oddities of Se metabolism and the techniques appropriate for Se status determination is needed.
V2-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):8
Traditional European Medicine – Outdated past or living history? Micke O.1, Mücke R.2, Büntzel J.3, Hübner J.4, Arbeitskreis Trace Elements and Electrolytes – AKTE 1 Franziskus Hospital, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 2Klinikum Lippe GmbH, Klinik für Strahlentherapie, Lemgo, Germany, 3Südharz-Krankenhaus, HNO-Klinik, Nordhausen, Germany, 4Klinikum der J. W. Goethe-Universität, Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen (UCT), Palliativmedizin, supportive und komplementäre Onkologie, Medizinische Klinik II, Frankfurt, Germany The term of Traditional European Medicine (TEM) was coined analogue to Traditional Chinese Medicine (TCM). TEM consists of various approaches of traditional medical healing systems in Europe, beginning with Hippocrates in ancient Greece and ending in current times. In the German-speaking areas, the so called Hildegard medicine (HM) is very popular and according to a national survey about 3% of all inhabitants of Germany trusts on HM. However, the use of HM in tumor patients is not well described. An own exploratory interview study in 120 tumor patients showed, that 7.5% of patients are actively using HM. 56.6% know about HM and 20.8% are interested in HM, further 12.5% would like to try it. On the other hand 15% of patients completely reject HM. HM should trace back to the life and visions of Saint Hildegard von Bingen (1098-1179). She was an abbess and the most important German mystic of the Middle Ages and aside she focused in religion, medicine, music, ethics and cosmology. Their thoughts of unity and the holistic based on the belief, that cure and salvation is only possible in the devotion to god, who is the “great healer”. Disease is an imbalance, health a balance of the soul. Her works are written in Latin and a visionary language and therefore, are not intended for the use by laymen, are not easy to understand, and offer a large range for interpretation. The currently popular term “Hildegard Medicine” cannot be found in her original writings. About 30 years ago the ideas of Hildegard von Bingen have been reactivated by two physicians, Gottfried Hertzka and Wighard Strehlow. They are suggesting the drugs as well as Hildegard’s dietary recommendations as an appropriate medical healing system for today. Hertzka and Strehlow follow a highly commercialised attempt while suggesting that the medical recommendations by Hildegard are of divine origin. This, however, cannot be true as the medical texts compiled by Hildegard are not relying on her visionary experiences as do their religious treatises. Overall, no well-founded scientific studies investigating the mentioned therapeutic procedures are available; the application should be evaluated on a case by case basis, although by and large, it does not seem to be associated with any larger risks. In conclusion, HM nowadays represents no more than a typical example of current complementary and alternative medicine (CAM). Thus, it has to be stated that the actual importance of the remarkable person Hildegard must not be seen in any recommendation for today’s therapy but in the fact that she compiled medieval medical knowledge. Under the name of HM, poorly defined overpriced preparation are distributed. A treatment after the principles of HM of serious or malignant disorders is strongly discouraged.
V2-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):8
Psychopharmakologische und komplementärmedizinische Therapie bei Tumorpatienten Cramer S.M.1, Engel U.1, Sautter-Bihl M.-L.2 1 Städtisches Klinikum Karlsruhe, Psychoonkologie, Karlsruhe, Germany, 2Städtisches Klinikum Karlsruhe, Radioonkologie und Strahlentherapie, Karlsruhe, Germany Fragestellung: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es den Anteil von onkologischen Patienten zu quantifizieren, die Psychopharmakotherapie und oder – komplementärmedizinische Maßnahmen in Anspruch nehmen. Dies erfolgte unter besonderer Berücksichtigung von Tumorentität, psychiatrischer Diagnose und soziodemographischer Situation. Methodik: Im Städtischen Klinikum Karlsruhe wurden von 6/2010-1/2011 in neun verschiedenen Abteilungen insgesamt 2763 onkologische Patienten behandelt. Davon wurden 198 Patienten psychoonkologisch betreut und statistisch erfasst. Die Untersuchung erfolgte mittels: – Psychoonkologischer Basisdokumentation (PO-Bado) des Klinikum rechts der Isar der TU-München/ der Uniklinik Heidelberg – Erfassung der komplementärmedizinischen Maßnahmen im offenen Interview – Erfassung der psychiatrischen Diagnosen nach den Kriterien des ICD10 Ergebnisse: Die größte Patientenzahl rekrutierte sich aus der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie (125), der Hämato-Onkologie (36) und der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie (23). Als häufigste Tumorentitäten wurden Hämatologische Erkrankungen (33), Colon/Rektum-Ca (29) und Mamma-Ca (27) erfasst. 143 Patienten lebten in fester Partnerschaft, 158 Patienten hatten Kinder, 126 waren berentet. Das Durchschnittsalter betrug 63 Jahre. 85 Patienten waren männlich und 113 weiblich. Von den untersuchten 198 Patienten machten insgesamt 34 (17,2%) Angaben über die Inanspruchnahme komplementärmedizinischer Anwendungen. Davon waren 9 Patienten männlich und 25 weiblich. Die meisten Patienten nutzten Nahrungsergänzungsmittel (28), gefolgt von Phytotherapie (14) und Homöopathie (11). 11 Patienten wurden von entsprechend ausgebildeten Ärzten und Therapeuten behandelt. 123 Patienten erhielten eine Psychopharmakotherapie. Bei 173 Patienten wurden psychische Erkrankungen diagnostiziert (u.a. Anpassungstörungen, Depressionen, akute Belastungsreaktionen). Von diesen Patienten nahmen 29 komplementärmedizinische Maßnahmen in Anspruch. Schlussfolgerung: Die Zahl der Patienten, die ihre Anwendung komplementärmedizinischer Maßnahmen angaben, waren mit 17,2 % eher gering. Vermutlich liegt die tatsächliche Zahl deutlich höher. Entsprechende Maßnahmen werden überwiegend von Patienten mit Tumorrezidiven genutzt. Um validere Daten erheben zu können, ist die Entwicklung eines anonymen Screeningbogens zielführend.
Lungenkarzinom
V3-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):8
Outcome of sleeve resections in advanced nodal disease in the management of centrally located non-small cell lung carcinoma Schirren J.1, Fischer A.2, Bölükbas S.1 1 Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Germany, 2 Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Wiesbaden, Germany Objective: To analyze the short-term and long-term results of sleeve resections depending on limited nodal disease (N0 and N1) and advanced nodal disease (N2 and N3) at a single institution. Methods: All NSCLC-patients undergoing sleeve resections were reviewed retrospectively between January 1999 and December 2008. Patients´ characteristics, morbidity, mortality, locoregional recurrence, distant recurrence and survival were investigated depending on limited nodal disease group (LND) and advanced nodal disease group (AND).
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Vorträge
Results: The indication was NSCLC for 170 sleeve resections (LND: n=120; AND: n=50) out of 213 consecutive sleeve resections. Both groups were statistically equal with regard to age (LND 61.8±12.4 vs. 60.8±9.6 years), gender, comorbidities, type of sleeve resection (bronchial vs. bronchovascular), number of dissected lymph nodes (LND 40.0±12.4 vs. 36.7±14.0), histology and completeness of resection (LND 96.7% vs. 98.0%), respectively. More patients had induction chemotherapy in AND group (p=0.049). The short-term results were equal on the subject of morbidity rate (LND: 34.2%, AND: 44.0%) and mortality rate (LND:5.0%, AND:6.0%), respectively. LND was associated with prolonged 5-year-survival rate (LND: 67%; AND: 42%) and mean survival (LND: 80.8 months; AND: 37.7 months; p=0.014). More distant metastases were detected in AND group (26.0% vs. 14.2%, p=0.079) in contrast to identical locoregional recurrence (LND: 1.7%; AND:0%). Conclusions: Lymph node involvement is a negative prognostic factor for longterm survival. Sleeve resections in AND do not result in higher morbidity and mortality. But even in AND, sleeve resections are associated with promising longterm survival and extraordinary local control of the disease as a result of high complete resection rates. High rate of distant failure warrants further investigation for the systemic control of the disease.
V3-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):9
Lokal fortgeschrittenes NSCLC: Akzelerierte, 2x täglich gegebene, differenziert dosisintensive Strahlentherapie Wurstbauer K.1, Deutschmann H.1, Gaisberger C.1, Kopp P.1, Kranzinger M.1, Merz F.1, Schöller H.1, Studnicka M.2, Sedlmayer F.1 1 Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie, Salzburg, Austria, 2 Universitätsklinik für Pneumologie, Salzburg, Austria Fragestellung: ‚State of the art‘ der Behandlung des lokal fortgeschrittenen, nicht-resezierten, nicht-kleinzelligen Bronchuskarzinoms (NSCLC) ist zur Zeit die simultane Chemo-Radiotherapie. Aus Toxizitätsgründen kann sie nur bei etwa 40% der zugewiesenen Patienten durchgeführt werden. Für selektionierte Patienten in gutem Allgemeinzustand, ohne Gewichtsverlust werden damit mittlere Überlebenszeiten um 17 Monate bei lokalen Tumorkontrollraten um 30%40% erreicht. Kann eine sequentielle Behandlung mit akzelerierter, dosisintensiver Radiotherapie bessere Ergebnisse bringen? Methodik: 2 Zyklen Chemotherapie, nach nur wenigen Tagen gefolgt von 2x täglich gegebener, differenziert dosisintensiver Radiotherapie mittels konformaler Target-splitting Technik. 4/02-4/03 und 1/04-12/09: Im Rahmen von 2 prospektiven Studien werden 144 kontinuierlich zugewiesene Patienten mit lokal fortgeschrittenen, zytologisch/ histologisch diagnostizierten NSCLC behandelt. Stadium II: n=9; IIIA: n=80; IIIB: n=55. Bei 38 Patienten (26%) >5% Gewichtsverlust während der 3 Monate vor Diagnosestellung. Die Primärtunore werden mit einer medianen ICRU-Dosis von 79,2 Gy (73,8 – 90,0 Gy) behandelt, makroskopisch befallene Lymphknoten mit 61,2 Gy (54,0 – 72,0 Gy), Lymphknoten elektiv mit 45 Gy (Region etwa 5 cm cranial von makroskopischen Lymphknoten). Einzeldosis 1,8 Gy bid, Intervall >10h. Gesamtdauer 32 Tage median (29-43). Ergebnisse: Bei einem mittleren Beobachtungszeitraum der lebenden Patienten von 24,7 Monaten beträgt die mediane Überlebenszeit 23,5 Monate, die lokale Tumorkontrollrate nach 2 Jahren 72%. 2 Patienten erlitten eine akute Grad 5 Toxizität (progrediente Lungenfibrose bei bereits prätherapeutisch bestehender Fibrose); im allgemeinen aber wurden die Behandlungen gut toleriert: Lunge Grad 3: n=6; Ösophagus Grad 1: n=58; 2: n=18; 3: n=10. Keine Spättoxizität >Grad 1. Schlussfolgerung: Verglichen mit dem derzeitigen ‚state of the art‘ scheinen die Ergebnisse deutlich überlegen zu sein. Es ist nun die Durchführung einer Multicenter-Studie vorgesehen.
V3-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):9
Der Plasma-Hypoxiemarker Osteopontin als Prognosefaktor für die Radiotherapie des Bronchialkarzinoms: erste Survival-Analyse Ostheimer C.E.-A.1, Wichmann H.1, Kappler M.1, Bache M.1, Kotzsch M.2, Vordermark D.1 1 Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Halle (Saale), Germany, 2Universitätsklinikum der Technischen Universität Dresden, Inst. für Pathologie, Dresden, Germany Fragestellung: Osteopontin (OPN) erscheint derzeit als potentieller Surrogatparameter der Tumorhypoxie interessant, um Patienten mit hypoxischen Tumoren für intensivierte (Hypoxie-spezifische) Therapieverfahren zu selektieren, wurde aber unter RT des Bronchialkarzinoms bisher nicht untersucht. Methodik: Es wurden bei n=96 Patienten (Altersmedian 65, 35-86 Jahre) mit nicht resektablen fortgeschrittenen Bronchialkarzinomen (84,2% NSCLC, 15,8% SCLC; 70,5% M0, 29,5% M1), welche eine primäre thorakale RT (78,1% kur., 21,9% pall.) erhielten, Plasmaproben von OPN zu drei Zeitpunkten (T0: prä RT; T1: Ende RT; T2: 4 Wochen post RT) bzw. von VEGF, PAI-1, UPA und UPA-R zum prätherapeutischen Zeitpunkt entnommen. Mit kommerziell verfügbaren ELISA wurden die Plasmaspiegel bestimmt und klinisch-pathologische, therapeutische sowie Verlaufsdaten erhoben. Die Survival-Analysen beziehen sich auf ein Kollektiv von n=60 Patienten. Ergebnisse: Es zeigten sich sign. erhöhte med. OPN-T0-Spiegel bei Patienten mit einem Fev1 < Med. (906,7 ng/ml vs. 690,5 ng/ml, p=0,005) bzw. mit Pneumonie (1187,1 ng/ml vs. 770,4 ng/ml, p< 0,001). Höhere OPN-T0-Spiegel wiesen Patienten mit PET-Nekrose (1258,3 ng/ml vs. 744 ng/ml, p< 0,001) bzw. Tumorvolumen (GTV) > Med. (846 ng/ml vs. 620 ng/ml, p=0,017) auf. Ein höheres UICC Stadium korrelierte mit erhöhten OPN-T0-Werten (p=0,018) ebenso wie das Vorliegen von Metastasen (M1: 1368,78 ng/ml vs. M0: 744 ng/ml, p=0,001). Multiple Metastasierung war mit höheren med. OPN-T0- bzw. UPA-Spiegeln verbunden (OPN-T0: 1368,8 vs. 929,1 ng/ml, p=0,002). Bereits verstorbene Patienten hatten sign. höhere OPN-T0 (846 ng/ml vs. 754,2 ng/ml, p=0,009), T1 (858,1 ng/ml vs. 628,5 ng/ml, p=0,001) und T2 (779,5 ng/ml vs. 702,6 ng/ml, p=0,003) Werte. Ferner war ein sign. verkürztes Survival (OS) nach RT-Beginn im Gesamtkollektiv (515 vs. 149 Tage, p< 0,001) und in der Subgruppe NSCLC M0 (p< 0,001) bei OPN-T0-Spiegeln > Med. feststellbar. Gleichsam war bei diesen Patienten das Zeitintervall bis zum Auftreten eines lokalen Progresses sign. verkürzt (175 vs. 365 Tage, p< 0,016). Ein sign. verkürztes OS im Gesamtkollektiv fiel bei Kombination von OPN-T0 mit folgenden Markern auf: T0 und UPA > Med. vs. T0 und UPA < Med. (297 vs. 483 Tage, p=0,038), T0 und UPA-R > Med. vs. T0 und UPA-R < Med. (111 vs. 483 Tage, p=0,01), T0 und VEGF > Med. vs. T0 und VEGF < Med. (215 vs. 483 Tage, p=0,031). Schließlich lagen Patienten der Gruppe „non-responder“ (stable/progr. disease) sign. (p=0,035) über dem med. Anstieg von T0 nach T1 (non-responder +444,1 ng/ml, responder -23,9 ng/ml) und wiesen sign. (p=0,04) höhere OPN-T1 Spiegel auf (1245,2 ng/ml bzw. 748,4 ng/ml). Schlussfolgerung: Durch die Vergrößerung des Patientenkollektivs und die Verlängerung des Follow-up konnten eigene Pilotdaten zur Assoziation von OPNSpiegel und Überleben nach RT untermauert werden. Ferner ergaben sich erste vielversprechende Hinweise auf Einflüsse auf das lokale Therapieansprechen.
V3-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):9
Zeitverlauf pulmonaler Veränderungen im FDG-PET/CT nach stereotaktischer Strahlentherapie (SRT) kleiner Tumore in der Lunge Duncker-Rohr V.1, Mix M.2, Jacob V.1, Rischke C.1, Weber W.2, Grosu A.-L.1, Momm F.1, Nestle U.1 1 Uniklinik Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Uniklinik Freiburg, Klinik für Nuklearmedizin, Freiburg, Germany Hintergrund: Die Beurteilung der Lokalkontrolle nach stereotaktischer Strahlentherapie kleiner Lungentumore in der Bildgebung kann durch radiogene Veränderungen im umliegenden Gewebe beeinträchtigt werden. Die Strahlentherapie kann zu fibrotischen Veränderungen z.B. im Lungengewebe führen, durch die die Beurteilbarkeit der ehemaligen Tumorregion im CT massiv beeinträchtigt wird. Zur Rolle der PET, z.B. im Rahmen einer PET/CT liegen in diesem Zusammenhang widersprüchliche Daten vor.
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Material und Methoden: Für 8 konsekutive Patienten mit 9 stereotaktisch bestrahlten pulmonalen Läsionen, bei denen vor und nach der Behandlung insgesamt 28 diagnostische FDG-PET/CT Scans (Philips Gemini TF 64) durchgeführt worden waren, wurde das Muster des FDG-Uptake über die Zeit analysiert. Für alle Patienten waren FDG-PET/CT Scans vor und 48-500 Tage nach SRT verfügbar, mit 2 (n=4) bzw. 3 (n=4) Verlaufsuntersuchungen pro Patient. In den longitudinal koregistrierten Bilddatensätzen wurde zu diesen Zeitpunkten das Muster des FDG-Uptake sowie der SUVmax (maximaler SUV) und SUVme(mittlerer SUV) bezüglich folgender Volumina untersucht: a) innerhalb des an PTV (planning target volume), das die behandelte Läsion mit einem Sicherheitssaum enthielt, b) in einem nicht tumorbefallenen Lungenvolumen außerhalb des PTV aber innerhalb der 20 Gy Isodose und c) In einem Lungenvolumen innerhalb der 10 Gy Isodose, aber außerhalb der 20 Gy Isodose. Ergebnisse: Innerhalb der PTVs (Vol a, Median 54 cm3) ergab sich ein fokales Uptake-Muster. Der mittlere SUVmax der Läsionen lag bei 6,8 und sank nach der Therapie auf 2,4, passend zu der sehr guten Lokalkontrolle in allen Fällen. In der nicht behandelten Lunge lag der SUVmax und SUVmean im Mittel bei 0,81 und 0,50. In der bestrahlten Lunge zeigten sich jeweils homogene Uptake-Muster. Innerhalb der 10 Gy Isodose (vol c) lagen der SUVmax und SUVmean nach der Therapie im Mittel bei 1,04 und 0,64, innerhalb der 20 Gy Isodose (vol b) bei 1,12 und 0,77. In zwei Fällen zeigte sich ein Anstieg des SUVmax und SUVmean bis zu 263 und 287 Tage nach SRT bis auf Werte von 2,0 und 2,4, während bei allen übrigen Patienten ein konstanter oder sinkender Wert von maximal 1,1 gemessen wurde. Alle Patienten zeigten in der korrespondierenden CT zunehmende Anzeichen für eine Fibrose in der bestrahlten Lunge. Schlussfolgerung: Nach einer hochdosierten Strahlentherapie zeigte sich ein dosisabhängiger leicht erhöhter konstanter oder abfallender FDG Uptake in der bestrahlten Lunge über einen Zeitraum von bis zu 1 Jahr, während in 2 Fällen ein moderater ständig steigender FDG Uptake über 9 Monate beobachtet wurde. Dieser homogene FDG-Uptake in der bestrahlten Lunge war jedoch insgesamt deutlich geringer als der in den fokal anreichernden malignen Läsionen vor Therapie, so dass die FDG-PET im Follow up in der Differenzierung zwischen einem Tumorrezidiv und strahlentherapieinduzierten pulmonalen Veränderungen möglicherweise hilfreich ist.
V3-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):10
Toxizitätsprofil in der radiochirurgischen Behandlung von Lungentumoren Djukic V.1, Pinkawa M.1, Piroth M.1, Holy R.1, Eble M.J.1 Universitätsklinikum Aachen, Strahlentherapie, Aachen, Germany
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Hintergrund: Normalgewebsveränderungen des Lungengewebes nach radiochirurgischer Therapie sind häufig, die Rate an signifikant klinisch relevanter Toxizität selten und in der bisherigen Literatur oft unterschiedlich bewertet. Ziel der retrospektiven Auswertung ist die Erhebung eines Toxizitätsprofils der klinisch erfassten und behandlungsbedürftigen Nebenwirkungen im Hinblick auf subcutane Fibrosierung, neuropathische Schmerzen, Rippenfrakturen und Pneumonitis. Methodik: Im Zeitraum von 01/2007 bis 12/2009 wurden 45 Patienten (33 männlich, 12 weiblich) radiochirurgisch behandelt. 29 Patienten wurden primär an einem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom Stadium I bestrahlt, 16 Patienten an Lungenmetastasen bei differentem Primarius. Das Fraktionierungskonzept umfasste in Abhängigkeit des Volumens und der Lokalisation 5 mal 8 Gy oder 3 mal 15 Gy. Die Dosis wurde über eine isozentrische konvergente Mehrfeldertechnik mit einer medianen Dosis im Maximum von 132 % (BED 109 bzw. 177 Gy) appliziert. Die im Rahmen der Nachsorge erhobenen Symptome der Patienten wurden gemäß den Common Terminology National Cancer Institute Criteria for Adverse Events (CTCAE), Version 4.0 beurteilt. Ergebnisse: Bei 3 Patienten trat ein Lokalrezidiv auf, entsprechend einer lokalen Kontrolle von 93%. 13 Patienten (29%) waren systemisch progredient im Verlauf. Der Beobachtungszeitraum betrug im Mittel 8 Monate (2-30). 33 Patienten (73,3%) hatten klinisch keinerlei therapiebedingten Symptome, 12 Patienten (26,7%) gaben im Zeitraum der Nachsorge klinische Symptome an. 6 Patienten (13,3%) wurden aufgrund einer Pneumonitis behandelt, das PTV-Volumen betrug hier im Median 86 cm3. 3 Patienten (6,7%) erlitten eine Rippenfraktur im Verlauf, 2 Patienten (4,4%) hatten eine tastbare subcutane Fibrose und 1 Patient gab neuropathische Schmerzen an. Bei diesen Patienten wurden peripher gelegene Tumore bestrahlt. Toxizität > Grad 2 nach CTCAE Kriterien kam nicht zur Beobachtung. Alle Patienten wurden symptomatisch medikamentös behandelt, eine Hospitalisierung war in keinem Fall notwendig.
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Schlussfolgerung: Angesichts der lokalen Kontrolle von 93 % erscheint das Toxizitätsprofil akzeptabel. Therapiebedingte Symptome ≤ Grad 2 nach radiochirurgischer Behandlung kamen bei circa einem von vier Patienten zur Beobachtung. Daraus abgeleitete Risikoprofile erlauben im Weiteren eine individuell basierte Risikominimierung.
V3-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):10
Erste Erfahrungen mit dem NK1-Rezeptorantagonisten Aprepitant in der Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen bei simultaner Radiochemotherapie Riesner A.1, Jahn P.2, Vordermark D.1 Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Strahlentherapie, Halle (Saale), Germany, 2Institut für Gesundheits- und -Pflegewissenschaften, Halle (Saale), Germany 1
Einleitung: Nausea und Emesis sind wichtige Nebenwirkungen der onkologischen Behandlung, welche die Lebensqualität beeinträchtigen (Cohen et al; 2007). Das Emesisrisiko wird dabei in vier Risikogruppen unterschieden: hoch, moderat, gering und minimal .Eine simultane Radiochemotherapie mit Cisplatin kann zur Therapie bei Kopf-Hals-Tumor, Bronchialkarzinom, Ösophaguskarzinom und Zervixkarzinom durch geführt werden. Diese Therapie wird als hoch emetogen eingestuft. Zur Prophylaxe der akuten (24 Stunden nach Chemotherapie) und verzögerten (96 Stunden nach Chemotherapie) Nausea und Emesis bei der Hoch-Risikogruppe zählen die 5-HT3-Antagonisten, Aprepitant und Dexamethason. Der Stellenwert von Aprepitant in der Supportivtherapie bei simultaner Radiochemotherapie ist bisher wenig untersucht. Methoden: In die Studie wurden 59 Patienten eingeschlossen, welche auf Grund ihrer Erkrankung eine simultane Radiochemotherapie mit Cisplatin (insgesamt 240mg/m2) erhalten haben. Zur Untersuchung der Prophylaxe von Nausea und Emesis wurden zwei Gruppen unterschieden. Eine Gruppe erhielt einen Standard mit 5HT3-Antagonisten, Dexamethason, und H2-Blocker, die andere Gruppe erhielt Aprepitant, Dexamethason, und 5HT3-Antagonisten. Diese wurden mit Hilfe des MASCC-Fragebogens zu Ihrer Übelkeit und Erbrechen 24 und 96 Stunden nach der Chemotherapie befragt. Es wurde der maximale Übelkeitscore auf einer Skala von eins-zehn untersucht. Ergebnisse: 28 Patienten (50% Bronchial-CA, 0% gyn. Tumore, 39,3 % KopfHals-Tumore, 10,7% Ösophagustumore) erhielten die Standard-Prophylaxe. 31 Patienten (9,7% Bronchial-CA, 77,4% Kopf-Hals-Tumore, 12,9% gyn. Tumore) erhielten eine Prophylaxe einschließlich Aprepitant. Der maximale Übelkeitsscore in der Aprepitant-Gruppe war im 1. Zyklus 24 Stunden nach Chemotherapie mit 0,62 ± 1,75 signifikant geringer (p< 0,05) als in der Standard-Gruppe mit 1,67 ± 1,89. 96 Stunden nach Chemotherapie im 1. Zyklus konnte kein signifikanter Unterschied erreicht werden (0,83 ± 2,09 vs. 1,64 ± 2,45). Im zweiten und dritten Zyklus konnte zu jeden Untersuchungszeitpunkt (24 und 96 Stunden nach Chemotherapie) ein signifikanter Unterschied erreicht werden. Im vierten, fünften und sechsten Zyklus konnte bei der akuten und der verzögerten Nausea kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt werden. Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass bei einer simultanen Radiochemotherapie mit Cisplatin Aprepitant in der Prophylaxe der akuten und verzögerten Nausea deutliche Vorteile gegenüber der Standard-Gruppe besitzt. Bei der Prophylaxe mit Aprepitant kommt es in drei von sechs Zyklen, sowohl in der akuten als auch in der verzögerten Nausea zu einen signifikant geringeren Auftreten von Übelkeit. Dies könnte zu einer Verbesserung der Lebensqualität des Patienten unter einer Radiochemotherapie führen.
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Vorträge
Radioonkologie-Management und Zentren
V4-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):11
V4-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):11
Mindestmengen versus Mindestpersonalzahl: Zwei gegensätzliche Philosophien zu Qualität und Quantität in der Strahlentherapie van Kampen M.1, Walz M.2 1 Krankenhaus Nordwest, Radioonkologische Klinik, Frankfurt, Germany, 2 Ärztliche Stelle für Qualitätssicherung in der Strahlentherapie, Tuev Sued, Eschborn, Germany Der Entwurf zur Neufassung der Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin definiert erstmals Mindestpersonalmengen in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Patientenzahl als Kriterium, um eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Dieser Ansatz steht im Gegensatz zum Vorgehen bei Zertifizierungen anderer Organisationen, z.B. zu Organzentren durch die Deutsche Krebsgesellschaft: Hierbei werden Mindestpatientenzahlen pro Therapeut gefordert, ebenfalls mit dem Argument der Qualitätssteigerung. Daten mit ausreichender wissenschaftlicher Evidenz, um diese gegensätzlichen Philosophien miteinander vergleichen zu können, liegen nur spärlich vor. Als Beitrag zur Erhebung von Daten wird deshalb durch die Ärztliche Stelle Hessen die Personalstäke Strahlentherapeutischer Einrichtungen erhoben. Diese Daten werden, getrennt nach Berufsgruppe, mit den Ergebniskategorien der Prüfungen der ärztlichen Stelle korreliert, wobei die Gesamtbewertung sowie der medizinische und der technische Teil getrennt betrachtet werden. Da diese Datenmenge zu gering ist, um statistisch signifikante Aussagen zu treffen, wird das Ergebnis dazu verwandt, Fragen zu generieren, die durch Erhebungen auf nationaler Ebene beantwortet werden sollten.
Berechnung von Ergebnis-Qualität in der Routine von Strahlentherapie-Praxen Panzer M.1, Hörl C.2, Skulina E.2, Glück A.2, Riepl M.1, Köhler M.3 1 Praxis für Strahlentherapie und Radioonkologie, Weilheim, Germany, 2 Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie & Radioonkologie, MünchenSchwabing, Germany, 3FDE – Köhler Free Data Exchange, Zürich, Switzerland Fragestellung: Ist eine systematische Kalkulation von statistischen Daten zur Ergebnisqualität mit den begrenzten personellen und finanziellen Mitteln einer Strahlentherapie-Praxis möglich? Methodik: Die relevanten tumorspezifischen Daten aller Patienten werden in eine Access-Datenbank eingegeben. Diese dient auch zur Generierung der Therapieberichte und als elektronische Akte. Alle eigenen Nachsorgen und Verlaufsberichte anderer Ärzte resultieren in einem datierten Statuseintrag in der Datenbank (lokale, regionäre, systmeische Tumorfreiheit, CTC 3.0 Grad von radiogenen Nebenwirkungen, Zweittumor). Patienten mit < 1 Eintrag pro Jahr werden mit Fragebogen oder Telefonat kontaktiert bzw. ihre zuletzt behandelnden Ärzte, ebenfalls resultierend in einem Statuseintrag. Ergebnisse: Von frei definierbaren Teilkollektiven aus der Gesamtheit aller jemals in der Praxis behandelten Patienten können Kaplan-Meier-Verläufe zu lokaler, regionärer, systemischer Tumorfreiheit und NED rasch berechnet werden. Diese sind transparent dank einer Auflistung der in die Kalkulation eingegangenen Patienten. Genauso kann die Häufigkeit des pro Patient höchsten Grades an Nebenwirkung ausgegeben werden. Die Abfragen zur Definition der Teilkollektive sind beliebig erweiterbar. Schlussfolgerung: Mit überschaubarem Aufwand ist die Ermittlung von Ergebnisqualität basierend auf einer in den Alltag integrierten Datenbank in kleineren Strahlentherapie-Institutionen möglich. Maßgeblich ist die Korrektheit und Konsistenz der Initial- und Verlaufseinträge.
V4-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):11
Erste Erfahrungen mit den einheitlichen Bewertungsmaßstäben der Ärztlichen Stellen nach StrhlSchV Wilke C.1, Haverkamp U.2, Robrandt B.3, Kronholz H.4, Kemman M.5, Nischelsky J.6 1 Praxis für Strahlentherapie Hamm, Hamm, Germany, 2Clemenshospital, Münster, Germany, 3Klinikum Bielefeld, Bielefeld, Germany, 4Universität Münster, Münster, Germany, 5Zentrum für Strahlentherapie und Radioonkologie, Goch, Germany, 6Ärztekammer Westf.-Lippe, Ärztl. Stelle, Münster, Germany Einleitung: Die Ärztlichen Stellen nach StrhlSchV haben als ein Ziel, die Prüfungen transparent und ergebnisorientiert durchzuführen. Dazu gibt es bei den verschiedenen Stellen unterschiedliche Protokolle und Bewertungsmaßstäbe. Der Zentrale Erfahrungsaustausch der Ärztlichen Stellen hat nun einheitliche Bewertungsmaßstäbe herausgegeben. Das Ziel dieser Studie ist es, diese für den Bereich der Ärztlichen Stelle Westfalen-Lippe umzusetzen und das Ergebnis zu evaluieren. Dabei soll insbesondere überprüft werden, ob der Katalog eindeutig ist, ob die einzelnen Gruppen der Prüfer einheitlich vorgehen und ob die Bewertungen für Außenstehende nachvollziehbar sind. Material und Methode: Der vorhandene Katalog wurde aktuellen Normen angepasst und um weitere Therapiemodalitäten ergänzt. Den einzelnen Positionen wurden Beurteilungskriterien und Punkte zugeordnet, den Vorgaben des Zentralen Erfahrungsaustausches folgend. In ausgewählten Abteilungen wurden Selbstbewertungen durchgeführt, nach Korrekturen am neuen Katalog Überprüfungen. Danach erfolgte eine Bewertung des neuen Prüfungsverfahrens. Ergebnisse: Der zeitliche Aufwand für ein Katalogverfahren mit Bewertungen ist erheblich, ebenso der Abstimmungsbedarf. Das Verfahren ist einfach, die Bewertungen müssen geübt werden. Die Eindeutigkeit und das einheitliche Vorgehen sind durch entsprechende Absprachen und Schulungen zu erreichen. Der Übergang von Einzelbewertungen zur Gesamtbewertung ist für nicht beteiligte Prüfer nachvollziehbar und für die Geprüften transparent. Diskussion: Das revidierte Prüfverfahren mit Bewertungsmaßstab ist zielführend, muss aber zuvor geschult werden. Als Konsequenz führt die Ärztliche Stelle Westfalen-Lippe Auditorenschulung durch und betrachtet Katalog und Schulungen als ein einheitliches Konzept.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
V4-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):11
Digitaler Routinebetrieb in der Klinik für Strahlenheilkunde: Probleme und Lösungen Heinemann F.E.1, Röhner F.1, Schmucker M.1, Henne K.1, Momm F.1, Grosu A.-L.1, Hall M.1, Kirrmann S.1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany Fragestellung: Die Klinik für Strahlenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg arbeitet seit ca. 2 Jahren in einer rein digitalen Umgebung; alle Abläufe sind computergestützt und sämtliche Informationen (Bilder, Dokumente) werden ausschließlich in digitaler Form vorgehalten. In diesem Zusammenhang tauchen eine Reihe Fragen und Probleme auf, die man beachten und lösen muss. So müssen die Handzeichenliste des Bestrahlungsprotokolls digital abgebildet, die Eindeutigkeit und präzise Zuordnung der Dokumente und Bilder gewährleistet, Fremdbefunde, Bilder und Dokumente digitalisiert werden. Der Versand von Information nach außen muss geordnet erfolgen. Ebenso müssen digitale Speicher-, Backup- und Zugriffskonzepte in hohem Maße berücksichtigt werden. Methodik: Die Klinik für Strahlenheilkunde hat mit Hilfe eines digitalen Abteilungs- und PACSystems einen Workflow entwickelt, der neben einem performanten und profitablen Arbeitsflusses die Beachtung und Lösung der oben genannten Fragen und Probleme ermöglicht hat. Wertvolle Hilfsmittel waren hierbei das Abteilungssystem und das PACS selbst, die Kooperation mit den Herstellern und eine Reihe von Eigenentwicklungen. Zudem wurden alle Prozesse QM-konform abgebildet und sind damit nachvollziehbar. Des Weiteren sorgen ausgeklügelte digitale Speicher-, Backup- und Zugriffskonzepte für die Integrität, permanente Verfügbarkeit und Sicherheit der Daten. Ergebnisse: Der gesamte Workflow erfolgt in digitaler Form. Alle Dokumente und Bilder werden entweder digitalisiert oder wurden durch analoge digitale Prozesse ersetzt. Die Zuordnung zum Patienten wird dabei durch kontinuierliche digitale Kontrolle und manuelle Stichproben überwacht. Die QM-konforme Gestaltung der Abläufe stellt dabei die wichtige Nachvollziehbarkeit sicher. Außerdem wurde dieser digitale Workflow mit dem damit verbundenen Bild- und Dokumentenmanagement von der zuständigen Aufsichtsbehörde offiziell genehmigt. Bestimmte Dokumente wie z.B. Einbestellungsbriefe für Patienten (ca. 5000 per anno) werden nicht mehr wie früher manuell, sondern direkt aus den Informati-
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onen der Abteilungsdatenbank erstellt. Leistungsdaten (80000 OPS-Schlüssel per anno) werden algorithmisch validiert und automatisiert exportiert. Arztbriefe nach extern (6000 per anno) werden nach Unterschrift (inkl. eventueller manueller Änderungen) forensisch sicher (re)digitalisiert. Schlussfolgerungen: Die offen Fragen und Probleme in einer reinen digitalen Umgebung sind vielfältig und z.T. komplex. Durch den Einsatz eines suffizienten Workflow Designs mit guter Soft- und Hardware wird der störungsfreie und effektive Betrieb unserer Klinik in einer rein digitalen Umgebung ermöglicht.
V4-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):12
SIS – ein webbasiertes Strahlentherapeutisches Informations System Baier K.1, Flentje M.1 1 Uniklinik Würzburg, Klinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany Im klinischen Alltag existieren schon viele Systeme, die die Arbeit erleichtern und steuern sollen. Dabei sind vor allem die KIS/RIS-, PACS- und R&V-Systeme aufzuzählen. Allerdings bilden diese Struktur und Workflow in der Strahlentherapie oft nicht optimal ab. Sie sind häufig unflexibel, unhandlich, langsam oder nicht überall verfügbar. Zudem besteht zunehmend der Bedarf einer elektronischen Patientenakte oder zumindest der schnelleren Verfügbarkeit wichtiger Daten im Behandlungsablauf. Es wurde ein webbasiertes Server/Client-System gewählt, da hiermit die Integration am klinischen Arbeitsplatz vereinfacht wird und die Bedienung aufgrund der weitverbreiteten Technologie des Internet dem Benutzer eine intuitive Bedienung des Systems ermöglicht. Das System bildet den Arbeitsfluss in der Klinik ab, indem es für relevante Abfolgen, z.B. Vorstellung des Patienten, Rechtfertigende Indikation und Verordnung, Planung, Planbesprechung und endgültige Verordnung, Neueinstellung am Gerät, Abschluß und Nachsorge, elektronische Formulare anlegt. Es unterstützt bei der automatischen Erzeugung von Berichten und Briefen und ermöglicht die Speicherung von Bildern, Behandlungsplänen und Dokumenten (PDF, DOC, usw). Das System erlaubt die ICD-Kodierung und auch die Erfassung von akuten und chronischen Nebenwirkungen. Ebenso besitzt es Schnittstellen zu anderen Kliniksystemen (HL7(SAP), SQL(VISIR,MOSAIQ), usw) um z.B. auch von dort relevante Daten zu beziehen. Zentraler Kern des Systems ist der Terminkalender, der die Resourcen der Klinik verwaltet. Durch die Verwendung der WLANTechnologie steht das System flächendeckend, überall in der Klinik zur Verfügung. Dabei erfolgt die Bedienung über iPAD, iPhone und iPOD Touch Endgeräte, deren geringer Stromverbrauch die Arbeit über den gesamten Arbeitstag ermöglicht. In der bisherigen einjährigen Erprobungsphase hat sich das System als sehr robust und hilfreich erwiesen. Es ist integraler Bestandteil des Klinikablaufs geworden. Durch seine automatische Dokumentation des Behandlungsablaufs, trägt es direkt zur Optimierung des Klinikalltags bei und unterstützt daneben auf ideale Weise den Umgang mit Audits und Zertifizierungen.
V4-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):12
Zweittumore nach Strahlentherapie – Daten aus einer Einzelinstitution Bartkowiak D.1, Humble N.2, Schneider U.3,4, Wiegel T.1 1 Universitätsklinikum Ulm, Strahlentherapie und Radioonkologie, Ulm, Germany, 2Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Onkologie, München, Germany, 3Universität Zürich, VetsuisseFakultät, Zürich, Switzerland, 4Radiotherapie Hirslanden, Aarau, Switzerland Die technische Entwicklung in der perkutanen Strahlentherapie zielt auf die Minimierung von Normalgewebsreaktionen bei optimierter Tumorkonformität ab. Das Risiko radiogener Zweittumoren gewinnt dabei durch die veränderten Dosis-Volumen-Verhältnisse an Bedeutung. Bis heute ist dieses Risiko nur unvollständig verstanden und wird mit konkurrierenden Modellen beschrieben. Im Rahmen eines EU-Projektes zu Risiken aus bestehenden und sich entwickelnden Therapiemodalitäten (ALLEGRO) haben wir am Beispiel der Patienten unserer Klinik untersucht, welche Informationen retrospektiv zum Thema Zweittumor darstellbar sind. Von 1981 bis 2007 unterzogen sich über 22000 Patienten an der Universitätsklinik Ulm einer Strahlentherapie. Der Gesundheitszustand dieser Patienten wurde
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über das übliche 5-Jahresintervall hinaus in einer Datenbank dokumentiert. Rund 12000 Patienten hatten eine Nachbeobachtungszeit von mindestens einem Jahr und von diesen entwickelten knapp 500 einen Zweittumor mit minimal einjähriger Latenz nach der Bestrahlung. Anhand der Behandlungsdaten und mit Hilfe von Planungs- bzw. einer speziellen Dosimetrie-Software [1] wurde die (Streu-)Dosis bestimmt, die durch die Ersttumor-Therapie am Ort des Zweittumors anfiel. Daten einer Fall-Kontroll-Studie (33 + 99 Patienten) zu sekundären Kolorektal-Karzinomen wurden einer Modellrechnung [2] unterworfen, um die Dosiswirkungsbeziehung darzustellen. Die Zweittumorrate lag bei konstant 1%/Jahr. Frauen zeigten ein signifikant erhöhtes Risiko, insbesondere von kontralateralen Mammakarzinomen. In einer Fall-Fall-Analyse ließ sich allerdings keine Abhängigkeit des Risikos von dem an der Gegenbrust anfallenden Dosisgradienten (2-3 Gy) zeigen. Bei der Fall-Kontroll-Studie sekundärer Kolorektal-Karzinome zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den mittleren Dosen am Ort des Zweittumors und den Vergleichsdosen an der entsprechenden Position bei Kontrollpatienten (3 Kontrollen pro Indexfall). Die Modellrechnung mit diesen Daten ergab eine Dosiswirkungskurve mit Induktions-Maximum bei ca. 5 Gy. Wegen der geringen Fallzahl und durch Dosimetrie-Unsicherheiten ist die Vorhersage-Genauigkeit dieser Rechnung allerdings sehr begrenzt. Aussagen zu radiogenen Zweittumoren erfordern eine langfristige, idealerweise lebenslange Nachbeobachtung von Strahlentherapie-Patienten. Eine möglichst genaue Dokumentation der Erst- und Zweittumorlokalisation sowie adäquate Dosimetrie-Verfahren sind unabdingbare Grundlage für verlässliche Informationen. Angesichts des schnellen Wandels in der Therapie- und Datentechnik ist die Verfügbarkeit der Ausgangsfakten in der Zukunft eine erhebliche (auch Datenschutz-rechtliche) Herausforderung. Um hinreichende Fallzahlen für relevante Aussagen zu erhalten sind multizentrische, im besten Fall prospektive Studien wünschenswert. [1] P.H. van-der-Giessen: Radiother Oncol 2001;58:209-13. [2] U. Schneider: Med Phys 2009;36:1138-43
Gutartige Erkrankungen
V5-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):12
Long term tumour control of benign intracranial meningiomas after radiosurgery in a series of 4565 patients Santacroce A.1,2, EGKS Meningioma Study Group 1 Heinrich Heine University Düsseldorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und Klinik für Neurochirurgie, Düsseldorf, Germany, 2Gamma Knife Zentrum Krefeld, Krefeld, Germany Background: Radiosurgery is the main alternative to microsurgical resection for benign meningiomas. Objective: To assess the long-term efficacy and safety of radiosurgery for meningiomas with respect to tumour growth and prevention of associated neurological deterioration. Medium to long-term outcomes have been widely reported, but no large multicentre series with long-term follow-up have so far been published. Methods: From 15 participating centres we performed a retrospective observational analysis of 4565 consecutive patients harbouring exactly 5300 benign meningiomas. All were treated with Gamma-Knife radiosurgery at least five years prior to assessment for this study. Clinical and imaging data was retrieved from each centre and uniformly entered into a database by one author (AS). Results: Median tumour-volume was 4.8cc and median dose to tumour margin was 14Gy. All tumours with imaging follow-up less than 24 months were excluded. Detailed results from 3768 meningiomas (71%) were analysed. Median imaging follow-up was 63 months. The volume of treated tumours decreased in 2187 (58%), remained unchanged in 1300 (34.5%), and increased in 281 lesions (7.5%) giving a control rate of 92.5%. Only 84 (2.2%) enlarging tumours required further treatment. Five and ten years progression-free-survival (PFS) rates were 95.2% and 88.6% respectively. Tumour-control was higher for imaging defined tumours vs. Grade-I meningiomas (p< 0.0001), for females vs. males (p< 0.0001), for sporadic vs. multiple meningiomas (p< 0.0001) and for skull-base vs. convexity tumours (p< 0.0001). Permanent morbidity rate was 6.6% at last follow-up. Conclusions: Radiosurgery is a safe and effective method for treating benign meningiomas even in the medium to long-term.
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V5-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):13
Radiotherapy for secreting and non-secreting pituitary adenoma Rieken S.1, Habermehl D.1, Debus J.1, Combs S.E.1 1 Strahlentherapie und RadioOnkologie, Heidelberg, Germany Purpose: Pituitary adenoma account for 15% of all intracranial tumors. They are commonly treated by neurosurgical resection. However, due to locally extensive growth with affection of normal tissues in critical proximity, complete resection is often not achieved. Radiation therapy has been shown to facilitate excellent control rates. However, the optimal time point for irradiation in the management of pituitary adenoma and prognostic factors affecting outcome remain controversial. This study was set up to investigate treatment results, prognostic factors and toxicity in patients with pituitary adenoma treated with radiotherapy. Patients and methods: We reviewed the institutional records identifying 119 patients treated at the Department of Radiation Oncology in Heidelberg between 1980 and 2010. Diagnosis was non-secreting adenoma in 59.2% and endocrine active adenomas in 40.8% (53% growth hormone, 27% prolactine, 17% ACTH, 3% TSH). All patients underwent radiotherapy in either adjuvant or recurrent settings with median single doses of 1.8 Gy and median total doses of 52.2 Gy. Statistical analysis was performed using a software tool (SPSS 16). Results: Median follow-up was 153 months (range: 9-548 months). Overall survival was 98.6% at 60, 96.9% at 120 and 85.7% at 240 months. Local progressionfree survival following RT was 89.3% at 60, 86.8% at 120, and 71.7% at 240 months. Survival rates were not influenced by patient gender, hormone production, or extent of resection (p>0.05). Surgery had initially been performed in 93.4% of all patients, whereas 6.6% had undergone primary radiotherapy. Resection was incomplete in 59.2%. Postoperative RT was conducted in 14.5% for incompletely resected adenomas. First relapses following initial sole surgery occurred after median intervals of 40.5 months (range 1 – 396 months). In 79% of all patients, radiation was delivered following diagnosis of recurrent disease with a median latency of 153 months between initial diagnosis and initiation of radiotherapy. Radiotherapy was safe. Acute side effects were observed in 27.6%, chronic toxicity in 23.7% with no toxicity > CTCAE °II. At the time of analysis, 14.5 % of all patients had died, none from tumor-related causes. Conclusions: Radiotherapy for pituitary adenoma yields high survival rates and is associated with low toxicity. Therefore, it can be recommended for recurrent adenomas, persisting endocrine activity not responding to pharmacological treatment, as well as for large incompletely resected or unresectable adenomas.
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Radiotherapie bei Riesenzelltumoren des Knochens: eine sichere und effektive Behandlungsmodalität Kriz J.1, Micke O.2, Bruns F.3, Willich N.4, Seegenschmiedt H.5, Haverkamp U.6, Gosheger G.7, Müller R.-P.1, Eich H.T.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlenthentherapie, Universität zu Köln, Köln, Germany, 2Klinik für Strahlenheilkunde und Radioonkologie, St. Franziskus Hospital Bielefeld, Bielefeld, Germany, 3Klinik für Strahlentherapie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany, 4Klinik und Poliklinik für Strahlenthentherapie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Germany, 5 Strahlenzentrum Hamburg, Hamburg, Germany, 6Klinik für Radiologie und Strahlentherapie, Clemenshospital Münster, Münster, Germany, 7Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Germany Einleitung: Riesenzelltumoren (RZT) des Knochens sind semimaligne Tumore und machen ca. 5% aller primären Knochentumoren aus. Zunächst wurde angenommen, dass RZT nicht auf eine Radiotherapie (RT) ansprechen. Heute wird die RT bei inoperablen, rezidivierenden oder nicht vollständig resezierten Tumoren eingesetzt. Da es kein einheitliches Behandlungskonzept gibt, hat die German Cooperative Group on Radiotherapy for Benign Diseases eine retrospektive Analyse zur RT von RZT durchgeführt. Material und Methode: Es wurden Patientendaten von sechs teilnehmenden Zentren aus den letzten 36 Jahren analysiert. Als Endpunkte wurden Besserung der Schmerzsymptomatik nach RT, symptomatisches sowie radiologisches Ansprechen, rezidivierende Krankheitsaktivität und therapieassoziierte Nebenwirkungen untersucht. Ergebnisse: Zwischen 1975 und 2010 wurden 35 Patienten mit 39 Befallslokalisationen eines RZT bestrahlt. Es handelte sich um 19 Frauen und 16 Männer. Das
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mediane Alter betrug 30 (12-71) Jahre. Das mediane Follow-Up betrug 65 (6358) Monate. Folgende Befallslokalisationen lagen vor: Halswirbelsäule (n=4), Brust- und Lendenwirbelsäule (n=16), Beckenskelett (n=8), Os temporale (n=1), Humerus (n=2), Femur (n=2) und Hand (n=2). 19 Patienten erhielten eine alleinige RT entweder im Rahmen der Primärtherapie oder aufgrund eines Rezidivtumors. 12 Patienten wurden aufgrund einer non-in-sano Resektion behandelt. Die mediane Gesamtreferenzdosis (GRD) betrug 42 (35-60) Gy und die mediane Einzelreferenzdosis 2 (1,6-3) Gy. 31 von 39 Tumoren (79,5%) konnten lokal kontrolliert werden. Sämtliche Rezidive traten innerhalb des Bestrahlungsfeldes auf. Das 5-Jahres-Gesamtüberleben betrug 90% und das 5-Jahres krankheitsfreie Überleben betrug 59%. Nach Durchführung einer univariaten Analyse konnte bezüglich des Gesamtüberlebens, der lokalen Kontrolle und des krankheitsfreien Überlebens kein Einfluss von Alter, Geschlecht oder vorangegangene Behandlung auf das Behandlungsergebnis herausgearbeitet werden. Es zeigte sich jedoch, dass eine primäre Resektion, kleinere Tumorgrößen von < 10 cm und eine höhere GRD als 42 Gy prognostisch günstige Faktoren waren. Es wurden keine Nebenwirkungen > EORTC/RTOG Grad 2 angegeben. Zusammenfassung: Die vorliegende Analyse, die nach unserem Kenntnisstand das größte bislang publizierte Patientenkollektiv umfasst, belegt die hohe Effektivität der RT bei gleichsam geringem Nebenwirkungsspektrum. Die RT ist eine sichere und effektive Behandlungsmodalität.
V5-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):13
Multizentrische randomisierte Studie zur Effektivität der Strahlentherapie in Abhängigkeit von der Dosierung beim schmerzhaften Fersensporn – definitive Ergebnisse nach 12 Monaten Follow-up Niewald M.1, Seegenschmiedt M.H.2, Micke O.3, Gräber S.4, Mücke R.5, Schäfer V.1, Scheid C.1, Rübe C.1, DEGRO Arbeitsgemeinschaft ‚Gutartige Erkrankungen‘ (GCGBD) 1 Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Homburg, Germany, 2Strahlenzentrum, Hamburg, Germany, 3 Franziskus-Hospital, Klinik für Strahlenheilkunde und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 4Universitätsklinikum des Saarlandes, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik, Homburg, Germany, 5 Klinikum Lippe GmbH, Klinik für Strahlentherapie, Lemgo, Germany Fragestellung: Vergleich des Effekts einer konventionell dosierten mit einer sehr niedrig dosierten Strahlentherapie beim schmerzhaften Fersenbeinsporn Methodik: Im Rahmen einer prospektiven randomisierten Phase III-Studie, an der zwei Zentren (Wiesbaden und Homburg) teilnahmen, wurden zwei Behandlungsschemata miteinander verglichen: Standardarm: Gesamtdosis 6.0 Gy bei zweimal pro Woche applizierten Einzelfraktionen von 1.0 Gy (konventionelle Dosierung) Prüfarm: Gesamtdosis 0.6Gy bei zweimal wöchentlich applizierten Einzelfraktionen von 0.1Gy. Als Parameter für den Erfolg wurden die VAS-Skala, der Calcaneodynie-Score nach Rowe und die SF12-Bögen zur Lebensqualität verwendet. Patienten mit ungenügender Wirkung nach 3 Monaten oder später wurde eine zweite Bestrahlungsserie mit konventioneller Dosierung angeboten. Ergebnisse: Insgesamt 66 Patienten wurden in die Studie aufgenommen. 6 Patienten mussten nach der Randomisierung ausgeschlossen werden (spätere Rücknahme der Einwilligung, Screening Fehler). Nach einem Follow-up von drei Monaten hatte sich eine klare Überlegenheit des Standardarmes gemessen an der VAS-Skala (p=0.000) und des Calcaneodynie-Scores (p=0.011) sowie der SF-12 Bögen gezeigt. Die Studie war daraufhin beendet worden. Bei der erneuten Auswertung der Daten nach einem Follow-up von 12 Monaten zeigte sich: Im Standardarm sind signifikant weniger Patienten zweitbestrahlt worden als im Prüfarm, was auch auf eine überlegene Wirksamkeit der Standarddosierung schließen lässt (p< 0.001). Patienten im Prüfarm hatten nach Zweitbestrahlung ein ebenso gutes Ergebnis wie Patienten im Standardarm ohne Zweitbestrahlung, die Zweitbestrahlung diente also als „salvage therapy“ nach der Prüfdosis. Bei gutem Ansprechen nach 3 Monaten ist dieses auch nach 12 Monaten nachweisbar, es findet sich sogar eine Verbesserung des Ansprechens zwischen 3 und 12 Monaten (p= 0.031-0.085). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wirksamkeit der Strahlentherapie des schmerzhaften Fersensporns auch über einen längeren Follow-up-Zeitraum als gesichert angesehen werden kann. Förderung: HOMFOR (Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes)
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V5-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):14
Strahlentherapeutische Behandlung entzündlich-degenerativer Veränderungen bei jungen Leistungssportlern Schönekaes K.G.1, Mücke R.2, Schäfer U.2, Micke O.3 RVZ Minden Ringstr., Strahlentherapie, Minden, Germany, 2Klinikum LippeLemgo GmbH, Strahlentherapie, Lemgo, Germany, 3Franziskus Hospital Bielefeld, Strahlentherapie, Bielefeld, Germany
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Fragestellung: Die Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen ist wie kaum eine andere Indikation in der deutschen Radioonkologie seit mehr als 100 Jahren verankert. Besonders effektiv ist sie, wie mittlerweile auch randomisierte Studien zeigen, in der Behandlung akut- und degenerativ-entzündlicher Erkrankungen des Skelettsystems. Die Anwendung niedrigdosierter ionisierender Strahlung zur Behandlung entzündlich-degenerativer Veränderungen bei jungen Patienten (< 40 Jahre) ist jedoch umstritten, aufgrund möglicher stochastischer Risiken. Vorgelegt wird eine Auswertung von 62 Hochleistungssportlern. Material und Methode: Im Zeitraum vom 01.01.2008 bis 31.12.2010 wurden 62 Sportler (56 Männer, 6 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 27,5 Jahren (19 bis 40 Jahren) strahlentherapeutisch behandelt. Alle Patienten waren Hochleistungssportler, deren sportliche Leistungsfähigkeit wiederhergestellt werden sollte. Der medikamentösen Therapie sind aufgrund der Antidopingbestimmungen deutliche Grenzen gesetzt, daher erfolgte die Überweisung und Indikation zur Strahlentherapie. 30 der Sportler waren Fußballspieler, 23 Handballspieler, 7 liefen Marathon bzw. waren Triathleten, 2 waren Boxer. In 28 Fällen wurde das Knie bestrahlt, in 14 Fällen das Sprunggelenk, 8-mal die Achillesferse, 7-mal die Schulter, 4-mal der Ellenbogen, einmal die Mittelhandregion. Die Behandlung erfolgte am Orthovoltgerät (53 Patienten) bzw. Linearbeschleuniger (9 Patienten). Ergebnisse: Bei 52 Patienten wurden 10 x 0,5 Gy appliziert. In vier Fällen 6 x 1 Gy, In 6 Fällen wurde die Bestrahlungsserie vom Patienten abgebrochen. Die Evaluierung erfolgte ca. 8 Wochen nach Therapieende, bei mangelndem Therapieansprechen erfolgte eine zweite Serie. Eine deutliche Besserung mit uneingeschränkter Wiederaufnahmemöglichkeit der sportlichen Aktivität wurde bei 35 Sportlern (56%) erreicht, eine Besserung der Symptomatik (ohne wesentliche sportliche Belastung) bei 18 Sportlern (29%). Keine Besserung gaben 7 Patienten an (11%). Bei 2 Patienten war das Ergebnis nicht eruierbar. Eine 2. Bestrahlungsserie wurde bei 10 Patienten (16%) durchgeführt. Bei 6 dieser Patienten konnte eine deutliche Linderung der Beschwerdesymptomatik mit Wiederaufnahmemöglichkeit der sportlichen Aktivität erreicht werden. Schlussfolgerung: Eine niedrigdosierte Radiotherapie ist eine auch für jüngere Leistungssportler geeignete Methode zum Wiedererreichen der sportlichen Aktivität. Eine ausführliche Aufklärung über die möglichen Risiken der Strahlenbehandlung muss insbesondere in Hinblick des jungen Alters erfolgen.
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Stereotaktische Radiotherapie von Akustikusneurinomen mit einem dezidierten Linac-System: Nebenwirkungen und lokale Kontrolle Melzner W.1, Semrau S.1, Ganslandt O.2, Zenk J.3, Lambrecht U.1, Fahrig A.4, Grabenbauer G.5, Buchfelder M.2, Iro H.3, Klautke G.1, Fietkau R.1 1 Universitätsklinikum Erlangen, Strahlenklinik, Erlangen, Germany, 2Universitätsklinikum Erlangen, Neurochirurgische Klinik, Erlangen, Germany, 3Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Erlangen, Germany, 4 Klinik für Strahlentherapie, Amberg, Germany, 5Praxis für Strahlentherapie, Coburg, Germany
ner Einzeldosis von 13,0 Gy (90% umschließende Isodose). Neben den akuten, unter Therapie aufgetretenen, wurden auch die subakuten (in den ersten Wochen nach der Behandlung) und chronischen Nebenwirkungen wie Tinnitus, Hörminderung, Fazialisparese, Trigeminusneuralgie und Schwindelsymptomatik erhoben. Das Therapieansprechen wurde als lokale Kontrollrate nach KaplanMeier beurteilt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 85 Patienten (66 % Primärtherapie, 34 % postoperative Therapie) mittels SRT (n = 57/67%) und SRS (n = 28/33%) behandelt davon erhielten 44 SRT-Patienten eine Gesamtdosis von 50,4 Gy, und 13 als Dosiseskalation 54,0 Gy, die SRS-Patienten 13,0 Gy. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 21,6 Monate (im Mittel 26,7, range 1-85 Monate). Bei vernachlässigbaren akuten Nebenwirkungen traten nach der Behandlung subakut hauptsächlich verstärkter Schwindel/Gleichgewichtsstörungen in 27,1 % (n = 23), Tinnitus in 22,3 % (n = 19) und eine verstärkte Hörminderung 15,3 % (n = 13) auf. Während diese unter Dexamethason-Behandlung wieder abklangen, kam es chronisch vor allem zu einer zunehmenden subjektiven Hörminderung ab dem dritten Jahr nach Radiotherapie in 28 Fällen (35,1 %), einer partiellen Fazialisparese in 7 Fällen (7,1 %) und einer Trigeminusaffektion in 6 Fällen (7,1 %). In 90,4 % der Fälle kam es zu einer Regression (18,8 %) bzw. zu einem stabilen Krankheitsverlauf, von den 8 Fällen einer Progression trat diese in 75 % innerhalb des ersten Jahres auf. In der Kaplan-Meier-Auswertung ergibt sich eine 2-JahresKontrollrate von 90,8%. Fazit: Sowohl die SRT als auch die SRS am Linearbeschleunigersystem ermöglichen eine gute lokale Kontrolle bei akzeptabler Nebenwirkungsrate.
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Tumor- und Symptomkontrolle durch fraktionierte stereotaktische Bestrahlung (FSRT) bei benignen und malignen Meningeomen Mahlberg U.1, Ganslandt O.2, Lambrecht U.1, Melzner W.1, Lang-Welzenbach M.1, Fahrig A.3, Buchfelder M.2, Fietkau R.1, Semrau S.1 1 Universität Erlangen-Nürnberg, Strahlenklinik, Erlangen, Germany, 2Universität Erlangen-Nürnberg, Klinik für Neurochirurgie, Erlangen, Germany, 3Klinikum Amberg, Klinik für Strahlentherapie, Amberg, Germany Fragestellung: Analyse der Tumorkontrolle sowie Beschreibung der Symptomentwicklung nach stereotaktischer Bestrahlung von Meningeomen. Methodik: Vom August 2003 bis Februar 2010 wurden bei 107 Patienten (medianes Alter: 57 Jahre) 112 Meningeome, davon WHO Grad 1:49 (43,8%), Grad 2:23(20,5%), Grad 3: 7 (6,3%), unbekanntes Grading: 33 (29,5%), mit dem Novalis inklusive ExacTrac® konventionell fraktioniert bestrahlt. Das mediane PTV war 49,1cm3 (1cm3 – 189 cm3), die mediane Gesamtdosis war 54,0Gy (10Gy-66,6 Gy). Resektionsstatus nach Simpson 1-3: 15 (13,4%) und 4-6:93 (83,0%), unbekannt: 4 (3,6%). Mittels Fragebogen wurde retrospektiv prä- und postinterventionell Symptome ermittelt (Rücklaufquote von 53%). Ergebnisse: Von 100 per MRT nachgesorgten Meningeomen (med. NBZ von 27 Mo.) entwickelten 2 ein in-field-Rezidiv (31 Mo, 71 Mo) in der Konstellation Simpson 4-6, Schädelbasismanifestation, Dosis < 54Gy. Die lokale Kontrolle nach 5 Jahren betrug nach Kaplan-Meier 97,4% ± 4,6%. Das Überleben nach 5 Jahren 89,1% ± 5,1%. Nach Strahlentherapie ergaben sich (Verbesserung in %/ Verschlechterung in % der Population) für die Symptome und neurophysiologischen Leistungen: Schmerz 24%/10%; Epilepsie: 6%/1%; Tinnitus: 2%/7%; Gleichgewicht:19%/14%; Sehen 12%/10%, Gehör: 2%/17%. Schlussfolgerung: Die Daten zeigen eine gute Lokalkontrolle und Symptombeherrschung von Meningeomen durch eine stereotaktische Bestrahlung mit dem Novalis® ohne wesentliche Toxizität.
Hintergrund: Als Therapiealternative zur operativen Resektion des Akustikusneurinoms wird die stereotaktische fraktionierte (SRT) bzw. radiochirurgische Radiotherapie (SRS) durchgeführt. Es wurde untersucht, welche lokale Kontrollraten erreicht werden können und welche Nebenwirkungen dabei auftreten. Methode: Seit 2002 wurden Patienten an einem dezidierten Stereotaxiebeschleuniger mittels SRT (erhaltene Hörfähigkeit/Tumorvolumen ≤ 1 cm3) standardfraktioniert (Einzeldosis 1,8 Gy, fünfmal wöchentlich, Gesamtreferenzdosis 50,4 Gy / 54,0 Gy, Referenzpunkt) in Maskenlagerung behandelt, bei Taubheit bzw. kleinen Akustikusneurinomen erfolgte nach scharfer Fixierung eine SRS mit ei-
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Vorträge
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Low dose ionizing irradiation induces anti-inflammatory properties of activated macrophages in a discontinuous dose depended mode Frey B.1, Rödel F.2, Lödermann B.1, Keilholz L.3, Fietkau R.1, Herrmann M.4, Gaipl U.S.1 1 Department of Radiation Oncology, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany, 2Department of Radiotherapy and Oncology, University of Frankfurt, Frankfurt, Germany, 3Department of Radiotherapy, Clinical Centre Bayreuth, Bayreuth, Germany, 4Department for Internal Medicine 3 and Institute for Clinical Immunology, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany Introduction and purpose: The therapy of several benign diseases, mostly inflammatory diseases and degenerative disorders, is often conducted with low dose radiation therapy (LD-RT, ionising irradiation with a single dose of ≤ 1.0 Gy). It has become evident, that therapy with LD-RT is able to substitute or complement treatment with corticoids by exerting anti-inflammatory and analgesic effects. The schedule for the clinical application of the LD-RT mainly bases on empirical studies, while the molecular basics of low dose radiation induced effects, leading to the anti-inflammatory reactions in the patients, are still fragmentarily investigated. It is known that cells of the innate immune system, namely macrophages and granulocytes, control the essential steps in the formation and the resolution of the inflammation. Therefore, we investigated the influence of low dose ionizing radiation on the secretion of the inflammatory cytokine IL1beta and on phagocytosis capabilities of activated macrophages. Methods: The amount of intracellular and extracellular Il-1beta was determined by Western Blot analysis and ELISA, respectively. The phagocytosis of apoptotic cells by blood-borne macrophages was monitored applying flow cytometry. Results: When we analyzed the production as well as the secretion of the highly inflammatory cytokine IL-1beta by activated macrophages after LD-RT we detected a strong reduction of the secretion of IL-1beta when the macrophages were irradiated with single doses below 1.0 Gy in comparison to non-irradiated, but also activated macrophages. Interestingly, we observed a discontinuous dose dependency. A significantly higher decrease in secreted and mature IL-1beta was observed when macrophages were irradiated with 0.5 or 0.7 Gy, in comparison to 0.1, 0.3 and 1.0 Gy irradiated and activated macrophages. In addition, we analyzed the phagocytic capabilities of the irradiated macrophages and detected a significantly increased uptake of apoptotic cells when macrophages were irradiated with 0.1, 0.3 or 0.7 Gy. However, the phagocytosis of apoptotic cells was decreased when macrophages were irradiated with 0.5 Gy in comparison to nonirradiated cells. Conclusion: We conclude that the low dose radiation induced reduced release of IL-1beta by activated macrophages and the modulation of phagocytosis contributes to the anti-inflammatory environment caused by LD-RT. Since the detected changes did not follow a continuous trend, the observed discontinuous dose dependent immune modulating effects of LD-RT have to be compared in clinical trials. A distinct low dose has to be identified with regard to its capability to induce the most beneficial anti-inflammatory milieu. Acknowledgement: This work was supported by the European Commissions [NOTE (TPA4 FP6)], the Doktor Robert Pfleger Foundation, and by the German Research Foundation (graduate school of SFB643).
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Diskontinuierliche Dosisabhängigkeit von zellulären und molekularen Mechanismen der entzündungshemmenden Wirkung niedriger Strahlendosen Rödel F.1, Gaipl U.2, Frey B.2, Keilholz L.3, Hildebrandt G.4, Rödel C.1 1 Universität Frankfurt am Main, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt am Main, Germany, 2Universität Erlangen-Nürnberg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, AG Strahlen-Immunbiologie, Erlangen, Germany, 3 Klinikum Bayreuth, Klinik für Strahlentherapie, Bayreuth, Germany, 4Universität Rostock, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Rostock, Germany Fragestellung: Ein Paradigma der Strahlenbiologie besagt, dass nach Strahlenexposition die Energiedeposition im Zellkern und daraus resultierende DNA-Schäden für die biologischen Effekte der Bestrahlung verantwortlich sind. Dennoch existieren eine Vielzahl neuer Evidenzen wie das Auftreten von „Bystander“-Effekten und abscopalen Reaktionen, die eine Erweiterung dieses Paradigmas be-
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dingen. Dabei wird als ein Charakteristikum dieser Effekte eine diskontinuierliche Dosisabhängigkeit angesehen. Methodik: In Endothelzellen (EC), Leukozyten (PBMC, PMN) und Makrophagen wurde der Einfluss niedriger Strahlendosen mit enger Staffelung im Bereich von 0.1 bis 1 Gy auf die Ausprägung der Leukozytenadhäsion, die Expression von Adhäsionsmolekülen, Zytokinen und Transkriptionsfaktoren sowie die Apoptoseinduktion und Phosphorylierung der Histon-Variante gamma-H2AX untersucht. Ergebnisse: Alle untersuchten Effekte und Mechanismen wiesen eine vergleichbare Dosis- abhängigkeit und Dosis-Effekt-Beziehung mit ausgeprägter Wirksamkeit in Bereich von 0.3-0.7 Gy auf. Dies bestätigte sich in einer diskontinuierliche Minderung der Leukozytenadhäsion mit lokalem Minimum bei 0.5 Gy, der biphasischen Induktion und Expression der Zytokine Transforming Growth Factor ß1 und CCL20 in EC oder von Interleukin-1 bzw. dem Enzym induzierbare Stickoxidsynthase in Makrophagen. Auch die Aktivität der Transkriptionsfaktoren Nuclear Factor-kappaB (NF-kappaB) und Activator Protein 1 (AP-1), die Expression des X-linked Inhibitor of Apoptosis Proteins (XIAP) und die Induktion von Apoptose und Caspase3/7 Aktivität in EC und PBMC folgten diskontinuierlichen Dosis-Wirkungsbeziehung. Aktuelle Untersuchungen zeigen zudem eine nicht-lineare Phosphorylierung von gammaH2AX als Ausdruck einer möglichen diskontinuierlichen Induktion von DNA-Schäden oder DNA-Reparatur. Schlussfolgerung: Die untersuchten Dosis-Effekt-Beziehungen geben Hinweise auf die Koexistenz „DNA-zielgerichteter“ und „nicht-zielgerichteter“ Effekte bei Anwendung niedriger Strahlendosen.
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Guidelines for Radiation Therapy (RT) for symptomatic Vertebral Hemangioma (sVH): Update on current concepts Heyd R.1, Micke O.2, Seegenschmiedt M.H.3, German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseases (GCG-BD) 1 Klinikum Offenbach, Strahlenklinik, Offenbach am Main, Germany, 2Franziskus Hospital, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 3Strahlenzentrum, Hamburg, Germany Background: Vertebral hemangiomas are the most frequent benign spinal neoplasms, and since the first paper in 1929 the beneficial effect of RT has been demonstrated in numerous reports. Over the past decade the knowledge has been improved by several clinical studies to justify an update and specification of the previously published treatment guidelines (Int J Radiat Oncol Biol Phys 2002;52:496-513). Material and methods: In 2000 and 2004 the German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseases (GCG-BD) collected data for two general patterns of care studes (PCS) to study the current significance of RT for non-malignant disorders in Germany. Based on the Registry for Rare Benign Disorders (RRBD) of the GCG-BD a retrospective multicenter study was conducted to analyze systematically the efficacy of RT in the treatment of sVH. In addition, the results of the study were compared with the results of a comprehensive literature review performed by use of electronic data bases and a conventional library research to assess the specific role of RT for sVH. Thus, from these data the Level of Evidence (LOE) and Grade of Recommendation (GOR) have been defined. Results: The indication for radiation therapy, treatment conduct and evaluation of success data provide the following recommendation for the use of radiotherapy for sVH: In the clinical stages II and III RT is indicated as the sole treatment option or in various combinations with other conservative treatment modalities. In stage VI lesions an immediate surgical decompression is indicated which should be followed by postsurgical RT after incomplete resection. The prescription of conventional fractionated RT (5 x2.0 Gy/week) after CT-based three-dimensional treatment planning is recommended. Total doses of 34 Gy to 36 Gy are required to achieve a satisfactory local control and symptom regression. Due to the delayed effects of RT in sVH follow-up periods of at least 6 to 12 months are needed to assess sufficiently the treatment outcome. Conclusion: A detailed proposal for the use of radiotherapy RT of sVH has been elaborated which will be presented from the peer review group to the national society for final discussion within the Delphi process for developing treatment guidelines in Germany.
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Vorträge
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Guidelines for radiation therapy for non-malignant disease: Update on current concepts – focus and methods Micke O.1, Mücke R.2, Seegenschmiedt M.H.3, German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseseases (GCGBD) 1 Franziskus Hospital, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 2Klinikum Lippe GmbH, Klinik für Strahlentherapie, Lemgo, Germany, 3Strahlenzentrum Hamburg, Hamburg, Germany Background: Radiotherapy (RT) of non-malignant disease has a long-standing tradition in Germany. Several theoretical (radiobiological studies) and clinical studies (single-institution-, multiple-institution-, patterns-of-care studies) have enhanced our knowledge over the past decade to justify an update and specification of previously published treatment guidelines (Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2002 Feb 1;52(2):496-513.). This paper summarizes the update of the guideline for non-malignant disease. Material and methods: In 2000 the German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseseases (GCGBD) collected data for a general patterns of care study (PCS) to study the actual use of RT for non-malignant disorders in Germany; thereafter disease specific PCS were conducted using a mailed questionnaire for all RT facilities in Germany to assess equipment, patient accrual, indications for radiotherapy, and applied treatment concepts. Moreover, literature data were reviewed including PubMed and Cochrane Library to assess the specific role for radiotherapy of special non-malignant disease, including radiobiology, radiation protection, and radiation physics. Thus, from these data the Level of Evidence (LOE) and Grade of Recommendation (GOR) have been defined. Results: The existing guideline is updated and was worked out as an S2-guideline (evidence-based) The indication for radiotherapy, treatment conduct and evaluation of success data provide special recommendations for the use of radiotherapy for non-malignant disease. For each individual non-malignant disease, the accepted RT concepts were documented. Finally, specific evaluation tools and recommendations for follow-up examinations were defined. Conclusion: A detailed proposal for the use of radiotherapy (RT) of non-malignant disease has been elaborated which will be presented from the peer review group to the national society for final discussion within the Delphi process for developing updated treatment guidelines in Germany. These guidelines will serve as a starting point for quality assessment, prospective clinical trials, and outcome research.
IMRT/IGRT – was wird Routine?
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Evaluation von modernen Bestrahlungstechniken zur Verbesserung der Tumorkontrolle beim lokal fortgeschrittenen Bronchialkarzinom Guckenberger M.1, Richter A.1, Wilbert J.1, Kavanagh A.2, Flentje M.1, Partridge M.2 1 Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 2The Royal Marsden NHS Foundation Trust, Joint Department of Physics, London, United Kingdom Hintergrund: In der definitiven Radio(chemo)therapie des lokal fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) ist bei Verwendung von konventionellen Bestrahlungstechniken aufgrund der Normalgewebstoleranz die Gesamtdosis meist auf 66Gy begrenzt, was unbefriedigende lokale Tumorkontrolle erzielt. Untersucht wurde daher ob durch moderne Techniken die Bestrahlungsdosis gesteigert und die lokale Tumorkontrolle verbessert werden kann. Methodik: Die retrospektive Planungsstudie basiert auf 13 Patienten mit Stadium III NSCLC. Als aktueller Standard wurden 3D-konformale (3D-CRT) Bestrahlungspläne mit einer konventionell fraktionierten Gesamtdosis von 66Gy geplant; auf eine elektive Bestrahlung des Lymphabflussgebietes wurde basierend auf FDG-PET verzichtet. Zusätzlich wurden folgende drei Techniken und deren Kombinationen evaluiert: 1) Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT); 2)
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IMRT mit integriertem Boost von 110% im gross tumor volume (GTV) des Primarius; 3) adaptive Strahlentherapie mit Anpassung des Zielvolumens und Bestrahlungsplanes an Änderungen von Tumorform und -volumen in der dritten und fünften Behandlungswoche (basierend auf wöchentlichen CT Aufnahmen). Die Bestrahlungsdosis wurde in den Plänen eskaliert bis die mittlere Lungendosis (MLD) des 3D-CRT Planes oder 50Gy am Rückenmark erreicht wurden. Die lokale Tumorkontrolle wurde in Tumor-control-probability (TCP) Modellen berechnet. Ergebnisse: Mittels IMRT konnte im Vergleich zur konventionellen 3D-CRT die MLD um 5.8%±4.4% reduziert werden. Die zweimalige Adaption an das schrumpfende GTV reduzierte die MLD um 7.9%±4.8%. Ein integrierter Boost von 110% wurde bei 7/13 Patienten mit den größten GTVs geplant: die mittlere GTV Dosis konnte dadurch im Vergleich zum 3D-CRT Plan um 4,5Gy±1,1Gy gesteigert werden ohne im Vergleich zur IMRT ohne integrierten Boost die MLD zu erhöhen. Die mittlere GTV Dosis betrug bei 3D-CRT Planung 67.1Gy±0,5Gy. Durch adaptive 3D-CRT konnte die Bestrahlungsdosis auf 71,1Gy±2.9Gy eskaliert werden, durch adaptive IMRT auf 75,1±2,5Gy und durch adaptive IMRT mit integrierten Boost auf 78,8Gy±2,7Gy. Bei den 6/13 Patienten mit kleinern Tumorvolumina konnte durch IMRT und adaptive Planung die TCP von 25,4%±6,6% auf 41,9%±12,9% verbessert werden. Bei 7/13 Patienten mit großen Tumorvolumina konnte durch IMRT mit integriertem Boost und adaptive Planung die TCP von 15,1%±2,1&% auf 33,5%±5,2% verbessert werden. Schlussfolgerungen: Durch den Einsatz moderner Bestrahlungstechniken kann beim lokal fortgeschrittenen NSCLC Normalgewebe geschont werden, was zu einer iso-toxischen Dosiseskalation genutzt werden kann. Die Techniken der IMRT mit integriertem Boost und adaptiver Bestrahlungsplanung wirken additiv und haben das Potential die lokale Tumorkontrolle um 72% zu verbessern: für alle Patienten wurde ein Vorteil berechnet; die Verbesserung der TCP reichte von 28% bis 114%.
V6-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):16
CT- vs. PET-CT basierte intensitätsmodulierte Radiotherapie des Ösophaguskarzinoms: Vorteile durch simultanen integrierten Boost? Klotz J.1, Pinkawa M.1, Piroth M.D.1, Holy R.1, Eble M.J.1 Universitätsklinikum Aachen, Strahlentherapie, Aachen, Germany
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Fragestellung: Die definitive Radiochemotherapie des Ösophagus gewinnt zunehmend an Bedeutung. Jüngste Studienergebnisse zeigen vergleichbare Überlebenszeiten gegenüber neoadjuvant behandelten Patienten mit Operation, die hier lediglich hinsichtlich der lokalen Kontrolle profitieren. Sinnvoll erscheint daher die Dosis-Eskalation ohne Erhöhung der Toxizität. Die intensitätsmodulierte Radiotherapie bietet hier die technischen Möglichkeiten. Das PET-CT kann durch Detektion von Tumormanifestationen, die mit herkömmlicher Diagnostik unentdeckt bleiben, zu einer weiteren Verbesserung des Outcomes führen. Führt die Verwendung des PET-CT in der Zielvolumendefinition zu größeren Bestrahlungsvolumina? Lässt sich durch die Anwendung eines simultanen integrierten Boost (SIB) eine Dosiseskalation des PET-positiven Areals ohne Erhöhung der Nebenwirkungswahrscheinlichkeit (normal tissue complication probability = NTCP) verwirklichen? Methodik: 9 Patienten mit Ösophaguskarzinom wurden untersucht, jeweils 3 Patienten mit Manifestation im unteren, mittleren und oberen Drittel. Zielvolumina wurden basierend auf CT / Endosonographie -Befunden (PTV-CT) erstellt, sowie zum Vergleich zusätzlich unter Einbeziehung eines PET-CT (PTV-PET). Für jedes PTV wurde jeweils ein IMRT – Plan mit „shrinking-field“ (SF)-Technik und ein IMRT-Plan mit SIB erstellt. Der SF-Plan wurde mit einer Gesamtdosis von 60 Gy bei 2 Gy Einzeldosis gerechnet, im SIB-Plan erhielten die PET-positiven Areale 63 Gy bei 2,1 Gy Einzeldosis. Die Dosis – Volumen – constraints und Beam-Arrangements waren identisch. PTV-Volumina, „equivalent uniform dose“ (EUD) sowie NTCP der Risikoorgane Lunge, Herz und Spinalkanal wurden verglichen. Ergebnisse: Mit Hilfe des PET-CT wurden bei 3 Patienten regionale LK-Metastasen detektiert und in die Zielvolumendefinition mit aufgenommen. Dies führt zu einer signifikanten Vergrößerung (p=0,014)des PTV-PET gegenüber dem PTVCT. Beim Vergleich der beiden Bestrahlungstechniken zeigte sich kein signifikanter Unterschied der EUD- und NTCP-Werte der Risikoorgane bei höherer biologisch äquivalenter Dosis der SIB-Technik. Die PTV-PET basierten SIBPläne zeigten eine signifikant erhöhte EUD der Lunge (p=0,023) gegenüber dem PTV-CT. Im Mittel war die EUD um 1.2 Gy erhöht, was sich in einer Steigerung
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Vorträge
des NTCP (Pneumonitisrisiko) von 1,3 % auf 1,9 % wiederspiegelt. Bezüglich Herz und Rückenmark fanden sich keine signifikanten Unterschiede. Schlussfolgerung: Die PET-CT basierte Zielvolumendefinition vergrößert durch Detektion von Lymphknotenmetastasen die mit kurativer Dosis zu behandelnden Volumina. Eine Dosis-Eskalation kann mit Hilfe des SIB trotzdem ohne relevante Erhöhung der Nebenwirkungswahrscheinlichkeit erfolgen.
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Tomotherapie mit SIB – Konzept bei Patientinnen mit Zervixkarzinom: Technik und Akuttoxizität Marnitz S.1, Burova E.1, Wlodarczyk W.1, Jahn U.1, Grün A.1, Stromberger C.2, Budach V.2, Köhler C.3 1 Charité, Radioonkologie, Berlin, Germany, 2Charité, Berlin, Germany, 3Charité, Gynäkologie, Berlin, Germany Fragestellung: Etablierung eines SIB-Konzeptes im Rahmen der Tomotherapie bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem/nodal positiven Zervixkarzinom nach anatomischer Zielvolumendefinition und Evaluation der Akuttoxizität. Methodik: 40 Patientinnen mit Zervixkarzinom (FIGO IB1 pN1 – IVA) erhielten eine primäre Radiochemotherapie. Bei 29/40 Patientinnen wurde vor Einleitung der Radiochemotherapie eine pelvine und paraaortale laparoskopische transperitoneale Lymphonodektomie durchgeführt. Im Rahmen dieses operativen Stagings wurde die parametrane Region standardisiert mit Clips markiert. Bei 21%, 31% und 3% der Patientinnen wurden pelvine, pelvine +paraaortale bzw. isolierte paraaortale Metastasen histologisch gesichert. Alle Patienten erhielten eine perkutane Radiatio mit einem SIB-Konzept: 1.8-50.4 Gy für die Tumorregion sowie die pelvinen +/-paraaortalen Lymphknoten (PTV-A), und einen simultan integrierten Boost mit 2.12-59.36 Gy auf die clipmarkierte/anatomisch definierte Boostregion (PTV-B). Alle Patientinnen erhielten zusätzlich eine StandardHDR-Brachytherapie (MRT-geplant) mit 5 Einzeldosen von je 5 Gy (tumorumschließend). Die BED im makroskopischen Tumor betrug 87.5-97.5 Gy. Eine simultane Chemotherapie bestehend aus einmal wöchentlich Cisplatin 40 mg/m2 wurde appliziert. Dosis-Volumen-Histogramme und die gastrointestinale (GI) sowie urogenitale (GU) und hämatologische Toxizitäten (CTCAEv 3.0) wurden erhoben. Ergebnisse: Die mittlere Therapiedauer betrug 45 Tage. Die mittlere Dosis des Dünndarms, der des Rektums, der Blase betrug 28.5±6.1Gy, 47.9±3.8Gy and 48±3Gy. Eine hämatologische Toxizität Grad 3 entwickelten 20%; eine Diarrhoe Grad 2 5% und eine Diarrhoe Grad 3 2.5% der Patientinnen. Es trat keine Grad 3 GU Toxizität auf. Die Kontrollabrasio 8-12 Wochen nach Radiochemotherapie konnte bei 38/40 Patientinnen eine komplette Remission nachweisen. Schlussfolgerung: Das SIB-Konzept in der primären Radiochemotherapie des Zervixkarzinoms ist bei niedrigen Raten an GI und GU-Toxizitäten sicher durchzuführen. Ob die Dosisintensivierung zu verbesserten onkologischen Ergebnissen führt, muss untersucht werden.
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Häufigkeit therapiebedingter Behandlungspausen in der intensitätsmodulierten kombinierten Radiochemotherapie des Analkarzinoms Holy R.1, Rovinsky I.1, Piroth M.D.1, Klotz J.1, Pinkawa M.1, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum Aachen, Strahlentherapie, Aachen, Germany Hintergrund: Die Verlängerung der Gesamtbehandlungszeit einer fraktionierten Strahlentherapie hat einen negativen Einfluss auf die Tumorkontrollrate. Grund ist die Proliferation überlebender Tumorzellen während einer Bestrahlungspause. Ziel der Auswertung ist der Nachweis einer Reduktion des Risikos der toxizitätsbedingten Unterbrechung bei Anwendung einer intensitätsmodulierten Strahlentherapie zur Behandlung des Analkarzinoms. Methode: In der Zeit von 02/2000 -11/2010 erhielten 88 Patienten eine kombinierte Radiochemotherapie mit 5 FU und Mitomycin zur definitiven Therapie eines Analkarzinoms. Bei 73 Patienten kam eine drei dimensionale (3D) Bestrahlungsplanung zur Anwendung, 15 Patienten wurden in Form einer intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT) behandelt. Die Gesamtdosis in der Primärtumorregion betrug Median 54 Gy (45-59,6) in der 3D, 56 Gy (50,4-56) in der IMRT Gruppe. Die Dosis im Bereich der Lymphabflusswege war abhängig vom Tumorstadium. Retrospektiv wurden alle Bestrahlungsprotokolle im Hinblick
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auf Bestrahlungstechnik und stattgehabte, toxizitätsbedingte Pausen > 2 Bestrahlungstage untersucht und ausgewertet. Die während der Therapie aufgetretenen akuten Nebenwirkungen der Patienten wurden gemäß den Common Terminology National Cancer Institute Criteria for Adverse Events (CTCAE), Version 4.0 beurteilt. Ergebnisse: Die Nachbeobachtungszeit betrug im Mittel 34 (3-108) Monate. Insgesamt entwickelten 22,8% der Patienten ein Lokalrezidiv, 13 ,6% erhielten eine Kolostomie im Verlauf. Bei 26 Patienten (35,6 %) in der 3 D Gruppe war eine Pause im Median von 13 Tagen notwendig versus 2 Patienten (13,3 %) in der IMRT Gruppe (p 0,091) mit 6 und 10 Tagen. Die hauptsächlich zur Verordnung einer Pause aufgetretenen Nebenwirkungen waren Toxizität Grad 3 der Haut mit Schwellung und konfluierend feuchten Epitheliolysen in 17,4 % sowie die postzytostatische Anämie Grad 3 in 8,1% bezogen auf das Gesamtkollektiv. Schlussfolgerung: Die intensitätsmodulierte Radiotherapie geht mit einem deutlich geringeren Risiko einer toxizitätsbedingten Behandlungspause einher, ein positiver Effekt auf die Tumorkontrollwahrscheinlichkeit bei Einhaltung der Gesamtbehandlungszeit ist zu erwarten. Aufgrund der geringen Patientenzahl in der IMRT Gruppe war das Ergebnis nicht signifikant.
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Helikale Tomotherapie von Weichteilsarkomen – optimierte Weichteilschonung auch bei akralen Tumoren Pöttgen C.1, Abu Jawad J.1, Gkika E.1, Grannaß A.1, Taeger G.2, Grabellus F.3, Bauer S.4, Stuschke M.1, Levegrün S.1 1 Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfallchirurgie, Essen, Germany, 3Universität DuisburgEssen, Universitätsklinikum Essen, Institut für Pathologie, Essen, Germany, 4 Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Innere Medizin/Tumorforschung, Essen, Germany Hintergrund und Ziele: Die Strahlentherapie spielt bei der postoperativen Behandlung von Weichteilsarkomen eine wesentliche Rolle. Gelenk- und Weichteilschonung sind von besonderer Bedeutung, um die Ergebnisse der funktionserhaltenden Chirurgie nicht zu beeinträchtigen. Dabei stellt die Bestrahlung akraler Tumoren eine besondere Herausforderung dar. Wir haben den Wert der helikalen Tomotherapie für diese Tumoren untersucht. Material und Methoden: Zwischen 07/2007 und 06/2010 wurden 26 Patienten mit Extemitätensarkomen (m/w 18/8, medianes Alter 61 (12-75) Jahre, T1b/T2b: 2/24 Pat.) postoperativ mittels Tomotherapie bestrahlt. Einundzwanzig Patienten hatten Tumoren der unteren Extremität, davon 4 mit akral lokalisierten Tumoren (2 plantar, 2 calcaneal). Histologisch waren vorrangig undifferenzierte und Liposarkome (11 Pat.), Synovialsarkome (3 Pat.), MFH (2 Pat.), Leiomyosarkome (2 Pat.), und Myxofibrosarkome (2 Pat.) nachgewiesen. Achtzehn Patienten wurden nach R0/1-Resektion bestrahlt, von diesen 6 nach isolierter ExtemitätenPerfusion. Vier Patienten hatten eine Vorbestrahlung (21-60 Gy). Die Bestrahlung erfolgte in shrinking-volume-Technik, für das PTV1 waren 50 Gy (2 Gy/F), für das Boost-Volumen (PTV2) 60-64 Gy geplant. Ergebnisse: Mittels helikaler Tomotherapie waren in allen Fällen sehr konformale und homogene Dosisverteilungen zu erreichen. Die mediane Dosis betrug 60 Gy. Die mittlere Dosis (Dmean) im umgebenden Weichteilmantel der peripheren Extremität bei den Patienten mit akral lokalisierten Tumoren (Zirkumferenz – (PTV+0.3 cm) entlang des PTV) konnte im Mittel auf 44% (32-52%) der verschriebenen Dosis reduziert werden. Die Verträglichkeit der RT war gut, akute (Grad 0/1-2-3-4: 8-14-4-0 Pat.) und späte Nebenwirkungen (Grad 0/1-2-3-4: 18-4-3-1 Pat.) waren moderat. Bei insgesamt 5 Patienten (davon in 3 der 4 Patienten mit akralen Tumoren) wurden Grad 3 (CTCv.2) Hautreaktionen beobachtet, die in allen Fällen eine vollständige Rückbildung zeigten. Ein Patient benötigte im langfristigen Verlauf nach initial erschwerter postoperativer Rekonstruktion weitere chirurgische Interventionen. Muskulo-skelettale Funktions-Scores im Patienten- Selbstassessment betrugen im Mittel 79 Punkte (43-96), entsprechend 84% der standardisierten Normalpopulation. Die lokale Kontrolle nach 2 Jahren (nach R0/1-Resektion) betrug 89%, das Gesamt-Überleben 82% (metastasenfreies Überleben lediglich 38%). Schlussfolgerung: Helikale Tomotherapie ermöglicht Dosisverteilungen, die auch unter schwierigen Bedingungen (limitierter Weichteilmantel, intensive Vortherapie) eine gute Langzeitverträglichkeit der Therapie gewährleisten.
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Vorträge
V6-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):18
Genauigkeit des Image Guidance mittels Mega-Voltage Computertomographie (MVCT) bei helikaler Tomotherapie von Wirbelsäulentumoren Levegrün S.1, Pöttgen C.1, Berkovic K.1, Hepp R.1, Abu Jawad J.1, Stuschke M.1 1 Universitätsklinikum Essen, Strahlenklinik, Essen, Germany Fragestellung: Die Strahlentherapie von Wirbelsäulentumoren, entweder als ReBestrahlung von vertebralen Metastasen oder als hochdosierte Strahlentherapie von Sarkomen, erfordert ein präzises Image Guidance, um die erforderlichen steilen Dosisgradienten exakt zwischen Tumor und Spinalkanal zu positionieren. Hier wurde die Genauigkeit der MVCT-Bildgebung bei helikaler Tomotherapie zur Positionierung von Patienten mit Wirbelsäulentumoren untersucht. Methodik: Für 10 Patienten mit Wirbelsäulentumoren, davon 6 Patienten mit Metallimplantat, wurden die MVCTs von jeweils 5-15 Fraktionen retrospektiv durch 5 erfahrene Ärzte mit dem Planungs-CT registriert und KorrekturvektorKomponenten in lateraler, cranio-caudaler und ventro-dorsaler Richtung sowie der Rotationswinkel um die Patientenlängsachse (Roll) ermittelt. Insgesamt wurden 515 Korrekturvektoren ausgewertet. Es wurde die Verteilung der Verschiebungsvektoren um den Mittelwert über die 5 Ärzte für jede Fraktion analysiert und statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Die Varianzen um den mittleren Setup sind am größten in craniocaudaler Richtung, gefolgt von der ventro-dorsalen und der lateralen Richtung. Differenzen >±4 mm wurden in lateraler/cranio-caudaler/ventro-dorsaler Richtung bei 0.4%/0.4%/0% der Registrierungen beobachtet; Differenzen >±2 mm traten in lateraler/cranio-caudaler/ventro-dorsaler Richtung bei 2.5%/10.5%/3.7% der Registrierungen auf. Die Varianz in cranio-caudaler Richtung ist signifikant größer als in ventro-dorsaler (p< 0.0001) und in lateraler Richtung (p< 0.0001). Dies kann durch die schlechtere Auflösung des MVCTs in longitudinaler Richtung im Vergleich zu den axialen Richtungen erklärt werden. Bei MVCTs von Patienten mit Metallimplantaten ist die Varianz sowohl in cranio-caudaler als auch in ventro-dorsaler Richtung signifikant kleiner als bei MVCTs ohne Metall (jeweils p< 0.0001). In lateraler Richtung gibt es keinen signifikanten Unterschied durch Metallimplantate. Schlussfolgerung: Die Genauigkeit der Tomotherapie MVCT-Bildgebung ist in lateraler und ventro-dorsaler Richtung zufriedenstellend. Cranio-caudal ist die MVCT-Auflösung jedoch deutlich reduziert, was das Image Guidance in dieser Richtung erschwert. Dies kann die Gesamtgenauigkeit der Umsetzung der Dosisverteilung limitieren, insbesondere bei Zielvolumina, die in cranio-caudaler Richtung gebogen sind, z.B. im Übergangsbereich Hals-Brust-Wirbelsäule.
V6-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):18
Vorteile der intensitätsmodulierten Rotationsbestrahlung (Rapid Arc) bei der Ganzhirnbestrahlung mit simultanem integrierten Boost auf eine oder mehrere Hirnmetastasen: erste Ergebnisse Höfling-Pfirrmann K.1, Vosberg M.1, Kober B.1 Klinikum Darmstadt, Institut für Strahlentherapie und Radioonkologie, Darmstadt, Germany
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Ziel: Der Nachteil einer homogenen Ganzhirnbestrahlung ist es, im Bereich von größeren Metastasen keine ausreichende Dosis zu erreichen, um langfristig einen Progreß zu verhindern. Die intensitätsmodulierte Rotationsbestrahlung (Rapid Arc; Varian Medical Systems, Palo Alto, CA) ermöglicht es, zusätzlich zur homogenen Radiatio des nicht befallenen Hirns mit moderaten Einzeldosen, im Bereich der Metastasen simultan einen integrierten Boost mit höheren Einzeldosen zu applizieren. In der vorliegenden Arbeit werden erste Erfahrungen mit dieser Art der Bestrahlung geschildert. Patienten und Methoden: Bislang wurden 19 Patienten mit 1-2 Hirnmetastasen bestrahlt. Das mittlere Alter der Patienten bei RT-Beginn lag bei 67,5 Jahren, der mittlere Karnofski-Index bei 80%. Es wurden im Bereich des Ganzhirns eine GRD von 30,6 Gy mit einer ED von 1,8 Gy und im Bereich des integrierten Boosts eine GRD von 51 Gy mit einer ED von 3 Gy appliziert. 10 der Patienten mußten die Strahlentherapie abbrechen oder verstarben innerhalb von 8 Wochen, sie hatten bei Erstdiagnose ein durchschnittliches Alter von 72 Jahren und einen durchschnittlichen Karnofski-Index von 70%. Die verbleibenden Patienten wurden regelmäßig nach Karnofski-Index und MiniMental-Status-Test beurteilt, der
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Verlauf der cerebralen Metastasierung wurde mittels MR-Untersuchungen beurteilt. Ergebnisse: Die Patienten, die nach der Radiatio weiterbeobachtet wurden, befinden sich noch in der Nachsorge oder schieden frühestens nach 5 Monaten aus der Nachsorge aus. Sie hatten bei RT-Beginn ein Alter von durchschnittlich 63, maximal 71 Jahren und einen KI von 90% (rechnerisch 87,8%). In der Nachsorge stellten die Patienten sich nach 6 Wochen (5 Patienten), 3 Monaten (7 Patienten) und 6 Monaten (3 Patienten) mit einem durchschnittlichen Karnofski-Index von 80%, 80% und 70% vor, die Größe der Metastasen betrug nach 6 Wochen noch 83% und nach 3 Monaten noch 65% der Ausgangsgröße. Neue Hirnmetastasen traten nur bei einer Patientin mit auch systemisch progredientem SCLC auf. Bei den Patienten, deren Haarwuchs nicht durch eine systemische Therapie unterbunden ist, wachsen nach 3 Monaten spätestens die Haare wieder. Es konnten erst 3 Patienten im Verlauf mit MiniMental-Status-Test und Fragen zur Lebensqualität befragt werden, hier erreichen die Patienten gleiche Ergebnisse nach 3 bzw. 6 Monaten wie vor Beginn der Radiatio. Zusammenfassung: Rapid Arc ermöglicht es, die Vorteile einer prophylaktischen Ganzhirnbestrahlung mit der einer stereotaktischen Bestrahlung der Hirnmetastasen zu kombinieren. Sie ist eine Möglichkeit, Patienten mit 1-2 Hirnmetastasen eine unkomplizierte Strahlentherapie anzubieten, die eine gute Wirksamkeit zeigt und die Lebensqualität und kognitiven Fähigkeiten der Patienten erhält. Für den Erfolg der Therapie scheint, wie ähnlich schon in früheren Veröffentlichungen beschrieben, eine Alter von höchstens 70 Jahren und ein KI über 70% entscheidend.
V6-8 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):18
Whole brain radiotherapy with hippocampal avoidance: a planning study Jacob V.1, Kollefrath M.1, Grosu A.-L.1 1 Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany Purpose: Whole brain radiotherapy (WBRT) is usually the treatment option for patients with multiple brain metastases, extending the median survival. Although WBRT is reducing the risk of subsequent development of brain metastases, it is often followed with potential neurocognitive toxicity. Recent studies have indicated that the functions of learning, memory (short and long term), and spatial information processing are affected by irradiation of the hippocampus. Therefore a WBRT with avoidance of the hippocampus might delay and/or reduce the severity of neurocognitive deficits. The goal of this planning study is to evaluate the feasibility of using volumetric-modulated-arc (VMAT) techniques to deliver WBRT with hippocampal avoidance. Methods and materials: Three patients already treated with radiosurgery have been chosen to start the study. Fused computed tomography scans and magnetic resonance tomography images have been fused and used to define target and normal structure contours. Both individually contoured hippocampi were used as dose-limiting structure; the whole brain dose was prescribed at 35 Gy to 95% in 14 fractions. Planning was performed using RapidArc (Eclipse, Varian). For each patient different plans using single und multiple arcs (coplanar and noncoplanar) were generated and tested. The plans were compared regarding target coverage, mean dose in hippocampus and sparing of other organs a risk. Results: In all three patients it was possible to reduce dose to hippocampus, providing homogeneous dose to the rest of the brain. The mean dose to the hippocampus in all three patients was reduced to 12.5-14 Gy, i.e. 36-40 % of the prescribed dose. Further reduction of the dose in hippocampi has resulted in less dose homogeneity to the rest of the brain. Plans with two coplanar arcs were most effective in achieving planning goals. Organs at risk such as lenses, optic nerves and eyes received clinically acceptable dose for all three patients. Conclusion: Conformal avoidance of hippocampus during WBRT is a challenging goal for planning. VMAT plans were able to achieve conformal hippocampus avoidance with adequate whole brain coverage. The study is in progress and it is going to extent to more patients.
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V6-9 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):19
Hypofraktionierte bildgeführte Radiotherapie (HF-IGRT) cerebraler Metastasen mittels helikaler Tomotherapie Pöttgen C.1, Levegrün S.1, Abu Jawad J.1, Wittig A.1, Hepp R.1, Gkika E.1, Grannaß A.1, Gauler T.2, Eberhardt W.2, Stuschke M.1 1 Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Innere Medizin/Tumorforschung, Essen, Germany Hintergrund und Ziele: Evaluation eines Konzeptes zur lokalen Dosis-Intensivierung bei Hirnmetastasen, die nicht für eine Radiochirurgie geeignet sind. Material und Methoden: Patienten mit Hirnmetastasen, die nicht für eine Radiochirurgie qualifizierten (>3 Metastasen oder Durchmesser >3 cm), erhielten eine fraktionierte stereotaktische Bestrahlung (FSRT) mittels helikaler Tomotherapie. Das PTV(Mets) entsprach der kontrastmittelaufnehmenden Läsion (T1gewichtete 3D-MRT-Studie, Metastasen >9 mm) mit einem PTV-Saum von 2 mm für Metastasen < 5 mm bzw. 1 mm für 5-9 mm grosse Metastasen. Die Bestrahlung erfolgte hypofraktioniert, und wurde entweder als fokussierte Bestrahlung der Metastase allein oder als integrierte Boost-Bestrahlung der Metastase mit simultaner Ganzhirn-Bestrahlung geplant. Dabei erhielt das PTV(Mets) 10x5 Gy (D95) während das PTV(Hirn) 10x3 Gy erhielt. Ergebnisse: Zwischen 05/2007 und 08/2010 wurden insgesamt 17 Patienten (m/w: 9/8, medianes Alter 58 (46-66) Jahre, NSCLC: 8, mal. Melanom: 6, andere: 3) außerhalb prospektiver Studien behandelt. Neun Patienten erhielten eine integrierte Boost-Bestrahlung der Metastasen bei gleichzeitiger Ganzhirn-RT, weitere 5 Patienten erhielten eine alleinige HF-IGRT der Metastasen. Drei Patienten erhielten einen Tomotherapie-Boost der cerebralen Metastasen sequentiell nach Ganzhirn-RT. Die mediane Zahl der Metastasen betrug 3 (1-20) bei einem mittleren GTV-Volumen von 11.6 (0.52-30.7) ml. Die maximale Akut-Toxizität der Strahlentherapie war moderat und auf Fatigue CTC-Grad 1-2 limitiert, bei einem Patienten wurde eine Radionekrose ohne klinische Beeinträchtigung unter dem Verdacht eines Rezidives reseziert. Remissionen oder stable disease wurden bei 10 Patienten beobachtet. Leukenzephalopathische Veränderungen im Verlaufs-MRT wurden bei 4 Patienten gefunden, die median länger als 13.5 Monate überlebt hatten. Das progressionsfreie Überleben nach 1 Jahr betrug 76%, das Gesamt-Überleben 42% (median 10 Monate), wobei ein signifikanter Vorteil für die NSCLC- Patienten nachweisbar war (1-Jahres Überlebensrate 70%) im Vergleich mit den Melanom-Patienten, von denen keiner 1 Jahre überlebte (p=0.0037). Schlussfolgerung: Eine HF-IGRT mit 10x5 Gy, mit helikaler Tomotherapie, entweder als integrierter Boost mit Ganzhirnbestrahlung oder als alleinige Lokalbehandlung ermöglicht eine Dosis-Intensivierung in dem Kollektiv von Patienten, die für eine Radiochirurgie nicht geeignet sind. Im Vergleich mit historischen Kollektiven wird eine Verbesserung des progressionsfreien und Gesamt-Überlebens erreicht.
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Hypofractionated image-guided breath-hold radiotherapy of liver metastases – clinical results Boda-Heggemann J.1, Dinter D.2, Weiss C.3, Siebenlist K.1, Attenberger U.2, Frauenfeld A.1, Ottstadt M.1, Simeonova A.1, Schneider F.1, Hofheinz R.4, Lohr F.1, Wenz F.1 1 Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Institut für Klinische Radiologie, Mannheim, Germany, 3Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Abteilung für Medizinische Statistik, Biomathematik und Informationsverarbeitung, Mannheim, Germany, 4Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, III. Medizinische Klinik, Mannheim, Germany Purpose: Stereotactic Body RadioTherapy (SBRT) of liver metastases is a noninvasive therapy option for inoperable liver oligometastases. Outcome and toxicity were retrospectively evaluated in a single-institution patient cohort who had undergone image-guided breath-hold liver SBRT. Patients and methods: 19 patients with liver metastases of various primary tumors consecutively treated with image-guided breath-hold SBRT were evaluated retrospectively regarding overall survival (OS), progression-free-survival (PFS), progression pattern, local control (LC), acute and late toxicity based on clinical data (CTC and LENT-SOMA scales) and laboratory values. BED2-s were calcula-
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ted; radiation parameters and follow-up CT/MRI images were analysed. 7 patients were treated with a BED2 of < 70 Gy, 6 patients with a BED2 between 70 and 90 Gy and 6 patients with a BED2 of >90 Gy. PTV size was 96±110cm3 (median 54cm3). Results: Median follow-up (FU) was 12 months. Median OS was 12 months. Actuarial 2-year OS-rate was 31%. Regression of the irradiated lesion was observed in 84% of the cases with a median time do detection of regression of 2 months (typical date of first FU). Actuarial 1-year LC-rate was 53%. Median PFS was 4 months, actuarial 1-year PFS-rate was 20%. Site of progression pattern was predominantly distant. No clinical acute toxicity >°2 was observed. Late toxicity was also ≤°2 with the exception of one episode of a therapy-resistant gastrointestinal bleeding one year after SBRT, where association with SBRT is unlikely but cannot be excluded with certainty in retrospect. Regarding laboratory values, a significant elevation compared to prae-therapeutic values in the acute phase was observed only for alcaline phosphatase (AP, p=0.0274) but not for alanine-aminotransferase (ALAT), aspartate-aminotransferase (ASAT), gamma-glutamyl-transferase (GGT), lactate-dehydrogenase (LDH), bilirubine (BR), activated partial thromboplastine time (aPTT), thrombocyte count, albumine, cholesterine estherase (CHE), prothrombin time, blood urea and C-reactive protein (CRP). A significant elevation compared to prae-therapeutic values in the chronic phase was observed for AP (p=0.0016), BR (p=0.0222), CHE (p=0.0056) and CRP (p=0.0320). No significant changes were observed for GGT, ALAT, ASAT, LDH, aPTT, thrombocyte count, albumine, prothrombin time and blood urea. Conclusions: Although a formal dose effect relationship can not be established, no local relapse was observed at PTV-sizes smaller as 67cm3 and doses >78Gy BED2. This dose level cannot be reached in large lesions constituting a significant fraction of this series. SBRT is therefore an effective non-invasive treatment modality with low toxicity in patients with small inoperable liver metastases.
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The value of respiratory gated combined 18F-FDG PET/CT for target volume delineation in stereotactic radiation treatment of liver metastases Andratschke N.H.-J.1, Bundschuh R.2, Dinges J.2, Astner S.1, Ziegler S.2, Schwaiger M.2, Essler M.2 1 Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Strahlentherapie, München, Germany, 2Klinikum rechts der Isar, TU München, Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, München, Germany Introduction: We hypothesize that FDG-PET may help improving target volume definition for treatment planning of SBRT. Materials and methods: 18 consecutive patients with liver metastases from different primaries were included in this study. In addition to the planning CT, each patient recieved a MRI scan as well as a repiration gated 18F-FDG-PET-CT scan in treatment position. All image modalities (planning CT, MRT, 4D-PET-CT) were fused using iPlanNet V4. The quality of the co-registration was rated on a scale ranging from 1 (excellent) to 5 (poor) by a radiation oncologist and a nuclear medicine physician independent of each other. GTV was delineated in CT images by a radiation oncologist. In MRT data GTV were delineated by two radiation oncologists and a radiologist. PET target volume were defined by three nuclear medicine physicians. All observers were blinded to the results of each other. Interobservervariability was calculated for the whole patient group as well as for patient with and without previous local treatment of the liver separately. The average value of the three observers was used to estimate the MRT target volume and the PET target volume. All target volumes were compared to each other for all patients and separately for patients with previous local therapy in the liver (surgery or radiation treatment). Results: 18 patients were evaluated in this study of whom 6 had had previous local liver treatment. The quality of the co-registration between MRT and PET images was rated with 3.3 in average when non-gated PET was used. Using respiratory gated PET, the quality of the co-registration improved significantly (p< 0.01, students t-test) showing an average value of 2.1. Using only CT images for target volume delineation the resulting average volume was 51.5 ccm. The average VMRT was 51.8 ccm and the average VPET 48.1 ccm. Comparing CT, MRT and PET for each patient volumes delineated in MRT were bigger compared to the those delineated in CT (on average 9.9 %). Volumes delineated in PET images were 13.8 % larger as compared to MRT. Larger differences between the target volumes were found when taking only into account lesions in patients with previous local liver treatment. The target volume defined using MRT data showed an interobserverv ariability of 47.9 % for all lesions (with previous treatment 84.1 % compared to only 26.2 %
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without previous treatment). The target volumes defined using PET images showed smaller interobserver variability of 21.5 % regardless of previous treatment. Conclusion: FDG-PET may impact the overall treatment strategy as well as the target volume delineation process in patients undergoing SBRT for liver metastases. For planning of stereotactic radiation treatment FDG-PET changes the target volume significantly and reduces the interobservervariability especially in patients with previous local treatments to the liver.
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Ziel: Untersuchung der digitalen Videofluoroskopie zur 3D-markerlosen Echtzeiterfassung inter- und intrafraktioneller intrathorakaler Tumorbewegungen. Material und Methoden: 22 Patienten mit primären und sekundären Lungentumoren unterschiedlicher Größe und Lokalisation wurden mittels stereoskopischer Röntgenbildfusion (ExacTrac X-ray 6D, BRAINLAB, Feldkirchen, Deutschland) für die Bestrahlung in Rückenlage positioniert. Anschließend erfolgte durch Videofluoroskopie mit ExacTrac X-ray 6D die Echtzeiterfassung der intrafraktionellen Tumorbewegungen. Die Tumore oder ein sich auf der Basis der 4D-Computertomographie gleich bewegendes Surrogat wurden zunächst in einem Bild jeder Bildsequenz markiert. Die markierten Arreale wurden dann in den nachfolgenden Bildern der korrespondieren Sequenzen zur Quantifizierung der atemabhängigen Tumorbewegung verfolgt. Ergebnisse: Bei 17 Patienten (77%) waren die Tumore und ihre Beweglichkeit direkt durch die Videofluoroskopie mit ExacTrac X-ray 6D zu identifizieren. Die 5 Patienten (23%), bei denen die Tumorbeweglichkeit nur über ein Surrogat darzustellen war, wurden nicht in die Analyse einbezogen. Für Tumore mit einer Beweglichkeit von 3-10mm war die interfraktionelle Varianz des 3D Bewegungsmuster 5,8, und für solche mit einer Beweglichkeit >10mm 43,2. 5 Patienten zeigten eine intrafraktionelle 3D Beweglichkeit >10mm (Mean 16.6±4.1mm), anterior-posterior (AP) 6.2±5.4mm, links- rechts 1.4±0.6mm, kranio-kaudal 13.5±4.8mm. Bei 5 Patienten betrug die intrafraktionelle 3D Beweglichkeit 3-10mm (Mean 4.5±1.3mm), AP 2.8±3.3mm, links-rechts 0.5±0.4mm und kranio-kaudal 3.6±1.4mm. Die intrafraktionelle 3D Beweglichkeit war bei 7 Patienten < 3mm (Mean 1.9±0.7mm), AP 1.2±0.9mm, links-rechts 0.4±0.3mm, kranio-kaudal 1.1±0.7mm. Fazit: Die ExacTrac X-ray 6D Videofluoroskopie bietet die Möglichkeit einer schnellen in vivo Echtzeiterfassung inter- und intrafraktioneller Bewegungen intrathorakaler Tumore als Voraussetzung zur markerlosen atemgesteuerten Bestrahlung. Durch digitale Bildbearbeitung ist zu erwarten, dass diese Methode zukünftig bei nahezu allen Tumoren eingesetzt werden kann.
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Assessment of 3D-conformal radiotherapy (3DCRT) and image-guided intensity modulated radiotherapy (IG-IMRT) induced renal damage by means of functional 1 H-MR-imaging and 23Na-MR-imaging Boda-Heggemann J.1, Haneder S.2, Konstandin S.3, Schad L.R.3, Wenz F.1, Michaely H.2, Lohr F.1 1 Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Institut für Klinische Radiologie, Mannheim, Germany, 3Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Computerunterstützte Klinische Medizin – CKM, Mannheim, Germany Purpose: Postoperative radiochemotherapy (RCHT) improves survival of patients with locally advanced gastric cancer. Conventional 3DCRT results in ablative doses to a significant amount of one kidney. IG-IMRT provides excellent PTV coverage while improving kidney sparing. Radiation renal damage has been characterized based on clinical symptoms and laboratory values only. Magnetic resonance imaging (MRI) with functional renal imaging (renal blood-oxygenation level dependent (BOLD) imaging, diffusion-weighted imaging (DWI)) and 23 Na imaging as a novel technique now provides functional kidney assessment. The purpose of this feasibility study was to investigate whether kidney alterations after RCHT with 3DCRT/IMRT can be detected with functional MR imaging. Patients and methods: 4 disease-free patients (2 after 3DCRT with chemotherapy based on the INT0016 protocol and 2 after IMRT with intensified chemotherapy within the MARGIT/AIO study; follow-up for all patients >5ys) were studied on a 3.0 Tesla scanner. 3DCRT: mean right kidney dose (MRKD) 5.3Gy, mean left kidney dose (MLKD) 28.8Gy, mean dose to cranial third of left kidney 42Gy. IMRT: MRKD 8.9Gy, MLKD 22,73Gy, dose to most of the renal cortex < 10Gy. 1H imaging consisted of T2-w sequences w/wo SPAIR fat saturation. Functional imaging was performed with a T2*-w sequence for BOLD imaging and with DWI. Both kidneys were assessed for the cranial, middle and caudal part. 23 Na images were obtained using a dedicated 23Na-tuned coil. Results: IMRT patients showed no morphological kidney alterations and nonstatistically relevant differences for the comparison of ADC-values (Apparent Diffusion Coefficient) of the DWI and the R2* times of the cortex in all three organ parts. Mean 23Na concentration of the cortico-medullary gradient and gradient slope matched with values for healthy volunteers. Results were similar in 3DCRT patients for the non-irradiated right kidney and middle/caudal part of the left kidneys. The cranial part of the left kidney was atrophic (exposed to >40Gy) and presented significantly different functional results compared to the other side and middle/caudal parts of the same side. Reduced ADC values indicated reduced cell density. R2* time of cortex and medulla of the left cranial parts in the 3DCRT group was prolonged, indicating more desoxyginated hemoglobin due to reduced blood flow and oxygenation. 23Na concentration of the left cranial parts was significantly reduced while the expected concentration increase from the cortex to the medulla was partially conserved. Conclusions: Marked morphological/functional effects were observed in highdose areas (3DCRT) while no alteration in kidney function was observed in IMRT patients despite intensified chemotherapy, indicating the value of functional MR imaging and supporting the hypothesis that reducing total/fractional dose to the renal parenchyma by IMRT is beneficial.
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Digitale Videofluoroskopie zur 3D-markerlosen Echtzeiterfassung inter- und intrafraktioneller Bewegungen intrathorakaler Tumore Wurm R.1, Schlenger L.1, Minack F.1, Erbel S.1, Berlinger K.1 1 Klinikum Frankfurt (Oder), Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, Frankfurt (Oder), Germany
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Rahmenlose intrakranielle Radiochirurgie: Präzision bei Verwendung von thermoplastischen Masken und Cone-beam CT IGRT Sweeney R.A.1, Flentje M.1, Wilbert J.1, Guckenberger M.1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Strahlentherapie, Würzburg, Germany Hintergrund: Vor der „Image Guided“ (IGRT) Ära wurden Patienten für die kranielle Radiochirurgie ausschließlich über invasive Rahmensysteme fixiert, CT-gescannt, geplant, positioniert und zumeist noch am Planungstag bestrahlt. Zwischenzeitlich profitieren sowohl die Behandler aber vor Allem die Patienten von nicht-invasiven rahmenlosen IGRT Methoden, die sowohl Fraktionierung als auch zeitliche Trennung von Bestrahlungsplanung und Therapie ermöglichen. Die bekannte suboptimale Repositioniergenauigkeit von Maskensystemen kann durch IGRT unmittelbar vor der Bestrahlung auf deutlich < 1mm und < 1 Grad korrigiert werden. Die intrafraktionelle Bewegung bleibt jedoch ein kritischer Aspekt dieser Methode. Methodik: Seit 2006 werden an unserer Abteilung alle radiochirurgischen Eingriffe als rahmenlose IGRT mittels cone-beam CT (CBCT) Verifikation durchgeführt. Im Zeitraum 03-2006 bis 03-2007 wurden 13 Patienten im Leibinger Maskensystem fixiert und an 18 Zielvolumina bestrahlt. Von 10-2006 bis 01-2011 wurden 98 Patienten in Reuther Thermoplastischen Maskensystem(TPM) an 128 Zielvolumen bestrahlt. Initial war aus Rigiditätsgründen das Maskenmaterial verdoppelt worden (n=80; Reuther-doppelt), später wurden 47 Patienten mit nur einer Lage thermoplastischen Materials fixiert(Reuther-einfach). Vor jeder Radiochirurgie wurde die Patientenposition mittels CBCT und HexaPOD in 6 Freiheitsgraden korrigiert und dann erneut mittels CBCT auf sub-millimeter Präzision verifiziert. Bis 01-2010 wurde nach jeder Behandlung zur Qualitätssicherung ein drittes CBCT aufgenommen, danach nur noch auf Wunsch des behandelnden Facharztes. Die initiale Lagerungsungenauigkeit im Vergleich zum
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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planungs-CT aber vor allem die intrafraktionelle Patientenbewegungen der 3 Systeme wurden nun ausgewertet und verglichen. Ergebnisse: Der initiale Positionierungsfehler der Leibinger, Reuther-Doppel und Reuther-Einfach Masken war als 3D Vektor errechnet 4,0±2,0mm / 4,0±1.9mm und 3,9±1,9mm. Die intrafraktionelle Bewegung betrug entsprechend 0,7±0,4mm(n=18/18) / 0,6±0,6mm(n=47/80) und 0,9±0,6mm(n=23/47), alles nicht signifikant unterschiedlich (p>0,05). Die Mittelwerte der intrafraktionellen Rotationen um die x,y,z-Achsen der 3 Systeme waren durchweg < 1°, auch hier waren die Reuther-einfach Masken nicht schlechter. Die intrafraktionellen Maximalabweichungen als 3D Vektor betrugen 1,7 / 3,0 und 1,9mm. Die durchschnittliche Liegedauer (CBCT1 bis CBCT3) betrug 39±8 Minuten. Schlussfolgerungen: Aufgrund der fast identischen Daten zwischen den Systemen konnte im Laufe der Jahre von einem komplexeren auf ein wesentlich einfacheres Fixationsystem übergegangen werden. Sorgfältige Anpassung und Patientenaufklärung sind sicherlich maßgeblich für eine solche Immobilisierung über die lange Bestrahlungsdauer. Eine Verkürzung der Behandlungszeiten mittels VMAT Techniken lässt eine weitere Verbesserung der Ergebnisse erhoffen.
V6-15 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):21
Analyse und QA von 4D-CT-Datensätzen im Rahmen der gegateten IGRT-basierten Präzisionsradiotherapie – (Projekt Respviewana) Wachter S.1, Hofinger J.1, Wachter-Gerstner N.1, Garbe L.1 1 Klinikum Passau, Strahlentherapie u. Radioonkologie, Passau, Germany Fragestellung: Durch die rasch steigende Verfügbarkeit von 4D-CT-Scannern in der Radiotherapie gewinnt die Erstellung von atemsynchronen, artefarktfreien/armen Datensätzen für die Bestrahlungsplanung von mobilen Tumoren enorm an Bedeutung. Mit steigender Erfahrung im klinischen Einsatz (bisher 250 4D-CT´s) wuchs bei uns der Wunsch und die Notwendigkeit zu einer begleitenden Qualitätskontrolle. Methodik: Es wird die Entwicklung und Evaluierung einer umfassenden Softwareumgebung zur herstellerunabhängigen Analyse von Atemkurven anhand des Varian RPM-Systems als Triggergeber und des Toshiba Aquilion LB-4DCT´s vorgestellt. Ergebnisse: Das System erlaubt eine Analyse der rekonstruierten 4D-CT-Bilder und der korrespondierenden Atemkurve. Mögliche Quellen für Rekonstruktionsartefarkte durch fehlerhafte Triggerpunkte können durch alternative Triggerberechnungen (phasen- oder amplitudenbasiert) minimiert werden. Die gleichzeitige Visualisierung von Atemkurve und CT-Bildern erleichtert das Verständnis für die hohen Anforderungen an zeitliche Präzision. Ein von uns entwickeltes 4D-Bewegungsphantom kann über die Software gesteuert werden. Das Ergebnis einer Triggerneuberechnung kann somit nicht nur numerisch, sondern auch visuell bewertet werden. Ein Kurvengenerator ermöglicht die Erzeugung von künstlichen, auch irregulären, Atemkurven. Die Auswirkungen von falsch gewählten Scanparametern oder verschobener Triggerpunkte lassen sich eindrucksvoll simulieren. Die webbasierte Software ist teilweise über einen kostenfreien Zugang ohne Installation nutzbar (www.respviewana.com). Schlussfolgerung: Eine selbstentwickelte Software-Toolsammlung und ein programmierbares 4D-Bewgungsphantom lassen systematische Analysen und Verbesserungen im komplexen Ablauf der Erstellung und Berechnung von 4D-CTDaten zu.
Palliative Strahlentherapie – Rolle des Radioonkologen
V7-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):21
Surgery and radiosurgery for single brain metastasis – evaluation of four treatment regimens Küter J.D.1, Veninga T.2, Stalpers L.J.3, Plümer A.4, Schild S.E.5, Rades D.1 1 Universität zu Lübeck, Strahlentherapie, Lübeck, Germany, 2BVI Tilburg, Radiation Oncology, Tilburg, Netherlands, 3AMC Amsterdam, Radiation Oncology, Amsterdam, Netherlands, 4UKE, Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany, 5Mayo Clinic, Radiation Oncology, Scottsdale, AZ, United States Background: The survival prognosis of patients with a single brain metastasis is considerably better than the prognosis of patients with multiple brain lesions. A more intensive treatment including surgery or radiosurgery is justified in order to further improve the patients´ prognosis. However, controversy exists whether surgery or radiosurgery should be the first choice. This study compared four different treatment regimens for overall survival and intracerebral control. Methods: The data of 344 patients who received radiotherapy for a single brain metastasis were retrospectively analyzed. 76 patients received stereotactic radiosurgery (SRS) alone, 44 patients whole-brain irradiation (WBI) followed by SRS (WBI+SRS), 125 patients surgery followed by WBI (OP+WBI), and 99 patients surgery followed by WBI and a boost to the metastatic site (OP+WBI+B). SRS alone was compared to WBI+SRS, OP+WBI was compared to OP+WBI+B, WBI+SRS was compared to OP+WBI, and WBI+SRS was compared to OP+WBI+B. Results: The 6-months overall survival rates were 74% after SRS alone, 82% after WBI+SRS, 68% after OP+WBI, and 79% after OP+WBI+B, respectively. None of the comparisons of the treatment regimens stated above did reveal a significant difference between the compared groups. The 6-months intracerebral control rates were 73% after SRS alone, 92% after WBI+SRS, 72% after OP+WBI, and 77% after OP+WBI+B, respectively. In the comparisons of the treatment regimens, a trend was observed for better intracerebral control with WBI+SRS when compared to SRS alone (p=0.07) and to OP+WBI (p=0.05). Otherwise, no significant difference was observed between the compared treatment regimens. Conclusions: In the treatment of a single brain metastasis, SRS alone and WBI+SRS were not inferior to the approaches that included surgery. Thus, brain surgery which antails significant risks cane be avoided. The best treatment outcomes, in particular the best intracerebral control rates were achieved with WBI+SRS.
V7-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):21
Surgery followed by radiotherapy versus radiotherapy alone for metastatic spinal cord compression from unfavorable tumors Huttenlocher S.1, Bajrovic A.2, Karstens J.H.3, Adamietz I.A.4, Kazic N.5, Rudat V.6, Schild S.E.7, Rades D.1 1 Universität zu Lübeck, Strahlentherapie, Lübeck, Germany, 2UKE, Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany, 3Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 4 Ruhr-Universität Bochum, Strahlentherapie, Bochum, Germany, 5University of Sarajevo, Radiation Oncology, Sarajevo, Bosnia and Herzegovina, 6Saad Specialist Hospital, Radiation Oncology, Al Khobar, Saudi Arabia, 7Mayo Clinic, Radiation Oncology, Scottsdale, AZ, United States Purpose: Controversy exists regarding the benefit of adding surgery to radiotherapy for metastatic spinal cord compression (MSCC). It is thought that patients with MSCC from relatively radioresistant tumors or tumors associated with poor functional outcome after radiotherapy alone may benefit from surgery. This matched-pair study focuses on patients with these tumors. Methods: Data from 67 patients receiving surgery plus radiotherapy (S+RT) were matched to 134 patients (1:2) receiving radiotherapy alone (RT). Groups were matched for ten potential prognostic factors and compared for motor function, ambulatory status, local control, and survival. Additional separate matchedpair analyses were performed for patients receiving direct decompressive surgery plus stabilization of involved vertebrae (DDSS) and patients receiving laminectomy (LE).
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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Results: Improvement of motor function occurred in 22% of patients after S+RT and 16% after RT (P=0.25). Post-treatment ambulatory rates were 67% and 61%, respectively (P=0.68). Of non-ambulatory patients, 29% and 19% respectively (P=0.53) regained ambulatory status. 1-year local control rates were 85% and 89%, respectively (P=0.87). 1-year survival rates were 38% and 24%, respectively (P=0.20). The matched-pair analysis of patients receiving LE showed no significant differences between both therapies. In the matched-pair analysis of patients receiving DDSS, improvement of motor function occurred more often after DDSS+RT than RT (28% vs. 19%, p=0.024). Post-treatment ambulatory rates were 86% and 67% (p=0.30); 45% and 18% of patients regained ambulatory status (p=0.29). Conclusions: Patients with MSCC from an unfavorable primary tumor appeared to benefit from DDSS but not LE when added to radiotherapy in terms of improved functional outcome.
V7-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):22
Prognosis of elderly patients with advanced esophageal cancer Semrau R.1, Herzog S.L.1, Kocher M.1, Baues C.1, Müller R.-P.1 1 Universität zu Köln, Strahlentherapie, Köln, Germany Background: Radiation oncologists more and more deal with elderly patients impaired by comorbidities and reduced performance status. Prognosis of patients ≥70 years with advanced esophageal cancer was retrospectively investigated. Patients and Treatment protocol: Patients aged ≥70 with inoperable carcinoma of the esophagus treated with radio(chemo)therapy at University of Cologne between 1995 and 2005 were included. Maximal total dose of radiotherapy administered was 63 Gy (5x1.8 Gy/week). Chemotherapy consisted of Cisplatin (20 mg/ m2 d1-5 and d29-33) and 5-FU (650-1000mg/m2 d1-5 and d29-33). Efficacy was compared with a cohort of patients < 70years. Results: 56 patients were identified, 26,5% were in stage I and II, 63,3% in stage III and 10,2% in stage IV. 73,3% had squamous cell carcinoma and 26,8% adenocarcinoma. 30,4% received combined radiochemotherapy (RCT), 69,6% were treated with radiotherapy alone (RT). PFS-rate after 1 year was 35,7%, OS-rate after 1 year was 53,6%. For patients treated with RCT median survival time was 17,0 month compared with 10,4 month for RT-patients (p=0,049). Median survival time for N0- patients was 18,2 month compared with 12,0 month for N+-patients (p=0,097). Median survival was not different for patients treated with ≥60Gy compared with patients receiving between 40 and 60Gy (3,4 month 13,9 month, p=0,134). Median OS and PFS was not significantly different between patients ≥70years versus patients-cohort < 70 years (13,2 vs.7,2 months; p= 0,165 and 4,9 vs. 7,3 months; p=0,057, respectively. Conclusion: Prognosis in elderly advanced inoperable esophageal cancer is limited, although it is not inferior to patients < 70 years treated in our cancer centre
V7-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):22
SEIQoL-Q – ein neu entwickelter Fragebogen zur Messung der individuellen Lebensqualität: Eine Validierungsstudie mit n=649 Patienten Merk C.S.1, Thomsen A.1, Kirste S.1, Meßmer M.-B.1, Adebahr S.1, Grosu A.-L.1, Becker G.2, Momm F.1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Universitätsklinikum Freiburg, Palliativmedizin, Freiburg, Germany Hintergrund: In onkologischen klinischen Studien hat sich neben der Messung der Tumorkontrolle und des Überlebens die Lebensqualität als weiter entscheidender Endpunkt etabliert. Als gängigstes und am besten validiertes Instrument zur Messung der gesundheitsspezifischen Lebensqualität gilt der EORTC-QLQ C30-Bogen. Die individuelle Lebensqualität ist bislang am besten mit dem Schedule for the Evaluation of Individual Quality of Life – Direct Weighting (SEIQoLDW) zu messen. Dieser ist jedoch sowohl für den betreuenden Arzt als auch für den Patienten mit einem erheblichen logistischen und zeitlichen Aufwand verbunden, so dass die Messung z.B. bei Patienten in reduziertem Allgemeinzustand nur mit Schwierigkeiten durchgeführt werden kann. Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel, die individuelle Lebensqualität von Patienten in der Strahlentherapie zu erfassen, ein hierfür geeignetes ökonomisches Instrument zu entwickeln und dessen Güte zu überprüfen.
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Patienten, Material und Methoden: Auf der Basis des SEIQoL-DW-Interviews wurde ein neuer Fragebogen entwickelt und als SEIQoL-Q (SEIQoL-Questionnaire) benannt. Der kurze Fragebogen umfasst 24 Items auf einer DIN A4Seite und kann auch von Patienten in schlechtem Allgemeinzustand bearbeitet werden. Zwölf Lebensbereiche (Familie, Partnerschaft, Freunde, Geld/Finanzen, gesellschaftliches Leben, Arbeit/Beruf, körperliche Gesundheit, seelisches Wohlbefinden, Selbständigkeit/Unabhängigkeit, Wohnraum/Zuhause, Hobbies/Freizeit, Religion/Spiritualität) werden vom Probanden hinsichtlich des Ausmaßes an Wichtigkeit und Zufriedenheit bewertet. Aus den Angaben des Probanden kann die Berechnung eines Gesamtwertes (Bereich 0-100) der individuellen Lebensqualität einer Person erfolgen. Der Bogen wurde parallel zum EORTC-QLQ C30 bei n=649 Patienten aus der Freiburger Klinik für Strahlenheilkunde erhoben. Ergebnisse: Das Instrument wurde von den Patienten sehr gut angenommen, was sich an einer Rücklaufquote von 94% zeigte. Die Überprüfung der Validität des entwickelten Fragebogen SEIQoL-Q erfolgte mit dem QLQ-C30. Zudem wurden anhand von Referenzwerten der Lebensqualitätsforschung Gruppenvergleiche der individuellen Lebensqualität hinsichtlich verschiedener Patientenmerkmale analysiert. Die mittlere individuelle Lebensqualität der untersuchten Patienten lag bei 60.48 Punkten. Die Überprüfung der Validität des SEIQoL-Q ergab den erwarteten signifikanten mittleren Zusammenhang mit dem QLQC30. Zudem konnte die Annahme signifikanter Gruppenunterschiede hinsichtlich des Geschlechts, der Behandlungsintention, der Behandlungsphase und der Diagnosen bestätigt werden. Anders als angenommen, konnte zwischen dem Alter bzw. dem Abstand zum Bestrahlungsbeginn und der individuellen Lebensqualität kein Zusammenhang gefunden werden. Schlussfolgerung: Der SEIQoL-Q zeigte sich in dieser Untersuchung als ein valides, objektives und ökonomisches Instrument zur Erhebung der individuellen Lebensqualität von Patienten im klinischen Alltag.
V7-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):22
Generation and validation of a prognostic score to predict outcome after re-irradiation of recurrent glioma Combs S.E.1, Welzel T.1, Rieken S.1, Wick W.2, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroonkologie, Heidelberg, Germany Introduction: Re-irradiation using high-precision radiation techqniues has been established within the clinical routine for patients with recurrent gliomas. In the present work, we developed a prognostic score to predict outcome after re-irradiation an validated the scale in a very large group of patients with recurrent gliomas treated homogeneously with fractionated stereotactic radiotherapy (FSRT). Patients and methods: Fractionated Stereotactic Radiotherapy (FSRT) was applied in 233 patients with recurrent gliomas in a single institution. Of these, 105 patients were female, and 128 were male. Primary histology included glioblastoma (n=89; 38%), WHO Grade III gliomas (n=52; 22%) and low-grade glioma (n=92; 40%). Patients were treated for recurrent tumors, and in cases with primarily low-grade histology, for signs of malignisation. FSRT was applied with a median dose of 36 Gy in 2 Gy single fractions. All patients were seen for regular follow-up visits, initially 6 weeks after completion of FSRT, thereafter in 2-3 months intervals. We evaluated survival after re-irradaition as well as progression-free survival after re-irradiation; prognostic factors analyzed included age, tumor volume at reirradiation, histology, time between initial radiotherapy and re-irradiation, age and Karnofsky Performance Score. Results: Median survival after FSRT was 8 months for glioblastoma, 20 months for anaplastic gliomas, and 24 months for recurrent low-grade tumors. The stongest prognostic factors significantly impacting survival after re-irradiation were histology (p< 0.0001), age < 50 vs. ≥ 50 years of age (p< 0.0001) and time between initial radiotherapy and re-irradiation ≤12 vs. >12 months (p=0.00051). Taking into account these singificant prognostic factors, we generated a prognostic score distributing: An additive scale (range 0-4 points) comprised of these three variables could distinguish patients with excellent (0 points), good (1 point), moderate (2 points) and poor (4 points) survival after re-irradiation. The difference in outcome was highly significant at p< 0.0001). For example, patients in group 0 represent e.g. low-grade histology, time between initial RT and Re-Irradiation >12 months, age under 50), and show the most survival benefit with a median survival of 25 months. Therefore, 4 survival groups could be identified with median survival times of 9 and 8 months, 13 months, 22 months and 25 months, respectively (p< 0.0001).
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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Conclusion: We generated and validated a prognostic scale to predict the benefit of patients from re-irradiation and to help identify patients with poor outcome prior to treatment decision. This score can be helpful in patient counseling, and for the design of further clinical trials. However, individual treatment decisions may include other patient-related factors not directly influencing outcome. Therefore, the prognostic score should be used as a helpful tool, but not as a sole argument for treatment recommendations.
V7-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):23
Perkutane Strahlentherapie von Knochenmetastasen: Ziele, Alltagspraxis und Symptomverlauf. Ergebnisse einer multizentrischen pattern-of-care Studie van Oorschot B.1, Geinitz H.2, Schuler M.3, Schleicher U.4, Simon A.5 1 Universität Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Palliativstation, Würzburg, Germany, 2Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, München, Germany, 3Universität Würzburg, Institut für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Würzburg, Germany, 4Praxis für Strahlentherapie, Düren, Germany, 5HELIOS Klinikum, Klnik für Strahlentherapie, Erfurt, Germany Fragestellung: Perkutane Strahlentherapie ist ein wirksames Verfahren zur Behandlung von Knochenmetastasen. Evidenzbasierte Leitlinien empfehlen für unkomplizierte Knochenmetastasen die Bestrahlung mit 1x8 Gy. Im Rahmen einer pattern-of-care Studie zur palliativen Strahlentherapie interessierte die Frage nach den Zielen, der Alltagspraxis und der Wirksamkeit der lokalen Bestrahlung sowie nach der Umsetzung der Empfehlungen. Methodik: Im Juli und August 2008 wurden in den 4 Zentren die Indikationen und Ziele, die Vorgehensweisen und die Verläufe der palliativen Strahlentherapien standardisiert schriftlich dokumentiert. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 153 Patienten unter palliativer Zielsetzung bestrahlt. Davon erhielten 48 Patienten (Primärdiagnosen: 12x Bronchialkarzinom, 11x Mammakarzinom, 7x Prostatakarzinom, 4x kolorektales Karzinom und 15 sonstige Karzinome) eine Bestrahlung von Knochenmetastasen. 10 Patienten hatten ausser Knochenmetastasen auch viscerale Metastasen (21%). Die Patienten befanden sich mehrheitlich zu Beginn in gutem Allgemeinzustand (94% Karnofsky-Index ≥60%). Die applizierten Gesamtdosen betrugen im Mittel 29Gy (Spannweite 6-42Gy), die Einzeldosen lagen zwischen 2,5-8Gy (Mittelwert 3,3Gy). 2 Patienten wurden mit 1x8Gy bestrahlt. Folgende Behandlungsziele wurden benannt (Mehrfachnennungen möglich): Lebensverlängerung (n=3), lokale Kontrolle (n=6), Prävention (Fraktur, Querschnitt, Kompression, n=22) und Wiederherstellung (Stabilität, Funktion, n=17). 40 Patienten wurden zur Schmerzlinderung bestrahlt. Bei 28 Patienten wurden neben der Schmerzlinderung weitere Behandlungsziele genannt. 12 Patienten wurden mit dem alleinigen Ziel der Schmerzlinderung bestrahlt (25%). Dabei wurden 9 Zielvolumina moderat hypofraktioniert mit Einzeldosen von 2,5-3Gy bestrahlt, je ein Zielvolumen mit 4Gy, 6Gy und 8Gy, Gesamtdosis im Mittel 28,8Gy (Spannweite 8-37,5Gy). Die strahlentherapeutischen Konzepte unterschieden sich nicht signifikant von den Dosiskonzepten mit anderen Zielsetzungen. Bei 25 von 31 Patienten mit Knochenschmerzen war die Symptomatik bei Behandlungsabschluss signifikant gebessert (80%). 11 Patienten zeigten zu Behandlungsbeginn eine neurologische Symptomatik, bei Behandlungsabschluss zeigten 6 Patienten eine Besserung (54%), bei einem Patienten hatte die Symptomatik zugenommen (9%). 4 Behandlungen wurden vorzeitig beendet (Abbruchrate 8,3%). Schlussfolgerung: Die Patienten mit Knochenmetastasen wurden mit guter schmerzlindernder Wirkung zumeist moderat hypofraktioniert bestrahlt. Eine hypofraktionierte Bestrahlung mit 1x8Gy wurde sehr selten durchgeführt. Dies deckt sich mit der internationalen Literatur (Fairchild 2009) und erklärt sich im vorliegenden Zusammenhang partiell durch die weiteren Ziele, die mit der Bestrahlung erreicht werden sollten (Prävention, Wiederherstellung). In weiteren Untersuchungen mit größeren Fallzahlen soll den Gründen für die Alltagspraxis nachgegangen werden.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
V7-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):23
Korrelation der Lebensqualität (QoL) von Patienten vor und nach Bestrahlung von Hirnmetastasen mit der Einschätzung ihrer Angehörigen: Eine prospektive Studie des DEGRO QoL Arbeitskreises Steinmann D.1, Vordermark D.2, Ernst G.3, Geinitz H.4, Aschoff R.5, Bayerl A.6, Bölling T.7, Bosch E.8, Bruns F.1, Eichenseder-Seiss U.6, Gerstein J.9, Gharbi N.4, Hagg J.10, Hipp M.11, Kleff I.12, Müller A.4, van Oorschot B.13, Sehlen S.14, Theodorou M.4, Wypior H.15, Zehentmayr F.16, Schäfer C.11, AK Lebensqualität der DEGRO 1 MHH, Strahlentherapie, Hannover, Germany, 2Martin-Luther-Universität, Strahlentherapie, Halle, Germany, 3MHH, Med. Psychologie, Hannover, Germany, 4Technische Universität, Strahlentherapie, München, Germany, 5St.Josef-Hospital, Strahlentherapie, Gelsenkirchen-Horst, Germany, 6Hospital, Strahlentherapie, Krems, Austria, 7Universitätsklinik Münster, Strahlentherapie, Münster, Germany, 8Hospital, Strahlentherapie, Düren, Germany, 9Uniklinik Frankfurt/Main, Strahlentherapie, Frankfurt/Main, Germany, 10Uniklinik Ulm, Strahlentherapie, Ulm, Germany, 11Uniklinik Regensburg, Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 12Hospital, Strahlentherapie, Traunstein, Germany, 13 Uniklinik Würzburg, Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 14LMU, Strahlentherapie, München, Germany, 15Hospital, Strahlentherapie, Landshut, Germany, 16 Hospital, Strahlentherapie, Salzburg, Austria Hintergrund: Aufgrund eines reduzierten Allgemeinzustandes, kognitiver oder physischer Einschränkungen ist es Patienten mit Hirnmetastasen oft nicht möglich, ihre QoL mittels eines Fragebogens selbst zu beurteilen. Stattdessen könnten Angehörige wertvolle Informationen zur QoL liefern. Ein neu entwickelter Fragebogen für Angehörige, das DEGRO-LQ brain-Modul (DBM), wurde bereits im Rahmen einer Pilotstudie publiziert. Wir präsentieren jetzt prospektive Daten zur QoL einer größeren Kohorte, um somit die Validität des neuen QoL-Instruments zu überprüfen. Patienten und Methoden: Von 01/2007-06/2010 wurden n=166 Patienten mit bisher unbehandelten Hirnmetastasen an 14 Zentren in Deutschland und Österreich rekrutiert. Die QoL wurde von den Patienten selbst mit den validierten Fragebögen EORTC-QLQ-C15-PAL und BN20 zu Beginn der Bestrahlung (T0) und nach 3 Monaten (T3mo) eingeschätzt. Gleichzeitig beurteilten 141 Angehörige die QoL mit dem selbst entwickelten DBM. Zum Vergleich der QoL Scores zwischen Patienten und ihren Angehörigen wurde der Spearman-Rho Korrelationskoeffizient berechnet. Ergebnisse: Nach 3 Monaten überlebten 85/141 (60%) Patienten. 67 Patienten (79% der 3-Monats-Überlebenden) und 65 Angehörige vervollständigten das Fragebogenset nach 3 Monaten. In allen Items schätzten die Angehörigen eine signifikante Verschlechterung ein, außer bei den Kopfschmerzen. Auch die Pat. beurteilten nach 3 Mo. ihre QoL in vielen Bereichen signifikant schlechter. Korrelationen zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung waren in den Symptomen Übelkeit, Kopfschmerzen und Fatigue, sowie auch zwischen den Gesamtscores der Fragebögen zu beiden Zeitpunkten hoch (r=0.57-0.78). Die Einschätzung der emotionalen Funktion zeigte eine geringere Kongruenz mit r=0.47 (T0). Schlussfolgerung: Die hohe Korrelation zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung sowohl für den Gesamtscore als auch für die einzelnen physischen Symptome, sowie ähnliche Verläufe von T0 bis T3mo unterstreichen die gute Qualität und Validität des neu entwickelten Instruments.
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Vorträge
Biologie und Klinik der Hals-Nasen-Ohren-Tumoren
V8-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):24
HPV-assoziierte Oropharynxkarzinome – Inzidenzen, Nachweismethoden und Konzepte klinischer Studien Semrau R.1, Klußmann J.P.2, Langer C.2, Pons-Kühnemann J.3, Brittinger C.4, Rau J.4, Knebel von Doeberitz M.5, Speel E.J.6 1 Universität zu Köln, Strahlentherapie, Köln, Germany, 2Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik, Gießen, Germany, 3 Universität Gießen, Institut für Medizinische Informatik, AG Statistik, Gießen, Germany, 4Philipps Universität Marburg, Koordinierungszentrum für Klinische Studien, Marburg, Germany, 5Pathologische Institut der Universität Heidelberg, Abteilung für angewandte Tumorbiologie, Heidelberg, Germany, 6University of Maastricht, Research Institute GROW, Maastricht, Netherlands Einleitung: HPV-assoziierte Oropharynxkarzinome unterscheiden sich sowohl molekularbiologisch als auch klinisch erheblich von HPV-negativen Karzinomen. Die Prognose der HPV-assoziierten Oropharynxkarzinome ist unabhängig vom Tumorstadium erheblich günstiger und man muss von einer eigenen Tumorentität ausgehen. Spezifische klinische Studienkonzepte müssen vor diesem Hintergrund entwickelt werden. Methoden: Wir analysierten die verschiedenen Inzidenzen HPV-assoziierter Karzinome aus aktuellen Studien und verglichen die HPV-Nachweismethoden hinsichtlich Ihrer Sensitivität und auch Praktikabilität in klinischen Studien. Des Weiteren entwickelten wir verschiedene Studiendesigns. Ergebnisse: In Studien aus USA finden sich Inzidenzen der HPV-assoziierten Oropharynxkarzinome von bis zu 80% aller Oropharynxkarzinome. Dagegen liegen die Raten in Europa meist um 35%, während aus Osteuropa noch geringere Raten berichtet werden. Mit PCR-basierten Methoden kann die höchste Empfindlichkeit des HPV-Nachweises bei gleichzeitigem Nachweis mehrer Typen erreicht werden, allerdings sind falsch positive Ergebnisse häufig. In situHybridisierungverfahren sind oft HPV-Typ spezifisch. Sehr hilfreich ist die Kombination mit dem Surrogatemarker p16. Künftige Studienprotokolle für HPV-assoziierte Oropharynxkarzinome sollten den Vergleich primär strahlentherapeutischer vs. primär chirurgischer Therapieansätze beinhalten. Schlussfolgerungen: Für HPV-assoziierte Oropharynxkarzinome werden Inzidenzen, Nachweismethoden und mögliche Studienprotokolle diskutiert.
V8-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):24
Analyse der Expression von Chemokinen und Chemokinrezeptoren in Kopf-Hals-Tumorzellen (SCCHN) Rolke D.1, Rave-Fränk M.1, Schirmer M.2, Eichler W.3, Hille A.1, Hess C.F.1, Matthias C.4, Rödel R.4, Christiansen H.1, Wolff H.A.1 1 Universitätsmedizin Göttingen, Radioonkologie, Göttingen, Germany, 2Universitätsmedizin Göttingen, Klinische Pharmakologie, Göttingen, Germany, 3 Technische Universität Dresden, Dresden, Germany, 4Universitätsmedizin Göttingen, Hals-/ Nasen-/ Ohren- Heilkunde, Göttingen, Germany Fragestellung: Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der Genexpression von Chemokinen und Chemokinrezeptoren aus der CC- bzw. CXC- Klasse in Kopf-HalsTumorzellen (SCCHN) und Normalgewebszellen vor und nach Bestrahlung. Radio- bzw. Radiochemotherapie im Bereich Kopf und Hals ist ein Bestandteil des Therapiekonzepts bei SCCHN- Tumorerkrankungen. Chemokine stehen im Zusammenhang mit Chemotaxis, inflammatorischen Prozessen und Metastasierung. Sie sind für Normalgewebs- und Tumorzellen beschrieben, der Effekt der Bestrahlung auf ihre Expression ist nur wenig erforscht. Methodik: 15 SCCHN Zelllinien sowie zwei Normalgewebszelllinien wurden mit 2 Gy bestrahlt. Aus demselben Ansatz wurden Zelllinien zur Kontrolle ohne Bestrahlung asserviert. Die Zellen wurden zwischen 1 und 48 h im empfohlenen Medium inkubiert, mit PBS gewaschen und bei -80°C nach Lyse mit RLT-Plus Puffer gelagert. Die Genexpression von insgesamt 14 Chemokinen und den dazugehörigen Rezeptoren wurde durch Real time PCR quantifiziert. Außerdem wurde die CXCL1 und CXCL12 Protein-Expression mittels ELISA analysiert. Die Analyse auf RNA- und Proteinebene wurde bei allen Zelllinien zum Zeitpunkt 6 h nach Bestrahlung durchgeführt. Ergebnisse: Es konnte eine Variation der Chemokin- und Chemokinrezeptorexpression in den SCCHN und Normalgewebszelllinien nachgewiesen werden. Alle Zelllinien exprimierten die Chemokinliganden CCL5 und CCL20, während CCL2 nur in normalen Zellen und einigen Tumor-Zelllinien exprimiert wurde.
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CXCL1, CXCL2, CXCL3, CXCL10, und CXCL11 wurden in der großen Mehrheit der Zelllinien exprimiert, während die Expression von CXCL9 und CXCL12 auf die Fibroblastenzellen und wenige SCCHN-Zelllinien beschränkt blieb. Keine der analysierten Zelllinien exprimierte die Chemokine CCL3, CCL4, CCL19 oder die Rezeptoren CCR1, CCR2, CCR3, CCR5, CCR7, CXCR2 und CXCR3. Die Rezeptoren CCR6, CXCR1, und CXCR4 wurden nur von wenigen SCCHN Zelllinien exprimiert. Die Bestrahlung mit 2 Gy verursachte in den Zelllinien Expressionssteigerungen- und Minderungen, während für die Rezeptoren die Expressionsminderung vorherrschte. Die CXCL1 und CXCL12 Proteinexpression, welche durch ELISA nachgewiesen wurde, korrespondierte gut mit der RNAExpression. Schlussfolgerung: Bestrahlung führt zu einer Veränderung der Genexpression und damit verbundener Proteintranslation der untersuchten Chemokine und deren Rezeptoren in SCCHN und Normalgewebszellen. Diese Beobachtung bietet die Gelegenheit, neue Assays zu etablieren, um das Ansprechen von SCCHN auf die Radio- bzw. Radiochemotherapie zu untersuchen.
V8-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):24
MicoRNA-mediated ATM-depletion leads to a pronounced DNA repair defect and clinically manifest head and neck tumor radiosensitivity Dahm-Daphi J.1,2, Rieckmann T.2, Engenhart-Cabillic R.3, Dörk-Bousset T.4, Baumann M.5, Petersen C.6, Dikomey E.2, Mansour W.Y.2 1 Philipps Universität Marburg, Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, Marburg, Germany, 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, Hamburg, Germany, 3Philipps-Universität Marburg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Marburg, Germany, 4 Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik im Forschungszentrum, Hannover, Germany, 5Technische Universität Dresden, Med. Fakultät Carl Gustav Carus, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany, 6Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany Head and neck tumors are generally characterized by a moderate radiosensitivity. In our lab we reported a tumor case (SKX, SCC oral cavity) with an extreme radiosensitivity that had been cured by moderate radiotherapy protocol without further need for surgery. Both SKX cells and xenograft showed a pronounced repair defect with a high number of residual γ-H2AX foci 24h after IR. Protein expression of KU70, KU80, DNAPKcs, LIGIV, XRCC4, Artemis and RAD51 as well as DNA-PK kinase activity were normal. Importantly, we show an ATMdeficiency as SKX cells express no ATM protein and show impaired ATM damage signaling (absence of p-ATM, p-SMC1, p-Chk2, p-Kap1) after IR. Sequencing of the 66 exons of ATM gene revealed no somatic or splicing mutations in SKX cells. Real time PCR show 3-fold lower ATM mRNA level in SKX compared to FaDu cells. We found a moderate ATM promoter hypermethylation that could be reverted by treating SKX cells with 5-aza-2´-deoxycytidine; however no ATM protein was detected. Instead, we demonstrate a post-transcriptional regulation of ATM in SKX cells via 6-fold enhanced miR421 level (compared to reference FaDu cells) that targets the 3‘-UTR of ATM mRNA. Transfection of anti-miR421 inhibitor or microRNA-nonsensitive ATM expressing vector recovered ATM expression and strikingly also reduced the hyper-radiosensitivity of SKX cells. Together this is the first report about ATM regulation via microRNA in a human malignancy that leads to clinically manifest tumor radiosensitivity and thereby opens a new perspective on clinical tumor biology Support: German Federal Ministry of Education & Research (BMBF)
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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V8-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):25
Monitoring the fraction of total hypoxia and hypoxia subtypes in human squamous cell carcinomas during fractionated irradiation: Evaluation using pattern recognition in microcirculatory supply units Maftei C.A.1, Bayer C.1, Astner S.T.1, Shi K.1, Vaupel P.1 1 Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany Background and purpose: To evaluate changes in the total hypoxic fraction and hypoxia subtypes in vital tumor tissue of human head and neck squamous cell carcinomas (hHNSCC) upon fractionated irradiation. Materials and methods: Cryosections from 5 hHNSCC xenografts were irradiated with 5 or 10 fractions of 2 Gy administered 5x/week. Vital tumor tissue was detected by H/E staining of adjacent slices. The vital tumor fraction was calculated by dividing the vital tumor area by the total tumor area. Hypoxia subtypes were quantified based on (immuno-)fluorescent marker distribution patterns of Hoechst 33342 (perfusion), pimonidazole (hypoxia) and CD31 (endothelium) using pattern recognition in microcirculatory supply units (MCSUs). A MCSU is defined as vital tumor tissue area supplied by a microvessel. Results: The vital tissue fractions were substantially different between the tumor lines before irradiation. FaDu tumors had the highest and UT-SCC-15 tumors had the lowest proportion of vital tissue. Upon irradiation, the fraction of vital tumor tissue dropped significantly in FaDu and UT-SCC-5 tumors. The higher the vital tissue fraction before irradiation, the larger the increase in necrotic areas upon irradiation. The oxygenation status varied considerably between the tumor lines before and during treatment showing even opposing directions of changes. The fraction of normoxia significantly increased upon 5 x 2 Gy and 10 x 2 Gy in UT-SCC-15. In FaDu and SAS, rises in the normoxic fraction were observed only after 10 x 2 Gy. The normoxic fraction decreased significantly upon 5 x 2 Gy and 10 x 2 Gy in UT-SCC-14. The largest increase in the normoxic fraction (+ 24.5%) was observed in UT-SCC-15, which had the lowest normoxic fraction before treatment (43.1%), and the smallest rise in necrosis (+ 5%) during treatment. In contrast, in the tumor line with the highest fraction of normoxia (72.8%; UT-SCC-14) before treatment, hypoxic tissue regions increased following 5 x 2 Gy and 10 x 2 Gy. Interestingly, this divergent behavior is not reflected by differences in radiosensitivity. The fraction of chronic hypoxia is the most abundant subtype in all tumor lines before and after treatment. The only significant change in chronic hypoxia upon irradiation was seen in UT-SCC-15 tumors (-11.4%). Significant drops in the fraction of acute hypoxia were observed in UT-SCC-15 tumors (-11.5%) and SAS tumors (- 4.8%) after completion of treatment. The only significant change in hypoxemic hypoxia after irradiation was observed in SAS tumors (- 2.5%). Conclusions: This study shows for the first time that there are large alterations in the fractions of hypoxia subtypes upon irradiation that can differ from the overall changes in total hypoxic fraction.
durchgeführt. Die Radiotherapie erfolgte entweder (n= 5) hyperfraktioniert-akzeleriert oder (n=80) konventionell fraktioniert. Die simultane Chemotherapie wurde entweder mit Mitomycin C und 5-FU (n=40) oder mit einer cisplatinbasierten Chemotherapie (n=45) durchgeführt. Die Strahlentherapie wurde in diesem Zeitraum ganz überwiegend 3D konformal durchgeführt. Das PET/CT diente zum Staging und zur Strahlentherapieplanung. Der maximale Standardized Glucose Uptake Value (SUVmax) wurde im Primärtumor gemessen und für die weitere Auswertung herangezogen. Ergebnisse: SUVmax im Primärtumor betrug im Median 12 (2.2-31). Die Gesamtüberlebensrate nach 3 Jahren lag bei 55%. Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied im Überleben nach 3Jahren zwischen der Patientengruppe mit einem SUVmax -Wert von >12 und ≤12 mit : 49% und 61%. Die lokale Kontrollrate nach 3 Jahren lag bei 75,4%. Hier auch zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen der Patientengruppe mit einem SUVmax -Wert von >12 und ≤12 mit 70% bzw. 80%. Die Rate der Metastasenfreiheit lag nach 3 Jahren bei 83% bei SUV >12 bzw. SUV ≤12. Der SUVmax korrelierte weder mit der Tumorgröße noch mit dem Differenzierungsgrad. Schlossfolgerung: Der Standardized Uptake Value (SUVmax) im prätherapeutischen PET/CT zeigt keine statistische Assoziation mit der Lokalkontrolle bzw. der Metastasenfreiheit nach definitiver Radio-Chemotherapie.
V8-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):25
Management of cancer of the oral tongue with neoadjuvant interstitial brachytherapy followed by surgery Reinartz G.1, Fillies T.2, Moustakis C.1, Kleinheinz J.2, Joos U.2, Willich N.1 1 University Hospital Muenster, Department of Radiation Oncology, Muenster, Germany, 2University Hospital Muenster, Department of Cranio-Maxillofacial Surgery, Muenster, Germany Purpose: Report the results of treatment of oral tongue cancer with neoadjuvant brachytherapy before surgical treatment. Patients and methods: Between 01/2009 and 01/2011, 12 patients with biopsyproven squamous cell carcinoma and 1 patient with sarcoma of the oral tongue were treated with curative intent by interstitial brachytherapy before local resection and neck dissection. Multiple diagnostic, treatment, and follow-up parameters were studied. Results: Interstitial brachytherapy with an 192Iridium implant on base of 3DCT-planning resulted in metabolic (PET-CT) and histologic response with clear margins. Conclusion: Treatment of oral tongue cancer with precise 3D-planned brachytherapy followed by surgery is a safe and effective method of treatment. Surgical treatment following neoadjuvant brachytherapy is associated with lower morbidity.
V8-7 V8-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):25
Ist der maximale Standardized Glucose Uptake Value (SUVmax) im 18F-FDG-PET/CT vor Beginn der definitiven Radiochemotherapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren im Kopf-Halsbereich mit Langzeit-Überlebensdaten assoziiert? Abu Jawad J.1, Pöttgen C.1, Erichsen P.1, Grehl S.1, Lehnerdt G.2, Bockisch A.3, Lang S.2, Stuschke M.1 1 Universität Duisburg-Essen, Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Universität Duisburg-Essen, Klinik Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen, Germany, 3Universität Duisburg-Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen, Germany Ziele: Die FDG-PET/CT Untersuchung wird zunehmend zur Therapiesteuerung bei Patienten mit Kopf-Halstumoren eingesetzt. Ziel dieser retrospektiven Studie war, den Wert des FDG-PET/CT vor Beginn einer definitiven Radiochemotherapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren im Kopf-Halsbereich für die Prognose zu untersuchen. Methodik: Zwischen 11/2002 und 07/2007 wurde bei 84 Patienten (medianes Alter 61 Jahre (41-88)),(64 Männer, 20 Frauen) mit lokal fortgeschrittenen, nicht operablen Karzinomen des Hypo- und Oropharynx sowie der Mundhöhle in den UICC Stadien III und IV vor Beginn der RT ein Ganzkörper- FDG-PET/CT
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):25
Topologische Unterschiede in der Radiosensitivität der akuten Radiomukositis ? Stegmaier P.1, Berger T.1, Hanser C.1, Hodapp N.1, Baumann T.2, Grosu A.1, Henke M.1 1 Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Uniklinik Freiburg, Radiologie, Freiburg, Germany Fragestellung: Die strahleninduzierte Mukositis ist eine häufig dosis-limitierende frühe Nebenwirkung bei der Behandlung fortgeschrittener Kopf-Hals Tumore. Gegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung, ob sich topologische Unterschiede in der Radiosensitivität der Mundregion verifizieren lassen, die es bei der Bestrahlungsplanung zu berücksichtigen gilt. Material und Methode: Von März 2008 bis Dezember 2010 wurden 50 Patienten (range 47-74, median 57 Jahre) im Rahmen der Primärtherapie eines fortgeschrittenen Kopf-Hals Tumors adjuvant oder definitiv mittels IMRT behandelt. Folgende Primärtumore lagen vor: Oropharynx-Ca: n=29, Hypopharynx incl. Mehretagen-Ca: n= 10, Larynx-Ca: n=9, Mundhöhlen-Ca: n=2. 47 Patienten erhielten eine simultane cisplatinbasierte Chemotherapie, 25 Patienten zusätzlich eine Therapie mit den EGFR Blockern Cetuximab (9) oder Panitumumab (16). Die eingestrahlte Gesamtdosis von 57.2 Gy bis 70 Gy wurde mit Einzeldosen von 5x1.8 Gy bis 5x2.2 Gy pro Woche appliziert. Die Erfassung der Nebenwirkungen
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erfolgte 2-mal wöchentlich (CTC-AE V3.0), die Entwicklung der akuten Mukositis wurde in 8 definierten Arealen der Mundhöhle quantifiziert: Oberlippe, Unterlippe, Zunge, weicher Gaumen, harter Gaumen, rechte und linke Wange, Mundboden. Die Berechnung der tatsächlich auf diese Regionen treffenden Gesamtdosen erfolgte unter Anwendung der entsprechenden Dosis-Volumen-Histogramme (DVH). Die unterschiedlichen Dosierungen wurden mit nachstehender Formel in biologisch äquivalente Dosen (BED) umgerechnet: amBED=D(1+d/( α/β))-((0.693/α)x(T- tk)/ tp) Mit am=acute mucosal, D= Gesamtdosis, d= Einzeldosis, α/β-Wert= 10 Gy, α=0.3 Gy-1, T= Behandlungsdauer, tk=(onset time of accelerated population)=7 Tage, tp=(average doubling time during accelerated repopulation)=2.5 Tage Ergebnisse: Bei 40 (80%) Patienten trat ein akute Mukositis III° ab einer medianen Dosis von 38 Gy auf, entsprechend einer tatsächlichen medianen Dosis von 24,19 Gy (DVH) und einer BED von median 15,45 Gy. Die Mukositis III° trat am häufigsten an der Zunge (n= 32) ab einer BED von 19,4 Gy, am weichen Gaumen (n=30, BED=18,8 Gy), an der linken Wange (n=25, BED = 16,1 Gy) und an der rechten Wange (n=25, BED= 15,5 Gy) auf. Seltener betroffen waren: Harter Gaumen (n=17, BED=12,9 Gy), Unterlippe (n=15, BED=10 Gy), Mundboden (n=14, BED=21,3 Gy) und Oberlippe (n=8, BED=9,6 Gy). Schlussfolgerung: Vergleichsweise niedrige BED Werte weisen, bei den Patienten, die eine Mukositis III° entwickeln, die Bereiche der Lippen, der Wangen und des harten Gaumens im Gegensatz zu den Regionen des weichen Gaumens, des Mundbodens und der Zunge auf. Nach unseren bisherigen Daten haben bei diesen Patienten weder Chemotherapiegabe noch EGFR Blockade einen Einfluß auf den Zeitpunkt des Auftretens der Mukositis III°.
V8-8 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):26
RapidArcTM gegen Step&Shoot IMRT bei HNO-Tumoren: Ein Vergleich der Dosisverteilungen Knippen S.1, Wiehle R.1, Grosu A.-L.1, Hodapp N.1 1 Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany Hintergrund und Ziele: Bei HNO-Tumoren ist IMRT eine etablierte Bestrahlungstechnik, die es erlaubt die konkurrierenden Ziele einer homogenen Abdeckung des Zielvolumens und der Schonung der Risikoorgane zu erreichen. In unserer Klinik werden solche Patienten mittels Step&Shoot IMRT mit sieben optimierten Gantrywinkeln behandelt. RapidArcTM ist eine Form der IMRT, bei der während der Bestrahlung die Gantry um den Patienten rotiert und gleichzeitig die Form des MLCs und die Dosisleistung angepasst werden. Ein Vorteil dieser Technik ist die kurze Behandlungsdauer von typischerweise drei Minuten. Wir untersuchen die Eignung von RapidArcTM für HNO-Tumore, indem wir die Dosisverteilungen mit denen von Step&Shoot IMRT vergleichen. Um diesen Vergleich quanti fizieren zu können wurden zwei neue Parameter, ein Quality Index (QI) und eine Conformity Function (CF) eingeführt. Material und Methoden: Für 15 zufällig ausgewählte Patienten mit HNO-Tumoren wurden sowohl ein Step&Shoot IMRT Plan mit Oncentra Masterplan für einen Synergy Elekta Linac, als auch ein RapidArcTM Plan mit Varian Eclipse für einen Clinac 2100D Beschleuniger erstellt, jeweils für Photonenstrahlung mit 6MV. Dosis-Volumen-Histogramme für die Außenkontur, Rückenmark, Parotiden und PTV wurden aus den Bestrahlungsplanungssytemen exportiert und ausgewertet. Für das Rückenmark wurde D2% berechnet, für die Parotiden die mittlere Dosis, als auch V20Gy. Der QI, welcher die Abdeckung des PTV nach ICRU beschreibt, besteht aus einem Anteil, der die Unterdosierung (< 95%) berücksichtigt, und einem der angibt, wie stark die Überdosierung (>107%) innerhalb des PTV ist. Ein QI von null erhält man, falls die Dosis im kompletten PTV zwischen 95% und 107% liegt. Um zu quantifizieren wie gut die Dosis auf das Zielvolumen beschränkt ist, wurde ausgehend vom oft verwendeten Conformity Index (CI=Vol[95%]/Vol[PTV]) eine CF de finiert. Diese berücksichtigt im Gegensatz zum CI die relative Lage von PTV und dem Volumen, welches 95% der Dosis erhält. Ferner ist die CF nicht nur für eine Dosis von 95% de finiert, sondern für alle Dosiswerte. Sie gibt an, wie groß das Volumen außerhalb des PTV ist, das eine bestimmte Dosis erhält, normiert auf das Volumen des PTV. Ergebnisse: Für das Rückenmark erhält man D2%IMRT = (37.4 ± 2.6)Gy und D2%RapidArc=(36.7 ± 2.0)Gy. Während die mittlere Dosis der Parotiden ähnlich ist, DmeanIMRT = (22.2 ± 3.2)Gy und DmeanRapidArc= (20.7 ± 2.5) Gy, ist der Unterschied beim V20Gy größer: V20GyIMRT = 45.4 ± 10.3 %, V20GyRapidArc =35.4 ± 7.7%. Für das PTV ergibt sich: QIIMRT = 66.5 ± 36.2 und QIRapidArc = 36.3 ± 13.1.
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Bei der Rotationsbestrahlung ist CFIMRT[80%] = 0.87 ± 0.18 und CFRapidArc[80%] = 0.45 ± 0.07. Diskussion: Die Schonung der Risikoorgane ist bei der Rotationsbestrahlung etwas besser, der QI zeigt, dass gleichzeitig das PTV besser abgedeckt wird. Der größte Unterschied zeigt sich bei der Schonung des Normalgewebes, hier ist RapidArcTM deutlich überlegen.
V8-9 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):26
Volumendosis in Risikoorganen bei der Bestrahlung von Kopf-Hals-Tumoren an der Tomotherapy Wilhelm-Buchstab T.1, Garbe S.1, Simon B.2, Lütter C.1, Müdder T.1, Schoroth F.1, Schild H.H.1, Leitzen C.1, Schüller H.1 1 Radiologische Universitätsklinik, Strahlentherapie, Bonn, Germany, 2Radiologische Universitätsklinik, Radiologie, Bonn, Germany Fragestellung: Zur Vermeidung von toxischen Schäden in den Risikoorganen (OAR) finden die Quantec-Kriterien Anwendung. Ziel dieser Arbeit war die Ermittlung mittels Tomotherapy (TT) erreichbarer Volumendosen (VD) in den OAR zur Vereinfachung der Beurteilung der Qualität eines Bestrahlungsplanes bei der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren. Methodik: Ausgewertet wurden die Dosisvolumenhistogramme (DVH) von 50 Patienten, die mit einem Tomotherapy Hi-ART II-Gerät bestrahlt wurden. Die verschriebene Gesamtdosis (GD) lag zwischen 50 Gy und 66Gy und wurde mit einer Photonenenergie von 6 MV verabreicht. Delination von OAR und Zielvolumen erfolgte am Oncentra Masterplan Planungssystem (Version 3.3.SP3). Die Bestrahlungsplanung wurde an der Tomotherapy-Planning-Station (Version 3.1.2.9) durchgeführt und die DVH am Tomotherapy Data Management System (Version 2.0.2.7) ausgewertet. Ermittelt wurden die VD D0, D10, D50, D80 und D100 der OAR (Glandula parotidea beidseits, Lunge beidseits, Glandula thyroidea, Larynx, Myelon, Myelon + 4mm, Myelon + 6mm, Myelon + 8 mm). Ergebnisse: Dargestellt werden die Volumendosen der OAR. Angegeben werden Mittelwert (MW), Standardabweichung (StAbw) und Median (MED) der entsprechenden Organe. Volumendosis Gl. parotidea links Gl. parotidea rechts D100 9.1; 6.2; 8.5 11.0; 12.7; 8.3 D80 12.8; 7.8; 11.1 14.5; 13.5; 10.9 D50 19.0; 9.1; 17.5 19.6; 12.6; 16.0 D10 42.8; 11.1; 42.1 43.0; 8.2; 42.7 D0 54.5; 11.1; 57.6 55.4; 6.6; 55.8 Volumendosis D100 D80 D50 D10 D0
Lunge links 0.8; 1.0; 0.6 1.7; 2.9; 1.0 2.9; 5.4; 1.7 19.7; 11.6; 20.3 49.9; 10.8; 52.5
Lunge rechts 2.5; 6.4; 0.6 3.7; 8.2; 1.1 5.6; 11.3; 1.7 21.8; 15.4; 22.4 49.9; 10.0; 51.9
Volumendosis D100 D80 D50 D10 D0
Gl. thyroidea 26.2; 16.7; 20.1 32.6; 17.2; 25.5 39.9; 14.2; 36.8 53.7; 5.7; 53.7 57.4; 5.7; 57.7
Larynx 21.6; 12.8; 20.5 27.3; 15.7; 25.7 34.8; 14.4; 32.7 47.4; 13.7; 50.3 55.0; 11.1; 59.2
Volumendosis D100 D80 D50 D10 D0
Myelon 0.8; 0.6; 0.7 6.2; 5.5; 5.1 19.0; 6.4; 20.0 25.8; 3.3; 25.7 30.2; 5.3; 29.2
Myelon + 4mm 0.8; 0.5; 0.7 5.4; 5.7; 2.7 19.5; 6.4; 21.1 27.5; 3.2; 28.3 35.2; 7.6; 34.7
Volumendosis D100 D80 D50 D10 D0
Myelon + 6mm 0.8; 0.5; 0.7 4.2; 3.6; 2.4 20.8; 6.8; 22.6 29.6; 3.7; 29.6 38.6; 9.6; 35.8
Myelon + 8mm 0.7; 0.5; 0.7 3.5; 3.3; 2.1 21.5; 6.8; 23.4 32.2; 4.3; 33.3 46.8; 12.6; 44.0
Schlussfolgerung: . Die von uns ermittelten Daten können neben den QuantecKriterien als weiteres Kriterium zur Beurteilung eines Bestrahlungsplanes bei Kopf-Hals-Tumoren herangezogen werden und den Planoptimierungsprozess
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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vereinfachen. Ziel der Planung sollte die Unterschreitung des Median der OARVD D80, D50 und D10 sein.
V8-10 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):27
Erhebung des Ernährungsstatus von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren mittels bioelektrischer Impedanzanalyse (BIA) während einer Radio(chemo)therapie Wieser A.1, Nikolajek K.1, Manapov F.1, Ganswindt U.1, Belka C.1 1 LMU München, Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany Fragestellung: Patienten mit HNO-Tumoren leiden bereits zum Zeitpunkt der Diagnose häufig an Mangelernährung, die sich unter einer Radio(chemo)therapie weiter intensivieren kann. Der schlechte Ernährungszustand hat einen ungünstigen Einfluss auf die Lebensqualität und die Prognose des Tumorpatienten. Mittels der Bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) kann die Körperzusammensetzung quantifiziert sowie negative Veränderung des Ernährungszustandes beurteilt und die Indikation zur Ernährungstherapie leitlinienkonform gestellt werden. Die vorliegende Beobachtung soll systematisch den Ernährungsstatus von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren mittels BIA während einer Radio-/ Chemotherapie erfassen. Methodik: Bei 14 Patienten mit Tumoren im HNO-Bereich erfolgte in der ersten und in der letzten Woche der Radio(chemo)therapie eine Bestimmung der Körperzusammensetzung (Fettmasse, Wasser, Magermasse, Phasewinkel) mittels einer BIA sowie Gewichtskontrollen. Alle Patienten erhielten supportiv enterale bzw parenterale Ernährung. Ergebnisse: Die mediane Gewichtsdifferenz betrug -2.33 ±4.07 kg, die mediane body mass index (BMI)-Differenz -0.87 ±1.54 kg. Der Mittelwert der Körperfettdifferenz war -2.47 ±3.16 kg. Die medianen Differenzwerte des Körperwassers betrugen 1.55 ±4.40 l sowie des Phasewinkels -0.66 ±0.59°. Schlussfolgerung: Patienten mit Tumoren der HNO-Region können häufig ihren Ernährungsstatus während der Radio(chemo)therapie nicht beibehalten trotz supportiver Ernährungsmaßnahmen. Weitere BIA Messungen bei HNOPatienten während und auch nach Ende der Therapie sind geplant.
V8-11 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):27
Auswirkungen der Strahlentherapie auf mikrochirurgische plastische Rekonstruktionen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich Pigorsch S.U.1, Gust K.E.2, Steiner T.2, Kehl V.3, Wolff K.-D.2, Hohlweg-Majert B.2 1 Technische Universität München, Klinik u. Poliklinik für Strahlentherapie u. Radiologische Onkologie, München, Germany, 2Technische Universität München, Klinik für Mund-Kiefer-u. Gesichtschirurgie, München, Germany, 3 Technische Universität München, Institut für Medizinische Statistik und Epidemiologie, München, Germany Hintergrund: Das Verhalten von freien mikrovaskulären Transplantaten, welche eine Strahlentherapie erhalten haben, wurde hinsichtlich der Gewebeoxygenierung und Perfusion untersucht. Materal und Methoden: Patienten (n = 44) mit mikrochirurgischer plastischer Rekonstruktion im Mund-Kiefer-Gesichts-Bereich wurden über einen Zeitraum von 6 Mo. untersucht – unmittelbar postoperativ (pop.), 3 und 6 Mo. pop. (9/2008-12/2009). Von den 44 Tumorpatienten waren 72,7% Männer und 27,3% Frauen (Durchschnittsalter: 58 Jahre). 33,8% T1, 33,3% T2, 7,1% T3 und 33,3% T4. 26/44 cN0. 5/18 N1, 1/18 N2a, 5/18 N2b, 2/18 N2c und 1/18 N3. 4 Patienten wurden in der Rezidivsituation nicht nochmals neck disseziert. 28 Tumorpatienten erhielten eine adjuvante RTx. Die Untersuchungen der Transplantate erfolgten mit dem Oxygen-to-see (02C) (Fa.LEA Medizintechnik GmbH, Gießen), dieses kombiniert die Laserdoppler-Flowmetrie mit der Gewebespektroskopie. Die folgenden Parameter der Transplantate wurden bestimmt: SpO2 im Hb, HbKonzentration, Blutfluss sowie Blutfließgeschwindigkeit im transplantierten Gewebe in jeweils 2 verschiedenen Gewebetiefen (GWT: 2 und 8 mm). Die Parameter wurden zwischen bestrahlten (n=28) und nicht bestrahlten (n=20) Transplantaten verglichen. Zudem wurden unterschiedliche Transplantattypen verglichen (ALT-, Perforator-, Radialis-, Ulnaris-flap, Fibula-, Oberarm- und Ulnaristransplantat). Zu jedem bestrahlten Transplantat wurden DVHs angefertigt. Ergebnisse: Diese Studie zeigt signifikante Unterschiede von bestrahlten und nicht bestrahlten Transplantaten in der Gewebeperfusion und der Oxygenie-
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
rung. Es konnte für die bestrahlten Transplantate in 2 und 8 mm GWT eine Erhöhung des Blutflusses (Flow) 3 Mo. pop. (p = 0,006 in 2 mm; p = 0,005 in 8 mm) und 6 Mo. pop. (p = 0,002 in 2 mm; p = 0,001 in 8 mm) verzeichnet werden. Die Blutfließeigenschaften (Velocity) war in beiden GWT 3 Mo. pop. (p = 0,005 in 2 mm; p = 0,005 in 8 mm) und 6 Mo. pop. (p = 0,004 in 2 mm; p = 0,002 in 8 mm) signifikant angestiegen. Die Sp02 im Hb war in 2 mm GWT der Transplantate sowohl 3 Mo. pop. (p = 0,005) als auch 6 Mo. pop. (p = 0,006) signifikant erhöht. Dennoch konnte in der klinischen Untersuchung kein Unterschied zwischen bestrahlten und nicht bestrahlten Transplantaten 6 Mo. pop. festgestellt werden. Die Strahlentherapie blieb ohne Einfluß auf den Hb. Die verschiedenen bestrahlten Transplantatarten wiesen keine Unterschiede bzgl. Perfusions- und Oxygenierungsstatus auf. Es konnte kein Dosis-Volumen-Effekt mit Beeinträchtigung der Funktionalität für bestrahlte Lappentransplantate nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: 6 Mo. pop. gab es keine klinischen Anhaltspunkte für einen negativen Effekt der adjuvanten RTx im Transplantat, obwohl sich Unterschiede der gemessenen Parameter (Perfusion, Oxygenierung, Sp02) feststellen ließen. Radiogene vaskuläre Späteffekte können innerhalb dieses Zeitraumes noch nicht beurteilt werden.
V8-12 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):27
Erholung der Glandula Parotis nach Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich: 36-Monats-Follow-up-Ergebnisse einer prospektiven klinischen Studie Kuhnt T.1, Setz J.2, Gerlach R.3, Janich M.3, Hildebrandt G.1, Vordermark D.3, Gernhardt C.4, Hey J.2 1 Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Rostock, Germany, 2 Universitätspoliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/ Saale, Germany, 3Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/ Saale, Germany, 4Universitätspoliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltungskunde, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/ Saale, Germany Hintergrund: Eine Radiotherapie (RT) im Kopf-Hals-Bereich verursacht therapiebedingte Schädigungen in Tumor und Normalgewebe, wie z.B. in den großen und kleinen Kopfspeicheldrüsen. Ziel dieser Studie war es, das Erholungspotential der Glandula parotis nach einer 3D-konformen Strahlentherapie-Technik (3D-kRT) oder einer intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT) im Verlauf von 3 Jahren zu untersuchen. Material und Methoden: Zwischen 06/2002 und 10/2008 wurden 117 Patienten (90 männlich, 27 weiblich, Durchschnittsalter: 57 Jahre) mit Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches in eine prospektive, nicht-randomisierte Studie eingeschlossen. Alle Patienten wurden in kurativer Intention bestrahlt. Die Parotisfunktion wurde durch Messung des stimulierten Speichelflusses (ml/min) vor, während und am Ende der Strahlentherapie sowie 1, 6, 12, 24 und 36 Monate nach Strahlentherapie bewertet. Der Speichelfluss wurde auf den Wert vor Behandlung bezogen und als relative SpeicheldrüsenFlussRate (RSFR in %) bezeichnet. Die mittlere Dosis (Dmean) wurde separat für linke und rechte Parotis aus dem Dosis-Volumen-Histogramm entnommen. Die Patienten wurden nach dem Dmean-Wert der am niedrigsten bestrahlten Parotis gruppiert. Gruppe I enthielt alle Patienten mit Dmean < 26Gy (n=36), Gruppe II mit Dmean 26 bis 40Gy (n=45) und Gruppe III mit Dmean>40Gy (n=36). Ergebnisse: 15/117 Patienten erhielten eine IMRT. Die IMRT senkte die Dmean der geschonten Parotis signifikant gegenüber der 3D-kRT (Dmean IMRT vs. 3DkRT: 21,7 vs. 34,4 Gy, p< 0,001). Die RSFR als Funktion der mittleren Parotisdosis nach 24 sowie 36 Monaten betrug in Gruppe I 66% und 74%, in Gruppe II 56% und 49% und in Gruppe III 31% und 24%. Nach 36 Monaten hatten Patienten mit Tumorlokalisationen Larynx/Hypopharynx 62%, im Oropharynx 56% und somit ein signifikant höheres Parotisfließverhältnis als Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen mit 31%. Patienten mit T4-Stadium wiesen 24 und 36 Monate nach RT mit 36% und 23% niedrigere RSFRs im Vergleich zu T1 mit 56% und 58% auf, p=0,15 bzw. p=0,04. Einseitiger N-Befall war signifikant mit besserer RSFR als ein N2c-Befall assoziiert (24 Monate nach RT N1,2a vs. N2c: 95% vs. 13%, p< 0,001). Schlussfolgerungen: In allen Gruppen konnte 12, 24 und 36 Monate nach Ende der RT ein Erholungseffekt der Parotis gemessen werden. Eine Dmean < 26Gy auch nur einer Parotis reicht zur fast vollständigen Wiedererlangung des Vor-RTSpeichelflusses aus. Das radiotherapierte Volumen in Abhängigkeit von Tumorsitz, T- und N-Stadium hatte signifikanten Einfluss auf die Dmean-Parotis und damit auf die Speichelfließ- und Erholungswerte. Studie gefördert von der Deutschen Krebshilfe
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Vorträge
V8-13 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):28
Re-Radiotherapie bei Patienten mit einem Tumorrezidiv bzw. Zweitkarzinom im Kopfhalsbereich Abu Jawad J.1, Pöttgen C.1, Levegrün S.1, Erichsen P.1, Gauler T.2, Lehnerdt G.3, Lang S.3, Stuschke M.1 1 Universität Duisburg-Essen, Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Universität Duisburg-Essen, Klinik für Innere Medizin (Tumorforschung), Essen, Germany, 3Universität Duisburg-Essen, Klinik Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen, Germany Ziele: Eine kurative Re-Bestrahlung von Patienten mit einem Rezidiv bzw. einem Zweitkarzinom im Kopfhalsbereich nach erfolgter Radiotherapie in der Vorgeschichte ist komplex und mit potentiell hohen Nebenwirkungen behaftet. Ziel dieser retrospektiven Studie ist die Beurteilung von lokaler Tumorkontrolle, Gesamtüberleben und Verträglichkeit einer Re-Bestrahlung von Tumorrezidiven im Kopf-Halsbereich. Methodik: Zwischen 10/2007 und 12/2010 wurden 18 vorbestrahlte Patienten (5 Frauen, 13 Männer) mit loko-regionär rezidivierten Tumoren bzw. Zweitkarzinomen im Kopf-Halsbereich nach histologischer Sicherung mit einer definitiven Radiochemotherapie behandelt, davon 15 Patienten mittels helikaler Tomotherapie, zwei Patienten mit einer static field IMRT, einer mit einer 3D-CRT. Bei 3 Patienten war die Therapie palliativ intendiert. Es wurden Dosisverteilungen mit integriertem Boost auf das GTV bei 3 Patienten verwendet. Die Toleranzgrenzen der Institution für die Risikoorgane wurden unter Berücksichtigung der Vorbelastung eingehalten. Alle Rezidivtumoren waren nicht für eine Operation mit dem Ziel R0-Resektion geeignet. Für die Re-Bestrahlung wurden Risikoorganbelastung, die akuten Toxizitäten nach CTC und das Tumoransprechen auf die Therapie ausgewertet. Ergebnisse: Die Lokalrezidive bzw. die Zweittumore fanden sich bei den 18 Patienten in folgenden Lokalisation: 6 x Oropharynx, 3 x Parotis, 6x Gehörgang/ Schädelbasis, 2x Nasopharynx. Die Vorbelastung lag im Median bei 60 Gy (40 – 70 Gy) mit konventioneller Fraktionierung. Die in kurativer Intention bestrahlten Patienten erhielten eine simultane Cisplatin-basierte Chemotherapie. Die biologisch effektive Dosis (a/b = 10 Gy) der palliativ und kurativ bestrahlten Patienten lag bei 39-62,5 Gy bzw. 72-84 Gy. Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 5 (2-21) Monate. 16 Monate nach der Re- RT wurde bei einem Patienten eine Knochenexposition am Unterkiefer diagnostiziert. Die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einem Jahr lag für die kurativ behandelten Patienten bei 71 %, die Wahrscheinlichkeit der lokoregionalen Kontrolle nach 1 Jahr bei 50%. Schlussfolgerung: Eine Re-Bestrahlung rezidivierter Tumore im Kopf-Halsbereich insbesondere mittels helikaler Tomotherapie ist mit akzeptablem Nebenwirkungsprofil möglich und zeigt eine befriedigende Effektivität.
V8-14 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):28
Erste Ergebnisse nach Re-Bestrahlung in Kombination mit Cetuximab in der Behandlung von rezidivierten Plattenepithelkarzinomen im Kopf-/Halsbereich Balermpas P.1, Weiss C.1, Rödel C.1 1 Klinikum der J. W. Goethe-Universität, Strahlentherapie, Frankfurt a.M., Germany Ziel: Die Effektivität der Kombination von Radiotherapie und Cetuximab in der Primärtherapie von Kopf- und Halstumoren ist durch eine randomisierte Phase III-Studie belegt. Auch die Wirksamkeit einer erneuten Radiotherapie von Rezidivtumoren in vorbestrahlten Arealen mit oder ohne simultane Chemotherapie ist durch mehrere Studien bestätigt. Ziel dieser Pilot-Studie ist es, die Effizienz und Sicherheit der simultanen Applikation von Cetuximab und 3D-Radiotherapie bei vorbestrahlten Patienten mit rezidivierten HNO-Plattenepithelkarzinomen zu evaluieren. Patienten und Methoden: Achtzehn Patienten mit Tumorrezidiv in vorbestrahlten Regionen wurden mit 50,4 Gy Gesamtdosis in konventioneller Fraktionierung (1,8 Gy) und simultan mit wöchentlich Cetuximab behandelt (400 mg/m2 in der ersten Therapiewoche und 250 mg/m2 wöchentlich bis Bestrahlungsende). Das Zielvolumen umfasste den Rezidivtumor mit 1-2 cm Sicherheitsabstand. Die Nebenwirkungen der Therapie wurden wöchentlich sowie 6 bis 8 Wochen nach Therapieende nach Standardkriterien (CTCAE, Version 3.0) erfasst. Eine MRTBildgebung erfolgte vor Therapiebeginn und 8 bis 10 Wochen nach Abschluss der RT, sowie bei den nächsten Nachsorgeterminen. Die statistische Analyse wurde mit dem Programm SPSS V17.0 durchgeführt.
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Ergebnisse: Die kombinierte Therapie konnte bei allen 18 Patienten mit akzeptabler Toxizität volldosiert verabreicht werden. Grad IV Akut- oder Spättoxizitäten sind nicht aufgetreten. Wir berichten ein medianes Follow Up von 8 (3,8 bis 27) Monaten. Von den 18 Patienten befinden sich 2 nach mehr als 25 Monaten und einer mehr als 14 Monaten in kompletter Remission, 2 in Stable Disease und 2 sind ohne Progress, an anderen Ursachen verstorben. Ein Patient lebt noch mit systemischem Progress und die restlichen 10 sind an der Erkrankung verstorben. Es scheint eine Tendenz zu längerem progressionsfreiem Überleben für Patienten mit kleinerem GTV vor Re-Bestrahlung zu bestehen. Das mediane Überleben beträgt 8,38 Monate und das 1-Jahres Gesamtüberleben ungefähr 42%. Schlussfolgerung: Die Re-Bestrahlung in Kombination mit Cetuximab ist bei vorbestrahlten Patienten mit rezidivierten Plattenepithelkarzinomen des Kopfund Halsbereichs ohne schwerwiegende Toxizitäten möglich. Für eine Subgruppe der Patienten hat die Re-Bestrahlung mit Cetuximab kuratives Potential.
V8-15 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):28
Evaluation der Raumbelegungs- sowie der Arbeitszeit für das medizinischen Personal während der Strahlentherapie von Patienten mit Kopf-Hals Tumoren (DEGRO-QUIRO-Trial) Matuschek C.1, Bölke E.1, Fietkau R.2, Buchali A.3, Wendt T.G.4, Popp W.5, Sack H.6, Budach W.1 1 Univ.Klin. f. Strahlentherapie u. Radioonkologie, Düsseldorf, Germany, 2Univ. Klin. f. Strahlentherapie u. Radioonkologie, Erlangen, Germany, 3Klin. f. Strahlentherapie u. Radioonkologie, Neuruppin, Germany, 4Univ.Klin. f. Strahlentherapie u. Radioonkologie, Jena, Germany, 5Prime Networks AG, Basel, Switzerland, 6Univ.Klin. f. Strahlentherapie u. Radioonkologie, Essen, Germany Fragestellung: Internationale Gesellschaften haben Empfehlungen über die erforderliche technische Ausrüstung und für die Anzahl von Mitarbeiter zur Behandlung von Tumorpatienten in der Strahlentherapie veröffentlicht. Keine dieser Empfehlungen basiert auf durchgeführten Messungen für die einzelnen Behandlungsabschnitte in der Strahlentherapie, sondern sind Schätzwerte. Die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie will ihre Empfehlungen durch prospektive Auswertungen aller wichtigen Abläufe in der Strahlentherapie bei den häufigsten Tumorentitäten untermauern. Ziel dieser Untersuchung war es die erforderlichen Ressourcen bei der strahlentherapeutischen Behandlung von Kopf- und Halstumoren zu evaluieren. Methodik: Vier Strahlentherapie-Zentren (Universität Jena, Universität Erlangen, Universität Düsseldorf und das städtische Krankenhaus Neuruppin) nahmen an dieser prospektiven Studie teil. Die Arbeitszeit der verschiedenen Berufsgruppen sowie die Raum Belegung bei der Planung und Durchführung der Strahlentherapie wurde prospektiv während eines Zeitraumes von 4 Monaten dokumentiert und statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Die Zeit für die einzelne Abschnitte der Behandlung variierte erheblich zwischen den einzelnen Patienten und den Behandlungszentren. Für ein CT mit Kontrastmittel (n=79) wurde im Durchschnitt 21 Minuten für die Raumbelegungszeit benötigt. 26 Minuten benötigten die medizinischen technischen Angestellten für die Durchführung des CTs und 42 Minuten das gesamte medizinische Personal. Für ein CT ohne Kontrastmittel (n=45) betrug die Raumbelegungszeit 23 Minuten, 44 Minuten benötigten die MTAs und 51 Minuten das gesamte medizinische Personal. Die Definition des Zielvolumens (n=91) war das zeitaufwendigste Verfahren für das ärztliche Personal und dauerte 1 h 45 min. Die Medizinphysiker brauchten 3 h 8 min für die physikalische Bestrahlungsplanung (n=97). Die Verifikation der Pläne durch die Ärzte (n=71) betrug 1h 8 min. Die Simulationen von Kopf-Hals Tumorpatienten (n = 185) erforderte eine durchschnittliche Raumbelegungszeit von 23 min und der Zeitaufwand für die MTA betrug 47 min. Die mittlere Raumbelegung (n = 84) betrug 24 min für die ersten Strahlentherapie einschließlich der Verifikationsaufnahme. Der zeitliche Aufwand betrug für eine MTA 53 min. Für die routinemäßige Bestrahlung von Kopf Hals Tumoren ohne Verifikationsaufnahme (n = 2012) waren 13 Minuten erforderlich, mit Verifikationsaufnahmen (n=407) 16 min. Die Anwesenheit von mehreren MTAs korrelierte signifikant mit einer kürzeren Raumbelegungszeit (p < 0.05). Die intensitätsmodulierte Radiotherapie mit Verifikation (n = 213) erforderte eine durchschnittliche Raumbelegungszeit von 24 min mit der Anwesenheit einer MTA von 48 min. Schlussfolgerung: Diese Untersuchung ermöglicht erstmals den Personal- und Resourcenbedarf einer Bestrahlung von Patienten mit Kopf Hals Tumoren zu bestimmen, wobei „overhead“ Aufgaben und Kosten nicht berücksichtigt wurden.
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Vorträge
Freie Themen
V9-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):29
Einsatz der Strahlentherapie in der palliativen pädiatrischen Onkologie Dieckmann K.1, Rottenfusser A.1, Kronberger M.2, Pötter R.1 1 Medical University Vienna, Strahlentherapie, Wien, Austria, 2St. Anna Kinderspital, Pädiatrische Onkologie, Wien, Austria Die Festlegung des Zeitpunktes, zu dem ein Kind in seiner onkologischen Behandlung als palliativ eingestuft wird, und strahlentherapeutisch mit hypofraktionierten Behandlungsschemata ohne Berücksichtigung von Spätfolgen an Wachstumsstrukturen oder ZNS behandelt wird, ist aus mehrerlei Gründen deutlich schwieriger als im Erwachsenenalter. Viele der „palliativen“ Kinder überleben mittlerweile aufgrund multipler „second und third line“ chemotherapeutischer Ansätze, Re-Operationen oder Einsatz von z.B. Hyperthermien oder anderer alternativer Behandlungsformen länger. Spätfolgen einer palliativen strahlentherapeutischen Behandlung können somit immer häufiger erlebt werden. In der Präsentation wird versucht zwei unterschiedliche Phasen der Strahlentherapie in der palliativen kinderonkologischen Therapie zu definieren und heraus zu arbeiten. Die erste Phase ist die, in der trotz palliativen Settings die Strahlentherapie ausgerichtet ist auf die lokale Tumorkontrolle, und von daher mit sorgfältiger Planung unter Berücksichtigung aller in der Kinderonkologie bestehenden Regeln zu erfolgen hat. Die zweite palliative Phase ist die, in der strahlentherapeutisch eine rein symptomorientierte Behandlung zum Funktionserhalt, zur Schmerzreduktion und Kosmetik erfolgt, und verkürzte Behandlungsschemata angewandt werden können. Spätfolgen nach Strahlentherapie im klassischen Sinn spielen dabei keine Rolle mehr. Indikationen zur palliativen Bestrahlung im Kindesalter sowohl aus Literatur, als auch aus der täglichen Praxis werden herausgearbeitet und die unterschiedlichen Vorgehensweisen in den jeweiligen Phasen analysiert.
V9-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):29
Etablierung der Ganzkörperbestrahlung (TBI) mittels Helikaler Tomotherapie im Rahmen der Konditionierung vor Stammzell-Transplantation bei Kindern und jungen Erwachsenen. Gruen A.1, Stromberger C.1, Kawgan-Kagan M.1, Wlodarczyk W.1, Jahn U.1, Marnitz S.1, Budach V.1 1 Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlentherapie, CVK, Berlin, Germany Fragestellung: Im Rahmen des DFG-geförderten Projektes soll untersucht werden, ob sich die Tomotherapie im Rahmen der TBI in der pädiatrischen Onkologie etablieren lässt. Ziel war zunächst die Implementierung der Methode in die klinische Routine und Dokumentation der Abläufe und der Akuttoxizität. In einem weiteren Schritt sollen, hierauf aufbauend, Konzepte zur weiteren Schonung der Risikoorgane sowie Konzepte zur Dosiseskalation erarbeitet werden. Methodik: Sechs Patienten im Alter von 4 – 18 Jahren mit einer ALL sowie ein Patient im Alter von 22 Jahren mit einer CML wurden uns im Rahmen der Konditionierung vor Stammzell-Transplantation zur TBI zugewiesen. Alle erhielten eine myeloablative fraktionierte TBI mit einer ED von 2 Gy bei einem Interfraktionsintervall von mindestens 8 Stunden, 2 täglichen Fraktionen bis zu einer GD von 12 Gy. Die Therapie erfolgte in Rückenlage in einer individuell angepassten Vakuummatratze und einer 3-Punktmaske zur Kopflagerung. Im Rahmen der Planoptimierung bezüglich Zielvolumenabdeckung und Behandlungszeit, arbeiteten wir mit Modulationsfaktoren von 1,1 – 2,1 bei einem Pitch von 0,3 bis 0,45. Im Rahmen der Lungenschonung wurde eine mittlere Lungendosis von 9-10 Gy bei einer minimalen Lungendosis von 8 Gy angestrebt. Ergebnisse: Alle Patienten erhielten die geplante Dosis, Therapieabbrüche traten nicht auf. Die PTV-Abdeckung betrug 95% bei einer mittleren Lungendosis von circa 9-10 Gy und Gesamtbestrahlungszeiten von 13 – 31 Minuten. Technisch bedingte Behandlungsunterbrechungen traten bei 3/6 Patienten auf. Das Linacbasierte Back-up Konzept kam bei keinem der Patienten zum Tragen. Die Therapie wurde von allen Patienten gut toleriert. Es traten keine Grad 3-4 Nebenwirkungen auf. Grad 1 – 2 Nebenwirkungen zeigten 3 Patienten (Fatigue), 2 Pati-
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
enten (Nausea) und 1 Patient (Erythem). Alle Kinder sind nach 4 Wochen – 12 Monaten Nachbeobachtung in Remission. Schlussfolgerung: Die Tomotherapie ist geeignet, bei Kindern im Rahmen der Konditionierung zur KMT eingesetzt zu werden. Vorteile ergeben sich gegenüber den konventionellen Techniken durch die theoretische Möglichkeit, Risikoorgane selektiv zu schonen sowie insbesondere bei Kindern unter 1,45 m Körpergröße durch die kürzeren Bestrahlungszeiten ohne Umlagerung. Die technische Zuverlässigkeit der Methode bedarf einer weiteren Optimierung.
V9-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):29
Follicular lymphoma: Updated results of the randomized evaluation of curative radiotherapy in limited stage nodal disease and analysis of relapse Engelhard M.1, Allgäuer M.2, Amela-Neuschwander S.3, Berger B.4, Brand H.U.5, Bücker R.6, Buschmeier S.7, Dawel M.8, Fritz P.9, Haase W.10, Hinkelbein W.11, Hoffmanns W.12, Koch H.13, Libera T.14, Mager R.D.15, Merte H.16, Ochel H.J.17, Schiebe M.18, Schnabel T.19, Schorcht J.20, Willborn K.21, Unterhalt M.22, Hansmann M.L.23, Stuschke M.1, Sack H.1 1 Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany, 2 Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, Germany, 3Radiologische Universitätsklinik, Homburg, Germany, 4Universitätsklinikum, Tübingen, Germany, 5Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Neubrandenburg, Germany, 6Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, Germany, 7Alfried-Krupp-Krankenhaus, Essen, Germany, 8Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Germany, 9St. Marien-Krankenhaus, Siegen, Germany, 10St. Vincentius Kliniken, Karlsruhe, Germany, 11Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Germany, 12Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach, Germany, 13Reinhard-Nieter-Krankenhaus, Wilhelmshaven, Germany, 14Universitätsklinikum, Rostock, Germany, 15RWTH, Aachen, Germany, 16Klinikum der Philipps-Universität, Marburg, Germany, 17 Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg, Germany, 18Stadtisches Klinikum, Braunschweig, Germany, 19Städtisches Klinikum, Ludwigshafen, Germany, 20Strahlentherapie, Dresden, Germany, 21Pius-Hospital, Oldenburg, Germany, 22Klinikum der Universität, München, Germany, 23Universitätsklinikum, Frankfurt, Germany Aims: Follicular lymphoma WHO grade I or II (FL) in early stage nodal disease can be treated effectively by radiotherapy alone. The extent of optimal target volumes remains controversial with a high rate of relapse (RLS) out-field after Involved field irradiation, but higher toxicity and potentially risks of secondary neoplasia after large field techniques. Therefore, this study aimed to determine adequate age-adapted irradiation volumes in FL patients (pts) [randomized trial (RD)] and to evaluate standardized radiotherapy in elderly FL pts [prospective observation trial (OBS)]. Methods: In FL stage I-II and limited stage III disease, pts up to 65 years (ys) were randomized to Extended field (EF) or Total lymphatic irradiation (TLI), basic dose 30 Gy, boost 10 or 14 Gy (lymphoma size dependent). Pts aged 66-75 ys were treated with EF, all pts > 75 ys with involved field (IF) radiotherapy. Results: A total of qualified 255 pts were recruited. In the RD trial, 202 pts were randomized to EF or TNI. Median age was 54 (23-65) ys, stage I, II, and III were 57%, 33%, and 10%, resp. In the OBS trial 53 pts, median age 70 (64-84) ys, were treated with EF (79%) or IF (21%). In the updated combined analysis of all 255 pts, overall survival is 97% at a median observation period of 51 months. Relapseand progression-free survival are 60% and 59% at five years. Complete remissions (CR) were obtained in 92% of all pts. RLS was documented in 24% of all pts, median interval 24 months. The incidence of RLS in the RD trial was independent of lymphoma size, WHO grade, age, but higher in stage II than stage I disease. In the RD pts, differences in RLS rates and probabilities between treatment arms are evident, but the required number for unblinding is not yet reached. First RLS sites of all 255 pts were correlated with target volumes: RLS developed predominantly as new manifestations (92%, 79% new site alone, 13% new combined with old sites), more often out-of (73%) than in-field (27%). RLS was entirely nodal (76%), rarely bone marrow (8%), or extranodal (10%). New sites were in 68% located on the opposing side of the diaphragm. In 65% of all RLS, histology was obtained, revealing transition into secondary diffuse large B-cell lymphoma (DLBCL) in 30% of these pts (19% of all RLS, 5% of all study pts), 15 (7-96) months from diagnosis. Second tumors were observed as AML, cancer of the oesophagus, bladder, and angiosarcoma (one case each), and as prostrate, breast cancer, and possibly MDS (two cases each), interval to second cancer 36 (4-119) months. Conclusions: In early stage nodal FL pts, standardized RT easily induced high rates of CR with excellent survival. The predominance of relapse in new and out-
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Vorträge
of field nodal sites implies that even in early stage FL, occult dissemination may already be present. This has to be considered in new treatment concepts.
V9-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):30
Chirurgische Komplikationen nach neoadjuvanter Radiochemotheapie mit CapOx plus Bevacizumab beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom Würschmidt F.1, Riesenbeck D.2, Zühlke H.3, Reese T.4, Rödel C.5, Wagner W.6, Höhler T.7, Richter M.8, Dunst J.9, Dellas K.9,10 1 Radiologische Allianz Hamburg, Hamburg, Germany, 2Strahlentherapeutische Gemeinschaftspraxis Wildermannstraße, Recklinghausen, Germany, 3PaulGerhard-Stiftung, Chirurgische Klinik, Lutherstadt Wittenberg, Germany, 4 Martin-Luther-Universität, Klinik für Strahlentherapie, Halle, Germany, 5 Uniklinik Frankfurt/Main, Klinik für Strahlentherapie, Frankfurt, Germany, 6 Paracelsus-Klinik, Osnabrück, Germany, 7Prosper-Hospital, Medizinische Klinik I, Recklinghausen, Germany, 8KKS Halle, Halle, Germany, 9Universität zu Lübeck, Lübeck, Germany, 10NRoCK, Kiel, Germany Fragestellung: Es ist zurzeit strittig, ob Bevacizumab aufgrund seines spezifischen Toxizitätsprofils das Risiko bei nachfolgenden Operationen erhöht. In einer Phase II-Studie haben wir eine neoadjuvante Radiochemotherapie mit Capecitabin/Oxaliplatin plus Bevacizumab geprüft. Die nachfolgende Analyse konzentriert sich auf das Komplikationsspektrum bei der Operation. Methodik: 70 Patienten mit Rektumkarzinom (uT3-4 N0/1 M0) wurden an sechs Prüfzentren in die Studie eingeschlossen. Die Patienten erhielten eine Radiotherapie in 1,8 Gy bis 50,4 Gy Gesamtdosis (28 Fraktionen in 5,5 Wochen) und simultan Bevacizumab (5 mg/kg an den Tagen 1, 15 und 29), Capecitabin (1650 mg/m2/d an den Tagen 1-14 sowie 22-35) und Oxaliplatin 50 mg/m2/d an den Tagen 1, 8, 22 und 29. Nach dem Therapieprotokoll war die anschließende Resektion sechs Wochen nach Ende der Radiotherapie geplant, gefolgt von Komplettierung der Chemotherapie. Zur Analyse OP-assoziierter Komplikationen wurden Daten zum operativen Vorgehen sowie zum intra- und postoperativen Verlauf (>60 Parameter) erhoben. Ergebnisse: Von 70 in die Phase II-Studie rekrutierten Patienten wurden 69 Patienten operiert, in 66 Fällen (96%) wurde eine R0-Resektion erreicht. Detaillierte Daten über chirurgische Komplikationen lagen bei 62 Patienten vor. Die Eingriffe wurden weit überwiegend (in 66%) von sehr erfahrenen Operateuren (mit >20 OPs wegen Rektum-Ca jährlich) durchgeführt. Es bestanden Unterschiede zwischen den Zentren hinsichtlich des operativen Vorgehens (konventionelle Operation oder laparoskopisch, Pouch-Anlage bei anteriorer Rektumresektion); dies hatte keinen Einfluss auf die R0-Resektionsquote oder Komplikationsquote. Die OP-Dauer (239 +10 min) sowie Häufigkeit von Multiviszeralresektion (14%), intraoperativen Komplikationen (8%), postoperativen Komplikationen jeglicher Art (43%), Relaparotomien (8%) und die OPLetalität (0%) entsprachen den Erwartungen. Insbesondere wurde keine erhöhte Rate von postoperativen OP-pflichtigen Nachblutungen (3%) und Anastomosenkomplikationen (5/40 Anastomosen) beobachtet. Bei tiefsitzenden Tumoren (0-8cm) wurde bei einer pCR signifikant häufiger der Sphinkter erhalten als bei Tumoren ohne Vollremission (in 7/9 versus 10/28 Fällen, p=0,013) Schlussfolgerung: In dieser Studie entsprachen die beobachteten Komplikationen der operativen Therapie hinsichtlich Häufigkeit und Art den bei diesen Eingriffen erwarteten Komplikationen. Es gab keinen Hinweis darauf, dass sich durch die Hinzunahme von Bevacizumab das Komplikationsspektrum ändert, insbesondere traten keine schweren Blutungen oder Nahtinsuffizienzen auf.
V9-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):30
Risikofaktoren für Übelkeit und Erbrechen unter simultaner Radiochemotherapie Fraunholz I.1, Grau K.1, Rödel C.1 1 J.W.Goethe – Universität, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt/Main, Germany Fragestellung: Übelkeit und Erbrechen stellen gravierende Nebenwirkungen dar, die nicht nur den Allgemeinzustand und die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigen, sondern auch den Erfolg der onkologischen Behandlung gefährden können. Basierend auf zahlreichen Studien konnten – getrennt für die Chemotherapie und für die alleinige Strahlentherapie – Risikofaktoren für das
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Auftreten dieser Nebenwirkungen etabliert und Leitlinien zur Prophylaxe und Therapie entwickelt werden. Da für die Kombinationtherapie kaum Daten vorliegen, sollte das Auftreten von akuter Übelkeit und Erbrechen unter simultaner Radiochemotherapie in Hinblick auf Patienten und Therapie bezogene Parameter untersucht werden. Methodik: Insgesamt konnten 335 erwachsene Patienten, die mit unterschiedlichen intravenösen Standard- Radiochemotherapie Protokollen stationär behandelt worden waren, in diese retrospektive Studie eingeschlossen werden. Übelkeit und Erbrechen, basierend auf den CTC Kriterien (Version 3.0), wurden während insgesamt 821 Chemotherapie-Zyklen untersucht und mit Patienten-, Tumor- und Therapie- bezogenen Parametern korreliert. Ergebnisse: Mindestens eine Episode von Übelkeit trat bei 161 Patienten (48%) auf (Grad 1: 26%; Grad 2: 53%; Grad 3: 21%). 85 Patienten (25%) hatten mindestens einmaliges Erbrechen. Insgesamt klagten 132 Patienten (39%) über Grad 2/3-Übelkeit und/oder Erbrechen. Das emetogene Potential des verwendeten Chemotherapie Protokolls war der signifikanteste Risikofaktor für das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen (p< 0.0001). Die Bestrahlungsregion, namentlich Thorax (p=0.0110) und Kopf-Hals (p=0.0415), konnte auch als Risikofaktor bestätigt werden. Patienten bezogene Parameter wie weibliches Geschlecht (p=0.0003) und jüngeres Alter (< 40 Jahre) (p=0.0029) sowie Gewichtsabnahme von mehr als 5% (p=0.0004) und das Vorliegen einer PEG-Sonde (p=0.0071) waren mit verstärkter Übelkeit und Erbrechen verbunden. Eine positive Alkoholanamnese zeigte dagegen einen protektiven Effekt (p=0.0553). Bei hoch emetogenen Chemotherapie-Protokollen war die Prophylaxe mit der Kombination aus 5-HT3 Antagonist plus Dexamethason einem 5-HT3 Antagonist allein überlegen (p=0.0383). Schlussfolgerung: Die für die Chemotherapie bzw. Strahlentherapie etablierten Risikofaktoren konnten überwiegend auch für die simultane Radiochemotherapie bestätigt werden. In Hinblick auf die hohen Raten an Übelkeit und Erbrechen sollten effektivere Protokolle zur antiemetischen Prophylaxe im Rahmen der Kombinationstherapie untersucht werden.
V9-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):30
Long-term outcome after radiotherapy in patients with atypical and malignant meningioma – Clinical results in 85 patients treated in a single institution Adeberg S.1, Welzel T.1, Rieken S.1, Habermehl D.1, Debus J.1, Combs S.E.1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany
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Purpose: Previously, we could show that the new WHO classification of meningiomas significantly correlated with outcome in atypical and anaplastic histology. In the present work, we updated our meningioma database and analyzed our long-term experience in radiotherapy for atypical and malignant menigioma diagnosed according to the most recent WHO categorization system. Patients and methods: Between June 1985 and October 2009, 62 patients with atypical and 23 patients with malignant meningioma have been treated with radiotherapy in a single institution. Our study included 37 men and 48 women with an average age of 55 years. Radiotherapy was applied using different techniques including fractionated stereotactic radiotherapy (FSRT), intensity modulated radiotherapy (IMRT) and combination treatments with carbon ions. The median PTV was 156,0 ml. An average dose of 57,6 Gy (range 30 – 68,4Gy) in 1,8Gy – 3 Gy fractions was applied. All patients were followed regularly including clinicalneurological follow-up as well as CT or MR-imaging. Results: Transient mild side effects including skin irritation, alopecia, fatigue, edema, dizziness headache, mucositis or dry eyes could be observed in most patients. No acute severe side effects could be seen. During follow up, one patient suffered from an acute haemorrhage into the tumor, one patient with a skull base meningioma with severe visual deficits prior to radiotherapy developed amaurosis, and in one patient MR-examinations showed asymptomatic temproal gliosis. Pre-existing clinical symptoms observed in 63 patients improved in 29.3% of these patients. Overall survival was impacted significantly by histological subtype, with 81% and 53% at 5 years for anaplastic or atypical meningiomas respectively. This difference was significanty at p=0.022. Eighteen patients died of tumor progression during follow-up. Progression-free survival was 95% and 50% for atypical, and 63% and 13% for anaplastic histology at 2 and 5 years. This difference was significant at p=0.017. Despite histology, we could not observe any prognostic factors including age, resection status or Karnofsky Performance Score.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
Conclusion: RT resulted in improvement of pre-existing clinical symptoms; outcome is comparable to other series reported in the literature. For high-grade histology high-LET radiation therapy, such as carbon ions, may enhance local control and lead to an increase in survival. These concepts are now in clinical evaluation, such as within the MARCIE-trial performed at the Heidelberg Ion Therapy Center (HIT).
Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):31
Implementierung eines Virtuellen Simulations Systems 1
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Kretschmer M. , Heyden S. , Sabatino M. , Blechschmidt A. , Feine D. , Giro C. , Dahle J.1, Würschmidt F.1 1 Radiologische Allianz Hamburg, Hamburg, Germany Fragestellung: Seit Septemper 2010 betreibt die Radiologische Allianz Hamburg einen Virtuellen Simulator (VS) als Ersatzbeschaffung für einen konventionellen Therapiesimulator. Das System dient dem anatomisch bzw. radiologischen Festlegen eines oder mehrerer Isozentren (IZ) und ggf. der Definition von Strahlenfeldern auf Basis von Rekonstruktionsebenen o. DRR zum Zeitpunkt der CTBildgebung mit anschließender Markierung durch ein externes Lasersystem. Methodik: Das Gesamtsystem Virtuelle Simulation besteht aus einem Computer Tomographen Somatom AS20 mit indexierter Therapietischauflage, SYNGO Dosimetrist (Siemens, Germany) sowie einem Lasersystem HORUS SV5 (A2J, France). Workflows der konventionellen Simulation sollen komplett auf die VS abgebildet und eine Qualitätssicherung eingeführt werden. Ergebnisse: Innerhalb eines Monats konnten wesentliche Workflows der konventionellen Simulation erfolgreich übertragen werden. Nach Lagerung und ggf. Fixieren mit Maskensystemen sowie scannen in axialer Schnittführung (2-3mm) erfolgt die Festlegung des IZ entweder nach CT-Rekonstruktionen o. fluorosskopisch. Für die Entitäten Mamma und Neurocranium wird ein für die 3D konfomale Planung verbindliches IZ durch die simulierende MTA gesetzt (primäre Simulation). Ist die Lage des Planungszielvolumens nicht exakt bekannt, so wird idealerweise eine Hilfsreferenz festgelegt, die an einem zweiten Simulationstermin dem einfacheren Auffinden des geplanten IZ genutzt wird (sekundäre Simulation). Eine erweiterte VS liegt vor, wenn ein Strahlentherapeut unmittelbar klinisch, IZ und MLC-Form festlegt, z.B. bei Knochenmetastasen. In allen Fällen werden die radiologisch festgelegten IZ-Koordinaten unmittelbar an das A2J-Lasersystem übertragen (DICOM-o. LAP-Format) und auf den Patienten projeziert. Durch fünf unabhängig bewegliche Laser kann auf Tischbewegung weitgehend verzichtet werden. Nach abschließender Definition von Außenkontour und ausgewählter Risikoorgane steht der Datensatz zeitnah zur Planung bereit. Drei Monate nach Einführung kann der mittlere Zeitaufwand einer primären Simulation (ohne Konturierung) durch eine Stichprobenmessung (n=8, Mamma) mit 6:37min angebeben werden. Die eingeführte wöchentliche Qualitätssicherung (QS) umfaßt Prüfungen des absoluten Bezuges zwischen radiologischen – u. Laser-IZ, Projektion einer Laserkoordinate auf eine röntgendichte Referenzmarke sowie die korrekte Positionierung und Linearität aller Laserachsen mittels Jacky-Phantom. Schlussfolgerung: Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen eine deutliche Zeitersparnis durch primäre Simulation bei gleichzeitigem Wegfall eines zweiten Simulationstermins für ca. 55% des Patientenkollektivs (Mamma und Neurocranium). Eine wirkungsvolle Qualitätssicherung, die die gesamte Kette der beteiligten Systeme umfasst, konnte etabliert werden.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
V10-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):31
Hypofraktionierte Radiotherapie mit integriertem Boost beim Mammakarzinom: eine Phase-II-Studie Wischnjakow K.1, Dunst J.2, ARO 1 NRoCK, Kiel, Germany, 2Universität zu Lübeck, Klinik für Strahlentherapie, Lübeck, Germany
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Mammakarzinom
Fragestellung: Die hypofraktionierte Nachbestrahlung gilt mittlerweile als ausreichend evidenz-basiert für ein Subkollektiv von Patientinnen mit Mammakarzinom. In einer laufenden Phase-II-Studie der ARO und des Krebszentrums Nord wird eine Kombination von Hypofraktionierung und simultanem integrierten Boost geprüft. Methodik: Es handelt sich um eine Phase-II-Studie für Patientinnen mit adjuvanter Radiotherapie und Indikation für einen Boost. Es werden 16 Fraktionen auf die gesamte Brust mit 2,5Gy Einzeldosis appliziert. Das Boostvolumen wird als zweites PTV simultan bestrahlt; dort wird eine Dosis von 48Gy in 16 Fraktionen appliziert. Die Gesamtdosen werden als biologisch dosisäquivalent zur Standardtherapie bei Annahme eines α/β-Wertes von 3Gy eingestuft. Es sollen 150 Patientinnen rekrutiert werden. Als Risikoorgane werden neben Lunge und Herz auch die Koronararterien (RIVA) und die kontralaterale Brust konturiert; strikte Dosisgrenzen sind einzuhalten. Ergebnisse: Bisher sind ausgewählte Patientinnen mit dem hypofraktionierten Regime behandelt worden. Die akute Verträglichkeit war gut. Die dosimetrischen Kriterien konnten bei allen Patientinnen eingehalten werden. Probleme bei der Planung der Therapie (z.B. Konturierung des Boost-PTV) werden besprochen. Schlussfolgerung: Die laufende Studie eröffnet die Möglichkeit, Patientinnen mit Wunsch nach einer hypofraktionierten Behandlung nach den Kriterien der zertifizierten Brustzentren im Rahmen einer Studie zu behandeln.
V10-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):31
Relative biologische Wirksamkeit (RBW) von 50 kV Röntgenstrahlung in einem Tumorbett-Bestrahlungsphantom Liu Q.1, Schneider F.1, Ma L.1, Wenz F.1, Herskind C.1 1 Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany Fragestellung: Intraoperative Strahlentherapie (IORT) mit nieder-energetischer Röntgenstrahlung wird für Tumorbettbestrahlung bei brusterhaltender Chirurgie eingesetzt. Ziel war es, die relative biologische Wirksamkeit (RBW) von 50 kV Röntgenstrahlung für die klonogene Inaktivierung von Zellen durch Bestrahlung in einem neu konstruierten Tumorbettphantom zu bestimmen. Methodik: Die RBW wurde durch Zellüberleben mit dem Koloniebildungstest bestimmt. Menschliche MCF7 Brustkrebszellen, HUVEC Endothelzellen, und normale Hautfibroblasten sowie Hamster V79 Zellen wurden eingesetzt. 50 kV Röntgenstrahlung vom Intrabeam® Gerät (Carl Zeiss Surgical GmbH) mit einem 4 cm kugelförmigen Applikator für Tumorbettbestrahlung wurde als Strahlenquelle untersucht. Als Referenzstrahlung diente 6 MV Röntgenstrahlung von einem Linearbeschleuniger. Ergebnisse: Ein Tumorbettphantom aus wasseräquivalentem Material (Solid Water®) wurde für Bestrahlung von Zellen in 8-23 mm Abstand von der Applikatoroberfläche konstruiert. Die Dosimetrie wurde mit GafChromic Film durchgeführt. Bei der höchsten Dosisrate (15.1 Gy/h in 8.1 mm Abstand), wurden RBW im Bereich 1.22-1.52 für menschliche Zellen und 1.18-1.40 für V79 (SF=0.020.5) ermittelt. Eine signifikante Abhängigkeit der RBW von der Dosis konnte nicht festgestellt werden. Dagegen wurde eine Abnahme der RBW mit zunehmendem Abstand (abnehmender Dosisrate: 9.8 and 4.1 Gy/h bei 12.7-22.9 mm) beobachtet. Schlussfolgerung: Werte der RBW im Bereich 1.2-1.5 wurden für Bestrahlung in 8 mm Tumorbetttiefe innerhalb des Zielvolumens für IORT bestimmt. Die Ergebnisse konnten den vom linear-quadratischen Modell vorhergesagten Anstieg der RBW mit abnehmender Dosis nicht bestätigen. Die niedrigere RBW bei größerer Tumorbetttiefe ist höchstwahrscheinlich auf eine Aufhärtung des Photonenspektrums bzw. auf Reparatur sublethaler Schäden bei protrahierten Bestrahlungszeiten, oder eine Kombination der beiden, zurückzuführen.
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Vorträge
V10-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):32
IORT-Boost versus perkutaner Boost – Analyse des Auftretens von Fettgewebsnekrosen und Parenchymvernarbungen nach brusterhaltender Operation und Strahlentherapie unter Berücksichtigung der Boosttechnik Piroth M.D.1, Fischedick K.1, Wein B.2, Heindrichs U.3, Piroth D.M.3, Holy R.1, Pinkawa M.1, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Radiologische Gemeinschaftspraxis im Kapuzinerkarree, Aachen, Germany, 3Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Aachen, Germany Fragestellung: Die Strahlentherapie im Rahmen der BET kann Fettgewebsnekrosen, Parenchymvernarbungen bzw. -fibrosierungen oder Hautverdickungen nach sich ziehen, wodurch die Beurteilung der Mammografie in der Nachsorge erschwert wird. Ziel dieser retrospektiven Untersuchung war es, die mammografischen Veränderungen im Brustgewebe nach BET unter besonderer Berücksichtigung des im Rahmen der adjuvanten Radiotherapie verwendeten Boost-Verfahrens (intraoperativer versus perkutaner Boost) zu evaluieren. Methodik: Insgesamt 53 an Brustkrebs erkrankte Patientinnen (Stadium I/II), die zwischen 2006 und 2008 behandelt wurden, wurden analysiert. Alle Patientinnen wurden brusterhaltend operiert, gefolgt von einer fraktionierten Ganzbrustbestrahlung mit einer Gesamtdosis von 50,4 Gy. 20 Patientinnen erhielten einen intraoperativen Elektronenboost (IO-B) mit 10 Gy, appliziert mittels mobilem Linac NOVAC 7. Diese Patientinnen wurden „matched-pair“ verglichen mit 33 Patientinnen, die mit einem fraktionierten perkutanen Elektronenboost (FPB) mit median 10 Gy (ED 2 Gy) bestrahlt wurden. Die Nachsorge-Mammografien erfolgten alle 6-12 Monate und wurden hinsichtlich vorhandener Fettgewebsnekrosen, Parenchymvernarbungen und Hautverdickungen analysiert. Die Bildanalyse erfolgte verblindet hinsichtlich der Boosttechnik. Zur Berechnung signifikanter Unterschiede zwischen der IO-B- und FPB-Gruppe wurde der Fisher-exact-test verwendet. Ergebnisse: Fettgewebsnekrosen traten bei IO-B-Patientinnen signifikant häufiger im Vergleich zu FPB-Patientinnen auf (50 vs. 18.2%, p=0.02). Die Fettgewebsnekrosen wurden bei den Patientinnen mit IO-B vs. FPB im Median 17 vs. 23 Monate postoperativ diagnostiziert. Die mediane Größe der Fettgewebsnekrosen betrug 24 (14-30) mm in der IO-B-Gruppe und 14 (4-53) mm in der FPB-Gruppe.Eine parenchymale Vernarbung Grad 3-4 wurde signifikant häufiger bei IO-B-Patientinnen gesehen (63.2 vs. 21.9 %, p=0.006). Hinsichtlich der Häufigkeit von Hautverdickungen fand sich kein signifikanter Unterschied in beiden Gruppen.Bei sieben Patientinnen (IO-B: 5, FPB: 2) wurde der mammografische Befund histologisch gesichert. Zusammenfassung: Übereinstimmend mit der Literatur führte der IORT-Boost in unserem Kollektiv zu signifikant mehr Fettgewebsnekrosen und Vernarbungen des Parenchyms im Vergleich zum postoperativen fraktionierten Boost. Dieses Phänomen ist klinisch relevant, weil es ein Lokalrezidiv vortäuschen kann. Die Strahlentherapie- und insbesondere Boosttechnik muss in der Nachsorgemammografie hinsichtlich der Differenzierung posttherapeutischer Veränderungen von Rezidiven berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall kann eine MRMammografie hilfreich sein, im Falle einer Restunsicherheit ist die Biopsie obligat.
V10-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):32
Lebensqualität nach intraoperativer Radiotherapie versus externer Radiotherapie bei Patientinnen mit Mammakarzinom: Ergebnisse aus der randomisierten Phase III TARGIT-A Studie Welzel G.1, Boch A.1, Blank E.1, Kraus-Tiefenbacher U.1, Keller A.1, Hermann B.1, Sütterlin M.2, Wenz F.1 1 Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Frauenklinik, Mannheim, Germany Hintergrund und Ziel: Seit 2002 werden in der multizentrischen Phase III TARGIT-A Studie Patientinnen mit kleinem Mammakarzinom randomisiert mit intraoperativer Radiotherapie (IORT; 20 Gy) während der brusterhaltenden Operation (BET; Arm A) oder postoperativer Strahlentherapie der gesamten Brust (WBI, whole breast irradiation; 56/2 Gy; Arm B) behandelt. Bei Arm A Patien-
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tinnen mit Risikofaktoren am Resektionspräparat wird die gesamte Brust postoperativ nachbestrahlt (WBI; 46-50/2 Gy). Die ersten Ergebnisse nach IORT zu Gesamtüberleben, rezidivfreiem Überleben und Toxizität sind vergleichbar mit den Ergebnissen nach WBI (Vaidya et al. Lancet 2010;376:91-102). Die vorliegende Arbeit untersucht die Lebensqualität (LQ) der ersten 123 an der Universitätsmedizin Mannheim im Rahmen der TARGIT-A Studie therapierten Patientinnen. Patienten und Methode: Die LQ wurde mit zwei validierten Fragebögen der EORTC erhoben (QLQ-C30, QLQ-BR23). Zusätzlich wurden Fatigue, Angst, Depressivität, Selbstwirksamkeit und Körperbild kontrolliert. Der Rücklauf lag bei 75% in Arm A (n=46) und bei 68% in Arm B (n=42). Signifikante Unterschiede bezüglich klinischer und demografischer Variablen bestanden erwartungsgemäss nicht. Aufgrund von Risikofaktoren am Resektionspräparat wurden 16 Patientinnen aus Arm A mittels WBI nachbehandelt. Bei 5 in Arm A randomisierten Patientinnen konnte keine IORT durchgeführt werden: 4 Patientinnen erhielten eine WBI, 1 Patientin verweigerte die WBI. Bei einem Follow-up von 9-94 Monaten (Median: 25 Monate) waren alle Patientinnen zum Erhebungszeitpunkt krankheitsfrei. Ergebnisse: In der Intention-to-Treat-Analyse hatten Arm A Patientinnen weniger Schmerzen als Arm B Patientinnen (29,4±32,8 vs. 42,5±33,0 Punkte, p=0,048) und zeigten eine bessere Rollenfunktion in Beruf und Freizeit (72,8±32,3 vs. 61,8±29,2 Punkte, p=0,055). Die As-Treated-Analyse ergab deutliche Unterschiede zwischen den Bestrahlungstechniken: IORT Patientinnen berichteten über signifikant weniger Schmerzen, Brust- und Armsymptome und eine bessere Rollenfunktion im Vergleich zu WBI Patientinnen (21,3±33,2 vs. 40,9±32,3 Punkte, p=0,007; 7,0±14,0 vs. 19,0±20,0 Punkte, p=0,001; 15,1±22,2 vs. 32,8±28,6 Punkte, p=0,009; 78,7±35,2 vs. 61,8±28,3 Punkte, p=0,007). Im Vergleich zu IORT Patientinnen mit postoperativer WBI gaben Patientinnen mit alleiniger IORT signifikant weniger Schmerzen, Brust- und Armsymptome an (43,8±32,1 vs. 21,3±33,2 Punkte, p=0,018; 29,7±22,8 vs. 7,0±14,0 Punkte, p< 0,001; 32,6±25,8 vs. 15,1±22,2 Punkte, p=0,011). Der Unterschied in der Brustsymptomatik zwischen IORT Patientinnen mit postoperativer WBI und Patientinnen mit alleiniger WBI war ebenfalls signifikant (29,7±22,8 vs. 19,0±20,0 Punkte, p< 0,001). Fazit: Nach einem medianen Follow-up von 2 Jahren deutet sich an, dass die LQ von IORT Patientinnen der von WBI Patientinnen in strahlentherapeutisch relevanten Bereichen überlegen ist. In einer Folgestudie sollen Follow-up und Stichprobengrösse erweitert werden.
V10-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):32
Adjuvant accelerated partial breast radiation using permanent 103-Palladium seed implants Pignol J.-P.1, Sauerwein W.2 1 Sunnybrook Odette Cancer Centre, Radiation Oncology, Toronto, Canada, 2 Strahlenklinik Universitätsklinikum Essen, Radiologisches Zentrum, Essen, Germany Purpose: A permanent breast seed implant (PBSI) technique has been developed for patients eligible for adjuvant Accelerated Partial Breast Irradiation (APBI). For carefully selected patients PBSI realizes the implantation of 103Pd stranded seeds using ultra-sound guidance, light sedation and a single one-hour session. The presentation will summarize the findings of three consecutive clinical assessing the treatment tolerance, feasibility and efficacy of this novel treatment. Materials and method: Since 2004 three clinical trials have been activated. The first Phase I/II trial involved patients over 40 years with infiltrating ductal carcinoma ≤ 3cm, node negative, no LVI or EIC, margins clear ≥ 2mm. The second is a multicentre trial involving patients over 50 years old with a DCIS ≤ 3cm and margins > 3mm. The last one is a multicentre Registry trial involving patients similar to the initial Phase I/II trial with age over 50, and ooking at potential serious adverse events. PBSI planning included a CT scanner and an US to identify and delinate the target volume. If the patient is eligible a brachytherapy plan is generated that will deliver a dose of 90Gy on the minimal peripheral dose. Results: From May 2004 to December 2010, 96 patients have received PBSI. Most patients did not experienced significant pain at time of implantation. Acute skin tolerance compared favourably to external beam radiation, peaking on the sixth week with 18.5% grade II acute skin reactions. Delayed toxicity measured 3 years after PBSI included induration (7.7%), change in pigmentation (4.6%), and grade I telangiectasia (20%). All the patients declared being satisfied by the treatment. For the Phase I/II study, after a median FU of 61 months no patient had an ipsilateral breast recurrence. The cosmetic outcome as it relates to the radiation treat-
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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ment was good or excellent in 97% of the cases, and the patients were satisfied or very statisfied in 98% of the cases. Conclusions: The profile of tolerance and acceptance of PBSI appears excellent. This treatment presents several advantages being delivered in a single one hour session, using image guidance and low dose rate brachytherapy. It requires a careful patient selection.
V10-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):33
Der Boost nach Ganzhirnbestrahlung- ein wichtiger Einflussfaktor auf das Überleben bei cerebral metastasiertem Mammakarzinom Hüfner J.1, Vordermark D.1 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Halle/Saale, Germany
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Hintergrund: Ziel dieser Analyse war es potentielle Prognosefaktoren für das Gesamtüberleben bei cerebral metastasiertem Mammakarzinom herauszustellen. Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse von 86 konsekutiven Patientinnen durchgeführt, die im Zeitraum von September 2000 bis Juli 2010 in der Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Halle aufgrund von Hirnmetastasen bei metastasiertem Mammakarzinom bestrahlt worden sind. Im Patientenkollektiv betrug das mittlere Alter bei Diagnose der Hirnmetastasen 58,38 Jahre (±12,38 Jahre). 20 Patientinnen zeigten einen cerebralen Befall mit ≤ 3 Hirnmetastasen, bei 55 Patientinnen wurden > 3 Hirnmetastasen diagnostiziert. Bei 11 Patientinnen war eine Information über die Anzahl der Hirnmetastasen nicht verfügbar. Die mittlere Größe der größten Hirnmetastase betrug 20 mm (±13,13 mm) im Durchmesser. Die Radiotherapie der Hirnmetastasen umfasste für alle Patientinnen eine Ganzhirnbestrahlung. Zusätzlich erhielten 14 Patientinnen einen fraktionierten Boost, drei bekamen eine einzeitige Bestrahlung und einen fraktionierten Boost und eine Patientin wurde ausschließlich mit einem einzeitigen Boost behandelt. Es kamen statistische Auswertungsverfahren wie Kaplan-Meier-Analyse, log-Rank-Test und Cox-Regressionsanalyse zum Einsatz. Ergebnisse: Das mediane Überleben aller Patientinnen nach Beginn der Strahlentherapie betrug 4,14 Monate (0,10-88,25 Monate), das mittlere Überleben 9,14 Monate. Einen signifikanten Einfluss auf die mediane Überlebenszeit hatte in der univariaten Analyse die Gesamtdosis der Ganzhirnbestrahlung. Patientinnen, die mit ≤ 35 Gy bestrahlt wurden, lebten 2,2 Monate, Patientinnen, die eine Gesamtdosis von > 35 Gy erhielten, überlebten nach Beginn der Radiotherapie 8,5 Monate (p=0,001). Des Weiteren hatten Patientinnen, die nach der Ganzhirnbestrahlung einen Boost erhielten ein signifikant längeres medianes Überleben als jene ohne Boost (p< 0,001). Die Anzahl der Hirnmetastasen scheint sich auf das Überleben auszuwirken, es bestand ein Trend bezüglich eines Einflusses auf das Gesamtüberleben (p=0,053). Die Untersuchungen des Alters, des Durchmessers der größten Hirnmetastase, des Vorhandenseins weiterer Fernmetastasen, sowie des Her2-Status ergaben keinen signifikanten Einfluss auf das mediane Überleben. In der multivariaten Cox-Regressionsanalyse blieb der Boost eine signifikante Einflussgröße (p=0,03). Schlussfolgerung: Das mediane Überleben von Patientinnen mit cerebral metastasiertem Mammakarzinom wird von der Radiotherapie der Hirnmetastasen beeinflusst, insbesondere die bei selektierten Patientinnen sinnvolle Durchführung eines Boosts nach Ganzhirnbestrahlung scheint das Überleben zu verlängern.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
V10-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):33
A dosimetric study on dose exposure to heart, lung and skin in breast radiotherapy based on static and dynamic measurements: comparison between conventional photon irradiation and a new electron IMRT technique Gargioni E.1, Cremers F.1, Gauer T.1, Engel K.2, Goy Y.1, Petersen C.1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany, 2Institut für Mathematik, Universität Rostock, Rostock, Germany Introduction: Conventional irradiation of breast cancer is often associated with large volumes of ipsilateral lung and heart exposed to a high dose, which can result in radiation-related toxicity. When using intensity-modulated radiotherapy (IMRT) with photons, parts of the breast volume can be missed due to breathing motion during respiration and relatively small irradiation fields compared to tangential irradiation. When using megavoltage electron beams, depth-dose conformity can be achieved by means of energy and intensity modulation, thus reducing undesired exposure to healthy tissues and especially to heart and lungs. This study compares a new electron IMRT technique to conventional photon irradiation in breast cancer radiotherapy and investigates the impact of breathing motion on dose exposure to heart, lung and patient surface based on static and dynamic dose measurements. Method: A solid-water phantom with breast extension and bone/lung inserts was used in this work to compare conventional tangential photon irradiation to a new electron-IMRT technique. For electron IMRT, an accelerator-controlled add-on electron MLC (Euromechanics) was modelled using a Monte-Carlo beam modelling algorithm (Pinnacle3, Philips). Optimal electron beam parameters (gantry/table angles, intensity, range, and MLC shape) were determined by means of a stand-alone optimization program. For conventional tangential photon irradiation, the XiO© (Elekta) treatment planning software was used. Resulting plans were compared and verified at the PTV, OAR and breast surface by a film-based dose verification procedure using GafChromic EBT films (ISP) with and without phantom motion during irradiation. Results: The electron IMRT plan was composed of 13 beam orientations, 5 energies between 6 and 14 MeV, and 29 step-and-shoot MLC segments. Compared to the conventional technique, maximum doses in lung and heart were significantly lower with electron IMRT. Target coverage by the 95%-isodose was best with electron IMRT. Motion-induced under and over-dosages in the target were slightly larger for electron IMRT than conventional irradiation, while considerable over-dosage in the heart was detected in dynamic measurements using photon tangents. Surface doses were similar with both techniques and approximately 15% lower than the target doses. Conclusions: IMRT with electrons allows for depth-dose conformity sparing underlying healthy organs. The presented electron IMRT technique is superior to conventional irradiation as it achieves better target coverage and avoids high doses to heart and lung as well as motion-induced over-dosage in the heart. The resulting IMRT plans were associated with a low-dose exposure only to small parts of the ipsilateral lung. Electron dose delivery is generally less affected by breast motion as electron ranges of vertically incoming electron beams are almost independent of slight source-to-surface distance variation.
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Vorträge
Strahlenphysik – dosimetrische Indikatoren bei der Therapieplanung
V11-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):34
2-Schritt- versus direktoptimierende IMRT bei HNO-Tumoren Sabatino M.1, Kretschmer M.1, Blechschmidt A.1, Heyden S.1, Giro C.1, Dahle J.1, Feine D.1, Zink K.2, Würschmidt F.1 1 Radiologische Allianz Hamburg, Hamburg, Germany, 2Fachhochschule Gießen, Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Gießen, Germany Fragestellung: Die invers geplante Step and Shoot IMRT ist bei komplexen Zielvolumen- und Risikoorgankonfigurationen eine verbreitete Methode zur Behandlung von Tumoren im HNO-Bereich. Wird ein 2 Schritt-IMRT-System verwendet, das zunächst eine ideelle Fluenzverteilung errechnet und diese dann durch den Sequenzer in applizierbare Segmente wandelt, können Bestrahlungspläne mit hoher Segment- und MU- Anzahl entstehen. Als Folge hier raus können die Bestrahlungszeiten sowie die Leckstrahlung aus dem Kollimatorkopf ansteigen. Ob direktoptimierende IMRT diese Parameter minimieren kann, soll untersucht werden. Methodik: Retrospektiv untersucht wurden 27 Patienten mit Karzinomen des HNO Bereichs. Das PTV umfasste den Primärtumor der oberen Atemwege oder Schluckstrasse sowie den beidseitigen zervikalen und supraclavikulären Lymphabfluss. Als Risikoorgane(OAR) waren das Myelon und je nach Tumorlokalisation der Hirnstamm und die großen Ohrspeicheldrüsen in unmittelbarer Nähe. Aufgrund der unterschiedlichen Behandlungsregime(Gesamtdosis,Boostla ge) wurde zur einfachen Vergleichbarkeit eine Standardisierung der Dosisverschreibung auf 50 Gy in 25 Fraktionen durchgeführt. Die zu erreichenden Grenzdosen für die OARs wurden von Hochdosiskonzepten auf diese Verschreibung herunter projiziert. Getestet wurde das 2-Schritt-IMRT System Konrad (Version 2.2.23) der Fa. Siemens (Erlangen,Deutschland) und das DSS-Tool aus Oncentra Masterplan (Version 3.3, Nucletron, Veenendal, Niederlande) aufgenommen. Hierbei wird, um einen guten Startpunkt für die Direktoptimierung zu finden, zunächst über eine gewisse Anzahl an Iterationen eine Fluenz errechnet. Nach Erreichen der Iteration wird die Fluenz in Segmente übersetzt und diese im weiteren Verlauf direkt optimiert. Als rein direktoptimierendes System wird die DAO-Technik der Fa. Prowess Inc. (Concord, CA, USA) verwendet. Zur Schaffung gleicher Bedingungen wurde eine 7-Felder Setup und PTV Dosisziele sowie OAR Restriktionen definiert. Ergebnisse: Für alle Systeme und alle Patienten wurden vergleichbare Dosisziele erreicht. Unterschiede ergeben sich für die Applikation der Pläne. Im Median braucht DAO 40 (SD ±9) Segmente und 298 (±21) MUs, DSS 54 (±8)/816 (±110) und KonRad 65 (±7) /569 (±78). Die resultierenden Bestrahlungszeiten betragen im Median für DAO 408 ±52 s, für DSS 641 ± 73 s und KonRad 575 ± 69 s. Die Unterschiede zwischen den Systemen sind für alle genannten Parameter statistisch signifikant (p< 0.001). Schlussfolgerung: DSS ist in der Lage die benötigten Segmente gegenüber KonRad, bei gleichbleibender Planqualität, zu reduzieren. Von einer weiteren Reduktion kann für das rein direktoptimierende DAO berichtet werden. In Verbindung mit den geringsten MUs ist auch die Bestrahlungszeit erniedrigt. Durch Korrelationsanalyse konnte auch bei erhöhter Segmentanzahl nur ein moderater Anstieg der MUs ermittelt werden, was die Ergebnisse bezüglich der Effektivität der Methode stützt.
V11-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):34
Direct-Aperture-Optimization-IMRT bei HNO-Tumoren: Konventioneller 6MV-Beam versus 6MV Flattening-FilterFree-Beam eines ARTISTE Linearbeschleunigers Heyden S.1, Kretschmer M.1, Blechschmidt A.1, Sabatino M.1, Dahle J.1, Feine D.1, Giro C.1, Würschmidt F.1 1 Radiologische Allianz Hamburg, Hamburg, Germany Fragestellung: Die Radiologische Allianz Hamburg betreibt seit Januar 2009 einen ARTISTE Linearbeschleuniger (Siemens, Germany). Dieser ist ausgestattet mit einem 160MLC sowie den konventionellen Photonenenergien 6MV und 10MV (Flat-Beam, FB). Seit April 2009 werden IMRT Pläne ausschliesslich mit dem Planungsystem Panther DAO (Prowess, USA) erstellt. Da der ARTISTE
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auch als Flattening-Filter-Free Variante (FFF) mit einer Dosisrate von 2000MU/ min verfügbar ist, soll dieser Planungsvergleich zeigen, ob Unterschiede bei Verwendung von FFF-Technologie mit DAO-IMRT (Direct-Aperture-Optimization) vorliegen. Methodik: Retrospektiv untersucht wurden 10 Patienten mit Karzinomen des HNO Bereichs. Das PTV umfasste den Primärtumor der oberen Atemwege oder Schluckstrasse sowie den beidseitigen zervikalen und supraclavikulären Lymphabfluss. Als Risikoorgane waren das Myelon und je nach Tumorlokalisation der Hirnstamm sowie die großen Ohrspeicheldrüsen in unmittelbarer Nähe. Aufgrund der unterschiedlichen Behandlungsregime (Gesamtdosis, Boostfolge) wurde zur einfachen Vergleichbarkeit eine Standardisierung der Dosisverschreibung auf 50 Gy in 25 Fraktionen durchgeführt. Die zu erreichenden Grenzdosen für die Risikoorgane wurden von Hochdosiskonzepten auf diese Verschreibung herunter projiziert. Verglichen wurden DAO-Pläne mit 6MV FB (Beam-Modell ARTISTE, Radiologische Allianz Hamburg) mit 6MV FFF (Beam-Modell ARTISTE, Prowess, USA). Verwendet wurde immer ein äquidistantes 7-Feld SetUp. Die Segmentvorgabe richtete sich nach dem jeweiligen Ergebnis der 6MV FBPlanung (Referenz). Unterschiede in der Kalibrierung wurden berücksichtigt. Ergebnisse: Die Planungsziele für PTV und Risikoorgane konnten für alle FB und FFF-Pläne erreicht werden. FFF-Pläne zeigten eine statistisch signifikante (p< 0.001) Erhöhung benötigter Monitoreinheiten (FB 319±20 vs. FFF 489±40). Der Homogenitätsindex kann mit 0,13±0,1für FB und 0,15±0,1für FFF angegeben werden. Schlussfolgerung: Im Rahmen dieses Planvergleichs konnte an 10 HNO-Patienten gezeigt werden, dass eine in Bezug auf die Planqualität gleichwertige Dosisverteilung mit FFF-Beammodell erreicht werden kann. Trotz erhöhter Monitoreinheiten bei FFF-Plänen kann die reine Strahlzeit um ca. 78% (FB 63s vs. FFF 14s) im Mittel verringert werden.
V11-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):34
Helikale Tomotherapie zur Ganzhirnbestrahlung mit integriertem Boost für Patienten mit multiplen Hirnmetastasen: Evaluation der Dosisverteilungen und der dosimetrischen Genauigkeit Levegrün S.1, Pöttgen C.1, Wittig A.1, Ebenau M.1, Heinle R.1, Lübcke W.1, Abu Jawad J.1, Stuschke M.1 1 Universitätsklinikum Essen, Strahlenklinik, Essen, Germany Fragestellung: Im Rahmen einer randomisierten Phase II Studie wird bei Patienten mit multiplen Hirnmetastasen die Tomotherapie zur Ganzhirnbestrahlung mit integriertem Boost mit der konv. Ganzhirnbestrahlung verglichen. Ziele dieser Arbeit sind die Evaluation der erzielten Dosisverteilungen, der Vergleich mit anderen IMRT-Verfahren und die Untersuchung der dosimetrischen Genauigkeit bei der Umsetzung der Technik. Methodik: Der Datensatz umfaßt 8 Patienten im Tomotherapie-Studienarm und 9 weitere Pat, die außerhalb des Protokolls bestrahlt wurden. Die mittlere Zahl der Mets lag bei 3.6 (Range: 2-8). Das Volumen des PTVMets betrug im Mittel 5.7cm3 (1.3-18.3cm3). 95% von PTVMets (=GTVMets+größenabhängiger Saum von 0-2mm) erhielten ≥Dp=5Gy/Fx und >80% des PTVHirn (=Hirn+2-5mm Saum) >3Gy/Fx (10 Fraktionen). Folgende Charakteristika der Dosisverteilung wurden evaluiert: 1) Homogenitätsindex HI=(D2-D98)/Dmedian. 2) Konformitätszahl CN=(VT,p·VT,p/VT·Vp), mit VT,p: Volumenanteil des PTVMets mit D>Dp, VT: Vol(PTVMets) und Vp: Volumen mit D>Dp. 3) Volumen des gesunden Hirns mit ≥4Gy/Fx (VHirn>4Gy) zur Überprüfung des Studien-Einschlußkriteriums VHirn>4Gy< 40cm3. In vorherigen Planungsstudien wurde ein Nomogramm aufgestellt, das eine Abschätzung von VHirn>4Gy aus Zahl und Größe der Mets ohne Bestrahlungsplanung erlaubt und hier anhand der realisierten Bestrahlungspläne überprüft wurde. Vergleichspläne für konv. IMRT und Rapid Arc (Varian) wurden für 2 Pat erstellt. Zur dosimetrischen Verifikation wurden 40 Punktmessungen in 33 Mets und 17 im Hirn durchgeführt. Zur Identifizierung von Parametern, die prädiktiv für Messwerte außerhalb von ±5% vom Sollwert sind, wurde eine logistische Regressionsanalyse durchgeführt. Die Evaluation der Dosisgradienten erfolgte mit Filmen. Ergebnisse: D98 im PTVMets betrug im Mittel 49.0Gy (47.8-49.7Gy), HI im PTVMets 0.142 (0.100-0.191), HI im PTVHirn 0.067 (0.032-0.145). Die mittlere CN lag bei 0.766 (0.551-0.917). Die Nomogrammvorhersage zeigte eine starke Korrelation zum aus dem Plan berechneten Wert von VHirn>4Gy (Pearson Korrelationskoeff. 0.94, p< 0.0001). Alternative IMRT-Techniken zeigten höhere Homogenität im PTVMets, aber ein um 21-64% größeres VHirn>4Gy. Alle Verifikationsmessungen im Hirn stimmten ±4% mit der Rechnung überein. Jedoch lag bei 11 Mets der Messwert um >5% unter oder über dem Sollwert. Im univariaten log. Regressi-
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
onsmodell zeigte das Volumen der Metastase keine signifikante Korrelation mit dem Messergebnis (p=0.06), jedoch ihr off-axis Abstand (p=0.002). Im bivariaten Modell waren Volumen und off-axis Abstand hochsignifikant (p=< 0.001). Messabweichungen >±5% treten also bevorzugt bei kleinen Mets mit großem off-axis Abstand auf. Filme belegten die korrekte Lage der steilen Dosisgradienten. Schlussfolgerung: Tomotherapie erlaubt bei Patienten mit multiplen Hirnmetastasen die Kombination einer Ganzhirnbestrahlung mit einem hoch-konformalen Boost. Die Technik kann mit adäquater Genauigkeit umgesetzt werden.
V11-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):35
Dosimetric comparison of helical tomotherapy and stereotactic radiotherapy for single brain lesions Reinartz G.1, Ernst I.1, Willich N.1 University Hospital of Muenster, Department of Radiation Oncology, Muenster, Germany
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Background: Stereotactic conformal radiotherapy (SCRT) is an alternative to surgical resection for singular intracranial lesions. Integrated image-guided intensity-modulated-radiotherapy by helical tomotherapy (HT) could potentially replace traditional radiotherapy linac. The present study‘s objective was to determine target coverage and dosimetric impact on organs at risk (OAR) using helical tomotherapy compared to routine SCRT. Patients and methods: For 13 patients with single brain tumor or metastasis contours of target volume and organs at risk were available. Traditional stereotactic plans and tomotherapy plans were constructed. Results: Treatment plans based on 13 patients with singular intracranial lesions were evaluated by tomotherapy planning system in comparison to Xknife planning system for SCRT. Conclusion: In terms of PTV coverage, there is an advantage in using tomotherapy especially for irregular and concave target shapes. The dose to OAR is lower with tomotherapy, although the volume of normal tissue receiving a low dose can be larger than for traditional SCRT.
V11-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):35
Einführung cranieller Stereotaktischer Bestrahlung mit 160MLC Blechschmidt A.1, Kretschmer M.1, Sabatino M.1, Heyden S.1, Giro C.1, Feine D.1, Dahle J.1, Würschmidt F.1 1 Radiologische Allianz Hamburg, Hamburg, Germany Fragestellung: Die Behandlung von Hirnmetastasen mittels Stereotaktischer Strahlentherapie ist weit verbreitet. Hierbei wird die Strahlkollimation zumeist durch AddOn MLCs oder runde Ausblockungen (Cones) realisiert. Im Folgenden wird über die Einführung dieser Behandlungstechnik mit einem ausgewiesenen Stereotaxie Planungs-und Lokalisationssystem in Verbindung mit einem Linearbeschleuniger eigenen MLC mit 5mm Leafbreite berichtet. Methodik: Das Stereotaxiesystem besteht aus den Komponenten ARTISTE Linearbeschleuniger mit MV-Cone-Beam CT (MV-CBCT) und 160 Leaf MLC (Siemens, Germany), BrainLab iPlanNet mit Localizer und Maskensystem. Die Neuaufnahme dosimetrischer Basisdaten zur Modellierung des Pencil-Beam-Algorithmus erfolgte mit den kleinvolumigen Halbleiterdetektoren TM 60017 und TM 60016 (PTW, Germany) für 6MV Photonen. Ergebnisse: Die Einführung machte zunächst die Neuaufnahme dosimetrischer Basisdaten zur Modellierung des Pencil Beam Algorithmus notwendig. Bisher wurden 11 Patienten behandelt mit n=7 (eine Metastase), n=3 (zwei Metastasen) und n=1 (>3 Metastasen). Die Behandlungen erfolgten zumeist als fraktionierter Boost (3-7 Fraktionen) nach Ganzhirn RT mit Einzeldosen von 2,5Gy – 5Gy. Das mittlere PTV betrug 8,45cm3 ± 8,32cm3, das im Mittel mit 6,7±0,9 Feldern mit einer mittleren äquivalenten Feldgrösse von 30,2mm±6,6mm behandelt wurde. Abweichend zur konventionellen Feldformung kommt die Kollimierung in longitudinaler Richtung nicht durch die Blockblenden sondern aufgrund der höheren Positionierungsgenauigkeit durch die Leaves selber zustande. Der Bestrahlungssequenz vorangestellt wurde zur weiteren Lagekontrolle ein MV-CBCT. Hier zeigte sich die manuelle der automatischen Registrierung aufgrund fehlender ROI-Einschränkungsmöglichkeit überlegen. Die Abweichungen betrugen mehrheitlich weniger als 2mm in alle Richtungen. Jeder Stereotaxiesession wird
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ein EPID-basierter, via Autosequenz applizierter Winston-Lutz-Test vorgeschaltet. Die eingeführte patientenbezogenen Qualitätsischerung umfasst neben der Kontrolle auf Kollisionsfreiheit, einen Pre-Test des Adaptive Targetings Vorgangs (CBCT), sowie die Bestimmung der Einzelfelddosis im Phantom. Das Toleranzkriterium beträgt ±3%. Schlussfolgerung: Die Einführung stereotaktischer Strahlentherapie mittels 160MLC gestaltete sich für Metastasen bis zu einer Feldgrösse von 1,5x1,5cm2 problemlos. Durch ein vorgeschaltetes MV-CBCT konnten Abweichungen in der Patientenlagerung identifiziert werden. Der tägliche Winston-Lutz-Test kann durch das beschleunigereigene EPID problemlos realisiert werden. Die Verwendung des integrierten MLC hat sich als vorteilhaft erwiesen, weil im Vergleich zur Verwendung von Cones oder AddOn MLCs Umrüstzeiten vermieden werden. Durch die fraktionierte Boost RT konnte das Team sicher in die Anwendung stereotaktischer Methoden herangeführt werden.
V11-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):35
Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher TG-43 Ir-192 Quellenfunktionen auf die Berechnung von DVHs bei interstitiellen Brachytherapieplänen Walke M.1, Gademann G.1 1 Klinik für Strahlentherapie Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Germany Fragestellung: Der TG-43 Berechungsalgorithmus ist der weitverbreiteste Goldstandard bei Brachytherapieplanungssystemen. Er berücksichtigt aber prinzipiell keine Phantomgrenzen bzw. Lage von Zielvolumen zu möglichen Grenzflächen (Patientendimensionen, Patientenform und Größe) sowie keinerlei Dichteinhomogenitäten. Die in den meisten Planungssystemen hinterlegten TG-43 Daten beruhen oft auf Monte-Carlo Berechnungen für eine feste Phantomgröße. Die so berechneten TG-43 Funktionen werden nun aber ohne weitere Berücksichtigung von Lage und Größe eines Zielvolumens oder der Dimension des Patienten angewendet. Untersucht wird in der Arbeit der Einfluss unterschiedlicher auf unterschiedlichen Phantomgrößen beruhenden Quellenfunktionen auf die Berechnung von DVHs in Anhängigkeit von der Zielvolumengröße und bei mehreren Zielvolumen von der Lage zueinander. Methodik: Verwendet wird das Planungssystem Masterplan OTP (TG-43) für interstitielle Brachytherapieplanungen mit verschieden großen Zielvolumen und insbesondere mehreren Zielvolumen, die unterschiedlich zueinander im Patienten angeordnet sind. Mittels eigener Extraktionssoftware können alle relevanten Plandaten und Strukturdaten eines Patienten aus einem fertigen Plan ausgelesen werden. Eine eigene TG-43 Isodosen- und DVH- Berechnungssoftware kann aus diesen Daten unter Berücksichtigung unterschiedlicher Quellenfunktionen OTP Pläne nachrechnen. Die Rechenauflösung der nachgerechneten DVHs kann mit der eigenen Software deutlich genauer als im OTP eingestellt werden. Ergebnisse: Zunächst sind bei Anwendung der wie im OTP hinterlegten Quellenfunktionen die berechneten eigenen DVHs ähnlich denen der originalen Planungssoftware. Die Anwendung unterschiedlicher Quellenfunktionen beruhend auf größenabhängigen Phantom bewirken aber deutliche Änderungen in den berechneten DVHs. Diese Wirkung ist zielvolumengrößenabhängig sowie insbesondere von der Qualität (optimale Verteilung der Quellenpositionen und Zeiten im Implantat) eines Implantats. Auch die unterschiedliche Lage mehrerer Zielvolumen zueinander hat auf die resultierenden DVHs jedes einzelnen Zielvolumens einen deutlichen Einfluss. Schlussfolgerung: Die zukünftige Anwendung von Rechenalgorithmen, die die relative Lage von Zielvolumen im Patienten sowie die Patientengröße und -Geometrie berücksichtigen ist indiziert. Dies könnten zukünftig Modellbasierte Monte-Carlo-Algorithmen leisten. Die richtige Berechnung von Isodosen in und um Zielvolumen in der Nähe von Patientenoberflächen könnte mittels dieser Methode auch deutlich verbessert werden.
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Vorträge
V11-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):36
Voxelbasierte Bewertung der 3D-Dosisverteilung, eine Notwendigkeit bei IMRT, Stereotaxie und Partikeltherapie Müller R.G.1, Kober L.1, Sakanaka K.2 1 Strahlenklinik Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany, 2Department of Radiation Oncology and Image-applied Therapy, Kyoto University Graduate School of Medicine, Kyoto, Japan Bestrahlungsplanung für Strahlung mit hohem LET benötigt unabdingbar eine lokale Gewichtung mit der mittleren RBW, voxel für voxel. Und nachdem eine cobalt-äquivalente Dosis zugewiesen ist, steht zusätzlich eine Optimierung in den Größen TCP und NTCP an. Darin unterscheidet sich die Prozedur nicht von der Planung für harte Röntgenstrahlung. Die konventionelle Bewertung von NTCP basiert auf einer phänomenologischen Näherung nach Lyman und Kutcher, die eine parametrisierte Gaußverteilung als Effektwahrscheinlichkeit benutzt – in Abhängigkeit von Dosis und Partialvolumina spezifischer Risikoorgane. Das Modell liefert höchstens für “flache” Dosisverteilungen globale Schätzungen, sollte grundsätzlich mit Vorsicht angewendet werden und dürfte bei stark inhomogener Belastung wie zum Beispiel bei der Stereotaxie, IMRT, dem dose-painting oder gar der Partikeltherapie nur noch grob die Richtung weisen können. Wir haben ein TCP-Modell auf der Basis der totalen Zahl “klonogener Tumorstammzellen” TSC und ihrer lokalen Dichteverteilung entwickelt. Wenn es irgendein Meßsystem für TSC geben wird, wäre dieses System sehr hilfreich beim dose-painting. Die mathematische Basis für das Modell ist die Poisson-Statistik. Der strahlenbiologische Bezug kann über α und β-Werte für die spezifischen Tumorentitäten hergestellt werden. Dieses voxelbasierte Modell paßt ausgezeichnet zu den raren klinischen Daten. In der Erweiterung dieses Modells auf NTCP nutzen wir ebenfalls die Poissonstatistik, wobei der Parameter von TSC zu der “minimal funktionellen Untereinheit” eines kritischen Organs wechselt. Wie schon einige Jahre früher bemerkt (z.B. A. Brahme) können kritische Organe den Charakter parallel, seriell oder ein Mix aus beidem annehmen. Mit nur einem zusätzlichen Parameter, der „funktionelle Reserve“ genannt werden könnte (fures), können klinischen Daten und die phänomenologischen Parameter von z.B. Burman leicht angepaßt werden. Der Vorteil der Methode besteht darin, daß sie einem nachvollziehbaren mechanistischen Modell folgt und daß sie grundsätzlich voxelbasiert aufgebaut wird. Somit kann sie nahtlos in ein voxelbasiertes Monte Carlo-Planungssystem, wie es für die Partikeltherapie beinahe unerläßlich ist und für die Therapie mit Photonen immer größere Bedetung erlangt, eingebaut werden.
Verkürzung der Behandlungsregime – Risiko oder Chancen in der Strahlentherapie?
V12-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):36
Kein Unterschied in lokaler Tumorkontrolle und Überleben zwischen präoperativer Kurzzeit Radiatio und Langzeit Radiochemotherapie beim Rektum Karzinom Guckenberger M.1, Sauer G.1, Sweeney R.A.1, Flentje M.1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany Hintergrund: Beim Rektum Karzinom sind sowohl die präoperative Kurzzeit Radiatio (KZ-RT) als auch durch die neoadjuvante Langzeit Radiochemotherapie (LZ-RCHT) valide, evidenzbasierte Therapieoptionen. Bisher zeigt lediglich eine randomisierte Studie die Äquivalenz der beiden Optionen. Ziel dieser retrospektiven Arbeit war daher die Auswertung und der Vergleich von Toxizität, lokaler Tumorkontrolle und Überleben zischen den beiden Therapiekonzepten. Methodik: Im Zeitraum 2001 bis 2008 wurden 225 Patienten mit Rektum Karzinom an der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikum Würzburg mittels KZ-RT (n=108) oder LZ-RCHT (n=117) behandelt. Von 2001 bis 2004 war der Klinik-interne Standard die präoperative KZ-RT (10 x 2,9Gy, zweimal täglich in einer Woche) mit Operation in der Folgewoche; eine neoadjuvante LZ-RCHT wurde eingesetzt, wenn aufgrund Tumorgöße und / oder Lokalisation ein Downstaging wünschenswert war. Von 2004 bis 2008 war der Klinikinterne Standard die neoadjuvante LZ-RCHT (konventionell fraktionierte 50,4Gy; simultan 5-FU [n=87] oder 5-FU & Oxaliplatin [n=30]; die KZ-RT wur-
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de eingesetzt, wenn Kontraindikationen, Alter und Komorbiditäten gegen eine Chemotherapie sprachen. Ergebnisse: Aufgrund der Indikationsstellung bestanden signifikante Unterschiede zwischen den Patientenkollektiven KZ-RT und LZ-RCHT: mit KZ-RT behandelte Patienten hatten seltener eine Tumorlokalisation im unteren Rektumdrittel (42% vs 77%), seltener ein cT4 Stadium (1% vs 18%) und seltener ein cN+ Stadium (45% vs 79%). Alter und Allgemeinzustand waren nicht unterschiedlich. Akute Toxizität Grad ≥ 2 trat in 1% während KZ-RT und in 33% während LZ-RCHT auf (p< 0,001); peri-operative Komplikationen wurden bei 20% der Patienten festgestellt ohne Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Die Daten zur späten Toxizität werden bis zur DEGRO ausgewertet. OP Technik (APR [29%] vs. TAR [67%]) sowie Erzielen eines R0 Status waren ebenfalls nicht verschieden. Nach medianer Nachbeobachtungszeit von 41 Monaten (48 vs 38; p< 0,01) betrug das 5-Jahres Gesamtüberleben (OS) 66%, das Krankheitsfreie Überleben (DFS) 58% und lokale Tumorkontrolle (LC) 91%. In der Multivariaten Analyse war lediglich das Alter der Patienten sowie der Resektionsstatus mit dem OS korreliert; Resektionsstatus und die OP Technik waren signifikant mit dem Erreichen einer LC korreliert. Die Behandlung mittels KZ-RT oder LZ-RCHT hatte keinen Einfluss auf OS, DFS und LC. Schlussfolgerungen: Sowohl KZ-RT als auch LZ-RCHT resultieren in hoher lokaler Tumorkontrolle ohne Unterschiede im Sphinktererhalt. Das Gesamtüberleben sowie das Krankheitsfreie Überleben haben sich in dieser retrospektiven Auswertung nicht unterschieden.
V12-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):36
Geringe Rate an Lokalrezidiven mit moderat dosierter neoadjuvanter Radiochemotherapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms Geinitz H.1, Seidl A.1, Kamp A.1, Thamm R.1, Rosenberg R.2, Lordick F.3, Fuchs M.4, Heitland W.5, Zimmermann F.1, Molls M.1 1 Technische Universität München, Klinik für Strahlentherapie, München, Germany, 2Technische Universität München, Chirurgische Klinik, München, Germany, 3Technische Universität München, III Medizinische Klinik, München, Germany, 4Klinikum München Bogenhausen, Klinik für Gastroenterologie, München, Germany, 5Klinikum München Bogenhausen, Klinik für Chirurgie, München, Germany Hintergrund: Seit mehr als 15 Jahren wird an unserer Institution die neoadjuvante Radiochemotherapie mit 45 Gy kombiniert mit 5-FU bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom standardmäßig durchgeführt. Die Ergebnisse der von 1995 bis 2005 behandelten Patienten werden retrospektiv evaluiert. Material und Methoden: Insgesamt erhielten 234 Patienten an der Klinik für Strahlentherapie der TU München eine neoadjuvante Radiochemotherapie bei einem Rektumkarzinom im klinische Stadium II/III gefolgt von einer totalen mesorektalen Resektion (TME). Das mediane Follow-Up betrug 55 Monate (2 – 134 M.), die mediane Dosis lag bei 45 Gy (30.6 – 50.4 Gy, 96% mit 45 Gy), 95% erhielten eine begleitende Chemotherapie mit 5-FU (5% Capecitabine). Ergebnisse: Die pathologisch komplette Remissionsrate lag bei 18% (ypT1: 6%, ypT2: 24%, ypT3: 47%, ypT4: 5%), 39% hatten histologisch befallen Lymphknoten. Eine R1 bzw. R2-Resektion lag bei jeweils 3% der Patienten vor. Die 5-Jahres Lokalrezidivrate betrug 8,1%, und die Rate an Fernmetastasen 24,0%. Das Gesamt- und krankheitsspezifische Überleben lag nach 5 Jahren bei 80 bzw. 84%. Von den prätherapeutischen Parametern (cTNM, Grading, Tumor-Lage ab ano) war nur das cT-Stadium mit der Lokalrezidivrate assoziiert (p=0.011), von den post-operativen Faktoren (pTNM, Grading, R-Status) korrelierte der pN-Status mit der Rate an Lokalrezidiven (p=0.005). Prätherapeutische Prädiktoren für die Rate an Metastasen waren das klinische T- (p=0,001) und N-Stadium (p=0,003). Postoperative Prädiktoren waren das pTNM-Stadium (jeweils p< 0,001) das histopathologische Grading (p=0,022) und der R-Status (p< 0,001). Prätherapeutische Prädiktoren für das Gesamtüberleben waren das cT- (p=0,021) und NStadium (p=0,010) sowie das Grading der Biopsie (p=0,046). Postoperative Prädiktoren waren das pTNM-Stadium (jeweils p< 0,001) und der R-Status (p< 0,001). Die 5-Jahres Metastasierungsrate für Patienten mit pT4 oder pN2 Tumoren oder R1/R2-Resektion lag zwischen 51 und 86% und das Gesamtüberleben bei 21 bis 41%. Zusammenfassung: Eine neoadjuvante Radiochemotherapie mit 45 Gy kombiniert mit 5-FU gefolgt von einer TME bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom führt zu einer hohen lokalen Kontrollrate. Patienten mit pT4 oder pN2 Tumoren oder solche mit R1/R2 Resektion zeigen mit diesem Schema eine hohe Rate an Metastasen und ein schlechtes Überleben.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
V12-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):37
Impact of Radiotherapy interruption on survival of patients with stage IV squamous cell carcinoma of the head and neck treated by intensity modulated radiotherapy (IMRT) Ahmad Khalil D.A.-M.1,2, Cho C.-H.1, Wust P.1, Jahn U.1, Böhmer D.1, Graf R.1, Wernecke K.-D.1, Budach V.1 1 Campus Virchow-Klinikum, Charité Universitätsmedizin Berlin, Department of Radiation Oncology, Berlin, Germany, 2Faculty of Medicine, Assiut University, Department of Clinical and Radiation Oncology, Assiut, Egypt Purpose: To find if interruption of radiotherapy (RT) is associated with survival of patients with locally advanced squamous cell carcinoma of head and neck (HNSCC). Patients and methods: We examined 44 patients with stage IV HNSCC who were treated definitively with intensity modulated radiotherapy (IMRT) 2 radiation dose escalationacceleration schedules; hyperfractionated accelerated RT with sequential field (HART-SEQ-IMRT) was given to 28 patients (2-Gy fraction/ day for 5 days/week for 3 weeks followed by 2 x 1.4-Gy fractions/day for 5 days/week for the next 3 weeks to a total dose of 72 Gy), and simultaneous integrated boost (SIB-IMRT) was given to 16 patients, in whom dose to PTVC (gross was escalated to 70.4 Gy (2.2 Gy/fraction) for 32 fractions. Thirty patients tumor) received cisplatin+ 5 Fu weekly with RT, and 14 received 3 cycles of docetaxel+ Cisplatin+ 5 Fu followed by cetuximab concurrent with RT. RT charts for all patients were examined and RT interruptions were recorded. Analysis of actuarial estimates of Progression free survival (PFS), locoregional recurrence free survival (LRFS), distant metastases free survival (DMFS), and overall survival (OS) were done using Kaplan-Meier method. We performed Cox regression analyses to estimate the association between RT interruption and survival. Results: During RT, 30 (68.2%) patients did not require any interruption of RT. Owing to acute toxicities experienced by the patients; the RT course was interrupted ≤3 days in 4 (9.1%) patients, and >3 days in 10 (22.7%) patients, from them only 4 (9.1%) patients needed RT interruption >one week. A correlation between interruption of RT and disease progression (P=0.013) could be recorded. One-year PFS for patients with no interruption of RT course was 72.2% compared to only 33.3% for patients with interruption of RT course (P=0.007). Also, we found a strong association between interruption of RT and loco-regional failure (P=0.007). One-year LRFS for patients with no interruption of RT course was 75.5% compared to 33.3% for patients with interruption of RT course (P=0.004). Furthermore, we found that interruption of RT is predictor for increased risk of death (P=0.02). One-year OS for patients with no interruption of RT course is 93% (95% CI 17.19 – 19.26), while it was 57.8% (95% CI 10.43- 15.91) for patients with interruption of RT course (P=0.007). Interruption of RT was not correlated with distant metastases (P=0.077), nevertheless, the one-year DMFS for patients with no interruption of RT course is 96.6%, while it was only 73.4% for patients with interruption of RT course (P=0.049). Conclusion: Even in context of IMRT, dose escalation and acceleration of overall treatment time in locally advanced HNSCC patients lead to RT interruption. In our study, RT interruption was associated with worse survival rates. Protective measures during RT to avoid interruption are necessary.
V12-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):37
Fraktionierte stereotaktische Re-Bestrahlung (IMRT) bei ausgedehnten Meningeomrezidiven der Schädelbasis nach radiochirurgischer Einzeit-Vorbehandlung Nikolajek K.1, Niyazi M.1, Belka C.1, Ganswindt U.1 1 LMU München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany Fragestellung: Die inkomplette Tumorresektion von benignen Meningeomen führt zu 5-Jahre(J.)-Progressionsfreiheit in 40-70% der Fälle mit fast 100% Rezidivwahrscheinlichkeit innerhalb von 15 J.. Eine postop. Strahlentherapie (ca. 54 Gy) kann die 15-J.-progressionsfreie Überlebensrate auf >90% anheben (Mendenhall 2003). Für kleine benigne Meningeome scheint auch die Einzeit-stereotaktische Bestrahlung gute lokale Kontrollraten zu erreichen (14-18 Gy), wobei z.T. höhere Komplikationsraten beschrieben werden. Seit 2008 werden an der LMU Patienten (Pat.) mit ausdehnten Meningeom-Rezidiven nach OP und bereits erfolgter Einzeit-Radiochirurgie im erneuten Progress mit einer fraktionierten konformalen IMRT re-bestrahlt. Im Langzeitverlauf sollen anatomische Rezidivausdehnung, (vor-) bestrahlte Volumina, kumulative Risikoorgan(OAR)-
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Belastungen, Toxizität, klinisches Outcome und lokale Kontrolle erfasst werden, um die Machbarkeit dieses Vorgehens zu validieren. Methodik: Die Indikationsstellung zur Re-IMRT erfolgt nur bei sicherem bildgebenden Progress und/oder klinischer Symptomatik nach Wertung der präoperativen Tumorausdehnung, des Einzeit-behandelten Tumorvolumens sowie der stattgehabten OAR-Belastung. Jeder Pat. erhält vor IMRT-Planung eine DOTATATE-PET/CT zum CT-/MR-basierten Zielvolumenabgleich. Alle makroskopischen Tumoranteile werden ins Zielvolumen eingeschlossen – die Toleranzdosen der kritischen Organe werden unter Berücksichtigung der Vorbelastung versuchsweise eingehalten. Bei klinisch stabilem Befund erfolgen Nachsorgen alle 3-6 Monate. Ergebnisse: Bisher sind 3 von 7 Pat. vollständig retrospektiv ausgewertet (Schädelbasismeningeome WHO I°). Die bestrahlten Einzeit-Volumina betrugen zwischen 2.2 und 7.9 ml (ca. 15-16 Gy tumorumschließend). Bei allen Pat. lagen die vorbestrahlten Einzeit-Volumina (1 Pat. 2003, 1 Pat. 2005, 1 Pat. 2003 und 2009) innerhalb der aktuellen Tumorausdehnung. Die Rezidive zeigten alle ein ausgedehntes Wachstum in i.d.R. alle 3 Raumebenen. Die aktuellen (2009/10) IMRTPTV‘s betrugen 76 ml, 129 ml bzw. 161 ml mit einer GD von 50.4 (1 Pat.) bzw. 54 Gy (2 Pat.), 5 x 1.8 Gy/Woche. Die kumulativen Dosismaxima an Sehnerv oder Chiasmaanteilen wurden z.T. überschritten. Bei allen Pat. ist eine Besserung der Beschwerdesymptomatik eingetreten (Exophtalmus, Visus, Hören). 1 Jahr nach Ende der Strahlentherapie besteht bei allen 3 Pat. ein stabiler bzw. regredienter Befund ohne feststellbare neu aufgetretene Toxizität. Schlussfolgerung: Eine fraktionierte IMRT von ausgedehnten Meningeomrezidiven nach Einzeit-RT scheint bei derzeit noch kurzem Follow up machbar zu sein. Die Ausbreitung der Rezidive lässt darauf schließen, dass postop. kleinvolumig Einzeit-bestrahlte Tumorreste initial ausgedehnter Meningeome keiner adäquaten Abdeckung des notwendigen Zielvolumens entsprechen. Bei gesicherter Wertigkeit der fraktionierten RT mit größeren Zielvolumina sollte eine EinzeitRT im Rezidiv erst als letzte Salvage-Maßnahme erwogen werden.
V12-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):37
Hypofractionated versus conventionally fractionated external beam radiation therapy for localized prostate carcinoma: the results on late toxicity from prospective randomized trial Norkus D.1, Miller A.1, Karklelytė A.1, Haverkamp U.2, Prott F.-J.3, Aleknavičius E.1, Valuckas K.P.1 1 Vilnius University, Institute of Oncology, Vilnius, Lithuania, 2Clemenshospital, Department of Radiology, Munster, Germany, 3Gemeinschaftspraxis Radiologie/Strahlentherapie am Josefs – Hospital, Wiesbaden, Germany Objectives: Aim of the study, initiated in the Institute of Oncology Vilnius University, Lithuania, is to compare freedom from biochemical failure as well as acute and late gastrointestinal (GI) and genitourinary (GU) toxicities at hypofractionated and conventionally fractionated three-dimensional external beam radiotherapy arms by the interventional randomized trial. Hereafter, the late toxicities in the patients enrolled into the study with the minimum follow-up of 48 months are described. Methods: 44 men in the conventionally fractionated radiotherapy arm (CFRT) were irradiated with the 74 Gy in 37 fractions at 2 Gy per fraction over 7.5 weeks. 47 men in the hypofractionated radiotherapy arm (HFRT) were treated 57 Gy in 17 fractions over a 3.5 weeks giving 13 fractions of 3 Gy plus 4 fractions of 4.5 Gy. Late GI and GU toxicity was evaluated every 6 months starting from 6 month from the completion of the treatment with the modified LENT-SOMA toxicity scale and adapted patient questionnaires. Results: After follow-up of 48 months two patients in HFRT arm experienced grade 3 GI toxicity symptoms (rectal bleeding and urgency). There were slightly more patients experiencing grade > 0 late-rectal bleeding symptoms in the HFRT arm but this difference was statistically significant only at 18 months post irradiation (36.9% vs. 11.6%, χ2 p=0,008). This difference became insignificant at 24, 36 and 48 months post irradiation (18,6% vs. 34,8%, 22,7% vs. 23,8% and 20.5% vs. 23,8% correspondingly). Neither the rest of GI toxicity symptoms (bowel frequency, diarrhoea, urgency and pain) nor the combined GI LENT-SOMA toxicity differ significantly in the patients arms. There were 9 patients with the grade 3 GU toxicity in HFRT arm and 6 – in CFRT arm. The proportions of the late GU symptoms (frequency, nocturia, urgency, hematuria and disuria) and the combined GU LENT-SOMA toxicity were not significantly different between study patient arms.
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Vorträge
Conclusions: Given the results, we realise the relatively small number of patients investigated considerably limits the possibility to detect statistical difference in rates of late toxicity between the study arms. However, we may surely conclude based on the absence of the excess of late toxicity symptoms in HFRT arm that hypofractionation schedule is feasible with the acceptable late toxicity.
lungen inklusive Setup dauerte rd. 30 min, bei der Ersteinstellung bis 45 min. Die erzielte lokale Kontrolle war über 90%, die Akut- und Spätmorbidität gering. Schlussfolgerung: Auf Basis eines 4D-CT´s geplante Bestrahlungen an atembeweglichen Zielen in Lunge und Oberbauch lassen sich sicher und effektiv durchführen. Nach unseren Erfahrungen profitieren auch Patienten in eingeschränktem Allgemeinzustand von gegateten Bestrahlungen.
V12-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):38
Shorter-course whole brain radiotherapy for brain metastases in elderly patients Evers J.N.1, Veninga T.2, Stalpers L.J.3, Lohynska R.4, Schild S.E.5, Rades D.1 1 Universität zu Lübeck, Strahlentherapie, Lübeck, Germany, 2BVI Tilburg, Radiation Oncology, Tilburg, Netherlands, 3AMC Amsterdam, Radiation Oncology, Amsterdam, Netherlands, 4University of Prague, Radiation Oncology, Prague, Czech Republic, 5Mayo Clinic, Radiation Oncology, Scottsdale, AZ, United States Purpose: Many patients with brain metastases receive whole brain radiotherapy (WBRT) alone. 10x3 Gy in two weeks is the standard regimen in most centers. Regarding the extraordinarily poor survival prognosis of elderly patients with multiple brain metastases, a shorter WBRT regimen would be preferable. This study compared 10x3 Gy to 5x4 Gy in elderly patients (≥ 65 years). Methods: Data from 455 elderly patients who received WBRT alone for brain metastases were retrospectively analyzed. Survival and local (=intracerebral) control of 293 patients receiving 10x3 Gy were compared to 162 patients receiving 5x4 Gy. Eight additional potential prognostic factors were investigated including age, gender, Karnofsky performance score (KPS), primary tumor, number of brain metastases, interval from tumor diagnosis to WBRT, extracerebral metastases, and RPA (Recursive Partitioning Analysis) class. Results: The 6-months overall survival rates were 29% after 5x4 Gy and 21% after 10x3 Gy (p=0.020). The 6-months local control rates were 12% and 10%, respectively (p=0.32). On multivariate analysis, improved overall survival was associated with KPS ≥ 70 (p< 0.001), only 1-3 brain metastases (p=0.029), no extracerebral metastasis (p=0.012), and lower RPA class (p< 0.001). Improved local control was associated with KPS ≥ 70 (p< 0.001), breast cancer (p=0.029), and lower RPA class (p< 0.001) Conclusions: Shorter-course WBRT with 5x4 Gy was not inferior to 10x3 Gy with respect to overall survival or local control in elderly patients. 5x4 Gy appears preferable for the majority of these patients.
V12-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):38
3 Jahre Erfahrungen mit gegateter IGRT-basierter extrakranieller stereotaktischer Radiotherapie bei atembeweglichen Tumoren Wachter S.1, Wachter-Gerstner N.1, Resch E.1, Schmid T.1, Hofmann E.1, Doebl H.1, Brückner T.1, Hofinger J.1 1 Klinikum Passau, Strahlentherapie u. Radioonkologie, Passau, Germany Fragestellung: Sind präzise Bestrahlungen von atembeweglichen Tumoren mit hohen Einzeldosen und schmalen Margins im klinischen Routinebetrieb möglich ? Methodik: Nach Installation eines 4D-CT´s im Nov. 2006 (Toshiba Aquilion LB) und Upgrade eines OBI-CBCT an einem Varian Linearbeschleuniger im Mai 2007 startete unser extrakranielles Stereotaxieprogramm. Seit August 2008 wurden alle stereotaktischen Bestrahlungen auf Basis eines vollständigen retrospektiv rekonstruierten 4D-CT´s in 10 Atemphasen geplant. Die 4D-CT-Aquisition wurde in freier, nichtgecoachter Atmung durchgeführt. Die Zielvolumendefinition erfolgte überwiegend auf der 50%-Phase (Endexspiration), der Abstand von GTV zu CTV betrug im Mittel 3 mm, von CTV zu PTV 3 mm bis max. 5 mm. Die Dosisvorschreibung war anfangs 8Gy im Isozentrum, i.d. R. mit 8 Fraktionen, seit 10 Monaten 12,5-15 Gy an der PTV-umschließenden 70%-Isodose in 3 Fraktionen. Die Lagerung erfolgte in einer BodyFix-Vakuum-Matratze. Zur Einstellung wurde ein CBCT verwendet, die Gating-Schwellen (i.d.R. 20-30% duty-cycle) wurden vor der Bestrahlung mittels Fluoroskopie überprüft, die Bestrahlung jedes Einzelfeldes mit gegateten cine-MV-Bildern. Ergebnisse: Bisher wurden 75 Patienten an Lungentargets und 21 Patienten an Nicht-Lungentargets (Leber, Nebenniere, Niere) behandelt. Der Performance Status der Patienten lag zwischen 70-100%. Die Durchführung der Bestrah-
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Pankreaskarzinom
V13-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):38
Die Rolle der endosomalen APPL Proteine für die Strahlenresistenz humaner Pankreaskarzinomzellen Hennig J.1, Eke I.1, Cordes N.1,2 Oncoray – Centre for Radiation Research in Oncology, Technische Universität Dresden, Dresden, Germany, 2Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany 1
Fragestellung: Aufgrund der ansteigenden Inzidenz von Tumorerkrankungen und der Tatsache, dass viele Tumoren Resistenzen gegenüber konventionellen Therapien aufweisen, wird versucht, mit neuen zielgerichteten Substanzen die Empfindlichkeit von Krebszellen gegenüber Bestrahlung und Zytostatika zu erhöhen. Endozytosemechanismen, in denen APPL (Adaptor protein containing PH domain, PTB domain, and Leucine zipper motif, also termed DIP13α and β) Proteine fungieren, sind essentiell für den Metabolismus und somit das Zellüberleben und die Proliferation. Methodik: Um die Rolle der endosomalen Proteine APPL1 und APPL2 für die zelluläre Strahlenantwort humaner Pankreastumorzellinien (MiaPaCa2, PaTu8920, Panc1, Capan-1 und BxPC3) zu beurteilen, wurde die small interfering RNA (siRNA) Technologie eingesetzt. Weiterführend wurden Koloniebildungsassays, Western blotting, gammaH2AX/53BP1-Foci Färbungen, Immunfluoreszenzfärbungen und Immunpräzipitation durchgeführt. Ergebnisse: Nach siRNA vermittelter Reduktion der Proteinexpression von APPL1 und APPL2 zeigten alle untersuchten Pankreaskarzinomzellen eine signifikant erhöhte Strahlenempfindlichkeit verglichen mit siRNA Kontrollen. Parallel dazu war unter APPL1 und APPL2 knockdown eine signifkant erhöhte Anzahl residueller gammaH2AX/53BP1-positiver Foci und eine verminderte ATM-Aktivierung nach Bestrahlung zu sehen. Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass APPL Proteine durch Modulation von DNA-Reparaturmechanismen die zelluläre Strahlenempfindlichkeit von Pankreaskarzinomzellen beeinflussen. Diese Ergebnisse weisen auf einen erfolgversprechenden Einsatz von zielgerichteten Substanzen gegen endosomale Moleküle im Rahmen der Strahlentherapie hin.
V13-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):38
Die Interaktion von pankreatischen Tumor- und Sternzellen als Vermittler von Strahlenresistenz beim duktalen Pankreasadenokarzinom Mantoni T.S.1, Lunardi S.1, McKenna W.G.1, Brunner T.B.1 1 University of Oxford, Gray Institute for Radiation Oncology and Biology, Oxford, United Kingdom Hintergrund: Das duktale Adenokarzinom des Pankreas ist von einer starken desmoplastischen Reaktion charakterisiert, von der man glaubt, dass sie einer der Faktoren ist, die zur Therapieresistenz beitragen. Pankreatische Sternzellen (PSC) sind ein zentraler Mediator der Desmoplasie. Die parakrine Signaltransduktion zwischen PSC and Tumorzellen stimuliert die Proliferation und die Migration beider Zelltypen. Unser Ziel war, ein besseres Verständnis der Kommunikation zwischen PSC und Tumorzellen zu bekommen und vom Einfluss auf das Ansprechen von Tumorzellen auf Radiotherapie. Methode: Wir haben einen klonogenen Überlebenstest für Tumorzellen in direkter Kokultur mit PSC entwickelt, um die Radiosensitivität von Tumorzellen in Mono- versus Kokultur zu untersuchen. Wir verwendeten auch in vivo Mausmodelle, um die Effekte von PSC auf die Tumorproliferation und das Tumorwachstum nach Strahlentherapie zu beobachten.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
Ergebnisse: Wir zeigen, dass PSC eine Radioprotektion vermitteln und die Proliferation bei Pankreastumorzellen in direkter Kokultur fördern. Dies ist eine spezifische Reaktion auf PSC, da Fibroblasten keinen radioprotektiven Effekt auf die Tumorzellen haben. In vivo Studien von Xenografttumoren in Mäusen zeigen ebenfalls die PSC vermittelte Radioprotektion und eine gesteigerte Tumorproliferation sowohl nach Einzeitbestrahlung als auch nach fraktionierter Bestrahlung. Die Kinetik der DNA-Reparatur von Tumorzellen wieß keine Unterschiede auf wenn PSC präsent waren und daher kommt sie nicht als Mechanismus für die Radioprotektion in Frage. Wir zeigen, dass die Inhibierung von β1-Integrin und/ oder FAK Signalen zu einer signifikanten Abnahme der PSC-vermittelten Radioresistenz von Tumorzellen führt. Schlussfolgerung: Wir zeigen hier erstmals, dass PSC eine Radioprotektion von Pankreastumorzellen vermitteln, und dass diese Reaktion von β1-Integrinen abhängig ist.
V13-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):39
Potential advantages and tradeoffs of intensity modulated radiotherapy for locally advanced pancreas cancer (including elective nodal volumes) Eccles C.L.1, Vallis K.A.1, McKenna W.G.1, Brunner T.B.1 1 University of Oxford, Gray Institute for Radiation Oncology and Biology, Oxford, United Kingdom Purpose: Intensity modulated radiotherapy (IMRT) has proven beneficial in treatment of locally advanced pancreatic cancers (LAPC) with and without regional lymph nodes. However its benefit in pancreatic radiotherapy (RT) including elective nodal volumes is not well documented. We have investigated the effects of IMRT on normal tissue tolerance with the goal of reducing dose-limiting toxicity in the organs at risk (OARs). Methods: The first six patients accrued to an ethics approved phase II study of chemoradiation for LAPC (ARC-II) were treated with forward-planned conformal RT. A dose of 50.4 Gy /28 fractions was prescribed to the tumour and elective nodal volumes (PTV50) followed by a boost of 9 Gy /5 fractions to the tumour plus a margin (PTV59). Planning CTs for all patients were used IMRT re-planning, first with the same beam arrangements as the conformal plans (IMRTA) and then a previously reported beam arrangement for pancreatic IMRT (IMRTB) (1). A biologically equivalent dose was determined so that an integrated boost could be used such that PTV50 became PTV52 (delivered in 33 fractions), and PTV59 remained the same. All plans were optimised using ARC-II dose constraints of a minimum (min) 95% target dose to 99% of the PTV, and maximum (max) doses of 40 Gy to the cord, 20 Gy to 30% of the ipsilateral and 50% of the contralateral kidney, and 30 Gy to 50% of the liver. Once these parameters were met, further optimization was performed to reduce duodenum, stomach and small bowel doses. Results: Forward plans used 6 and/or 15 MV, 4-6 beam angles and up to two segments/beam. IMRTB was a non-coplanar beam arrangement with four beams at 00 and two at 900 floor rotations. All IMRT plans used 6 MV. While maintaining equivalent target coverage IMRT reduced at minimum one OAR dose compared to the CRT plan. IMRTB showed statistically significant reductions (p< 0.05) in the liver (D30) and ipsilateral kidney (D50) of 32 and 24% respectively. Both IMRTA and B demonstrated reductions in mean duodenal and stomach (D30) doses in 5/6 patients. Stomach D30 was reduced by 11 and 18%, corresponding with max reductions of 9.6 and 16Gy in IMRTA and B respectively. Mean duodenal doses were reduced in 5/6 patients by 1.4 and 3.0%. Tradeoffs included increases in max cord doses in 4/6 IMRTA and 3/6 IMRTB plans. Integral doses (body-PTV) were reduced by >15Gy in a single patient and on average by 8 and 12% over all patients in IMRTA and B. Conclusions: IMRT using a biologically equivalent boost may reduce normal tissue doses in LAPC RT to volumes including elective nodal volumes. This is crucial for the safety of early phase trials with novel agents. Further investigations into the most appropriate beam arrangements as well as the incorporation of functional imaging for target delineation are currently on-going.
V13-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):39
Ein Vergleich der kontrastmittleverstärkten Comptuertomographie (CECT) mit einer FDG-PET basierten Zielvolumendefintion beim lokal fortgeschrittenen Pankreaskarzinom (LAPC) für konventionelle und adaptive Radiochemotherapie (RCT) Eccles C.L.1, Vallis K.A.1, McKenna W.G.1, Brunner T.B.1 1 University of Oxford, Gray Institute for Radiation Oncology and Biology, Oxford, United Kingdom Ziel: Vergleich der Zielvolumendefinition und des Ansprechens in CECT und PET für Patienten (Pat.) mit RCT beim LAPC. Das LAPC ist wegen einer starken Desmoplasie schwer von fibrotischen Veränderungen abzugrenzen wie auch von von Nachbarorganen, z.B. dem Duodenum, das ein Risikoorgan bei der RCT darstellt. FDG-PET könnte dazu beitragen, vitales Tumorgewebe besser von den umgebenden Strukturen abzugrenzen. Material/Methoden: Das makroskopische Tumorvolumen (GTV) im CECT und im FDG-PET vor Therapiebeginn und das Resttumorvolumen 6 Wochen nach Abschluss der Therapie wurde für die ersten sechs Patienten einer Phase-II Radiochemotherapiestudie verglichen. Die Dosis wurde auf zwei Planungszielvolumina verschrieben: 1) PTV50.40 (das GTV und die elektiven Lymphknoten mit Sicherheitssaum) und 2) das PTV59.40 (das GTV mit Sicherheitssaum). Alle CECT-basierten Behandlungspläne wurden mit denselben Strahlanordnungen und Normalgewebsgrenzdosen nachgerechnet, um mögliche Vorteile einer PETbasierten Bildgebung zu analysieren. Die Volumenunterschiede des GTV und des davon abgeleiteten PTV59.40 zwischen den beiden Bildgebungsmodalitäten wurden verglichen und die räumliche Beziehung zwischen dem Residualvolumen nach Behandlung der Volumina des GTV59.40 analysiert. Ergebnisse: Sechs Patienten hatten prätherapeutische Bildgebung und 4 hatten Bildgebung 6 Wochen nach Ende der Therapie. Die mittleren prätherapeutischen GTV waren (Spannweite) 49.2 ccm (14.5, 73.4) im CECT, beziehungsweise 43.9 ccm (8.1-63.1) im PET. Beim Restaging war das mittlere residuale GTV 21.3 ccm (11.1, 37.8) und 20.2 ccm (6.7, 27.7) im CECT und PET. Die neu berechneten Pläne auf der Basis des prätherapeutischen PET PTV59.40 für alle 6 Patienten wurden mit den klinischen Plänen verglichen. Das mittlere PET-basierte PTV59.40 war 274ccm (118, 365) und damit im Durchschnitt 11% kleiner als das mittlere CECT-basierte PTV59.40, das 306ccm (169, 397) groß war. Die Behandlungspläne auf der Basis des PET GTV59.40 Volumens, führten zu einer reduzierten Dosis des Normalgewebsvolumens bei 5 von 6 Patienten. Im Mittel war die Dosis auf 30% der rechten Niere um 3% niedriger (Spannweite 1 – 6 %). Zusätzlich ergab sich eine 20%ige Reduktion des Magenvolumens, das 50Gy erhielt, bei einem Patienten. Für alle Patienten, die Restaging-Bildgebung hatten (n=4), wurde das Tumorvolumen auf 52% (CECT) and 43% (PET) des Ausgangswertes reduziert. In keinem Patienten gab es weder im PET noch im CECT Resttumor außerhalb des PET-PTV59.40 Volumens. Schlussfolgerung: Die 18FDG-PET-Volumina waren durchwegs kleiner als die CECT-basierten und sie resultierten in Behandlungsplänen mit kleineren BoostBehandlungsvolumina. Die Anwendung dieser Volumina für die Planung hat das Potential für eine weitere Dosisreduktion für die Risikoorgane. Derzeit findet eine weitere Validierung und räumliche Quantifizierung des Ansprechens statt, die im nächsten Schritt die Grundlagen für eine PET basierte adaptive Radiotherapie bilden soll.
V13-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):39
Neoadjuvant Chemoradiation in patients with locally advanced inoperable pancreatic cancer Combs S.E.1, Habermehl D.1, Lausecker M.1, Kessel K.1, Röder F.1, Büchler M.W.2, Werner J.2, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg, Germany Background: To evaluate outcome in patients with locally advanced pancreatic cancer treated with neoadjuvant radiochemotherapy (RCHT). Patients and methods: To date, we identified 274 patients with locally advanced tumors of the pancreas which were treated between 2003 and 2010 within a neoadjuvant concept including radiation with concomitant and adjuvant gemcitabine. All patients were evaluated within an interdisciplinary setting to determine surgical respectability by a specialized and experienced team in pancreatic surgery.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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Vorträge
Median age was 64 years (range 39-85 years). Radiation therapy was applied with a median dose of 50.4 Gy in single doses of 1.8Gy. Chemotherapy was applied concomitantly to radiation, as well as adjuvant cycles after completion of RCHT. Gemcitabine was applied at 300mg/m2 once weekly during RCHT, and at 1000mg/m2 for adjuvant applications. In selected patients with incomplete resection or positive margins after secondary surgical resection, intraoperative electron radiotherapy (IOERT) was applied with a median dose of 15 Gy. Follow-up examinations were scheduled initially 4 weeks after completion of RT, thereafter in 2-3 months intervals; re-evaluation by the surgical team was performed to determine secondary resectability. Results: Combined treatment of radiation and chemotherapy was well tolerated, and severe treatement-related side effects > CTCAE Grade II except from hematological toxicity accociated with gemcitabine could be observed. Median overall survival was 12 months, with survival rates of 58% at 1 and 25% at 2 years. Secondary resectability after RCHT positively influenced outcome, with overall survival rates increasing from 58% to 83% at 1 year. Conclusion: Neoadjuvant chemoradiation with gemcitabine for locally advanced inoperable pancreatic cancer can be applied safely without high rates of side effects. Interdisciplinary discussion and evaluation of resectability is essential prior to treatment decision, and post-RCHT re-evaluation of secondary resectability is necessary to select patients with positive reponses after RCHT for secondary surgery, since these patients show increased outcome. Further study concepts increasing the rate of secondeary resectability, e.g. using novel systemic treatmets or high-LET such was carbon ions might further optimize outcome.
V13-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):40
Re-Radiatio im Bereich des Pankreas mittels Hochpräzisionstechniken Ernst I.1, Moustakis C.1, Büther F.2, Dullat J.1, Mounessi F.1, Bölling T.3, Willich N.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Radioonkologie – Strahlentherapie, Münster, Germany, 2Europäisches Institut für molekulare Bildgebung, EIMI, Münster, Germany, 3Paracelsus-Klinik, Strahlentherapie – Radioonkologie, Osnabrück, Germany Fragestellung: 5 Patienten mit Z.n. Operation (n=3) und / oder kombinierter Radiochemotherapie (n=5) entwickelten Rezidive im Bereich der Pankreasloge (n=3) oder parapankreatischer Lymphknoten (n=2). Methodik: Alle Patienten erhielten eine rahmenbasierte extrakranielle stereotaktische Radiotherapie. Die Planung erfolgte PET/CT und MR basiert, zur Bewegungsdetektion wurde in 3/5 Fällen das 4 D Listmode PET verwandt. Die Dosierung betrug 3 x 12,5 Gy (n=2) bzw. aufgrund der Nähe zum Dünndarm 5 x 7,0 Gy (n=3), jeweils auf die umschliessende 65 % Isodose. Mit Beginn der ESRT erfolgte eine prophylaktische Therapie mit Protonenpumpenhemmern über 6 Monate. 6 und 12 Wochen nach Abschluss der ESRT sowie weiter alle 3 Monate wurden Anamnese, Toxizitätsscore (CTCAE v 3.0), Laborparameter, MRT und PET/CT durchgeführt. Ergebnisse: Die ESRT konnte bei allen Patienten protokollgerecht durchgeführt werden. Alle Patienten entwickelten innerhalb der ersten 3 Monate Fatigue Grad 1 (n=4) oder 2 (n=1) sowie passagere Erhöhung der Transaminasen auf maximal das 4 fache der Norm. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 10,2 Monaten beträgt die lokale Tumorkontrollrate 100 %. Schlussfolgerung: Rezidive im Bereich der Pankreasloge oder parapankreatischer Lymphknoten lassen sich trotz Vorbestrahlung effektiv und nebenwirkungsarm mittels Hochpräzisionstechniken wie der ESRT behandeln.
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V13-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):40
Is primary radiochemotherapy for locally advanced pancreatic cancer still justified after the National S3-guideline? Micke O.1, Schäfer U.2, Bruns F.3, Mücke R.2, Willich N.4 1 Franziskus Hospital, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 2Klinikum Lippe GmbH, Klinik für Strahlentherapie, Lemgo, Germany, 3Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 4Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie – Radioonkologie, Münster, Germany Purpose: Combined radiochemotherapy has been established as standard treatment in locally advanced exocrine pancreatic carcinoma. Unfortunately, the majority of patients continue to succumb to the disease process. Recently, there has been resurgence in clinical trials utilizing gemcitabine as a single agent, in combination regimens, and with concurrent radiation therapy. The national S3-Guideline defined primary radiochemotherapy to be no more standard treatment in locally advanced pancreatic cancer. Methods: Between 1/1994 and 6/2010, a total of 152 patients with locally advanced irresectable pancreatic adenocarcinoma, histologically proven, were included in the study. No distant metastasis, karnofsky performance status > 70 %, age > 18 and < 75 years, normal blood counts, renal and liver function. Two different treatment schemes have been consecutively used: Between 1/1994 and 12/2001 all patients (n = 110) received a combined radiochemotherapy, consisting of hyperfractionated accelerated conformal radiotherapy with a total dose of 44.8 Gy was applied in ten fractions per week of 1.6 Gy. On the first three days of radiotherapy, 600 mg/m2 of 5-fluorouracil (5-FU) and 300 mg/m2 of folinic acid (FA) were given. Chemotherapy was repeated monthly in non-progressive disease. From 1/2002 to 6/2010, in another 42 consecutive patients chemotherapy regimen was changed to gemcitabine (Gem) (300 mg/m2) and cisplatinum (Cis) (30 mg/m2), followed by gemcitabine (1000 mg/m2) every 2 weeks in all non-progressive patients. Results: Median overall survival analyzed by Kaplan & Meier method of the 5-FU/FA group was 10.5 months. The actuarial 1-year survival was 46.6%, the 2-years survival 20.1%, and the 3-years survival 15.5%. Median time to progression was 8.6 months. The progression-free survival was 40.0% after one year, 18.8% after two, and 11.5% after three years. In the Gem/Cis group median survival was 13.4 months with a 1-year-survival of 55.5%, a 2-year-survival of 24.8% and a 3-years survival 20.5%. Median time to progression was 11.1 months. The progression-free survival was 48.8% after one year and 25.8% after two, 13.5% after three years. The overall survival and the progression-free survival were superior in the Gem/Cis group. Overall the treatment in the 5-FU/FA group was relatively well tolerated. In the Gem/Cis group, there was comparable feasibility with a slight tendency towards more severe side effects. Conclusion: Radiochemotherapy as primary treatment in locally advanced pancreatic cancer is an effective and well tolerable treatment. The integration of new chemotherapeutic agents like gemcitabine in the multimodality treatment may give a more promising perspective. Despite the S3-guideline, our positive results relativize the recommendations and a new discussion of the value of primary radiochemotherapy for pancreatic cancer is needed, in particular in view of the results of recent randomized trials.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
Prostatakarzinom
V15-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):41
Risikostratifizierung des Prostatakarzinomes: Wie genau ist der Gleason-Score? Heide J.1, Siegmann A.1, Dröber J.1, Hinkelbein W.1 Charité Universitätsmedizin Campus Benjamin Franklin, Strahlentherapie, Berlin, Germany
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Fragestellung: Prostatakarzinome werden nach d`Amico in 3 Risikogruppen eingeteilt, die auf klin-ischem Tumorstadium, PSA-Wert und Gleason-Score (GS) basieren. Therapieempfehlungen und -entscheidungen werden entsprechend dieser Klassifikation getroffen. Zur Sicherung der Prozessqualität haben wir die Zuverlässigkeit der GS-Bestimmung an Stanzbiopsien außerhalb von Therapiestudien untersucht. Methodik: Stanzbiopsien aus der Prostata, die externe Pathologen (24 Praxen) mit den für Therapieent-scheidungen besonders relevanten Scores von 6, 7 oder 8 bewertet hatten, wurden zur Zweitbefund-ung der internen Pathologie vorgelegt. Wir haben den Anteil übereinstimmend befundeter Präparate und Cohen`s kappa-Koeffizient ermittelt. Für den Vergleich von Häufigkeiten wurde der chi2Test ange-wendet. Ergebnisse: 91 Bioptate aus einem Zeitraum von 5/2002 bis 12/2006 konnten zur Zweitbefundung einge-reicht werden. Das mediane Alter der Patienten lag bei 70 Jahren (52-78), das T-Stadium wurde bei 53 Patienten mit T1, 31 T2 und 6 T3 angegeben. Der PSA-Wert bei Diagnosestellung betrug 9,2 ng/ml im Median (1,2-122). Im Median wurden 8 Stanzzylinder (2-15) entnommen, davon wurde in 3 Stanzen (1-15) Tumor nachgewiesen. Die externen Pathologen diagnostizierten in 29 Fällen (31,9 %) einen GS von 6, in 41 Fällen (45 %) von 7 und in 21 Biopsien (23,1 %) einen GS von 8. Die Zweitbefundung ergab in 60,4% der Bioptate eine Übereinstimmung mit der Primärbefundung. Änderungen wurden mit 66 % am häufigsten an den mit GS 8 befundeten Präparaten vorgenommen, mit 39 % an den GS 7 Einsendungen und in 20 % deutlich seltener im GS 6 Bereich (p< 0.005). Eine Höherstufung zu höheren GS erfolgte in 33% der Änderungen, eine Herabstufung in 66%. Bei bis zu 3 positiven Stanzen wurden signifikant seltener eine Änderung vorgenommen als bei mehr als 3 befallenen Stanzen (p< 0,02). Es ließ sich nur eine leichte Übereinstimmung zwischen Primär-und Zweitbefund mit einem kappa-Wert von 0,378 feststellen. Unter Berücksichtigung von Tastbefund und PSA-Wert hätte die Zweitbefundung für 24,2 % der Patienten eine Therapieänderung zur Folge gehabt. Schlussfolgerung: Andere Untersuchungen zur Variabilität der Gleason-Scorebeurteilung zwischen mehreren Befundern haben Übereinstimmungsraten von 43 – 87% mit Kappa-Werten zwischen 0,3 und 0,68 ergeben, wobei auf den Urogenitalbereich spezialisierte oder speziell geschulte Pathologen die höchste Konkordanz erzielen. Unter dem Gesichtspunkt der Qualitätsoptimierung wäre es sinnvoll, die hier gezeigte Übereinstimmung von 60% mit einem kappa-Wert von 0,378, also nur leicht ausgeprägter Übereinstimmung, zu verbessern. Einige Untersuchungen deuten allerdings daraufhin, daß die Modifika-tion des GleasonScores von 2005, die erst gegen Ende des hier dargestellten Untersuchungszeitraum eingeführt wurde, bereits zu einer geringeren Variabilität in der GleasonScorebefundung geführt haben (Uemura et al. 2008, Billis et al. 2008).
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Langzeitergebnisse nach kombinierter Telebrachytherapie beim Prostatakarzinom Guckenberger M.1, Müller J.1, Sweeney R.A.1, Flentje M.1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany Hintergrund: Die kombinierte Telebrachytherapie ist die intensivste Form der Strahlentherapie beim lokal begrenzten Prostata Karzinom, für die exzellente klinische Ergebnisse beschrieben sind. Ziel dieser retrospektiven Auswertung ist die Erfassung der Toxizität und Tumorkontrolle nach kombinierter Telebrachytherapie sowie das Beschreiben von Patienten- und Behandlungsfaktoren, welche die klinischen Ergebnisse beeinflussen. Methodik: In den Jahren 2001 bis 2008 wurden 131 Patienten bei lokal begrenztem Prostata Karzinom mittels kombinierter Telebrachytherapie an der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Würzburg behandelt. Die perkutane Bestrahlung von Prostata und Samenblasen ohne (n=112)
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oder mit (n=19) Einschluss des pelvinen Lymphabflussgebietes erfolgte in 2Gy Einzeldosen bis zu einer Gesamtdosis von 46Gy unter Verwendung von 3D-konformaler Technik. Anschließend erfolgte unter real-time endorektaler Ultraschalkontrolle eine zweimalige HDR Brachytherapie (Ir192) mit jeweils 9Gy als umschließende Isodose. Das PSA-Rezidiv wurde mit Nadir +2 definiert und die Toxizität nach CTCAE3.0 ausgewertet. Ergebnisse: Das mediane Alter der Patienten betrug 69 Jahre; der Karnofsky Index war mindestens 90 bei 87% der Patienten. Der initiale PSA Wert betrug im Median 8,8ng/ml und war >20ng/ml bei 18% der Patienten. Der Gleason Score war in der Summe < 7 in 28,2%, =7 in 44,3% und >7 in 26%. Bei 58% der Patienten wurde eine neoadjuvante antihormonelle Therapie durchgeführt. Vor der Therapie hatten 3,1% eine gastrointestinale (GI) oder genito-urethrale (GU) Toxizität Grad ≥2. Kein Patient erlitt eine akute oder chronische Toxizität Grad IV oder Grad V. Innerhalb der ersten 6 Monate nach Therapie beschrieben 29,8% und 5,3% eine akute Toxizität Grad ≥2 oder Grad 3. Im Verlauf der gesamten Nachbeobachtungszeit (median 3,4 Jahre) erlitten 36,6% und 6,1% eine chronische Toxizität Grad ≥2 oder Grad 3: 11,5% der Patienten mit GI Toxizität Grad ≥2 (am häufigsten rektale Blutung) und 31,3% mit GU Toxizität Grad ≥2 (am häufigsten Miktionsfrequenzerhöhung). Zum Zeitpunkt der letzten Nachsorge lag eine Toxizität Grad ≥2 bei 19,8% und Grad 3 bei 3,8% der Patienten vor. Eine chronische GU Toxizität Grad ≥2 war assoziiert mit antihormoneller Therapie (p=0,01) und akuter GU Toxizität (p=0,005). Der mediane PSA-Nadir betrug 0,1ng/ml und war < 0,3ng/ml bei 70% der Patienten. Die biochemische Kontrolle betrug 84,5% nach fünf Jahren bei einem Gesamtüberleben von 92%. Fernmetastasierung trat bei 6% nach 5 Jahren auf. Initialer PSA Wert und Gleason Summe waren signifikant mit dem Erreichen biochemischer Kontrolle korreliert. Schlussfolgerungen: Die kombinierte Telebrachytherapie resultiert in exzellenter biochemischer Kontrolle und in klinisch relevanter aber akzeptabler Toxizität.
V15-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):41
8-year observation results in n=1023 patients with low, intermediate and high risk prostate cancer after I-125 LDR brachytherapy +- EBRT +- antihormonal treatment Zimmermann J.1,2, on behalf of the interdisciplinary Prostate Brachy Group, Hamburg 1 Praxiszentrum Alstertal, Praxis für Brachytherapie, Hamburg, Germany, 2Prostatakarzinomzentrum Kathol. Marienkrankenhaus, Hamburg, Germany Purpose: To investigate the effectiveness of I-125 brachytherapy with stranded seeds in low (LR), intermediate (IR) and high risk (HR) prostate cancer. Materials: Between 6/2002 and 6/2009, a total of n=1023 patients with diagnosis of locally restricted prostate cancer (diagnosis < = 6 months prior to treatment) with a mean age of 67.3 years (43-84) was treated in our institute by I-125 stranded seeds with an activity of 0.15 to 0.82 mCi. Reference doses were 145 Gy in monotherapy and 108 Gy in combination with EBRT 45 Gy. Patients with insufficient dose after d-30 CT-scan received a second implant (n=29). N=482 Patients showed low, n=341 intermediate and n=200 high risk of tumorprogression according to the d´Amico system. In LR/IR and HR, monotherapy was applied in n=474/305/74 pats, EBRT was added in n=10/48/103, hormonal therapy (HT) in n=80/108/91. The evaluation of all patients was performed in 1st July 2010, mean observation time was 38,79 months (12-96). Phoenix definition of progress/recurrence was used. In case of failure, examination of failure causes was performed by technical and clinical tools including MRI, Cholin PET/CT, prostate biopsy and others. Results: From n=1023, 5 pats were lost to follow up. N=1018 patients were evaluable. In LR/IR and HR group, bNED (d´Amico) was 96,66%, 92,04 % and 91,88 %. bNED in initial PSA < 4/4-10/>10-20/>20-40/>40 was 95,56%/95,40%/90,20%/ 89,70% and 83,40%. bNED in Gleason < =6/3+4=7a/4+3=7b/>=8 was 95,66%/92,31%/92,96% and 83,11%. Reasons of progression in LR/IR/HR group were local (7/9/3), lymphatic (1/8/6), systemic (2/9/5) or unknown (6/1/1). Time to progress in LR/IR/HR group was 50(15-82)/26 (3-60)/38,75 (8-60) months. Comparison of different risk grouping systems for LR/IR and HR groups showed minor deviations for d´Amico grouping (96,66%/92,04%/91,88%) vs. Mt. Sinai grouping (96,90%/92,17%/91,80%) and vs. Seattle/MSKCC grouping (96,10%/93,20%/89,90%) although some patient shifts were observed.
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Vorträge
Conclusions: Prostate brachytherapy with Iodine 125 stranded seeds shows excellent results all stages (low, intermediate and high risk) of prostate cancer, although data also from the learning curve patients are integrated. Addition of antihormonal treatment or external radiation for oncological reasons seems only necessary in selected patients with very advanced intermediate risk or high risk cancer. Good results of brachytherapy in higher gleason grades and PSA-levels deserve special attention with regard to some limitations in actual clinical guidelines. There is also strong evidence, that results from different riskgroup systems can be compared reliably. Data will be shown in correlation to tumor specific prediction plots (e.g. Kattan nomograms) and general age related survival statistics.
V15-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):42
Prospektive Phase II Dosiseskalationsstudie: Interstitielle Pulsed-Dose-Rate Brachytherapie Boost bei Intermediate- und High-Risk Prostatakarzinomen Lettmaier S.A.1, Lotter M.1, Kreppner S.1, Strnad A.1, Fietkau R.1, Strnad V.1 1 Strahlenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany Hintergrund: Wir führten eine Dosiseskalationsstudie zum PDR- Brachyhterapieboost bei Patienten mit intermediate- und high- risk Prostatakarzinomen durch. Die Ergebnisse der ersten sieben Jahren dieser monozentrischen Studie wurden analysiert. Patienten und Methoden: Zwischen 2000 und 2007 wurden insgesamt 130 Patienten mit intermediate- und high- risk Prostatakarzinomen mit einem PDRBrachytherapieboost nach 3D konformaler externer Bestrahlung bis 50Gy behandelt. Bei der Mehrzahl handelte es sich um T2 Tumore (T1c 6%, T2 75%, T3 19%). Die Boostdosen der Brachytherapie bewegten sich zwischen 25Gy und 35 Gy – 63 Patienten erhielten 25 Gy (75 Gy Gesamtdosis), 33 Patienten erhielten 30 Gy (80 Gy Gesamtdosis) und 34 Patienten erhielten 35 Gy (85 Gy Gesamtdosis) in stündlich verabreichten Einzelpulsdosen von 0,6 Gy oder 0,7 Gy. Das PSArezidivfreie Überleben nach Kaplan und Meier sowie das Auftreten von Spätnebenwirkungen nach CTC Kriterien wurden untersucht. Ergebnisse: Die Analyse nach Dosisstufen ergab ein biochemisches rezidivfreies Überleben nach 5 Jahren von 97% bei den mit 35 Gy geboosteten Patienten und 82% bei den Patienten, die mit einer Boostdosis von 25 Gy und 30 Gy behandelt worden waren. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 66 Monate. Die Nebenwirkungen der Therapie waren äußerst gering: Insgesamt wurden 18 Fälle (14%) einer Proktitis Grad I/II registriert, ein Patient (0,8%) entwickelte eine Proktitis Grad III, 8 Patienten (6,2%) erfüllten die Kriterien für eine Zystitis Grad I/II. Fälle von Harninkontinenz traten nicht auf. Schlussfolgerung: Die bildgestützte konformale PDR- Brachytherapy mit einer Dosis von 35 Gy nach einer externen Bestrahlung mit 50 Gy (Gesamtdosis 85 Gy) ist eine hochwirksame Therapieoption mit sehr niedriger Morbidität bei der Behandlung von intermediate- und high risk Prostatapatienten. Eine weitere Dosiseskalation erscheint möglich.
V15-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):42
Lokale Radiotherapie beim Prostatakarzinom ist bei PSA Progression unter antihormoneller Therapie mit einer ungünstigen Prognose assoziiert Pinkawa M.1, Piroth M.D.1, Holy R.1, Djukic V.1, Klotz J.1, Pfister D.2, Heidenreich A.2, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Urologie, Aachen, Germany Fragestellung: Im individuellen Ansatz werden Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom erst nach längerer antihormonellen Therapie (AT) und/oder PSA Progression unter AT mit der Frage einer Radiotherapie (RT) vorgestellt. Die Prognose dieser Patienten wurde in dieser Analyse im Vergleich zu Patienten ohne bzw. nach kurzzeitiger AT evaluiert. Methodik: In den Jahren 2000-2004 wurden 446 Patienten in unserer Abteilung definitiv wegen eines Prostatakarzinoms mit einer alleinigen perkutanen Radiotherapie (EBRT; n= 261; Einzeldosen 1,8Gy, Gesamtdosis 70,2Gy), einer temporären interstitiellen Brachytherapie (HDR-BT; n=71; 2 Fraktionen mit jeweils
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9Gy) als Boost zur EBRT (Einzeldosen 1,8Gy, Gesamtdosis 50,4Gy) sowie einer permanenten interstitiellen Brachytherapie (LDR-BT; n=114; 145Gy) als Monotherapie behandelt. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 71 Monaten. Zum Zeitpunkt der Vorstellung vor der RT wurde eine AT bei 186 (42%) Patienten verabreicht, bei 67 (15%) Patienten bereits >6 Monate. Bei 29 (7%) lag nach einem PSA Nadir bereits eine PSA Progression vor. Primärer Endpunkt der Analyse war das Gesamtüberleben. Für die biochemische Tumorkontrolle wurde die „Nadir + 2ng/ml-Definition“verwendet. Ergebnisse: Das 6-Jahre-Gesamtüberleben war bei Patienten mit längerer neoadjuvanter AT (>6 Monate) mit 64% deutlich schlechter (p< 0,001) im Vergleich zu Patienten mit kürzerer AT (≤6 Monate; 85%) bzw. ohne AT (84%). Besonders ungünstig war die Prognose bei Patienten mit einer PSA Progression unter AT (6-J-GÜ von 28%), wobei 33 Monate nach Abschluss der RT nur noch 25% biochemisch rezidivfrei waren. In der univariaten Analyse (Log-Rang-Test) zeigten sich eine längere AT (>6 Monate vs. ≤6 Monate oder ohne AT), PSA Progression unter AT, HDR-BT als Boost vs. LDR-BT bzw. EBRT vs. LDR-BT, Gleason score >6 vs. ≤6, T-Stadium >2b vs. ≤2b und das Patientenalter (>70 vs. ≤70 Jahre) als signifikante Faktoren für ein ungünstiges Gesamtüberleben nach RT. In der multivariaten Analyse (Cox-Regression) blieben die Faktoren PSA Progression unter AT, Gleason score >6 sowie das Patientenalter signifikante Risikofaktoren für erhöhte Mortalität. Das relative Risiko war bei PSA Progression unter AT am höchsten (5,0 bzw. 7,3 im Vergleich zu Patienten ohne AT bzw. AT ohne PSA Progression). Schlussfolgerung: Die Prognose von Patienten mit PSA Progression unter antihormoneller Therapie zeigt sich als sehr ungünstig, so dass die Indikation zur lokalen Radiotherapie bei den betroffenen Patienten besonders streng zu stellen ist.
V15-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):42
Anwendung eines Abstandhalters zwischen Prostata und Rektumvorderwand zur Optimierung der Radiotherapie des lokal begrenzten Prostatakarzinoms Pinkawa M.1, Djukic V.1, Holy R.1, Piroth M.D.1, Klotz J.1, Frank D.1, Petz D.1, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum Aachen, Strahlentherapie, Aachen, Germany Fragestellung: Frage dieser Analyse war die praktische Durchführbarkeit der Injektion eines Abstandhalters sowie die Auswirkung auf die Dosis-VolumenBelastung des Rektums. Methodik: Im Verlauf eines Jahres haben 20 Patienten mit Prostatakarzinom (PSA< 20ng/ml, Gleason score ≤3+4) in unserer Abteilung ihr schriftliches Einverständnis zur Durchführung der Injektion des als Abstandhalters (SpaceOARTM) im Rahmen einer Multizenterstudie gegeben. Die Menge des Hydrogels wurde auf 10ml festgelegt (15ml beim ersten Patienten). Die Injektion erfolgte durch transrektalen Ultraschall (TRUS) gesteuert nach Aufspaltung des Raums zwischen Prostata und Rektum durch eine Kochsalz-/ Lidocainlösung. Die Injektion wurde beim ersten und dritten Patienten in der Folge wegen Unsicherheiten (Risiko der Rektumwandverletzung) nicht durchgeführt, so dass schließlich 18 Patienten eingeschlossen wurden.Die inverse Bestrahlungsplanung erfolgte für die intensitätsmodulierte Technik mit Einzeldosen von 2Gy bis 78Gy (Minimum von 74,1Gy in 99% des PTV) basierend auf einer Computertomographie (CT) sowohl vor als auch nach der Injektion des Abstandhalters mit jeweils gleichen Optimierungskriterien. Ergebnisse: Die Dauer der Prozedur zur Injektion des Abstandhalters, gemessen vom Einführen bis zum Entfernen des Schallkopfes (TRUS-Zeit), betrug 19±8 Minuten (Mittelwert±Standardabweichung). Die Zeit vom Einführen bis zum Entfernen der Injektionsnadel (Nadel-Zeit) betrug 8±4 Minuten (gleiche Nadel für Kochsalzlösung und Hydrogel verwendet). Bei den Patienten 11-20 in der Folge war die Dauer der Prozedur signifikant kürzer als bei den früher behandelten Patienten (TRUS-Zeit: 14±5 vs. 25±9 Minuten; p=0,02; Nadel-Zeit: 6±3 vs. 10±4 Minuten; p=0,02). Der Abstand zwischen Prostata und Rektum wurde an der Basis von 5±4mm auf 10±4mm, in der mittleren Ebene von 1±1mm auf 9±3mm und am Apex von 4±2mm auf 11±7mm vergrößert. Für die Bestrahlungsplanung resultierten in der CT vor und nach Injektion vergleichbare Volumina für das PTV (vor: 150±43cm3; nach: 150±46cm3) und Blase (vor: 236±107cm3; nach: 226±157cm3). Nach Injektion war das gemessene Rektumvolumen etwas geringer (vor: 98±61cm3; nach: 83±41cm3; p=0,04). Bei vergleichbarer Blasenbelastung konnte die relative Dosisbelastung des Rektums deutlich gesenkt werden. Der Anteil des Rektumvolumens innerhalb der 75Gy, 70Gy und 60Gy-Isodose wurde entsprechend im Mittel um 76% (von 4,5 auf
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0,7%), 57% (von 17 auf 7%) und 36% (von 30 auf 19%) gesenkt (p< 0,001 für alle Vergleiche). Schlussfolgerung: Die Injektion eines Abstandhalters zwischen Prostata und Rektumvorderwand ist innerhalb weniger Minuten praktisch durchführbar, wobei die zunehmende Erfahrung des Anwenders das Verfahren beschleunigt und erleichtert. Die Dosisbelastung des Rektums kann durch den resultierenden Abstand von ca. 1cm deutlich gesenkt werden, so dass im Verlauf der weiteren Nachbeobachtungszeit eine Verminderung der Toxizität der Radiotherapie erwartet werden kann.
V15-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):43
Salvage-Bestrahlung für Patienten mit Prostatakarzinom und biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie – Langzeitergebnisse einer monozentrischen Studie Lohm G.1, Lütcke J.1, Höcht S.2, Wiegel T.3, Hinkelbein W.1 1 Charité Berlin CBF, Radioonkologie, Berlin, Germany, 2Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie, Hamburg, Germany, 3Universitätsklinikum Ulm, Strahlentherapie, Ulm, Germany Fragestellung: Für Patienten mit Prostatakarzinom (PC) und erneutem Anstieg des PSA-Wertes nach radikaler Prostatektomie (RP) konnte ein positiver Effekt der Salvage-Bestrahlung (SRT) auf das Gesamtüberleben nachgewiesen werden [Trock 2008]. In unserer ursprünglichen Arbeit [Wiegel 1999] haben wir die prognostische Relevanz des PSA-Abfalls in den Nullbereich nach erfolgter SRT aufgezeigt. Das mediane Follow-up betrug damals 42 Monate. Wir präsentieren nun ein Update dieser monozentrischen Studie. Methodik: Wir untersuchten mittels univariater (Kaplan-Meier-Schätzungen, Log Rank Tests) und multivariater Analysen (Cox Regression) den Zusammenhang von biochemischer oder klinischer Rezidivfreiheit nach erfolgter SRT mit folgenden Parametern: Alter, PSA vor RP und SRT, Tumorstadium, Gleason Score, Resektionsstatus, PSA-Verdopplungszeit (PSADT), Zeitintervall von RP bis SRT-Beginn und PSA-Nadir nach RP. Kontinuierliche Variablen wurden am Median dichotomisiert. Für das biochemische Rezidiv nach SRT wurde die Definition von Stephenson et al. verwendet [J Clin Oncol 2007;25:2035]. Ergebnisse: Nach Revision unserer Daten wurden 11 der ursprünglichen 162 Patienten aus der Analyse herausgenommen: 10 Patienten hatten keinen PSAAnstieg nach erfolgter RP und 1 Patient eine Hormontherapie im Intervall zwischen RP und SRT-Beginn. Nach einem medianen Follow-up von 80 Monaten (Spannweite 4 bis 146 Monate) kam es bei 82 der 151 Patienten (54 %) zu einem biochemischen Rezidiv. 18 Patienten starben während der Nachbeobachtungszeit. 6 Todesfälle waren eindeutig mit PC assoziiert, in 4 weiteren Fällen kam es vor dem Tod zu einem Progress der Erkrankung, wobei die Todesursache ungeklärt blieb. Die Wahrscheinlichkeit für eine biochemische Rezidivfreiheit betrug nach 60 Monaten 51 % und nach 80 Monaten 40 %. Der mediane PSA-Wert betrug vor RP 12 ng/ml und vor SRT-Beginn 0,34 ng/ml. Der Median für die PSADT lag bei 5,6 und für das Intervall von RP bis Beginn der SRT bei 19 Monaten. In der univariaten Analyse waren der Gleason Score (≤ 6 vs. > 6) mit p = 0,01, die PSADT mit p = 0,039 sowie der PSA vor SRT mit p < 0,0005 signifikante Parameter. Diese 3 Parameter wurden in die multivariate Analyse eingeschlossen und es blieb letztlich der PSA-Wert vor Beginn der SRT als unabhängiger signifikanter Parameter: p < 0,0005, Hazard Ratio 2,3, 95 % Konfidenzintervall 1,45 – 3,66. Schlussfolgerung: In unserem Patientenkollektiv war die Rate an PC assoziierten Todesfällen bemerkenswert niedrig. Dies mag an der großen Gruppe mit sehr niedrigen PSA-Werten zu Beginn der Radiotherapie liegen. Unsere Daten unterstützen den möglichst frühzeitigen Beginn einer SRT, d.h. sobald es zu einem messbaren Anstieg des PSA-Wertes nach RP gekommen ist. Dabei bleibt problematisch, dass die Bedeutung dieser sehr niedrigen PSA-Werte nach RP nicht geklärt ist und die sehr frühe Einleitung einer SRT das Risiko einer Übertherapie zumindest bei einem Teil der betroffenen Patienten beinhaltet.
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V15-8 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):43
Patientenselektion während Salvage-RT nach radikaler Prostatektomie bei Prostatakarzinom: Vergleich von 72 Gy vs. 66 Gy Wiegel T.1,2, Brachert M.1, Bottke D.1, Siegmann A.2, Lohm G.2, Hinkelbein W.2 1 Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Ulm, Germany, 2Charité Universitätsmedizin Campus Benjamin Franklin, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Berlin, Germany Fragestellung: 66 Gy ist die Standarddosis bei der Salvage-Strahlentherapie (SRT) bei PSA-Anstieg oder persistierendem PSA nach radikaler Prostatektomie (RP). Die Frage einer höheren Gesamtdosis ist derzeit nicht eindeutig geklärt. Wir untersuchten den Einfluss einer Dosiserhöhung auf 70 / 72 Gy im Vergleich zu 66 Gy bei Patienten, deren PSA-Wert während der Strahlentherapie gesunken ist. Methodik: Zwischen 2004 und 04/2009 wurden 259 Patienten an den beiden Kliniken bestrahlt. Patienten, deren PSA-Wert sich unter der Strahlentherapie nicht veränderte oder anstieg, wurde eine Gesamtdosis von 66,6 Gy appliziert. Bei Patienten, deren PSA-Wert im Verlauf der Strahlentherapie um 20 % oder mehr abfiel, wurde eine Dosiserhöhung auf 70,2 bzw. 72 Gy vorgenommen. Alle Patienten hatten ein pN0-Stadium, kein Patient erhielt eine antihormonelle Therapie. Das Zielvolumen erfasste ausschließlich die Prostataloge, bei pT3b-Tumoren auch die Samenblasenregion. Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 20,3 Monate (Spannbreite: 1-58 Monate). In der Gruppe mit 66,6 Gy erreichten 28,4 % den PSANullbereich nach SRT im Vergleich zu 62,2 % nach 70 oder 72 Gy (p< 0,05). Zwei Jahre nach Strahlentherapie waren in der Gruppe mit 66,6 Gy 24,2 % der Patienten progredient im Vergleich zu 17,7 % der Patienten mit 70 oder 72 Gy. In der univariaten Analyse war das Wiederereichen des PSA-Nullbereiches nach SRT der stärkste prognostische Faktor für die biochemische Progressionsfreiheit. Die Gesamtdosis von 70 / 72 Gy verbesserte signifikant die biochemische Progressionsfreiheit nach zwei Jahren. In der multivariaten Analyse war die Gesamtdosis von 70 / 72 Gy signifikant besser für das Erreichen des PSA-Nullbereichs nach SRT, jedoch nicht für das progressionsfreie Überleben. Schlussfolgerung: Die Selektion von Patienten durch Bestimmung des PSAWertes unter der Strahlentherapie mit anschließender Erhöhung der Gesamtdosis verbessert die biochemische Progressionsfreiheit und das Wiedererreichen des Nullbereichs nach SRT. Der Effekt ist in der multivariaten Analyse nicht mehr nachweisbar, wahrscheinlich aufgrund der derzeit zu kurzen Nachbeobachtungszeit.
V15-9 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):43
Detecting local recurrent prostate cancer: MRI patterns of post-prostatectomy recurrence and of its response to salvage radiotherapy using Dynamic Contrast Enhanced (DCE) MRI Rischke H.C.1, Nestle U.1, Volegova-Neher N.1, Henne K.1, Schäfer A.-O.2, Schultze-Seemann W.3, Grosu A.-L.1 1 Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Strahlentherapie, Freiburg, Germany, 2Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische Radiologie, Freiburg, Germany, 3Urologische Universitätsklinik, Freiburg, Germany Purpose: To assess the value of dynamic contrast enhanced magnetic resonance imaging (DCE-MRI) without endorectal coil in detecting local relapse after radical prostatectomy for prostate cancer by analysis of post-prostatectomy fossa appearance in pre- and post salvage radiotherapy DCE-MRI. Methods and materials: 29 patients undergoing DCE-MRI without endorectal coil before salvage radiotherapy (RT) without evidence for metastases were selected and evaluated using information of post treatment DCE-MRI with an interval ≥ 12 months (median 17, range, 12 to 27 months) and course of Prostatespecific antigen (PSA). The median PSA at diagnosis of biochemical recurrence before salvage RT was 0.36 ng/mL (mean 1.15 ng/mL, range, 0.08 – 14 ng/mL). PSA decreased in 28/30 patients after salvage RT reaching a median posttherapeutic nadir of < 0.01 ng/mL (range, < 0.01 – 5.10 ng/mL). DCE-MRI scans from pre-RT were compared with post-RT-DCE-MRI-scans to assess behaviour of any suspicious lesions. Results: 11/29 patients had normal post-prostatectomy MRI findings at median PSA of 0.22 ng/mL (mean 0.24 ng/mL, range 0.08 and 0.53 ng/mL) without
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changes after salvage RT. 18/29 patients had 19 enhancing nodules in the postprostatectomy fossa and/or in the perianastomotic region in pre-RT-DCE-MRI at a median PSA of 0.71 ng/ml (mean 1.70 ng/mL, range 0.11 to 14 ng/mL). These pre RT enhancing nodules disappeared in post treatment DCE-MRI and PSA showed continuous dramatic decrease in the first 12 months after salvage-RT in 16 of these 18 patients, 14 of them reaching PSA-response to undetectable level. Therefore, enhancing nodules responding to or disappearing after salvage RT were considered as highly specific for macroscopic local prostate cancer recurrence. Calculated sensitivity for the MRI identification of the location of the source of the PSA recurrence within the prostatic bed was 63,3% per lesion (95% CI: 0.46, 0.80) for all cases and reached 100 % at PSA-levels > 0.53 ng/mL. Before salvage RT, the correlation between the volume of enhancing lesions with the PSA level was better than that of their diameter. In 25/29 cases we observed an unequivocal enhancement at the anterior aspect of the proximal urethra immediately below the vesiourethral anastomosis remaining constant during follow up in post-RT-DCE-MRI scans, indicating a non-cancer-specific structure, e.g. physiologically or postoperatively variable content of vessels in the diaphragma urogenitale. Conclusions: Enhancing nodules in the DCE-MRI of the post-prostatectomy fossa and perianastomosal region represent local recurrent prostate cancer in a specific manner with a high probability. Thus DCE-MRI without endorectal coil, which can simultaneously be used for RT planning, may be a valuable tool to detect local recurrence even at low PSA-levels (> 0.11 ng/mL), and may be used for dose escalation on macroscopic sites of local recurrence.
V15-10 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):44
Dose-effect relations for individual pelvic floor muscles and anorectal complaints after prostate radiotherapy Smeenk R.J.1, Hoffmann A.L.1, Hopman W.P.M.2, Van Lin E.N.J.T.1, Kaanders J.H.A.M.1 1 Radboud University Nijmegen Medical Centre, Radiation Oncology, Nijmegen, Netherlands, 2Radboud University Nijmegen Medical Centre, Gastroenterology and Hepatology, Nijmegen, Netherlands Purpose: To delineate individual pelvic floor muscles, considered to be involved in anorectal toxicity, and to investigate dose-effect relations for fecal incontinence-related complaints after prostate radiotherapy (RT). Methods and materials: In 48 patients, treated for localized prostate cancer, the internal anal sphincter (IAS), external anal sphincter (EAS), puborectalis muscle (PRM) and levator ani muscles (LAM) were retrospectively delineated on planning CT-scans, in addition to the anal wall (Awall) and rectal wall (Rwall). Dose parameters were obtained and were compared between patients with and without fecal urgency, incontinence and frequency. Dose-effect curves were constructed. Finally, the effect of an endorectal balloon, which was applied in 28 patients, was investigated. Results: The total volume of the pelvic floor muscles together was about thrice that of the Awall. The PRM was exposed to the highest RT dose, whereas the EAS received the lowest dose. Several anal and rectal dose-parameters, as well as doses to all separate pelvic floor muscles, were associated with urgency, while incontinence was mainly associated with doses to the EAS and PRM. Based on the doseeffect curves, the following constraints regarding mean doses can be deduced to reduce the risk of urgency: ≤30 Gy (IAS), ≤10 Gy (EAS), ≤50 Gy (PRM) and ≤40 Gy (LAM). No dose-effect relations for frequency were observed. Patients treated with endorectal balloon reported significantly less urgency and incontinence, while their treatment plans showed significantly lower doses to the Awall, Rwall and all pelvic floor muscles. Conclusions: Incontinence-related complaints show specific dose-effect relations to individual pelvic floor muscles. Dose constraints for each muscle can be identified for RT planning. When only the Awall is delineated, substantial components of the continence apparatus are excluded.
V15-11 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):44
Ergebnisse und Prognosefaktoren der konformalen Radiotherapie beim Prostatakarzinom Schwarz R.1, Ali Khan M.1, Obi N.2, Banneck G.1, Goy Y.1, Petersen C.3, Krüll A.1 1 Ambulanzzentrum des UKE, Strahlentherapie, Hamburg, Germany, 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, UCCH, Hamburg, Germany, 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany Fragestellung: Die Behandlungsergebnisse der konformalen Radiotherapie des Prostatakarzinoms werden evaluiert. Der prognostische Einfluss verschiedener Faktoren wie Tumor- und Behandlungsparameter auf die biochemische Kontrolle, sowie von Begleiterkrankungen und der Dosisparameter auf die Inzidenz von Spätkomplikationen wird analysiert. Material und Methoden: Analysiert werden 188 Pat. mit histologisch gesichertem Prostatakarzinom, die zwischen 1996 und 2006 mit einer kleinvolumigen 3D-geplanten, konformalen Radiotherapie mit kurativer Intention behandelt wurden. Das mediane Alter beträgt 69,5 (54-85) Jahre. Der initiale PSA-Wert betrug im Median 8,9 (2,01-169) ng/ml. In keinem Fall war ein lymphogene oder hämatogene Metastasierung nachweisbar. Die T-Kategorie wurde als T1 in 17, T2 in 93, T3 in 75 und T4 in 3 Fällen festgelegt. Der Gleason-Score zeigte folgende Verteilung: ≤6 in 88, 7 in 69 und ≥8 in 31 Fällen; 119 Patienten erhielten eine zusätzliche Hormontherapie. Die Komorbiditäten wurden dokumentiert. Akute Nebenwirkungen und Spätkomplikationen wurden nach dem CTC- bzw. LENT-SOMA-Score klassifiziert. Die Dosisparameter wurden analysiert. Gesamtüberleben, biochemische Kontrolle und Spätkomplikationen wurden aktuarisch berechnet. Der Einfluss von iPSA, GleasonScore, Gesamtdosis, Hormontherapie und T-Kategorie auf die Rezidivfreiheit wurden multivariat getestet. Der Einfluss von Komorbiditäten, Gesamtdosis sowie diversen DVH-Parametern für Rektum und Blase auf die Häufigkeit von Grad 1 und 2 Spätveränderungen von Rektum und Harnblase wurden multivariat untersucht. Resultate: Die Raten an Akutnebenwirkungen betragen am Rektum Grad 1 31%, Grad 2 46%, an der Harnblase Grad 1 57% und Grad 2 22%. Akutnebenwirkungen der Grad 3-5 sind nicht aufgetreten. Gesamtüberleben und biochemische Kontrolle betragen nach 5 J. 90% und 63%. Signifikanten Einfluss auf die biochemische Kontrolle hat der Gleason-Score ( nach 5 J. £6 80%, 7 63%, 38 34%). TKategorie, iPSA, Gesamtdosis und Hormontherapie übten keinen signifikanten Effekt aus. Die aktuarische Inzidenz von Spätkomplikationen nach 5 J. betragen am Rektum Grad 1 38%, Grad 2 29%, an der Harnblase Grad 1 35% und Grad 2 11%. Spätkomplikationen der Grade 3-5 sind nicht aufgetreten. Die arterielle Hypertonie hatte Einfluss auf die Spättoxizität der Grade 1 und 2 an der Blase. Es konnte in der multivariaten Analyse kein signifikanter Einfluss von weiteren Komorbiditäten (Gefäßerkrankungen, Sigmadivertikulose und Diabetes mellitus) auf Spätkomplikationen der Grade 1 und 2 nachgewiesen werden. Dosisparameter wie Gesamtdosis sowie DVH-Parameter für Rektum und Blase blieben statistisch ohne Bedeutung für das Auftreten von Späteffekten. Schlussfolgerungen: Überleben, biochemische Rezidivfreiheit und Toxizität sind mit den aus der Literatur bekannten Daten vergleichbar. Signifikanten Einfluss auf die biochemische Kontrolle hat der Gleason-Score und auf die Spättoxizität an der Harnblase eine arterielle Hypertonie.
V15-12 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):44
Prognosefaktoren hinsichtlich der biochemischen Progressionsfreiheit nach adjuvanter Strahlentherapie (RT) nach radikaler Prostatektomie (RP) (Subgruppenanalyse der multizentrischen Phase-III-Studie ARO 96-02 / AUO AP 09/95) Bottke D.1, Miller K.2, Störkel S.3, Hinke A.4, Hinkelbein W.5, Wiegel T.1 1 Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Ulm, Germany, 2Charité Universitätsmedizin Campus Benjamin Franklin, Klinik für Urologie, Berlin, Germany, 3HELIOS Klinikum Wuppertal, Institut für Pathologie, Wuppertal, Germany, 4WISP Wissenschaftlicher Service Pharma GmbH, Darmstadt, Germany, 5Charité Universitätsmedizin Campus Benjamin Franklin, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Berlin, Germany Fragestellung: Bislang wurden Ergebnisse von 3 randomisierten Studien zur adjuv. RT nach RP publiziert. Subgruppenanalysen zum Einfluss der extraprostatischen Ausdehnung, der Länge des pos. Schnittrandes sowie der Entfernung vom Tumor zum Schnittrand bei R0-Resektion auf die Ergebnisse der adjuv. RT fehlen bislang.
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Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
Wir präsentieren Ergebnisse der Subgruppenanalyse der multizentrischen Phase-III-Studie der ARO / AUO. Methodik: 384 Pat. mit Prostatakarzinom (pT3) wurden nach RP (bereits vor Erreichen des PSA-Nullbereiches) in zwei Arme randomisiert: RT mit 60 Gy GD (n=140) vs. „wait-and-see“ (WS) (n=153). Wurde der PSA-Nullbereich im weiteren Verlauf nicht erreicht, wechselten die Pat. in einen Beobachtungsarm und wurden, wenn möglich, bestrahlt. In 87 % der Fälle liegt eine histopathologische Befundung durch eine zentrale Referenzpathologie vor. Insgesamt 176 Pat. wiesen pos. Absetzungsränder auf (n=88 WS-Arm, n=88 RTArm). Die mediane Länge des pos. Absetzungsrandes betrug 3,3 mm (WS-Arm) bzw. 2,8 mm (RT-Arm). 140 Pat. (WS-Arm) zeigten eine mediane extraprostatische Tumorausdehnung von 1,7 mm (Spannbreite: 0,1-12 mm). 125 Pat. (RTArm) zeigten eine mediane Ausdehnung von 1,7 mm (Spannbreite: 0-13 mm). Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 56 Monate. Die biochemische Progressionsfreiheit (bNED) nach 5 Jahren betrug bei Pat. mit einem pos. Absetzungsrand ≥ 2 mm im RT-Arm 73 % und 49 % im WS-Arm (p=0,0017). Pat. mit einem pos. Absetzungsrand < 2 mm hatten eine 5-Jahres bNED-Rate von 73 % (RT-Arm) vs. 43 % (WS-Arm) (p=0,12). Pat. mit einer extraprostatischen Ausdehnung < 1 mm wiesen eine 5-Jahres bNED-Rate von 83 % (RT-Arm) vs. 65 % (WS-Arm) auf (p=0,043). Pat. mit einer extraprostatischen Ausdehnung ≥ 1 mm wiesen eine 5-Jahres bNED-Rate von 65 % (RT-Arm) vs. 46 % (WS-Arm) auf (p=0,019). In der univariaten Analyse zum progressionsfreien Intervall innerhalb des RTArmes zeigen das Tumorstadium (T3a vs. T3b/c), der Gleason Score (≤ 6 vs. >6) sowie die Länge der extraprostatischen Ausdehnung (< 2mm vs. ≥ 2 mm) einen signifikanten prognotischen Effekt. In der multivariaten Subgruppenanalyse der bestrahlten Pat. behielt lediglich die extraprostatische Ausdehnung ≥ 2 mm eine unabhängige prognostische Relevanz, mit einer Erhöhung des Rezidivrisikos über die Zeit auf etwa das Dreifache (p=0,0086). Die Ergebnisse zum Einfluss der Entfernung vom Tumor zum Schnittrand bei R0Resektion auf die Ergebnisse der adjuv. RT werden präsentiert. Schlussfolgerung: In unserer Subgruppenanalyse der ARO / AUO-Studie hatte die adjuv. RT den größten Einfluss in der Patientengruppe mit pos. Absetzungsrändern ≥ 2 mm und mit einer extraprostatischen Ausbreitung ≥ 1 mm. Unter den bestrahlten Pat. haben jene mit einer extraprostatischen Ausdehnung ≥ 2 mm ein deutich erhöhtes Rezidivrisiko. Dabei ist die extraprostatische Ausdehnung in der multivariaten Subgruppenanalyse der einzige unabhängige Prognosefaktor.
V15-13 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):45
Gastrointestinale Späteffekte und rektale Blutungen nach Radiatio des Prostata-Karzinoms in IMRT-Technik mit 76-84 Gy Weisser F.1, Kawgan-Kagan M.1, Budach V.1, Boehmer D.1 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlentherapie, Berlin, Germany Hintergrund: Die Bestrahlung des Prostata-Karzinoms mit Gesamtdosen über 70 Gy in 3D-konformaler Technik ist ein nebenwirkungsarmes Standard-Therapieverfahren. Die Dosisabhängigkeit des Therapieansprechens ist inzwischen allgemein anerkannt (Pollack et al. 2000, Peeters et al. 2006, Kuban et al. 2008), daraus ergab sich die Empfehlung für eine Gesamtdosis von ≥ 76 Gy. Allerdings kann die Dosiseskalation in 3D-konformaler Technik auch eine erhöhte Rate an Spätnebenwirkungen mit sich bringen (Syndikus et al. 2010). Einige Studien belegen den therapeutischen Effekt einer weiteren Dosissteigerung, diese darf jedoch nicht auf Kosten einer höheren gastrointestinalen oder urogenitalen Spättoxizität erreicht werden. Die rektale Blutung ist einer der wichtigsten gastrointestinalen Spätnebenwirkungen. Material und Methoden: In dieser retrospektiven Analyse wurden bei 310 Patienten die gastrointestinalen Spätnebenwirkungen insgesamt sowie die rektalen Blutungen als Einzelnebenwirkung nach CTCAE 3.0 untersucht. Alle Patienten wurden zwischen 2000 und 2007 an der Charité in intensitätsmodulierter Technik mit einer Gesamtdosis von 76-84 Gy an einem Prostata-Karzinom bestrahlt. 18% der Patienten erhielt 76-78 Gy, 80% der Patienten erhielten 80-84 Gy Gesamtdosis. Das mediane Follow up beträgt 54 Monate (Range 2-116 Monate). Ergebnisse: 272 Patienten (87,8%) hatten keine rektale Blutung im Follow up. 33 (10,6 %), 3 (1%) bzw. 2 (0,6%) Patienten hatten eine rektale Blutung I., II. bzw. III.°. Eine rektale Blutung IV.° trat nicht auf.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Alle drei Patienten mit einer Blutung II.° wurden koloskopiert, in zwei Fällen wurde die Strahlenkolitis bestätigt, in einem Fall fand sich ein blutender Kolonpolyp ohne Hinweis auf eine radiogene Ursache. Beide Patienten mit einer Blutung III:° wurden am Darm operiert, in beiden Fällen fand sich eine ausgeprägte Sigmadivertikulitis, aber ohne Hinweis auf eine Proktitis. Bei 200 Patienten (64,5%) trat keine gastrointestinale Spättoxizität auf. 89 (28,7%), 19 (6%) bzw. 2 (0,6%) Patienten hatten gastrointestinale Nebenwirkungen I.,II., bzw. III.°. Diskussion: Diese Untersuchung zeigt, dass mit intensitätsmodulierter Technik und bei optimaler Schonung aller Risikoorgane Gesamtdosen von 80 bis 84 Gy ohne erhöhte Rate an gastrointestinalen Spätnebenwirkungen möglich sind. Auch andere Studien zeigen, dass eine Dosiseskalation bis 86,4 Gy erreicht werden (Cahlon et al. 2007) ohne signifikante Änderung der Spättoxizitätsrate erreicht werden kann. Nach CTCAE 3.0 werden alle im zeitlichen Verlauf nach der Therapie aufgetretenen Adverse Events erfasst, auch wenn kein ursächlicher Zusammenhang zur Strahlentherapie besteht, so dass man von einer noch geringeren Komplikationsrate ausgehen kann. Ob die Dosiseskalation auch einen Effekt auf das biochemisch rezidivfreie Überleben hat, wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.
V15-14 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):45
Long-term outcome and morbidity after treatment with moderate hypofractionated radiotherapy, gold markers and endorectal balloon for prostate cancer van Lin E.1, Mccoll G.1, van Kollenburg P.1, Hoffmann A.1, Smeenk R.J.1, Kaanders J.1 1 Radboud Universtity Nijmegen Medical Centre, Department of Radiation Oncology (874), Nijmegen, Netherlands Purpose: To evaluate a high-dose hypofractionation scheme combined with gold marker based correction and a daily endorectal balloon for prostate cancer. Methods and materials: Since 2006, 151 men (mean age 71 years) of which 75% high risk Pca, (60% T3, 37% PSA >20 ng/ml and 60% ≥Gleason 7) have been included. Neo-adjuvant hormonal treatment was given in 64% of the cases (3 months in 16%, 6-9 months in 84%). All patients received three transrectally implanted gold markers for daily on-line prostate position verification and correction (1). Markers are also used for CTMR fusion to precisely localize and delineate the prostatic gland. An 80-100 cc air-filled, endorectal balloon was inserted daily by the technologists, to push away the posterior rectal wall and thereby reduce the irradiation dose to the rectum and anal sphincter (2). A dose of 70 Gy in 2.5 Gy fractions was prescribed with a CTV-PTV margin of 7 mm (towards rectum 5 mm) and given in 7 weeks (4 times a week). Assuming an α/β ratio of 1.5 Gy, this is equivalent to 80 Gy in 2 Gy fractions. A 3D-conformal 3 beams technique was applied in 91 patients, and 5 beams IMRT in 60 patients. Acute and late toxicity was scored according to RTOG/EORTC toxicity grading. Results: Both gold markers and endorectal balloon were tolerated well: no serious complications occurred and no treatment interruption was necessary. In 3% of the patients there was anal irritation requiring local medication. 43% experienced no acute rectal toxicity and no grade 3 was seen. Grade 2 was seen in 20% of the patients, mostly increase in frequency and loss of mucous. Acute urinary symptoms (grade 2 and 3) were seen in 25% of the patients and consisted mostly of an increase in nocturia. After a median follow up of 25 months (range 8-46), the 3 years PSA relaps free survival (Nadir +2) was 84% (low risk 92%, intermediate risk 92%, high risk 79%). The overall survival and disease specific survival was 93% and 99%, respectively. After 3 years, 62% had no late rectal complaints at all, while 2% suffered grade 2 rectal toxicity and 4% had a grade 3 rectal toxicity, mostly an increase in frequency or blood loss. 57% had no late urinary symptoms, while 23% had a grade 2 urinary toxicity i.e. increase in nocturia/frequency. No grade 3 urinary toxicity was seen. Conclusions: This regimen of moderate hypofractionated radiotherapy with endorectal balloon and marker-based online position verification was tolerated well with acceptable acute toxicity. In the long term, mostly urinary symptoms were reported. Rectal toxicity was well within acceptable range. So far, the biochemical relapse free survival is promising, considering the high proportion of high risk patients. References: 1. Langenhuijsen et al. Int J. Radiat Oncol Biol Phys 2007;69(3):671 2. Smeenk et al. Radiother. Oncol. 2010; 95(3):277-82.
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Vorträge
V15-15 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):46
Sollte die Darstellung von gastrointestinalen und urogenitalen Spätneben-wirkungen nach Bestrahlung des lokalisierten Prostatakarzinoms überdacht werden? Subgruppenanalyse aus einer prospektiven Phase II Studie Goldner G.1, Bombosch V.1, Sljivic S.1, Poetter R.1 1 Medizinische Universität Wien, Klinik fur Strahlentherapie, Wien, Austria Ziel: Über Spätnebenwirkungen wird anhand von aktuarischen 5-Jahresdaten bzw. von maximalen Raten berichtet. Dies erfolgt unter der Prämisse, dass diese NW irreversibel sind und persistieren. Entspricht dies jedoch der Realität, oder werden dadurch die Ergebnisse verfälscht wiedergegeben? Material und Methoden: 178 Patienten mit primär lokalisiertem Prostatakarzinom (T1-3N0xM0x), welche im Rahmen der prospektiven deutsch-österreichischen Phase-II Multicenter-Studie behandelt wurden, kamen zur Auswertung. Entsprechend der Risikogruppe wurde Patienten mit niedrigem und intermediärem Risiko mit 70Gy, Patienten der Hoch-Risikogruppe bis 74Gy mittels 4-Felder Becken-Box-Technik 3D konformal bestrahlt. Eine begleitende Hormontherapie erhielten Patienten der Intermediär- und Hochrisikogruppe. Gastrointestinale (GI) und urogenitale (UG) Spätnebenwirkungen (NW: EORTC/ RTOG) wurden in 3 Monats-, später in 6 Monats- und jährlichen Intervallen erfasst. Die Spätnebenwirkungen wurden detailliert analysiert. Ergebnisse: Das mittlere Follow-up betrug 74 Monate. Mit 70Gy wurden 69% (35% Niedrig-risiko / 34% Intermediär-risiko) und mit 74Gy wurden 31% (Hoch-risiko) der Patienten bestrahlt. Die aktuarische 5-Jahresrate an Grad ≥ 2 NW betrug 19% (GI) bzw. 23% (UG). Maximale Grad ≥ 2 NW fanden sich bei 15% (GI) bzw. 21% (UG). Zu keinem einzelnen Zeitpunkt der Nachsorge (bis 10 Jahre nach RT) betrug die Rate an Grad ≥ 2 NW mehr als 10% (GI) bzw. mehr als 7% (UG). Grad ≥ 2 NW traten innerhalb 4 Jahre nach RT erstmalig bei 93% (GI) bzw. 81% (UG) auf. Die Grad ≥ 2 NW dauerten weniger als 3 Jahre bei 88% (GI) und bei 98% (UG) an. Zusammenfassung: Beim Berichten von gastrointestinalen und urogenitalen SpätNW anhand der aktuarischen 5-Jahresrate oder der maximalen Rate wird der Anteil an Grad ≥ 2 NW nicht korrekt wiedergegeben sondern überschätzt.
Individualisierung in der Radioonkologie
V16-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):46
DNA-Doppelstrangbrüche (γH2Ax) in Patienten mit Rektum und Mammakarzinomen nach einer Woche Strahlentherapie Wenger B.1, Schmidt M.1, Förtsch C.1, Melzner W.1, Frommhold A.1, Schmidtner J.1, Fietkau R.1, Distel L.1 1 FAU – Erlangen – Nürnberg, Strahlenklinik, Erlangen, Germany Ziel: Mit γH2Ax-Foci als Marker für DNA-Doppelstrangbrüche werden die durch die Bestrahlung im Patienten bzw. in vitro induzierten und reparierten DNA-Doppelstrangbrüche untersucht. Patientinnen mit Mammakarzinomen und Patienten mit Rektumkarzinomen werden bei der Strahlentherapie mit einheitlichen Dosen aber unterschiedlichen Volumina bestrahlt. Dies kann durch die Multiplikation der Dosis mal den Isodosenvolumina korrigiert werden. Ziel war es zu untersuchen ob 3 Tage nach Beendigung der Therapie bei variierender deponierter Dosis die Anzahl der Doppelstrangbrüche mit dieser applizierten Dosis korreliert und mit der Reparaturleistung nach in vitro Bestrahlung vor Therapiebeginn in Einklang zu bringen ist. Methoden: Insgesamt wurden 26 Patienten untersucht davon 12 mit Rektumkarzinom und 14 mit Mammakarzinom. Von den individuell geplanten Patienten wurden aus dem Planungssystem die exponierten Volumina innerhalb bestimmter Isodosen ermittelt, und damit die entsprechenden Dosen gewichtet und dieser Wert als deponierte Dosis in Gy x dm3 bezeichnet. Vor Therapiebeginn wurde Blut entnommen und die isolierten Lymphozyten mit 2Gy bestrahlt und nach 24h mit dem γH2Ax-Antikörper die Doppelstrangbrüche angefärbt. Außerdem wurde von jedem Patienten eine unbestrahlte Kontrolle auf Doppelstrangbrüche untersucht. Nach einer Woche Therapie (5 x 1.8 Gy) wurde 3 Tage nach der letzten Bestrahlung Blut entnommen und auf verbliebene Doppel-
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strangbrüche untersucht. Die γH2Ax-Foci wurden mit einem Fluoreszenzmikroskop und Bildanalyseprogramm in ca. 500 Lymphozyten gezählt. Ergebnisse: Die deponierte Dosis beträgt bei den Patienten mit Rektumkarzinom im Mittel 16,8 Gy x dm3 und bei den Patientinnen mit Mammakarzinom eindeutig weniger, im Mittel 6,7 Gy x dm3 (p< 0.001). Für die Gesamtgruppe konnte eine Korrelation (p=0,003) zwischen den reparierten DNA Doppelstrangbrüchen eine Woche nach Therapie und der deponierten Dosis hergestellt werden. Die Patientinnen mit Mammakarzinomen haben nach einer Woche Therapie signifikant weniger Doppelstrangbrüche als die Patienten mit Rektumkarzinomen. Die Anzahl der Doppelstrangbrüche in der Kontrolle korreliert mit der um die deponierte Dosis korrigierten Anzahl der verbliebenen Doppelstrangbrüche nach einer Woche Therapie (p < 0,001), jedoch nur schwach mit den nach 2 Gy und 24h verbliebenen Restschäden. Schlussfolgerung: Auch drei Tage nach der letzten Bestrahlung lässt sich an Hand der verbliebenen Doppelstrangbrüche ein Rückschluss auf die zum Einsatz gekommene deponierte Dosis ziehen. Man kann über die in der Kontrolle vorhandenen Doppelstrangbrüche und die Doppelstrangbrüche eine Woche nach Therapie korrigiert durch die deponierte Dosis einen Rückschluss auf die Reparaturfähigkeit der Zellen ziehen. Ob diese individuelle Reparaturfähigkeit der Patienten mit ihrer Prognose korreliert, muss in dieser prospektiven Studie noch in der Zukunft geklärt werden. Gefördert durch die Mildred-Scheel-Stiftung
V16-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):46
Eine fehlende Herunterregulation von Survivin nach neoadjuvanter Radiochemotherapie des Rektumkarzinoms ist mit Fernmetastasen und einer verminderten Überlebensrate assoziiert Rödel F.1, Sprenger T.2, Beissbarth T.3, Conradi L.-C.2, Rothe H.4, Homayonfaur K.2, Wolff H.5, Ghadimi M.2, Yildirim M.1, Becker H.2, Liersch T.2, Rödel C.1 1 Universität Frankfurt am Main, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt am Main, Germany, 2Universität Göttingen, Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie, Göttingen, Germany, 3Universität Göttingen, Institut für Medizinische Statistik, Göttingen, Germany, 4Universität Göttingen, Institut für Pathologie, Göttingen, Germany, 5Universität Göttingen, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany Fragestellung: Eine Voraussetzung für eine Risikoadaptierte und individualisierte multimodale Therapie des lokal fortgeschrittenen Rektum-Adenokarzinomen stellt die Implementierung valider molekularer Marker in klinischen Studien dar. In der vorliegenden Studie wurde deshalb erstmals die Expression des Inhibitor-of-Apoptosis (IAP) Proteins Survivin in prätherapeutischen Biopsien sowie in korrespondierenden Operations-Resektionen untersucht und mit histopathologischen Charakteristika und dem klinischen Verlauf korreliert. Methodik: In der Studie wurden 116 Patienten mit Rektumkarzinomen (Stadium II/III) analysiert, die im Rahmen der German Rectal Cancer Trials mit einer 5-FU-basierten neoadjuvanten Radiochemotherapie behandelt wurden. Die Survivin Expression wurde mittels immunhistochemischer Färbung in zwei unabhängigen Institutionen untersucht und mit histopathologischen Charakteristika, der Rezidivrate, dem krankheitsfreien Überleben und dem Gesamtüberleben korreliert. Ergebnisse: In prätherapeutischen Biopsien korrelierte eine erhöhte SurvivinExpression mit fortgeschrittenen ypT (p=0,026) und ypUICC (p=0,05) Stadien sowie mit einem verminderten krankheitsfreiem Überleben nach präoperativer Radiochemotherapie. Eine hohe Survivin-Expression im Tumor-Resektat war mit fortgeschrittenem ypT Stadium (p=0,03) und residuellen LymphknotenMetastasen (p=0,04) assoziiert. Die neoadjuvante Radiochemotherapie führte zu einer signifikanten Herunterregulation der Survivin-Expression (p < 0.0001). Im Gegensatz dazu war eine fehlende Therapie-induzierte Minderung der SurvivinExpression mit der Entwicklung von Fernmetastasen (p=0,0056) und dem tumorbedingten Tod (p=0,026) sowie ebenfalls signifikant mit dem krankheitsfreien Überleben (p=0,011*/0,02**) und dem Gesamtüberleben (p=0,0017*/0,01**) sowohl in uni-* wie auch in multivariaten** Analysen assoziiert. Schlussfolgerung: Die Survivin-Expression stellt beim fortgeschrittenen Rektumkarzinom einen molekularen Marker mit prognostischer Relevanz dar. Die hier dargestellten Ergebnisse unterstreichen das Potential von Survivin als Marker für eine individualisierte Therapie und als vielversprechende molekulare Zielstruktur für die multimodale Therapie in zukünftigen randomisierten klinischen Studien.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
V16-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):47
Mikronukleustest zur Detektion zytogenetischer Schäden im Rahmen der neoadjuvanten Radiochemotherapie als auch in der Nachsorge lokal fortgeschrittener Rektumkarzinome Hennies S.1, Wolff H.A.1, Herrmann M.K.A.1, Rave-Fraenk M.1, Helms C.1, Droege H.1, Ghadimi B.M.2, Hess C.F.1, Christiansen H.1, KFO 179 1 Universität Göttingen, Strahlentherapie, Göttingen, Germany, 2Universität Göttingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen, Germany Fragestellung: Die CAO/AIO/ARO-04-Studie prüft, ob eine Radiochemotherapie mit 5-FU/Oxaliplatin bei der multimodalen Therapie lokal fortgeschrittener Rektumkarzinome effektiver ist als die Standardtherapie mit 5-FU. Die interdisziplinäre Klinische Forschergruppe (KFO) 179 untersucht Patienten dieser Studie mit dem Ziel, einen individuellen Response- und Toxizitätsscore zu erstellen. Ziel der vorliegenden Studie war es, zytogenetische Schäden vor, während und nach Radiochemotherapie lokal fortgeschrittener Rektumkarzinome prospektiv zu evaluieren. Methodik: 80 Patienten erhielten vom 11/2007-12/2010 bei lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom eine neoadjuvante Radiochemotherapie mit entweder 5-FU (46 Patienten, Arm A) oder 5-FU/Oxaliplatin (34 Patienten, Arm B). Es wurden periphere Blutlymphozyten (PBL) von allen Patienten vor (0Gy), während (21,6Gy), direkt nach (50,4Gy) sowie im Rahmen der Nachsorge 1 und 2 Jahre nach Radiochemotherapie gewonnen und mittels des Mikronukleustest die zytogenetischen Schäden im Verlauf bestimmt. Ergebnisse: Mit zunehmender Strahlendosis kam es zu einer signifikanten Zunahme zytogenetischer Schäden während der Radiochemotherapie (p< 0,05). Im Rahmen der Nachsorge zeigte sich dann ein statistisch signifikanter Abfall im Vergleich zum Status direkt nach Abschluss der Therapie und applizierten 50,4Gy. Die gemessenen zytogenetischen Schäden waren allerdings sowohl zum Zeitpunkt der 1. Nachsorge als auch zum Zeitpunkt der 2. Nachsorge im Vergleich zu den Spontanaberrationen vor Radiochemotherapie noch signifikant erhöht. Die Ergebnisse waren dabei unabhängig von der verwendeten Chemotherapie. Schlussfolgerung: Während der neoadjuvanten Radiochemotherapie lokal fortgeschrittener Rektumkarzinome konnten bei zunehmender Bestrahlungsdosis ansteigende Schäden in der PBL-DNA gemessen werden. Trotz eines signifikanten Abfalls der zytogenetischen Schäden nach Beendigung der Therapie bis zum Zeitpunkt der 1. und 2. Nachsorge waren diese im Vergleich zum Therapiebeginn weiterhin statistisch signifikant erhöht. In weiteren Projekten der KFO 179 wird nun untersucht, ob der zytogenetische Schaden individuell mit der Akut- und Spättoxizität und/oder dem Tumoransprechen der Patienten korreliert werden kann, um in Zukunft Risikopatienten frühzeitig identifizieren zu können.
V16-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):47
Vergleich von Protonen-, RapidArc-, IMRT- und 3D-konformalen Bestrahlungsplänen für die individualisierte Therapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen Wolff H.A.1, Wagner D.M.1, Conradi L.-C.2, Hennies S.1, Ghadimi M.2, Hess C.F.1, Vorwerk H.1,3, Christiansen H.1 1 Universitätsmedizin Göttingen, Radioonkologie, Göttingen, Germany, 2Universitätsmedizin Göttingen, Allgemeinchirurgie, Göttingen, Germany, 3Universität Marburg, Radioonkologie, Marburg, Germany Fragestellung: Patienten mit lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen werden in Deutschland standardisiert mit einer neoadjuvanten Radiochemotherapie und anschließender Operation behandelt. Internationale Studien prüfen derzeit, ob durch eine intensivierte Therapie eine weitere Verbesserung der lokalen Kontrolle erreicht werden kann. Gleichermaßen muss dabei aber auch ein erhöhtes Risiko für therapieassoziierte Nebenwirkungen bedacht werden. Eine Möglichkeit dieses Dilemma zu lösen, könnte eine technisch optimierte Radiotherapie mit geringerer Risikoorganbelastung darstellen. In diesem Zusammenhang konnte eine Bestrahlung mit Protonen bereits für verschiedene andere Tumorentitäten etabliert werden, für Patienten mit Rektumkarzinomen fehlen aber bislang ausreichende klinische Erfahrungen. Ziel der vorliegenden Studie war es
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deshalb, eine Radiotherapie mit Protonen anhand von dosimetrischen und technischen Aspekten mit bereits etablierten Bestrahlungstechniken zu vergleichen. Methodik: Im Zeitraum von 04/2009 bis 05/2010 wurden für 25 konsekutive Patienten mit lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen Bestrahlungspläne für Protonen, die 3D-konformale Technik (3DcRT), eine intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) und eine Rotationstechnik (RapidArc) erstellt. Anschließend wurde neben der Konformität die Belastung von Risikoorganen anhand von DVH-Analysen evaluiert. Ergebnisse: Die Erfassung der Zielvolumina erfolgte für alle Pläne entsprechend des ICRU-Reports. Bei den meisten Patienten zeigte die Protonentechnik eine Verbesserung der Konformität mit einem Median von 0,85 im Vergleich zu 0,82 (IMRT), 0,79 (RapidArc) und 0,57 (3DcRT). Die durchschnittliche Belastung der Blase für Protonen, IMRT, RapidArc und 3DcRT lag bei 26,6Gy, 39,8Gy, 42,7Gy und 47,9Gy (p< 0.0001), die Berechnungen der Hochdosisbereichen mit einer Dosis von >40Gy (V40) ergaben Volumina von 52,9cm3, 69,9cm3, 86,9cm3 und 113,6cm3. Die Evaluation der V40 des Dünndarms zeigte vergleichbare Ergebnisse mit Werten von 62,6cm3 im Vergleich zu 79,5cm3, 84,5cm3 und 116,9cm3 (p< 0.001). Die Analyse des Volumens von bestrahlten Normalgeweben welches ≥5Gy erhielt ergab Durchschnittswerte von 6134cm3, 12211cm3, 15975cm3 und 11766cm3. Die höchste Belastung der Hoden wurde für die 3DcRT berechnet während RapidArc und IMRT vergleichbar niedrigere Werte erreichten. Durch die Protonen-Technik kam es zu keiner klinische relevanten Dosis. Die Belastung des Anus war bei allen Techniken vergleichbar, da diese Struktur je nach Tumorlage entweder Teil des Zielvolumens war oder vollkommen außerhalb des bestrahlten Gebietes lag. Schlussfolgerung: Eine Behandlung mit Protonen könnte insbesondere bei Risikopatienten mit lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen eine alternative zu etablierten Bestrahlungstechniken darstellen. Für eine weitere Beurteilung müssen sowohl erste klinische Erfahrungen bezüglich des Tumoransprechens und therapieassoziierter Nebenwirkungen als auch Langzeitergebnisse abgewartet werden.
V16-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):47
Chancen der Individualisierung durch 4 D Listmode PET/CT basierte Bestrahlungsplanung Ernst I.1, Büther F.2, Moustakis C.1, Dawood M.2, Elsayed H.1, Bölling T.3, Willich N.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Radioonkologie – Strahlentherapie, Münster, Germany, 2Europäisches Institut für molekulare Bildgebung, EIMI, Münster, Germany, 3Paracelsus-Klinik, Strahlentherapie – Radioonkologie, Osnabrück, Germany Fragestellung: Mittels 4 D Listmode PET/CT lässt sich die individuelle Beweglichkeit von Zielvolumina sehr genau detektieren. Ziel dieser Studie ist die Evaluation nach 22 Monaten Anwendung bei ESRT mit freier Atmung. Methodik: 55 Patienten mit 67 Läsionen erhielten im Bereich von Lunge oder Leber eine extrakranielle stereotaktische Radiotherapie (ESRT). Die PET/CT Daten wurden mittels eines Listmode-fähigen PET/CT Scanner erfasst. Die Patienten wurden während Scan und Applikation in reproduzierbarer Lagerung mit Hilfe eines Bodyfixsystems gelagert. Das Planungszielvolumen (PTV) umfasste das Tumorvolumen (GTV) sowie 2 mm Sicherheitssaum für den Set-up plus den durch 4 D Listmode detektierten Bewegungsvektoren. Die ESRT wurde zumeist mit 3 x 12,5 Gy, dosiert auf die 65 % Isodose, durchgeführt, im Falle enger Lagebeziehung zu Magen oder Dünndarm mit 5 x 7,0 Gy. Die Applikation erfolgte entweder mit 6 und 15 MV Photonen eines Linearbeschleunigers (n = 41) oder mittels Tomotherapie (n = 14) Anamnese, Laborparameter, Früh – und Spättoxizität (CTCAC v.3.0), PET/CT sowie – im Falle von Leberläsionen – MRT´s wurden 6 Wochen nach Abschluss der ESRT, dann in jeweils 3 monatigen Abständen durchgeführt. Ergebnisse: Alle Läsionen waren im PET/CT darstellbar, die Beweglichkeit wurde in allen Fällen Listmode basiert detektiert. Die ESRT konnte bei allen Patienten wie geplant durchgeführt werden und wurde gut toleriert. Es trat keine Früh – oder Spättoxizität > °2 auf. Mit einem medianen follow-up von 11,3 Monaten beträgt die lokale Tumorkontrollrate 100 %. Schlussfolgerung: Essentielle Vorbedingung für diese Methode ist die Sichtbarkeit der zu therapierenden Läsion im PET. 4 D Listmode PET/CT erlaubt dann eine sehr sichere Detektion der Beweglichkeit. Aufgrund der geringen Toxizität und hohen lokalen Tumorkontrollrate ist die individuelle Bewegungsdetektion auf Basis des 4 D Listmode PET sehr gut geeignet in der Applikation von Hochpräzisionstechniken wie der ESRT bei freier Atmung.
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Vorträge
V16-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):48
Assessment of residual bulky tumor using FDG-PET in patients with advanced-stage Hodgkin Lymphoma after completion of chemotherapy: Final report of the GHSG HD15 trial Eich H.T.1, Kobe C.2, Kriz J.1, Baues C.1, Haverkamp H.3, Fuchs M.3, Dietlein M.2, Engert A.3, Müller R.-P.1 1 Klinik für Strahlentherapie, Universität zu Köln, Köln, Germany, 2Klinik für Nuklearmedizin, Universität zu Köln, Köln, Germany, 3Klinik I für Innere Medizin, Universität zu Köln, Köln, Germany Introduction: The role of additional radiotherapy after chemotherapy for advanced-stage Hodgkin lymphoma is unclear. The German Hodgkin Study Group (GHSG) thus performed the HD15 trial in which advanced-stage Hodgkin lymphoma patients having residual disease after 6-8 cycles of BEACOPP were evaluated by 18F-fluorodesoxyglucose positron emission tomography (PET) following chemotherapy. Methods: Entry criteria for the PET question in HD15 were partial remission (PR) after the end of chemotherapy with at least one involved nodal site measuring more than 2.5 cm in diameter by computed tomography (CT). Exclusion criteria included diabetes, elevated blood sugar levels and skeletal involvement with risk of instability. Calculations were restricted to those cases with either progressive disease (PD) or relapse within 12 months after PET or at least 12 months of follow-up. A total of 2,137 patients with de novo HL were included in HD15 of whom 728 had a tumor bulk ≥ 2.5 cm after BEACOPP chemotherapy and were qualified for the PET question. An expert panel performed the assessment of response and PET. Only PET-positive patients were scheduled for radiotherapy of residual disease. The negative prognostic value (NPV) of PET was defined as the proportion of PET-negative patients without progression, relapse or radiotherapy despite being PET-negative within 12 months. Results: The full analysis set included 728 patients of whom 699 had at least 12 months of follow-up. Median age was 30 years, 57% were males and 66% had NS histology. Of the 728 qualified patients with residual disease ≥ 2.5 cm after BEACOPP, 74.2% were PET-negative and 25.8% PET-positive. In the PET-negative group, a total of 28 patients relapsed or had radiotherapy despite being PET-negative (8 patients including 1 relapsing patient) resulting in a negative prognostic value of 94.6% (95% CI 92.7% to 96.6%). With a median follow-up of 38 months, the time-to-progression after PET at 3 years was 92.1% for PET-negative patients counting radiotherapy as failure and 86.1% for PET-positive patients (95%-CI for difference -11.9% to -0.1%). Overall, only 11% of patients had additional radiotherapy as compared to 71% after BEACOPPescalated in our prior HD9 trial. In addition, there was no difference in PFS or overall survival as compared to our earlier trials in advanced-stage HL. Discussion: The NPV of PET of 0.95 suggests that indeed only patients with residual disease after chemotherapy who are PET-positive need additional radiotherapy. PET-negative patients at least after BEACOPP can be spared from additional radiotherapy.
V16-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):48
Is it possible to predict the radiosensitivity of cervical cancer using dynamic contrast enhanced MRI (DCE-MRI)? Szluha Lazanyi K.1, Pintye E.1, Benko K.2, Der A.1, Poka R.3 1 Debrecen University Medical and Health Science Center, Radiotherapy Department, Debrecen, Hungary, 2Debrecen University Medical and Health Science Center, Radiology Department, Debrecen, Hungary, 3Debrecen University Medical and Health Science Center, Obstetrics & Gynecology Department, Debrecen, Hungary Neoadjuvant high dose rate intracavitary brachytherapy (HDR-ICB) is highly effective for the treatment of cervical cancer and has been used for over 10 years in our department. Prospective study was performed to evaluate the efficacy of individualised Dynamic MRI (DMR)-based 3 D treatment planning in HDR-ICB. Material and method: Out of 256 stage I-IV patient with squamous cell carcinoma of the uterine cervix 208 (81.25%) was treated with HDR-ICB at our department between 2009-2010. 92 undergone Wertheim hysterectomy and 71 had radical radiotherapy in stage III-IV. 61 patients examined by 121 DMR. Age 2678 years (average 48). 30 patient were enrolled in this DMR study. HDR-ICB was
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initiated after DMR imaging using Gammamed 12i system. The Gross Tumour Volume (GTV) was defined as a high signal intensity volume obtained from contrast enhanced T1 and T2 W images (sagital and axial views). The tumour size maximum and minimum contrast enhancement (activity), and the tumour signal intensity ratio (SIR in %) was measured before HDR-ICB and after 3 settings. The treatment volume was 26-135,5 cm3 average (64.8 ±27.7 cm3 ). Results: When the radius of the tumour was larger than 2 cm the dose distribution was not adequate with HDR-ICB. In cases with multiple myomas the irregular tumour volume can not be covered with 6 Gy isodoses. The tumour SIR average was 100.84%, while the normal stroma 52.93%. In 10 invasive cases the average of SIR before treatment was 131.26% while 76.06% after three fractions of prescribed 6 Gy HDR-Intracavitary brachytherapy. After the efficient radiotherapy more decrease could be detected, showing devitalisation and less tumour vascularisation. Conclusion: The DMR results modified the staging in 52% of patients, good correlation for tumour size, site and activity between DMRI and pathology has been reported. Enhancement changes are characteristic. Using adequate setting of the GTV may be possible to obtain the more proper individualised dose distribution by HDR-ICB.
V16-8 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):48
Individual dose prescription and dose escalation with intraoperative radiotherapy (IORT) in patients with soft tissue sarcomas of the limb to counteract risk factors for local recurrence Röper B.1, Rechl H.2, Schindler E.M.3, Hadjamu M.1, Winkler C.1, Kneschaurek P.1, Molls M.1, Gradinger R.2 1 Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany, 2Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, München, Germany, 3 Klinikum Starnberg, Klinik für Orthopädie, Starnberg, Germany Background: Soft tissue sarcomas (STS) of the limbs are rare and heterogeneous. In lack of randomized studies to define the role of an IORT-boost in combination with external-beam radiotherapy (EBRT), evaluation of a series of non-randomized patients treated with EBRT or combined RT with respect to local control could be helpful. Patients and methods: Between 1995 and 2005 ninety-nine patients with STS of the limbs underwent radiotherapy at a tertiary center with special expertise in IORT. 80 adults with stage I-III tumors were identified who underwent adjuvant EBRT alone (n=42) or in combination with an IORT-boost (n=38). Dose prescription and technique were tailored to the patient´s individual risk profile. For analysis, applied EBRT- and IORT- doses were recalculated as “biological effective dose”, i.e. BED=total dose * (1+ fraction size / α/β) with α/β=10. For IORT (n=28 flap technique, n=10 electrons) the dose in 5mm tissue depth was considered. Actuarial local control and prognostic factors were analysed uni- and multivariately (logrank, Cox regression, PASW statistics18). Results: Median age of 48 male and 32 female patients was 58 years (range 2185yrs; 22 pts aged >70). Risk factors for local control: 15 (18.8%) upper extremity site, 18 (22.5%) recurrence at presentation, 67 (83.8%) high grade, 60 (75%) tumor size > 5cm and 39 (48.8%) ≥10cm. 79 tumors were deep to the fascia, the other one multiple. Thus, 49 were of stage III (61.3%). Final resection margin was ≤ 1mm in 54 (67.5%) and positive in 26 (32.5%). Mean number of risk factors were 4.6 for EBRT and 5.0 for combined RT with significantly larger tumors in the latter group (12 vs. 27 tumors ≥10cm, χ2=14.2, p< 0.001). For EBRT alone, a median dose of 60Gy (range 50.4-70Gy) was applied in conventional fractionation. In combination, the median EBRT-dose was 54Gy (range 45-61Gy) and the prescribed IORT-dose 15 Gy (range 10-15Gy). The BED was significantly higher in IORT-patients (mean 73.9Gy in EBRT alone and 85.2Gy in combined RT, p< 0,001, t-test). After a median follow-up of 48 months (range 8-130) 14 local recurrences were observed. The limb preservation rate was 90%. Actuarial local control after 5 years was 77% for all pts, with 74.4% for EBRT alone and 84.4% for combined RT (n.s.). In univariate analysis, none of the prognostic factors was significant. In multivariate analysis, age over 70 was the only significant factor for poor local control (HR 3.5, 95%-CI 1.05-11.6, p=0.04, Cox regression). Conclusion: Given the high risk profile of the patient series, the local control rates are better than expected, especially in case of combined RT. The findings suggest that dose prescription and use of dose escalation techniques like IORT
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
tailored to the patient´s individual risk may counterbalance adverse prognostic factors in STS of the limb.
V16-10 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):49
Supported by Wilhelm Sander-Stiftung (Therapieeinheit für Knochen- und Weichteilsarkome am Klinikum rechts der Isar, München)
Das TGFB1 Pro25-Allel als Risikomarker für höhergradige akute Organtoxizität (CTC ≥Grad2) während einer neoadjuvanten Radiochemotherapie bei Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom (UICC-Stadien II/III)
V16-9 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):49
Ionising irradiation in combination with heat induces a tumor cell microenvironment that activates dendritic cells and leads to the secretion of immune activatory cytokines by macrophages Buchanan P.1, Frey B.1, Weiss E.-M.1, Ott O.J.1, Rubner Y.1, Sieber R.1, Rödel F.2, Sauer R.1, Fietkau R.1, Gaipl U.S.1 1 Strahlenklinik Erlangen, Erlangen, Germany, 2Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt am Main, Germany Introduction and purpose: Nowadays it is well accepted that specific immune responses contribute to the elimination of small tumor masses, recurrent tumors and metastases. Classical anti-tumor therapies like radiotherapy (RT) have been shown to induce, beside a temporal restricted general immune suppression, specific anti-tumor immune responses. The mode of tumor cell death including the release of danger signals is one factor that determines the tumor microenvironment and may lead to recruitment and activation of immune cells. Dendritic cells (DC) take up and cross-present tumor antigens, a prerequisite for the initiation of MHC class I dependent cytotoxic T cell anti-tumor responses. Furthermore, macrophages (Ma) stimulate the tumor microenvironment by secreting pro-inflammatory cytokines after phagocytosis of dying tumor cells. We analyzed whether ionizing irradiation (X-ray) alone or in combination with a further immune stimulus (heat) induces an immune activatory tumor cell environment triggering DC and Ma. Methods: Colorectal tumor cell lines (SW480, HCT15 and SW48) were treated with X-ray (2, 5 or 10Gy) and/or heat (41.5°C for 1h). The form of tumor cell death was determined by staining with AnnexinA5-FITC/Propidium Iodide and the amount of the released danger signals HSP70 and HMGB1 was analyzed by ELISA and Western Blot. Dendritic cells and macrophages were differentiated from monocytes. The activation and secretion of cytokines after contact with supernatants (SN) of the dying tumor cells or the cells themselves was analyzed by flow cytometry and ELISA, respectively. Results: X-ray induced a slight release of the immune activatory danger signals HSP70 and HMGB1 by colorectal tumor cells. The amount of extracellular present danger signals was significantly increased when X-ray was combined with heat. Blocking experiments revealed that HSP70 and not HMGB1 is responsible for the upregulation of the DC activation marker CD80 and for the upregulation of the DC homing chemokine receptor CCR7 after contact of DC with the SN of treated tumor cells. In addition, Ma produced higher amounts of the immune activatory cytokines IL-8 and TNF-alpha when X-ray plus heat treated tumor cells were phagocytosed in comparison to only irradiated cells, while the amount of the anti-inflammatory cytokine IL-10 was not affected. Clonogenic in vivo assays revealed that X-ray alone was as effective as combinations with heat in regard to tumor growth retardation. However, the immunogenicity of colorectal tumor cells was higher in Balb/c mice when the tumor cells had been treated with 2Gy plus heat in comparison to only X-ray. Conclusion: RT alone or more efficiently in combination with immune stimuli like heat is capable to induce anti-tumor immunity via activation of DC and Ma. Acknowledgement: This work was supported by the by the German Research Foundation [GA 1507/1-1] and by the by the German Federal Ministry of Education and Research [BMBF; 01EX1021R].
Christiansen H.1,2, Schirmer M.2,3, Mergler C.2,3, Rave-Fränk M.1,2, Hennies S.1,2, Gaedcke J.2,4, Conradi L.-C.2,4, Beissbarth T.2,5, Hess C.F.1,2, Ghadimi M.B.2,4, Becker H.2,4, Brockmöller J.2,3, Wolff H.A.1,2 1 Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany, 2Universitätsmedizin Göttingen, KFO179, Göttingen, Germany, 3 Universitätsmedizin Göttingen, Klinische Pharmakologie, Göttingen, Germany, 4Universitätsmedizin Göttingen, Allgemeinchirurgie, Göttingen, Germany, 5 Universitätsmedizin Göttingen, Medizinische Statistik, Göttingen, Germany Fragestellung: Bei der neoadjuvanten Radiochemotherapie lokal fortgeschrittener Rektumkarzinome (UICC-Stadien II/III) variieren das Auftreten und die Ausprägung therapie-assoziierter akuter Nebenwirkungen deutlich: Einige Patienten entwickeln allenfalls geringe Nebenwirkungen, bei anderen wird aufgrund ausgeprägter Toxizität schon früh eine stationäre Aufnahme zur intensiven Supportivtherapie notwendig. Ziel onkologischer Forschung ist es, Marker zu identifizieren, mit deren Hilfe das Risiko für das Auftreten von höhergradiger Toxizität bereits im Vorfeld vorhergesagt werden kann. Im Rahmen dieser Studie wurde in diesem Zusammenhang ein möglicher Einfluss von TGFB1-Polymorphismen auf das Auftreten höhergradiger akuter Organtoxizität untersucht. Methodik: Insgesamt wurden im Beobachtungszeitraum 163 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen neoadjuvant radiochemotherapiert (Gesamtdosis 50,4Gy, Einzeldosis 1,8Gy, begleitende Chemotherapie mit 5-FU±Oxaliplatin). Es handelte sich dabei um 2 von einander unabhängige Kohorten, die aus verschiedenen Studien rekrutiert wurden (1.Kohorte:75 Patienten, 2.Kohorte:88 Patienten). Die therapie-assozierte Toxizität (Dermatitis, Enteritis, Zystitis, Proktitis) wurde wöchentlich nach den Common-ToxicityCriteria (CTC) dokumentiert. Im Anschluss wurden Hypothesen-getriggert 9 Keimbahn-Polymorphismen in dem TGFB1-kodierenden Gen genotypisiert und für das Gesamtkollektiv sowie die einzelnen Kohorten die während der Therapie aufgetretene Toxizität mit den untersuchten Polymorphismen korreliert. Ergebnisse: Insgesamt entwickelten im Gesamtkollektiv 66% der Patienten eine höhergradige akute Organtoxizität, d.h. mindestens 1 Toxizität aus Dermatitis, Zystitis, Enteritis oder Proktitis ≥Grad2 (1.Kohorte: 64%, 2.Kohorte: 67%). In beiden Kohorten alleine sowie im Gesamtkollektiv entwickelten dabei alle Träger der Arg25Pro Variante eine höhergradige akute Organtoxizität. Die detaillierte statistische Auswertung ergab für diese Variante einen positiv prädiktiven Wert von 100% (p=0,01 für jeweils 1 Kohorte; p=0,0004 für das Gesamtkollektiv). Schlussfolgerung: Patienten mit mindestens einem Allel des Polymorphismus Arg25Pro entwickelten in zwei unabhängigen Kohorten von Patienten, die wegen eines lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms radiochemotherapiert wurden, zu 100% eine höhergradige akute Organtoxizität. Aktuell wird diese Variante im Rahmen der Klinischen Forschergruppe 179 der DFG („Biological Basis of Individual Tumor Response in Patients with Rectal Cancer“) prospektiv validiert. Sollte sich der Zusammenhang bestätigen, soll die Variante in einen geplanten Response- und Toxizitätsscore eingebunden werden. Ziel ist, Patienten mit einem erhöhten Risiko für Toxizität vor Beginn der Radiochemotherapie zu identifizieren, um – zusammen mit Markern, welche das Tumoransprechen vorhersagen können – die Therapie selber sowie die begleitende Supportivtherapie zukünftig individuell anpassen zu können.
V16-11 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):49
Stage-adapted radiotherapy for localized gastric marginal zone lymphoma: Comparison of conformal radiotherapy and intensity-modulated radiotherapy Reinartz G.1, Sheikh-Mounessi F.1, Willich N.1 University Hospital of Muenster, Department of Radiation Oncology, Muenster, Germany
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Purpose: To assess the efficacy and toxicity of 3D conformal radiotherapy (CRT) and compare with intensity-modulated radiotherapy (IMRT) in the treatment of marginal zone lymphoma in the actual prospective DSGL study starting in 2003 until today.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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Vorträge
Patients and methods: Patients with gastric marginal zone lymphoma diagnosed in stages I and II were treated with stage adapted fields applying radiation dose of 30 Gray extended field (EF) followed by a 10 Gy boost (IF) on tumor. Preliminary remission and survival data was collected and examined using Kaplan-Meier analysis. Treatment parameters were recorded. 3D CRT planning was compared with IMRT. Results: Together 116 patients were analyzed. The median time of observation for the ongoing DSGL study is approximately 3 years. Rate of complete remission is 99.1 %. There were no treatment or lymphoma related deaths. Two patients relapsed. Cause-specific survival at 3 years is 100%. The most common reported acute toxicities requiring medication (CTC criteria grade 2) were nausea and diarrhea. Compared with CRT planning, IMRT has an important impact on the volume of liver receiving > 28 Gy and on the volume of kidneys receiving > 20 Gy. Conclusion: IMRT in comparison to CRT planning achieves similar excellent target coverage, while reducing the mean dose and volume above threshold dose of the liver and the kidneys.
V16-12 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):50
Lokalrezidive bei lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinomen im Rahmen der MRT-gestützten Brachytherapie: Eine matched-pair Analyse der örtlichen Dosisverteilung Schmid M.1, Kirisits C.1, Dimopoulos J.2, Nesvacil N.1, Pötter R.1 1 Medizinische Universität Wien, Wien, Austria, 2Metropolitan Hospital, Athen, Greece Ziel: Dosis-Volumen Histogramm (DVH) Parameter und definierte Dosispunkte wurden nach primärer Radio(chemo)therapie und MRT-gestützter Brachytherapie bei lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinomen zwischen Patientinnen mit Lokalrezidiv (LR) und Patientinnen in kontinuierlicher lokaler Remission (CCLR) verglichen. Material und Methode: Von 1998 bis 2010 wurden 24 LR festgestellt. Für die statistische Auswertung wurden alle Patientinnen mit LR zufällig Patientinnen in CCLR zugeordnet. Folgende Parameter wurden dafür herangezogen: FIGO-Stadium, Histologie, Lymphknoten-Status, Tumorgröße, Chemotherapie. Das HR CTV wurde für alle Patientinnen eingezeichnet und die DVH Parameter (D90, D100) berechnet. Um die minimale Dosis im Bereich des LR zu berichten, wurde das HR CTV auf transversalen Schichten in vier Quadranten geteilt. Die minimale Dosis an der HR CTV Kontur wurde im zum Rezidiv korrespondierenden Quadranten im Brachytherapieplanungssystem bestimmt. Die mittlere minimale Punktdosis (MPD) wurde mit Hilfe dieser Messungen anhand von vier konsekutiven MRT-Schichten auf Höhe des LR für jede Brachytherapiefraktion berechnet. EQD2-Dosen wurden erstellt und die Gesamtdosis (Teletherapie + alle 4 Brachytherapiefraktionen) berechnet. Bei Patientinnen der Kontrollgruppe (CCLR) wurden die Messungen entsprechend der obengenannten Zuordnung im selben Quadranten und auf derselben Höhe durchgeführt. Resultate: Ausreichendes Bildmaterial war bei 21 Patientinnen vorhanden. Die mittlere D90 und D100 waren 78Gy und 61Gy für Patientinnen mit LR und 93Gy und 70Gy für Patientinnen mit CCLR (p< 0.001). Die MPD war 72Gy für Patientinnen mit LR und 100Gy für Patientinnen mit CCLR (p< 0.001). Acht Patientinnen mit LR hatten eine D90 für das HR CTV ≥87Gy, während nur drei Patientinnen mit LR eine MPD ≥87Gy präsentierten. Schlussfolgerung: Diese Studie zeigte signifikante Unterschiede in der verabreichten Dosis zwischen Patientinnen mit LR und Patientinnen in CCLR. In 85% der LR wurde an der HR CTV Kontur eine systematische Unterdosierung mit < 87Gy festgestellt. Während die D100 von der minimalen Dosis in irgendeinem Bereich des Zielvolumens beeinflusst wird, scheint die MPD eine höhere klinische Relevanz aufzuweisen. Die Inspektion der örtlichen Dosisverteilung ist unabhängig von DVH-Parametern eine Schlüsselstelle in der Dosisvorschreibung.
V16-13 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):50
Tomotherapie bei der Behandlung von Patienten mit Knochen- und Weichteilsarkomen Hadjamu M.1, Winkler C.1, Andratschke N.1, Duma M.N.1, Kampfer S.1, Schill S.1, Rechl H.2, Molls M.1, Röper B.1 1 Technische Universität München, Strahlentherapie, München, Germany, 2 Technische Universität München, Orthopädie, München, Germany Einleitung: Sarkome sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Lokalisation und Histologie sehr heterogen. Eine spezielle Expertise und enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist Grundvoraussetzung für ihre optimale Therapie, die hohe Anforderungen an die Radioonkologie im Hinblick auf Konzepte und Technik stellt. Untersucht werden soll der Stellenwert der Tomotherapie. Material und Methoden: Seit 4/2007 verfügt unsere Einrichtung über die HiArt-Tomotherapie. Ausgewertet wurden alle strahlenbehandelten Sarkompatienten der folgenden zwei Jahre im Hinblick auf Therapiegerät, radioonkologische Technik, Dosiskonzept, Planungsvolumen (PTV, in cm3) und PTV-Länge. Berücksichtigt wurden 55 Patienten (12 Lipo-, 5 Angio-, 5 Ewing-, 3 Fibro-, 3 Myxofibro-, 3 Rhabdomyo-, 2 Leiomyo-, 2 Chondrosarkome, 3 MFH, je 1 synoviales, 1 Klarzell-, 1 Dermatofibro- und 1 Osteosarkom, 6 Chordome und 7 Sarkome NOS). Ergebnisse: Es wurden 55 Patienten (31 männlich) im medianen Alter von 60 Jahren (6-84 Jahre) behandelt, 47 an ihrem Primärtumor (PT), 5 an PT und Metastasen, 3 allein wegen Metastasen. PT-Lokalisation war bei 21 Pat. die untere Extremität, 10 Wirbelsäule/Schädelbasis, 9 Körperstamm, 5 obere Extremität, 4 Becken und je 3 innere Organe bzw. Kopf- Hals- Bereich. 6 Pat. wurden an multiplen Lokalisationen bestrahlt (2 – 17 PTV´s). Insgesamt erhielten 29 Patienten (52,7%) eine Tomotherapie (IMRT, bei 11 Patienten mit simultanem integrierten Boost), davon 21 als alleinige Therapie und 8 in Kombination mit einer anderen RT-Technik: 3x interstitielle HDR-Brachytherapie, 2x Stereotaktisch fraktionierte Strahlentherapie (SFS) am Spezialbeschleuniger, 1x 3D-geplante RT am Linearbeschleuniger, 1x Neutronen, 1x Protonen (extern). Von den übrigen 26 Patienten erhielten 21 eine 3D-geplante perkutane RT am Linearbeschleuniger, 3 weitere eine SFS und je ein Patient eine interstitielle Brachytherapie bzw. eine Neutronenbestrahlung. Die applizierte Gesamtdosis (GD) betrug bei der Tomotherapie median 56 Gy (12-69Gy), Einzeldosis (ED) 1,8 Gy (1,4- 2,5 Gy), bei der Bestrahlung am Linearbeschleuniger GD 60 Gy (24- 68 Gy), ED 2 Gy (1,6- 4 Gy), bei der SFS GD 35 Gy (20- 54 Gy), ED 2 Gy (1,8 -7 Gy), bei der Brachytherapie GD 18 Gy (15- 30 Gy), ED 3 Gy und bei der Neutronentherapie GD 10 Gy, ED 2 Gy. Das PTV war in der Tomotherapie mit median 1692 cm3 (60- 3885 cm3) und einer PTV-Länge von median 21 cm (4- 79 cm) deutlich größer als beim Linearbeschleuniger mit PTV 839 cm3 (86- 4857 cm3) bzw. PTV-Länge 21cm (7- 35 cm). Die SFS blieb kleinen Volumina vorbehalten mit PTV 60 cm3 (30- 93 cm3) und PTV Länge 4 cm (1,8- 6,1 cm). Fazit: Die Untersuchung zeigt die Vielfalt der strahlentherapeutischen Möglichkeiten, die von einem Sarkomzentrum erwartet werden darf. Die Tomotherapie stellt hier eine besondere Erweiterung des Spektrums dar, weil sie die IMRT individuell auch für größte und multiple Planungsvolumina umsetzen kann. Gefördert durch die Wilhelm Sander-Stiftung (Therapiezentrum für Knochenund Weichteilsarkome am Klinikum rechts der Isar, München) und DFG (Tomotherapie)
V16-14 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):50
High dose Extracorporal Bone Irradiation (ECI) in multimodal sarcoma treatment Groß M.W.1, Petermann H.1, Zimmermann F.B.1, Hefti F.2, Plasswilm L.3, Krieg A.H.2 1 Universitätsspital Basel, Institut für Radioonkologie, Basel, Switzerland, 2Universitätskinderspital beider Basel, Orthopädie, Basel, Switzerland, 3Kantonsspital St. Gallen, Radioonkologie, St. Gallen, Switzerland Objective: A reconstruction technique of sarcoma involving bone tissue was established in 2006. Steps in this procedure are 1) explantation of the tumour bearing bone, 2) irradiation of explanted bone with a single dose of 50 Gy and 3) reimplantation of the irradiated autografts.
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Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
To deliver this high dose a save, fast and homogeneous irradiation technique is presented. Materials and methods: Resected bone is packed fourfold to prevent infection with each sheath being evacuated to avoid air cavities. Sample is positioned in a small water phantom set on the linac couch. Position of the package inside the water column is guaranteed by a plastic foil attached to the ground of the basin. Irradiation is done with a preconfigured water phantom plan by laterally opposed beams with 10 MV photons. Cone beam CTs before and after irradiation are used to verify bone position and to calculate 3-D-dose distribution, respectively. Results: Up to now 7 patients had been treated with ECI. Setup of the water phantom on the linac and fixation of the sample takes 15 min, irradiation including cone beam CTs additional 25 min. Independent of its previously unknown shape, the bone can be placed well inside the homogeneous part of the irradiated volume. Dose distribution showed an inhomogeneity of less than ±3% even in large samples. Residual air cavities inside the evacuated sheath lead to a moderate increase of dose inhomogeneities not exceeding 95% to 107% of the prescribed dose. There was one infection requiring explantation of the autograft but no severe postoperative complication like infection or stress fracture. No local recurrence was observed at 2 years. Conclusion: Our procedure for extracorporal irradiation is safe, provides a wellfitted donor bone, is moderately time consuming and delivers excellent clinical results.
V16-15 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):51
Etablierung eines klinikübergreifenden Mangelernährungsscreenings am Universitätsklinikum Regensburg Wagner H.1, Büttner R.2, Hilber H.3, Hautmann M.1, Kölbl O.1, Hipp M.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 2Uniklinik Regensburg, Medizinische Klinik 1, Regensburg, Germany, 3Uniklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-OhrenHeilkunde, Regensburg, Germany Hintergrund: Unter- und Mangelernährung ist ein häufiges und zunehmendes Problem in deutschen Krankenhäusern mit medizinischen und ökonomischen Folgen. Dies betrifft insbesondere Patienten (Pat.) mit Tumoren im Bereich des oberen Aerodigestivtraktes. Derzeit wird daher am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ein Pilotprojekt zum Screening auf Mangelernährung etabliert. Material und Methoden: Derzeit erfolgt im Rahmen des durch die Ernährungskommission des UKR initiierten Pilotprojekts die Durchführung des Basisscreenings auf Unter- und Mangelernährung mittels des validierten Nutritional Risk Scores 2002 (NRS 2002) bei allen Pat., die sich erstmalig oder zur routinemäßigen Nachsorge in der Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie am UKR vorstellen. Liegt eine manifeste Mangelernährung vor oder ist diese nach ESPEN- Kriterien im weiteren Verlauf der onkologischen Therapie zu erwarten, erfolgt die frühestmögliche Intervention mit gezielter ernährungsmedizinischer Betreuung durch das klinikübergreifende Ernährungsteam. Dies zieht ggf. die Anlage einer Ernährungssonde durch die chirurgische, medizinische oder radiologische Klinik nach sich. Neben der Klinik für Strahlentherapie sollen schrittweise die Medizinischen Kliniken, die operativen Kliniken und die Intensivmedizin eingebunden werden mit dem Ziel, das routinemäßige Mangelernährungsscreening bei Patientenerstkontakt klinikweit zu etablieren. Ergebnisse: Bisher wurden 131 Patienten der mittels NRS 2002 gescreenten Pat. statistisch ausgewertet (PASW Statistics 18.0, SPSS Inc.) und bei Identifizierung einer manifesten Mangelernährung entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Das mittlere Alter des untersuchten Kollektives war 60 Jahre (Min: 21, Max: 86 Jahre) mit einem Anteil von 53% Frauen und 47% Männern. Im Rahmen des Screenings gaben 34% aller Pat. einen Gewichtsverlust an, nur 18% jedoch eine verminderte Nahrungsaufnahme. Der mittlere aktuell berechnete BMI war 26,0 (Min: 16,7, Max: 46,1). Bei 15% der Pat. lag ein Gewichtsverlust von >5% in 3 Monaten, bei 7% von >5% in 2 Monaten und bei 3% von >5% in 1 Monat vor. Insgesamt 28% aller Pat. wiesen nach NRS-Kriterien ein Ernährungsrisiko (ER) auf. In Bezug auf die Behandlungsdiagnose bestand ein ER bei 36% der Pat. mit Tumor im oberen Aerodigestivtrakt, bei 29% der Pat. mit hirneigenem Tumor sowie bei 19% der Pat. mit Tumor im Bereich des kl. Beckens. Schlussfolgerung: Unter- und Mangelernährung stellt ein häufiges Problem dar und betrifft knapp ein Drittel des hier untersuchten strahlentherapeutischen Gesamtkollektives. Die Erfassung des Gewichtsverlustes erscheint hierbei ein wichtigerer Parameter als die subjektiv wahrgenommene verminderte Nahrungsaufnahme des Pat. zu sein. Das Ziel jedes Krankenhauses muss es daher sein, ein suffizientes und ein auf das jeweilige Patientenkollektiv zugeschnittenes Screening sowie ein individualisiertes Management der Mangelernährung zu etablieren.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Experimentelle Radiotherapie/Neue molekulare Targets
V17-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):51
Neoadjuvante Radiochemotheapie mit Capecitabin und Oxaliplatin plus Bevacizumab beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom – Ergebnisse einer Phase II-Studie Dellas K.1, Höhler T.2, Riesenbeck D.3, Reese T.4, Würschmidt F.5, Engel E.6, Rödel C.7, Wagner W.8, Richter M.9, Dunst J.10 1 NRoCK, Kiel, Germany, 2Prosper-Hospital, Medizinische Klinik I, Recklinghausen, Germany, 3Strahlentherapeutische Gemeinschaftspraxis Wildermannstraße, Recklinghausen, Germany, 4Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Strahlentherapie, Halle (Saale), Germany, 5Gemeinschaftspraxis für Radiologie & Radioonkologie, Hamburg, Germany, 6Hämatologisch-Onkologische Praxis Altona, Hamburg, Germany, 7Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main, Strahlentherapie, Frankfurt/Main, Germany, 8Zentrum für Tumordiagnostik und -therapie der Paracelsius-Klinik, Osnabrück, Germany, 9Koordinierungszentrum für Klinische Studien, Halle (Saale), Germany, 10 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Strahlentherapie, Lübeck, Germany Fragestellung: Die primäre neoadjuvante simultan-kombinierte Radiochemotherapie ist heute bei Patienten mit Rektumkarzinom im Stadium II/III Standard. Die Intensivierung der medikamentösen Therapie kann möglicherweise die lokale Kontrolle verbessern. Eine besonders attraktive Substanz ist der VEGF-Antikörper Bevacizumab, der in Phase I/II-Studien vielversprechende Ergebnisse zeigte. In dieser Phase II-Studie wurde deshalb die neoadjuvante Radiochemotherapie mit Capecitabin und Oxaliplatin durch zusätzliche antiangiogene Therapie mit Bevacizumab intensiviert. Methodik: 70 Patienten mit Rektumkarzinom (uT3-4 N0/1 M0) wurden an 6 Prüfzentren in die Studie eingeschlossen. Die Patienten erhielten eine Radiotherapie in 1,8 Gy ad 50,4 Gy Gesamtdosis (28 Fraktionen in 5,5 Wochen) und simultan Bevacizumab (5 mg/kg an den Tagen 1, 15 und 29). Capecitabin und Oxaliplatin wurden entsprechend eines etablierten Schemas mit Capecitabin 1650 mg/m2/d an den Tagen 1-14 sowie 22-35 und Oxaliplatin 50 mg/m2/d an den Tagen 1, 8, 22 und 29 appliziert. Primäres Zielkriterium dieser Phase II-Studie war die Rate pathologischer Komplettremissionen (pCR-Rate). Ergebnisse: Von 70 in die Phase II-Studie rekrutierten Patienten wurden 69 Patienten neoadjuvant mit Bevacizumab, Capecitabin, Oxaliplatin und StandardRadiotherapie behandelt. Die Therapie wurde insgesamt gut vertragen. Zu den Grad III/IV-Toxizitäten gehören nach den derzeit vorliegenden Daten Diarrhoe, Erbrechen, Leukozytopenie, Polyneuropathie, palmar-plantares Erythrodysaesthesiesyndrom sowie Anal- und Beckenabszesse. Eine pCR wurde bei 12 Patienten (17,4 %) erreicht. Ein pathologisches Downstaging (ypT< cT und ypN≤cN bzw. ypT< cT) konnte bei 32 Patienten (46,4 %) bzw. 34 Patienten (49,3 %) erzielt werden. 69 Patienten wurden operiert, in 66 Fällen (96%) wurde eine R0-Resektion erreicht. Schlussfolgerung: Die pCR-Rate nach neoadjuvanter Radiochemotherapie wurde durch die Hinzunahme von Bevacizumab nicht verbessert. Ob die Integration neuer bzw. zielgerichteter Substanzen oder eine Intensivierung der Strahlentherapie der richtige Schritt zur Verbesserung der pCR-Rate ist, muss in weiteren Studien untersucht werden.
V17-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):51
Integrated-Boost-IMRT (IB-IMRT) mit FET-PET-adaptierter lokaler Dosiseskalation beim Glioblastom – Ergebnisse einer prospektiven Phase II-Studie Piroth M.D.1,2, Pinkawa M.1,2, Holy R.1,2, Klotz J.1,2, Schaar S.1,2, Stoffels G.2,3, Coenen H.H.2,3, Kaiser H.J.4, Langen K.J.2,3, Eble M.J.1,2 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Jülich-Aachen Research Alliance (JARA), Section JARA Brain, Jülich-Aachen, Germany, 3Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Jülich, Germany, 4Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Nuklearmedizin, Aachen, Germany Fragestellung: Steigerungen der Strahlendosis über 60 Gy, basierend auf der MRT, führten bisher nicht zu einer Prognoseverbesserung bei Glioblastomen. Die Aminosäure-PET erlaubt eine optimierte Erfassung der Tumorausdehnung,
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Vorträge
womit die Option einer fokussierten Dosiserhöhung im Bereich viabler Tumorareale verbunden ist. Methodik: Zwischen 1/08 und 12/09 wurden 22 Glioblastom-Patienten, die in der postoperativen [18F]Fluorethyl-L-Tyrosin (FET)-PET Resttumor aufwiesen, eingeschlossen. Die Bestrahlung erfolgte als Integrated-Boost-IMRT (IB-IMRT), basierend auf MRT- und postoperativen FET-PET-Datensätzen. Die Dosisverschreibung betrug 72 Gy (ED 2.4 Gy) im ICRU-Referenzpunkt für das PET-basierte PTV1 bzw. 60 Gy (ED 2 Gy) für das MRT-basierte PTV2 (KM-Areal+2 cm, einschl. Ödem). Parallel zur Radiotherapie und adjuvant erfolgte eine Temozolomid-Chemotherapie. Das Follow-Up basierte auf 8-wöchigen FET-PET- sowie MRT-Untersuchungen. Lebensqualität und kognitive Aspekte wurden mittels EORTC-QLQ-C30 und QLQ Brain20 sowie Mini Mental Status-Test (MMST) zu definierten Zeitpunkten erfasst. Die Toxizitätserfassung erfolgte mittels CTC3.0(akut) bzw. RTOG-Score (spät). Ergebnisse: Das mediane Alter betrug 55 (36-73 Jahre). Das FET-PET-Resttumorvolumen lag bei 15.6 (0.5-52.7) ccm. Einem RPA-Score III/IV bzw. V/VI entsprachen 77.3 bzw. 22.7% der Patienten.Nach einem Follow-Up von 15 (3-34) Monaten sind 14 Pat. (63.6%) tumorbedingt verstorben. Von diesen 14 Patienten zeigte sich bei 10, 3 bzw. 1 Pat. ein lokales Rezidiv, lokales und distantes ZNSRezidiv bzw. nur distantes ZNS-Rezidiv. Sieben Patienten leben noch, davon 2 rezidivfrei (17 bzw. 30 Monate postoperativ). Ein Patient ist nicht tumorbedingt verstorben. Eine operative und/oder systemische Rezidivtherapie erhielten 15.8%/63.2% der Patienten. Rezidiv-freies und Gesamtüberleben lagen bei 7.8 (95% KI: 15.1; 10.5) und 14.8 (95% KI: 13.0; 16.6) Monaten. Die 6- und 12- Monats-Rezidivfreiheitsrate betrug 66% und 25%. Die 12- und 24- Monats-GesamtÜLR betrug 63.4% und 26.8%.Die Verträglichkeit der Therapie war insgesamt gut. Höhergradige strahlentherapiespezifische Nebenwirkungen traten nicht auf. Ein Pat. zeigte eine Thrombopenie Grad 3. Hautreaktionen Grad 3 an den Extremitäten/Körperstamm zeigten sich bei 2 Pat. (9.1%). Bei 22.7% der Pat. zeigte sich im Verlauf ein deutliches Fatique.Hinsichtlich Lebensqualität und Kognition zeigten sich im zeitlichen Verlauf keine signifikanten Veränderungen. Der mittlere MMI lag vor RT/Chemo, direkt nach RT/Chemo und 6-12 Monate nach RT/ Chemo bei 28.9, 28.8 und 28.8 Punkten. Schlussfolgerung: Die FET-basierte Dosiseskalation führte nicht zu einer Erhöhung der Toxizität oder signifikanter Verschlechterung der Lebensqualität. Im Vergleich zur Standardtherapie („Stupp-Daten“) zeigte sich zwar ein tendenziell günstigeres lokalrezidivfreies Überleben, eine relevante Verbesserung des Gesamtprognose stellte sich aber nicht dar.
V17-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):52
Bewertung des Ansprechens einer Radiochemotherapie beim Glioblastom – Vergleich zwischen 18F-FluoroethylL-Tyrosin-PET und MRT Piroth M.D.1,2, Galldiks N.2,3,4, Holy R.1,2, Pinkawa M.1,2, Stoffels G.2,3, Kaiser H.J.5, Fink G.R.3,4, Herzog H.2,3, Coenen H.H.2,3, Eble M.J.1,2, Langen K.J.2,3 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Jülich-Aachen Research Alliance (JARA), Section JARA Brain, Jülich-Aachen, Germany, 3Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Jülich, Germany, 4Universität zu Köln, Klinik für Neurologie, Köln, Germany, 5Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Nuklearmedizin, Aachen, Germany Fragestellung: Die Bewertung des Therapiensprechens beim Glioblastom (GBM) ist problematisch, da in der kontrastmittelgestützten MRT in vielen Fällen nicht sicher zwischen Progress und „Pseudoprogress“ differenziert werden kann, insbesondere nach Radio- oder Radiochemotherapie (RCX). Das Ziel dieser prospektiven Studie war, den prognostischen Wert des O-(2-[18F]fluoroethyl)L-tyrosin (18F-FET) PET im Vergleich mit der MRT im Verlauf der Therapie von GBM´s zu analysieren. Methodik: Ingesamt 25 Patienten, die aufgrund eines GBM operiert wurden, wurden prospektiv analysiert. MRT und FET-PET wurden jeweils vor RCX (MRT-1 und FET-1), 7 bis 10 Tage nach RCX (MRT-2 und FET-2) sowie 6-8 Wochen nach RCX (MRT-3 und FET-3) durchgeführt. Die Volumina des metabolisch aktiven Tumors in der FET-PET mit einer Tumor/Brain Ratio (TBR) > 1.6 (Tvol 1.6), die maximale TBR (TBRmax) sowie das Volumen der Gd-DTPA-Kontrastmittelanreicherung in der MRT (VolGd) wurden bestimmt. Für Tvol 1.6 und VolGd wurde ein stabiler oder erniedrigter Wert im Vergleich zum Ausgangswert als Therapieansprechen (Response) gewertet. Für TBRmax entsprach eine Reduktion von ≥10% einem Response. Das mediane Follow-up lag bei 13.8 (3-29) Monaten. Der prognostische Wert einer Response der verschiedenen Parameter in
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der MRT und FET-PET wurde mittels Kaplan-Meier-Analyse bzgl. krankheitsfreiem und Gesamtüberleben (DFS und OS) berechnet. Ergebnisse: Eine Response bzgl. Tvol 1.6 und TBRmax zwischen FET-1 und FET-2 oder FET-3, waren signifikante Prädiktoren für DFS und OS.Eine Response bzgl. des Tvol 1.6 war mit einer Verbesserung des DFS und OS verbunden. Dies galt für die Response bzgl. FET2 zu FET1 (DFS: 9.3 vs. 5.8 Monate, p=0.04; OS: 14.8 vs. 9.8 Mo., p=0.4) wie auch bzgl. FET3 zu FET1 (DFS: 9.4 vs. 5.1 Monate, p< 0.01; OS: 16.1 vs. 9.9 Mo., p=0.06). Bzgl. TBRmax korrespondierte eine Response deutlich, teilweise hochsignifikant, mit einem verbesserten DFS und OS (FET2 zu FET1 (DFS: 9.3 vs. 4.7 Monate, p< 0.01; OS: 15.4 vs. 8.5 Mo., p< 0.001) wie auch bzgl. FET3 zu FET1 (DFS: 8.3 vs. 5.2 Monate, p=0.02; OS: 15.4 vs. 9.3 Mo., p=0.02). Eine Response des VolGd zeigte weder für den Verlauf zwischen FET1 und FET2, noch zwischen FET1 und FET3 signifikante prognostische Aussagekraft. Eine Response vs. non-Response bzgl. FET1 zu FET2 führte zu einem DFS/ OS von 6.6 vs. 8.3/14.3 vs. 16.1 (p=0.7/0.8). Ein Absinken des TBRmax >10% nach Abschuß der RCX (zwischen FET1 und FET2) war hochsignifikant prädiktiv bzgl. DFS und OS. Im Verlauf, 6-8 Wochen nach RCX scheint Tvol 1.6 ein zuverlässigerer Parameter zur Abschätzung der Prognose zu sein. Schlussfolgerung: Im Vergleich zum kontrastmittelanreichernden Volumen in der MRT scheinen nach unseren Daten eine Änderung i.S. einer Response des metabolisch aktiven 18F-FET-Tumorvolumens wie auch des TBRmax bessere Parameter zu sein, um das Therapieansprechen zu beurteilen respektive die Prognose einzuschätzen
V17-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):52
Rezidivmuster nach FET-PET-adaptierter Radiochemotherapie beim Glioblastom – eine prospektive Analyse Piroth M.D.1,2, Pinkawa M.1,2, Holy R.1,2, Klotz J.1,2, Schaar S.1,2, Stoffels G.2,3, Coenen H.H.2,3, Kaiser H.J.4, Langen K.J.2,3, Eble M.J.1,2 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Jülich-Aachen Research Alliance (JARA), Section JARA Brain, Jülich-Aachen, Germany, 3Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Jülich, Germany, 4Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Nuklearmedizin, Aachen, Germany Fragestellung: Die Zielvolumendefinition in der Strahlentherapie hochmaligner Gliome basiert bisher auf der MRT-Diagnostik und umfasst das kontrastmittelaufnehmende Areal plus 2 cm Saum einschließlich der Ödemzone. Nach histopathologischen Studien korreliert die Aminosäure-PET jedoch wesentlich besser mit der tatsächlichen Tumorausdehnung. Wir untersuchten im Rahmen einer prospektiven Studie, die MRT und [18F]Fluorethyl-L-Tyrosin (FET)-PET in die Therapieplanung und Follow-Up einbezogen, das Rezidivmuster. Methodik: Zwischen 1/08 und 12/09 wurden insgesamt 22 operierte Glioblastom-Patienten eingeschlossen. Die postoperative Bestrahlung erfolgte im Rahmen einer Phase-II-Studie als Integrated-Boost-IMRT (IB-IMRT) und basierte auf postoperativen MRT- und FET-PET-Datensätzen. Das MRT-Areal umfasste das KM-Areal +1-2 cm einschl. Ödem (VMRT1_path). Die Dosis betrug 60 Gy für das MRT-basierte (VMRT1_path) und 72 Gy für das PET-basierte Volumen (VFET1). Die Temozolomid-Applikation erfolgte gemäß Stupp-Schema. Das Follow-Up betrug 15 (3-34) Monate und beinhaltete 8-wöchige FET-PET- sowie MRT-Untersuchungen. Bei 13 Patienten, die im Verlauf rezidivierten, konnte sowohl ein Rezidiv-MRT als auch Rezidiv-PET durchgeführt werden. Diese 13 Patienten wurden hinsichtlich des Rezidivmusters analysiert. Ergebnisse: Das VMRT_1path-basierte PTV lag im Mittel bei 239.5 (117-386) ccm. Das VFET1 lag immer komplett innerhalb des VMRT1_path. Das postoperativ mittels MRT (KM-Areal) bzw. FET detektierte Resttumorvolumen (VMRT1_KM bzw. VFET1) lag bei 15.6 (0-83.8) bzw. 18.5 (4.7-62.9) ccm, das Rezidivvolumen (VMRT2 bzw. VFET2) bei 28.3 (3.7-113) bzw. 23.3 (3.7-66.8) ccm. Das VFET2 lag im Mittel zu 31.2% innerhalb des VFET1, das VMRT2 zu 24.9% innerhalb des VMRT1. Die Resektionshöhle unterlag im Verlauf einem Shrinking bzw. Shift von 12 ccm bzw. 6 mm. Eine Erweiterung des VFET1 um 7 bzw. 10 mm führte zu einer Erfassung des VFET2 zu 92.4 bzw.98%. Eine Erweiterung des VMRT1 um 7 bzw. 10 mm führte nur zu einer Erfassung des VFET2 zu 70.1 bzw. 81.6%. Ein (theoretisches) FET-basiertes PTV (VFET1 mit 7 mm Saum + 5mm) war im Mittel deutlich kleiner als das standardmässige VMRT_1path-basierte PTV (179.7 (SD: 61.6) vs. 239.5 (SD: 83.4)). Schlussfolgerung: Das Glioblastom-Rezidiv korreliert zu 92.4% mit dem initialen (postoperativen) FET-PET einschliesslich 7 mm Saum. Die Korrelation mit dem MRT (KM-Areal + 7 mm) ist mit 70.1% schlechter. Eine primär FET-basierte Bestrahlungsplanung kann zu einer relevanten Reduzierung der Zielvolumenausdehnung mit konsekutiver Schonung eloquenter Hirnareale führen. Den
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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Phänomenen Shrinking/Shift der Resektionshöhle muss durch entsprechende Sicherheitssäume Rechnung getragen werden.
V17-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):53
Der Einfluss von kombinierter Behandlung mit ASA 404 und Taxol auf Tumorwachstum und FDG Aufnahme im U251 Glioblastom – Mausmodell Milanovic D.1, Deininger F.2, Mix M.2, Weber W.2, Grosu A.L.1, Niedermann G.1, Behe M.2 1 Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung Nuklear Medizin, Freiburg, Germany Fragestellung: ASA 404 (Vadimezan) ist ein Flavinoid-Derivat, das zur Gruppe der „Vascular Disrupting Agents“ (VDA) gehört. Im Unterschied zu klassischen antiangiogenetischen Substanzen, die die Proliferation von neuen Blutgefäßen im Tumor inhibieren sollen, haben VDA schon vorhandene Tumorblutgefässe als „target“. ASA 404 kann die Apoptose in Tumor- Endothelzellen durch Immunmodulierung bzw. vorwiegend durch Neutrophilenaktivierung induzieren, die Erhöhung von verschieden Zytokinen, vor allem von Interleukin-6 (IL-6) und Tumor Necrosis Factor Alpha (TNFα) im Tumorgewebe verursachen. In verschiedenen in vitro und in vivo Modellen wurde ein deutlicher Synergismus zwischen ASA 404 und Taxol beobachtet. Hier wurde untersucht, ob ein synergistischer Effekt zwischen ASA 404 und Taxol im Glioblastom-Mausmodell mit menschlichen U251-Zellen zu erreichen ist. Außerdem wurde das Behandlungsansprechen mittels FDG-PET Bildgebung verfolgt. Methodik: 1,5 x 106 U251 Zellen wurden in die rechte Flanke von NMRI – Nacktmäusen injiziert. Nach 14 Tagen wurden die Tiere in vier Gruppen geteilt (je 6-9 Mäuse). Die Behandlung war folgende: Gruppe I: Kontrollgruppe. Gruppe II: Die Tiere wurden mit 10 μg/kg Taxol behandelt. Gruppe III: Die Tiere wurden mit 27,5 μg/kg ASA 404 behandelt. Gruppe IV: Die Tiere wurden mit 10 μg/kg Taxol und 24 Stunden später mit ASA 404 behandelt. Beide Substanzen wurden intraperitoneal injiziert. 4 h nach der Behandlung mit ASA 404 (Vadimezan) bzw. 28 Stunden nach der Behandlung mit Taxol wurde den Tieren 7 – 10 MBq FDG (nach ca. 3 – 4 h Nahrungskarenz) intravenös appliziert. 40 Minuten später wurden die Tiere mit Isofluran narkotisiert und für 15 Minuten einem PET-Scan an einem Focus 120 MicroPET (Siemens, Erlangen, Deutschland) unterzogen. Ergebnisse: Das Tumorwachstum bei den Tieren, die nur mit Taxol behandelt wurden, wurde im Vergleich zu Tieren, die keine Behandlung erhielten nicht statistisch signifikant verändert. Nach zwei Wochen lag das Tumorgewicht bei der Kontrollgruppe bei 764±168 mg und in der Gruppe, welche alleine mit Taxol behandelt wurde, bei 651±128 mg. Im gleichen Zeitintervall betrug das Tumorgewicht bei nur mit ASA 404 behandelten Tieren 283±127 mg. Im Fall der kombinierten Behandlung lag das Tumorgewicht bei 180±56 mg. Die Kleintier-FDGPET-Bildgebung, die 4 Stunden nach Behandlung mit ASA 404 durchgeführt wurde, korrelierte mit dem Tumoransprechen. Die SUV Werte waren folgende: Kontrollgruppe: 1,21±0,39. Taxol: 1,14±0,19. ASA: 404 0,36±0,08. ASA 404 + Taxol: 0,50±0,14. Schlussfolgerung: Sowohl die alleinige Behandlung mit ASA 404 als auch die Kombination mit Taxol verursachte eine deutliche Verzögerung des Wachstums im U251-Glioblastom – Mausmodell. Das Ansprechen auf die Behandlung konnte mittels Kleintier-FDG-PET-Bildgebung beobachtet werden.
V17-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):53
Kombination von Bestrahlung und Polo-like Kinase 1 Inhibition mit BI 6727 im Tumormodell A431 Krause M.1, Eicheler W.1, Kummer B.1, Dörfler A.1, Yaromina A.1, Baumann M.1 1 Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät C.G. Carus der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, OncoRay Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie, Dresden, Germany
nation mit Bestrahlung untersucht. Die Substanz befindet sich außerhalb der Strahlentherapie bereits in frühen klinischen Studien. Material und Methoden: An der Plattenepithelkarzinom-Zelllinie A431 wurde die Proliferation in vitro bei alleiniger BI 6727 Inkubation sowie das klonogene Zellüberleben, die Apoptoserate sowie die Zellzyklusverteilung bei kombinierter Bestrahlung und PLK1-Inhibition untersucht. In vivo wurde die Wachstumsverzögerung nach alleiniger Substanzgabe (2x bzw. lebenslang 2x wöchentlich) bestimmt. Der strahlensensibilisierende Effekt wurde durch zweimalige i.v.-Applikation der Substanz und anschließende Einzeldosisbestrahlung unter abgeklemmtem Blutfluss untersucht. Endpunkt war hier die dauerhafte lokale Tumorkontrolle. Zur Untersuchung der Zellzykluseffekte erfolgten histologische Untersuchungen. Ergebnisse: In vitro fand sich ein ausgeprägter dosisabhängiger Effekt auf die Tumorzellproliferation. Die Plating efficiancy war unter BI 6727 allein stark reduziert, jedoch fand sich keine direkte zelluläre Strahlensensibilisierung. Bei manueller Auswertung wurde ein Zeit- und Dosis-abhängiger Mitoseblock mit einem Anstieg von 2% (Kontrolle) auf >20% gezeigt werden. Gleichzeitig kam es zu einem signifikanten Anstieg der Apoptosefraktioon, allerdings auf relativ niedrigem Niveau. In vivo führte die Substanz allein bei lebenslanger Gabe zu einer signifikanten Tumorwachstumsverzögerung. Eine Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle nach zweimaliger Applikation vor der Bestrahlung konnte nicht nachgewiesen werden. Die TCD50 betrug 45,1 Gy (95 % C.I. 39,6; 52,2 Gy) nach alleiniger Bestrahlung und 40,9 Gy (31,3; 49,2) nach kombinierter Therapie (p=0.17). Histologisch Zeigte sich ein ausgeprägter zeitabhängiger Anstieg von Mitosekatastrophen (mitotischer Zelltod) nach BI 6727 Applikation. Zusammenfassung: BI 6727 zeigt trotz fehlender zellulärer Strahlensensibilisierung in vitro und in vivo eine ausgeprägte Zytotoxizität. In weiteren Experimenten ist daher geplant, diesen zytotoxischen Effekt im Sinne einer additiven Wirkung durch wiederholte Applikation der Substanz während fraktionierter Bestrahlung in vivo auszunutzen. BI 6727 wurde freundlicherweise von Boehringer Ingelheim RCV GmbH zur Verfügung gestellt.
V17-7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):53
MicroRNA expression profiles in human cancer cells after ionizing radiation Niemöller O.M.1, Niyazi M.1, Corradini S.1, Zehentmayr F.1, Li M.1, Lauber K.1, Belka C.1 1 LMU, Klinik für Strahlentherapie, München, Germany Introduction: MicroRNAs are regulators of central cellular processes and are implicated in the pathogenesis and prognosis of human cancers. MicroRNAs also modulate responses to anti-cancer therapy. In the context of radiation oncology microRNAs were found to modulate cell death and proliferation after irradiation. However, changes in microRNA expression profiles in response to irradiation have not been comprehensively analyzed so far. Materials and methods: 1100 microRNAs (Sanger miRBase release version 14.0) were analyzed in six malignant cell lines following irradiation with clinically relevant doses of 2.0 Gy. MicroRNA levels 6 hours after irradiation were compared to microRNA levels in non-irradiated cells using the “Geniom Biochip MPEA homo sapiens”. Results: Hierarchical clustering analysis revealed a pattern, which significantly (p = 0.014) discerned irradiated from non-irradiated cells. The expression levels of a number of microRNAs known to be involved in the regulation of cellular processes like apoptosis, proliferation, invasion, local immune response and radioresistance (e. g. miR-1285, miR-24-1, miR-151-5p, let-7i) displayed 2 – 3-fold changes after irradiation. Moreover, several microRNAs previously not known to be radiation-responsive were discovered. Conclusion: Ionizing radiation induced significant changes in microRNA expression profiles in 3 glioma and 3 squamous cell carcinoma cell lines. Future work should address the functional relevance of these changes concerning clinically relevant endpoints like radiation induced cell death, proliferation, migration and metastasis.
Fragestellung: Die Serine/Threonine Kinase Polo-like Kinase Inhibitor 1 (PLK 1) hat multiple Funktionen bei der Regulation des Zellzyklus während der Mitose und ist in vielen malignen Tumoren überexprimiert. Eine durch Mutation kontinuierlich aktive PLK 1 kann zu einer Reduktion der Strahlenwirkung führen. In der vorliegenden Arbeit wurde der Effekt des PLK1 Inhibitors BI 6727 in Kombi-
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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Vorträge
V17-8 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):54
role of CTGF in radiation response and fibrosis in general and may suggest the clinical evaluation of blocking CTGF signaling as a new concept for preventing radiation induced lung injury.
Breast cancer stem-like cells show enhanced homologous recombination due to a larger S- G2 fraction Al-Assar O.1, Mantoni T.S.1, Lunardi S.1, Kingham G.1, Helleday T.1, Brunner T.B.1 1 University of Oxford, Gray Institute for Radiation Oncology and Biology, Oxford, United Kingdom The concept of cancer stem cells is generally accepted in different malignancies. We have previously shown that the MDA-MB231 breast cancer cells were more radiation resistant when sorted for the two stem cell markers CD24 and ESA. In this study, we examined a possible mechanism that might underlie this phenotype by looking at cell cycle profile and the effect this has on DNA repair pathways. The cell cycle profile showed that there were more CD24- ESA+ sorted MDA-MB231 cells in the S and G2-phases compared with the unsorted cells, 60% and 38% respectively. Cyclin D and E protein levels supported the cell cycle profile and highlighted the possible involvement of homologous recombination (HR) repair in the radioresistant phenotype. To further support this, CD24ESA+ sorted MDA-MB231 cells demonstrated statistically significant more RAD51 and less γ-H2AX foci 2h post 4Gy ionising radiation, compared with the unsorted population. Inhibition of the HR pathway effectively sterilised the CD24- ESA+ sorted MDA-MB231 cells but had no effect on the unsorted cells or MDA468 control breast cancer cell line. Although the changes we saw were specific to MDA-MB231, these results merit further investigation and can be crucial in identifying a mechanism responsible for cancer stem cells treatment resistance in primary tumours.
V17-9 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):54
An Anti-CTGF Monoclonal Antibody Attenuates and Reverses Radiation-induced Pulmonary Fibrosis in a Murine Model. Bickelhaupt S.1, Peschke P.1, Erbel C.2, Tietz A.1, Tiemke C.1, Wirkner U.1, Debus J.1, Lipson K.3, Huber P.E.1 1 Radioonkologie dkfz/Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany, 2 Universitätsklinikum Heidelberg, Kardiologie, Heidelberg, Germany, 3FibroGen, San Francisco, United States Purpose/Objective: Connective tissue growth factor (CTGF), a matricellular protein, is a known central mediator of tissue remodelling. Studies suggested that CTGF is essential for the development of sustained fibrosis in different organs and elevated levels of CTGF expression were found e.g. in patients with idiopathic pulmonary fibrosis. As radiation induced lung fibrosis is a dose limiting side effect in radiotherapy and the inhibition of CTGF may be therapeutically beneficial to fibrosis patients we investigated this concept in a murine model of radiation induced lung fibrosis. Material/Methods: Pulmonary fibrosis was initiated with a single, full thorax irradiation (20Gy) to 6 groups of 25 mice. One group of mice remained untreated, while the other 5 groups received 8 weeks of control human IgG or an antiCTGF monoclonal antibody (FG-3019). Administration of FG-3019 began 2 days before or after irradiation, or 20 days, or 16 weeks after irradiation. Two additional groups were not irradiated, but received 8 weeks of human IgG or FG3019. Lung density of all surviving mice was monitored by computed tomography (CT). 30 weeks after irradiation, oxygen saturation was determined by blood gas analysis of surviving mice. Results: All groups receiving FG-3019 exhibited a better survival than irradiated, untreated groups, with the 20-days group demonstrating the best survival. Histolgical examinations demonstrated that significant remodelling started around 13 weeks after irradiation. Administration of FG-3019 attenuated this process in a schedule-dependent manner with the 20-days group exhibiting the least remodelling. Administration of FG-3019 starting 2 days before or after irradiation also attenuated the development of lung fibrosis in a lesser extent. Late administration of FG-3019 beginning 16 weeks after irradiation even reversed the increased lung densities apparent at the time that drug administration began. This effect sustained after cessation of drug-administration and the comparison of oxygen saturation with the lung density at 30 weeks demonstrated a good correlation which suggested that reduction in lung density is a good surrogate for improvement in lung function. Conclusions: The anti-CTGF monoclonal antibody is able to attenuate radiation induced lung fibrosis and reverses established fibrosis. FG-3019 improves lung function and increases the survival of mice. This supports further research on the
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V17-10 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):54
Functional regulation of DNA demethylation by 53BP1 in DNA damage response An H.-X.1, Wang L.-F.2, You A.1, He H.-T.1, Fokas E.1,3, Engenhart-Cabillic R.1 1 Universität Marburg, Strahlentherapie und Radioonkologie, Marburg, Germany, 2Tongji Medical College, Huazhong University of Science and Technology, Department of Emergency Surgery,Union Hospital, Wuhan, China, 3University of Oxford, Gray Institute for Radiation Oncology and Biology,Radiobiology Research Institute, Oxford, United Kingdom Background: Aberrant DNA methylation plays a critical role in the carcinogenesis and is associated with chemo- and radioresistance of cancer. However the mechanism underlying active DNA methylation during carcinogenesis remains mostly unknown. Here, we investigate the biological relevance of 53BP1 on active DNA demethylation in DNA damage response. Materials & methods: Human lung adenocarcinoma A549 cells were transfected with expression plasmids of various 53BP1-domains. Global and gene specific DNA demethylation of these cells following irradiation was examined by methylation specific PCR and combined bisulphite restriction analysis (COBRA). The effects of 53BP1 on the expression of DNA methylation regulators were evaluated in these cells. Results: Transfection of 53BP1, especial the full-length construct, induced DNA demethylation of global level as well as of specific gene by methylation specific PCR and COBRA. The tumor suppressor gene RASSF1A was re-expressed following predominantly demethylation of CpG islands in the promoter. Irradiation enhanced the demethylation effect of 53BP1 in A549 cells. Overexpresion of 53BP1 led to increased expression of the methylation activators Gadd45 (35 fold), MBD2 (6 fold) and DNMT3b (11 fold) and decreased expression of the methyltransferases DNMT3a (5 fold) compared to controls. Conclusion: Our data present here provided first evidence of the involvement of 53BP1 in DNA methylation process and suggested 53BP1 as new target for the therapeutic use of agents targeting the DNA methylation machinery.
V17-11 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):54
The antineoplastic alkylphosphocholine Erufosine interferes with matrix adhesion contacts and matrix mediated survival signals Chometon-Luthe G.1, Cappuccini F.1, Jendrossek V.1 1 Institut für Zellbiologie (Tumorforschung), Molekulare Zellbiologie, Essen, Germany Background: Solid tumors are often characterized by an activated stroma which promotes tumor growth and therapy resistance. In particular, the interaction of ECM molecules and integrins has recently been linked to radiotherapy and chemotherapy resistance. The alkylphosphocholine Erufosine acts as a lipid active Akt inhibitor with promising antineoplastic action. The aim of the present study was to dissect the reciprocal interaction of Erufosine with matrix-mediated survival signals. Materials and methods: The antineoplastic action of Erufosine was analyzed in glioblastoma and prostate cancer cell lines adhering to fibronectin and collagen type I by using the WST-1 assay and Hoechst/propidium iodide staining. We also compared the cytotoxic action of Eriufosine pdeficient or proficient in ß1-integrins, which are receptors for fibronectin and collagen type I. To study the impact of Erufosine on malignant tumor cell behaviour we used adhesion and migration assays, respectively. Finally, the impact on Erufosine-treatment on adhesion contacts containing activated ß1 integrins was analysed in cancer cells using immunofluorescence imaging. Results: Our data clearly show that fibronectin and collagen type I partially protect the tumor cells from the pro-apoptotic action of Erufosine, at least under conditions of serum withdrawal. The prosurvival effects of the ECM-molecules were at least in part mediated by ß1 integrins, because ß1-integrin expressing cells turned out to be less sensitive to Erufosine-treatment. On the other hand,
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
Erufosine disturbed the maturation of the matrix adhesion contacts containing activated ß1 integrins. Conclusions: We conclude that the interaction with ß1-integrin-signaling contributes the observed reduction in ECM-mediated survival signals and cell migration in Erufosine-treated tumor cells. The down-modulation of ECM-mediated survival signals may add to the beneficial effects of antineoplastic synthetic phospholipids derivatives on the cytotoxic action of radiotherapy.
Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):55
Einfluss ionisierender Strahlen auf das T-Zell-Gedächtnis 3
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Ciernik I.F. , Almeida A.R. , Sallusto F. , Lanzavecchia A. Städtisches Klinikum Dessau, Strahlentherapie und Radioonkologie, Dessau, Germany, 2Universitätsspital Zürich, Zentrum für klinische Forschung, Zürich, Switzerland, 3Universidade de Lisboa, Instituto de Medicina Molecular, Lisboa, Portugal, 4Istituto die Ricerca in Biomedicina, Bellinzona, Switzerland
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Hintergrund: Ionisierende Strahlung (IS) induziert quantitative und qualitative Veränderungen des Immunsystems. Veränderungen des Immunsystems und dessen Funktion mit kleine Dosen können spezifische antitumorale Immunantworten unter Umständen verstärken. Methodik: T-Zellen, die für das zelluläre immunologische Gedächtnis verantwortlich sind wurden mit FACS in Bezug auf die Erholung von T-Zellen nach Lymphopenie-induzierenden Ereignissen untersucht. Lymphopene Wirtstiere, sei es durch Deletion von CD3ε oder nach einer Ganzkörperbestrahlung (TBI), wurden auf die Rekonstitution des T-Zell Kompartimentes nach adaptivem Transfer untersucht. CD8 und CD4 Kompartimente, b estehend aus TEM (CD44+ CD62L-), Tnaive (CD44- CD62+) und den TCM Zellen (CD62 + und CD44+), wurden auf Ihrer Fähigkeit das zelluläre Immunsystem zu rekonstruieren analysiert. CD3e-/- Wirtsmäuse (C57BL/6), bestrahlte CD3ε-/- Wirte oder Mäuse nach Konditionierung mit 5 oder 9 Gy Ganzkörperbestrahlung wurden mit den einzelnen T-Zell Subpopulationen oder in Kombination rekonstituiert, unterscheidbar aufgrund isogener Lymphozytenmarker (Ly 5.1 und Ly 5.2). Ergebnisse: Lypmphopenie-induzierte T-Zell Proliferation und Rekonstitution des T-Zell Gedächniskompartiments unterscheiden sich fundamental bei CD3ε-/- Wirtstieren von T-Zell-depletierten Wirtstieren nach Ganzkörperbestrahlung. Während nach intrinsischer T-Zell Depletion die T-Zell Rekonstitution durch eine schnelle erste Phase proliferierender TEM getragen wird, ist nach TBI die Erneuerung des T-Zell-Pools fast vollständig und ausschliesslich von TCM gewährleistet. Es ist eine deutlich unterschiedliche Proliferationskinetik expandierender T -Zell-Subgruppen im lyphopenen Umfeld, ensprechend dem Wirt. T-Zell-Rekonstitution bei CD3ε-/- Wirtstieren führte zu einer massiven Lymphoproliferation im Darm, Hypersplenismus und generalisierter Lymphadenopathie, nicht aber nach TBI, obwohl die quantitative Immundepletion vergleichbar war. Der Grund dafür lag in der relativen Strahlenresistenz von CD25+ Treg, die bei CD3ε-/- Mäusen fehlen, nach TBI aber persistieren. Der Anteil der T-Zell Nachkommen unterschiedlicher Subpopulationen im steady state als Funktion der vorhandenen Tregs wird so beeinflusst, dass eine überschiessende Proliferation naiver T Zellen supprimiert wird. Schlussfolgerung: Die entscheidende T-Zell Subpopulation, die das zelluläre Gedächtnis nach Lymphpenie-induzierendem Ereignissen, rekrutiert sich in erster Linie aus dem CD62L+ CD44+ TCM Pool. Überschiessender Proliferation naiver T-Zellen und Effektorzellen, im Gegensatz zu intrinsisch T-Zell defizienten Wirtstieren, findet man nach strahleninduzierter Lymphopenie und Lymphopenie-assoziierte Lymphoproliferation nicht. Die Präsenz und relative Strahlenresistenz vorhandener Treg Zellen spielen bei einer hohen Fraktion an naiven T-Zellen bei Lymphopenie-induzierter Lymphproliferation eine entscheidende Rolle, um eine normale Erholung des T Zell Gedächtnis Pools zu ermöglichen.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):55
Kombinierte interne und externe Bestrahlung von Tumoren: Erste Ergebnisse mit 90Y-DTPA-Cetuximab in FaDu Tumoren Zips D.1, Koi L.1, Brüchner K.1, Zenker M.2, Heldt J.-M.2, Bergmann R.2, Mosch B.2, Pietzsch H.-J.2, Pietzsch J.2, Steinbach J.2, Baumann M.1 1 Experimentelle Strahlentherapie, OncoRay, Dresden, Germany, 2HelmholtzZentrum Dresden-Rossendorf, Institute für Radiopharmazie, Dresden, Germany
V17-12
1,2
V17-13
Hintergrund: Eine Vielzahl bösartiger Tumoren weist eine Überexpression des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR). Der monoklonale Antikörper Cetuximab bindet mit hoher Spezifität am EGFR. Die hier vorgestellten Experimente sind Teil eines BMBF-geförderten Programms zur präklinischen Entwicklung und Evaluierung der Kombination von interner Bestrahlung mittels Radionuklid-markiertem Cetuximab (90Y-DTPA-C225) mit externer Strahlentherapie. Im vorliegenden Teilprojekt wird untersucht, ob 90Y-C225 die lokale Tumorkontrolle nach externer Bestrahlung verbessert. Material und Methoden: FaDu-Tumoren wurden subkutan in Nacktmäuse transplantiert und mit 90Y-DTPA-C225 (2.8 MBq 13μg C225/Maus, i.v., 2-4 Tage nach externer Bestrahlung) und externer Bestrahlung (Einzeldosis, 200 kV Röntgen) behandelt. Experimentelle Endpunkte sind die Tumorwachstumsverzögerung und die dauerhafte lokale Tumorkontrolle. Ergebnisse: Die kombinierte Behandlung wurde gut toleriert. 90Y-DTPA-C225 führt im Vergleich zu unmarkiertem C225 zu einer signifikanten Verzögerung des Tumorwachstums. Nach 26 Gy externer Bestrahlung führte die Applikation von 90Y-DTPA-C225 zu einer signifikanten Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle im Vergleich zur alleinigen externen Bestrahlung. Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse unterstützen das Konzept, dass eine zielgerichtete interne Bestrahlung zu einer relevanten Verbesserung der Ergebnisse nach externer Bestrahlung führen kann. Dabei kann abgeschätzt werden, dass der zusätzliche Effekt der internen Bestrahlung in unseren Experimenten etwa 10 Gy externer Bestrahlung entspricht. Gefördert durch das BMBF im Rahmen des Kompetenzverbundes Strahlenforschung (02NUK006B).
Pitfalls onkologischer Bildgebung und Therapieplanung
S3-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):55
Risikofaktor großer Mediastinaltumor beim Hodgkin Lymphom: Ist eine Diagnose und Klassifikation anhand einer konventionelle Röntgen-Thoraxaufnahme obsolet? Kriz J.1, Müller H.2, Kobe C.3, Haverkamp U.4, Engert A.2, Müller R.-P.1, Eich H.-T.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlenthentherapie, Universität zu Köln, Köln, Germany, 2Klinik I für Innere Medizin, Universität zu Köln, Köln, Germany, 3Klinik für Nuklearmedizin, Universität zu Köln, Köln, Germany, 4Klinik für Radiologie und Strahlentherapie, Clemenshospital Münster, Münster, Germany Einleitung: Die Behandlung des Hodgkin Lymphoms erfolgt stadienadaptiert. Innerhalb der Behandlung hat die kombinierte Chemo-Radiotherapie seit Jahren ihren festen Stellenwert. Zur Stadieneinteilung werden neben der Anzahl befallener Lymphknotenstationen die vier Risikofaktoren a) großer Mediastinaltumor b) Befall von mehr als 3 Lymphknotenarealen, c) Extranodalbefall und d) hohe BSG herangezogen. Als großer Mediastinaltumor wird innerhalb der German Hodgkin Study Group (GHSG) ein mediastinaler Lymphknotenbefall mit einer Ausdehnung von ≥1/3 des Thoraxquerdurchmessers im konventionellen Röntgen-Thorax gewertet. Ziel dieser Auswertung ist es zu überprüfen ob die Messwerte, die anhand des konventionellen Röntgen und der Computertomographie (CT) erhoben werden, miteinander korrelieren. Material und Methode: Von 145 Patienten aus den aktuell rekrutierenden Studien der GHSG wurden sowohl die mediastinalen Lymphkontenmanifestationen als auch die Thoraxquerdurchmesser im konventionellen Röntgen und im CT ausgemessen und miteinander verglichen.
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Vorträge
Ergebnisse: Im Jahre 2010 wurden anhand der Bildgebung, die zur Referenzstrahlentherapie nach Köln geschickt wurde, Messungen im konventionellen Röntgen und im CT durchgeführt. Es handelte sich um 76 Männer und um 69 Frauen. Das mediane Alter betrug 29 Jahre (18-60 Jahre). 94 Patienten hatten gemäß den Richtlinien der GHSG einen großen Mediastinaltumor und 51 Patienten hatten lediglich einen mediastinalen Lymphknotenbefall, der nicht die Kriterien des großen Mediastinaltumors erfüllte. Die gemessenen Mittelwerte für den mediastinalen Befall betrugen im konventionellen Röntgen 10,7 cm und im CT 10,3 cm. Die Mittelwerte für den Thoraxquerdurchmesser betrugen im konventionellen Röntgen 29,1 cm und im CT 27,5 cm. Die Korrelation der gemessenen Werte im konventionellen Röntgen verglichen mit den Werten im CT bezüglich der Tumorgröße wurde mit 0,95 und bezüglich des Thoraxquerdurchmessers mit 0,77 berechnet. Die Korrelation der gesamten Analyse beträgt 0,81. In 90,3% der Fälle kamen die Messungen aus beiden Untersuchungen zu dem selben Ergebnis. Wird das konventionelle Röntgen als Goldstandard betrachtet, so beträgt die Sensitivität 0,87 und die Spezifität 0,96. Schlussfolgerung: Die vorliegende Auswertung zeigt, dass in 10% der Fälle keine Übereinstimmung zwischen den Messwerten aus konventionellem Röntgen und CT gefunden wurden. Dies hängt insbesondere mit der unterschiedlichen Untersuchungsposition zusammen. Da jedoch das Vorliegen des Risikofaktors großer Mediastinaltumor therapieentscheidend für Patienten mit Hodgkin Lymphom sein kann, kann zur Zeit nicht auf eine der beiden Untersuchungen verzichtet werden.
S3-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):56
Is there anything like an „evidence-based target volume“? A systematic review of randomized controlled trials and evidence-based guidelines Schüller P.1 1 Kompetenz Centrum Onkologie, MDK Nordrhein, Düsseldorf, Germany Introduction: Historically, the target volume (TV) concept developed from the so-called „standard fields“ when methods of 3D-planning became available. Despite the fact that the TV defines the area of the body which is to be irradiated, the contouring of TVs has sometimes more of an art than of a science. Modern conformal techniques demand a more exact TV definition. The aim of this investigation was to collect the available level I evidence on TV definition. Methods: A literature research was conducted using the PubMed strategy „((target volume) or ptv or ctv) and radiotherapy“ (RT) with limits on „randomized controlled trial“ (RCT). Current evidence-based guidelines (S3) were also screened. Only studies with clinical endpoints and randomization for TV were considered as level I evidence in this context. Results: 94 abstracts were found, of which 2 were relevant to the problem. 5 guidelines were considered. In breast cancer, the whole breast TV has been tested superior to no radiotherapy in RCTs. Smaller TVs (partial breast irradiation) have not been tested in RCTs so far. An older RCT showed no higher toxicity for additional irradiation of the internal mammary chain, but whether it is necessary has not been tested in RCTs. An RCT comparing a paraaortic (PA) TV +/- ipsilateral iliac TV in stage I seminoma showed less toxicity and a slightly (and not significantly) higher risk for pelvic recurrence for the PA TV. The TV tested in RCTs for definitive treatment of non-small cell lung cancer (NSCLC) contains non-affected mediastinal lymph nodes, but it is not clear whether this is necessary. The ESTRO guidelines on the TV for prostate brachytherapy are based on pathology studies and the Partin tables but not on clinical evidence. A Parotidsparing IMRT TV for head and neck cancer patients is currently being tested in the „PARSPORT“ RCT. Conclusions: As other oncologic disciplines, radiation oncology needs to be founded on evidence. The target volume as the pivotal element of treatment planning therefore needs to play a greater role in future randomized trials.
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S3-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):56
Experimentelle Untersuchung zur FET-PET in F98-Rattengliomen: Besteht eine FET-Anreicherung im Bereich der reaktiven Astrogliose, die die korrekte Erfassung der Tumorausdehnung in der RTX-Planung beeinträchtigt? Piroth M.D.1,2, Manuvelpillai J.2,3, Schöneck M.2,3, van Oosterhout A.4, Pinkawa M.1,2, Holy R.1,2, Stoffels G.2,3, Shah N.J.2,3, Eble M.J.1,2, Langen K.J.2,3 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Jülich-Aachen Research Alliance (JARA), Section JARA Brain, Jülich-Aachen, Germany, 3Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Jülich, Germany, 4Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Neurochirurgie, Aachen, Germany Fragestellung: Die PET mit der Aminosäure [18F]Fluorethyl-L-Tyrosin (FET) zeigt im Vergleich zur MRT eine verbesserte Erfassung des biologisch aktiven Tumorgewebes und wird als zusätzliches Verfahren für die Optimierung der Bestrahlungsplanung diskutiert. Bei experimentellen Infarkten und Hämatomen konnte eine unspezifische Anreicherung von FET im Bereich der reaktiven Astrogliose nachgewiesen werden, die auch in der Umgebung von zerebralen Gliomen auftreten kann. Ziel dieser Studie war es, die FET-Aufnahme im Bereich der reaktiven Gliose von unbestrahlten und vorbestrahlten Rattengliomen (F98) näher zu untersuchen. Methodik: Bei 10 Fisher-CDF-Ratten wurden F98-Gliomzellen in den Nucleus caudatus implantiert. Nach einwöchigem Tumorwachstum erfolgte bei 8 Tieren eine Bestrahlung des Tumors mittels Gammaknife (1 Isozentrum, 8 mm Kollimator). Die Dosisverschreibung erfolgte auf die 90%-Isodose. Zwei Tiere erhielten 50 Gy, 1 Tier 75 Gy, 2 Tiere 100 Gy und 4 Tiere 150 Gy. 2 Kontrolltiere wurden nicht bestrahlt. Nach einer Woche weiteren Tumorwachstums wurde FET i.v. injiziert und die Tiere nach 60 min getötet, die Gehirne entnommen und bei -50oC tiefgefroren. 20 μm dicke Kryoschnitte der tumortragenden Hirnregion wurden angefertigt und auf Photoimager-Platten exponiert, um die FET-Verteilung autoradiographisch zu erfassen. Als histologische Referenz diente die Färbung der Schnitte mit Toluidin-blau sowie der Nachweis der reaktiven Astrogliose mit anti-GFAP Antikörpern in der Immunfluoreszenz. Die Autoradiogramme wurden mittels Regions of Interest ausgewertet und die Quotienten der Traceraufnahme im Bereich des Tumors und der reaktiven Astrogliose im Vergleich zum normalen Hirngewebe bestimmt. Ergebnisse: Bei allen Tieren konnte ein Tumor mit vermehrter FET-Anreicherung entsprechend der Ausdehnung des Tumors in der Toluidine-blau Färbung nachgewiesen werden. Der Tumor/Hirnquotient betrug 4,3 ± 1,3 und zeigte keine Abhängigkeit von der vorausgegangenen Bestrahlungsdosis. Bei allen Tumoren ließ sich eine deutliche Astrogliose um den Tumor nachweisen. Der FETUptake im Bereich der reaktiven Astrogliose im Vergleich zum Hirngewebe betrug 1,48 ± 0,32 und war damit signifikant niedriger als die bei experimentellen Infarkten und Hämatomen beobachteten Maximalwerte (2,23 ± 0,30 bzw. 2,40 ± 0,97; p < 0,01). Schlussfolgerung: Die reaktive Astrogliose in der Umgebung von Gliomen führt nur zu einer geringfügigen FET-Anreicherung, die die Abgrenzung eines Glioms für die Bestrahlungsplanung nicht beeinträchtigt (Tumor/Hirnquotienten zur Tumorabgrenzung 1,6). Auch nach hochdosierter Bestrahlung tritt im normalen Hirngewebe und in der Umgebung von Tumoren keine unspezifische FET-Anreicherung auf.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge
Von der Zelle zum Patienten – die Erfolgsgeschichte des EGF-Rezeptors
S8-1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):57
Prognostic impact of Rad51 and Egfr on survival in colorectal adenocarcinoma Tennstedt P.1, Fresow R.2, Marx A.H.1, Terracciano L.3, Simon R.1, Sauter G.1, Petersen C.4, Dikomey E.2, Borgmann K.2 1 Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany, 2Labor für Strahlenbiologie & Experimentelle Radioonkologie, Klinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany, 3Institut für Pathologie, Universitätskrankenhaus Basel, Basel, Switzerland, 4Klinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany Purpose: Strong expression of Rad51, a highly conserved DNA repair protein that has a central function in the homologous recombination pathway as well as EGFR a member of a receptor tyrosine kinase family has been observed in a variety of human malignancies. This study was aimed to evaluate Rad51 and EGFR expression to serve as prognostic markers in colorectal adenocarcinoma. Experimental design: A total of 1210 colorectal adenocarcinoma were analysed immunohistochemically on a tissue microarray (TMA). Results: High-level Rad51 expression was observed in 1% (n=12), moderate in 11% (n=139), weak in 34% (n=409) and no expression of Rad51 was observed in 44% of cases. Patients whose tumours displayed high-level Rad51 expression showed a significantly shorter survival 11 (strong) vs. 46 (moderate) vs. 68 (negative) vs. 76 (weak) months. Expression of Rad51 (p=0.0105) as well as tumor stage (p< 0.0001) and nodal status (p< 0.0001) proved to be independent prognostic parameters in a multivariate analysis. Furthermore, Rad51 expression significantly correlates with the loss of MSH (p=0.0002) and MLH (p=0.0033) and the increase of EGFR (p=0.0001), Ki67 (p< 0.0001) and p21 (p=0.003). To check whether expression of proteins might covariate, the impact of Rad51 together with Ki67 or with EGFR on survival was analysed. Both proteins were significantly associated with prognosis (p=0.0024 and 0.0155), with an increased risk ratio from 0.86 to 1.16 for Ki67 and 0.87 to 1.14 for EGFR, but Rad51 seems to be the strongest independent prognostic marker with an increase in risk ratio from 0.66 to 3.39 in a multivariate analysis. Conclusions: Overexpression of Rad51, a key component of the homologous recombination pathway, is associated with poor colorectal adenocarcinoma outcome. This finding warrants prospective studies of Rad51 as a prognostic marker and therapeutic target.
S8-2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):57
Induction of epithelial-mesenchymal-transition by recombinant epidermal growth factor increases the metastatic potential of head and neck squamous carcinoma cells (SCCHN) and negatively interferes with their response to irradiation and EGFR targeting Holz C.1, Hristozova T.1, Sers C.2, Bormann F.2, Happe-Kramer A.1, Budach V.1, Tinhofer I.1 1 Charite University Hospital, Department of Radiotherapy, Berlin, Germany, 2 Charite University Hospital, Institute of Pathology, Berlin, Germany Introduction: Epithelial-mesenchymal-transition (EMT), a critical process during embryogenesis, has previously been associated with tumor progression. Tumors which activate this cellular program have been shown to acquire a more aggressive phenotype with increased metastatic potential and reduced sensitivity to cytotoxic treatment. The EMT is known be triggered by extracellular signals including growth factors such as the epidermal growth factor (EGF). In SCCHN overexpression of EGFR has been associated with a more aggressive disease and decreased response to radiotherapy. The role of EMT in mediating the poor outcome of EGFR-overexpressing SCCHN is currently unresolved. Methods: SCCHN cell lines were characterized for their basal expression of EGFR, its ligands EGF and amphiregulin, the epithelial marker E-cadherin and the mesenchymal marker vimentin by Western Blot and flow cytometry. The expression level of the EMT-associated transcription factor Snail1 was determined by RT-PCR. The migratory potential of cells was assessed by three independent assays of 2D- and 3D-motility. Response of cells to irradiation and EGFR targeting
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
was determined in detailed dose- and time-studies of their clonogenic growth. The molecular profiles were then correlated with the metastatic potential and treatment sensitivity. Results: The majority of SCCHN cell lines showed high basal expression levels of E-cadherin but low to absent expression of vimentin. Although E-cadherin and vimentin expression levels did not significantly change after treatment with EGF we observed a significant change in cell shape from epithelial- to mesenchymallike cell morphology. This was accompanied by upregulation of Snail1 and was followed by a significant increase in the 2D- and 3D-motility. SCCHN cells with high basal levels of Snail1 showed a mesenchymal-like morphology and a high intrinsic metastatic potential without addition of EGF. Importantly, this phenotype was also associated with reduced sensitivity to irradiation and cetuximab applied either as monotherapy or combined treatment. Conclusion: Activation of EGFR in SCCHN cells can induce a mesenchymal-like phenotype associated with metastasis and treatment resistance. The prognostic value of Snail1 and its potential as therapeutic target for improvement of efficacy of irradiation/cetuximab treatment has to be evaluated in further studies.
S8-3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):57
Feuer und Eis oder JNK2 und Cetuximab: Strahlenempfindlichkeit und Signaling in 3D versus 2D Plattenepithelkarzinomzellkulturen Eke I.1, Förster C.1, Schneider L.1, Cordes N.1,2 1 Oncoray – Nationales Zentrum für medizinische Strahlenforschung in der Onkologie, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Germany, 2Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Germany Fragestellung: Die Hemmung des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors (EGFR) durch Antikörper wie Cetuximab zeigt in der klinischen Anwendung gute Erfolge. Neben einer antiproliferativen Wirkung, die in einer Reihe von verschiedenen Tumorentitäten zu beobachten ist, wird Cetuximab auch als strahlensensibilisierende Substanz bei Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals Bereiches verwendet. Die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen dieser Strahlensensibilisierung sind jedoch bis Heute weitestgehend unverstanden. Methodik: Zur Identifizierung der Modifikationen innerhalb des zytoplasmatischen Signalnetzwerks durch Cetuximab bedingte EGFR Hemmung unter physiologischeren dreidimensionalen (3D) Wachstumsbedingungen wurden verschiedene Plattenepithelkarzinomzelllinien untersucht und die Ergebnisse mit Zellen, die konventionell als Monolayerkulturen wuchsen, verglichen. Koloniebildungsassays, Western Blotting und Phosphoproteom-Arrays (1348 Phosphorylierungen) wurden in FaDu, SAS, A431 und UTSCC14 Zellen durchgeführt. Ergebnisse: Interessanterweise war EGFR und die nachgeschalteten Signalproteine MAPK und Akt in 3D stärker phosphoryliert als in 2D. Überraschenderweise war kein signifikanter Unterschied in der Klonogenität 3D versus 2D wachsender Tumorzellen nach Cetuximab zu beobachten. Cetuximab zeigte in 3D eine strahlensensibilisierende, in 2D jedoch eine radioprotektive Wirkung. Um die Rolle von PINCH1 und Nck2, die die EGFR- und Integrin-Signalwege miteinander verknüpfen, zu untersuchen, wurde die Expression dieser zwei Proteine mittels siRNA herunterreguliert, wodurch die getesteten Tumorzellen strahlensensibler wurden. Aufgrund der essentiellen Funktion dieser beiden Proteine innerhalb des EGFR-Signalweges resultierte unter der Cetuximab-Behandlung keine weitere Zunahme der Strahlenempfindlichkeit. Neben zahlreichen Unterschieden in der Wirkung von Cetuximab auf die Proteinphosphorylierung von 3D versus 2D Zellkulturen erregte ein starker Anstieg der JNK2 Phoshorylierung, die auch unter PINCH1 und Nck2 Depletion zu beobachten war, unsere Aufmerksamkeit. Durch Inhibition von JNK2 durch siRNA oder pharmakologischen Inhibitor wurden die zytotoxischen und strahlensensibilisierenden Effekt von Cetuximab signifikant gesteigert. Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen deutlich unterschiedliche Aktivitätsmuster des EGFR in 3D im Vergleich zu 2D, die sich ebenfalls im zytoplasmatischen Signalnetzwerk widerspiegeln. Identifiziert wurden 2 neue Determinanten downstream des EGFR, namentlich PINCH1 und Nck2. Als essentiellen Antagonist von Cetuximab fanden wir JNK2, dessen Hemmung die Effizienz von Cetuximab signifikant verbesserte. Inwieweit diese Effekte klinisch relevant sind und eine kombinierte Inhibition von EGFR und JNK2 einen neuen therapeutischen Ansatz für die Behandlung von Patienten darstellt, wird in weiteren Studien untersucht werden.
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Vorträge
S8-4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):58
Induction of DNA double-strand breaks via 90 Y-DTPA-Cetuximab in human SCC cell lines to establish EGFR-directed tumour inactivating therapies Kasten-Pisula U.1, Saker J.1, Zenker M.2, Heldt J.-M.2, Baumann M.3, Steinbach J.2, Petersen C.1, Dikomey E.1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf / Hubertus Wald Tumorzentrum, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, Hamburg, Germany, 2 Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, Institut für Radiopharmazie, Dresden, Germany, 3Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, Radioonkologie, Dresden, Germany Purpose: Molecular targeting is a novel approach in radiotherapy with great potential to increase locoregional control. Due to its overexpression in various tumours the epidermal growth factor receptor (EGFR) is a reasonable target for such strategies. The aim of our project is to establish an EGFR directed radioimmunotherapy. Therefore, the radioactive isotope 90Yttrium was immobilised at the EGFR directed antibody Cetuximab via a chelator (90Y-C225). The potential of this drug is to accumulate radiation in tumours and metastases expressing high EGFR. In the present study the DNA damaging potential of 90Y-C225 was investigated for head and neck tumour cells differing in EGFR expression. Materials and methods: 12 squamous cell carcinoma (SCC) cell lines; protein determination: Western blot and FACS; detection of DNA double-strand breaks: gammaH2AX foci; determination of cell viability: colony formation. Results: It was shown that the binding capacity of C225 depends on membranous EGFR expression. Radiolabelled 90Y-C225 was found to induce DNA doublestrand breaks (DSBs) in human SCC cell lines expressing EGFR, as detected via the formation of gammaH2AX foci. The number of DSBs induced increases linearly with the amount of EGFR expressed per cell (r2= 0.8204, p= 0.0129). Repair of gammaH2AX foci was followed up to 48h after exposure with 90Y-C225, showing that there is still a substantial number of DSBs remaining. This number also increases linearly with the EGFR expressed per cell (r2= 0.9942, p= 0.0486). Treatment with 90Y-C225 for 48h resulted in a significant reduction of colony forming ability of SCC cells, which again depends on the level of EGFR expression. The difference in cell kill can nicely be attributed to the different amount of DSBs induced by 90Y. Conclusions: Overall, data obtained demonstrate the great potential of using 90YC225 to inactivate tumour cells. For the outcome of this radioimmunotherapy the EGFR expression is the most critical parameter: the higher the protein level, the higher is the number of DSBs induced and accordingly the level of cell kill achieved. Therefore, especially those tumours with pronounced EGFR expression, which are generally fairly radioresistant, may be targeted by this new approach. Financial support: BMBF 02NUK006C & DFG PAK-190
S8-5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):58
Heterogene Wirksamkeit der simultanen Bestrahlung und EGFR-Inhibition und Evaluation von Wirkmechanismen zur Definition geeigneter Biomarker für die Individualisierung der Therapie Gurtner K.1,2, Deuse Y.1,2, Yaromina A.1,2, Eicheler W.1,2, Dörfler A.1,2, Baumann M.1,2,3, Krause M.1,2 1 Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany, 2Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, OncoRay – Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie, Dresden, Germany, 3Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, Experimentelles Zentrum, Dresden, Germany Fragestellung: Untersuchung der Bedeutung von Faktoren des Tumormikromilieus sowie molekularer Veränderungen für die unterschiedliche Effektivität einer kombinierten Therapie aus fraktionierter Bestrahlung und simultaner Applikation von Erlotinib bzw. Cetuximab in verschiedenen Tumormodellen. Innerhalb des DFG-Netzwerkprojektes (Tübingen, Hamburg, Dresden) werden insgesamt 10 Plattenepithelkarzinomzelllinien untersucht, die Ergebnisse der ersten 6 Tumormodelle werden hier präsentiert.
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Methodik: Die lokale Tumorkontrolle 120 Tage nach Ende der Bestrahlung wurde für UT-SCC-5, SAS, FaDu, UT-SCC-14, XF354 und CAL33 Tumoren nach fraktionierter Strahlentherapie (30f/6 Wo) in vivo ausgewertet. Die Tiere erhielten während der Bestrahlung täglich Erlotinib (50mg/kg KG, oral) bzw. einmal wöchentlich Cetuxmiab (1mg, i.p.). Für die Auswertung des relativen Tumorvolumens und der Wachstumsverzögerung wurden zusätzlich Tumore alleinig mit Substanzgaben (Erlotinib bis Endgröße, Cetuximab einmalig oder viermalig) behandelt. Immunhistochemisch und mittels Westernblot wurden Veränderungen der EGFR-Expression sowie der Signalwege, Proliferationsmarker und Faktoren des Tumormikromillieus untersucht. Ergebnisse: Die bisherigen Daten zeigen ein sehr heterogenes Ansprechen auf die kombinierte Therapie im Vergleich zur alleinigen Bestrahlung. Für den UTSCC-5-Tumor führt weder die Applikation von Erlotinib noch von Cetuximab zu einer Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle. Dieser Effekt findet sich prinzipiell in allen Tumorzelllinien für die kombinierte Therapie mit Erlotinib wieder, obgleich in fast allen Tumormodellen ein guter wachstumsverzögernder Effekt für die alleinige Applikation von Erlotinib gesehen wurde. Im Gegensatz dazu führte die Gabe von Cetuximab während fraktionierter Strahlentherapie zu einer signifikanten Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle in 4 der 6 getesteten Tumormodelle (SAS, UT-SCC-14, XF354, CAL33). Im non-responder Modell UT-SCC-5 findet sich im Gegensatz zu den anderen Modellen eine MAPK Aktivierung nach kombinierter Therapie, die auf eine alternative Signaltransduktion hindeuten könnte. Andere molekulare Veränderungen, immunhistologische Proliferationsmarker sowie Marker des Tumormikromillieus scheinen bisher nicht mit funktionellen Effekten zu korrelieren. Schlussfolgerung: Der monoklonale Antikörper Cetuximab führt in 4 der 6 Tumore zu einer signifikanten Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle, wohingegen der wachstumsverzögernde Effekt einer kombinierten Therapie mit Erlotinib sich in allen Tumormodellen nicht in einer Verbesserung der TCD50 wiederspiegelt. Die Fortführung der Experimente mit weiteren PEC-Zelllinien und die Evaluation der Wichtigkeit von immunhistochemischen Veränderungen der EGFR- und EGFR-Liganden Expression sowie eines möglicherweise immunogenen Effekts von Cetuximab, als Mechanismus für dessen bessere Wirksamkeit, sind geplant. Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG PAK-190)
S8-6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):58
Einfluss der Bestrahlung auf miRNA Expression und Zellulären Reaktionen in Mammakarzinom-Zelllinien und humanen Mammakarzinomen Anastasov N.1, Braselmann H.2, Auer G.3, Atkinson M.1, Aubele M.4 1 Helmholtz Zentrum München, Institut für Strahlenbiologie, München, Germany, 2Helmholtz Zentrum München, Abt. Strahlenzytogenetik, München, Germany, 3Karolinska Institut, Stockholm, Sweden, 4Helmholtz Zentrum München, Institut für Pathologie, München, Germany Einleitung: MicroRNAs (miRNAs) beeinflussen die Genexpression und werden mit der Regulation der zellulären Strahlensensitivität in Verbindung gebracht. Um diese Hypothese zu testen, untersuchten wir durch Strahlung verursachte miRNA-Veränderungen in Mammakarzinom-Zelllinien und ihren möglichen Zusammenhang mit der Expression von Tumormarkern (HER2, HER3, PR und ER). Zusätzlich quantifizierten wir die miRNA Expression in Gewebeproben von invasiven duktalen Mammakarzinomen, um ihren möglichen Zusammenhang mit dem Auftreten von Lokalrezidiven nach lokaler Bestrahlung untersuchen zu können. Material und Methode: Die Expression der miRNAs wurde in zwei humanen Mammakarzinom- Zelllinien mittels einem TaqMan-basierten ´assay screen´ (insgesamt 138 miRNAs) untersucht. Fünf dieser miRNAs (miR-17-5p, miR-21, miR-10a, miR-125a and let-7b) wurden anschließend in Tumor-gewebe von 60 Patientinnen mit invasivem duktalem Mammakarzinom mit bzw. ohne postoperative lokale Bestrahlung analysiert. Zusätzlich untersuchten wir die Expression von miR-21 und miR-17-5p in Zelllinien nach Bestrahlung. Ergebnisse: 56 miRNAs waren detektierbar in Mammakarzinom-Zelllinien (T47D and MCF7). Zwei dieser miRNAs (miR-21 und miR-17-5p) zeigten hier eine deutlich erniedrigte Expression nach Bestrahlung mit 2,5 Gy und 5,0 Gy. Dies ging einher mit einer erhöhten Proteinexpression von HER2 und HER3 Rezeptoren. In den Geweben der Primärtumoren identifizierten wir eine miR-21 Überexpression in 75% (n=45) der Tumore, während eine erniedrigte Expression für miR-17-5p in 77% (n=46) der Tumore vorlag. Hier fanden wir auch einen signifikanten Zusammenhang (p≤0.05) zwischen der Expression von miR-17-5p
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Vorträge / Eingereichte Dissertationen
und dem HER3 Rezeptor sowie zwischen der Expression von miR-21 und der Expression von Progesteron (PR) und Östrogenrezeptoren (ER). Der klinische Verlauf der Mammakarzinom-Patientinnen mit niedriger miR-21 Expression war signifikant schlechter bei Patientinnen, die postoperativ lokal bestrahlt wurden als bei Patientinnen, die keine Strahlenbehandlung erfahren haben. Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse bestätigen, dass die Expression von miRNAs durch Bestrahlung beeinflusst wird, und dass dies begleitet ist von einer veränderten Expression von Tumormarkern (HER 2, HER3 und p21). Basierend auf diesen Ergebnissen nehmen wir an, dass miRNAs möglicherweise eine Rolle in den EGFR / HER Rezeptor Signalwegen und in der Aktivierung und Regulation zellulärer Proliferation, Migration und Invasion spielen. Zusätzliche Studien sollen dann auch klären, ob ein Zusammenhang besteht zwischen Veränderungen der miRNA Expression und dem Auftreten von Lokalrezidiven bei Patientinnen nach Chemo- oder Strahlentherapie.
Eingereichte Dissertationen
D1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):59
Hyperthermia and irradiation of head and neck squamous cancer cells causes migratory profile changes of tumour infiltrating lymphocytes Schmidtner J.1, Distel L.V.1, Ott O.J.1, Nkenke E.2, Sprung C.N.3, Fietkau R.1, Lubgan D.1 1 Department of Radiation Oncology, Friedrich-Alexander-University ErlangenNuremberg, Erlangen, Germany, 2Department of Oral and Maxillofacial Surgery, Friedrich-Alexander-University Erlangen-Nuremberg, Erlangen, Germany, 3 Monash Institute for Medical Research, Centre for Women’s Health Research, Clayton, Australia Purpose: CD4+CD25+FoxP3+ regulatory T-cells (Treg) are responsible for immunoevasion mechanisms induced by cancer. Specific chemokines such as CCL22 are presumed to mediate active Treg trafficking into the tumour site. In this context, the effects of irradiation and hyperthermia of tumour cells on Treg migration and the CCL22 concentration in the tumour cell supernatants after treatment were studied. Moreover, the relationship between CCL22 concentration and Treg cell migration was also examined. Materials and methods: Treg and CD4+CD25- T-cells were isolated from human peripheral blood. Supernatants were obtained from primary cell cultures derived from head and neck carcinoma patients. Tumour cell cultures were treated with a dose of 2 Gy and hyperthermia (41.5°C) or with hyperthermia or irradiation alone. Cancer cell culture supernatants were then used for a transmigration assay. Results: Treg and CD4+CD25- T-cells showed an increased transmigration towards supernatants of hyperthermia-treated tumour cells. After combined application of hyperthermia and irradiation, Treg migration was similar to control levels, but CD4+CD25- migration was still enhanced. Irradiation caused a significantly decreased Treg influx, whereas the CD4+CD25- T-cell migration was not altered after the same treatment. Changes of Treg chemotaxis could be attributed to a treatment-associated escalation of the CCL22 in the tumour cell supernatants. Conclusion: The combination of irradiation and hyperthermia is able to modify transmigration of tumour infiltrating lymphocytes beneficially and individually. In this in vitro system hyperthermia alone negatively impacts the immune response by selectively recruiting Treg, whereas hyperthermia with the addition of irradiation negates this effect.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
D2 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):59
Tumorfixierung durch Apnoe mittels Präoxygenierter Hyperventilierter Hypokapnischer Atemtechnik Roth J.1 1 Universität Marburg, Strahlentherapie, Marburg, Germany Fragestellung: Apnoe in der Strahlentherapie hat das Potential die Bewegung von Bestrahlungszielgebieten einzuschränken. Durch Atemanhalt mit verlängerten Atemanhaltezeiten sind Dosiserhöhungen durch Reduzierung von Sicherheitsrändern ebenso möglich wie die Schonung von gesunden Geweben bei verringerter cardiopulmonaler Toxizität. Daraus entsteht die Chance, Dosissteigerungen und präzisere Dosisverteilungen zu erreichen. Material und Methodik: Eine Gruppe von 16 Frauen - davon 10 mit Mamma Karzinom und 6 gesunden Probandinnen - wurde in einer Phase 1 Studie geprüft. Die Gruppe wurde in Subgruppen aufgeteilt und in je zwei Armen untersucht. Jeder Arm beinhaltete 4 Minuten Eupnoe und Hyperventilation bis zu einem exspiratorischen CO2 (FeCO2) von 19-22 mmHG vor der Apnoe mit Raumluft in Arm 1 (hBH) und 100% Sauerstoff in Arm 2 (ohBH). Wilcoxon und ANOVA wurden zur statistischen Analyse verwendet. Ergebnisse: Apnoezeiten von bis zu 217,2 Sekunden (Median 179 sec, SD 58,3; p=0,0004) sind bei Versuchsteilnehmerinnen durch hyperventilierte, hypokapnische und präoxygenierte Atemmanöver möglich. Die gesunden Teilnehmerinnen beendeten ihren Atemanhalt im Arm 2 im Median mit 56 mmHg FeCO2 (SD: ± 13.18) und sie reicherten zwischen Start und Ende der Versuche 20.3 mmHg FeCO2 (SD: ± 11.61) an. Die Patienten beendeten Arm 2 mit im Median 42 mmHg FeCO2 (SD: ± 6.45) und akkumulierten zwischen Start und Ende der Atemtechnik 5.1 mmHg FeCO2 (SD: ± 5.45) an. Der Abbruch der Apnoe unterstreicht aufgrund der physiologischen Daten die Bedeutung psychologischer Faktoren. Schlussfolgerung: Physiologische Gründe scheinen nicht die limitierenden Faktoren für die Apnoedauer zu sein. Dagegen scheinen Training und psychologische Faktoren einen grossen Einfluss auf die Atemanhaltezeiten zu haben. Die hier vorgestellte neue Atemanhaltetechnik ist eine machbare, sichere und empfehlenswerte Option in der Strahlentherapie des Mamma Karzinoms zur Verbesserung der Bestrahlungspräzision. Eine Tumorfixierung zur Präzisionsstrahlung könnte auch in der Schwerionenbestrahlung Verwendung finden. Hierzu sind aber jeweils weitere Untersuchungen notwendig.
D3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):59
Intraoperative Radiotherapie beim kleinen Mammakarzinom - Strahlenspätfolgen und Lebensqualität Blank E.1, Welzel G.1, Keller A.1, Sütterlin M.2, Kraus-Tiefenbacher U.1, Wenz F.1 1 Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Frauenklinik, Mannheim, Germany Fragestellung: Die intraoperative Radiotherapie (IORT) beim Mammakarzinom kommt weltweit immer häufiger zum Einsatz. Vorteile der IORT sind eine kürzere Behandlungszeit, eine zeitnahe Radiatio zur OP und die Schonung von Risikoorganen, trotz Gabe einer hohen Einzeldosis (bis zu 20Gy). Methodik: Zwischen 02/02 - 12/06 wurden 142 Patientinnen mit IORT und anschließender Mammahomogenbestrahlung (EBRT) an der Universitätsmedizin Mannheim behandelt (medianes Alter 64 Jahre). Es erfolgte eine regelmäßige Nachsorge wobei Spättoxizitäten systematisch und prospektiv nach der LENTSOMA Skala erfasst wurden. Zusätzlich erfolgte eine Lebensqualitätsmessung mittels QLQ-C-30 und QLQ-BR-23 Fragebogen. Ergebnisse: Sowohl die Spättoxizität als auch die Lebensqualität ergaben gute bis sehr gute Ergebnisse nach IORT und EBRT. Nach 24, bzw. 36 Monaten hatten 59%, bzw. 63% der Patientinnen keine bzw. nur milde Spättoxizitäten. Chronische Hauttoxizitäten zeigten sich in 5%, bzw. < 10%. Das mediane Zeitintervall zwischen OP/IORT und EBRT bei Patientinnen mit Spättoxizitäten war signifikant kürzer als bei Patientinnen ohne Spättoxizitäten (24-Monats-Follow-up: p = 0,044; 36-Monats-Follow-up: p = 0,023). Fibrosen °II/III traten nach 24/36 Monaten bei 29,7%/25,0% der Patientinnen auf, wovon mehr als zwei Drittel ein Zeitintervall zwischen IORT und EBRT unterhalb des Medians zeigten. Die meisten Fibrosen lagen im ehemaligen Tumorbett. Die generelle Lebensqualität fiel im Allgemeinen gut aus und unterschied sich klinisch (> 10 Punkte Unterschied) nicht von einer altersadjustierten deutschen Normstichprobe bei statistisch signifikant niedrigerem Mittelwert (58,66 vs. 64,77 Punkte; p = 0,016). Die meisten
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Eingereichte Dissertationen
Probleme hatten die Patientinnen mit Fatigue, Schmerzen und Insomnie. Patientinnen mit höhergradigen Toxizitäten hatten signifikant mehr brust- und armspezifische Symptome (p = 0,008, bzw. p = 0,013), dies spiegelte sich in der allgemeinen Lebensqualität wider (60,58 vs. 56,74 Punkte). 89% der Patientinnen waren ziemlich/sehr zufrieden mit dem Therapieergebnis bei signifikant weniger Brust- und Armsymptomen (p = 0,000) und weniger höhergradigen Spättoxizitäten (r = -0,286; p = 0,004) bei den zufriedenen Patientinnen. Schlussfolgerung: Es zeigte sich eine statistisch klare und signifikante Tendenz zur Ausbildung von höhergradigen Spättoxizitäten, vor allem der Fibrose, bei einem zu kurzen Zeitintervall zwischen IORT und EBRT. Bei einem Zeitintervall zwischen IORT und EBRT von 5-6 Wochen lässt sich die Fibroserate/Spättoxizitätsrate offensichtlich weiter senken. Dadurch wiederum scheint sich die sowieso schon gute Lebensqualität der IORT-Patientinnen weiterhin verbessern zu lassen. So kann unter adäquater Tumorkontrolle eine gering toxische und die Lebensqualität wenig beeinträchtigende Radiotherapie der intraoperativ und perkutan bestrahlten Mammakarzinompatientinnen erreicht werden.
D4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):60
Lebensqualität vor, während und nach Radio(-chemo)therapie bei Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich Maurer J.K.1, Hipp M.1, Schäfer C.2, Kölbl O.1 1 Uniklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 2Klinikum St. Elisabeth Straubing, Strahlentherapie, Straubing, Germany Hintergrund: Eine Radio(-chemo)therapie (R(-C)T) der Kopf-Hals-Region führt meist für einen Großteil der Patienten zu erheblichen Einbußen der Lebensqualität (LQ) mit ihren vielseitigen Aspekten. In folgender Arbeit wurden Daten zur LQ sowohl bezüglich der globalen LQ als auch hinsichtlich verschiedener Einzelparameter über einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten nach Abschluss der Therapie erhoben. Material und Methodik: 35 Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der KopfHals-Region wurden zwischen 09/05 und 08/07 in die prospektive Arbeit eingeschlossen. Die Bestrahlung (RT) erfolgte 3D-CT-geplant in 3D-konformaler bzw. IMRT-Technik. 28 Patienten (80%) erhielten eine simultane zumeist platinbasierte Chemotherapie. Die Evaluation der LQ (EORTC QLQ C30, H&N C-35) erfolgte vor Beginn (A), bei Therapieabschluss (B), sowie im weiteren Verlauf bis zu 12 Monaten nach Abschluss der Therapie (C). Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit SPSS für Windows© (LEAD Technologies, Inc., Version 15.0). Ergebnisse: Es zeigte sich eine deutliche Beeinträchtigung der LQ unter R(-C)T. Die globale LQ/globaler Gesundheitszustand fiel von Mittelwert (MW) 60,78 (A) unter Therapie auf MW 48,11 (B) deutlich ab (p=0,008). 6 Monate nach Therapieabschluss zeigte sich eine Verbesserung auf nahezu Ausgangsniveau (MW 58,71), die auch nach 12 Monaten konstant blieb (C) (A vs. C ns). Weiterhin verschlechterten sich unter Therapie sie Werte bezüglich Dysphagie (MW 25,00 (A), MW 54,67 (B), p=0,000), Abhängigkeit von Sondenernährung (MW 14,71 (A), MW 24,73 (B), p=0,010), Xerostomie (MW 34,31 (A), MW 63,44 (B), p=0,000), Appetitmangel (MW 20,59 (A), MW 46,24 (B), p=0,000), Geschmacksverlust (MW 19,61 (A), MW 51,08 (B), p=0,000), Übelkeit und Erbrechen (MW 2,45 (A), MW 13,44 (B), p=0,001) und enoralen Schmerzen (MW 31,62 (A), MW 48,12 (B), p=0,012). Bis zu einem Jahr nach Ende der R(-C)T zeigte sich vor allem eine Verbesserung hinsichtlich Dysphagie (MW 31,82 (C), p=0,004), Sondenernährung (MW 13,64 (C), p=0,010) und Geschmacksverlust (MW 30,30 (C), p=0,005) im Vergleich zu Therapieabschluss. Weiterhin litten die Patienten jedochein Jahr nach Therapie unter ausgeprägtem Appetitmangel (MW 28,79 (C), p=0,009) und trockenem Mund (MW 68,25 (C), p=0,002) im Vergleich zu den prätherapeutischen Ausgangswerten. Schlussfolgerung: Unter Radio(-chemo)therapie leiden die Mehrzahl der Patienten nicht nur unter den meist ausgeprägten lokalen Nebenwirkungen, sondern weisen auch eine deutliche Verschlechterung des globalen Gesundheitszustandes und der Lebensqualität auf. Bis zu einem Jahr nach Therapieabschluss zeigt sich jedoch eine Verbesserung dieser globalen Lebensqualität auf nahezu Ausgangswerte, gleich wenn einige Patienten auch im längeren Verlauf unter einzelnen insbesondere lokalen Beschwerden leiden.
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Konsolidierende Ganzabdomenbestrahlung mittels intensitätsmodulierter Strahlentherapie beim Ovarialkarzinom im Stadium FIGO III: die OVAR-IMRT-01 Studie Rochet N.1, Sterzing F.1, Jensen A.1, Dinkel J.2, Herfarth K.1, Schubert K.1, Eichbaum M.3, Schneeweiss A.4, Sohn C.3, Debus J.1, Harms W.1,5 1 Uniklinik Heidelberg, Abteilung für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz), Abteilung für Radiologie, Heidelberg, Germany, 3Uniklinik Heidelberg, Universitätsfrauenklinik, Heidelberg, Germany, 4Uniklinik Heidelberg, Nationales Zentrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg, Germany, 5Claraspital, Radioonkologie, Basel, Switzerland Fragestellung: Trotz kompletter Remission nach maximaler tumorreduktiver Chirurgie und adjuvanter Chemotherapie erleiden die meisten Patientinnen mit Ovarialkarzinom im Stadium FIGO III ein Rezidiv. Aufgrund der begleitenden Toxizität der konventionellen Ganzabdomenbestrahlung trat die Bedeutung dieser adjuvanten Therapieform in den Hintergrund. Mit der Verfügbarkeit der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) ist es nun jedoch möglich, Risikoorgane wie Leber, Niere und Knochenmark besser zu schonen und so die Nebenwirkungen deutlich zu verringern. Die OVAR-IMRT-01-Studie ist eine prospektive Phase I Studie zur Ermittlung der Machbarkeit und der Toxizität der intensitätsmodulierten Ganzabdomenbestrahlung als neuartigem Verfahren in der adjuvanten Therapie des Ovarialkarzinoms Stadium FIGO III. Methodik: Von Juni 2006 bis März 2009 wurden insgesamt 15 Patientinnen mit Ovarialkarzinom im Stadium FIGO III behandelt, davon wurden 10 in der OVAR-IMRT-01 Studie eingeschlossen. Entsprechend den aktuellen Leitlinien wurden zunächst eine radikale Tumorresektion (R1 oder R2< 1cm) durchgeführt, gefolgt von 6 Zyklen Chemotherapie mit Carboplatin und Paclitaxel.Im Anschluss erfolgte die konsolidierende Ganzabdomenbestrahlung mittels stepand-shoot-IMRT (n=3) oder mittels helikaler Tomotherapie (n=12). Es wurde eine Gesamtdosis von 30 Gy in 20 Fraktionen appliziert. Das Zielvolumen umfasste die gesamte Peritonealhöhle unter Einschluss der Leberoberfläche und der paraaortalen und pelvinen Lymphabflusswege. Als Risikoorgane wurden Nieren, Leber, Rückenmark und Knochen definiert. Das Ausmaß des Zielvolumens wurde der Atembewegung auf Basis einer atemgetriggerten vierdimensionalen Computertomographie (4D-CT) angepasst. Ergebnisse: Es gelang sowohl eine homogene Dosisverteilung als auch eine exzellente Schonung der Risikoorgane. Die Therapie wurde insgesamt gut vertragen und konnte ohne Unterbrechungen durchgeführt werden. Es traten keine akuten Nebenwirkungen CTC Grad 4 auf. Drei Frauen wurden im Verlauf wegen Bridenileus operiert. Bei einem medianen Follow-up von 2,5 Jahre waren bei der letzten Kontrolle 80% der Patientinnen am Leben, 20% waren an ihrem Tumor verstorben. Ein Rezidiv ist bei 9 von 15 Frauen (60%) aufgetreten, im Median 12 Monate nach Abschluss der Bestrahlung. Das Rezidivmuster war in 66% in Form einer Peritonealkarzinose, 22% lymphogen und 22% hämatogen (Lebermetastasen). Das lokal progressionsfreie Überleben lag bei 80% nach 2 und 19% nach 3 Jahren (Kaplan-Meier). Das Gesamtüberleben war bei 84% nach 2 und 70% nach 3 Jahren. Schlussfolgerung: Unsere Daten weisen darauf hin, dass die intensitätsmodulierte Ganzabdomenbestrahlung gut verträglich, machbar, und in der klinischen Routine einsetzbar ist. Wir haben eine Phase-II Studie zur genaueren Evaluation der Verträglichkeit und der Effektivität dieser innovativen Therapieform eingeleitet. Die OVAR-IMRT-02 Studie rekrutiert seit Juli 2010 und ist von der deutschen Krebshilfe gefördert.
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Protonen und Schwerionen – die ersten Behandlungsergebnisse
E-Poster
Postervortrag
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P2 Connection of a Proton and Carbon Ion Treatment Room with A PET-CT for treatment planning, re-planning and measurement of ion-beam induced activity using the Oncolog Shuttle System
P1 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):61
Therapieplanung für effiziente Strahlentherapie mit laserbeschleunigten Protonen und Ionen Schell S.1, Wilkens J.J.1 1Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik für Strahlentherapie, München, Germany Einleitung: Zur Zeit wird in mehreren Forschungszentren intensiv an effizienten und kostengünstigen Alternativen zur Erzeugung von Protonen und Ionen für die Strahlentherapie gearbeitet. Eine dieser Methoden ist die Laser-Plasma-Beschleunigung, die prinzipiell das Potential hat, teure und große Zyklotrons oder Synchrotrons zu ersetzen, die im Moment für die klinische Teilchentherapie vonnöten sind. Bis zur Marktreife müssen hierfür jedoch noch viele Probleme, wie zum Beispiel die Erhöhung der maximal erreichbaren Teilchenenergie, gelöst werden. Darüber hinaus ist das Energiespektrum laserbeschleunigter Teilchen physikalisch bedingt sehr viel breiter als das eines konventionellen Strahls. Eine präzise Strahlentherapie ist dann nur mit einem zusätzlichen Energieselektionssystem möglich, in dem unerwünschte Teilchen abgeblockt werden. Außerdem ist der produzierte Strahl stark gepulst, die technisch erreichbare Repetitionsrate ist begrenzt und die Zahl der Teilchen pro Schuss schwer zu kontrollieren. Ohne eine geeignete Anpassung der üblichen Bestrahlungs- und Planungsmethoden könnten die Anforderungen an die Abschirmung von Sekundärstrahlung, die Limitierung der maximalen Behandlungszeit oder die Qualitätssicherungsansprüche das Gesamtsystem unrentabel oder gar unmöglich machen. Methoden: Wir stellen daher neue Methoden der Strahlführung und Therapieplanung vor, die an die speziellen Eigenschaften der laserbeschleunigten Teilchen angepasst sind. Es ist nicht nötig, in allen Bereichen der Zielvolumens monoenergetische Strahlen zu verwenden. An einigen Stellen lassen sich selektiv auch breitere Energiespektren einsetzen und man kann dadurch sehr viel mehr Teilchen des ursprünglichen Strahls für die Behandlung nutzen. Durch eine zusätzliche laterale Aufweitung von Pulsen mit hoher Teilchenzahl kann die Anzahl der zu bestrahlenden Dosispunkte noch weiter reduziert werden um Probleme mit der Repetitionsrate zu vermeiden. Desweiteren untersuchen wir die Abhängigkeit der Dosisverteilung von statistischen Schwankungen in der Teilchenanzahl und im Energiespektrum. Resultate: Es zeigt sich, dass die Zahl der verwendeten Teilchen um etwa den Faktor 10 erhöht werden kann, wenn breitere Energiespektren verwendet werden. Diese Verbesserung der Effizienz und damit auch Verkürzung der Bestrahlungszeit ist ohne Einbußen bei der Planqualität erreichbar. Außerdem sind die Unsicherheiten im Energiespektrum in guter Näherung durch die Unsicherheit der Gesamtteilchenanzahl beschreibbar und die Dosisverteilung im Zielvolumen bleibt für mäßige Energiefluktuationen flach. Schlussfolgerung: Aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften lässt sich das volle Potential laserbeschleunigter Teilchenstrahlung für die Therapie nur dann ausnutzen, wenn neue Verfahren zur effizienten Strahlapplikation entwickelt werden. Hierfür leisten die vorgestellten Bestrahlungs- und Planungsmethoden einen wichtigen Beitrag. Gefördert durch das DFG-Exzellenzcluster „Munich-Centre for Advanced Photonics“.
Combs S.E.1, Parodi K.2, Haberer T.2, Jäkel O.1,2, Haberkorn U.3, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Heidelberger Ionenstrahl Therapiezentrum (HIT), Heidelberg, Germany, 3Universitätsklinikum Heidelberg, Nuklearmedizin, Heidelberg, Germany Introduction: For position verification, treatment-planning and re-planning as well as for activity measurement after particle therapy different constructions of combinations with PET-CT-devices have been proposed, including in-room solutions as well as solutions connecting treatment rooms and PET-CT-rooms. At the Heidelberg Ion Therapy Center (HIT), a direct connection was realized using an automated shuttle system. Patients and methods: At the Heidelberg Ion Therapy Center (HIT), three treatment rooms are availble for particle therapy. Two are equipped with a horizontal beam line, and one with an ion gantry. Directly adjacent to the treatment rooms, a Siemens Biography PET-CT was newly installed fully equipped for treatment planning, re-planning, PET-Measurements using various PET-Tracers, as well as measurement of activity after particle therapy. For allow for comparable patient positioning, especially after activity measurements, it is essential that the patient is immobilized identically during treatment and within the PET-room. The Oncolog Shuttle System was installed allowing for smooth patient transfer from the treatment table to the PET-CT installed outside of the treatment room to guarantee for comparable patient positining. Results: Particle treatment at HIT has started and is currently within clincial routine within two treatment rooms. The Siemens-Biograph PET-CT was installed and commissioned successfully. The connection of both was realized using the automated Oncolog-Shuttle transferring patients from one room to the other in the same treatment position. A construction connecting the shuttle with both the treatment table as well as the PET-CT-table was constructed and commissioned individually. The automated shuttle system runs smoothly on dedicated transportation landmarks applied to the floorring specifically forming the motion routing for the shuttle between both rooms. Conclusion: Installation of the abovementioned systems was realized successfully at HIT and patient transfer for treatment planning, re-planning- PET-diagnostics as well as measurement of activity can be performed within clinical routine.
P3 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):61
Protonentherapie bei der Bestrahlung von Patienten mit Prostatakarzinom unter Einschluss des pelvinen Lymphabflusses – eine Planvergleichsstudie Geismar D.1, Quamhiyeh S.1, Kaiser A.1, Pöttgen C.2, Farr J.1, Stuschke M.1,2 1 Westdeutsches Protonentherapiezentrum, Essen, Germany, 2Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany Fragestellung: Quantifizierung und Vergleich der Normalgewebsbelastung einer intensitätsmodulierten Protonentherapie (IMPT) und einer intensitätsmodulierter Photonentherapie (IMXT) bei der Bestrahlung von Patienten mit Prostatakarzinomen unter Einschluss des pelvinen Lymphabflusses. Methodik: Planungs-CT‘s und Konturen von Zielvolumina und Risikoorganen von 8 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinomen wurden für diese vergleichende Planungsstudie zwischen IMPT und IMXT genutzt. Die Bestrahlungsplanung erfolgte für drei Zielvolumen (Prostata: 78 Gy; Samenblase / periprostatisches Gewebe: 60 Gy; pelviner Lymphabfluss: 50 Gy; Einzeldosis: 2 Gy). Die IMXT wurde mit 7 dynamisch intensitätsmodulierten Feldern geplant. Bei der Planung der IMPT-Behandlung für den pelvinen Lymphabfluss wurden zwei verschiedene Techniken genutzt. Bei der fIMPT deckten alle Bestrahlungsfelder das Zielvolumen komplett ab. Bei der pIMPT deckten die Bestrahlungsfelder jeweils optimale Partialvolumen ab. Eine IMPT mit lateral opponierenden Feldern
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erfolgte für die Boostbestrahlung. Dosis-Volumen-Histogramme für Risikoorgane und Zielvolumina wurden analysiert. Besondere Berücksichtigung fand dabei die Dosisbelastung für Rektum, Blase und Intestinum. Zusätzlich erfolgte eine Untersuchung der interfraktionalen Beweglichkeit mit Hilfe von low-dose Re-CT‘s. Ergebnisse: Durch die Verwendung der IMPT wurde regelmäßig eine Reduktion der Dosisbelastung für die Risikoorgane gegenüber einer IMRT erreicht. Die V35Gy, V50Gy und V70Gy für das Rektum verminderten sich durch die fIMPT um 30,5%, 19,9% und 10,8% bzw. um 36,8%, 23,9% und 8,3% durch eine pIMPT. Die V50Gy im Bereich der Blase reduzierte sich um 25% (fIMPT) bzw. 24% (pIMPT). Im Bereich des Intestinums reduzierte sich die V50Gy um 46% (fIMPT) bzw. 54% (pIMPT). Der mittlere Konformitätsindex für die Bestrahlung des Beckenvolumens konnte mittels IMPT von 0,88 (IMXT) auf 0,92 (fIMPT) bzw 0,94 (pIMPT) erhöht werden. Die Abdeckung des pelvinen Zielvolumens blieb auf allen Re-CT‘s für beide IMPT-Techniken ausreichend (D99% > 90% der Verschreibungsdosis als Robustheits-kriterium). Schlussfolgerung: Die Dosisbelastung an Risikoorganen kann bei der Bestrahlung von Patienten mit Prostatakarzinomen durch die Verwendung der Protonentherapie im Vergleich zur intensitätsmodulierten Photonentherapie reduziert werden. Mittels der pIMPT kann eine weitere Verbesserung gegenüber der fIMPT erreicht und die Konformität erhöht werden. Die Dosisverteilung für pIMPT und fIMPT erfüllt gegen interfraktionale Setup-Fehler das genannte Robustheitskriterium.
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P4 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):62
The effectiveness of 20 MeV protons at nanosecond pulse lengths in producing chromosome aberrations in human-hamster hybrid cells Schmid T.E.1, Dollinger G.2, Hable V.2, Greubel C.2, Zlobinskaya O.1, Michalski D.1, Auer S.3, Friedl A.A.3, Schmid E.4, Röper B.1, Molls M.1 1 Universitätsklinikum rechts der Isar, Klinik für Strahlentherapie, München, Germany, 2Universität der Bundeswehr München, Institute for Applied Physics and Metrology, Neubiberg, Germany, 3University of Munich, Department of Radiation Oncology, München, Germany, 4University of Munich, Institute for Cell Biology, München, Germany Purpose: One possible application of laser driven accelerators (LDA) may be radiotherapy of malignant tumors by high energy protons. Tumor irradiation by LDA is expected to differ from conventional irradiation by a dose delivery rate to a tissue voxel that is increased by approximately 8 orders of magnitude (109 Gy/ sec vs. 10 Gy/sec). Using the micronucleus (MN) assay either in HeLa cells or in keratinocytes of a human tissue model, we did not find evidence for a different RBE between pulsed and continuous 20 MeV protons. However, a relevant number of MN may contain several acentrics leading to a significant reduction of MN data at higher doses. Since this saturating phenomenon in MN formation of cells may have differently influenced the reliable evaluation of our recent RBE values for pulsed and continuous 20 MeV protons, the present investigation has been performed on the production of dicentric chromosomes (dicentrics). Methods: In two independently performed experiments at the ion microprobe SNAKE of the 14 MV Munich tandem accelerator, AL cells were exposed either to protons of 1 ns pulse durations or applied over 150 ms in continuous irradiation mode. After irradiation, cells were incubated for 22 h. In order to analyse cells irradiated at the G0/G1-phase of the cell cycle, where only chromosome-type aberrations can be induced, the cell populations were synchronized by colcemid (0.03 μg ml-1) between the third and the twenty-second hour of the culture period. Results: A slight but consistently lower aberration yield was observed for pulsed compared to continuous mode of proton irradiation. This difference was not statistically significant when each aberration type was analyzed separately (p-values between 0.61 and 0.85 in experiment I and p-values between 0.32 and 0.64 in experiment II). However, the mean ratio of the yields of dicentrics, centric rings and excess acentrics scored together showed (with lower and upper 95% confidence intervals) a significant difference of 0.90 (0.81; 0.98) between both irradiation modes, with slightly less effectiveness for the pulsed mode. Conclusion: Since these different findings for the comparisons of individual chromosome aberration types and combined comparisons could be explained by different sample sizes with the consequence that the individual comparisons had
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less statistical power to reveal a difference, it is evident that 20 MeV protons produce slightly less effectiveness at the pulsed mode. Supported by the DFG Cluster of Excellence: Munich-Centre for Advanced Photonics, by the EU-project EuroDyna and by the Maier Leibnitz Laboratory Munich.
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P5 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):62
Tumor growth delay experiment with a pulsed nanosecond proton microbeam Michalski D.1, Schmid T.E.1, Zlobinskaya O.1, Siebenwirth C.2, Greubel C.2, Hable V.2, Burgdorf C.2, Du G.3, Tonelli L.3, Wenzl T.1, Schell S.1, Reinhardt S.3, Assmann W.3, Röper B.1, Multhoff G.1, Molls M.1, Krücken R.3, Dollinger G.2, Wilkins J.J.1 1 Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München, Germany, 2Universität der Bundeswehr München, Neubiberg, Germany, 3Technische Universität München, Physik Department E12, Garching, Germany Purpose: The new technology of the high-intensity acceleration has shown the potential for driving high brilliant particle and photon beams. Application of laser driven accelerators (LDA) for proton radiotherapy of malignant tumors could benefit clinical therapy in the near future. Beside from small size of facility and costs the LDA will differ from classical particle accelerators in dose rate since LDA will produce proton pulses in ns range (conventionally 100 ms). Thus, it is mandatory to know whether this ultra-high dose rate makes any difference in terms of biological effects. Methods: FaDu tumors were transplanted on the hint-leg of mice. Tumor growth was followed by ultrasound measurements. Since 23 MeV was maximum available proton energy the tumor depth was limited to 4.1 mm. Mice were irradiated with 20 Gy either at continuous (~100ms) or at pulsed mode with single pulses of 1 ns duration. For irradiation the animals were sedated and immobilized using a heated aluminum tube. Treatment planning was performed with Monte Carlo simulations to achieve a flat depth dose curve of 20 Gy within the tumor. By varying the number of protons per pulse 13 irradiation layers were planned and a homogenous spread out peak through the total tumor was achieved. An absorber wheel with 13 sections of aluminum plates with increasing thickness moved the Bragg peak from the back to the front of the tumor. For dose verification a Gafchromic EBT2 film was mounted in front of the absorber wheel to measure actual dose applied for each layer and for comparison with calculated doses according to radiation planning. Results: The total treatment time per mouse was approximately 45 min. The mean irradiation dose reconstructed from Gafchromic films averaged over all mice irradiated in continuous mode was 19.6 Gy. In pulsed mode the averaged dose was 17.6 Gy and the standard deviation 0.5 Gy. Six tumors were irradiated in pulsed mode, from which 2/6 tumors were locally controlled. Six further tumors were irradiated in continuous mode, with 2/6 tumors locally controlled. Animals were observed until the mean diameter of the tumors exceeded 12 mm, until death or until day 140 after the end of treatment. The calculated tumor growth delay was 38 days for pulsed and 49 days for continuous irradiation mode. However, this difference was not significant. Conclusion: Our result indicate that the effectiveness of the pulsed and continuous proton irradiation modes did not differ significantly in our first tumor growth delay experiment. This work has been supported by the DFG Cluster of Excellence: Munich-Centre for Advanced Photonics.
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P6 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):63
Neue mikroskopische Methoden zur genaueren Untersuchung strahleninduzierter γH2AX Fokusse Lopez Perez R.1, Gunkel M.2, Regiert T.1, Wirkner U.1, Cremer C.2, Schmezer P.3, Huber P.1 1 Deutsches Krebsforschungszentrum, Klinische Kooperationseinheit Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Kirchhoff Institut für Physik, Angewandte Optik und Informationsverarbeitung, Heidelberg, Germany, 3Deutsches Krebsforschungszentrum, DNA Repair and Epigenomics, Heidelberg, Germany Zur Untersuchung der Effektivität von Schwerionenbestrahlung (12-C) am Patientenstrahl des neuen Heidelberger Ionenstrahl-Therapie Zentrums (HIT) wurden die Induktion und Reparaturkinetik von DNA Doppelstrangbrüchen (DSB) in Glioblastomzellen (U87 MG) untersucht. Dabei diente γH2AX als Marker. Dank modernster Mikroskopietechniken war es nach immunchemischer Fluoreszenzanfärbung möglich, γH2AX Fokusse in bisher unerreichter Detailtreue darzustellen und ihre Quantifizierung zu erweitern und entscheidend zu verbessern. Glioblastomzellen (U87 MG) wurden am HIT mit 12-C Ionen unterschiedlicher Dosis bestrahlt und nach 30 min fixiert. Zur Untersuchung der Reparaturkinetik wurden außerdem Zeitreihen mit Zeitpunkten zwischen 10 min und 48 h nach Bestrahlung mit 1 Gy oder 4 Gy durchgeführt. Mit Hilfe eines automatischen Mikroskopie-Systems (MetaSystems) wurden je Probe mindestens 400 Zellen in 7 Fokusebenen aufgenommen und analysiert. Es wurden sowohl die γH2AX Fokusse gezählt, als auch die Fluoreszenzintensität innerhalb des Zellkerns bestimmt. Hierbei zeigte sich ein dosisabhängiger Sättigungseffekt in der Fokusanzahl, der sich bereits ab etwa 2 Gy bemerkbar machte, während die Fluoreszenzintensität im Zellkern auch bei hohen Dosen linear zunahm (bis mindestens 6 Gy). Durchflusszytometrische Untersuchungen bestätigten die lineare Korrelation zwischen Fluoreszenzintensität und Strahlendosis. Zur genaueren Untersuchung der Struktur einzelner γH2AX Fokusse wurde eine Variante der superauflösenden Lokalisationsmikroskopie angewandt, die es ermöglicht die klassische Auflösungsgrenze von Lichtmikroskopen von ca. 200 nm deutlich zu unterschreiten. Darüber hinaus gibt diese Technik Aufschluss über die genaue Position der Fluoreszenzsignale innerhalb der γH2AX Fokusse, wodurch es möglich wird, deren Dichte zu quantifizieren, um etwa Substrukturen zu finden. Solche Analysen sollten helfen die oben erwähnte Diskrepanz zwischen dem Verhalten der Fokusanzahl und der Fluoreszenzintensität aufzuklären.
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P7 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):63
Änderung des Migrationsverhaltens von Tumorzellen und Beeinflussung EGFR-vermittelter Signalkaskaden nach Schwerionenbestrahlung in vitro Faethe C.1, Goetze K.1, Scholz M.2, Taucher-Scholz G.2, Mueller-Klieser W.1 Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Institut für Physiologie und Pathophysiologie, Mainz, Germany, 2Gesellschaft für Schwerionenforschung, Biophysik, Darmstadt, Germany
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Schwerionenbestrahlung findet immer stärker Anwendung in der Therapie von Hochrisikotumoren wie zum Beispiel schwer zugänglichen Hirntumoren. Aufgrund des charakteristischen Tiefendosisprofils kann dabei das umgebende radiosensitive Gewebe effektiv geschont werden. Unsere Arbeitsgruppe untersucht die Wirkung von Schwerionenstrahlung auf die Migration von Tumorzellen in vitro. Vorarbeiten zeigten eine Senkung der Migration von Tumorzelllinien verschiedener Entitäten nach Behandlung mit Schwerionen. Dagegen führte konventionelle Röntgenbestrahlung bei einer Glioblastomzelllinie zur Erhöhung der Zellmotilität nach klinisch relevanten Dosen. Im Fokus unserer Untersuchungen stehen migrationsrelevante Zelloberflächenrezeptoren und intrazelluläre Signalkaskaden, die durch Strahlung beeinflusst werden. Dazu gehört unter anderem der EGF- (Epidermal Growth Factor-) Rezeptor sowie die downstream agierenden Signalproteine Akt, Erk1/2 und PLCgamma1, welche an der Regulation der Tumorzellmigration beteiligt sind. In einem ersten Bestrahlungsexperiment
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mit hoch energetischen 40Ar-Ionen (500 MeV/u) wurden drei humane Glioblastomzelllinien (U87 MG, A172 und LN229) bestrahlt, die sich in der Expression des EGF-Rezeptors unterscheiden. Vor und unmittelbar nach Bestrahlung wurde die Zellmigration in standardisierten Boydenchamberassays quantifiziert. Parallel dazu erfolgte unter den gleichen Bedingungen die Analyse der Expression und Aktivierung der Signalproteine mittels Western Blot. Unsere Ergebnisse zeigen eine deutliche Reduktion der Tumorzellmigration für alle drei Zelllinien nach Behandlung mit Schwerionenstrahlung, wobei diese für U87 MG bei geringen Dosen von 2 Gy noch recht schwach ist. Höhere Dosen von 6 Gy bewirken einheitlich eine stark verminderte Motilität aller Zelllinien. Die Analysen des Expressionsstatus von PLCgamma1 sowie des Aktivierungsstatus von Akt und Erk1/2 ergaben zelllinien- und dosisabhängige Veränderungen nach Bestrahlung mit 40Ar-Ionen. U87 MG verzeichnet eine Steigerung der Expression von PLCgamma1 nach Bestrahlung mit 2 und 6 Gy während die Phosphorylierung von Akt und Erk1/2 stabil bleibt. Dahingegen zeigt A172 lediglich eine leichte Steigerung in phospho-Akt. Für LN229 kann nach Schwerionenbestrahlung kein phospho-Akt detektiert werden. Allerdings ergibt sich hier eine starke Dephosphorylierung von Erk1/2 bei stabiler Expression des Proteins. Die Daten weisen auf zelllinienspezifische Beeinflussung der EGFR vermittelten Signalkaskaden durch Schwerionenstrahlung hin, was vermutlich in Zusammenhang mit dem unterschiedlichen EGFR-Expressionsstatus der Zelllinien steht. Dahingegen führt die Schwerionenstrahlung einheitlich in allen Zelllinien zu einer verminderten Migration der Tumorzellen in vitro. Der Einfluss des EGFRezeptors auf die Tumorzellmigration soll nun in weiteren Bestrahlungsexperimenten mit klinisch relevanten 12C-Ionen geklärt werden.
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P8 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):63
Lebendzellbeobachtung von Veränderungen in der Verteilung der Zellzyklusphasen nach Bestrahlung mit 55 MeV Kohlenstoff und 20 MeV Protonen Lindemaier S.1, Drexler G.A.1, Auer S.1, Hable V.2, Greubel C.2, Dollinger G.2, Friedl A.A.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Ludwig Maximilian Universität München, Molekulare Strahlenbiologie, München, Germany, 2Bundeswehr-Universität München, Institut für Luft- und Raumfahrttechnik LRT 2, München, Germany Fragestellung: Bislang ist unklar wie hoch-LET Bestrahlung / Ionenbestrahlung die Zellzyklusverteilung beeinflusst. Unter Verwendung des Ionen-Mikrostrahl SNAKE (Supraleitenden Nanoskop für Angewandte Kernphysikalische Experimente) und einer Lebenzell-Mikroskopie-Einrichtung können die bestrahlten Zellen beobachtet und ihr Zellzyklus verfolgt werden. Zielsetzung war es, eine Experimentalplattform zur Analyse von Life-Zellzyklusverteilungen auf Einzelzellebene zur generieren. Methodik: Es werden die Tumorzelllinien HeLa, U2OS stabil mit den Plasmiden für die fluoreszenzmarkierten Proteine Cdt1 (G1 Phase), PCNA (S Phase), Cyclin B1 (G2 Phase), und Geminin (G2 Phase) transfiziert. Von den transfizierten Zellen werden stabile Einzelzellklone isoliert, die nach Bestrahlung mit 20 MeV Protonen oder 55 MeV Kohlenstoffionen über einen Zeitraum von 30 Stunden, im Vergleich zu unbestrahlten Zellen derselben Zelllinie beobachtet werden. Ergebnisse: Mit Hilfe dieser Methodik können die verwendeten Tumorzelllinien und Nicht-Tumorzelllinien daraufhin untersucht werden, ob sie unterschiedliche Formen des Zellzyklusarrests nach Bestrahlung aufweisen. Die Etablierung der Plasmidkonstrukte und der stabil transfizierten Zelllinien stellt hierbei einen wichtigen Schritt zur weiteren Aufklärung der Veränderungen nach Bestrahlung dar. Schlussfolgerung: Mit der Generierung stabiler Zellklone mit Expression der o.g. Marker stehen erstmalig Werkzeuge zur Analyse der Zellzyklusverteilung nach Bestrahlung von Zellen auf Einzelniveau zur Verfügung.
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P9 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):64
Die Überexpression von BRIT1/MCPH1-GFP ist ein Letalfaktor Drexler G.A.1, Eigelsperger T.1, Dirks W.2, Hable V.3, Greubel C.3, Du G.4, Dollinger G.3, Friedl A.A.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der LudwigMaximilian-Universität München, Molekulare Strahlenbiologie, München, Germany, 2DSMZ GmbH, Department of human and animal cell culture, Braunschweig, Germany, 3Bundeswehr-Universität München, Institut für Luftund Raumfahrttechnik LRT2, München, Germany, 4Technische Universität München, Physik Department E12, München, Germany Fragestellung: BRIT1 ist relevant für die autosomal rezessive Krankheit Mikrozephalie. BRIT1 spielt eine Rolle bei der Regulation des Zellzyklus und ist über den SWI/SNF-Komplex am Chromatin Re-Modelling beteiligt. Zusätzlich ist ist BRIT1 in DNA-Reparaturprozessen via Kolokalisation mit DNA Reparaturproteinen, wie z.B. gamma-H2AX, MDC1, 53BP1 und p-ATM an Orten mit geschädigter DNA involviert. In der aktuellen Studie wurde die Auswirkung der stabilen BRIT1 Überexpression auf die DNA-DBS Reparatur und Chromatin Re-Modelling nach Bestrahlung untersucht. Methodik: Humane BRIT1 cDNA wurde in den bicistronischen Vektor pMC16GFP kloniert. Das Konstrukt wurde durch Sequenzanalyse überprüft und in die Zelllinien Hela, 293 und 293T stabil transfiziert und Einzelzellklone isoliert. Diese wurden fluoreszenzmikroskopisch auf nukleäre BRIT1-GFP Expression analysiert. BRIT1-GFP positive Zellen wurden mit 55 MeV Kohlenstoff Ionen bestrahlt und die Focibildung fluoreszenzmikroskopisch überprüft. Ergebnisse: Nach der stabilen Transfektion wurden in allen drei Zelllinien im Vergleich zu Kontrolltransfektionen mit dem leeren Vektor nur eine sehr geringe Anzahl an Kolonien erhalten. Die Einzelzellklone der Zelllinien 293 und 293T wiesen entweder keine, oder nur punktartige Fluoreszenz außerhalb des Zellkerns auf. In Hela Zellen wurden mehr als 10 Klone isoliert, von denen sich einige nicht weiter expandieren ließen. Lediglich in einem Klon konnte ein nukleäres GFP-Signal nachgewiesen werden. Nach 55 MeV Kohlenstoff Ionenbestrahlung wurde eine GFP-Focibildung beobachtet. BRIT1-GFP konnte mit BRIT1-spezifischen Antikörpern im Western-Blot nachgewiesen werden. Interessanter Weise zeigt dieser Klon keine Veränderung der Wachstumsrate und auch keine Veränderung des klonalen Überlebens nach Röntgenbestrahlung. Schlussfolgerung: Die Überexpression von BRIT1 scheint ein Letalfaktor für Zellen zu sein. Lediglich in einem Klon ist durch – bislang unbekannte – Gegenregulationsmechanismen die Letalität aufgehoben.
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P10 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):64
Photonenbestrahlung der humanen Adenokarzinomzellen der Lunge (A549) induziert im Gegensatz zur Bestrahlung mit Kohlenstoffionen die Angiogenese mittels Induktion von Stem Cell Factor (SCF) * Kamlah F.1, Hänze J.2, Seay U.3, Arenz A.1, Juricko J.1, Hasan D.3, Bischoff B.1, Gottschald O.R.1, Fournier C.4, Taucher-Scholz G.4, Scholz M.4, Engenhart-Cabillic R.1 1 Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Philipps-Universität, Marburg, Germany, 2Klinik für Urologie und Kinderurologie, Philipps-Universität, Marburg, Germany, 3Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik II und Poliklinik, Justus-Liebig-Universität, Gießen, Germany, 4Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt, Germany Hintergrund: Radiotherapieresistenz ist ein bekanntes Problem in der Krebstherapie. Ein möglicher und wichtiger unterstützender Prozess ist in diesem Hinblick die Stabilisierung von Endothelzellen und die Tumorangiogenese vermittelt durch bestimmte angiogene Faktoren, sekretiert durch Tumorzellen. In dieser Arbeit wurde der Effekt der Photonenbestrahlung und der Bestrahlung mit Kohlenstoffionen auf die Angiogenese an A549 Zellen untersucht. Material und Methoden: A549 Zellen wurden mit Photonen und vergleichend mit Kohlenstoffionen bestrahlt und wurden anschließend im Gemisch mit Ma-
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trigel in BALB/c nu/nu Mäuse injiziert (Matrigel Plug Assay). Die so genannten „Plugs“ wurden histologisch auf die Angiogenese hin analysiert. Die Expression von angiogenen Faktoren (VEGF, PlGF, SDF-1 and SCF) wurde auf mRNA-Ebene mittels Real Time RT-PCR und auf Proteinebene mittels ELISA bestimmt. Die Signaltransduktion von SCF wurde durch die Phosphorylierung von C-Kit nachgewiesen im Western Blot. Zur Inhibition des SCF/c-Kit Signalweges wurde ein spezifischer Inhibitor ISCK03 eingesetzt. Ergebnisse: Bestrahlung der A549 Zellen mit Photonen, nicht aber mit Kohlenstoffionen ergab eine Induktion der Angiogenese, nachgewiesen im MatrigelPlug-Assay. Die Expression von VEGF und SDF-1 wurde nicht beeinflusst und die Expression von PlGF-mRNA war nach Bestrahlung mit Kohlenstoffionen und Photonen hoch reguliert. Die Expression von SCF war nur nach Bestrahlung mit Photonen erhöht. Zudem konnte die Phosphorylierung von C-Kit (Rezeptor von SCF) durch die erhöhte Expression von SCF nach Photonenbestrahlung von A549 Zellen in HUVECs nachgewiesen werden. Die Behandlung der bestrahlten A549-Zellen (Photonen) mit ISCK03 ergab eine signifikante Reduktion der Blutgefässe nachgewiesen im Matrigel-Plug-Assay. So kann bei A549 Zellen SCF als der relevante Faktor angesehen werden, der für die Induktion der Angiogenese nach Bestrahlung mit Photonen verantwortlich ist. Schlussfolgerungen: Die vorliegende Untersuchung zeigte, dass SCF als ein Vermittler der Angiogenese ausgelöst durch Photonenbestrahlung der A549 Zellen ein Phänomen ist, das nicht nach Bestrahlung mit Kohlenstoffionen beobachtet wird, die diese Art der Bestrahlung für Krebstherapie unterstützt.
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P11 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):64
Strahlentherapeutische Charakterisierung von murinen Lewis-Lung-Carcinoma (LLC1)-Zellen nach Photonen- und Partikelbestrahlung* Bischoff B.1, Arenz A.1, Eberle F.1, Savai R.2, Fournier C.3, Taucher-Scholz G.3, Engenhart-Cabillic R.1, Kamlah F.1 1 Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Philipps-Universität, Marburg, Germany, 2Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik II und Poliklinik, Justus-Liebig-Universität, Gießen, Germany, 3Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt, Germany Hintergrund: Das Bronchialkarzinom entwickelt im Verlauf der Therapie Resistenzmechanismen für die konventionelle Strahlentherapie mit Photonen. Im Vergleich zur Photonenbestrahlung hat die Schwerionenbestrahlung eine höhere relative biologische Effektivität (RBE). In der vorliegenden Arbeit ist das Verhalten der murinen Tumorzelllinie Lewis Lung Carcinoma (LLC1) nach Photonenund Schwerionenbestrahlung (Stickstoffionen) mit biologisch äquivalenten Dosen untersucht worden. Material und Methoden: Die zelluläre Strahlenempfindlichkeit der LLC1-Zellen wurde nach Bestrahlung mit 0, 2, 4, 6 und 8 Gy Photonen bzw. mit 0, 0,5, 1, 2 und 4 Gy Stickstoffionen (14N, LET 70 keV/μm, Energie 130 MeV/u) mittels Zellzählung, Koloniebildungstests und BrdU ermittelt. Zellzyklusveränderungen nach Photonenbestrahlung (6, 12, 18, 24, 39, 49 und 64 h) wurden durch FACS-Analysen bestimmt. In weiteren FACS-Analysen wurde die Apoptoserate zum Zeitpunkt 24 und 72 h nach Photonenbestrahlung untersucht. Die Migrationsfähigkeit der Zellen wurde mittels Scraptest (24 und 30 h) nachgewiesen. Die Migration und die Invasivität der Tumorzellen wurde mittels kommerziellen Testsystem (BioCoat Matrigel Invasion Chamber) analysiert. Ergebnisse: Das zelluläre Überleben anhand von Zellzählungen betrug nach Photonenbestrahlung mit 2, 4, 6 und 8 Gy etwa 60%, 40%, 15% und 0,5%. Nach Bestrahlung mit Stickstoffionen mit 0,5, 1, 2 und 4 Gy lag das zelluläre Überleben bei 60%, 40%, 25% und 15%. Das klonogene Überleben war nach Photonenbestrahlung bei 2, 4, 6 und 8 Gy bei 66%, 31%, 10,4% und 2,5%. Die Zellzyklusanalyse der adhärent wachsenden Zellen zeigte bei 6 Gy Photonenbestrahlung einen G2-Arrest, der bis zu 64 Stunden nachweisbar war. Die Apoptose erhöhte sich bereits 24 h nach Photonenbestrahlung mit 6 und 10 Gy. Die Fähigkeit zur Migration nahm nach Photonenbestrahlung mit steigender Dosis signifikant ab. Die Invasivität der LLC1-Zellen war nach Bestrahlung (Photonen) mit 2 Gy signifikant erhöht und nach 8 Gy signifikant erniedrigt. Nach Bestrahlung mit 14N änderte sich die Migration und Invasion dieser Zelllinie in ersten Experimenten im Dosisbereich von 0,5-1 Gy nicht, im Bereich von 2 und 4 Gy war sogar eine Erhöhung feststellbar. Schlussfolgerung: Während bei LLC1-Zellen nach Bestrahlung mit Photonen das Überleben, die Proliferations- und Koloniebildungsfähigkeit mit steigender
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Dosis abnehmen und der G2-Arrest länger dauert bzw. bestehen bleibt, kommt es zu einer Abnahme der Invasivität erst im einem Dosisbereich von 8 Gy. Die in der Literatur beschriebene Abnahme der Invasivität von Krebszellen durch Partikelbestrahlung konnte für LLC1-Zellen bisher nicht bestätigt werden. Diese Versuche sollen in weiteren Experimenten mit Partikeln verifiziert werden.
Komplementäre Medizin Postervortrag
P13 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):65
Psychotherapeutische Betreuung und Behandlung ambulanter Patienten in der Strahlentherapie und der medizinischen Onkologie
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P12 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):65
Expression HIF-1 abhängiger Gene in humanen Lungenadenokarzinom (A549)-Zellen und deren Verhalten nach Photonen- und Partikelbestrahlung* Bill V.1, Arenz A.1, Seay U.2, Rudolph S.1, Fournier C.3, Taucher-Scholz G.3, Hänze J.4, Rose F.1, Engenhart-Cabillic R.1, Kamlah F.1 1 Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Philipps-Universität, Marburg, Germany, 2Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik II und Poliklinik, Justus-Liebig-Universität, Gießen, Germany, 3Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt, Germany, 4Klinik für Urologie und Kinderurologie, Philipps-Universität, Marburg, Germany Hintergrund: Strahlenresistenz ist ein entscheidender prognostischer Faktor in der Tumortherapie. Bekannt ist, dass Zellen in hypoxischen Tumorarealen besonders unsensibel für Photonenbestrahlung sind. Man geht davon aus, dass der Hypoxie-induzierbare Faktor (HIF-1) durch die Stimulation angiogenetischer Faktoren für diese Resistenz verantwortlich ist. Die Rolle von HIF-1 nach Partikelbestrahlung ist noch unklar. Ziel dieser Arbeit war das Verhalten von A549Zellen unter verschiedenen Sauerstoffbedingungen nach beiden Bestrahlungsqualitäten auf HIF-abhängige Zielgene zu untersuchen. Methoden: Die A549-Zellen wurden unter verschiedenen Sauerstoffbedingungen (Normoxie, Reoxygenierung, Hypoxie) mit biologisch äquivalenter Dosis Stickstoffionen (14N, LET 70 keV/μm, Energie 130 MeV/u) 2 Gy oder Photonen (6 MV-X) 6 Gy bestrahlt. Es wurde zelluläres Überleben (Zellzählung), Apoptose (FACS), Genexpression (Real Time RT-PCR) und Proteinexpression (Western Blot und ELISA) HIF-abhängiger Gene bestimmt. Ergebnisse: Unter Hypoxie bestrahlte A549-Zellen zeigten eine signifikant erhöhte zelluläre Überlebensrate nach Photonenbestrahlung. Die unterschiedlichen Sauerstoffbedingungen hatten keinen Effekt auf das Überleben unter Partikelbestrahlung. Die FACS-Analyse zeigte, dass sowohl unter Hypoxie als auch unter Reoxygenierung im Vergleich zur Normoxie, die Nekrose einen größeren Anteil am Zelluntergang einnimmt und die Apoptoserate sich nicht ändert. Für die unter Hypoxie bestrahlten Zellen konnte eine signifikante Hochregulation von GLUT-1-mRNA 48 h nach Photonenbestrahlung und 24 h nach Partikelbestrahlung gezeigt werden. Schlussfolgerung: Die gezeigten Daten zum zellulären Überleben stehen im Einklang mit der Literatur und lassen einen niedrigeren Sauerstoffverstärkungsfaktor bei der Hoch-LET-Bestrahlung mit 14N vermuten. Anhand von den gewonnenen Daten bezüglich HIF-1-abhängiger Gene könnte HIF-1 auch durch die Partikelbestrahlung verstärkt werden. Die genaue Rolle von HIF-1 soll in weiteren Experimenten aufgeklärt werden. *Beitrag zu: Programm für junge Ärztinnen und Ärzte: Die Erfolgsgeschichte des EGF-Rezeptors
Krüll A.1, Mathiszig S.1, Schwarz R.1, Tribius S.1, Petersen C.2, Schulz-Kindermann F.3 1 Ambulanzzentrum des UKE, Bereich Strahlentherapie, Hamburg, Germany, 2 UKE, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany, 3 UKE, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Germany Fragestellung: Um die psychoonkologische Betreuung ambulanter Patienten in der Strahlentherapie und in der medizinischen Onkologie zu verbessern, hat das Ambulanzzentrum des UKE als Pilotprojekt eine Psychotherapeutin eingestellt. Von Anfang an wurde eine enge Kooperation mit dem Universitären Cancer Center Hamburg aufgebaut. Um das Projekt auch wissenschaftlich zu begleiten, erfolgte ferner eine Anbindung der Stelle an das Institut und die Poliklinik für Medizinische Psychologie. Seit Mai 2009 können durch den Erwerb einer psychotherapeutischen Kassensitzes die erbrachten Leistungen auch mit den Krankenkassen abgerechnet werden. Methodik: Seither werden die betreuten Patienten auch systematisch erfasst und ihre Daten regelmäßig ausgewertet. Bisher wurden 168 Patienten psychoonkologisch betreut. Ferner nahmen auch 23 Angehörige von Krebspatienten das Angebot einer psychotherapeutischen Beratung an. Die Mehrzahl der Hilfe suchenden Patienten (119/168) waren Frauen. 97/168 Patienten wurden von den Strahlentherapeuten und 38/168 Patienten wurden von den internistischen Onkologen zugewiesen. Die übrigen Patienten wurden durch andere Abteilungen des UKE sowie durch niedergelassen Kollegen vorgestellt oder meldeten sich aus eigener Initiative zu einem Gespräch an. Die psychoonkologischen Maßnahmen beinhalteten u. a. die Vorbeugung und Therapie von psychosozialen Folgeproblemen, die Aktivierung der persönlichen Bewältigungsressourcen und die Behandlung existentieller Fragestellungen. Ergebnisse: Die betreuten Tumorpatienten waren insbesondere belastet durch depressive Verstimmungen, Ängste, Demoralisierung, Sinnverlust, durch Krankheits- und Behandlungsfolgen sowie durch Probleme der sozialen Integration. 113/168 Patienten brauchten ausschließlich eine kurzfristige Betreuung/Behandlung mit maximal 5 Therapiesitzungen. Die übrigen Patienten benötigten hingegen eine längerfristig angelegte Psychotherapie. Die Lebensqualität der Patienten wurde unter anderem durch eine umgehende psychologische Unterstützung, die Würdigung der Erkrankung, den Erhalt der Selbstbestimmung, die Schaffung einer Erleichterung sowie den Aufbau von Hoffnung verbessert. Schlussfolgerungen: Das Angebot einer psychoonkologischen Betreuung wird von den ambulanten Patienten der Strahlentherapie und der internistischen Onkologie zunehmend angenommen. Darüber hinaus werden auch immer häufiger Patienten durch niedergelassene Onkologen zugewiesen. Die bisherige Analyse hat gezeigt, dass häufig eine kurzfristige Krisenintervention ausreichend ist. Es zeigt sich aber auch, dass längerfristige Behandlungen insbesondere bei Patienten mit rezidivierten Tumoren deutlich zunehmen. Der Einfluss der Psychotherapie auf die Lebensqualität der onkologischen Patienten wird zukünftig prospektiv analysiert werden.
E-Poster
P14 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):65
Wirkung von Boswellia serrata auf das Überleben und die Tumorkontrolle bei bestrahlten Hirntumorpatienten Kirste S.1, Treier M.2, Wehrle J.1, Grosu A.-L.1, Momm F.1 1 Universitätsklinik, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Universitätsklinik, Neuroradiologie, Freiburg, Germany Hintergrund: In einer prospektiven, randomisierten, Placebo kontrollierten Studie wurde bei Patienten mit primären und sekundären Hirntumoren, die eine Strahlentherapie des Kopfes erhielten, die Wirkung von Boswellia serrata (BS) (Extrakt aus dem Indischen Weihrauch) auf das Hirnödem untersucht. Die Ergebnisse der Studie bezüglich des primären Endpunkts sind publiziert (Kirste et
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al., Cancer, 2011). Es wurde nun eine zusätzliche Auswertung der Wirkung von BS auf das Gesamtüberleben, das krankheitsspezifische Überleben und die Tumorkontrolle in diesem Patientenkollektiv vorgenommen. Methodik: In die Studie wurden 40 Patienten mit primären Hirntumoren (11/40) und mit Hirnmetastasen unterschiedlicher Primärtumoren (29/40) eingeschlossen. Das durchschnittliche Alter lag bei 59 Jahren (32 – 83 Jahre). Die Fraktionierungsschemata waren in beiden Gruppen gleich verteilt. Die Gesamtdosis lag zwischen 30 und 60 Gy verteilt auf eine Bestrahlungsdauer von 10 bis 30 Tagen. Zur Auswertung der Endpunkte Gesamtüberleben, krankheitsspezifisches Überleben und Tumorkontrolle wurden Kaplan-Meier-Plots angefertigt. Die Unterschiede zwischen den Patientengruppen mit und ohne BS wurden mittels LogRank-Test analysiert. Ergebnisse: In der mit BS behandelten Patientengruppe wurde ein medianes Gesamtüberleben ab Beginn der Strahlentherapie von 396 Tagen gefunden, verglichen mit 293 Tagen in der Placebo-Gruppe. Entsprechend betrug das krankheitsspezifische Überleben 527 Tage gegenüber 293 Tagen. Beide Ergebnisse sind nicht signifikant (Log-Rank-Test p=0,62 und p=0,28). Die mediane Zeit bis zum Auftreten eines Lokalrezidivs war in der Placebo-Gruppe 277 Tage. In der BSGruppe wurde die Marke von 50% Lokalrezidiven nicht erreicht, so dass dieser Zeitparameter nicht angegeben werden kann. Auch in diesem Punkt sind die Unterschiede zwischen den Gruppen nicht signifikant (p=0,34). Schlussfolgerung: Insgesamt zeigten die mit BS behandelten Patienten bessere Ergebnisse bezüglich der drei untersuchten Parameter. Die Unterschiede waren jedoch nicht signifikant. BS sollte in einer größeren Phase III-Studie auch bezüglich dieser Endpunkte weiter untersucht werden.
P15 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):66
Einsatz von Therapeutischer Musik (TM) während der Radiotherapie zur Erhöhung der Patienten-Compliance und zur Minimierung von Fehllagerungen während der Behandlungsdauer Radke U.1, Reinold B.2, Schlaak L.3, Segatz-Thiele F.4, Bölling T.3, Wagner W.3 1 Paracelsus-Klinik Osnabrück, Psychoonkologe, Osnabrück, Germany, 2Paracelsus-Klinik Osnabrück, EDV, Osnabrück, Germany, 3Paracelsus-Klinik Osnabrück, Strahlentherapie, Osnabrück, Germany, 4Paracelsus-Klinik Osnabrück, Osnabrück, Germany Fragestellung: Die moderne Radiotherapie fordert vom Patienten ein hohes Maß an Akzeptanz und Compliance. Untersucht wurde, ob dies durch Beruhigung und Entspannung des Patienten während der Bestrahlung mit Hilfe von TM gefördert wird. TM ist eine spezielle Musik mit integriertem RuhepulsRhythmus von 60 Taktschl./min. Untersucht wurde, ob die Entspannung der Patienten zu einer größeren Lagegenauigkeit und dadurch zu einer verminderten Verifikationsfilmanzahl führt. Methodik: Von September bis Dezember 2010 wurde bei 33 Patienten während der Radiotherapie der Puls mit dem Pulsoxymeter gemessen und die Anzahl der Verifikationen dokumentiert; 26 Patienten bekamen TM zur Entspannung und Beruhigung, 7 Kontrollpatienten bekamen keine TM. Zusätzlich wurde die subjektive Befindlichkeit unter TM mit Hilfe eines Fragebogens untersucht. Ergebnisse: Die Pulsfrequenz während des Bestrahlungsvorgangs verringerte sich bei Patienten mit TM deutlicher als bei Patienten ohne TM, wobei die Effektivität von TM im jungen (30-40 J. = 70 %) und im hohen Lebensalter (80-90 J. = 58 %) hoch war, aber im mittleren Lebensalter abnahm (40-50 J. = 42 %; 50-60 J. = 40 %; 60-80 J. = 51 %). Mit längerer Bestrahlungsdauer pro Fraktion stieg die Effektivität von TM (< 5 min = 44 %; < 10 min = 51 %; < 15 min = 60 %). Bei 51 % der Messungen bei den 14 weibliche Patienten wurde eine Pulsverringerung durch TM beobachtet, bei den 22 männlichen Patienten bei 42 % der Messungen. Der Bestrahlungs-Verifikations-Quotient (Bestrahlungsanzahl dividiert durch Verifikationsanzahl) zeigt, dass Patienten mit TM ruhiger und dadurch exakter liegen (5,8) als Patienten ohne TM (4,6). Bei der Evaluation der Fragebögen gaben 65 % der Patienten an, TM als sehr gut zu empfinden, 35 % als gut; 96 % der Patienten gaben an, spürbar ruhiger und entspannter geworden zu sein. Schlussfolgerung: TM führt während der Bestrahlung zu Beruhigung und Entspannung (verringerte Pulsfrequenz) und höherer Lagegenauigkeit (höherer Bestrah-lungs-Verifikations-Quotient) und wird subjektiv positiv empfunden und bewertet (dadurch höhere Akzeptanz und Compliance). Angestrebt wird eine kontrollierte randomisierte Phase-III-Studie.
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Lungenkarzinom Postervortrag
P16 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):66
Die Dauer der Chemoradiotherapie korreliert mit dem Gesamtüberleben von Patienten mit kleinzelligem Bronchialkarzinom im Stadium „Limited Disease“ mit initial schlechtem Performance-Status nach erfolgreich abgeschlossener multimodaler Therapie Manapov F.1, Klöcking S.2, Niyazi M.3, Belka C.3, Hildebrandt G.4, Fietkau R.5, Klautke G.5 1 Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany, 2Klinisches Krebsregister, Uniklinikum Rostock, Rostock, Germany, 3Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany, 4Uniklinikum Rostock, Rostock, Germany, 5FriedrichAlexander-Universität, Erlangen-Nürnberg, Germany Hintergrund und Ziel: Die Chemoradiotherapie (CRT) ist eine Standardtherapie beim kleinzelligen Bronchialkarzinom (SCLC) im Stadium „Limited Disease“ (LD). Jedoch liegen nur wenige Daten über die behandlungsrelevanten prognostischen Faktoren von LD SCLC-Patienten mit initial schlechtem Performance-Status (PS) nach erfolgreich abgeschlossener multimodaler Therapie vor. Patienten und Methoden: Diese retrospektive Studie berücksichtigt 125 LD SCLC-Patienten mit initial schlechtem PS (WHO 2-3), bei denen die CRT erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die konventionell fraktionierte Strahlentherapie des Thorax (TRT) wurde simultan (Gruppe 1) oder sequentiell (Gruppe 2) durchgeführt. Die Analyse der Gesamtüberlebensrate (OS) basiert auf dem Einfluss der Behandlungsart der CRT, der Zeit von der Diagnose bis zum Beginn der TRT, der Anzahl der Chemotherapie-Zyklen, der prophylaktischen Bestrahlung des Kopfes, dem Auftreten von Hirnmetastasen und der Dauer der CRT. Ergebnisse: Die mittlere Dauer der CRT betrug 156 Tage in Gruppe 1 und 195 Tage in Gruppe 2 (p < 0,001). Das mittlere progressionsfreie Überleben bzw. das OS betrug 11,6 (95% CI: 10 bis 13,2) bzw. 14,9 (95% CI: 11,7 bis 17,6) Monate. Es konnte kein Unterschied zwischen den Untersuchungsgruppen 1 und 2 nachgewiesen werden. Die 2 – bzw. 3-Jahres-Überlebensrate betrug in Gruppe 1 37,9± 6,9% bzw. 22,7± 6,3%. In Gruppe 2 lag die 2 – bzw. 3-Jahres-Überlebensrate bei 22,4 ± 4,9% bzw. 15,2 ± 4,3%. Einziger behandlungsrelevanter Faktor war die Dauer der CRT, welche mit dem Gesamtüberleben korrelierte (in der univariaten Analyse p < 0,014 und multivariaten Analyse p < 0,025). Eine kurze dosisdichte CRT war somit mit einem besseren Gesamtüberleben assoziiert. Zusammenfassung: Die Dauer der CRT beeinflusst das OS bei LD SCLC-Patienten mit initial schlechtem Performance-Status nach erfolgreich abgeschlossener multimodaler Therapie.
Postervortrag
P17 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):66
Quality assurance of radiotherapy planning in a randomized multi-institutional trial on F-18-FDG optimized radiotherapy of advanced non-small cell lung cancer Jacob V.1, Schimek-Jasch T.1, Stockinger M.2, Offermann C.1, Bruggmoser G.1, Grosu A.-L.1, Nestle U.1 1 Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany, 2Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany Purpose: To guarantee high-quality radiotherapy treatment in a randomized multicenter study on FDG based radiotherapy (RT) planning in locally advanced lung cancer (PET-Plan*), a quality assurance (QA) program is being performed. Due to the large number of parameters which influence the conformity of the calculated dose, a complete evaluation of the RT-plans for study patients is performed through a suitable number of checks selected to cover the specific requirements of the trial. We report on practical implementation of the protocol radiotherapy planning QA. Material and methods: According to the QA-program specified in the clinical trial protocol, the RT-plan of the first irradiated patient in each participating in-
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stitution is assessed in respect to protocol adherence by the trial coordinating centre. Each participating institution submits an electronic version of the pseudonymized treatment plan (RT dose and RT structures files). All other relevant patient data (PET/CT imaging data and findings on tumour stage, data on dose prescription, dates and performance of radiotherapy) are documented in a pseudonymized mode by the study physician/physicist of the participating institution in a web-based electronic data management system (electronic Case Report Form, eCRF; Alcedis, Gießen, Germany). For each plan review the following items focused on physical and medical quality of external beam radiotherapy are evaluated: 1. Contouring of target volumes according to protocol and randomization of the patient and contouring of organs-at-risk, 2. Dose prescription (fractional and total), 3. Dose deviations concerning organ-at-risk dose constraints and 4. Radiotherapy realisation. In the study protocol, each item is described by QA-parameters with details on the definition of minor and major protocol violations. Results: Until now, the first RT-treatment plans of 7 institutions have been received by to the trial coordinating centre. All participating sites were able to provide RT dose and RT structure datasets. The protocol specifications could be reviewed by using a dedicated software system (Artiview; Aquilab, Lille, France). So far, no severe protocol violations have been identified. After the QA of treatment plans of the first patients treated has been passed without major deviations of the trial QA protocol, the further QA will be mutually performed by colleagues from other participating institutions. Beginning in 2011, 10% of the treatment plans of the further enclosed patients will be chosen for QA on a random basis. Conclusion: The QA program of the PET-Plan clinical trial protocol is feasible. Its items should enable adequate and sufficient assurance of medical and physical aspects of protocol conformity for enrolled patients. * Supported by Deutsche Krebshilfe
Postervortrag
P18 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):67
Das Ansprechen des Primärtumors auf Radiochemotherapie korreliert mit dem hirnmetastasenfreien Überleben bei Patienten mit kleinzelligem Bronchialkarzinom im Stadium „Limited-disease“ mit initial schlechtem Performance-Status nach erfolgreich abgeschlossener multimodaler Therapie Manapov F.1, Klöcking S.2, Niyazi M.3, Levitskiy V.4, Belka C.3, Hildebrandt G.4, Fietkau R.5, Klautke G.5 1 Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany, 2Klinisches Krebsregister, Uniklinikum Rostock, Rostock, Germany, 3Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany, 4Uniklinikum Rostock, Rostock, Germany, 5FriedrichAlexander-Universität, Erlangen-Nürnberg, Germany Hintergrund und Ziel: Hirnmetastasen (BM) stellen eine kritische Lokalisation im Falle einer systemischen Krankheitsprogression eines ursprünglich im Stadium „Limited-disease“ (LD) behandelten kleinzelligen Bronchialkarzinoms (SCLC) dar und gehen mit einer ausgesprochen schlechten Prognose einher. Die Frage einer möglichen Korrelation zwischen Ansprechen des Primärtumors (PT) auf Radiochemotherapie (CRT) und dem metastasenfreien Überleben in Bezug auf BM bei Patienten mit SCLC im Stadium LD ist noch nicht geklärt. Patienten und Methoden: Mit o.g. Fragestellung wurde eine retrospektive Analyse der 125 Fälle von LD SCLC mit initial schlechtem Performance-Status (PS) nach erfolgreich abgeschlossener multimodaler Therapie durchgeführt. Bei Patienten mit einer kompletten Remission (CR) nach primärer CRT wurde eine prophylaktische Bestrahlung des Neurokraniums (PCI) angeschlossen. Eine Kernspintomographie des Neurokraniums erfolgte jeweils bei Therapiebeginn, nach Therapieabschluss bei den Patienten mit einer CR des Primärtumors vor Beginn der PCI und individuell bei einer entsprechenden Symptomatik. Ergebnisse: 24% (31% der Patienten nach der simultanen und 19% der Patienten nach der sequentiellen RCT) von 125 Patienten mit LD SCLC entwickelten BM nach Abschluss der geplanten CRT. Fünf (17%) dieser Patienten entwickelten BM nach PCI. Bei 25 (83%) Patienten waren BM die erste Lokalisation des Tumorprogresses. Bei 10 (33%) Patienten entstanden die BM nach Erreichen einer kom-
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pletten Remission (CR), bei 5 (17%) nach Erreichen einer partiellen Remission (PR) und bei 15 (50%) bei einer klinisch stabilen (SD) oder lokal progredienten Erkrankung (PD) nach applizierter CRT (p< 0.0001). Das gesamte hirnmetastasenfreie Überleben bei diesen 30 Patienten betrug 298 Tage (95 CI: 218-377). Bei den Patienten mit einer CR nach Abschluss der geplanten CRT 567 Tage (95 CI: 322-811), mit einer partiellen Remission 298 Tage (95 CI: 244-351) und in der Gruppe mit einer stabilen- oder lokal progredienten Erkrankung 252 Tage (95 CI: 217-286). Es gab keinen Unterschied für das hirnmetastasenfreie Überleben in Bezug auf die Modalität der CRT (p = 0.522). Die PCI verlängerte das hirnmetastasenfreie Überleben bei den Patienten mit CR auf 640 Tage (95 CI: 483 – 796) mit PCI gegenüber 482 Tagen (95 CI: 111-926) bei Patienten ohne PCI oder 273 Tagen (95 CI: 243-302) in der Gruppe mit PR sowie einer stabilen oder lokal progredienten Erkrankung (p < 0.047). Nach Pearson- und Spearman`s Korrelationstests korrelierten das hirnmetastasenfreie Überleben und das Gesamtüberleben (OS) hoch signifikant (p < 0.0001). Schlussfolgerung: Diese retrospektive Studie zeigt, dass ein gutes Ansprechen des Primärtumors in der Gruppe der LD SCLC Patienten mit initial schlechtem PS nach erfolgreich abgeschlossener multimodaler Therapie einen günstigen Prognosefaktor für das hirnmetastasenfreies Überleben darstellt.
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P19 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):67
Rotationstechniken (VMAT) versus 3D CRT für großvolumige fortgeschrittene Lungentumoren Jacob V.1, Offermann C.1, Grosu A.-L.1, Nestle U.1 1 Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany Einleitung: Bei lokal fortgeschrittenen inoperablen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen (NSCLC) muss oft die Entscheidung zu einer palliativen Therapie getroffen werden, weil Bestrahlungsdosen von ≥60 Gy im PTV, wie sie im Rahmen einer kurativ intendierten Radio-Chemotherapie erforderlich sind, technisch nicht realisierbar sind, ohne die umgebenden Risikoorgane zu stark zu belasten. Häufig werden, auch in Hinblick auf die Atemverschieblichkeit des Targets bei der Planung Stehfeld-Techniken (SF) bevorzugt. Allerdings ist bei zentral sitzenden großen Lungentumoren die Beweglichkeit des PTV in der Regel gering. Die Anwendung von VMAT Techniken bietet sich daher als eine intuitive Lösung an. In einer Planungsstudie wurde geprüft, ob dieser technische Vorteil zu klinischen Konzeptänderungen bei grenzwertig bestrahlbaren Fällen führen kann. Materialien und Methoden: Bei vier Testpatienten aus der täglichen Routine erfolgte eine Re-Planung in VMAT-Technik. In allen Fällen lag ein lokal fortgeschrittenes NSCLC (UICC-Stadien IIIa-IIIb) mit großen Planungsvolumina (PTV zwischen 400- 1340cm3) vor, bei dem die Dosis-Verschreibung von mindestens 60Gy in 30 Fraktionen durch Stehfelder (OncentraMasterPlan; Nucletron) nicht hatte realisiert werden können, ohne die folgenden NormalgewebsRestriktionen zu verletzen: gesamte Lunge V20Gy < 35% und mean lung dose < 20Gy; Ösophagus V55Gy < 30% oder mittlere Dosis < 34 Gy; Myelon Dmax < 48Gy; Herz V40Gy < 50%. Die Re-Planung erfolgte im Planungssystem Eclipse (Varian) mit VMAT (RapidArc) Technik und wurde mit zwei Bögen und 6 MV Photonen realisiert. Ergebnisse: In allen vier Fällen war mit VMAT-Technik eine Planung bis 60 Gy möglich. Den größten Vorteil der Rotationstechniken sahen wir für die Optimierung bezüglich Lunge, Ösophagus und Myelon. Im Einzelnen: die Restriktionen bezüglich der Lungenbelastung konnten bei allen VMAT-Plänen eingehalten werden, während sie bei den Stehfeld-Plänen in 3% bis 5% überschritten worden wären. Auch die Myelon-Restriktion konnte in allen VMAT-Plänen eingehalten werden, die in einem Fall mit Stehfeld-Planung nicht unter 50Gy realisierbar gewesen wäre. Bezüglich des Ösophagus konnte die V55 von 38% und 33% auf jeweils 30% gesenkt werden. Schlussfolgerung: Die Rotationstechnik ermöglichte ein besseres Einhalten der Dosisvorgaben für die Risikoorgane. Diese Planungsstudie konnte bestätigen, dass die VMAT-Techniken das Potenzial haben, konventionell grenzwertig bestrahlbahre Patienten, doch einem kurativen Konzept zuzuführen. Der mögliche Benefit der betroffenen Patienten bezüglich des Therapieergebnisses sollte in klinischen Studien evaluiert werden.
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P20 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):68
Frameless stereotactic radiotherapy of the lung, online correction via cone-beam-CT: treatment duration, interand intra-fractional localization errors and control-rates Pachmann S.1, Niemöller O.1, Ganswindt U.1, Belka C.1 1 LMU München, Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany Introduction: Various technical approaches have been implemented for hypofractionated irradiation of circumscribed malignancy in the lung. We recently implemented a frameless approach using online correction via 6 MV Cone Beam CT to perform frameless stereotactic radiotherapy of the lung. Methods and patients: Of 24 patients evaluated, 19 had primary NSCLC, 1 SCLC, 4 metastases. 20/24 tumours were peripheral lesions, 4 central. All patients were treated with single doses of 7.5 Gy (prescribed to the 80% Isodose) up to a cumulative dose of 60.0 Gy. All patient had localized disease as staged by PET. PTVs were defined by an ITV approach after scanning with a conventional 3DCT. (deep inspiration, midventilation and complete exspiration). For radiotherapy, patients were positioned on the treatment desk and Cone beam CT was performed. Cone beam-CT was matched to bony structures and to macroscopic tumour. In case of localization errors, immediate correction was performed. If rotation errors occurred, the patient had to be re-positioned and cone beam CT was repeated. Results: All but one lesion were controlled until last evaluation (mean follow-up: 9,9 months). Mild side effects were rare (2 pneumonitis CTC I°, 1 pneumonitis CTC II°), no severe side effects occurred. Time from start of cone beam until the end of treatment ranged between 7 and 43 min., mean 19,6 min. Correction parameters ranged between 0 and 1.8 cm (absolute numbers), mean 0,4 cm. Mean FEV1 before start of treatment was 63,9% (1,84l), post-therapeutic mean FEV1 was 58,5% (1,58l), mean decline of FEV1 5,7%. There was no correlation between V20 (mean 9,6%, range 3%-19%) and reduction of FEV1. Summary: Frameless stereotactic radiotherapy can be performed safely using online correction via cone beam CT. Treatment duration is usually in a tolerable range even for patients with gravely diminished lung function. Special attention has to be spent to rotational errors.
so that all cases were again analyzed with findings documented by all panel members in a blinded manner. The results of this re-review were evaluted and then jointly discussed during a respective meeting. The anatomical locations of the findings were discussed with respect to Chapet et al (IJROBP 2005 Sep 1;63(1):170-8.). To reduce future discrepant PET-reading and reporting, criteria were defined for frequent equivocal situations. Results: The essential aspects of the panel discussion were: Standardisation of the viewing software, procedure of PET/CT viewing (PET image dataset first, MIP first, use of CT dataset for further characterisation of PET findings), joint evaluation of nodal stations 1/2 and 10/11 for study purposes, FDG-positive reporting of LN stations that are adjacent to the primary tumor. For equivocal anatomical allocation of lesions, the panel agreed to report one LN-station (main center of mass) in the case of single nodes touching several stations and to report all stations affected in the case of multiple adjacent, polycyclic or bulky disease. In cases of equivocal intensity of the FDG-accumulation, the panel agreed to include the pre-test probability (Giraud et al.; IJROBP 2006;64(1):127-35), into the diagnostic process, leading to a very sensitive detection concept for high risk areas (e.g. for infracarinal nodes) and a insensitive detection concept for low risk areas (e.g. contralateral hilum). However, the panel recognized, that the possibility of equivocal findings would never be ruled out completely. Conclusion: A harmonisation of reading and reporting of diagnostic imaging for clinical multicenter studies beyond standard recommendations appears mandatory. The harmonisation process as described above led to detailed criteria in the individual framework of the PET-Plan trial. These criteria will be further evaluated during the running trial and will additionally be adjusted using histologically confirmed imaging data. * Supported by Deutsche Krebshilfe
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P22 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):68
P21 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):68
Harmonisation of reading and reporting of FDG-PET/CT datasets for radiotherapy planning by a multicenter expert panel using an online electronic case report system in the context of a prospective multicenter trial Rühl F.1, Rischke H.C.1,2, Schimek-Jasch T.1, Eschmann S.M.3, Hrdina C.4, Miederer M.5, Plotkin M.6, Puskás C.7, Vach W.8, Weber W.2, Grosu A.-L.1, Nestle U.1 1 Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany, 2Abteilung Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany, 3Medizinisches Versorgungszentrum Nuklearmedizin, Marienhospital Stuttgart, Stuttgart, Germany, 4Klinik für Nuklearmedizin, Klinikum Augsburg, Augsburg, Germany, 5Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Germany, 6Klinik und Hochschulambulanz für Nuklearmedizin Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany, 7Klinik für Nuklearmedizin, Städtisches Klinikum Karlsruhe, Karlsruhe, Germany, 8Institut für Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Abteilung Medizinische Biometrie und Statistik des Universitätsklinikums Freiburg, Freiburg, Germany Background: For a randomized multicenter study on FDG based radiotherapy planning in locally advanced lung cancer (PET-Plan*), an online panel review by means of the electronic Case Report Form (eCRF; Alcedis, Giessen) has been set up. The panel, consisting of 10 nuclear medicine specialists and/or diagnostic radiologists, reviews the FDG-PET scans of all study patients for PET-positivity of mediastinal lymph node (LN) stations, as those are subject to radiotherapy treatment planning. The panel review is firstly performed by two blinded reviewers followed by an unblinded reviewer in case of discrepancies. During the organisational phase of that panel, a certain inter-observer variability was observed, leading to the need to harmonise the criteria for PET-reading and reporting within the panel. Methods: Image data of ten discrepantly reported study cases were re-pseudonymized and then re-reviewed by the panel for FDG-positive lymph node stations,
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Long-term survival results and prognostic factor analysis of two consecutive trimodality Phase-II trials in stage IIIA(N2) and selected stage IIIB non-small-cell lung cancer (NSCLC) Hepp R.1, Pöttgen C.1, Gauler T.2, Erichsen P.1, Le Pechoux C.3, Grunenwald D.4, Welter S.5, Stamatis G.5, Stuschke M.1, Eberhardt W.E.E.2 1 Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Innere Klinik (Tumorforschung), Essen, Germany, 3Institut Gustave Roussy, Service de Radiotherapie, Villejuif, France, 4Hospital Tenon, Thoracic Surgery, Paris, France, 5Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Abteilung Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie – Ruhrlandklinik, Essen, Germany Introduction: Aggressive trimodality approaches including chemoradiotherapy +/- surgery are an option for patients (pts) with stage IIIA(N2) and selected IIIB cases (Albain et al, Lancet 2009). Here we report on the long-term survival results with this approach within two consecutive prospective phase-II studies that served as the background of our ongoing multicenter randomized ESPATÜ-trial. Patients and methods: Following staging mediastinoscopy pts with IIIA(N2)/ selected IIIB NSCLC were put on the protocols.Treatment consisted of three cycles of induction chemotherapy (CTx) (cisplatin/paclitaxel (PT); P 50 mg/m2 d1+8; T 175 mg/m2 d1 qd 22) followed on day 64 by radiochemotherapy (CTx/ RTx) (45 Gy; 1.5 Gy bid, concurrent P 50 mg/m2 d 2+9; etoposide 100 mg/m2 d 3,4,5). In case of resectability thoracotomy was performed. In case of irresectability an RTx boost of 20 Gy at 2 Gy qd was applied. In the second trial pts were supported by 3 x 10000 IE epoetin-alpha(EPO)/week during CTx and CTx/RTx aiming at a hemoglobin target of > 13 g/dl. Results: From 02/99 until 01/02 a total of 94 pts were included into the sequential trials (CisTaxol 64pts, CisTaxolEpo 30 pts). Pts characteristics: 66 m/28 f, age; median 48 yrs (range 28-71), stage IIIA(N2)/IIIB; 39/55. CTx and RTxCTx were delivered as planned in 92 pts. Following induction, 50 pts were operated, in 43 pts (45,7%) a R0-resection was achieved and 19 pCR (20%) were observed. Longterm follow-up of all included pts reveals 10-y-OS of 35,9% in IIIA(N2) (5-y-OS 35,9%) and 20,8% in selected IIIB (5-y-OS 26,4%). Exploratory univariate analysis showed only histopathology (histo) as a significant pretreatment prognostic factors:10-y-OS (5-y-OS): histo: SCC 40,8% (48,6%); LCC 23,4% (23,4%); ADC
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14,3% (14,3%) p = 0,0022 (log-rank); Analysis of treatment-dependant factors was also performed. S: 10-y-OS (5-y-OS) S 38,1% (41,2%) no S 14,6% (18,3%); p = 0,01 log rank; R0-resection: 42,2% (46,1%), no-R0/no-S: 14,8% (17,7%) p = 0,0032 log rank; only R0: pCR 62,6% (69,5%) residual vital TU 28,9% (28,9%) p = 0,013 log rank. There were no statistical significant differences between the studies +/- EPO. Conclusions: These data confirm excellent long-term survival results with our aggressive multimodality protocol including PT induction-CTx plus CTx/RTx and S in selected IIIA(N2) and IIIB pts. Interestingly, the only pretreatment prognostic factor so far observed was tumor histo. SCC pts had a significantly better prognosis than LCC and ADC. Pt groups with performed S, R0-resection or pCR may represent subsets defined by additional positive selection effects. Only the ongoing randomized trial (currently >210 pts entered) may discriminate between results of definitive RTx/CTx boost versus performed S.
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P23 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):69
Rezidivanalyse nach hyperfraktioniert-akzelerierter Radiochemotherapie bei kleinzelligem Lungenkarzinom Sommerer A.1,2, Appold S.1,2, Hoinkis C.1,2, Riha S.3, Höffken G.3,4, Baumann M.1,2, Zips D.1,2 1 Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany, 2OncoRay-Nationales Zentrum für Strahlenforschung, Dresden, Germany, 3Fachkrankenhaus Coswig GmbH, Zentrum für Pneumologie, Allergologie, Beatmungsmedizin, Thorax- und Gefäßchirurgie, Coswig, Germany, 4Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany Fragestellung: Rezidivanalyse zur weiteren Optimierung der hyperfraktioniertakzelerierten Radiochemotherapie von kleinzelligen Lungenkarzinomen im Stadium „limited disease“. Methodik: Retrospektive Analyse der Behandlungsdaten von 23 Patienten mit histologisch gesichertem kleinzelligem Lungenkarzinom (limited disease) nach hyperfraktioniert-akzelerierter Radiochemotherapie (Zeitraum April 2004 bis Dezember 2010). Das Therapieregime beinhaltete 4 Zyklen Chemotherapie zu je 3 Wochen mit Cisplatin 60mg/m2 KOF d1 und Etoposid 120mg/m2 KOF d1-3. Die 3-wöchige Strahlentherapie des Primärtumors, des Mediastinums, sowie der supraclaviculären Lymphknoten bis 45 Gy (2 x 1,5 Gy/d) begann simultan mit dem 1. Zyklus Chemotherapie (n=13) oder mit dem ersten Tag des 2. Chemotherapiezyklus (n=10). 73,9% der Patienten (n=17) erhielten bei Remission nach Radiochemotherapie eine prophylaktische Schädelbestrahlung. Ergebnisse: Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 538 Tagen lag die Zwei-Jahres-Überlebens-Rate bei 55%, das mittlere Krankheitsfreie-Überleben bei 396 Tagen, das mittlere Fernmetastasen-Freie-Überleben bei 427 Tagen und die 2-Jahres-Lokalrezidiv-Freie-Überlebens-Rate bei 78% (n=18). Bei 21% der Patienten (n=5) trat nach 213 Tagen (Median) ein Lokalrezidiv im PTV (Planning Target Volume) auf, das mediane Überleben nach Auftreten des Lokalrezidivs lag bei 111 Tagen. Außerhalb des GTV (Gross Tumor Volume) traten keine Rezidive im elektiv bestrahlten Bereich auf. 39% der Patienten (n=9) zeigten nach 213 Tagen (Median) Fernmetastasen. Bei 33% dieser Patienten (n=3) wurde simultan ein Lokalrezidiv diagnostiziert. Ein Patient verstarb bei bekanntem Lokalrezidiv ohne Hinweis auf Fernmetastasen, ein weiterer Patient war bei alleinigem Lokalrezidiv im Beobachtungszeitraum fernmetastasenfrei. Schlussfolgerung: Die Überlebensrate des untersuchten Kollektivs ist vergleichbar mit den Daten in der Literatur. Nach hyperfraktioniert-akzelerierter simultaner Radiochemotherapie besteht ein hohes Risiko für das Auftreten von Fernmetastasen. Eine Intensivierung der systemischen Therapie sollte im Rahmen von Studien geprüft werden. 21 % der Patienten entwickelten ein Lokalrezidiv im Bereich der ursprünglichen Tumorlokalisation. Daher könnte eine Steigerung der Strahlendosis in diesem Bereich einen sinnvollen Ansatz darstellen, wobei möglicherweise zur Reduktion des Toxizitätsrisikos die elektiven Bestrahlungsvolumina verkleinert werden könnten.
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P24 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):69
V20, Vx, EUD oder MLD: Vergleich verschiedener NTCP-Modelle zur Bestimmung des besten Prediktors für das Auftreten strahleninduzierter Pneumonitis Söhn M.1,2, Shaitelman S.2, Kestin L.2, Grills I.2, Liang J.2, Alber M.1, Yan D.2 1 LMU München, Klinik f. Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany, 2William Beaumont Hospital, Radiooncology, Royal Oak, United States Einführung: Es ist unklar, ob Dosis-Volumen Parameter, z.B. V20 für Lunge (bzw. Vx für andere Schwellendosen), die mittlere Lungendosis (MLD) oder andere dosimetrische Grössen, z.B. EUD (engl. Equivalent Uniform Dose), optimale Prädiktoren für die strahleninduzierte Pneumonitis sind. Zur Analyse sind Patientenpopulationen mit ausreichend grosser Dosis- sowie Dosis-Volumen-Variabilität notwendig. Unter Nutzung einer solchen Patientenpopulation wurden verschiedene NTCP-Modelle (engl. Normal Tissue Complication Models) auf klinische Daten von 133 Patienten mit NSCLC angewandt, um das optimale Modell und Modellparameter zu bestimmen. Methoden und Materialien: Die Dosisberechnung in 133 Patienten mit NSLCS (mediane Dosis: 63Gy [42-72 Gy] erfolgte mittels eines Collapsed-Cone Superposition Algorithmus. Die bilateralen Lungen-DVHs wurden für die NTCPAnalyse verwendet. An die Raten für Pneumonitis (>=Grad 2) wurden die folgenden NTCP-Modelle gefittet: (1) Cutoff-dose logistic regression Modell, (2) Lyman-EUD Modell, (3) Lyman-MLD Modell, (4) paralleles Modell (Seppenwoolde et al., 2003). Die Methode der sog. Maximum Likelihood Estimation wurde verwendet, um die jeweiligen Modellparameter und ihre Konfidenzintervalle zu bestimmen. Ergebnisse: In 13/133 Pts. (10%) kam es zur Pneumonitis >= Grad 2. Das parallele Modell erlaubte keinen stabilen Fit, im Gegensatz zu den anderen drei NTCP Modellen. Die Modelle waren unterschiedlich im Hinblick auf die Qualität der Beschreibung ausgedrückt durch den LogLikelihood-Wert (LL). Den grössten LL-Wert wies das cutoff-dose logistic regression Modell (Schwellendosis von 10Gy) auf, somit war die V10 statistisch signifikantester Prediktor. Vx mit Schwellendosen im Bereich x~5-35Gy erwiesen sich ebenfalls als signifikante Prediktoren, jedoch mit geringeren LL-Werten. Da V10 und MLD für die Studienpopulation Korrelationen aufwiesen (R=0.92), war auch die MLD mit der Pneumonitis-Wahrscheinlichkeit korreliert (mit geringerem LL-Wert). Im Vergleich zum MLD-Modell erlaubte das Lyman-EUD Modell einen leicht verbesserten Fit an die Daten. Schlussfolgerungen: Lungengewebe scheint empfindlicher (geringere Schwellendosen) zu sein als angenommen. Basierend auf dieser Population mit grosser Dosis- und Dosis-Volumen-Variabilität, ergab sich als Schwellendosis ein Wert von 10Gy für Schädigungen, die zur Entwicklung einer Pneumonitis führen. Dies ist insbesondere für moderne Bestrahlungstechniken wie IMRT und dynamische Arc-Techniken von Bedeutung. Im Vergleich dazu erwies sich die mittlere Lungendosis als deutlich schlechterer Prediktor für Pneumonitis.
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P25 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):69
Integration of 18F-FDG PET/CT and 99mTc-MAA SPECT/CT in the therapy management and the planning procedure of lung cancer Brömme J.1, Klaeser B.2, Wolfensberger P.1, Vock J.1, Krause T.2, Aebersold D.M.1, Schmuecking M.1 1 Dept. of Radiation Oncology, Berne, Switzerland, 2Dept. of Nuclear Medicine / Center for P.E.T., Berne, Switzerland Introduction: There is an increasing evidence in the literature to omit elective nodal irradiation (ENI) not only in patients with non-small cell lung cancer (NSCLC) but also in patients with limited disease of small cell lung cancer (LDSCLC). To evaluate the role of 18F-FDG PET/CT and 99mTc-MAA SPECT/CT for therapy management and radiation treatment planning of lung cancer 31 patients are analyzed retrospectively. Methods: 31 patients with lung cancer were treated since January 2010: NSCLC 21/31 (68%), LD-SCLC 8/31 (26%), mixed cellularity 2/31 (6%). Every patient
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received a 18F-FDG PET/CT for staging and radiation treatment planning, optional 5/31 (16%) patients a lung perfusion scintigraphy (99mTc-MAA SPECT/ CT), 5/31 (16%) patients a second PET/CT after induction chemotherapy, during chemoradiation, 3 months after completion of chemoradiation. Results: Stage migration occurred in 5/21 (24%) patients by the addition of PET: 2/5: IIIA to IIIB, 3/5: IIIA/B to IV. Range of the initial metabolic tumor volume 19 – 309 ccm. Major increase of the planning target volume (PTV) of up to 32% was detected in 4/31 (13%) patients due to PET positive lymph nodes being inconspicious in CT (N3 skip metastases supraclavicular, N2 contralateral mediastinum, N2 upper mediastinum of NSCLC lower lobe). Major changes of the configuration of the treatment portals occurred in 2/5 patients due to the results of the 99mTc-MAA SPECT/CT. In the majority of cases, the N3 lymph node status of NSCLC does not allow to increase the radiation dose above 68Gy. The regions of the highest 18F-FDG uptake within the tumor remain stable during treatment. Conclusion: 18F-FDG PET/CT and 99mTc-MAA SPECT/CT are of added value for therapy management and radiation treatment planning.
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P26 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):70
Non-gated F-18 FDG PET/CT for target volume delineation in stereotactic body radiation therapy (SBRT) in patients with stage I non-small cell lung cancer (NSCLC) or hypermetabolic oligometastatic lung lesions. Schmuecking M.1, Klaeser B.2, Toepfer M.3, Malthaner M.1, Blumstein N.1,4, Frueh M.5, Born E.1, Brömme J.1, Plasswilm L.3, Krause T.2, Aebersold D.M.1 1 Dept. of Radiation Oncology, Berne, Switzerland, 2Dept. of Nuclear Medicine / Center for P.E.T., Berne, Switzerland, 3Dept. of Radiation Oncology, St. Gallen, Switzerland, 4Dept. of Nuclear Medicine / Center for P.E.T., Landshut, Germany, 5 Dept. of Oncology and Hematology, St. Gallen, Switzerland Introduction: By design, stereotactic body radiotherapy (SBRT) is applied to small treatment volumes, using fewer but significantly higher dose fractions, and steep dose gradients – all of which act to maximize cell kill and minimize the risk of damage to the surrounding normal tissues. Using F-18 FDG PET/CT for staging, radiation therapy of locally advanced non-small cell lung (NSCLC) without elective nodal irradiation (ENI) has a risk of mediastinal out-field recurrences of about 2% to 4.3%. Treating stage I NSCLC or oligometastatic lung lesions by SBRT, it is a prerequisite to exclude hilar and mediastinal lymph node involvement and distant metastases. Methods: Inclusion criteria: Informed consent, histologically proven NSCLC stage I or hypermetabolic oligometastatic lung lesions. Peripheral or central localization, maximal tumor diameter of 45mm. Karnofsky index > 60%. Medically inoperable. Moving of the lung lesion during breathing less than 5mm as detected by 4D-CT. Initial staging: whole body F-18 FDG PET/CT in radiation treatment position, MRI of the brain. Optional for staging: F-18 FDG PET/CT of the lung in breath hold technique in radiation treatment position in addition to 4D-CT and angio-CT. Using 4D-CT for target volume delineation, a Boolean operation was used to sum the multiple gross target volumes (GTV) delineated in diagnostic lung window to form an internal target volume (ITV). The planning target volume was derived by a three-dimensional isotropic expansion of the ITV by 5mm to account for both microscopic extension and daily setup errors. Using non-gated PET/CT (frame mode) for target volume delineation of the ITV the tumor/background algorithm was used as proposed by Nestle et al. JNM 2005. For 16/22 lung lesions the prescription dose was 5 x 12 Gy, for 1/22 centrally located lung lesion 5 x 10 Gy, for the initial 5/22 lesions 5 x 7 Gy. For all patients the prescription isodose was the 80% line (prescription line identical with the planning target volume). Maximal time for follow-up: 21 months. Results: For 20/22 lung lesions, the ITV derived by Boolean operation was identical or smaller than the ITV derived by non-gated PET, in 2/22 lesions of patients with stage I NSCLC bigger due to spiculae as seen in the diagnostic lung window only. So far, no metabolic in-field recurrences were detected by PET/CT during follow-up. One out-field recurrence was detected in hilar and mediastinal lymph nodes 12 months after SBRT, one singular bone metastasis 18 months after SBRT. No treatment related deaths occurred and no grade III/IV toxicities. Conclusion: Our preliminary data suggest that in addition to high levels of local control, SBRT delivery results in low rates of treatment-related toxicity. Non-gated F-18 FDG PET/CT in radiation treatment position is helpful for the ITV delineation of lung lesions and may be used to evaluate the magnitude of the daily setup errors prior to radiation treatment.
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P27 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):70
Stereotaktisch hypofraktionierte Strahlentherapie als kurative Therapieoption bei NSCLC im Stadium I: Erfahrungsbericht des Klinikums rechts der Isar der TU München Geier M.S.1, Geinitz H.1, Boehm E.1, Schill S.1, Schönknecht C.1, Thamm R.1, Molls M.1, Nieder C.2, Zimmermann F.3, Andratschke N.1 1 TU-München, Klinikum r.d.Isar, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany, 2Nordland Hospital and Institute of clinical Medicine, Faculty of Health Sciences, University of Tromso, Department of Oncology and Palliative Medicine, Tromso, Norway, 3Universitätsspital Basel, Institut für Radioonkologie, Medizinische Radiologie, Basel, Switzerland Zielsetzung: Wir berichten die Ergebnisse kurativ intendierter streotaktisch hypofraktionierter Strahlentherapie bei histologisch gesichertem Stadium I NSCLC an unserer Klinik seit dem Jahr 2000. Material und Methoden: Von Dezember 2000 bis März 2010 wurden 92 Patienten der T1 (n=31) oder T2 (n=61) Kategorie mit histologisch gesichertem NSCLC im Stadium I einer stereotaktisch hypofraktionierten Strahlentherapie unterzogen. Die Patienten waren inoperabel oder lehnten eine operative Therapie ab. Es wurde eine Gesamtdosis von 24 bis 45 Gy mit Einzeldosen von 7-15 Gy pro Fraktion bezogen auf die 60 % Isodose in Abhängigkeit von Tumordurchmesser, Tumorlokalisation und Lungenfunktion der Patienten appliziert. Die prätherapeutischen Staging Untersuchungen beinhalteten eine Computertomographie des Thorax und des Abdomens sowie in 84% der Patienten eine zusätzliche Positronen-Emissions-Tomographie. Ergebnisse: Das Gesamtüberleben nach 1, 3 und 5 Jahren war 79%, 38% und 17%, bei einem medianen Überleben von 29 Monaten. Das Krankheitsspezifische Überleben nach 1, 3 bzw. 5 Jahren betrug 93%, 64% und 48%, bei 46 Monaten medianem Überleben. Die lokale Kontrollrate nach 1, 3 und 5 Jahren betrug entsprechend 89%, 83% und 83%. die lokale Kontrolle war sigifikant abhängig von des Größenausdehnung des gross tumor volume (GTV). 10 beobachtete Lokalrezidive ereigneten sich ausschließlich bei Patienten der T2-Kategorie. Die nicht adjustierte regionäre Rezidivrate betrug 16,3%, die Rate der systemischen Progression, 20,7%. Weder Karnofsky Index, T-Kategorie, GTV oder Tumorlokalisation hatten signifikanten Einfluss auf das Gesamt- oder das krankheitsspezifische Überleben. Insgesamt wurde die Therapie, trotz hoher Komorbidität des untersuchten Kollektivs, gut toleriert und konnte bei allen Patienten planmäßig durchgeführt werden.Es kam zu keinen höhergradigen Therapienebenwirkungen. Klinisch relevante Pneumonitiden Grad II bzw. III wurden in 13% bzw. 2,2% der Patienten beobachtet. 25 Patienten erlitten nach Therapie eine Zunahme an Dyspnoe um ein (23 Patienten) bzw. um 2 Grade (2 Patienten) Zusammenfassung: Die stereotaktisch hypofraktionierte Strahlentherapie bietet NSCLC Patienten im Stadium I bei Inoperabilität sowie ausgeprägter Komorbidität eine Therapieoption mit hoher lokaler Kontrollrate und sehr guter Verträglichkeit.
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P28 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):70
Lokalisation von atemverschieblichen Bronchialkarzionomen Szücs R.A.1,2, Pastuschik V.2, Port J.2, Joppek C.2, Nagel J.H.2, Gromoll C.1,2 1 Marienhospital Stuttgart, Medizinphysik, Stuttgart, Germany, 2Universität Stuttgart IBMT, Stuttgart, Germany Fragestellung: Die Hauptaufgabe in der Strahlenphysik ist die maximale Schonung von gesundem Gewebe bei gleichzeitiger maximaler Einstrahldosis. Diese Aufgabe zu lösen ist bei einem bewegten Zielvolumen, wie dies bei Bronchialkarzinomen der Fall ist, erschwert. Der Tumor bewegt sich während der Atmung mit dem Lungengewebe mit und hat so während eines Atemzyklus verschiedene Positionen. Bisher wird zur vollständigen Erfassung des Tumors eine Einhüllende der beiden Positionen des Bronchialkarzinoms im CT bei Expiration und Inspiration gebildet, das sogenannte ITV (internal target volume). Bei dieser Methode wird gesundes Gewebe stark belastet.
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Im Rahmen dieser Arbeit soll eine individuelle Bestrahlungsplanung für den Patienten entwickelt und in der Klinik eingeführt werden. Hierzu zählen individuelle Margins (ITV), Atemgating und Tumor-tracking. Methodik: Mit einem PET-CT der Firma Philips werden 4D-PET-CT-Datensätze erstellt. Zur Aufzeichnung der Atemzyklen wird ein externes Messgerät (Atemgurt) verwendet, um die Bilddaten der PET/CT der jeweiligen Phase im Atemzyklus zuordnen zu können. Anschließend wird der Tumor vom Arzt sowohl im CT, wie auch im PET in jeder Atemphase konturiert. Die Extraktion des Tumors in den verschiedenen Atemphasen wird in den CTDaten durch eine Fensterung der Hounsfield-Skala erreicht. Die Erfassung des Tumors im PET erfolgt mit Hilfe der SUV-Werte. Für die Auswertung wird ein dafür entwickeltes Matlab-File verwendet. Ergebnisse: Der Atemgurt ist eine Methode, welche sich für die Bestrahlung in Atemmittellage eignet. Die Merkmalsextraktion des Tumors erfolgt in den PET-Daten. Diese werden zur Grundlage für die Lokalisation des Tumors in den 4D-CT-Daten herangezogen. Hierdurch kann der Sicherheitssaum bei Lungentumoren individuell nach Beweglichkeit des Tumors gezeichnet werden. Schlussfolgerung: Für die Reproduzierbarkeit von Atemphasen bzw. eines bestimmten Lungenvolumens wird das Active-Breathing-Coordinator-System (ABC-System) der Firma Elekta eingesetzt. Nach dem Erstellen der 4D-Datensätze erfolgt eine Einteilung der Bronchialkarzinome nach Lokalisation in der Lunge (zentral, peripher), Größe und Form, sowie Art des Tumors. Es wird angenommen, dass Tumore mit einer ähnlichen Größe und Lokalisation eine vergleichbare Bahn aufweisen. Ziel ist eine Katalogisierung von Bronchialkarzinomen hinsichtlich ihrer Bewegungsbahn und Erstellung einer Datenbank die alle Faktoren zur Lokalisation von Bronchialkarzinomen und Musterbahnen beinhaltet.
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P29 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):71
Einfluss der Zwerchfell- und Herzbewegung auf das dynamische Verhalten von Lungentumoren Block A.1, Waletzko O.2, Rohn R.2, Vockelmann C.3 1 Klinikum Dortmund, Institut für Medizinische Strahlenphysik und Strahlenschutz, Dortmund, Germany, 2Praxis für Strahlentherapie am Klinikum Dortmund, Dortmund, Germany, 3Evangelisches Krankenhaus, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mülheim, Germany Fragestellung: Sowohl Tracking-, als auch Gating-Verfahren in der Strahlentherapie von Thorax und Abdomen, sind auf eine Vorhersage der atmungs-induzierten Tumorbewegung angewiesen. In dieser Studie soll das dynamische Verhalten von T2 Lungentumoren im rechten Hilus bei 5 Patienten in cranio-caudaler und lateraler Richtung analysiert werden. Darüber hinaus werden die cranio-caudale Zwerchfellbewegung und die laterale Herzbewegung und deren Einfluss auf die Tumorbewegung genauer untersucht. Material und Methoden: Diese Bewegungskurven wurden aus 30 Sekunden langen Durchleuchtungsserien (Zeitauflösung 0.125 s) am Therapiesimulator (Acuity, Fa. Varian) gewonnen. Mit der eigens zu diesem Zweck entwickelten Software ORAT (organ respiration analyses tool) wurden von einem Radiologen der craniale, caudale, linke und rechter Tumorrand, sowie die rechte Herzflanke und Zwerchfellkuppel in jedem Durchleuchtungsbild markiert und anschließend analysiert. Die Anzahl der Atmungszyklen lag zwischen 9 und 11. Ergebnisse: Die Amplitude der Zwerchfellbewegung lag zwischen 9.1 und 18.8 mm, die des caudalen Tumorrandes zwischen 7.5 und 13.5 mm und die des cranialen Tumorrandes zwischen 5.0 und 10.7 mm. Durchgängig war die Zwerchfellamplitude größer als die des caudalen Tumorrandes, die wiederum sich immer größer als die des cranialen Tumorrandes zeigte. Das gleiche Bild wiesen die Geschwindigkeiten der Zwerchfellbewegung (7.0 bis 12.2 mm/s) auf, die immer größer als die des jeweiligen caudalen Tumorrandes (3.9 bis 11.6 mm/s) war, welche wiederum die Geschwindigkeit des zugehörigen cranialen Tumorrandes (3.1 bis 12.1 mm/s) übertraf. Die Tumorbewegung war in der Inspirationsphase immer schneller als während der folgenden Exspiration. Die Phasenverschiebung zwischen Zwerchfell- und Tumorbewegung betrug maximal 0.5 Sekunden. Diese Situation spiegelt sich auch bei den herz-induzierten lateralen Bewegungen wider, wenn auch bei geringeren Amplituden und Geschwindigkeiten: Die Herzamplitude betrug 0.9 bis 1.2 mm, die des zum Herzen liegenden linken Tumorrandes 0.6 bis 0.8 mm, die des entfernteren rechten Tumorrandes 0.3 bis 0.7 mm. Auch hier hatte die näher am Herzen liegende Seite die jeweils größere Ampli-
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tude, die aber geringer als die des Herzens war. Die Geschwindigkeiten des Herzens lagen zwischen 0.9 und 2.5 mm/s und waren ebenfalls größer, als die des Tumors. Schlussfolgerung: Das Zwerchfell verursacht die cranio-caudale, das Herz die laterale Tumorbewegung. Als allgemeine Gesetzmäßigkeiten können die jeweils größere Amplitude und Geschwindigkeit von Zwerchfell und Herz, was ebenso auf die näher am Bewegungsverursacher liegenden Tumorränder gegenüber den entfernteren übertragbar ist, abgeleitet werden. Genauere Vorhersagen lassen sich allerdings zur Tumorbewegung nicht extrapolieren, da diese aufgrund nicht näher quantifizierbarer mechanischer Widerstände unterschiedlich stark gebremst wird.
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P30 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):71
What is the additional role of the breath hold acquisition using F-18 FDG PET/CT in staging non-small cell lung cancer (NSCLC) prior to stereotactic body radiotherapy (SBRT)? Schmuecking M.1, Klaeser B.2, Frueh M.3, Toepfer M.4, Malthaner M.1, Born E.1, Brömme J.1, Vock J.1, Plasswilm L.4, Krause T.2, Aebersold D.M.1 1 Dept. of Radiation Oncology, Berne, Switzerland, 2Dept. of Nuclear Medicine / Center for P.E.T., Berne, Switzerland, 3Dept. of Oncology and Hematology, St. Gallen, Switzerland, 4Dept. of Radiation Oncology, St. Gallen, Switzerland Introduction: When treating stage I NSCLC with stereotactic body radiotherapy (SBRT), it is crucial to exclude hilar and mediastinal lymph node involvement and distant metastases. We evaluated the role of the breath hold technique in addition to whole body acquisition. Methods: All patients in this retrospective analysis had histologically proven stage I NSCLC, peripheral or central localization, maximal tumor diameter of 45mm, Karnofsky index > 60% and were medically inoperable. Initial staging: whole body F-18 FDG PET/CT in radiation treatment position, MRI of the brain. Optional staging: F-18 FDG PET/CT of the lung in breath hold technique in radiation treatment position. Restaging after SBRT was done by CT or F-18 FDG PET/CT. Maximal time for follow-up: 21 months, range 3 to 21 months. Median time for follow-up: 9 months. Results: Eighteen patients were evaluated. Nine out of 18 patients (50%) received an additional breath hold acquisition of the lung. In 2 out of 9 patients (22%) additional lesions were detected (hilar lymph nodes, mediastinal lymph nodes, pulmonary lesions) excluding them from SBRT. Due to a reduced lung function and health condition these PET positive lesions of these two patients were not histologically proven, however follow-up studies by CT or F-18 FDG PET/CT show, that these lesions were correctly staged and not false positive lesions. So far, no in-field recurrences were detected by PET/CT or CT during follow-up after SBRT. One out-field recurrence occured in hilar and mediastinal lymph nodes 12 months after SBRT, and one patient developed a singular bone metastasis 18 months after SBRT; both patients did not receive the breath hold acquisition. Conclusion: Our very preliminary results show, that the breath hold acquisition may be of added value to correctly stage patients with stage I NSCLC suitable for SBRT.
P31 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):71
Retrospektive monte carlo Dosisberechnung von Lungen-Bestrahlungsplänen Terjung B.1, Andratschke N.1, Kneschaurek P.1 1 Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität, Klinik für Strahlentherapie und radiologische Onkologie, München, Germany Einleitung: Bis vor einigen Jahren waren die so genannten pencil beam (PB) Algorithmen Standard für die Dosisberechnung in CT-gestützten Planungssystemen. Das Aufkommen neuer, präziserer Algorithmen ermöglicht eine Überprüfung bereits bestrahlter Behandlungspläne hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Dosisverteilung und Behandlungserfolg. Im Bereich großer Dichteunterschiede sind deutliche Abweichungen zwischen PB und neueren Algorithmen (collapsed cone, monte carlo) bekannt. Besonders bei Lungentumoren kann die
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tatsächliche Dosis in Teilen des Zielvolumens niedriger als die durch PB berechnete Dosis liegen. Material und Methoden: Unsere Untersuchung basiert auf den Bestrahlungsplänen von 9 Patienten aus dem Jahre 2006, die alle ein Lokalrezidiv nach Behandlung entwickelten. Bei allen 9 Patienten lag das Zielvolumen innerhalb der Lunge. Die Dosierung erfolgte individuell, die Bestrahlungsplanung wurde mit dem Planungssystem Helax TMS (Nucletron) mit Hilfe eines PB-Algorithmus durchgeführt. Zur Überprüfung der Erfassung des Planungsvolumens mit der verordneten Strahlendosis wird die Planungssoftware iPlan RT Dose 4.5 (Brainlab) verwendet. Diese verfügt über einen monte carlo (MC) Dosisberechnungsalgorithmus. Zusätzlich wird die Dosisverteilung auch mit den collapsed cone (CC) Algorithmen der Planungssysteme Oncentra Master Plan (Nucletron) und Eclipse (Varian) berechnet. Ergebnisse: Nach der Übertragung der Behandlungspläne aus Helax an iPlan (alle Parameter mussten in iPlan von Hand eingegeben werden), konnte die Dosisverteilung ohne Probleme mit dem MC Berechnungsalgorithmus berechnet werden (typische Zeit: 2-3 Min bei einer Größe des Rechenrasters von 2x2x5 mm3 und mittlerer Varianz von 2%). Als Konsistenzcheck wurde die Dosisverteilung auch in iPlan mit dem ebenfalls verfügbaren PB Algorithmus berechnet. Die MC-Berechnungen unterscheiden sich nur geringfügig von den CC-basierten. Sowohl MC als auch CC zeigen eine Unterschreitung der verordneten Dosis für nicht unerhebliche Volumenanteile des Zielvolumens. Schlussfolgerung: Zur Zeit wird diskutiert, ob diese Unterdosierungen mit den Lokalrezidiven im Zusammenhang stehen können und inwieweit der geometrische Ort der Unterdosierungen mit dem der Lokalrezidive korreliert. Zudem wird eine mached-pair Analyse mit Patienten ohne Rezidiv durchgeführt.
Radioonkologie-Management und Zentren E-Poster
P32 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):72
Optimal managing of waiting time in a radiation oncology center Peters B.1, Fehlauer F.1, Schneider T.1, Seegenschmiedt H.M.1 1 Strahlenzentrum Hamburg, Strahlentherapie, Hamburg, Germany Rationale: Waiting time (WT) is an important indicator of managed care and patient’s satisfaction in modern RT facilities. Using modern RT technology may delay initial treatment but speed up RT applications and patient turn over in the daily routine. This development and use of electronic data management (EChart) for each patient requires a new concept of waiting time management (WTM). We evaluated WTM performance during a 9-months-period in a prospective trial including all consecutive patients and all RT sessions applied during this period. Material & methods: From 04 – 12/2010, 754 patients with 1.056 RT series and 12.823 RT sessions were evaluated with regard to WTM using electronic program of MOSAIQ. Patients were divided in two groups, malignant indications [ M ] treated with complex RT technologies, and benign indications [ B ] (treated with simple RT technologies). Prior to the 1st RT, all patients underwent a virtual simulation and I-View-based or Cone-Beam-CT for 1st RT set-up. Time measurement (in minutes) was started as soon as a patient entered the waiting room (WR) and was stopped when the patient left the RT room. Patients in group M had fixed appointments, those in group B had no appointments; premature or early arrival was also noted. Results: 1st IMRT lasted longest (mean 25,41 minutes), about 4 minutes longer than 1st CRT sessions (21,30 min); daily RT sessions for group B lasted shortest time (mean 3,24 minutes), 2 minutes shorter than 1st RT sessions for group M . In combination with WR times the total times including early arrival were 39,65 minutes (1st IMRT), 37,13 minutes (1st CRT) and 19,30 minutes (1st RT), 18,99 minutes (Daily CRT) and 14,51 minutes (Daily RT). Organisational changes have been implemented: e.g. patients in the G group receive no fixed appointment, set-up times for 1st treatments are adapted to specific indications. This allows a more rapid and patient-adapted RT scheduling yielding high satisfaction scores. Conclusions: WTM is possible using MOSAIQ software tools. Our results indicate better individualized scheduling of patients and appointments without fixed times; patient satisfaction with this concept yields high scores and usage of the linac accelerators can be optimized with higher patient turn-over.
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Table: | Group [M] | Group [B] | No. of RT | fixed appointment | w/o appointment | No. of RT sessions // RT-Technique | CRT | IMRT | Mixed RT | Total | (n = 6.961 sessions) | (n=78) | (n = 5.784 sessions) | (n=12.823) // > Time Periods | 1st CRT | Daily CRT | 1st IMRT | 1st RT | Daily RT | Total (in minutes) | > (n=393) | (n=6.568) | (n=78) | (n=861) | (n=4.923) | (n=12.823) // > Early Arrival (mean) | 14,68 | 11,75 | 17,26 | 21,15 | n.a. | n.a. // > Waiting Time (mean) | 15,84 | 10,30 | 14,24 | 13,75 | 11,09 | 11,83// > RT-Time (mean) | 21,30 | 8,69 | 25,41 | 5,55 | 3,42 | 6,70 // > Total Time (mean) | 37,13 | 18,99 | 39,65 | 19,30 | 14,51 | 18,52 //
P33 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):72
Perkutane Strahlentherapie von Patientinnen mit Vulvacarcinom – Freiburger Erfahrungen Reusch J.1, Henne K.1, Volegova-Neher N.1, Scholber J.1, Bruggmoser G.1, Grosu A.-L.1 1 Uniklinik Freiburg, Strahlentherapie, Freiburg, Germany Hintergrund: Zunehmende Inzidenz- und Prävalenzraten des Vulvakarzinoms fordern angepaßte Therapiestrategien. Zur Optimierung unseres gegenwärtigen Behandlungsstandards evaluierten wir alle Patientinnen, die 2005 – 2010 in der Klinik für Strahlenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg bestrahlt wurden. Methodik: Wir erfassten retrospektive Daten zu Demographie, Tumorausdehnung, Therapieintervention (Strahlentherapie und/oder Chemotherapie, Operation) und Therapietoxizität. Demographische und Tumorparameter wurden deskriptiv evaluiert. Überlebenwahrscheinlichkeit und krankheitsfreies Überleben (DFS) wurden aktuarisch bestimmt (Kaplan-Meier). In einem Cox-ProportionalHazards-Modell wurden Risikofaktoren (RF) für Überleben und DFS ermittelt. Ergebnisse: Wir identifizierten 45 Patientinnen, die bestrahlt wurden. Ihr medianes Alter betrug 72 Jahre. 45/45 hatten nach primärer Resektion ein Rezidiv. 90% hatten ein Plattenepithelkarzinom, in den überwiegenden Fällen G2-differenziert. Median wurden 51 Gy verabreicht, 4 Patientinnen erhielten neben der perkutanen Strahlentherapie zusätzlich eine Brachytherapie. Die Felder erfassten das gesamte Becken ± Leistenregion, oder Leistenregion und/ oder Vulva isoliert. 9/45 Patientinnen erhielten eine zusätzliche Chemotherapie. 23 Patientinnen lebten zum Zeitpunkt der Erhebung. Detaillierte Angaben zu Therapieintervention, Überleben und DFS sowie RF für Überleben und DFS und Akut -und Spättoxizität werden präsentiert. Schlussfolgerungen: Limitierte aber doch objektivierbare Tumorkontrollraten nach Strahlentherapie des rezidivierten Vulvakarzinoms deuten auf eine mögliche Prognoseverbesserung hin, wenn die Strahlentherapie in die Primärtherapie der Erkrankung integriert wird.
P34 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):72
Änderungen der Heilungsraten bei Ösophaguskarzinompatienten der LMU zwischen 1983 und 2007 Wolf M.1, Zehentmayr F.1, Schmidt M.2, Hölzel D.3, Belka C.1 1 LMU München, Strahlentherapie, München, Germany, 2Institut für Biometrie und Epidemiologie der LMU, München, Germany, 3Tumorregister München, LMU, München, Germany Fragestellung: Wie hat sich das Patientengut und die Therapie des Ösophaguskarzinoms am Beispiel eines Gesamtkollektivs der an einem Strahlentherapiezentrum behandelten Patienten über 25 Jahre verändert, welche Auswirkung zeigt sich bezüglich des Überlebens und sieht man in der Entwicklung nützliche Tendenzen für die Zukunft? Methodik: In Zusammenarbeit mit dem Tumorzentrum München ließen sich retrospektiv Daten zu allen Patienten, die von 1983 bis 2007 in der Strahlentherapie der LMU behandelt wurden erheben. Aufgeteilt in 5 Zeitabschnitten mit jeweils 5 Jahren (Abschnitt1=1983-1987, 2=1988-1992, 3=1993-1997, 4=19982002, 5=2003-2007) wurden die klinischen Daten, Therapieformen und die Auswirkung aufs Überleben unter Verwendung des SPSS ® Softwarepakets statistisch ermittelt und verglichen. Ergebnisse: Im o.g. Zeitraum wurden 503 Patienten mit Ösophaguskarzinom (19% Adenokarzinome, 79% Plattenepithelkarzinome) behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 61 Jahre (42 bis 91 J.) 57% der Patienten waren in fortgeschrittenen UICC Stadien III- IV. 59% aller Patienten erhielten eine Bestrahlungsdosis von 50-64 Gy, 64% zusätzliche Chemotherapie (9% platinbasiert, 19%
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5-FU, 65% 5-FU/MMC). Das mittlere Überleben des Gesamtkollektivs betrug 21,4 Monate. Im Vergleich der einzelnen Zeitabschnitte zeigt sich in der Altersverteilung ein signifikanter Rückgang der Patienten unter 50 Jahren und eine Verdoppelung der Pat zwischen 60 und 70 Jahre. Die bekannte histologische Verschiebung bestätigt sich auch hier mit Verdoppelung der Anzahl der Adenokarzinome auf 27,1%. Insgesamt zeigt sich für die ungünstigen UICC-Stadienklassifikation III und IV eine Zunahme von 50% auf 70%. Die erhobenen Veränderungen sind vergleichbar mit den Daten des Tumorregisters des Tumorzentrums München. Das Verhältnis RT/RCT stieg von 59%/38% auf 14%/84%. Zunehmend mehr Patienten erhielten primäre und neoadjuvante Radiochemotherapie (von 40% und 60% auf 84% und 80%). Zusätzliche Chemotherapie und RT-Dosis über 54 Gy waren prognostisch günstige Faktoren. Das Gesamtüberleben zeigte im Mittel keine signifikante Verbesserung (18,9 Monate im ersten Abschnitt und 20,3 im letzten) jedoch eine Verdoppelung nach 3, 4 und 5 Jahren, von 7,3%, 5,6% und 4% auf 15,9%, 12,2% und 9,8%. Schlussfolgerung: Trotz Zunahme der prognostisch ungünstigen Tumorstadien ist eine geringfügige Verbesserung des Überlebens im Vergleich zu erkennen. Ausschlaggebend ist das Hinzufügen der Chemotherapie. Eine Therapieoptimierung bei älteren Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung ist in Hinblick auf eine multimodale Therapie zunehmend wichtig.
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P35 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):73
Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit einer Strahlentherapie anhand verschiedener Tumorentitäten Wörsdörfer E.1, Goetz U.2, Schicker B.2, Chiricuta C.2 1 freier Mitarbeiter, Weidenhahn, Germany, 2ISRO-Limburg, Limburg, Germany Fragestellung: Die Strahlentherapie nimmt heute im Therapiekonzept als lokoregional und palliative Behandlung in der Onkologie eine zentrale Stellung ein. Durch neue Techniken, wie intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) und bildgestützte Radiotherapie (IGRT), befindet sich die Strahlentherapie im Umbruch. Hierdurch stellt sich die Frage für den Strahlentherapeut nach der Wirtschaftlichkeit seiner Behandlung. Diese Frage wurde im Rahmen einer Masterarbeit /1/ eingehend untersucht. Methode: Der Workflow einer Strahlentherapiebehandlung umfasst mehrere Einzelschritte, die zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit herangezogen wurden. Die Kosten-Erlös-Analysen wurden am Institut für Strahlentherapie und Radioonkologie (ISRO-Limburg) des St. Vincenz-Krankenhauses in Limburg/Lahn durchgeführt. Für diese Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen sind acht verschiedene Tumorentitäten ausgewertet worden:Ganzhirnradiatio, Zervix-Karzinom, HD-Lymphom, Wirbelkörper-Metastasen, Oesophagus-Karzinom, MammaKarzinom, Prostata-Karzinom, Anal-Karzinom. Die Kriterien zur Auswahl waren die Übereinstimmung der Tumorentitäten mit den Analysen aus früheren Studien /2,3/ und die Komplexität der Bestrahlung. Ähnlich wie in älteren Studien wurden die Abläufe der Behandlung nach Minuten analysiert. Dem entgegengestellt wurden die Einnahmen aus EBM 2000+ und die GOÄ von 2003. Aus den so gewonnen Zahlen konnte die momentane Kosten-Erlös Situation hergeleitet werden. Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Kosten-Erlös Analyse hat gezeigt, dass verschiedene Tumorentitiäten bei einer sorgfältigen und nebenwirkungsreduzierten Bestrahlungsplanung nicht kostendeckend behandelt werden können. Es sind dies das Mamma-Karzinom, das Morbus Hodgkinlymphom (HD-Lymphom) und die Ganzhirnradiatio. Dies gilt sowohl für die Abrechnung nach EBM 2000+, als auch für GOÄ 2003. Die Ergebnisse dieser Kosten-Erlös Studie zeigen ähnliche Ergebnisse wie die zur Referenz herangezogenen Studien /2,3/. Längere Laufzeiten des Beschleunigers können die Situation nur bedingt und unter bestimmten Randbedingungen verbessern. Diese Studie zeigt, dass das Abrechnungssystem zu starr und nicht dem Fortschritt der Technik angepasst ist und eine Modifikation des Abrechnungssystems scheint daher erforderlich. Referenzen: 1. Wörsdörfer E.: Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit der Strahlentherapie anhand unterschiedlicher Strategien der Bestrahlungsplanung für verschiedene Tumorentitäten. Masterarbeit 2008; TU Kaiserslautern 2. Thiel H.-J., Oechsler W. A., Kastura B., Meier J., Schneider T., Freund K., Dinkel M. : Kosten-Erlös-Rechnung für die Strahlentherapie: Strahlentherapie und Onkologie 1996, 17, 128-147 (Nr.3) 3. Schulz U. Schröder M.: Qualität und Ertragssituation in der ambulanten Strahlentherapie: Strahlentherapie und Onkologie 1996, 172 ,121-127 (Nr.3)
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P36 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):73
Praktische Aspekte im klinischen Umgang mit einem Radioonkologie-Informationssystem (ROKIS) Glessmer S.1, Piefel K.1, Peters B.1, Fehlauer F.1 1 Strahlenzentrum Hamburg, Hamburg, Germany Fragestellung: ROKIS werden in der Strahlentherapie zunehmend für elektronische Patientenakten verwendet. Für praktische Aspekte des Betriebs eines ROKIS bietet das „Positionspapier Elektronische Krankenakte in der Strahlentherapie“ der DEGRO Anhaltspunkte, welche in dieser Studie mit der Konfiguration des Programms Mosaiq (Elekta) im Alltag eines MVZ verglichen werden. Methodik: Aus dem Positionspapier der DEGRO wurde eine Checkliste von Anforderungen an das ROKIS herausgearbeitet. Die Konfiguration von Mosaiq wurde Punkt für Punkt mit den Anforderungen verglichen. Dabei wurde detailliert auf verschiedene Aspekte eingegangen, insbesondere auf die Authentifizierung des Personals während verschiedener Stadien der Therapievorbereitung und des Therapieverlaufs. Unter Berücksichtigung der Strahlenschutzverordnung wurden die Dokumentation, Datensicherheit, -integrität und -verfügbarkeit, die Nachvollziehbarkeit sowie die Gewährleistung von Therapiesicherheit und Datenschutz im klinischen Betrieb geprüft. Ergebnisse: Eineinhalb Jahre nach der klinischen Einführung der elektronischen Akte mit Mosaiq hat sich das Programm im Alltag bewährt. Bis auf die klassische Nutzung des Aufklärungsbogen mit Archivierung bilden wir ein komplett filmund papierloses MVZ ab. Die wesentlichen von der DEGRO empfohlenen Punkte wurden in die Praxis umgesetzt. Lediglich ergänzende Features wie das Einloggen mittels „Security Card“ oder biometrischer Kontrollen wurden noch nicht umgesetzt. Im klinischen Alltag zeigte es sich als sinnvoll, einen ROKISAdministrator einzusetzen, der die Berechtigungsmatrix des Personals festlegen und ggf. anpassen kann. Schlussfolgerung: Das ROKIS Mosaiq bietet gute Möglichkeiten der Administration, Dokumentation und Überprüfung in der Strahlentherapie, mit dem sich die Empfehlungen der DEGRO gut einhalten lassen. Nach einer kurzen Umstellungsphase ist der Zugriff auf den gesamten Therapieablauf für alle am Prozess beteiligten Mitarbeiter übersichtlich nachvollziehbar. Welche Art der Dokumentation des Aufklärungsbogens als rechtssicher angesehen werden kann, ist noch nicht abschließend festzustellen. Gesichtspunkte der individuellen Konfiguration eines ROKIS, wie z.B. die Dokumentation von Nebenwirkungen, werden auf dem Poster präsentiert.
P37 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):73
Patientenzufriedenheit in einem radioonkologischen Versorgungszentrum Fehlauer F.1, Peters B.1, Hoffmann I.1, Schneider T.1, Piefel K.1, Seegenschmiedt M.H.1 1 Strahlenzentrum Hamburg, Hamburg, Germany Hintergrund: Ein Fragebogen zur Erfassung der Patientenzufriedenheit wurde im Rahmen des QM (ISO 9001:2008) entworfen. Dieser richtet sich auf die patientenbezogenen Aspekte der Qualität der medizinischen Dienstleistungen („Touch-Quality“, wie Mitarbeiter-Patient-Verhältnis). Stärken und Schwachstellen der Patientenversorgung sollen quantifiziert werden, um Verbesserungspotentiale aufzuzeigen. Methode: Im Herbst 2010 wurde eine schriftliche Befragung von Patienten (n=198) im Strahlenzentrum Hamburg mittels eines nicht-validierten Fragebogen durchgeführt (analog Dtsch. Ärztebl. 2010; 107, 20). Diese erfolgte anonymisiert am letzten Behandlungstag, nach der Bestrahlung und vor dem ärztlichen Abschlussgespräch durch den Patienten selbst im Wartebereich. Der Fragebogen umfasst, neben demographischen Angaben, vier Items wie (1) Wartezeit und Pünktlichkeit, (2) Zufriedenheit mit Praxispersonal und -organisation, (3) Praxisausstattung hinsichtlich Ambiente und Sauberkeit, (4) Zufriedenheit mit Ärzten (Gespräch, Informationen, Betreuung), sowie ein Leerfeld für Verbesserungsvorschläge (Freitext). Die Bewertung erfolgte nach dem „Schulnotensystem“ (1= sehr gut; 2= gut; 3= befriedigend; 4= ausreichend; 5= mangelhaft). Ergebnisse: Der Fragenbogen eignet sich zur prospektiven Erfassung der Patientenzufriedenheit. Personal und Praxis sowie die behandelnden Ärzte wurden in allen Aspekten der Patientenversorgung überwiegend mit mindestens „sehr gut“ oder „gut“ bewertet (Item (1) 96%, (2) 99%, (3) 97,5%, (4) 94,4%. Die im Ver-
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gleich zur sehr hohen Gesamtzufriedenheit etwas schlechter bewerteten Merkmale betrifft die Zufriedenheit mit den Ärzten: für 11 Patienten (5,6%) war die ärztliche Betreuung nur „befriedigend“ (Note 3). Die Mehrzahl der Patienten (n=171) ist mit der Freundlichkeit des Praxispersonal und der Praxisorganisation sehr zufrieden (Note 1: 86,4%), was auch häufig im Freitext erwähnt wurde. Der Freitext enthielt mehrfach wichtige Hinweise zur Optimierung der Prozessqualität. Schlussfolgerungen: Insgesamt ist die Varianz der Bewertungen eher gering und belegt eine durchgängig sehr hohe bzw. hohe Zufriedenheit der Patienten im Strahlenzentrum. Die „Touch-Quality“, als dominanter „Wohlfühlfaktor“ wird in besonderem Maß durch das Handeln des medizinischen Personals definiert. Um diesen immateriellen Charakter der technischen und administrativen Mitarbeiter besser darstellen zu können, ist eine multizentrische Erhebung an strahlentherapeutischen Praxen vorgesehen.
P38 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):74
Strahlentherapie in Afrika: Bedarf und Realität Vordermark D.1 1 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Univ.-Klinik f. Strahlentherapie, Halle / Saale, Germany Hintergrund: Während in Afrika Infektionskrankheiten weiterhin im Fokus von Anstrengungen für eine verbesserte medizinische Versorgung stehen, rücken Tumorerkrankungen als Todesursache in den Vordergrund. Aktuelle epidemiologische Daten zeigen, daß die Tumorinzidenz für die weibliche Bevölkerung nur gering niedriger als in europäischen Ländern ist, die Mortalität aber fast doppelt so hoch (Parkin, Lancet Oncol 2008). Methodik: Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg führt Ausbildungsprojekte, u. a. im Bereich der Radioonkologie, an Partnerinstitutionen in Afrika, den Universitätskliniken in Addis Abbeba (Äthiopien) sowie in Wad Medani (Sudan) durch. Anhand einer Analyse von Literaturdaten sowie eigener Erfahrung aus diesen persönlichen Kontakten sollen Bedarf an strahlentherapeutischen Leistungen und Realität vorhandener Strukturen dargestellt werden. Ergebnisse: Die häufigsten Entitäten in Afrika sind, mit starken regionalen Unterschieden, bei Frauen Zervix- und Mammakarzinome sowie Karposi-Sarkome, bei Männern Karposi-Sarkome, Leber- und Prostatakarzinome. Eine flächendeckende Ausstattung mit Strahlentherapieeinrichtungen findet sich am ehesten im Norden (Ägypten) und Süden (Südafrika). Aufgrund der bekannten Inzidenzen und des geschätzten Bedarfs an Strahlentherapie für einzelne Entitäten wird die erforderlich Zahl an Hochvoltgeräten (Linearbeschleuniger oder – für weniger entwickelte Länder bevorzugt – Cobalt-Anlagen) für einzelne Länder geschätzt (Barton, Lancet 2006). Für Äthiopien wird bei einer Einwohnerzahl von 70 Millionen der Bedarf auf 85 Hochvoltgeräte geschätzt. Tatsächlich findet sich die einzige Strahlentherapieeinrichtung des Landes an der Universitätsklinik (Black Lion Hospital) in Addis Abbeba. Dort wurde in 2010 erstmalig ein zweites Cobalt-Gerät installiert. Es bestehen Wartezeiten von mehreren Monaten. Die Therapiekonzepte sind fast ausschließlich palliativ und hypofraktioniert. Die Feldfestlegung erfolgt anhand tastbarer anatomischer Punkte, teilweise ergänzt durch Durchleuchtung mit dem C-Bogen. Eine Ausweitung der strahlentherapeutischen Versorgung auf regionale Zentren mit Unterstützung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist geplant. Im Sudan wird für 35 Millionen Einwohner Bedarf für 26 Hochvoltgeräte gesehen. Strahlentherapie wird an den Universitätskliniken in Khartoum und Wad Medani angeboten. Die Strahlentherapie wurde zu kolonialen Zeiten (1959) eingeführt, daraus resultieren Strukturen (Fachgesellschaft, Fachweiterbildung für Ärzte, Physiker, MTAs). Insgesamt sind neun Hochvoltgeräte installiert. Die Therapiekonzepte erscheinen hier weiter entwickelt, einfache Mehrfeldertechniken werden teilweise durchgeführt. Schlussfolgerung: In Afrika besteht mit Ausnahme weniger Länder eine extreme Unterversorgung mit strahlentherapeutischen Strukturen. Durch massive Probleme bei Diagnosestellung und Zugang zur Strahlentherapie wird die Strahlentherapie ganz überwiegend in palliativer Situation eingesetzt.
Gutartige Erkrankungen Postervortrag
P39 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):74
LINAC-based radiosurgery of trigeminal pain. Clinical outcome and side effects Henzel M.1, Grund S.1, Elvermann A.1, Ubrich F.1, Engenhart-Cabillic R.1 1 Philipps University Marburg, Department of Radiation Oncology, Marburg, Germany Introduction: Patients suffering from trigeminal pain are characterized by a high psychological strain. In the case of recurrent neuralgia after microvascular decompression or radiofrequency thermocoagulation the stereotactic radiosurgery (SRS) offers a further treatment option. This retrospective study aimed to clinical outcome and side effects. Methods & patients: Between 2004-2010 nine patients (5 female, 4 male) underwent SRS for trigeminal pain in ten procedures. One patient even suffered from bilateral neuralgia. Median age was 64 years (range, 44-77 years). Before SRS all patients underwent microvascular decompression and additionally 2/9 patients were treated with thermocoagulation. 3/9 patient suffered from multiple sclerosis. All patients took pain reliever and anticonvulsants (Carbamazepin, Gabapentin), and 2/9 patients even took morphine drugs (Oxygesic®, Durogesic®). Patients were immobilized with a stereotactic frame. For treatment planning patients underwent CT- (1 mm slice thickness) and MRI-scans (fiesta 1 mm, T2w, 2 mm slice thickness). Treatment was delivered by a LINAC with 6 MV photons. Always, the target volume was 0.1 ml. Single dose was 80 Gy prescribed to the isocenter. The accepted tolerance-dose at the surface of the brain stem was 15 Gy. Patients were followed-up with clinical examinations immediately, 6 weeks, 3 months and half-yearly with MRI-scans after SRS. Pain outcome was evaluated using the Barrow Neurological Institute (BNI) Pain Intensity Scale (I°: no pain, no medication; II°: occasional pain, no medication; III°: some pain, controlled with medication; IV°: some pain, not adequately controlled; V°: no relief). Results: Patients were followed-up for at least 3 months. Mean follow-up was 28 months (range, 32-82 months). Follow-up data were available from all patients. One patient died 3 years after SRS because of progressive multiple sclerosis. After SRS 4/9 patients indicated an improvement without medication (BNI I°) and further 4/9 patients and in 5/10 procedures indicated BNI III° (controlled with medication). Two of them are trying to reduce their medication yet. Only one patient delivered no pain relief (BNI V°). 3/9 patients in 4/10 procedures indicated pain relief < 1 week, 1 patient < 1 month, and 4/9 patients < 3 months after SRS. Mean pain-free period was 27 months (range, 3-78 months). No acute toxicity was observed in 5/9 patients in 6/10 procedures. One patient with multiple sclerosis developed vertigo and nausea CTC III°. This patient did not deliver any pain relief. 3 patients delivered low grade facial numbness, vertigo and ageusia (CTC I-II°). Only 2 patients developed permanent facial numbness and ageusia. Conclusion: Stereotactic radiosurgery is feasible treatment option for patient with recurrent trigeminal pain after microvascular decompression, thermocoagulation or refractory medication. Most patient deliver pain relief < 3 months after SRS. Temporary and permanent toxicity are low.
Postervortrag
P40 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):74
Therapierefraktäre chronische Graft-versus-Host-Reaktion: Erfahrungen mit der niedrig-dosierten thorakoabdominalen Bestrahlung (TAI) Bruns F.1, Stadler M.2, Gerstein J.1, Diedrich H.2, Bremer M.1 1 Klinik für Strahlentherapie und spezielle Onkologie mit Fachbereich Strahlentherapie im Ambulanzzentrum der MHH, Hannover, Germany, 2Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany Fragestellung: Die Graft-versus-Host-Reaktion (GvHD) stellt eine der Hauptkomplikationen nach allogener Stammzelltransplantation (SCT) dar. Dabei stellt besonders die chronische Verlaufsform der GvHD eine schwierige therapeutische Herausforderung dar. Nach Versagen der medikamentösen first-line Therapie bei
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chronischer GvHD kann in Einzelfällen auch eine niedrig-dosierte Strahlentherapie eingesetzt werden (Robin et al. Transplantation 2005; 80: 634-642). Methodik: Wir berichten über insgesamt 3 Patienten mit therapierefraktärer chronischer GvHD, die in unserer Abteilung im Zeitraum 2006-2010 eine immun-modulatorische Strahlentherapie der thorako-abdominalen Lymphknoten mit 1 x 1 Gy erhielten (ventrodorsale Gegenfelder, Feldgrenzen: Kieferwinkel bis Mitte Oberschenkel unter Einschluss beider Arme; Ausblendung beider Lungen; auf ca. 50 cGy/Min. reduzierte Dosisleistung). Alle Patienten hatten im Rahmen der vorangegangenen allogenen PBSCT bereits eine Ganzkörperbestrahlung (TBI) mit 4 Gy bzw. 12 Gy und im Rahmen des langjährigen GvHD-Verlaufs (2,6 – 4,2 J.) mehrere Therapielinien erhalten. Ergebnisse: Die Nachbeobachtungszeit beträgt derzeit 0.1, 4 und 4.4 Jahre; entsprechend können aktuell nur 2 Patienten hinsichtlich des Ansprechens auf die TAI bewertet werden: Pat. 1 (R.G.) zeigte nach 6 bzw. 12 Monaten eine partielle Rückbildung, Pat. 2 (A.S.) zeigte lediglich ein minimales Ansprechen der chron. GvHD. Bei beiden Patienten ist dieser Effekt bis heute anhaltend und die Steroidmedikation konnte zwischenzeitlich abgesetzt werden. An Akuttoxizität war in zwei Fällen eine mäßig-gradige transiente Hämatotoxizität zu verzeichnen bei ansonsten sehr guter Verträglichkeit. Schlussfolgerung: Die TAI ist eine interessante, bisher wenig bekannte Therapieoption bei chronischer GvHD, die bei medikamentöser Therapierefraktärität im Rahmen eines individuellen Heilversuches angeboten werden kann.
Postervortrag
P41 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):75
Tietze-Syndrom und Strahlentherapie. Zwei Kasuistiken Breidert I.1, Ansorg K.1, Kuzpinar M.1, Prott F.-J.1 1 rns-Gemeinschaftspraxis, Wiesbaden, Germany Fragestellung/Hintergrund: Das Tietze-Syndrom, auch Chondroosteopathia costalis genannt, ist eine seltene idiopathische Chondropathie der Rippenknorpel am Ansatz des Sternum mit druckschmerzhafter Schwellung, häufig zwischen 2. und 5. Rippe lokalisiert. Üblich ist eine analgetische und/oder antiphlogistische medikamentöse Therapie peroral oder eine lokale Infiltration mit Anästhetika ggf. in Kombination mit Glukokortikoiden der betroffenen chondrocostalen Abschnitte. Das Tietze-Syndrom muss von einem kardialen Geschehen (z.B. Myokardinfarkt, Angina pectoris), einem Trauma sowie einem malignen Prozess abgegrenzt werden. Über die Radiotherapie des Tietze-Syndroms, oder der Chondroosteopathia costalis, liegen nur zwei Publikationen aus den Jahren 1970 und 1971 vor 1,2. Methodik: Wir führten 2010 bei zwei Patientinnen mit diagnostiziertem TietzeSyndrom und therapierefraktären Schmerzen eine analgetische, perkutane Strahlentherapie durch. Wir bestrahlten am Linearbeschleuniger mit 6-MV-Photonen über eine CT-gestützte 3-D-geplante Mehrfeldertechnik bis zu einer Gesamtreferenzdosis von 6 Gy bei einer Einzelreferenzdosis von 1 Gy, zwei Fraktonen pro Woche. Patientin Nr.1 war zum Zeitpunkt der Bestrahlung 43 Jahre alt, normaler AZ und EZ, als Begleiterkrankung ist eine idiopathische Osteoporose zu nennen. Klinisch deutlich sichtbare und druckdolente Schwellung im Angulus sterni rechts. Bisherige Therapie: Lokale Infiltration mit Lokalanästhetika und Glukokortikoid. Medikation: Tilidin 50 und Piroxicam 20. Patientin Nr. 2 war zum Zeitpunkt der Bestrahlung 57 Jahre alt, normaler AZ und EZ, als Begleiterkrankung ist eine Fingerpolyarthrose bekannt. Klinisch diskrete Weichteilschwellung mit Druckschmerz über dem Sternum. Bisherige Therapie: CT-gesteuerte Kortikoidinfiltration des Angulus sterni. Medikation: Metamizol, Tramadol und passager Prednison 20 Ergebnisse: Bei Patientin Nr.1 war bei der Lokalkontrolle 6 Wochen nach Bestrahlungsabschluss eine regrediente Weichteilkomponente feststellbar. Die Patientin gab eine Schmerzreduktion um ca. 50 % an und war insbesondere mit dem kosmetischen Ergebnis sehr zufrieden. Bei Patientin Nr. 2 hatten sich die chronischen Beschwerden bereits bei Therapieabschluss zu 50 % gebessert, zur hohen Zufriedenheit der Patientin bei bisher langandauernden, frustranen Therapieversuchen. Schlussfolgerung: Wie schon bei anderen chronisch entzündlich degenerativen Erkrankungen kann die dort bereits etablierte Strahlentherapie auch beim Tietze-Syndrom ggf. erwogen werden. Referenzen: 1) Radiotherapy of Tietze´s syndrome. Giordano A. Ann Radiol Diagn (Bologna). 1971; 43(6):452-60 2) Radiotherapy of costal cartilage in Tietzte´s syndrome. Makarov MP, Artemév GN. Sov Med 1970 Feb; 33(2): 143-4
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E-Poster
P42 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):75
LINAC basierte stereotaktische Radiochirurgie und stereotaktische fraktionierte Radiotherapie in der Behandlung von vestibularen Schwannomen Badakhshi H.1, Müllner S.1, Boehmer D.1, Budach V.1 1 Charite Universitätsmedizin, Radio-Onkologie, Berlin, Germany Hintergrund: Beurteilung der lokalen Kontrolle der LINAC basierten stereotaktischen Radiochirurgie (SRS) und der stereotaktischen fraktionierten Radiotherapie (SFRT) in der Behandlung von vestibularen Schwannomen (VS), die in einer Institution behandelt worden sind. Methode und Patienten: Zwischen 1997 und 2008, wurden 250 Patienten mit VS in unserer Abteilung behandelt. Die SRS-Gruppe (n=190) bestand in der Regel aus Patienten mit kleineren Tumoren (DM< 1,5 cm), die mit einer Dosis von 13, 5 Gy (verschrieben auf 80 % Isodose) behandelt wurden. Die SFRT-Gruppe (n=60) schloss mehr Patienten mit größeren Tumoren (Durchmesser > 1,5 cm), erhielten entweder 7 x 5 Gy oder 30 X 1,8 Gy (verschrieben auf 80 % bzw. 90 % Isodose). Die prätherapeutische Planung beinhaltete eine MRT des Kopfes (FLAIR, MP RAGE) , sowie eine stereotaktische Maske und Kopf-CT (Dünnschicht). In der Nachsorge wurde in regulären Abständen eine Kopf-MRT durchgeführt. Ergebnisse: die mediane Nachuntersuchung betrug 33.9 Monate für die Gesamtgruppe. Im Gesamtkollektiv zeigten zweiundzwanzig Patienten einen Progress (8,7 %). Die lokale Kontrolle bei der SRS-Gruppe war, bei medianer Nachuntersuchungszeit von 36,2 Monaten, 88,9 % und bei der SFRT-Gruppe, nach medianer Nachuntersuchungszeit von 29,1 Monaten, 98,4 %. Schlussfolgerung: Die SRS und SFRT führen zu einer hohen lokalen Kontrolle bei VS. Diese Ergebnisse zeigen, dass beide Methoden auch in Relation zur Operation eine vergleichbare Effektiviät aufzeigen und damit zur ersten Wahl gehören.
P43 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):75
Guidlines for radiation therapy for nonmalignant disease: The effect on dose of kilovoltage X-rays backscatter build-up Block A.1, Micke O.2, Seegenschmiedt H.M.3 Klinikum Dortmund, Institut für Medizinische Strahlenphysik und Strahlenschutz, Dortmund, Germany, 2Franziskus Hospital Bielefeld, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Bielefeld, Germany, 3Strahlenzentrum Hamburg, Hamburg, Germany 1
Introduction: Kilovoltage (50 – 300 kV) x-ray beams continue to be used in radiation therapy and radiobiology. Especially in the treatment of benign disease orthovoltage machines remain an essential part. Usually the dosimetry procedures are based on the recommendations of the DGMP reports No 5 and 13. These reports recommend at least 10 cm underlying phantom material for dosimetry measurements. Only little information is available on the influence of the thickness of underlying phantom material on the magnitude of the backscatter factor (BSF) and therefore investigations were undertaken. Methods and material: Measurements of backscatter require a careful choice of experimental conditions. We performed our measurements with the soft x-ray chamber PTW 23342 (sensitive volume: 0.02 ccm) as well as the rigid stem chamber PTW 23331 (1.0 ccm; wall material: PMMA and graphit), the semiflex chambers PTW 31002 (0.125 ccm; PMMA and graphit) and PTW 31003 (0.3 ccm; PMMA and graphit), the Farmer chamber PTW 30001 (0.6 ccm; PMMA and graphit). The next constrain is varying the thickness of the scattering material without disturbing the position of the ionisation chamber with regard to the xray source. The measurements of the scatter build-up were carried out for different field sizes from 3 cm diameter up to 20 cm x 20 cm and the beam qualities from tube voltage 50 kV (Half Value Layer: 1.74 mm Al), 90 kV (3.74 mm Al), 100 kV (4.44 mm Al), 135 kV (7.2 mm Al), 180 kV (0.85 mm Cu), 225 kV (1.69 mm Cu), 270 kV (2.56 mm Cu) and 300 kV (3.35 mm Cu). Results: The requirement for measuring BSF that the detector must not significantly perturb the photon fluence impinging upon the phantom underneath the detector was best satisfied by the soft x-ray chamber. The reason is mainly the small detector thickness. The semiflexible chamber (0.3 ccm) underestimates,
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whereas the rigid stem and the Farmer chamber overestimate the BSF. The 135 kV beam quality exhibits the largest BSF, 1.125 for field size of 3 cm diameter and 1.42 for 12 cm x 15 cm. The amount of backscatter expressed as a fraction of the full backscatter factor increases with the thickness of underlying material – and so with the amount of material available for scattering. The build up curves rise quickly for small field sizes, the rising becoming slower with increasing field sizes. The largest effect exhibits once again the beam quality of 135 kV, e.g. a relative dose increase of nearly 20% for 2 cm to 10 cm thickness of underlying material in a field size of 12 cm x 15 cm (9% for 50 kV and 13% for 300kV). Conclusions: Thin layers of materials give rise to a reduced backscatter factor and this should be considered when calculating dosage in radiotherapy. The described backscatter build up effect alone could exceed the maximum dose variation of 95 – 107% in the planning target volume.
P44 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):76
Stereotaktisch fraktionierte Strahlentherapie in der Behandlung von hormoninaktiven und hormonaktiven Hypophysenadenomen Kopp C.1, Poullos N.1, Theodorou M.1, Molls M.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München, München, Germany Fragestellung: Die Erfassung der Tumorkontrolle und der Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der durchgeführten stereotaktisch fraktionierten Strahlentherapie in einer Gruppe von Patienten mit Hypophysenadenomen an einem adaptierten Linearbeschleuniger ist Ziel unserer Evaluation. Methodik: Zwischen April 2000 und Juli 2008 wurden 37 Patienten aufgrund eines Hypophysenadenoms in unserer Klinik behandelt. Das Patientenkollektiv bestand aus 19 männlichen und 18 weiblichen Patienten, das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Strahlentherapie betrug 47,4 Jahre (14 – 75 Jahre). Insgesamt 29 hormoninaktive und 8 hormonproduzierende Hypophysenadenome wurden behandelt. Alle Patienten hatten sich im Vorfeld mindestens einer Operation unterzogen, und hatten nun einen progredienten Befund oder einen Resttumor. Alle Patienten wurden stereotaktisch fraktioniert mit einer mittleren Dosis von Dosis 49,4 Gy (45 – 52,2 Gy) und Einzeldosen von 1,8 Gy pro Fraktion, 5 x wöchentlich bestrahlt. Die Strahlentherapie erfolgte an einem adaptierten Siemens- Linearbeschleuniger mit jeweils 6 MeV Photonen und dem BrainLab System. Alle Patienten wurden in regelmäßigen Abständen endokrinologischen, augenärztlichen und bildgebenden (CT/MRT) Kontrollen unterzogen. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 57 Monate (2 – 111 Monate). Ergebnisse: Die lokale Tumorkontrolle betrug 91,9%. Bei 3 Patienten lag nach der stereotaktischen Strahlentherapie eine Progression vor, welche anschließend in einem Fall operativ, in zwei weiteren Fällen radiochirurgisch behandelt wurde. Vor Beginn der Strahlentherapie hatten 41% (15/37) der Patienten eine partielle, 35% (13/37) eine komplette Hypophysenvorderlappeninsuffizienz. Zum Zeitpunkt der letzten Nachsorgeuntersuchung hatten 43% (16/37) der Patienten eine partielle, 35% (13/37) eine komplette Hypophysenvorderlappeninsuffizienz. 76% (28/37) der Patienten hatten zum Zeitpunkt der letzten Nachsorge nach der Strahlentherapie einen stabilen Visus, bei 5% (2/37) kam es zu einer Abnahme, bei 19% (7/37) zu einer Verbesserung der Sehkraft. 46% (17/37) der Patienten hatten vor Beginn der Strahlentherapie einen nachgewiesenen Gesichtsfelddefekt. Bei der letzten Nachsorgeuntersuchung konnte bei einem dieser Patienten ein progredienter Gesichtsfelddefekt nachgewiesen werden, bei einem anderen Patienten war es zu einer Besserung des Gesichtsfeldes gekommen. Schlussfolgerung: Die stereotaktisch fraktionierte Strahlentherapie von Hypophysenadenomen an einem adaptierten Linearbeschleuniger ist eine effektive Behandlungsmethode. Gute lokale Tumorkontrollraten bei insgesamt niedrigen Nebenwirkungsraten können erzielt werden. Der endokrinologische Funktionsstatus, sowie Sehkraft und Gesichtsfeld können dabei in den meisten Fällen erhalten werden.
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P45 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):76
Guidelines for radiation therapy for osteoarthritis of the knee and hip joint – update on current concepts Mücke R.1, Schäfer U.2, Micke O.3, Seegenschmiedt M.H.4, German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseseases (GCGBD) 1 Klinikum Lippe GmbH, Strahlentherapie, Lemgo, Germany, 2Klinikum Lippe GmbH, Lemgo, Germany, 3Franziskus Hospital, Bielefeld, Germany, 4Strahlenzentrum, Hamburg, Germany Background: Radiotherapy (RT) for non-malignant diseases has a long-standing tradition in Germany. Several theoretical (radiobiological studies) and clinical studies (single-institution-, multiple-institution-, patterns-of-care studies) have enhanced our knowledge over the past decade to justify an update and specification of previously published treatment guidelines (Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2002 ; 52: 496-513.). This paper summarizes the update for radiation therapy for osteoarthritis of the knee and hip joint. Material and methods: In 2000 the German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseseases (GCGBD) collected data for a general patterns of care study (PCS) to investigate the actual use of RT for non-malignant disorders in Germany; thereafter disease specific PCS were conducted using a mailed questionnaire for all RT facilities in Germany to assess equipment, patient accrual, indications for radiotherapy, and applied treatment concepts. Moreover, literature data were reviewed including PubMed and Cochran Library to assess the specific role for radiotherapy of osteoarthritis of the knee and hip joint. Thus, from these data the Level of Evidence (LOE) and Grade of Recommendation (GOR) have been defined. Results: The indication for radiotherapy, treatment conduct and evaluation of success data provide the following recommendation for the use of radiotherapy for osteoarthritis of the knee and hip joint: (1) Low-dose radiotherapy for painful Kellgren stage 2-3 osteoarthritis of the knee is an effective therapeutic option and can be recommended even if surgical interventions are not possible or desirable. LOE: 2c, GOR: B (The treatment should be carried out with present indication). (2) Low-dose radiotherapy for painful Kellgren stage 2-4 osteoarthritis of the hip is a therapeutic option and can be undertaken even if surgical interventions are not possible or desirable. LOE: 4, GOR: C (The treatment can be carried out with present indication). Conclusion: A detailed proposal for the use of radiotherapy (RT) for osteoarthritis of the knee and hip joint has been elaborated which will be presented from the peer review group to the national society for final discussion within the Delphi process for developing treatment guidelines in Germany.
P46 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):76
Guideline for radiation therapy for calcanear pain syndrome: Update on current concepts Niewald M.1, Micke O.2, Seegenschmiedt M.H.3, GCG-BD (German cooperative group on the radiotherapy for benign diseases) 1 Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Homburg, Germany, 2Franziskus-Hospital, Klinik für Strahlenheilkunde und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 3Strahlenzentrum, Hamburg, Germany Background: Radiotherapy (RT) of calcanear pain syndrome has a long-standing tradition in Germany. Several theoretical (radiobiological studies) and clinical studies (single-institution-, multiple-institution-, patterns-of-care studies) have enhanced our knowledge over the past decade to justify an update and specification of previously published treatment guidelines (Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2002 Feb 1;52(2):496-513.) This paper summarizes the update for calcanear pain syndrome. Material and methods: In 2000 the German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseseases (GCGBD) collected data for a general patterns of care study (PCS) to study the actual use of RT for non-malignant disorders in Germany; thereafter disease specific PCS were conducted using a mailed questionnaire for all RT facilities in Germany to assess equipment, patient accrual, indications for radiotherapy, and applied treatment concepts. Moreover, literature data were reviewed including PubMed and Cochrane Library to assess the specific role for radiotherapy of calcanear pain syndrome. Thus, from these data the Level of Evidence (LOE) and Grade of Recommendation (GOR) have been defined.
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Results: The indication for radiotherapy, treatment conduct and evaluation of success data provide the following recommendation for the use of radiotherapy for calcanear pain syndrome: Diagnostic measures should consist of an orthopaedic clinical examination and conventional lateral X-ray. The disease should be classified using a reliable score, for example the VAS scale or the Calcaneodynia score published by Rowe et al. Therapeutic possibilities consist of modification of the shoes, physical therapy, analgesics, laser- and shock wave applications and – in the case of unfavourable results – surgery. Radiotherapy is indicated in patients having suffered from calcanear pain syndrome for at least 2 months. Patients younger than 40 years should only be irradiated if all reasonable alternative methods have been used before. The literature search showed that complete pain relief can be achieved in 18-81% of the patients, partial relief in additional 7 – 70%. These data are based on numerous outcome research and retrospective trials, a patterns-of-care study and a randomized trial showing the superiority of radiotherapy with 6.0Gy over 0.6Gy in its preliminary data. Radiotherapy can be performed using orthovoltage therapy or photons of a linear accelerator applying total doses ranging from 3 – 6Gy with single fractions of 0.5 – 1 Gy twice a week. Conclusion: A detailed proposal for the use of radiotherapy (RT) of calcanear pain synrome has been elaborated which will be presented from the peer review group to the national society for final discussion within the Delphi process for developing treatment guidelines in Germany.
P47 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):77
Strahlentherapie des Fersensporns mit einer Fraktionierung von 1 x 1 Gy pro Woche Pagel J.1 SRH-Waldklinikum Gera gGmbH, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkolgie, Gera, Germany
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Hintergund: Übliche Fraktionierung antiinflammtorischer Bestrahlung bei chronisch degenerativen Erkrankungen sind 2 -3 Fraktionen pro Woche mit einer Einzeldosis von 0,5 Gy mit 6 Fraktion und ggf. einer gleichartigen zweiten Serie nach 6 – 8 Wochen. In einer retrospektiven Analyse werden die Ergebnisse einer Strahlentherapie mit einer Fraktionierung von 1 x 1 Gy/ Woche vorgestellt und mit Patienten verglichen, die eine Fraktionierung von 2 x 1 Gy / Woche erhalten haben. Patienten und Methode: 314 Patienten wurden zur Bestrahlung der Ferse(n) im Jahr 2004 vorgestellt. Bestrahlung mit einer Serie von 6 x 1 Gy über direktes Feld mit Röntgenstrahlen 130 kV (1 x pro Woche) Danach Pause von 8 Wochen mit ggf. 2. Serie in gleicher Fraktionierung. Ein Teil der Patienten erhielten eine Fraktionierung von 2 x 1 Gy / Woche. Eine Verlaufskontrolle erfolgte nach 3 Monaten. Ergebnisse: Nach Strahlentherapie waren 33 % der bestrahlten Patienten beschwerdefrei, 53 % zeigten ein deutliche Besserung und bei 7 % war eine leicht bis mäßige Bessrung zu verzeichnen (Pannewitz-score). Somit war ein totales Ansprechen der Strahlentherapie bei 93 % der Patienten zu verzeichen. In der Auswertung zwischen den 1x bzw. 2x/ Woche bestrahlten Patienten ergab sich kein signifikanter Unterschied (p= 0,39). Ein Vergleich mit anderen Veröffentlichungen zeigten ebenfalls keinen Unterschied. Schlussfolgerung: Die o.g. alternative Fraktionierung bietet gute bis sehr gute Ergebnisse, die sich nicht mit denen anderer Fraktionierungen, sowohl aus dem eigenen Haus, als auch mit denen aus anderen Studien unterscheiden.
P48 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):77
Guidelines for radiotherapy for Dupuytren’s and Ledderhose disease: Update on current concepts Seegenschmiedt H.M.1,2, Heyd R.3, Micke O.4 Strahlenzentrum Hamburg, Strahlentherapie, Hamburg, Germany, 2German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseases, Bielefeld, Germany, 3 Strahlenklinik, Offenbach, Germany, 4St. Franziskus Hospital, Strahlentherapie, Bielefeld, Germany 1
Background: Radiotherapy (RT) of Dupuytren and Ledderhose Disease (DD / LD) has a long-standing tradition in Germany. Radiobiological and clinical studies (several single-institution- and patterns-of-care studies) have enhanced
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
knowledge over the past decade to justify an update and specification of previously published treatment guidelines (Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2002 Feb 1;52(2):496-513.) Material and methods: In 2000 the German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseseases (GCGBD) collected data for a general patterns of care study (PCS). A specific PCS for Dupuytren’s and Ledderhose Disease has not been conducted yet. A few single-institution trials have been published, but only one study with a randomized setting comparing control versus two dose concepts; studies with long-term follow-up above 10 years have increased knowledge about the long-term effects which has tailored indication and treatment concepts of actual RT concepts. Only few clinical data have been published from groups outside of Germany or Europe. From these data the Level of Evidence (LOE) and Grade of Recommendation (GOR) have been defined. Results: The indication for radiotherapy is only provided in early stages with minimal signs of disease (nodules, cords, no or minor extension deficit) (LOE grade B) and during an active disease phase (LOE – C); inactive or “dormant” stages require no RT treatment (LOE – C). The RT portals should comprise all active parts of the disease with generous margins (1 cm lateral, 2cm longitudinal, 5 – 10mm depth) [LOE – C]. RT concepts should use protracted RT concepts applied over several weeks or months [LOE – B] with single RT doses of 3 Gy (range 2 – 4Gy) and total doses of 30 Gy (20 – 40Gy) [LOE – B]. No differences exist between orthovolt photon and megavolt electron techniques as long as appropriate physics and treatment planning is applied [LOE – C]. Photo documentation is mandatory and functional assessment is mandatory for long-term analysis [LOE – C]. Minimum follow-up for assessment of results is 1 year and longterm analysis 10 years [LOE – B]. Treatment failures are progression inside or outside RT portals or functional impairment worse than prior to RT onset [LOE – B]. Multi-center prospective studies with placebo control arm are required to achieve a higher LOE of grade A. Conclusion: A detailed proposal for the use of RT of DD and LD has been developed which will be presented from the peer review group to the national society for a final discussion within the Delphi process for developing treatment guidelines in Germany.
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P49 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):77
Guidelines for radiation therapy for heterotopic ossification: Update on current concepts Pohl F.1, Kölbl O.1, Heydt R.2, Micke O.3, Seegenschmiedt M.H.4, and the German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseseases (GCGBD) 1 Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 2Klinikum Offenbach, Strahlenklinik, Offenbach, Germany, 3Franziskus Hospital, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 4Strahlenzentrum Hamburg, Praxis für Strahlentherapie, Hamburg, Germany Background: Radiotherapy (RT) of Heterotopic Ossification has a long-standing tradition in Germany. Several theoretical (radiobiological studies) and clinical studies (single-institution-, multiple-institution-, patterns-of-care studies) have enhanced our knowledge over the past decade to justify an update and specification of previously published treatment guidelines (Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2002 Feb 1;52(2):496-513.) This paper summarizes the update for Heterotopic Ossification. Material and methods: In 2000 the German Cooperative Group of Radiotherapy for Benign Diseases (GCGBD) collected data for a general patterns of care study (PCS) to study the actual use of RT for non-malignant disorders in Germany; thereafter disease specific PCS were conducted using a mailed questionnaire for all RT facilities in Germany to assess equipment, patient accrual, indications for radiotherapy, and applied treatment concepts. Moreover, literature data were reviewed including PubMed and Cochrane Library to assess the specific role for radiotherapy of Heterotopic Ossification. Thus, from these data the Level of Evidence (LOE) and Grade of Recommendation (GOR) have been defined. Results: The indication for radiotherapy, treatment conduct and evaluation of success data provide the following recommendation for the use of radiotherapy for Heterotopic Ossification (HO): HO is defined as abnormal bone formations in soft tissue, which can be caused by genetic, neurogenic and traumatic reasons. The guideline is dealing mainly with HO arising under traumatic reasons like total hip arthroplasty (THA). HO classified as Brooker classification grade 3 or 4 is clinically relevant with presentation of functional deficits.
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Surgical excision of functionally disabling HO is the treatment of choice. Preoperative radiotherapy to the hip region within 4 hours before the surgical procedure or postoperative application starting within a maximum of 72 hours after surgery is an effective treatment modality to reduce HO after THA. Preoperative radiotherapy includes several advantages compared to postoperative irradiation. Prophylactic radiotherapy is recommended for all patients with medium to high risk factors to develop HO following THA (e.g. existence of ipsi- or contralateral HO). A single dose of 7-8 Gy seems to be efficacious and safe for the patient. In existence of high risk factors a postoperative fractionated scheme of 5 x 3.5 Gy is suggested. The effectiveness of radiotherapy can be increased by an additional short-course nonsteroidal anti-inflammatory drugs (NSAID) therapy with diclofenac in the first postoperative week. Conclusion: A detailed proposal for the use of radiotherapy (RT) of Heterotopic Ossification has been elaborated which will be presented from the peer review group to the national society for final discussion within the Delphi process for developing treatment guidelines in Germany.
IMRT, IGRT – was wird Routine? Postervortrag
P50 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):78
Radiobiological advantage expected from increasing the dose rate in fraction delivery Chofor N.1, Harder D.2, Willborn K.C.1, Rühmann A.1, Poppe B.1 1 Pius-Hospital Oldenburg, Strahlentherapie, Oldenburg, Germany, 2GeorgAugust-Universität, Medical Physics and Biophysics, Göttingen, Germany We have proposed a new, slim design of the flattening filter applied in the generation of 6 MV and 15 MV photon beams for radiotherapy. Similar to flattening filter-free systems, its main advantage is the increased dose rate. Shortening the total time needed to deliver a single fraction has the potential to improve IMRT treatment outcome for tumours with a low α/β ratio and a short repair half-time, such as prostate cancer (repair time constant 16 min) (Wang et al 2003, Joiner et al 2010). This effect is due to the fact that a cell’s capability to repair sub-lethal damage will lead to a kinetic competition of the duration of fraction delivery with sub-lethal lesion repair. For estimation of the radiobiological advantage attributable to the increased dose rate in the presence of sublethal damage repair, we refer to a simplified expression for tumor cell survival probability S in the LQ model S = exp [-nf (ad + Gbd2) + 0.693 Tt/Td] (1) With nf = 40 (number of fractions), a = 0.15 Gy-1, d = 1.8 Gy (dose per fraction), b = a /(3.1 Gy) = 0.0484 Gy-2, G = dose protraction factor, Tt = 54 d (total treatment time), Td = 42 d (prostate tumor cell doubling time). For the dose protraction factor G of each single fraction, we use the expression of Lea 1955 G = 2 (Ts/Tf )2 [Tf/Ts – 1 + exp (-Tf/Ts)] (2) with Ts = 16 min/0.693 = 23.1 min = mean sublesion repair time, Tf = total treatment time per fraction. At 15 MV and under the classical flattening filter conditions applied presently, our mean Tf value, involving 7 beam-on times and 6 intermitting breaks (2 Gantry movements of 60 s each and 4 MLC readjustments of 5 s each) is 7.81 min. Since the new, slim filter design provides a dose rate increase by factor 2.54, Tf would be 4.49 min. Based on these data and on eqs. (1) and (2), the achieved survival probabilities are SFF = 1.80 × 10-7 and SDSF = 1.38 × 10-7 which differ by 26 % of their mean. This difference might possibly manifest itself in the clinical outcome of prostate cancer treatment and warrants further observation.
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Postervortrag
P51 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):78
Bestrahlung großer Beckentumoren mit IMRT – RapidArc Strauß D.1, Buth K.-J.1, Wagner K.1, Böhme R.1, Mikulik O.1, Oehler W.1 1 Südharzkrankenhaus Nordhausen gGmbH, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany Fragestellungen: Bei der Radiotherapie von lokoregionär ausgedehnten Zielvolumina im Becken (z.B. Prostata-Ca. mit Lymphabfluss, Rektum-Ca., gynäkologischen Tumoren, ausgedehnte Knochenmetastasierungen) können mit konventionellen 3D – Stehfeldtechniken die zumeist hufeisenförmig verlaufenden Zielvolumen nicht optimal konform angepasst werden. Somit werden die umgebenden Risikoorgane wie Harnblase, Dünndarm und Rektum mitbelastet, was zu verstärkten Nebenwirkungen führen kann. Mit „konventionellen“ IMRT – Bestrahlungstechniken ist eine konforme Anpassung der Dosisverteilung an das Zielvolumen bei gleichzeitiger Schonung der Risikoorgane möglich, allerdings mit sehr langen Behandlungszeiten (ca. 30 min pro Fraktion). Es soll untersucht werden, ob mit der RapidArc-Bestrahlungstechnik ähnliche Ergebnisse bei gleichzeitig besserer klinischer Praktikabilität erzielt werden können. Methodik: Es werden typische Zielvolumenkonturierungen eines Prostata-Ca. mit Lymphabfluss, eines Anal-Ca. und einer ausgedehnten Knochenmetastasierung im Becken vorgestellt. Die physikalische Bestrahlungsplanung wird mit einer 3-Felder RapidArc Bestrahlungstechnik durchgeführt. Dosisverläufe, Dosisvolumenhistogramme, Arbeitsaufwand und Behandlungszeiten sollen Aufschluss über die Schonung der Risikoorgane bei gleichzeitiger homogener Bestrahlung des Zielvolumens und die Praktikabilität in der klinischen Routine geben. Ergebnisse: Dosisvolumenhistogramme und Dosisverläufe zeigen eine sehr gute Dosis-anpassung an das Zielvolumen bei gleichzeitiger Schonung der Risikoorgane. Die Planungszeit beträgt rund 60 min, die Bestrahlungszeiten liegen unter 6 min. pro Fraktion. Schlussfolgerung: Nach unserem Ermessen ist für die RapidArc-Bestrahlungsmethode eine sehr gute Praktikabilität in der klinischen Routine bei der Bestrahlung großer Beckentumoren gegeben.
E-Poster
P52 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):78
Accelerated radiotherapy using simultaneous integrated boost intensity modulated radiotherapy (SIB-IMRT) versus hyperfractionated accelerated radiotherapy using sequential field IMRT (HART-SEQ-IMRT) for primary treatment of patients with stage IV squamous cell carcinoma of the head and neck Ahmad Khalil D.A.-M.1,2, Wust P.1, Mekkawy M.A.-H.2, Shehata S.E.2, Essa H.H.2, Stromberger C.1, Cho C.-H.1, Jahn U.1, Wernecke K.-D.1, Budach V.1 1 Campus Virchow-Klinikum, Charité Universitätsmedizin Berlin, Department of Radiation Oncology, Berlin, Germany, 2Faculty of Medicine, Assiut University, Department of Clinical and Radiation Oncology, Assiut, Egypt Purpose: To compare differences in dosimetric and clinical endpoints among patients with stage IV head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC) treated by HART-SEQ-IMRT and SIB-IMRT. Patients and methods: 44 patients with stage IV HNSCC were prospectively enrolled (16 SIB-IMRT and 28 HART-SEQ-IMRT). 30 patients received cisplatin+ 5 Fu weekly with RT, while 14 received 3 cycles of docetaxel+ Cisplatin+ 5 Fu followed by cetuximab concurrent with RT. 2 to 3 clinical target volume were defined; CTVC (gross tumor), CTVB (intermediate-risk) and CTVA (low-risk). Dose volume histogram (DVHs) dose metrics comparison was done using ICRU Report 83 [dose mean (Dmean), dose median (D50%), dose minimum (Dmin), dose maximum (Dmax), D98 % (Dnear-minmum), D2 % (Dnear-maximum), absorbed dose covers 95 % of PTV (D95 %), PTV received 95% of the prescription dose (V95%)]. Difference between prescribed and received dose (Ddifference) was assessed for nodal target volume. Acute and late toxicities using NCI-CTC v.3 and tumor control rates were compared.
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Poster
Results: For HART-SEQ-IMRT arm, the mean prescribed dose (Dose presc) for PTVA (low-risk) was 54.5 ± 4.99 Gy vs. 56.4 ± 3.06 Gy for SIB-IMRT arm (P=0.075), and for PTVB (intermediate-risk) 61.65 ± 3.33 Gy vs. 60.6 ± 1.84 Gy, respectively, (P=0.112). For PTVC(gross tumor), Dosepresc for all patients in HART-SEQ-IMRT arm was 72 Gy, and 70.4 Gy for SIB-IMRT patients. HART-SEQ-IMRT plans resulted in higher levels of Dmean, D50 %, D95 %, Dmax, Dnear-max and acceptable levels of Dmin, D near-min, and V95% for each target volume especially for CTVPTV(intermediateand CTVPTVC(gross tumor). Ddifference was significantly higher for nodal target risk) volumes in HART-SEQ-IMRT plans reached for PTVA (low-risk) 5.24 ± 2.95 Gy vs. 0.98 ± 0.76 Gy for SIB-IMRT plans (P< 0.001), and 4.58 ± 1.54 Gy for PTVB(intermediate-risk) vs.1.36 ± 0.86 Gy, respectively, (P< 0.001). HART-SEQ-IMRT patients were subjected to more RT interruption than patients in SIB-IMRT arm (P=0.038), higher grades of weight loss (P=0.045), dysphagia (P=0.019) and erythema (P=0.011). There was no statistical significant difference between the 2 RT techniques regarding response, 21 (75%) patients had CR in HART-SEQ-IMRT arm, 4 (14.3%) PR, 1 (3.6%) SD and 2 (7.1%) PD, compared to 11 (68.8%), 3 (18.8%), 1 (6.3%) and 1 (6.3%), respectively, in SIB-IMRT arm (0.949). The overall residual rate among HART-SEQ-IMRT patients was 25% vs. 31.3% among SIB-IMRT patients (P=0.654). After a median follow-up time of 11.75 months, 1028 (35.7%) HART-SEQ-IMRT patients had locoregional failure compared to 7 16 (43.8%) in SIB-IMRT arm (P=0.598). Conclusion: HART-SEQ-IMRT resulted in higher doses to target volumes especially to nodal target volumes than SIB-IMRT. Nevertheless, higher doses were not translated into better tumor response and control rates. SIB-IMRT implementation is logistically easier; furthermore, it applies satisfactory and comparable results to HART-SEQ-IMRT.
P53 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):79
Auswertung von Patienten mit Anal-Ca nach Radiatio in IMRT Technik – Toxizitäts- und Rezidiv-Analyse Besserer A.1, Moser L.1, Hinkelbein W.1 Charité Berlin CBF, Radioonkologie, Berlin, Germany
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Fragestellung: Resultiert aus einer hoch konformalen Strahlentherapie in IMRTTechnik bei der Radiochemotherapie des Analkarzinoms eine klinisch relevante Reduktion von Spätnebenwirkungen bei unverändert hoher lokaler und lokoregionärer Kontrolle? Eine klinikinterne Evaluierung des praktizierten Behandlungskonzepts. Methodik: Seit 2008 wurden 25 Patienten mit Anal-Ca über alle Tumorstadien (T1-T4, N0-N3) in IMRT Technik behandelt und hinsichtlich Toxizität sowie lokaler und lokoregionaler Kontrolle nachbeobachtet. RT-Technik: Zielvolumen I: Tumorregion und pelvine Lymphabflußwege bis Unterkante IS-Fugen (bei Befall der iliakalen LK bis in Höhe LWK 5 Oberkante) sowie Einschluss der inguinalen Lymphabflüsse beidseits. Bei LK-Befall oder T4 Einschluss der iliakal externen LAW. ED 1,8 Gy, GD 45 Gy. Zielvolumen II: Tumormanifestationen (Primärtumor und ggf. LK-Metastasen) + Sicherheitssaum, ED 1.8 Gy von 45 bis 54 Gy (T1/2 N0 – Tumoren) bzw. 59,4 Gy bei größeren Tumoren oder positiven LK . 21 Patienten erhielten eine kombinierte Radiochemotherapie mit 5-FU als 24 Std.-Dauerinfusion mit 1000 mg/m2-KOF/Tag an den Tagen 1 bis 4 und Tag 29 bis 32 (D max. 1500 mg/d) und Mitomycin C 10 mg/m2-KOF/Tag am Tag 1 und 29. Aufgrund ihres Alters und/oder gravierenden Vorerkrankungen sind 4 Patienten alleinig bestrahlt worden. Ergebnisse: Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 12 Monaten (kürzeste 2 Monate, längstens 27 Monate) waren 24 Patienten Lokalrezidiv-frei. Bei einem Patienten trat unmittelbar nach kombinierter Radiochemotherapie ausgedehnter lokaler Progress innerhalb des Analkanals und perineal auf. Als Folge daraus war eine abdominoperineale Resektion notwendig. Bei einem weiteren Patienten mit initialem Tumorstadium T4 N3 besteht aktuell nach einer Nachbeobachtungszeit von 20 Monaten der Verdacht auf ein lokoregionäres Rezidiv im Sinne einer inguinalen LK-Metastase, ebenfalls innerhalb des Boost-Volumens. Bei zwei Patienten traten nach 2 bzw. 10 Monaten hepatische Metastasen bei lokal weiterhin kompletter Remission auf. Hinsichtlich der Spätnebenwirkungen wiesen lediglich 4 Patienten eine gelegentlich auftretende Diarrhoe Grad I auf. Stuhloder Harninkontinenz, erektile Dysfunktion, vaginale Strikturen, anokutane oder rektovaginale Fisteln oder rektale Blutungen im Sinne einer chron. Proktitis traten bei keinem Patienten auf. Schlussfolgerung: Durch die angewandte IMRT Technik sind hinsichtlich der Spätnebenwirkungen im bisherigen Beobachtungsintervall äußerst gute Ergebnisse erzielt worden. Insbesondere trat keine Stuhlinkontinenz auf. Nach einem medianen Follow-up von 12 Monaten beträgt die lokale und lokoregionäre Kontrolle 92%. Wir halten daher an dem Behandlungskonzept fest.
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P54 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):79
Therapie-Outcome und Einflußfaktoren nach stereotaktischer Ein- und Dreizeitbestrahlung von 182 hepatischen Tumoren Habermehl D.1, Herfarth K.1, Debus J.1, Combs S.E.1 Uniklinik Heidelberg, Radioonkologie, Heidelberg, Germany
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Fragestellung: Neben chirurgischen und minimal-invasiven Methoden wie der Radiofrequenzablation (RFA), der Ethanolinjektion (EI) oder der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) haben sich non-invasive strahlentherapeutische Verfahren wie einzeitige Bestrahlungstechniken mit Hilfe der stereotaktischen oder helikalen IMRT (Tomotherapie) als Behandlungsmethoden etabliert. Diese Techniken stellen bereits jetzt effektive Methoden hinsichtlich der lokalen Kontrolle von Lebermetastasen bei gleichzeitiger Schonung des normalen Lebergewebes dar. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der in unserem Zentrum behandelten Patienten hinsichtlich der lokalen Kontrolle nach einzeitiger IMRTBehandlung. Methodik: Im Zeitraum von 1997 bis 2009 wurden 116 Patienten (medianes Alter 64 Jahre, Spanne 31- 89 Jahre) mit insgesamt 175 Lebermetastasen mit einer medianen Dosis von 24 Gy (Spanne 10 – 30Gy) auf die 80%-Isodose mittels helikaler IMRT- oder stereotaktisch geführter IMRT bestrahlt. Hiervon erhielten 5 Patienten eine dreizeitige Therapie mit 3 x 12,5 Gy mittels IMRT auf die 65% Isodose. Die Patientendaten wurden retrospektiv ausgewertet und hinsichtlich der lokalen Kontrolle und des lokalen progressionsfreien Überlebens analysiert. Weiterhin wurden uni- und multivariate Analysen durchgeführt, die mögliche Einflußfaktoren auf den Therapieerfolg identifizieren sollten (Größe des PTV, Histologie des Primarius, applizierte Dosis, Stadium der Grunderkrankung, stattgehabte Chemotherapie etc.). Ergebnisse: Im medianen Follow-Up von 21,2 Monaten (Spanne 1 – 152 Monate) konnten mehr als 95% der Patienten ausgewertet werden. Von den 175 Metastasen lag in 81 Fällen eine einzelne Läsion vor, in 33 Fällen 2 Läsionen, in 7 Fällen 3 Läsionen und einmal 4 Läsionen. Den metastastischen Läsionen lagen in der Mehrzahl der Fälle ein kolorektales Karzinom (n = 103) oder ein Mammakarzinom (n = 27) zugrunde. Bei einem Patienten wurde direkt im Anschluß an die Radiatio der bestrahlte Herd reseziert. Es zeigte sich eine lokale Kontrolle von 84% nach 6 Monaten und von 72% nach 12 Monaten. Die mediane lokale Kontrolle lag bei 23 Monaten (Spanne 0 – 97,2 Monate). Insgesamt wurde in 31% aller Fälle ein Lokalrezidiv beobachtet. Bei keinem Patienten wurde eine Grad-III- bis -V-Nebenwirkung berichtet. Schlussfolgerung: Mit Hilfe moderner strahlentherapeutischer Hochpräzisionsverfahren wie der helikalen IMRT (Tomotherapie) oder stereotaktisch geführten IMRT können hepatisch gelegenene Metastasen mittels einzeitiger Bestrahlung effektiv und sicher behandelt werden (stereotactic single-dose radiation therapy, SSRT). Bei der Behandlung können mehrere benachbarte metastatische Läsionen in einem Zielvolumen bestrahlt werden und zu hohen lokalen Kontrollraten führen. Die Höhe der applizierten Dosis, die Größe des Zielvolumens und das Stadium der Primärerkrankung sind potentielle Einflußfaktoren des Therapieerfolgs und sollten bei der Erstellung des Behandlungskonzepts berücksichtigt werden.
P55 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):79
Intensitätsmodulierte Rotationsbestrahlung RapidArc bei Ganzhirn-Radiatio mit integriertem Boost – eine Planungsstudie Hierholz K.1, Kober B.1 1 Klinikum Darmstadt GmbH, Institut für Radioonkologie und Strahlentherapie, Darmstadt, Germany Einleitung: Bisher erhielten Patienten mit solitären Hirnmetastasen eine Ganzhirnbestrahlung sowie je nach Allgemeinzustand eine konventionelle Boostbestrahlung oder eine Empfehlung zur Stereotaxie. Nun bietet die intensitätsmodulierte Rotationstherapie RapidArc die Möglichkeit simultan zur Radiatio des Ganzhirns solitäre Metastasen mit einer höheren täglichen ED als integrierten Boost zu bestrahlen. Für 20 Patienten, die von 11.2009 bis 01.2011 nach dieser Methode bestrahlt wurden, werden die Vorteile im Vergleich zu einer konventionellen Radiatio aufgezeigt. Methode: Alle Patienten wurden an einem CLINAC DHX der Fa. VARIAN mit RapidArc Technik bestrahlt. Die Bestrahlung erfolgte mit 6MV Photonen jeweils mit zwei Rotationen um 360°, wobei das Volumen Ganzhirn mit einer ED von 1,8 Gy in 17 Fraktionen bis zu einer GD von 30,6 Gy bestrahlt wurde. Simultan wur-
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den ein bis drei Metastasen mit einer ED von 3 Gy bis zu einer GD von 51 Gy bestrahlt. Die Bestrahlungsplanung erfolgte am Bestrahlungsplanungssystem Eclipse. Für alle Patienten wurden am Bestrahlungsplanungssystem auch konv. Bestrahlungspläne erstellt. Hierbei wurde jeweils eine Ganzhirnbestrahlung mit 18MV Photonen mit identischer Fraktionierung und GD berechnet. Für die solitären Metastasen wurden zur Aufsättigung Bestrahlungspläne je nach Lage der Metastasen mit 2-4 Stehfeldern berechnet. (GD 20 Gy mit 2Gy täglicher ED). Um die Güte der Bestrahlungspläne miteinander vergleichen zu können wurde zunächst der Conformal Index COIN berechnet. Er ist ein Maß für die Qualität der Tumorbestrahlung und die Belastung sowohl unkritischen gesunden Gewebes als auch der Risikoorgane. Weiter wurde ein (modizifierter) Homogenitätsindex HI berechnet, der definiert ist als: HI = (D10-D98)/Dp Wobei D10 bzw. D98 die Dosis ist, die 10% bzw. 98% des Volumens erhalten und Dp die verschriebene Dosis. Da das Volumen Ganzhirn das Boostvolumen beinhaltet, gibt es natürlich Volumenanteile, die eine höhere Dosis als die Referenzdosis erhalten. Vorteil der RapidArc Methode ist jedoch der deutlcih steilere Dosisabfall in der Umgebung des Boostvolumens im Vergleich zu konventioneller Technik. Unterschiede in den Bestrahlungstechniken zeigen sich daher deutlicher, wenn die D10, also die Dosis, die 10% des Volumens erhalten, zur Berechnung des HI herangezogen wird, anstelle der sonst üblichen Dosis bei 2% des Volumens. Ergebnisse: Aufgrund des sehr steilen Dosisabfall bietet RapidArc ähnlich der Stereotaxie große Vorteile gegenüber konventioneller Bestrahlung. Die modfizierten Homogenitätsindizes (idealerweise = 0) zeigen für das Volumen Ganzhirn bei RapidArc einen durchschnittlichen Wert von 0.16±0.08, für konventionelle Bestrahlungspläne ergibt sich ein durchschnittlicher Wert von 0.39±0.13. Auch die Werte des COIN (idealerweise = 1) zeigen deutlich bessere Ergebnisse für die RapidArc Bestrahlung mit 0.88±0.02, als bei den konventionell berechneten Bestrahlungsplänen (COIN 0.77±0.07).
P56 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):80
Dynamische Qualitätssicherung der Lagerungsbedingungen am Linearbeschleuniger Knips M.1, John C.1, Füller J.1 1 SRH Waldklinikum Gera gGmbH, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Gera, Germany Fragestellung: Wie können die Bildgebungsmöglichkeiten des Linearbeschleunigers “Artiste” der Firma Siemens so ausgenutzt werden, dass ein kontinuierlicher Qualitätssicherungsprozess über die Lagerungsmodalitäten in die einzelnen Abläufe für die Planung und Bestrahlung einfließt? Methodik: Die Lagerungskontrollen unter ärztlicher Aufsicht erfordern vor Beginn der jeweiligen Fraktion die MV-Bildgebung von zwei orthogonal zueinander stehenden Sethfeldern im Isozentrum (PVG). Diese sind mit den DRR (digital rekonstruierten Röntgenbildern) des Planungssystems hinterlegt, werden elektronisch fusioniert und bilden die Basis für eine automatische Tischkorrektur. Für die vier Patientengruppen (Becken in Rückenlage: 244 Pat. mit 1513 PVG, Becken in Bauchlage: 31 Pat. mit 177 PVG, Mamma Bestrahlung: 355 Pat. mit 1895 PVG, Kopf-Hals mit Maske: 133 Pat. mit 770 PVG) erfolgte mit zeitlicher Zuordnung die Erfassung der Verschiebungen in den 3 Raumrichtungen in einer MYSQL-Datenbank. Die statistische Auswertung fand unter Berücksichtigung der im Verifikationssystem erfassten Lagerungscharakteristika statt. Ergebnisse: Hinsichtlich der vier Patientengruppen mit unterschiedlichen Lagerungsbedingungen ergaben sich folgende mittlere Radien der Isozentrumsverschiebung: Becken in Rückenlage 2,6 mm, Becken in Bauchlage 3,4 mm, Mamma Bestrahlung 3,0 mm und Kopf-Hals mit Maske 1,7 mm. Trotz vorheriger herkömmlicher Simulation war bei der Ersteinstellung eine signifikant höhere mittlere Verschiebungsdistanz vorhanden als im Verlauf der weiteren Lagerungskontrollen. Deshalb ist eine Simulation nur noch für die Identifikation des Isozentrums und nicht für die Markierung von einzelnen Feldern sinnvoll. Schlussfolgerung: Die beschriebene Methodik eignet sich in der Bestrahlungsroutine sehr gut für eine höhere Lagerungsstabilität und verlängert die Gesamtdauer einer Bestrahlungsfraktion nur unwesentlich. Neu etablierte Lagerungstechniken können hinsichtlich ihrer Stabilität und Konstanz gut überwacht und verglichen werden. Schwellenwerte für Interventionen bei den Tischkorrekturen in Abhängigkeit der Lagerungshilfen werden als Arbeitsanweisungen für die MTRA erstellt.
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P57 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):80
Enhanced accuracy of the positioning verification of the radiotherapy patient using portal images corrected for image blurring effects Looe H.K.1, Harder D.2, Uphoff Y.1, Poppe B.1 1 Carl von Ossietzky University and Pius-Hospital Oldenburg, WG Medical Radiation Physics, Oldenburg, Germany, 2Georg August University, Medical Physics and Biophysics, Göttingen, Germany Purpose: The quality of clinical portal images is impaired by physical and geometrical effects. We could show that this image blurring can be corrected for by an iterative two-dimensional deconvolution algorithm, whereby the modulation transfer function of the system, obtained after the correction, approaches the one of an ideal detector. In this work, we present some clinical examples of deconvolved portal images and evaluate the clinical advantages achieved by the improved sharpness and contrast. Materials and methods: The clinical portal images were acquired at an ARTISTE accelerator (Siemens). The acquired raw image I(x,y) can be expressed as the convolution product of the true image I0(x,y) and the two dimensional convolution kernel K(x,y), which characterizes the combined blurring effect. The iteration process consists in a sequence of approximations I0,n(x,y), converging towards the desired I0(x,y). Each approximation I0,n(x,y) is numerically convolved with K(x,y), resulting in an approximation In(x,y) to the blurred image. The next approximation I0,n+1(x,y) is derived by adding to I0,n(x,y) the difference I(x,y) – In(x,y). The iteration is terminated when the χ2-value for the difference between In(x,y) and I(x,y) has become smaller than m × n × 0.0001, where m and n are the dimensions of the matrix, hence allowing 1% deviation for each pixel. This deconvolution algorithm was applied to a series of portal images of different body regions acquired in clinical routine. The visibility of prostate gold markers used in image guided radiation therapy was also investigated. Results: Enhancement of contrast and sharpness was achieved in all clinical portal images used in this work. The images of fine bone structures, e. g. found in the head and neck region and particularly affected by the blurring effects, are restored after the deconvolution. The improved sharpness also allows one to differentiate organ boundaries with increased accuracy. Anatomical landmarks can be easier identified, hence allowing a more accurate comparison with the digitally reconstructed radiographs. All clinical portal images also profited from the better contrast, since poor contrast is an inherent problem in high MV portal images. Our study also shows that the visibility of the prostate gold markers is enhanced due to the deconvolution. Conclusions: The blurring effects of clinical portal images were corrected for by an iterative deconvolution algorithm. The calculation per image takes less than one minute to complete. All portal images could benefit from the enhanced sharpness and contrast that in turns allows patient positioning verification to be performed with increased accuracy.
P58 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):80
Bewertung der Volumendosis in Risikoorganen bei der Bestrahlung von hirneigenen Tumoren an der Tomotherapy Wilhelm-Buchstab T.1, Garbe S.1, Lütter C.1, Müdder T.1, Logvinski T.1, Schoroth F.1, Schild H.H.1, Schüller H.1, Leitzen C.1 1 Radiologische Universitätsklinik, Strahlentherapie, Bonn, Germany Fragestellung: Bei der Beurteilung und Akzeptanz eines Bestrahlungsplanes (BP) bedient man sich der Quantec-Kriterien zur Abschätzung der Organtoxizität in den Risikoorganen (OAR). Ziel dieser Untersuchung war es bei der Bestrahlung von hirneigenen Tumoren an der Tomotherapy Hi-ART II (TT), durch die Ermittlung in der Praxis erreichbarer Volumendosen (VD) der OAR ein Kriterium zu schaffen, welches die Beurteilung der Güte eines BP vereinfachen kann. Methodik: Ausgewertet wurden die Dosisvolumenhistogramme von 32 Patienten (24- 85 Jhr.) Jahren mit hirneigenen Tumoren Grad WHO II(2), III (2)und IV(28). Die Delination des Zielvolumens sowie der OAR erfolgte am Oncentra Masterplan (Version 3.3.SP3). Die Bestrahlungsplanung erfolgte an der Tomotherapy- Planning Station (Version 3.1.2.9). Die verschriebene Zielvolumendosis lag bei 54 – 60Gy, die mit einer Einzeldosis (ED) von 2 Gy in bildgestützter IMRT Technik (IGRT) am TT verabreicht wurde. Ausgewertet wurden die VD (D0, D10, D50, D80 und D100) der OAR (Auge kontra- und ipsilateral, Chiasma, Cochlea kontra- und ipsilateral, Hirnstamm, Augenlinse kontra- und ipsilateral,
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Nervus opticus kontra- und ipsilateral, Hypophyse) am Tomotherapy Data Management System (Version 2.0.2.7). Ergebnisse: Gezeigt werden die Volumendosen der OAR. Angegeben werden Mittelwert (MW), Standardabweichung (StAbw) und Median (MED) der entsprechenden Organe. Volumendosis D100 D80 D50 D10 D0
Chiasma 16.9; 11.7; 13.8 19.2; 13.9; 17.7 23.0; 15.2; 23.7 29.2; 17.4; 34.3 36.7; 16.3; 41.3
Volumendosis
Hirnstamm
D100 D80 D50 D10 D0 Volumendosis D100 D80 D50 D10 D0
Cochlea ipsilateral 14.8; 13.0; 12.5 14.1; 14.0; 7.9 17.2; 16.4; 9.8 21.9; 19.7; 12.0 29.4; 21.0; 34.1
Cochlea kontralateral 5.1; 3.9; 4.3 5.1; 4.4; 4.4 6.0; 6.8; 4.8 7.7; 6.1; 5.3 10.1; 7.1; 9.4
5.1; 6.2; 1.9 9.3; 10.6; 4.1 18.0; 13.2; 15.6 33.1; 15.9; 37.4 45.8; 13.6; 48.4
Augenlinse ipsilateral 2.3; 1.9; 1.8 2.2; 2.1; 1.8 2.4; 2.4; 2.0 3.1; 3.2; 2.4 3.8; 3.4; 2.8
Augenlinse kontralateral 1.7; 1.1; 1.7 1.7; 1.2; 1.6 1.8; 1.4; 1.6 2.3; 1.7; 2.2 2.9; 2.1; 2.4
Nervus opticus ipsilateral 7.5; 5.1; 6.5 13.2; 11.0; 11.6 18.6; 14.9; 15.7 24.2; 17.7; 18.7 28.4; 16.7; 21.5
Nervus opticus kontralateral 6.2; 4.4; 5.3 8.6; 8.1; 6.2 11.9; 10.4; 8.2 16.1; 13.0; 13.6 22.5; 15.5; 15.8
Hypophyse 18.9; 14.0; 13.2 19.0; 15.3; 13.7 20.8; 15.8; 15.0 24.6; 18.1; 16.5 29.5; 17.3; 27.1
Schlussfolgerung: Die erreichten mittleren Volumendosen der OAR können als Kriterium bei der Bewertung einer Bestrahlungsplanung dienen und den Planoptimierungsprozess vereinfachen. Anzustreben ist eine Dosis in den OAR unter den Medianwerten D80 bis D10.
Poster
P59 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):81
Klinische Implementierung von COMPASS für Rapid Arc Bestrahlungspläne im Kopf-Bereich Hielscher R.1, Wagner D.M.1 1 Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany Einleitung: Um die Patientensicherheit zu gewährleisten, wird jeder dynamische Bestrahlungsplan vor der ersten Bestrahlung verifiziert. Mit Hilfe des COMPASS Systems (IBA, Schwarzenbruck, Germany) kann die Dosisverteilung der Rapid Arc Bestrahlungspläne nachgerechnet sowie gemessen werden. Hierfür benötigt das COMPASS System ein an den verwendeten Linearbeschleuniger angepasstes Beammodell. Ziel dieser Arbeit ist es, Rapid Arc Bestrahlungspläne im KopfBereich durch ein unabhängiges Verifikationssystems zu überprüfen. Methode: Das COMPASS System besteht aus einer Ionisationsdetektormatrix (MatriXX-Evolution), montiert mittels Gantryhalter direkt an den Kollimatorkopf des Beschleunigers, einem Winkelsensor, sowie einem Softwareprogramm für Auswertung und Visualisierung der erhobenen Ergebnisse. Nach der Optimierung und Berechnung der Dosisverteilung eines Rapid Arc Bestrahlungsplans mittels Eclipse (Varian Medical Systems, Helsinki, Finland) wurde der komplette Patientendatensatz exportiert und im COMPASS System importiert. Mittels des kommissionierten Beammodells in COMPASS wurde die Dosisverteilung von 10 Rapid Arc Bestrahlungsplänen im Kopf-Bereich gemessen und rekonstruiert sowie nachgerechnet. Zur Bestrahlung des Glioblastoms wird eine Gesamtdosis (GD) von 60 Gy mit einer Einzeldosis (ED) von 2 Gy verschrieben. Andere Therapiekonzepte im Kopf-Bereich sehen eine GD von 30 Gy (ED 2,75 Gy) auf das gesamte Gehirn mit einem integrierten Boost auf die Metastasenregion von GD 45 Gy (ED 3,75 Gy), sowie die Bestrahlung von einzelnen Metastasen mit GD 9 Gy oder GD 15 Gy (ED 2,5 Gy oder 3 Gy) vor. Zur Auswertung wurde das Dosis-Volumen-Histogramm (DVH) mit den Grenzen 99% und 95% der Dosis im PTV, 100% der Dosis im CTV, nicht mehr als 45 Gy im Rückenmark, nicht mehr als 6 Gy in den Linsen, nicht mehr als 54 Gy im Hirnstamm, Chiasma und Nervi Optici herangezogen.
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Ergebnisse: Der Vergleich der DVH von COMPASS berechneten sowie gemessenen Rapid Arc Bestrahlungsplänen im Kopf-Bereich mit den exportierten Patientendatensätzen aus Eclipse liefern gute Übereinstimmungen beim PTV sowie den mittleren Dosen der OAR. Die statistische Auswertung der Ergebnisse ermöglicht einen schnellen Überblick über etwaige Tendenzen der Dosisentwicklung und eine deutliche Warnung falls die gewählten Grenzwerte überschritten werden. Schlussfolgerung: Diese Arbeit zeigt die klinische Anwendung eines neuen Verifikationssystems und einer übersichtlichen Darstellung der Ergebnisse für Rapid Arc Bestrahlungsplan-Qualitätskontrolle. Es konnte gezeigt werden, dass aus 2D Fluenzmessungen von Rapid Arc Bestrahlungsplänen im Kopf-Bereich mit einem gültigen Beammodell und den entsprechenden Patientendaten die gemessene Dosisverteilung zu einem 3D Patientendatensatz rekonstruiert werden konnte.
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P60 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):81
Klinische Implementierung von COMPASS für Rapid Arc Bestrahlungspläne im Becken-Bereich Hielscher R.1, Wagner D.M.1 1 Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany Einleitung: Bei der Bestrahlungstechnik Rapid Arc werden durch optimale Anpassung der dynamischen Multileafcollimatoren (MLC), der Rotationsgeschwindigkeit der Gantry sowie der Dosisleistung das Zielvolumen (PTV) mit ausreichender Dosis bei gleichzeitiger Schonung der Risikoorgane (OAR) erfasst. Um die Patientensicherheit zu gewährleisten, wird jeder dynamische Bestrahlungsplan vor der ersten Bestrahlung verifiziert. Mit Hilfe des COMPASS Systems (IBA, Schwarzenbruck, Germany) kann die Dosisverteilung der Rapid Arc Bestrahlungspläne nachgerechnet sowie gemessen werden. Hierfür benötigt das COMPASS System ein an den verwendeten Linearbeschleuniger angepasstes Beammodell. Ziel dieser Arbeit ist es, Rapid Arc Bestrahlungspläne im Becken-Bereich durch ein unabhängiges Verifikationssystems zu überprüfen. Methode: Das COMPASS System besteht aus einer Ionisationsdetektormatrix (MatriXX-Evolution), montiert mittels Gantryhalter direkt an den Kollimatorkopf des Beschleunigers, einem Winkelsensor, sowie einem Softwareprogramm für Auswertung und Visualisierung der erhobenen Ergebnisse. Nach der Optimierung und Berechnung der Dosisverteilung eines Rapid Arc Bestrahlungsplans mittels Eclipse (Varian Medical Systems, Helsinki, Finland) wurde der komplette Patientendatensatz exportiert und im COMPASS System importiert. Mittels des kommissionierten Beammodells in COMPASS wurde die Dosisverteilung von 10 Rapid Arc Bestrahlungsplänen im Becken-Bereich gemessen und rekonstruiert sowie nachgerechnet. Zur Bestrahlung des Rektumkarzinoms wird eine Gesamtdosis (GD) von 50,4 Gy mit einer Einzeldosis (ED) von 1,8 Gy und des Cervix-Karzinoms eine GD von 50,4 Gy (ED 1,8 Gy) verschrieben. Zur Auswertung wurde das Dosis-Volumen-Histogramm (DVH) mit den Grenzen 99% und 95% der Dosis im PTV, 100% der Dosis im CTV, mittlere Dosis der Blase, Prozent des Volumens bei einer Dosis von 40 Gy, 65 Gy und 70 Gy des Rektums herangezogen. Ergebnisse: Der Vergleich der DVH von COMPASS berechneten sowie gemessenen Rapid Arc Bestrahlungsplänen im Becken-Bereich mit den exportierten Patientendatensätzen aus Eclipse liefern gute Übereinstimmungen beim PTV sowie den mittleren Dosen der OAR. Die statistische Auswertung der Ergebnisse ermöglicht einen schnellen Überblick über etwaige Tendenzen der Dosisentwicklung und eine deutliche Warnung falls die gewählten Grenzwerte überschritten werden. Schlussfolgerung: Diese Arbeit zeigt die klinische Anwendung eines neuen Verifikationssystems und einer übersichtlichen Darstellung der Ergebnisse für Rapid Arc Bestrahlungsplan-Qualitätskontrolle. Es konnte gezeigt werden, dass aus 2D Fluenzmessungen von Rapid Arc Bestrahlungsplänen im Becken-Bereich mit einem gültigen Beammodell und den entsprechenden Patientendaten die gemessene Dosisverteilung zu einem 3D Patientendatensatz rekonstruiert werden konnte.
(P61) Zurückgezogen
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P62 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):82
Intensity-modulated radiation therapy (IMRT) in the definitive treatment of locally advanced esophageal cancer Roeder F.F.F.1,2, Timke C.1, Nguyen T.1, Saleh-Ebrahimi L.1, Debus J.2, Krempien R.3, Huber P.E.1,2 1 German Cancer Research Center (DKFZ), Radioonkologie, Heidelberg, Germany, 2University of Heidelberg, Radiation Oncology, Heidelberg, Germany, 3 Helios Clinic, Radiation Oncology, Berlin, Germany Purpose: To report our results with intensity-modulated radiation therapy in the definitive treatment of esophageal cancer. Patients and methods: We retrospectively analyzed 27 patients treated with IMRT for locally advanced esophageal cancer at the German Cancer Research Center (DKFZ). Median age was 63 years, and 22 patients were male. The majority of patients suffered from T3/4 and/or N1 disease (93%). Patients with distant spread or patients treated in neoadjuvant intention were excluded. Squamous cell carcinoma was the dominating histology (81%). IMRT was delivered in step-and shoot technique using an integrated boost concept in 21 pts. (81%), with total doses of 56-60 Gy (single dose 2-2,14 Gy) in the boost area and 50,4 Gy (single dose 1,8 Gy) to the regional lymph nodes in 28 fractions. Concurrent systemic therapy was administered in 26 pts. (96%), mainly Cisplatin/5-FU. 17 patients received also adjuvant chemotherapy. Results: Median follow up was 26 months (range 1-65 months) for the entire cohort and 34 months in surviving patients. Radiotherapy was completed in all except one patient (96%). 21 patients (81%) received more than 80% of the scheduled concurrent systemic therapy and 63% completed adjuvant chemotherapy. We observed ten locoregional failures occurring after a median time of 12 months, transferring into actuarial 1-y-, 2-y- and 3-y-locoregional control rates of 77%, 65% and 48%, respectively. Seven patients developed distant metastasis after a median time of 8 months, mainly in the lung (71%). The actuarial 1-y-, 2-y- and 3-y-disease free survival rates were 58%, 48% and 36%, respectively. The corresponding overall survival rates were 82%, 57% and 50%, respectively. 14 patients (52%) suffered from at least one acute side effect ≥grade 3, mainly in terms of haematological toxicity or dysphagia. Severe late toxicity (grade III) was found in 6 pts (22%) in total. Severe dysphagia due to esophagitis, ulceration or strictures was observed in 5 pts, but resolved after PPI-treatment or repeated dilatation procedures in all except one patient who needed tracheal stenting due to fistula. Severe late radiation associated side effects to skin, lung and heart were uncommon (1 pts). Conclusion: IMRT with concurrent chemotherapy in the primary treatment of esophageal cancer using an integrated boost concept with doses up to 60 Gy is feasible and yields good results with acceptable overall toxicity and low side effects to skin, lung and heart.
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P63 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):82
Erste Erfahrungen mit einer Software zur elastischen Fusion Kampfer S.1, Terjung B.1, Kneschaurek P.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München, München, Germany Fragestellung: Die meisten Planungssysteme für die Strahlentherapie erlauben die Koregistrierung verschiedener Bilddatensätze (CT/ MR/ PET). Diese funktioniert bis heute fast ausschließlich durch nicht elastisches Verschieben und Verdrehen der Bildserien zueinander. Oftmals ist dieses Vorgehen ausreichend genau. In vielen Fällen hat sich die Anatomie des Patienten aber, z.B. durch Gewichtsabnahme, zwischen den Aufnahmen wesentlich verändert, und eine elastische Fusion wäre wünschenswert. Methodik: Mit einer neuen iPlan-Softwareversion (iPlan RT 4.5 Adaptive) von Brainlab (Feldkirchen, Deutschland) kann eine elastische Fusion verschiedener CT-Datensätze durchgeführt werden. In dieser Arbeit werden mehrere DICOMDatensätze von verschiedenen Aufnahmegeräten (CT Emotion16 / Siemens, kVConebeam-CT eines Linearbeschleunigers / Varian, MVCT / Tomotherapie) in die Software importiert. Nach der anfänglichen rigiden Fusion sollen diese eine
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elastische Registrierung mit dem vorhandenen Planungs-CT Datensatz durchlaufen. Hierbei wird eine Transformationsmatrix errechnet, mit deren Hilfe die im Planungs-CT eingezeichneten Strukturen so deformiert werden, dass sie der entsprechenden Körperregion im neuen CT entsprechen. Ergebnisse: Die Datensätze der verschiedenen Aufnahmegeräte konnten erfolgreich via DICOM-Transfer in die Software eingelesen und mit einem ursprünglichen Planungs-CT elastisch fusioniert werden. Die errechnete Transformationsmatrix verbiegt erfolgreich Kopien der bereits vorhandenen Strukturen. Diese neuen, veränderten Strukturen werden wiederum dem ursprünglichen Planungs-CT zugeordnet. Die Kontrolle der geänderten Strukturen ergibt eine gute Passform mit dem neueren CT. Im Anschluss kann mithilfe der Software der ursprüngliche Plan neu für die angepassten Strukturen auf dem alten PlanungsCT berechnet werden. Schlussfolgerung: Die getesteten Eigenschaften der elastischen Fusion dieser Software funktionieren gut und können eine deutliche Arbeitserleichterung bzw. eine Genauigkeitssteigerung ergeben. Die angebotene Software lässt sich angenehm bedienen. Leider kann ein realistischerer adaptierter Plan nur über Umwege auf das neue, aktuellere CT berechnet werden.
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P64 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):82
Klinische Implementierung von COMPASS für Rapid Arc Bestrahlungspläne im HNO-Bereich Hielscher R.1, Wagner D.M.1 Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany
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Einleitung: Bei der Bestrahlungstechnik Rapid Arc werden durch optimale Anpassung der dynamischen Multileafcollimatoren (MLC), der Rotationsgeschwindigkeit der Gantry sowie der Dosisleistung das Zielvolumen (PTV) mit ausreichender Dosis bei gleichzeitiger Schonung der Risikoorgane (OAR) erfasst. Um die Patientensicherheit zu gewährleisten, wird jeder dynamische Bestrahlungsplan vor der ersten Bestrahlung verifiziert. Mit Hilfe des COMPASS Systems (IBA, Schwarzenbruck, Germany) kann die Dosisverteilung der Rapid Arc Bestrahlungspläne nachgerechnet sowie gemessen werden. Hierfür benötigt das COMPASS System ein an den verwendeten Linearbeschleuniger angepasstes Beammodell. Ziel dieser Arbeit ist es, Rapid Arc Bestrahlungspläne im HNO-Bereich durch ein unabhängiges Verifikationssystems zu überprüfen. Methode: Das COMPASS System besteht aus einer Ionisationsdetektormatrix (MatriXX-Evolution), montiert mittels Gantryhalter direkt an den Kollimatorkopf des Beschleunigers, einem Winkelsensor, sowie einem Softwareprogramm für Auswertung und Visualisierung der erhobenen Ergebnisse. Nach der Optimierung und Berechnung der Dosisverteilung eines Rapid Arc Bestrahlungsplans mittels Eclipse (Varian Medical Systems, Helsinki, Finland) wurde der komplette Patientendatensatz exportiert und im COMPASS System importiert. Mittels des kommissionierten Beammodells in COMPASS wurde die Dosisverteilung von 10 Rapid Arc Bestrahlungsplänen im HNO-Bereich gemessen und rekonstruiert sowie nachgerechnet. HNO-Tumoren werden in der kurativen Situation (verschriebene Gesamtdosis (GD) 66 Gy/57 Gy/54 Gy mit den Einzeldosis (ED) 2,2 Gy/ 1,92 Gy/ 1,8 Gy) und in der adjuvanten Situation (GD 62,4 Gy/ 57,6 Gy/54 Gy mit den ED 2,08 Gy/ 1,92 Gy/ 1,8 Gy) mit einem integrierten Konzept behandelt. Zur Auswertung wurde das Dosis-Volumen-Histogramm (DVH) mit den Grenzen 99% und 95% der Dosis im PTV, 100% der Dosis im CTV, nicht mehr als 45 Gy im Rückenmark, nicht mehr als 6 Gy in den Linsen, nicht mehr als 54 Gy im Hirnstamm, Chiasma, Nervi Optici und Plexus herangezogen. Ergebnisse: Der Vergleich der DVH von COMPASS berechneten sowie gemessenen Rapid Arc Bestrahlungsplänen im HNO-Bereich mit den exportierten Patientendatensätzen aus Eclipse liefern gute Übereinstimmungen beim PTV sowie den mittleren Dosen der OAR. Die statistische Auswertung der Ergebnisse ermöglicht einen schnellen Überblick über etwaige Tendenzen der Dosisentwicklung und eine deutliche Warnung falls die gewählten Grenzwerte überschritten werden. Schlussfolgerung: Diese Arbeit zeigt die klinische Anwendung eines neuen Verifikationssystems und einer übersichtlichen Darstellung der Ergebnisse für Rapid Arc Bestrahlungsplan-Qualitätskontrolle. Es konnte gezeigt werden, dass aus 2D Fluenzmessungen von Rapid Arc Bestrahlungsplänen im HNO-Bereich mit einem gültigen Beammodell und den entsprechenden Patientendaten die gemessene Dosisverteilung zu einem 3D Patientendatensatz rekonstruiert werden konnte.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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P65 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):83
Einfluss der Photonenenergie auf Planqualität und dosimetrische Genauigkeit von VMAT Plänen Pasler M.1, Wirtz H.1, Georg D.2, Lutterbach J.1 Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie Singen-Friedrichshafen, Friedrichshafen, Germany, 2Klinik für Strahlentherapie und Strahlenbiologie, AKH Wien, Wien, Austria
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Hintergrund: Vergleich von Planqualität und dosimetrischer Genauigkeit von volumetrisch modulierter Rotationsstrahlentherapie (VMAT) mit drei unterschiedlichen Photonenenergien für Patienten mit fortgeschrittenem Prostatatumor und Patientinnen mit linksseitigem Mammakarzinom inkl. Lymphabfluss. Methodik: In dieser Planungsstudie wurden für jeweils n= 10 Patienten mit Prostatatumoren (PC) bzw. Mammakarzinomen (MC) je n= 3 VMAT Pläne (6, 10 und 15MV) mit SmartArc© (Pinnacle) erstellt. Jeder Plan beinhaltete ein primäres Planungszielvolumen (PTV) einschließlich Lymphabfluss und ein Boostvolumen. Für die Beurteilung der Planqualität wurden Homogenitätsindex (HI= (D5%D95%)/ D50%) und Konformität (CI= V95%/Vtarget) für Zielvolumina, Dmax und Equivalent Uniform Dose (EUD) für Risikoorgane berechnet. Als Parameter für die Bestrahlungseffizienz wurden Bestrahlungszeit und Anzahl der Monitoreinheiten (MU) herangezogen. Die Planverifikation wurde mit einer 2D Ionisationskammer-Matrix in einem Festkörperphantom (Gamma-Index Kriterium 3%,3mm) durchgeführt. Ergebnisse: Der Homogenitätsindex für PTVPC ergab jeweils 0.13 ± 0.02, 0.15 ± 0.02 und 0.14 ± 0.02 für 6, 10 und 15MV. Für PTVMC Pläne betrug HI 0.24 ± 0.02, 0.26 ± 0.03 und 0.25 ± 0.02. Das Ergebnis für die Konformität von PTVPC war 0.98 ± 0.02, 0.99 ± 0.03 und 0.98 ± 0.01, für PTVMC Pläne ergab der CI 0.96 ± 0.04, 0.94 ± 0.04 und 0.96 ± 0.06 für 6, 10 und 15MV. Für PC Boost Pläne konnten keine relevanten Unterschiede bei den verschiedenen Photonenenergien in Bezug auf Homogenität (HIPCboost= 0.11 ± 0.03) und Konformität (CIPCboost= 0.10 ± 0.03) festgestellt werden. Die EUDs für Risikoorgane in PC und MC Plänen waren für alle Energien ähnlich; für PC Pläne wurden minimal höhere Maximaldosen bei 10MV im Vergleich zu 6MV und 15MV gefunden. Dmax für die Blase z.B war 78.7 ± 1.2, 76.9 ± 1.8 und 77.9 ± 1.8 Gy und das Rektum erhielt eine Dmax 76.4 ± 1.1, 75.2 ± 1.2 und 75.9 ± 1.4 Gy in 6, 10 und 15MV Plänen. Für MC Pläne wurden keine Unterschiede in Dmax für Lunge (Dmax= 58.4 ± 2.3 Gy) bzw. Herz (Dmax= 48.5 ± 2.3 Gy) beobachtet. Die Anzahl MU/Fraktion in PC Plänen war 475 ± 18, 447 ± 20 und 465 ± 20, und in MC Plänen 396 ± 42, 402 ± 32 und 460 ± 45. Alle Pläne konnten in < 3 Minuten appliziert werden. PC Pläne erzielten einen mittleren Gamma-Wert von 0.35 ± 0.08, 0.39 ± 0.09 und 0.41 ± 0.05; alle PC Pläne erfüllten die Bedingung γ< 1 für >95% der Detektorpunkte. Die Planverifikation für MC Pläne zeigte größere Ungenauigkeiten: der mittlere Gamma-Wert war 0.42 ± 0.11, 0.45 ± 0.09 und 0.51 ± 0.07; nur 6 von 10 MC Plänen konnten die Bedingung γ< 1 für >95% der Detektorpunkte erfüllen. Fazit: Die VMAT Pläne wiesen für 6, 10 und 15MV Photonen keinen signifikanten Unterschied für Zielvolumenabdeckung und Homogenität auf. Bezüglich der Risikoorganschonung wurden für das PC in 10MV und 15MV Plänen niedrigere EUDs gefunden; für das MC konnte mit einer Photonenenergie von 6MV die beste Lungen- und Herzschonung erzielt werden.
P66 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):83
Planvergleich der Radiotherapie mit 3D-Technik und VMAT am Beispiel des Prostatakarzinoms
enthält 11 Felder aus 8 verschiedenen Einstrahlrichtungen. Zur VMAT Planung wird eine Vollrotation mit 18MV genutzt. Vorgegeben sind dabei eine Mindestdosis von 72Gy (Einzeldosis 1,8Gy) und eine Maximaldosis von 75Gy auf das Zielvolumen (PTV). Beschränkt wurde die applizierte Dosis in den Risikoorganen auf D30= 50Gy für die Blase, und auf D70=40Gy sowie D10=50Gy für das Rektum. Verglichen werden hier die Homogenität der Pläne bezüglich der Erfassung des Zielvolumens, die Schonung der Risikoorgane sowie der Wert der Monitorunits. Ergebnisse: Es wurden sechs Pläne zufällig ausgewählter Prostatapatienten berechnet. Durchweg sind VMAT Pläne homogener (HImittel 7,2) als 3D geplante (HImittel 12,4); auch die Schonung der Risikoorgane verbessert sich um D50= -5,6Gy in der Blase und D30= -4,8Gy im Rektum. Bei 4 von 6 Patienten verringert sich die erforderliche Dosis zur Behandlung um 14,3% (± 3,24%). In den übrigen Fällen erklärt sich der Anstieg der MU-Werte durch eine höhere Eindringtiefe. Fazit: Aus objektiver Sicht empfiehlt sich die Anwendung der VMAT zur Prostatabestrahlung. Man erreicht ähnliche bis weniger MU-Werte und somit eine schnellere Applikationszeit, was bezüglich der Organbewegung während der Behandlung und aus strahlenbiologischer Sicht erstrebenswert ist. Des Weiteren werden die OAR besser geschont. Dabei ist jedoch der Zeitaufwand der Planung zu beachten, der sich auf ein Vielfaches der 3D Technik erhöht. Auch der benötigte Speicherbedarf nimmt enorm zu.
P67 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):83
Verifikation von Cone-Beam-CT-basierten Bestrahlungsplänen am TrueBeam-Linearbeschleuniger Loewenich K.F.1, Streller T.1 Universitätsspital Zürich, Klinik für Radio-Onkologie, Zürich, Switzerland
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Ziel der Untersuchung ist die Fragestellung, ob die am Linearbeschleuniger TrueBeam (Varian Medical Systems) zur Kontrolle der Patientenlagerung generierten Cone-Beam-CT (CBCT) -Daten für die adaptive Bestrahlungsplanung verwendbar sind. Material und Methoden: Es wurden CBCT-Aufnahmen von einem CatPhanPhantom (The Phantom Laboratory, USA), und einem Alderson – RANDO Phantom (RSD, USA)) für vier verschiedene Aufnahmemodi (Head, Thorax, Pelvis und PelvisSpotLight) untersucht. Dafür wurden die bildgebenden kV-Systeme X-Ray Imaging System und On-Board Imager™ (OBI) der Linearbeschleuniger TrueBeam und Trilogy (Varian Medical Systems Inc. Palo Alto, CA) verwendet. Gegenstand der Untersuchung waren Bildqualität, Hounsfield (HU)-DichteCharakteristiken sowie die Dosisverteilung von Verifikationsplänen, berechnet mit dem Bestrahlunsplanungssystem Eclipse™. Verglichen wurden die Ergebnisse für die beiden Cone-Beam Systeme in den verschiedenen Aufnahmemodi sowie für ein konventionelles Planungs-CT (Siemens Somatom Plus 4). Für den Vergleich der Dosisverteilung wurde der Gamma-Index (3mm Positionsungenauigkeit, 3% Dosisungenauigkeit) in einem definierten Phantomabschnitt verwendet. Ergebnisse: In der Bildqualität (Signal-Rausch-Verhältnis, Ortsauflösung) wurden keine wesentlichen Unterschiede zwischen den einzelnen CT-Daten gefunden. In der HU-Dichte-Charakteristik wie auch in der Dosisverteilung der Verifikationspläne bestehen dagegen deutliche Unterschiede sowohl zwischen den einzelnen Aufnahmemodi als auch zwischen den Linacs. Die beste Übereinstimmung zwischen der Dosiverteilung im konventionellen Planungs-CT und derjenigen im CBCT wurde für die Aufnahmemodi „Pelvis“ und „LDThorax“ des Linacs TrueBeam gefunden. Zusammenfassung: Die am TrueBeam gescannten CBCT können zur Berechnung von Verifikationsplänen benutzt werden. Kleine Abweichungen in der HUDichte-Charakteristik zum konventionellen Planungs-CT beim Head-Aufnahmemodus müssen über eine entsprechende Korrektur im Bestrahlungsplanungssystem berücksichtigt werden.
Minaei M.1,2, Müller J.2, Bummer J.2, Wilhelm C.2, Gansemer C.2, Zink K.1 1 Technische Hochschule Mittelhessen, Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz – IMPS, Gießen, Germany, 2MVZ Caritasklinik St. Theresia, Klinik für Radioonkologie, Saarbrücken, Germany Ziel: Die routinemäßig durchgeführte hochkonformale 3D-Technik wird anhand des Prostatakarzinoms mit der in der Klinik neu eingeführten Volumenmodulierten Arc Therapie (VMAT) im Rahmen einer Masterarbeit verglichen. Dabei steht unter anderem die Schonung der Risikoorgane (OAR) als auch die optimale Erfassung des Zielvolumens im Mittelpunkt. Material und Methoden: Zur Planung beider Techniken wurde das Planungssystem Philips Pinnacle3 verwendet. Die im MVZ übliche 3D Technik mit 18MV
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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Palliative Strahlentherapie – Rolle des Radioonkologen E-Poster
P68 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):84
Sterbefälle auf einer radioonkologischen Station: In welchem Verhältnis stehen palliative Radiotherapie und Lebenserwartung? Berger B.1, Ankele H.1, Bamberg M.1 1 Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany Fragestellung: Die palliative Radiotherapie hat einen hohen Stellenwert in der Symptomenkontrolle terminal erkrankter Tumorpatienten. Therapiedauer und -belastungen sollten jedoch in einem positiven Verhältnis zur verbleibenden Lebenszeit stehen. Im Sinne einer Qualitätsbestimmung analysierten wir die Sterbefälle unserer radioonkologisch-palliativmedizinischen Station (34 Betten) in einem aktuellen 2-Jahreszeitraum. Methodik: Retrospektive Analyse zwischen Januar 2009 und Dezember 2010 bei uns verstorbener Patienten in Hinsicht auf epidemiologische Faktoren, Diagnose, Krankheitsverlauf und Therapiecharakteristika. Ergebnisse: Im Analysezeitraum verstarben 63 stationär behandelte Patienten (durchschnittlich 2,6 /Monat). 48 davon (76%) erhielten aktuell oder bis max. 6 Wochen zuvor eine Radiotherapie. Letztere war in 45 Fällen (94%) palliativ intendiert. Die drei häufigsten Tumorentitäten waren das nicht-kleinzellige Bronchial-Ca., Kopf-Hals-Tumore und CUP-Syndrome (Adeno-Ca.), Knochen- und Hirnmetastasen die häufigsten Behandlungsindikationen. Nach Diagnosestellung des therapierelevanten Problems vergingen bis zum Therapiestart im Median 21 Tage (1-123 Tage), das mediane Überleben betrug 41 Tage (3-161 Tage). Von den median in 2,5 Gy ED (1,6-4 Gy) bis 35,0 Gy GD (30-61,6 Gy) geplanten Radiotherapien wurden 34 (71%) AZ-bedingt ohne Erreichen des Palliationszieles abgebrochen. Durchschnittlich wurden so 53% (5-93%) der Dosis erreicht. Nach median 13 Tagen (1-43 Tagen) Behandlungsdauer lebten die Patienten im Median noch 5 Tage (0-68 Tage). Gemessen ab Diagnosestellung des therapierelevanten Problems nahm die Radiotherapie im Mittel 29% (2-65%) der verbleibenden Lebenszeit ein, gemessen ab Beginn der Radiotherapie im Mittel 64% (11-100%). Schlussfolgerung: Durch eine zu optimistische Prognoseeinschätzung einerseits und einen häufig ausdrücklichen Behandlungswunsch andererseits erhielten die meisten Patienten unseres Kollektivs eine Radiotherapie bis kurz vor ihrem Tod. 80% der Patienten verbrachten >50% ihrer verbleibenden Lebenszeit mit einer überwiegend ineffektiven Therapie. Die strengere Beachtung negativer klinischer Prognosefaktoren könnte helfen, den Anteil zu spät begonnener, zu lang geplanter, schließlich abgebrochener und damit unsinniger Radiotherapien zu minimieren.
P69 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):84
CyberKnife™ Radiochirurgie zur Behandlung spinalen Metastasen Blanck O.1, Stubert C.2, Breyer H.-W.3, Dieterich S.4, Herm H.3, Dunst J.1, Hildebrandt G.2 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik Für Strahlentherapie, Lübeck, Germany, 2Universitätsklinikum Rostock, Klinik Für Strahlentherapie, Rostock, Germany, 3CyberKnife Zentrum Norddeutschland, Güstrow, Germany, 4Stanford University, Department of Radiation Oncology, Palo Alto, United States Fragestellungen: Das CyberKnife™ ist ein robotergestütztes, bildgeführtes Bestrahlungssystem das weltweit für extra- und intrakranielle Radiochirurgie verwendet wird. Das CyberKnife ist in der Lage die Position von Tumoren mit hoher Präzision zu verfolgen. Seit Ende 2010 wird in Güstrow ein CyberKnife™ unter der klinischen Leitung der Universitätskliniken Rostock und Lübeck betrieben. Indikationen für eine CyberKnife™ Behandlung sind unter anderem spinale Metastasen, Chordome, primäre Sarkome sowie Neurinome und Meningeome. In klinischen Studien sollen langfristige Untersuchungen Aufschluss über lokale Kontrolle und Nebenwirkungen der CyberKnife Behandlung untersucht werden. Methodik: Das CyberKnife besteht aus einem Miniatur-Linearbeschleuniger, der an einem 6-achsigen Roboterarm befestig ist. Für eine Behandlung werden typischer Weise 100-200 Strahlen (6MV) aus 120 verschiedenen Richtungen auf
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ein Zielgebiet abgegeben. Eine präzise Behandlung ist durch die sub-millimeter genaue Bildführung des CyberKnife möglich. Für spinale Ziele wird die Wirbelsäule des Patienten zwischen dem Planungs-CT und Stereo-Röntgenbildern während der Behandlung registriert. Abweichungen werden durch den Roboterarm für jeden Strahl ausgeglichen. Ergebnisse: Ein Patient mit einer Knochenmetastase im 8. BWK wurde am CyberKnife in Güstrow behandelt. Verschrieben wurden 21Gy in 3 Fraktionen auf die 80% Isodosis. Die maximale Dosis des Spinalkanals am 8. BWK lag bei 17Gy (V11< 0,25cc) und außerhalb des 8. BWK bei unter 1,5Gy. Der Patient war durch vorherige Therapien vorbelastet. Verschiedene Phantomtests zeigten einen Fehler von 0,54mm ±0,11mm. In einer Vergleichsstudie zwischen CyberKnife (CK) und IMRT wurde gezeigt, dass ähnliche Dosiswerte in PTV und OAR erreicht werden können. Ein entscheidender Unterschied der beiden Methoden lag in der Konformalität (CK: Volume(RxDose)/Volume(PTV)< 2 vs. IMRT: Volume (RxDose)/Volume(PTV)>3) und in der Behandlungsdauer (CK: 42min/F vs. IMRT: 20min/F). Schlussfolgerung: Das CyberKnife ist in der Lage, die spinale Dosis ober- und unterhalb des PTV auf ein Minimum zu reduzieren. Dies ist besonders bei Rebestrahlungen wichtig. Das CyberKnife hat gegenüber der IMRT den Vorteil, dass durch kleine nicht-isozentrische und nicht-koplanare Strahlen eine hohe Konformalität der Dosis zum Tumor ermöglicht wird. Jedoch wird dadurch die Behandlungsdauer erhöht. Für IMRT Behandlungen sind spezielle Patientenfixierungen vonnöten, da die bildgeführte Lagekontrolle nur direkt vor, nicht jedoch während der Bestrahlung durchgeführt wird. Im Gegensatz dazu bietet das CyberKnife durch die Bildgebungen vor jedem Strahl eine hohe Präzision bei der Behandlung von spinalen Zielen [Fürweger 2010]. In Phantomen konnte die vom Hersteller angegebene sub-millimeter Genauigkeit der Bestrahlung gezeigt werden. Für die radiochirurgische Behandlung von spinalen Tumoren bleiben die Langzeiterfolge in lokaler Kontrolle sowie Nebenwirkungen abzuwarten.
P70 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):84
Der Einfluss von Coping-Strategien auf das Schmerzerleben von Tumorpatienten in der Radioonkologie Drechsel U.1, Pigorsch S.U.2, Vordermark D.1, Paelecke-Habermann Y.3 1 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Klinik u. Poliklinik für Strahlentherapie, Halle/Saale, Germany, 2Technische Universität München, Klinik u. Poliklinik für Strahlentherapie u. Radiologische Onkologie, München, Germany, 3Ludwig-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrstuhl für Psychologie I, Würzburg, Germany Fragestellung: Mehr als 50% aller Tumorpatienten leiden unter Schmerzen. Tumorschmerzen sind dabei ein multifaktorielles Phänomen (total pain), das von biologischen und psychologischen Faktoren beeinflusst wird und umgekehrt. Die Radiotherapie (RT) beeinflusst Schmerzen, indem sie tumorbedingte Schmerzen lindern kann aber auch durch radiogene Nebenwirkungen Schmerzen erzeugt. Ebenso können das Geschlecht, Unterschiede in Coping-Strategien, wie Verleugnung (Repression), die intensive Beschäftigung mit der Erkrankung (Sensitization) und Kontrollüberzeugungen hinsichtlich der Schmerzen (internale vs. externale Kontrolle) zum Ausmaß des Schmerzerlebens beitragen. Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse des Einflusses von Variablen der Tumorerkrankung, der RT und Coping-Strategien auf das Schmerzerleben unter Bestrahlung. Methode: Prospektive Befragungsstudie 08/2009-03/2010 mit 88 stationären und ambulanten Kopf-Hals-Tumor- (KHT) und Rektum-Karzinom-Patienten (RK) des UKH und des Klinikums rechts der Isar, TU München. Zielgröße: Schmerz-Scores der Patienten (Analogskala 0-10). Prädiktoren: Art der Turmorerkrankung u. RT, Geschlecht, Repression-Sensitization-Skala, Fragebogen zur Erhebung von Kontrollüberzeugungen (KÜ) zu Krankheit und Gesundheit (KKG). Statistik: Lineare Regressions- und Korrelationsanalysen. Ergebnisse: 60/88 (68%) Patienten mit KHT (73% in kurativer Intention bestrahlt). Mehr als 50% der KHT-Patienten mussten analgetisch behandelt werden. Mehr als ein Fünftel aller KHT-Patienten erhielt eine Kombination aus Nichtopioid und Opioid als Schmerzmedikation. 28/88 (32%) Patienten hatten ein RK. Von ihnen benötigten 82% keine Schmerzmedikation. Der Schmerzscore korrelierte signifikant mit sozial und fatalistisch externalen KÜ (soz. r=.26, p=.01; fatal. r=.28, p=.006) sowie mit der Art des Primärtumors (r=.35, p< .001), dem Geschlecht (r=.24, p=.018), der Art der Therapie (r=.36, p< .001) und dem Wohnort der Patienten (r=.22, p=.028). Es zeigte sich keine Korrelation mit der Schmerzmedikation. Mit dem Modell (LRA, F(3,75)=9.38; p< .001) lassen sich 27.3% (R2) der Varianz in der individuellen Ausprägung des Schmerzscores auf-
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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klären. Signifikante Prädiktoren: Art des Primärtumors, Geschlecht, fatalistisch externale KÜ. Schlussfolgerung: Ein höherer Schmerzscore geht mit einer stärkeren fatalistischen, externalen KÜ bzgl. Krankheit/Gesundheit einher. Männer zeigten einen geringeren Schmerzscore als Frauen, Patienten aus Halle einen geringeren Schmerzscore als Patienten aus München, stationäre Patienten einen geringeren Schmerzscore als ambulante und RK-Patienten einen geringeren Schmerzscore als KHT-Patienten. Es lässt sich mehr als ein Viertel der Varianz des individuellen Schmerzscores aus der Lokalisation des Primärtumors, dem Geschlecht und dem Ausmaß an fatalistischen, externalen KÜ aufklären. Weibliches Geschlecht, KHT und eine höhere Ausprägung an fatalistischen, externalen KÜ bedingen scheinbar höhere Schmerzen.
P71 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):85
Lokale Radiotherapie von Metastasen bei Patienten mit oligometastasiertem CRC: Ergebnisse einer Phase-I-Studie Dellas K.1, Wischnjakow K.1, Reese T.2, Richter M.3, Dunst J.4 1 NRoCK, Kiel, Germany, 2Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg, Klinik für Strahlentherapie, Halle, Germany, 3KKS Halle, Halle, Germany, 4Universität zu Lübeck, Klinik für Strahlentherapie, Lübeck, Germany Fragestellung: Bei Patienten mit limitierter Metastasierung („Oligometastasierung“) kann die lokale Kontrolle der Metastasen von Bedeutung sein, wenn die Prognose vergleichsweise günstig ist und das Auftreten neuer Metastasen durch effektive Systemtherapie hinausgezögert werden kann, z.B. beim kolorektalen Karzinom (CRC). Wir haben deshalb in einer Phase-I-Dosis-Eskalationsstudie geprüft, ob die lokale Bestrahlung mehrerer Metastasen simultan zur StandardChemotherapie möglich ist. Methodik: In der Phase-I-Studie erhielten Patienten mit Erst- bis Drittlinientherapie eines CRC (1-3 Metastasen, Durchmesser ≤5 cm oder Lokalrezidiv eines Rektumkarzinoms + 1-2 Metastasen ≤ 5 cm) eine Chemotherapie mit Capecitabin (2x 825 mg/m2/d p.o. an den Tagen 1-14 und 22-35) und Oxaliplatin (50 mg/ m2 i.v. an den Tagen 1, 8, 22 und 29). Simultan erfolgte eine 3D-CRT aller metastatischen Herde mit 5x wöchentlich 2Gy bis zu Gesamtdosen von 36 bis 50Gy (Steigerung der Gesamtdosis in 3 Kohorten). Zielkriterium war die maximale tolerable Dosierung (MTD) der Radiotherapie, definiert als die Dosisstufe unterhalb derjenigen Stufe, bei der dosislimitierende Toxizitäten (DLT) bei mindestens zwei von sechs Patienten aufgetreten waren. Ergebnisse: Von 9/04 bis 8/07 wurden neun Patienten (Alter 50 bis 74 Jahre, 7 Männer und 2 Frauen) rekrutiert, davon 6 in Dosisstufe 1 (36Gy Gesamtdosis) und drei in Dosisstufe 2 (44Gy). Ein Patient in Dosisstufe 1 erlitt eine DLT (anaphylaktische Reaktion auf Oxaliplatin). Strahlentherapie-bedingte DLTs traten nicht auf. 7/9 Patienten zeigten ein Ansprechen der Erkrankung (PR), in zwei Fällen lagen keine ausreichenden Daten vor. Bei letzter Kontrolle lebten vier Patienten (483 bis 1618 Tage nach Studienbeginn), drei Patienten waren an Tumorprogression gestorben (412 bis 686 Tage nach Studienbeginn). Die Studie musste mangels Rekrutierung (vermutlich wegen zahlreicher neuer Therapieoptionen und Konkurrenzprotokolle beim met. CRC im entsprechenden Zeitraum) beendet werden. Schlussfolgerung: Die DLT wurde in dieser Studie nicht erreicht. Drei von neun Patienten überlebten drei bis fünf Jahre. Eine lokale 3D-CRT von Metastasen sollte weiter geprüft werden.
1999-2009 wurden 28 Patienten mit lokal begrenzten extrapulmonalen kleinzelligen Karzinomen (“limited disease“) an der Universitätsklinik Tübingen behandelt. Patienten- und Therapie-Charakteristika sowie das Follow-up wurden über die Datenbank des Tumorzentrums und die Akten der Patienten erhoben. Das mediane Alter betrug 59 Jahre, das mediane Follow-up 21 Monate. Chemotherapie wurde in 13 Fällen eingesetzt. Alle Patienten erhielten eine lokale Therapie. 12 Patienten wurden mit einer alleinigen Operation behandelt, 10 erhielten eine alleinige Radio- oder Radiochemotherapie, 6 Patienten wurden nach erfolgter Operation adjuvant bestrahlt. Die medianen Dosen betrugen[M1] 60 Gy für die adjuvante und die primäre Situation. Das mediane Gesamtüberleben des Kollektivs betrug 59 Monate, das mediane krankheitsfreie Überleben 18 Monate. Die lokale Kontrolle war exzellent, der Median wurde nicht erreicht, insgesamt wurden lediglich 3 Lokalrezidive diagnostiziert. Da eine gruppierte Analyse des Überlebens nach Lokalisation einen Unterschied zeigte, erfolgte die statistische Untersuchung für das Gesamtkollektiv sowie die 3 häufigsten Lokalisationen, die eine vergleichbare Prognose aufwiesen. Für das gesamte Kollektiv und die Subgruppe ergab sich kein signifikanter Unterschied bezüglich lokaler Kontrolle (gesamt: p=0,97, Subgruppe: p=0,95) und das krankheitsspezifische Überleben (gesamt: p=0,05, Subgruppe: p=0,11). Alle beobachteten Lokalrezidive traten im HNO-Bereich auf, so dass ein erhöhtes Risiko für diese Subgruppe nicht ausgeschlossen werden kann. Insgesamt zeigt sich für lokal begrenzte extrapulmonale kleinzellige Karzinome eine exzellente lokale Kontrollrate. Die Art der Lokaltherapie hat keinen Einfluss auf die lokale Kontrolle und das Überleben. Aus den Ergebnissen kann die Empfehlung abgeleitet werden, die Lokaltherapie bei extrapulmonalen kleinzelligen Karzinomen nach der zu erwartenden Toxizität zu wählen. Eine Kombination aus Resektion und Strahlentherapie sollte nur in Ausnahmefällen (inkomplette Resektion, Rückfallrisiko) in Erwägung gezogen werden.
P73 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):85
Salvage Radiotherapy in Patients with Recurrent Esophageal Carcinoma Fakhrian K.1, Gamisch N.1, Schuster T.1, Thamm R.1, Molls M.1, Geinitz H.1 1 Klinikum recht der Isar, TU München, Strahlentherapie, München, Germany Purpose: To report the feasibility and effectiveness of radiotherapy in the management of recurrent esophageal carcinoma. Patients and methods: A consecutive cohort of 54 patients with rcT1-4, rcN0-1, cM0 recurrent esophageal carcinoma (69% squamous cell-, 31% adeno cell carcinoma) was treated between 1988 and 2010 at our institution. The initial treatment for these patients was definitive radiochemotherapy, surgery alone or neoadjuvant radiochemotherapy + surgical resection, in 8 (15%), 32 (59%), 14 (26%) patients, respectively. The median time to recurrence from initial treatment was 19 months (range 4 – 79 months). The site of the recurrence was anastomotic or local, nodal or both in 63%, 30% and 7%, respectively. The 54 patients received a salvage radio(chemo)therapy with a median dose of 45 Gy. Results: The median survival period was 13 months (95%CI 8-18 months). The survival rates at 1, 2 and 3-years were 57±7%, 31%±6% and 19±5%, respectively. The recurrent free survival rate at 1, 2 and 3-years were 35±7%, 17±5% and 11±4%, respectively. A radiation dose of ≥ 45 Gy or conformal RT were associated with a better prognosis. Conclusions: RT is feasible and effective in the management of REC. The outcome of REC is poor, however, long time survival of patients with REC after radiochemotherpy is possible, even with a previous history of radiotherapy in the initial treatment. The improvement of symptoms after RT in patients with REC has been warranted through several reports.
P72 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):85
Lokale Therapie und Kontrolle von lokalisierten extrapulmonalen kleinzelligen Karzinomen
P74 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):85
Die palliative Ganzhirnbestrahlung der Meningeosis Carcinomatosa beim metastasierten Mamma- und Lungenkarzinom. Wer profitiert?
Eckert F.1, Bamberg M.1, Bleif M.1, Müller A.-C.1 Universitätsklinik Tübingen, Radioonkologie, Tübingen, Germany
1
Aufgrund der begrenzten Datenlage bezüglich extrapulmonaler kleinzelliger Karzinome basieren die Therapieempfehlungen auf retrospektiven Serien. Bei lokalisierten Erkrankungen besteht die Standardtherapie aus 4-6 Zyklen platinbasierter Chemotherapie und Lokaltherapie. Eine Aufarbeitung der Daten bezüglich unterschiedlicher lokaler Therapieverfahren ist jedoch unseres Wissens bisher noch nicht erfolgt.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Gani C.1, Müller A.-C.1, Eckert F.1, Bamberg M.1, Berger B.1 Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany
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Fragestellung: Die Meningeosis Carcinomatosa geht mit einer sehr geringen Lebenserwartung einher, die ohne Behandlung auf wenige Wochen begrenzt ist.
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Eine systemische oder intrathekale Chemotherapie lässt sich auf Grund der damit einhergehenden Toxizität häufig nicht realisieren, so dass die palliative Ganzhirnbestrahlung als Therapieform gewählt wird. Die vorliegende Auswertung evaluiert erstmals Gesamtüberleben und prognostische Faktoren für die Ganzhirnbestrahlung bei Meningeosis Carcinomatosa. Methodik: Ausgewertet wurden Patienten mit bildmorphologisch oder liquorzytologisch gesicherter Meningeosis Carcinomatosa bei zugrunde liegendem Mamma- oder Lungenkarzinom, die zwischen 2004 und 2010 mit einer Ganzhirnradiatio ohne konkomitante Chemotherapie behandelt wurden. Die Bestrahlungsdosis betrug im Median 30 Gy. Als potentielle prognostische Faktoren wurden u.a. Alter, Tumorentität, Karnovsky Index, das Zeitintervall zwischen der Diagnose der Grunderkrankungen und dem Auftreten der Meningeosis Carcinomatosa, Hirnnervenausfälle und das Vorliegen intrakranieller Metastasen evaluiert. Ergebnisse: 30 Patienten (medianes Alter 57.5 Jahre) wurden ausgewertet, 21 mit Mamma- und 9 mit Lungenkarzinom, letztere waren allesamt nicht-kleinzellig. Zum Zeitpunkt der Auswertung waren 25 Patienten bereits verstorben. Das mediane Gesamtüberleben betrug 56 Tage. Ein Karnovsky Index > 70% (p=0.002), ein langes Intervall zwischen Primärerkrankung und Meningeosis Carcinomatosa (p=0.005) und das Fehlen von Hirnnervenausfällen (0.001) war in der univariaten Analyse mit einem längeren Gesamtüberleben assoziiert. In der multivariaten Cox Regressionsanalyse blieb lediglich der Hirnnervenstatus auf einem signifikanten Niveau (p=0.021). Hierbei betrug das mediane Gesamtüberleben 41 Tage, wenn bei der klinischen Untersuchung Hirnnervenausfällen aufgefallen waren (17 Patienten) und 297 Tage bei einem unauffälligen Hirnnervenstatus (13 Patienten). Schlussfolgerung: Zusammenfassend ist festzustellen, dass mit einer palliativen Ganzhirnbestrahlung ein Lebenszeitbenefit erzielt werden kann, der mit dem einer interthekalen oder intravenösen Systemtherapie verglichen werden kann. Jedoch unterstreichen unsere Daten auch, dass die Ganzhirnbestrahlung für die Meningeosis Carcinomatosa eine strenge Indikationsstellung erfordert und auf Patienten mit günstigen Prognosefaktoren beschränkt werden sollte.
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Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):86
Radiochemotherapie mit Temozolomid bei unselektionierten Patienten mit Glioblastom: Prognostische Faktoren und Überleben im Rahmen einer monoinstitutionellen Serie Gerstein J.1, Franz K.2, Steinbach J.P.3, Seifert V.2, Rödel C.1 1 Goethe Universität, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt, Germany, 2Goethe Universität, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Frankfurt, Germany, 3Goethe Universität, Dr. Senckenbergisches Institut für Neuroonkologie, Frankfurt, Germany Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Analyse einer monoinstitutionellen Serie war es, Langzeit-Ergebnisse sowie Prognosefaktoren nach Operation und simultaner Radiochemotherapie (RCT) mit Temozolomid (TMZ) zu untersuchen. Zwischen 1999 und 2005 erfolgte nach Operation eine RCT mit TMZ, seit 2005 wurde routinemäßig eine adjuvante TMZ-Chemotherapie hinzugefügt. Methodik: Von 04/1999 bis 9/2009, wurden 181 GB-Patienten mit einer kombinierten RCT (60 Gy in 30 Fraktionen) mit TMZ 75 mg/m2/Tag während der RT behandelt. Eine alleinige Biopsie lag bei 53 Patienten (29,3%) vor, 128 Patienten (70,7%) wurden reseziert, davon erreichten 51 Patienten (28,2%) nach Maßgaben eines postoperativen MRT eine komplette Resektion. Eine adjuvante TMZTherapie erhielten 67 der 181 Pat. (37%). Ergebnisse: Das mediane Gesamtüberleben (GÜ) und das progressionsfreie Überleben (PFÜ) lag bei 15,0 (95% CI, 13,1-16,8 Monate) bzw. 7,2 Monate (95% CI, 5,9-8,5 Monate). Nach kompletter Resektion, partiell/subtotaler Resektion bzw. Biopsie betrug das mediane GÜ 23,2, 14,75 und 7,89 Monate (p< 0.001). In der multivariaten Analyse waren Resektionsstatus (p< 0,0001), Karnofsky Index (p< 0,0001) und adjuvante TMZ-Therapie (p=0.001) unabhängige prognostische Faktoren. Bei der Mehrzahl der Patienten wurde die kombinierte RCT gut vertragen und konnte bei 146 Pat. (80,7%) vollständig durchgeführt werden. Bei 11 Pat. (6,1%) wurde die RT abgebrochen. Bei weiteren 35 Pat. wurde die konkomitante Chemotherapie unterbrochen. Schlussfolgerung: Die kombinierte RCT mit TMZ ist in der klinischen Routine ein verträgliches und wirksames Therapieregime mit einer akzeptablen Toxizität. Die adjuvante Chemotherapie mit TMZ war mit einer Verbesserung des GÜ und PFÜ assoziiert.
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Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):86
Palliative radiotherapy for bone metastasis from primary liver tumours – an analysis of survival and treatment efficacy Habermehl D.1, Haase K.1, Rieken S.1, Debus J.1, Combs S.E.1 1 Uniklinik Heidelberg, Radioonkologie, Heidelberg, Germany Purpose: Primary liver cancer (PLC) is the fourth leading cause of cancer-related death worldwide and is still associated with a poor prognosis. Hepatocellular carcinoma (HCC) and Cholangiocarcinoma (CCC) are known to cause bone metastasis resulting in pain, neurologic impairment and risk of fracture. Palliative radiotherapy is the treatment of choice in symptomatic bone lesions and is usually performed as percutaneous fractionated radiotherapy. Methods and materials: From June 1987 to December 2009, 41 patients (median age: 64 years) with bone metastasis received radiotherapy in our department. The analysed patients were treated for 67 sites of bone lesions. We analyzed the applied fractionation schedules, the preffered sites of metastasis and symptoms, evaluated the therapeutic outcome in terms of symptomatic improvement and describe the prognosis of these patients. Results: The overall response rate to palliative radiotherapy in case of painful bone metastases was evaluated in 35 of 44 documented cases (80%), showing symptom reduction in 34/44 patients (77%) and no improvement in 10/44 (23%). Median overall survival in both CCC and HCC patients was 5 months after start of radiotherapy (range of 0 – 46 months). Conclusions: In summary, our study presents for the first time a caucasian patient population with bone metastases from PLC treated with palliative radiotherapy. Considering the bad prognosis of patients with bone metastasis in HCC and CCC with a poor median survival of 3.7 – 5.0 months according to our study and existing literature, shorter radiotherapy schedules or even single fraction irradiation can be considered.
Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):86
Cyberknife-Therapie bei ausgedehnter ossärer Metastase: integrierter Boost als Fallbericht Kluge A.1, Schilcher R.B.1, Adamietz I.A.2 Ruhr-Universität Bochum, Deutsches Cyberknife-Zentrum, Klinik für Strahentherapie, Soest, Germany, 2Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital, Klinik für Strahentherapie und Radioonkologie, Herne, Germany 1
Fragestellung: Prüfung der radioonkologischen Möglichkeiten einer hochkollimierten, palliativen, radiochirurgischen Behandlung einer schmerzhaften ossären Metastase am Becken. Methodik: Eine 78-jährige Patientin mit linksseitigem Mammakarzinom (ED 10/2003), pT2, G2, pN1a (2/13), M0, L0, R0, ER Score 12+ / PR Score 3+ / C-erbB2: negativ stellte sich mit Schmerzen am linkem Acetabulum vor. 10/2003 Brusterhaltende Therapie links mit axillärer Lymphonodektomie, 11/2003 – 01/2004 4 Zyklen EC, 02/2004 Radiatio linke Mamma, 2007 Partelle Resektion der 3. Rippe links dorsal wegen einer histologisch gesicherten Metastase des Mammakarzinoms, 06/2009 pulmonale und pleurale Metastasen. Pleuraerguss beidseits und mediastinale Lymphknotenmetastasen, Punktat Pleuraerguss: ER pos., PR pos., Her2 neu: 1+ 08/2009 Thorakoskopische Talkum-Pleurodese rechts, 09/2009 – 02/2010 12 x Caelyx (20 mg/qm), q2w. 4/2010 schmerzhafte ossäre Infiltrationen am linken Acetabulum. Ergebnisse: Die am linksseitigen Acetabulum gelegene Metastase mit maximalem cranio-caudalem Durchmesser von 7 cm, ventro-dorsalem Durchmesser von 2,9 cm und medio-lateralem Durchmesser von 2,2 cm lies eine irreguläre Vaskularisation und eine zentrale Nekrose erkennen. Der Hüftkopf war nicht einbezogen. Die radiochirurgische Dosis des Gesamt-Tumors betrug 3 x 5 Gy (GD 15 Gy) auf die 67 % Isodose bezogen. Der caudale Tumorbezirk wurde als integrierter Boost mit 3 x 6 Gy (GD 18 Gy), normiert auf die 81 % Isodose, bestrahlt. Fünf Monate später stellte sich die Patientin schmerzfrei zur Nachuntersuchung vor. Schlussfolgerung: Klinisch und medizinisch-physikalisch ist auch eine ausgedehnte ossäre Metastase mittels Cyberknife zeitnah radiochirurgisch zu behandeln. Die Vorteile dieses Gerätes erlauben Metastasen auch in unmittelbarer Nachbarschaft von Risikoorganen und in vorbestrahlten Regionen zu therapieren. In der aktuellen Literatur konnten zu einem integrierten Cyberknife-Boost bislang keine Resultate gefunden werden.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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P78 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):87
Notfallmäßige Strahlentherapie mittels Cyberknife bei metastasierendem Prostatakarzinom mit peranaler Blutung Kluge A.1, Blumenberg P.2, Schilcher R.B.3, Adamietz I.A.2 1 Ruhr-Universität Bochum, Deutsches Cyberknife-Zentrum, Klinik für Strahlentherapie, Soest, Germany, 2Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital, Klinik für Strahentherapie und Radioonkologie, Herne, Germany, 3Ruhr-Universität Bochum, Deutsches Cyberknife-Zentrum, Klinikum Stadt Soest, Klinik für Strahentherapie und Radio-Onkologie, Soest, Germany Fragestellung: Wegen MRSA-Befall und peranaler Blutung bei ausgedehntem Prostatakarzinom wurde nach einer Strahlentherapeutischen Option gesucht. Wegen einer im Jahr 2000 erfolgten intracerebralen Blutung mit residuellen neurologischen Ausfällen hätte der Patient nur unter erschwerten Bedingungen transportiert werden können. Für diese dringende Behandlung bot sich die Hochpräzisionsbestrahlung mittels Cyberknife an. Methodik: Der 82-jährige Patient war in reduziertem EZ und AZ. KarnofskyIndex 70 %. Im kleinen Becken ausgedehnter Karzinom-Befall. Die peranale Tumorblutung war seitens der Gastroenterologen und Chirurgen nur intermitierend zu beeinflussen. Mit 3 Cyberknife-Fraktionen (ED 7 Gy, GD 21 Gy) auf die 80 % Isodose bezogen konnte der blutende Tumorbereich umschließend behandelt werden. Ergebnisse: Die HB wirksame Blutung sistierte nach 3 Fraktionen. Der Patient konnte – nach gastroenterologischer Kontrolluntersuchung – in ein Hospiz verlegt werden. Schlussfolgerung: Klinisch wirksame Dosen können mittels Cyberknife umschriebener, präziser und schneller eingestrahlt werden und eröffnen dadurch eine ganz neue Dimension der palliativen Bestrahlungen von Blutungen.
P79 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):87
Untersuchungen zum Rezidivmuster in Bezug auf zeitlichem und lokalem Auftreten von GlioblastomRezidiven in Abhängigkeit der TMZ-Dosis Mohr A.1, Welzel T.1, Rieken S.1, Debus J.1, Combs S.E.1 1 Universität Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany Einleitung: Das Glioblastom zeichnet sich durch ein rasch progredientes infiltratives Wachstum und eine sehr hohe Rezidivierungsrate aus. Trotz aggressiver multimodaler Therapien ist die Prognose dieser Erkrankung weiterhin ungünstig. Die aktuelle Therapie der Wahl ist eine möglichst vollständige neurochirurgische Resektion mit einer anschließenden kombinierten Radio-Chemo-Therapie mit Temozolomide (TMZ) in einer Dosierung von 75mg/m2KOF. Wir haben in einer klinischen Studie gezeigt, dass eine Dosierung von 50mg/m2KOF Temodal zu vergleichbaren Ergebnissen führen kann.. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht in welchem zeitlichen Abstand ein Rezidiv nach Erstdiagnose auftrat, ob dies im Zusammenhang mit der TMZDosis stand und wo die Rezidive auftraten. Patienten und Methoden: Grundlage der Analyse waren 60 Patienten mit einem Glioblastom, die eine kombinierte Radio-Chemotherapie mit TMZ erhalten hatten.Die Diagnose wurde bei allen Patienten histologisch gesichert. Bei 13 Patienten konnte der Tumor vollständig reseziert werden, 24 Patienten wurden teilreseziert und 7 Patienten wurden biopsiert. Bei den übrigen Patienten konnte der Resektionsstatus nicht mehr nachvollzogen werden.20 Patienten erhielten eine TMZ-Dosis von 50mg/m2 KOF und 40 Patienten eine Dosis von 75mg/m2 KOF parallel zur Radiatio. Bei der Radiatio wurde eine Gesamtdosis von 60Gy in einer wöchentlichen Fraktionierung von fünf Mal 2Gy angestrebt. 55 Patienten konnten die Radiatio mit der angestrebten Gesamtdosis von 60Gy beenden. Bei einer Patientin musste die kombinierte RCHT aufgrund eines unter Radiatio aufgetretenen Progresses nach einer Gesamtdosis von 26Gy beendet werden. Zur Analyse der Patientendaten wurden die zur Bestrahlungsplanung und für die Nachsorgeuntersuchungen angefertigten MRT-Aufnahmen herangezogen. Ergebnisse: Innerhalb von 3 Monaten nach Abschluss der kombinierten RadioChemotherapie entwickelten 33 ein Rezidiv. Bei 2 dieser Patienten trat das Rezidiv bereits unter Radiatio auf. Elf Patienten entwickelten im Zeitraum von 3-6 Monaten nach Radiatio ein erstes Rezidiv. (Spannbreite: 0-31 Monate)Hierbei zeigte sich in Bezug auf das zeitliche Auftreten kein signifikanter Unterschied
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
zwischen den unterschiedlichen Dosierungsschemata. In der Patientengruppe, die 50mg TMZ erhalten hatte, entwickelten 45% innerhalb von 3 Monaten ein Rezidiv, 20% im Zeitraum von 4-6 Monaten und 35% nach 6 Monaten. In der Gruppe, die 75mg TMZ erhalten hatte, lagen die Rezidivraten bei 60%, 17,5% und 22,5% nach 3, 4-6 und nach 6 Monaten. Alle Rezidive traten an den Resektionsrändern der Tumorhöhle bzw. im Biopsiekanal oder in Ausbreitungsrichtung des Ödems auf. Es wurden keine distanten Tumorrezidive in diesem Kollektiv beobachtet. Schlussfolgerung: Das zeitliche Auftreten der beobachteten Glioblastomrezidive zeigte keinen signifikanten Zusammenhang in Bezug auf die Dosierung der Chemotherapie mit TMZ.
P80 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):87
Prophylaktische Ganzhirnbestrahlung bei lokalisierten extrapulmonalen kleinzelligen Karzinomen? Müller A.-C.1, Bamberg M.1, Bleif M.1, Eckert F.1 Universitätsklinik Tübingen, Radioonkologie, Tübingen, Germany
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Die Therapie extrapulmonaler kleinzelliger Karzinome erfolgt in Anlehnung an kleinzellige Bronchialkarzinome. Die Standardtherapie bei begrenzter Erkrankung (limited disease) setzt sich aus platinhaltiger Chemotherapie und Lokaltherapie zusammen. Bei kleinzelligen Bronchialkarzinomen ist zusätzlich die prophylaktische Ganzhirnbestrahlung für alle Stadien bei gutem Ansprechen auf die Chemotherapie etabliert. Für extrapulmonale kleinzellige Karzinome gibt es keine sicheren Daten. Von 1999–2009 wurden 28 Patienten mit extrapulmonalen kleinzelligen Karzinomen “limited disease“ an der Universitätsklinik Tübingen behandelt. Patienten- und Therapie-Charakteristika sowie das Follow-up wurden über die Datenbank des Tumorzentrums und die Akten der Patienten erhoben. Das mediane Alter betrug 59 Jahre, das mediane Follow-up 21 Monate. Chemotherapie wurde in 13 Fällen eingesetzt. Alle Patienten erhielten eine lokale Therapie. In keinem der Fälle wurde eine prophylaktische Ganzhirnbestrahlung durchgeführt. Das mediane Gesamtüberleben des Kollektivs betrug 59 Monate, das mediane krankheitsfreie Überleben 18 Monate. Insgesamt traten 4 intrakranielle Tumormanifestationen auf. Bei einem Patienten wurde die meningeale Tumoraussaat als kontinuierliches Wachstum des Primarius aus den Nasennebenhöhlen gewertet. Somit wurden in 3 Fällen hämatogene zerebrale Metastasen diagnostiziert. Die geschätzte cerebrale Kontrollrate nach 2 Jahren betrug damit 86%. Die zugehörigen Primärtumoren mit cerebraler Metastasierung waren in der Cervix uteri, im Ösophagus und an der Thoraxwand (CUP) lokalisiert. Trotz eingeschränkter Prognose aufgrund der hohen Fernmetastasierungsrate ist die cerebrale Kontrolle exzellent. Die Empfehlung zur prophylaktischen Ganzhirnbestrahlung lässt sich aus diesen Daten nicht ableiten. Auch die Häufung zerebraler Metastasen bei Primärtumoren im HNO-Bereich, die in einem Review 2009 (Walenkamp et al.) beschrieben worden war, lässt sich mit unseren Daten nicht untermauern.
P81 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):87
Behandlungsparameter inklusive EUD bei der Re-Bestrahlung maligner Gliome Niyazi M.1, Söhn M.1, Ganswindt U.M.1, Schwarz S.B.1, Lang P.1, Belka C.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, LMU, München, Germany Fragestellung: Die meisten Patienten mit malignem Gliom entwickeln ein Rezidiv, zumeist lokal oder lokoregionär. In diesem Fall stellt die Re-Bestrahlung eine mögliche Behandlungsoption dar. Momentan sind nur wenige Daten verfügbar, mit welchen eine gute Auswahl geeigneter Patienten für die Re-Bestrahlung in Bezug auf Wirksamkeit und Toxizität möglich ist. Methodik: Mithilfe der Patienten-Datenbank der Abteilung wurden 39 Patienten identifiziert, die eine Re-Bestrahlung erhielten. Die Dosen im GTV, PTV und in den Risikoorganen (Hirnstamm, Chiasma opticum, Sehnerven, Gehirn) wurden analysiert. Relevante Behandlungsparameter waren die Dosisparameter Dmax, Dmin, Dmean sowie das Volumen der jeweiligen Zielstruktur [cc]; zugehörige EUD-Werte wurden zusätzlich berechnet. Insgesamt wurden etwa 1200 Werte analysiert mittels deskriptiver statistischer Methoden und univariater Analysen.
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Ergebnisse: Die Re-Bestrahlung war eine gut verträgliche und wirksame Rezidiv-Behandlung. Das Zeitintervall zwischen erster und zweiter Bestrahlung war in der Regel länger als sechs Monate. EUDs in den Risikoorganen waren 11,9 Gy (0,7 bis 27,4 Gy) am Chiasma opticum, 17.6 Gy (0,7 bis 43,0 Gy) am Hirnstamm, 4,9/2,1 Gy (0,3 bis 24,5 Gy) am rechten/linken Sehnerv sowie 29,5 Gy (25,5 bis 32.5 Gy) am Gehirn. Keine Korrelation wurde beobachtet zwischen der Größe des behandelten Volumens sowie dem Gesamtüberleben. Die minimale Dosis im Zielvolumen hatte ebenfalls keinen Einfluss auf das Überleben. Größere Volumina wurden im Mittel mit einer niedrigeren Dosis bestrahlt und umgekehrt. Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie liefert Anhaltspunkte für die Normalgewebstoleranz bei der Re-Bestrahlung und gibt Auskunft über die Bedeutung einzelner volumetrischer Parameter der Re-Bestrahlung. EUDs wurden berechnet und können als Referenz für weitere Studien gelten, insbesondere bei solchen mit IMRT-Protokollen.
P82 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):88
multivariate Analysen durchgeführt, um relevante prognostische Faktoren zu identifizieren. Ergebnisse: Das mediane Gesamtüberleben der gesamten Patientenkohorte war 264 Tage (8,8 Monate) und das mediane Progressionsfreie Überleben war 192 Tage (6,4 Monate). Die Faktoren Alter, Geschlecht, vorausgegangene OP, KPS sowie die konkomitante Gabe von Temozolomid hatten keinen signifikanten Einfluss auf das Gesamt- oder Progressionsfreie Überleben, was in der multivariaten Analyse nochmals bestätigt wurde. Die Verwendung von Temozolomid resultierte in einem Trend zu einem schlechteren Gesamtüberleben, wenn es konkomitant verabreicht wurde (192 Tage für Patienten mit Temozolomid verglichen mit 314 Tagen innerhalb der Gruppe der nur bestrahlten Patienten, p = 0.106). Die Subgruppenanalyse ergab, dass Temozolomid bei Patienten mit KPS 70 zu schlechteren Ergebnissen führte als bei Patienten mit KPS 80, bei denen dieser Unterschied nicht mehr beobachtet werden konnte. Schlussfolgerung: Temozolomid sollte bei älteren Glioblastom-Patienten vorsichtig eingesetzt werden, insbesondere bei jenen, deren Allgemeinzustand reduziert ist. Bei diesen Patienten erscheint auch eine alleinige Bestrahlung eine vernünftige Option zu sein. Die Radiochemotherapie sollte Patienten vorbehalten bleiben, die günstige prognostische Faktoren aufweisen.
Rezidivmusteranalyse mittels FET-PET nach Radiochemotherapie neu diagnostizierter Glioblastome: Ein Update Niyazi M.1, Schnell O.2, Suchorska B.2, Schwarz S.B.1, Ganswindt U.M.1, Garny S.1, Geisler J.3, Bartenstein P.3, Kreth F.-W.2, Tonn J.-C.2, Belka C.1, la Fougère C.3 1 LMU, Klinik für Strahlentherapie, München, Germany, 2LMU, Klinik für Neurochirurgie, München, Germany, 3LMU, Klinik für Nuklearmedizin, München, Germany Fragestellung: Es wurde gezeigt, dass das Aminosäure-PET mit [18F]FET die Differenzierung von Rezidivtumor und post-therapeutischen Gewebeveränderungen beim malignen Gliom ermöglicht. Ziel der vorliegenden Studie war es, Faktoren zu evaluieren, welche es erlauben, Rezidivmuster für Glioblastom-Patienten abzuleiten, die mit kombinierter Radiochemotherapie behandelt wurden. Methodik: 79 Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom, die mit Bestrahlung, Temozolomid und Temozolomid-Erhaltungschemotherapie behandelt wurden, wurden retrospektiv analysiert. Das Rezidivmuster wurde bei allen Patienten mittels [18F]-FET-PET erfasst. Zusätzlich wurde der MGMT-Methylierungsstatus bei 49 Patienten evaluiert. Ergebnisse: 34,2 % der Patienten hatten während des Follow-Up‘s (median 595 Tage) keinen Progress, während 49,4 % ein in-field-Rezidiv hatten, 12,7 % ein ex-field-Rezidiv und 3,8 % ein Feldrand-Rezidiv. Der MGMT-Methylierungsstatus wurde als starker Prädiktor für das Progressionsfreie- und Gesamtüberleben identifiziert; bei MGMT-methylierten Patienten waren das 1-/2-Jahres-Gesamtüberleben 93% / 77% verglichen mit 68% / 10% bei MGMT-nicht-methylierten Patienten. 62% (10/16) der MGMT-methylierten Patienten hatten ein in-fieldRezidiv verglichen mit 86% (12/14) der MGMT-nicht-methylierten Patienten (p = 0,23). Schlussfolgerung: Das FET-PET ist ein zuverlässiges Werkzeug, um ein frühes Rezidiv nach Strahlentherapie zu detektieren und um postradiogene Veränderungen von Tumorprogress abzugrenzen. Das Verteilungsmuster von sowohl infield-Rezidiven als auch das prognostische Outcome nach kombinierter Temozolomid-Radiochemotherapie scheint mit dem MGMT-Methylierungsstatus assoziiert zu sein.
P83 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):88
Radiotherapie mit und ohne Temozolomid bei älteren Glioblastom-Patienten Niyazi M.1, Schwarz S.B.1, Suchorska B.2, Belka C.1 LMU, Klinik für Strahlentherapie, München, Germany, 2LMU, Klinik für Neurochirurgie, München, Germany
P84 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):88
Dose-escalation of radiotherapy for metastatic spinal cord compression (MSCC) in patients with relatively favorable survival prognosis Panzner A.1, Rudat V.2,3, Karstens J.H.4, Schild S.E.5, Rades D.1 1 Universität zu Lübeck, Strahlentherapie, Lübeck, Germany, 2Saad Specialist Hospital, Radiation Oncology, Al Khobar, Saudi Arabia, 3UKE, Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany, 4Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 5Mayo Clinic, Radiation Oncology, Scottsdale, United States Background and purpose: Local control of MSCC is particularly important for long-term survivors. Radiotherapy alone is the most common treatment for MSCC. The most frequently used schedule world wide is 30 Gy/10 fractions. This study investigated whether patients with favorable survival prognoses benefit from a dose-escalation beyond 30 Gy. Patients and methods: Data from 191 patients treated with 30 Gy/10 fractions were matched to 191 patients (1:1) receiving higher doses (37.5 Gy/15 fractions or 40 Gy/20 fractions). All patients had favorable survival prognoses based on a validated scoring system and were matched for age, gender, tumor type, performance status, number of involved vertebrae, visceral or other bone metastases, interval from tumor diagnosis to radiotherapy, ambulatory status, and time developing motor deficits. Both groups were compared for local control, progressionfree survival, overall survival, and functional outcome. Results: Local control rates at two years were 71% after 30 Gy and 92% after higher doses, (p=0.012). Two-year progression-free survival rates were 68% and 90%, respectively (p=0.013).Two-year overall survival rates were 53% and 68%, respectively (p=0.032). Results maintained significance in the multivariate analyses (Cox proportional hazards model; stratified model) with respect to local control (p=0.011; p=0.012), progression-free survival (p=0.010; p=0.018), and overall survival (p=0.014; p=0.015). Functional outcome was similar in both groups. Motor function improved in 40% of patients after 30 Gy and 41% after higher doses (p=0.98). Conclusion: Escalation of the radiation dose beyond 30 Gy resulted in significantly better local control, progression-free survival, and overall survival in patients with favorable survival prognoses.
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Fragestellung: Die optimale Behandlungsstrategie für ältere Glioblastom-Patienten (Alter ≥ 70 Jahre) bleibt kontrovers. Aus diesem Grunde haben wir eine retrospektive Analyse bei 43 Patienten durchgeführt, die nach OP/Biopsie entweder eine Radiochemotherapie mit Temozolomid erhielten oder nur bestrahlt wurden. Methodik: 43 Patienten ≥ 70 Jahre (medianes Alter 75,8 Jahre) mit einem neu diagnostizierten Glioblastom und einem Karnofsky Performance Status (KPS) ≥ 70 wurden entweder nur bestrahlt (median 60 Gy in 2 Gy Einzeldosen) oder erhielten konkomitant Temozolomid 75 mg/m2 pro Tag während der Bestrahlungsserie. Beide Gruppen waren ausgeglichen, zudem wurden univariate und
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P85 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):88
SAPV – spezialisierte ambulante Palliativversorgung unter radioonkologischer Beteiligung im Kreis Recklinghausen Riesenbeck D.1, Reimann P.1 1 Strahlentherapeutische Gemeinschaftspraxis Wildermannstraße, Recklinghausen, Germany Fragestellung: Wie kann spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) funtionieren, und was bewirkt die Beteiligung des Radioonkologen?
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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Methodik: Mit der Einführung der SAPV in Westfalen-Lippe erfolgte unter identischen Regeln die Einführung einer großen Bandbreite ambulanter Palliativversorgungsstrukturen. Im Kreis Recklinghausen gibt es eine Kooperation spezialisierter Ärzte unter radioonkologischer Beteiligung. Diese Organisationform mit Vor- und Nachteilen aus radioonkologischer Sicht soll hier gezeigt werden. Ergebnisse: Alle Ärzte können mit einem einfachen Meldeverfahren über die Notarztambulanzen Patienten als Palliativpatienten melden, es erfolgt zunächst weiter die hausärztliche Versorgung (allgemeine ambulante Palliativversorgung, AAPV). Die spezialisierten Ärzte für Palliativmedizin leisten einen über eben diese Ambulanz verwalteten Hintergrunddienst in Form einer Rufbereitschaft; bei Problemfällen können diese Kollegen jederzeit telefonisch kontaktiert und bei Bedarf zu einem Hausbesuch hinzugezogen werden. Es finden regelmäßige Treffen zur Absprache statt sowie eine gemeinsame Fortbildung im Quartal. Die radioonkologische Beteiligung führt zu einer stärkeren Einbindung in die Gruppe der ärztlichen Kollegen und erhöht gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz. Die Vorteile einer hypofraktionierten Schmerzbestrahlung können häufiger und leichter als früher kommuniziert werden. Hausbesuche stellen für den Strahlentherapeuten eine besondere Herausforderung dar. Eine wesentliche Komponente dabei ist, dass die Realität von schwerstkranken Patienten im häuslichen Umfeld auf ganz andere Weise verstanden wird als in der Routine des Strahlbetriebes, wodurch sich auf subtile Weise der Umgang mit diesen Patienten zu mehr Verständnis und echter Lebenshilfe verändert. Ein Schwerpunkt der weiteren Arbeit wird die Optimierung assoziierter Strukturen sein, aber auch die verbesserte stationär-ambulante Vernetzung. Noch viel zu oft sehen wir Patienten, die ohne ausreichende Vorbereitung (medizinisch, vor allem aber psychosozial) in der Terminalphase nach Hause entlassen werden. Hier gilt es, im Austausch mit anderen Netzen ständig an Verbesserungen zu arbeiten. Schlussfolgerung: Die Beteiligung am SAPV ist für den spezialisierten Radioonkologen eine bereichernde Tätigkeit, die neben einer besseren Integration der Radiotherapie in die Palliativversorgung auch eine große Dynamik interdisziplinären Denkens und Arbeitens zur Folge hat.
P86 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):89
Selbsteinschätzung der Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistung von Patienten mit Hirnmetastasen vor und nach Bestrahlung: Eine prospektive Erhebung Cole A.M.1, Ernst G.2, Scherwath A.3, Bremer M.1, Karstens J.-H.1, Steinmann D.1 1 MHH, Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 2MHH, Med. Psychologie, Hannover, Germany, 3UKE, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Germany Hintergrund: Patienten mit Hirnfiliae befürchten durch Radiotherapie (RT) des Gehirns eine Verschlechterung der kognitiven Leistung. Hierzu existieren jedoch nur wenige Daten. Ziel war es, subjektive Veränderungen von Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistungen bei Patienten mit Bestrahlung des Gehirns zu vier definierten Zeitpunkten standardisiert zu untersuchen. Patienten und Methoden: In der Hauptgruppe (HG) wurden 45 Pat. mit zuvor unbehandelten Hirnmetastasen solider Tumoren im Zeitraum von 05/08 bis 09/10 am Ganzhirn (60%) oder stereotaktisch (40%) bestrahlt. Als Kontrollgruppe (KG) dienten 29 Pat. mit adj. Brustbestrahlung bei Mamma-Ca. Die Pat. schätzten ihre Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung selbst mit Hilfe des Fragebogens erlebter Defizite der Aufmerksamkeit (FEDA, Zimmermann et al., 1991) und des Fragebogens zur Erfassung alltäglicher Gedächtniserfahrungen (FEAG, Schäufele et al., 1991) ein und füllten diese vor RT, 6 Wochen, 3 Monate und 6 Monate nach Ende der RT aus. Der FEDA besteht aus 3 Skalen: Ablenkbarkeit und Verlangsamung bei geistigen Prozessen (Skala 1, 13 Items), Ermüdung und Verlangsamung bei praktischen Tätigkeiten (Skala 2, 8 Items) sowie Antriebsminderung (Skala 3, 6 Items). Die einzelnen Items werden auf einer Skala von 1 (= höchstes Aufmerksamkeitsdefizit) bis 5 (= geringstes Defizit) bewertet. Vom FEAG wurde Teil 1 (Bereich Vergessen, 29 Items) verwendet. Die einzelnen Items werden auf einer Skala von 1 (= gutes Gedächtnis) bis 5 (= schlechtes Gedächtnis) bewertet. Ergebnisse: Vor Bestrahlungsbeginn schätzten 45 Pat. der HG ihre Aufmerksamkeit, 27 zusätzlich ihre Gedächtnisleistung ein. 6 Wo. bzw. 3 und 6 Mo. nach Therapie waren 15%, 30% und 51% der Pat. mit Hirnmetastasen verstorben, Fragebögen zu den jeweiligen Zeitpunkten liegen bisher von 78%, 80% und 75% der Patienten vor. In der KG verstarben keine Pat., die Rücklaufquoten betrugen 84%, 80% und 75%. Die Auswertung der HG ergab vor RT, nach 6 Wo. bzw. 3 und 6 Mo. folgende Mittelwerte im Summenscore:
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
FEDA Skala 1: 54, 52, 51, 49; Skala 2: 31, 27, 26, 24; Skala 3: 23, 21, 21, 22; FEAG: 53, 51, 51, 58. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich in der HG eine nicht signifikante Abnahme der kognitiven Leistungen (t-Test gepaarter Stichproben). In der KG zeigten sich zu den vier Zeitpunkten folgende Daten: FEDA Skala 1: 56, 54, 53, 56; Skala 2: 32, 31, 31, 34; Skala 3: 23, 23, 23, 24; FEAG: 55, 59, 59, 54. Zu keinem Zeitpunkt zeigten sich zw. HG und KG signifikante Unterschiede (t-Test ungepaarter Stichproben). Schlussfolgerung: In unseren bisherigen Untersuchungen führt die Bestrahlung von Hirnmetastasen nicht zu einer Einschränkung der subjektiven Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung.
P87 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):89
Rezidivtherapie bei malignen Gliomen: Vergleich der Ergebnisse postoperativer Brachytherapie (GliaSite® Radiation Therapy System) mit fraktionierter stereotaktischer Strahlentherapie (LINAC) Gross P.1, Astner S.T.1, Utina I.1, Molls M.1, Bichler B.2, Zinner K.2, Sackerer D.2 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München, München, Germany, 2Klinik für Neurochirurgie Klinikum Schwabing, Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München, München, Germany
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Ziel: Vergleich der stereotaktisch fraktionierten Strahlentherapie (SFS) mit der intraoperativen Implantation des GliaSite® Radiation Therapy Systems zur Brachytherapie mit Jod 125 beim Rezidiv eines malignen Glioms bezüglich Tumorkontrolle Überleben und Komplikationen. Patienten und Methoden: Daten von 45 primär operativ und strahlentherapeutisch sowie mit begleitender Chemotherapie vorbehandelten Patienten mit Rezidiv eines malignen Glioms (WHO Grad III und IV) wurden retrospektiv evaluiert. 25 Patienten erhielten eine Rezidivoperation mit gleichzeitiger Brachytherapie unter Verwendung von GliaSite® mit einer medianen Dosis von 60 Gy (dosiert auf 1 cm Tiefe). 20 Patienten wurden einer SFS mit einer medianen Gesamtdosis von 30 Gy unterzogen. Zur besseren Definition des Planungsvolumens wurde bei diesen Patienten eine Aminosäuren-PET zur Bestrahlungsplanung verwendet. Das gesamte und mediane Überleben wurde mittels Kaplan-Meier Analyse ermittelt und die Ergebnisse mittels t-Test und Chi-Quadrat-Test ausgewertet. Ergebnisse: Bis auf einen besseren KPS (p= 0,005) und ein größeres Therapievolumen in der SFS-Gruppe unterschieden sich beide Patientenkollektive nicht signifikant. Progressionsfreies (4,59 vs 4,3 Mo) und medianes (12,4 vs 9,8 Mo) Überleben nach Rezidivtherapie wiesen in beiden Patientengruppen keine signifikante Unterschiede auf. In der multivariaten Analyse spielten das Alter, der Karnofski Performance Score und der WHO-Grad bei allen Patienten eine prädiktive Rolle für das Gesamtüberleben. In der SFS-Gruppe traten keine schweren therapiebedingten Reaktionen auf. In der Brachytherapie-Gruppe wurden neben den postoperativen Komplikationen bei 2 (8%) Patienten symptomatische Strahlennekrosen beobachtet. Schlussfolgerung: Bei gleicher Tumorkontrolle und deutlich niedrigerer Komplikationsrate ist die SFS als nicht invasive Behandlungsoption in der Rezidivtherapie des malignen Glioms einer intraoperativen Brachytherapie vorzuziehen.
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P88 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):89
Fallbericht: Palliative Strahlentherapie in der Kinderonkologie – beim Neuroblastom eine häufig vergessene Therapieoption? Giese T.1, Pohl F.1, Kölbl O.1 Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany 1
Fragestellung: Im Kindesalter sind 8% der soliden Tumore Neuroblastome, wobei das Neuroblastom, ausgehend von embryonalen sympathischen Neuro-
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blasten des Nebennierenmarks oder Grenzstrangs, den häufigsten Tumor in der Neugeborenperiode darstellt. Ein Großteil der Patienten hat ein Stadium IV mit hämatogenen und distanten Lymphknoten-Metastasen. Therapeutisch stehen im Rahmen der Neuroblastomprotokolle intensivierte Chemotherapie-Protokolle und die Resektion in den Stadien II-IV im Vordergrund. Nur bei vitalem Tumorrest nach Therapie wird zusätzlich mit 36-40 Gy bestrahlt. Bei Patienten, die die Protokolle erfolglos durchlaufen haben, kommt es im weiteren Verlauf zu multiplen Metastasierungsregionen wie z.B. Knochen, Haut und Weichteile. Die aus der Folge sich entwickelnde schmerzhafte und/oder neurologische Symptomatik ist jedoch nach der Literatur mit einer palliativen Bestrahlung symptomkontrollierend behandelbar, schon niedrige Dosen zeigen einen guten Therapieerfolg. Wir berichten in der Kasuistik von einer 7 jährigen Neuroblastompatientin, die mit einer palliativen Radiotherapie behandelt wurde. Methodik: Erstdiagnose 2/07 eines Neuroblastoms, Stadium IV mit Lokalisation im Bereich der rechten Nierenloge,epidural in Höhe BWK 2-5, Knochenmarksinfiltration, N-myc negativ, fehlende del(1p36), MIBG positiv, Grading nach Hughes Grad 3. Ersttherapie nach NB-2004-Protokoll bis 1/08. Ab 5/08 wiederholte Rezidivbehandlungen in kurativer Intention in Form von Resektion, Chemotherapie, simultaner Radiochemotherapie und Stammzelltransplantation bis 2010. Nach Umstellung auf palliative Symtomkontrolle Metastasierung im Bereich der Schädelkalotte mit 5 Herden (Weichteilformation mit Infiltration nach intrakraniell) sowie der rechten Kieferhöhle (bis in die Orbita ziehend und den rechten Bulbus nach ventral verlagernd) führten wir vom 11/10 bis 12/10 eine palliative Radiotherapie mit einer ED von 2 Gy bis zu einer kumulativen Gesamtdosis von 30 Gy in intensitätsmodulierter Radiotherapie (IMRT) durch. Ergebnisse: Die palliative Radiotherapie wurde sehr gut vertragen, therapierelevante Nebenwirkungen traten bis auf eine leichte Radiodermatitis nicht auf. Es wurde eine klinisch deutliche Größenabnahme (> 90%) der bestrahlten Metastasenregionen im Sinne einer partiellen Remission erreicht. Ein lokaler Progress, erwartete Komplikationen und neurologische Defizite konnten erfolgreich vermieden werden. Das gemeinsame Ziel von Patientin und Behandlungsteam, den Schulbesuch wieder zu ermöglichen, wurde erfüllt. Schlussfolgerung: Die palliative Radiotherapie sollte ein fester Bestandteil in der Palliativtherapie beim „austherapierten“ Neuroblastom sein. Gerade moderne Techniken wie die IMRT ermöglichen es, auch in komplexen Regionen wie in diesem Fall im Bereich der Kieferhöhle mit Beteiligung der Orbita Nebenwirkungen bei gutem Therapieerfolg zu vermeiden. Vermutlich können auch geringere Dosen wie die applizierten 30 Gy bereits Erfolg zeigen.
P89 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):90
Improved target volume definition in patients with bone metastasis using SPECT-CT Data? Schulz D.S.1, Graute V.2, Ganswindt U.1, Bartenstein P.2, Belka C.1 1 Klinikum der Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany, 2Klinikum der Universität München, Klinik für Nuklearmedizin, München, Germany Purpose: Bone metastases, which often occur in the course of tumor disease, are detected by x-ray, bone scan scintigraphy, CT-scan and MRI. PET/CT-Data is able to correlate morphology and metabolism and found it‘s place in the treatment of solid tumors. This study is aimed to analyze if there is significant change of the PTV by using SPECT/CT-Data following the optimization which is possible with PET/CT-Data. Material and methods: There was a random selection of patients with bone metastases caused by different tumours at different locations and various indications for radiation therapy. 10 Patients with a total of 12 target volumes were examined. The most common primary sites were breast and prostate cancer, accounting for 3 patients each, followed by lung cancer with 2 patients. There was 1 patient with CUP syndrome and 1 patient with renal cancer. PTVs as generated by standard planning were compared with PTVs generated after taking the SPECT-CT data into account. Changes of PTV were graduated as < 10 %, < 25 %, > 25% and geographical miss. Results: The most frequent site of target volumes was the spine (6), followed by the ribs (2), the pelvis (1), and long bones of the extremities (1). 2 PTVs were located both in spine and pelvis. 75% of PTVs deviated in < 10 %, on average 71ml or 0,8 %, (range 3ml – 30ml, which is 0,1 % – 1,2 %). Changes in PTV < 25% were detected in 8,3 %, which represents 16ml absolute (19,8 %). Difference in PTV >
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25% appeared in 16,7 %, which is a difference of 106,5 ml (31,7 %) on average (range 101 – 112 ml; 25,9 % – 37,5 %). The smallest deviation was detected in PTV of the spine/pelvis or both the spine and the pelvis. The greatest difference was seen in the PTV of the ribs/the long bones of the extremities. Conclusion: Target volume definition is based on anatomical respectively functional landmarks including safety margins. Due to this standard there is no change of the PTV when located in the spine or following anatomical respectively functional structures. If bone metastases are located in the long bones of the extremities or the ribs SPECT/CT-Data support the definition of a PTV and therefore modification of the PTV is sensible. In addition target volumes are frequently defined by clinical needs rather than the radiological extent of metastases. That may be the reason why there is no change of indication in spite of further information getting from the SPECT/CT-Data.
P90 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):90
Strahlentherapie nach Stenteinlage im Ösophagus: Eine In-vitro-Untersuchung Momm F.1, Röhner F.1, Bruggmoser G.1, Schwacha H.2, Becker G.2 1 Universitätsklinikum Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Klinik II, Freiburg, Germany Hintergrund: Bei Dysphagie durch ein Ösophaguskarzinom kann eine Palliation mittels Strahlentherapie oder Stenteinlage erreicht werden. Die Kombination beider Maßnahmen könnte für den Patienten Vorteile bringen, aber auch zu lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen. Wir untersuchten die Bestrahlung von Ösophagus-Stents an einem In-vitro-Modell, um Bedingungen für eine sichere Bestrahlung von Patienten nach Stenteinlage im Ösophagus zu finden. Material und Methoden: Ein ummantelter und ein nicht ummantelter Metallstent wurden in ein Wasserphantom zur Bestrahlungsplanung eingebracht. Um die In-vivo-Situation zu simulieren, wurden die Stents teilweise mittels Latex-Ballons mit Luft gefüllt. Es wurden Planungs-CTs der Stents im Wasserphantom angefertigt und Dosisverteilungen für verschiedene Bestrahlungen berechnet. Zusätzlich wurden die Stents mittels Filmdosimetrie auf bei der Bestrahlung entstehende Rückstreuung untersucht. Um die klinische Relevanz der Untersuchung zu verdeutlichen, wird zusätzlich der Fall einer Patientin dargestellt, die bei einliegendem Stent am Ösophagus bestrahlt wurde. Ergebnisse: Bei den Dosisberechnungen sind keine signifikanten Unterschiede zwischen dem ummantelten und dem nicht ummantelten Stent festzustellen. Eine höhere Energie (18 gegenüber 6 MV) ergibt eine homogenere Dosisverteilung im Bereich des Stents. Inhomogene Dosisverteilungen wurden an den Stents gefunden, wenn sie mit Luft gefüllt waren (in-vivo Bedingungen). Homogene Dosisverteilungen wurden beim Einsatz von Mehrfeldtechniken erzeugt. Die dünnen Metallmaschen der Ösophagus-Stents verursachten keine messbare Rückstreuung. Schlussfolgerungen: Eine Bestrahlung ösophagealer Stents ist bei Einsatz moderner Planungs- und Bestrahlungsverfahren ohne überdosierte Areale möglich. Ein in-vitro-Versuch kann jedoch mögliche klinische Nebenwirkungen der Stent-Bestrahlung wie die Nekrosen- oder Fistelbildung nicht simulieren. Die Fragestellung ist deshalb klinisch in einer Phase I-Dosiseskalationsstudie weiter zu untersuchen.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Poster
Biologie und Klinik der Hals-Nasen-Ohren Tumoren Postervortrag
P91 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):91
Dosis-Effekt Beziehungen zwischen der Dosisbelastung der Parotis und dem Auftreten der akuten Xerostomie bei IMRT von Kopf-Hals-Tumoren Berger T.1, Stegmaier P.1, Hanser C.1, Hodapp N.1, Baumann T.2, Grosu A.1, Henke M.1 1 Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Uniklinik Freiburg, Radiologie, Freiburg, Germany Fragestellung: Die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) wird zunehmend in der Bestrahlung von Kopf-Hals-Tumoren eingesetzt. Durch diese Technik ist eine Reduktion der Bestrahlungsdosis auf die Speicheldrüsen ohne Dosisverlust im PTV möglich. Gegenstand dieser Arbeit ist die Relation zwischen der Dosisbelastung der Parotis unter IMRT-Bedingungen und dem Auftreten der akuten Xerostomie. Material und Methode: Von März 2008 bis Dezember 2010 wurden 50 Patienten (range 47-74, median 57 Jahre) im Rahmen der Primärtherapie eines fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumors adjuvant oder definitiv mittels IMRT behandelt. Folgende Primärtumore lagen vor: Oropharynx-Ca: n=29, Hypopharynx incl. Mehretagen-Ca: n=10, Larynx-Ca: n=9, Mundhöhlen-Ca: n=2. 47 Patienten erhielten eine simultane cisplatinbasierte Chemotherapie, 25 Patienten zusätzlich eine Therapie mit den EGFR Blockern Cetuximab (9) oder Panitumumab (16). Die eingestrahlte Gesamtdosis von 57.2 Gy bis 70 Gy wurde mit Einzeldosen von 5x1.8 Gy bis 5x2.2 Gy pro Woche appliziert. Die Erfassung der akuten Xerostomie erfolgte 2-mal wöchentlich nach CTC-AE V3.0. Die Berechnung der Dosisbelastung der Parotiden erfolgte über Dosis-Volumen-Histogramme (DVHs). Die unterschiedlichen Dosierungen wurden mit nachstehender Formel in biologisch äquivalente Dosen (BED) umgerechnet: axBED = [n*d(1+d/(α/β))] – [(0,693*T)/(α*Tp)] Dabei gilt: ax = acute xerostomia, n = Zahl der Behandlungen, d = Dosis pro Fraktion , α/β-Wert = 10 Gy (für akute Effekte), α = 0.3 Gy-1, T = Behandlungsdauer, Tp (potentielle Verdopplungszeit) = 4 Tage Ergebnisse: Bei 36 (72%) Patienten trat eine akute Xerostomie ≥ II° ab einer medianen Dosis von 36,7 Gy auf. Dies entsprach einer BED median von 12,5 Gy (Q25: 8,1 Gy; Q75: 21,2 Gy) auf beide Parotiden. Bei den 14 (18%) Patienten, die keine akute Xerostomie ≥ II° entwickelten, wurde insgesamt eine BED von median 20,4 Gy (Q25: 15,4 Gy; Q75: 29,8 Gy) auf beide Parotiden appliziert. Schlussfolgerung: Durch IMRT kann eine Parotisschonung und Reduktion der akuten Xerostomie erzielt werden. Eine Dosisbelastung von BED ≤ 12.5 Gy ist anzustreben, dies entspricht knapp ≤ 16 Gy bei einer Fraktionierung von 5x2 Gy pro Woche. Chemotherapiegabe und/oder EGFR Blockade scheinen keinen Einfluss auf das Auftreten der akuten Xerostomie II° zu haben.
E-Poster
P92 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):91
Predictors for loco-regional failure in patients with stage IV head and neck squamous cell carcinoma treated with intensity modulated radiotherapy Ahmad Khalil D.A.-M.1,2, Cho C.-H.1, Wust P.1, Mekkawy M.A.-H.2, Shehata S.E.2, Essa H.H.2, Graf R.1, Jahn U.1, Wernecke K.-D.1, Budach V.1 1 Campus Virchow-Klinikum, Charité Universitätsmedizin Berlin, Department of Radiation Oncology, Berlin, Germany, 2Faculty of Medicine, Assiut University, Department of Clinical and Radiation Oncology, Assiut, Egypt Purpose: To analyse locoregional failure (LRF) in patients with stage IV head and neck squmaous cell carcinoma (HNSCC) treated with intensity modulated radiation therapy (IMRT). Patients and methods: Between May 2009 to Juni 2010, 44 patients with stage IV HNSCC were prospectively enrolled to receive IMRT with 2 radiation dose escalationacceleration schedules; 28 patients received hyperfractionated accelerated radiotherapy with sequential field (HART-SEQ-IMRT) and 16 patients received
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simultaneous integrated boost (SIB-IMRT). Systemic therapy was cisplatin+ 5 Fu (PF) weekly with RT in 30 patients, while 14 received 3 cycles of docetaxel+ Cisplatin+ 5 Fu (TPF) followed by cetuximab+RT. The location and extent of LRF was analysed using the pretreatment planning computed tomography. Dosimetric distribution in relation to clinical outcome was assessed. Cox proportional hazards analysis was used to identify risk factors for LRF. Results: Locoregional control was achieved in 27/44 patients (61.4%). 1744 (38.6%) patients had LRF; tumor persistence in 5 patients, and tumor recurrence in 12 patients. The site of LRF was CTVC(gross tumor) in 12 (70.6%) patients, CTVB(intermediate-risk) in one patient, and both CTVC(gross tumor) + CTVB(intermediatein 4 (23.6%) patients. There was no statistically significant difference between risk) the 2 RT techniques (P=.598). 914 (64.3%) TPF patients had LRF compared to 830 (26.7%) PF patients (P=.017). All 17 cases with LRF were males and no female patient had LRF (P=.036). LRF was more in patients with larynx andor hypopharynx tumors than in patients with oral cavity or oropharynx tumors. (P=.05). 1015 patients with RT course interruption suffered from LRF, compared to 729 patients with no RT course interruption (P=.006). We recorded differences between plans of patients who experienced LRF and plans of patients who did not. PTV(intermediate-risk) Dminmum was 46.56 ± 9.83 for patients without LRF Gy compared to 39.09 ± 11.67 Gy for patients with LRF (.039), PTV(intermediate-risk) D98 % was 58.73 ± 3.67 Gy, compared to 55.74 ± 3.63 Gy, respectively, (P=.006), PTV(intermediate-risk) D95 % was 60.01 ± 3.55 Gy, compared to 57.91 ± 2.78 Gy, respectively, (P=.022), PTV(intermediate-risk) V95 % was 98.2 ± 2.03%, compared to 95.96 ± 4.36 %, respectively, (P=.016). Using univariate Cox regression analysis, we found that only systemic therapy (P=.015), RT course interruption (P=.007), and PTVB(intermediate-risk) D98% (P=.022) were predictors for LRF. After multivariate analysis, only systemic therapy received (P=.014), and RT course interruption (P=.007) continued to show prediction for LRF. Conclusion: LRF remains the most difficult challenge in locally advanced HNSCC. Neoadjuvant TPF therapy followed by cetuximab concurrent with RT, and RT interruption correlated with LRF. Cetuximab alone concurrent with RT is not sufficient. More effective systemic agent’s combination should be explored.
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Simultaneous integrated boost intensity modulated radiotherapy (SIB-IMRT) technique versus hyperfractionated accelerated radiotherapy using sequential field IMRT (HART-SEQ-IMRT) technique for primary treatment of stage IV squamous cell carcinoma of the head and neck: Preliminary survival results Ahmad Khalil D.A.-M.1,2, Cho C.-H.1, Wust P.1, Böhmer D.1, Jahn U.1, Graf R.1, Wernecke K.-D.1, Budach V.1 1 Campus Virchow-Klinikum, Charité Universitätsmedizin Berlin, Department of Radiation Oncology, Berlin, Germany, 2Faculty of Medicine, Assiut University, Department of Clinical and Radiation Oncology, Assiut, Egypt Purpose: To compare survival results in patients with stage IV head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC) treated by HART-SEQ-IMRT and SIB-IMRT. Patients and methods: 44 patients with stage IV HNSCC were prospectively enrolled; 28 patients in HART-SEQ-IMRT arm (2-Gy fraction/ day for 5 days/week for 3 weeks followed by 2 x 1.4-Gy fractions/day for 5 days/week for the next 3 weeks to a total dose of 72 Gy), and 16 patients in SIB-IMRT arm [PTVC (gross tuwas escalated to 70.4 Gy (2.2 Gy/fraction), PTVB (intermediate-risk) 60.8 Gy (1.9 mor) Gy/fraction), and PTVA (low-risk) 54.4 Gy (1.7 Gy/fraction)]. 30 patients received cisplatin+ 5 Fu weekly with RT, and 4 received 3 cycles of docetaxel+ Cisplatin+ 5 Fu followed by cetuximab concurrent with RT. Analysis of actuarial estimates of Progression free survival (PFS), locoregional recurrence free survival (LRFS), distant metastases free survival (DMFS), and overall survival (OS) were done using Kaplan-Meier method. Differences between the survival rates were assessed by the log-rank statistic. Reverse Kaplan-Meier method (KM-PF) was used to estimate the median survival time. Results: After a median follow-up time of 11.75 months, 25 (56.8%) patients were progression free, 5 (11.4%) patients local failure, 4 (9.1%) regional failure, 5 (11.4%) both local and regional failure, 2 (4.5%) distant failure, and 3 (6.8%) local, regional and distant failure. Locoregional control was achieved in 27/44 patients (61.4%), and distant disease control in 39/44 patients (88.6%). Eight from 44 (18.2%) patients at the last time of analysis (December 2010) were dead. For the 44 patients, 1-year PFS, LRFS, DMFS, and OS were; 58.8%, 61 %, 89.7 %, and 80.6%, respectively. No statistically significant differences were found between HART-SEQ-IMRT arm and SIB-IMRT arm regarding 1-year PFS (60.3% vs.
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56.3%, respectively. P=0.640), LRFS (63.9% vs. 56.3%, respectively. P=0.638), DMFS (87% vs. 93.3 % %, respectively. P=0.865), or OS (75.3% vs. 87.5%, respectively. P=0.411). A gain in median survival of 2 months for patients treated with SIB-IMRT over patients treated with HART-SEQ-IMRT could be recorded, however it did not reach any statistical significance (13.5 vs. 11.5 months, respectively, P=0.328). TPF patients experienced worse PFS and LRFS than PF patients; 1-year PFS (35.7% vs. 69.7%, respectively. P=0.031), LRFS (35.7% vs. 73%, respectively. P=0.009), DMFS (100% vs. 85.3% %, respectively. P=0.108), and OS (78.6 % vs. 81.3%, respectively. P=0.758). By further analysis of subgroups of patients (patients with gross target volume ≤ 100 cm3, TPF patients, and PF patients), the differences in PFS, LRFS, DMFS, and OS between the HART-SEQIMRT arm and SIB-IMRT arm were not statistically significant. Conclusion: Preliminary survival data revealed no differences between HARTSEQ-IMRT technique and SIB-IMRT technique. This study suggests that SIBIMRT could be a routine treatment in patients with locally advanced HNSCC.
P94 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):92
Syngenic model for screening for radio- and chemosensitizing drugs with preferential activity in p53-deficient head and neck cancer Boyko M.1, Gillissen B.2, Daniel P.T.2, Budach V.1, Tinhofer I.1 1 Charite University Hospital, Dept. of Radiotherapy, Berlin, Germany, 2Charite University Hospital, Department of Hematology, Oncology, and Tumor Immunology, Berlin, Germany Introduction: The tumor suppressor protein p53 in normal cells integrates several stress response pathways and governs the decision between cell cycle arrest, DNA repair and apoptosis. The role of the p53-dependent pathway is regarded to be very important for the tumor response to irradiation (IR) and cytotoxic treatment. Alterations in the p53 gene itself or functional changes of its modulators frequently occur in tumors. This leads to tumor resistance and significantly impairs the therapeutic index. In squamous cell carcinoma of the head and neck (HNSCC) defects in p53 have been detected with a frequency of >50% and have been associated with poor outcome. Therefore, the identification of new drugs which preferentially sensitize p53-deficient HNSCC cells for radio- and chemotherapy without affecting p53-proficient cells is of clinical relevance. In order to screen for drugs with such a potential we developed a syngenic model of p53deficient HNSCC cells in which wildtype p53 can be reconstituted in a regulated manner. Methods: The HNSCC cell line UT-SCC-9 which is characterized by a deletion of exons 2-9 in TP53 and lack of p53 transcripts was used in this study. The coding sequence of wt p53 was cloned into the episomally replicating plasmid pRTS-1 for expression of a gene of interest via Tet regulation. A bicistronic promoter allows simultaneous expression of wildtype (wt) p53 and green fluorescent protein (GFP) in the presence of doxycycline (Dox). UT-SCC-9 cells were transfected with the wt p53-carrying or the empty vector by electroporation. Stable transfectants were established after selection for hygromycin B resistance. The p53 and p21 protein expression levels were determined by Western blot. Radioand chemosensitivity of p53-deficient and p53-proficient HNSCC cells was determined by clonogenic growth assays. Results: FACS analysis of GFP after treatment with Dox confirmed the successful transfection of UT9 cell line. In the absence of Dox no p53 signal could be detected in transfectants. Induction of wt p53 expression in the p53 wt-transfected cells was dose- and time-dependent. Functional activity of the reconstituted wt p53 was demonstrated by an increase in the expression level of p21WAF1, a downstream target of p53 transcriptional activity. Our preliminary analysis of clonogenic growth revealed that reconstitution of wt p53 in UT9 cell line increased sensitivity to IR and altered its sensitivity to arsenic trioxide for which a preferential activity in p53-deficient tumor cells has already been demonstrated previously. Conclusion: We have established a syngenic p53-deficient/-proficient HNSCC model and confirmed its functional activity. This model can now be used for screening for drugs with distinct activity in p53-deficient and -proficient HNSCC cells. Currently, we are focussing on the characterization of arsenic trioxide as potential radiosensitizing agent of p53-deficient HNSCC cells.
P95 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):92
Konventionelle Bestrahlung und IMRT von Kopf-HalsTumoren haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Qualität des Speichels und die Ausprägung der oralen Mukositis Dörr E.1, Dörr W.1 Technische Universität Dresden, Med. Fakultät Carl Gustav Carus, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany
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Der pH-Wert des Speichels kann die klinische Ausprägung der Strahlenreaktion der Mundschleimhaut beeinflussen. Darüber hinaus wirken sich Veränderungen im Speichel auf das Mikromilieu in der Mundhöhle und auf die Zusammensetzung der oralen Mikroflora aus. Dies kann die Entwicklung einer Strahlenkaries begünstigen. Die vorliegende Untersuchung wurde initiiert, um den pH-Wert des Speichels während und nach einer Bestrahlung in konventioneller Technik oder einer intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) von Kopf-Hals-Tumoren zu bestimmen. In die Studie wurden 51 konsekutive Patienten mit einem Tumor des Kopf-HalsBereiches eingeschlossen. Alle Patienten hatten der Untersuchung schriftlich zugestimmt. Die Strahlentherapie erfolgte in konventioneller Technik (n=41, Gesamtdosis 66±1 Gy) oder als IMRT (n=10; 68±1 Gy). Während der Behandlung erhielten alle Patienten täglich eine professionelle Mundpflege. Strahlenbedingte Veränderungen der Mundschleimhaut wurden entsprechend des RTOG/ EORTC-Systems erfasst; jede Läsion mit einer Ausdehnung > 1 cm wurde als konfluente Mukositis definiert. Der pH-Wert in der Mundhöhle wurde einmal wöchentlich mit Standard-pH-Indikatoren mit einer Empfindlichkeit von 0,2 pH-Punkten bestimmt. In der Nachbeobachtung wurden pH-Messungen im Mittel nach 8 (n=16), 13 (n=10), 21 (n=12), und 35 Wochen (n=7) vorgenommen. Der orale pH-Wert der Patienten vor dem Beginn der Strahlentherapie betrug 6.3±0.1, und lag damit innerhalb des physiologischen Bereichs. Die Bestrahlung in konventioneller Technik hatte keine signifikanten Änderungen dieses Wertes zur Folge, mit Abweichungen vom Ausgangswert in der Größenordnung von ±0.2. Im Gegensatz dazu führte die IMRT zu einem kontinuierlichen Anstieg des pH-Wertes ab der dritten Bestrahlungswoche (+0.4±0.2), bis hin zu +0.8±0.3 in Woche 6 und zu +1.2±0.3 in Woche 7. Die Inzidenz einer konfluenten oralen Mukositis betrug 80% in the IMRT-Gruppe, im Vergleich zu 54% bei der Bestrahlung in konventioneller Technik. Während der Strahlentherapie korrelierten erhöhte orale pH-Werte mit dem Auftreten der Mukositis Grad 3 RTOG/ EORTC, insbesondere in den letzten Behandlungswochen. Nach Ende der Behandlung sank der pH-Wert in der Mundhöhle in der konventionell bestrahlten Gruppe leicht unter die Ausgangswerte, während er in der IMRT-Gruppe erhöht blieb. Aus der vorliegenden Untersuchung kann gefolgert werden, dass sich die Dosisverteilung in den Normalgeweben (kleine Speicheldrüsen) bei der IMRT, mit einer Reduktion des Hochdosisvolumens, aber einer Ausweitung des Volumens, welches mit Dosen oberhalb der Strahlentoleranz der großen wie auch der kleinen Speicheldrüsen exponiert wird, auf die Qualität des Speichels auswirkt, und in einem Anstieg des Speichel-pH resultiert. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die erhöhten pH-Werte in der Mundhöhle die Manifestation konfluenter Schleimhautreaktionen begünstigen. Die Untersuchung wurde unterstützt von der Deutschen Krebshilfe, Nr. 107799
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Intensitätsmodulierte Radiotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Kopf-Halstumor. Akuttoxizität und Überleben. Eine Single-Center Erfahrung der Charité Berlin Förster L.1, Stromberger C.1, Becker E.-T.2, Jahn U.3, Budach V.1 Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlentherapie, CVK, Berlin, Germany, 2Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für HNO, CVK, Berlin, Germany, 3Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlentherapie, CVK, Medizinische Physik, Berlin, Germany
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Fragestellung: Fortgeschrittene inoperable Kopf-Halskarzinome haben eine schlechte Prognose und die kombinierte Radiochemotherapie ist derzeit weltweiter Behandlungsstandard. Bei dieser intensiven Therapie ist die Reduktion von therapieinduzierten Toxizitäten (z.B. Xerostomie) entscheidend. Die Scho-
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nung von Risikoorganen und eine Dosiseskalation in der Tumorregion sind durch die IMRT möglich geworden. Ziel ist die Evaluation der Akuttoxizitäten und die Erhebung des Überlebens der an der Charité behandelten Patienten mit fortgeschrittenem Kopf-Halstumor. Methodik: Von Januar 2000 bis August 2010 sind 111 Patienten mit fortgeschrittenem/inoperablem Naso-, Oro-, Hypopharynx- oder Mundhöhlenkarzinom außerhalb von laufenden Studien mittels IMRT behandelt worden. Alle Patienten hatten vor der Therapie eine Panendoskopie mit histologischer Sicherung und sind im interdisziplinären Tumorboard besprochen worden. Alle erhielten ein Planungs-CT mit IMRT Maske ± Mundspatel. Die Konturierung der Zielvolumina und Risikoorgane erfolgte an der Eclipse Planungssoftware. Die verschriebene Gesamtdosis betrug 70-72 Gy mit begleitender Chemo-/Antikörpertherapie. Als Standard wurde eine 7-Felder IMRT-Technik verwendet, bei ≤ N2b erfolgt eine kontralaterale Parotisschonung mit Dmean ≤26Gy. Akute Nebenwirkungen wurden anhand von CTCAE3.0 beurteilt. Die Auswertung erfolgte retrospektiv. Ergebnisse: Es wurden 111 Patienten behandelt, davon waren 22 weiblich (n=22) und 89 männlich (n=89) mit einem medianen Alter von 70 Jahren (Range: 3486). Die Verteilung der Tumorlokalisationen ergab sich wie folgt: Nasopharynxkarzinome (n=17), Oropharynxkarzinome (n=54), Hypopharynxkarzinome (n=13), Mundhöhlenkarzinome (n=27). Alle Patienten hatten histologisch gesicherte Plattenepithelkarzinome (n=111). Wir sahen 17 T2-, 32 T3- und 60 T4 Tumoren; 14 N0-, 9 N1-, 73 N2- (N2 n=6, N2a n=32, N2b n=32, N2c n=31) und 10 N3 Stadien. 2 Patienten waren Tx, 5 Nx gestaged. Das mediane Follow-up betrug 10,7 Monate (Range: 0-103). Bezüglich der Akuttoxizitäten ergaben sich folgende Ergebnisse : Mukositis G3 in 32, G4 in einem Fall; Dysphagie G3 in 50, Xerostomie G3 in 5, Dysgeusie G2 in 36, Lymphödem G3 in 1 Fall. Trismus, Fibrose oder Pigmentierung G3 sind nicht aufgetreten.Überlebensdaten werden präsentiert sowie DVH Parameter zur Parotisschonung. Schlussfolgerung: Die Bestrahlung mit IMRT ist für Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Halstumoren eine geeignete Methode, um Risikoorgane zu schonen und das Zielgebiet ideal zu erfassen. Wir sahen eine Mukositis G4, aber 50 Dysphagien G3 am Ende der RT. Da es sich überwiegend um Patienten mit T4 Tumoren handelt und häufig zu Beginn der Therapie eine tumorbedingte Dysphagie besteht ist dies teilweise erwartet. Eine ausführliche Analyse der Nebenwirkungen und des Überlebens wird präsentiert. An der Charité (CCM, CVK) wird seit 2007 die IMRT als Standardtherapie bei allen definitiv und adjuvant zu bestrahlenden Patienten mit Kopf-Halstumor eingesetzt.
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Simultane Radiochemotherapie mit wöchentlich Cisplatin bei lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren Hipp M.1, Mosorovic S.1, Hautmann M.1, Pohl F.1, Kölbl O.1 1 Uniklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Hintergrund: Die simultane Radiochemotherapie (RCT) ist der alleinigen Strahlentherapie (RT) bei lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Karzinomen überlegen. Bei der platinbasierten RCT galt lange die Gabe von Cisplatin mit 100 mg/ m2 alle 3 Wochen als Standard. Diese retrospektive Analyse untersucht die Durchführbarkeit und Effektivität der wöchentlichen Cisplatingabe mit 40 mg/ m2. Material und Methode: Zwischen 03/05 und 03/07 erhielten 72 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Oropharynx- (33%), Hypopharynx- (19%), Larynx(13%), Mundbodenkarzinomen (5%) simultan zur RT Cisplatin 40 mg/m2. 49 Patienten wurden primär (A), 23 postoperativ (B) behandelt. Gruppe A erhielt eine mittlere Gesamtdosis von 69 Gy (50-73 Gy), Gruppe B 66 Gy (50-70). Bei 44 % der Pat. wurde die RT hyperfraktioniert akzeleriert (HART) durchgeführt. In 21% der Fälle wurde die Behandlung als intensitätsmodulierte RT verabreicht. Ergebnisse: Insgesamt 60% der Pat. konnten eine Cisplatindosis mindestens 200 mg/m2 erhalten (A: 57%, B: 65%). Nur 11% der Pat. entwickelten schwere Hämatotozität ≥ 3°-CTC, die führenden Organtoxizitäten (≥ 3°-CTC) waren Mukositis (49%) und Dysphagie (35%). Das mediane Gesamtüberleben(OAS) betrug 43 Monate, das OAS lag nach 12 Monaten bei 77% (A) vs. 91% (B), nach 24 Monaten bei 53% (A) vs. 71% (B). Die lokoregionäre Tumorkontrolle erreichte im Median 44 Monate. Das rezidivfreie Überleben (PFS) betrug nach 12 Monaten 95% (A) vs. 100% (B), nach 24 Monaten 83% (A) vs. 94% (B). Patienten mit einem initialen Karnowski-Index ≥ 80% und ohne Hämoglobinabfall unter RCT zeigten einen jeweils signifikanten Überlebensvorteil (p=0,049/0,046). Schlussfolgerung: Die simultane RCT mit Cisplatin 40 mg/m2 wöchentlich ist durchführbar und verursachte in unserem Kollektiv nur in geringem Mass höhergradige Hämatotoxizitäten. Der relativ hohe Anteil schwerer Mukositis und
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Dysphagie scheint möglicherweise dem hohen Anteil der mit HART behandelten Patienten geschuldet. Überleben und lokale Tumorkontrolle erscheinen im Literaturvergleich sehr gut. Die teils unterschiedlichen, bisher beschriebenen retrospektiven Therapieergebnisse mit o.g. wöchentlicher Cisplatingabe erfordern die weitere Untersuchung im Rahmen aussagekräftiger prospektiver Studien.
P98 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):93
Survivinexpression als prognostischer Faktor für Patienten mit Mundhöhlenkarzinom Keschke C.B.1, Kappler M.1,2, Taubert H.1,3, Bache M.2, Schubert J.1, Vordermark D.2, Eckert A.W.1 1 Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/Saale, Germany, 2 Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/Saale, Germany, 3Klinik für Urologie, FAU Erlangen, Molekulare Urologie, Erlangen, Germany Einleitung: Trotz Verbesserungen im Bereich der Diagnostik und der Therapie, konnte die Überlebenswahrscheinlichkeit des Mundhöhlenkarzinoms bisher nicht wesentlich erhöht werden. Aus diesem Grunde ist es notwendig neue molekular – pathologischen Faktoren zu identifizieren, die prognostische als auch therapeutische Relevanz haben. Der IAP Survivin könnte einer dieser neuen Marker für das Mundhöhlenkarzinom sein. Material und Methoden: Die vorliegende Studie hatte das Ziel den Expressionsstatus von Survivin im Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle zu analysieren und mit den klinisch-pathologischen Parametern der Patienten zu korrelieren. Dazu erfolgten immunhistochemische Färbungen an Paraffinschnitten von 72 Mundhöhlenkarzinom-Patienten. Es erfolgte zu dem eine Auswertung bezüglich der durchgeführten Therapiemaßnahmen. Ergebnisse: Bei den ausschließlich chirurgisch behandelten Patienten bestand bei erhöhter Survivinexpression ein fast 7- fach erhöhtes Risiko an dem Tumor zu versterben. Demgegenüber war das Risiko bei zusätzlicher Radiotherapie wesentlich geringer (RR =1,87). Zusammenfassung: Unsere Untersuchungen zeigten das Survivin als unabhängiger Prognosemarker herangezogen werden kann. Die Tatsache, dass Survivin in vielen Tumoren exprimiert wird, wohingegen es im Normalgewebe kaum vorkommt, macht es gleichzeitig zu einem idealen Angriffspunkt in der Tumorbehandlung. Ob Survivin und dessen Inhibitoren auch eine zentrale Bedeutung in der Effektivitätssteigerung der Radiotherapie zugewiesen werden kann, ist weiterhin Gegenstand zahlreicher Forschungsarbeiten.
P99 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):93
Helikale Tomotherapie der gesamten Kopfhaut und der ipsilateralen Lymphabflusswege bei Angiosarkom der Kopfhaut Krause S.1, Sterzing F.1, Hantschke M.2, Lissner S.1, Oetzel D.1, Herfarth K.1, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie, Heidelberg, Germany, 2Dermatopathologische Gemeinschaftspraxis Kutzner/Rütten/Mentzel/Hantschke/ Paredes/Schäfer, Friedrichshafen, Germany Einleitung: Angiosarkome der Kopfhaut sind seltene Malignome, die aufgrund ihrer anatomischen Lage eine Herausforderung an die Radiotherapie stellen. Dieser Fallbericht demonstriert die technischen Möglichkeiten der Helikalen Tomotherapie (HT) als neue Behandlungsoption für Angiosarkome der Kopfhaut. Material und Methoden: Eine 71jährige Patientin präsentierte sich mit einem Angiosarkom mit Ausdehnung über beinahe die gesamte Kopfhaut, die Stirn und die links retro- und präaurikulären Hautareale mit z.T. blutenden, ulzerierenden Tumorknoten. Fernmetastasen und lokoregionäre Lymphknotenmetastasen konnten im prätherapeutischen Staging ausgeschlossen werden. Die komplette behaarte Kopfhaut und alle weiteren befallenen Hautareale wurden mittels HT mit einer Gesamtdosis von 70 Gy bestrahlt, die links zervikalen Lymphabflusswege mit einer Gesamtdosis von 56 Gy. Es konnte eine gute Dosisabdeckung des PTV (TV95 77,4%, TV90 90%) bei ausreichender Schonung des Hirngewebes erreicht werden (durchschnittliche Dosis 19,3 Gy, V40Gy 6,8%, V50Gy 0,6%, V60Gy 0,0%) Die kontralaterale Gl. parotidea wurde durchschnittlich mit
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16,25 Gy bestrahlt. Die Linsenschonung war mit durchschnittlich 7,38 Gy bzw. 6,89 Gy akzeptabel. Die Dosismaxima für Rückenmark und Hirnstamm lagen mit 25,95 Gy bzw. 28,22 Gy weit unterhalb der Toleranzschwelle. Ergebnisse: Die Radiotherapie konnte mit minimaler Akuttoxizität durchgeführt werden: Es kam zu einem Erythem °I der gesamten bestrahlten Haut und einer feuchten Epitheliolyse links retroaurikulär. Zudem entwickelte sich eine Dysphagie °II. Die Blutungen aus den Tumorknoten sistierten unter Radiotherapie, gegen Ende der Therapie blieben lediglich Hyperkeratosen zurück. Zusammenfassung: Mittels HT konnte die Radiotherapie der gesamten Kopfhaut und der ipsilateralen Lymphabflusswege ohne Feldanschlussproblematik mit akzeptabler Akuttoxizität unter Einhaltung der Toleranzdosen aller Risikoorgane realisiert werden.
P100 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):94
Einfluss von TAp63 und TAp73 auf die Strahlensensibilität beim Plattenepithelkarzinom des oberen Aerodigestivtraktes – Ein Inhibitionsmodel mit siRNA als in Vitro-Pilotstudie an vier Karzinom Zell-Linien – Moergel M.1, Goldschmitt J.1, Kunkel M.2 1 Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Mainz, Germany, 2RuhrUniversität Bochum, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Bochum, Germany Fragestellung: p63 und p73 gehören als Transkriptionsfaktoren zur p53 Familie und haben relevanten Einfluss auf die Proliferation, die Differenzierung und Reparatur von Epithelien und deren Adnexe. Die TA-Isoformen zeigen hierbei Homologie zu p53 und haben über ihre Transaktivatordomäne die Möglichkeit, Apoptose relevante Gene zu aktivieren. Im knock down Ansatz per si-RNA soll deshalb der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Strahlentherapieresistenz von Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes durch eine Überexpression der TA-Isoformen beeinflusst wird. Methodik: Vier Plattenepithelkarzinomzell-Linien (PCI-1, PCI-13, PCI-52 und SCC4) werden mit si-RNA gegen TAp63 und TAp73 inkubiert und nach 24h singulär mit 6 Gy bestrahlt. GLUT-1, Hif1-alpha, bcl-2, bax sowie Caspase 3 und 9 werden per rtPCR nach 0, 24 und 48h post radiationem bestimmt. Die Apoptose wird im TUNEL-Assay bestimmt und das Ergebnis durch einen WST-Proliferationsassay überprüft. Ergebnisse: Der knock-down von TAp63 und TAp73 konnte in allen Zell-Linien realisiert werden. Bei zwei Zell-Linien konnte eine Abnahme der Strahlensensibilität festgestellt werden, die mit einer veränderten Expression von GLUT und Hif korreliert. Ein relevanter Einfluss von TAp63 und TAp73 auf bcl-2 und bax Expression hingegen konnte nicht festegestellt werden. Schlussfolgerung: TAp63 und TAp73 scheinen bei zwei der untersuchten Zelllinien die Strahlenseinsibilität zu beeinflussen und korrelierte mit der GLUT-1 und Hif1a Expression. Der Apoptose relevante Einfluss ist allerdings nicht durch anti-apoptotisches bcl-2 noch pro-apoptotisches bax beeinflusst, so dass andere down-stream- Elemente gesucht werden müssen.
P101 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):94
Mikronukleusfrequenz als Marker zytogenetischer Schäden bei Patienten mit Kopf-Hals Tumoren unter Radiochemotherapie Polat B.1, Hintzsche H.2, Schewe V.2, Djuzenova T.1, Pfreundner L.1, Stopper H.2, Flentje M.1 1 Julius-Maximilians Universität, Klinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 2Julius-Maximilians Universität, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Würzburg, Germany
ger fixiert und anschließend die Zellkerne mit Fluoreszenzfarbstoffen markiert. Es wurden jeweils 1000 Zellen ausgewertet und Häufigkeit der Zellen mit einem oder mehr Mikrokernen bestimmt. Die Messung wurde zu definierten Zeitpunkten durchgeführt: 1) Therapiebeginn, 2), 3), 4) zweite, vierte, sechste Therapiewoche und 5) 3-6 Wochen nach Therapieende. Die Patienten wurden in der Regel mit einer adjuvanten Radiatio und simultaner Chemotherapie mit Cisplatin (40mg/m2, weekly) behandelt. Ergebnisse: Die Patienten waren im Mittel 59,5 Jahre alt. Die Mehrzahl der Patienten hatten lokal fortgeschrittene Mundhöhlen- oder Oropharynxkarzinome (74%) und etwa die Hälfte (47%) erhielt eine simultane Chemotherapie. Die absolute Anzahl der MN-positiven Zellen / 1000 gezählte Zellen lag zu den Zeitpunkten 1) bis 5) bei 12, 33, 52, 48 und 1. Zum Vergleich wurde bei 10 gesunden Probanden ebenfalls zu 5 verschiedenen Zeitpunkten die Mikronukleushäufigkeit bestimmt. Diese lag im Mittel bei 2 / 1000 gezählter Schleimhautzellen. Statistisch signifikante Unterschiede lagen für die Zeitpunkte 1 – 4 im Vergleich zur Kontrollgruppe vor (p< 0,015, t-Test). Ebenfalls signifikant waren die Unterschiede für den Zeitpunkt 1 vs. 2 – 5 (p jeweils < 0,05). Schlussfolgerung: In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass im Vergleich zu gesunden Probanden bei Tumorpatienten eine höhere Rate an Mikrokernen vorkommt und diese im Verlauf der Behandlung zunimmt. Nach Abschluss der Radiatio zeigt sich eine Normalisierung der Mikronukleusfrequenz.
P102 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):94
Zielvolumendefinition bei Tumoren im Hals-Kopf-Bereich Vorwerk H.1,2 1 Universität Marburg, Strahlentherapie und Radioonkologie, Marburg, Germany, 2Universität Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany Fragestellungen: Viele Patienten mit fortgeschrittenem Tumor im Hals- und Kopfbereich werden mit kurativer Radiochemotherapie behandelt. Die Definition des Zielvolumens ist dabei von zentraler Bedeutung für die richtige Bestrahlung, insbesondere bei Verwendung hochkonformaler Techniken. Eine Vergleichbarkeit von Studienergebnissen ist nur unter Verwendung standardisierter Zielvolumina möglich. Dazu müssen für jede Tumorentität alle betroffenen Lymphknotenregionen und die Tumorregion genau analysiert und bezüglich ihrer Befallswahrscheinlichkeit bewertet werden. Hierzu wurden insbesondere die für das Zielvolumen bedeutsamen Lymphknotenregionen auf ihre Befallswahrscheinlichkeit analysiert und daraus die konsultierende Zielvolumendefinition entwickelt. Methodik: In transversalen Computertomgraphieschnitten wurde jede Lymphknotenregion mit ihrer genauen Lage zu den Gefäßen analysiert und festgelegt. Nach Literaturrecherche wurde die Befallswahrscheinlichkeit für jede Lymphknotenregion und jede Region für die Tumorausbreitung bestimmt. Daraus wurden die konsultierenden Zielvolumendefinitionen entwickelt. Ergebnisse: Das klinische Zielvolumen des Tumors (CTV) sollte den Tumor mit einem Sicherheitsabstand von 0,5cm in jede Richtung erfassen. Außerdem beinhaltet das CTV in Abhängigkeit der Tumorlokalisation verschiedene Lymphknotenregionen, welche mit transversalen CT-Schichten korreliert wurde. Eine detaillierte Liste der Lymphknotenregionen, welche zum Teil ipsi- und zum Teil bilateral eingefasst werden müssen, wurde für Tumore der Mundhöhle, Oropharynx-, Hypopharynx- und Larynxkarzinome in Abhängigkeit der Tumorlokalisation und -ausbreitung wurde erstellt. Der Sicherheitsabstand vom CTV zum Planungszielvolumen ist abhängig von der Lagerung und der Verifikation am Beschleuniger und sollte bei einer Maskenlagerung mit Schulterfixierung und Röntgenkontrollen vor jeder Fraktionen etwa 5mm betragen. Schlussfolgerungen: In der vorliegenden Arbeit wurde eine Anleitung für die Zielvolumendefinition von Patienten mit kurativer Radiotherapie bei fortgeschrittenem HNO-Tumoren nach Analyse der Lage der Lymphknoten und nach Literaturrecherche der Befallswahrscheinlichkeit entwickelt.
Fragestellung: Die Häufigkeit von Mikrokernen bzw. -nuklei (MN) bei sich in Teilung befinden Zellen ist ein etablierter Marker für die Abschätzung zytogenetischer Schäden. Es soll nun untersucht werden, in wie weit sich die Mikronukleusfrequenz während einer Radiochemotherapie bei Patienten mit Kopf-Hals Tumoren verändert. Methodik: Zur Bestimmung der MN wurden bei 19 Patienten Proben der Wangen-schleimhaut mittels einfacher Wattestäbchen gewonnen. Die hierin enthaltenen Eptihelzellen wurden dann mittels Zytospin-Zentrifugation auf Objektträ-
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P103 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):95
Evaluation potentieller Risikofaktoren für die Entstehung von radiogenem Zahnverfall Kuhnt T.1, Seidel J.2, Vordermark D.3, Hildebrandt G.1, Paelecke-Habermann Y.4, Hey J.2 1 Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Rostock, Germany, 2 Universitätspoliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/ Saale, Germany, 3Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/ Saale, Germany, 4Lehrstuhl für Psychologie I, Arbeitsbereich Interventionspsychologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg, Germany Hintergrund: Radiogen zerstörte Zähne stellen auch heute noch ein großes klinisches Problem dar. Die gründliche zahnärztliche Sanierung vor einer Strahlentherapie ist obligat. Derzeit existieren jedoch nur wenige validierte Daten über potentielle Risikofaktoren für die Entstehung von radiogenem Zahnverfall. Ziel der klinischen Studie war es, potentielle Risikofaktoren des radiogenen Zahnverfalls zu evaluieren. Material und Methoden: Zwischen 06/2002 und 10/2008 wurden 117 Patienten (90 männlich, 27 weiblich, Durchschnittsalter: 57 Jahre) mit Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches in eine prospektive, nicht-randomisierte Studie eingeschlossen. Alle Patienten wurden in kurativer Intention entweder mit 3DkRT oder IMRT bestrahlt. Die Veränderungen der Zahnhartsubstanz konnte von 62 Patienten über einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren dokumentiert und der Speicheldrüsenfunktion, der Bestrahlungstechnik, der Mundhygiene und dem Tumorsitz gegenübergestellt werden. Hinsichtlich der Veränderung ihrer Zahnhartsubstanz konnten die Patienten in Anlehnung an die Schadensklassifikation der CTCAE v3.03 in die drei Gruppen (A) keine klinisch relevante Veränderung (n=27), (B) lokalisierte, klinisch relevante Veränderung (n=15) und (C) generalisierter Zahnverfall (n=20), eingeteilt werden. Überdies wurde der Einfluss des beruflichen Werdegangs anhand eines standardisierten Fragebogens eruiert. Ergebnisse: 15/62 Patienten erhielten eine IMRT. Bis 3 Jahre nach RT wiesen 12/15 (80%) mit IMRT jedoch nur 15/47 (32%) mit 3D-kRT keine klinischen Zeichen einer radiogenen Karies auf. Bei Patienten mit 3D-kRT wurde bei 14/47 (30%) eine lokalisierte und sogar bei 17/47 (36%) eine generalisierte Strahlenkaries registriert. In der Gruppe A hatten 22/27 (81%) Patienten eine gute Mundhygiene. Dagegen lag in der Gruppe C bei 10/20 (50%) Patienten eine schlechte und bei 3/20 (15%) nur eine mäßige Mundhygiene vor. Lediglich 17/62 (27%) Patienten gaben eine berufliche Weiterbildungszeit von >10 Jahren an, von diesen hatten allein 11 (65%) Patienten keine Zeichen der radiogenen Karies. Schlussfolgerungen: Für die Entstehung von radiogenem Zahnverfall gibt es potentielle Risikofaktoren, die in der Extraktionsplanung vor einer Strahlentherapie berücksichtigt werden sollten. Als positive Faktoren für eine gute Zahngesundheit stellten sich die Anwendung der IMRT, eine gute Mundhygiene und ein guter sozioökonomische Status heraus. Studie gefördert von der Deutschen Krebshilfe
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P104 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):95
Zellbasierte Testung der Bindungsaffinität von Cetuximabkonjugaten zur Radionuklidmarkierung Ingargiola M.1, Dittfeld C.1, Zenker M.2, Heldt J.-M.2, Steinbach J.2, Runge R.3, Kotzerke J.3, Kunz-Schughart L.1 1 Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, OncoRay, Dresden, Germany, 2Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Radiopharmazie, Dresden, Germany, 3Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, Nuklearmedizin, Dresden, Germany Fragestellung: Radionuklidkonjugierte Target-spezifische Antikörper in Kombination mit externer Bestrahlung stellen eine vielversprechende Strategie zur Tumorbehandlung dar. Im Fokus der vorliegenden Studie steht der gegen EGFR/ erbB1 gerichtete therapeutische Antikörper Cetuximab, an welchen unter Testung verschiedener Chelatoren das Radionuklid Yttrium-90 konjugiert wurde. Die Auswahl geeigneter Antikörperkonjugate umfasste die Etablierung eines
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zellbasierten Assays auf Basis der Durchflusszytometrie, um eine Reduktion der therapeutischen Effizienz durch Verlust der Bindekapazität auszuschließen. Die Affinität des erfolgversprechendsten Konjugates war in einer kompetitiven Bindungsstudie zu verifizieren. Methodik: Zur Darstellung der Bindung der Cetuximabkonjugate wurde ein durchflusszytometrisches Testprotokoll unter Einsatz der Zelllinien FaDu, SAS und A431 etabliert. Exponentielle Monolayerkulturen wurden dissoziiert und die Einzelzellsuspensionen mit unterschiedlichen Konzentrationen der Antikörperkonjugate inkubiert. Als Referenz diente unkonjugiertes Cetuximab. Nach Färbung mit fluoreszierendem Sekundärantikörper erfolgte die durchflusszytometrische Messung und Analyse mittels FlowJo Software. Für den kompetitiven Bindungsassay wurden FaDu-Zellen in definierten Zellzahlen in 6-Well-Zellkulturplatten ausgesät und mit verschiedenen Konzentrationen eines [90Y]Y-Cetuximabkonjugates +/- unkonjugiertem Cetuximab inkubiert. Nach 24 h Exposition erfolgte die Bestimmung der zellgebundenen Aktivität mittels Gammacounter. Ergebnisse: Die durchflusszytometrische Analyse der EGFR-Expression auf der Zelloberfläche der ausgesuchten Zelllinien bestätigte folgendes Verteilungsmuster: A431-Zellen weisen die höchste Expression auf, FaDu-Zellen sind intermediär und SAS-Zellen zeigen das schwächste Fluoreszenzsignal. Bei Inkubation mit Cetuximab ergab sich zelllinienabhängig eine Antigensättigung bei 3,3 – 33 nM. Für einen Bindungsassay ist eine Konzentration unterhalb der Sättigung zu verwenden; diese konnte auf Basis der akquirierten Daten auf 0,33 nM festgelegt werden. Zudem erwies sich der Einsatz einer Zelllinie für die durchflusszytometrische Beurteilung eines Bindungsverlustes als hinreichend. Bei Testung unterschiedlicher Konjugate zeigte nur ein mit modifiziertem DTPA (CHX-A´´DTPA) chelatiertes Cetuximab ein zu Cetuximab vergleichbares Fluoreszenzsignal. Die zellgebundene Aktivität des entsprechenden [90Y] Y-Cetuximabkonjugates war im kompetitiven Bindungsansatz direkt proportional zur Bindung von unmarkiertem Cetuximab und bestätigte die durchflusszytometrische Beobachtung. Schlussfolgerung: Der durchflusszytometrische Antikörperbindungsassay erlaubt Beurteilung von Antikörperkonjugaten. Die Bindungsaffinität von Cetuximab wird durch [90Y]Y-CHX-A´´-DTPA nicht beeinflusst; das geprüfte [90Y] Y-CHX-A´´-DTPA-Cetuximab erfüllt die Basisanforderung für einen therapeutischen Einsatz. (BMBF-Projektförderung: 02NUK006)
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P105 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):95
Low-Level-Lasertherapie: Prophylaktische vs. symptomatische Behandlung zur Reduktion der Radiodermatitis im HNO Bereich – was ist effektiver? Partl R.1, Öttl M.1, Kapp K.S.1 Univ.Klin. f. Strahlentherapie u. Radioonkologie, Graz, Austria
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Fragestellung: Insbesondere im HNO-Bereich sind radiogen induzierte Dermatitis und Mucositis oft ausgeprägt und können zu Therapieverzögerungen, mitunter sogar zum Therapieabbruch führen. Es gibt zunehmend Hinweise, dass Low-Level-Laserbehandlungen die Ausprägung von Mucositiden günstig beeinflussen. Ziel dieser Studie war, die Wirkung dieser Methode im Hinblick auf akute Hauttoxizität sowie deren effektivsten Therapiezeitpunkt untersuchen. Methodik: Während eines dreimonatigen Zeitraumes, in dem ein Low-LevelLaser (LLL) zur klinischen Testung zur Verfügung stand, wurde bei 18 konsekutiven PatientInnen mit HNO-Tumoren insgesamt 392 Flächenlaser-Behandlungen (Bestrahlungsstärke 3J/cm2) unter Radiotherapie ± konkomitanter Systemtherapie durchgeführt. Um den Effekt dieser Methode zu objektivieren, wurden alle Probanden ausschließlich unilateral behandelt, wobei bei je 9 PatientInnen mit der Laserung am Tag 1 bzw. Tag 16 der Radiotherapie begonnen wurde. Die Beurteilung des Hautbildes erfolgte täglich nach RTOG Kriterien. Ergebnisse: In der HNO-Gesamtgruppenbeurteilung zeigte sich keine Reduktion der Hauttoxizität im Seitenvergleich (mittlere Toxizität Tag 1 – 33: 0,71 ± 0,65 vs. 0,80 ± 0,64 p=0,1). In der Subgruppenanalyse wiesen jedoch PatientInnen bei zeitverzögerter Laserung eine über den Behandlungszeitraum gemittelte signifikant höhere Toxizität auf als die initial gelaserte Gruppe, Woche 4-7 1,02 vs. 1,50 (p< 0,01). Dieser Effekt zeigte sich auch auf der unbehandelten Referenzseite (p>0,01). Zu Therapieschluss konnte die Radiodermatitis Grad 2 durch die Lasertherapie im prophylaktischen setting von 78% auf 22% (p>0,01) gesenkt werden. Eine Radiodermatitis Grad 3 wurde in keiner der zwei Gruppen beobachtet.
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Schlussfolgerung: Die konkomitante Behandlung mit dem Laser wurde von allen PatientInnen subjektiv als symptomlindernd empfunden. Objektiv zeigte der prophylaktische Einsatz ab dem ersten Bestrahlungstag einen günstigeren Einfluss auf die Hauttoxizität und war der symptomatischen Behandlung klar überlegen, dies sowohl im behandelten als auch unbehandelten Bestrahlungsareal. Anhand bisher vorliegender Daten und unseren eigenen ersten Erfahrungen sollte die Wertigkeit der LLL Therapie an größeren Patientenkohorten geprüft deren.
P106 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):96
Radiotherapy combined with Cetuximab for locally advanced head and neck cancer Acevedo-Henao C.-M.1, Valette G.1, Marianowski R.1, Pradier O.1 1 Hôpital Morvan, CHU, Brest, France Purpose: To describe the clinical results and tolerance of the combined treatment with radiotherapy and cetuximab for locally advanced head and neck cancer. Patients and methods: From August 2006 and October 2010, 36 patients with advanced squamous cell carcinoma of the head and neck were treated with combination of radiotherapy (2 Gy/fraction to 70Gy) and cetuximab (400mg/m2 given one week before radiotherapy onset, following by 250 mg/m2 once weekly, until week seven of radiotherapy). The patients were formally evaluated with endoscope, head and neck scanner and PET-scanner. A gastrostomy was made in 22 patients. Tolerance of treatment was evaluated every week. All patients were examined every 3 months during the first 3 years after therapy, and every year after this period. Results: The median duration of follow-up was 14 months. The majority of patients were male (31 out of 36). Mean age was 59 years. The tumours arose in various sites throughout the head and neck: oral cavity (n=8); oropharynx (n=15); hypopharynx (n=5); larynx (n=8). 90% of tumors were T3 or T4, and 45% were N2 or N3. . Complete response was seen in 74% of patients, partial response in 17% and no response in 9% of patients. Death has occurred in 20 patients. The overall survival was 44.4%. Relapse occurred in 6 patients. The median hemoglobin level was 13.15 g/dl before treatment. Anaphylactic reaction during the first infusion of cetuximab was observed in one patient. One patient developed severe aplasia after 48 Gy and 5 weeks of cetuximab, and died of sepsis. Eighty percent of patients presented acne. Sixteen of 36 patients developed a confluent mucositis grade 2- 3 during treatment and 23 patients a grade 2 skin reaction. Conclusion: The concomitant use of cetuximab and radiotherapy in locally advanced head and neck carcinoma is well tolerated in this group of patients. The results seem comparable to those in the literature.
P107 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):96
Clinical outcome of patients with locally advanced head and neck cancer treated by induction chemotherapy followed by chemoradiation Brömme J.1, Schmuecking M.1, Arnold A.2, Vock J.1, Klaeser B.3, Zbären P.2, Rauch D.4,5, Krause T.3, Aebersold D.M.1, Geretschläger A.1 1 Dept. of Radiation Oncology, Berne, Switzerland, 2Dept. of ENT and HNS, Berne, Switzerland, 3Dept. of Nuclear Medicine / Center for P.E.T., Berne, Switzerland, 4Dept. of Oncology and Hematology, Thun, Switzerland, 5Dept. of Oncology and Hematology, Berne, Switzerland Introduction: Induction chemotherapy followed by definitive chemoradiation (CRT) has emerged as an option for the treatment of patients with locally advanced squamous cell carcinoma of the head and neck. In this setting, the most studied induction regimen is docetaxel, cisplatin, and 5-fluorouracil (TPF). However, the role of induction therapy remains to be fully validated by studies comparing TPF followed by CRT versus CRT alone. In addition, it remains unclear if patients with a complete metabolic remission after TPF as detected by PET or complete morphological remission as detected by MRI or CT should receive the same radiation dose as compared with patients with partial remission or no change of disease. Methods: Between 2006 and 2010, 36 patients suffering from locally advanced squamous cell cancers of the oral cavity, oropharynx or hypopharynx (stage IIIIVM0 SCCHN) were treated with two to three cycles of induction chemotherapy (n = 26: TPF q3w or n = 13: TP q3w) followed by definitive chemoradiation (72
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Gy to the regions of gross tumor with a margin of 15mm from GTV to CTV taking into account anatomical boundaries, and a margin of 3mm from CTV to PTV). Initial staging consisted of MRI or CT, in 19 out of 36 patients additionally of 18F-FDG PET/CT. After induction chemotherapy restaging was done by MRI or CT; in 9 out of 19 patients additionally by a second 18F-FDG PET/CT to evaluate the metabolic remission prior to chemoradiation. Mean time for follow-up was 11 months (range 2 – 41 months). Results: Complete remission (CR) after induction chemotherapy was observed in 6 out of 36 patients (17%), partial remission (PR) in 24 out of 36 patients (66%), no change / progressive disease (NC, PD) in 6 out of 36 patients (17%), 3 patients with complete metabolic remission as detected by PET showed only a partial remission in their MRI or CT studies. Acute grade III/IV side effects were noted in 15 out of 36 patients (42%). Main toxicities were afebrile leucopenias, neutropenias, stomatitis and dysphagia. 1 year recurrence free survival is 77% (sd +10%), 3 year recurrence free survival is 53% (sd +16%), median recurrence free survival is 34 months (sd + 10 months). 3 year overall survival is 66% (sd + 27%). All patients with NC or PD (n = 6) after induction chemotherapy survived less than 34 months; all patients with a complete metabolic remission had no recurrence during follow-up (range 3 – 17 months). Conclusion: Induction chemotherapy with TPF or TP followed by chemoradiation seems to be an effective treatment in patients with unresectable advanced head and neck cancer with a considerable toxicity that needs special expertise which is best assured in a multidisciplinary setting. Our data are comparable with the international literature. Metabolic remission as detected by PET precedes morphological remission as detected by MRI or CT. Randomized studies are warranted to optimize clinical outcome with reduced toxicity.
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P108 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):96
Ganzkörperbestrahlung in der Wiesbadener Radioonkologie – Ergebnisse von 1997–2011 – Scharding B.J.1, Baurmann H.2, Müller R.1, Schwerdtfeger R.2, Schlehuber E.1, Töppe H.1, Breidert I.1, Ansorg K.1, Spahn U.1, Breunig B.1, Prott F.-J.1 1 GMP Radiologie & Strahlentherapie Wiesbaden, Strahlentherapie, Wiesbaden, Germany, 2Deutsche Klinik für Diagnostik, Zentrum für Blutstammzell- und Knochenmarktransplantation, Wiesbaden, Germany Hintergrund: In der hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT) ist die Ganzkörperbestrahlung (TBI) integraler Bestandteil unterschiedlichster Konditionierungsprotokolle. Ganzkörperbestrahlungen führen wir seit 1997 in enger Kooperation mit dem Zentrum für Blutstammzell- und Knochenmarktransplantation an der Deutschen Klinik für Diagnostik (DKD) Wiesbaden durch. Wir berichten über Therapie und Ergebnisse. Material und Methode: Zwischen 07/1997 und 01/2011 erhielten 469 Patienten eine Ganzkörperbestrahlung (47,3 % mit AML, 18,3 % mit ALL, 14,0 % mit CML, 11,5 % mit NHL und 8,7 % mit MDS) in 1313 Fraktionen. 254 Männer und 215 Frauen mit einem medianen Alter von 43,5 (16-70) Jahren wurden behandelt. Die TBI wurde in sitzender Positionierung im „Berliner Stuhl“ über bilaterale Einstrahlfelder mit 15-MV-Photonen eines Linearbeschleunigers appliziert. Zur Homogenisierung der Dosisverteilung wurde die irreguläre Körperform mit modellierbaren wassergefüllten Beuteln kompensiert. Mediastinum und Thoraxwand wurden über ventro-dorsal und dorso-ventral opponierende Einstrahlfelder mit individualisierter Lungenausblendung aufgesättigt. Eine reduzierte TBI-Dosis (< = 8 Gy) erhielten 274 (58,4 %) Patienten, 195 (41,6 %) Patienten wurden myeloablativ (> 8 Gy) therapiert. Ergebnisse: Nach Radio-Chemo-Konditionierung wurden 303 (64,6 %) Patienten allogen nicht verwandt, 135 (28,8 %) Patienten allogen verwandt und 31 (6,6 %) Patienten autolog transplantiert. In 71,9 % der HSZT (n=337: 17 autologe, 93 allogen verwandte und 227 allogen nicht verwandte HSZT) waren es Hochrisiko-Transplantationen. Das mediane follow-up beträgt 2,3 Jahre (1-152 Monate), 225 (48,0 %) Patienten leben, 241 (51,4 %) sind verstorben. 3 Patienten sind „lost of follow up“. 194 Patienten befinden sich in kompletter Remission. Konditionierungsassoziierte CTC-Grad 3 und 4 Toxizitäten fanden wir in bis zu 80 % für die orale Schleimhaut (insbesondere bei Konditionierungsregimen mit der Substanz VP16), bis 20 % für das Urogenitalsystem, bis 24 % für den Gastrointe-
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stinaltrakt, bis 5 % für die Haut und in bis 8 % für die Lunge. Linsentrübung haben wir bisher in 2 Fällen beobachtet. Zusammenfassung: Ganzkörperbestrahlungen im „Berliner Stuhl“ werden gut vertragen. Sie können ohne wesentliche Störungen in die allgemeine Behandlungsroutine integriert werden. Ganzkörperbestrahlungen als Bestandteil vieler Konditionierungsprotokolle sind in enger Kooperation mit dem Transplantationszentrum erfolgreich umzusetzen. Die Ergebnisse entsprechen denen anderer Zentren und denen der Literatur. Die angewandte Methode der Ganzkörperbestrahlung ist modern, komfortabel, mäßig toxizitätsbelastet, sicher, zuverlässig und in der Praxis für Radioonkologie problemlos durchführbar.
Postervortrag
P109 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):97
Thorakale Strahlentherapie bei Patienten mit Schrittmachern (SM) oder implantierbaren Cardioverter-Defibrillatoren (ICDs): Welche Maßnahmen und Kontrollen sind notwendig? Dahlke S.1, König T.2, Karstens J.H.1, Meyer A.1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Hannover, Germany Einleitung: Die Anzahl multimorbider Patienten, welche an onkologischen und kardiovaskulären Erkrankungen leiden, steigt stetig. So nimmt auch die Zahl der Pat. zu, welche bereits mit einem SM oder einem implantierbaren ICD versorgt sind und einer Radiatio zugeführt werden sollen. Obwohl einige Hersteller teilweise Empfehlungen hinsichtlich einer gefahrlosen Höchstdosis für das Aggregat angeben, gibt es aktuell keine Leitlinienempfehlung hinsichtlich der Patientenüberwachung am Linearbeschleuniger und Gerätekontrolle bei fraktionierter thorakaler Strahlentherapie (RT). Material und Methodik: Eingeschlossen wurden 19 Patienten, die von 3/20061/2011 in der Klinik für Strahlentherapie und spezielle Onkologie mit einer RT der Thorakalregion behandelt worden sind und Träger eines SM (n=17) oder ICDs (n=2) waren. Bei allen Pat. lag das Aggregat außerhalb des Hochdosisbereichs, die Abschätzung der Dosis-Belastung erfolgte durch Konturierung des Gerätes. Die verwendeten Photonenenergien betrugen 6-, 10- und 23-MV. Es erfolgte bei allen Pat. eine bestrahlungstägliche apparative Kontrolle der Vitalparameter unter ärztlicher Überwachung und in regelmäßigen Abständen bezogen auf den Gerätetyp und der Abhängigkeit des Pat. vom implantiertem Aggregat eine Überprüfung der SM- bzw. ICD-Funktion. Ergebnisse: Die Zielvolumina beinhalteten Bronchialkarzinome (n=7), KopfHals-Tumore (n=4) Mammakarzinome (n=3), ossäre Metastasen (n=3), Ösophaguskarzinom (n=1), und thorakales Rhabdomyosarkom (n=1). Die verwendete mediane Gesamtdosis (GD) betrug 50 Gy bei einer medianen Einzeldosis (ED) von 2 Gy. Die maximale GD im Aggregat betrug 34,14 Gy bei einer maximalen ED von 1,37 Gy. Die maximale GD im Kabel betrug 63,45 Gy bei einer maximalen ED von 6,99 Gy. Die mittlere GD im Aggregat umfasste 5,2 Gy und im Kabelbereich 14,5 Gy bei einer mittleren Anzahl von 22 Fraktionen. Bei keinem Pat. kam es während der RT zu einem Aggregatausfall oder pathologischen Veränderungen der Vitalfunktion, auch erlitt kein Pat. eine synkopale Episode oder eine Arrhythmie. Bei der Abfrage der Aggregate zeigte sich kein „Reset“ oder eine Funktionseinschränkung der Geräte. Schlussfolgerung: Die Inzidenz RT-bedingter Funktionsstörungen ist sehr gering. Das Auftreten einer solchen Fehlfunktion kann aber bei Pat. ohne suffizienten Eigenrhythmus oder bei Pat. mit rez. ventrikulären Tachykardien fatale Folgen haben. Daher sollte jeder Pat. mit einem implantierten Aggregat vor Beginn der RT zu einer Aggregatkontrolle vorgestellt werden und anschließend im interdisziplinären Team aus Radioonkologen und Kardiologen eine für den Pat. individuelle Risikostratifizierung durchgeführt werden. Bei besonders gefährdeten Pat. sollte eine bestrahlungstägliche Funktionsüberprüfung erfolgen, bei weniger gefährdeten Pat. erscheinen wöchentliche Kontrollen hinreichend. Eine Überwachung der Vitalparameter mit ärztlicher Observation sollte bei allen Pat. bestrahlungstäglich gewährleistet sein.
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P110 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):97
Quantifizierung des Lymphödems der Gliedmaßen im Tiermodell anhand der 3D-aktiven Kontursegmentation im MRT Sommer T.1, Bruns F.2, Meier M.3, Werner M.2, Pabst R.1, Hadamitzky C.4 1 Institut für Immunmorphologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany, 2Klinik für Strahlentherapie und spezielle Onkologie mit Fachbereich Strahlentherapie im Ambulanzzentrum der MHH, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany, 3Klinik für Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany, 4Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany Fragestellung: Bislang existiert noch kein etabliertes Tiermodell für das Lymphödem, um neue Behandlungsmöglichkeiten bei sekundärem Lymphödem (LÖ) zu prüfen. Erste Erfahrungen mit einem Tiermodell (weibliche Lewis-Ratten, Induktion eines akuten sek. LÖ durch Lymphonodektomie und Bestrahlung im Leistenbereich) wurden im Rahmen der DEGRO 2010 präsentiert. Im Folgenden wird über die Ergebnisse der MRT-Untersuchungen zur Quantifizierung des LÖ berichtet. Methodik: Zur Induktion eines akuten sek. LÖ wurden bei 12 weiblichen LewisRatten die inguinalen sowie poplitealen Lymphknoten und angrenzende Lymphgefäße der rechten unteren Körperhälfte chirurgisch entfernt. Eine Woche nach der Operation erfolgte eine Einzeitbestrahlung der operierten rechten Leistengegend über ein ventrales X6 MV-Photonenstehfeld unter Verwendung von 10 mm Bolus mit einer Dosis von 15 Gy. Vier Wochen nach der Bestrahlung erfolgte im MRT (T2-gewichtete RARE- und Diffusionsgewichtete Sequenzen) eine vergleichende Messung der beiden hinteren Gliedmaßen: Auf den diffusionsgewichteten Aufnahmen wurden zunächst die Bereiche mit einer subkutanen Flüssigkeitsansammlung im Bereich der behandelten Gliedmaße identifiziert. Die T2gewichteten Bilder dienten dann der Quantifizierung dieser subkutanen Flüssigkeitsansammlungen; dazu wurde das Volumen der Flüssigkeit auf Höhe der Kniegelenke mit dem halbautomatischen Programm ITK-Snap® quantifiziert und die Werte mit denen der unbehandelten linken Seite verglichen. Ergebnisse: Vier Wochen nach Bestrahlung konnten klinisch (makroskopisch) keine Unterschiede zwischen den behandelten und den gesunden Gliedmaßen festgestellt werden. Bei 4 Versuchstieren gelang aufgrund von Ungenauigkeiten bei der Lagerung zur MRT-Untersuchung bzw. „chemical shifts“ keine halbautomatische Quantifizierung, sodass nur 8 von (geplanten) 12 Datensätzen für diese Auswertung zur Verfügung stand. Die Quantifizierung der T2-gewichteten MRT-Bilder zeigte einen statistisch signifikanten Anstieg des gemessenen Flüssigkeitsvolumens in der rechten Gliedmaße gegenüber der linken. Schlussfolgerung: Zur Quantifizierung des Lymphödems scheint die hier vorgestellte Methode trotz sehr kleiner Fallzahlen geeignet zu sein; dies gilt insbesondere auch für die Fälle, in denen das Lymphödem klinisch (noch) nicht apparent ist.
P111 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):97
Rektumkarzinom und Colitis ulzerosa – Ausschlusskriterium für eine Radiochemotherapie? Ein Fallbericht Dahlke S.1, Janssen S.1, Steinmann D.1, Karstens J.H.1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, Hannover, Germany Hintergrund: In der Vergangenheit galt eine entzündliche Darmerkrankung bei angestrebter Radiochemotherapie oft als relative Kontraindikation. Bei geringer Datenlage möchten wir die Durchführbarkeit einer neoadjuvanten Radiochemotherapie bei primär inoperablem Befund durch ein Fallbeispiel aufzeigen. Fallbericht: Wir berichten über einen männlichen multimorbiden 44 Jährigen non complianten Patienten mit einem Rektumkarzinom (5cm abanal, AdenoCa, cT3 cN1 M0 G2, Stad. III) und einer seit 26 Jahren bestehenden Colitis ulcerosa.Außerdem waren diverse Nebendiagnosen, unter anderem eine organische Persönlichkeits- und Verhaltenstörung, bekannt.Die floride Colitis ulcerosa wurde bis 4 Wochen vor Beginn der Radiochemotherapie mit Remicade und Steroiden therapiert. Bei rezidivierenden Subileus-Beschwerden mit beginnender Stuhlinkontinenz erfolgte eine Rekto-Sigmoidoskopie. Hier fand sich ein nicht
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passierbarer stenosierend wachsender Prozess. Es erfolgte eine operative Darmdekompression mit einer Sigmoidstoma- und Cystofix-Katheter-AnlageDie Operabilität wurde durch ein erfahrenes OP-Team beurteilt und in interdisziplinärer Absprache die Durchführbarkeit einer primären R0 Resektion ausgeschlossen. Im Anschluss erfolgte eine neoadjuvante Radiatio des Beckens nach CT- und rechnergestützter 3D-Bestrahlungsplanung am Linearbeschleuniger mit 6-MV-Photonen bis zu einer Dosis von 45,0 Gy. Nach Verkleinerung der Felder wurde die Tumorregion im Sinne eines Boostes bis 50,4 Gy mit Einzeldosen von 1,8 Gy aufgesättigt. Simultan erfolgte eine Chemotherapie mit 5-Fu Mono 1500mg absolut in Woche 1 und 5 (d1-5). Ergebnisse: Die Strahlentherapie wurde vom Patienten mäßig vertragen. Es bestanden am Ende der Behandlung großflächige feuchte gluteale Epitheliolysen Grad III nach CTCAE. Zusätzlich beklagte der Patient proktitische Beschwerden. Zur Behandlung der akuten Hautreaktion waren mehrere stationäre Aufenthalte nötig.39 Tage nach der Bestrahlung erfolgte eine abdomino-perineale Proktokolektomie mit einer Rektumresektion ohne Sphinktererhalt (pT3 pN2a(6/63) L1 V1 Pn1 R0).Nachfolgend erhielt der Pat. bei sechs befallenen perirektalen Lymphknoten und einer Lymphangiosis carcinomatosa 5 Zyklen Chemotherapie mit Oxaliplatin 280mg/ Capecitabin 1650mg über 3 Monate. Aktuell befindet sich der Pat. in einem stabilen Allgemeinzustand bei gut verheilten Wundverhältnissen. Schlussfolgerung: Anhand unseres Fallbeispiels konnten wir die Durchführbarkeit einer neoadjuvanten Radiochemotherapie bei einem Patienten mit primär inoperablem Rektumkarzinom und zusätzlicher Colitis ulcerosa zeigen. Die durch die schlechte Compliance verstärkten Nebenwirkungen ließen sich mittels intensivierter stationärer Supportivtherapie kompensieren. Wie auch in der Literatur gezeigt, konnte trotz erhöhter Nebenwirkungsrate ein zufriedenstellendes Behandlungsergebnis erzielt werden.
P112 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):98
Evaluation der motorischen und kognitiven Fähigkeiten sowie der Einstellungsmessungen von Patienten unter Hochpräzisionsbestrahlung mittels Cyberknife Galonske K.1, Brosch R.1, Schilcher R.B.1, Adamietz I.A.2 1 Ruhr-Universität Bochum, Deutsches Cyberknife-Zentrum, Klinik für Strahentherapie, Soest, Germany, 2Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital, Klinik für Strahentherapie und Radioonkologie, Herne, Germany Fragestellung: Hochpräzisionsbestrahlung etabliert sich zunehmend in den klinischen Zentren. Zum Wert der Cyberknife-Behandlung bei onkologischen Patienten erfolgt begleitend eine Prüfung der prä- und posttherapeutischen motorischen und kognitiven Fähigkeiten der Patienten (FIM bzw. FAM). Simultan wird mittels eines Skalierungsverfahrens eine Messung von persönlichen Einstellungen durchgeführt (Likert-Skala). Methodik: Mittels Fragebögen werden prä- und posttherapeutisch die verschiedenen Aspekte bei onkologisch erkrankten Patienten, die radiochirurgisch mit 1 bis 5 Fraktionen behandelt werden, erhoben. Weitere Befragungen werden alle 3 Monate durchgeführt. Die Likert-Skala wurde unter psycho-onkologischen Gesichtspunkten erstellt. Ergebnisse: Es wurden 23 Patienten in einem 4-monatigem Zeitraum befragt (11 Männer, 12 Frauen). Alter: 29 – 76 Jahre. Die Befragungen erfolgten vor der Strahlentherapie, am letzten Tag der Behandlung und weiterhin alle 3 Monate. Alle befragten Patienten reichten die ausgefüllten Bögen zurück. In der bisherigen Auswertung zeigte sich eine Verbesserung der körperlichen Beschwerden bei 3 Patienten im engen zeitlichen Zusammenhang zur Behandlung. Eine Verschlechterung wurde nicht dokumentiert. Schlussfolgerung: Eine Erfassung der Einstellung von Patienten sowie ihrer motorischen und kognitiven Fähigkeiten sollte neue Therapieformen in der RadioOnkologie begleiten. Neben den technischen Abläufen können so frühzeitig klinisch messbare Parameter gewonnen werden, die zusätzliche therapeutische Resultate erkennen lassen. Unsere Erhebungen zeigten bereits mehrere Aspekte, die das Cyberknife von anderen Geräten unterscheiden. Dies sollte in Zukunft in Studien verfolgt werden.
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P113 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):98
Radiotherapy in Klatskin tumours and extrahepatic bile duct cancer: A monoinstitutional experience of a rare disease Habermehl D.1, Haase K.1, Debus J.1, Combs S.E.1 1 Uniklinik Heidelberg, Radioonkologie, Heidelberg, Germany Background: Patients suffering from extrahepatic bile duct tumours (EBDT) and Klatskin tumous are still having a poor prognosis. To date different radiotherapeutic techniques have proven efficacy in either resected and inoperable tumours with different impact on progression-free survival (PFS) and overall survival (OS). Patients and methods: Between May 1990 and September 2009, a total of 25 patients with Klatskin tumors (Bismuth-Corlette classification: B II: n = 2 patients, B III: n=2, B IV: n=9, intrahepatic recurrence: n= 2, not specified: n = 1) and EBDT underwent radiotherapy at our institution and were suitable for analysis. Patients were divided into different subgroups: patients with surgery and postoperative RT (group A, n = 7), patients with inoperable tumors (group B, n = 14) and patients with recurrent disease (group C, n = 4). Radiotherapeutic treatment included external-beam radiotherapy (EBRT) and combined treatment with EBRT and a brachytherapeutic boost (HDR or PDR) (n = 8). PFS and OS were determined. Results: Median follow-up time was 8.5 months. Median overall dose was 41.4 Gy (range 25.2 – 50.4 Gy) with daily fractions of 1.5 – 2.0 Gy. Overall local PFS after 6 and 12 months was 80% and 60% respectively. Median OS of all patients was 8.5 months (range 3.1 – 37.1 months). According to the above mentioned group stratification, OS was 13.1, 7.2 and 3.9 months for group A, B and C respectively. Locoregional progression was seen in 64% (16/25) of all patients whereas distant metastasis was detected in only four patients. Conclusion: This analysis contributes to existing knowledge on the role of RT in EBDT. RT plays a role in locally advanced or recurrent disease. Adjuvant RT is required in case of incomplete resection. Locoregional tumour progression seems to be life-limiting whereas distant metastasis is of minor importance. Therefore it remains an open question if dose escalation in non-metastasized patients will have an impact on local control and therefore on OS. The role of modern RT techniques such as IMRT and particle therapy with the potential of local dose escalation while sparing normal tissue has to be elucidated in future trials. Nevertheless patient numbers in this analysis are small, patient groups are heterogenous and outcome is still unsatisfactory.
P114 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):98
Lokale Strahlentherapie bei Mycosis fungoides im Stadium IIb – ein Fallbericht Scharding B.J.1, Müller R.1, Klein O.2, Josten K.M.2, Landvogt C.3, Prott F.-J.1 1 RNS-Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Strahlentherapie, Strahlentherapie, Wiesbaden, Germany, 2GMP für Hämatologie und Onkologie an der DKD, Wiesbaden, Germany, 3GMP für Nuklearmedizin an der DKD, Wiesbaden, Germany Hintergrund: Die Mycosis fungoides (MF) ist ein kutanes T-Zell-Lymphom. Unter den malignen Lymphomen ist die Mycosis fungoides mit 0,5 % sehr selten. Die Strahlentherapie ist eine bewährte und effektive Behandlungmodalität bei lokalen Mycosis fungoides-Manifestationen. Über Vorgehen, Verlauf und Ergebnis werden wir berichten. Material und Methode: 47-jähriger Patient, Performance-Status nach Karnofsky 80-90%. Erstdiagnose eines kutanen T-Zell-Lymphoms im Alter von 23 Jahren, 1987 Diagnose einer Mycosis fungoides im Stadium IIb. 1987-2001 Strahlenbehandlungen von insgesamt 51 Manifestationen an Kopf, Rumpf und Extremitäten mit Dosen von 15-30 Gy, meist 24 Gy in 8 Fraktionen. 1989 Ganzhautbestrahlung mit schnellen Elektronen ad 9 Gy. Seit 1997 multiple systemische und topische Therapien. Zuletzt intraläsionale Interferon alpha-Applikationen und Hyperthermie ohne suffiziente Lokalkontrolle. 08/2010 Entwicklung multipler kutaner Läsionen mit exzessivem Wachstum und Ulceration an der Stirn links und präpatellar rechts. 09/2010 erfolgte in diesen beiden Lokalisationen eine 3D-geplante Radiotherapie mit Photonen ad 30 Gy in 15 Fraktionen. Ergebnisse: Zum Ende der Radiatio klinisch gute Regression der Tumore an Stirn und Knie, trockene Verschorfung, deutliche Residualbefunde. Beeinträchigende Akutnebenwirkungen sind nicht aufgetreten. 6 Wochen nach Therapie
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ausgezeichnetes Ansprechen mit klinischer Komplettremission links frontal, präpatellar rechts sicht- und tastbares narbiges Residuum mit teils schorfiger Oberfläche. PET/CT in 01/2011 bei Krankheitsprogress. Nachweis multipler neuer Läsionen am kaudalen Rücken und am linken Oberschenkel, jedoch ohne Stoffwechselaktivität im Bereich der 09/2010 bestrahlten Manifestationen links frontal und rechts präpatellar. Zusammenfassung: Mycosis fungoides-Manifestationen sind der Strahlenbehandlung sehr gut zugänglich. Mit 30 Gy ist ein guter und sicherer Behandlungseffekt zu erreichen. Bei entstellenden Läsionen sind sehr gute kosmetische Ergebnisse möglich. Die klinische Komplettremission in den bestrahlten Arealen wurde im PET/CT bestätigt.
P115 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):99
Multi-Leaf-Collimation in der Mantelfeldbestrahlung Scharding B.J.1, Spahn U.1, Müller R.1, Prott F.-J.1 1 GMP Radiologie & Strahlentherapie Wiesbaden, Strahlentherapie, Wiesbaden, Germany Hintergrund: In der Strahlentherapie dienten individuell geformte Satellitenund Blockblenden der Feldformanpassung und Zielvolumenadaptation. Für die Bestrahlungsroutine stehen jetzt Multi-Leaf-Collimatoren (MLC) zur Verfügung. Bei der Übertragung in die MLC-Routine erfordern bestimmte Blockblendenkonstellationen ein besonderes Vorgehen. Wir demonstrieren unsere Vorgehensweise am Beispiel einer supradiaphragmalen Großfeldtechnik („Mantelfeld“). Material und Methoden: Die Mantelfeld-Technik erlaubt die Bestrahlung der supradiaphragmalen bilateralen zervikalen, bilateralen supra- und infraclavikulären, bilateralen axillären und latero-thorakalen sowie der mediastinalen und hilären Lymphknotenstationen. Die CT-gestützte, 3-dimensionale Bestrahlungsplanung ermöglicht individuelle Feldkonfigurationen und Organanpassungen durch die ML-Collimation. In der 3D-Bestrahlungsplanung erfolgt die individuelle Zielvolumenadaptation durch Kombination von ML-Collimation und Segmentierung des Bestrahlungsfeldes. Die 3D-Mehrfelder-Technik erlaubt so die Bestrahlung des Großfeldes im Isozentrumsabstand mit bestmöglicher Dosisverteilung. Ergebnisse: Durch die segmentierte ventro-dorsal opponierende 3D-Mehrfelder-Technik mit entsprechender MLC-Konfiguration wird die Großfeldbestrahlung in mehreren Folgeschritten umgesetzt. Zunächst können die zervikalen, supra- und infraclavikulären, mediastinalen sowie hilären Lymphknotenstationen bestrahlt werden. Nach definierter positiver bzw. negativer Lateralverschiebung erfolgt die Bestrahlung der lateralen Anteile der supra- und infraclaviculären, axillären und latero-thorakalen Lymphknotenstationen über die jeweils lateralen Feldsegmente. Alle supradiaphragmalen Lymphknotengruppen sind in einer Applikation erfasst. Die Bestrahlung erfolgt im Isozentrumsabstand und ist in gleicher Sitzung mit dem Portal-Imaging-System zu verifizieren. Zusammenfassung: Multi-Leaf-Collimatoren sind in der Mantelfeld-Bestrahlung problemlos einsetzbar und ersparen die individuelle Blockblendenherstellung. Die Optionen der 3D-Bestrahlungsplanung werden genutzt, die Bestrahlungsfelder werden verifiziert und die Real-Time-Kontrolle über das BeamView-System realisiert. Die Großfeldbestrahlung mit Multi-Leaf-Collimation verbessert die Qualität, die Sicherheit und die Präzision der Bestrahlung.
Poster Talk
P116 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):99
Postoperative Radiotherapie des Merkelzellkarzinoms: Ergebnisse der Kölner Strahlentherapeutischen Klinik Baues C.M.1, Hellmich M.2, Eich D.3, Müller R.-P.1, Eich H.T.1 1 Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Köln, Germany, 2 Uniklinik Köln, Institut für Statistik, Köln, Germany, 3Dermatopathologische Praxis, Leverkusen, Germany Einleitung: Merkelzellkarzinome (MZK) sind seltene, aggressive neuroendokrine Tumoren der Haut, die bei älteren Menschen auftreten. Auch bei immunsupprimierten Patienten werden MZK häufiger beobachtet. Methoden: Zwischen Januar 1990 und September 2009 wurden 44 Patienten mit MZK an der Klinik für Strahlentherapie der Universität zu Köln behandelt. Es handelte sich um 24 Frauen und 20 Männern im Alter zwischen 34 und 93 Jahren. Die Tumorlokalisation war sich bei 19 Patienten im Kopf-Hals-Bereich, bei 3 Patienten am Rumpf und bei 22 Patienten an den Extremitäten. Bei Diagnosestellung befanden sich 21 Patienten im Stadium I (T1-4 N0 M0), 19 Patienten im Stadium II (T1-4 N1-3 M0) und 4 Patienten im Stadium III (M1). Alle Patienten waren primär operiert worden und wurden adjuvant mit einer medianen RTDosis von 56 Gy bestrahlt, bei 13 Patienten in kurativer und bei 31 Patienten in palliativer Intention. Das Lymphabflussgebiet wurde bei 28 Patienten eingeschlossen. Ergebnisse: Das Gesamtüberleben der Patienten betrug im Mittel 8,42 Jahre (95% CI 5,98 – 10,85 Jahre) bei einem mittleren Follow up von 6,0 Jahren (95% CI 4,3 – 7,6 Jahre). Fünf Patienten entwickelten ein lokales Tumorrezidiv, davon war eines in-field. Vier Patienten entwickelten ein out-field Rezidiv im Sinne von Satellitenmetastasen. Das lokalrezidivfreie Überleben betrug im Mittel 12,1 Jahre (95% CI 9,2 – 15,1 Jahre). 11 Patienten entwickelten Metastasen (Lymphknotenund Organmetastasen) und verstarben im Verlauf an den Folgen des MZK. Schlussfolgerung: Aufgrund dieser retrospektiv erhobenen Daten lässt sich ein eindeutiger Vorteil hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens nach postoperativer Bestrahlung des primären MZK und des lokoregionären Lymphabflussgebietes im Vergleich zur alleinigen Operation nachweisen. Die postoperative Radiotherapie sollte heute als Standardtherapie beim MZK angesehen werden.
Mammakarzinom Postervortrag
P117 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):99
Intraoperative Bestrahlung des Tumorbetts als Boost im Rahmen der bursterhaltenden Primärbehandlung des Mammakarzinoms – Erste Ergebnisse und Fragen, die sich stellen Sauerwein W.1, Hoffmann O.2, Schütte M.2, Aktas B.2, Abu Jawad J.1, Stuschke M.1, Kimmig R.2 1 Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Strahlenklinik, Essen, Germany, 2Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Essen, Germany Einleitung: Im Juli 2010 wurde am Universitätsklinikum Essen mit der intraoperativen Bestrahlung (IORT) des Mammakarzinoms im Rahmen der primären brusterhaltenden Therapie begonnen. Das Behandlungskonzept folgte den Vorgaben des Bundesamtes für Strahlenschutz und der Stellungnahme der DEGRO zur intraoperativen Teilbrustbestrahlung von 2010. Danach ist eine alleinige Teilbrustbestrahlung in Deutschland derzeit nur im Rahmen genehmigter medizinischer Forschung nach Strahlenschutzverordnung möglich; die IORT kann außerhalb klinischer Studien nur als Boost gefolgt von einer Bestrahlung der ganzen Brust (WBI) erfolgen. Dieses Konzept ist aber nur plausibel, wenn IORT und perkutane postoperative Bestrahlung in einem engen zeitlichen Zusammenhang appliziert werden. Wir berichten über unsere Erfahrungen bei den ersten 22 konsekutiv so behandelten Patientinnen. Patientengut und Methodik: Das mediane Alter der Patientengruppe lag bei 67 Jahren. Bei allen Patientinnen war präoperativ ein Mammakarzinom gesichert,
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das Stadium betrug cT1cN0cM0. Die postoperativer WBI sollte möglichst innerhalb von 3-4 Wochen post Op beginnen, der Abstand sollte 5 Wochen nicht überschreiten. Eine Chemotherapie war nicht geplant. Nach R0-Resektion im Schnellschnitt wurden wurde mit dem INTRABEAM®-Gerät das Tumorbett mit 20 Gy bestrahlt. Ergebnisse: Trotz R0 Resektion im Schnellschnitt, musste bei 4 Patientinnen nach endgültiger Aufarbeitung eine erneute Nachresektion vorgenommen werden. Bei 5 weiteren Patientinnen erfolgte bei befallenem Sentinel-Lymphknoten eine sekundäre Axilladissektion. Bei einer Patientin wurde im Rahmen von 2 maligen Nachresektionen ein multilokuläres Karzinom und positive Lymphknoten gefunden, ihr wurde eine subkutane Mastektomie empfohlen. Nur bei 9/22 Patientinnen bestätigte sich das klinische Stadium p T1pNoG1-2. Bei 13 Patientinnen (59%) wurde histomorphologisch ein höheres Stadium bzw. ein Grading G3 diagnostiziert und zwar 6x pT2, 5x pN1 (1xT2N1 und 1xN1G3) und 4x G3. Bei 19/22, (86%) der Patientinnen konnte dennoch die postoperative WBI im vorgesehenen Zeitabstand beginnen. Bei einer Patientin wurde primär die Systemtherapie gegeben und die WBI in konventioneller Weise 6 Monate später begonnen, bei allen anderen wurde die Chemotherapie nach der Bestrahlung eingeleitet. Eine Patientin (78 Jahre, T1cN0M0) lehnte mit Hinweis auf die Empfehlungen der ASTRO die WBI ab, einer Patientin wurde die subkutane Mastektomie empfohlen. Diskussion: Die intraoperative Applikation des Boost erhöht die Wahrscheinlichkeit, den Hochrisikobereich zu erfassen, ist deshalb sinnvoll und findet zur Zeit auch eine rasche Verbreitung. Das in unserem Kollektiv in 59% aller Fälle beobachtete upgrading stellt die Frage nach einem rational begründeten zeitlichen Ablauf der erforderlichen Therapiemodalitäten. Diese Frage sollte möglichst bald in einem multidisziplinären Gremium diskutiert und eine Stellungnahme erarbeitet werden.
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P118 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):100
Akuttoxizität nach intraoperativer Bestrahlung zur Dosisaufsättigung im Tumorbett im Rahmen der brusterhaltenden Therapie beim frühen Mammakarzinom Hornickel C.1, Albert U.-S.2, Zwiorek L.2, Merte H.1, Zink K.1, Friedmann T.1, Engenhart-Cabillic R.1, Wittig A.1 1 Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany, 2Klinik für Gynäkologie, Gynäkologische Endokrinologie und Onkologie, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany Fragestellung: Standardtherapie nach brusterhaltenden Therapie (BET) des frühen Mammakarzinoms ist die adjuvante perkutane Radiatio der gesamten Brust inklusive Boost zur weiteren Reduktion der Lokalrezidivrate. Der intraoperativen Bestrahlung (IORT) werden dabei als vorgezogener Boost aufgrund zielsicherer und präziser Dosisaufsättigung im Tumorbett, Hautschonung und verkürzter perkutaner Nachbestrahlungszeit Vorteile gegenüber dem perkutanen Boost beigemessen. Die Akuttoxizität der IORT wurde prospektiv evaluiert und retrospektiv mit einem Patientinnenkollektiv verglichen, das einen perkutanen Boost erhalten hatte. Methodik: In einem Zeitraum von 09/2010 – 01/2011 erhielten 51 Patientinnen mit Mammakarzinom (medianes Alter: 58 Jahre, 33 – 85 Jahre) im Rahmen der BET eine intraoperative Radiatio des ehemaligen Tumorbetts mit 10 Gy (6 – 12 MeV Elektronen; MOBETRON IntraOP) gefolgt von einer adjuvanten perkutanen Radiatio der Restdrüse mit einer Dosis von 50,4 Gy (5 x 1,8 Gy) ca. vier Wochen postoperativ. 23,5 % der Patientinnen erhielten vor Einleitung der adjuvanten perkutanen Bestrahlung eine Chemotherapie. Das Vergleichskollektiv von 49 Patientinnen (medianes Alter: 59 Jahre, 39 – 82 Jahre), das zwischen 04/2010 und 08/2010 bestrahlt wurde, erhielt zusätzlich zur perkutanen Strahlentherapie der Restdrüse mit 50,4 Gy (5 x 1,8 Gy/Woche) einen perkutanen Boost mit Elektronen (9 – 12 MeV) mit einer Dosis von 16 Gy in 8 Fraktionen. Die Akuttoxizitäten wurden mittels klinischer Untersuchung und – falls indiziert – Sonographie erhoben (mittlere Nachbeobachtungszeit: 10 Wochen, 4 – 16 Wochen). Klinikinterner Standard ist eine klinische Untersuchung vor und nach IORT, vor Einleitung, wöchentlich während und bei Abschluss der perkutanen Radiatio, sowie 6 Wochen post-radiationem. Toxizitäten wurden gemäß den NCI-CTC-Kriterien erhoben. Zusätzlich erfolgten Fotodokumentationen. Ergebnisse: Nach IORT trat bildgebend bzw. klinisch in 31,4% der Fälle als häufigste post-operative Akutnebenwirkung ein Serom auf, das in 13,7 % klinisch apparent und in 5,9% der Fälle punktionswürdig war. Eine Fettgewebsnekrose in
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Zusammenhang mit Wundheilungsstörungen und konsekutiv verzögerter Einleitung der perkutanen Radiatio wurde bei 5,9 % der Patientinnen nach IORT beobachtet. Die erhobenen Toxizitätsraten stehen in keinem Zusammenhang mit dem Durchschnittsalter, Tumorstadium oder verwendeter Tubusgröße während der IORT. In dem Patientinnenkollektiv, das einen perkutanen Boost erhalten hatte, war die Seromrate mit 46% etwas höher als in dem Patientinnenkollektiv, das mittels IORT behandelt wurde. Eine Serom-Punktion erfolgte in 14,3% der Fälle. Bei 8,2% der Patientinnen wurde eine Fettgewebsnekrose beobachtet. Schlussfolgerung: Die überwiegende Mehrzahl der Patientinnen tolerierte die IORT gut in Bezug auf Akutnebenwirkungen in einem kurzen Beobachtungszeitraum. Die Seromrate nach IORT ist gegenüber dem Behandlungskonzept mit perkutanem Boost nicht erhöht.
P119 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):100
Darstellung von Perfusionsdefekten des Myokards nach Bestrahlung der linken Brust bei Mammakarzinompatientinnen mittels 99mTc-MIBI-SPECT/CT Landenberger N.1, Nestle U.1, Gornik G.2, Rischke C.1,2, Jacob V.1, Mix M.2, Reusch J.1, Scholber J.1, Weber W.2, Grosu A.1 1 Universitätsklinik, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg, Germany Ziele: Erfassung möglicher Perfusionsdefekte des Myokards mittels 99mTc-MIBISPECT/CT (single photon emission computerized tomography – computed tomography) nach Bestrahlung bei linksseitigem Mammakarzinom. Material und Methoden: Im Rahmen der klinischen Nachsorge wurde bei einer Reihe von Patientinnen mit Z.n. Bestrahlung wegen eines linksseitigen Mammakarzinoms aufgrund kardiovaskulärer Risikofaktoren (Diabetes mellitus, Arterielle Hypertonie, Nikotinabusus, Adipositas, Hypercholesterinämie, positive Familienanamnese bezüglich Herzerkrankungen) die Indikation zu einer Myokard-Szintigraphie gestellt. Zwei bis vier Jahre nach der Strahlentherapie wurden elf Patientinnen (mittleres Alter: 66 J.) mittels einer Ruhe- und Belastungs-Myokardperfusions-99mTc-MIBI-SPECT/CT untersucht. Die Untersuchungsergebnisse wurden neben evtl. klinischen Konsequenzen auf mögliche bestrahlungsassoziierte Perfusionsdefekte hin ausgewertet. Hierzu wurden die absoluten V5, V10, V25, V40 und V50 des Myokards in ml ermittelt. Ergebnisse: Die Patientinnen hatten eine 3-dimensional (3-D) geplante LINAC Strahlentherapie der linken Mamma mit 5 x 2 Gy/Woche in der Regel bis zur Gesamtdosis von 50 Gy und anschließend einen Elektronenboost mit 5 x 2 Gy/ Woche bis zur Gesamtdosis von 10 Gy erhalten. Bei nahezu der Hälfte (5/11) der kardial asymptomatischen Patientinnen fand sich ein isolierter Perfusionsdefekt des Myokards im Bereich des Apex. Bei drei Patientinnen bestand eine benachbarte Randischämie. Eine Korrelation zwischen dem Perfusionsdefekt und der absoluten V5, V10, V25, V40 oder der V50 des Myokards in ml war anhand der bisherigen Auswertungen nicht nachweisbar. Schlussfolgerung: Der häufige Nachweis apikaler Perfusionsdefekte des Myokards nach linksseitiger Mamma-Bestrahlung erscheint auffällig. Daher werden wir weitere Untersuchungen zum möglichen Einfluss von Bestrahlungsdosis, und -technik, zeitlichem Auftreten sowie kardiovaskulären Risikofaktoren und der klinischen Bedeutung der beobachteten Perfusionsdefekte durchführen.
P120 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):100
Intraoperative Applikation des Tumorbett-Boostes mit Elektronenstrahlung (IOERT) bei frühem Mammakarzinom Scholber J.1, Henne K.1, Bruggmoser G.1, Földi M.2, Stickeler E.2, Watermann D.2, Gitsch G.2, Grosu A.-L.1 1 Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Uniklinik Freiburg, Frauenklinik, Freiburg, Germany Fragestellung: In einer prospektiven, nicht randomisierten Studie wurde die intraoperative Applikation des Tumorbett-Boostes mit Elektronenstrahlung (IOERT) bei frühem Mammakarzinom in Kombination mit anschließender perkutaner Strahlentherapie der gesamten Mamma untersucht. Vorteile des IORT-Boostes sind die Applikation einer hohen Einzeldosis mit homogener Dosisverteilung und bessere Zielsicherheit durch die intraoperative Bestrahlung, dadurch langfristig möglicherweise höhere Lokalkontrollrate. Die
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Strahlenbelastung der Haut ist geringer, hierdurch evtl. besseres kosmetisches Ergebnis. Außerdem verkürzt sich der Zeitraum der perkutanen Bestrahlung. Als primäre Endpunkte wurden Nebenwirkungen, Komplikationen und kosmetisches Ergebnis sowie als sekundärer Endpunkt die Lokalkontrolle erfasst. Methodik: In die Studie eingeschlossen wurden postmenopausale Pat. mit histologisch gesichertem, invasivem Mammakarzinom im Stadium cT1/2 (< = 2,5 cm) cN0 M0 und geplanter brusterhaltender OP. Im Rahmen der OP erfolgte zunächst die Tumorresektion und Sentinel-Lymphonodektomie, dann IORT des Tumorbettes mit Elektronenstrahlung eines Linearbeschleunigers, Dosis 9 Gy. Nach 4-5 Wochen wurde die perkutane Strahlentherapie der gesamten Mamma mit 5x2 Gy/Wo. bis GD 50 Gy eingeleitet. Im Follow-up wurde die Akut- und Spättoxizität sowie die lokale Tumorkontrolle erfasst. Das kosmetische Ergebnis wurde mittels eines 5-Punkte-Scores von Arzt und Patientin bewertet und eine Fotodokumentation durchgeführt. Ergebnisse: Bisher wurden 12 Pat. in die Studie eingeschlossen, von denen 3 Pat. (25%) aus verschiedenen Gründen keine IORT erhielten. Bei 11 Pat. (92%) wurde die perkutane Strahlentherapie der gesamten Mamma durchgeführt. Das mediane Follow-up seit Ende der perkutanen Strahlentherapie betrug 13,4 Mon. Das initiale Tumorstadium war pT1a bei 8%, pT1b bei 50 %, pT1c bei 42%; pN0 bei 92%, pN1a bei 8% sowie cM0 bei 100% der Pat. Das Grading lag bei je 25 % der Pat. bei G1 bzw. G3, bei 50 % bei G2. Bisher traten keine Lokalrezidive (0%) auf. Bei 1 Pat. wurde im Verlauf eine Fernmetastasierung diagnostiziert. Als Akuttoxizität durch die IORT trat häufig eine lokale Induration im Bereich des ehemaligen Tumorbettes auf, selten geringes Erythem, Serom, Hämatom, Schmerzen oder Ödem. Bei der Spättoxizität bestand häufig eine leichte lokale Induration und Fibrose sowie selten geringe Hyperpigmentierung oder Retraktion. Das kosmetische Ergebnis wurde meist als gut bis befriedigend bewertet. Schlussfolgerung: Die intraoperative Applikation des Tumorbett-Boostes mit Elektronenstrahlung (IOERT) bei frühem Mammakarzinom in Kombination mit anschließender perkutaner Strahlentherapie der Mamma ist mit geringen lokalen Nebenwirkungen gut durchführbar. Es traten keine schwerwiegenden Komplikationen oder Toxizitäten auf. Das kosmetische Ergebnis wurde überwiegend mit gut bis befriedigend bewertet. Bei begrenztem Follow-up wurden bisher keine Lokalrezidive beobachtet.
P121 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):101
Ergebnisse der Strahlentherapie des Mammakarzinoms im Zeitraum von 2000-2005 an der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und radiologische Onkologie des Klinikums rechts der Isar der TUM Winkler C.1, Nestler A.1 1 TU München Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany Fragestellung: Es wurde eine Analyse der im Zeitraum vom 2000 – 2005 behandelten Patientinnen vor allem im Hinblick der lokalen Tumorkontrolle durchgeführt und mit den Ergebnissen in der Literatur verglichen. Methodik: Im Beobachtungszeitraum wurden 1304 Patientinnen behandelt, 1119 Z. n. BET, 185 nach Ablatio mammae. Das mittlere Alter betrug 62,5 Jahre. Bei allen Patientinnen erfolgte eine Bestrahlung der gesamten Brustdrüse bzw. der Thoraxwand mit einer Einzeldosis von 1,8/2,0 Gy bis zu einer Gesamtdosis von 50,4/50 Gy. Ein Boost auf die Tumorregion wurde mit 1,8/2,0 Gy bis 10/16 Gy appliziert. Es waren alle Tumorstadien vertreten. In 49,7% lag ein G2 Tumor vor, eine R0- Situation bei 94%, 64,9% waren pN0. 25,7% der Patientinnen waren prämenopausal, 74,3% postmenopausal. Weiterhin wurden der Hormonrezeptorstatus, HER -2 -Status, adjuvante und neoadjuvante Therapien, die Operationsmethoden erfasst, sowie die Bestrahlungstechniken. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 8,34 Jahre. Die Follow-up-Daten bezogen sich u. a. auf das rezidivfreie Überleben, die Fernmetastasierung und das Gesamtüberleben. Ergebnisse: Im gesamten Beobachtungszeitraum haben 4,8% der Frauen ein Lokalrezidiv entwickelt, wobei das Risiko bei jüngeren Frauen (< 40Jahre) höher war als bei Älteren. Desgleichen betrug das Risiko bei prämenopausalen Patientinnen 7,19% und bei postmenopausalen 3,3%. 11,2% der triple negativen Patientinnen erlitten ein Lokalrezidiv und 4,7% der Frauen, die diese drei Kriterien nicht erfüllten. Bezüglich der Bestrahlungsdosis und – planungsmethoden (2D/3D) ließ sich kein signifikanter Unterschied feststellen. Schlussfolgerung: Insgesamt stimmen unsere Daten mit den Angaben in der Literatur überein. Bei einigen Parametern war lediglich eine Tendenz zu verzeichnen. Ein Grund dafür könnte die kurze Nachbeobachtungszeit sein.
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P122 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):101
Bestimmung der Effektivität und Verträglichkeit von Zoledronat (ZA) in Kombination mit Strahlentherapie bei Patienten (Pt) mit fortgeschrittenen osteolytischen Knochenläsionen Adamietz I.A.1, Wenz F.2, Grabenbauer G.G.3, Stutschke M.4, May C.5, Rübel A.6, Birkholz K.7, Henke M.8, Haase W.9 1 Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital Herne, Klinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie, Herne, Germany, 2Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 3DiaCura – Praxis für radiologische Diagnostik, Strahlentherapie, Radioonkologie und Nuklearmedizin, Coburg, Germany, 4 Strahlenklinik Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany, 5Novartis Pharma GmbH, Geschäftsbereich Onkologie, Nürnberg, Germany, 6Novartis Pharma GmbH, Nürnberg, Germany, 7Novartis Pharma GmbH, Erlangen, Germany, 8 Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum, Freiburg, Freiburg, Germany, 9St. Vincentius Kliniken, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, Karlsruhe, Germany Fragestellung: Knochenmetastasen führen bei vielen Tumorpatienten im Verlauf der Erkrankung zu sog. skelettabhängigen Komplikationen (SRE) wie Knochenbruch, Bestrahlung, Rückenmarkskompression und Operation. Für solche SRE stellt Zoledronat (ZA) einen etablierten Behandlungsstandard dar, da es u. a. den osteoklastenvermittelten Knochenschwund inhibiert. In der vorliegenden prospektiven, offenen multizentrischen Studie wurden die Wirksamkeit und Verträglichkeit von ZA in Kombination mit Strahlentherapie untersucht. Methodik: In die Studie wurden erwachsene Tumorpatienten mit mindestens einer tumorabhängigen, schmerzhaften osteolytischen Knochenläsion eingeschlossen. Die Pt durften im Vorfeld der Studie maximal 3 Bisphosphonat-Gaben erhalten haben. Im Verlauf der Studie erhielten die Pt 12 Infusionen ZA (4 mg, alle 4 Wochen) in Kombination mit einer Strahlentherapie (Gesamtdosis 8-40 Gy, je nach Tumorerkrankung). Das primäre Ziel dieser Studie war die Ermittlung des Schmerzverlaufes mittels VAS (maximaler Knochenschmerz in der vorhergehenden Woche) und die Bestimmung des Ausmaßes an verwendeter Schmerzmedikation anhand eines analgesischen Score (AS). Sekundäre Ziele waren u.a. die Beurteilung von Schmerzen (Brief Pain Inventory, BPI, Lebensqualität (FACT-G), Ansprechrate (definiert als Schmerzerleichterung). Ergebnisse: 75 Pt wurden in 11 deutschen Zentren in die Studie eingeschlossen, von denen 23 Pt die Behandlungsphase vollständig abgeschlossen haben. Die Studie ist beendet und eine Auswertung zur Studie liegt bereits vor. Das mediane Alter der Patienten betrug 66 Jahre (35-82). Die häufigsten Tumorerkrankungen waren Mamma- (17.3%), Prostata- (16.0%) und Lungenkarzinom (13.3%). Der maximale Schmerz nahm zwischen der Baseline-Untersuchung und Enduntersuchung um 27 Punkte ab (p< 0.0001). Dieser Effekt war auch 12 Wochen nach Beendigung der Therapie noch vorhanden. Die Ergebnisse wurden durch eine signifikante Schmerzreduktion des BPI und durch eine Responderrate von 76.1% (Verbesserung des VAS Scores um 50%) bestätigt. Höhere Bestrahlungsdosen zu Baseline führten zu einer höheren Schmerzreduktion und Reduktion des AS. Pt mit begleitender Tumortherapie zeigten eine leichte Schmerzreduktion (VAS score) und benötigten weniger Schmerzmedikation im Vergleich zu Pt ohne Therapie. Schlussfolgerung: Die Behandlung mit ZA in Kombination mit Strahlentherapie reduzierte signifikant und bis zu 60 Wochen die Knochenschmerzen der Patienten (VAS score, BPI) mit fortgeschrittenen Knochenläsionen. Die Studienmedikation wurde im Allgemeinen gut vertragen und die Nebenwirkungen entsprechen dem Sicherheitsprofil von ZA.
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Altersabhängigkeit der individuellen Strahlenempfindlichkeit von Brustkrebspatientinnen Spiekermann J.1, Distel L.1, Fietkau R.1, Keller U.1 Strahlenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany
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Fragestellung: Die individuelle Strahlenempfindlichkeit von Brustkrebspatientinnen wurde in Abhängigkeit des Alters der Patientinnen mit Hilfe der Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) untersucht. Methodik: Das Blut von 32 Brustkrebspatientinnen wurde vor Beginn der Strahlentherapie und nach 5 Einzelfraktionen (= einer Woche Bestrahlung) untersucht. Das Blut wurde vor Beginn der Therapie in zwei Fraktionen aufgeteilt, wovon eine mit 2Gy bestrahlt wurde, die andere diente als Nullwertkontrolle. Die Lymphozyten der verschiedenen Fraktionen wurden stimuliert, isoliert, auf Objektträger aufgebracht und die Chromosomen 1, 2 und 4 mit der 3-Farb-FISH angefärbt. Untersucht wurden die strukturellen Chromosomenaberrationen nach Bestrahlung. Die Werte bei 2Gy und nach einer Woche Therapie wurden jeweils um den 0Gy-Wert korrigiert. Als Kontrollgruppe diente eine altersgematchte Gruppe, von 5 gesunden Personen. Ergebnisse: Im Mittel hatten die 32 Patientinnen bei 2Gy einen Bruch pro Mitose-Wert (B/M-Wert) von 0,46 ± 0,13 (Kontrolle 0,41 ± 0,10). Ab einem B/M-Wert von >0,60 sind Patienten erhöht strahlenempfindlich. Das Patientenkollektiv wurde daher in drei Gruppen aufgeteilt. 21 Patientinnen hatten Brüche pro Mitose-Werte unter 0,50. 6 Patientinnen hatten Werte zwischen 0,50 und 0,60 und 5 Patientinnen hatten Werte über 0,60. Patientinnen mit einem B/M-Wert >0,60 waren zum Zeitpunkt der Diagnosestellung im Durchschnitt deutlich jünger (50,2 Jahre) als die 21 Patientinnen (55,6 Jahre) mit einem B/M-Wert unter 0,50, die Patientinnen mit B/M-Werten zwischen 0,50 und 0,60 waren älter (59,2 Jahre). Nach einer Woche Bestrahlung zeigten die Patientinnen einen höheren B/MWert (0,06 ± 0,03) als vor der Bestrahlung (0,02 ± 0,01). Hier zeigen ältere Patientinnen (>70 Jahre) höhere Werte (0,09 ± 0,04) als jüngere (< 70 Jahre) (0,05 ± 0,03). Nach einer Woche Bestrahlung treten doppelt so viele Zellen mit komplexen Aberrationen (>3 Brüche) auf als vor der Bestrahlung. Schlussfolgerung: Höhere B/M-Werte deuten auf eine höhere Strahlenempfindlichkeit hin. Die Ergebnisse bei 2Gy verdeutlichen zum einen, dass die Strahlenempfindlichkeit im Alter zunimmt, aber auch, dass jüngere Patientinnen mit Karzinomen zu einer höheren Strahlenempfindlichkeit neigen. Dies kann die Entstehung von Tumoren und strahleninduzierten Zweittumoren begünstigen. Die Arbeit wurde von der Dr. Mildred Scheel Stiftung gefördert.
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Simultan integrierter Boost bei Mammakarzinom – eine geeignete Option? Piefel K.1, Schneider T.1, Söger S.1, Glessmer S.1, Bislich O.1, Maaß T.1, Seegenschmiedt M.H.1, Fehlauer F.1 1 Strahlenzentrum Hamburg, Hamburg, Germany Fragestellung: Es erfolgt der Vergleich der konventionellen 3D-Bestrahlungstechnik (kRT) mit sequentiellem Boost mit einem ebenfalls in 3D-Technik geplanten simultan integrierten perkutanen Boost (SIB) bei Mammakarzinom in Hinblick auf Praktikabilität, Belastung der Risikoorgane und akuten Nebenwirkungen. Seit 02/2010 wird im Strahlenzentrum Hamburg den Patientinnen die Möglichkeit geboten mit dem SIB die Gesamtbehandlungszeit auf 6 Wochen zu verkürzen. Dieses Konzept wird vor allem Patientinnen geboten, die eine Verkürzung der Gesamtbehandlungszeit wünschen und bei denen kein intraoperativer Boost durchführbar bzw. durchgeführt worden ist. Es soll die Frage erklärt werden, ob durch den SIB neben den Vorteilen wie der Verkürzung der Gesamtbehandlungszeit und der damit einhergehenden besseren biologischen Wirksamkeit möglicherweise Nachteile hinsichtlich der Dosisverteilung im Zielvolumen, der Belastung der Risikoorgane und der Akuttoxizität entstehen. Material und Methodik: 40 Frauen mit Mammakarzinom wurden im Rahmen der brusterhaltenden Therapie mit dem integrierten Boost-Konzept bestrahlt: Konzept SIB=gesamte Mamma mit 30x1,7Gy und SIB im Tumorbett mit 30x0,40,45Gy; insgesamt 30 Fraktionen; gesamte Brust 51Gy GD, Boost 63Gy GD. Die Akuttoxizität (Erythem, Ödem, Schmerzen) wurde wöchentlich erfasst (CTC-
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Kriterien). Bei der Mehrzahl der Patientinnen wurde das Tumorbett intraoperativ mit einem Clip markiert. Zum Vergleich wurden die vorhandenen Bestrahlungspläne noch einmal mit der konventionellen Fraktionierung und sequentiellem Boost berechnet und summiert: Konzept kRT=gesamte Mamma mit 28x1,8Gy und Boost im Tumorbett mit 8x2Gy; insgesamt 36 Fraktionen; gesamte Brust 50,4Gy GD, Boost 66,6Gy GD. Die Dosisverschreibung erfolgt nach gängigen Standards. Als Risikoorgane wurden die ipsi- und kontralaterale Lunge (je V5/V20/Dmean) und das Herz (V30/ Dmean) definiert. Ergebnisse: Die Akzeptanz bei den Patientinnen hinsichtlich der Zeiteinsparung (5-8 Tage) und klinischer Durchführbarkeit (Einsparung von Set-Up-Zeit/Gerätezeit) ist beim verkürzten Konzept günstig. Des Weiteren war der Schweregrad der Akuttoxizität (vornehmlich I°) erwartungsgemäß von der Brustgröße abhängig. Ein ausgeprägtes Erythem mit einr konfluierenden feuchten Epitheliolyse (III°) trat bei einer Patientin mit einem Volumen von 1428ccm auf. Die mittlere Belastung der Risikoorgane waren wie folgt (SIB Gy/kRT Gy): ipsilat. Lunge V20 (4,9/4,6), V5 (39,6/39,2) Dmean (6,0/5,7); kontralat. Lunge V20 (0,6/0,4), V5 (1,0/0,8), Dmean (0,4/0,3); Herz V30 (1,5/1,3), Dmean (1,5/1,6). Die Homogenität in den Zielvolumina (PTV1 Mamma und PTV2 Boost) stellte sich äquivalent dar. Schlussfolgerung: Die adjuvante 3D-geplante Strahlentherapie der Brust mit SIB verkürzt die Gesamtbehandlungszeit, ist ohne Nachteile hinsichtlich der medizin-physikalischen Parameter durchführbar und gut verträglich. Aktuell prüfen wir die Möglichkeit der IMRT-SIB (statisch vs. VMAT) bei Patientinnen mit Mammakarzinom.
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Analysis of the heart movement during Respiration-gated Radiotherapy in patients with left sided breast cancer Abdelhamid R.1, Waletzko O.2, Farrag A.1, Khalifah A.1, Rohn R.2, Block A.3 1 Assuit University, Clinical Oncology and Nuclear Medicine Department, Assuit, Egypt, 2Klinikum Dortmund, Praxis für Strahlentherapie, Dortmund, Germany, 3Klinikum Dortmund, Institut für Medizinische Strahlenphysik und Strahlenschutz, Dortmund, Germany Introduction: Radiation-induced heart injury is an inherent risk in the treatment of left sided breast cancer arising from the use of radiotherapy in combination with cardiotoxic chemotherapeutic agents. The incidence of cardiac dysfunction and pericarditis for radiotherapy technique with tangential fields is related to the volume of heart irradiated. Our approach for heart sparing breast cancer irradiation is the respiration gated radiotherapy. The aim of this study is the determination of both the respiration-induced and inherent heart movement amplitudes and how they affect the gating technique. Methods: We use the Varian Real-time Position management (RPM) Respiratory Gating system. The signal provider for the gated beam is a marker block with infrared reflectors, which is placed on the patient´s breast. Two planning CT´s in inspiration and expiration and one free breathing scan are performed. The motion of a marked point at the edge of the heart was analyzed with the inhouse-developed software ORAT in the simulator sequence for acquiring information of the cranio-caudal amplitude of heart movements in free breathing (respirationinduced amplitude) and a 15 seconds breath-hold phase (inherent amplitude). We had retrospectively analyzed 25 axillary lymph node-positive left sided breast cancer patients who were referred to the clinic of Radiotherapy, Dortmund, Germany for routine adjuvant radiotherapy from the year 2004 to the year 2007. All patients were referred for treatment with the respiratory gating technique. Results: The amplitude of the respiration-induced heart movement lies in the range between 2.8 mm and 33.8 mm (mean: 17.96 mm; SD: 6.77 mm), where as that of the inherent heart movement is between 1.3 mm and 16.1 mm (mean: 4.36 mm; SD: 3.56 mm). The ratio of the respiration-induced heart movement and the inherent heart movement shows a wide range of individual variability between 0.07 and 0.66. There is 75.72 % decrease in the mean amplitude of movement by breath holding (13.6 mm decrease). The p value is highly significant (p = 0.0001, at a confidence level 95%). Conclusions: Due to the large variability of the respiration-induced heart movement, one has to precisely analyze the cardiac cycles before starting respirationgated radiotherapy and the gating window should be including in minimum the mean amplitude of these cycles. Because a planning CT is in fact a snap shot of the heart cycle, in a comparison using 3D plans (conventional and respiration-gated radiotherapy) a lot of uncertainties will ensue.
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P126 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):103
Optimale Herzschonung durch Verwendung des Active Breathing Coordinator (ABC) bei der adjuvanten Bestrahlung nach linksseitigem Mammacarcinom Nadji S.1, Hültenschmidt B.1, Kereszti M.1, Sautter-Bihl M.-L.1 1 Städtisches Klinikum Karlsruhe, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Karlsruhe, Germany Fragestellung: Bei der Bestrahlung der linken Brust nach OP eines Mammakarzinoms muss sowohl mit konventioneller 3D- wie auch mit IMRT-Planung eine wenn auch geringe Belastung des Herzens in Kauf genommen werden, um Unterdosierungen an der Thoraxwand zu verhindern. In der Literatur zeigen sich jedoch Hinweise auf eine erhöhte kardiale Morbidität schon bei sehr niedrigen Dosen (< 5Gy). Ziel dieser Arbeit ist zu untersuchen, ob mit einer atemgetriggerten Technik bei Bestrahlung in maximaler Inspiration eine bessere Schonung des Herzens möglich ist. Methodik: 28 Patientinnen mit Mammakarzinom links, bei denen nach S3-Leitlinien eine adjuvante RT der linken Brust/Thoraxwand indiziert war, erhielten bei im Planungs-CT in Atemmittellage (Aml) entsprechend visuell verifizierter Notwendigkeit zur Herzschonung (Lokalisation der ehemaligen Tumorregion, Steilheit der Tangente, individuell unterschiedliche Topographie/ Lage des Herzens) nach Aufklärung und Coaching ein 2. Planungs-CT in maximaler Inspiration mit entsprechender 3D-Planung. Zur Atemtriggerung kam der Active Breathing Coordinator™ (ABC) der Firma Elekta zum Einsatz. Die Gesamtdosis betrug 50,4Gy, gegeben in Einzeldosen à 1,8Gy. Bei 21 Patientinnen erfolgte noch eine kleinvolumige, ebenfalls 3D geplante Dosisaufsättigung des ehemaligen Tumorbetts mit 10,8Gy, die aber nicht in die Auswertung miteinbezogen wurde. 15 Patientinnen hatten entweder neoadjuvant oder adjuvant eine potentiell kardiotoxische Chemotherapie im Behandlungsverlauf vor der Bestrahlung erhalten. Die Auswertung im Planungssystem erfolgte nach Dmean, Dmedian und Dmax von Herz, linker Koronararterie (LCA) und linker Lunge; zusätzliche Auswertungspunkte beim Herzen waren V2,5Gy, V5Gy, V25Gy, V30Gy und V45Gy, bei der linken Lunge V15Gy, V18Gy, V20Gy und V24Gy, die spezielle Auswertung der LCA erfolgte mit V2,5Gy und V5Gy. Ergebnisse: Am Herzen zeigte sich unter ABC eine deutliche Reduktion für die V2,5Gy auf 11,66Vol.% von 31.23 Vol% in Aml, ebenso bei der V5Gy (ABC 0,67Vol% vs. Aml 9,39Vol.%). Bezüglich der LCA ergab sich eine Dmax von (Aml) 46,22Gy vs. (ABC) 6,53Gy, eine Dmean von 32,50Gy vs. 4,43Gy und eine Dmedian von 39,31Gy vs. 4,94Gy, also auch hier eine deutlich höhere Belastung in Atemmittellage. Die Lungenbelastung war insgesamt vergleichbar, jedoch war das bestrahlte physikalische Lungenvolumen unter ABC größer als in Aml (V20Gy 147,32 ccm vs. 96,39ccm). Schlussfolgerung: Durch den Einsatz des ABC bei RT der linken Brust kann bei entsprechender Compliance eine sehr gute Schonung des Herzens realisiert werden, auch in Bezug auf sehr niedrige Dosen unter 5Gy.
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Hämangiosarkom nach brusterhaltender Therapie beim Mammakarzinom; vier Fallbeispiele mit molekulargenetischer Diagnostik und Literaturübersicht Matuschek C.1, Bölke E.1, Budach W.1, Peiper M.2, Gerber P.A.3, Simiantonakis J.1, Knoefel W.T.4, Baldus S.5, Niederacher D.6, Janni W.6, Nestle-Krämling C.6 1 Univ.Klin. f. Strahlentherapie u. Radioonkologie, Düsseldorf, Germany, 2Kliniken Essen Süd, Chirurgie, Essen, Germany, 3Uniklinik Düsseldorf, Hautklinik, Düsseldorf, Germany, 4Klinik f. Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf, Germany, 5Uniklinik Düsseldorf, Pathologie, Düsseldorf, Germany, 6 Uniklinik Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Germany Fragestellung: Die seltenen Hämangiosarkome der Mamma werden zunehmend häufiger beobachtet. Ursache sind die heutzutage etablierten brusterhaltenden Therapiekonzepte, bei denen die Radiotherapie der Restbrust eine feste Therapieoption ist. Die Early Breast Cancer Trialists Cooperative Group zeigte auf dem Jahreskongress der European Society for Therapeutic Radiology and Oncology (ESTRO) in Leipzig 2006, dass die Strahlentherapie das Risiko für ein Sarkom um den Faktor 2,34 erhöht, wobei die meisten Sarkome Angiosarkome waren. Methodik: In dieser Arbeit werden vier eigene Fälle, bei denen ein Hämangiosarkom nach brusterhaltener Therapie beim Mammakarzinom festgestellt wurde, beschrieben. Zur Abklärung einer eventuell bestehenden, genetisch prädisponie-
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renden Strahlensensibilität wurde bei den Patientinnen ein Stammbaum erstellt und eine komplette molekulargenetische Diagnostik der Tumorsuppressorgene BRCA1 und 2 (Brustkrebsgen 1 und 2) sowie p53 durchgeführt und mit der Literaturübersicht verglichen. Ergebnisse: Hämangiosarkome treten als sekundäre Neoplasie mit einer Latenz von 5-10 Jahren nach Primärtherapie eines Mammakarzinoms auf und haben eine ungünstige Prognose. Die Mutationsanalyse im BRCA1-, BRCA2- und p53Gen ergab jeweils unauffällige Befunde. Schlussfolgerung: Aufgrund der unsicheren Datenlage umfasst die Therapieempfehlung beim Hämangiosarkom neben der radikalen Tumorresektion im Gesunden uneinheitliche systemische Chemo- oder Immuntherapieregime, die sich zumeist an der Therapie anderer seltener Hautsarkome, wie dem Kaposisarkom, orientieren. Eine systematische, registerbasierte Erfassung aller Fälle wird in Deutschland angestrebt. Eine genetische Prädisposition wird angenommen, ließ sich aber anhand der eigenen Untersuchungen der Tumorsuppressorgene BRCA1, BRCA2 sowie p53 bei unseren Patienten nicht nachweisen.
P128 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):103
IORT-Boost to the breast with intrabeam: External dosimetry and applicator selection Baus W.W.1, Semrau R.1, Hilger T.1, Bongartz R.1, Krämer S.2, Warm M.3, Müller R.-P.1 1 Uniklinik Köln, Strahlentherapie, Köln, Germany, 2Uniklinik Köln, Brustzentrum, Köln, Germany, 3Krankenhaus Holweide, Brustzentrum, Köln, Germany Introduction: The Intrabeam System (Zeiss, Oberkochen, Germany) essentially is a 50 kV x-ray generator with a spherical applicator which is inserted directly into the resection cavity after breast conserving surgery [1]. This kind of treatment has several advantages such as ´geographical´ precision and shortening of the overall treatment time by c. 20 %. However, from the viewpoint of external beam radiotherapy or afterloading there might also exist some disadvantages such as high dose inhomogeneity, lack of imaging, and merely coarse treatment planning without external dosimetric checks. Therefore, in this work external dosimetry is presented and some aspects regarding the applicator size is discussed. Methods: To perform external dosimetry using a soft x-ray chamber (PTW 23342) with the Intrabeam System, a suitable PMMA slab phantom with spherical holders was built. According to the pathological results (weight) available from our first nearly 100 treatments, resection volumes were calculated and related to the applicators actually used (ranging from 1.5 to 5.0 cm diameter, 5 mm steps). Depth dose curves (PDD) were used to calculate irradiated volumes for the various applicators which were related to the resected tissue. Results: External absolute and relative (PDD) dosimetry are in good accordance to the internal dosimetry of the Intrabeam System. [2] There was a tendency over time to use smaller applicators (from 3.7 cm to below 3.0 on average). In most treatments, the applicator used was smaller than the resection volume. The irradiated volumes according to the depth dose curves and the spherical geometry differ considerably between the different applicators (e.g. the volume receiving at least 7 Gy ranging from 7 for the smallest to 116 ccm for the largest). Conclusions: The internal dosimetry of the Intrabeam and the PDD data provided by the manufacturer could be confirmed by our measurements. Though the PDD and the absolute dose seem to be well defined, the part played by the applicator size might be more critical than previously thought. E.g. if the ´correct´ size would be 3.0 cm but the selected diameter is 2.5 cm, then only about 60 % of volume would receive at least 7 Gy compared to the 3.0 cm applicator (ideal fit assumed). As one consequence, in case of close margin of the frozen section one should rather choose the larger applicator (to treat more volume, hence a larger safety margin). It seems worthwhile to select the applicator size according to the perioperatively determined weight of the surgically resected tissue. This could possibly lead to either less risk of recurrence or on the long run to a reduction of the prescribed dose. References: [1] J. Vaidya et al., Long-term Results of Targeted Intraoperative Radiotherapy (Targit) Boost during Breast-conserving Surgery, IJROBP (prepubl. online 2010) [2] W.W. Baus, Externe Dosimetrie mit dem Intrabeam-IORT-System, Medizinische Physik 2010, eds.: N. Hodapp et al. ISBN 3-925218-88-2
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Strahlenphysik – dosimetrische Indikatoren bei der Therapieplanung
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Konstanzprüfungen von Dosisprofilen bei kleinen nicht-homogenen Strahlfeldern Garbe S.1, Benabbou M.2 1 Radiologische Universitätsklinik, Strahlentherapie, Bonn, Germany, 2 RheinAhrCampus, Fachbereich Mathematik und Technik, Remagen, Germany Fragestellung: Neuere Entwicklungen an Linearbeschleunigern haben zum Ziel den Patienten mit höheren Dosisleistungen zu bestrahlen. Die dabei erzeugten Strahlfelder besitzen daher vermehrt nicht-homogene Strahlprofile; zudem verkleinern sich die Feldgrößen im Subzentimeterbereich. Eine schnelle und sichere Konstanzprüfung dieser Strahlprofile sollte Bestandteil jedes Qualitätsmanagements an Beschleunigern sein. Die hier vorgestellten Untersuchungen am Tomotherapy Hi-ArtII System (Tomotherapy) zeigen einen Vergleich von vier Messsystemen zur Prüfung von nicht-homogenen kleinen Strahlfeldern. Methodik: Die Tomotherapie erzeugt konische Strahlprofile von geringer Strahlbreite (1, 2.5 und 5cm). Diese Dosisprofile wurden mit dem Tomodose (Sun Nuclear), dem 2D-Array seven29 (PTW), dem Wasserphantom MP3-T und einer sphärischen PinPoint-Kammer (PTW) und filmdosimetrischen Messungen mit dem EDR-3 Film (Kodak) analysiert. Als Kennmerkmale für eine solche Profilanalyse wurden ausgewählt: die Bestimmung der Breite der Penumbren, die Lage des Dosismaximums und die Symmetrie der Dosisprofile. Diese Untersuchungen wurden an drei Strahllängen 10, 25 und 40cm und in drei Messtiefen (1.2, 10 und 20cm) durchgeführt. Aus den Tiefenmessungen wurde dann zusätzlich die Strahldivergenz berechnet. Des Weiteren wurden der Zeitaufwand und das Auflösungsvermögen bestimmt. Alle Messungen wurden mit den Goldstandardmessungen verglichen. Ergebnisse: Mit dem Tomodose-System wurden alle neun Feldgrößen mit einem Auflösungsvermögen von 2.5mm in transversaler Richtung und 3mm in longitudinaler Richtung bestimmt, dazu musste jedes Profil verschoben wiederholt gemessen werden. Mit dem 2D-Array konnten die neun Feldgrößen nach einer Verschiebung des 2D-Arrays mit einem Auflösungsvermögen von 2mm bestimmt werden. Für die Feldgrößen von longitudinal 40cm wurden zusätzliche Anschlussmessungen durchgeführt. Für die Messungen mit dem MP3-T-System wurden alle Feldgrößen mit dem Auflösungsvermögen von 1mm bestimmt. Die Filmdosimetrie zeigte für alle Feldgrößen ein Auflösungsvermögen unter 1mm. Mit allen vier Systemen wurde die Lage des Dosismaximums mit einer Messungenauigkeit von < 1mm, die Strahldivergenz mit einer Messungenauigkeit < 1o und die Dosisprofilsymmetrie mit einer Messungenauigkeit < 1% bestimmt. Schlussfolgerung: Die Einsetzbarkeit des Tomodose-Systems ist auf eine für Tomotherapie spezialisierte Strahlformung angelegt. Das 2D-Array ist universell einsetzbar, zügig in Aufbau und Bedienung; bei großen Feldgrößen >27cm und für ein besseres Auflösungsvermögen (< 2.5mm) müssen allerdings zusätzliche Messungen durchgeführt werden. Ist das MP3-T aufgebaut, sind die Strahlprofile zügig und mit einem Auflösungsvermögen < 1mm vermessen. Die Filmdosimetrie weist das beste Auflösungsvermögen auf, allerdings ist dies immer nur eine off line Bestimmung. Für die Konstanzprüfungen von nicht-homogenen kleinen Strahlfeldern eignen sich Wasserphantom-, Filmmessungen und Messungen mit dem 2D-Array.
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P130 Monte Carlo-estimated dose distributions and dose volume histograms from Ru/Rh-106 plaques on a computerised tomography of the eye Brualla L.1, Flühs D.1, Wittig A.2, Zimmermann B.1, Sempau J.3, Bornfeld N.4, Sauerwein W.1 1 Universitätsklinikum Essen, Strahlenklinik, Essen, Germany, 2Klinikum der Philipps-Univ. Marburg, Department of Radiation Oncology, Marburg, Germany, 3Universitat Politecnica de Catalunya, Institut de Tecniques Energetiques, Barcelona, Spain, 4Universitätsklinikum Essen, Department of Ophthalmology, Essen, Germany Ru/Rh-106 eye plaques are routinely used for the radiotherapy treatment of tumours. However, dose distributions on the eye obtained from this kind of plaques are difficult to evaluate. Monte Carlo simulations may provide a solution to this problem, but up until now only a few works have been published in that regard. All published works consider the eye as a homogeneous water sphere, therefore neglecting the anatomical structure. The Monte Carlo code PENELOPE used in conjunction with the steering main program penEasy allows to mix quadric surface geometries with voxelised structures without loss of simulation speed. With these codes it is possible to accurately simulate the geometry of the plaque, whose details require quadric surfaces, together with a computerised tomography image of the eye. The energy spectrum of beta particles emitted by the radiation source was obtained from Fermi theory, taking into account the angular momentum and parity of the parent and daughter nuclei to determine whether the transition is allowed or forbidden. In our work the computerised tomography image has been segmented and dose volume histograms for the following anatomical structures of the eye have been obtained: cornea, bulbar conjunctiva, retina and papilla. Furthermore, the eye has been divided into two hemispheres, anterior and posterior globe, that can be evaluated separately. The geometry of the eye plaque has been modelled using quadric surfaces. With our method the dose distribution assessed and dose volume histograms can be evaluated furnishing the oncologist and the medical physicist with formerly unavailable accurate information.
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Verification of dose plans for lung cancer in helical IMRT Kakde M.1, Müdder T.2, Schoroth F.2, Wilhelm-Buchstab T.2, Schüller H.2, Zakaria G.A.3, Lubad M.4, Garbe S.2 1 Hochschule Anhalt, Biomedical Engineering, Köthen, Germany, 2Radiologische Universitätsklinik, Strahlentherapie, Bonn, Germany, 3Kreiskrankenhaus Gummersbach, Medizinische Strahlenphysik, Gummersbach, Germany, 4RheinAhrCampus, Fachbereich Mathematik und Technik, Remagen, Germany Aim: It is known that for changes in density some TPS fail to correct dose calculation, e.g. lung cancer. In this investigation w.r.t. pre-treatment quality assurance (PQA) plans in Tomotherapy on a 3D water equivalent phantom, consisting of large cavities and no cavities respectively to obtain better results when compared to gold standard will be demonstrated. Material and method: “ArcCheck” 3D water equivalent phantom (Sun Nuclear, Melbourne) consisting 1386 diodes in spiral arrangement had been used for all measurements of lung cancer PQA plans in Tomotherapy. MapCheck software (ver.5.1) is used to record the data measured and compare it with planned dose distribution. The PQA plans were measured on ArcCheck, ArcCheck with Solid Air Plug (SAP), Solid Plug (SP) and varied Air Gap Plug (AGP). During data evaluation the gamma criteria were varied and recorded at 2%/2mm, 3%/3mm and 4%/4mm respectively. To validate which setup provides best results, we performed the following cross measures likewise; the first prostate cancer PQA plan was made on the ArcCheck measured on the same and on SP ArcCheck, the second prostate cancer PQA plan was made on an ArcCheck SP measured on same and ArcCheck too. Results: In comparison to the cross measurements, first prostate cancer PQA plan measured on ArcCheck had pass rate 95.46% and on ArcCheck SP had pass rate 90.5% for the same plan, the second prostate PQA plan measured on the ArcCheck SP had pass rate 96.16% and on ArcCheck had pass rate 91.2%. The two prostate cancer plan measurements show 5% difference in pass rate. Total of
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3 cases with lung cancer PQA plans have been used so far for analysis. Initial measurements for lung cancer PQA plan were performed on ArcCheck varying the gamma criteria, observed was for 2%/2mm pass rate 80.52%, 3%/3mm pass rate 95.58% and 4%/4mm pass rate 99.16%. Further keeping the gamma criteria at 3%/3mm, the data observed after measurements on ArcCheck for 3 lung cancer plans had pass rate ranging from 95-97% and data with ArcCheck SAP showed a pass rate from 96-97%. Further, one lung cancer PQA plan was measured on ArcCheck SP having pass rate 98.14% whereas measurements with the different ArcCheck AGP varied from pass rate 92-96%. Conclusion: With the results obtained from gamma criteria 3%/3mm, we conclude that this is ideal for PQA analysis. The uncertainties that were observed with different ArcCheck AGP, depending on their shape being symmetric or asymmetric provided decreasing results with increase in the air gap. Taking all the measurements into account for lung cancer PQA plans we observe that ArcCheck with SP provide best result. This is also proved when the cross measures were performed. The possibility could be due to the difference in scatter rate between air and matter. The possibility is also that the TPS could not plan the algorithm as required where air and matter regions are concerned (e.g. lung).
P132 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):105
Intensitäts-Modulierte-Strahlentherapie (IMRT) und 3D-Planung im Vergleich bei Prostatakrebs-Patienten mit beidseitiger Hüftgelenksprothese Lübeck R.1, Demirel C.2, Riesenbeck D.1, Reimann P.1, Zylka W.3 1 Strahlentherapeutische Gemeinschaftspraxis Wildermannstraße, Recklinghausen, Germany, 2Klinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Herne, Germany, 3 Fachhochschule Gelsenkirchen, Fachbereich Physikalische Technik, Labor Medizintechnik, Gelsenkirchen, Germany Fragestellung: Immer mehr Männer erkranken an Prostatakrebs. Ebenso steigt die Anzahl der Männer mit implantierten Hüftgelenksprothesen (TEP). Somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Patient mit TEP an der Prostata bestrahlt werden muss. In dieser Studie sollte gezeigt werden, welche Bestrahlungstechnik, IMRT oder 3D-konformale Planung, und welches Bestrahlungsplanungssystem, Pinnacle3 und Precise Plan, die besseren Ergebnisse erzielt. Methodik: Für die Erstellung der Bestrahlungspläne wurden die Planungssysteme Pinnacle3 (Version 8.0m) und Precise Plan (Release 2.12) verwendet. Bestrahlt wurde mit einem Elekta Precise SL18. Als Grundlage wurden drei Computertomographie (CT)-Datensätze von Patienten mit Prostatakrebs und beidseitiger Hüftgelenksprothese genutzt. Mit beiden Planungssystemen wurden jeweils ein IMRT und ein 3D-konformaler Plan auf die drei Datensätze erstellt und anschließend auf ein Phantom übertragen. Das Phantom bestand aus einem mit Agar Agar gefülltem Aquarium, in dem zwei Hüftgelenksprothesen der Firma Stryker (Bestandteile der Prothese: ABG Schaft, ABG Kopf und Hüftpfanne mit Inlay) eingesetzt waren. Geplant wurde die Bestrahlung mit 1,8 Gy Einzeldosis und 50,4 Gy Gesamtdosis (GD) in den Patientendatensätzen. Anschließend wurde je eine Fraktion der Pläne, also 1,8 Gy, auf das Phantom appliziert und die Dosis gemessen, und zwar absolutdosimetrisch im Isozentrum. Diese Ergebnisse wurden dann auf 28 Fraktionen hochgerechnet. Anschließend erfolgte die gleiche Messung noch einmal ohne TEP. Ergebnisse: Zwischen Pinnacle3 und Precise Plan fanden sich bei der Berechnung der 3D-konformalen Pläne minimale Unterschiede in den Monitoreinheiten und der Dosis pro Fraktion (0,01 bis 0,03 Gy bezogen auf die vom Planungssystem errechnete Dosis im Phantom). Beim Vergleich der berechneten und der bestrahlten Dosis kam es bei Pinnacle3 zu Abweichungen in Höhe von +0,19 Gy bis – 2,2 Gy (bezogen auf 50,4 Gy GD), bei Precise Plan zu Abweichungen von +1,5 Gy bis -0,73 Gy. Die IMRT-Pläne der beiden Planungssysteme lassen sich auf Grund der Planungsabfolge nicht direkt vergleichen. Die IMRT Pläne von Pinnacle3 zeigten im Vergleich der berechneten und der gemessenen Dosiswerte Über- und Unterdosierungen von unter 1 Gy, bei Precise Plan hingegen kam es in allen Fällen zu einer Überdosierung, bis hin zu 9 Gy. Der Vergleich der Messwerte mit und ohne TEP zeigte für beide Planungssysteme und beide Planungstechniken, dass die Prothesen zu einer Dosisabschwächung führen, die im Maximum 46% betrug (28,6 bis 46%). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie mit drei Patienten-Datensätzen zeigen, dass für Patienten mit beidseitiger Hüftgelenks-TEP mit Pinnacle3 geplante IMRT Pläne eine Optimierung bisheriger 3D-konformaler Planung sind, da sich hier die geringsten Abweichungen fanden.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
P133 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):105
Vergleich der radiochromatischen Dosimetriefilme EBT mit EBT2 (Gafchromic) für die IMRT-Verifikation Schwedas M.1, Howitz S.2, Wiezorek T.1, Wendt T.G.1 1 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Jena, Germany, 2Westsächsische Hochschule Zwickau, Zwickau, Germany Fragestellung: Durch die Entwicklung neuer Grafchromic-Filme (EBT2) stellt sich die Frage nach einer besseren dosimetrischen Einsetzbarkeit im Vergleich zu den herkömmlichen EBT-Filmen (EBT1). Für die neuen EBT2 Filme wird vom Hersteller eine verbesserte Energieunabhängikeit, höhere Lichtunempfindlichkeit und ein besseres Homogenitätsverhalten angegeben. Dafür wurde der Film gelb eingefärbt, die Dicke und das Material der Polyesterschichten verändert, so dass der Film nicht mehr wie sein Vorgänger symmetrisch aufgebaut ist. Diese verbesserten Eigenschaften wurden durch vergleichende Messungen mit dem EBT1 Film überprüft. Dazu wurden Messungen bei verschiedenen Energien vorgenommen und der Einfluss des Scannerlichtes überprüft. Des Weiteren wurde bei den radiochromen Filmen untersucht, ob sie den aus der Dosimetrie mit radiographischen Filmen bekannten Schwarzschildeffekt aufweisen. Methode: Alle Messungen wurden in einem Plexiglasphantom in 5 cm Tiefe mit der Ionisationskammer 31002 (PTW) und den Gafchromic-Filmen EBT1 und EBT2 (ISP) bei TH100, TH200 und 6 MV durchgeführt. Die Messwerte wurden auf Cobalt-60-Strahlung normiert, da bei dieser Energie aufgrund der Kalibrierung von einer energieunabhängigen Detektorantwort der Ionisationskammer ausgegangen werden kann. Um den Einfluss des veränderten Filmaufbaus zu quantifizieren, wurden diese Messungen bei verschiedenen Filmorientierungen wiederholt. Zur Untersuchung des Schwarzschildeffektes wurde die Gesamtdosis in mehrere kleine Einzeldosen appliziert. Weiterhin wurden die Filme mit unterschiedlichen Dosisleistungen bestrahlt. Für die Untersuchung des Scannerlichtes wurden beide Filmtypen mehrmals gescannt und die daraus resultierende Erhöhung der PixelValue (PV) ausgewertet. Ergebnisse: Wie aufgrund der neuen chemischen Zusammensetzung und der daraus resultierenden besseren strahlenphysikalischen Eigenschaften zu erwarten war, werden niederenergetische Anteile nicht mehr wie bei dem EBT1-Film massiv unterbewertet, sondern bei TH100 um ca. 8 % und bei TH200 um ca. 1,5 % überbewertet. Weiterhin sind Messfehler durch den asymmetrischen Aufbau des EBT2 Films vernachlässigbar. Der Schwarzschildeffekt konnte bei radiochromen Filmen nicht nachgewiesen werden. Bei der Untersuchung des Einflusses durch Tages- oder Scannerlicht wurden Unterschiede festgestellt. Ein 10fach gescannter EBT1-Film zeigte eine Pixelvalue-Erhöhung von 1,5 %, wobei der Scannerlichteinfluß auf den EBT2-Film nicht messbar war. Eine deutliche Verbesserung beim Homogenitätsverhalten konnte nicht festgestellt werden. Somit ist der neue EBT2 besser für die IMRT-Verifikation geeignet, da der Anteil gestreuter und niederenergetischer Dosisanteile gegenüber konformaler Techniken steigt.
P134 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):105
Accuracy of treatment planning system and delivery of dose in extracranial stereotactic radiotherapy Dawod T.1, Werner M.2, Bremer M.2, Karstens J.H.2 1 Mansoura University, Faculty of Medicine, Department of Clinical Oncology, Mansoura, Egypt, 2Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany Introduction: Extracranial stereotactic radiotherapy (ESRT) is a powerful tool, however the delivery of large doses per fraction demand high accuracy in planning and dose delivery. The aim of this study was to determine the dose calculations accuracy of the MasterPlan Treatment Planning System (TPS) using pencil beam (PB) and collapsed cone (CC) algorithm for ESRT. In this study the Elekta Stereotactic Body Frame and a custom-built thorax PMMA phantom were used. Material and method: The dose was measured at the center of a custom-built inhomogeneous PMMA thorax phantom with and without the ESBF surrounding the phantom. The phantom was CT-imaged inside the ESBF and planned with multiple 3D-CRT fields using pencil beam and collapsed cone algorithms using both 6-MV and 10-MV photon energies of an Elekta Synergy Linac. Different treatment plans were calculated with the MasterPlan TPS partly with the ESBF included in the outline contour and partly only with the phantom included in the volume relevant for calculation. The transmission of the frame was determined by the ratio of the dose measurements with the frame to the measurements
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without it. To validate the accuracy of the calculation models, plans with both phantoms were compared with the corresponding measurements. Results: The transmission of the ESBF varies from 90.23-97.54 % depending on the energy, field size, the angle of the beams and the amount of interception of treatment beam and frame. The collapsed cone algorithm calculated the dose to the target within 1.95% of the average measurement value. Conclusion: The attenuation caused by the ESBF must be accounted into the planning process. For MasterPlan, the frame should be contoured and included in all calculations. This can be done easily and accurately. For target volumes in the thorax, with a large amount of air filled spaces, collapsed cone algorithm should be used.
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P135 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):106
Einfluss von Targetbewegungen auf die zweidimensionale Dosisverteilung von mechanischen und dynamischen Keilfiltern ohne und mit Gating Block A.1, Lenz J.2, Radtke E.3, Spaan B.2 1 Klinikum Dortmund, Institut für Medizinische Strahlenphysik und Strahlenschutz, Dortmund, Germany, 2Technische Universität Dortmund, Experimentelle Teilchenphysik E5, Dortmund, Germany, 3Ruhr-Universität Bochum, Institut für Experimentalphysik I, Bochum, Germany Zielsetzung: Der Bewegungseinfluss des Targets auf die zweidimensionale Dosisverteilung soll für offene Felder und für mechanische und dynamische Keilfilterfelder (KF) untersucht werden. Eine besondere Aufmerksamkeit soll dabei dem Isodosenvergleich der beiden unterschiedlichen KF zukommen. Des Weiteren soll der Gatingeffekt auf die jeweiligen Dosisverteilungen gemessen werden. Methodik: Die Untersuchungen wurden am Clinac 2100C/D, der mit dem Enhanced Dynamic Wedge (EDW) und für atemgetriggerte Bestrahlungen mit dem RPM-System (alles Fa. Varian) ausgerüstet ist, bei den Photonenenergien 6 MV und 15 MV durchgeführt. Die Dosisverteilung wurde mit dem 2D-Array MapCheck 2 (Fa. SunNuclear), das mit 1527 Halbleiterdetektoren, mit jeweils einer aktiven Detektorfläche von 0,64 mm2, bestückt ist und eine maximale Feldgröße von 32 cm x 26 cm dosimetrieren kann. Als Phantom zur Simulation der Patientenbewegung wurde der Hochpräzisionsmesstisch MotionSim (Fa. Sun Nuclear) verwendet, der mit einem periodischen sinusförmigen Bewegungsmuster, mit der Amplitude 1,1 cm und Periode von 6 Sekunden, gesteuert wurde. Die Feldgröße betrug 10 cm x 10 cm, die Keilfilterwinkel 15°, 30° und 45°. Ergebnisse: Bei den offenen Feldern ist der Abstand der 90%-Isodosen 93 mm (6 MV) bzw. 92 mm (15 MV). Beim bewegten Target verschmälern sich die 90%-Isodosen auf 84 mm. Unter Gatingbedingungen wird mit Verringerung der Gatingamplitude bzw. des Duty Cycles (DC) der Abstand wieder größer, auf 86 bzw. 85 mm (DC 64%), 91 mm (DC 35%), 95 mm (DC 12%). Ab der 50%-Isodose verbreitert sich der Abstand, was dadurch zu erklären ist, das Verschiebungen im Hochdosisbereich an den Rändern zu Dosisverminderungen, im Niedrigdosisbereich aber zu Dosiserhöhungen führen. Der Isodosenabstand bei den mechanischen KF ist aufgrund des steilen Dosisgradienten sehr robust gegenüber Bewegungen, mit Abweichungen von maximal 1 – 2 mm. Gating übt darauf keinen Effekt aus. Dagegen erscheint das Verhalten der dyn. KF äußerst komplex. Bewegungen führten im Abstand der 90%-Isodosen bei 2 Messungen zu Verbreiterungen von 4 und 11 mm und in den anderen 10 Messungen zu Verschmälerungen zwischen 4 und 15 mm. Eine Energie- bzw. KF-Winkelabhängigkeit konnte nicht festgestellt werden. Unter Gatingbedingungen nähert sich der 90%-Isodosenabstand wieder mehr dem Ruhezustand an, allerdings nicht mit der Regelmäßigkeit der offenen Felder. Der Gatingeffekt erwies sich bei drei aufeinander folgenden Messungen als stabil. Schlussfolgerung: Die konkurrierenden Bewegungen (Target- gegenüber Blendenbewegung) führen beim dyn. KF im Gegensatz zum mechanischen zu sehr komplexen Verhalten in der Isodosenverteilung. Gating reduziert diesen Effekt erheblich. Da die Isodosenverteilungen der dyn. KF bei bewegten Targets keine Systematik aufweisen und sie in der Therapieplanung nicht berücksichtigt werden können, sollten bei Bestrahlungen im Thorax- und Abdomenbereich nur mechanische KF zum Einsatz kommen.
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P136 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):106
VMAT mit einem Synergy-Linearbeschleuniger und dem Bestrahlungsplanungssystem Eclipse Glessmer S.1, Maaß T.1, Paqué R.1, Fehlauer F.1 1 Strahlenzentrum Hamburg, Hamburg, Germany Fragestellung: Intensitätsmodulierte Rotationsbestrahlung (IMAT) wird von verschiedenen Herstellern unterstützt. Hierzu gehören Varian (RapidArc) und Elekta (VMAT). Beide Hersteller bieten jeweils eigene Bestrahlungsplanungssysteme an: Eclipse (Varian) und Monaco (CMS / Elekta Software). Ziel der vorliegenden Studie war es, mit Eclipse erstellte Bestrahlungspläne für einen Elekta Synergy-Linearbeschleuniger mit bezüglich ihrer Planqualität zu vergleichen mit Monaco-Plänen für den selben Beschleuniger. Ein weiteres Vergleichskriterium war die Dauer von Planung und Bestrahlung. Methodik: Die Planung von step-and-shoot-IMRT erfolgte mit dem Planungssystem Monaco (Version 2.03.00). Die IMRT-Pläne wurden mit retrospektiv erstellten VMAT-Plänen von Eclipse (Version 11.0.2, Vorabversion) verglichen. Als Ausgangspunkt für die Randbedingungen der Eclipse-Pläne dienten mit Monaco erreichte Dosis-Volumen-Beziehungen. Die Berechnung der Homogenitätsindizes für die Zielvolumina der verschiedenen Pläne erfolgte nach den Kriterien von Shaw et al. (1993) sowie Wu et al. (2003). Für die Patientenpläne wurden QAPläne berechnet, auf das ArcCHECK-Phantom (SunNuclear) abgestrahlt und mit Hilfe des Gamma-Kriteriums nach Low et al. (1998) mit den Toleranzparametern von 3% und 3mm ausgewertet. Ergebnisse: Die mit Eclipse berechneten VMAT-Pläne hatten unter Berücksichtigung der Homogenitätsindizes eine vergleichbare Qualität wie die Monaco step-and-shoot-IMRT-Pläne. Häufig konnten mit Eclipse mit geringerem Aufwand als bei Monaco steilere Dosisgradienten erzielt werden. Diese resultierten in einer besseren Schonung von nah an den Zielvolumina gelegenen Risikostrukturen. Die Optimierungs- und Rechenzeiten für einen mit Eclipse berechneten Arc lagen bei etwa 40 Minuten. Monaco hatte für IMRT-Pläne bei Verwendung des XVMC-Algorithmus Optimierungs- und Rechenzeiten von bis zu mehreren Stunden. Dosimetrische Verifikationen mit dem ArcCHECK-Phantom waren erfolgreich; jeweils mehr als 95% der ausgewerteten Punkte erfüllten das Gamma-Kriterium. Ein Single-Arc-Plan benötigte weniger als drei Minuten Strahlzeit, während für die IMRT-Pläne mit sieben bis elf Einstrahlrichtungen im Schnitt 10 bis 15 Minuten erforderlich waren. Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass es mit dem Bestrahlungsplanungssystem Eclipse auch für Elekta-Beschleuniger möglich ist, in kurzen Zeiträumen Pläne zu erstellen, deren Qualität mit der von step-and-shoot-IMRT vergleichbar oder auch besser ist. Die Pläne ließen sich erfolgreich dosimetrisch verifizieren. Durch schnellere Planung und kürzere Bestrahlungszeiten ergibt sich ein deutlicher Zeitgewinn.
P137 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):106
Konfiguration und Kommissionierung des COMPASS Verifikationssystems für volumetrisch modulierte Rotationsbestrahlungspläne (Rapid Arc) Hielscher R.1, Wagner D.M.1 Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany
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Einleitung: Bei der Bestrahlungstechnik Rapid Arc werden durch optimale Anpassung der dynamischen Multileafcollimatoren (MLC), der Rotationsgeschwindigkeit der Gantry sowie der Dosisleistung das Zielvolumen mit ausreichender Dosis bei gleichzeitiger Schonung der Risikoorgane erfasst. Um die Patientensicherheit zu gewährleisten, wird jeder dynamische Bestrahlungsplan vor der ersten Bestrahlung verifiziert. Mit Hilfe des COMPASS Systems (IBA, Schwarzenbruck, Germany) kann die Dosisverteilung von Rapid Arc Bestrahlungsplänen nachgerechnet sowie gemessen werden. Hierfür benötigt das COMPASS System ein an den verwendeten Linearbeschleuniger angepasstes Beammodell. Ziel dieser Einführung ist es Rapid Arc Bestrahlungspläne durch ein unabhängiges Verifikationssystems zu überprüfen. Methode: Das COMPASS System besteht aus einer 2D Ionisationsdetektormatrix (MatriXX-Evolution), montiert mittels Gantryhalter direkt an den Kollimatorkopf des Beschleunigers, einem Winkelsensor, sowie einem Softwarepro-
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gramm für Auswertung und Visualisierung der erhobenen Ergebnisse. Zur Konfiguration des COMPASS Systems wurden 6 MV Photonenenergiedaten des Linearbeschleunigers 2300 C/D (Varian Medical Systems, Palo Alto, CA, USA) gemessen (Tiefendosiskurven, Querprofile und Outputfaktoren der nur mit MLC begrenzten äquivalenten Felder von 1 cm bis 40 cm mittels Halbleiterdetektor) und anschließend mit Hilfe der COMPASS Software das entsprechende Beammodell erstellt. Quadratische Felder, gemessen mittels MatriXX, von 1x1 bis 40x40 cm2, die nur mit MLC oder nur mit Blenden begrenzt wurden, wurden zur Optimierung des Beammodells herangezogen. Ergebnisse: Das COMPASS System wurde mittels den gemessenen Photonenenergiedaten erfolgreich für die Verifikation von Rapid Arc Bestrahlungsplänen angepasst. Zur Überprüfung des Beammodells wurden quadratische Felder mit der MatriXX aufgenommen, die unterschiedlich kollimiert wurden. Der Vergleich des COMPASS Systems und Planungssystems liefert einen Dosisunterschied von kleiner 2%. Schlussfolgerung: Die aufgenommenen Photonenenergiedaten sind ausreichend, um das Beammodell gut abzubilden. Zur Kommissionierung des Beammodells eignen sich MLC begrenzte und Blenden begrenzte Bestrahlungsfelder, gemessen mittels MatriXX.
P138 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):107
Einfacher Vorschlag für die Dosimetrie mit einem Elekta iViewGT TM Electronic Portal Imaging Device (EPID) mit kommerziellen Softwaremodulen Liebich J.1, Licher J.1, Scherf C.1, Koch N.1, Kara E.1, Rödel C.1, Ramm U.1 Uniklinikum Frankfurt, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt am Main, Germany
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Hintergrund: Ein Electronic Portal Imaging Device (EPID) wird zur Kontrolle der Positionierung und Lagerung des Patienten in der Strahlentherapie genutzt. Infolge zunehmender Komplexität und Konformität der Bestrahlungstechniken verstärkt sich die Forderung einer genauen Verifikation der am Patienten applizierten Dosis. Ziel dieser Untersuchungen ist die Ausarbeitung einer einfachen Anleitung für die Dosimetrie mit einem Elekta iViewGTTM EPID mit kommerziellen Softwaremodulen. Material und Methode: Die Messungen wurden an einem Elektronenlinearbeschleuniger der Firma Elekta, ausgestattet mit einem iViewGTTM EPID, mit 6 MV Photonenenergie durchgeführt. Die Reproduzierbarkeit sowie die Eigenschaften des EPID Signals in Abhängigkeit von der applizierten Dosis, der Dosisleistung und der Feldgröße wurden untersucht. Eine Ionisationskammer (PTW Freiburg), 0,3 cm3, wurde für Referenzmessungen und -berechungen verwendet. Als Referenzsystem wurde diese in der Tiefe des Dosismaximums in einem PMMA Phantom bei einem SDD von 160 cm positioniert. Eine Reihe von Experimenten zum Vergleich des Ansprechvermögens des EPIDs und Messungen mit dem Referenzsystem, bestimmen die Parameter für das Modell zur Kalibrierung. Außerdem wurden die Messungen mit dem EPID mit Berechnungen des Bestrahlungsplanungssystems (BPS – Oncentra Masterplan) verglichen. Für eine zusätzliche Überprüfung wurden ebenfalls Messungen mit einem 2D-Array (PTW) durchgeführt. Ergebnisse: Das EPID zeigt ein stabiles Ansprechvermögen über einen Zeitraum von 14 Monaten. Es wurde eine Nicht-Linearität in Abhängigkeit von der applizierten Dosis bis zu 6,8 % festgestellt. Geringe Abweichungen von maximal 1,2 % ergaben sich in Abhängigkeit von der Dosisleistung. Die relativen Output-Faktoren des EPIDs, als Funktion der Feldgröße, zeigen einen steileren Anstieg im Vergleich zum Referenzsystem. Dies impliziert abweichende Streueigenschaften des EPIDs, welche, unter Berücksichtigung der Differenz der jeweiligen OutputFaktoren von EPID und Referenzsystem, mit einem Korrektionsfaktor für jedes Pixel angepasst werden müssen. Für alle Felder stimmen die Ergebnisse für das kalibrierte EPID im Vergleich mit dem BPS mit Abweichungen von maximal 2 – 3 % innerhalb des Feldes überein. In Regionen mit hohen Dosisgradienten ergeben sich größere Abweichungen. Die Auswertung mit dem γ-Index (3 % und 3 mm lokale Dosis) zeigt eine sehr gute Übereinstimmung der Ergebnisse der beiden Messsysteme EPID und 2D-Array. Die Abweichungen zwischen dem EPID und dem BPS können die Genauigkeit der Berechnung der Dosisverteilung des BPS im Vergleich zur applizierten Dosis des Linearbeschleunigers für diese IMRT-Felder aufzeigen. Schlussfolgerung: Die Auswertung mit dem γ-Index ergibt eine gute Übereinstimmung der Ergebnisse, gemessen mit dem EPID im Vergleich zum BPS. Die Verifikation der IMRT Dosisverteilung mit dem EPID kann zu einer Verbesserung der Qualitätssicherung beitragen.
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P139 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):107
Vergleich zweier Auswertungsprogramme für EPID-Aufnahmen des Winston-Lutz-Tests Glessmer S.1, Maaß T.1, Fehlauer F.1 1 Strahlenzentrum Hamburg, Hamburg, Germany Fragestellung: Nach der DIN 6847-5 sollte die Lage des Strahlenfeld-Isozentrums sowie der Durchmesser der Isozentrumskugel bei Röntgenstrahlung eines Linearbeschleunigers mindestens einmal jährlich geprüft werden. Hierfür kann der Winston-Lutz-Test verwendet werden. Die DIN 6875-2 empfiehlt für stereotaktische Bestrahlungen die Bestimmung des Radius der Isozentrumskugel mindestens einmal monatlich sowie die Prüfung der Anzeige des Isozentrums mindestens einmal wöchentlich. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem Vergleich zweier verschiedener Programme zur Auswertung von EPID-Aufnahmen, mit Hilfe derer der Winston-Lutz-Test durchgeführt wird. Methodik: Für die Durchführung des Winston-Lutz-Tests wurde ein Phantom der Firma Positronic beam service verwendet. Dies besteht aus einer 10 mm großen Metallkugel, die in den Strahl eingebracht wird. Zur Kollimierung des Strahls auf 14 mm im Isozentrum dient eine in die Gantryhalterung eingehängte Prüfplatte. Mit einem EPID wurden für verschiedene Gantry- und / oder Kollimatorwinkel Aufnahmen gemacht. Der Export der Aufnahmen erfolgte im TIFFormat. Die Auswertung wurde sowohl mit dem kommerziell erhältlichen Programm DoseLab Pro (Mobius Medical Systems) als auch mit dem Programm Winston-Lutz-Analyzer („WLA”), einer MATLAB-basierten in-house-Lösung, durchgeführt. Bei der Verwendung von DoseLab Pro wird der Durchmesser des kollimierten Strahls durch die manuelle Regelung des sog. radiopaque object threshold bestimmt. Passt man den sog. radiopaque object threshold an, kann der Durchmesser der Projektion der Metallkugel ermittelt werden. Die Berechnung des Versatzes der beiden Kreise erfolgt in x- und y-Richtung, zusätzlich die Bestimmung der maximalen Verschiebung in beliebige Richtung. Auch WLA bietet die Nutzung des Schwellwert-Prinzips („WLA Farbe”). Alternativ dazu können die Ränder der Kreise durch das manuelle Verschieben von je zwei vertikalen und horizontalen Geraden definiert werden („WLA Kreise”). Ergebnisse: Mit allen drei Auswertungsmöglichkeiten wurden ähnliche jedoch selten identische Ergebnisse erzielt. Die Toleranzschwelle, eine Abweichung von weniger als einem Millimeter in der Isozentrumsebene, konnte jeweils eingehalten werden. Die maximale Abweichung zwischen Ergebnissen von DoseLab Pro und WLA belief sich auf 0,25 mm ± 0,25 mm, also auf Werte in der Größenordnung der Pixelsize in der Isozentrumsebene mit einem eben so großen Fehler. Schlussfolgerung: Abweichungen zwischen den Auswertungsmodalitäten können durch die Schwierigkeiten bei der graphischen Bestimmung der Kreisränder erklärt werden. Ein weiterer Grund ist die begrenzte räumliche Auflösung der EPID-Aufnahmen. DoseLab Pro verwendet offenbar interpolierte Bilder. Alle Auswertungsmodalitäten können für die Prüfung von Winston-Lutz-Aufnahmen verwendet werden.
P140 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):107
Changing dose rates influences the cellular effect of ionising radiation Brehwens K.1, Bajinskis A.1, Staaf E.1, Haghdoost S.1, Wojcik A.1 Stockholm University, Centre for radiation protection research, Stockholm, Sweden
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Aim: Many factors are known to influence the biological outcome of an absorbed dose of ionising radiation, such as linear energy transfer, temperature and dose rate. However, very little is known about the effects of changing dose rates, although such exposure scenarios are very common, also in medical use of radiation. Method: Consequently, the first aim of this study was to elucidate if there was any difference in biological effect between three cell samples all exposed simultaneously to the same total dose of X-rays, but where one sample was moving towards the source, one sample away from the source, and the third sample was stationary in the beam. Cells were exposed either at 37° C or 0.8° C. Results: At both irradiation temperatures the sample moving away from the source sustained the most damage as seen in the form of micronuclei induction. Irradiating at the lower temperature resulted in a similar inter-sample relationship as for the 37° C irradiations, but with the total number of micronuclei being lower.
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Conclusions: The mechanisms of this changing dose rate effect are not clear. Possibly, cells sense the DNA damage differently when exposed to increasing or decreasing dose rates. In order to study this further, we have constructed a device which is mounted within a cell incubator positioned above an X-ray source, permitting both adherent and suspension cells to be exposed to changing dose rates. Following the validation of this new setup, we are currently investigating the kinetics of γH2AX foci formation and clonogenic survival, trying to elucidate the mechanisms behind the cellular response to changing dose rates. The latest results will be presented.
P141 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):108
Gamma-H2AX foci after alpha particles, X-rays or a mixture of both – a time kinetics study in VH10 normal human fibroblasts Staaf E.1, Brehwens K.1, Haghdoost S.1, Wojcik A.1,2 1 Stockholm University, Centre for Radiation Protection Research, GMT Department, Stockholm, Sweden, 2Jan Kochanowski University, Department of Radiobiology and Immunology, Kielce, Poland Aim: Exposure to mixed beams of ionizing radiation is something that occurs in our environment as well as during some forms of radiotherapy. People living in areas with high background radiation are exposed to mixed beams of radiation and radiotherapy patients treated with BCNT or high energy photons are exposed to a mixture of gamma radiation and neutrons. The DNA damaging properties of mixed beams and how they relate to the damage from a single radiation type are therefore very interesting to investigate. When combining radiations of different LET, both additivity and synergism has been found in a number of studies. Whether additivity or synergism was found seemed to depend on the order of irradiation. To eliminate this feature, a unique facility where cells can be simultaneously exposed to X-rays and alpha particles in a 37 ºC incubator was therefore constructed at the Stockholm University. The first experiments were done with human lymphocytes and concluded synergism on the level of micronuclei. The aim for the follow-up study was to further investigate the mechanisms behind this effect, by using earlier time points and an assay where X-ray and alpha particle-induced damages could be distinguished and followed over time. Methodology: Normal human VH10 fibroblasts were exposed to 0.8 Gy alpha particles, 0.8 Gy X-rays or a mixture of 0.4 Gy alpha particles and 0.4 Gy X-rays delivered simultaneously. The irradiated cells were incubated 0.5, 1, 3 and 24 h and then harvested for the gamma-H2AX assay using standard protocols. Images were captured using the Metasystems ISIS software and foci number, size and intensity was analyzed with Focicounter and ImageJ softwares. Results: The starting assumption for this study was that since X-rays and alpha particles induce damage with different properties, it should be possible to see the origin of each foci in a cell exposed to mixed beams. Interestingly enough we found that this can be done by analyzing the focus size; alpha particles gave rise to large and X-rays to small foci. Only the ImageJ software could classify foci based on size, but both softwares performed equally well when counting nr of foci/cell. Although a low level of large foci exist in X-ray samples and alpha particle-irradiated cells also contain small foci (some overlap exists), we can follow the kinetics of large and small foci in order to see if they influence each other following exposure to mixed beams. Conclusion: Out of the two softwares employed, ImageJ is better suited for analyzing mixed beam-exposed cells. Regarding the time kinetics, preliminary results show that (as expected) large foci disappear at a slower rate than small foci. These seems however not to be any interaction between large and small foci, indicating an additive response at the level of gamma-H2AX foci. Additional experiments to fully investigate this issue are under way.
P142 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):108
Physikalisch-technische Vorbereitung und Durchführung einer Ganzhaut-Elektronentherapie Götting N.1,2, Siebert F.-A.2, Schultze J.2, Dunst J.2,3, Kimmig B.2 HELIOS-Klinikum ‚Emil von Behring‘, HELIOS-Strahlenklinik Berlin, Berlin, Germany, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Germany, 3Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Strahlentherapie, Lübeck, Germany 1
Hintergrund: Die physikalisch-technische Vorbereitung und Durchführung einer Ganzhaut-Elektronentherapie für einen Patienten mit Mycosis fungoides wird erläutert. Eine Beschreibung des klinischen Verlaufes dieser Behandlung findet sich in einem parallelen Beitrag zu diesem Kongreß (J. Schultze et al.). Methodik: Die Behandlung des Patienten mit einer Ganzhaut-Elektronentherapie wurde in der Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, in einer modifizierten Stanford-Technik durchgeführt. Der Patient befand sich dabei in einem Fokus-Haut-Abstand von 375 cm stehend vor der seitlichen Wand des Behandlungsraumes. Er wurde aus sechs Einfallsrichtungen bestrahlt und dazu jeweils um 60 Grad um seine Längsachse gedreht. Zur Anwendung kam ein Linearbeschleuniger (Clinac 2100 C/D, Varian Medical Systems), der in einem Elektronen-Betriebsmodus mit einer Energie von 6 MeV und besonders hoher Dosisleistung betrieben wurde („HDTSe“-Modus). Da die vertikale Querverteilung eines solchen Feldes bei einem Gantrywinkel von 270 Grad nicht ausreichend homogen ist, wurde eine Doppelfeldtechnik eingesetzt. Die Behandlung erfolgt dabei unter Gantrywinkeln von 252 Grad bzw. 288 Grad für den Ober- bzw. den Unterkörper. Die für die Erstellung eines Bestrahlungsplanes erforderlichen Messungen der Dosistiefen- und -querverteilungen sowie der Absolutdosis sind mit einer Rooskammer in einem PMMAPlattenphantom erfolgt. Zur Kontrolle der Absolutdosis und der Dosisverteilung im Körper wurden außerdem Filmmessungen in einem Aldersonphantom sowie Monte-Carlo-Vergleichsrechnungen (Varian-Eclipse, Version 8.1) durchgeführt. Zum Schutz von Augen, Finger- und Fußnägeln wurden Schutzelemente aus Bleiblech angefertigt und meßtechnisch überprüft. Ergebnisse: Bei der Behandlung traten keine unmittelbar mit der Bestrahlungstechnik verbundenen Probleme auf. Es wurde eine Einzeldosis von 1,5 Gy (aus klinischen Gründen später von 1,0 Gy) in Form von sechs Doppelfeldern mit jeweiliger Drehung des Patienten innerhalb von etwa 20 Minuten appliziert. Die Filmmessungen sowie die Monte-Carlo-Vergleichsrechnungen zeigen mit Differenzen von ca. 5 bis 10% eine gute Übereinstimmung zu den Messungen mit der Rooskammer. Die regelmäßigen Kontrollen von Absolutdosis und Feldsymmetrien haben keine Abweichungen von mehr als 2% gezeigt. Schlussfolgerung: Die physikalisch-technische Vorbereitung bis zur Durchführung der Ganzhaut-Elektronentherapie konnte innerhalb von vier Wochen abgeschlossen werden. Da es sich bei der Bestrahlungsplanung um einen nicht patientenindividuellen Vorgang handelt, ist nach einmaliger Bestimmung der Bestrahlungsparameter lediglich die jeweilige Einzeldosis anzupassen.
P143 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):108
Optimierung der Bestrahlungsplanung und dosimetrische Verifikation von Bestrahlungsplänen mit kombinierten Photonen- und Elektronenfeldern Hummel D.1,2, Gromoll C.1,2 Marienhospital Stuttgart, Abteilung für Medizinische Physik, Stuttgart, Germany, 2Universität Stuttgart IBMT, Institut für Biomedizinische Technik, Stuttgart, Germany
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Fragestellung: Zur Bestrahlung bestimmter Zielvolumengeometrien bei Mammakarzinomen z.B. mit parasternalem Lymphknotenbefall oder mit mittellinienüberschreitender Hautmetastasierung kann eine Bestrahlungsplanung unter Verwendung kombinierter, angesetzter Photonen- und Elektronenfelder zur Lungen- und Herzschonung hilfreich sein. Die laterale Aufstreuung der Elektronenstrahlung im Gewebe muß hierbei durch entsprechende Abstände zwischen Photonen- und Elektronenfeldern berücksichtigt werden, um Überdosierungen zu vermeiden. Zur Optimierung dieser Abstände bei der Bestrahlungsplanung muß die Zuverlässigkeit der Dosisberechnung bei der Kombination verschiedener Algorithmen gegeben sowie der Einfluß von Elektronenenergie, FokusHaut-Abstand und Tubusgröße auf das laterale Aufstreuverhalten bekannt sein. Methodik: Es wurden mit Oncentra Masterplan kombinierte Photonen-Elektronen-Bestrahlungspläne für verschiedene Indikationen erstellt und die mit Mon-
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Poster
te-Carlo- (Elektronen) bzw. Pencil-Beam-Algorithmen (Photonen) berechneten Dosisverteilungen zwischen Photonen- und Elektronenfeldern geometrisch optimiert. Die berechneten Dosisverteilungen wurden mit Messungen in einem 2D-Ionisationkammerarray (IBA MatriXX) mittels Gamma-Index-Analyse verglichen. Vorab wurde die Eignung des Ionisationskammerarrays für die Elektronendosimetrie sowie die Genauigkeit des Elektronen-Monte-Carlo-Algorithmus beim Schrägeinfall untersucht. Ergebnisse: Es zeigte sich eine gute Übereinstimmung der Dosisberechnung mit der Verifikationsmessung, so daß diese für eine geometrische Optimierung der Bestrahlungsplanung im Millimeterbereich ausreichend genau ist. Das Bestrahlungsplanungssystem unterschätzt die lateralen Streubeiträge im Zwischenbereich der Photonen- und Elektronenfelder jedoch geringfügig. Diese Unterschätzung führt in der Praxis zur Verminderung der Unterdosierungen im Feldanschlußbereich ohne Zunahme der Überdosierungen bei Verwendung eines geeigneten Abstands zwischen 2 mm und 5 mm in Abhängigkeit von Elektronenenergie, Tubus-Haut-Abstand und Tubus- bzw. Endrahmengröße. Schlussfolgerung: Durch Verwendung von kombinierten Photonen-Elektronen-Bestrahlungsplänen lassen sich bei bestimmten komplizierten Zielvolumina Herz- und Lungendosis deutlich senken. Die Optimierung des Margins zwischen Photonen- und Elektronenfeld ermöglicht eine verbesserte Dosishomogenität im Zielvolumen. Die Dosisberechnung der Algorithmen ist hierfür ausreichend genau und erlaubt eine Optimierung im Millimeterbereich. Eine Verwendung von Algorithmen mit erweiterter Berücksichtigung der lateralen Sekundärelektronenstreuung für die Photonenstrahlung (Monte Carlo, Collapsed Cone) könnte die Genauigkeit weiter verbessern.
P144 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):109
Ersetzung aller Filmtests in der DIN 6847-5 durch ein 2D Array und EPID Treitz K.1, Bauer R.1, Block A.1 1 Klinikum Dortmund, Institut für Medizinische Strahlenphysik und Strahlenschutz, Dortmund, Germany Zielsetzung: Alle Konstanzprüfungen nach DIN 6847-5, bei denen Filmaufnahmen ausgewertet werden sollen, durch Messungen mit 2D-Array zu ersetzen. Methodik: a) Die Vorgaben der DIN 6847-5 wurden in ihrer Zielsetzung auf Messungen mit dem 2D-Array MapCheck 2 (Fa. Sunnuclear) umgestellt.Für die Kontrolle Lichtfeld-Strahlfeld wird digital die Feldgröße eingestellt, die Detektorebene in die Isozentrums (IZ)-Ebene gebracht und die Kontrolle der Lichtanzeige auf dem Array nach dem Strahlensatz vorgenommen. b) Auch für die Tests zur numerischen Anzeige der Feldgröße und Anzeige des Strahlenfeldes bzw. Zentralstrahls (8.1.1, 8.1.2, 8.1.3, 9.1, 9.2) wird die Diodenebene in die IZ-Ebene gebracht und die korrigierte Feldgröße 6 cm x 8 cm auf der Array-Oberfläche mit einer Schablone eingestellt. Die Feldgröße wird digital je einmal von größerer und kleinerer Feldgröße kommend digital eingestellt und je eine Exposition vorgenommen. c) Kontrolle des IZ durch die Raumlaser erfolgt über eine zweite Positionierung des 2D-Array. Verschiebung des Fadenkreuzes des 2D-Array durch Verschieben des Tisches zur Deckungsgleichheit mit dem Laserfadenkreuz. Feldgrößeneinstellung und Exposition wie unter b). d) Zur Überprüfung der Anzeige des Strahlenfeldes bei ferngesteuerten MLC (8.1.1, 8.1.2) wird die Detektorebene wieder in IZ-Ebene gebracht und digital ein 20 cm x 20 cm Feld eingestellt und exponiert. Vergleich zweier exponierter irregulärer Lamellenfelder mit Bezugsaufnahmen. e) Zum Test der Positioniergenauigkeit bei asymmetrischer Einstellung der Betriebsblenden wird ein 20 cm x 20 cm Feld aus 4 asymmetrischen eingestellten und einzeln exponierten 10 cm x 10 cm Feldern zusammengesetzt. Ergebnisse: a) Da die Feldkanten auf einer Detektorzeile liegen, ist die Strahlfeldgröße bei 50% der Dosisausbeute im Zentralstrahl getroffen. b) Der Lichtfeldvergleich wird anhand der Schablone, der Strahlfeldvergleich durch Subtraktion der beiden Expositionen vorgenommen. c) Durch die digitale Anzeige der Tischposition kann eine Abweichung des Lichtfeldfaden- und des Laserkreuzes in mm-Genauigkeit angegeben werden. d) Eine Halbschattenbreitenbestimmung ist mit dem 2D-Array aufgrund beschränkter Ortsauflösung nicht mit hinreichender Genauigkeit zu erreichen, kann aber durch eine Anschlussmessung an das EPID erreicht werden. Bei Feldern, die die aktive Messfläche des MC 2 (32 cm x 26 cm) überstrahlen, muss der SSD verringert werden.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
e) Die Auswertung geschieht durch die Auslesung der Detektoren der Mittelachse, deren rel. Wert 80 – 100% der Zentraldosis eines Quadranten sein sollte. Bei Abweichungen muss der MLC neu kalibriert werden. Die Bestimmung des Durchmessers (10.1) der IZ-Kugel ist nur mit dem EPID möglich. Schlussfolgerung: Bei den DIN 6847-5 Prüfungen lassen sich Filme durch den 2D-Array MC2 ersetzen, die Auswertung ist oft genauer und zeitsparender. Für die Tests, die eine hohe Ortsauflösung erfordern, sollte der 2D-Array durch ein EPID ersetzt werden.
Verkürzung der Behandlungsregime – Risiko oder Chancen in der Strahlentherapie? E-Poster
P145 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):109
Ergebnisse der bildgeführten hypofraktionierten Re-Bestrahlung beim rezidivierten Glioblastoma multiforme: eine retrospektive Analyse von 21 Patienten Gerstein J.1, Steinmann D.1, Wiese B.2, Karstens J.H.1, Meyer A.1, Bremer M.1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 2DK Henriettenstiftung gGmbH, Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie, Hannover, Germany Fragestellung: In interdisziplinärer Abstimmung stellt die Re-Bestrahlung neben Operation und Chemotherapie eine Behandlungsoption beim Rezidiv des vorbestrahlten hochmalignen Glioms dar. Diese monoinstitutionelle retrospektive Analyse untersucht Wirksamkeit und Verträglichkeit einer hypofraktionierten stereotaktischen Re-Bestrahlung. Methodik: Von 09/2007 bis 11/2010 wurden 21 Patienten mit rezidiviertem Glioblastoma multiforme (GBM-Rezidiv, n=18; GBM nach Gliom WHO III°, n=3) mit einer bildgeführten hypofraktionierten Hochpräzisionsbestrahlung (hfS-ReRT) der Rezidivregion als Re-Bestrahlung in stereotaktischer Maskenimmobilisation behandelt. Das mediane Alter betrug 52,9 Jahre (Streubreite 35-71J.), der mediane Karnofsky-Index (KPI) 80% (Streubreite 40-90%). Die mediane Gesamtdosis betrug 30 Gy (Streubreite 20-40 Gy). Die mediane Einzeldosis lag bei 4 Gy (3-5 Gy). Der mediane Abstand nach initialer Strahlentherapie (med. Dosis 60 Gy) betrug 25,8 Monate (Streubreite 2,9-102,0 Mo.). Das PTV betrug median 56,41 ccm (Streubreite 8,6-168,7ccm). Das PTV umfasste die Kontrastmittel aufnehmende Region mit einem 4mm Sicherheitssaum. Vor hfS-Re-RT erhielten 20 Patienten (95,2%) eine Salvage Chemotherapie und 13 Patienten (61,9%) eine erneute Resektion. Ergebnisse: Das mediane Gesamtüberleben (OS) nach hfS-Re-RT lag bei 6,2 Monaten (95% CI, 4,7-7,8 Mo.). 14 Patienten erlitten ein erneutes Rezidiv nach einer medianen Zeit nach hfS-Re-RT von 4,7 Monaten (95% CI, 2,6-5,5 Mo.). Ein prognostischer Einfluss hinsichtlich des OS nach hfS-Re-RT konnte weder für Patientenalter (< 50 vs. ≥50 J.; p=0,281), KPS (< 70 vs. ≥70%; p=0,496), Zweitoperation (p=0,063), PTV (< 30 vs. ≥30ccm; (p=0,675), Gesamtdosis (< 30 vs. ≥30 Gy p=0,368) noch für das Zeitintervall zur Erstbestrahlung (< 20 vs. ≥20 Mo.; p=0,576) beobachtet werden. Trotz relativ großem PTV war die Nebenwirkungsrate nach hfS-ReRT gering. Zeichen einer akuten Hirndrucksymptomatik wurden nur bei 4 Patienten beobachtet. Während der Re-Bestrahlung erhielten 10 Patienten Dexamethason (mediane Dosis 2mg). Schlussfolgerung: Die hypofraktionierte Re-BestrahIung ist in Übereinstimmung mit der Literatur eine valide Behandlungsoption für ausgewählte Patienten mit Rezidiv eines hochmalignen Glioms.
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Pankreaskarzinom
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Kypho-IORT- Intraoperative radiotherapy during kyphoplasty for vertebral metastases: first clinical results Reis T.1, Schneider F.1, Welzel G.1, Schmidt R.2, Obertacke U.2, Wenz F.1 1 Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Strahlentherapie, Mannheim, Germany, 2Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Orthopädie und Unfallchirurgie, Mannheim, Germany Purpose: Kyphoplasty is an effective procedure providing immediate stability and alleviate pain in vertebral metastases. However it has no proven anticancer effect. To prevent early regrowth these patients receive a postoperative fractionated radiotherapy, which is associated with long treatment duration. Therefore we established a new approach to deliver intraoperative radiotherapy (IORT) during kyphoplasty to shorten the treatment time and reach immediate stability and sterilization of the metastases. Material/methods: Under general anaesthesia a bipedicular access into the vertebra was chosen with insertion of specially designed metallic sleeves. These sleeves were used to guide the electron drift tube of the miniature X-ray generator (INTRABEAM®, Carl Zeiss Surgical, Oberkochen, Germany), which was protected by a specially designed applicator. A radiation dose of 8 Gy in 5 mm distance (50 kV X-rays) was delivered during about 2 minutes. After radiation the INTRABEAM® system was removed and the kyphoplasty was completed according to standard procedure. Since August 2009, 18 patients with instable or painful spinal metastases received Kypho-IORT. Of these patients, 3 underwent procedure at two vertebral levels. The median age was 63 years (range, 43-73). Results: Kypho-IORT was successfully performed in 18 of 21 vertebral lesions (86%). No severe complications occurred during or early after surgery. The median pain score using a visual analog scale improved from 5/10 before the procedure to 2.5/10 at day 1 and to 0/10 6 weeks after the procedure (p< 0.001). The use of pain medication also decreased after Kypho-IORT (68% before vs. 30% 6 weeks after the procedure). Imaging studies (CT, MRI) were available for 15 of 18 patients. Stable disease (SD) within the irradiated vertebral body was seen in 14 patients (93%), local progressive disease (PD) in one patient (7%). No re-irradiation due to local PD or pain recurrence was necessary within the median follow up of 5 month. In contrast to this 11 of 15 patients (73%) developed progressive visceral metastases or further bone metastases. Conclusion: The combination of kyphoplasty and IORT is well tolerated with good local control and adequate improvement of pain. A dose escalation study to establish the optimal dose has been initiated.
P147 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):110
Meta-analysis of dose escalation in malignant gliomas Schüller P.1 1 Kompetenz Centrum Onkologie, MDK Nordrhein, Düsseldorf, Germany Introduction: Some phase II studies (including IORT data from Münster) suggested a possible benefit of escalating local radiation dose beyond 60 Gy in malignant gliomas. Randomized trials have not confirmed this hypothesis. Methods: A meta-analysis of the available randomized controlled trials (RCTs) was carried out using the RevMan 5.0 software (Cochrane). The hazard ratios of the individual trials were calculated indirectly from the published p-values and the number of events. The pooled effect was calculated with the fixed-effect method. Results: Three RCTs were found comparing a dose of > 60 Gy to the standard dose of 60 Gy (1 radiosurgery, 2 brachytherapy trials). All three did not find a significant influence of dose escalation on overall survival. The individual hazard ratios (95% confidence intervals, CI) of the studies were calculated to 1.23 (0.87 to 1.73) [1], 1.24 (0.96 to 1.60) [2] and 0.92 (0.67 to 1.24) [3]. In the meta-analysis, the sum effect for overall survival amounted to a hazard ratio of 1.13 in favour of the experimental group (95 % CI: 0.95 to 1.33; p=0.17). The heterogeneity I2 amounted to 0.21 (low). Conclusions: Neither the three available RCTs nor this meta-analysis showed a significant influence of dose escalation on the outcome of malignant gliomas. Dose escalation is being further investigated in the forthcoming CLEOPATRA trial (protons vs carbon ions). [1] Laperriere et al., IJROBP 41: 1005, 1998 [2] Selker et al., Neurosurgery 51: 343, 2002 [3] Souhami et al., IJROBP 60: 853, 2004
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Postervortrag
P148 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):110
Untersuchung der metabolischen Aktivität von Pankreaskarzinomzellen in vitro nach Radiohyperthermie vs. alleiniger Strahlentherapie Thomsen A.R.1, Messmer M.-B.1, Niedermann G.1, Momm F.1 1 Universitätsklinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany Fragestellung: Es wurde untersucht, wie sich eine zusätzlich zur Strahlentherapie (RT) durchgeführte Hyperthermie (HT) auf die Zytotoxizität bei Pankreaskarzinomzellen auswirkt. Methodik: Pankreaskarzinomzellen der humanen Zelllinie MIA PaCa-2 wurden einmalig im Dosisbereich von 0 Gy bis 20 Gy bestrahlt. Dieser Bereich spiegelt vom Low-Dose-Regimen bis hin zur radiochirurgischen Einzeldosis den aktuell in der Strahlentherapie verwendeten Dosisbereich wider. Ein Teil der Kulturen wurde nach der RT für 60 min mit Hyperthermie von 42°C behandelt. Die HT der Zellen erfolgte im Brutschrank unter kontinuierlicher Temperaturmessung in identischen Referenz-Kulturgefäßen. Die jeweiligen Kontrollen für die einzelnen Dosen erhielten alleinige RT. An den Tagen 3, 10 und 24 nach Behandlung wurden der Metabolismus der Zellen und das Zellüberleben mittels Resazurin-Assay bestimmt. Hierfür wurden die Zellen für jeweils 3h mit Resazurin-haltigem Kulturmedium inkubiert und die Reduktion von Resazurin zu Resorufin (Absorptionsmaxima bei 605 bzw. 573 nm) photometrisch bestimmt. In separaten Experimenten wurde die Konversion von Resazurin mit dem zellulären Glukoseverbrauch verglichen, um den Bezug zur klinischen funktionellen Bildgebung mittels FDG-PET herzustellen. Ergebnisse: Nach Applikation einer niedrigeren Einzeldosis bis einschließlich 7 Gy zeigte sich im Verlauf von 24 Tagen keine signifikante Veränderung der metabolischen Aktivität. Nach Bestrahlung mit 10 Gy ließ sich an Tag 10 eine ausgeprägte Reduktion nachweisen, gefolgt von einem erneuten Anstieg der Werte. Bei 14 und 20 Gy kam es nach Tag 3 zu einem dauerhaften Absinken der Aktivität, wobei sich durchgehend ein Bestand an vitalen, jedoch nicht mitotisch aktiven Zellen nachweisen ließ. Im gesamten Dosisbereich ließ sich durch die zusätzliche HT kein signifikanter Unterschied der metabolischen Aktivität nachweisen. Schlussfolgerung: Je nach Strahlendosis lässt sich der Verlauf der metabolischen Aktivität in drei Gruppen einteilen: Die im gesamten Verlauf nahezu konstante Aktivität im Bereich bis einschließlich 7 Gy entspricht einem Nicht-Ansprechen auf die Therapie bei zu geringer Dosis. Bei einer Dosis von 10 Gy ist zunächst ein deutlicher Abfall der Aktivität erkennbar, welche sich bis Tag 24 jedoch wieder dem Ausgangswert annähert. Dies zeigt, dass 10 Gy Einzeldosis nicht ausreichen. Ein dauerhaftes Absinken der zellulären Aktivität ließ sich nur durch die beiden höchsten Einzeldosen (14 und 20 Gy) erzielen, entsprechend einer Kuration. Anders als erwartet hatte die Ergänzung der RT durch 1h Inkubation bei 42°C keinen signifikanten Effekt auf die metabolische Aktivität der Zellen. Diese Befund steht in Kontrast zur der Beobachtung, dass sich die Koloniebildungseffizienz von bestrahlten Zellen durch anschließende Hyperthermie wesentlich verringern lässt. Weitere Untersuchungen zur Klärung der zugrunde liegenden Mechanismen sind aktuell in Arbeit.
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Poster
E-Poster
P149 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):111
Additive Wirkung der Hyperthermie auf die Koloniebildungsfähigkeit humaner Pankreaskarzinomzellen und deren Dosisabhängigkeit bei Strahlentherapie Messmer M.-B.1, Thomsen A.1, Niedermann G.1, Momm F.1 1 Uniklinik Freiburg, Strahlentherapie, Freiburg, Germany Fragestellung: Untersucht wurde, inwieweit die Hyperthermie (HT) in vitro eine additive Wirkung zur Strahlentherapie (RT) bei Pankreaskarzinomzellen hat und in welchem Ausmaß diese auftritt. Methodik: Pankreaskarzinomzellen der Zelllinie MIA-PaCa-2 wurden mit einmaligen Strahlendosen von 0 Gy bis 20 Gy (0 Gy / 0,25 Gy / 0,5 Gy / 2 Gy / 3 Gy / 5 Gy / 7 Gy / 10 Gy / 14 Gy / 20 Gy) behandelt. Dies deckt den Low-Dose-Bereich bis hin zu radiochirurgischen Einzeldosen ab. Daraufhin wurden die Kulturen 1h nach der Strahlentherapie einer 60-minütigen Hyperthermiebehandlung bei 42°C im Brutschrank unter Temperaturkontrolle ausgesetzt. Die Temperaturkurve wurde in identischen Referenz-Kulturgefäßen online gemessen und die 60-minütige Hyperthermiedauer ab dem Überschreiten von 41,5°C gezählt. Zum Vergleich erhielten die Kontrollkulturen jeweils alleinige Strahlentherapie ohne Hyperthermie in den oben genannten Dosen. Anschließend wurden Koloniebildungsassays durchgeführt. Ergebnisse: Die Koloniebildungseffizienz der MIA PaCa-2 sank erwartungsgemäß mit zunehmender Strahlendosis von 50% (0 Gy) auf 0,01 % (20 Gy), d.h. dass bei 20 Gy nur eine von 10000 Zellen noch zur Bildung von Kolonien befähigt ist. Die zusätzliche Behandlung mittels Hyperthermie von 42°C zeigte im gesamten Dosisbereich einen additiven Effekt. Im Bereich zwischen 3 und 10 Gy ließ sich die Fähigkeit der Zellen Kolonien zu bilden durch die zusätzliche Applikation von Hyperthermie um mehr als 50% reduzieren. Der Peak mit einer Reduktion um 76% lag bei 7 Gy. Statt 6,4% der Zellen waren hierbei nur noch 1,5% der Zellen zur Koloniebildung fähig. Bei der bei Pankreaskarzinomen üblichen Dosis von 2 Gy pro Fraktion betrug die zusätzliche Reduktion der Kolonialisierung 15%. Hier sind 37% (RT) vs. 30% (RT + HT) der Zellen nach der einmaligen Behandlung zur Bildung von Kolonien fähig. Im Hochdosisbereich zwischen 14 und 20 Gy verschwand, wie erwartet, diese additive Wirkung nahezu. Die Wirkung der Hyperthermie bestätigte sich auch in den Kulturen, die die Hyperthermie als alleinige Behandlungsmodalität erhielten. Hier zeigte sich eine Reduktion der Koloniebildungseffizienz um 27%. Methodisch zeigte sich, dass die Kulturen erst nach etwa 40 min die für den Messbeginn relevante Zieltemperatur von mindestens 41,5°C erreichten. Dies zeigt die Bedeutung der Temperaturkontrolle während der Durchführung von Hyperthermie bei Zellkulturen, um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten. Schlussfolgerung: Die Hyperthermie hat im zellulären Modell über den gesamten Dosisbereich hinweg eine additive Wirkung zur Strahlentherapie. Diese zeigt sich im Modell am stärksten im Bereich von 3 – 10 Gy Einzeldosis mit einem Maximum bei 7 Gy Einzeldosis. Eine weitergehende Untersuchung der zellbiologischen Hintergründe ist erforderlich und in Arbeit.
Poster Talk
P150 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):111
IORT as dose escalation strategy in patients with primarily unresectable locally advanced pancreatic cancer after response to chemoradiation Timke C.1, Krempien R.2, Hensley F.W.3, Debus J.3, Huber P.E.1,3, Roeder F.F.F.1,3 1 DKFZ, Radioonkologie, Abteilung E050, Heidelberg, Germany, 2Helios Klinik Berlin Buch, Berlin, Germany, 3Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany Purpose: To report our experience with intraoperative radiation therapy (IORT) as dose escalation strategy in patients with primarily unresectable but nonmetastatic pancreatic cancer after response to chemoradiation. Patients and methods: We retrospectively analyzed 76 patients treated with IORT after response to chemoradiation. Median age was 62 years (45-77). Chemoradiation consisted of 3D-conformal or intensity-modulated radiotherapy with a median dose of 52.8 Gy (range 45-54) with concurrent chemotherapy, usu-
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ally gemcitabine weekly. IORT was delivered to the tumor bed after secondary resection in 41 patients and to the tumor region in 35 patients judged still unresectable during explorative laparotomy. IORT was performed with a median dose of 15 Gy (range 12-15) using a median electron energy of 8 MeV (range 6 to 15). Overall survival rates and disease-free-survival-rates were calculated using the Kaplan Meier Method. Results: The median overall survival for the entire cohort was 26 months, transferring into estimated 1- and 2-year overall survival rates of 78% and 52%. The median progression free survival was 16 months, with estimated 1- and 2-year progression free survival rates of 60% and 28%. No severe late toxicity attributable to IORT was observed. Distant metastases were the main cause of disease progression. No significant differences in overall survival or progression-free survival were observed between the groups with or without secondary resection. Conclusion: Unresectable pancreatic cancer patients with response to chemoradiation treated with IORT during attempted or performed secondary resection showed good overall and progression free survival rates, which are comparable to patients with primarily resectable disease.
Prostatakarzinom Postervortrag
P151 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):111
Dosiseskalierte Intensity Modulated Arc Therapy (RapidArc) des Prostatakarzinoms: Akut- und Spättoxizität in Abhängigkeit vom Prostatavolumen Hentschel B.1, Strauß D.1, Wagner K.2, Buth K.-J.2, Oehler W.2 1 Südharz-Krankenhaus, Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany, 2Südharz-Krankenhaus, Nordhausen, Germany Fragestellung: Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, das Ausmaß der Akut- und Spättoxizität einer dosiseskalierten Varian Intensity Modulated Arc Therapy (RapidArc (RA))-Therapie bei Patienten mit Prostatakarzinom in Abhängigkeit vom bestrahlten Prostatavolumen zu bestimmen. Methodik: Im Zeitraum von 1/09 -12/10 erhielten 125 Prostatakarzinom-Patienten eine primäre, dosiseskalierte IMRT Version Rapid Arc. Die mittlere Prostata-Gesamtdosis (GD) betrug bei 52,8% der Patienten 81Gy, bei 47,2% mehr als 82Gy.Bei 54 Patienten mit hohem Lymphknoten-Befallsrisiko (>15%) erfolgte die Mitbestrahlung des pelvinen Lymphabflusses (pLA) bis zu einer GD von 50.4 Gy/ 1,8Gy. Ein Boost von 10-16Gy im Bereich bildmorphologisch nachweisbarer Lymphknotenmetastasen wurde in 33% der Fälle appliziert. Das mittlere Zielvolumen betrug für Prostata und pLA 759,4cm3 (422,7-977,7cm3) bzw. 56,7cm3 (23,2-154.5cm3) für die Prostata.Die Akut- und Spättoxizitäten (gastrointestinal (GI),genitourinär (GU)) wurde gemäß CTCAEv3.0 Kriterien prospektiv erfasst; für die Auswertung wurden die Patienten hinsichtlich ihres Prostatavolumens unterteilt (a)< 50ccm,b) 50-100ccm, c)>100ccm).Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 13 Monate (4-22 Monate). Ergebnisse: Bei insgesamt 44,1/ 3,4% der ausschließlich im Bereich der Prostata bestrahlten Patientengruppe trat eine GU1/2° – Akuttoxizität auf, GI1/2° AkutNebenwirkungen (NW) wurden bei 15,3/ 0% der Patienten beobachtet, GU/ GI>2 °AkutNW wurden nicht registiert. Die Rate an GU1°-SpätNW betrug 6,2% nach 3 Monaten; 2,7% nach 12 Monaten. GI- SpätNW wurde in der Patientengruppe nicht beobachtet. 38,6/ 2,3% aller Patienten, die unter Einschluß des pLA bestrahlt wurden, entwickelten passagere GU1/2°-NW, GU>2° AkutNW traten nicht auf.Erwartungsgemäß war die Rate an GI1°-AkutNW mit 47,7% gegenüber der ersten Gruppe deutlich erhöht, GI>1°AkutNW wurden jedoch nicht beobachtet. Grad 1GU/GI-SpätNW traten bei 0% nach 3 Monaten, bei 5,8/5,9% nach 12 Monaten auf. GU/GI>2°-SpätNW wurden nicht registiert.Die Auswertung der Subgruppen (Patientenanzahl:a) 41, b) 59,c) 7) ergab für die ausschließlich im Bereich der Prostata bestrahlten Patienten überraschenderweise die höchste Rate an GU1/ 2 °-Akut-und SpätNW (nach 3 und 12 Monaten) in Gruppe a) 56,2/ 6,25%, 7,7/0%,0/0% vs. b) 44,7/ 3,4%, 3,1/0%, 0/0% und c)33,4/0%, 0/0%,0/0%.Die GI1°-AkutNW waren annähernd identisch: a)18,8% vs. b)15,8% vs. c)15%.Bei den unter Einschluß des pLA bestrahlten Patienten bestand die höchste Rate an GU/GI1/2°-AkutNW in Subgruppe b)45,8/4,2%,50/0% vs. a)38,6/2,3%, 47,7/0% vs. c)38,1/0%, 42,9/0%. Schlussfolgerung: Anhand unserer bisherigen Ergebnisse der Akut- und Spättoxizität ist erkennbar, dass die dosiseskalierte Strahlentherapie des Prostatakarzi-
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Poster
noms unter Anwendung der IMRT Version RapidArc risikoarm durchführbar ist.Weiterhin weisen die vorliegenden Resultate darauf hin, dass das bestrahlte Prostatavolumen unerwartet keinen Einfluß auf die GU/GI-Toxizität hat.
Postervortrag
P152 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):112
Frühtoxizität der perkutanen bildgeführten Strahlentherapie des Prostatakarzinoms mit Goldmarken Volegova-Neher N.1, Küchler S.1, Kirste S.1, Henne K.1, Cibis M.1, Leiber C.2, Beck A.2, Grosu A.-L.1 1 Uniklinik Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Uniklinik Freiburg, Urologie, Freiburg, Germany Fragestellung: Die Dosiseskalation bei einer perkutanen Strahlentherapie der Prostata unter gleichzeitiger Schonung der Risikoorgane ist durch Lagerungsungenauigkeiten, die Prostatabeweglichkeit und eine variable Füllung von Blase und Rektum schwierig. Die bildgeführte Strahlentherapie (IGRT) mit Fusion auf Goldmarker in der Prostata und einer Set- up Korrekturmöglichkeit unmittelbar vor der Bestrahlung kann die Präzision verbessern. Das Ziel dieser Studie war es, die Toxizität der IGRT des Prostatakarzinoms mit Goldmarkern zu untersuchen. Methodik: Von 06/08 bis 11/10 wurden 41 Patienten (Pat) im medianen Alter von 74 Jahre mit Prostatakarzinom (PC) in Stadium T2-3 N0-1 M0-1, medianer initialer PSA Wert 20.8 ng/ml und einem Gleason score 7-9 bestrahlt. Bei 78% der Pat wurde 7 Tage bis15 Monate vor Radiotherapie (RT) eine Androgenblockade eingeleitet. Vor Durchführung des Planungs CT mit gefüllter Blase, leerem Darm, CT mit 1mm Schichtdicke in Rückenlagerung) wurden sonographisch gesteuert 4 Goldmarker (2 basal, 2 apikal) in die Prostata eingebracht. Die RT wurde mit 5x1.8-2 Gy/Woche bis GD 74-78Gy durchgeführt. IGRT in Form von cone beam CT (CB CT) und/oder 2Dx2D Kontrollen mit Matching auf Goldmarker sollte täglich stattfinden. Ergebnisse: Die Goldmarker wurden im median 4 Tage (0-20) vor dem Planungs CT appliziert. 10 Pat. hatten eine kleine Prostata (Volumen < 33ml). Bei 1 Pat kam es zu einer leichten Hämaturie. Bei keinem Patienten kam es durch die Goldmarkerapplikation zur Verzögerung der Therapie. 8 Pat hatten 4Mo-10J vor RT eine TURP. Bei 34 % der Pat. lagen die Marker nicht optimal (verteilt auf 1 Ebene, Rektum nah). Aus diesem Grund konnte die Lagerungkontrolle nur durch CBCT erfolgen.16 Pat wurden am Linac Synergy (Elekta) mit im Durchschnitt 12 CB CTs bestrahlt. 25 Pat wurden am Linac Trilogy (Varian) mit im median 13 CBCTs und zusätzlich 16 2Dx2D Kontrollen bestrahlt. Bei 14/41 Pat. konnte trotzt schwierig reproduzierbare Lagerung (Adipositas,TEP) das PTV durch tägliche Korrektur der Tischposition um bis zu 2cm gut erfasst werden. Bei 6 Pat mit sehr variablen Rektum/Blase Volumina wurde auf CB CT Basis ein ITV definiert. Bei 6 Pat. wurde die Dosis bis 76 Gy eskaliert. 2 Pat entwickelten leichten Stuhldrang,1 Pat hatte 1 Tag nach RT Ende akuten Urinverhalt. Bei 1 Pat (GD 78Gy) wurden keine Nebenwirkungen dokumentiert. Bei 1 Pat wurde die GD aufgrund von GI- und GU-Toxizität Grad 3 auf 69 Gy reduziert. Bei den 33/41 Pat, die bis zu einer GD von 74 Gy bestrahlt wurden, entwickelten 4 Pat GI Tox Grad 2 und 9 Pat GU-Tox Grad 2 und 1 Pat GI- Tox Grad 3. Schlussfolgerung: Die Goldmarker Applikation ist ein komplikationsloses Verfahren. Eine Dosiseskalation unter IGRT ist mit geringer Toxizität durchführbar.
Postervortrag
P153 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):112
Dosiseskalierte Strahlentherapie des makroskopischen Lokalrezidives beim Prostatakarzinom Kirste S.1, Volegova-Neher N.1, Henne K.1, Knippen S.1, Rischke H.-C.1, Schäfer A.-O.2, Schultze-Seemann W.3, Grosu A.-L.1 1 Universitätsklinik, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Universitätsklinik, Radiologische Klinik, Freiburg, Germany, 3Universitätsklinik, Urologie, Freiburg, Germany Fragestellung: Die salvage Radiotherapie(RT) der Prostataloge (PCloge) verbessert das progressionsfreie Überleben bei Patienten mit einem Rezidiv eines Prostatakarzinoms nach Prostatektomie signifikant. Die Dosiseskalation im makro-
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skopischen Tumorbereich könnte die lokale Kontrolle weiter verbessern. Daten zur Toxizität dieser Therapie liegen nicht vor. In dieser Studie wurde die Tumorkontrolle und die Toxizität einer dosiseskalierten Strahlentherapie untersucht Methodik: Seit 03/08 wird eine Studie zum Stellenwert von MRT und 11C-CholinPET/CT in der Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinik Freiburg, durchgeführt. Es wurde eine Subgruppenanalyse der Patienten mit einem messbaren makroskopischen Rezidiv, die eine Dosiseskalation bis 70,2 Gy erhielten, durchgeführt. Von 03/08 bis 07/09 wurden 13 Patienten mit einem medianen Alter von 72 Jahren (56-83) eingeschlossen. Bei allen Patienten wurde die PCloge mit einer Einzeldosis von 1.8 Gy in shrinkingfield Technik bestrahlt. Während und nach der Therapie wurde die Toxizität nach EORTC-CTC-Kriterien evaluiert. Follow up Untersuchungen wurden 6-8 Wochen nach RT-Ende und danach alle 3 Monate mit PSA-Wert Kontrolle durchgeführt. Ergebnisse: Im Durchschnitt wurde ein makroskopisches Rezidiv im MRT 62 Monate (6 – 212) nach der Operation bei einem PSA-Wert von 2 ng/ml (0.11-14 ng/ml) diagnostiziert. Die durchgeführte PET/CT Untersuchung war bei 4/13 Patienten negativ. Bei 2 Patienten wurde das Rezidiv histologisch gesichert. Ein Patient erhielt vor Beginn der RT eine Androgenblockade (AB). Die Strahlentherapie erfolgte auf die PCloge mit einer medianen Dosis von 51 Gy (45-61 Gy), Feldkürzung 16,7 Gy (9 – 25,2 Gy) und kleinvolumiger Boost auf den makroskopischen Tumor 9,9 Gy (9 – 10,8 Gy). MRT Aufnahmen lagen bei 11/13 Patienten 18 Monate (5 – 28) nach RT Ende vor. Bei 8/10 Patienten war kein Tumor mehr nachweisbar, bei einem Patient kam es zu Tumorverkleinerung und bei einem Patienten zu Befundkonstanz. Der mediane PSA Wert betrug 6-8 Wochen nach Ende der RT 0,23 ng/ml (0,01 – 2,18 ng/ml). Nach einer Nachbeobachtungszeit von 19,5 Monaten (11- 29) kam es zu einem Absinken des medianen PSA Wertes auf 0,9 ng/ml (0,01 – 7,5 ng/ml). Bei einem Patienten kam es zum Anstieg des PSA Wertes aufgrund einer Fernmetastasierung. Akute genito-urethrale (GU) Toxizität Grad 1 trat bei 4 Patienten auf und Grad 2 bei 1 Patienten. Akute gastro-intestinale (GI)Toxizität Grad 1 trat bei 2 Patienten auf, Grad 2 bei 3 und Grad 3 bei einem Patienten auf. Im weiteren Verlauf, 19,5 Monate nach Therapie hatten 2 Patienten GU Toxizität Grad 2 und kein Patient eine gastro-intestinale Toxizität. Schlussfolgerung: Eine kleinvolumige IGRT-gesteuerte Dosiseskalation beim makroskopischen Rezidiv eines Prostatakarzinoms führt zu raschem biochemischem Ansprechen und zu einer Befund-Response in der MRT Bildgebung. Diese Therapie kann mit akzeptabler Toxizität durchgeführt werden. Ein längeres Follow-up ist notwendig.
Postervortrag
P154 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):112
Interfraktionäre Lagevariation der Rektumvorderwand unter primärer bzw. postoperativer perkutaner Strahlentherapie des Prostatakarzinoms Hipp M.1, Hautmann M.1, Treutwein M.1, Pohl F.1, Kölbl O.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Hintergrund: Im Rahmen multidisziplinärer Therapiestrategien werden Patienten mit Prostatakarzinom zunehmend mit operativen Verfahren und perkutaner Strahlentherapie (RT) innerhalb ihrer Krankheitsverläufe individuell behandelt. Ob die Resektion der Prostata die interfraktionäre Lagevariation (LV) der Rektumvorderwand (RVW) beeinflusst, soll diese prospektive Untersuchung zeigen. Material und Methode: Von insgesamt 23 Patienten (Pat.) waren 20 für die Studie auswertbar. Alle Pat. wurden aufgrund eines histologisch nachgewiesenen Prostatakarzinoms im Bereich der Prostataloge bestrahlt. 60% der Pat. erhielten die RT nach vorangegangener radikaler Prostatovesikulektomie (Gruppe A) aufgrund R1-Resektion oder eines PSA-Rezidivs, 40% der Pat. als definitive RT (Gruppe B). Im Behandlungsverlauf wurden jeweils 6 wöchentliche CT-Datensätze angefertigt und mit dem Referenz-CT im Bestrahlunsplanungssystem (Oncentra® MasterPlan, Nucletron BV, Veenendahl/NL, Version 1.4.3.1-3.0) registriert. In allen 138 CT-Datensätzen wurde das Rektumvolumen konturiert und die LV anhand einer virtuellen Messebene (caudal des Acetabulum) als Entfernung von der RVW in jeweils 5 Messpunkten (A-E, coronare Ebene, Abstand jeweils 10mm) berechnet. Als LV wurde die jeweilige Abweichung vom ReferenzCT definiert. Die statistische Auswertung erfolgte mit PASW-Statistics 18.0 (SPSS Inc.).
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Poster
Ergebnisse: Bei 80% aller Pat. lag die erfasste LVRVW nach ventral > 5mm (A: 91,7%; B: 75%), bei 50% aller Pat. > 10mm (A: 58%; B: 37,5%) bei 40% aller Pat. >15mm (A: 50%; B: 25%) und bei 20% aller Pat. >20mm (A: 25%; B: 12,5%). Die LVRVW nach dorsal war bei 90% aller Pat. > 5mm (A: 100%; B: 75%), bei 70% aller Pat. > 10mm (A: 75%; B: 62,5%), bei 50% aller Pat. >15mm (A: 41,7%; B: 25%) und bei 30% aller Pat. > 20mm (A: 33,3%; B: 25%). Die postoperativ behandelten Pat. (A) wiesen im Vergleich mit den primär Behandelten (B) in allen Bereichen, sowohl nach ventral als auch nach dorsal, eine jeweils höhere LVRVW auf. Schlussfolgerung: Die zielvolumenrelevante LVRVW betrifft Pat. nach Prostatektomie in größerem Ausmass als Patienten mit primärer RT. Diese Beobachtung zeigt auf, wie wenig starre kompensatorische Sicherheitssäume bei der Zielvolumendefinition insbesondere bei der postoperativen RT der Prostataloge geeignet sind. Dies ist insbesondere für den Einsatz hochkonformaler Techniken (z.B. IMRT, IMAT, VMAT) mit geringen Sicherheitssäumen von Bedeutung, wenn diese ohne tägliche Online-Verifikation (CT) eingesetzt werden. Inwiefern sich die erhöhte LVRVW der postoperativen Pat. auch in mehr anorektale Spättoxizitäten wiederspiegelt, wird die Auswertung der klinischen Daten zeigen.
E-Poster
P155 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):113
Untersuchungen zur Strahleneffizienz von Kohlenstoffionen an Prostatakarzinomzelllinien unterschiedlichen Malignitätsgrades Arenz A.1, Schrader A.2, Zimmer N.2, Geffers R.3, Kamlah F.1, Engenhart-Cabillic R.1 1 Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Philipps Universität Marburg, Marburg, Germany, 2Klinik für Urologie und Kinderurologie, Philipps Universität Marburg, Marburg, Germany, 3Array Facility. Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH, Braunschweig, Germany Fragestellung: Insbesondere für relativ strahlenresistente Tumore wie das Prostatakarzinom werden durch die strahlentherapeutische Anwendung von Kohlenstoffionen höhere Tumorkontrollraten sowie eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten erwartet. Um die Kenntnisse um strahlenbiologische Effekte der Kohlenstoffionen zu verbessern und diese Erkenntnisse in eine biologisch optimierte Bestrahlungsplanung zu integrieren, wurden vergleichende Bestrahlungsexperimente mit Photonen und Kohlenstoffionen zu verschiedenen Endpunkten der zellulären und molekularen Strahlenantwort durchgeführt. Methodik: In vergleichenden Bestrahlungsexperimenten mit Photonen (6 MVX) und monoenergetischen Kohlenstoffionen (13C, 35 MeV/u, LET 73,2 keV/ μm) wurden die Zellinaktivierung, der Einfluss der Strahlung auf die Zellzyklusprogression und eine quantitative Analyse differentieller mRNA- und Proteinexpression nach verschiedenen Zeiten nach Bestrahlung analysiert. Diese Untersuchungen wurden an etablierten und gut charakterisierten Modellzelllinien des Prostatakarzinoms durchgeführt, die sich hinsichtlich des Differenzierungszustands des Ursprungsgewebes, des Ploidiegrades, des Hormonrezeptorstatus und p53-Status unterscheiden. Ergebnisse: Die relative biologische Wirksamkeit für den strahleninduzierten klonogenen Zelltod der Kohlenstoffionen beträgt bei einem Überlebenslevel von 10% 4,47 für die Prostatakarzinomzelllinie DU145 bzw. 3,44 für Zelllinie PC3. Die nach Exposition mit Kohlenstoffionen auftretende Zellzyklusarretierung war in beiden Zelllinien deutlich stärker ausgeprägt als nach Bestrahlung mit Photonen gleicher physikalischer Dosis. In einer genomweiten Expressionsanalyse mittels Microarray konnten aus 41.093 Transkripten Markergene identifiziert werden, deren Strahlenreaktion sich nach Bestrahlung mit Photonen und Kohlenstoffionen in den untersuchten Zelllinien unterscheiden. Die vergleichend durchgeführte Clusteranalyse zeigt Expressionsunterschiede in einem Satz von 196 Genen, von denen ein erheblicher Teil funktionell zur Gruppe der DNAschadensabhängigen Apoptose- und Zellzykluskontroll-Gene gehört. Mittels quantitativer Real Time RT-PCR wurde die Zeitkinetik der Induktion in ausgewählten Markergenen der zellulären Strahlenantwort untersucht. Schlussfolgerung: Das Wissen um die zellulären und molekularen Vorgänge, die nach Exposition mit dicht ionisierender Strahlung in Zellen unterschiedlicher Tumorentitäten vonstatten gehen, ist von essentieller Bedeutung für das Verständnis der Strahlenantwort und die Etablierung einer biologischen Bestrahlungsplanung.
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P156 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):113
Ergebnisse der LDR – Brachytherapie beim lokal begrenzten Prostatakarzinom mit Low-risk- Profil He H.1, Ubrich F.1, Elvermann A.1, Olbert P.J.2, Hegele A.2, Engenhart-Cabillic R.1, Strassmann G.1 1 Klinik für Strahlentherapie und Radioloonkologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg, Marburg, Germany, 2Klinik für Urologie und Kinderurologie,Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg, Marburg, Germany Fragestellung: Aufgrund der kurzen Behandlungsdauer und geringen Invasivität wird die LDR-Brachytherapie zunehmend von Patienten gewünscht und durchgeführt. Im Rahmen unserer QS erfolgte die Evaluation der Toxizität der LDR – Brachytherapie sowie der dosimetrischen Parameter. Material und Methoden: Zwischen 2006 und 2010 erhielten 66 Patienten mit Low-Risk-Prostatakarzinom (medianes Alter: 69 Jahre, range:48-81Jahre) eine LDR – Brachytherapie (125-I- Strands 0.5182-0.662mCi).Die Toxizität wurde nach der CTC-Klassifikation, EORTC-QLQ-C30- und IPSS-Fragebögen jeweils vor und 1, 6, 12 und 24 Monate nach der Seedimplantation erhoben.Folgende Parameter werden zur Identifizierung der prädiktiven Risikofaktoren analysiert: Alter, IPSS, GL, iPSA, Nadelzahl, Anzahl der Seeds, D90-Prostata, V100-, V150-, V200-Prostata, V100-Rektum, D30-Rektum (online und postplanning), und D1, D10-, D30-, D90- Urethra (online). Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 12 Monate (range: 3-12 Monate). 28,7 % der Patienten wiesen nach CTC eine akute Urogenital (UG)Toxizität 1. Grades auf. Toxizitäten 2. Grades traten in 66,6% der Fälle auf, während 4,7% der Patienten an einer akuten UG-Toxizität Grad III litten. Grad IVNebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Eine späte UG – Toxizität Grad III wurde bei 4,5% der Patienten festgestellt. Akute gastrointestinale Beschwerden (Grad I-II) traten in 18% der Seedimplantation auf. Keine späten GI-Toxizitäten wurden beobachtet.Die Mittelwerte von D90 – Prostata betrug online 178,1±11,3 Gy und nachplanning 161,3 ±16,2 Gy, während die Mittelwerte von V100-Prostata online 97,5%±2,01% und postplanning 93,7%±4,7% betrug. Die Mittelwerte von D90-Prostata online und postplanning lag bei 93,3% der Patienten über 145 Gy. Zwei Patienten erhielten zusätzlich eine EBRT der Prostata zur Dosisaufsättigung mit einer GHD von 28 Gy bzw. 30 Gy. Bisher wurde kein biochemisches Rezidiv nachgewiesen. Schlussfolgerung: Die Seedsimplantation ist eine sichere und effektive Methode zur Behandlung des Prostatakarzinoms im Low – risk Stadium. Jeder Patient sollte über die hohe Wahrscheinlichkeit einer gering bis mittelgradigen Akuttoxizität aufgeklärt werden.
P157 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):113
Prospektive Untersuchung der Lebensqualität bei IMRT-Behandlung des Prostatakarzinoms bis zu einer Gesamtdosis von 81 Gy. Ein Update Mikulik O.1, Lilienthal A.1, Strauß D.2, Weber A.1, Oehler W.1, Vordermark D.3 1 Südharz-Krankenhaus, Strahlentherapie, Nordhausen, Germany, 2SüdharzKrankenhaus, Nordhausen, Germany, 3Uniklinikum Halle, Strahlentherapie, Halle, Germany Fragestellung: Es soll die Lebensqualität der Patienten mit Prostatakarzinom während der primären Radiatio in IMRT RapidArc Technik gemessen werden. Methodik: Nunmehr 37 Patienten, die eine primäre Radiatio bis zu einer Gesamtdosis von 81 Gy in IMRT Technik erhielten wurden praetherapeutisch und danach 2-wöchentlich über einen Zeitraum von 8 Wochen während der Therapie befragt. Hierfür wurde der generische Fragebogen EORTC QLQ-30 sowie das Prostatamodul PR-25 eingesetzt. Ergebnisse: Die Auswertung der QLQ30 und QLQ-25-Fragebögen zeigte deutlich, dass unmittelbar therapiebedingte Beschwerden wie Miktionsbeschwerden im Behandlungsverlauf nur leicht im Vergleich zum Ausgangswert anstiegen. So lag der Baseline-Wert (vor Therapiebeginn) bei 28 und stieg über die 10., 20., 30. sowie 40. Fraktion leicht an (31, 37, 39, 41). Gastrointestinale Beschwerden wie Diarrhoe zeigten einen moderaten Anstieg von 8 (Baseline) auf 16 nach der 40. Fraktion. Dagegen zeigte sich hinsichtlich beispielsweise der körperlichen Leistungsfähigkeit oder dem emotionalem Befinden nur minimale Beeinträchtigung im Therapieverlauf.
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Poster
Schlussfolgerung: Nach den bisherigen Auswertungen zeigten sich hinsichtlich der Lebensqualität im Verlauf einer IMRT bei Prostatakarzinom nur geringfügige Beeinträchtigungen, welche sich vor allem im urogenitalen und gastrointestinalen Bereich fanden. Die Gesamt-Lebensqualität war dadurch jedoch nur unwesentlich beeinträchtigt. Nach der ersten Wiedervorstellung lagen die gemessenen Lebensqualitätswerte wieder im Bereich der Baselinewerte, so dass dem Patienten mit der Hochdosis-IMRT der Prostata eine schonende und nachweislich effektive Behandlungsmethode angeboten werden kann.
plan Planungssystem (Version 3.3.SP3). Die Gesamtdosis (66 – 79.92 Gy, Median 72 Gy) wurde in Einzeldosen zwischen 1.8 Gy und 2.22 Gy an der Tomotherapy Hi-ART II verabreicht. Die Untersuchung verglich mit Hilfe des Tomotherapy Data-Management-Systems (Version 2.0.2.7) die Dosisvolumen-Histogramme (DVH) und ermittelte die Volumendosen D0 (Dmax), D10, D50, D80 und D100 (Dmin) der definierten Risikoorgane (Blase, Rectum, Bulbus penis, Darm, Hüftköpfe bds.). Ergebnisse: Dargestellt sind die Volumendosen der OAR. Angegeben werden Mittelwert (MW), Standardabweichung (StAbw) und Median (MED) der entsprechenden Organe.
P158 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):114
Einfluss der Absenkung des Rektalschallkopfes bei der interstitiellen HDR-Brachytherapie des Prostatakarzinoms als Boost auf die Häufigkeit der Proktitis Schütze A.1, Schneider D.1, Baumgart O.1, Füller J.1 1 SRH Waldklinikum Gera gGmbH, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Gera, Germany Fragestellung: Bei Durchführung der interstitiellen HDR-Brachytherapie der Prostata wird nach ultraschallgestützter Positionierung der Hohlnadeln vor Bestrahlungsbeginn der Rektalschallkopf nach dorsal abgesenkt. Dadurch vergrößert sich die Distanz zwischen Prostata und Rektumvorderwand um durchschnittlich 5 mm. Kann dadurch das Auftreten einer radiogenen Proktitis vermindert werden? Methodik: 179 Patienten mit Prostatakarzinom, die sich im Zeitraum von 1998 bis 2005 einer primären Strahlentherapie (perkutane Bestrahlung bis 50,4 Gy und interstitielle HDR-Brachytherpie mit 2 x 10 Gy als Boost) unterzogen haben, wurden über 4 Jahre nachbeobachtet. Bei 71 Patienten (behandelt von 1998 bis 2001) wurde keine Schallkopfabsenkung durchgeführt, bei den restlichen Patienten (108) erfolgte die Absenkung der Ultraschallsonde. Ergebnisse: Das mediane Alter der Patienten zu Therapiebeginn betrug 70 Jahre (52 – 81 Jahre), die mediane Nachbeobachtungszeit 48 Monate (1- 54 Monate). In der Gruppe ohne Schallkopfabsenkung trat in diesem Zeitraum bei 8 Patienten (11,3%) eine Proktitis Grad 1 auf (5 einmalige, 3 mehrmalige Ereignisse), bei 10 Patienten (14,1%) eine Proktitis Grad 2 (2 einmalige, 8 mehrmalige Ereignisse). In der Gruppe der Patienten mit Schallkopfabsenkung klagten 11 Patienten (10,2%) über Beschwerden im Sinne einer Proktitis Grad 1 (8 einmalig, 3 mehrmals) und 9 Patienten (8,3%) im Sinne einer Proktitis Grad 2 (5 einmalig, 4 mehrmals). Toxizitäten Grad 3 und 4 traten in beiden Gruppen nicht auf. Beim Vergleich der Häufigkeiten einer Proktitis in beiden Gruppen ohne und mit Schallkopfabsenkung (Grad 1 11,3% vs. 10,2% und Grad 2 14,1% vs. 8,3%) ist eine geringere Häufigkeit der Grad 2- Proktitis nach Einführung der Schallkopfabsenkung zu beobachten. Schlussfolgerung: Das Absenken der rektalen Ultraschallsonde nach Positionierung der Hohlnadeln in der Prostata vor Bestrahlungsbeginn des interstitiellen HDR-Brachytherapieboostes hat erwartungsgemäß einen günstigen Einfluss auf die Reduktion einer radiogenen Proktitis (Grad 2) als Spätfolge einer kombinierten perkutanen und brachytherapeutischen Behandlung des nicht operierten Prostatakarzinoms.
P159 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):114
Volumendosis in Risikoorganen bei der Bestrahlung von Prostatakarzinomen an der Tomotherapy Wilhelm-Buchstab T.1, Müdder T.1, Garbe S.1, Schoroth F.1, Simon B.1, Lütter C.1, Leitzen C.1, Schüller H.1, Schild H.H.1 1 Radiologische Universitätsklinik, Strahlentherapie, Bonn, Germany Fragestellung: Die Beurteilung eines Bestrahlungsplanes ist elementarer Bestandteil der täglichen strahlentherapeutischen Praxis. Die Güte eines Behandlungsplanes wird einerseits an der Abdeckung des Planungszielvolumens (PTV) andererseits an der Volumendosis der Risikoorgane (OAR) bemessen, wozu u.a. die Quantec-Kriterien herangezogen werden. Ziel dieser Untersuchung ist die Auswertung in der Praxis erreichbarer Risikoorgandosen bei der Behandlung von Prostatakarzinomen (PCa) mit der Tomotherapy Hi-ART II. Methodik: Untersucht wurden 44 Patienten (56-86 Jhr Median 71 Jhr.) mit „intermediate- oder „high risk-“ PCa (ohne LK-metastasen, cN0). Die Bestrahlungsplanung erfolgte an der Tomotherapy-Planning-Station (Version 3.1.2.9). Die Delination des Zielvolumens sowie der OAR erfolgte am Oncentra Master-
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Volumendosis D100 D80 D50 D10 D0
Rectum 4.9; 4.4; 3.4 12.7; 6.6; 9.7 20.1; 7.9; 22.2 46.9; 10.9; 48.7 68.2; 11.3; 69.7
Blase 7.4; 8.0; 4.0 18.7; 15.0; 13.2 33.9; 17.9; 31.7 64.6; 9.7; 65.6 74.8; 4.8; 74.6
Bulbus penis 19.5; 9.9; 16.7 28.2; 13.7; 26.1 39.5; 13.1; 37.0 56.2; 9.6; 58.0; 59.8; 9.1; 60.5
Volumendosis D100 D80 D50 D10 D0
Hüftkopf rechts 7.0; 5.2; 5.7 12.5; 7.1; 11.7 17.1; 8.5; 16.1 25.6; 14.3; 23.3 33.9; 20.0; 29.7
Hüftkopf links 6.4; 5.3; 6.6 11.3; 6.3; 10.2 15.0; 6.0; 13.3 21.0; 6.3; 19.8 27.7; 7.5; 26.1
Darm 0.3; 0.2; 0.2 0.6; 0.5; 0.4 1.0; 0.8; 0.6 4.0; 5.3; 3.1; 33.4; 27.6; 27.5
Schlussfolgerung: Die Bewertung einer Bestrahlungsplanung bei PCa an der Tomotherapy ist durch die Orientierung an unseren Ergebnissen vereinfacht und unterstützt bei der Entscheidung zur Planoptimierung. Ziel der Bestrahlungsplanung ist das Unterschreiten der OAR-Mediandosen D80, D50 und D10.
Poster Talk
P160 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):114
Akute Nebenwirkungen von kombinierter HDR-Brachytherapie / 3D-konformaler perkutaner Strahlentherapie im Vergleich zur radikalen Prostatektomie beim Prostatakarzinom mit Risikofaktoren Berkovic K.1, Schenck M.2, Pöttgen C.1, Rübben H.2, Stuschke M.1 Universitätsklinikum, Strahlenklinik, Essen, Germany, 2Universitätsklinikum, Klinik für Urologie, Essen, Germany 1
Einleitung: Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren verschlechtert das organüberschreitende Wachstum unabhängig von der Behandlungsform die Prognose. Durch die HDR-Brachytherapie kann eine lokale Dosiseskalation mit guter Tumorkontrollrate in Verbindung mit perkutaner Strahlentherapie erreicht werden. Diese wurde bei Prostatakarzinom mit Hochrisikoprofil oder Vorliegen von 2 Risikofaktoren eingesetzt und die Nebenwirkungen im Vergleich zur radikalen Operation bei gleicher Effektivität gewertet. Patienten und Methode: Vor 06-09 wurden n=89 Patienten mit der kombinierten HDR-Brachytherapie und Teletherapie behandelt (A). Der Anteil der cT2-Befunde betrug 14%, mit cT3-Befund 86%. 52% hatten einen Gleason-Score von ≥ 7, das mediane Prostatavolumen betrug 28ml. Der mediane prätherapeutische PSA-Wert lag bei 18,1ng/ml. Die ultraschallgestützte HDR-Brachytherapie erfolgte an d1 und d8 mit jeweils 8,5 Gy bzw 9,0 Gy verschrieben auf die Prostatakapsel und extraprostatischen Tumoranteile mit anschließender Teletherapie mit einer ZVD von 50,4 bzw 50 Gy. Diese wurden verglichen mit 130 Patienten mit entsprechendem Risikoprofil nach radikaler Prostatektomie (B), 43 Patienten mit pT3-Befund. 77 Patienten hatten einen Gleason-Score von ≥7, 47 Patienten wiesen einen PSA-Wert von ≥ 10 ng/ml auf. Untersucht wurden bei beiden Gruppen therapieassoziierte Nebenwirkungen nach CTC, Lebensqualitätsfragebögen (EORTC QOL-C 30, IPSS, IIEF-5). Ergebnisse: In Gruppe A wurden keine gravierenden Nebenwirkungen (III/IV° CTC) festgestellt. Eine Mehrzahl (62%) bemerkte eine vorübergehende Drangsymptomatik mit Pollakisurie/Dysurie I° CTC. Bei 12% fand sich eine behandlungsbedürftige Strahlenzystitis II°CTC, 18% hatten zeitlich begrenzte leichte Proktitis I° CTC, eine Proktitis II° hatten 6%. Nach 6Wochen gab es nur noch I°Proktitiden. Der mittlere IPSS lag prätherapeutisch bei 5,1, der Lebensqualitätsindex L=2, posttherapeutisch bei 4,6 und L=2. Die Frage 30 des QOLC30 wurde prä- und posttherapeutisch gleich gut beantwortet. Der mittlere IIEF-5 Score war 16 prätherapeutisch und 14 posttherapeutisch. 37% der Pati-
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Poster
enten nahmen nach der Therapie PDE-5 Inhibitoren, davon 75% mit Erfolg (IIEF>15). In der Gruppe B konnten von 198 Patienten 130 retrospektiv ausgewertet werden. 80% sind nach den ICS Kriterien kontinent, 20% waren I° inkontinent, II/ III° kamen nicht vor. Lebensqualitätsindex und QOL-C30 wurden gleich zur Gruppe A beantwortet. Der mittlere IIEF-5 Score war 8,1 posttherapeutisch. 26% der Patienten nahmen nach der Therapie PDE-5 Inhibitoren, davon 74% mit Erfolg (IIEF>15). Schlussfolgerung: Die HDR-Brachytherapie in Kombination mit der Teletherapie ist beim lokalen Hochrisiko-Prostatakarzinom eine nebenwirkungsarme Therapieform. Bezüglich der Lebensqualität, Miktion und erektilen Funktion zeigt der direkte Vergleich von zwei unterschiedlichen Therapieoptionen ähnliche Ergebnisse. Langzeitergebnisse stehen noch aus.
Poster Talk
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Methodik: Bei n= 25 Patienten (durchschnittliches Alter = 66J, T2(83%), T3a(17%), Gleason- Score ≤ 6 (47%), Gleason- Score > 6 + ≤ 7 (53%), durchschnittlicher PSA – Level = 10,1 ng/dl) erfolgte prospektiv vor Durchführung einer radikalen retropubischen Prostatektomie (RRP) die beschriebene MRT – Bildgebung der Prostata. Aus dem Prostatapräparat wurden histologische Großschnitte angefertigt. Um korrespondierende Schnittebenen zwischen MRT – Spektroskopie und den Großschnitten zu erhalten, wurden diese am Prostatapräparat im MRT erneut eingestellt und diese für die histologische Schnittführung angezeichnet. Ein positives Ethikvotum war vorhanden. Ergebnisse: Von 32 Patienten waren 25 auswertbar. Folgende Werte wurden für die MRT -Spektroskopie / T2 Gewichtung / Diffusion / Perfusion / alle Verfahren ermittelt: Positiver Vorhersagewert: 65% / 50% / 42% / 40%/ 85%. Sensitivität: 0.72 / 0.66 / 0.43 / 0.43 / 0.8. Spezifität: 0.8 / 0.9 / 0.8 / 0.9 / 0.85. Sechs Mikrometastasen (< 3mm) wurden von der Bildgebung nicht erkannt. Schlussfolgerung: Durch die Berücksichtigung aller MRT – Sequenzen können sehr gute Sensitivitäten und Spezifitäten bei der Untersuchung des PCA erreicht werden. Zur Detektion von Metastasen ≤ 3mm ist die Methode nicht geeignet. D.h. für eine fokale Therapie muß die Auflösung der Bildgebung optimiert werden.
Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):115
Blasenvolumen pro Fraktion als ein Einflussfaktor für die Entwicklung von urogenitaler Akuttoxizität bei primärer hochdosis-IMRT des lokalisierten und lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom Kawgan-Kagan M.1, Weisser F.1, Budach V.1, Böhmer D.1 1 Strahlentherapie Charité Campus Virchow Klinikum, Berlin, Germany Fragestellung: Die hochdosis-IMRT des lokalisierten und lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms ist ein nebenwirkungsarmes Therapieverfahren. Während gastrointestinale Akut- und Spättoxizität sehr gut untersucht sind, trifft dies für die urogenitale (UG) Akuttoxizität und ihre Einflussfaktoren nicht zu. Bisherige Untersuchungen legen nahe, dass die Blasenfüllung während der Bestrahlung möglichst dem Blasenvolumen im Planungs-CT (BVCT) entsprechen sollte, um eine erhöhte Exposition zu vermeiden. In dieser Studie wird der Einfluss der Blasenfüllung unter Bestrahlung auf die Ausbildung der UG Akuttoxizität untersucht. Methodik: Wir untersuchten 193 Patienten mit lokalisiertem oder lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom, die an der Charité im Zeitraum von 2002 bis 2010 mittels linac-basierter hochdosis-IMRT mit einer medianen Gesamtdosis von 80 Gy (72-84 Gy) behandelt wurden und bei denen nach jeder Fraktion prospektiv das Miktionsvolumen (MV) dokumentiert wurde. Es wurde die maximal dokumentierte UG Akuttoxizität pro Patient ermittelt und zwei Gruppen gebildet (maximale UG Akuttoxizität Gruppe A: ≤1°; Gruppe B: ≥ 2°). Das mediane MV der ersten zehn Bestrahlungstage wurde in Beziehung zum BVCT gesetzt. Ergebnisse: Unter der Bestrahlung entwickelten jeweils 17 (8,8%), 86 (44,6%), 75 (38,9%), 15 (7,8%) Patienten eine maximale UG Akuttoxizität von 0°, 1°, 2°, 3°. Es trat keine UG Akuttoxizität > 3° auf. Bei 30 von 103 Patienten der Gruppe A und 41 von 90 Patienten der Gruppe B lag das mediane MV der ersten zehn Bestrahlungstage mehr als 40 ml unter dem BVCT, p = 0.027 (X2-Test), Odds Ratio = 2.036, 95% Vertrauensinterval 1,124-3,688. Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen zeigen eine Assoziation zwischen der Blasenfüllung, die während der Bestrahlung erreicht wird, und der Ausbildung relevanter UG Akuttoxizität. Liegt das mediane MV der ersten zehn Bestrahlungstage mehr als 40 ml unter dem BVCT, ist das Risiko für die Ausbildung von UG Akuttoxizität ≥ 2° erhöht.
Poster
P162 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):115
Genauigkeit der Detektion des Prostatakarzinoms (PCA) mit Hilfe der MRT zur fokalen Bestrahlung Straßmann G.1, Heverhagen J.2, He H.1, Blazek M.2, Engenhart-Cabillic R.1, Koenig A.2, Hofmann R.3, Hegele A.3 1 Universität Marburg, Radioonkologie, Marburg, Germany, 2Universität Marburg, Radiologie, Marburg, Germany, 3Uniklinik Marburg, Urologie, Marburg, Germany
Individualisierung in der Radioonkologie Postervortrag
P163 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):115
Einfluss des untersuchenden Pathologen auf die Lymphknotenzahlen nach Lymphonodektomie bei Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen Marnitz S.1, Hasenbein K.2, Schneider A.2, Martus P.3, Rudolph B.4, Köhler C.2 1 Charité, Radioonkologie, Berlin, Germany, 2Charité, Gynäkologie, Berlin, Germany, 3Charité, Biometrie, Berlin, Germany, 4Charité, Pathologie, Berlin, Germany Fragestellung: Die pelvine ± paraaortale Lymphonodektomie (LND) ist Bestandteil des umfassenden Stagings und der operativen Therapie gynäkologischer Malignome. Technik und Umfang der LND sind nicht exakt definiert. Ziel der Untersuchung war die Erhebung des Einflusses von Operateuren und Pathologen auf die Lymphknotenzahl nach laparoskopischer pelviner und paraaortaler LND an der Charité. Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurden die Lymphknotenzahlen nach 700 standardisierten LND zwischen 10/2004 und 2/2010 in Korrelation zum Operateur und Pathologen erhoben. Diese Analyse war möglich, da die Operationen von 3 Operateuren an 2 Standorten der Charite in identischer Weise durchgeführt wurden, während die histologische Aufarbeitung an 2 Instituten erfolgte. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe der SPSS-Software. Verwendung fand der Mann-Whitney-Test. Ergebnisse: Drei Operateure führten 700 LND durch. Für die Auswertung wurden 632 Operationen herangezogen. Die durchschnittlichen Anzahlen der dissezierten pelvinen bzw. paraaortalen Lymphknoten (LK) betrugen 19.5; 16.2 und 19.2 LK bzw. 16.2, 14.5 und 12.1 LK für die Operateure 1, 2, 3 und unterschieden sich damit nicht statistisch signifikant voneinander.Getrennt ausgewertet für die verschiedenen Pathologie-Institute (Campus 1 versus Campus 2) unterschieden sich die Anzahl der pelvinen LK (17.7 versus 19.9), die Anzahl der paraaortalen LK (14.1 versus 16.2) bzw. die Anzahl der pelvinen und paraaortalen LK (30 versus 36) statistisch signifikant voneinander. Während am Campus 2 alle Pathologen die Anzahl von 10 paraaortalen Lymphknoten erreichten, blieben am Campus 1 22% der Befunde < 10 LK, was auf der Basis der Leitlinie als unzureichend eingeschätzt wird. Schlussfolgerung: Die Zahl der erreichten Lymphknoten bei der laparoskopischen LND ist sowohl vom untersuchenden Pathologen als auch vom Operateur abhängig. Die interdisziplinäre Definition von Standards ist an jedem onkologischen Zentrum notwendig. Als Strahlentherapeut ist die Kenntnis des operativen und histologischen Standards der kooperierenden Kliniken und Institute vorteilhaft.
Einleitung: Zur Detektion des PCA wurde eine interdisziplinäre prospektive MRT – Studie durchgeführt. Es wurde eine präoperative MRT – Spekroskopie, T2 – Gewichtung, Diffusion und Perfusion angewendet.
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Postervortrag
P164 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):116
Positiv prädiktiver Wert der 18F-FET-PET-Untersuchung zur Differenzierung zwischen Rezidiv und Nekrose nach Primärtherapie von Glioblastomen Schmidtner J.J.1, Schmidt D.2, Lell M.3, Buslei R.4, Eyüpoglu I.5, Aouragh A.1, Kuwert T.2, Dörfler A.6, Fietkau R.1, Semrau S.1 1 Universitätsklinikum Erlangen, Strahlenklinik, Erlangen, Germany, 2Universitätsklinikum Erlangen, Nuklearmedizinische Klinik, Erlangen, Germany, 3 Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen, Germany, 4 Universitätsklinikum Erlangen, Neuropathologisches Institut, Erlangen, Germany, 5Universitätsklinikum Erlangen, Neurochirurgische Klinik, Erlangen, Germany, 6Universitätsklinikum Erlangen, Neuroradiologische Abteilung, Erlangen, Germany Hintergrund: Anhand der MRT-Befunde kann beim Glioblastom häufig nach Radiochemotherapie nicht zwischen Tumornekrose, radiogenen Veränderungen und aktivem Residualtumor unterschieden werden. Im Rahmen einer retrospektiven Auswertung wurde untersucht, ob durch ein zusätzliches 18F-FET-PET eine bessere Differenzierung möglich ist. Methoden: 154 Patienten mit Gliobastoma multiforme, die sich zwischen 2007 und 2009 am Universitätsklinikum Erlangen einer Standardbehandlung (bestehend aus operativer Revision und adjuvanter Radiochemotherapie) unterzogen hatten, wurden nachbeobachtet. Die Nachsorge erfolgte MRT-kontrolliert alle 3 Monate. Bei einem auf ein Tumorrezidiv suspekten Befund in der T1 und T2 gewichteten Sequenz, wurde die MRT nach 4-6 Wochen wiederholt. Bei fortschreitenden Veränderungen wurde eine 18F-FET-PET-Untersuchung durchgeführt. Bei einem SUV > 2,0 wurde der V. a ein Rezidiv geäußert und eine histologische Sicherung angestrebt. Ergebnisse: Bei 105/154 Patienten konnte eine regelmäßige Nachsorge mittels MRT durchgeführt werden. Bei 94 Patienten wurde im Verlauf nach Abschluss der Behandlung eine neu aufgetretene KM-Anreicherung gefunden. 35 Patienten erfüllten die Kriterien für eine 18F-FET-PET-Untersuchung. In 32/35 Fällen wurde dabei der Verdacht auf einen Tumorprogress gestellt (SUV im Median 4,1; Range 2,0 bis 9,9), in 3/35 Fällen der Verdacht auf eine Nekrose. Bei 19 Patienten mit nuklearmedizinischem Rezidivverdacht wurde eine histologische Sicherung aus dem Areal entnommen. In 15/19 Fällen bestätigte sich histologisch der Tumorverdacht. In 2/19 Fällen wurde trotz Anreicherung ein Granulationsgewebe gefunden, in 2/19 Fällen ein gemischtes Bild aus Tumorpersistenz und Nekrose. Die Vorhersagewahrscheinlichkeit bei tumorsuspekten Befunden für das Vorliegen vitalen Tumorgewebes liegt somit bei 89%. Fazit: Das 18F-FET-PET macht bei Glioblastomen nach Primärtherapie eine genauere Differenzierung zwischen vitalem Tumorgewebe, Hirnnekrose und Granulationsgewebe möglich.
E-Poster
P165 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):116
Tomotherapie als kurative Option multipler Leberläsionen bei hepatozellulärem Karzinom (HCC) Ernst I.1, Moustakis C.1, Büther F.2, Schröder A.3, Elsayed H.1, Wienecke C.1, Willich N.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Radioonkologie – Strahlentherapie, Münster, Germany, 2Europäisches Institut für molekulare Bildgebung, EIMI, Münster, Germany, 3Stiftung Tannenhof, Remscheid, Germany Fragestellung: Das HCC zeichnet sich durch häufige Rezidive sowie multifokale Läsionen aus. Mittels Tomotherapie lassen sich multiple Areale bei gleichzeitiger Schonung dezidierter Strukturen auch im selben Organ behandeln, so dass die Option besteht, viele HCC Knötchen bei Schonung gesunder Lebersegmente ausreichend zu therapieren.
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Methodik: Ein Patient mit multifokalem Rezidiv eines HCC und stark erhöhtem Tumormarker erhielt eine Hochpräzisionsstrahlentherapie in Form einer extrakraniellen stereotaktischen Radiotherapie (ESRT). Aufgrund der Vorbehandlungen (Operation, LITT) sowie des Befundausmasses mit 18 Rezidivknötchen mussten vor allem Segmente des rechten Leberlappens therapiert werden, hingegen die des linken maximal geschont werden. Zur Planung erfolgten PET/CT und MRT, die individuelle Beweglichkeit der Rezidivregionen wurde mittels 4 D Listmode detektiert und im PTV berücksichtigt. 4 verschiedene Bestrahlungspläne zur Applikation einer ESRT mit 3 x 12,5 Gy (auf die umschließende 65 % Isodose) wurden für Linearbeschleuniger und Tomotherapie erstellt, die DVH hinsichtlich Zielvolumenversorgung und Risikoorganbelastung evaluiert. 4, 8, 12, 16, 20 und 22 Wochen nach Abschluss der Therapie erfolgten Anamnese und Kontrolle der Leberfunktionsparameter, zudem alternierend Tumormarker, MRT, i.v. Sonographie und PET/CT. Ergebnisse: Die Tomotherapieplanung zeigte die beste Zielvolumenversorgung bei geringer Belastung der zu schonenden Leberareale und weiteren Risikoorgane. Die Therapie konnte protokollgerecht appliziert werden und wurde sehr gut toleriert. 3 Monate nach Abschluss der Behandlung zeigten sich normale Tumormarker, die Rezidivareale waren in MRT und i.v. Sono nicht mehr nachweisbar. Der Patient verstarb 6 Monate nach Therapieende nicht therapie – oder rezidivbedingt. Schlussfolgerung: Tomotherapie eröffnet die Option, hochindividualisierte Volumina im Bereich der Leber bei gleichzeitiger Schonung gesunder Leberareale zu bestrahlen. Zur weiteren Evaluation wurde eine Phase I Studie mit Patienten mit HCC Rezidiven oder multipler Lebermetastasierung (max 6 Filiae) initiiert.
P166 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):116
Development of high-sensitivity sandwich ELISA for tumor-associated molecular markers HMGB1 and Annexin A5 in sera of tumor patients Rubner Y.1, Frey B.1, Fietkau R.1, Gaipl U.S.1 1 Strahlenklinik Erlangen, Erlangen, Germany Background: A basic problem in clinical practice is the individual response of tumor patients to therapy. To predict the clinical course and allow a personalized therapy, tumor-associated molecular markers are newly focused. The ubiquitinously, nuclear and conserved protein high mobility group box1 (HMGB1) is implicated in several biologically processes and many diseases. In cancer it is involved in tumorigenesis and metastasis and in the response to chemotherapeutics. Over-expression of HMGB1 is demonstrated for several tumor types, including melanoma, colon, breast, prostate and pancreatic cancer. In contrast to non- or anti-inflammatory apoptotic cell death, necrotic cell death results in the release of HMGB1, which then acts as endogenous danger signal thereby stimulating antitumor immunity. Another immune stimulator is Annexin A5 (AnxA5), a ligand for phosphatidylserine (PS), which is exposed during apoptosis. Anx5 blocks the PS-dependent phagocytosis of apoptotic cells by macrophages resulting in the induction of immunogenic cell death forms and uptake by dendritic cells. However, elevated expression of AnxA5 is associated with poor prognosis in colorectal adenocarcinomas. For early diagnosis, evaluation of tumorigenesis, stage, prognosis, immune activation, control of therapy effectiveness and for the development of therapeutic procedures for individualized therapies HMGB1 and AnxA5 appear to be useful serological marker. Therefore we develop easy to apply, reliable and highly sensitive ELISA to measure HMGB1 and Anx5 in sera of cancer patients. Method: For the development of a highly sensitive HMGB1 ELISA, anti-human HMGB1 monoclonal/ polyclonal antibodies for coating/detection and recombinant human HMGB1 as standard was acquired commercially. No suitable antiAnxA5 antibodies for Sandwich ELISA are available. Therefore a commercial kit from IBL Inc. is used. Results: The detection limit of rHMGB1 in Phosphate buffered saline is 10 to 300 ng/ml, which is sensitive enough for determination of HMGB1 serum levels in cancer patients. Variability is less then 20 percent. However, spike experiments with rHMGB1 and serum results in high variability. It’s known that HMGB1 is rather sticky and serum components may interfere with recognition of commercial antibodies. Also the redox status of HMGB1 may play a role. The antibodies may only detect the reduced form and addition of serum oxidizes rHMGB1 and thereby masks the binding site. Outlook: To overcome problems with interfering serum components in HMGB1 ELISA highly specific anti-HMGB1and anti-AnxA5 single chain Fv antibody fragments are currently synthesized in the supervision of GENEART AG. To test the influence of redox status on the detection system different reducing media
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will be tested by us. Furthermore, commercially available antibodies to human AnxA5 will be optimized. Acknowledgement: This work is supported by the German Federal Ministry of Education and Research [BMBF; 01EX1021R].
P167 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):117
Definitive Radiochemotherapie beim lokal fortgeschrittenen Karzinom des zervikalen Ösophagus Gkika E.1, Pöttgen C.1, Berkovic K.1, Abu Jawad J.1, Trarbach T.2, Stuschke M.1 1 Uniklinikum Essen, Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Uniklinikum Essen, Innere Klinik (Tumorforschung), Essen, Germany Fragestellung: In dieser Studie wurde die Effektivität einer Induktionschemotherapie gefolgt von einer definitiven Radiochemotherapie für die kurative Behandlung beim zervikalen Ösophaguskarzinom untersucht. Material und Methode: Zwischen Januar 1992 und November 2008 wurden 58 Patienten (männlich:weiblich, 49 : 9) mit lokal fortgeschrittenem oder inoperablem Plattenepithelkarzinom des zervikalen Ösophagus behandelt. Das mediane Alter war 58 Jahre (35-72). Nach 2 bis 3 Kursen einer Induktionschemotherapie mit verschiedenen Cisplatin-basierte Kombinationen erfolgte eine konventionell fraktionierte definitive Radiochemotherapie bis zu einer medianen perkutanen Dosis 60 Gy (50 bis 70 Gy). Zwölf Patienten erhielten anschließend eine intraluminale Brachytherapie (4-7 Gy). Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Untersuchung (10 Januar 2011) sind 13 Patienten (22%) noch am Leben. Davon haben drei Patienten ein Lokalrezidiv entwickelt und erhalten zur Zeit eine palliative Chemotherapie, zwei Patienten haben Fernmetastasen entwickelt. In der Gesamtzahl der Patienten betrug das mediane Überleben 18 Monate (6 -135 Monate). Zwölf Patienten (21%) haben bisher mehr als 5 Jahre überlebt und vier Patienten (7%) haben mehr als 10 Jahre überlebt. Die aktuariellen 2-,3- und 5-Jahres-Überlebensraten waren 38%, 30% und 25%. Einundzwanzig (36%) Patienten haben ein Lokalrezidiv, achtzehn (31%) haben Fernmetastasen entwickelt und in zehn (17%) Fällen wurde ein Zweitkarzinom im Verlauf diagnostiziert. Die Strahlentherapie-bedingte Toxizität war gering. Schlussfolgerung: Mit der definitiven Radiochemotherapie wurden bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder inoperablen Karzinom des zervikalen Ösophagus Langzeitüberlebensraten von über 20% bei zufriedenstellender Tolerabilität erzielt. Dies festigt den Stellenwert dieser Behandlungsart als eine Standradoption bei dieser Indikation.
P168 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):117
Clostridium difficile-assoziierte Diarrhö bei radioonkologischen Patienten: Auswirkung auf die Durchführbarkeit der Therapie. Ein unterschätztes Problem Hautmann M.G.1, Hipp M.1, Kölbl O.1 1 Klinikum der Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Einleitung: In den westlichen Industrienationen findet sich eine zunehmende Inzidenz der Clostridium difficile-assoziierten Diarrhö (CDAD). So konnte Reichardt et al einen Anstieg der CDAD von 7,4 pro 100.000 stationären Aufnahmen in Deutschland im Jahr 2000 auf 39,3 im Jahr 2004 feststellen. Die Auswirkungen auf die Prognose sind bei einer Letalität von bis zu 2% enorm. Zudem können Therapien der Grunderkrankung oft inadäquat durchgeführt werden. Die Kosten für das Gesundheitswesen liegen bei über 5.000 US$ pro Patientenfall. Das Ziel der Auswertung war, die Auswirkungen einer CDAD auf die radioonkologische Therapie zu untersuchen. Methoden: In die retrospektive Auswertung wurden die Patienten, die vom 01.01.2006 bis 31.12.2010 unter stationären Bedingungen bestrahlt wurden und eine CDAD entwickelten, eingeschlossen. Die Auswirkung der CDAD auf die radioonkologische Therapie im Hinblick auf Durchführbarkeit, notwendige Änderungen des Therapiekonzeptes und Verlängerung der stationären Liegedauer wurde erfasst. Ergebnisse: Bei 34 stationären Patienten wurde die Diagnose einer CDAD gestellt. Damit waren 1,6% der stationär strahlentherapierten Patienten betroffen.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
20 Patienten wurden auf Grund eines Kopf-Hals-Tumors behandelt, 4 Patienten auf Grund eines BC, 3 Patienten bei Rektum- oder Analkarzinom und jeweils 2 Patienten hatten ein Zervix-, Ösophaguskarzinom oder ein malignes Lymphom. 24 von 34 Patienten entwickelten eine behandlungsbedürftige Elektrolytstörung, 27 Patienten einen Eiweißverlust mit daraus folgender behandlungsbedürftiger Hypoproteinämie. 24 Patienten wiesen nach der Infektion einen reduzierten AZ auf. Bei 14 Patienten musste aufgrund der AZ Verschlechterung die Strahlentherapie unterbrochen werden. Durchschnittlich dauerte die Strahlentherapiepause 4 Tage. Betrachtet man lediglich die Patienten, die pausierten, so mussten bei diesen die Bestrahlung durchschnittlich 10 Tage unterbrochen werden. Bei 2 Patienten musste die Strahlentherapie abgebrochen werden, bei 4 Patienten erfolgte die Umstellung eines initial kurativen auf ein palliatives Therapiekonzept. 4 Patienten verstarben mittelbar an den Folgen der CDAD. 21 Patienten sollten simultan chemotherapiert werden. Nur bei 2 Patienten konnten die initial geplanten Chemotherapiezyklen durchgeführt werden. 17 Patienten erhielten nicht die komplette Anzahl an Zyklen, bei 13 Patienten musste die Chemotherapie abgebrochen werden. Bei 12 Patienten verlängerte sich der stationäre Aufenthalt. 12 von 34 Patienten entwickelten im weiteren Verlauf der Behandlung eine erneute Episode einer CDAD. Diskussion: Eine CDAD hat eine enorme Auswirkung auf die Durchführbarkeit der radioonkologischen Therapie. Die Prognose der Patienten wird hierdurch deutlich beeinflusst. Zudem sind die Behandlungskosten beträchtlich. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, gezielte Maßnahmen zur Reduktion der Inzidenz der CDAD zu ergreifen.
P169 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):117
Cisplatinapplikation während der SchwangerschaftIn vivo Analyse von 7 Patientinnen mit Zervixkarzinomen Marnitz S.1, Schmittel A.2, Favero G.3, Oppelt P.4, Hasenbein K.5, Schneider A.5, Markman M.6, Köhler C.5 1 Campus Virchow-Klinikum, Charité Universitätsmedizin Berlin, Radioonkologie, Berlin, Germany, 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Hämatologie Onkologie, Berlin, Germany, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany, 4Allgemeines Krankenhaus, Gynäkologie, Linz, Austria, 5Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gynäkologie, Berlin, Germany, 6MD Anderson Cancer Center, Oncology, Houston, United States Fragestellung: Das Zervixkarzinom im zweiten Trimester ist selten und stellt eine Herausforderung auch bezüglich der interdisziplinären Kooperation dar. Cisplatin kann eingesetzt werden, um die Tumorprogression aufzuhalten und bei bestehendem Kinderwunsch der Mutter die Reifung des Kindes bis zur Entbindung zu ermöglichen. Das Wissen über den Einsatz von Cisplatin während der Schwangerschaft ist limitiert. Methodik: Zwischen 5/2008 und 1/2010 erhielten 7 Patientinnen mit gesicherten Zervixkarzinomen im 2.Trimenon ihrer Schwangerschaft eine (Re-)Konisation und laparoskopische pelvine Lymphadenektomie. Bei Kinderwunsch der Patientinnen erfolgte bei lokalem Resttumor, fortgeschrittener Erkrankung oder Hochrisiko-Situation eine Chemotherapie mit Cisplatin. Nach 4 (n=1), 3 (n=5) bzw. 2 (n=1) Zyklen erfolgte die Sectio caesaria zusammen mit einer radikalen (n=6) bzw. einfachen (n=1) Hysterektomie frühestens in der 32. Schwangerschaftswoche. Zum Zeitpunkt der Entbindung wurden Proben aus dem mütterlichen Blut, der Amnionflüssigkeit und dem Nabelschnurblut entnommen und die Cisplatinkonzentrationen bestimmt. Ergebnisse: Die laparoskopische pelvine Lymphadenektomie verlief komplikationslos und ergab für 6/7 Patientinnen tumorfreie Lymphknoten. Die Chemotherapie konnte bei allen Patientinnen appliziert werden. Keine Patientin erlitt unter der Therapie eine Progression der Erkrankung. Die 7 Patientinnen gebaren 8 gesunde Kinder ohne therapiebedingte Komplikationen auf Seiten der Mütter oder Neugeborenen. Die Cisplatinkonzentrationen der Nabelschnur bzw. des Amnions betrugen 31%-65% und 13%-42% der Konzentration des mütterlichen Blutes. Schlussfolgerung: Die vorliegende Untersuchung ist die erste quantitative Analyse von Cisplatin im maternalen und fetalen Kompartment während der Chemotherapie schwangerer Patientinnen mit Zervixkarzinom. Die komplikationslose Therapie und die niedrigeren Konzentrationen von Cisplatin im fetalen Kompartment sollten ermutigen, auch Patientinnen mit Zervixkarzinomen den Kinderwunsch unter definierten Bedingungen und in erfahrenen Händen zu ermöglichen.
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P170 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):118
Vergleich von dendritischen Zellen und regulatorischen T-Zellen bei Patienten/innen mit Rektum- oder Mammakarzinom vor und nach einer Woche Bestrahlung Schmidt M.1, Melzner W.1, Frommhold A.1, Förtsch C.1, Schmidtner J.1, Fietkau R.1, Distel L.1 1 Strahlenklinik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany Ziel: Das Immunsystem und die immunologische Antwort auf den Tumor unter Behandlung werden als ein entscheidender Faktor für den Therapieerfolg angesehen. Eine Möglichkeit diese immunologische Reaktion zu messen und als prädiktiven Marker zu verwenden, wäre von großem Interesse. Besonders wichtig für die Immunantwort erscheinen dendritische Zellen (DC) als professionelle antigenpräsentierende Zellen und regulatorische T-Zellen (Treg) als die Immunantwort regulierende und supprimierende Zellen. Wir haben Blut von Patienten/innen mit Brustkrebs und Rektumkarzinom vor und eine Woche nach Therapiebeginn auf die numerische Veränderung von dendritischen und regulatorischen Immunzellen untersucht. Material und Methode: Blut von insgesamt 23 Patienten wurde vor Beginn und nach einer Woche Strahlentherapie mit 5x1,8 Gy und danach drei Tagen Pause mittels Multicolor-Durchflusszytometrie untersucht. Das Blut wurde jeweils in zwei Ansätze geteilt. PBMC (peripheral blood mononuclear cells) wurden aus Vollblut isoliert und durch Anti-CD4, Anti-CD25 und Anti-FoxP3 Fluorochrom-markierte Antikörper die Treg identifiziert. Die CD4+FoxP3+ Treg wurden unterteilt in CD25high, CD25int, CD25low. Direkt im Vollblut wurden Leukozyten mit Anti-BDCA1 (CD1c, plasmazytoide DC), Anti-BDCA2 (CD303, myeloide DC) und Anti-BDCA3 (CD141, plasmazytoide DC) Antikörpern markiert und so die DC identifiziert. Zum setzen der Gates dienten jeweils IsotypKontrollen. Ergebnisse: Sowohl bei Patienten mit Rektumkarzinom als auch bei Patienten mit Mammakarzinom nimmt das Verhältnis der DC vor Bestrahlung/nach Bestrahlung zu. (Mammakarzinom: Median: BDCA1=1,42; BDCA2=1,62; BDCA3=1,14; Rektumkarzinom: Median: BDCA1=1,73; BDCA2=2,09; BDCA3=1,85). Das Verhältnis der Treg vor Bestrahlung/nach Bestrahlung nimmt hingegen bei beiden Gruppen eher ab (Mammakarzinom: FoxP3CD25high=0,95; FoxP3CD25int=0,87; FoxP3CD25low=0,49; Rektumkarzinom: Median: FoxP3CD25high=1,31; FoxP3CD25int=0,76; FoxP3CD25low=0,99). Bei den DC korrelieren die Verhältnisse von BDCA1 und BDCA2 vor Bestrahlung/nach Bestrahlung signifikant positiv (p=0,007). Schlussfolgerung: Es kommt zu einer eindeutigen Abnahme der dendritischen Zellen und einer Zunahme der regulatorischen T-Zellen. Dieser Effekt wird als therapeutisch ungünstig angesehen. Unklar ist, ob dieser Effekt im peripheren Blut mit Veränderungen im Tumor korreliert. Eine wichtige Frage, die in den folgenden Jahren beantwortet werden kann ist, ob die Prognose der Patienten mit der entsprechenden Immunantwort korreliert. Gefördert durch die Mildred Scheel Stiftung.
P171 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):118
Ganzhaut-Elektronentherapie bei Mycosis fungoides Schultze J.1, Weichenthal M.2, Siebert F.1, Gibas K.1, Dunst J.3, Kimmig B.1 1 Universtätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie (Radioonkologie), Kiel, Germany, 2Universtätsklinikum SchleswigHolstein, Campus Kiel, Klinik für Dermatologie, Kiel, Germany, 3Universtätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Strahlentherapie, Lübeck, Germany Hintergrund: Durch die Kombination zytotoxischer, systemischer Therapien mit Immuntherapien und Photochemotherapie (PUVA)-Behandlung ist die Strahlentherapie als Behandlungsmodalität bei kutanen Non-Hodgkin-Lymphomen in den Hintergrund getreten. Sie erfolgt jetzt hauptsächlich zur lokalen Kontrolle residueller Solitärmanifestationen. Dadurch ist das Bewusstsein für den Stellenwert der Ganzhautelektronentherapie nach Versagen der Systemtherapien bei den Zuweisern verloren gegangen. Es soll deshalb kasuistisch der Effekt einer Ganzhautbestrahlung nach erfolgloser Sechstlinien-Therapie vorgestellt werden. Methodik: Bei einem zum Diagnosezeitpunkt 1997 52 Jahre alten Mann war ein kutanes T-Zell-Lymphom im Stadium IIB diagnostiziert worden. Gleichzeitig erlitt der Patient einen Myokardinfarkt, der mit Angioplastie und Stenteinlage
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behandelt wurde, weshalb die Mycosis fungoides zunächst in den Hintergrund trat. Wegen Rhythmusstörungen musste zudem ein Defibrillator implantiert werden. Im September 2006 stellte sich der Patient mit einer akuten Exazerbation seines kutanen Lymphoms in der Universitäts-Hautklinik vor. Bis April 2010 erfolgten diverse Systemtherapien: Psoralen oral plus UV-A-Therapie, liposomales Doxorubicin, PUVA-Therapie in Kombination mit Interferon, Therapie mit Vorinostat, Methotrexat über 3 Monate, Gemcitabine 8 Zyklen und erneut orale PUVA-Therapie mit Geralen und Interferon. Da eine lokale Strahlentherapie im März 2008 links supraorbital eine komplette, anhaltende Remission erbracht hatte, wurde der Patient mit der Frage weiterer radiologischer Therapiemöglichkeiten vorgestellt. Ergebnisse: Es wurde die Indikation zur Ganzhaut-Elektronentherapie unter Abschirmung des implantierten Defibrillators, beider Augen sowie sämtlicher Finger- und Fußnägel gestellt. Diese erfolgte zwischen Juli und September 2010 in modifizierter Standford-Technik mit Einzeldosen von 1,5 Gy bis zunächst 16,5 Gy. Nach 17tägiger Pause wegen eines kardialen Ereignisses wurde die Behandlung mit Einzeldosen von 1 Gy bis kumulativ 27,5 Gy fortgesetzt. Als akute Nebenwirkungen traten auf eine Hautpigmentation und Erythem RTOG Grad III, eine Alopezie des Haupthaares und mäßiges Schwächegefühl. Sämtliche kutanen Tumormanifestationen außerhalb der Abschirmungen bildeten sich nahezu komplett zurück. Seinen Allgemeinzustand klassifizierte der Patient selbst mit ECOG 0. Vier Monate nach Therapie befindet sich der Patient in anhaltender Vollremission. Schlussfolgerung: Die Ganzhaut-Elektronentherapie ist eine hoch effektive Behandlung Chemotherapie-resistenter, kutaner T-Zell-Lymphome. Die Akuttoxizität ist problemlos beherrschbar. Die Radiotherapie sollte früher im Behandlungsprozess vor Viertlinien-Chemotherapie indiziert werden. Das Behandlungsangebot sollte den behandelnden Dermatologen offensiver nahe gebracht werden.
P172 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):118
Morphologische und funktionelle Ergebnisse der Brachytherapie und Sandwichtherapie beim malignen Aderhautmelanom Schwanbeck C.1, Schöpfer K.2, Wittner E.1, Stoffelns B.2, Rösler H.-P.1, Schmidberger H.1 1 Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Mainz, Germany, 2Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Mainz, Germany Fragestellung: Die Ru106-Brachytherapie ist, ebenso wie die transpupilläre Thermotherapie (TTT) eine etablierte Behandlungsmethode bei Aderhautmelanomen. Seit einigen Jahren wird unter der Vorstellung, die Wirksamkeit der Brachytherapie (BT) zu erhöhen und die Rate an Nebenwirkungen zu reduzieren, eine Kombination beider Verfahren angewandt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Langzeitergebnisse hinsichtlich Überleben, Rezidivrate, Komplikationsrate, Augenerhalt sowie Visusverlauf bei Patienten nach Brachytherapie +/- TTT bei Aderhautmelanom zu untersuchen. Methodik: In dieser retrospektiven Untersuchung wurden insgesamt 40 Patienten analysiert. Davon erhielten 24 Patienten eine Ru106-Brachytherapie mit 100 Gy dosiert auf Tumorprominenz + 1 mm (Sklera), bei 16 Patienten wurde eine geringere Dosierungstiefe von 2 mm in Kombination mit einer TTT gewählt. Ergebnisse: Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 34 Monate. Die mittlere Tumorprominenz betrug in der Gruppe mit alleiniger Brachytherapie 4,4 mm, in der Kombinationsgruppe 3,3 mm. Nach 12 Monaten betrug die mittlere Tumorprominenz in der Gruppe mit alleiniger BT noch 2,1 mm, in der Kombinationsgruppe noch 1,2 mm. 4 Patienten (16,7%) mit alleiniger Ru106-Brachytherapie entwickelten ein Lokalrezidiv, 4 (17,4%), 3 (12,5%) Patienten verstarben. Bei Patienten mit einer Kombinationstherapie kam es in 3 Fällen (18,7%) zu einem Lokalrezidiv, kein Patient entwickelte Fernmetastasen und keiner verstarb. In jeweils 12,5 % der Fälle konnte der Bulbus nicht erhalten werden und es kam zur Enukleation. In der Gruppe mit kombinierter Therapie verschlechterte sich der Visus im Laufe der Nachbeobachtungszeit von 0,25 auf 0,2 um insgesamt eine Visusstufe nach jeweils 12 und 24 Monaten, während er sich in der Gruppe mit alleiniger Brachytherapie von initial 0,4 auf 0,25 (2 Visusstufen) nach 12 Monaten und um weitere 5 Visusstufen auf 0,08 nach 24 Monaten verschlechterte. Schlussfolgerung: Bezüglich Rezidivfreiheit und Gesamtüberleben zeigte sich kein Unterschied. Jedoch zeigt sich im Bezug auf den Visuserhalt ein Vorteil für
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die Kombinationstherapie nach 24 Monaten. Auch die Tumorregression war besser in der Gruppe mit kombinierter Therapie
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Einsatz von Vinorelbin als Alternative zu Cisplatin in der definitiven Radiochemotherapie bei Patientinnen mit Zervixkarzinom – Erste Ergebnisse zur Toxizität und zum Outcome Specht H.1, Winkler C.1, Kehl V.2, Werner B.1, Pigorsch S.U.1 1 Technische Universität München, Klinik u. Poliklinik für Strahlentherapie u. Radiologische Onkologie, München, Germany, 2Technische Universität München, Institut für Medizinische Statistik und Epidemiologie, München, Germany Fragestellung: Die simultane Radiochemotherapie mit Cisplatin stellt den Standard in der Therapie des lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinoms dar. Bei Kontraindikationen zur Cisplatinapplikation stellt sich die Frage nach einer zytotstatischen Therapiealternative. Seit 2007 wurde an der TU München in den Fällen der Cisplatin-Kontraindikation für diese Patientinnen Vinorelbin als Alternative eingesetzt. Methodik: Retrospektive Analyse des eigenen Patientengutes von 2/200712/2010. Analysiert wurden die akute Toxizität nach CTC Version 4.0 und das Therapieoutcome. Die Vinorelbin-Applikation erfolgte bei 12/15 der Patientinnen i.v. (15 mg/m2KOF). In 3 Fällen wurde die orale Form gewählt (40 mg/ m2KOF) (2 x Ablehnung i.v.-Zugang, 1 x psychiatrische Erkrankung). Ergebnisse: In dieser Zeit wurden 15 Patientinnen (mittl. Alter 55,6 J. med. 54 J. [25-73J.]) mit Vinorelbin wöchentlich simultan zur RTx behandelt. Zum Zeitpunkt der Diagnose bestanden nach FIGO bei 2 Pat. ein Stadium IB, bei 1 IIB, bei 3 IIIB, bei 6 IVA und bei 3 IVB. Die mittlere absolute i.v. Vinorelbindosis betrug 109,8 mg und die p.o. Vinorelbindosis 420 mg. Die 3D-Strahlentherapie erfolgte in allen Fällen perkutan normfraktioniert mit 15 MeV-Photonen (ED 1,8-2,0 Gy) bis zu einer mittleren GD von 54,3 Gy (med. 54,0Gy [50,0-61,2]). Bei 8 Patienten konnte zusätzlich eine Afterloadingtherapie appliziert werden (192Ir; 3D-geplant; ED 4,0-10,0 Gy; GD 8,0 – 40,0 Gy). Die mittlere Behandlungsdauer betrug 42,7 Tage. 9/15 Patientinnen leben (mittl. ÜLZ: 14,1 Monate; med. 9 Monate [4-57]). 6 Patientinnen sind bis zur aktuellen Analyse verstorben (mittl. Zeit bis Tod: 13,5 Mo.; med. 11 Mo. [6-19]). Die FIGO-Stadien waren zwischen den beiden Gruppen wie folgt verteilt: Verstorbene 1xIIB; 1x IIIB; 1xIVA; 3xIVB; Lebende 2xIB; 2xIII; 5xIVA. 60% der Patientinnen überleben aktuell 14 Monate, wobei in dieser Gruppe 5 Patientinnen erst in den letzten 9 Monaten therapiert wurden. Es trat keine IV° Toxizität nach CTC v. 4.0 auf. Die aufgetretenen Akuttoxizitäten waren wie folgt: Hb: 0° 2x; I° 3x; II° 8x; III° 2x; Leukopenie: 0° 3x; I° 9x; II° 3x; Thrombopenie: 0° 13x; I° 2x; II° 0x; III° 0x; Kreatinin: 0° 7x; I° 7x; II° 0x; III° 1x; ASAT/ALAT: 0° 11x; I° 4x; GT: 0° 10x; I° 3x; II° 2x; PChE: 0° 14x; I° 0x; II° 1x; Diarrhoe: 0° 2x; I° 8x; II° 5x; Tenesmen: 0° 8x; I° 3x; II° 4x; Obstipation: 0° 9x; I° 4x; II° 2x; Hauttoxizität: 0° 0x; I° 7x; II° 8x; Fatigue: 0° 4x; I° 7x; II° 3; III° 1x. Fazit: Vinorelbin als Alternative zu Cisplatin wurde von den Patientinnen mit lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinomen gut akzeptiert und toleriert. In der Gruppe der verstorbenen Patienten lag drei Mal bereits eine metastasierte Situation vor. Ein Benefit der Vinorelbingabe konnte nicht auf die systemischen Metastasen gezeigt werden. Für lokal fortgeschrittene Zervixkarzinome ohne Fernmetastasierung erscheint Vinorelbin als eine gute Therapiealternative bei Cisplatinkontraindikation.
für Strahlentherapie in Halle in die Studie aufgenommen. Von diesen haben bisher 54 vor Radiotherapie (T0), 54 nach der Radiotherapie (T1), 40 nach 3 Monaten (T2), 29 nach 6 Monaten (T3) und 10 nach einem Jahr (T4) Fragebögen zur Lebensqualität beantwortet. Dafür wurde der Quality of Life Questionnaire-Core 30 (QLQ-C30) und das organspezifische Modul QLQ-LC 13 der EORTC verwendet. Die medizinischen und soziodemografischen Daten wurden vom Patienten direkt ermittelt bzw. teilweise aus der Patientenakte entnommen. Ausschlusskriterien waren Ablehnung der Teilnahme, psychische Instabilität, Mangel an kognitiven Fähigkeiten. Zum Zeitpunkt der Zwischenauswertung Januar 2011 waren 20 Patienten gestorben. Das Durchschnittsalter lag bei 66 Jahren (54 – 87); 42 der Teilnehmer waren männlich, 18 weiblich. Von den 60 Patienten hatten 10 ein kleinzelliges Bronchialkarzinom und 50 ein nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom. Ergebnisse: Erste Ergebnisse aus zeigen, dass sich vor allem der Global-HealthStatus (Qol) vor und direkt nach einer Strahlentherapie nicht stark verändert. Die Mittelwerte liegen bei 50 vor und 51 nach der Therapie. Im weiteren Verlauf ist zum Zeitpunkt T2 eine Verschlechterung zu verzeichnen. Außerdem erkennt man in den Funktionsskalen, dass vor allem am Ende der Therapie und nach drei Monaten der Patient psychisch und körperlich stark belastet zu sein scheint. Die Symptomskalen des QLQ-C30 und des QLQ-LC 13 zeigen vor allem einen Anstieg der erwarteten Übelkeit/Erbrechen und eine verstärkte Verstopfung während der Therapie, außerdem eine verstärkte Dysphagie und periphere Neuropathie nach der Therapie. Schlussfolgerung: Die globale Lebensqualität eines Patienten scheint sich während einer Strahlentherapie, trotz erhöhter Symptomatik, nicht zu verändern, jedoch gibt es Anzeichen dafür, dass es zumindest nach den ersten 3 Monaten zu einer Negativentwicklung kommt. Die abschließende Analyse der Lebensqualität wird unter Einbezug zusätzlicher Parameter und kompletter Erfassung der 1-Jahres-Daten erfolgen.
P175 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):119
Prognose des Überlebens durch microRNA-Expressionsmuster in Glioblastoma multiforme Zehentmayr F.1, Niyazi M.1, Niemöller O.1, Kretzschmar H.2, Belka C.1 1 LMU München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany, 2LMU München, Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung, München, Germany Ziel: Die Überlebenszeiten bei Patienten mit Glioblastomen weisen eine hohe Varianz auf. Lediglich der MGMT Status und verschiedene klinische Faktoren haben prädiktiven und prognostischen Wert. Zur Definition neuer und spezifischer Parameter wurde ein microRNA-screening an Paraffinschnitten von Patienten mit Glioblastoma multiforme durchgeführt. Material und Methoden: In diese retrospektive Analyse wurden 35 zwischen Juli 2005 und August 2008 postoperativ radiochemotherapierte Patienten mit Glioblastoma multiforme inkludiert. Zur Microarray-Analyse wurde der febit biochip „Geniom® Biochip MPEA homo sapiens“ verwendet. Die Gesamt-RNA wurde aus FFPE-Schnitten isoliert (1100 microRNA). Ergebnisse: Es konnte ein microRNA-Muster definiert werden, welches statistisch sehr signifikant (p = 0.015) zwischen kurzem und langem Überleben (cut off 450 Tage) differenzieren konnte. Der Wert dieses Musters war unabhängig vom MGMT Status. Schlussfolgerung: Mittels miRNA Musteranalyse können prognostische relevante Patienten Kohorten differenziert werden. Eine prospektive Validierung des gefundenen Musters ist begonnen, die Daten stehen aus.
P174 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):119
Lebensqualität bei Radiotherapie des Bronchialkarzinoms – ein Jahr im Verlauf Tetzner U.1, Vordermark D.1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Halle (Saale), Germany
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Fragestellung: Anhand eines ausgewählten Patientengutes mit einjähriger Nachbeobachtungszeit wird prospektiv untersucht, wie sich die Lebensqualität eines Patienten mit Bronchialkarzinom vor und nach einer Strahlentherapie verhält. Methodik und Patienten: Von Dezember 2008 bis Januar 2011 wurden 60 Patienten mit einem diagnostizierten nicht operablen Bronchialkarzinom der Klinik
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P176 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):120
Computer-basierte Simulation von Tumorprogression und Strahlentherapie bei Hirntumoren Becker S.1, Popp K.2, Siebert F.-A.3, Mang A.1, Schütz T.A.1, Toma A.1, Buzug T.M.1, Dunst J.2 1 Universität zu Lübeck, Institut für Medizintechnik, Lübeck, Germany, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Strahlentherapie, Lübeck, Germany, 3Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Germany Fragestellung: Die Entwicklung von Computermodellen zur Beschreibung des Wachstumsverhaltens von malignen Hirntumoren tritt seit einigen Jahren vermehrt in den Fokus der Medizin. Mit der vorliegenden Arbeit liefern wir einen Überblick über unsere aktuellen Bestrebungen, neben der Progression primärer Hirntumoren ebenfalls den Einfluss von Strahlentherapie zu simulieren. Ein wichtiges Ziel der Strahlentherapie ist die möglichst vollständige Vernichtung des Tumors bei gleichzeitiger Schonung des umliegenden, gesunden Gewebes. Zur Optimierung der zeitlichen und räumlichen Dosisverteilung und somit des Behandlungserfolgs ist es von großer Bedeutung, den biologischen Effekt der Bestrahlung auf das Tumor- und Normalgewebe quantitativ einschätzen zu können. Valide, mathematische Modelle können hierbei helfen und dazu beitragen, individualisierte Aussagen über den Therapieverlauf für unterschiedliche Behandlungsschemata zu liefern. Methodik: Die Beschreibung der Tumorprogression erfolgt auf der makroskopischen Ebene. Der hier vorgestellte Ansatz basiert auf der zunächst vereinfachten Annahme, dass die Ausbreitung von Tumorzellen innerhalb des Hirns nur auf den Prozessen der Proliferation und der (passiven) Diffusion beruht. Für das Diffusionsmodell werden Daten aus der Diffusions-Tensor-Bildgebung in das Computermodell integriert. Die Beschreibung des Therapieeffekts basiert sowohl für den Tumor als auch für das gesunde Gewebe auf dem linear-quadratischen Modell. Durch die makroskopische Darstellung der unterschiedlichen Prozesse ist es möglich, die in Computersimulationen generierten Ergebnisse (i) einem direkten Vergleich zu in-vivo Bildgebungsdaten zu unterziehen und somit zu validieren und (ii) eine direkte Integration des Modells in Planungssysteme für medizinische Interventionen vorzunehmen. Ergebnisse: Erste Simulationsergebnisse für das Modell liegen vor. Die berechnete Zellpopulation wird für einen ersten visuellen Vergleich patientenindividuellen Daten gegenübergestellt. Zusätzlich wird der Einfluss unterschiedlicher Therapieparameter auf das Verhalten der modellierten Zellpopulation gezeigt. Schlussfolgerung: Die ersten Simulationsergebnisse zeigen, dass das Wachstum primärer Hirntumoren plausibel mit dem beschriebenen Computermodell abgebildet wird. Die zusätzliche Beschreibung der biologischen Wirkung einer Bestrahlung von gesundem und kanzerösem Gewebe ermöglicht quantitative Aussagen über den zu erwartenden Effekt unterschiedlicher Therapiepläne. Dies erlaubt, einen Kompromiss zwischen lokaler Tumorkontrolle und strahlenbedingten Nebenwirkungen von gesundem Gewebe zu finden. Das zukünftige Ziel ist es, rechnergestützte Tumormodelle direkt in Therapie-Planungssystemen zu integrieren, um somit individualisierte Behandlungssimulationen durchzuführen und Tumorverlaufsprognosen zu generieren. In weiteren Projekten wird, neben einer klinischen Evaluierung, eine Erweiterung des Modells um zusätzliche zelluläre und molekulare Prozesse angestrebt.
Poster Talk
P177 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):120
Abschätzung der individuellen Strahlenempfindlichkeit bei Rektumpatienten Keller U.1, Melzner W.1, Frommhold A.1, Schmidtner J.1, Förtsch C.1, Fietkau R.1, Distel L.1 1 Universitätsklinikum – Strahlenklinik, Strahlenbiologie, Erlangen, Germany
Methodik: Untersuchung struktureller Chromosomenaberrationen mit 2 Gy in vitro bestrahlten Lymphozyten 41 prospektiv untersuchter Rektumpatienten (29 Männer und 12 Frauen, Alter 63,7 Jahre) und 10 altersgemachten gesunden Probanden (10 Männer, Alter 62,4 Jahre). Die periphere Blutlymphozyten der Rektumpatienten und gesunden Probanden wurden mit 2.0 Gy bestrahlt, und die Chromosomen #1, #2 und #4 in den Metaphasen mittels 3-Farb-Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) angefärbt. Analysiert wurde die Anzahl der Brüche (B/M) pro Metaphase. Ergebnisse: Der Parameter Brüche pro Mitose (B/M) ergab nach Bestrahlung mit 2 Gy bei prospektiv untersuchten Rektumpatienten 0,43 und bei gesunden Probanden einen Wert von 0,40. Fünf der Rektumpatienten wiesen einen B/MWert größer als 0,6 auf. Ab diesen Wert gilt ein Patient als erhöht strahlensensibel. Sechs der Rektumpatienten lagen mit ihren B/M-Werten zwischen 0,5 und 0,6 und standen so unter verstärkter ärztlicher Beobachtung. Schlussfolgerung: Die prospektive Untersuchung auf erhöhte Strahlenempfindlichkeit mit Hilfe der FiSH-Technik bietet die Möglichkeit schon vor Behandlungsbeginn die Therapie individuell anzupassen. Diese Arbeit wurde von der Dr. Mildred Scheel Stiftung gefördert.
Poster Talk
P178 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):120
Einfluss von Polymorphismen in Apoptose-Genen auf den weiteren Krankheitsverlauf von Prostatakarzinom-Patienten Meyer A.1, Janssen S.1, Bogdanova N.1,2, Imkamp F.3, von Klot C.3, Karstens J.H.1, Serth J.3, Dörk T.2 1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover, Germany, 3Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, Hannover, Germany Einleitung: Ionisierende Strahlung kann zu Veränderungen im Bereich der DNA führen, dadurch kommt es zur Aktivierung von zellulären Mechanismen, die für die Erkennung und Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen notwendig sind oder die die Apoptose einleiten. Ziel dieser Untersuchung ist die Evaluation des Einflusses von Polymorphismen in Apoptose-Genen auf den weiteren Krankheitsverlauf bei Patienten mit einem Prostatakarzinom zur Individualisierung der Therapie. Material und Methodik: Eingeschlossen in diese Auswertung wurden 139 Patienten mit der Diagnose eines lokal begrenzten frühen Prostatakarzinoms, die definitiv mit einer interstitiellen LDR-Brachytherapie (permanente Seed-Implantation) im Zeitraum von 11/2000 – 10/2004 in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) behandelt wurden und bei denen sowohl ein Nachbeobachtungszeitraum von > 12 Monaten als auch eine Untersuchung auf bestimmte Polymorphmismen vorlagen. Nach Extraktion der genomischen DNA wurde mittels allelspezifischer Mutationsanalysen ein Screening auf das Vorliegen von Polymorphismen in 10 Kandidaten-Genen mit einer Schlüsselfunktion in der Apoptose durchgeführt: ATM (Ser49Cys), BID (Ser56Cys), CASP8 (Asp302His), CASP10 (Val410Ile), LGALS3 (Pro64His), RASSF1 (Ser133Ala), TP53 (Arg72Pro), TP53AIP1 (Ala7Val), BCL2 (-938C/A) und HDM2 (SNP309). Ergebnisse: Das mediane Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Implantation betrug 66,8 Jahre, der mittlere Gleason Score 6, der mittlere prätherapeutische PSA-Wert 7,2 ng/dl, die mediane Nachbeobachtungszeit 62,4 Monate. Das Gesamtüberleben nach 2- und 5-Jahren betrug 100 % und 99 %, das biochemisch Rezidiv-freie Überleben nach der ASTRO-Definition 90 % und 84 % und nach der Phoenix-Definition 97 % und 91 % Nach Korrelation mit den entsprechenden Polymorphismen zeigte sich nur für BID (Ser56Cys) ein nominell signifikanter Zusammenhang bei der Rezidiv-Betrachtung nach der ASTRO-Definition (p=0,010). Hier trat ein Rezidiv bei 2 von 4 Trägern (50 %) vs. 20 von 135 Nicht-Trägern (15 %) auf, wobei die nur kleine Fallzahl zu beachten ist mit entsprechend geringer Aussagekraft angesichts der geringen Anzahl der Träger. Schlussfolgerung: In unserer Studie zeigt sich kein eindeutiger Zusammenhang zwischen bestimmten Polymorphismen in Apoptosegenen mit Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf, welches zu einer Individualisierung der therapeutischen Optionen führen könnte.
Fragestellung: 50% bis 60% aller Tumorpatienten unterziehen sich einer Radiotherapie. Eine individuell erhöhte Strahlenempfindlichkeit kann die Reaktion des Normalgewebes auf die Bestrahlung negativ beeinflussen.
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Experimentelle Radiotherapie / Neue molekulare Targets Postervortrag
P179 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):121
Evidence against a major role for SDF-1/CXCL-12 signaling in hypoxia-induced invasiveness of cancers of the uterine cervix Mayer A.1, Höckel M.2, Horn L.-C.3, Schmidberger H.1, Vaupel P.1 Klinik und Poliklinik für Radioonkologie sowie Strahlentherapie, Mainz, Germany, 2Universitätsfrauenklinik, Leipzig, Germany, 3Institut für Pathologie, Leipzig, Germany 1
Background: We have recently presented evidence which suggests that migration and invasion of vascularized stroma directed towards the hypoxic core of neoplastic cell aggregates decisively shapes the microarchitecture of squamous cell carcinomas of the uterine cervix (Mayer et al., Int J Oncol 38: 145-150, 2011). Stromal-derived factor (SDF)-1/CXCL-12 is a candidate mediator of this mechanism, because (a) SDF-1 is a confirmed target gene of the hypoxia-inducible factor (HIF)-1, (b) it is expressed in (cervical) cancer cells, and (c) SDF-1 has been shown to be involved in the transdifferentiation of fibroblasts into cancer-associated myofibroblasts (Kojima et al., PNAS 107: 20009-20014, 2010). Pharmacological inhibition of SDF-1-signaling during or after radiotherapy is feasible (e.g., Plerixafor/AMD3100) and may be an interesting approach to augment the ability of this treatment modality to prevent both local recurrences and distant spread of malignant disease. Patients and methods: Expression of SDF-1 and CD34, a marker of endothelial cells, were investigated in 38 biopsy specimens of squamous cell carcinomas of the uterine cervix using an immunohistochemical double staining protocol. Biopsies had been obtained from the (micro-) regions of needle tracks of polarographic oxygen electrode measurements carried out in the same patients. The intensity and microregional distribution of SDF-1 expression was analyzed and correlated with relevant parameters of the oxygenation status (median pO2, HF 2.5, HF 5.0). Results: Strong expression of SDF-1 in neoplastic epithelial cells was found in 18 %, moderate expression in 21 % and weak expression in 45 % of patients. The remaining tumors (16%) were negative for SDF-1. Expression of SDF-1 was heterogeneous, but typically did not favour hypoxic microregions within the tumor cell aggregates. Overall expression intensity of SDF-1 did not correlate with the oxygenation status as measured with oxygen microsensors. Microregions of “invasive stroma” (i.e., stromal protrusions harboring CD34-positive microvessels) did not coincide with locally enhanced expression of SDF-1 in the cancer cells. Additionally, hallmarks of invading stroma were equally present in tumors which showed weak or absent expression of SDF-1. Conclusions: Our data do not support the widespread concept of SDF-1 as a primarily hypoxia-induced cytokine. Expression of SDF-1 was frequently found in neoplastic cell layers adjacent to the tumor stroma but did not show discernible hotspots in areas of invading stromal protrusions. On the basis of our findings, evidence for a major role for SDF-1 in mediating “hypoxi-petal” growth of (myo-) fibroblasts is lacking. The role of SDF-1 in the recruitment of other cell types in cancers of the uterine cervix, e.g., bone marrow derived stem cells, warrants further investigation.
Postervortrag
P180 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):121
Targeted Natural Killer (NK) cell based adoptive immunotherapy for the treatment of patients with Non-Small Cell Lung Cancer (NSCLC) after radiochemotherapy (RCT) EudraCT-No: 2008-002130-3 Specht H.M.1, Gehrmann M.1, Huber R.M.2, Schossow B.3, Multhoff G.1 1 Technische Universität München, Klinik u. Poliklinik für Strahlentherapie u. radiologische Onkologie, München, Germany, 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Klinik – Innenstadt, München, Germany, 3Technische Universität München, Münchner Studienzentrum, München, Germany Objective: Lung cancer remains the leading cause of cancer-related death in Western societies. The predominant subtype is NSCLC, which accounts for approxi-
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mately 75% of all lung tumors. Most patients are diagnosed in locally advanced disease stages IIIA and IIIIB. After conventional radiochemotherapy only part of the patients (less than 50%) show remission and despite improvements in standard therapies the mortality associated to this disease in the population is very high (5 year survival rate does not exceed 15%). Therefore there is a strong medical need for innovative treatment strategies. Tumor cells presenting the stress protein Hsp70, normally expressed in the cytoplasm, on their cell membranes are better recognized and immunological eliminated by natural killer (NK) cells. A clinical Phase I trial has shown biological response and an excellent safety profile of TKD (HSP 70 peptide) activated NK-cell therapy. The aim of the study is to show the efficacy of an adjuvant treatment with Hsp70-peptide TKD/IL-2 activated, autologous NK cells following completion of standard radiochemotherapy. This study is funded by BMBF. Materials and methods: This is a multicenter, Phase II clinical trial, where patients with non small lung cell carcinoma (NSCLC) in stage IIIA and IIIB will be enrolled following completion of standard radiochemotherapie (60-66Gy/ Cisplatin/Vinorelbine). Patients will be screened for HSP 70 positivity before the start of treatment. Patients will be randomized to either experimental group or control group. A control group is part of this study, because Pfister et al (2007) could demonstrate that lung cancer patients with an Hsp70 membrane expression had a poorer clinical outcome with respect to overall survival when compared to their Hsp70 negativ membrane counterparts. A) Experimental group: Patients will be treated with 4 cycles of activated, autologous NK-cell treatment administered intravenously. Patients will undergo apheresis to collect NK cells. Those will be stimulated ex vivo within a GMP facility by incubation with TKD and low dose IL-2. If tumour assessment shows at least stable disease after four treatments of immune therapy two additional cycles me be give. Follow up will be 18 month from the start of immune therapy. B) Control group: Patients randomized to the control group receive their doctor’s best supportive care and regular tumor assessment following standard chemotherapy. Endpoints: Primary Endpoint: Increase of overall survival. At least 60% of patients surviving 18 month. Secondary Endpoints: Response, toxicity, Quality of life (LCSS), progression free survival (PFS) and NK activation Study duration: 07.2011 – 09.2014 Planned number of patients: 90 Patients planned to be enrolled
Postervortrag
P181 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):121
Dihydroartemisinin is a hypoxia active anticancer drug that interferes with the cytotoxic action of radiotherapy Ontikatze T.1, Handrick R.1, Grimm F.1, Henke G.2, Daniel P.T.3, Belka C.4, Jendrossek V.1 1 Institut für Zellbiologie (Tumorforschung), Molekulare Zellbiologie, Essen, Germany, 2Klinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany, 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Berlin, Germany, 4Klinik für Radioonkologie, Universität München, München, Germany Background: The microenvironment of solid tumors is mostly characterized by regions of acute or chronic hypoxia which are known to decrease sensitivity of tumor cell to cell death induction by classical genotoxic treatments. Here, we propose a novel strategy to overcome therapy resistance of tumor cells under acute hypoxia by using the radical-forming endoperoxide Dihydroartemisinin (DHA). Aim of the present study was to evaluate the antineoplastic activity of DHA focusing on the role of hypoxia for its cytotoxic effects and its potential to increase the efficacy of radiotherapy. Methods: The cytotoxic efficacy of DHA was evaluated in Jurkat T-lymphoma cells and colon cancer cells in vitro (HCT115, HCT116 and Colo205). HCT116 clones with or without expression of Bax, Bak, or both were used in order to investigate the importance of those proapoptotic proteins in the antineoplastic efficacy on solid tumors. Cell death after treatment with DHA (0–25μΜ) in normoxia (21% O2) or hypoxia (0.2% O2) was analyzed by fluorescence microscopy (cytochrome c release and Hoechst/Propidium iodide staining), flow cytometry (Δψm, DNA fragmentation), and immunoblotting (caspase cleavage and PARP cleavage). Clonogenic death was tested by colony formation assays. For the combination treatments, irradiation was applied in dose range of 0–10Gy.
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Results: Under normoxic conditions, DHA induced concentration-dependent apoptosis in Jurkat and colon cancer cells. The cells were also highly sensitive to DHA-induced apoptosis under conditions of acute hypoxia (0.2% O2). Loss of either Bax, Bak, or both largely decreased DHA-induced apoptosis in normoxia and hypoxia. Although loss of Bax, Bak or Bax/Bak largely decreased DHA-induced eradication of clonogenic tumor cells in normoxia, clonogenic cell death was almost not affected by loss of those proapoptotic effector proteins under hypoxic conditions. Combination treatment with irradiation increased apoptosis induction in Jurkat T-lymphoma cells in normoxia and hypoxia. Interestingly, DHA enhanced the persistence of gamma-H2AX foci indicative for DNA double strands brakes upon combined treatment. Conclusions: DHA efficiently induces apoptosis under normoxic and hypoxic conditions in a Bax and Bak dependent manner. In contrast, loss of these two main effectors of apoptosis execution affected DHA-induced eradication of clonogenic tumor cells only in normoxia. Our findings suggest that DHA may be of particular value for the treatment of human tumors characterized by high levels of tissue hypoxia and apoptosis resistance. The value of DHA in combination with radiotherapy in vivo is under current investigations.
Postervortrag
P182 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):122
The role of soluble adenylyl cyclase in proliferation and apoptosis of irradiated prostate carcinoma cells Flacke J.-P.1, Kempkes H.1, Appukuttan A.1, Adamietz I.A.2, Reusch H.P.1, Ladilov Y.1 1 Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Klinische Pharmakologie, Bochum, Germany, 2Marienhospital, Klinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie, Herne, Germany Introduction: Stimulation of apoptosis plays an essential role in the efficiency of cancer radiotherapy. cAMP-signaling is involved in modulating apoptosis in different cell types, including tumor cells. Till now the role of this pathway was restricted to the membrane-bound adenylyl cyclase. In the present study, the contribution of the alternative source of cAMP, i.e. soluble adenylyl cyclase (sAC), in mediation of apoptosis was investigated. A western blot analysis revealed a pronounced expression of sAC in human prostate carcinoma biopsies and the human prostate carcinoma cell lines LNCaP and PC3 in contrast to benign prostatic hyperplasia. Methods/Results: LNCaP and PC3-cells were treated with KH7 (Cayman), a specific inhibitor of sAC. Apoptosis was evaluated by caspase-3 cleavage (western blot) and by appearance of subG1 population (flow cytometry). KH7 dose-dependently reduced cellular cAMP content with maximal effect at 20 μM. With the similar dose-dependence KH7 suppressed proliferation of both cell lines and induced a rise in LDH-release and apoptosis. In contrast, an inactive analogue of KH7, i.e. KH7.15 (ChemDiv) had no effect on all these parameters. Knockdown of sAC in LNCaP-cells by transfecting appropriate siRNA or by adenovirus encoding for shRNA targeting sAC similarly increased apoptosis and LDH-release and suppressed proliferation. To examine further whether suppression of sAC may be useful in a radiotherapy setting of cancer treatment, treatment with sAC inhibitor KH7 at concentration close to IC50 (10 μM) was combined with χ-irradiation. Such partial suppression of the sAC activity allowed a dose-reduction of the χ-irradiation by 50%, i.e. 5 Gy instead of 10 Gy, to reach the similar anti-proliferative and pro-apoptotic effect. Conclusion: sAC is overexpressed in human prostate carcinoma and plays a significant role in its proliferation and apoptosis. The inhibition of sAC during irradiation therapy enables reduction of the χ-irradiation doses and, therefore, may be a novel strategy to increase the irradiation-induced apoptosis in prostate carcinoma cells.
Postervortrag
P183 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):122
Präoperative Radiotherapie mit Capecitabin, Oxaliplatin und Cetuximab in der Behandlung des lokal fortgeschrittenen Rektum-karzinoms: Langzeitergebnisse einer Phase II Studie Weiss C.1, Liersch T.2, Arnold D.3, Dellas K.4, Hinke A.5, Hipp M.6, Balermpas P.1, Rödel F.1, Sauer R.7, Rödel C.1 1 Goethe Universität, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt, Germany, 2Georg-August-Universität, Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie, Göttingen, Germany, 3Martin-Luther-Universität, Klinik für Hämatologie und Onkologie, Halle-Wittenberg, Germany, 4Martin-Luther-Universität, Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Halle-Wittenberg, Germany, 5 WISP Wissenschaftlicher Service Pharma GmbH, Langenfeld, Germany, 6Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 7Friedrich-Alexander-Universität, Strahlenklinik, Erlangen, Germany Zweck: Erste Ergebnisse einer Phase I/II Studie zur neoadjuvanten Radiochemotherapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms mit Capecitabin und Oxaliplatin, erweitert durch den EGFR Antikörper Cetuximab ergaben eine gute Durchführbarkeit ohne unerwartete Akuttoxizität und erhöhte perioperative Morbidität. Allerdings konnte, durch die Intesivierung der Therapie keine erhöhte pathohistologische Remissionsrate erzielt werden. Im Folgenden berichten wir die Langzeitresultate dieser Studie. Patienten und Methoden: 58 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom wurden zwisch 2/2005 und 3/2006 in die Phase I/II Studie eingeschlossen. Die empfohlenen Dosierungen nach dem Phase I Teil war: Cetuximab 400 mg/ m2 7 Tage vor Beginn und dann 250 mg/m2 einmal wöchentlich während der Radiotherapie (RT) (50.4 Gy in 28 Fraktionen); Capecitabin wurde mit 1650 mg/ m2 an denTagen 1-14 und 22-35 der RT und Oxaliplatin mit 50 mg/m2 an den Tagen 1, 8, 22, 29 verabreicht. Die Langzeitresultate beinhalten die sekundären Endpunkte der Studie wie die lokale Kontrolle, die Rate an Fernmetastasen und das krankheitsfreie Überleben. Ergebnisse: Nach einer mediane Nachbeobachtung von 40 (Range: 3 – 49) Monaten, sind 8 von insgesamt 40 Patienten, die mit kurativer Intention im Rahmen der Phase II Studie operiert wurden verstorben. Drei Patienten verstarben nicht tumorbedingt und einer nach R2-Resektion am lokalen Progress mit peritonealer Metastasierung. Vier Patienten entwickelten Fernmetastasen (Leber: 1; Lunge: 1, Beides: 1, Peritoneum: 1). Die übrigen 39 Patienten blieben während der Follow-up Periode lokregionär kontrolliert. Das krankheitsfreie Überleben betrug 77% nach 4 Jahren. Schlussfolgerung: Trotz der geringen Patientenzahl, der noch begrenzten Nachbeobachtungszeit und der Tatsache, dass die aktuellen Ergebnisse nicht primärer Endpunkt der Studie waren, scheint es doch beruhigend, dass sich die initial enttäuschend niedrige Tumorregeression nicht in klinisch relevante Endpunkte überträgt.
Postervortrag
P184 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):122
Prognostic impact of Her2 mRNA expression in tumours of soft tissue sarcoma patients Wichmann H.1, Hahnel A.1, Kappler M.1,2, Bache M.1, Taubert H.2,3, Greither T.4, Kessler J.1, Rot S.1, Würl P.5, Vordermark D.1 1 Department of Radiotherapy, Halle/Saale, Germany, 2Department of Oral and Maxillofacial Plastic Surgery, Halle/Saale, Germany, 3Clinic of Urology, Erlangen, Germany, 4Centre for Reproductive Medicine and Andrology, Halle/Saale, Germany, 5Clinic of General and Transplantation Surgery, Ulm, Germany Background: For a better prognostic evaluation of soft tissue sarcoma patients (STS) new molecular markers are necessary, that are independent of the histopathological classification of the tumour. One marker that regulates tumour progression by modulating proliferation, survival, motility and radiation response of tumour cells is Her2. In addition, Her2 has been shown to be overexpressed in a variety of human malignancies. The prognostic impact of Her2 in different cancer types, however, is still obscure because Her2 overexpression is either associated with a favourable or an unfavourable outcome for cancer patients.
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Material and methods: In this study, we investigated the prognostic impact of Her2 on survival of STS patients. We applied quantitative real-time PCR to analyse the mRNA-expression level of Her2 in tumours of 124 adult STS patients and standardized Her2 expression level to transcript level of HPRT. To define the prognostic impact of Her2 we performed a multivariate Cox’s proportional hazard regression model, adjusted for tumour stage, tumour entity and tumour localization. Results: We used multivariate Cox’s proportional hazard regression to evaluate the impact of Her2 mRNA expression level on prognosis of STS patients. The median expression of Her2 was set as cut-off level. We found that a decreased Her2 mRNA expression level is significantly associated with a poor disease-specific survival of STS patients (RR=3.4; P< 0.001). Next, we analysed the association of Her2 mRNA expression level with clinical parameters and found that Her2 is not associated with tumour stage but significantly correlated with tumour localisation (P=0.031; Fisher’s exact test). Moreover, we used multivariate Cox’s proportional hazard regression analysis and excluded all metastatic patients because metastasis usually indicates and determines itself an unfavourable clinical outcome for cancer patients. This analysis revealed that a low Her2 mRNA expression level is significantly associated with an increased risk of tumour-related death of nonmetastatic STS patients (RR=4.6; P=0.007). Conclusion: Our results indicate that a low Her2 mRNA expression level significantly correlates with poor outcome of STS patients regardless of patients metastatic status.
Experimental Design: NSCLC with functional (H460, A549) and non-functional p53 (H661, H520) were treated with AZD1152-HQPA, a specific inhibitor of Aurora-B and siRNA targeting Aurora-B, in combination with IR. The effect on cell cycle progression, apoptosis, clonogenic cell death and growth delay in the mini-monolayer assay were evaluated. Results: Inhibition of Aurora-B led to an accumulation of cells with a DNA content of 4N and 8N, but more effectively in cell lines with non-functional p53. The concentration of AZD1152-HPQA to inhibit colony formation by 50% (IC50) was 4.7±0.3 nM, 12.7±1.3 nM, 22.4±1.1 nM and 51.0±2.5 nM for the cell lines H661, H520, A549 and H460, respectively, with higher effectiveness on cell lines with non-functional p53. AZD1152-HQPA and IR had an additive effect on clonogenic cell death. AZD1152-HQPA, significantly (p< 0.01) reduced the radiation doses necessary to control growth of 50% of mini-monolayers after single dose irradiation. Growth delay experiments showed an increased growth delay in the subcurative dose range for mini-monolayers (p< 0.003). Conclusion: Cell lines with non-functional p53 were more sensitive to Aurora-B kinase inhibition and showed generation of polyploid cells. Aurora-B inhibition increased the effects of IR on clonogenic cell death after single dose irradiation in all cell lines in an additive manner, while supra-additive effects were observed after fractionated irradiation at high total doses.
Postervortrag Postervortrag
P185 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):123
Membrane Hsp70 a tumor-specific target structure for in vivo imaging with therapeutic implications Multhoff G.1,2, Gehrmann M.1, Stangl S.1 1 Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany, 2Helmholtz Zentrum München, CCG Innate Immunity in Tumor Biology, Germany, Germany Aim: The identification of an irradiation-inducible, tumor-specific target structure. Methods: We have generated a mouse monoclonal antibody (mAb), termed cmHsp70.1 (patent multimmune GmbH). Results: Tumors but not the corresponding normal tissues frequently present the major stress-inducible heat shock protein 70 (Hsp70) on their cell surface. The Hsp70 membrane expression is further enhanced following therapeutic intervention, such as radiochemotherapy. In a syngeneic tumor mouse model the fluorophor-labeled cmHsp70.1 mAb specifically binds to membrane Hsp70+ tumors but not to normal mouse tissues. Functionally, a significant tumor regression and an increased overall survival was observed in tumor-bearing mice after 3 repeated injections of cmHsp70.1 mAb. The mechanism of tumor kill was determined as antibody dependent cellular cytotoxicity (ADCC) (2). Conclusion: Future clinical trials will elucidate the role of cmHsp70.1 mAb as an innovative tool for a targeted immunotherapy following radiochemotherapy. 1) Stangl S et al J Cell Mol Med epub ahead April 6, 2010 2) Stangl S et al PNAS 108(2): 733-738, 2011
P187 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):123
DNA repair in the context of chromatin: New molecular insights by the nanoscale detection of DNA repair complexes using transmission electron microscopy Rübe C.E.1, Lorat Y.1, Schuler N.1, Schanz S.1, Rübe C.1 1 Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Homburg/Saar, Germany The recognition and repair of DNA double-strand breaks (DSBs) occurs in the context of highly structured chromatin. Here, we established a transmission electron microscopy (TEM) approach to localize gold-labeled DSB repair components in different chromatin environments within the intact nuclear architecture of cells in irradiated mouse tissues. The ultra-high resolution of TEM offers the intriguing possibility of detecting core components of the DNA repair machinery at the single-molecule level and visualizing their molecular interactions with specific histone modifications. By labeling phosphorylated Ku70, which binds directly to broken DNA ends in preparation for rejoining, this TEM approach can monitor formation and repair of actual DSBs in euchromatic versus heterochromatic regions. While DNA lesions in euchromatin are detected and rejoined without any delay, DNA packaging in heterochromatin appears to retard DSB processing, leading to slower repair kinetics. Of significance, the assembly of γH2AX, MDC1, and 53BP1 occurs exclusively at DSBs in heterochromatic (characterized by H3K9me3), but not euchromatic domains, suggesting involvement in localized chromatin decondensation (which increases heterochromatic DNA accessibility). Collectively, this TEM approach provides fascinating insights into the dynamic events of the DSB repair process that depend decisively upon the actual chromatin structure around the break.
Postervortrag
P186 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):123
Effect of Aurora-B kinase inhibition on radiation induced cell-cycle checkpoint activation and cell death in non-small lung cancer cell lines Sak A.1, Stuschke M.1, Groneberg M.1, Pöttgen C.1, Kübler D.1, Eberhardt W.2 1 Department of Radiotherapy, University Hospital Essen, Essen, Germany, 2Department of Internal Medicine, University Hospital Essen, Essen, Germany Purpose: Small molecule inhibitors of proteins regulating mitotic progression are promising partners for combined treatment schedules using radiotherapy. Aurora-B kinase is one of the proteins involved in the proper progression of cells through mitosis. To evaluate the combined effects of ionising radiation (IR) and Aurora-B inhibition on cell cycle progression, apoptotic and clonogenic cell death in human nonsmall cell lung cancer (NSCLC) cell lines.
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E-Poster
P188 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):123
Gesteigerte Migration von kultivierten Glioblastomzellen nach Strahlentherapie Abeln T.1, Kochanneck A.1, Polz K.2, Demirel C.2, Bühler H.1, Adamietz I.A.2 1 Universitätsklinikum Marienhospital, IMOSES, Institut für Molekulare Onkologie, Strahlenbiologie und Experimentelle Strahlentherapie, Herne, Germany, 2 Klinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie, Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Herne, Germany Fragestellung: Die Prognose des Glioblastoms ist sehr schlecht, da in aller Regel schon bald nach der Primärtherapie ein nicht mehr beherrschbares Rezidiv auf-
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tritt. Häufig findet man multifokale Infiltrationen rund um den Primärherd. Eine bislang wenig untersuchte Ursache hierfür könnte in der Motilität, der Beweglichkeit der malignen Zellen begründet liegen. Denkbar wäre, dass Gliomazellen unter Radiotherapie imstande sind, der ionisierenden Strahlung zu entkommen, indem sie aus dem bestrahlten Volumen auswandern. Wir haben daher untersucht, ob die Migration von Glioblastomzellen durch Bestrahlung gesteigert wird. Methodik: Untersucht wurde der Effekt energiereicher Elektronen aus P32-aktivierten Folien. U343-Glioblastomzellen wurden zentral als Spot (Durchmesser 1cm) in einer Zellkulturschale ausgebracht und sequentiell der P32-Strahlung ausgesetzt. Insgesamt wurde mit 10x täglich 2 Gy fraktioniert bestrahlt, danach die Zellen mit Kristallviolett gefärbt und die abgesiedelten Kolonien gezählt. In weiteren Experimenten wurden U87-Zellen am Beschleuniger sequentiell mit 2Gy Photonen bestrahlt und der Einfluss auf die Motilität durch zeitaufgelöste Videographie untersucht. Die Bilderstapel wurden mit ImageJ analysiert und die Migrationsgeschwindigkeit quantifiziert. Ergebnisse: Die P32-Elektronenstrahlung bewirkte eine deutliche Zunahme der Kolonienzahl. Während bei den unbestrahlten Kontrollen im Mittel 33 Kolonien gezählt wurden, verdreifachte sich deren Zahl durch die Bestrahlung auf 102 Kolonien. Erste Untersuchungen durch Videographie zeigten eine Zunahme der durchschnittlichen Wanderungsgeschwindigkeit: Nach 2x 2 Gy Photonen erhöhte sie sich um 15% relativ zu den Kontrollen. Die maximale Geschwindigkeit der Zellmigration indes blieb unbeeinflusst. Schlussfolgerungen: Die bisherigen Ergebnisse unterstützen die Hypothese einer erhöhten Migration von Zellen unter Bestrahlung, ein Effekt, der zur Rezidivbildung des Glioblastoms beitragen könnte. Von weiteren detaillierten Untersuchungen mittels zeitaufgelöster Videographie erwarten wir einen tieferen Einblick in diese Mechanismen. Bei positiven Resultaten ergeben sich vielversprechende neue Targets für eine Radio-Chemotherapie. Hier ist vor allem an eine Hemmung des Focal Adhesion Kinase (FAK) Komplexes zu denken, einer zentralen Struktur der zellulären Migration.
P189 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):124
Goldnanopartikel als Radiosensitizer in menschlichen Tumorzellen bei der Bestrahlung mit 50 kV und 6 MV Photonen Burger N.1, Veldwijk M.R.1, Bednarek C.2, Schepers U.2, Herskind C.1, Wenz F.1 1 Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2Institut für Toxikologie und Genetik, EggensteinLeopoldshafen, Germany Fragestellung: Die Strahlentherapie ist heutzutage ein essentieller Bestandteil der modernen multimodalen Krebstherapie. Hierbei sind die strahleninduzierten Schäden am Normalgewebe häufig dosislimitierend. Neue Therapiekonzepte, die die therapeutische Breite verbessern können, sind daher zwingend erforderlich. Ein potentieller Kandidat ist das Goldnanopartikel, welches sich bereits in mehreren präklinischen Studien als geeigneter Radiosensitizer erwiesen hat. Häufig werden hierzu kolloidale Goldnanopartikel verwendet, welche den Nachteil haben, dass die zelluläre Aufnahme der Partikel von deren Größe abhängig ist. In unserer Studie verwenden wir liposomale Goldnanopartikel, die diese Abhängigkeit nicht besitzen, mit dem Ziel, die durch Goldnanopartikel hervorgerufenen Steigerungen der biologischen Strahlenwirkung von Photonen sowohl bei 50 kV (Intrabeam, Zeiss) als auch bei 6 MV (Linearbeschleuniger) genauer zu erforschen. Methodik: Zur Etablierung der Assays und Optimierung der Goldnanopartikel wurde die humane Zervixkarzinomzelllinie HeLa verwendet. Das klonogene Überleben nach Bestrahlung (0-8 Gy) wurde mittels eines Koloniebildungsassays bestimmt. Ergebnisse: Die Folgenden für diese Studie notwendigen Parameter werden momentan von uns erforscht: die optimale Zusammensetzung der Goldnanopartikel und deren Produktion, sowie die (strahlenbiologischen) Bedingungen für die durchzuführenden Versuche. So konnten wir zeigen, dass 50 kV (vs 6 MV) Photonen einen relativen biologischen Effekt (RBE) von 1,3 (SF=0,1; n=3) in den HeLa-Zellen im klonogenen Wachstumsassay nach Bestrahlung aufweisen konnten. Weitere Untersuchungen werden momentan durchgeführt. Schlussfolgerung: Das liposomale Goldnanopartikel ist ein vielversprechende neue Substanz mit dem Potential, die therapeutische Breite in der Strahlentherapie zu verbessern.
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P190 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):124
Strahleneffekte an großen Blutgefäßen am Beispiel der A. saphena (Maus) Habelt B.1, Haagen J.1, Schmidt M.1, Dörr W.1 1 Technische Universität Dresden, Med. Fakultät Carl Gustav Carus, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany In den vorliegenden Untersuchungen wurden strahleninduzierte Veränderungen an großen Gefäßen im Mausmodell (A. saphena) mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT) analysiert. OCT ist ein nicht-invasives Bildgebungsverfahren unter Verwendung von Nah- Infrarotstrahlung. Verwendet wurden weibliche C57BL/6-Wildtyp- bzw. ApoE-/--Mäuse (mit Atherosklerose-Disposition). Es erfolgte eine Bestrahlung der linksseitigen A. saphena mit Dosen zwischen 2 und 16 Gy, Die Untersuchungen wurden longitudinal bis zu 18 Monate nach der Bestrahlung durchgeführt; das unbestrahlte rechte Hinterbein diente als individuelle Kontrolle. Der Gefäßdurchmesser wurde im Ruhezustand, nach Vasokonstriktion (Kaliumchlorid) und Vasodilatation (Natrium-Nitroprussid) definiert. Für unbestrahlte C57BL/6- bzw. ApoE-/--Mäuse wurden arterielle Ruhedurchmesser von 293 ± 54 μm und 309 ± 74 μm ermittelt. Unmittelbar nach Bestrahlung bewegten sich diese Werte in ähnlichen Bereichen und ließen keine DosisEffekt-Beziehung erkennen. Nach 3 Monaten wurden in ApoE-/--Mäusen durchgehend reduzierte Durchmesser festgestellt, während sich in C57BL/6-Mäusen keine Veränderungen im Vergleich zu den initialen Messungen zeigten. Nach 6 Monaten war eine Abnahme der Durchmesser auch in C57BL/6-Mäusen sichtbar, die sich bei beiden Stämmen noch bis 9 Monate nach Bestrahlung fortsetzte. Darüber hinaus zeichneten sich keine weiteren Veränderungen der Durchmesser ab. Unabhängig von Zeitpunkt und Dosis bewegten sich die Durchmesser nach Vasokonstriktion um die Hälfte des Ausgangsdurchmessers. Nach Vasodilatation erreichten die Arteriendurchmesser bei C57BL/6-Mäusen, ebenfalls unabhängig von der Bestrahlungsdosis und dem Untersuchungszeitpunkt, das 1-1,5fache des Ruhedurchmessers. Bei ApoE-/--Mäusen lagen die Maximaldurchmesser über denjenigen des Wildtyps. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die (Ruhe-)Durchmesser der A. saphena als Modell großer Gefäße eine altersabhängige Reduktion zeigten. Geringfügig niedrigere Minimaldurchmesser sowie höhere Maximaldurchmesser der ApoE-/--Mäuse im Vergleich zum Wildtyp deuten auf eine erhöhte GefäßCompliance bei diesem Stamm hin. In den vorliegenden Untersuchungen kein Einfluss der Bestrahlung auf die arteriellen Durchmesser nachgewiesen werden; eine Dosis-Effekt-Beziehung war nicht erkennbar. Dies lässt den Schluss zu, dass große Gefäße – auch bei Patienten mit Atheroskleroseneigung – keine kritische Struktur bei der Strahlentherapie darstellen. Das Vorhaben wird von der EU gefördert (CARDIORISK, grant agreement no. 211403).
P191 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):124
Two-component messenger RNA-based vaccines provide strong anti-tumoral effect in combination with radiation therapy. Fotin-Mleczek M.1, Huber S.2, Lorenz C.1, Duchardt K.1, Kallen K.-J.1 1 CureVac GmbH, Tübingen, Germany, 2Radioonkologie Universität Tübingen, Tübingen, Germany Complexation of mRNA with the cationic protein protamine generates two-component tumor vaccines with two principle activities: antigen expression and immune stimulation. Compared to their single components, two-component mRNA vaccines induce superior innate as well as balanced adaptive immune responses: these comprise humoral as well as T cell mediated immunity and include induction of memory T cells. Immunization of mice bearing ovalbumin (Ova) positive E.G7 (thymoma) tumors with a two-component anti-Ova mRNA vaccine mediates a strong anti-tumor response also under therapeutic conditions. Anti-tumor efficacy depends on the size of established tumors at the beginning of treatment. To test whether a combination of our vaccine with radiotherapy could achieve a therapeutic effect against large, clinical size tumors, mice were inoculated with E.G7 tumor cells and left untreated until the tumors reached a volume of around 200 – 250 mm3. Mice were treated either with immunotherapy alone, radiation alone or combined radioimmunotherapy. Immunotherapy alone was only marginally effective against these large tumors, whereas radiation of the tumors indu-
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ced transient growth stagnation for about 7 days. However, combined radioimmunotherapy dramatically improved anti-tumor efficacy. All mice treated this way showed pronounced tumor regression, causing complete and sustained eradication of the tumor in 3/7 mice. Median survival in the combination group was 45 days after start of treatment, compared to 9 days for untreated mice, 11 days for mice receiving immunotherapy and 17.5 days for mice in the radiation group. These findings highlight that integration of immunotherapies with standard cancer therapies such as radiation creates highly synergistic anti-tumor effects, that may have the potential to enable long-term survival in cancer patients and ultimately to open a therapeutic avenue to cancer cure.
P192 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):125
Rolle des Insulin/EGFR-PI3K/AKT-Survivin Signalwegs in Tumorzellen – Identifizierung einer Zelllinie mit induzierbarem/intaktem Signalweg Kappler M.1,2, Hanke S.1, Rot S.1, Wichmann H.1, Taubert H.2,3, Eckert A.2, Bache M.1, Schubert J.2, Vordermark D.1 1 Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Halle(S), Germany, 2 Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle(S), Germany, 3Klinik für Urologie, Erlangen, Germany Einleitung: Der EGF-Rezeptor sowie der Insulinrezeptor sind membranständige Rezeptoren mit intrinsischer Tyrosinkinaseaktivität, welche die Zellproliferation, Apoptose sowie den Metabolismus beeinflussen. Beide Rezeptoren aktivieren u.a. den Phosphoinositol-3-Kinase/AKT-Signalweg, welcher einen Einfluss auf die Proliferation von Tumorzellen hat und auch zur erhöhten Expression des Apoptoseinhibitor Survivin betragen kann (Peng et al. 2006). Eine Überexpression von Survivin korreliert in zahlreichen Tumorentitäten mit einer schlechten Prognose und Therapieresistenz. Dabei ist Survivin u.a. ein G2/M-Zellzyklusmarkerprotein. In dieser Arbeit sollte untersucht werden, in welchen der verwendeten Zelllinien ein induzierbarer und damit als intakt zu bezeichnender Insulin/EGFR-PI3K/AKT-Survivin Signalweg vorliegt. Material und Methoden: Vier Tumorzelllinien (Glioblastomzelllinie U251, Weichteilsarkomzelllinie SKLMS-1; Mammkarzinomzelllinien MDA-MB-231, MCF-7) wurde über Nacht das Serum entzogen. Nachfolgend wurden die Zellen mit 100 ng/ml EGF bzw. 0,65μg/ml Insulin oder 50nM PI3-K-Inhibitor Ly294 behandelt. Nach 24h wurde Protein isoliert und eine Zellzyklusanalyse durchgeführt. Die Effekte einer Insulin/EGF- bzw. Ly294-Behandlung auf den PI3-K/ AKT-Survivin-Signalweg wurde mittels Westernblot analysiert. Ergebnisse: Die Zelllinien U251 und SKLMS-1 reagieren im Zellzyklusbild nur sehr eingeschränkt auf die Applikation von EGF, Insulin oder auf den Inhibitor Ly294. In der Zelllinie MDA-MB231 führt weder die Applikation von EGF/Insulin, noch des Inhibitor Ly294 zu einer Veränderung des Zellzyklus. Nur in der Zelllinie MCF-7 wird der Anteil an G1-Zellen durch EGF (auf 40%), durch Insulin (auf 28%) im Vergleich zur Kontrolle deutlich verringert und durch Ly294 auf 92% deutlich erhöht. Der Proteingehalt an pAKT (Ser473) und Survivin ist in der U251 aufgrund einer PTEN-Mutation unabhängig von der Behandlung nachweisbar. In der SKLMS-1 wird der pAKT (Ser473)- sowie der Survivinproteingehalt nach EGF- bzw. Insulinapplikation erhöht. In der MDA-MB231 ist pAKT (Ser473) nach EGF- bzw. Insulingabe schwach erhöht. Die Insulinapplikation führt zum Nachweis von Survivin. Nur in der MCF-7 führt sowohl der Serumentzug als auch eine Ly294 -Applikation zu einer Verringerung des Proteingehalts von pAKT (Ser473) und von Survivin. Eine EGF- und Insulingabe erhöht den pAKT-bzw. Survivingehalt deutlich. Schlussfolgerung: Die MCF-7 ist die einzige der vier untersuchten Tumorzelllinien, die über einen induzierbaren und somit intakten Insulin/EGFR-PI3K/AktSurvivin Signalweg verfügt. Für Experimente in denen Signaltransduktion untersucht werden soll, muss mit geeigneten Methoden nachgewiesen werden, ob der untersuchte Signalweg in der vorliegenden Zelllinie intakt ist. Der Nachweis der Funktionsfähigkeit eines Teils eines Signalweges stellt keine hinreichende Bedingung dar, von einem intakten Signalweg auszugehen.
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P193 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):125
Der Einfluss der Radiochemotherapie auf CD4+CD25highFOXP3+ regulatorische T Zellen und deren Wechselwirkung mit dem Therapieansprechen des fortgeschrittenen Zervixkarzinoms Tinhofer I.1, Wowro E.1, Kaufmann A.2, Köhler C.3, Schewe C.1, Budach V.4, Marnitz S.4 1 Charité – Universitätsmedizin, Radiobiologie, Berlin, Germany, 2Charité Universitätsmedizin Campus Benjamin Franklin, Tumorimmunologie, Berlin, Germany, 3Charité – Universitätsmedizin, Gynäkologie, Berlin, Germany, 4Campus Virchow-Klinikum, Charité Universitätsmedizin Berlin, Radioonkologie, Berlin, Germany Fragestellung: Eine abgeschwächte tumorspezifische T Zell-Immunität in Folge einer erhöhten Anzahl von CD4+CD25highFOXP3+ regulatorischen T Zellen (Tregs) liegt bei einer Vielzahl von Tumoren wie auch dem Zervixkarzinom vor und ist mit einer schlechten klinischen Prognose assoziiert. Weitere Veränderungen im T-Zellkompartment sind durch die Tumortherapie zu erwarten, die – abhängig von der Behandlungsmodalität – entweder die vorhandene Schwächung der T Zell-Immunität erleichtern oder sogar verstärken können. Die Charakterisierung der therapiebedingten Veränderungen der T-Zell-Immunität war Gegenstand dieser Studie. Methodik: In peripheren Blutproben von Patientinnen mit HPV+ Zervixkarzinom wurde die Zahl der Tregs und HPV-spezifische T- Zellen als Bestandteile der tumorspezifischen Immunität bestimmt. Des Weiteren wurden mögliche Veränderungen in diesen T Zellpopulationen nach Radiochemotherapie und die Wechselwirkung dieser Veränderungen mit dem erkrankungsfreien Überleben (DFS) ermittelt. Ergebnisse: Der relative Anteil von Tregs im peripheren CD4+ T Zellkompartiment ist bei Patientinnen mit Zervixkarzinom im Vergleich zu gesunden Frauen erhöht. Trotz einer weiteren Zunahme der Tregs unter Radiochemotherapie konnte kein negativer Einfluss auf die Zahl der HPV-E6/E7 spezifischen T Zellen beobachtet werden. Unsere Beobachtungen sprechen gegen eine basale oder therapiebedingte negative Rolle von Tregs in der HPV-spezifischen T Zell-Immunität. Unerwarteterweise korrelierte der 3 Monate nach Beendigung der Radiochemotherapie ermittelte relative Anteil von Tregs im im CD4+ T-Zell-Pool in positiver Weise mit dem DFS. Schlussfolgerung: Zirkulierende Tregs – obwohl beim Zervixkarzinom erhöht – scheinen nicht mit einer generellen Schwächung der T Zell-Immunität assoziiert zu sein. Ihr möglicher Stellenwert bei der Prädiktion des erkrankungsfreien Überlebens muss in einer größeren Kohorte bestätigt werden.
P194 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):125
Simultaneous radiation and Hsp90 inhibition by NVP-AUY922 or NVP-BEP800 is more efficient in tumor cell killing than drug-first modality followed by irradiation Niewidok N.1, Wack L.-J.1, Stingl L.1, Katzer A.1, Sukhorukov V.L.2, Flentje M.1, Djuzenova C.S.1 1 Klinik für Strahlentherapie der Universität Würzburg, Würzburg, Germany, 2 Universität Würzburg, Lehrstuhl für Biotechnologie und Biophysik, Würzburg, Germany Background: We have recently (Stingl et al., 2010) shown that a 24-h pre-treatment of tumor cell lines with the inhibitors of Hsp90, NVP-AUY922 and NVPBEP800, enhances the cellular sensitivity to ionizing radiation (IR). To gain a deeper insight into the mechanisms of radiosensitization, we analyzed in the present study the response of two tumor cell lines (A549 and SNB-19) to simultaneous treatment with Hsp90 inhibitors and IR. We kept cells during and after irradiation in drug-containing growth medium until harvest. At different time intervals (30 min, 24 and 48 h) after drug-IR treatment, we evaluated the cellular response by colony counts, expression of Hsp90, Hsp70, Raf-1, Akt, survivin and cell cycle-related proteins, kinetics of DNA damage and repair, and cell-cycle distribution. Results: We found that a 30-min exposure to either NVP-AUY922 or NVPBEP800 did not affect the radiosensitivity of examined cell lines. In accord with these data, no detectable changes in the expression of several Hsp90 client proteins, degree of DNA damage, and cell cycle distribution occurred at this time point. In both cell lines, the intracellular ATP content (given in percent to untre-
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ated control) decreased rapidly with increasing incubation time with NVPAUY922: from 80% upon 24 h incubation with the inhibitor to 20% (A549) and 40% (SNB-19) after 48 h incubation. Tumor cells plated 48 h after drug-IR treatment exhibited a significantly reduced colony-forming ability, as compared to that after drug pretreatment followed by IR. Further important findings are depletion of anti-apoptotic proteins such as Akt, Raf-1 in both cell lines, along with a decrease of survivin in A549 cells, as well as extensive cell cycle disturbances. In addition, combined drug-IR treatment induced more severe DNA damage in both cell lines, and also protracted DNA damage repair in SNB-19 cells. Interpretation: This study provides evidence that simultaneous treatment with the Hsp90 inhibitors and IR is more efficient in tumor cell killing than drug-first regimen followed by irradiation. The observed tumors’ cell radiosensitization might be associated with the depletion of several anti-apoptotic and cell cycleassociated proteins, which gave raise to a massive apoptosis, cell cycle impairment, and protraction of DNA damage repair. The results show the importance of drug and IR schedule and might have important implications for radiotherapy of solid tumors.
P195 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):126
Uptake of survivin-shRNA plasmid-loaded cmHSP70 antibody coupled nanoparticles in glioblastoma cells and effect on survivin expression Reichert S.1, Gaca S.2, Multhoff G.3, Botzler C.4, Rödel C.1, Kreuter J.2, Rödel F.1 1 Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Strahlentherapie, Frankfurt am Main, Germany, 2Biocenter of Johann Wolfgang Goethe-University, Institute of Pharmaceutical Technology, Frankfurt am Main, Germany, 3Technische Universität München, Department of Radiation Oncology, München, Germany, 4multimmune GmbH, München, Germany Background: The development of nanoparticles (NP) for cancer drug delivery in the past has shown promising results. Specific targeting of these NP to malignant cells, however, is a yet not solved problem. Conjugation of antibodies specific for tumor membrane structures/receptors to nanoparticles may represent one possibility to improve specific targeting, to increase therapeutic efficacy and to reduce side effects. In the present study we developed novel membrane heat shock protein (Hsp70)-specific antibody (1) coupled to human serum albumin (HSA) NP, loaded with plasmids for small hairpin RNAs (shRNA) targeting the inhibitor of apoptosis protein survivin. Methods: HSA-NP with or without incorporated survivin-shRNA plasmids were prepared by a desolvation method, and cmHsp70.1 antibodies were coupled by a bifunctional PEG crosslinker. The resulting Hsp70-shRNA-NP were characterized regarding size, zetapotential and amount of plasmids incorporated and antibody bound. Binding and cellular uptake of these NP was analysed by cytofluorometry. Functional efficacy alone or combined with ionizing radiation was analysed by western blotting, MTT- and apoptosis assays in membrane Hsp70 positive U87 glioblastoma cells. Results: Physio-chemical properties of monodispers shRNA-loaded NP were 200 to 250 nm in diameter with more than 95 % plasmid incorporation and a surface antibody binding capacity of 70-80%. cmHsp70.1 antibody-conjugated NP showed a specific targeting to membrane Hsp70 expressing cells with increased cellular uptake as compared to uncoupled controls. Moreover, in comparison to non-conjugated and non-shRNA or control-shRNA loaded controls, we observed a significant reduction of survivin protein expression in Hsp70-shRNANP-treated U87 cells in parallel to an increased caspase 3/7 activity and reduced tumor cell proliferation that was further intensified by ionizing irradiation. Conclusion: cmHsp70.1 coupled NP display a superior cellular uptake and increased therapeutic efficacy. These data provide the basis for a further development of novel carrier systems for tumor cell specific targeting using molecular based antagonists in future investigations. Reference: (1) Stangl S, et al. Targeting membrane heat-shock protein 70 (Hsp70) on tumors by cmHsp70.1 antibody. Proc Natl Acad Sci U S A. 2011 Jan 11;108(2):733-8.
P196 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):126
Effekte der Inhibierung des Stammzellmarkers GPR49 auf die Strahlensensitivität in Glioblastom- und Weichteilsarkomzelllinien Rot S.1, Taubert H.2,3, Bache M.1, Keßler J.1, Eckert A.2, Vordermark D.1, Kappler M.1,2 1 Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Germany, 2Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Germany, 3Abteilung Molekulare Urologie, Klinik für Urologie, FAU Erlangen, Erlangen, Germany Hintergrund: Tumoren können durch unkontrollierte Proliferation selbsterneuerungsfähiger Zellen, den so genannten Tumorstammzellen, entstehen (Reya et al. 2001). Ein potentieller Stammzellmarker, der in physiologischen Stammzellen sowie Tumorstammzellen exprimiert wird, ist ein Mitglied der Familie der GProtein gekoppelten Rezeptoren (GPCR) und Zielgen des Wnt-Signaltransduktionsweges, das GPR49-Gen (LGR5). In verschiedenen Tumoren, darunter Kolon-, Leber- und Ovarialkarzinomen wurde im Vergleich zum Normalgewebe eine GPR49- Überexpression nachgewiesen. Ebenso konnte in verschiedenen Tumorzelllinien eine erhöhte GPR49-mRNA Expression nachgewiesen werden. Daten zur Auswirkungen eines GPR49 knock down auf die Strahlensensitivität existieren bislang nicht. Methodik: Die Weichteilsarkomzelllinien SKLMS-1 und HT1080 sowie die Glioblastomzelllinen U251 und U343 wurden mit GPR49-spezifischen siRNA bzw. Luziferase-siRNA (Kontrolle) behandelt. Die transfizierten Zellen wurden nachfolgend mit 2, 4 bzw. 6 Gy Röntgenstrahlung bestrahlt. Der GPR49-mRNA Gehalt wurde mittels quantitativer real-time PCR bestimmt. Zur Bestimmung des Zellüberlebens und der Strahlensensitivität wurde ein Zellkoloniebildungstest durchgeführt. Die Migrationsfähigkeit der Zelllinien U251 bzw. SKLMS-1 nach GPR49 knock down wurde mittels X-celligence-Assay (Roche) untersucht. Ergebnisse: Die Effektivität des verwendeten siRNA Konstruktes wurde mittels quantitativer real-time PCR nachgewiesen, wobei der durchschnittliche knock down der GPR49 -mRNA nach siRNA-Applikation bei ca. 50-80 % lag. Die Verwendung der GPR49 spezifischen siRNA führte in beiden untersuchten Weichteilsarkomzelllinien HT1080 und SKLMS-1 zu einer Reduktion des klonogenen Zellüberlebens um ca.35% (p< 0,05). In den behandelten Glioblastomzelllinien U343 und U251 konnte demgegenüber eine Reduktion des klonogenen Zellüberlebens um 70% (p< 0,05) bzw. 55% (p< 0,05) beobachtet werden. Nach Bestrahlung, der mit siRNA behandelten Zellen, konnte nur in den Glioblastomzelllinen U343 und U251 eine Radiosensitivierung festgestellt werden. Dabei beträgt der Verstärkungsfaktor bei einer Strahlendosis von 4 bzw. 6 Gy in der Zelllinie U343 1,3 (p< 0,05) und in der Zelllinie U251 1,3 bei 4 Gy und 1,5 (p≤0,05) bei 6 Gy. In den Weichteilsarkomzelllinien wurde keine Radiosensitivierung nach siRNA Behandlung gegen GPR49 beobachtet. Zudem zeigten Migrationsuntersuchungen, dass ein GPR49 knock down sowohl in der SKLMS-1- als auch der U251 zu einer signifikanten Reduktion der Migrationsrate führte. Die Migration nach einem knock down von GPR49 wurde in der Zelllinie U251 um ca. 80% (p< 0,05) bzw. in der Zelllinie SKLMS-1 um ca. 30% (p< 0,05) verringert. Schlussfolgerung: Es kann festgestellt werden, dass der Stammzellmarker GPR49 auch für Gliom- bzw. für WTS-Zelllinien ein therapeutisches Target darstellt, welcher das klonogene Zellüberleben, die Radiosensibilität und das Migrationsverhalten von Tumorzellen beeinflusst.
P197 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):126
Molecular determinants of radioresistant head and neck squamous cell carcinoma cells recovered after clinically relevant dose of irradiation Skvortsov S.1, Skvortsova I.1, Jimenez C.R.2, Knol J.C.2, Eichberger P.1, Schiestl B.1, Lukas P.1 1 Innsbruck Medical University, Dept. of Therapeutic Radiology and Oncology, Innsbruck, Austria, 2VUmc-Cancer Center Amsterdam, Dept. of Medical Oncology, Amsterdam, Netherlands Approximately 60% of the newly diagnosed head and neck squamous cell carcinomas (HNSCC) are characterized by their advanced stage, increased tumor size, decreased radiosensitivity and, as a result, by an increased risk of recurrence and/ or metastasis after radiotherapy. The aim of this research work was to determine
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the molecular profiling of HNSCC cells possessing reduced sensitivity to ionizing radiation and increased metastatic potential. For that purpose, we have used radioresistant FaDu-IRR, SCC25-IRR cells which have been derived from parental cells after repetitive exposure to ionizing radiation ten times every two weeks at a single dose of 10 Gy with a summary dose of 100 Gy. In order to understand intracellular signaling pathways related to the development of radioresistance we have compared protein profiling in parental and radioresistant HNSCC cells using two-dimensional differential gel electrophoresis (2D-DIGE) followed by MALDI-TOF/TOF mass spectrometry. More than one hundred proteins were differently expressed in radioresistant and parental carcinoma cells. The proteins identified in our comparative screen were devided into several groups: glycolysis related proteins, proteins that are functionally associated with cytoskeleton, signal transduction-related proteins, proteins associated with DNA repair, migration and invasiveness. It was additionally determined that IRR cells reveal an enhanced adhesiveness to the extracellular matrix proteins and increased ability to migrate. In order to know more about the molecular determinants of cells revealing enhanced motility and migration,, we have separated migratory cells from non-migratory using Boyden chamber. The harvested migratory and non-migratory cells were analyzed for their protein patterns using nano-LC-MS/MS-based proteomics. Numerous intracellular pathways leading to metastatic propagation of malignant tumors were selected for further investigations. In conclusion, our study demonstrates that the proteomics approach is power tool to identify putative biomarkers of radiation resistance and susceptibilitysusceptibilitysusceptibilty to metastasis and invasiveness of HNSCC. We believe that some of the invastigated proteins and pathways may be considered as potential targets to be inhibited and improve radiotherapy clinical outcome in HNSCC patients.
P198 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):127
Effect of the heat shock protein inhibitor KNK437 on the radiotoxicity of tumor cells Stingl L.1, Djuzenova C.S.1, Flentje M.1 Universitätsklinikum, Strahlentherapie, Würzburg, Germany
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We showed previously (Stingl et al., 2010) that pharmacological inhibition of heat shock protein 90 (Hsp90) with NVP-AUY922 and NVP-BEP800 enhanced the cellular sensitivity of tumor cell lines of different entities to ionizing radiation (IR). This strong radiosensitising effect was accompanied by up-regulation of cytoprotective proteins Hsp90 and Hsp70, due to drug-mediated release of heatshock factor-1 (HSF-1) and subsequent transcription of heat shock genes. In order to prevent induction of heat shock proteins, we pre-treated two tumour cell lines (A549 and GaMG) with the HSF-1 inhibitor KNK437 alone or in combination with the Hsp90 inhibitor NVP-AUY922 prior to irradiation (IR). The response of tumor cells to drug treatment and IR was analysed by MTS assay, colony forming assay, flow cytometry analysis of cell cycle progression, and expression of marker proteins by Western blot. Radiation-induced DNA damage and repair were assessed by histone-γH2AX measurements. Our results reveal that cell viability was affected by KNK437, especially in combination with the Hsp90 inhibitor in a cell type dependent manner. In addition, treatment with KNK437 alone enhanced the radiotoxicity of both tumor cell lines, whereas co-treatment with NVP-AUY922 showed increased radiosensitisation compared with each agent alone only in A549 cells; however this effect did not reach statistical significance. Western blot analysis showed that treatment with KNK437 led to successful inhibition of Hsp90 drug-mediated induction of Hsp90 and Hsp70 in both cell lines. In addition, reduced expression of pro-survival protein Akt along with increased pro-apoptotic cleaved caspase-3 levels in GaMG cells suggest increased cell death in a cell type dependent manner. Flow cytometry analysis revealed that KNK437 alone efficiently led to cell cycle disturbance by inducing G2/M arrest. Co-treatment reduced the Hsp90 mediated SPhase depletion and increased accumulation of tumor cells in G2/M phase. As shown by histone-γH2AX measurements, KNK437 treatment alone followed by IR led to increased DNA damage compared with IR alone, whereas co- treatment did not show an additional effect. The response to additional DNA damage was cell line dependent: complete DNA repair already 24 h after IR in A549 cells, but accumulation of DNA damage in GaMG cells up to 48 h after IR, suggesting DNA repair protraction. In conclusion, inhibition of Hsp90/Hsp70 induction by KNK437 increases radiation response of tumor cells in a cell type dependent manner due to suppression of cytoprotective effects of these proteins, thus causing massive cell cycle disturbance, depletion of pro-survival proteins, DNA damage protraction and increa-
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sed apoptosis. Future investigations with an extended set of cell lines are necessary to understand the mechanism of the selective radiosensitisation.
P199 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):127
Effekte von Betulinsäure und Bestrahlung in malignen Gliom-Zelllinien unter normoxischen und hypoxischen Bedingungen Zschornak M.P.1, Passin S.1, Keßler J.1, Kappler M.1,2, Paschke R.3, Taubert H.2, Vordermark D.1, Bache M.1 1 Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie / Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Germany, 2Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle (Saale), Germany, 3Biozentrum, Halle (Saale), Germany Hintergrund: Hypoxie spielt eine entscheidende Rolle für das Überleben und die Strahlenresistenz von Hirntumoren. Betulinsäure (BA) repräsentiert eine neue therapeutische Substanz mit einem möglichen Nutzen in der Behandlung des Glioblastoms (Fulda et al. 1999). Aufgrund der selektiven zytotoxischen Effekte der BA in Tumorzellen erscheint die Kombination mit konservativen Tumortherapieformen, wie der Radiotherapie als sinnvoll. In verschiedenen Arbeiten wurde gezeigt, dass durch BA reaktive Sauerstoffspezies entstehen (ROS), welche einen signifikanten oxidativen DNA-Schaden verursachen und Apoptose induzieren. Da BA über die Bildung reaktiver Sauerstoffradikale Apoptose induziert, könnte sie für die Therapie von hypoxischen Tumoren attraktiv werden. Methoden: In dieser Studie wurden in den Gliom-Zelllinien U251MG und U343MG die Effekte von 3 bis 30μM Betulinsäure in Kombination mit einer Bestrahlung (2 bis 15 Gy) auf Zytotoxizität, Apoptose und Radiosensitivität unter normoxischen (21%O2) und hypoxischen (< 0,1%O2) Bedingungen analysiert. Die Zytotoxizität und die Strahlensensitivität wurden mittels Zellkoloniebildungstests und die Proteinlevel der Apoptosemarker PARP und Survivin bzw. des Hypoxiemarkers HIF-1α mittels Westernblot-Analyse untersucht. Ergebnisse: Beide Zelllinien zeigten mit zunehmender Betulinsäurekonzentration (3-30μM) eine deutliche Abnahme des klonogenen Zellüberlebens. Unter hypoxischen Bedingungen wies BA in beiden Gliom-Zelllinien eine erhöhte Zytotoxizität auf. Während die 24-stündige Inkubation mit 10μM BA unter normoxischen Bedingungen in den Gliom-Zelllinien U251MG und U343MG zu einer Reduktion des klonogenen Zellüberlebens auf 84% bzw. 83% führte, reduzierte sich dieses unter hypoxischen Bedingungen auf 31% bzw. 53%. Die Kombination von BA mit Bestrahlung zeigte für die Zelllinie U343MG sowohl unter Normoxie als auch unter Hypoxie einen additiven zytotoxischen Effekt. Für die Zelllinie U251MG wurde durch Behandlung mit 15 bzw. 20μM BA eine Strahlensensitivierung beobachtet. Der Verstärkungsfaktor bei einer Strahlendosis von 6 Gy unter Normoxie (EF6Gy) beträgt 1,22 (p=0,02). Unter Hypoxie wurde bei einer Strahlendosis von 15 Gy ein Verstärkungsfaktor(EF15Gy) von 4,5 (p=0,031) ermittelt. Westernblot-Analysen zeigten, dass nach Inkubation mit BA eine erhöhte PARP- und eine verminderte Proteinmenge des Apoptose-Inhibitors Survivin in den Gliom-Zelllinien auftrat. Unter hypoxischen Bedingungen führte die Inkubation mit Betulinsäure zusätzlich zu einer Reduktion des Proteingehalts von hypoxieinduziertem HIF-1α. Schlussfolgerung: Die Untersuchungen zeigen, dass BA geeignet ist die Effekte einer Tumortherapie von Gliomen zu verbessern. Darüberhinaus wird durch BA unter Hypoxie in beiden Gliom-Zelllinien eine erhöhte Zytotoxizität bzw. in der U251MG eine erhöhte Radiosensitivität erzielt. Weitere Untersuchungen sind notwendig um die Bedeutung von Betulinsäure als potentiellen Radiosensitizer zu charakterisieren.
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P200 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):128
Clinically relevant genes involved in repair- and signalling pathways in colorectal cancer patients at stage of diagnosis and after neoadjuvant radiochemotherapy Demes M.1, Bartsch H.1, Mücke R.2, Scheil-Bertram S.1, Oppitz M.1, Prott F.-J.3, Fisseler-Eckhoff A.1 1 HSK Wiesbaden, Institut für Pathologie, Wiesbaden, Germany, 2Klinikum Lippe GmbH, Strahlentherapeutische Klinik, Lemgo, Germany, 3St.-Josef-Hospital, Strahlentherapeutische Klinik, Wiesbaden, Germany Purpose: TNM-staging and tumor regression grading are an objective measure to describe the extent of the cancer and the effects of a neoadjuvant radiochemotherapy. The objective of this study was to compare and discuss colorectal cancer relevant genes (KRAS, BRAF, ERCC1, TYMS and RRM1) in relation to the regression grade, age at diagnosis and sex of all patients. Methods: A series of 25 patients was included in this study with a median age of 67 years. The samples were classified as invasive colorectal adenocarcinomas with low to moderately-differentiated tumors. All patients were treated with 5-FU and a concomitant pelvic radiotherapy (50.4 Gy). To provide quality assurance, the isolated DNA and RNA samples were evaluated by optical density measurements. To ensure efficient mutation detection, KRAS and BRAF mutations were assayed by means of two independent analytical methods (sequencing and SNaPshot). The mRNA expression level of candidate genes, ERCC1, RRM1, TYMS and the housekeeping gene ß2M in both normal and tumor tissue, at stage of diagnosis and after neoadjuvant radiochemotherapy, was determined through quantitative real-time PCR (Q-PCR). Correlations between the mutation status and gene expression level are investigated and statistically evaluated. Results: 44% of the tumors were KRAS mutation positive but were not statistically associated with the response to a neoadjuvant radiochemotherapy (p = 0.577), age (p = 0.249) or sex of the patient (p = 0.566). All colorectal cancer samples were characterized as BRAF wildtype. The tumor response to 5-FU correlated inversely with an increased TYMS expression (p = 0.0221). A relationship of ERCC1- to RRM1 expression was also revealed (p = 0.001). Conclusion: Thus, the implication is that a correlation between ERCC1 and RRM1 gene expression in colorectal cancer exists. Additionally, a high TYMS expression level predicts resistance to a 5-FU radiochemotherapy. Therefore these reliable genetic variables should be further taken into consideration when planning extended clinical studies. Keywords: Neoadjuvante Radiochemotherapy; KRAS-mutation; ERCC1, RRM1, and TYMS gene expression; Real-Time RT-PCR
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P201 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):128
Hämatopoetische Stammzellen befinden sich in normoxischen Nischen Niemeyer E.1,2, Kamoun W.S.2, Han H.-S.3, Gillissen M.2, Martin J.2, Lanning R.2, Bawendi M.G.3, Munn L.L.2, Fukuruma D.2, Duda D.G.2, Dunst J.1, Jain R.K.2 1 Klinik für Strahlentherapie, Universität zu Lübeck, Lübeck, Germany, 2Edwin L. Steele Laboratory, Department of Radiation Oncology, Massachusetts General Hospital and Harvard Medical School, Boston, United States, 3Department of Chemistry, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, United States Fragestellung: Hämatopoetische Stammzellen (HSC) gewährleisten durch fortwährende Zellteilung und Differenzierung die Produktion von allen Zellen des Blutes, physiologischerweise angepasst an die Bedürfnisse des Organismus. Dieses Gleichgewicht zwischen Selbsterneuerung und Differenzierung wird durch die hochspezialisierte Mikroumgebung der Stammzelle, die sog. Stammzellnische, gewährleistet. Die Charakterisierung der Stammzellnische ist seit Jahren ein Thema intensiver Forschung. Insbesondere die exakte Lokalisation der Nische im Knochenmark ist unklar, so wurden hämatopoetische Stammzellen sowohl im perivaskulären als auch im endostealen Kompartiment beschrieben. Eine Methode für kontinuierliche in-vivo Bildgebung von endogenen HSC in intaktem Knochenmark bestand bislang nicht. Die Lokalisation der Nische ist nicht nur wegen der unterschiedlichen zellulären Zusammensetzung (Endothel-
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zellen vs. Osteoblasten) bedeutsam, zusätzlich unterscheiden sich je nach Lokalisation die möglichen Nischen auch in physikalischen Parametern. Dabei wird insbesondere Hypoxie seit Jahren als Schlüsselsignal für zelluläre Quiescence der HSC diskutiert. Diese Hypothesen konnten bislang jedoch nicht durch eine direkte Sauerstoffmessung im Knochenmark bewiesen werden. Methoden: Durch Entwicklung eines chronischen „bone marrow window“ und der Verwendung von neuartigen QuantumDot-gekoppelten Antikörpern können endogene hämatopoetische Stammzellen mittels in vivo MultiphotonenMikroskopie in intaktem Knochenmark dargestellt werden. Hämatopoetische Stammzellen werden identifiziert als cKit/Sca-1 exprimierende Zellen, welche den nukleären Marker Hoechst33342 ausschleusen können(cKit+/Sca1+/ H33342-). Phosphorence-Quenching Mikroskopie ermöglicht die direkte Messung von Sauerstoffpartialdrücken in murinem Knochenmark, insbesondere in der Stammzellnische. Ergebnisse: Die dreidimensionale Analyse zeigt etwa 85% der endogenen HSC in 15μm Entfernung sowohl zu Gefäßen als auch zu knöchernen Strukturen, eine isoliert endosteale oder perivaskuläre Nische stellt sich nicht dar. Darüber hinaus findet man HSC angereichert in speziellen Knochenmarkskavernen, die sich durch ein einzelnes, zentral gelegenes Gefäß und 2-3 umgebende Zellschichten auszeichnen (sog. single vessel cavities, SVC). Im untersuchten Knochenmark werden keine hypoxischen Areale erfasst, der pO2 bewegt sich zwischen 20-100 mmHg. Direkte Sauerstoffmessungen in der Stammzellnische zeigen, dass sich endogene HSC in einem normoxischen Kompartiment befinden. Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich HSC in murinem Knochenmark der Schädelkalotte in normoxischen Nischen befinden. Daher scheinen Hypoxie und Hypoxie-induzierte Faktoren keine entscheidenden Regulationsmechanismen für hämatopoetische Stammzellen in vivo zu sein.
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P202 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):128
Bevacizumab als Behandlungsmöglichkeit bei strahleninduzierter Radionekrose Matuschek C.1, Bölke E.1, Nawatny J.2, Simiantonakis J.1, Budach W.1 1 Univ.Klin. f. Strahlentherapie u. Radioonkologie, Düsseldorf, Germany, 2Institut für Radiologie, Düsseldorf, Germany Fragestellung: Die strahleninduzierte Radionekrose des Gehirns stellt eine schwerwiegende Komplikation der Strahlentherapie dar und tritt bei hohen Gesamtdosen oder hohen fraktionierten Einzeldosen häufiger und früher auf. Es wird vermutet, dass hierfür eine erhöhte Freisetzung von Zytokinen ursächlich ist, die zu einer erhöhten Kapillarpermeabiliät und in der Folge zu einem extrazellulären Ödem führt. Dieser Prozess wird durch die endotheliale Dysfunktion sowie eine Gewebehypoxie weiter verstärkt und kann letztendlich zu einer Nekrose führen. Eine Blockade des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (engl. Vascular endothelial growth factor; VEGF) könnte diese verstärkte vaskuläre Permeabilität vermindern. Somit könnten pathologische Prozesse umgekehrt, neurologische Ausfallerscheinungen vermindert und ein Fortschreiten der Problematik verhindert werden. Methodik: Wir präsentieren hier einen Fall einer Strahlen-induzierten Nekrose, bei einem 19 jährigen Patienten mit einem Astrozytom Grad III im Bereich des Seitenventrikels und Basalganglions. Nach stereotaktischer Einzeit-Bestrahlung eines Rezidives mit 18 Gy trat eine Radionekrose auf. Eine Behandlung mit Bevacizumab (10mg/kg Körpergewicht alle 2 Wochen für 3 Monate) wurde eingeleitet. Ergebnis: Unter der Therapie mit einem anti-VEGF Antikörper (Bevacizumab) kam es zu einer Besserung der neurologischen Zeichen und Symptome in Analogie zu einer MR-morphologischen Abnahme des T2-Signals. Schlussfolgerung: Eine Zusammenschau dieses Falles und der aktuellen verfügbaren Literatur lässt den Schluss zu, dass Bevacizumab eine Behandlungsoption für Patienten mit Symptomen und radiologischen Zeichen einer Strahlen-induzierten zerebralen Nekrose sein kann.
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P203 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):129
Korrelation zwischen CD44 und dem klinischen Verlauf bei Patienten mit einem Malignen Fibrösen Histiozytom Peiper M.1, Poremba C.2, Schäfer L.2, Lehnhardt M.3, Stoecklein N.4, Knoefel W.T.4, Matuschek C.5, Budach W.5, Bölke E.5 1 Kliniken Essen Süd, Chirurgie, Essen, Germany, 2Uniklinik Düsseldorf, Pathologie, Düsseldorf, Germany, 3Universitätsklinik. f. Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Germany, 4Klin. f. Allgemein-,Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf, Germany, 5Univ.Klin. f. Strahlentherapie u. Radioonkologie, Düsseldorf, Germany Fragestellung: Neue prognostische Marker werden in der klinischen Behandlung von Tumorpatienten gesucht. Dies gilt sowohl für die adjuvante als auch für die palliative Therapie von Patienten mit einem Weichteilsarkom. Verschiedene Untersuchungen beim Blasen-Tumor haben gezeigt, dass die CD 44 Expression im Tumorgewebe mit einem besseren prognostischen Verhalten korreliert. Ziel dieser Studie war es, in einer Pilotstudie, die Expression von CD 44 bei erwachsenen Patienten mit einem Weichteilsarkom zu untersuchen und mit dem klinischen Verlauf zu korrelieren. Methodik: Wir untersuchten den klinischen Verlauf von 34 erwachsenen Patienten mit einem malignen fibrösen Histiozytom. In dieser prospektiven Studie nahmen 34 Patienten (19 Männer, 15 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 62 Jahren, Median 63, Umfang: 38-88 Jahre) teil. Alle Patienten wurden mit einer kurativen Intention behandelt. Die Mehrzahl der Patienten erhielt eine adjuvante Radiotherapie (n=25). Eine Chemotherapie wurde bei den Patienten initial nicht verabreicht. Ergebnisse: Eine hohe CD44s Expression zeigte eine positive signifikante Korrelation mit einer Tumor assoziierten Mortalität (p < 0.05, log-rank test 3,85). Eine hohe Expression von hCD44 zeigte eine negative Korrelation zu einer Tumor bedingten Sterblichkeit. Die mediane Überlebenszeit betrug 43 Monaten im Vergleich zu 61 Monaten in Patienten mit einer geringeren Expression.Drei Varianten von CD 44 wurden untersucht. Hierbei zeigte eine hohe Expression von CD 44v6 und von CD44v8 eine negative Korrelation bezüglich dem progessionsfreien Überlebens.Eine multivariante Analyse der Risikofaktoren mit Hilfe des Cox Regressions Model für CD 44 s (p=0.006), CD 44 v6 (p= 0.003) und der Qualität der chirurgischen Resektion (p=0.03) war signifikant bezüglich dem Gesamtüberlebens. Schlussfolgerung: Eine niedrige Expression von CD44s wie auch eine hohe Expression von CD44v6 und CD44v8 korreliert mit einer schlechten Prognose.
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P204 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):129
Essentielle Rolle des PINCH1/Proteinphosphatase 1/Akt1-Proteinkomplexes für die Strahlen- und Chemoresistenz von Tumorzellen* Eke I.1, Hehlgans S.1, Shevchenko A.2, Cordes N.1,3 1 Oncoray – Nationales Zentrum für medizinische Strahlenforschung in der Onkologie, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Germany, 2Max Planck Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden, Germany, 3Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Germany Fragestellung: Die Resistenz von Krebszellen gegen Bestrahlung oder Zytostatika wird entscheidend durch Wechselwirkungen der Zelle mit der extrazellulären Matrix reguliert. Diese Wechselwirkungen werden durch Multiproteinkomplexe vermittelt, die als fokale Adhäsionen bezeichnet werden. Neben Integrinen und Wachstumsfaktorrezeptoren ist auch das Adapterprotein und LIM-only PINCH1 in den fokalen Adhäsionen lokalisiert. Um zu untersuchen, welche Rolle PINCH1 für die zelluläre Strahlen- und Chemoempfindlichkeit spielt, wurden embryonale PINCH1-Wildtyp und PINCH1 defiziente Mausfibroblasten sowie humane Tumorzelllinien unterschiedlicher Herkunft untersucht. Methodik: Zur Reduktion der Proteinexpression wurde die siRNA-Technologie und zur Reexpression unterschiedlicher PINCH1 Mutanten die stabile Plasmidtransfektion verwendet. Koloniebildungsassays, Immunpräzipitationen, Western blotting, Massenspektrometrieanalysen und Phosphataseassays wurden durchgeführt.
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Ergebnisse: PINCH1 Depletion führte in allen untersuchten Zellen zu einer signifikanten Erhöhung der Strahlen- und Chemoempfindlichkeit. Parallel dazu kam es zu einer Dephosphorylierung und reduzierten Kinaseaktivität von Akt1 und Akt1 nachgeschalteten Signalproteinen. In Massenspektrometrieanalysen von PINCH1- und Akt1-Immunpräzipitaten wurde Proteinphosphatase 1 (PP1) als gemeinsamer Bindungspartner identifiziert. Analysen der PINCH1 Sequenz ergaben ein mögliches Bindemotiv für PP1 innerhalb der 5. LIM Domäne. Nach Mutation dieses Motivs konnte PP1 nicht mehr an PINCH1 binden, wodurch die Phosphataseaktivität von PP1 signifikant erhöht und Akt1 dephosphoryliert wurde. Dies mündete in eine erhöhte Strahlenempfindichkeit. Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen PINCH1 als neuen Inhibitor von PP1 und Regulator von Akt1. Aufgrund von PINCH1 Überexresionen in malignen Tumoren und häufiger Akt1 Induktion konnten wir einen molekularen Mechanismus aufklären, der entscheidend für die Strahlen- und Chemoempfindlichkeit ist. Ob PINCH1 ein potentes Target für den klinischen Einsatz ist, werden zukünftige Studien zeigen.
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P205 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):129
Radiosensitivierung von Tumorzellen durch Blockade des EGFR Transportes in den Zellkern durch Peptid-Aptamere* Dittmann K.1, Rodemann H.P.1 Sektion für Strahlenbiologie, Radioonkologie, Tübingen, Germany
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Fragestellung: Kann durch den Einsatz spezifischer Peptidaptamere der Strahlen-induzierte Kerntransport des EGFR verhindert werden und welchen Effekt hat dies auf das Überleben von Tumorzellen? Methodik: Mit Hilfe rekombinanter DNA-Technologien wurde der EGFR am Rest T654 modifiziert und in CHO Zellen, die über keinen endogenen EGFR verfügen, exprimiert. Mit Westernblotting, Koloniebildungstest und γH2AXFokus-Assay wurde der Effekt dieser Modifikationen auf den nukleären Kerntransport, das Zellüberleben und die DNA-Reparatur quantifiziert. Auf der Basis der so identifizierten Kerntransportsequenz wurde ein Peptidaptamer synthetisiert und auf seine Effizienz in Zellkulturen getestet. Ergebnisse: Die Mutation des Restes T654, der in der putativen Kernlokalisationssequenz des EGFR liegt, zu G654 blockierte den EGFR Kerntransport. Die Mutation von T654 zu E654, die eine permanente Phosphorylierung an dieser Stelle simuliert, führte zu einem konstitutiv erhöhten EGFR Kerntransport. Es konnte gezeigt werden, dass die Phosphorylierung am T654 die Bindung des EGFR an Karyopherin 1 alpha stimuliert und so den Kerntransport reguliert. Die Blockade des EGFR Kerntransports durch die T654G-Mutation führte zu einer starken Radiosensitivierung, während die Mutation T654E zu einer klaren Radioresistenz führte. Die Verwendung eines Peptides, das die Bindung von Karyopherin 1 alpha an T654 des EGFR verhindert, blockierte den Kerntransport des EGFR und führte zu einer Radiosensitivierung der behandelten Tumorzellen. Schlussfolgerung: Die Blockade des Kerntransportes des EGFR führt, in Kombination mit einer Strahlenbehandlung, zu einer deutlichen Radiosensitvierung von Tumorzellen.
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P206 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):129
Radioresistant head and neck squamous cell carcinoma cells: intracellular signaling, EGFR mutations and sensitivity to EGFR blockers* Skvortsova I.1, Skvortsov S.1, Jimenez C.R.2, Knoll J.C.2, Loeffler-Ragg J.3, Witsch-Baumgartner M.4, Eichberger P.1, Schiestl B.1, Lukas P.1 1 Innsbruck Medical University, Dept. of Therapeutic Radiology and Oncology, Innsbruck, Austria, 2VUmc-Cancer Center Amsterdam, Dept. of Medical Oncology, Amsterdam, Netherlands, 3Innsbruck Medical University, Dept. of Internal Medicine, Innsbruck, Austria, 4Innsbruck Medical University, Department of Medical Genetics, Innsbruck, Austria Treatment of local and distant head and neck cancer recurrences occurred after radiotherapy still remains an unsolved problem. In order to know more which
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targeted compounds may be effective in tumor recurrence therapy, we have investigated protein patterns in radioresistant (FaDu-IRR and SCC25-IRR) compared to parental (FaDu and SCC25) head and neck carcinoma cells. Radiation resistant IRR cells have been derived from parental cells after repetitive exposure to ionizing radiation ten times every two weeks at a single dose of 10 Gy with a summary dose of 100 Gy. Protein profiling in parental and IRR cells was determined using two-dimensional differential gel electrophoresis (2D-DIGE) followed by MALDI-TOF/TOF mass spectrometry. More than one hundred proteins were differently expressed in radioresistant and parental carcinoma cells. All these identified protein were divided into several groups depending on the protein function: glycolysis related proteins, signal transduction-related proteins, proteins associated with DNA repair, genome instability, migration and invasiveness. Since EGFR blockers are among other compounds that are usually used in head and neck cancer treatment, we decided to study anti-proliferative effects of antiEGFR monoclonal antibody cetuximab and EGFR tyrosine kinase inhibitors erlotinib and lapatinib in IRR cells compared to parental carcinoma cells. Despite very similar changings in expression and phosphorylation of ErbB family receptors on IRR cells, SCC25-IRR cells became more sensitive, whereas FaDu-IRR cells became more resistant to all EGFR blockers than parental cells. It was determined that SCC25-IRR revealed up-regulation of proteins participating in genome instability, while FaDu-IRR cells did not demonstrate the pronounced expression of these proteins. Up-regulation of genome instability-related proteins in SCC25-IRR cells and their increased sensitivity to EGFR blockers raised an important question concerning EGFR instability and mutations in SCC25-IRR cells. Indeed, we have found that neither FaDu, nor FaDu-IRR cells demonstrated EGFR mutations, In contrast, SCC25-IRR possessed two new single point EGFR mutations that were constituvely absent in parental SCC25 cells. In addition, other pathways associated with cell proliferation, cell death and survival were analyzed in IRR cells compared to parental cells. It is possible to conclude that (1) EGFR blockers may be effectively used in the treatment of head and neck cancer recurrences after radiotherapy; (2) head and neck carcinoma cells can carry EGFR mutations contributing to improved sensitivity to EGFR blockers; (3) some identified proteins of interest may be considered as potential biomarkers for cancer cell response to EGFR blockers and targets to improve radiotherapy results. *Beitrag zu Programm für junge Ärztinnen &. Ärzte: EGF Rezeptorforschung
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P207 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):130
Accumulation of DNA damage in hematopoietic stem and progenitor cells during human aging Rübe C.E.1, Fricke A.1, Widmann T.A.2, Fürst T.1, Madry H.3, Pfreundschuh M.2, Rübe C.1 1 Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Homburg/Saar, Germany, 2Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Innere Medizin I, Homburg/Saar, Germany, 3Unikliniksklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie, Homburg/Saar, Germany Background: Accumulation of DNA damage leading to adult stem cell exhaustion has been proposed to be a principal mechanism of aging. Here we tested this hypothesis in healthy individuals of different ages by examining unrepaired DNA double-strand breaks (DSBs) in hematopoietic stem/progenitor cells matured in their physiological microenvironment. Methodology/Principal Findings: To asses DNA damage accumulation and repair capacities, γH2AX-foci, which occur specifically at sites of DSBs and eroded telomeres, were examined before and after exposure to ionizing irradiation. Analyzing CD34+ and CD34- stem/progenitor cells we observed an increase of endogenous γH2AX-foci levels with advancing donor age, associated with an agerelated decline in telomere length. Using combined immunofluorescence and telomere-fluorescence in-situ hybridization we show that γH2AX-foci co-localize consistently with other repair factors such as pATM, MDC1 and 53BP1, but not significantly with telomeres, strongly supporting the telomere-independent origin for the majority of foci. The highest inter-individual variations for nontelomeric DNA damage were observed in middle-aged donors, whereas the individual DSB repair capacity appears to determine the extent of DNA damage accrual. However, analyzing different stem/progenitor subpopulations obtained from healthy elderly (>70 years), we observed an only modest increase in DNA damage accrual, most pronounced in the primitive CD34+CD38--enriched subfraction, but sustained DNA repair efficiencies, suggesting that healthy lifestyle may slow down the natural aging process.
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Conclusions/Significance: Based on these findings we conclude that age-related non-telomeric DNA damage accrual accompanies physiological stem cell aging in humans. Moreover, aging may alter the functional capacity of human stem cells to repair DSBs, thereby deteriorating an important genome protection mechanism leading to exceeding DNA damage accumulation. However, the great inter-individual variations in middle-aged individuals suggest that additional cell-intrinsic mechanisms and/or extrinsic factors contribute to the age-associated DNA damage accumulation.
P208 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):130
Entwicklung von hypoxie-spezifischen Molekülen zur Diagnostik und Therapie maligner Tumoren Askoxylakis V.1, Rana S.1, Haberkorn U.2, Huber P.3, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung für Nuklearmedizin, Heidelberg, Germany, 3Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz), Klinische Kooperationseinheit Strahlentherapie, Heidelberg, Germany Das Ergebnis von antineoplastischen Therapiemodalitäten wird vom Mikromilieu im Tumorgewebe beeinflusst. Ein wichtiger Faktor ist Hypoxie. Tumorhypoxie ist assoziiert mit einem malignen Tumorphenotyp, charakterisiert durch hohe Invasivität, erhöhtes metastatisches Potential, Therapieresistenz und reduziertes Überleben. Visualisierung von Tumorhypoxie ist eine wichtige Voraussetzung für eine genaue Bestrahlungsplanung mit höherer Ortsdosis in den betroffenen Arealen. Carboanhydrase IX (CAIX) ist ein membranständiges Zink-Metalloenzym, welches in hypoxischen Tumorarealen überexprimiert ist und stellt eine mögliche Zielstruktur für die Identifiaktion von neuen Liganden zum Targeting und Imaging von Tumorhypoxie. Die extrazelluläre Domäne von CAIX wurde nach mehreren Klonierungsschritten rekombinant hergestellt. Nach Immobolisation in Maxisorp-Platten erfolgten abwechselnd negative und positive Selektionsrunden mit Phagen-Display-Bibliotheken, wobei die extrazelluläre Domäne des Epidermal Growth Factor Rezeptors (EGFR) als negative Zielstruktur verwendet wurde. Das identifizierte Peptid (CaIX-P1) wurde chemisch synthetisiert und mit [125I] markiert. Bindungsexperimente wurden an immobilisiertem CAIX und EGFR durchgeführt. In vitro Bindungs-, Kinetik-, und Kompetitionsexperimente wurden an die CAIX-positive Nierenzellkarzinom Zelllinie SKRC 52, die CAIX-negative Nierenzellkarzinom Zelllinie Caki-2, die humane Kolorektalkarzinom Zelllinie HCT116 und an humanen Endothelzellen (HUVEC) durchgeführt. Organverteilungsstudien wurden in Nacktmäusen nach subkutaner Implantation von CAIX-positiven SKRC 52 Tumoren durchgeführt. Bindungsexperimente an immobilisiertem Protein zeigten eine höhere Bindung an die immobilisierte extrazelluläre Domäne von CAIX (8.5% applizierte Dosis) im Vergleich zur immobilisierten extrazellulären Domäne von EGFR (0.02% applizierte Dosis). Die in vitro Experimente zeigten die höchste Aufnahme des Radioliganden in die CAIX-positiven SKRC 52 Zellen. Die Bindung in die CAIXnegativen Zelllinie Caki-2 und in die HUVEC Zellen war auf Untergrundniveau reduziert. Aufnahme des radioaktivmarkierten CaIX-P1 Peptides in die Kolorektalkarzinom Zelllinie HCT 116 steigte mit steigender Zelldichte und korrelierte zur mRNA Expression von humanem CAIX. Kompetitionsexperimente in SKRC 52 Zellen demonstrierten eine bis zu 90% Inhibition der Bindung von 125I-markiertem CaIX-P1 durch das unmarkierte Peptid, aber nicht durch andere Peptide, wie z.B. Octreotid in der gleichen Konzentration.Die in vivo Untersuchungen demonstrierten eine erhöhte Anreicherung im Tumor als in den gesunden Organen. Die Ergebnisse unserer Vorarbeiten indizieren, dass CaIX-P1 ein attraktiver Kandidat für die Entwicklung eines neuen Peptid-Liganden mit Affinität und Spezifität für Carboanhydrase IX ist. Weitere Untersuchung des Peptides könnte zur Entwicklung eines neuen Markers für das Targeting und die Visualisierung von Tumorhypoxie führen.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
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P209 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):131
Einwanderung von Immunzellen in der Mauslunge nach Bestrahlung Eldh T.1, Cappuccini F.2, Velelakan A.1, Gereke M.3, Bruder D.3, Jendrossek V.2 1 Klinik für Radioonkologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Germany, 2Institut für Zellbiologie, Universität Duisburg-Essen, Essen, Germany, 3 Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig, Germany Fragestellungen: Bestrahlung im Thoraxbereich, wie zum Beispiel bei Mammakarzinom kann eine lebensbedrohliche Lungenentzündung hervorrufen. Auch die Therapie (zum Beispiel die antibiotische Therapie) der strahleninduzierten Pneumonitis ist in ihrer Wirksamkeit begrenzt. Aus Vorarbeiten ist bekannt, dass eine Bestrahlung im Thoraxbereich Pneumonitis induzieren kann; allerdings sind der Entzündungsprozess und die Entzündungsform nicht ausreichend analysiert. Ziel der Arbeit war die Analyse des Entzündungsprozesses nach hemithorakaler Bestrahlung im Mausmodell. Die Kenntnis der molekularen Mechanismen, die die Pneumomitis begünstigen ist Voraussetzung für die Entwicklung neuer protektiver oder kurativer Strategien. Methodik: Der rechte Hemithorax von C57BL6 Mäuse mit einem Gewicht von 18-20 g und einem Alter von 6-8 Wochen wurden mit 0 oder 15 Gy bestrahlt. Die Mäuse wurden am Tag 3, 10 und 21 zur Gewinnung der Bronchiolavage-Flüssigkeit (BALF) und von Immunzellen abgetötet. Die BALF wurde mittels eines Cytokine Array Proteome Profilers für Mausproteine auf Cytokine und Chemokine untersucht. Das Lungengewebe wurde zur Isolierung der Immunzellen enzymatisch degradiert und die Immunzellen anschließend mittels Durchflußzytometrie analysiert. Des weiteren wurden Lungen von bestrahlter Mäuse und von Kontrollmäusen am Tag 1, 21 und 42 nach Bestrahlung mit 0 und 15 Gy für die Gewinnung von Paraffinschnitten histologisch aufgearbeitet und für die Quantifizierung der Macrophagen eingesetzt. Ergebnisse: An Tag 21 nach Bestrahlung konnte eine erhöhte Konzentration von MIP-2, einem Zytokin mit bedeutung für die Chemotaxis von Neutrophilen Granulozyten nachgewiesen werden. Ebenso zeigte sich zu diesem Zeitpunkt eine gesteigerte MCP-1 Konzentration, einem für Makrophagen chemotaktischen Protein. Die Präsenz von Makrophagen in der Lunge am Tag 21 nach Bestrahlung konnte histologisch bestätigt werden. Darüber hinaus wurden auch erhöhte Level von RANTES, einem Zytokin mit Bedeutung für die Attraktion von TZellen nachgewiesen. Allerdings entsprach das Zytokinprofil weder dem für T – Helferzellen Typ 1 noch für T – Helferzellen Typ 2 (Th1 oder Th2)-Zellen typischen Profil (G-CSF, IFNgamma, IL-3 und IL-12p70 resp. IL-4, IL-5, IL-6, IL10 und IL-13). Interessanterweise zeigten unsere durchflußzytometrischen Analysen einen Anstieg an aktivierten CD4+ T-Zellen (CD4+/CD25+) mit Hinweisen auf die vermehrte Bildung von Th17 und regulatorischen T-Zellen. Schlussfolgerungen: Unsere daten untermauern die strahleninduzierte Akkumulation von Immunzellen (Neutrophile Granulozyten, Monozyten/Macrophagen und CD4+ T-Zellen) in der Mauslunge während der pneumonitischen Phase. Die Bedeutung der verschiedenen T-Zellsubpopulationen für die strahleninduzierte Pneumonitis wird derzeit untersucht.
Pitfalls onkologischer Bildgebung und Therapieplanung E-Poster
P210 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):131
Problematik einer Becken-IMRT bei Patienten mit beidseitiger Hüft-TEP – Technische Note Asche M.1, Hültenschmidt B.1, Melcher U.1, Sautter-Bihl M.-L.1 1 Städtisches Klinikum, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Karlsruhe, Germany Fragestellung: Eine hochdosierte Beckenbestrahlung bei Patienten, die im Bestrahlungsgebiet Metall (z.B. Hüft-TEPs) aufweisen, erfolgt nach Möglichkeit unter maximaler Umgehung des Osteosynthesematerials, da unklar ist, in welchem Maße Bestrahlungsplanungssysteme (BPS) Effekte wie Rückstreuung im Bereich der hohen Dichten berücksichtigen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Probleme bei der Becken-IMRT am Beispiel eines Patienten mit Rektumkarzinom,
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suspekt vergrößerten Lymphknoten inguinal beidseits und zwei Hüft-TEPs vorzustellen. Methode: Ein 69jähriger Patient wurde mit der Diagnose eines tief sitzenden Rektumkarzinoms (2-7cm ab ano) im endosonographischen Stadium uT3 G2 uN+ cM0 mit beidseitigen inguinalen Lymphknotenpaketen zur neoadjuvanten kombinierten Radiochemotherapie von Primärtumorregion und lokoregionalem Lymphabstromgebiet vorgestellt. Beidseitig bestanden Hüft-TEPs. Es wurde die Indikation zur IMRT gestellt, zunächst unter Miteinbeziehung der Leisten. Dabei wurden im verwendeten Planungssystem (Oncentra Masterplan 3.3) verschiedene Geometriekorrekturen verglichen, um eine Abschätzung zu ermöglichen, in wie weit das System solche Inhomogenitäten und Artefaktbildungen rechnerisch akkurat erfasst und planungstechnisch umsetzt. Eine Mitbestrahlung der Prothesen war aufgrund der Geometrie des Zielvolumens nicht komplett zu vermeiden. Bei der ersten Bestrahlung wurde eine in vivo-Messung mit intrarektal liegender Messsonde durchgeführt und mit den BPS-Rechnungen verglichen. Die Position der Sonde auf Höhe der „Femurköpfe“ wurde mittels Cone-Beam -CT und elektronischer Feldkontrollen überprüft und dokumentiert. Ergebnisse: Der Vergleich der durchgeführten Messung mit den Rechnungen des BPS wies einen relativ geringen Unterschied (< 3%) auf, wobei die Lage der Messsonde durch das Matching von Cone-Beam-CT und Planungs-CT gut reproduziert werden konnte. Die Strahlentherapie konnte komplikationslos zu Ende geführt werden. Schlussfolgerung: Es konnte demonstriert werden, dass im gemessenen Bereich eine gute Übereinstimmung zwischen in-vivo Messung und berechneter Dosis bestand. Daraus kann jedoch nicht zwingend abgeleitet werden, dass das Planungssystem die Dosis im Gesamtbereich der Prothese akkurat wiedergibt. Weitere Messungen am Phantom sollen diese Unsicherheit minimieren
P211 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):131
Prospektiver subjektiver Vergleich zweier CT basierter IGRT Techniken Duma M.N.1, Schwab T.2, Winkler C.1, Reitz S.1, Molls M.1, Geinitz H.1 1 TU München, Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklink für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany, 2Medizinische Fakultät der Technischen Universität München, München, Germany Fragestellung: Die bildgeführte Strahlentherapie mittels CT wird immer öfters in der täglichen Routine genutzt. Trotz klarer, physikalisch messbarer, Unterschiede in der Bildqualität fehlen Daten zur subjektiven Einschätzung der Bildqualität. Ziel dieser prospektiven Arbeit war es zwei linac-integrierte CTs (kVcone-beam CT [CBCT] eines Varians Beschleuniger und das helikale megavoltage CT [MVCT] der Tomotherapie) subjektiv miteinander zu vergleichen. Methodik: Zur Erfassung der subjektiven Einschätzung der CBCTs und MVCTs wurden prospektiv Fragenbögen an Ärzte und MTAs ausgegeben. Die Fragebögen wurden nach jeder Durchführung der Fusion des Planungs-CTs mit den jeweiligen täglichen setup-CT, ausgefüllt. Es sollte jeweils die persönliche Einschätzung bezüglich Durchführung der CT, Durchführung der Fusion mit dem Planungs-CT, Vorhandensein von Artefakten sowie der Bildqualität und Abgrenzbarkeit der regions of interest (ROIs) angegeben werden. Die ROIs waren bei Prostatakarzinompatienten die Harnblase, das Rektum und die Prostata, bei den HNO-Patientenwaren es das Myelon, die Ohrspeicheldrüsen und der Tumor, beziehungsweise das PTV. Für die einzelnen Punkte sollten Schulnoten auf einer Skala von 1 bis 6 vergeben werden: 1-sehr gut; 2-gut; 3-befriedigend; 4-ausreichend; 5-mangelhaft; 6-ungenügend. Ergebnisse: Für die CBCTs wurden insgesamt 87 Fraktionen für die Prostatakarzinom Patienten und 64 Fraktionen für die HNO-Patienten analysiert; für die MVCTs wurden 235 Fraktionen für die Prostatakarzinom Patienten und 88 Fraktionen für die HNO-Patienten ausgewertet. Insgesamt über alle Fraktionen und Arten von CTs (CBCT und MVCT) wurden mit der Note sehr gut oder gut: 97% der Frationen bzgl. der Durchführung der setup-CT; 88% Frationen bzgl. der Durchführung der Fusion mit dem PlanungsCT und 85% der Fraktionen bzgl. des Vorhandensein von Artefakten, bewertet. Was die Bildqualität und die Abgrenzbarkeit der Risikoorgane, wurde das CBCT, wie das MVCT , im median mit gut benotet (Note 2) für die Abgrenzbarkeit der Blase und des Rektums. Für die Abgrenzbarkeit der Prostata wurde das CBCT mit sehr gut (Note 1) und das MVCT mit gut (Note 2) bewertet. Die HNO CBCTs wurden insgesamt über alle ROIs um einen Punkt besser benotet als die HNO MVCTs. Schlussfolgerung: Sowohl die CBCT als auch die MVCTs werden, was die Bedienung und Handhabung betrifft, vorwiegend mit sehr gut oder gut bewertet. Die
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Abgrenzbarkeit der Organe ist für die Prostatapatienten insgesamt gleichwertig für CBCT und MVCT und ist hauptsächlich mit sehr gut und gut benotet. Die CBCT wurde subjektiv besser benotet als die MVCT für Abgrenzbarkeit der Organe bei HNO-Patienten.
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Schnalke D.1, Larisch R.2, Alfke H.3, Romberg M.1, Haeggqwist U.1 1 Klinikum Lüdenscheid, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Lüdenscheid, Germany, 2Klinikum Lüdenscheid, Klinik für Nuklearmedizin, Lüdenscheid, Germany, 3Klinikum Lüdenscheid, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Lüdenscheid, Germany
Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):132
Contour comparison metrics for two or more observers – Optimizing the evaluation of agreement in a contouring dummy run by identifying and resolving statistical pitfalls in the framework of the a multicenter study Schimek-Jasch T.1, Rücker G.2, Vach W.2, König J.3, Jacob V.4, Götz T.1, Grosu A.-L.1, Nestle U.1 1 Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany, 2Institut für Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Abteilung Medizinische Biometrie und Statistik des Universitätsklinikums Freiburg, Freiburg, Germany, 3Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universität Mainz, Mainz, Germany, 4Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinphysik, Freiburg, Germany Background: A well-known problem in radiotherapy multicenter trials is the significant variability of the delineated target volumes by different radiation oncologists (observers). It is recognized that detailed and standardized instructions on delineation by means of an exact protocol and mutual teaching in study group meetings can help to improve consistency in target volume contouring. Concerning the evaluation of agreement between observers the relevant literature shows a variety of pertinent methods used. However, for the analysis of the joint agreement between a set of multiple observers, a precise mathematical application of a suitable index still awaits definition. Methods: In a multicenter trial on radiotherapy planning in locally advanced lung cancer (PET-Plan)*, a contouring dummy run was performed as part of the quality assurance program. Participating study centers were asked to define protocol-compliant clinical target volumes of the primary tumor and the involved mediastinal lymph node areas. For more sophisticated evaluation of the contours a delineation software system (ARTIVIEW™) has been implemented. Here, in collaboration with biometric experts, the further development of the evaluation methods1, 2 has been initiated. Results: Questions to answer in a contouring dummy run are A) What is the agreement between each pair of observers, and B) What is the joint agreement between all observers by means of a sensible index? Several possible definitions for such an index have been derived, among those the averaged Overlap ratio, the averaged Kappa Index , which is a method defining a generalized Kappa Index based on Fleiss´ Kappa, and a so-called “average sensitivity”. These refined methods are now being tested with available data sets. Conclusion: By means of developing additional mathematical methods (determination of suitable indices) for the measurements of association for multiple observers, existing indices have been generalized to allow for their application in multiple observer contour comparisons. References: 1 Fleiss JL (1971). Measuring nominal scale agreement among many raters. Psychological Bulletin 76(5):378-382 2 Zijdenbos A. et al. (1994). Morphometric analysis of white matter lesions in MR images: Method and Validation IEEE. Trans. Med. Imaging 13(4): 716-724 * Supported by Deutsche Krebshilfe
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Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):132
Zufällige frühe Detektion einer paraaortalen LK-Metastasierung durch PET-CT bei Endometriumkarzinom – ein Fallbericht
Fragestellung: Im Rahmen der Abklärung eines CT-Befundes (rechts iliakale Raumforderung) bei einer Patientin mit Endometriumkarzinom wurde zum Ausschluss einer malignen Genese eine PET-CT-Untersuchung durchgeführt. Methodik: 71jährige Pat. mit Z.n. Hysterektomie und pelviner Lymphadenektomie bei Endometriumkarzinom, primäres Stadium pT1bG1pN1M0. Postoperativ adjuvante Beckenbestrahlung (45 Gy p.c., Brachytherapie 2x5 Gy). Die gynäkologische Nachsorge erbrachte den sonografischen Befund einer rechts iliakalen RF, der Befund der auswärtigen CT-Kontrolle sprach von einer rechts iliakalen LK-Metastasierung. Die Pat. wurde daraufhin zur weiteren Behandlung in der Strahlentherapie vorgestellt. Ergebnisse: Die von uns veranlasste PET-CT-Untersuchung zeigte (erwartungsgemäß) keine FDG-Aufnahme rechts iliakal (postoperative Serombildung). Allerdings fanden sich links paraaortal zwei kleine (im CT nicht suspekte) PETpositive LK. Es erfolgte eine CT-gestützte Feinnadelbiopsie, der histologische Befund bestätigte das Vorliegen einer LK-Metastasierung durch das bekannte Endometriumkarzinom links paraaortal. Daraufhin leiteten wir eine Radiatio der Paraaortalregion (45 Gy + Boost 10.8 Gy) ein. Im Kontroll PET-CT acht Wochen nach Abschluss der Radiatio wurde paraaortal keine FDG-Anreicherung mehr nachgewiesen. Schlussfolgerung: Im vorliegenden Fall konnte durch die konsequente Abklärung bildgebender Befunde mittels PET-CT eine Metastasierung im Bereich der paraaortalen LK frühzeitig detektiert und einer Radiatio zugeführt werden. Möglicherweise lässt sich so für die Patientin weiterhin ein kurativer Ansatz verfolgen. Über das weitere follow-up wird berichtet.
P214 Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):132
Wann ist ein Knochen Fraktur-gefährdet? Schultze J.1, Kimmig B.1 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie (Radioonkologie), Kiel, Germany Hintergrund: Indikation für die Durchführung einer Strahlentherapie bei Knochenmetastasierung sind das Vorhandensein einer Symptomatik oder eine Stabilitätsminderung im Sinne einer Frakturgefahr. Diese zu beurteilen obliegt dem diagnostischen Radiologen. Deshalb ergab sich die Frage, nach welcher Systematik diese Bewertung erfolgt und welche Kriterien hinreichend valide sind. Methodik: Im Jahre 2009 wurden insgesamt 32 Patienten zur Strahlentherapie zugewiesen, bei denen die radiologische Befundung der Bildgebung die Diagnose „Frakturgefahr“ erbracht hatte. 18 Patienten waren weiblichen, 14 Patienten männlichen Geschlechts. Zugrundeliegende Erkrankungen waren Mammakarzinome (10), Kolorektalkarzinome (9), Nierenkarzinome (4) Prostatakarzinome (3) und sonstige Tumorerkrankungen (6). Sämtliche Patienten wurden lokal oder regionär mit Gesamtdosen von 30 bis 40 Gy mit Einzeldosen von 2 bis 3 Gy bestrahlt. Die Zielvolumendefinition erfolgte überwiegend durch CT, nur in Ausnahmefällen rein röntgenologisch. Die radiologischen Befunde wurden dahingehend untersucht, ob ein definiertes, etabliertes Befundungssystem angewandt und Kriterien für das Faktum Frakturgefahr beschrieben wurden. Ergebnisse: Die Diagnose „Frakturgefahr“ erfolgte durchgehend klinisch und rein deskriptiv. In keinem Fall wurde ein objektivierendes Befundungssystem erwähnt. Lediglich bei 3 Patienten wurde das Drei-Säulen-Modell zitiert. Kriterien für die Frakturgefährdung bei rein osteoblastischer Metastasierung bei Prostatakarzinom wurden nicht genannt. Für die Osteopenie fanden sich keine biometrischen Angaben über das Ausmaß der Kalksalzgehaltsminderung. Vier Patienten wurden nach MR-Tomographie als frakturgefährdet eingestuft. Bei keinem der Patienten trat im weiteren Verlauf eine Fraktur auf. Nach Strahlentherapie wurde durchgehend eine Bisphosphonattherapie fortgeführt. Schlussfolgerung: Die Diagnose „Frakturgefahr“ ist nicht objektiv definiert und mit keinem allgemein anerkannten Bewertungssystem validiert. Die Indikation zur Strahlentherapie ist bei Symptomatik hinreichend verlässlich, bei alleiniger
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Frakturgefahr als Kriterium aber zumindest fragwürdig, solange keine objektiven Kriterien definiert sind. Es wäre anzuregen, zusammen mit den diagnostischen Radiologen eine Scoring-System (z. B. Mirels-Score) zu implementieren und damit Indikation und Ergebnisevaluation der Strahlentherapie zu objektivieren.
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Die Genauigkeit, mit der die QS-Kette durchgeführt werden kann, wird limitiert durch die Auflösung der CT-Bilder. Die QS-Kette ist sensibel auf systematische Fehler der zur Patientenpositionierung verwendeten Hilfsmittel. Schlussfolgerung: Die QS-Kette mit dem entwickelten Phantom ist eine schnelle und aussagekräftige Methode zur routinemäßigen Qualitätssicherung der zur Patientenpositionierung eingesetzten Hilfsmittel.
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Strahlenther Onkol 2011;187 (Sondernr 1):133
Phantombasierte Qualitätssicherungskette zur Überprüfung der Patientenpositionierung in der Strahlentherapie Koch N.1, Scherf C.1, Licher J.1, Kara E.1, Liebich J.1, Rödel C.1, Ramm U.1 1 Uniklinikum Frankfurt, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt am Main, Germany Einleitung: Voraussetzung für eine plangemäße Dosisapplikation in der Strahlentherapie ist eine exakte Patientenpositionierung. Diese basiert auf einem geometrischen Referenzpunkt, der im Planungs-CT-Datensatz festgelegt und auf der Patientenoberfläche markiert wird. Zur Markierung des Referenzpunktes, zur Patientenpositionierung und deren Kontrolle kommen verfahrbare Tische, Laser- und Portal-Imaging-Systeme zum Einsatz. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung und Evaluierung einer phantombasierten Qualitätssicherungskette (QSKette) zur Überprüfung der Genauigkeit der zur Patientenpositionierung eingesetzten Hilfsmittel. Material: Für die Entwicklung des Phantoms wurden Kugeln unterschiedlicher Materialien und Durchmesser hinsichtlich ihrer Abbildungseigenschaften auf CT- (kV-Strahlung) und Portal-Aufnahmen (MV-Strahlung) untersucht. Für die Evaluierung der QS-Kette wurde ein CT, ausgestattet mit einem Lasermarkierungssystem und einem integriertem Bestrahlungsplanungssystems (BPS), verwendet. Das BPS ermöglicht die Lokalisation und Festlegung des geometrischen Referenzpunktes und dessen Koordinatenübertragung zum Lasersystem. Desweiteren wurden noch ein eigenständiges BPS, ein Linearbeschleuniger mit einem Portal-Imaging-System und ein onkologisches Informationssystem (OIS) eingesetzt. Ergebnisse: Zur Durchführung der QS-Kette wurde ein quaderförmiges, aus PMMA bestehendes Phantom entwickelt. Zur Darstellung des Referenzpunktes und des Isozentrums enthält das Phantom CT-Spots® und Stahlkugeln. Diese zeigten die besten Abbildungseigenschaften. Die geometrischen Mittelpunkte der Kugeln sind zusätzlich auf der Phantomoberfläche markiert. Ergänzend enthält das Phantom weitere Stahlkugeln zur Darstellung einer anatomischen Struktur. Die erarbeitete QS-Kette beginnt mit der Aufnahme eines CT-Datensatzes des Phantoms und anschließender Festlegung und Übertragung eines Referenzpunktes (CT-Spot®). Anhand der Übereinstimmung der Laserlinien mit der Markierung des Mittelpunktes des CT-Spots® wird die Kommunikation zwischen CT eigenem BPS und Lasersystem überprüft. Anschließend wird das Behandlungsisozentrum (Stahlkugel) festgelegt und ein Verifikationsplan einschließlich DRRs erstellt. Nach der Positionierung am Linac werden Portals der Verifikationsfelder aufgenommen. Mit dem OIS wird durch den Vergleich dieser Portalaufnahmen mit den DRRs die Abweichung der tatsächlichen Positionierung zu der geplanten Positionierung berechnet. Zur Bestimmung der Abweichung wird die Lage der anatomischen Struktur in Bezug zum Isozentrum betrachtet.
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Einfluss einer simultanen Chemotherapie auf die Toxizitäten und Lebensqualität bei Bestrahlung von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich Maurer J.K.1, Hipp M.1, Schäfer C.2, Kölbl O.1 Uniklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 2Klinikum St. Elisabeth Straubing, Strahlentherapie, Straubing, Germany 1
Hintergrund: Eine simultan zur Radiotherapie (RT) verabreichte Chemotherapie kann zu einer Verstärkung akuter und chronischer radiogener Toxizitäten und somit auch zu Einbußen hinsichtlich der Lebensqualität der Patienten führen. In folgender Arbeit wurde der Einfluss einer simultanen zumeist platinbasierten Chemotherapie auf die Schwere und Inzidenz der Toxizitäten sowie auf die Lebensqualität (LQ) untersucht. Material und Methodik: 35 Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der KopfHals-Region wurden zwischen 09/05 und 08/07 in die prospektive Arbeit eingeschlossen. Die Bestrahlung (RT) erfolgte 3D-CT-geplant in 3D-konformaler bzw. IMRT-Technik. 28 Patienten (80%) erhielten eine simultane zumeist platinbasierte Chemotherapie (mCT). 7 Patienten (20%) wurden ausschließlich radiotherapiert (oCT). Die Evaluation der Toxizitäten (Dysphagie, Xerostomie, Mukositis) (CTC Version 2.0), der LQ (EORTC QLQ C30, H&N C-35) und weiterer Parameter erfolgte vor Beginn, während der RT und bei Therapieende, sowie im weiteren Verlauf bis zu 12 Monaten nach Abschluss der Therapie. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit SPSS für Windows© (LEAD Technologies, Inc., Version 15.0). Ergebnisse: Patienten, die eine simultane CT erhalten hatten unterschieden sich hinsichtlich der Schluckbeschwerden deutlich vom Kollektiv ohne CT. So zeigte sich bereits ab der vierten Therapiewoche ein eindeutiger Unterschied hinsichtlich der Art der Nahrungsaufnahme der Patienten. Die Patienten mCT benutzten nach Abschluss der Therapie signifikant häufiger eine PEG-Anlage als Patienten oCT (EORTC MW 28,21 vs. 6,67, p< 0,010). Die Dysphagie (CTC) nach 6 und 12 Monaten lag bei Patienten oCT bei einem Median von 0 (Min 0, Max 0), bei Patienten mCT ergab sich ein Median von 1 (Min 0, Max 3) (p< 0,050). Dementsprechend war nach 6 und 12 Monaten keiner der Patienten oCT mehr auf die Unterstützung mittels einer PEG- Anlage angewiesen (EORTC MW 0), während sich bei Patienten mCT ein MW von 17, 65 (p< 0,050) ergab. Patienten oCT erreichten nach Therapieabschluss einen höheren Karnofsky-Index als Patienten mCT (Median 90 vs. 70, p< 0,010). Dieser Unterschied verlor sich jedoch im weiteren Verlauf bis zu 12 Monate nach Therapieabschluss. Schlussforgerung: Die Gaben einer simultanen Chemotherapie beeinflusste wesentlich die Inzidenz und Stärke der auftretenden Dysphagie und führt somit zu verstärkten Ernährungsproblemen. Eine Auswirkung auf Mukositis und Xerostomie lies sich nicht nachweisen. Ferner zeigte sich weder ein Einfluss auf die globale Lebensqualität, noch auf weitere Einzelitems.
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Strahlentherapie und Onkologie
Verzeichnis der Autoren A Abdelhamid R. Abeln T. Abu Jawad J. Acevedo-Henao C. Adamietz I. A. Adamietz I. Adebahr S. Adeberg S. Aebersold D. M. Ahmad Khalil D. A. Aktas B. Al-Assar O. Alber M. Albert U. Aleknavičius E. Alfke H. Ali Khan M. Allgäuer M. Almeida A. R. Amela-Neuschwander S. Ammazzalorso F. An H. Anastasov N. Andratschke N. Andratschke N. H. Ankele H. Ansorg K. Aouragh A. Appold S. Appukuttan A. Arenz A. Arnold A. Arnold D. Asche M. Aschoff R. Askoxylakis V. Assmann W. Astner S. T. Astner S. Atkinson M. Attenberger U. Aubele M. Auer G. Auer S.
P125 P188 P117, P167, V6-5, V6-6, V6-9, V8-5, V8-13, V11-3 P106 P182, P188, V7-2 P77, P78, P112, P122, V2-1 V7-4 V9-6 P25, P26, P30, P107 P52, P92, P93, V12-3 P117 V17-8 P24 P118 V12-5 P213 V15-11 V9-3 V17-12 V9-3 V1-1 V17-10 S8-6 P27, P31, V16-13 V6-11 P68 P41, P108 P164 P23 P182 P10, P11, P12, P155 P107 P183 P210 V7-7 P208 P5 P87 V6-11, V8-4 S8-6 V6-10 S8-6 S8-6 P4, P8
B Bache M. Badakhshi H. Baier K. Bajinskis A. Bajrovic A. Baldus S. Balermpas P. Bamberg M. Banneck G. Bartenstein P.
134
P98, P184, P192, P196, P199, V3-3 P42 V4-5 P140 V7-2 P127 P183, V8-14 P68, P72, P74, P80 V15-11 P82, P89
Bartkowiak D. Bartsch H. Bauer R. Bauer S. Baues C. Baumann M. Baumann T. Baumgart O. Baurmann H. Baus W. W. Bawendi M. Bayer C. Bayerl A. Beck A. Becker E. Becker G. Becker H. Becker S. Bednarek C. Behe M. Beissbarth T. Belka C. Benabbou M. Benko K. Berger B. Berger T. Bergmann R. Berkovic K. Berlinger K. Besserer A. Beyreuther E. Bichler B. Bickelhaupt S. Bill V. Birkholz K. Bischoff B. Bislich O. Blanck O. Blank E. Blattmann C. Blazek M. Blechschmidt A. Bleif M. Block A. Blumenberg P. Blumstein N. Boch A. Bockisch A. Boda-Heggemann J. Boehm E. Boehmer D. Bogdanova N. Böhme R. Böhmer D. Bölke E. Bölling T.
V4-6 P200 P144 V6-5 P116, V7-3, V16-6 P23, S8-4, S8-5, V1-7, V8-3, V17-6, V17-13 P91, V8-7 P158 P108 P128 P201 V8-4 V7-7 P152 P96 P90, V7-4 V16-2, V16-10 P176 P189 V17-5 V16-2, V16-10 P16, P18, P20, P34, P81, P82, P83, P89, P175, P181, V8-10, V12-4, V17-7 P129 V16-7 P68, P74, V9-3 P91, V8-7 V17-13 P160, P167, V6-6 V6-13 P53 V1-7 P87 V17-9 P12 P122 P10, P11 P124 P69 D3, V10-4 V1-6 P162 V9-7, V11-1, V11-2, V11-5 P72, P80 P29, P43, P125, P135, P144 P78 P26 V10-4 V8-5 V6-10, V6-12 P27 P42, V15-13 P178 P51 P93, P161, V12-3 P127, P202, P203, V8-15 P15, V7-7, V13-6, V16-5
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Autoren
Bölükbas S. Bombosch V. Bongartz R. Borgmann K. Bormann F. Born E. Bornfeld N. Bosch E. Bottke D. Botzler C. Boyko M. Brachert M. Brand H. Braselmann H. Brehwens K. Breidert I. Bremer M. Breunig B. Breyer H. Brittinger C. Brockmöller J. Brömme J. Brosch R. Brualla L. Brüchner K. Brückner T. Bruder D. Bruggmoser G. Brunner T. B. Bruns F. Buchali A. Buchanan P. Buchfelder M. Büchler M. W. Bücker R. Budach V. Budach W. Bühler H. Bummer J. Bundschuh R. Büntzel J. Burgdorf C. Burger N. Burova E. Burris-Mog T. Buschmeier S. Buslei R. Buth K. Büther F. Büttner R. Buzug T. M.
V3-1 V15-15 P128 S8-1 S8-2 P26, P30 P130 V7-7 V15-8, V15-12 P195 P94 V15-8 V9-3 S8-6 P140, P141 P41, P108 P40, P86, P134, P145 P108 P69 V8-1 V16-10 P25, P26, P30, P107 P112 P130 V17-13 V12-7 P209 P17, P33, P90, P120 V13-2, V13-3, V13-4, V17-8 P40, P110, V5-3, V7-7, V13-7 V8-15 V16-9 V5-6, V5-7 V13-5 V9-3 P42, P52, P92, P93, P94, P96, P161, P193, S8-2, V6-3, V9-2, V12-3, V15-13 P127, P202, P203, V8-15 P188 P66 V6-11 V2-1, V2-3 P5 P189 V6-3 V1-7 V9-3 P164 P51, P151 P165, V13-6, V16-5 V16-15 P176
C Cappuccini F. Chen Y. Chiricuta C. Cho C. Chofor N. Chometon-Luthe G. Christiansen H. Cibis M. Ciernik I. F. Coenen H. Cole A. M.
P209, V17-11 V1-5 P35 P52, P92, P93, V12-3 P50 V17-11 V8-2, V16-3, V16-4, V16-10 P152 V1-3, V1-5, V17-12 V17-2, V17-3, V17-4 P86
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Combs S. E. Conradi L. Cordes N. Corradini S. Cramer S. Cremer C. Cremers F.
P2, P54, P76, P79, P113, V1-2, V1-6, V5-2, V7-5, V9-6, V13-5 V16-2, V16-4, V16-10 P204, S8-3, V13-1 V17-7 V2-4 P6 V10-7
D Dahle J. Dahlke S. Dahm-Daphi J. Daniel P. T. Dawel M. Dawod T. Dawood M. Debus J.
Deininger F. DeLaney T. F. Dellas K. Demes M. Demirel C. Der A. Deuse Y. Deutschmann H. Dieckmann K. Diedrich H. Dieterich S. Dietlein M. Dikomey E. Dimopoulos J. Dinges J. Dinkel J. Dinter D. Dirks W. Distel L. V. Distel L. Dittfeld C. Dittmann K. Djukic V. Djuzenova C. S. Djuzenova T. Doebl H. Dollinger G. Dörfler A. Dörk T. Dörk-Bousset T. Dörr E. Dörr W. Drechsel U. Drexler G. A. Dröber J. Droege H. Du G. Duchardt K. Duda D. Dullat J. Duma M. N. Duma M. Duncker-Rohr V. Dunst J.
V9-7, V11-1, V11-2, V11-5 P109, P111 V8-3 P94, P181 V9-3 P134 V16-5 D5, P2, P54, P62, P76, P79, P99, P113, P150, P208, V1-2, V1-6, V5-2, V7-5, V9-6, V13-5, V17-9 V17-5 V1-5 P71, P183, V9-4, V17-1 P200 P132, P188 V16-7 S8-5 V3-2 V9-1 P40 P69 V16-6 S8-1, S8-4, V8-3 V16-12 V6-11 D5 V6-10 P9 D1 P123, P170, P177, V16-1 P104 P205 V3-5, V15-5, V15-6 P194, P198 P101 V12-7 P4, P5, P8, P9 P164, S8-5, V17-6 P178 V8-3 P95 P95, P190 P70 P8, P9 V15-1 V16-3 P5, P9 P191 P201 V13-6 V16-13 P211 V3-4 P69, P71, P142, P171, P176, P201, V9-4, V10-1, V17-1
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Autoren
E Ebb D. H. Ebenau M. Eberhardt W. Eberhardt W. E. Eberle F. Eble M. J. Eble M. Eccles C. L. Eckert A. Eckert A. W. Eckert F. Eich D. Eich H. Eichbaum M. Eichberger P. Eicheler W. Eichenseder-Seiss U. Eichler W. Eigelsperger T. Eke I. Eldh T. Elsayed H. Elvermann A. Engel E. Engel K. Engel U. Engelhard M. Engenhart-Cabillic R. Engert A. Erbel C. Erbel S. Erichsen P. Ernst G. Ernst I. Eschmann S. Essa H. H. Essler M. Evers J. N. Eyüpoglu I.
V1-5 V11-3 P186, V6-9 P22 P11 V3-5, V6-2, V6-4 S3-3, V10-3, V15-5, V15-6, V17-2, V17-3, V17-4 V13-3, V13-4 P192, P196 P98 P72, P74, P80 P116 P116, S3-1, V5-3, V16-6 D5 P197, P206 S8-5, V17-6 V7-7 V8-2 P9 P204, S8-3, V13-1 P209 P165, V16-5 P39, P156 V17-1 V10-7 V2-4 V9-3 P10, P11, P12, P39, P118, P155, P156, P162, V1-1, V1-4, V8-3, V17-10 S3-1, V16-6 V17-9 V6-13 P22, V8-5, V8-13 P86, V7-7 P165, V11-4, V13-6, V16-5 P21 P52, P92 V6-11 V12-6 P164
F Faethe C. Fahrig A. Fakhrian K. Farr J. Farrag A. Favero G. Fehlauer F. Feine D. Fietkau R.
Fillies T. Fink G. Fischedick K. Fischer A. Fisseler-Eckhoff A. Flacke J. Flentje M. Flühs D. Fokas E.
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P7 V5-6, V5-7 P73 P3 P125 P169 P32, P36, P37, P124, P136, P139 V9-7, V11-1, V11-2, V11-5 D1, P16, P18, P123, P164, P166, P170, P177, V5-6, V5-7, V5-8, V8-15, V15-4, V16-1, V16-9 V8-6 V17-3 V10-3 V3-1 P200 P182 P101, P194, P198, V4-5, V6-1, V6-14, V12-1, V15-2 P130 V17-10
Földi M. Förster C. Förster L. Förtsch C. Fotin-Mleczek M. Fournier C. Frank D. Franz K. Frauenfeld A. Fraunholz I. Fresow R. Frey B. Fricke A. Friedl A. A. Friedmann T. Fritz P. Frommhold A. Frueh M. Fuchs M. Fukuruma D. Füller J. Fürst T.
P120 S8-3 P96 P170, P177, V16-1 P191 P10, P11, P12 V15-6 P75 V6-10 V9-5 S8-1 P166, V5-8, V5-9, V16-9 P207 P4, P8, P9 P118 V9-3 P170, P177, V16-1 P26, P30 V12-2, V16-6 P201 P56, P158 P207
G Gaca S. Gademann G. Gaedcke J. Gaipl U. S. Gaipl U. Gaisberger C. Galldiks N. Galonske K. Gamisch N. Gani C. Gansemer C. Ganslandt O. Ganswindt U. Ganswindt U. M. Garbe L. Garbe S. Gargioni E. Garny S. Gauer T. Gauler T. Geffers R. Gehrmann M. Geier M. Geinitz H. Geisler J. Geismar D. Georg D. Gerber P. Gereke M. Geretschläger A. Gerlach R. Gernhardt C. Gerstein J. Ghadimi B. M. Ghadimi M. B. Ghadimi M. Gharbi N. Gibas K. Giese T. Gillissen B. Gillissen M.
P195 V11-6 V16-10 P166, V5-8, V16-9 V5-9 V3-2 V17-3 P112 P73 P74 P66 V5-6, V5-7 P20, P89, V8-10, V12-4 P81, P82 V6-15 P58, P129, P131, P159, V8-9 V10-7 P82 V10-7 P22, V6-9, V8-13 P155 P185, P180 P27 P27, P73, P211, V7-6, V7-7, V12-2 P82 P3 P65 P127 P209 P107 V8-12 V8-12 P40, P75, P145, V7-7 V16-3 V16-10 V16-2, V16-4 V7-7 P171 P88 P94 P201
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Autoren
Giro C. Gitsch G. Gkika E. Glessmer S. Glück A. Goetz U. Goetze K. Goldner G. Goldschmitt J. Gornik G. Gosheger G. Götting N. Gottschald O. R. Götz T. Goy Y. Grabellus F. Grabenbauer G. Gräber S. Gradinger R. Graf R. Gräf S. Grannaß A. Grau K. Graute V. Grehl S. Greither T. Greubel C. Grills I. Grimm F. Gromoll C. Groneberg M. Groß M. W. Gross P. Grosu A.
Gruen A. Grün A. Grund S. Grunenwald D. Guckenberger M. Gunkel M. Gurtner K. Gust K. E.
V9-7, V11-1, V11-2, V11-5 P120 P167, V6-5, V6-9 P36, P124, P136, P139 V4-3 P35 P7 V15-15 P100 P119 V5-3 P142 P10 P212 V10-7, V15-11 V6-5 P122, V5-6 V5-4 V16-8 P92, P93, V12-3 V1-1 V6-5, V6-9 V9-5 P89 V8-5 P184 P4, P5, P8, P9 P24 P181 P28, P143 P186 V16-14 P87 P14, P17, P19, P21, P33, P91, P119, P120, P152, P153, P212, V3-4, V4-4, V6-8, V7-4, V8-7, V8-8, V15-9, V17-5 V9-2 V6-3 P39 P22 V6-1, V6-14, V12-1, V15-2 P6 S8-5 V8-11
H Haagen J. Haase K. Haase W. Habelt B. Haberer T. Haberkorn U. Habermehl D. Hable V. Hadamitzky C. Hadjamu M. Haeggqwist U. Hagg J. Haghdoost S. Hahnel A. Hall M. Han H. Handrick R. Haneder S. Hanke S.
P190 P76, P113 P122, V9-3 P190 P2 P2, P208 P54, P76, P113, V1-2, V5-2, V9-6, V13-5 P4, P5, P8, P9 P110 V16-8, V16-13 P213 V7-7 P140, P141 P184 V4-4 P201 P181 V6-12 P192
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1
Hanser C. Hansmann M. Hantschke M. Hänze J. Happe-Kramer A. Harder D. Harmon D. C. Harms W. Hartmann M. Hasan D. Hasenbein K. Hautmann M. Hautmann M. G. Haverkamp H. Haverkamp U. He H. Hefti F. Hegele A. Hehlgans S. Heide J. Heidenreich A. Heindrichs U. Heinemann F. E. Heinle R. Heitland W. Heldt J. Helleday T. Hellmich M. Helms C. Henke G. Henke M. Henne K. Hennies S. Hennig J. Hensley F. W. Hentschel B. Henzel M. Hepp R. Herfarth K. Herm H. Hermann B. Herrmann M. K. Herrmann M. Herskind C. Herzog H. Herzog S. Hess C. F. Hess C. Heverhagen J. Hey J. Heyd R. Heyden S. Heydt R. Hielscher R. Hierholz K. Hilber H. Hildebrandt G. Hilger T. Hille A. Hinke A. Hinkelbein W. Hintzsche H. Hipp M. Höcht S.
P91, V8-7 V9-3 P99 P10, P12 S8-2 P50, P57 V1-5 D5 V1-3 P10 P163, P169 P97, P154, V16-15 P168 V16-6 S3-1, V4-2, V5-3, V12-5 P156, P162, V17-10 V16-14 P156, P162, V1-4 P204 V15-1 V15-5 V10-3 V4-4 V11-3 V12-2 P104, S8-4, V17-13 V17-8 P116 V16-3 P181 P91, P122, V8-7 P33, P120, P152, P153, V4-4, V15-9 V16-3, V16-4, V16-10 V13-1 P150 P151 P39 P22, V6-6, V6-9 D5, P54, P99 P69 V10-4 V16-3 V5-8 P189, V10-2 V17-3 V7-3 V16-3, V16-10 V8-2, V16-4 P162 P103, V8-12 P48, V5-10 V9-7, V11-1, V11-2, V11-5 P49 P59, P60, P64, P137 P55 V16-15 P16, P18, P69, P103, V5-9, V8-12 P128 V8-2 P183, V15-12 P53, V9-3, V15-1, V15-7, V15-8, V15-12 P101 D4, P97, P154, P168, P183, P216, V7-7, V16-15 V15-7
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Autoren
Höckel M. Hodapp N. Höffken G. Hoffmann A. L. Hoffmann A. Hoffmann I. Hoffmann O. Hoffmanns W. Hofheinz R. Hofinger J. Höfling-Pfirrmann K. Hofmann E. Hofmann R. Höhler T. Hohlweg-Majert B. Hoinkis C. Holy R. Holz C. Hölzel D. Homayonfaur K. Hopman W. P. Hörl C. Horn L. Horniceck F. J. Hornickel C. Howitz S. Hrdina C. Hristozova T. Huber P. E. Huber P. Huber R. Huber S. Hübner J. Hüfner J. Hug E. B. Hültenschmidt B. Humble N. Hummel D. Huttenlocher S.
P179 P91, V8-7, V8-8 P23 V15-10 V15-14 P37 P117 V9-3 V6-10 V6-15, V12-7 V6-7 V12-7 P162 V9-4, V17-1 V8-11 P23 S3-3, V3-5, V6-2, V6-4, V10-3, V15-5, V15-6, V17-2, V17-3, V17-4 S8-2 P34 V16-2 V15-10 V4-3 P179 V1-5 P118 P133 P21 S8-2 P62, P150, V17-9 P6, P208 P180 P191 V2-3 V10-6 V1-3 P126, P210 V4-6 P143 V7-2
I Imkamp F. Ingargiola M. Iro H.
P178 P104 V5-6
J Jacob V. Jahn P. Jahn U. Jain R. Jäkel O. Janich M. Janni W. Janssen S. Jelen U. Jendrossek V. Jensen A. Jimenez C. R. John C. Joos U. Joppek C. Josten K. M. Juricko J.
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P17, P19, P119, P212, V3-4, V6-8 V3-6 P52, P92, P93, P96, V6-3, V9-2, V12-3 P201 P2 V8-12 P127 P111, P178 V1-1 P181, P209, V17-11 D5, V1-6 P197, P206 P56 V8-6 P28 P114 P10
K Kaanders J. H. Kaanders J. Kaiser A. Kaiser H. Kakde M. Kallen K. Kamlah F. Kamoun W. Kamp A. Kampfer S. Kapp K. S. Kappler M. Kara E. Karklelytė A. Karsch L. Karstens J. H. Karstens J. Kasten-Pisula U. Katzer A. Kaufmann A. Kavanagh A. Kawgan-Kagan M. Kazic N. Kehl V. Keilholz L. Keller A. Keller U. Kellner D. Kemman M. Kempkes H. Kereszti M. Keschke C. B. Kessel K. Kessler J. Keßler J. Kestin L. Khalifah A. Kimmig B. Kimmig R. Kingham G. Kirisits C. Kirrmann S. Kirste S. Kisters K. Klaeser B. Klautke G. Kleff I. Klein O. Kleinheinz J. Klöck S. Klöcking S. Klotz J. Kluge A. Klußmann J. Knebel von Doeberitz M. Kneschaurek P. Knippen S. Knips M. Knoefel W. Knol J. C. Knoll J. C. Kobayashi W. Kobe C. Kober B.
V15-10 V15-14 P3 V17-2, V17-3, V17-4 P131 P191 P10, P11, P12, P155 P201 V12-2 P63, V16-13 P105 P98, P184, P192, P196, P199, V3-3 P138, P215 V12-5 V1-7 P84, P109, P111, V7-2 P86, P134, P145, P178 S8-4 P194 P193 V6-1 P161, V9-2, V15-13 V7-2 P173, V8-11 V5-8, V5-9 D3, V10-4 P123, P177 V1-4 V4-2 P182 P126 P98 V13-5 P184 P196, P199 P24 P125 P142, P171, P214 P117 V17-8 V16-12 V4-4 P14, P152, P153, V7-4 V2-1 P25, P26, P30, P107 P16, P18, V5-6 V7-7 P114 V8-6 V1-3 P16, P18 V6-2, V6-4, V15-5, V15-6, V17-2, V17-4 P77, P78 V8-1 V8-1 P31, P63, V16-8 P153, V8-8 P56 P127, P203 P197 P206 V1-5 S3-1, V16-6 P55, V6-7
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Autoren
Kober L. Koch H. Koch N. Kochanneck A. Kocher M. Koenig A. Köhler C. Köhler M. Koi L. Kölbl O. Kollefrath M. König J. König T. Konstandin S. Kopp C. Kopp P. Kotzerke J. Kotzsch M. Kraft S. Krämer S. Kranzinger M. Krause M. Krause S. Krause T. Kraus-Tiefenbacher U. Krayenbühl J. Krempien R. Kreppner S. Kreth F. Kretschmer M. Kretzschmar H. Kreuter J. Krieg A. H. Kriz J. Kronberger M. Kronholz H. Krücken R. Krüll A. Kübler D. Küchler S. Kuhnt T. Kulozik A. E. Kummer B. Kunkel M. Kunz-Schughart L. Küter J. D. Kuwert T. Kuzpinar M.
V11-7 V9-3 P138, P215 P188 V7-3 P162 P163, P169, P193, V6-3 V4-3 V17-13 D4, P49, P88, P97, P154, P168, P216, V16-15 V6-8 P212 P109 V6-12 P44 V3-2 P104 V3-3 V1-7 P128 V3-2 S8-5, V17-6 P99 P25, P26, P30, P107 D3, V10-4 V1-3 P62, P150 V15-4 P82 V9-7, V11-1, V11-2, V11-5 P175 P195 V16-14 S3-1, V5-3, V16-6 V9-1 V4-2 P5 P13, V15-11 P186 P152 P103, V8-12 V1-6 V17-6 P100 P104 V7-1 P164 P41
L La Fougère C. Ladilov Y. Lambrecht U. Landenberger N. Landvogt C. Lang P. Lang S. Langen K. Langer C. Lang-Welzenbach M. Lanning R. Lanzavecchia A. Larisch R. Laschinsky L.
P82 P182 V5-6, V5-7 P119 P114 P81 V8-5, V8-13 S3-3, V17-2, V17-3, V17-4 V8-1 V5-7 P201 V17-12 P213 V1-7
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Lauber K. Lausecker M. Le Pechoux C. Lehnerdt G. Lehnhardt M. Leiber C. Leitzen C. Lell M. Lenz J. Lettmaier S. A. Levegrün S. Levitskiy V. Li M. Liang J. Libera T. Licher J. Liebich J. Liebsch N. Liersch T. Lilienthal A. Lindemaier S. Lipson K. Lissner S. Liu Q. Lödermann B. Loeffler-Ragg J. Loewenich K. F. Logvinski T. Lohm G. Lohr F. Lohynska R. Lomax A. J. Looe H. Lopez Perez R. Lorat Y. Lordick F. Lorenz C. Lotter M. Lubad M. Lübcke W. Lübeck R. Lubgan D. Lukas P. Lunardi S. Lütcke J. Lütter C. Lutterbach J.
V17-7 V13-5 P22 V8-5, V8-13 P203 P152 P58, P159, V8-9 P164 P135 V15-4 V6-5, V6-6, V6-9, V8-13, V11-3 P18 V17-7 P24 V9-3 P138, P215 P138, P215 V1-5 P183, V16-2 P157 P8 V17-9 P99 V10-2 V5-8 P206 P67 P58 V15-7, V15-8 V6-10, V6-12 V12-6 V1-3 P57 P6 P187 V12-2 P191 V15-4 P131 V11-3 P132 D1 P197, P206 V13-2, V17-8 V15-7 P58, P159, V8-9 P65
M Ma L. Maaß T. Madry H. Maftei C. Mager R. Mahlberg U. Malthaner M. Manapov F. Mang A. Mansour W. Y. Mantoni T. S. Manuvelpillai J. Marianowski R. Markman M. Marnitz S. Martin J.
V10-2 P124, P136, P139 P207 V8-4 V9-3 V5-7 P26, P30 P16, P18, V8-10 P176 V8-3 V13-2, V17-8 S3-3 P106 P169 P163, P169, P193, V6-3, V9-2 P201
139
Autoren
Martus P. Marx A. H. Mathiszig S. Matthias C. Matuschek C. Maurer J. K. May C. Mayer A. Mccoll G. McKenna W. G. Meier M. Mekkawy M. A. Melcher U. Melzner W. Mergler C. Merk C. Merte H. Merz F. Messmer M. Meßmer M. Metzkes J. Meyer A. Michaely H. Michalski D. Micke O. Miederer M. Mikulik O. Milanovic D. Miller A. Miller K. Minack F. Minaei M. Mix M. Moergel M. Mohr A. Molls M. Momm F. Mosch B. Moser L. Mosorovic S. Mounessi F. Moustakis C. Mücke R. Müdder T. Mueller-Klieser W. Müller A. Müller H. Müller J. Müller R. Müller R. G. Müllner S. Multhoff G. Munn L.
P163 S8-1 P13 V8-2 P127, P202, P203, V8-15 D4, P216 P122 P179 V15-14 V13-2, V13-3, V13-4 P110 P52, P92 P210 P170, P177, V5-6, V5-7, V16-1 V16-10 V7-4 V9-3, P118 V3-2 P148, P149 V7-4 V1-7 P109, P145, P178 V6-12 P4, P5 P43, P45, P46, P48, P49, V2-1, V2-3, V5-3, V5-4, V5-5, V5-10, V5-11, V13-7 P21 P51, P157 V17-5 V12-5 V15-12 V6-13 P66 P119, V3-4, V17-5 P100 P79 P4, P5, P27, P44, P73, P87, P211, V12-2, V16-8, V16-13 P14, P90, P148, P149, V3-4, V4-4, V7-4 V17-13 P53 P97 V13-6 P165, V8-6, V13-6, V16-5 P45, P200, V2-1, V2-3, V5-4, V5-5, V5-11, V13-7 P58, P131, P159, V8-9 P7 P72, P74, P80, V7-7 S3-1 P66, V15-2 P108, P114, P115, P116, P128, S3-1, V5-3, V7-3, V16-6 V11-7 P42 P5, P180, P185, P195 P201
N Nadji S. Nagel J. H. Naumburger D. Nawatny J. Nestle U. Nestle-Krämling C.
140
P126 P28 V1-7 P202 P17, P19, P21, P119, P212, V3-4, V15-9 P127
Nestler A. Nesvacil N. Nguyen T. Nieder C. Niederacher D. Niedermann G. Niemeyer E. Niemierko A. Niemöller O. Niemöller O. M. Niewald M. Niewidok N. Nikoghosyan A. Nikolajek K. Nischelsky J. Niyazi M. Nkenke E. Norkus D.
P121 V16-12 P62 P27 P127 P148, P149, V17-5 P201 V1-5 P20, P175 V17-7 P46, V5-4 P194 V1-6 V8-10, V12-4 V4-2 P16, P18, P81, P82, P83, P175, V12-4, V17-7 D1 V12-5
O Obertacke U. Obi N. Ochel H. Oehler W. Oertel S. Oetzel D. Offermann C. Olbert P. Ontikatze T. Oppelt M. Oppelt P. Oppitz M. Ostheimer C. E. Ott O. J. Öttl M. Ottstadt M.
P146 V15-11 V9-3 P51, P151, P157 V1-6 P99 P17, P19 P156 P181 V1-7 P169 P200 V3-3 D1, V16-9 P105 V6-10
P Pabst R. Pachmann S. Paelecke-Habermann Y. Pagel J. Panzer M. Panzner A. Paqué R. Parodi K. Partl R. Partridge M. Paschke R. Pasler M. Passin S. Pastuschik V. Pawelke J. Peiper M. Peschke P. Petermann H. Peters B. Petersen C. Petz D. Pfister D. Pfreundner L. Pfreundschuh M. Piefel K. Pietzsch H. Pietzsch J.
P110 P20 P70, P103 P47 V4-3 P84 P136 P2 P105 V6-1 P199 P65 P199 P28 V1-7 P127, P203 V17-9 V16-14 P32, P36, P37 P13, S8-1, S8-4, V8-3, V10-7, V15-11 V15-6 V15-5 P101 P207 P36, P37, P124 V17-13 V17-13
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Autoren
Pignol J. Pigorsch S. U. Pinkawa M. Pintye E. Piroth D. Piroth M. Piroth M. D. Plasswilm L. Plotkin M. Plümer A. Poetter R. Pohl F. Poka R. Polat B. Polz K. Pons-Kühnemann J. Popp K. Popp W. Poppe B. Poremba C. Port J. Pötter R. Pöttgen C. Poullos N. Pradier O. Prott F. Puskás C.
V10-5 P70, P173, V8-11 S3-3, V3-5, V6-2, V6-4, V10-3, V15-5, V15-6, V17-2, V17-3, V17-4 V16-7 V10-3 S3-3, V3-5, V10-3, V15-5, V15-6, V17-2, V17-3, V17-4 V6-2, V6-4 P26, P30, V16-14 P21 V7-1 V15-15 P49, P88, P97, P154 V16-7 P101 P188 V8-1 P176 V8-15 P50, P57 P203 P28 V9-1, V16-12 P3, P22, P160, P167, P186, V6-5, V6-6, V6-9, V8-5, V8-13, V11-3 P44 P106 P41, P108, P114, P115, P200, V12-5 P21
Q Quamhiyeh S.
P3
R Rades D. Radke U. Radtke E. Ramm U. Rana S. Raskin K. A. Rau J. Rauch D. Rave-Fraenk M. Rave-Fränk M. Rechl H. Reese T. Regiert T. Reichert S. Reimann P. Reinartz G. Reinhardt S. Reinold B. Reis T. Reitz S. Resch E. Reusch H. Reusch J. Richter A. Richter C. Richter M. Rieckmann T. Rieken S. Riepl M. Riesenbeck D.
P84, V7-1, V7-2, V12-6 P15 P135 P138, P215 P208 V1-5 V8-1 P107 V16-3 V8-2, V16-10 V16-8, V16-13 P71, V9-4, V17-1 P6 P195 P85, P132 V8-6, V11-4, V16-11 P5 P15 P146 P211 V12-7 P182 P33, P119 V6-1 V1-7 P71, V9-4, V17-1 V8-3 P76, P79, V1-2, V5-2, V7-5, V9-6 V4-3 P85, P132, V9-4, V17-1
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Riesner A. Riesterer O. Riha S. Rischke C. Rischke H. Robrandt B. Rochet N. Rödel C. Rödel F. Rödel R. Rodemann H. Röder F. Roeder F. F. Rohn R. Röhner F. Rolke D. Romberg M. Röper B. Rose F. Rosenberg R. Rösler H. Rot S. Roth J. Rothe H. Rottenfusser A. Rovinsky I. Rübben H. Rübe C. Rübe C. E. Rübel A. Rubner Y. Rücker G. Rudat V. Rudolph B. Rudolph S. Rühl F. Rühmann A. Runge R.
V3-6 V1-3 P23 P119, V3-4 P21, P153, V15-9 V4-2 D5 P75, P138, P183, P195, P215, V5-9, V8-14, V9-4, V9-5, V16-2, V17-1 P183, P195, V5-8, V5-9, V16-2, V16-9 V8-2 P205 V13-5 P62, P150 P29, P125 P90, V4-4 V8-2 P213 P4, P5, V16-8, V16-13 P12 V12-2 P172 P184, P192, P196 D2 V16-2 V9-1 V6-4 P160 P187, P207, V5-4 P187, P207 P122 P166, V16-9 P212 P84, V7-2 P163 P12 P21 P50 P104
S Sabatino M. Sack H. Sackerer D. Sak A. Sakanaka K. Saker J. Saleh-Ebrahimi L. Sallusto F. Santacroce A. Sauer G. Sauer R. Sauerwein W. Sauter G. Sautter-Bihl M. Savai R. Schaar S. Schad L. Schäfer A. Schäfer C. Schäfer L. Schäfer U. Schäfer V. Schanz S. Scharding B. J.
V9-7, V11-1, V11-2, V11-5 V8-15, V9-3 P87 P186 V11-7 S8-4 P62 V17-12 V5-1 V12-1 P183, V16-9 P117, P130, V10-5 S8-1 P126, P210, V2-4 P11 V17-2, V17-4 V6-12 P153, V15-9 D4, P216, V7-7 P203 P45, V5-5, V13-7 V5-4 P187 P108, P114, P115
141
Autoren
Scheid C. Scheil-Bertram S. Schell S. Schenck M. Schepers U. Scherf C. Scherwath A. Schewe C. Schewe V. Schicker B. Schiebe M. Schiestl B. Schilcher R. Schild H. Schild S. E. Schill S. Schimek-Jasch T. Schindler E. M. Schirmer M. Schirren J. Schlaak L. Schlehuber E. Schleicher U. Schlenger L. Schmezer P. Schmid E. Schmid M. Schmid T. Schmid T. E. Schmidberger H. Schmidt D. Schmidt M. Schmidt R. Schmidtner J. Schmidtner J. J. Schmittel A. Schmucker M. Schmuecking M. Schnabel T. Schnalke D. Schneeweiss A. Schneider A. Schneider D. Schneider F. Schneider L. Schneider T. Schneider U. Schnell O. Scholber J. Schöller H. Scholz M. Schomburg L. Schöneck M. Schönekaes K. G. Schönknecht C. Schöpfer K. Schorcht J. Schoroth F. Schossow B. Schrader A. Schramm U. Schröder A. Schubert J. Schubert K. Schuler M.
142
V5-4 P200 P1, P5 P160 P189 P138, P215 P86 P193 P101 P35 V9-3 P197, P206 P77, P78, P112 P58, P159, V8-9 P84, V7-1, V7-2, V12-6 P27, V16-13 P17, P21, P212 V16-8 V8-2, V16-10 V3-1 P15 P108 V7-6 V6-13 P6 P4 V16-12 V12-7 P4, P5 P172, P179 P164 P34, P170, P190, V16-1 P146 D1, P170, P177, V16-1 P164 P169 V4-4 P25, P26, P30, P107 V9-3 P213 D5 P163, P169 P158 P146, V6-10, V10-2 S8-3 P32, P37, P124 V4-6 P82 P33, P119, P120 V3-2 P7, P10 V2-1, V2-2 S3-3 V5-5 P27 P172 V9-3 P58, P131, P159, V8-9 P180 P155 V1-7 P165 P98, P192 D5 V7-6
Schuler N. Schüller H. Schüller P. Schultze J. Schultze-Seemann W. Schulz D. S. Schulz-Kindermann F. Schürer M. Schuster T. Schütte M. Schütz T. A. Schütze A. Schwab T. Schwacha H. Schwaiger M. Schwanbeck C. Schwarz R. Schwarz S. B. Schwedas M. Schwerdtfeger R. Seay U. Sedlmayer F. Seegenschmiedt H. M. Seegenschmiedt H. Seegenschmiedt M. H. Seegenschmiedt M. Segatz-Thiele F. Sehlen S. Seidel J. Seidl A. Seifert V. Sempau J. Semrau R. Semrau S. Sers C. Serth J. Setz J. Shah N. Shaitelman S. Shehata S. E. Sheikh-Mounessi F. Shevchenko A. Shi K. Siebenlist K. Siebenwirth C. Sieber R. Siebert F. Siegmann A. Simeonova A. Simiantonakis J. Simon A. Simon B. Simon R. Skulina E. Skvortsov S. Skvortsova I. Sljivic S. Smeenk R. Söger S. Sohn C. Söhn M. Sommer T. Sommerer A. Spaan B. Spahn U.
P187 P58, P131, P159, V8-9 P147, S3-2 P142, P171, P214 P153, V15-9 P89 P13 V1-7 P73 P117 P176 P158 P211 P90 V6-11 P172 P13, V15-11 P81, P82, P83 P133 P108 P10, P12 V3-2 P32, P43, P48 V5-3 V5-10 P37, P45, P46, P49, P124, V5-4, V5-11 P15 V7-7 P103 V12-2 P75 P130 P128, V7-3, V8-1 P164, V5-6, V5-7 S8-2 P178 V8-12 S3-3 P24 P52, P92 V16-11 P204 V8-4 V6-10 P5 V16-9 P171, P142, P176 V15-1, V15-8 V6-10 P127, P202 V7-6 P159, V8-9 S8-1 V4-3 P197, P206 P197, P206 V15-15 V15-10, V15-14 P124 D5 P24, P81 P110 P23 P135 P108, P115
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Autoren
Specht H. Speel E. Spiekermann J. Sprenger T. Sprung C. N. Staaf E. Stadler M. Stalpers L. J. Stamatis G. Stangl S. Stegmaier P. Steinbach J. Steiner T. Steinmann D. Sterzing F. Stickeler E. Stingl L. Stockinger M. Stoecklein N. Stoffelns B. Stoffels G. Stopper H. Störkel S. Strassmann G. Straßmann G. Strauß D. Streller T. Strnad A. Strnad V. Stromberger C. Stubert C. Studnicka M. Stuschke M. Stutschke M. Suchorska B. Sukhorukov V. L. Sütterlin M. Sweeney R. A. Szluha Lazanyi K. Szücs R. A.
P173, P180 V8-1 P123 V16-2 D1 P140, P141 P40 V7-1, V12-6 P22 P185 P91, V8-7 P75, P104, S8-4, V17-13 V8-11 P86, P111, P145, V7-7 D5, P99 P120 P194, P198 P17 P203 P172 S3-3, V17-2, V17-3, V17-4 P101 V15-12 P156, V1-4 P162 P51, P151, P157 P67 V15-4 V15-4 P52, P96, V6-3, V9-2 P69 V3-2 P3, P22, P117, P160, P167, P186, V6-5, V6-6, V6-9, V8-5, V8-13, V9-3, V11-3 P122 P82, P83 P194 D3, V10-4 V6-14, V12-1, V15-2 V16-7 P28
T Taeger G. Taubert H. Taucher-Scholz G. Tennstedt P. Terjung B. Terracciano L. Tetzner U. Thamm R. Theodorou M. Thomsen A. R. Thomsen A. Tiemke C. Tietz A. Timke C. Tinhofer I. Toepfer M. Toma A. Tonelli L. Tonn J. Töppe H. Trarbach T. Treier M.
V6-5 P98, P184, P192, P196, P199 P7, P10, P11, P12 S8-1 P31, P63 S8-1 P174 P27, P73, V12-2 P44, V7-7 P148 P149, V7-4 V17-9 V17-9 P62, P150 P94, P193, S8-2 P26, P30 P176 P5 P82 P108 P167 P14
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Treitz K. Treutwein M. Tribius S.
P144 P154 P13
U Ubrich F. Unterhalt M. Uphoff Y. Utina I.
P39, P156 V9-3 P57 P87
V Vach W. Valette G. Vallis K. A. Valuckas K. P. Van Kampen M. Van Kollenburg P. Van Lin E. N. Van Lin E. Van Oorschot B. Van Oosterhout A. Vaupel P. Veldwijk M. R. Velelakan A. Veninga T. Vock J. Vockelmann C. Volegova-Neher N. Von Klot C. Vordermark D.
Vorwerk H. Vosberg M.
P21, P212 P106 V13-3, V13-4 V12-5 V4-1 V15-14 V15-10 V15-14 V7-7, V7-6 S3-3 P179, V8-4 P189 P209 V7-1, V12-6 P25, P30, P107 P29 P33, P152, P153, V15-9 P178 P38, P70, P98, P103, P157, P174, P184, P192, P196, P199, V3-3, V3-6, V7-7, V8-12, V10-6 P102, V16-4 V6-7
W Wachter S. Wachter-Gerstner N. Wack L. Wagner D. Wagner H. Wagner K. Wagner W. Waletzko O. Walke M. Walz M. Wang L. Warm M. Watermann D. Weber A. Weber W. Wehrle J. Weichenthal M. Wein B. Weiss C. Weiss E. Weisser F. Welter S. Welzel G. Welzel T. Wendt T. Wenger B. Wenz F. Wenzl T.
V6-15, V12-7 V6-15, V12-7 P194 P59, P60, P64, P137, V16-4 V16-15 P51, P151 P15, V9-4, V17-1 P29, P125 V11-6 V4-1 V17-10 P128 P120 P157 P21, P119, V3-4, V17-5 P14 P171 V10-3 P183, V6-10, V8-14 V16-9 P161, V15-13 P22 D3, P146, V10-4 P79, V1-2, V7-5, V9-6 V8-15, P133 V16-1 D3, P122, P146, P189, V6-10, V6-12, V10-2, V10-4 P5
143
Autoren
Wernecke K. Werner B. Werner J. Werner M. Wichmann H. Wick W. Widmann T. A. Wiegel T. Wiehle R. Wienecke C. Wiese B. Wieser A. Wiezorek T. Wilbert J. Wilhelm C. Wilhelm-Buchstab T. Wilke C. Wilkens J. J. Wilkins J. J. Willborn K. Willborn K. C. Willich N. Winkler C. Wirkner U. Wirtz H. Wischnjakow K. Witsch-Baumgartner M. Witt O. Wittig A. Wittner E. Wlodarczyk W. Wojcik A. Wolf M. Wolfensberger P. Wolff H. A. Wolff H. Wolff K.
144
P52, P92, P93, V12-3 P173 V13-5 P110, P134 P184, P192, V3-3 V7-5 P207 V4-6, V15-7, V15-8, V15-12 V8-8 P165 P145 V8-10 P133 V6-1, V6-14 P66 P58, P131, P159, V8-9 V4-2 P1 P5 V9-3 P50 P165, V5-3, V8-6, V11-4, V13-6, V13-7, V16-11, V16-5 P121, P173, P211, V16-8, V16-13 P6, V17-9 P65 P71, V10-1 P206 V1-6 P118, P130, V1-4, V6-9, V11-3 P172 V6-3, V9-2 P140, P141 P34 P25 V16-3, V16-10 V8-2, V16-2, V16-4 V8-11
Wörsdörfer E. Wowro E. Würl P. Wurm R. Würschmidt F. Wurstbauer K. Wust P. Wypior H.
P35 P193 P184 V6-13 V9-4, V9-7, V11-1, V11-2, V11-5, V17-1 V3-2 P52, P92, P93, V12-3 V7-7
Y Yan D. Yaromina A. Yildirim M. Yock T. You A.
P24 S8-5, V17-6 V16-2 V1-5 V17-10
Z Zakaria G. Zbären P. Zehentmayr F. Zeil K. Zenk J. Zenker M. Ziegler S. Zimmer N. Zimmermann B. Zimmermann F. Zimmermann F. B. Zimmermann J. Zink K. Zinner K. Zips D. Zlobinskaya O. Zschornak M. P. Zühlke H. Zwiorek L. Zylka W.
P131 P107 P34, P175, V7-7, V17-7 V1-7 V5-6 P104, S8-4, V17-13 V6-11 P155 P130 P27, V12-2 V16-14 V15-3 P66, P118, V1-1, V1-4, V11-1 P87 P23, V17-13 P4, P5 P199 V9-4 P118 P132
Strahlenther Onkol 2011 · Sondernr. 1