JOURNAL FUR
ORNITHOLOGIE Neunundneunzigster Band
Heft 3
Juli
1958
(Aus dem Zoologischen Museum der Humboldt-Universit~t zu Berlin)
Die Ausbreitung der Tiirkentaube in Asien und Europa Yon Erwin Stresemann und Eugeniusz Nowak Inhalt Einleitung .................................................... Grundzfige der Oekologie der Tiirkentaube .......... Die ursprfingliche Verbreitung in Asien ............. Der rezente Zuwachs des Siedlungsgebietes ........ Nord-China p. 246 -- Persien und Mesopotamien p. 247 - - T u r k m e n i e n p. 248 -- Klein-Asien, Europ~iische Tiirkei (bis 1878) und deren Nachfolgestaaten p. 249 Die
Ausbreitung
nach
1920
..............................
SeRe 243 244 245 246
254
Der Vorstofl in die Walachei p. 255 -- Der Vorstofl nach Dalmatien p. 255 -- Italien p. 256 -- Der Vorstofl nach Ungarn p. 257 -- Polen p. 258 -- M~ihren, BShmen p. 259 -- Nieder- und Ober-Osterreich p. 259 -- Deutschland und westlich angrenzende Staaten p. 260 -- D~incmark, Schweden, Norwegen p. 261 -- England p. 261. Analyse
des
Ausbreitungsvorganges
..................
262
Die Ausbreitung hemmende und sie fSrdernde Faktoren p. 262 -- Der A u s b r e i t u n g s m o d u s p. 266 -- Liste dcr Ringfunde p. 268 -- Die natfirlichen Ausbreitungsgrenzen p. 270. -- Nachschrift p. 271. Karte zur Verbreitung der Tfirkentaube in Karten zur Ausbreitung der Tfirkentaube ropa 1928--1957 .............................................. Zusammenfassung ............................................ Literaturverzeichnis .......................................
Asien. in Eu-
272 275 290 291
Einleitung Seit d e m B e g i n n i n t e n s i v e r f e l d o r n i t h o l o g i s c h e r T~itigkeit, also s e i t d e m A n f a n g des 19. J a h r h u n d e r t s , s i n d b e i m e h r e r e n e u r o p ~ i s c h e n V o g e l a r t e n erhebliche Ver~nderungen ihrer Verbreitungsgrenzen bemerkt worden. Ein P a r a d e b e i s p i e l ffir VSgel, die sich u n t e r u n s e r e n A u g e n r a s c h a u s g e b r e i t e t
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[J"909n'
haben, ist der Girlitz (Serinus serinus), dessen Vordringen yon 1800 bis 1925 durch ERNST MAYR (1926) sehr griindlich dargestellt worden ist. Ungleich stiirmischer aber ist von 1928--1957 das Ausbreitungs-Tempo bei der Tfirkentaube (Streptopelia decaocto) gewesen, die in diesen 30 Jahren v o n d e r Nordgrenze Serbiens bis an die Ostsee und Nordsee vorgedrungen ist und sogar Skandinavien und England erreicht hat. Dieser Vorgang soll hier aus sehr vielen einzelnen Angaben rekonstruiert werden. Wir haben uns in di~ Aufgabe so geteilt, dab der jiingere Autor das Sammeln, Sichten und Ordnen der Literatur, das Registrieren und Kartieren der Fu~dorte, seit 1956 die schriftliehe Befragung vieler Ornithologen des In- und Auslandes, sowie schlieBlich auch die provisorische Auswertung des gesamten Stoffes iibernahm, w~hrend fiir die endgfiltige Textgestaltung der ~iltere Autor verantwortlich ist. Im Grunde ist dies aber eine Gemeinschaftsarbeit der vielen Hunderte, die in unseren oder in friiheren Tagen auf die Tiirkentaube achteten; denn sie alle haben je nach VermSgen einen Stein, eine Wand oder gar eine ganze tragf~hige Plattform fiir unser Geb~iude beigesteuert. Die regionalen Beitriige von KEvE (1944),FERIANC (1946), ADAMETZ (1950), CERNY (1950), RUCNER (1952), L. JENSEN (1954), MOLTONI (1954) und DYRCZ (1956) zeichnen sich durch ihre Griindliehkeit besonders aus. Unter den Ver5ffentlichungen fiber die Lebensweise stehen diejenigen von HOFSTETTER (1952, 1954) und TOMASZ (1955) an der Spitze. DaB uns aueh JAMES FISHERS zusammenfassende Darstellung (1953) eine Fiille yon Hinweisen und Anregungen geboten hat, versteht sich von selbst. Wollten wir allen, die uns durch Auskiinfte geholfen haben, hier namentlich danken, so erg~be das ein langes Verzeichnis. In den Erl~uterungen zu den Ausbreitungskarten werden viele ihren Namen als den des Gew~hrsmannes finden. Ihnen und manehem Ungenannten gebiihrt unser aufrichtiger Dank. Nieht anonym daft aber die wirksame Mitarbeit des Herrn G. MAUERSBERGER bleiben, der den Abschnitt Turkmenien beigesteuert, Fremdsprachliches fibersetzt und sich der groBen Miihe unterzogen hat, alle Ortsnamen unserer Listen und die K a r t e n zu iiberpriifen.
Grundzfige der Oekologie der Tiirkentaube Die Tfirkentaube ist in Europa ein Kulturfolger. Sie briitet hier nur im engen Umkreis menschlicher Siedlungen und n~hrt sieh groBenteils von Erzeugnissen des Ackerbaues. Vor allem sucht sie die N~he von GefliigelhSfen auf, wo sie auch im Winter einen gedeckten Tisch findet, denn sie mischt sich dort zur Fiitterungszeit unter die Hiihner oder Haustauben, um die ausgestreuten GetreidekSrner aufzulesen. Ebenso wird sie angezogen durch Stellen, an denen h~ufig Getreidesiicke abgeladen oder ver-
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laden werden, wie Gfiterbahnh~fe und Miihlen, u~d wo dann etwa~ ffir sie abf~llt. Sie hat s i ~ daher nicht nut in DSrfern angesiedelt, sondern auch, und sogar mit ¥orzug, in der baumreichen Peripherie der St~dte und selbst in deren Kern, wenn es dort reichlich Nahrung und B~ume zum Nisten gibt. Das ist nicht nur in Europa so, sondern auch in Asien. In Anatolien, in Mesopotamien und Persien, in Turkmenistan und Nordchina ist die Existenz der Tiirkentaube ohne die des Menscheu kaum noch vorstellbar, auch dort ist sie ein Stadt- und Dorfvogel. Dieser Zustand kaun freilich nicht you jeher bestanden haben, denn l~ngst bevor der Mensch feste Sitze bezog und das Feld besteUte, hat es im Siiden Asiens Tfirkentauben gegeben, n~mlich in Indien. Dort scheint die Bindung an den Menschen nicht so eng zu sein wie anderw~rts. Mr. SALIM ALI schreibt uns hieriiber (20. Dezember 1957): ,,Nach meiner Erfahrung h~It sich diese Taube am h~ufigsten in der N a ~ barschaft yon DSrfern und Kulturland auf, im trockenen, offenen Buschwald yon Acacia arabica, A. catechu, Butea monosperma, etc. Sie ist weniger vom Menschen abh//ngig als z.B. Streptopelia senegalensis, denn w/ihrend die letztere sehr oft in Wohnh//usern und Hfitten nistet, tut das Streptopelia decaocto nur selten oder ausnahmsweise." Die urspr/ingliche Verbreitung in Asien Die semiariden Gebiete Sfid-Asiens bilden die urspriingliche Heimat yon Streptopelia decaocto; ihr n~ichster Verwandter, Streptopelia roseogrisea (die Stammform der domestizierten Lachtaube), ist fiber die Baumsteppen von Nordost-Afrika und Sfidwest-Arabien verbreitet. Durch die Wiisten Arabiens werden die jetzigen Areale beider Arten weit getrennt (Karte 3). Man darf aber annehmen, da{3 sie hervorgegangen sind aus einer gemeinsamen Stammform, die, vielleicht im sp~iten Tertii~r, von Nordost-Afrika nach Indien (oder umgekehrt?) vordringen konnte, als die Austrocknung von Sfid-Arabien noch nicht so weit vorgeschritten war wie gegenwi~rtig. Sicher ist, dab die r~iumliche Sonderung yon Str. decaocto und Str. roseogrisea schon sehr lange besteht, denn die Unterschiede (F~rbung, relative Schwanzl~nge, Stimme) sind erheblich. Die siidasiatische Streptopelia decaocto ist, vielleicht im Pleistoziin, in drei geographische Rassen zerfallen. Von diesen ist Str. decaocto decaocto sehr viel weiter verbreitet als die beiden anderen. Sie bewohnt niimlich ganz Indien his zum FuB des Himalaja (in Kaschmir bis etwa 2000 m aufw~irts) und 5stlich bis Sylhet und Manipur (HuME 1888)1). Die zweite 1) Hierzu erfahren wir yon Mr. J. D. MACDONALO,dab die drei in Manipur gesammelten Tfirkentauben des British Museum hinsichtlieh der Gefiederf//rbung intermedi/ir sind zwischen decaocto und xanthocyclus. Auf ihren Etiketten fehlt leider die Angabe fiber die Fiirbung der nackten Augenumgebung (br. 28. Januar 1958). 1"
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Rasse, Str. decaocto stoliczkae, unterscheidet sich yon der ersten nur durch bedeutendere Gr5Be und die Neigung zu hellerer F~rbung. Sie hat ihre Besonderheiten, yon jener weit isoliert, in den winterkalten Hochebenen und FluBt~lern nSrdlich des Himalaja entwickelt und sich yon dort aus am Sfidrand der Gobi ostw~rts ausgebreitet. Die dritte Rasse, Str. decaocto xanthocyclus, steht yon den beiden anderen viel weiter ab als diese voneinander. Sie ist weit diisterer gef~rbt (melaninreicher) und hat ein gelbes Hautfeld als Augenumgebung. Ihr Vorkommen ist auf das langgestreckte breite Tal des Irrawaddy (Burma) beschr~nkt. In Manipur hat sie sich anscheinend mit decaocto verbastardiert (s. o.). Dies also sind die Gebiete, in denen Streptopelia decaocto schon in vorgeschichtlicher Zeit, wahrscheinlich schon vor ihrer Besiedlung durch den Menschen, ans~ssig geworden ist. Unter den drei Rassen hat sich in historischer Zeit Str. d. xanthocyclus gar nicht, 8tr. d. stoliczkae vielleicht vom Tarim-Becken nach Osten zu den Oasen 5stlich und nSrdlich des Kukunor, Str. d. decaocto dagegen gewaltig ausgebreitet, und zwar von Indien aus 1. nach Nord-China, 2. nach Persien und Mesopotamien und weir dariiber hinaus. Der rezenfe Zuwachs des Siedlungsgebie~es
Nord-China Das nord-chinesische Verbreitungsgebiet von 8tr. d. decaocto ist durch eine sehr weite Liicke vom indischen getrennt; zwischen beide ist obendrein, ohne diese Lii&e merklich zu verkleinern, das schmale Areal der Rasse 8tr. d. xanthocyclus eingeschaltet. Daraus ergibt sich klar, dab Tiirkentauben durch den Menschen, wahrscheinlich an Bord von Schiffen, im K~fig yon Indien nach Nord-China gebracht worden und ihre Nachkommen dort verwildert sind. Wann das frfihestens geschah, werden Kenner der altrhinesischen Literatur oder Malerei vielleicht noch ermitteln kSnnen. Wit ,~ind dieser Frage nicht nachgegangen. Auch heute noch wird die Tiirken~aube yon den Chinesen gern im K~fig gehalten. Von kiistennahen St~dten •ord-Chinas oder v o n d e r Kaiserstadt Peking aus hat sich Str. d. decaocto als Anwohner von St~idten und DSrfern weit ins Inhere des Landes ausgebreitet. Sie hat sich ferner in K o r e a festgesetzt und ist schlieBlich (im 18. oder zu Anfang des 19. Jahrhunderts) nach J a p a n (Hondo) eingefiihrt worden, wahrscheinlich um den Falknern als Beizvogel zu dienen (AusTII~ & KURODA 1953). Dort ist ihre Zahl neuerdings bis auf etwa 30 Paare zurfickgegangen, da sie riicksichtslos verfolgt wurden (UDAGAWA 1949). Die bisherigen Versuche, das ostasiatische Verbreitungsgebiet von 8treptopelia • lecaocto zu kartieren, sind mit groben Fehlern behaftet. Ihnen liegt die Vor-
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ste]lung zugrunde, dab sich die Tiirkentaube selbst~ndig yon Indien bis narh Nord-China ausgebreitet habe, eine Annahme, die vor allem durch die irrefiihrenden Verbreitungsangaben bei BAK]~R (1928) gen~hrt worden ist. Solche fals~en Karten ver~ffentlichten DEMENTIEW & GLADKOW (1951), J. FISHER (1953) und CHENG (1955). Sie lassen die Tiirkentaube nicht allein in einem riesigen Gebiet vorkommen, we sie in Wirklichkeit fehlt, sondern ziehen auch durch das Gesamtareal die Rassengrenzen an falscher Stelle, wozu sie dutch unbewiesene Angaben der Literatur veranlaBt worden sin& HARTERT & STEINBACHER (1936) haben die in Korea und Japan vorkommende Rasse f~Ischlich als Str. & stoliczkae bezeiehnet; in Wirklichkeit handelt es sich dort um Str. d. decaocto. LA TOUCHE (1932) vermutete, dab 2 ihm im Januar in Futschau zugetragene Exemplare zu xanthocyclus gehSren, aber Belegstiicke sind weder uns noch Herrn Prof. CHE~G (br.) bekanntgewerden. Bei i h r e r A u s b r e i t u n g nach Westen ist die nordchinesische P o p u l a t i o n yon Str. d. dccaocto an der P e r i p h e r i e der geschlossenen K u l t u r l a n d s c h a f t (in Ordos u n d in d e r Provinz Schansi) stellenweise auf die grS~ere, zentralasiatische Rasse Str. d. stoliczkae gestoBen, wodurch d o r t eine s e h r v a r i a b l e Mischform yon intermedi~rer Durchschnittsgr~Be zustande kam. W~hrend wir bei 4 B~lgen ,,reinbliitiger" stoliczkae aus Nord-Kansu eine F]figell~nge yon 180--190 mm maBen (J. f. Orn. 1938 p. 194), variiert die Fliigell~nge im Mischgebiet stark. Beispielsweise messen 2 Exemplare yon Ning-hsia (P. 122) 168,5 und 184 mm (Dr. H. FRIEDMANNbr.), 2 Exemplare yon Tai-yuenfu ~P. 124) 178 und 187 mm (Graf GY~DENSTOLPEbr.). Wir haben daher diese und andere Grenzpunkte auf der Karte als Orte der Vermischung (decaocto X stoliczkae) bezeichnet. Persien
und
Mesopotamien
Die V e r b r e i t u n g s k a r t e Nr. 3 l~il]t im persisch-beludsehistanischen Siedlungsgebiet der Tiirkentaube weite Liicken erkennen. Diese Liicken entsprechen einigermal3en teils den vom Menschen nicht besiedelten W i i s t e n u n d Halbwiisten, teils den unwirtlichen Gebirgen u n d Hochl~ndern. E s ist denkbar, dal] sie erst im Laufe der fortschreitenden A u s t r o c k n u n g des Gebietes sekund~r entstanden sind; m a n k a n n a b e r auch vermuten, d a b sie den urspriinglichen Z u s t a n d bezeichnen. W e r diesen S t a n d p u n k t einnimmt, w i r d zu der Ansicht kommen, dab die Tiirkentaube, so wie das H a u s h u h n , nicht ohne M i t w i r k u n g des Menschen von I n d i e n aus nach Mesopotamien (und yon d o r t nach A n a t o l i e n u n d Syrien) h a t gelangen kSnnen. Hinsichtlich des Zeitpunktes der vermuteten kiinstlichen E i n fiihrung t a p p e n w i r jedoch vorl~iufig noch im Dunkeln. Als Hinweis darauf, dab die Tiirkentaube schon in vorislamischer Zeit bis nach Pal~istina gelangt war, kSnnte man das jiidische Gefliigelopfer ansehen, das, da die Hiihnerzucht bei den Israeliten erst zu Christi Zeit nachweisbar ist, allein in Tauben bestanden hat, und zwar ,,in einer oder zwei jungen Tauben oder einem Paar Turteltauben" (ZE~NP~UND 1896--1909). ES ist aber wahrscheinlich, dab diese ,,Turteltauben" nicht Str. decaocto, sondern Str. senegalensis gewesen sind.
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Im serbischen Sprachgebiet (Serbien, Herzegowina) heiBt die Tiirkentaube Kumra oder Kumrija (RucNER 1952), aus tiirkisch Kumru. Dieser Name leitet sich h e r vom arabischen qumri. U n t e r K u m r u verstehen die Tfirken K l e i n - A s i e n s heute nicht n u r Streptopelia decaocto, sondern auch turtur u n d senegalensis (ERGENE 1945). Urspriinglich bezog sich arab. qumri auf die drei arabischen A r t e n d e r Gattung Streptopelia (roseogrisea, turtur, senegalensis) (BATES, I b i s 1937, p. 304). Hierzu schrieb uns Herr Dr. W. DuDzus, Islamische Abteilung der Staatlichen Museen zu Berlin, dem wir dafiir herzlich danken, u.a. das folgende: ,,In der arabischen Dichtung taucht der Name qumr~ schon frfih auf, so z.B. im Diw~n Hudhail Nr. 251,2. Der Stamm Hudhail hatte seine Sitze in den Gebirgen sfid~stlich yon Mekka. Die zum Teil noch vorislamischen Gedichte des Stammes wurden nach dem Jahre 888 n. Chr. als besonderer Diw~n gesammelt, vgl. CARL BROCKE~MANN,Geschichte der arabischen Literatur, Bd. I, Weimar 1898, S. 20 u. 21. Firdawsi, der beriihmteste Dichter Irans, geb. 932, gest. 1020/21 n. Chr., erw~ihnt in seinem Shah-name (KSnigsbuch) zweimal die ,,Turteltaube" als qumr~ (vgl. FRrrz WOLFF, Glossar zu Firdosis Schahname, Berlin 1935, p. 622)~). ,Turteltauben" und Waldtauben" werden in den ,,Abhandlungen der lauteren Brfider und treuen Freunde" yon Basra im Irak (entstanden in der 2. H~lfte des 10. Jahrh. n. Chr.) genannt, so ,,JULIUS L~rOSBERG~.R:Iggereth Baale Chajjim, Abhandlungen fiber die Tiere, . . ein arabisches M~irchen" (Darmstadt 1882, S. 75, 242 u. 243), der in seiner t?bertragung aus dem Hebr~iischen ins Deutsche nach Vergleichung des arabischen Originals yon einer ,,Waldtaube" und einer ,,Turteltaube der Hfigel" spricht. Die erstere soll im arabischen Text such die ,,streifige" Waldtaube (,,al-warashJn ar-ramli") s) heiBen, die letztgenannte auch ,,die ,,Turteltaube aus Mekka" (,,al-qumr~ al-makki"). In Anbetracht der Mehrdeutigkeit des Namens qumri w~ire es vermessen, seine Erw~hnung in alten iranischen oder iraqischen Schriften auf die Tiirkentaube beziehen zu wollen. TurkmenienSa) W~ihrend die Rasse stoliczkae schon v o r J a h r z e h n t e n (sp~itestens von etwa 1900 an) von Chinesisch-Turkestan aus in russisches Gebiet vorgestoBen w a r (SE-Kazachstan), erschien die N o m i n a t r a s s e friihestens 1940 in d e r Sowjetunion, u n d zwar im siidlichsten Teile Turkmeniens. WOROBJOW, d e r 1939 z u r Brutzeit im s p a r e r yon Tfirkentauben besiedelten R a u m weilte, t r a f sie noch nicht an. 1942 f a n d sie HEPTN~R in Morgunowskij bei Kuschka an der afghanischen Grenze. Von d o r t aus d r a n g sie am Laufe d e r Kuschka welter nach N o r d e n vor und war bereits 1946 in den Oasen 2) Gegenwiirtig versteht man im Iraq unter qumrl alle drei Arten der Gattung Streptopella. Im Speziellen: 8tr. turtur = safnin, Sir. decaocto = f~hita, Str. senegalensis = dubs~]a (ALLoUS~ 1950, zufolge frdl. Transkription durch Dr. Dvvzus). s) WarashSn ist der persische Name der Ringeltaube, Columba palumbus (ALLoUS~1950). sa) Dieser Abschnitt wurde bearbeitet yon G. MAOBRS~ZRGEg.
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Die Ausbreitung der Tiirkentaube
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zwischen Kuschka und dem Murgab wie auch in Tachtabazar und seiner Umgebung eine gewShnliche, wenn auch nur stellenweise h~ufige Erscheihung (DEMENTJEW,RUSTAMOW U. SPANGENBERG 1955). 1949 war sie am Murgab bis Taschkepri und 1950 (Januar) bis Kazykly-benta (80kin nSrdlich Taschkepri) vorgerfickt. Neuere Beobachtungen liegen nicht vor (DEMENTJ~.W br.), doch daft angenommen werden, dab erneute Suche auch hier weiteres Vordringen erweisen wird. -- Weiter westlich, im iranischturkmenischen Grenzraum, gelangten Ttirkentauben in einem weiten VorstoB nach Serachs am Tedshen (---- Heri rud), wo sie im Juli 1950 erstmals briitend gefunden wurden (WoRoBJOW 1955). Wiihrend die Abkunft der im Kuschka-Murgab-Becken heimischen Tiirkentauben yon nordafghanischen Populationen wahrscheinlich ist, l~flt sich schwer sagen, ob die in Serachs briitenden yon der Kuschka aus oder aus dem unbekannten NE-Persien dorthin gelangten; dem Hiigelland des GjazGjadyk und dem Badchyz (SW-Ecke Turkmenistans) scheint die Tiirkentaube zu fehlen. Bei seinem Vordringen hat sich unser Vogel an die Kulturlandschaft der Fluflt~ler gehalten, wird aber vielleicht sp~ter, nach erfolgreicher Ansiedlung ausstrahlend, auch die 0asen der turkmenischen Wiiste erobern. Kleinasien. und
Europ~ische Tiirkei deren Nachfolgestaaten
(bis
1878)
Von Mesopotamien aus riickte die Tiirkentaube nach Kleinasien vor und gelangte dort (und in Syrien) his in die Hafenst~dte des Mittelmeeres, wo sie sich jetzt dem Ohr und Auge des Besuchers aufdr~ngt. Wann erreichte sie diese Kiiste? Die griechischen und rSmiscben Schriftsteller des Altertums, denen wir viele Nachrichten fiber die Tierwelt Vorderasiens verdanken, erwiihnen unseren Vogel noch nicht. Ebenso wenig finder sich seine Spur in den Schriften des franzSsischen Ornithologen BELON, der in den Jahren 1547--1549 von ~gypten aus die ganze Levante durchzog und, in Konstantinopel angekommen, welter durch Thrazien bis Saloniki und Philippopel wanderte. Aber vielleicht ist schon damals die Tiirkentaube als Kostbarkeit am Hofe des Sultans (SuLF.IMANder Crol]e) gehalten worden, denn bei GESNER (1955) heil3t es, der Tiirkenkaiser habe dem KSnig HEINRICHII. yon Frankreich anl~Blich seiner KrSnung (1547) ,,par turturum rari cu~usdam et peculiaris generis" (also: ein Paar Turteltauben von einer seltenen und sonderbaren Art) als Geschenk fibersandt. STRESEMANN(1950) hat das auf die Tiirkentaube bezogen.
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E. STRESEMANN u n d E. NOWAK
Orn,
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Sp~itestens im 18. Jahrhundert dfirfte sich die Tfirkentaube fiber Kleinasien und einige Zeit sp~ter auch fiber die europ~ische Tfirkei weit verbreitet haben, wobei der arabische Name qumri an ihr haften blieb und yon den Tfirken zu Kumru, yon den Serben zu Kumra abgewandelt wurde (s. o. p. 248). DRUMMOND(1846) fand ale ,,abundant" in Konstantinopel, sie war damals auch in Rhodos gemein; 1833 traf sie v. NOaDMANN (1838) in Bessarabien, In Serbien kam sie (nach MA~vsJ~.v 1950) schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts freilebend vor. Allerdings erfolgte ihre Ausbreitung bis Albanien, ja bis nach Mostar und Bessarabien, schwerlich ohne menschliches Zutun. Unter allen Taubenarten erfreut sie sich n~imlich bei den Mohammedanern einer besonderen, an abergl~ubische Verehrung grenzenden Zuneigung, deren Wurzel wohl im heidnischen (vor-islamischen) Taubenkult zu suchen ist, und noch immer wird sie yon ihnen gelegentlich im Ki~fig gehalten. In Mitteleuropa hatte man inzwisdaen die nahe verwandte nordostafrikanische Lachtaube (Streptopelia roseogrisea) kennengelernt, die als Stubenvogel in der zweiten H~lfte des 16. Jahrhunderts fiber ~gypten zun~chst nach Italien gelangt w a r (~kDAMETZ& STRESEMANN1948). Infolge ihrer ~hnlichkeit wurden diese beiden Arten yon den zoologischen Schriftstellern lange Zeit nicht unterschieden4). LINNAEUSvermengte sie, als er 1758 seine ,,Columba risoria" nach der Literatur beschrieb, und als 1835 dem Budapester Museum eine Anzahl gebalgter Tfirkentauben durch seinen Sammler C. HIN~. aus Philippopel (jetzt Plovdiv) zugegangen war, wurden sie von zwei namhaften Autorit~ten, LIC~T~.~ST~.I~nnd J. F. NAUMANN, ffir eine ,,klimatische Variet~t" der Lachtaube ausgegeben (STRESEMANN 1953 a). Daher beschrieb sie der Ungar E. v. FRIVALDSKY 1837 als Columba risoria var. decaocto. In HINK~.'S schriftlichem Bericht aus Philippopel vom Dezember 1835 heiBt es, diese Taube lebe in den griil3eren St~dten der inneren europ~ischen Tfirkei wild. ,,Sie werden ira Herbst nur yon einigen Tiirken geschossen,
4) SCHWENCKFELDS (1603) Angaben fiber Turtur Turcicus, zu deutsch ,,T f i r c k i s c h T e u b 1 i n" betreffen offenbar die Lachtaube und nicht die Tfirkentaube. Er h a t diese Art unter die schlesischen VSgel aufgenommen und sagt yon ihr u . a . : ,Peregrinus est, & paueis ab hine annis importarl eepit. Par duobus aureis nummls aestimabatur, jam mlnoris vaeneunt. Passim in Nobilium & dlvltum hypoeaustis aluntur. Ova edunt bina . . . " (Zu deutsch: ,,Er ist ein Fremdling, den man vor wenigen Jahren einzufii~hren begann. Man bewertete damals das Paar mit zwei Dukaten, jetzt werden sie schon billiger verkauft. Hier u n d da werden sie in den Stuben der Vornehmen und Rei~hen gehalten. Sic legen zwei Eier.") Der Name ,,Tfir&isch Teublin ~' kann Anla~ zu der Vermutung geben, dal] SC~WENCKFELDStreptopelia decaocto, und nicht Str. roseogrisea, gemeint hat. Dieser Deutung steht aber entgegen, dab er diese Taube auch als ,,ein Lachendes Teublin/Sil." bezeichnet hat, , a sono rocks quem ridentls instar edit Ha, ha, he". Das pal]t n u r auf die Ladataube.
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doch die meisten schonen sie; so wie die Christen sie ffir heilig halten, und ihnen nichts zu Leide thun." Seine Nachricht fiber ,,europ~iische" Tiirkentauben blieb lange die einzige genauere, denn solange Bulgarien, Rumelien, Serbien, Albanien und die Herzegowina unter tiirkischer Herrschaft standen, traute sich nur selten einmal ein Naturforscher dorthin. Im Winter 1845/46 traf DRUMMOND (1846) unseren Vogel ,,in all the towns and villages in Bulgaria". FINSCH, der 1858 Bulgarien bereiste, schreibt von ,,Columba risoria": ,,In den St~idten, wo man ihnen KSrbe zum Nisten aufh~ngt, halb wild ja zahm zu nennen, da sie unter gewissem Schutze stehen." Xhnlich RADAKOFF 1879: ,,Ist in halbwildem Zustand sei~haft in den St~dten und DSrfern Bulgariens und Rumeliens." Nachdem 1878 die Tiirken durch die Berliner Vertr~ge gezwungen worden waren, ihre oben genannten Provinzen endgiiltig zu r~umen, wanderten nach und nach sehr viele Mohammedaner aus, um den Bedriickungen zu entgehen. Mit ihnen verloren die Tiirkentauben ihre Beschiitzer. Die Hege, die sie bisher genossen hatten, wich vielerorts der Verfolgung, so dab sich ihre Zahl st~indig verringerte. REISER(1894) berichtete aus B u 1 g a r i e n : ,,Mit der Hauptmasse der tiirkischen Bev51kerung scheint auch die Lachtaube zum grSi]ten Teil in der letzten Zeit aus Bulgarien verschwunden zu sein, denn obgleich ich in jeder Stadt reich nach ihr umsah, fand ich sie blo6 am 18. Juni 1893 in Stara Zagora." Auch in S e r b i e n , wo die tiirkischen BehSrden die Tiirkentaube (,,vor 100 Jahren", nach MATVEJEV 1950) unter den Schutz der Gesetze gestellt hatten, ging der Bestand bedenklich zuriick. REISER (1939) notierte 1899: ,,In Leskovac und Prokuplje ist sie seit dem Verschwinden der Mohammedaner yon Jahr zu Jahr im Abnehmen begriffen . . . Es herrscht n~mlich bei einem Teil der BevS1kerung betreffens dieser Taube ein unausrottbarer Aberglaube." Im Stadtgebiet von Pirot dagegen land er sie noch in betri~chtlicher Anzahl, wo sie in kleinen, fiir sie an B~umen befestigten KSrben briiteten -ein Nachklang aus alter Zeit! In Mostar (H e r z e g o w i n a) lebten sie noch 1888 (nach REISER 1939) in den Tiirkenbehausungen der innersten Stadtteile. ,,Vor der Okkupation durch (~sterreich-Ungarn (1878) wurde das TSten einer ,Kumra' mit 14 Tagen Arrest bestraft." G~nzlieh verschwand die Tiirkentaube aus allen anderen St~dten der Herzegowina (PIcHLER 1906)5), und teils vor, teils bald nach 1900 aus Nik~ie, Beri und Skutari (Montenegro), sowie aus Durazzo und Valona (Albanien). Sie 5) Weder vor noch nach 1930 hat sich die Tiirkentaube in B o s n i e n festgesetzt. Zwar hat NIETHAMM~R (1943) in seine Karte der Brutpl~tze ,,vor der Aushreitung" auch Saraj~wo eingetragen, unter Berufung auf ,,HEINROTH mdl:", doda ist das ein Irrtum.
252 verblieb
[J. Orn, [ 99
E. STRESEMANN u n d E. NOWAK dort nur
in Fieri, Tirana
und
Alessio
(----Lesch).
Ferner
starb
sie aas in K o n s t a n t z a (= Kfisten,d~e)6)und den tatarischen Siedlungen Bessarabiens7). Schon bald nach der Befreiung Bestand
G r i e c h e n 1 a n d s (1828)
in diesem ganzen Staate,
Balkankenners
erlosch ihr
falls folgende Ansicht des grfindlichen
OTMAR REIS~.R ( 1 9 0 5 ) ZU R e c h t b e s t e h t :
,,Ohne Zweifel war
diese den Mohammedanern geradezu heilige Taube zur Zeit der tfirkischen Herrschaft fiber ganz Griechenland verbreitet und wurde yon seiten der tfirkenfeindliehen
BevSlkerung
auf
robe
G r a f v. D. MSnL~. sie n o c h i n G r i e c h e n l a n d in den alton Festungswerken Population alten Werke
Weise
ausgerottet."
yon Chalkis auf Euboea
noch lange gehalten.
1838
hat
a n g e t r o f f e n (REIs~R 1 9 0 5 ) . N u r hat sich eine Rest-
,,Als aber in den 1890or Jahren
dort geschleift wurden, verschwanden
alle d i e
auch diese Tauben yell-
6) N i k ~ i c : ,,Erbprinz DANILO sagte, dab diese Taube n~da der Einnahme yon Nik~ic [1878] dort nidat selten war, in den folgenden Jahren aber allm~ihlich versdawand" iv. FI~HRER 1 9 0 1 ) . - B e r i ( ~ Titovgrad): v. F~HRER (1901) traf die Tiirkentaube dort noda 1900; 1932 war sie versdawunden (RUCNER 1 9 5 2 ) . - S k u t a r i : Im Mai 1900 nach V. FUHRER (1901) noch in sehr geringur Zahl; 1931 keine mehr (TIcEHURST & WHISTLER 1932). - - D u r a z z o : 1906 yon LODOE (1908) noda angetroffen; 1931 keine mehr (TIcEHURST & WHISTLER 1932). -- V a l o n a : um 1890 noch hiiufig (SALVADORI 1893); 1944 keine mehr (KATTI~OER, hr. 20. Dezember 1957). -- KATTINGER ( b r . ) fand 1944 die Tiirkentaube in Albanien nur noch in Tirana und Fieri, GRELL 1944 auflerdem in A l e s s i o . K o n s t a n ~ a : Nach REISER (1~94) alert noda vorkommend; 1943 yon KUMMERL~WE (hr.) vermil]t. 7) Eine Absdarift der widatigen Mitteilung ALEXANDERV. NORDMANNS (1838) fiber das einstige Vorkommen in Bessarabien verdanken wir der Freundlidakeit Prof. L. A. PORTESHOS. Sio lautet: ,,W~hrend der Sommerreise 1833 unternahm ida einen ornithologisdaen Ausflug nada Bcssarabien und besudate unter andern Orten auch die schilfbewachsene Insel Tsdaetal in der Donau. Auf dem Riickwege na,da Odessa war ich nicht wenig erstaunt, als ida zwei Worst yon dem Dorfe Tatar-Bunar [an der Nordspitze des Sasik-Sees] auf einige Paare Tauben stiel3, weldae ich nur fiir L a c h t a u b e n ansehen konnte. Ein Schul], we]cher fiir Geier bestimmt war, bradate mir ein ganz zersdaossenes Piirdaen in die H~nde, nnd nun erwies es sida sogleida, dal] meine Voraussetzung vollkommen ridatig gewesen war. Da indessen das bisher bekannte Vaterland der Lavhtauben nur Afrika ist, und ida die Tauben nicht sehr weir yon menschlichen Wohnungen erlegt ,hatte, so legte ida auf meine Entdeckung keinen bcsonderen Nachdruck und glaubte vie]mehr, dab die Tauben zahm und aus ihrem Gef~ngnisse auf irgendeine Weise entflohen wiiren. Es war daher sehr natiirlich, dab ida, um Unannehmlichkeiten auszuweidaen, im Dorfe Tatar-Bunar welter keine Nachforsdaung anstellte. Im August dessolben Jahres erhielt ida aber wieder eine Ladataube, weldae bei Kilia an der Donau gesdaossen worden war, und zwar mit der Nadaricht, dal3 diese Art zuweilen aus der Tiirkei, we sie auf vielen Stellen, namentlich am Balkan, wild vorkommt, nada Bessarabien sich verfliege. Von den zahmen Lachtauben unterscheidet sie sida nur dadurda, dab sie otwas grSl3er, das Colorit trfiber, der Sdawanz ein wenig l~nger und die Sdawungfedern unbedeutend breiter sind." Wir vermuten, dab diese bess~trabisdaen Tfirkentauben Restpopulationen waren, die yen Importen aus der Zeit der Tfirkenherrsdaaft abstammten. Bossarabien war 1812 yon der Tiirkei an RuBland abgetreten worden.
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st~indig" (RsIsER 1905). Sogar in Saloniki gab es keine mehr (ELW~.S BUCKLEY 1870)8). Abet seltsam -- zwischen 1900 und 1920 nimmt die Zahl der Tiirkentauben und der von ihnen besetzten Ortschaften in einigen Balkanl~indern allm~ihlich wieder zu, vielleicht, weil die christliche BevSlkerung gleichgfiltig gegen sie geworden ist und die Mohammedaner gew~hren l~iBt, die stellenweise noch immer ihrer alten Liebhaberei anh~ingen und mancherorts fortfahren, an ihren H~iusern KSrbchen fiir die Tfirkentaube anzubringen, wie z.B. im mazedonischen Monastir (= Bitolj) nach MCGRE6OR (1906). Dieser Gew~ihrsmann hat auch mit Verwunderung zugesehen, wie ein albanischer ~r "' '"x~t,~ ~ ~ ~ b '~ "../--.~ ..)
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Karte 1. Die Grenzorte der Tiirkentaube in Siidost-Europa 1900 bis 1925. • u m 1925 bestehende, O zwischen 1900 und 1925 erloschene Siedlungen.
Soldat unter Lebensgefahr his zu den dfinnen Zweigen einer Akazie emporkletterte, um eine heruntergefallene junge Tiirkentaube wieder ins Nest zu legen. Schon 1907 stellte REISER (1939) eine ,,erfreuliche Vermehrung" in Mostar fest. In viele Orte Bulgariens zog sie nun wieder ein. Um 1930 hat sie mehrere Ortsehaften der Walachei am oder nahe dem s) Au,ch in der Stadt R h o d o s scheint die Tfirkentaube ausgerottet worden zu sein, nachdem die Insel 1911 aus tfirkischer in italienische Hand iibergegangen war. Um 1845 war unser Vogel dort ,,abundant" (DRVMMOND 1846). Noch 1911 traf ihn WEIGOLD (J. f. Orn. 1913, p. 596) ,,in Menge; sie werden ja besonders in den Moscheea immer geffittert", und 1913 fand ihn FESTA ,,frequente allo stato semidomestico". Aber 1935 wurde er von WETTST~IN (1938} nicht mehr bemerkt. Aus allem geht hervor, dal] die Existenz von Streptopelia dec.aocto in Europa mit dem tiirkischen Volkstum eng verbunden gewosen ist. Es war demnach ein gliicklicher Einfall EUGEN NAGYS, 1934 dem 8. Internationalen Ornithologen-Kongrel] die deutsche Bezeichnung T fi r k e n t a u b e vorzus~hlagen, die sich, dem Protest KEyEs (1950 b) zum Trotz, bei uns raseh eingebiirgert hat.
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Ufer der Donau yon Calafat 9) bis Olteni~a besetzt (CALINESCU 1933). I n Saloniki (1932), Sofia (1919) und Belgrad ist sie sehr h~ufig geworden. Und nun endlich beginnt unser Vogel etwas von seinem Oberflufl weit fiber die Grenzen des alten osmanischen Reiches zu entlassen: nach Rum~inien~ Ungarn, Dalmatienl°). Die Ausbreihmg nach 19"20
Die ersten Zeichen dieses Vorganges wurden nicht sogleich bemerkt. 1932 brachte EuGEN NAGY in Erfahrung, dab sich vor 5--6 Jahren ,,r~tselhafte Lachtauben" in zwei fast 200 km auseinander liegenden Ortschaften Ungarns angesiedelt und in der Folge rasch vermehrt batten: in B6retty6ujfalu (Kern. Bihar) und in Monor unweit yon Budapest. Er erkannte, sie nach einigem Zweifel als Tiirkentauben. Stolz auf seine Entdeckung beeilte er sich, sie 1934 dem Internationalen Ornithologen-Kongrel] in Oxford vorzutragen. Doch zu seiner Entt~uschung land er bei seinen ZuhSrern wenig Interesse, denn sie hielten das ffir einen Gegenstand yon lokaler Bedeutung, nicht wiirdig, einer solchen Versammlung dargeboten zu werden. Keiner ahnte damals, was sich aus diesem kleinen VorstoB nach Ungarn fiir ganz Europa ergeben wiirde. Jetzt wissen wir, dab er typisch war ffir die ersten Stadien der Ausbreitung unserer Vogelart: Ein Paar, zuweilen aueh ein kleiner Trupp, taucht in einer yon allen bisherigen Brutpl~tzen welt entfernten Ortschaft auf und macht noch im gleiehen oder im n~chsten Jahr mehrere Bruten. Gliicken sie, dann ist bald eine kleine~ Population entstanden, yon der aus Junge nach allen Richtungen abwandern und fern oder nah neue Siedlungen griinden. Die Kolonisatoren rficken also nur zu einem geringen Tell in der ursprfinglichen Ausbreitungsrichtung vet; aber gerade dieses blinde ,,Verfahren" kann zu rascher Erweiterung der Arealgrenzen und zur ,,Entdeckung" 5kologisch gfinstiger Gebiete ffihren. Im Laufe der 1930er Jahre bzw. bald nach 1940 stellte sich heraus~ dab die Tiirkentaube schon an drei Stellen in raschem Vordringen begriffen war: 1. Von ihren Siedlungen an der unteren Donau aus wanderte sie ins. Innere der Walachei; 2. yon Belgrad aus war sie in die ungarische Tiefebene eingedrungen; 3. von Mostar aus besiedelte sie Orte an der dalmatinischen Kiiste. Am folgenreichsten war der zentrale VorstoB nach Ungarn, der erst, an der Kfiste der Nord- und Ostsee zu vorfibergehendem Stillstand kern9) In Calafat sell sic schon seit 1877 ans~ssig gewesen sein (RADu 1957). to) Einzelne Tiirkentauben sind schon in frfiheren Zeiten welt abseits dot Verbreitungs-
grenze aufgetaucht, aber yon Be]grad und Mostar ausgehende VorstSl]e waren erfolglos geblieben. 1908 wurde eine Tfirkentaube in ~id (Syrmien), 1927 eine in Nin (Kiiste yea Nord-Dalmatien) angetroiten (RuCNER1952).
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men soUte. Wir wollen seinen Verlauf schildern, nachdem wir die beiden FlankenvorstSBe behandelt haben, deren Raumgewinn durch gebirgige Schranken oder 5kologische Ungunst in engen Grenzen gehalten worden und daher leicht fiberschaubar ist. Vorausgeschickt sei, dab die mitgeteilten Jahreszahlen keineswegs immer dem Jahr der Ansiedlung entsprechen. Oft ist eine neue Kolonie erst entdeckt worden, nachdem die ersten Ansiedler Zeit gefunden hatten, sich zu vermehren. a) D e r V o r s t o B in die Walachei Bald nachdem die Tfirkentaube einige an oder nahe der Donau gelegene Ortschaften der Walachei besetzt hatte (was anscheinend erst zwischen 1920 und 1930 geschah), erschien sie in Bukarest, wo sie erstmals 1938 bemerkt wurde und inzwischen sehr h~iufig geworden ist. 1940 kam sie in Craiova schon in groBer Anzahl vor. 1939 briitete ein Paar in einem Dorf am unteren Dnjestr, Bezirk Akkerman. 1944 sah F. FRANKmehrere in tier am ZusammenfluB von Sereth und Donau gelegenen Stadt Galatz. 1950 begegnete man ihr auch in Braila, 1949 in Focsani. Dann ist sie zwischen Sereth und Pruth weit nach Norden vorgedrungen und hat sich in Jassy (1952) und Boto~ani (1955) festgesetzt (RADu 1957). 1957 wird sie in der Stadt Soroca am mittleren Dnjestr gefunden, und 1955 gar schon in Kiew! Aus diesem Ausbreitungsgebiet w~iren die Nachrichten gewiB weniger sp~rlich, wenn es dort eine Anzahl ans~ssiger Ornithologen g~ibe. Man hat daher Ursache zu vermuten, dab sich unser Vogel inzwischen schon in weiteren Orten der Walachei, der Moldau und Bessarabiens und vielleicht auch der westlichen Ukraine angesiedelt hat. In Odessa fehlte er 1957 noch (NAsARE~KObr. 25. Juni 1957). Nach Lemberg (LwSw), wo er schon 1948 erschien, ist er nicht fiber die Moldau, sondern von Westen her (fiber Krakau--Tarnow) gelangt. b) D e r V o r s t o B nach Dalmatien*) Mehr als 10 Jahre nach der rechten kam die linke Flanke in Bewegung. Ausgangspunkt war ohne Zweifel Mostar, das alte, vSllig isolierte Refugium der Tiirkentaube, wo sie sich seit fiber 30 Jahren wieder stark vermehrt hatte. Von diesem ihrem Bollwerk aus grfindete sie kurz vor 1915 im gleichen FluBtal (dem der Narenta) eine neue Kolonie in Capljina bei Gabela, nahe der Grenze Dalmatiens und der Herzegowina. Erst 1940 wird unsere Art in einem dalmatinischen Kfistenort, und zwar in Dubrovnik ( = Ragusa), brfitend angetroffen. Nun erobert sie sich solche Orte am *) Wir sind hier fiir Dalmatien vor allem der Darstellung von RUCNER (1952), fiir Italien derjenigen yon MOLTONX (1954) gefolgt.
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Gestade der Adria in rascher Folge: 1941 Sebenico (schon ziemlich viele), 1945 Split (-= Spalato), 1948 gibt es sehon einige in Su~ak und Fiume (1951 sind sie dort h/iufig geworden). 1949 wird sie auf den Inseln Krk ( ~ Veglia) und Bra~ festgestellt. 1950 gibt es in Pola schon sehr viele. Seitdem sie Triest erreicht hat (1947), steht sie an der weit offenen Pforte Italiens. ltalien
~Jber die Herkunft der ersten Besiedler Italiens sind die Meinungen geteilt. FISHER 0953) nimmt an, dab sie AbkSmmlinge der ungarisehen Kolonisten sind, und zieht auf seiner Karte eine Verbindungslinie yon Ungarn fiber Kroatien nach der Po-Ebene. Wir neigen dazu, die italienischen Siedler yon den dalmatinisehen herzuleiten. Die Frage wird wohl in der Schwebe bleiben, denn die Besiedlungsdaten helfen nicht, sie zu 15sen. Vielleieht sind AbkSmmlinge beider vorstoBender Gruppen naeh OberItalien gelangt. Die Verworrenheit der Saehlage wird beleuchtet durch den erstaunlichen Fall jener berfihmt gewordenen, bei Halle a. S. beringten Tfirkentaube, die 10 Monate sp~iter, am 12. Oktober 1951, in Latisana bei Udine geschossen wurde, wo sieh schon seit 1946 eine TiirkentaubenPopulation aufgebaut hatte. Im November 1944 wurde in Caorle (Venezia) eine Tfirkentaube geschossen -- Vorbote der bevorstehenden Besiedlung Ober-Italiens, die sp~testens 1946 ihren Anfang in Latisana (Udine) und Cividale nahm. Ob die weitere Ausbreitung nur von diesen beiden Populationen ausgegangen oder durch Invasionen aus Richtung Triest oder Laibach gespeist worden ist, bleibt fraglich; die zweite Annahme dfinkt uns die wahrseheinlichere. Immerhin dauert es bis 1949, ehe neue Griindungen bekannt werden: 1949 in Codroipo (Udine), S. Vito am Tagliamento und Saronno unweit yon Mailand. 1950 siedelt sieh die Tiirkentaube in Milano ( = Mailand) an. Ira gleiehen Jahr dringt sie nSrdlieh davon ins Vorland der Alpen (bei Como und Varese) ein und setzt sieh sogar in Torino ( = Turin) fest. Damit hat sie schon fast iiberall die Grenzen der breiten oberitalienischen Tiefebene erreicht; es folgt nun noch die weitere Ausnutzung dieses 5kologisch idealen Siedlungsgebietes, das freilich den Nachteil birgt, eine schieBfreudige BevSlkerung zu haben. Die zahllosen Caeciatori halten die Tfirkentaube fortan im Zaume. Trotzdem gelingt es ihr nach 1950 noch emige weitere Fortschritte zu machen: unter anderem griindet sie 1951 in Modena, 1955 in Parma eine Kolonie. Eingepfercht im Norden und und Westen dutch die Alpen, yon Mittelitalien abgesperrt durch den Etruskischen Apennin, wird unser Vogel wahrscheinlich in der Po-Ebene gefangen bleiben, falls ihm nicht der Durchbruch l~ngs der Adriatischen
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Kiiste nach den Marken gelingt, bei welchem Versuch schon zwei Tiirkentauben ihr Leben lassen muBten (1950 und 1952 im Bezirk Pesaro). c) D e r V o r s t o B nach Ungarn Der dalmatinisehe VorstoB der Tiirkentaube hat sich, wie wir soeben sahen, bald in einer Sackgasse verfangen; der ungarische hingegen ist, obwohl schon mehr als 1500 km weit vorgetragen, noch immer nicht zum Stillstand gelangt. U n g a r i s c h e T i e f e b e n e, -- Ober seinen unauffiilligen Anfang ist oben (p. 254) schon einiges gesagt worden. Wir setzen ihn mit NAGY auf das Ende der 1920er Jahre an. Damals fagte die Tfirkentaube FuB i.n B6retty6ujfal~ (Com. B~har) und 1930 in Monor bei Budapest. 1933 wird sie gemeldet aus Paks, gelegen an der Donau weit unterhalb yon Budapest. 1934 findet man sie noch weiter donauabwiirts in Apatin, aber auch schon westlich dieses Stromes in StuhlweiBenburg ( = Sz6kesfejervgtr), 1935 kommen hinzu Derecske (siidlich yon Debreezen) und Bieske (50 km westlich von Budapest). 1936 wird u. a. Komgtrom ( = Komorn) am EinfluB der Waag in die Donau erreicht, wo sie wahrscheinlich sogar schon friiher erschienen ist. 1937 beginnt die radiiire Ausbreitung ein rasches Tempo einzusehlagen, das sich immer mehr steigert. T a 1 d e r D r a u. -- Unser Vogel setzt sich nun auch zwischen Donau und Drau fest und ist 1937 sogar schon an der oberen Drau in Warasdin hiiufig. In Marburg ( = Maribor), noch weiter fluBaufwiirts gelegen, ist er 1945 sehon zahlreieh geworden; 1944 wird er erstmals siidlieh yon Graz gesehen. 1948 gibt es in Graz sehon 30 Paare. 1947 wird die Tiirkentaube bei Klagenfurt, im Glan-Tal bei St. Veit und (hiiufig) in Wolfsberg (Lavanttal) angetroffen. 1948 ist sie in Klagenfurt sehr hiiufig geworden. 1949 briitet sie sehon in Villaeh und Spittal und erreicht Ober-Drauburg und Lienz. T a I d e r S a v e. -- ~berrasehend erseheint die Tiirkentaube sehon 1939 in Agram ( = Zagreb), 1941 in Jaska, in Laibach ( = Lubljana) aber erst 1945, in Karlstadt ( = Karlovae) 1948. Siebenbiirgen. -- Vom Ostrand der ungarisehen Tiefebene aus (wo sie 1936 in Temesv~r, 1940 in Lippa gefunden wird) beginnt die Tiirkentaube sehon friihzeitig liings der FluBtiiler in die Hoehfl/iehe yon Siebenbiirgen einzudringen. Bereits 1932(!) hat sie R. JACOBI am Oberlauf des Flusses Mures ( = Maros) bei Aiud angetroffen; 1942 wird sie in Bisztriz gesiehtet, 1947 findet sie JACOBI in Hermannstadt (= Sibiu). 1949 werden Tiirkentauben in Klausenburg (= Kolozsvgtr) und Targul Mures bemerkt. 1955 ist sie nach JACOBI und RADU in den meisten Stiidten Siebenbiirgens einschliel31ich Kronstadt ( = Stalin) hiiufig geworden.
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Stromgebiet der oberen T h e i B . -- 1944 hat die Tfirkentaube den FuB der Waldkarpaten bei Mukatschewo und Ushgorod erreicht, 1949 ist sie in Tjatschew, Chust, Winogradow und Tschop beobachtet worden. Westlich davon (in der Ost-Slowakei) wird sie 1943 ans Michalovec, 1946 aus Kaschau ( = Ko~iee) gemeldet. Tal derNeutra und derWaag.--NachdemsienachKomorn schon 1936 gelangt ist, besiedelt die Tfirkentaube das Tal der Neutra (Neuh~iusl und Neutra 1940, Topol~any 1944), gleichzeitig rfickt sie im Waag-Tal aufw~rts, siedelt sich 1944 in Pistyan und Waag-Neustadtl ( = Nov6 Mesto), 1949 in Trentschin, 1948 in Sillein an, das ganz yon hohen Gebirgszfigen eingeschlossen ist. Hier ist ihr offenbar der Durchbrueh durch die Karpaten fiber den 551 m hohen Jablunka-PaB geglfickt, denn 1950 nistet sie schon in Jablunkowo, 1951 in Teschen. Tal d e r M a r c h . -- 1938 wird die Tfirkentaubo in PreBburg gesichtet; zu einer Brut kommt es dort anscheinend erst 1941. 1945 erreicht sie im March-Tal die St~dte GSding und StraBnitz (= Str~.nice), 1947 Prerau (~- Pierov) und Leipnik ( = Lipnik) am SeitenfluB Be~va, an dessen Oberlauf sie 1948 bis Wal.-Meseritsch gelangt. Aus dieser Gegend ist sie anscheinend durch die M~hrische Pforte nach Oberschlesien durchgebrochen. 1945 hat sie sich in Leobschfitz und 1951 in M~hrisch-Ostrau niedergelassen. Das March-Tal weiter empordringend besiedelt die Tfirkentanbe 1947 die Vororte von Olmfitz. Danach scheint sie (nach ~sm~Y 1950), einem rechten ZufluB der March folgend, fiber BShmisch-Trfibau nach Ost-BShmen eingewandert zu sein, wo sie 1947 u. a. bei Leitomischl ( = Litomy~l) angetroffen worden ist. Polen
Die Frage, auf welchem Wege es den ersten Tfirkentauben gelungen ist, auf die Nordseite der Karpaten zu gelangen, l~Bt sich nicht sicher beantworten. Wahrscheinlich sind sie fiber den Jablunka-PaB aus ,dem WuagTal oder (und?) fiber die M~hrische Pforte aus dem March-Tal gekommen. Wenn dem so war, dann miissen es sehr stfirmische Pioniere gewesen sein, die ohne Rast die Waag bzw. March aufw~irts flogen und naeh Polen durchbrachen. Schon 1945, also einige Jahre frfiher als in den Orten, die am Oberlauf dieser Fliisse liegen, haben sich n~mlich Tfirkentauben in TarnSw und Leobschfitz angesiedelt, 1946 stellen sie sich in Krakau ein, 1948 in Lemberg ( = LwSw). 1949 breiten sie sich im nSrdlichen Vorland der Karpaten weiter aus: Neu-Sandez siidlich yon TarnSw, Sambor sfidwestlich von Lemberg. 1950 finden sie sich in Sandomierz an der oberen Weichsel ein, 1951 rficken sie nordw~rts vor bis Radom und Thorn ( =
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Toru•), westw~rts bis Posen ( = Pozna~). 1953 ffillen sie Lficken zwischen .den bisher erreichten C~renzpunkten und setzen ~si,ch in P,u~awy, Warschau un.d Plock lest. 1954 sind sie schon nahe an Danzig herangerfickt (Zoppot, Gdingen, Marienburg, ohne Brutnachweis), wo sie 1955 einziehen. Lublin (erreicht 1954) ist vorl~ufig der 5stlichste unter den Punkten, yon dem die Tiirkentaube aus dem Stromgebiet der Weichsel gemeldet worden ist. Wie die Ostgrenze des Brutvorkommens in Polen jetzt verl~uft, zeigt die Karte 19. Die Besiedlung des Oder-Tales ist von der M~ihrischen Pforte ausgegangen, es ist aber mSglich, dab sparer aus dem Westen gekommene VSgel daran beteiligt waren. Folgende Ansiedlungsjahre sind bekannt geworden: Leobschiitz 1945, Breslau ( = Wroclaw) 1947 oder 1948, Haynau 1949, Oels 1952. Miihren, BShmen Nachdera 1938 die ersten Tiirkentauben in Tyrnau und PreBburg gesichtet worden waren, siedelte sich der Vogel 1945 in Pohrlitz (siidlich von Briinn) an, 1946 (19437) in Briinn ( = Brno) und Znaim. Die bewaldete BShmisch-M~hrische HShe scheint sich ihrem Vorriicken nach Siidost-BShmen in den Weg gestellt zu haben, denn dieses Gebiet bleibt noch lange von ihr unbesiedelt. Die Einfallspforte nach Ost-BShmen bildete vielmehr (nach (~ERNY 1950) die Cegend yon BShmisch-Triibau. Isolierte Brutvorkommen gibt es schon 1941 in Kutn~ Hora und 1945 im Dorfe Jirny bei Prag, und schon seit 1939/40 wurden Tiirkentauben im Winter in Pardubitz gesichtet. 1947 siedelte sie sich in Leitomischl und nSrdlich yon KSniggr~tz an, nachdem dies bereits 1946 in Pardubitz geschehen war. Ebenfalls 1947 erreicht sie (~tslav und Prag. 1948 e~scheint sie in Kolin, 1949 in Leitmeritz a. E. 1949 beginnt auch die Besiedlung von Siid-BShmen, offenbar von Nieder-(~sterreich her: 1949 Budweis, 1950 Pilsen, 1952 Klattau sfidlich Pilsen. Nieder- und Ober-Osterreich Nachdem sich die Tiirkentaube 1940 in Raab und bald nach 1938 in Prel]burg und ()denburg, also dicht an der Grenze angesiedelt hatte, war zu erwarten, dab sie dies demn~chst auch im Burgenland und in Nieder()sterreich tun werde. 1938 hatte sich im Burgenland ein Vorbote gezeigt. Anfang der 1940er Jahre erschienen weitere am Ostufer des Neusiedler Sees. 1943 wird sowohl in Wien wie in Nieder-Kreuzstetten bei Mistelbach (Nieder-()sterreich) eine Brut festgestellt. Von da ab rasche Zunahme und Ausbreitung. 1945 Wels, etwa 1948 Linz.
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Deutschland und westlich angrenzende Staaten Wie in Ungarn, so sind die Ornithologen auch in Deutschland auf die Tiirkentaube erst aufmerksam geworden, nachdem sie sich schon seit einigen Jahren in einzelnen Orten angesiedelt hatte. Nieht vor 1948 wurde damit begonnen, Nachrichten zu sammeln. Nach und nach erwies es sich dabei, dab folgende, weir fiber deutsches Gebiet zerstreute Siedlungen schon bestanden: Nfirnberg seit 1944, Straubing (Nieder-Bayern) seit 1945 oder 1946, Pattensen sfidlich Hannover seit 1945, GrSningen (Kr. Oschersleben) seit 1945, erste Brut 1946. Diese Kolonien sind wahrscheinlich yon weit vorgeprelltem ungarischen oder nieder-Ssterreichischen Nachwuchs gegrfindet worden. 1947 waren hinzugekommen: Rosenheim in Oberbayern, Oschatz und Meerane in Sachsen, Schwabhausen bei Gotha, Elmarshausen in Hessen und Soest in Westfalen. Von diesen ersten Kolonien aus und wahrscheinlich yon weiteren (unentdeckt gebliebenen) her breitete sich unser Vogel rasch nach allen Richtungen aus. Da derselbe Vorgang zur gleichen Zeit auch in BShmen und Westpolen einsetzt und umherirrende Tfirkentauben manchmal Hunderte von Kilometern weit fliegen, kann man fiber die Herkunft der Siedler, vor allem der in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg sich festsetzenden, nun nichts Bestimmtes mehr aussagen. 1948 erreicht die Tfirkentaube Regensburg und (wohl yon Bayern her) Salzburg, 1949 Mfinchen, 1948 Leipzig und Chemnitz, 1949 Dresden, 1950 Halle, Braunschweig, Berlin und viele Orte der Mark Brandenburg. An der Nordseekfiste erscheint sie erstmals 1948 und griindet Kolonien in und um Minsen gegenfiber der Insel Wangerooge. 1951 setzt sie sich an der Elbmfindung in Cuxhaven fest. Nahe der Ostseekfiste siedelte sie sich 1951 in Rostock, 1956 in Doberan und Wismar an. Sp~it und langsam breitet sie sich im oberen Rheintal aus. 1949 erste Brut in Mannheim, 1950 in zwei Orten der Rheinpfalz, 1954 in Konstanz, 1955 in Ziirich, Basel und Miilhausen (Mulhouse) im Ober-ElsaB, wo die Tfirkentaube dicht vor der Belforter Pforte steht und einen leichten Zugang zum Herzen Frankreichs hat, falls ihm dieser nicht durch die vielen ,,Chasseurs" verwehrt werden sollte. Das Mfindungsgebiet des Rheins begann die Tfirkentaube 1949 zu besiedeln: zun~ichst briitete sie nur in einem Dorf an der Zuider-See. 1950 wurde sie schon an drei weiteren Orten gefunden, und inzwischen sind es viele geworden. An der Kfiste Belgiens nistete sie erstmals 1955 (bei Knokke s. M., hart an der holl~ndischen Grenze). Neuerdings beginnt sie in den Winkel zwischen Rhein und Maas einzudringen: 1952 Erkelenz und Aachen, 1954 Esch-sur-Alzette, 1956 Bettemburg in Luxemburg, 1957"
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Heinsberg. Jenseits der Maas besteht seit 1952 eine Kolonie in der holl~n° dischen Provinz Limburg, ngmlich in Weert. Die Tfirkentauben-Ansiedlungen sind ganz ungleichm~13ig fiber Deutschland verteilt. Sie konzentrieren sich zum Teil um einzelne yon den ~Iteren Brutorten. Sehr groBe, gfinstig erscheinende Bezirke des Landes haben noch keine Tfirkentauben.
Diinemark, 8chweden, Norwegen D ~ n e m a r k. -- Etwa 1949 siedelte sich die Tfirkentaube in einem Dorfe Schleswig-Holsteins, n~mlich in Hohenwestedt (Kr. Rendsburg) an. Im Sommer 1948 erschienen 2 Tfirkentauben in Skagen an der Nordspitze yon Jiitland und briiteten dort 1949. Eine zweite Kolonie entstand 1949 in St. Datum, an der Westkfiste yon Siid-Jfitland. Von 1950 ab weitere Ausbreitung in Jfitland (N~heres bei L. J~sEN 1954). 1952 brfitete ein Paar in Sandby auf der Insel Lolland ( = Laaland). Auf der Hauptinsel Seeland haben die Tfirkentauben noch immer nicht FuI] gefaBt, doch sind dort 5fters umherstreifende bemerkt worden. Eine davon, in Korsor beringt, wurde 3 ° nSrdlicher in Schweden geschossen (Ringfundliste Nr. 4 p. 269). 1957 mehrere Brutpaare auf der Insel Anholt. S c h w e d e n. -- Zum ersten Male wurde die Tfirkentaube am 16. Mai 1949 in Schweden angetroffen (bei Onsala im nSrdlichen Halland). I m Sommer 1950 stellten sich bei HarlSsa (Schonen) Tfirkentauben ein, die dort fiberwinterten. Zwei Paare nisteten 1951. Umherstreichende wurden danach in mehreren Gegenden (auch auf der Insel Gotland) bemerkt, aber erst 1956 wurde ein weiterer Brutplatz: Varberg sfidlich GSteborg, bekannt, wo sich zwei Paare zum Brfiten niederlieBen. N o r w e g e n. -- DaB die Tfirkentauben den Flug fiber den Skagerrak nicht scheuen, beweist der 1954 bei Stavanger gefundene Ring, der im Sommer 1953 einer jungen Tfirkentaube in Skagen umgelegt worden war (Rindfundliste Nr. 6, p. 269). Nachdem im Winter 1954/55 Umherstreifende mehrfach in Siidwest-Norwegen gesichtet worden waren, kam es 1955 in Stavanger zu einer mii31nngenen, 1958 zu einer gegliickten Brut.
England Im Sommer 1952 hielt sich eine m~nnliche Tfirkentaube in Manton (Lincolnshire) auf und wurde, obwohl sie ,,offiziell" auf Grund schwerwiegender Indizien zu einem entflogenen K~figvogel gestempelt worden war, fiir JAMES FISHER der AnlaB zu seiner bekannten Abhandlung fiber Streptopelia decaocto und ihre Ausbreitung (1953). Die ~berraschung war grol3, als 1957 in ,,British Birds" bekanntgegeben wurde, dal3 2 oder 3 Paare 1956 erfolgreich im nSrdlichen Norfolk gebrfitet hatten, nachdem 2*
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sich dort schon 1955 mindestens 2 Paare gezeigt hatten. Im Frfihjahr 1957 wurden 2 ausgewachsene Junge bemerkt. Somit hat die Tfirkentaube nicht nur den Armelkanal (wohl von Holland her) fiberflogen, sondern es ist ihr auch geglfickt, auf der Insol FuB zu fassen. (Weiteres als Nachschrift auf p. 272) Analyse des Ausbreitungsvorganges
hemmende
Die und
Ausbreitung sie fSrdernde
Faktoren
Die Frage nach den Faktoren, welche die Ausbreitung der Tiirkentaube entscheidend begiinstigt haben, ist schon mehrfach gestellt -- und verschieden beantwortet worden. Man hat vermutet, dab Mutationen, welche das Verhalten oder (und) gewisse Funktionen i~nderten, in den Ausgangsstellungen entstanden und durch selektive Faktoren begfinstigt worden sind (MAYR 1951) -- Gen~nderungen also, die aus seBhaften Tiirkentauben solche machten, die in der Jugendphase von ungestfimem Wa~derdrang erfaBt wurden, oder aber Geniinderungen, die den Organismus besser bef~ihigen, kalte Winter zu iiberstehen. Andere Autoren (z. B. RUCNWR 1952) nahmen an, dab dem Vordringen der Tfirkentaube lediglich eine 5kologische Umstellung vorangegangen sei. Im Grunds~itzlichen sagt uns die zweite Denkrichtung mehr zu als die erste, weil ihr Erkl~rungsversuch der sparsamere ist. nderung der Nistweise. -- In den Balkanl~ndern sind der Tfirkentaube -- daran ist nicht zu zweifeln -- w~hrend der letzten 100 Jahre starke 5kologische Umstellungen aufgenStigt worden. Bis zum Zusammenbruch der Tiirkenherrschaft, also bis 1878, war sie der ,,Liebling des Volkes", dem St~idter u n d Bauern den Daseinskampf nach Kr~ften zu erleichtern suchten. Damals war die Tfirkentaube ein halbes Haustier; zahm wie die Spatzen liefen diese VSgel i n Menge in den Gassen umher und nisteten m i t Vorliebe unterm Dach oder in KSrbchen, die an den H~iusern angebracht worden waren. Nester auf B~iumen waren infolge der Hege anscheinend selten geworden. HINKE berichtete 1835: ,,Diese Taube nistet auf Balken unter den D~chern, in alten MauerlSchern, Felsritzen und h~iufig in kleinen KSrben, die man in den gedeckten G~ingen fiber und neben den StraBen aufh~ingt." REISER (1939) Sah unsere Taube in Mostar noch 1888 meist aus den Tiirkenbehausungen der innersten Stadtteile kommen. Unter diesen Umst~nden hatten die Tfirkentauben nur einen gef~hrlichen Feind: die DoMe (Coloeus monedula), die, wie RUCNER (1952) aus eigener langer Erfahrung best~tigt, in keiner mazedonischen und, man
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d a f t hinzufiigen, in keiner bulgarischen u n d serbischen Ortschaft fehlt, u n d deren (Jberzahl sich zur Legezeit auf die P l i i n d e r u n g der Tiirkent a u b e n - N e s t e r spezialisiert hat11). Vom A b w e h r k a m p f der T t i r k e n t a u b e n weiB schon HINKE im J a h r e 1835 aus P h i l i p p o p e l zu berichten: ,,Sie ist sehr kampflustig, kiimpft b e s o n d e r s mit den Dohlen, mit denen sie in best~ndiger Gesellschaft lebt." In M o s t a r sind die Nebelkriihen an diese Stelle geriickt. ,,In d e r S t a d t revidiert die Nebelkriihe tiiglich die N e s t e r der M i n a r e t t - T a u b e n ( = Tiirkentauben), u m sie zu p l i i n d e r n . " (PIcHLER 1906). Nachdem aus B u l g a r i e n und Serbien die meisten strenggliiubigen Mohammedaner, vor allem die Tiirken, vertrieben oder freiwillig a b g e w a n d e r t waren, b e g a n n fiir die T i i r k e n t a u b e n eine schlimme Zeit. Die tiirkischen Schongesetze galten nicht mehr. I n den meisten Orten hSrte m a n auf, NistkSrbchen an den H~iusern anzubringen oder das Nest der T i i r k e n t a u b e n u n t e r m Hausdach oder in den Fensternischen zu dulden. Das nStigte diese VSgel, ihre Nistweise allmiihlich zu i i n d e r n u n d zu , , B a u m b r i i t e r n " zu werden, also zu der urspriinglichen, bei den T i i r k e n t a u b e n I n d i e n s noch allgemeinen Gepflogenheit zuriickzukehren12). Aus M o s t a r berichtete PICHLER 1906: ,,Ihre W o h n o r t e u n d Brutpliitze waren urspriinglich die zahlreichen Minaretts der Stadt, die jetzt in Z a r u m sehr zahlreich verbreiteten Tauben briiten jetzt nahezu durchweg im d u n k len GeSst des Efeus, der zahlreiche Ziirgelbiiume, Ulmen u n d Obstbi£ume u m r a n k t . " Lehrreich ist auch ein Vergleich zweier A n g a b e n aus M o n a s t i r (Bitolj), die eine von 1906, die andere aus der Zeit um 1940. Mc GREGOR (1906, in (Jbersetzung): ,,Ein stiindiger und charakteristischer Standvogel in der Stadt und ihrer Umgebung, der haupts~ichlich in hohen Pappeln und auf Fensterbiinken briitet. Die Muslems bringen K~stchen oder offene KSrbchen an, um die VSgel an ihre Hiiuser anzulocken, und sie sind so zutraulich wie Spatzen." ILI~ um 1940 (nach MAKATSCH 1950): ,,Sehr hiiufiger Stand- und Brutvogel in Bitolj und den Ansiedlungen der Urngebung. Sie nistet auf den Robinien, auf ObstbSumen und Pappeln in der Stadt und an den Landstral3en in n~ichster N~he der Ortschaften." Unseres Erachtens h a t diese J~nderung der Nistgewohnheiten, die eigentlich nichts anderes war als eine Riickwendung zur urspriinglichen Nist11) Bei RUCNERheii3t es: ,,Die Dohlen, die zusammen mit den Tiirkentaube,n in Skoplje verbreitet waren, pliinderten regelm~iBigi~hre in einer Allee hoher Pappelbiiume befindliehen Nester, so dab sie, trotz allen anderen gtinstigen Bedingungen, nur sehr wenige Junge aufzogen." lz) Im Mauerwerk von H~iusera qhaben auch in Mitteleurop~ hier und da einzelne Paare neuerdings ihr Nest gebaut. Einen sol.chen Fall verzeichnete DYRcz (1956). In Soest briitete ein Paar mit Vorliebe unter dem Schutzdaeh des Kornhauses auf einem Eisentriig~r (HoFSTETTER 1952, 1954).
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weise, die Grfindung neuer Kolonien auBerordentlich begiinstigt. Dazu kam es aber zun~(~st noch nicht, denn die Zahl der Tiirkentauben ging nach 1878 in allen Balkanl~ndern rasch zuriick; in vielen St~dten (ja in fast ganz Bulgarien) starben sie aus, vor allem wohl dort, wo sie der traditionellen Nistweise allzu z~h anhingen. Erst nach 1900 hebt sich der Bestand wieder, zun~chst langsam, dann immer rascher. Um 1920 gibt es in vielen serbischen und bulgarischen Often wieder Tiirkentauben -- abet sie nisten nun so gut wie alle auf B~iumen! Dadurch sind sie freizfigiger geworden, als sie es zur Tiirkenzeit waren, und k~nnen sich iiberall im Umkreis yon H~usern ansiedeln, gleichviel ob sie dort willkommen sind oder nicht. Und schlieBlich wandern einzelne junge Paare oder kleine Trupps in entferntere Gegenden ab und lassen sich dort zum Brfiten nieder. Solche ,,Ausbriiche" aus dem Raum des einstigen osmanischen Reiches sind keineswegs iiberall gleichzeitig (,,urn 1932") erfolgt, sondern verteilen sich fiber einen l~ngeren Zeitraum: Schon vor 1915 ist yon Mostar aus eine Kolonie an der unteren Narenta (bei Capljina) gegr~ndet worden; urn 1930 entstehen die ersten ungarischen Siedlungen (in Monor und B6retty6ujfalu), erst nach 1930 verschiebt sich die Arealgrenze vom rum~inischen Donau-Ufer ins Innere der Walachei. Und w~hrend sich die Tiirtentaube in Ungarn 1940 schon an zahlreichen Orten angesiedelt hat und vor der Grenze Nieder-~)sterreichs steht, gelingt zu dieser Zeit der MostarPopulation erst die zweite Koloniegrfindung (in Dubrovnik). F e i n d e. -- Die lawinenartige Vergr~Berung der Tiirkentaubenzahl, die in vielen neubesetzten Gebieten erfolgt, l~Bt vermuten, dab unser Vogel hier weniger unter Feinden zu leiden hat als in der alten Heimat. Unter diesen standen nach der Ansicht yon RUCI~ER (1952) die auf belegte Tiirkentauben-Nester ,,dressierten" Balkan-Dohlen an erster Stelle. Die Kr~henv~gel ihrer neuen Umgebung (Dohlen, Kr~hen, Elstern) sind nicht so zahlreich wie in den Balkanl~indern, obendrein sind sie keine Stadtv~gel wie dort. Auch wissen sie mit den Eigentiimlichkeiten der fremden Zuzfigler zun~ichst noch n i ~ t so gut Bescheid wie ihre bulgarischen, oder serbischen Artgenossen13). Hinzu kommt, dab die Tfirkentauben bei ihrem VorstoB in Ortschaften gerieten, wo man diese zahmen Fremdlinge mit Wohlwollen erupting, ihre Nester nicht ausnahm und ihnen im Winter einen Platz am Futternapf der Hiihner und Haustauben g6nnte. Ohne Zweifel ist die fiber ganz Mitteleuropa verbreitete Ethik des Vogelschutzes diesem Neuling unserer ist
18) Freilich machen sic in ihren Kennmissen bald rasche Fortsdlritte; in Deutschland die Elster vielerorts zu einem argen Plfinderer yon Tfirkentauben-Bruten geworden.
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F a u n a sehr zustatten gekommen; wo Vogelschutz noch nicht volkstfimlich ist, kommt die Tiirkentaube nur langsam oder gar nicht vorw~rts (Italieu, Frankreich) oder verschwindet bald wieder. V e r m e h r u n g. -- Unter giinstigen Umst~nden k a n n es ein P a a r binnen weniger Jahre zu einer betr~ehtlichen Nachkommenschaft bringen. Die Zahl der in einer Saison gemachten Bruten (je 2 Eier) betr~gt nicht selten 4, zuweilen sogar 5. Das gilt fiir E u r o p a genau so wie fiir Indien (RooNWAL 1940). Bei der yon HOFSTETTER (1954) griindlich untersuchten Population (in Soest, Westfalen) waren yon 92 Bruten 55 erfolgreich und lieferten 95 JungvSgel. ,,Es l~Bt sich also die grobe Faustregel aufstellen: Auf jede begonnene Brut 1 ausgeflogener Jungvogel. Bei 5 j~hrlichen Bruten je Paar wird sich demnaeh die Population allj~hrlieh um 250 v.H. vermehren." Ira Untersuehungsgebiet yon To~Asz (1955), einem Vorort yon Budapest, briiteten 1950 6 Paare. Sie legten 32 Eier, 31 Junge wurden flfigge (!). ()kologische Umst~nde yon solcher Gunst bestehen freilieh keinewegs fiberall im neuen Siedlungsgebiet der Tfirkentaube; aber um eine rasche Zunahme innerhalb eines grSBeren Raumes herbeizufiihren, genfigt es, wenn dieser Vogel an wenigen Orten einige Jahre lang so erfolgreicb briitet wie in Soest, we aus (vermutlich) einem Paar des Jahres 1947 bis zur Jahreswende 1952/53 80--100 Stiick geworden waren. Hierzu einige weitere Literaturangaben: Regensburg: 1948 5--8 Stiick; 1955 150-200 Stiick (HocHEDER 1955). Nfirnberg: q3esiedlung 1944; 1955 nach Schiitzung 100 Paare (E. GSBI t A R D T 1955). J e n a : 1951 einige; 1955 fiber 50 Paare (FEU~RSTEINbr. 4. 11. 1955). B r e s 1 a u (Wroclaw): Besiedlung 1947 oder 1948; 19~4 34 Paare (DYRcz 1956). 1956). Z/i r i c h : Mai 1955 3 Stiick; 1957 26 Stiick (MXCHLER 1957). W el s : Besiedlung 1945; 1949 etwa 100 Stiick (ADAMETZ1950). Klagenfurt: Besiedlung vor 1948; 1949 auf 70 Stiick (ADAMETZ1950), 1952 auf 200--300 Stfick (HuBER 1956) gesch~itzt. H e r m a n n s t a d t (Sibiu): Besiedlung 1947; 1952 50--70 Paare (JACoBI br.). S k a g e n ." Besiedlung 1948; 1953 30--40 Paare (L. JENSEN 1954). S u~ a k : 1948 einige Paare, 1954 ,,in grol3er Menge, entlang der Meereskiiste fast auf jedem Hause in Paaren" (PELLE 1956). Die Besiedlung pflegt durch 1 Paar, allenfalls 2--3 Paare zu erfolgen. Ob der gesamte Zuwachs der n~chsten Jahre zur Nachkommenschaft der Koloniegriinder gehSrt, ist nicht sicher, denn auch hier gilt das Sprichwort: ,,Wo Tauben sind, da fliegen Tauben zu." Das hat sich unzweifelhaft daraus ergeben, dab eine in Westfalen jung beringte Tiirkentaube in einer Tiirken-
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tauben-Kolonie bei Prag und eine bei Halle a. S. beringte in einer solchen Kolonie Oberitaliens erlegt worden sind (Ringfundliste Nr. 5 und 1, p. 268). Auch in Varel, wo sich eine in KSln erbriitete Tiirkentaube eingestellt hatte, bestand eine Population schon seit mehreren Jahren (Ringfundliste Nr. 10). ()rtliehes ErlSsehen von Neuansiedlungen.Die in unsere Karten eingetragenen Orte sind teilweise nur voriibergehend yon Tiirkentauben besiedelt worden. Schuld an ihrem 5rtlichen Verschwinden sind stellenweise Beunruhigungen oder Nachstellungen (Mensch, Sperber, Elstern und Krtihen, Katzen), aber hier und da vermutlich auch knapper gewordene Nahrung (z. B. Verschwinden der GefliigelhSfe) oder klimatische Einwirkungen. In einem Brief vom 17. Dezember 1957 hat uns Frl. EMILIE ADAMETZ hierzu mancherlei Einzelheiten mitgeteilt, die sich auf den jetzigen Status in 0sterreich beziehen, aber wohl ~hnlich fiir das gauze jiingst besiedelte Gebiet gelten. Wir entnehmen ihren Angaben das folgende: ,tim Raum des Marchfeldes (Nieder-(Jsterreich) haben die Tiirkentauben nach anf~nglich starker Vermehrung vermutlich durch Abwauderung merklich abgenommen. Sie sind auch aus dem oberhalb von Spittal immer enger werdenden Drautal abgewandert, denn in engen T~lern bleiben sie nicht. Das gleiche war in Lavanttal (K~irnten) zu beobachten, wo sie in St. Andr~ und Wolfsberg erst h~ufig waren, nach Mitteilung von F. SC~tiFFMANN aber seit etwa 1953 immer seltener werden. Im Lande Salzburg scheinen sie seit 1950 nicht mehr beobachtet worden zu sein, aul]er in der Stadt Salzburg, wo sie nahezu gemein geworden sind." Auch in einigen Gebieten Deutsehlands hat die Zahl der Tiirkentauben wieder abgenommen. So heiBt es z. B. in den ,,Beitr~gen zur Naturkunde Niedersachsens" 11 (1958), p. 4: ,,Der Bestaad der Tiirkentaube in Niedersachsen ist nach anf~nglich sehr sehnellem Ansteigen 5rtlich wieder betr~chtlich zuriickgegangen, well die Tauben bei ihrer Vertrautheit dem AbschuB mit Luftbfchsen usw. stark ausgesetzt sind, und weil man sie 5rtlich wegen ihrer Beteiligung am Hiihnerfutter geradezu bekiimpft. Auf diese Weise scheinen einige Vorkommen erloschen zu sein." Der Ausbreitungsmodus In ihrem gesamten Siedlungsraum ist die Tiirkentaube ein Stand- und Strichvogel geblieben. Die Jahrhunderte, die vergangen sind, seit sie sieh von ihrer subtropischen Heimat Indien entfernte, haben keineswegs genfigt, um auch nur einige von den vielen somatischen Ver~nderungen eintreten zu lassen, die die Umwandlung in einen Zugvogel bedingen. Was wir an den Tiirkentauben Europas bemerken -- die Territorialit~t, die Standorttreue der Revierbesitzer, die Neigung, sich im Winter zu Flfigen zusammenzuschliel3en, ja selbst der den Jungen eigene Trieb zu
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weitem Umherstreifen -- all das gehSrt zum Erbgut ihrer indischen Vorfahren, deren Verhalten ROONWAL (1940) geschildert hat. Es ist sogar ffaglich (und bedarf noch experimenteller Priifung), ob die Resistenz gegen niedere AuBentemperatur bei den Populationen Europas grSBer ist als bei denen Indiens. Ihre ,,Achillesferse" sind die Zehen, die bei manchen Individuen in strengen Wintern erfrieren. Gegen solche schwere Sch~digungen scheint der europ~ische Stamm trotz st~ndigen Angreifens der Selektion noch keinen Schutz entwickelt zu haben (der etwa in Veriinderungen im Gef~Bnetz der Zehen oder im dickeren Hornmantel derselben bestehen kSnnte). Der Ausbreitungsmodus ist bezeichnend fiir einen Standvogel. Die Jungen werden yon ihren Eltern, falls diese noch eine AnschluBbrut machen wollen, im Alter von 35--40 Tagen aus dem Revier verjagt, haben mit 80--85 Tagen ihre Jugendmauser beendet (HoFSTETTER 1954) und suchen nun AnschluB an Altersgenossen oder wandern nach kfirzerer oder l~ngerer Zeit ab, allein oder in kleinem Flugverband. Diese erst einige Monate alton sind es vornehmlich, die als Koloniegriinder die Ausbreitung der Spczies bewirken kSnnen; aber mitunter beteiligen sich daran auch mehr als ein Jahr alte (HoFSTETTER1957). Wedcr die Abflugrichtung, noch die Liinge der Flugstrecke unterliegt einer Regel. Die abwandernden Jungen (wohl meist nur ein kleiner Bruchtell der produzicrten) verstreuen sich wahllos nach allen Seiten. Das haben sechs Riickmeldungen Bcringter eindringlich gelehrt; vicr davon warcn in der Kolonie Soest nestjung beringt (Nr. 2, 5, 7, 13 unserer Ringfundliste) und zwei in KSln erbrtitet worden (Nr. 10, 11). Ferner liefert das Beringungsverfahren Aufschlul3 fiber die yon Pionieren zurfickgelegten Entfernungen. Ein Ringtriiger flog 630 km, zwei andere flogen 720 km welt. Das stimmt gut zu der Tatsache, dab die Tiirkentauben das Neuland nicht selten in erstaunlich grof3en Spriingen besiedelten, denen eine allm~hliche Verkleinerung der so entstandenen Verbreitungslticke folgte. Beispielsweise lag die 1945 gegriindete Kolonie Pattensen fiber 400 km wcit vor der damaligen ,,Front"; um fiber den Armelkanal nach Norfolk zu gelangen, mul3ten die Kolonisten mindestcns 300 km welt ,,springen". Noch grSl3ere Flugleistungen einzelner Kundschafter lassen sich fiir die Zeit vor 1944 nachweisen (in Ols, Schlesien, 1940; im ostbShmischen Elbetal um 1940, usw.). Zu jeder Jahreszeit kann der Fall eintreten, dab sich Pioniere von ihrer angestammten Population 15sen und auf Wanderschaft ziehen. Diese scheinbare Regellosigkeit mag damit zusammenh~ngen, dab vom gleichen Paare das erste Gelege des Jahres schon Ende Februar, das letzte im Oktober
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gezeitigt werden kann und die ~iltesten Jungen dieser Eltern schon seit Monaten erwachsen sind, wenn die jiingsten ausschliipfen. Der am 2. April im Nest beringte Vogel, in der Liste als Nr. 13 bezeichnet, ist zwischen Mai u n d Anfang Juli abgewandert. Nach VAUK (1957) haben yon 1953 bis 1957 acht Tfirkentauben auf Helgoland kurz gerastet, und zwar im Mai, Juni, August und September. Sie erschienen einzeln, nur einmal (23. Juni 1954) waren zwei beisammen.
Karte 2. • Beringungsort, 0 Erbeutungsort beringter Tiirkentauben, verbunden durda eine gestriche]te Gerade. Einzelheiten in der folgenden Liste. Liste der Ringfunde (bis Nr. 12 angeordnet nach dem Datum des Wiedeffundes) 1. o ad. 19.1.51 Haldensleben ~- 12.10.51 Latisana. Entfernung 720 km SE (Vogelwelt 73 p. 98). 2. o pull. 2 8 . 7 . 5 1 Soest • 15.4.52 Honnef. Entf. 124 km SSE (Vogelwarte 16 p. 122).
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3. o pull. 2 8 . 7 . 5 1 Holleben % 1 . 5 . 5 2 Juniville (Ardennes). Entf. 630 km WSW (Vogelwarte 18 p. 30). 4. o ad. 2 1 . 7 . 5 2 Korsor + 1 . 1 2 . 5 2 AlgsjS. Entf. 520 km NE (V~r F~gelv~rld 12 p. 22). 5. o pull. 1 0 . 6 . 5 2 Soest + 5 . 8 . 5 3 Kl~novice bei Prag. Entf. 480 km ESE (J. f. Orn. 98 p. 125). 6. o juv. 2 9 . 6 . 5 3 Skagen -}- Sommer oder Herbst 1954 Stavanger. Entf. 332 km NW (Fauna 9 p. 139). '7. o pull. 1 9 . 6 . 5 3 Soest -}- Ende Dezember 1954 Wasserkurl (Wesff.). Entf. 33 km W (J.f. Orn. 98 p. 125). ~. o pull. 6 . 8 . 5 3 Jena + 1 8 . 7 . 5 6 Boekel (Westf.). Entf. 406 km WNW (Vogelwarte 19 p. 144). 9. o ad 1 4 . 2 . 5 6 Pardubice + 1 . 1 0 . 5 6 Juprelle (Liege). Entf. 720 km W (Gerfaut 46 p. 325). 10. o pull. 1 2 . 5 . 5 6 KSln -F 15.4.57 Varel (Oldenburg). Entf. 288 km NNE (Vogelwarte 19 p. 145). 11. o 6 . 6 . 5 6 KSln -~ 1 4 . 4 . 5 7 Esch-sur-Alzette (Luxemburg). Entf. 172 km SW (Vogelwarte 19 (p. 145). 12. o ad. 13.12.56 NSrdlingen ~- 2 1 . 5 . 5 7 Hagenau (ElsaB). Entf. 198 km W (Vogelwarte 19 p. 144). 13. o pull. 2 . 4 . 5 7 Soest + i 0 . 7 . 5 7 Ottenstein (Westf.). Entf. 100 km NW (HoFsTETTER br.). 14. H 5 038 595, o pull. 19.5.53 Jena -F 2 1 . 1 . 5 5 Brandis b. Leipzig. Entf. 85 km NE (unverSffentlicht). 15. Ra E 23 913 o pull. 1 5 . 8 . 5 6 Leipzig-W. -~ Juni 57 Geseke (Westf.). Entf. 300 km V¢ (unverSffentlicht). Weitere Ringfunde (aus kurzer Entfernung), mitgeteilt yon den Vogelwarten Helgoland bzw. Radolfzell und noch nicht verSffentlicht (nicht in die Karte 2 ,eingetragen). 16. H 6 1 3 6 0 6 0 o p u l l . 22. 9. 51 Jena + 13.1.53 Halle. Entf. 70 km NE. 17. H 5 034 379 o juv. 20. g.. 53 Holleben ~- Bad Lauchst~dt (Krs. Merseburg). Entf. 8 km SW. 18. H 5 051 678 o pull. Forsthaus Niederkleen Krs. Wetzlar -F 2 5 . 1 1 . 5 6 Butzbach (Ob.Hessen). Entf. 10 km SE. 19. Ra E 24 714 o pull. N~rdlingen + 14.9.57 Donauw6rth. Entf. 27 km SE. :20. Ra E 15 706 o pull. 2 6 . 6 . 5 6 Netzschkau (Vogtl.) ~- Mitt. v. 2 5 . 2 . 5 8 Kr~lpa fib. PSBneck (Thiir.). Entf. 50 km W. Zu den die A u s b r e i t u n g begiinstigenden Eigenschaften der T i i r k e n t a u b e z~hlen wohl auch i h r geselliges Schlafen u n d ihre Neigung, in der k a l t e n J a h r e s z e i t gesellig umherzustreifen, denn beides fiihrt zur E r f a h r u n g in einem mehr oder m i n d e r groBen Bezirk. O b e r gemeinsame, gegen W i n d u n d Sieht geschiitzte Sehlafpl~tze, die friihestens yon Mitre A u g u s t an bezogen und yon den letzten Schlafgenossen erst im A p r i l wieder aufgegeben werden, vgl. vor allem HOFSTETTER 1954 u n d ROST 1957. Besonders in sehneereichen W i n t e r n vereinigen sich mancherorts die T i i r k e n t a u b e n eines gr~Beren Bezirks zu Schw~rmen, die auf der Nahrungssuche welt u m b e r -
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E. STRESEMANN und E. NOWAK
[c~riJ.~n-
sehwelfen und fern von jeder Brutkolonie zu kiirzerem oder l~ingerem Aufenthalt auftauchen kSnnen (z. B. an Getreidestapeln). Einen ungewShnlieh groBen Flug, aus 400--500 Stfiek bestehend, hat BERETZK (1954) am 24. November 1949 in Ungarn dutch die Stadt Szeged streichen sehen, und BARSONY (1957) sah auf Maulbeerb~iumen zwischen zwei ungarischen DSrfern im Januar (vorsichtig gesch~itzt) 400--450 Stiick sitzen. Manche solcher vagabundierender Fliige 15sen sich erst im M~rz oder gar erst im April vollends auf. Nach BERGER (1957) fiberflogen am 23. M~rz 1956 23 Tiirkentauben die Insel Hiddensee, in deren weiterem Hinterland keine ansehnlichen Brutkolonien bekannt geworden sind. MSglieherweise verirrt sich der Schwarm zuweilen so welt (sogar fibers Meer?), dab seine Mitglieder nieht wieder heimfinden und gemeinsam eine neue Niederlassung grfinden. Sichere Unterlagen fiir diese Vermutung fehlen freilieh noch. Die natfirlichen Ausbreitungsgrenzen lhrer Herkunft aus Indien gem~iB liebt die Tfirkentaube die W~rme, sie siedelt sich daher zun~chst bei uns in den Niederungen, vor allem in den windgeschfitzten G~rten grSBerer dieht bebauter Ortschaften an und bevorzugt dabei solche, die am Ufer yon Fliissen liegen. Erst naeh und nach ist sie IRngs der T~ler ins Gebirge eingedrungen (z. B. am Sfidhang der Karpaten und der Ost-AIpen). Oberhalb 700 m dfirfte sie sich in Mitteleuropa noch nicht angesiedelt haben. Lienz (673 m) scheint dort der hSchstgelegene Fundort zu sein, und es ist uns fraglich, ob es dort zu einer dauernden Ansiedlung gekommen ist. HShere Gebirge, wie die hohen K ~ m m e der Karpaten, der Apenninen und vor allem der Alpen, stellen ihrer Ausbreitung ein Hindernis entgegen, das umgangen werden m u B oder nur fiber die tiefsten Piisse hinweg fiberwunden werden kann. Flachere Mittelgebirge dagegen, wie das Erzgebirge, werden wahrscheinlich des 5fteren von umherirrenden Tfirkentauben iiberflogen. Wie das hohe Gebirge, so gebietet auch das M e e r dem Vordringen Halt. Das kommt darin zum Ausdruck, dab sieh die Tfirkentaube in DSrfern oder St~idten der Nordseekiiste friiher ansiedelte als im Hinterland. In solchen F~llen haben sich Umherschweifende offenbar erst angesichts der uferlosen Wasserwiiste niedergelassen und sind dann in der n~chsteR Ortschaft eingekehrt (Minsen 1949, Cuxhaven 1951, holl~ndische Kfisten, orte 1949, Insel Texel, Knokke-sur-Mer seit 1955). Besonders deutlich zeigt sich die Wirkung der Wasserscheu der Tiirkentaube in der dichten Besiedlung yon Skagen (seit 1949) und anderer d~niseher Orte auf der ,,meerumschlungenen" jiitischen Halbinsel. Sie waren dort sozusagen in eine Reuse geraten.
Heft 31 1958 J
Die Ausbreitung der Tfirkentaube
271
W i t haben allerdings i n einem frfiheren Abschnitt erfahren, dab blindes Ungestfim die ziellosen Wanderer zuweilen wie Noahs Taube weir aufs Meer hinausgeffihrt hat, wobei einige das Glfick hatten, nach Schweden und Norwegen, und andere nach Bornholm (L. J~.NSEN 1954), Helgoland, ja sogar nach England zu geraten. Die meisten aber werden wohl schlieBlich erschSpft in den Wellen versinken. Trotz ihrer betr£chtlichen Anpassungsfiihigkeit ist der vordringenden Tfirkentaube auch in den Tiefebenen eine Schranke gesetzt. Als Standvogel erliegt sie sich h£ufig wiederholenden und anhaltenden F r 5 s t e n 14) und kaltem Wind, und daher kSnnte man vermuten, dab sie sich nicht mehr welt fiber jene Linie, die jetzt den Grenzverlauf in Polen bezeichnet, nach Osten und Nordosten wird ausbreiten kSnnen. Das ist die Ansicht yon DYReZ (1956), der auf die ungefiihre Obereinstimmung zwischen diesem Grenzverlauf und dem Verlauf der November-Isotherme von 2 ° C hinweist. Prophezeien ist freilich eine miBliche Sache. Das hat schon NIETHAMMER erfahren miissen, der sich 1943 zu dem Satz hatte hinreil3en lassen: ,,Ich glaube, dab die Tfirkentaube im Wiener Becken ihre nat/irliche Grenze gefunden hat, wie es uns die Verbreitung einer ganzen Anzahl pontischer Tier- und Pflanzenformen lehrt, die mit ihren westlichsten Ausl£ufern gerade bis in die Umgebung Wiens reichen." Wir ziehen daraus eine Lehre und enthalten uns des Wahrsagens. Abgeschlossen ira Dezember 1957 Nachschrift Die im Schlul3satz geiiul3erte Vorsicht hat fiberraschend schnell ihre Rechtfertigung erfahren, denn am 10. Miirz 1958 teilte uns Prof. E. KUMARI mit, die Tfirkentaube sei im Sommer 1957 an der Kiiste von E s t 1 a n d aufgetreten, etwa 700 km von den n~ichsten bisherigen Brutpliitzen (Danzig, Warschau) in nordnordSstlicher Richtung entfernt. Seine Nachricht lautet: ,,Ein Paar erschien im Friihling 1957 in Kostiwere -- Kastifer (20--25 km 5stlich Tallinn = Reval) und hielt sich dort den ganzen Sommer fiber auf. In der zweiten Hiilfte des Sommers erschienen noch drei weitere Tiirkentauben -- junge VSgel, die anscheinend an Ort und Stelle ausgebriitet waren. Das Nest zu finden gelang jedoch nicht. Die ganze Familie -- zwei alte und drei junge VSgel -- fiberwinterte in Kostiwere und war im J a n u a r 1958 noch da." Dieses Paar hat 1958 abermals gebriitet. W~ihrend der Drucklegung ist ein weiterer beachtlicher Ansiedlungsort, 120 km nordSstlich von Warschau gelegen, zu unserer Kenntnis gelangt. In x4) Ubcr Frostsch£den an den Zehen vgl, FERIANC1946, Rosr 1957 und REINHARDT1957.
rn, r[J. O 99
E. STRESEMANN u n d E. NOWAK
272
einem an den jiingeren Autor
gerichteten Schreiben, ~latiert Gdynia
26.4.
1 9 5 8 , t e i l t H e r r J . ~WIDERSKIm i t , e r b a b e i n d e n J a h r e n 1 9 5 6 u n d 1 9 5 7 a u f s e i n e n U r l a u b s r e i s e n i n e i n e m D o f f b e i W y s o k i e M a z o w i e & i , 5 0 lrm vor Bia]ystok
an der Bahnstrecke
Warschau--Bia~ystok
gelegen, Tiirken-
tauben bemerkt.
, , D a ich d i e s e T a u b e n o f t a u f S c h e u n e n - D ~ c h e r n s i t z e n s a h ,
ist an~unehmen,
dab
sie i n d i e s e r
Gege~d ziemlich h~ufig nisten."
Punkt konnte nicht mehr in die Karten
Dieser
18 u n d 19 e i n g e t r a g e n w e r d e n .
Als T e i l n e h m e r a m XII. I n t e r n a t i o n . Ornithologen-KongreB, J u n i 1958, erf u h r e n w i r yon den H e r r e n JAMES FISHER u n d P r o f . WYNNE-EDWARDS, d a b sich d i e T i i r k e n t a u b e in d e n J a h r e n 1957 u n d 1958 an fiinf Orten E n g l a n d s festgesetzt hat. E i n weiteres P a a r h a t 1958 in S c h o t t I a n d (Grafschaft M o r a y -~ Elginshire) u n t e r etwa 57 ° 4 5 ' N m i t E r f o l g gebriitet. E n t f e r n u n g yon d e m seit 1955 b e k a n n t e n B r u t o r t in N o r f o l k iiber 600 k m N N W . E i n e T f i r k e n t a u h e w u r d e 11./12. J u n i 1953 in S W F i n n l a n d (Askainen) g e s e h e n (E. Merikallio 1958, F i n n i s h B i r d s p. 93), 800 k m vor d e r , , F r o n t " .
Katie zur Verbreitung der Tiirkentaube in Asien Liste
der
Fundorte,
eingetragen
auf Karte
3
Die h i e r n u r m i t A u t o r u n d J a h r a n g e f i i h r t e n Schriften s i n d m i t vollem Titel ins Literaturverzeichnis (p. 291) a u f g e n o m m e n w o r d e n . Streptopelia
decaocto
decaocto:
1 -- B r u s s a - - P r o f . K o s s w m br. 2 0 . 3 . 4 9 .... 2 - - B a n k r i m a - - d e s g l . . . . " 3 - - M a n i s a u n d S m y r n a (---- Izmir) - - desgl. ' " " 4 - - A i d i n - - SCHRADER 1891, Orn. Jb. 2, p. 193 .... 5 - - Demislii - - P r o f . KosswiG br. 2 0 . 3 . 4 9 .... 6 - - M u g h l a -- d e s g l . . . " 7 -R h o d e s - SALVADOR1 & FESTA 1913 .... 8 - - A d a l i a ( - - - - A n t a l y a ) - - P r o f . K o s s w m br. 2 0 . 3 . 4 9 .... 9 - - K o n i a - - desgl. ' " . 1 0 - - A n k a r a - - Dr. KUMERLOEVE br. 1 5 . 9 . 5 7 .... 1 1 - - Tokat - - desgl. "... 1 2 - - Nieosia u n d L a r n a c a -- BUCKNILL 1910, Ibis (9) 4, p. 404 ..... 1 3 - - M e r s i n a - - HOLLOM 1955, Ibis 97, p. 10 .... 1 4 - - A d a n a -- desgl. """ 1 5 - - I s k e n d e r u n - - P r o f . K o s s w m br. 20. 3. 49 .... 1 6 - - A i n t a b ( Gaziantep) -- desgl. """ 1 7 - - Malaria - - desgl. " " . 1 8 - - Antiochia (---- A n t a k y a ) - CLARKE 1924, Ibis (9) 6, p. 108 .... 1 9 T a b o r - B e r g - TRISTRAM 1868, Ibis (2) 4, p. 211 .... 2 0 - - A m m a n - - MEII~ERTZHA~EN 1925, Ibis (12) 6, p. 323 .... 2 1 - - Totes M e e r - TRISTRAM 1868, Ibis (2) 4, p. 211 .... 2 2 - - H e b r o n MEINERTZHAGEN 1920, Ibis i l l ) 2, p. 248 .... 2 3 - - G a z a - - desgl. "-" 2 4 - - U r f a - - MISONNE 1956, Gerf a u t 46, p. 195 .... 2 5 - - D i a r b e k r - - P r o f . K o s s w m br. 2 0 . 3 . 4 9 .... 2 6 - - Z a k h o (---- Sacho) -MEINERTZHAGEN 1924, Ibis (11) 6, p. 621 .... 2 7 D o h u k - desgl. - ' " 2 8 - - Mosul -- desgl. """ 2 9 - - E r b i l - - desgl. " " . 3 0 - K e r k u k (Kirkuk) - - MOORE & BOSWELL 1956 .... 3 1 - - Baiji - - desgl. - ' " 3 2 - - S a m a r r a h - - desgl. " . " 3 3 - K h a n i k i n (Khaniqin) - - MEINERTZHAGEN 1924, I b i s (11) 6, p. 621 . . . . 3 4 - - R a m a d i -- CHAPMAN & McG~.oG~ 1956, I b i s 98, p. 585 .... 3 5 - - H a b b a n i y a - - desgl. ' " " 3 6 - B a g h d a d - - MOORE & BOSWELL 1956 .... 3 7 - - K u t - - d e s g l . . - . . 3 8 - - S o r b a t i j a --desgl. """ 3 9 - A k i n l o u - MISONNE 1956, Gerfaut 46, p. 195 .... 4 0 - A m a r a MOORE & BOSWELL 1956 .... 4 1 Zwischen S a l e h a b a d u n d Susa--PALVDAN 1938, J.f.Orn. 86, p. 633 . . . . 4 2 - - I s f a h ~ n - - BLANFORD 1876 .... 4 3 - - K u r n a -- TICEHURST
Heft 3] 1958 ]
273
Die Ausbreitung der Tfirkentaube
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I I I
274
[J. O r n , [ 99
E. STRESEMANN u n d E. NOWAK
1920, J. B o m b a y N. H. Soe. 28, p. 381 .... 4 4 - - B a s r a (---- B a s a r a ) -- A~LOUSE 1953 .... 45F a o - 'I~IcEHURST 1920 .... 4 6 Ras el K h a i m a u n d e n t l a n g der Batinakiiste--GUICHARD & GOODWIN 1952, I b i s 94, p. 297 .... 4 7 - - M u s c a t - - S H A R P E 1886, I b i s (5) 4, p. 166 .... 48 -- P i s h i n -- BLANFORD 1876 .... 49 -- M a r g a s -desgl. " - . 5 0 - - B a z m a n (----Bezman)--ZARUDNY 1900, 1903 .... 5 1 - - H u s s e i n A b a d -- ZARUDNY 1900, 1903 .... H i a s - i - b a r (Seistan) -- ZARVDNY 1903 .... Tschechi-liaschkeren ( S e i s t a n ) - - d e s g l . " . . Tschech-i-dshan ( S e i s t a n ) - - d e s g l . . . . . 52-Kuschka--DEMENTIEW 1952, 1955 .... 5 3 Sejin-ali ( = Sojunali) am M u r g a b DEMENTIEW 1952 .... T a c h t a b a s a r - - d e s g l . . . . . B a j r a t s c h - d e s g l . . . . . 5 4 - - T a s c h k e p r i -- d e s g l . . . . . 5 5 - - Serachs - WOROmEW 1955, Zoolog. S h u r n a l 34, p. 898 .... 5 6 - - Ka.zykly-benta -- DEMENTIEW b r . 2 6 . 9 . 5 7 .... 5 7 - - K a n d a h a r -- WHISTLER 1945, J. B o m b a y N . H . Soc. 45, p. 464 .... 5 8 - - T a l des F l u s s e s K a b u l in der U m g e b u n g U n a i - P a s s -- MEINERTZHAGEN 1938, I b i s (14) 2, p. 709 .... 5 9 - - J a l a l a b a d -- desgl. "-" 6 0 - - K a b u l -- d e s g l . . ' . " 6 1 - - Quetta - MEINERTZHAGEN 1920, I b i s (11) 2, p. 185 .... 6 2 - - I n d i e n -- BAKER 1928 .... 6 3 - - J a f f n a - HENRY 1955, B i r d s .of Ceylon .... 6 4 - - P u t t a l a m -- desgl. " " ' 6 5 - - U-tai -- BEREZOWSKI & BIANCHI 1891 . . . . 6 6 - - H s i l i n g -- STRESEMANN 1923 .... 6 7 - - Peking -- desgl. "... 6 8 - - T u n g l i n g -- desgl: . . . . 6 9 - - C h i n g w a n t a o -- LA TOUCHE 1932 .... 7 0 - - C h a o - y a n g (b. Jehol) -TAKA-TsvKASA et alii (1935), B i r d s of J e h o l .... 7 1 - - Bago -- STRESEMANN 1923 .... 7 2 - - T s i n g t a u -- Coll. Zool. Mus. B e r l i n .... 7 3 - - J a n t a i (Chifu) -- d e s g l . . . . - 7 4 P y o n g a m P u k t o ( P r o v i n z ) - AUSTIN 1948 .... 7 5 Hamgyong Namdo (Provinz)d e s g l . . . . . 76Hamgyong Pukto ( P r o v i n z ) - d e s g l . . . . . 77H w a n g h a e Do (Provinz) -- d e s g l . . . . . 7 8 - - K y o n g g i Do (Provinz) -- desgl. " . . 7 9 - - K y o n g s a n g P u k t o (Provinz) -- desgl. ' " " 8 0 - - T o k y o u n d nSrdl. U m g e b u n g - - AUSTIN & KURODA 1953 Streptopelia
decaocto
stoliczkae:
9 1 - - Saniju -- HELL~AYR 1929 .... 9 2 - - Cherchen D a r y a - - desgl. '... 9 3 - - Yarkand-- desgl..... 9 4 - - K a s h g a r - - desgl. -... 9 5 - - U c h t u r f a n - - desgl. "... 9 6 - A k s u -- d e s g l . . . . . 9 7 - - F r u n z e -- DEMENTIEW 1952 .... 9 8 - - A l m a - A t a - - d e s g l . . . . " 9 9 - - Tschilik -- SCHN~rNIKOW 1949 .... 1 0 0 - - K u l d s h a - - desgl. " . . 1 0 1 - - A r a s a n - - desgl. ""- 1 0 2 - - S a r a k a n -- d e s g l . . , - " 1 0 3 - - K a r a b u l a k -- d e s g l . . . " 104 -- Kantschou -- STRESEMANN 1938, J. f. 0 r n . 86, p. 194 .... 1 0 5 - - H e i t s u i t s e -- desgl. ' " ' 1 0 6 - - W e i - j u n g - p u - - desgl. ' - . . 1 0 7 - - Sining-fu -- desgl. .-.. 1 0 8 - - D s i - l i n g - ,desgl. ' . . . 1 0 9 - - S u n g - s c h u - d s c h u a n g - - desgl. .... 1 1 0 - - D y n - j u a n - i n - - BIANCHI 1915 .... 1 1 1 - - Sago-Choto -- BIA~cnI 1907
Mischformen zwischen
S.
d.
decaocto
und
S.
d.
stoliczkae:
1 2 1 - - H o i - s i a n - BEREZOWSKI & BIANCaZ 1898 .... 1 2 2 - - N i n g h s i a - - RILEY 1930, Proc. U. S. Nat. Mus. 77, p. 13 .... 1 2 3 - - P a o - t o - - d e s g l . . . . . 1 2 4 - - T a i - y u e n - f u --Coll. Zool. Mus. Berlin (1); u. Zool. Mus. Stockholm (2)
Streptopelia
decaocto
xanthocyclus:
S t r a y Feath. 10, p. 235 .... (30 k m N von Mandalay) --HEINRICH, Coll. Zool. Mus. Berlin .... 4 0 Meilen u n t e r h . B h a m o -- ANDERSON 1878 131--Thayetmyo--OATES
1882,
Mischformen zwischen 141
-
S.
d.
decaocto
und
S.
132 133-
--
Lamaing Irawaddi
d. xanthocyclus:
M a n i p u r Valley -- HmGINS 1934, J. B o m b a y Nat. Hist. Soe. 37, p. 303
Heft 3] 1958 J
Die A u s b r e i t u n g der Tiirkentaube
275
Karten zur Ausbreitung der Tiirkentaube in Europa 1928--1957 Diese K a r t e n dienen einem doppelten Zweck. E r s t e n s sollen sic das allm~ihliche Vordringen der Tfirkentaube in den letzten 30 J a h r e n vor Augen fiihren. Zweitens sollen sie den Schliissel zur L i t e r a t u r fiber i h r 5rtliches Auftreten bilden. Dem zweitan Zweck zu geniigen, hat jedar in die Karte eingetrageno Ort seine Nummer erhaltan, dio der Numarierung der Orte in den zugebSrigen E r 1/~uterungen entspricht. Die Erl~iuterungen bringen in k n a p p s t e r F o r m einen Hinweis auf das Stadium dar Ansiedlung in dam von uns eingetragenen J a h r . Die ,,arste Sichtung" am kfinftigen B r u t o r t ist noch nicht yon einem Nestfund begleitet, was aber nicht ausschlieBt, dab die Tiirkantaube schon darnels dort gebrfitet hat. W e n n die Ansiedlung erst entdeckt worden ist, nachdem sich mehrere oder g a r viale Brutp a a r e zaigten, ist anzunehmen, dab sie ein J a h r oder einiga J a h r e friiher erfolgt war. Nur wenn die n~iheren Umst~inde aus den benutzten (hinter dem Gedankenstrich vermerkten) Quellen nicht hervorgehen, fehlt ein solcher Hinweis. W~re des A n s i e d l u n g s j a h r in jedam Fall bekannt, so wiirde~ unsere Karten etwas anders aussehen. W i r sind bemfiht gewesen, n u r Orte einzutragen, an danen die Tiirkentaube im angagebenen J a h r oder bald danach wirklich gebriitet hat, u n d nicht auch solche, an denen sie n u r voriibergehend (und ohna sich dort fortzupflanzen) erschienen ist. Deshalb unterscheiden sich unsere Karten von denen, die J. FIshER (1953) verSffentlicht hat. Sobald die anfangs sehr geringe Besiadlungsdichte eines grSl3eren Gebietes s t a r k zugenommen hat, h a b e n wir devon abgesehen, weitere Neuansiedlungen einzutragen. Von der Karte 10. ab ist das aus diesem Grunde nicht mehr beriicksichtigte Gebiet dutch -- -- -- umgrcnzt worden. E i n e n A n s p r u c h auf Vollstiindigkeit unserer K a r t i e r u n g kSnnen und wollen wir nicht erheben; andernfalls hStten wir stallenweise die P u n k t e noch viel dichtcr setzen miisscn. ErschSpfende Genauigkeit kSnnen sich n u t Bearbeiter vie] enger bcgrenzter Riiuma zur Aufgabe m~chen. Solche regionalen (,,nationalen") Karten licferten L. JENSEN (1954), DYnCZ (1956) U.A. W e n n im Qucllennachweis ei~l Zusatz zu A u t o r u n d J a h r fehlt, so ist das als Verwaisungauf das Literatur-Verzeichnis (p. 291) aufzufassen. Erkli~ung
der Abki~rzungen:
hr. ~ brieflich ---- B r . = B r u t ---- B r . P. = B r u t p a a r ---- B r . V e r s . versuch ---- P. ~ P a a r - - St. : Stiick, Individuum.
Brut-
K a t i e 4. N e u e B r u t o r t e 1 9 2 8 b i s 1 9 3 6 Etwa 1 9 2 8 : 1 -- BerettyOuffalu--NAGY 1938; GRESCHIK 1933, Koscag 6 p. 61: erste Sichtung etwa 1928--29, 1931 3--4 St., Febr. 1933 16--20 St. 1 9 3 0 : 1 1 - - Monor -- NAGY 1938: erste Sichtung (mehrere St,). 1932: 2 1 - Aiud ( ~ N a g y e n y e d ) - JACOBI br. 8 . 5 . 5 7 : Br. seit mindestens 1932. 1 9 3 3 : 3 1 - - Paks -- KEVE 1944: Br. 1934: 4 1 - - A p a t i n - - W A H L ]934, Aquila 38/41, p. 4 0 9 : 1 P . . . ' . 42 -- S z ~ k e s feh~rv~r ( ~ Stuhlweil]enburg) --MAT~ 1944, A q u i l a 50, p. 414: ,,War schon vor 1936 seit J a h r e n in 3--4 P. stSndig bei den Kasernen der Stadt". •
p
,
t
276
[J. O r n . [ 99
E. STRESEMANN u n d E. NOWAK
1935:51 - - Derecske -- UDVARDY 1939, A q u i l a 4 2 / 4 5 , p. 695: B r . . . . ' - - K~.vE 1944: Br. ' " " 5 3 - - H o n t i a n s k $ D a r m o t y -- FERIANC 1946: Br.
52
--
Bicske
1 9 3 6 : 6 1 - - T e m e s v ~ r -- RADv 1957, A q u i l a 63/64, p. 2 8 6 - - 2 8 8 : Br. " . . 62-K i s m a r j a - - KEVE 1944: Br. - " ' 6 3 - - B d d a f o k -- desgl. ' " ' 6 4 - - K o m ~ r o m ( ~ Komorn)--KLEINER 1939, A q u i l a 42/45, p. 694: schon etwa 1 0 P . " " ' 6 5 Keszth e l y - - K E v E 1944: Br.
5 Karte 4. Neuansiedlungen 1 9 2 8 his 1936, und zwar: o etwa 1928, - • 1930, -- [] 1932, - • 1 9 3 3 , -- ~ 1 9 3 4 , - • 1 9 3 5 , - V 1 9 3 6 . -- ~r rOT 1 9 2 8 bestehende Ansiedlungen.
Karte 5. Neuansiedlungen 1937 und 1938, und zwar: •
Katie
1937, - - [ ] 1938.
5. N e u e B r u t o r t e 1 9 3 7 u n d 1 9 3 8
( = Peterwardein)--ScH~.NK 1939, A q u i l a 42/45, p. 694: 1 P. " ' " 2 - Vukov~r--KEGLEVICH 1939, A q u i l a 4 2 / 4 5 , p. 694: schon s e h r h~iufig .... 3 - - B a j a - - D o R N I N G 1939, A q u i l a 4 2 / 4 5 , p. 246: R u f gehSrt .... 4 - - S o l t v a d k e r t - K E v ~ . 1944: Br. """ 5 - - V a s a d - - d e s g l . ' " " 6 - - P e t r i - desgl. """ 7 -- R~d -- desgl. - " - 8 - D e b r e c e n -- UDVARDY 1939, A q u i l a 42/45, p. 6 9 5 : 1 Br. P . . . - . 9 -- B a l a t o n s z e m e s -- KEW 1944: B r . . . ' . 1 0 - - V a r a z d i n -- GEBttARDT 1941, Orn. Mber. 49, p. 1 7 2 : 1 9 3 9 schon seit J a h r e n s e h r h~iufig. 1937:1--P~terv~rad
1938:21--Bukarest--BEREWZK nach KEVE 1957, A q u i l a 63/64, p. 344: erste Sichtung .... 22 -- F e h ~ r t e m p 1 6 m ( ~ W e i B k i r c h e n ) - - K E v E 1944: B r . . " . 23-Istv~nv61gy -- desgl. " " 2 4 - - Zenta -- d e s g l . . . ' . 2 5 - - A d o r j ~ n -- desgl. """ 2 6 - Ujvid~k -- desgl. """ 2 7 - - KiillSd -- d e s g l . . ' " 2 8 - - S z a b a d k a ( = Mariatheresiopel) -- desgl. ' " ' 2 9 - - R a k o s p a l o t a - - desgl. " " ' 3 0 - - I p o l y k i i r t - KEGr~EWCn 1939, ( = Trnava)--FEr~IANC A q u i l a 42/45, p. 694: im A p r i l 3 St. """ 3 1 - - T y r n a u 1941, Orn. Mber. 49, p. 1 3 9 : 2 P.
Karte
6. N e u e B r u t o r t e 1 9 3 9 h i s 1 9 4 1
1939:1 - N e u B o r o d i n o - - HEER 1950, Orn. Ber. 2, p. 1 2 7 : 1 Br. P. ' " " 2 - - V e r sec -- K E w 1944: Br. - ' " 3 -- Miskolc -- desgl. " " ' 4 -- D u n a b S k S n y -- desgl. " " 5 -- S z e g h e g y " desgl. """ 6 -- C s a n t a v ~ r - - desgl. """ 7 -- B u d a p e s t - - desgl. ""8 -- B a l a t o n b o g l ~ r -- d e s g l . . . ' . 9 -- E g e r v ~ r -- desgl. - " . I 0 - - Z a g r e b ( = A g r a m ) - - GEBHAR~T 1941, Orn. Mber. 49, p. 1 7 2 : 1 Br. P.
H e f t 3] 1958 J
Die A u s b r e i t u n g d e r T / i r k e n t a u b e
1940:21
277
(-~ R a g u s a ) - TUTMAN 1954, L a r u s 6/7, p. 2 2 1 : e i n i g e . . . . 1957, A q u i l a 6 3 / 6 4 , p. 2 8 6 - - 2 8 8 : e r s t e S i c h t u n g .... 2 3 - L i p o v a (---- Lippa) -- desgl. """ 2 4 - - S a s h a l o m - - KEVE 1 9 4 4 : Br. ' " " 2 5 - - P e s t u j h e l y - - d e s g l . ' " ' 2 6 - - G y S r (----- R a a b ) - - d e s g l . " " ' 2 7 - - N o v 6 Z a m k y (---- N e u h ~ u s l ) - - FERIANC 1946: erste S i c h t u n g .... 2 8 - - N i t r a ( ~ N e u t r a ) -- desgl. --Dubrovnik
22--Craiova--RADv
1941:31 3233--
- - Sebenieo -- ASCARI 1951, Riv. Ital. 0 r n . 21, p. 40: s c h o n z a h l r e i c h .... J a s t r e b a r s k o ( = J a s k a ) --ST~.PE 1 9 5 4 , L a r u s 6/7, p. 2 2 2 : e r s t e S i c h t u n g .... S z e g h a l o m - - KEVE 1 9 4 4 : Br. " ' . 3 4 - - ]~rsekcsan~Id-- ders. 1942, A q u i l a
Karte 6. Neuansiedlungen 1939 bis 1941, und zwar: • 1939 -- • 1940 -- •
1941.
4 6 / 4 9 , p. 4 8 8 : schon hiiufig .... 35 -- C e g l ~ d - - desgl.: Br. ...- 3 6 - - G y S m r 5 -ders. 1 9 4 4 : B r . . - - . 3 7 - - P ~ c e l - - desgl. ' - . . 3 8 - - F o n y d d - - d e s g l . . 39 -- Balat o n f S l d v ~ r - - ders. 1942, A q u i l a 4 6 / 4 9 , p. 4 8 8 : 1 P . . . . . 4 0 - - S o p r o n ( = O e d e n b u r g ) --BANYOVITS 1942, desgl.: m e h r e r e , s o l schon seit e i n i g e n J a h r e n b r i i t e n . . . . 4 1 - - Bratisla.va ( = P r e l b u r g ) -- FERIANC 1 9 4 6 : erste S i c h t u n g schon 1938, 1941 Br. -... 4 2 K u t n ~ H o r a ( = K u t t e n b e r g ) --CERNY br. 10. 1. 57: Br. K a r t e 7. N e u e B r u t o r t e 1 9 4 2 b l s 1 9 4 4 1 9 4 2 : 1 -- Besztercze ( = Bisztriz) -- HALTRICtI br. 14. 1 0 . 5 7 : erste S i c h t u n g 1943 4 - - 6 St. ' " " 2 -- E r m i h ~ l y f a l v a - - KEVE 1 9 5 0 a : Br. -'-. 3 -- H o r t o b ~ g y (Fischerteich) -- ders. 1 9 4 4 : Br. " " ' 4 - - G y o m a desgl. ' " " 5 - - S z a r v a s - - ders. 1 9 5 0 a : Br. """ 6 - - U j v e r b ~ s z - - ders. 1 9 4 4 : Br. ..'- 7 - - Z o m b o r - - desgl. "-.. 8 - - B ~ c s a l m ~ s - d e s g l . . . - - 9 - T o l n a -- d e s g l . . - - . 1 0 - - K a p o s v ~ r -- d e s g l . . . . - 1 1 - - B a l a t o n s z ~ p l a k -- desgl. " ' " 1 2 - - S i m o n t o r y a - - d e s g l . . . - . 13 - B ~ k a s m e g y e r - - d e s g l . . . . 14 T a t a -- desgl.
1943: 2 1 - Michalovce ( = N. Mih~ly) -- FE~IANC 1 9 4 6 : B r . ' " ' 2 2 - E s z t e r g o m -- KEvE 1 9 5 0 a : Br. --.. 2 3 - - CeldSmSlk -- d e s g l . . - - . 2 4 - - S o m o g y c s u r g 6 -- desgl. .... 2 5 - - W i e n -- NIETHAMMER 1 9 4 3 : 1 Br. P. ' " 26 -- N i e d e r - K r e u z s t e t t e n - ADAMETZ 1 9 5 0 : 1 Br. P. " ' " 2 7 S t r e k l j e v c e - - RUCNER 1 9 5 2 : Br. 1944:31
--
Mukatschewo 3*
Galatz ( ~ Gala~i) -- FRANK 1 9 4 8 , Orn. Ber. 1, p. 242: einige .... 3 2 - ( = Munk~Ics) - STRA'UTMAN br. 2 . 7 . 5 7 : Br. ---. 3 3 - - U s h g o r o d
278
E. STRESEMANN u n d E. NOWAK
[J. O r n . [ 99
(~
Ungv~r)--STRAFrMAN 1947: Br. ' " " 34 -- B~nr~ve -- K E w 1 9 5 0 a : B r . . ' " desgl. " " 3 6 - - B a l a t o n f i i r e d - - VSNSCZKY-SCHENK 1943, A q u i l a 50, p. 413: erste Sichtung .... 3 7 - - M u r a s z o m b a t -- KEVE 1 9 5 0 a : B r . . . . . 3 8 - - Topoi~ a n y -- FERIANC 1946: erste Sichtung .... 3 9 - - P i e ~ t a n y ( = P i s t y a n ) -- desgl. ' " " 40--Nove Mesto (--~ V~gujhely ~ Neustadtl)--FERIANC 1946; JANY 1948, Orn. Ber. 1, p. 1 4 6 : 4 St. " " ' 4 1 - - N f i r n b e r g - - G E B H A R D T 1955: erste Sichtung. 35
--V~c--
Karte 7. Neuansiedlungen 1942 bis 1944, und zwar: • 1 9 4 2 - [] 1 9 4 3 - - A 1944,
Katie
8. N e u e B r u t o r t e 1 9 4 5 u n d 1 9 4 6
1945:1 -- Split ( ~ Spalato) -- TUTMAN 1952, L a r u s 4/5, p. 113 : m e h r e r e St. """ 2 - - L j u b l j a n a ( = L a i b a c h ) - - R u c N E R 1952: einigo P. """ 3 - - M a r i b o r ( = Marb u r g ) -- desgl.: zahlreich .... 4 -- Gola (Podravina) -- IVKOVIC 1954, L a r u s 6/7, p. 223: ziemlich viele "~" 5 -- R~tot -- KwvE 1950: Br. " " 6 -- B a r c s -- desgl. "-" 7 -- H 6 d m e z S v ~ s ~ r h e l y -- desgl. " " . 8 -- F 6 t -- desgl. " " 9 -- O r t h a. d. D o n a u -ADAMETZ 1 9 5 0 : 1 P. " ' " K l o s t e r n e u b u r g - - d e s g l . : 3 St. " " . 1 0 - - G r a z - - d e s g l . : m e h r e r e .... 1 1 - - Wels -- desgl.: 1 P. """ 1 2 - - J i r n y b. P r a g -- ~ERNY br. 1 0 . 1 . 5 7 : Br. " " - 1 3 - - B r n o ( = B r i i n n ) - desgl.: vielleicht schon seit 1943 .... Pohoielioe ( = Pohrlitz) - - d e s g l . : Br. " " Bieclav (-~ L u n d e n b u r g ) - FERIANC 1946: Br. ' " " H o d o n i n ( ~ - G S d i n g ) - - d e s g l . : Br. " " ' 14 -- Straznice ( = S t r a s s n i t z ) - - ~ E R N Y 1950: Br. """ 15 -- T a r n 6 w - - PALcZEWS~I br. 1 . 7 . 5 7 : 1 Br. P. ' " . 1 6 - - G l u b czyce ( : Leobschiitz) --PLACEK b r . 27. 1 0 . 5 6 : 1 Br. P. " ' " 1 7 - - P a t t e n s e n - HAHN 1950, Orn. Ber. 3, p. 57: H e r b s t 1945 6--8 St. 1946:21--Latisana--MoLToNI 1954: m e h r e r e im S o m m e r 1946 ....
22--Civi-
d a l o - - d e r s . 1954, Riv. Ital. Orn. 24, p. 230: erste Sichtung .... 2 3 Novo Mesto -- RTJCNER 1952: Br. ' " " 2 4 - - P o s a v s k i Bregi (-= I v a n i d grad) --KRoN~ISL br. 1 6 . 9 . 5 7 : Br. ' - " 2 5 - - K i s k u n m a j s a - - KEVE 1950: Br. " ' " 2 6 - - B u d a k a l ~ s z - desgl. "--' 2 7 Beregowo ( = B e r e g s z ~ s z ) - STRA~rrMAN 1947: B r . . " - 2 8 Ko~ice (----- Kaschau) --FE~IANC 1946: Br. """ 2 9 Z n a i m ( ~ Znojmo) --~ERNY 1950: Br. .... 30 -- Straubing - - STRESEMANN 1 9 5 1 : 1 Br. P. - ' - ' 3 1 - - G r S n i n g e n - - W ~ B E R 1950, Orn. Mitt. 2, p. 9 6 : 1 Br. P.
Heft 3 ] 1958 J
Die Ausbreitung
der
Tiirkentaube
279
Karte 8. Neuansiedlungen 1945 bis 1946, und zwar: Q 1945 -- • 1946.
K a r t e 9. N e u e B r u t o r t e 1 9 4 7 1947:1 --Sibiu ( = H e r m a n n s t a d t ) --JACOBI b r . 8, 5 . 5 7 : 1 9 4 7 schon vcrbreitet .... 2 - T r i e s t - MOLTONI 1 9 5 0 : e r s t e S i c h t u n g i m S e p t e m b e r 1 9 4 7 (3 St.) . . . . 3 B l e d - - RueNER 1 9 5 2 : B r . .-'. 4--Donji Miholjae (Podravina)--KRoiEISL br. 16.9.57: B r . ...- 5 - - S ~ s d - - K E v E 1 9 5 0 : B r . .... 6 - - N a g y k S r 5 s - - d e s g l . --" 7 - - F e g y v e r n e k - - d e s g l . -..- 8 -- H a j d u b S s z S r m ~ n y -- d e s g l . "". 9 -- J~sz~rok1 0 - - B a l a s s a g y a r m a t -- d e s g l . - " . 11 - - D i n n y ~ s - - d e s g l . . . . ' s z ~ l l ~ s -- d e s g l . . . . . 1 2 - - G S n y i i -- d e s g l . . . . 1 3 - - U j k ~ r -- d e s g l . -..- 1 4 - - W o l f s b e r g i m L a v a n t t a l -Karlsdorfdies.: Br. '' 16MSdling ADAMETZ 1 9 5 0 : s e i t 1 9 4 7 h i i u f i g . . . . 1 5 -- d i e s . : e r s t e S i e h t u n g .... 1 7 - - M a r i a T a f e r l -- d i e s . : 1 J u n g e s .... 1 8 - - K r e m s - 19--Deutseh Wagram--dies.: 1 P. d i e s . : 4 P. -... P u l k a u - - d i e s . : 1 Br. P..". .... 2 0 - U h e r s k ] ~ B r o d - - C E R N Y b r . 10. 1 . 5 7 : B r . ' " ' 2 1 Olomouc (= Olmfitz, V o r s t a d t ) - - d e r s . 1 9 5 0 : B r . . . . . P / ' c r o v ( ~ P r e r a u , M ~ h r e n ) - - d e s g l . -'.- L i p n i t z -d e s g l . ' " - 2 2 - - M o r a v s k ~ B u d ~ j o v i c e (---- M i i h r . B u d w i t z ) - - d e s g L " " ' 2 3 - L i t o 24--Prag (= Praha) -- ders. 1950: Br. an my~l (= Leitomischl) -- desgl. "-. 2 Stellen .... 25--Pardubicc--desgl.: 1 9 4 7 3 P., i m W i n t e r s e i t 1 9 3 9 / 4 0 .... CaslavDUBEN &; FORMAN 1 9 4 8 , S y l v i a 9 / 1 0 p. 5 4 : B r . ' " ' 2 6 - - J a r o m ~ " - ~ERNY 1 9 5 0 : B r . """ 2 7 - - K r a k d w (= Krakau) --KosToLOWSKI b r . 19. I 1 . 5 6 ; KT3RKIEWICZ b r . 6. 11. 5 6 : e r s t e S i c h t u n g i m W i n t e r 1 9 4 5 / 4 6 . A b 1 9 4 7 s t a r k o 1 9 5 1 , V o g e l w e l t 7 2 , p. 9 0 : e r s t e SichVermehrung .... 2 8 - - O s c h a t z - - G E R B E R t u n g .... 2 9 - - M e e r a n e - - RicHw~n h r . 4. 9. 5 7 : 1 P. " 30 -- Schwabhausen--FEUERSTEIN 1 9 5 5 , J. f. O r n . 96, p. 1 2 1 : 1--2 B r . P . " " - 3 1 - - E l m a r s h a u s e n 32--Soest--HoFsTETT]~R 1950, PRAHL 1 9 5 1 , V o g e l r i n g 2 0 p. 1 2 : 1 Br. P...-. Rosenheim--STR•SEMANN 1 9 5 8 , J . f. O r n . B e r . 3, p. 5 6 : e r s t e B r u t e n .... 3 3 O r n . 99, p. 2 1 9 : e r s t e P a a r e 1 9 4 7 / 4 8 .
280
E . STRESEMANN u n d E . NOWAK
IJ. Orn. [ 99
K a r t e 9. N e u a n s i e d l u n g e n 1947.
K a r t e 10.
Neue Brutorte 1948
1948:
I -- Mctkovid-- Ruc~sR 1952: Br..... 2 -- Fiume-- desgl. '". 3 -- Karlovad -- desgl..-.. 4 - - K l a g e n f u r t - - ADAMETZ 1 9 5 0 : s c h o n h~iufig . . . . 5 - - S a l z b u r g - - d e s g l . : e i n i g e . . . . 6 - - F r o h s d o r f - - d e s g l . : 8 St. ' " " 7 - - P o d e r s d o r f - - d c s g l . : 1 P . .... Petronell-desgl.: 5 P. - ' " H a i n b u r g - - d e s g l . : 3 P. " " 8--Stronsdorf--
K a r t e 10. N e u a n s i e d l u n g e n 1948. -- . . . . Grenzen des niv.ht m e h r beriicksichtigten Gebietes.
H e f t 31 1958 J
Die A u s b r e i t u n g d e r T i i r k e n t a u b e
281
desgl.: 3 St. ' . ' . 9 - - G r a t k o r n -- desgl.: m e h r e r e P . . . ' . M a r i a T r o s t -- desgl. " " 1 0 - - G e l s e n k i r c h e n - - desgl.: 1 Br. -- 11 - - C h o m u t o v (~-- K o m o t a u ) -- ~ERNY 1 9 5 0 : B r . " ' " 12 - - P f e r o v ( B S h m e n ) - - d e s g l . . " . 1 3 - - S v i t a v y - - d e s g l . . . . . 1 4 - - V a l a s s k ~ Mezeii~i ( ~ W a l . Meseritsch) - - desgl. "... 1 5 - - H o r t o v i c e - desgl. .-.. 1 6 - Z i l i n a ( = Sillein = Z s o l n a ) - d e s g l . . . . . 1 7 - - L w 6 w (---- L e m b e r g ) -- STRAUTMAN br. 2. 7. 57: Br. -... 1 8 - - K r a s n a b. C i e s z y n ( = Teschen) --BRODA br. 25. 2. 57 1 B r . P . ' " ' 19 -- W r o c t a w ( = B r e s l a u ) - - SEMBRAT 1951 in DYRcZ 1 9 5 6 : e r s t e S i c h t u n g 1 9 4 7 o d e r 1 9 4 8 . . . . 2 0 - C h e m n i t z ( ~ K a r l - M a r x - S t a d t ) --SCH)/FER b r . 1. 10. 52: e r s t e S i c h t u n g .... 2 1 - L e i p z i g - - STRESEMANN 1 9 5 2 : e r s t e S i c h t u n g :..2 2 -- H o l l e r n (Krs. F r e i s i n g ) - - d e r s . 1 9 5 0 : W i n t e r 1 9 4 8 / 4 9 4 - - 5 St. " " . 2 3 - R e g e n s b u r g - - H o c H E D E R 1 9 5 5 : etwa 5--8 St. ' . ' . 2 4 - - N e u s t a d t a. A i s c h - - G E B UARDT 1 9 5 5 : e r s t e S i c h t u n g .... 2 5 - - T r o c h t e l f i n g e n ( K r s . A a l e n ) - - H E E a 1954, J b e r . Ver. Vaterl. N a t k . W i i r t t . 109, p. 140: e r s t e S i c h t u n g . . . . 2 6 - - W e n d l i n g h a u s e n b. L e m g o -- GoETHE 1 9 5 1 : seit 1 9 4 8 j~ihrlich m i n d e s t e n s 3 St. ' " - 2 7 - St. D a r u m - - JENSEN 1 9 5 4 : e r s t e Sichtung.
Katie
11. N e u e B r u t o r t e 1 9 4 9
1949: I - - F o c s a n i -
KOHL 1 9 5 4 , A q u i l a 5 5 - - 5 8 , p. 2 7 4 : B r . ' - . . 2 - M a r o s v ~ s ~ r h e l y ( - - T a r g u l M u r e ~ = N e u m a r k t ) - - MA~NSB~.RG 1 9 5 0 , A q u i l a 5 1 / 5 4 , p. 182:
Karte 11. Neuansiedlungen 1949. -- . . . .
wie Karte 10.
282
E. STRESEMANN u n d E. N0WAK
[J. O r n . [ 99
I P. " ' " 3 -- K o l o z s v ~ r ( = K l a u s e n b u r g = Cluj) - - d e s g l . . . . . 4 -- T j a t s e h e w ( = T6esS) - - STRAVTMAr~ 1951 : B r . ' . . . C h u s t (----- Hiiszt) -- desgl. - - . 5 -- W i n o g r a d o w ( = N a g y - S z S 1 5 s ) - - d e s g l . .... 6 - - T s c h o p (= Csop)--desgl. "... 7 Sombor-desgl..... 8 - N o w y Sqez ( = N e u - S a n d e z ) --DZIEWOr~SKI br. 27. 2. 5 7 : Br. ' " ' 9 - C h o j n 6 w (---- H a y n a u ) - - D Y R e z 1 9 5 6 ; ZrDEK, b r . 2 6 . 1 2 . 5 4 : erste Sieht u n g 1948, Br. 1949. ' " " 1 0 - - L i t o m ~ f i e e ( = L e i t m e r i t z ) - - ~ E R N Y 1 9 5 0 : m e h r e r e P. "" 11 --Kutn~ H o r a ( = K u t t e n b e r g ) - - d e s g l . : e r s t e Br. 1941, d a n n e r s t wied e r Br. 1 9 4 9 .... 1 2 - - C e s k 6 B u d e j o v i e e ( = B u d w e i s ) - - d e r s . br. 10. 1. 57: B r . .... 1 2 a - - T r e n t s c h i n - - ders. 1 9 5 0 : i m S o m m e r gesichtet .... 1 3 - - L i n z -- ADAMETZ 1 9 5 0 : 1 Br. P. ' " ' 1 4 - - O b e r - D r a u b u r g u n d L i e n z -- HUBER 1950, O r n . B e o b . 47 p. 184: e r s t e S i c h t u n g .... 1 5 - - V i l l a e h - - A D A M E T Z 1 9 5 0 : 2 Br. P. "-.. 1 6 S k u p e t a r (Insel Brae) -- RUC~ER 1 9 5 2 : B r . . . . . 1 7 - - Z a d a r ( = Z a r a ) - - KAa~tAN 1950, L a r u s 3 p. 194: B r . . . . . 1 8 - M a l i n s k a (Insel K r k ) --KRONEISL 1950, O r n . Ber. 3, p. 58: Br. "-'. 1 9 - C o d r o i p o - - M o L T o r ~ i 1 9 5 4 : erste S i c h t u n g .... 2 0 S. Vito a m T a g l i a m e n t o - - desgl.: Br. """ 2 1 - - S a r o n n o S E w s i 1950, Riv. Ital. O r n . 2 0 p. 1 4 5 : 1 P . . . . . 2 2 - - M i i n c h e n - - STRESEMANN 1 9 5 8 , J. Orn. 99, p. 2 1 9 : 1 B r . P . ' " . 23--Mannheim--D~,sSELBV.RGER 1 9 5 0 , Orn. Ber. 2, p. 1 0 5 : 1 B r . P . .... 24Rimbaeh--PF~IFER 1950/51:1 Br. P . . " . 2 5 - H o l l e b e n b. H a l l e (Saale) - - RosT 1 9 5 3 : 1 Br. P . . . . . 26--Grol]-Steinberg (Krs. Grimma)--STRESEMAN~ 1951 1 Br. P. ' " " 2 7 -- D r e s d e n -- HEaoLD br. 1 9 5 0 : e r s t e S i c h t u n g i m N o v . . ' " 2 8 - - N e u b u r g s d o r f (Krs. L i e b e n w e r d a ) - - STRESEMANN 1 9 5 2 : e r s t e S i e h t u n g .... 2 9 --Petershagen b. B e r l i n -- d e r s . 1 9 5 3 : m i n d e s t e n s 1 P . . . . . 30 - - H a r k e n b l e c k -HAHN 1950, Orn. Ber. 3, p. 57 : 2 Br. P . . . . . 3 1 - - H o h e n w e s t e d t (Kr. R e n d s b u r g ) - - HOFSTETTER 1955, J. f. Orn. 96, p. 3 5 1 : ,,seit m i n d e s t e n s 6 J a h r e n (d. h. 1949) beobachtet ...... 32--Minsen (Krs. F r i e d l a n d ) - - D R o s T 1 9 5 6 : 1 P. . . ' . 3 3 - Werl--PEITZ~tEIER 1 9 5 7 : 4 St. ' ' " 3 4 - - H i e r d e n - - Z w E E R E S br. 5. 7. 57: B r . . ' " 35 -- Ska.gen - - JE~s~N 1 9 5 4 : 1 B r . P .
K a r t e 12.
Neue Brutorte 1950
1950:1--Delniee ( = Gorski K a t a r ) - KRONEISL b r . 16. 4. 57: Br. - ' . . 2 - - P o l a - - RUCNER 1 9 5 2 : schon z a h l r e i c h .... 3 - - P o r t o g r u a r o -- FAVERO 1951, Riv. Ital. Orn. 21, p. 4 3 : m e h r e r e Br. P . . . . . 4 - C a r p i (Modena) --MOLTONI 1 9 5 4 : m e h r e r e Br. P. " " ' 5 - - S. M a r t i n o di Corregio (b. Reggio E m i l i a ) -- desgl. ' " ' 6 - - L o d i -- d e s g l . . . . . 7 - - M i l a n o -- desgl.: erste S i e h t u n g .... L e g n a n o -- desgl.: e r s t e B r u t e n .... 8 -- T o r i n o - - d e s g l . . . . . 9 -- A p p i a n o Gentile (Como) -- d e s g l . . ' . . 10 -V a r e s e - - d e s g l . : erste Sichtung . . . . 1 1 - - P l z e n ( = P i l s e n ) - ~ERNY, br. 10. 1. 57: Br. -.-- 1 2 - - Veseli -- d e s g l . . . . 1 3 - - J a b l u n k o v o -- d e s g l . . . . . 14 -- Radoszki-KAPVSTA h r . 21. 2. 57: einzelne VSgel 1941 u n d 1 9 4 8 beoba~htet. B r u t erst 1 9 5 0 f e s t g e s t e l l t .... 1 5 - - A n k l a m -- STRESEMANN 1 9 5 2 : e r s t e S i e h t u n g .... 1 6 - - T e m p l i n -- d e r s . 1951 : 3 S t . . . . . 17--Biesenthal (b. E b e r s w a l d e ) -- desgl.: 1 B r . P . """ 18 - - T S p c h i n (Krs. T e l t o w ) - - d e s g l . : 1 Br. P . . . . . 19 - - S c h m o r k a u b. O s e h a t z - GERBER 1951, Vogelwelt 72, p. 9 0 : B r . . . . . 20 - - H a l l e -- STRESElgANN 1 9 5 1 : e r s t e S i c h t u n g .... W u r z e n - - G S T s c H b r . 14. 3. 51: e r s t e S i e h t u n g i m W i n t e r 1 9 5 0 / 5 1 .... 21--KSlleda--STRESEMANN 1 9 5 1 : e r s t e S i e h t u n g .... S a n g e r h a u s e n - - d e s g l . : 1 Br. P. ' " ' C a l v S r d e - B. WEBER br. 1 5 . 2 . 5 1 : 2 St. ' " ' 2 2 - - K r o p p e n s t a d t (Krs. Oschersleben) - - desgl.: 5 Br. P. -.-. 2 3 - - K S t h e n - - STRESEMANN 1 9 5 3 : erste Sicht u n g .... 24 - - M a g d e b u r g - - Mi)NCH 1 9 5 0 , Mitt. Thfir. Orn., 1 p. 4 : 2 B r . P . . - " 25B e r l i n - SCHNURaE b r . 11. 7. 1 9 5 0 : 4 b a l z e n d e T. i m J u n i .... 2 6 - P a y l i t z (Krs. Genthin)STRESEMANN 1 9 5 1 : e r s t e S i c h t u n g .... 27 -- B r a u n s c h w e i g
Heft 31 1958]
Die A u s b r o i t u n g d e r T i i r k e n t a u b e
283
TAUTENHAHN 1958, J. f. Orn. 99, p. 2 1 9 : 3 St. "... 28 -- W o l f s b u r g (Krs. Gifh o r n ) -- LiJDERS 1950, Orn. Mitt. 2, p. 1 2 1 : 1 B r . P . ""- 29 -- H o h e n f o l k f i e n (Krs. Donnenberg)--HENNINGS 1951, Orn. Mitt. 3, p. 1 6 2 : 1 B r . P . . - . . 30-N i e d e r e l s u n g e n - - PRAHL 1951, Vogelring 20, p. 13 : 2 Br. P . . . ' 31 -- A r z e l l - VOLKOM~R 1950, Vogelring 19, p. 2 9 : 1 Br. P. 3 2 - - G r i i n b e r g (Krs. G i e B e n ) PF~IFE~ 1950/51 : 1 Br. P. " ' " 3 3 - B u t z b a c h - VOGT 1950, Vogelring 19, p . 3 0 : 2 P. """ 3 4 - - Haehelheim b. W e t z l a r -- ARTZ 195D, Gef. Welt 74, p. 166 : 1 Br. P. ' " '
Karte 12. Neuansiedlungen 1950.
-- . . . .
wie Karte 10.
35 -- B i e d e s h e i m - - AMMERSBACH 1952: 1 Br. P. .-.. B a d D i i r k h e i m - - desgl. """ 3 6 - - Lachen b. N e u s t a d t -- d e s g l . . - - . 3 7 - - Soest (Niederl.) --TEN KATE 1957, Lim o s a 30, p. l l 0 : l B r . P. - . 38 -- Oldebroek -- TJiwWES 1952, A r d e a 40, p. 97: 1 Br. P. ' " ' H a r d e r w i j k -- TEN KATE 1957, L i m o s a 30, p. 1 5 7 : 1 Br. P. ' " ' 3 9 - M u s s e l k a n a a l (Prov. Groningen) - - v . I). BRINK 1951, L i m o s a 24, p. 1 0 : 1 Br. P. ""-4 0 - - H o l s t e r b o -- JENSEN 1954: erste Sichtung .... B o v l i n g -- desgl.: 1 Br. P. ' " ' 41 Orb~ck -- desgl.: 1 P . . . . . 4 2 - - U d b y h o j -- desgl. ' " ' 4 3 - H a r l S s a - - STRSMBERG 1952, V ~ r F~gelv~irld 11, p. 117: Br.
284
[J.Orn. [ 99
E. STRESEMANN u n d E. NOWAK Karte l
13.
Neue
Brutorte
1951
•
1951:1--Szaszregen ( ~ S~ichs. R e g e n ~ R e g h i n ) - - K o H L 1954, A q u i l a 5 5 / 5 8 , p. 2 7 4 : 2 P. ' " ' 2 - - S t a r y S~ez -- DYRcZ 1 9 5 6 : B r . ' " ' 3 -- S o k o l S w Mlp. - - CHORZEPA, br. 16. 1 2 . 5 4 : 1 B r . P . . . . . 4--Radom--DYRcZ 1956: Br. '". 5--Torn5 ( ~ T h o r n ) -- STRAWI~SKI br. 1 2 . 6 . 5 7 : 2 Br. P. ...- 6 - - S t a r o g a r d Szezecifiski (~- S t a r g a r d ) -- SZALA, br. 2 . 3 . 5 7 : B r . . . - . 7 -- P o z n a 5 ( - - Posen) -- SOKO~,OWSKI, mdl.: Br...'8 -- U s t r o 5 b. C i e s z y n ( = reschen) - - BRODA br. 2 3 . 6 . 5 7 : B r . " " 9--Ostrava ( = M ~ h r i s c h O s t r a u ) ~ERNY br. 10. 1 . 5 7 : Br. " . . 10 -- K r ~ l o v a D o u r ( = K S n i g i n h o f a. d. Elbe) - - d e s g l . . . . . Police (---- Politz) a. d. M e t u j a - - desgl. .... 1 1 - - H ~ r m a n u v M e s t e e -- d e s g l . . . . . 1 2 - - K a t o v i c e b. S t r a k o n i e e - - d e s g l . . " 1 3 - - T h i e n e (Vicenza) -- MOLTONI 1 9 5 4 : etwa 10 Br. P . . . . . 1 4 - - Rovigo - - TAm~L
•
Karto 13. Neuansiedlungen 1951. -- . . . .
wie Karte 10.
1951, Riv. Ital. Orn. 21, p. 137: 1 B r . P. " . . 15 - - M o d e n a -- MoLTONI 1 9 5 4 : B r . .... 1 6 - - N e u b u r g ( D o a a u ) - - GEBHARDT 1 9 5 5 : e r s t m a l s Br. -... 1 7 - - O s t h o f e n b. W o r m s - PFEIFER 1 9 5 3 / 5 4 , L u s c i n i a 27, p. 13: B r . . ' . . 1 8 S e l i g e n s t a d t (Hessen) - - DRIVER br. 17. 1 2 . 5 3 : 2 Br. P . . ' . . 1 9 - - B a m b e r g - - GERHARDT 1955: Br. V e r s . .... 2 0 - - C o b u r g -- desgl.: 1 Br. P. -... 2 1 - - J e n a - - STRESEMANN 1 9 5 2 : schon 2 - - 3 P. "'" 22A l t e n b e r g - - C R E U T Z , Beitr. Vogelk. 7 (ira D r u c k ) : 1 B r . P. " . - 2 3 R a g u h n - - STRESEMANN 1 9 5 1 : 1 Br. P . . ' - . 2 4 - - H a m e l n -- SCHOENNAGEL 1953, Orn. Mitt. 5, p. 192: e r s t e S i c h t u n g .... 2 5 - - T a n g e r h i i t t e - - STRESEMANN 1951 : 1 Br. P. .... 2 6 - - L e u e n b e r g -- d e s g l . . . . . 27 -- A n g e r m i i n d e -- d e s g l . . . . . 28 -- R o s t o c k - BASTIAN br. 5 . 4 . 5 7 : e r s t e S i c h t u n g , 10--12 St i m F e b r . . . . . 2 9 - - St. M i c h a e l i s d o n n --~-~OFSTETTER br. 1 0 . 3 . 5 7 : ,,sicher seit 1951 . . . . . . 3 0 C u x h a v e n - ZAREL 1953, Orn. Mitt. 5, p. 1 1 3 : 1 B r . P . Karte
14. N e u e B r u t o r t e 1 9 5 2
( : I i a ~ i ) - - R A D u 1 9 5 7 : S i c h t u n g . . . . 2 - - S w a l j a w a - - STRAUTMAN 1 9 5 3 : Br. ' " " 3 - - B e r e g o w o (schon 1 9 4 6 P 2 7 ) . . . . 4 -- Pre~ov ( = Eperjes) ~ERNY b r . 1 0 . 1 . 5 7 : B r . . . . . 5 - - H u n c o v c e (---- H u n f a l v a ) - - BETHLENFALV~" 1 9 5 5 ,
1952:1--Jassy
- -
Heft 3 1958 J
Die A u s b r e i t u n g d e r T i i r k e n t a u b e
285
A q u i l a 59/62, p. 4 4 1 : 1 B r . P . """ 6 - - S v i a d n o v b. Mistko--CERNY br. 1 0 . 1 . 5 7 : Br. " . - 7 -- K l a t o v y (---- Klatau) -- d e s g l . . " " 8 -- 01s ( ~ O l e ~ n i c a ) -- DYRcZ 1956: Br., vielleicht schon friiher .... 9 - - N o w y T a r g ( - - - - N e u m a r k ) - Dzi~wor~sK~ b r . 2 7 . 2 . 5 7 : Br. -..- 1 0 --PificzSw--B~ELAT br. 3 . 1 . 5 5 : Br., vielleicht schon 1951 .... 1 1 - - S a n d o m i e r z - - KAPVSTA br. 2 1 . 2 . 5 7 : 1 Br. P. ' " ' T a d e u s z S w b. O p a t S w D ~ c z 1956: B r . - " " 1 2 Lekowo (Krs. Bia~ogard = B e l g a r d ) - G~uszczY~SK~ b r . 1 2 . 4 . 5 7 : 1 B r . P. ".'. 13 -- P r e n z l a u -- STR~SEMANN 1952: 1 P . " " 1 4 - - R a t h e walde (S~chs. Schweiz) --Mi(RZ br. 30. 1 . 5 3 : 1 Br. P . . " . 1 5 - - N o r d g e r m e r s l e b e n B. WEBSR br. 17. 1 2 . 5 3 : Br. " " ' 1 6 - - G o t h a - - HACKER 1955, J. f. 0 r n . 96, p. 121:
Karte 14. Neuansiedlungen 1952. -- . . . .
wie Karte 10.
m e h r e r e Br. P. -..- 1 7 - - Stadtsteinach -- GEBHARDT br. 2 9 . 9 . 5 5 : B r . . . . 18 -N S r d l i n g e n -- ders. 1955: im H e r b s t schon 16 S t . . . - 1 9 - - L u d w i g s h a f e n -- PFEIFER 1955/56, L u s c i n i a 29, p. 1 9 : 1 P. """ 2 0 M e l l r i c h s t a d t - GEBHARDT 1955: erste Sichtung .... K a l t e n n o r d h e i m ( R h S n ) - SEMMLER 1957, F a l k e 4, p. 167: erste Sicht u n g .... 2 1 - - Medebach -- PEITZMEIER 1957: 1 Br. P. .-'. 2 2 - - Stuckenbroek -desgl. " - . 2 3 - - A a c h e n - - SCHMITZ 1953, Orn. Mitt. 5, p. 1 1 : 1 P. ' " " 2 4 - - E r k e lenz--NIETHAMMER U. PRZYGODDA 1953, Vogelring 22, p. 7 3 : 2 - - 3 Br. P. - - . 2 5 W e c r t --TEN KATE 1953, L i m o s a 2, p. 111: cinige Br. P. --'. 2 6 - - S a n d b y -- JENSEN 1 9 5 4 : 1 Br. P. ' " ' 2 7 - - Aalb~ck -- desgl. ' " ' 2 8 - S k a l l e r u p -- desgl.
K a r t e 15.
Neue Brutorte 1953 Br. ' " ' 2 -- K o f i s k i e - - SUSKIEWICZ br. 12.3.57: 1Br.P..... 3 - - P u t a w y - - C z A F K O W S K I br. 6 . 3 . 5 7 : B r . . . - . 4--Warszawa ( ~ W a r s c h a u ) --LANDOWSKI br. 2 0 . 3 . 5 7 : Br., vielleicht schon f r i i h e r .... 5 -PIock -- SIW~K br. 2 6 . 6 . 5 7 : 1 Br. P., vielleicht 1952 .... 6 -- GSrlitz -- CRBUTZ, Beitr. Vogelk. 7 (im Druck) : B r . . . 7 -- H o y e r s w e r d a -- d e s g l . . . . - 8 -- F r e i b e r g / S a . --IHLE 1954, Falke 1, p. 160: 1 B r . P. --.- 9 - - H u n d i s b u r g - - B . WEBER b r . 17. 1 2 . 5 3 : 1 Br. P . . " . I 0 - - E s c h w e g e - - REINHARDT 1953/54, L u s c i n i a 27, p. 14:
1 9 5 3 : 1 - K i c l c e - - GACKA br. 2 8 . 6 . 5 7 :
286
E. STRESEMANN u n d E. NOWAK
[J. O r n . L 99
erste Sichtung .... 1 1 H o l t z h e i m (Krs. G i e l 3 e n ) - GEBHARDT U. SUNKEL 1954, Die VSgel H e s s e n s : 1 Br. P . . . . . 1 2 - - F r a n k f u r t a. M a i n - - PFEZFER 1953/54, L u s c i n i a 27, p. 1 4 : 1 Br. P . . . . . 1 3 --Wattenscheid--PR~ITZMEIER 1 9 5 7 : 1 Br. P. " . . 14 -Borculo -- JUNG~. 1955, A r d e a 43, p. 2 5 2 : 1 Br. P . . . . . 1 5 - - V a r d e - - J E N s E N 1954: 1 Br. P. ' " ' 1 6 - - K ~ r g ~ r d -- desgl.
Karte 15. Neuansiedlungen 1953.
K a r t e 16.
Neue Brutorte
1954
1 9 5 4 : 1 -- L u b l i n -- DYRcZ 1956: B r . . ' " 2 -- J ~ d r z e j S w -- BIELAT br. 1 1 . 3 . 5 7 : Br. - 3 - - LScl~--DYRcZ 1956: Br. .-.. 4 - - S t a r a K i s z a w a ( = Alt Kischau) -CZAPLI~SKI b r . 19. 1 . 5 5 : 1 Br. P. .... 5 - - S y c 5 w (---- Groflwartenberg) -- DYRCZ 1956: B r . . " ' 6 - T u r n o v (---- T u r n a u ) - ~EaNY h r . 10. 1 . 5 7 : Br. " . ' 7 - Z i t t a u CREUTZ, Beitr. Vogelk. 7 (ira Druck): B r . . . . . 8 -- E b e r s d o r f (Krs. LSbau) -- desgl. .... 9 -- K a m e n z -- desgl. - " . L e i p p e (Krs. H o y e r s w e r d a ) -- d e s g l . . . . . 1 0 - - Miigeln--HERGART br. 29. 1 2 . 5 5 : B r . . . . . 1 1 MSttingen (Krs. N S r d l i n g e n ) - - H E E R 1954: 1 B r . P. " " . 12 -- Scheinfeld -- GEBHARDT 1955: 2 P . " " . 1 3 - H i l d b u r g -
Karte 16. Neuansiedlungen 1954.
-- . . . .
wie Karte 10.
H e f t 31 1958 J
Die A u s b r e i t u n g der T i i r k e n t a u b e
287
h a u s e n -- H r r r L E a 1955, F a l k e 2 p . 2 1 3 : 1 Br. P . . - . - 1 4 - - M e i n i n g e n -- ders. 1956, F a l k e 3 , p. 210: Br. " . . 15 -- Z e r b s t , CREUTZ, Beitr. Vogelk. 7 (ira Druck) . . . . . 1 6 - - L e i f e r d e - - BXSECK~. u. LEHMANN 1955, Vogelwelt 76, p. 1 8 6 : 1 Br. P. ' " " 1 7 -- E i n b e c k - - SCHOENNAGEL 1955, Orn. Mitt. 7, p. 1 2 : 1 Br. P . . . . . 1 8 - - D a v e r d e n b. V e r d e n (Aller)--ScHMIDT 1957, Beitr. Nat. Niedersachs. 10, p. 22: erste Sicht u n g .... 1 9 - - W a r b u r g -- PEITZMEIER 1 9 5 7 : 1 B r u t p a a r .... 2 0 - - K51n -- PRZYGODDA 1956: D e r N i e d e r r h e i n 23, p. 12: Br. ""' 2 1 - - E s c h - s u r - A l z e t t e -- HuLTEN 1957, G e r f a u t 47, p. 282: erste Sichtung .... 2 2 - - H a r l i n g e n -- ZWEEaES mdl. 5 . 8 . 5 7 : Br.
K a r t e 17. N e u e B r u t o r l e
1955
1 9 5 5 : 1 - - G y i m e s p a f l - JACOBI br. 8 . 5 . 5 7 :
m e h r e r e Br. P. - " . C i u c - desgl. """ 2 -- Boto~ani -- RADU 1 9 5 7 : 2 P. " " ' 3 -- Kiew -- KISTJAKOWSKIJ1957, F a u n a U k r a i ny, B a n d 4, p. 80; WOJINSTWENSKIJ br. 1 9 . 4 . 5 8 : 1 Br. P., 1958 4--5 Br. P. " " ' 4-- D ~ b i c a - - DYRCZ 1956: Br. ' " ' 5 ' - - Bia~a b. Bielsk -- FERENS 1956, Chr. P r z y r . Ojcz. 12, p. 42: Sichtung Aug. 1955, wahrscheinlich Br. " . - 6 -- Cieszyn (---- Tes c h e n ) - - D Y R c z 1956: Br., wahrscheinlich friiher .... 7 - - T r z e b n i c a ( = Trebnitz)
Karte 17. Neuansiedlungen 1955. Nicht beriicksichtigtcs Gebiet wie in Karte 13.
288
[J.Orn. [ 99
E. STRESEMANN u n d E. NOWAK
-- desgl. ' " . 8 -- Milicz ( = Militsch) -- d e s g l . . . - . 9 K l o d a w a - - TOMASZEWSKI b r . 30. 6. 57: e r s t e Sichtung, d a n n Br. " " . 10 -- P r u s z k 6 w - - SzezEPKOWSKI, T a g e s z e i t u n g . , , E x p r e s s W i e c z . " 25. 4. 57: B r . . . . . 1 1 - K w i d z y f i ( = M a r i e n w e r d e r ) CZAeLINSKI br. 24. 2. 57 : 1 B r . P. ' " - 1 2 - - G d a f i s k ( = D a n z i g ) -- ders.: a n zwei Stellen b e o b a c h t e t (1 Br. P.) .... 1 3 - - W e i l 3 k o l l m - - Fi~Rsr 1956, F a l k e 3, p. 2 1 0 : m e h r e r e Br. P. " " . 1 4 - - P i r n a - - SCHELCIIER br. 13. 7. 5 7 : B r . ' " . 1 5 - - Schackensl e b e n - - B . WEEER b r . 11. 7. 5 7 : Br. V e r s . ' . . . 16 -- B r a m s c h e ( K r s . B e r s e n briick)--KuMERI, OEVE 1956, Vogelwelt 77, p. 5 8 : 1 P . . . . . 17--Lienen--PEITzMEIER 1957 : 1 B r . P. - " 1 8 - - B r a c k w e d e - - d e s g l . . . ' 1 9 - - P a d e r b o r n - - desgl.: m e h r e r e B r . P . -... 2 0 -- O p l a d e n -- PRzYGODDA 1 9 5 6 , D e r N i e d e r r h e i n 23 p. 1 2 : Br. ' " " 21 - - N i e d e r k l e e n (Krs. W e t z l a r ) --SVNKEL b r . 3 0 . 9 . 5 5 : 1 Br.P. ""' 2 2 - - S t a d t s t e i n a c h - - E n E L M A N N b r . 19. 9. 55: B r . ' " ' 23 -- Spielbach/Sehrozberg--HEER 1956:1 Br.P..'.. 24--Ilsfeld (Krs. H e i l b r o n n ) --LSHRL 1955, J. f. Orn. 96, p. 4 2 7 : 1 B r . P . -'-" 2 5 - - K a r l s r u h e - - P o T E L mdl. 1 9 5 5 : 1 B r . P. .... 26 --Bietigheim--LSHP~ 1 9 5 5 , J. f. Orn. 96, p. 4 2 7 : 1 Br. P . . . . . Bretten - - POTEL m d l . 1 9 5 5 : 1 Br. P . . . . . 2 7 - - G n S t z h e i m - - GEBHARDT 1 9 5 5 : 1 Br. P. 2 8 - - K a r l s h u l d - - FISCHER br. 1. 10. 55 : Br. " . . 2 9 - - A u g s b u r g - - STEINBACHER b r . 14. 10. 55 : Br. """ 3 0 - - A l l m a n n s d o r f b. Konstanz--ANONYM-~S 1956, Orn. Beob. 53, p. 1 1 7 : 2 P. ' " ' 3 1 --Zfirieh--M)~CHLER 1 9 5 5 , Orn. Beob. 52, p. 9 6 : 1 Br. P. ' " - 3 2 - - B a s e l - - S e H w A E z 1955, Orn. Beob. 52, p. 9 8 : 1 P. " " . 3 3 - M u l h o u s e (~--Miilhausen)--CLAUDON 1956, L ' O i s e a u 26, p. 2 4 2 : 1 Br. P. - " " 34--S. G i o v a n n i - - MiccoLi 1 9 5 6 , Riv. Ital. Orn. 26, p. 1 9 4 : 2 Br.P..". 35 -- P a r m a - - ToRNIELLI 1 9 5 7 , Riv. Ital. Orn. 27, p. 1 6 2 : 2 B r . P . .-.- 3 6 - K n o k k e - s u r - M e r - - L i P P E N S 1 9 5 6 , G e r f a u t 46, p. 137: 1 B r . " " ' 3 7 - N o r f o l k (Cley ?)--RICHARDSOn 1957, B r i t . B i r d s 50, p. 2 3 9 : 2 P..... 38 -- Stavanger-HOLGERSEN b r . 10. 9. 57 : B r . V e r s .
Karte
18.
Neue
Brutorte
1956
und
195 7
- - Soroki - - NAZARENKO b r . 2 5 . 7 . 5 7 : Br. " " ' 2 -- L u t o w i e c -- JOZEFIK m d l . 1 9 5 7 : 3 J u n g e g e s e h e n .... 3 - P i o t r k S w T r y b u n a l s k i - PAJEWSKI b r . 2 6 . 6 . 5 7 : 1, vielleicht 2 B r . P . ' " ' 4 - - M i f l s k M a z o w i e c k i - - J A w o R s s I br. 2 7 . 6 . 5 7 : im W i n t e r 1 9 5 5 / 5 6 ca. 2 0 St. g e s e h e n . . . . 5 - - S w i ~ t y Wojciech ( = St. A l b e r t ) -CZAPLI~SKI br. 24. 2. 5 7 : 1 Br. P..... 6 - - V a r b e r g - - R E u T E R W A L L 1956, V ~ r F~gelv~irld 15, p. 2 6 2 : B r . P . .... 7 - - D o b e r a n - - L A M E E ~ T 1 9 5 7 , F a l k e 4, p. 167 : 1 P. -- 8 - - W i s m a r - - D A N K E R T 1957, F a l k e 4, p. 166: e r s t e Sichtung, 4 St. -... 9 -- M i n d e n - - PEITZMEIER 1 9 5 7 : 1 Br. P . . ' . . 1 0 - - B i e l e f e l d - - THOME 1957, Orn. Mitt. 9, p. 2 3 1 : 1 P. " ' 11 - - L i i d e n s c h e i d --FE]TZMEIER 1 9 5 7 : 1 Br. P. .... 12 -- B e t t e m b u r g ( L u x e m b u r g ) - - G A L L 1957, Orn. M i t t . 9, p. 15: m e h r e r e .... 13 -- B l a r i e u m -- ZWEEEES m d l . 5. 8. 57: B r . . " . 14--De K o o g (Insel Texel) -- desgl. 1956:1
1957:21--Hagenau (ElsaB) - - GOETHE 1 9 5 7 , Vogelwelt 19, p. 1 4 4 : 1 P....22--Godesberg--SziJJ 1957, V o g e l r i n g 26, p. 4 9 : e r s t e S i c h t u n g .... 2 3 - H e i n s b e r g (Bez. A a c h e n ) SOYKA 1957, V o g e l r i n g 26, p. 4 9 : 1 B r . P. " . . 2 4 --Sint-Idesbald-Koksijde--Rowies 1957, G e r f a u t 47, p. 3 0 6 : 1 P . ' " ' 25-E l m s h o r n - - H o F s T E T T E ~ br. 2 2 . 3 . 5 8 : 1 P. '"" 26--Neustadt a.d. Dosse-BLINKE br. 28. 7. 57 : B r . ' " . 2 7 - - H u s u m - - K 5 N m 1958, Orn. M i t t . 10, p. 30: Br. ' " ' 2 8 - - K o s t i w e r e ( = K a s t i f e r ) - - KUMARI, b r . 1 0 . 3 . 5 8 : 1 B r . P. ' " " 2 9 --Malbork ( = Marienburg)--SzABLEWSKI br. 31. 7. 5 7 : 2 Br. P..'.. 30--
H e f t 3] 1958 J
Die A u s b r e i t u n g der T i i r k e n t a u b e
289 !i!~i!,~ ~i ....
3o
"W
Karte 18. NeuarLsiedlungcn 1956 und 1957, und zwar: • Karte 17. Landskrona--G. gesehen.
MARKGREN, br. 15. 4. 5 8 : 1
Karte
19.
1956 -- •
1957. Sonst wie
Br. P., schon im W i n t e r 1 9 5 6 / 5 7
Grenzorte
1 -- Neu B o r o d i n o (1939 P. 1) .... 2 -- Soroki (1956 P. 1) .... 3 -- J a s s y (1952 P. 1) .... 4 - - Kiew (1955 P. 3) .... 5 - - L e m b e r g (1948 P. 17) .... 6 - - L u b l i n (1954 P. 1) .... 7 -- Pu~awy (1953 P. 3) .... 8 -- Miflsk Mazowiecki (1956 P. 4) .... 9 - - W a r s c h a u (1953 P. 4) .... 1 0 - - P ~ o c k (1953 P. 5) .... 1 1 - - T h o r n (195J P. 5 .... 12 -- M a r i e n w e r d e r (1955 P. 11) .... 13 -- M a r i e n b u r g (1957 P. 29) .... 14--Danzig (1955 P. 12) .... 1 5 - - L e k o w o (1952 P. 12) .... 1 6 - - K o s t i w e r e (1957 P. 28) .... 17 -- t t a r l S s a (1950 P. 43) .... 18 -- V a r b e r g (1956 P. 6) .... 19 -- S t a v a n g e r (1955 P. 38) .... 2 0 - - S k a g e n (1949 P. 35) .... 21--Kocrg ~ r d (1953 P. 16) .... 2 2 - - H u s u m (1957 P. 27) .... 2 3 - - R o s t o c k (1951 P. 28) --24A n k l a m (1950 P. 15) .... 2 5 - W i s m a r (1956 P. 8) .... 2 6 - C u x h a v e n (1951 P. 30) .... 2 7 - - M i n s e n (1949 P. 32) .... 2 8 - - M u s s e l k a n a a l (1950 P. 39) .... 29--Harlingen (1954 P. 22) .... 3 0 - - D e Koog (1956 P. 14) .... 3 1 Soest (Niederl.) (1950 P. 37) .... 3 2 - - N o r f o l k (1955 P. 37) .... 3 3 - - K n o k k e s . m . (1955 P. 36) .... 3 4 - - S i ~ t - - I d e s b a l d p - K o k s i j d e (1957 P. 24) .... 3 5 - ] l e i n s b e r g (1957 P. 23) .... 3 6 - - K S l n (1954 P. 20) .... 3 7 - - B e t t e m b u r g (1956 P. 12) .... 3 8 -- E s c h - s u r - A l z e t t e (1954 P. 21) .... 3 9 - - M i i h l h a u s e n (1955 P. 33) .... 40--Basel (1955 P. 32) .... 4 1 - Ziirich (1955 P. 31) .... 4 2 - A l l m a n n s d o r f (1955 P. 30) .... 43 -- ausgefallen .... 4 4 - - A u g s b u r g (1955 P. 29) .... 45--Mfinchen (1949 P. 22) .... 46 -- R o s e n h e i m (1947 P. 33) .... 4 7 - - S a l z b u r g (1948 P. 5) .... 4 8 - - L i e n z (1949 P. 14) .... 49 -- L a t i s a n a (1946 P. 21) .... 5 0 - - R o v i g o (1951 P. 14) .... 5 1 - - V a r e s e (1950 P. 10) .... 52 -- A p p i a n o
290
E. STRESEMANN und E. NOWAK
J. Orn. 99
Karte 19. Grenzsiedlungen der Tiirkentaube. ~ 1925, -- Q 1957. Gentile (1950 P. 9) .... 53 -- Saronno (1949 P. 21) .... 5 4 - - T o r i n o (1950 P. 8) .... 5 5 - - M o d e n a (1951 P. 15) .... 5 6 - - Pola (1950 P. 2) .... 57 -- Malinska (1949 P. 18) .... 5 8 - - Z a r a (1949 P. 17) .... 59--Sebenieo (1941 P. 31) .... 60 -- Skupetar (1949 P. 16) .... 61--Metkovi6 (1948 P. 1) .... 62 -- Dubrovnik (1940 P. 21). Zusammenfassung Die Tfirkentaube war ursprfinglich auf semi-aride Gebieto Sfidasiens beschr~nkt. Dort lassen sieh drei geographische Rassen unterscheiden. Eine davon, Streptopelia decaocto decaocto, bewohnte bis zum Beginn des historischen Zeitalters n u r Indien, nordw~rts bis zum Himalaya, ostwiirts etwa bis zum Brahmaputra. Sp~iter ist sie, vermutlich auf dem Seewege, nach Nord-China eingefiihrt worden, wo sie sich stark ausgebreitet hat. Auch nach Vorder-Asien ist sie yon Indien her erst in historischer Zeit gelangt. Es ist wahrscheinlich, aber nicht sicher, dab sie nach Mesopotamien dureh den Menschen gebracht wurde. Von dort aus ist sie nach Syrien und (schwerlich vor der Mitte des 16. Jahrhunderts) nach Anatolien und weiter nach Siid-
Heft 3 I
1958 J
Die Ausbreitung der Tfirkentaube
291
ost-Europa vorgedrungen, wo die Tfirken ihr eine besondere Hege angedeihen lieBen. In der europ~ischen Tfirkei entwickelten sich Populationen in sebr vieleu St~dten und D6rfern. Einige davon (z. B. in Mostar und Bessarabien) sind wahrscheinlich auf importierte Paare zurfickzuffihren. Nach dem Zusammenbruch der tfirkischen Herrschaft in Bessarabien (1812), Griechenland (1828), Rumelien, Bulgarien, Serbien, Albanien, Montenegro, Herzegowina (1878). verloren die Tfirkentauben dort ihre Beschfitzer. Ihr Bestand ging sehr stark zur~ck, in weiten Gebieten (Bessarabien, Griechenland), wurden sie g~nzlich ausgerottet. Erst nach 1900 breiteten sie sich in Bulgarien und wobl aucb in Serbien wieder aus. Das war nach Ansicht der Vefff. die Folge oekologiseber Ums~ellung yore Nisten an H~usern und unter D~chern zum Briiten auf B~umen. Von vorgeschobenen, dicht besiedelten Kolonien (Mostar, Belgrad, Orten an der bulgarisch-rum~nischen Grenze) aus drangen Tfirkentauben um 1930 fiber die Grenzen des einstigen osmanischen Reiches in drei Richtungen vor, und zwar nach der Kfiste Dalmatiens, nach Ungarn und n a ~ der Walaehei. Infolge der dort einsetzenden starken Vermehrung (wahrscheinlich orm6glicht durrh verminderten ,,Feinddruck") hat sich die Tfirkentaube schnell welter verbreitet. In einem g~nstigen Jabr kann eine ~rtliche Population, wie nacbgewiesen, um mebr als 250 % zunehmen. Zur Zeit ist die Tfirkentaube in der Po-Ebene bis nach Turin, n5rdlich der Alpen bis an die Kfiste der Nordsee (Belgien, Holland, Cuxhaven), des Skagerrak (Skagen) und der Ostsee (Wismar, Rostock, Danzig, Reval), und fiber Rum~inien bis zum Dnjestr und sogar bis Kiew vorgedrungen. Schon haben einzelne Paare in Ost-England, Schottland und Siid-Schweden mit Erfolg gebrfitet. Bisher sind 15, meist am Geburtsort beringte Tfirkentauben in gr58erer Entfernung (bis 720 km) wiedergefunden worden. Sie beweisen, dab die von ihrer Stamm-Kolonie abwandernden (wohl meist noch nicht einj~hrigen) Individuen dies ohne Bevorzugung einer Himmelsrichtung tun, also ,,wahllos streuen". Das kann zu jeder Jahreszeit geschehen. Der Ort der endgfiltigen Ansiedlung abgewanderter Individuen oder Paare ist mitunter fiber 700 km weit vom Geburtsort entfernt. Dal] das Vordringen der Tfirkentaube infolge ihrer Eigenschaft, den Winter am Brutplatz oder in dessen Niihe zu verbringen, an einer klimatisch bedingten Ausbreitungsgrenze (Winter-Isotherme?) enden wird, ist wahrscheinlich. Diese Grenze scheint bisher noch nicht erreicht zu sein. Der nSrdlichste bisherige Brut- und zugleich ~berwinterungsort liegt dicht bei Reval ( = Tallinn), 59 o 4 5 ' N (sfidlichstes Siedlungsgebiet ist Nord-Ceylon, 9 o 45' N). Man kennt weder morpho]ogische noch ethologische Unterschiede zwischen den nSrdlichsten und den sfidlichsten, durch 50 Breitengrade ge~rennten Populationen. Starker Frost kann bei den europ~ischen Tfirkentauben eine Schiidigung der Zehen bewirken, die dem Vogel das Umfassen von Zweigen und das Laufen erschwert. Ob die indischen noch empfindlicher gegen K~ilte sind, wurde bisher noch nicht untersucht. Literaturverzelchnis Die Zahl der Schriften, die Anspruch haben in eine vollst~indige Bibliographio der Tfirkentaube aufgenommen zu werden, geht hoch in die Hunderte. Wir haben sie zun~ichst nach MSglichkeit allesamt in eine Kartei aufgenommen und durchgesehen. Um Raum und Kosten zu sparen, haben wir uns dana ent-
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E. STRESEMANNund m. NOWAK
Orn. r[J. 99
schlossen, in unser Literaturverzeichnis nur eine kleine Auswalfl einzusetzen. Das sind diejenigen Schriften, auf die wir uns im fortlaufenden Text bezogen haben, ferner eine Anzahl deter, die in den Karten-Erl~uterungen ~fters erw~hnt worden sind, und sch]ieBlich auch so]ehe Werke odor Artikel, die in diesen Er]~uterungen zwar nut ein- oder zweimal genannt werden, aber eine wortreiche Zitierung erfordern. Alle iibrige Literatur, die uns zur Anfertigung der Karten gedient hat, ist nur in die Kartenerl~uterungen, und zwar unter Fortlassung des Titels der Schrift, eingesetzt worden. Unser ,,vo]Ist~ndiges" Verzeiehnis der Tfirkentauben-Literatur, endend Dezembet 1957, befindet sich boi den Akten der DO-G. in Berlin. ADAMETZ, E. (1950): Die Einwa~uderung und Ausbreitung der Tiirkentaube in 0sterreich yon 1943--1949; Orn. Ber. 2, p. 85--97. u. STRESEMANN, E. (1948): Rasehe Ausbreitung der Tiirkentaube in Mitteleuropa; Biol. ZentraJblatt 67, p. 361--366. ALLOUSE, B. E. (1950): A Handlist of the Birds of Iraq; Iraq Nat. Hist. Mus. Publ. No. 2. (1953): The Avifauna of Iraq; Iraq Nat. Hist. Mus. Publ. No. 3 p. 70. AMMERSBACH, R. (1952): Die Vogelwelt des Rheintales zwischen Odenwald und Haardt; l l 7 / l l S . Jber. Ver. Naturkunde Mannheim 1950/51, p. 233. ANDERSON, J. (1878): Western Yunnan Expeditions 1866--75. London, p. 666. AUSTIN,O.L. (1948): The Birds of Korea; Bull. Mus. Comp. Zool. 101. u. KURODA,N. (1953): The Birds of Japan. Cambridge Mass. BAKER, E. C. STUART (1928): The Fauna of British India. London. Vol. V. BARSONY, G. (1957): Aquila 63--64, p. 343. BELON, P. (1554): Les observations de plusieurs singularitez et choses memotables (etc.). BERETZK, P. (1954): Winter movements of Streptopelia decaocto; Aquila 55 bis 58, p. 273. BEREZOWSKI, M., u. BIANCHI, W. (1891): Ayes expeditionis Potanini per provineiam Gan-su 1884--1887. St. Petersburg, p. 27--29. BERGER, W. (1957): Zugbeobachtungen an der Tiirkentaubo auf Hiddensee; Falke 4, p. 105. BIANCHI, W. (1907): Ayes expeditionis P. K. KozLowl per Mongoliam et Tibetiara orientalem 1899--1901. Sankt Petersburg, p. 137. -(1915): Ayes expeditionis P. K. KozLowl per Mongoliam orientalem (etc.); Ann. Mus. Zool. Acad. Sei. Petrograd 20 p. 58. BLANFORD, W. T. (1876): Eastern Persia, Vol. If, London, p. 270. BODENSTEIN, G. (1949): Zur Ethologie und Biologie der Tiirkentaube; Orn. Beob. 46, p. I07--116. CA~INESCU, R.J. (1933): Turtur risorius in Rum~nien; Bull. Soe. Nat. Romania 1933, No. 4, p. 4 - - 6 . ~ERNY, W. (1950): Uber die bisherige Ansiedlung der Tiirkentaube in der Tsehechoslowakei; Orn. Ber. 3, p. 130~133. -
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Heft 31 1958 ]
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