Tabelle 1. In-vitro/in-vivo-Korrelation der Chemosensibilit~it (S) und -resistenz (R) von Ovarial- und Brust-Karzinomen Tumortyp
Patientenzahl
S/S
S/R
R/S
R/R
Ovar Brust
21 10
11 5
2 2
1 -
7 3
Probleme verantwortlich: niedrige Cloning efficiency: < 0,006%, ungeniigende Zellausbeute, Kontamination und friihzeitige Verklumpung. 2. Die Ans~itze, bei denen solides Tumorgewebe als Testmaterial verwendet wurde, konnten in 72% ausgewertet werden, wohingegen Ergt~sse und Ascites in nur 26% erfolgreich angesetzt wurden. 3. Die Ergebnisse unserer in vitro und in vivo Korrelation faf3t die Tabelle 1 zusammen. Unsere Ergebnisse zeigen, dab der Human Tumor Stem Cell Assay ein brauchbarer Test ist, um die Chemosensibilit/it, besser Chemoresistenz von Ovarial- und Mammakarzinomen vorauszusagen. Beim Vergleich der Cloning efficiency von festen Gewebsproben mit tumorzellhaltigen Ergtissen wird deutlich, dab der Verwendung solider Tumoren als Ausgangsmaterial der Vorzug geh6rt. M6glicherweise mug die relativer Armut an umgebenden Zellen mit Ern/ihrungsfunktion daf'ur verantwortlich gemacht werden, dab Tumorzellen aus Ascites oder Ergiissen nur in reduziertem Mage zur Clonbildung bef~higt sind. Die Probleme bei der Kultivierung chirurgischer Tumoren bzw. des Endometrium- und Zervixkarzinoms m6gen ihre Ursache vielleicht auch in einer unangemessenen Ern~hrungssituation haben. Neben Verbesserungen bei der Herstellung von Einzelzellsuspensionen und einer Reduzierung der Kontaminationsm6glichkeiten sollte somit insbesondere eine Ver~inderung der Medien erfolgen, um den Einsatzbereich des Human Tumor Stem Cell Assays zur Ermittlung von Onkobiogrammen zu erweitern.
204. Die stufenweise Ausbreitung gyn~ikologiseher Karzinome anhand ihrer histographischen DNS-Muster R. E. Herzog (Mainz) Das AusmaB der Malignit~it eines Tumors 1/il3t sich anhand histologischer und zytologischer Kriterien absch/itzen, wobei die einschneidendsten Verfinderungen am Zellkern festzustellen sind. Sie sind quantitativ faBbar durch Bestimmungen der zellkerneigenen DNS. Werden die Werte in Histogrammen aufgetragen, so kann aus ihrer Streuung auf das Wachstumsverhalten des Tumors geschlossen werden. Nachdem unterschiedliche DNS-Werte bei nicht invasiven und invasiven Karzinomen gefunden wurden, sollen jetzt die Ergebnisse bei unterschiedlicher lymphogener Ausbrei659
FE
S DNS
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KARZINOM REGION•RE LYMPHANGIOSE EING. LYMPHKNOTENBEFALL AUS~ LYMPHKNOTENBEFALL DIFF, LYMPHANGIOSE-H~MANG.
D C) 0 A • [] •
E MAMMA VULVA VAGINA CERVIX CORPUS OVAR
Abb. 1
tung aufgezeigt werden. Unterschieden wurde zwischen Karzinomen ohne Lymphangiose, solchen mit region/irer Lymphangiose, mit eingeschr/~nktern Lymphknotenbefall (1 bis 3 positive Lymphknoten), mit ausgedehntem Lymphknotenbefall (mehr als 3 positive Lymphknoten) und Karzinomen mit diffuser Lymphangiose und H~mangiose. Die untersuchten Karzinome sind im folgenden mit Anzahl der F/ille und Zahl der histologisch befundeten Lymphknoten aufgelistet. Mamma: N--137, 31 Lymphknoten; Vulva: N--6, 29 Lymphknoten; Vagina: N = 2, 36 Lymphknoten; Cervix: N = 50, 32 Lymphknoten; Corpus: N = 12, 32 Lymphknoten; Ovar: N = 9, Douglasperitoneum, Omentum, suspekte peritoneale Bezirke. Die Ergebnisse sind aus der Abbildung 1 ersichtlich (FE=Fluoreszenzeinheiten, s=Standardabweichung tier DNSWerte als Ausdruck der Streuung innerhalb der Histogramme). ~bereinstimmend kann fur die untersuchten Karzinome gesagt werden, dab die Streuung in den Histogrammen mit zunehmender lymphogener Aussaat zunimmt. Ob dieses stufenweise Wachstum vom Tumor selbst ausgeht oder Folge einer schrittweise nachlassenden Immunit/~t ist, kann nicht gesagt werden. Nach den ersten Teilergebnissen ist anzunehmen, dab auch die Rezidivneigung mit erh6hten DNS-Werten einhergeht. Sollte sich dies best~tigen, gestattet die DNS-Bestimmung im Sinne eines Gradings Aussagen t~ber die Prognose eines Tumors und kann dann in die lherapieplanung mit einbezogen werden.
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