Zeitsehrift ffir Zellforsehung, Bd. 42, S. 94--133 (1955).
Aus dem Histologisch-Embryologischen Institut der Universit~t Graz (Vorstand: Prof. Dr. C. ZAWISCH). DIE WHARTOBISCHE SULZE UND DIE GEF-~SSE DES NABELSTRANGES. Von C. ZAWISCH. Mit 13 Textabbildungen.
(Eingegangen am 28. November 1954.) Einleitung. I n den l e t z t e n J a h r e n h a t das reife Gallertgewebe des N a b e l s t r a n g e s (WHARTONsehe Sulze, WHARTO~CS jelly, gelge de WHARTON) vielfach Bea c h t u n g gefunden, i n s b e s o n d e r e im Z u s a m m e n h a n g m i t d e r Mucopolysaeeharidforsehung. D a n e b e n l~uft eine m i t U n s i c h e r h e i t e n b e l a s t e t e morphologische u n d funktionelle Betrachtungsweise, die die E i n o r d n u n g dieses Gewebes u n t e r die a n d e r e n Gewebe m e s e n e h y m a l e r H e r k u n f t betrifft. E i n e neue Z u s a m m e n f a s s u n g des h e u t e fiber dieses Gewebe B e k a n n t e n ist d a h e r a m Platze. I h r folgte eine S t e l l u n g n a h m e a n H a n d eigener B e o b a c h t u n g e n . V o r a n g e s t e l l t sei die morphologische E i n r e i h u n g des reifen Gallertgewebes in d e r Auffassung d e r n e u e r e n Lehrbiieher, diese n a e h d e r Reihenfolge des Erscheinens geordnet. PATZELT (1945, 1946, 1948) reiht das Gewebe unter die ,,primitiven Stfitzgewebe" mit Schleimknorpel, chondroidem Gewebe und Knorpel. Er betont den Sehleimgehalt des spaltenlosen Gewebes, der diesem Druckfestigkeit verleihe. MAXIMow-BLooM (1948) besehreibt es unter ,,Bindegewebe mit besonderen Eigenschaften" zugleich mit retikul~rem und Fettgewebe. BLOOM betont die weiche Konsistenz des Gewebes, besehreibt kurz dessen Metaehromasie und erw~thnt bereits das mSgliche Vorkommen von Chondroitinsulfat. BARGMANN(1948) macht keinen Unterschied zwischen Binde- und Stiitzgeweben, reiht a]le diese Gewebe unter letzterem Titel und das ,,gallertige Bindegewebe" unter die ,,ungeformten". Er meint, dab durch die Gelifizierung der Mucine eine grSBere meehanische Widerstandskraft erreicht werde. BUCKER(1948) reiht das,,gallertartige Schleimgewebe" zu den Bindegeweben und - - da er im allgemeinen einer Differenzierungsreihe folgt - - mit dem embryonalen Mesenehym nnter ,,embryonales Bindegewebe". Er erwahnt die Metachromasie der Grundsubstanz als ahnlich der des Sehleimes und sagt niehts fiber die Konsistenz des Gewebes. STOrm jr. (1951) erw~hnt das ,,gallertartige Bindegewebe" zusammen mit dem Mesenehym nur in der Einleitung zum Kapitel ,,Binde- und Stfitzgewebe" und betont, es sei infolge seines grollen Wassergehaltes ~ullerst weich und sulzig. E s bestehen also - - wie aus dieser Aufstellung h e r v o r g e h t - - Mein u n g s v e r s c h i e d e n h e i t e n fiber die K o n s i s t e n z des Gewebes u n d somit
Die W~ARTO~sche Sulze und die Gef~fle des Nabelstranges.
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fiber seine Funktion als druckresistent oder nicht. Merkwfirdigerweise wird dabei den Geli~13en des Nabelstranges gar keine Aufmerksamkeit geschenkt. Ffir sie bildet ja doeh die WH)-RTO~sche Sulze (Wh.S.) die Umhfillung, und zwar eine deutlich spezialisierte Hfille, die den drei Gefi~f~en gemeinsam ist, wie vielfach die bindegewebige Adventitia grSl3erer KSrperarterien und ihrer Begleitvenen. Wie diese sehliei3t sie auch unmittelbar an die muskul/~re Media an. Der Unterschied ist nur, dai3 diese Adventitia nicht wie sonst aus lockerem Bindegewebe besteht und dab beim Menschen die Vasa vasorum fehlen, da das Gallertgewebe hier gefi~131os ist. Diejenigen nun, die dieser Hfille Druckfestigkeit zuschreiben, meinen damit wohl, daI3 durch sie die Gef/~I3e des Nabelstranges vor Druck geschfitzt wfirden, etwa bei fiberm/il3iger Torsion. Wie es damit beschaffen ist, soll sp/~ter gezeigt werden. In meiner Darstellung ,,Vorschlfige zu einer Neugruppierung der Binde- und Stfitzgewebe zu Unterrichts- und Studienzweeken" (ZAwzsc~ 1948) meinte ich jedoeh, das reife Gallertgewebe an einer bestimmten Stelle der Bindegewebe einordnen und nicht zu den Stfitzgeweben rechnen zu kSnnen, obwohl ihm eine gewisse stfitzende Funktion zuk~me, ,,der des Fettgewebes um die gro•en Nerven- und Gef/i6plexus vergleiehbar". Damit meinte ich eben eine gewisse Polsterung der Gef/s Selbst dieses kleine Zugest/indnis meinerseits ist aber heute im Lichte neuerer Forschung nur in sehr besehriinktem Ausmal3 aufrechtzuerhalten, wenn auch BURKL (1953) gerade unter Hinweis auf meine Anschauung neuerdings den Charakter der Wh.S. als druckresistentes Stfitzgewebe ffir gesichert erkl/~rt 1. Auf die yon ihm gegebenen Begrfindungen wird sp/~ter noch zurfickzukommen sein. Hier sei nur vorangestellt, daI3 BURKL meint, die Mucopolysaccharide seien ,,in der Grundsubstanz der primitiven Stfitzgewebe die Grundlage ffir die Stiitzfunktion" und dal3 er folgendermaBen zusammenfal3t: ,,In den primitiven Stfitzgeweben" (d. h. also auch in dem yon ihm speziell behandelten reifen Gallertgewebe) ,,bilden die Mucopolysaccharide der Grundsubstanz mit den Faserstrukturen eine funktionelle Einheit, die ausschlieBlich mechanische Aufgaben erffillt. Dieses Moment, zusammen mit dem Mangel an einem nutritiven Kapillarnetz, begrfindet ausreichend ihre Stellung innerhalb des PATZELTschen Zwischengewebsschemas" (eben als ,,primitives Stiitzgewebe"). BURKL 1 Hingegen ist meine damalige Bemerkung zuriickzuziehen, gegen die BURKL mit Recht h/~tte auftreten kSnnen: dal3 n/~mlich ,,meines Wissens im reifen Gallertgewebe Chondromucoid nicht nachgewiesen wurde". Die Arbeit wurde 1947 abgefal3t, als tats/~chlich die im folgenden angeftihrten Untersuchungen noch nicht verSffentlicht waren und man tiberdies den unzul~tnglichen Ausdruck ,,Chondromucoid" noch anwenden konnte, was heute nicht mehr mSglich ist.
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berficksichtigt die bereits recht umfangreiche Literatur fiber die Muco. polysaeeharide der Wh. S. (an sich u n d im Vergleich mit denen anderer Gewebe u n d Gewebsflfissigkeiten) gar nicht u n d ffihrt die supponierte I)ruekresistenz dieser Substanzen auf ihr WasserbindungsvermSgen u n d ihre F/s der EiweiSbindung zurfick. Welche mechanische F u n k t i o n e n speziell die Wh. S. haben soll, wird nieht erwi~hnt. I m folgenden wird die Kenntnis der allgemeinen histologischen S t r u k t u r des reifen Gallertgewebes im ~ a b e l s t r a n g des Neugeborenen vorausgesetzt. Diese ist in allen/~lteren und neueren Lehrbfichern einheitlich beschrieben. Es scheint keine gegenteilige Meinung zu bestehen und so kSnnen diese Kenntnisse als gesichert betraehtet werden. Weniger b e k a n n t sind gewisse feinere Einzelheiten, insbesondere in den E n t wieklungszust~nden der Wh. S., sowie ihre strukturellen Beziehungen zu den Gef~Ben. Naeh d e m Vorangegangenen wird es sich also hier d a r u m handeln, zun~chst eine Zusammenstellung dessen zu geben, was fiber die Mucopolysaccharide der Wh. S. u n d ihre etwaigen Verschiedenheiten gegenfiber denen anderer primitiver Stfitzgewebe einerseits, denen der Nabelstranggefi~lle im Vergleich zu den KSrpergefi~l~en andererseits b e k a n n t ist; ferher, dieses Gewebe als Ganzes u n d in bezug auf die ~qabelstranggef~Be genauer zu betrachten, wobei diesen Ge/iiflen selbst besondere Aufmerksamkeit zu schenken sein wird ; und endlich die Funktion der Wh. S. zu kl/~ren.
1. Die Mucopolysaccharide. Der Gehalt des reifen Gallertgewebes an sehleimartigen Stoffen und deren metachromatische Fi~rbbarkeit mit gewissen Anilinfarben war li~ngst bekannt (s. MAXDIOW1927), ehe die histochemisehe Mucopolysaccharidforschung einsetzte. Nur diese ist hier yon Bedeutung. Der l~bersichtlichkeit halber sei der Mucopolysaccharidgehalt des Gallertgewebesund der Nabelstrangge/iiflegemeinsam besproehen, zumal dies yon allen einschlagigen Autoren so gehalten wird. I~ILLIE(1949) behandelt die histochemischen und sonstigen farberischen Reaktionen si~mtlieher epithelialer Mueine, sowie der malignen Tumoren der entsprechenden Gebiete, ferner eine groBe Zahl mesenchymaler Mucine, ebenfalls unter Heranziehung entsprechender Tumoren. Nur diese zweite Gruppe ist hier yon Interesse. Durch Behandlung mit Hyaluronidase (wahrscheinlich aus Stierhoden) wird eine Unterseheidung angestrebt zwischen Mucinen, die in erster Linie aus Hyalurons~ure bestehen und solchen, die mehr Chondroitin- und Mucoitinsulfat enthalten. I)er Nabelstrang enth/~lt zweierlei Mueine; eines im Gewebe, das andere in den Zwischenraumen zwisehen den Muskelfasern der Gefi~13wande. Sie unterscheiden sich voneinander durch einzelne Farbreaktionen, insbesondere aber dadurch, dab das Gefi~Bmucin dureh ttyaluronidase etwas sehwerer angreifbar ist als das Gewebsmucin. Dies im Gegensatz zu WISLOCKY, BV~TrSG und DEMPSEY (1947), die allerdings nach Fixierung in ZENKEI~scherLSsung - - das Gefa$mucin gar nieht ffir Hyaluronidase angreifbar linden. Anders als die Mueine des Nabelstranges, bei denen die Reaktion auf Hyaluronidase stets eindeutig und gleichsinnig positiv verlauft, verhalt sich die Grundsubstanz des Hyalinknorpels. Nach Enzymeinwirkung fand LILLIE in zwei Fallen -
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keine metachromatische F~rbbarkeit mehr, in den weitaus meisten F~llen aber blieb die F~rbbarkeit nach wie vor erhalten. In ihrer Angreifbarkeit durch Hyaluronidase unterscheiden sich ferner die Nabelstrangmucine yon den Chondromucinen, den Mucinen der Mischtumoren, des Nucleus pulposus und der Chordome. Was hier unter ,,Chondromucinen" verstanden wird, ist nicht ganz klar; LILHE sagt, ihre Reaktionen seien ~hnlich denen der Knorpelgrundsubstanz, aber weniger intensiv. In ihren f~rberischen und histochemischen Reaktionen ~hneln die Nabelstrangmucine denen yon Lipo- und Fibromyxomen und yon Myxosarkomen; die Mucine yon Myxochondromen sind hingegen denen des Knorpels fast gleich und zeigen nur eine geringere Dichte der F~rbung. Von der Chordagruppe (Nucl. pulposus, Chordome) unterscheiden sich die Nabelstrangmucine durch den negativen Ausfall der Sc~IFFschen Reaktion, sonst aber nur durch geringe Farbdifferenzen. BUNTI•O (1950) gibt einen Uberblick fiber alle Gewebe, in denen bis zum Zeitpunkt seines Referates Mucopolysaccharide histochemisch und chemisch nachgewiesen und identifiziert worden waren. Ein grol3er Teil der Toluidinblau-Metachromasie (die nicht nur Sulfatradikale, sondern auch Phosphatradikale, sogar Carboxylgruppen anzeigt) des reifen Gallertgewebes wird yon StreptokokkenI-Iyaluronidase aufgehoben, die ganze in der Synovialflfissigkeit, in Myxomen und ~hnlichen Tumoren; die des Knorpels aber wird yon ihr nicht beeintr~chtigt. Streptokokken-Hyaluronidase greift in vitro aber nut Hyalurons~ure und Hyaluronate an. Die Wh. S. ist also viel reicher an letzteren als an Chondroitinsulfat. Hodenhyaluronidase, die in vitro sowohl Hyaluronate als auch Chondroitinsulfat angreift, hebt die Toluidinmetachromasie des reifen Gallertgewebes vSllig auf. Nach K. METER (1950) ist im Nabelstrang I-Iyalurons~ure nachgewiesen. Sie aber aus dieseru Gewebe zu gewinnen (wie aus ~nderen Mischungen mit Chondroitinsulfat) und yon den EnzymhemmkSrpern zu isolieren, ist besonders schwierig. Das Chondroitinsulfat des Nabelstranges kann wie das der Haut nur dutch starke Alkalien extr~hiert werden, w~hrend das des Knorpels viel loser an Protein gebunden und schon mit neutralem CaCl~ extrahierbar ist. Doch scheint es gerade im Knorpel salzartige Verbindungen mit Kollagen einzugehen (K. MEYER 1952). Die Tatsache, dal3 das Chondroitinsulfat des Knorpels yon Hodenhyaluronidase hydrolysiert wird, nicht aber yon Pneumokokken-Hyaluronidase, laBt K. MEYER die Frage aufwerfen, ob diese Hydrolyse einem in der ttodenhyaluronidase enthaltenem andern Agens zuzuschreiben sei. Weitere eigene Versuche erlauben ibm die Fu~note, da{~ dem nicht so sei und dai] ein und dasselbe Enzym beide Arten yon Mucopolys~cchariden hydrolysiere. Hingegen finden LILLIE, EMMARTund LASKEY (1951) ger~de in Hyaluronidase aus Stierhoden zweierlei Enzyme: eine echte Hyaluronidase, die Hyaluronss in vitro depolymerisiert und die thermolabil ist, und ein zweites, hitzebest~ndiges Enzym, yon den Autoren Chondromucinase genannt. Nur dieses hebt die Metachromasie des bcsonders studuierten Nabelstranges auf, aber auch die der KSrpergef~l]e und des Knorpels. Diese Versuche sollen eher auf einen Gehalt des Gallertgewebes an Chondromucin denn an Hyalurons~ure hinweisen, wobei wiederum nicht klar wird, was unter ,,Chondromucin" zu verstehen ist. Wieder anders ~TAGA~O (1953, I), der die ,,Interzellularsubstanz" des Nabelstranges verschieden alter Embryonen studiert. Die erw~hnten Autoren behandeln nur den reifen Nabelstrang. Aus der deutschen Zusammenfassung des japanischen Textes geht hervor: die Mucopolysaccharide der Wh. S. und der Substanz zwischen den Muskelfasern der Gef~Be sowie in deren Adventitia bestehen haupts~chlich aus Hyalurons~ure ; diese vermehrt sich mit dem Alter des Fetus. Leider ist nicht angegeben, welche Hyaluronidase zu den Kontrollversuchen verwendet wird. Chondroitinsulfat ist gegen Ende der Schwangerschaft in geringer Menge vorhanden z. Zellforsch. Bd. 42.
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C. ZAwisc~:
(Auftreten der Metachromasie schon bei PH 2,5 beweist deren Vorhandensein iiberhaupt). Gleichsinnig mit dem Zunehmen des Gehaltes an HyaluronsAure geht (wie schon an dieser Stelle bemerkt werden daft) naeh NAOANO (1953)die Vermehrung der kollagenen Faserbiindel mit dem Alter des Fetus. Die ausfiihrlichste neuere Untersuchung, sowohl der Wh. S. als der NabelstranggefABe stammt von RONIANINI(1951). Untersucht wird yon ihr zwar wiederum nur der reife Nabelstrang, dieser abkr mit einer Griindlichkeit und einer Vielskitigkeit der Methodik, wie niemals zuvor. Einkn Vergleieh mit andkren Geweben zieht die Verfasserin daher auch nicht. Bemerkt ski, dab neben allen verftigbaren histochemischen Methoden aueh Photometrie und Viseosimetrie herangezogen werden. ROMANINIfiihrt u. a. auch reichlich italienisehe Autoren an, auf deren Nennung hier verzichtet sei, zumal ROMA~I~I deren Ergebnisse in die ihren kinbezieht. Ziel der Arbkit ist offenbar, die Vielfalt der Methodik aufzuzeigen, die n6tig ist, um versehiedene Mucopolysaceharide kin und dksselben Objektes vonkinander zu differenzierkn, ehe man daran denken kann, sie zu identifizikren. Dennoch geht daraus hervor, dal3 nicht Sulfate (weder Chondroitin- noeh Hyaluronsulfat) den Hauptanteil der aus dem Nabelstrang extrahierbaren sehleimigen Substanzen bilden; diese bestehen vielmehr aus kiner hoehpolymerisierten Hyalurons~uren. Die metachromatische Substanz der NabelstranggefA~k ist yon der des Gewebes unterschkidbar; sie ist etwas starker metachromatisch f~rbbar und etwas starker sauer. Mit der Methode yon BIGI~ARDI (Toluidinblau naeh Behandlung mit 10%iger ChromsAure) lassen sieh Untkrschiede sowohl zwischen dem Gewebe und den Gef~en als auch zwisehen der Vene und den beiden Arterien feststellen. Weder mit dieser noeh mit anderen Reaktionen ist eine Verwandtschaft mit epithelialen Schleimen festzustellen. 1Nach ROMA~I~I mul~ die metachromatische Substanz der Wh. S. mit LILLIE als chromotrop-Bauer negativ, die der Gef~l]e als chromotrop-Bauer positiv bezeichnet werden. Endlich ist nach K. MEYER(1954) und der daselbst zitierten Literatur im Iqabelstrang nur die in den letzten Jahren isolierte Fraktion Chondroidinsulfat C enthalten, im Knorpel gr6i~tenteils Chondroitinsulfat A und nur wenig C. Beide scheinen Ca-Salze zu bilden. A ist viel h6her polymerisiert, prAzipitiert erst in h6hergradigem Alkohol, seine Salze bzw. salzartigen Bindungen sind schwerer ]6slich, seine Rkehtsdrehung starker als C. Nach d e n vorliegenden U n t e r s u c h u n g e n der m e i s t e n A u t o r e n bestehen also die NIucopolysaccharide der W h . S. vorwiegend aus H y a l u r o n s ~ u r e n u n d - - wenigstens gegen E n d e der Fetalzeit - - etwas Chondritinsulfat. Die Tatsache, d a ] ein GroBteil der m e t a c h r o m a t i s c h e n S u b s t a n z aul~er d u r c h H o d e n h y a l u r o n i d a s e auch d u r c h StreptokokkenH y a l u r o n i d a s e h y d r o l y s i e r t wird, spr~che n a c h BU~TING daffir, da]~ dieser Anteil kein Sulfat enth~lt. Die H y a l u r o n s ~ u r e n der Wh. S. sind schwer v o n Chondroitinsulfat u n d d e n E n z y m h e m m k 6 r p e r n zu t r e n n e n u n d das C h o n d r o i t i n s u l f a t ist, z u m U n t e r s c h i e d v o n d e m des Knorpels, hier n u r m i t s t a r k e n Alkalien aus seinen P r o t e i n b i n d u n g e n zu 16sen. I m allgem e i n e n weisen die R e a k t i o n e n der Mucopolysaccharide des N a b e l s t r a n g e s gegeniiber d e n e n der Chorda- u n d Knorpelgewebe (das ist der ,,primit i v e n Stiitzgewebe") deutliche Unterschiede auf, sind dagegen ~hnlich m i t d e n e n pathologischer schleimfiihrender Gewebe aus der Bindegewebsgruppe; n u r m i t solchen h a b e n sie auch die H y d r o l i s i e r b a r k e i t d u r c h S t r e p t o k o k k e n - H y a l u r o n i d a s e gemein.
Die V~HAlCTONscheSulze und die Gefa$e des Nabelstranges.
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Die M u c o p o l y s a c c h a r i d e der N a b e l s t r a n g g e f a S e sind (im reifen N a b e l strang) etwas saurer u n d schwerer d u r c h H y a l u r o n i d a s e angreifbar als die des Gewebes. L e t z t e r e r U m s t a n d kSrmte n a c h K. MEYER (1950) an sich schon fiir die A n w e s e n h e i t y o n C h o n d r o i t i n s u l f a t sp r ech en ; d er niedrige p ~ - W e r t spricht n a c h BUNTING ebenfalls fiir S u l f a t g r u p p e n . Die Gefa~e des :Nabelstranges sind derjenige Bestandtefl, um dessentwillen das Organ fiberhaupt vorhanden ist. Daher erscheint ein Vergleich yon deren Mucopolysacchariden mit denen der K6rperge]~i/3e angezeigt, um so mehr, als auch (s. unten) der histologische Vergleich yon Bedeutung ist. Daher sei hier kurz an das erinnert, was fiber die ,,Mucine" der Gefal3wand im allgemeinen bekannt ist. v. EBNER scheint der erste gewesen zu sein, der (1870) in den Innenschichten der Aortenmedia zwischen den elastisehen Elementen und den Muskelzellen eine im frischen, naturbelassenen Zustand ,,feinkSrnige oder fast homogene" Substanz wahrnahm. Diese quillt naeh Zusatz yon Essigs~ure und wird fast unsiehtbar, schrumpft nach darauffolgender Behandlung mit Natronlauge und wird wieder sichtbar, um bei Anwendung yon fiberschfissigem Alkali abermals aufzuquellen. v. EBNER finder ferner in der gesamten Media yon gekochten, ungetrockneten Aorten eine Zwischensubstanz, die sich naeh Durchtrankung mit verdfinnter Carmins/~ure und Pikrinsaure rot f/~rbt, zum Untersehied yon Muskulatur und Elastika, die sieh gelb f/~rben, v. EB~CERbemerkt hierzu: ,,Was es mit diesen Substanzen in genetischer Beziehung ffir eine Bewandtnis hat, weiB ich nicht anzugeben; doch ldiflt sich die A'hnlichkeit mit gewissen Formen embryonalen Bindegewebes
nicht verkennen." J. SCHAFFERerw/~hnt bereits in der 1. Auflage seines Lehrbuches (1920) wie auch in den sp~teren bei Besprechung der Intima der Aorta und der mittelgrolJen Arterien des muskulSsen Typus eine nicht fibrill/ire Masse, die sich f/~rberisch wie Kollagen verh/~lt. A. MAXIMOW(1927) sagt, dal] die gleiche homogene, metachromatische Zwischensubstanz wie im reifen Gallertgewebe des Nabelstranges sich auch im Bindegewebe der Ge/difie des VertebratenkSrpers aller Klassen findet (BJORLIS 1911; SCHULTZ 1922; SSOLOWJEW1923, 1924). So in den Arterien aller Typen, den Venen und den tIerzklappen, am meisten aber in der Aorta. Sie liegt vorwiegend in den/iul~eren Schichten der Intima und dem inneren Drittel der Media. Im fixierten Zustand wird sie vakuol/ir his netzartig. Die FKrbungsergebnisse deuten auf Mucin oder Mucoid, bzw. Chondromucoid. Beim Embryo ist die metachromatische Substanz der Gef~Be noch sphrlich; nur die des Nabelstranges weisen grSl3ere Mengen auf. Alle Autoren schreiben dieser Substanz enge genetische Beziehungen zu Elastin zu. Sie soll bei Atherosklerose Fett und Kalk aufnehmen kSnnen. A. BEI~NIlqGHOF~'(1930) zitiert die gleichen Autoren wie MAXIMOWund ffigt noch GI~tiNSTEIN (1896) hinzu, der anscheinend als erster die Metachromasie im Bindegewebe der Arterienwand sah. Allerorts ist hier nur yore Bindegewebe der Gef~13wand im allgemeinen die Rede. BE:~I~INGtIOFFerwi~hnt aber auch, dab das Bindegewebe zwischen den Muskelzellen ,,bei gehSrigem Abstand der Elemente einen wabigen Bau" annehmen kSnne. Diese Formationen seien nicht als Interzellularbrficken zu deuten. Besonders gut seien diese Verh/iltnisse nach HENNEBERG(1912) und FLOI~IAN(1922) in denNabelstranggef/il3en zu sehen. Die Abb. 37b BE~NI~CGHOFFSaus einer mit Eosin und Methylenblau gef/~rbten V. umbilicalis zeigt genau das gleiche Bild wie ein hier welter unten zu zeigendes, das die Verteilung der metachromatischen Substanz wiedergibt. 7*
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Mit der Entwicklung der histochemischen Mucopolysaccharidforschung wurden die Gef/~i]w/~ndemehr nebenbei behandelt und wurden ein Gewebe unter vielen, normalen wie pathologischen. Es sind mir keine histochemischen Arbeiten vor 1952 bekannt, die sich allein mit der Gef/~gwand befassen. Die Ergebnisse sind daher, wenn auch einheitlich, so doeh sp/irlieh und betreffen vorwiegend die groflen Arterien vom elastischen Typus. Mucopolysaceharide finden sich reichlich in der Intima, weiterhin in der Media, jedoch yon innen nach auBen in abnehmender Menge bis zur Adventitia, in welcher keine vorhanden sein sollen. In kleineren Arterien umhiillen sie die elastischen Membranen (Bu~TI~G 1950). Nach LILLIE, EMMARTund LASKE'C(1951) wird die Metachromasie der Gef/~flw/~ndewie die des Knorpels nur yon dem Enzym ,,Chondromucinase" aufgehoben, einer Fraktion der Hodenhyaluronidase, die aber yon anderen Autoren nieht anerkannt wird. Erst GOTTE (1952) untersucht histochemiseh speziell die Aortenwand und kommt zu dem besonderen Ergebnis, dab die Mueopolysaceharide derselben mehr aus Chondroitinsulfat denn aus Hyalurons/iure bestehen. Erg~nzungen dieser Befunde finden sich in einer Arbeit unseres Institutes (H. MAYERSBACg 1955, im Druck). Darin werden die Arterien der muskulSsen und l~bergangstypen behandelt und auflerdem gezeigt, dab die Adventitia keineswegs immer frei yon histoehemisch nachweisbaren Mucopolysacchariden ist, ein Befund, auf den zurfickzukommen sein wird. Er geht iibrigens sehon aus einer Bemerkung BVNTrNaS (1950) hervor, naeh welcher das Bindegewebe um die kleinen Zweige der Coronaria innerhalb des Herzmuskels positiv reagiert; dieses ist aber niehts anderes Ms deren Adventitia. AuBerdem erw/~hnen WISLOCKIund DEMPSEY (1948) die Metachromasie der Gef/~Be in der yon ihnen allgemein histochemisch untersuchten Decidua; die entsprechende Abbildung zeigt, da~ die Intima und die Media positiv reagieren, die Adventitia aber gleiehfalls, wenn auch schw/~cher. Z u s a m m e n f a s s e n d ergibt sich: I n d e n KSrpergef/~Ben liegen die Mucopolysaccharide der Gef/~l]wand hauptsi~chlich i n der I n t i m a u n d der Media; in letzterer n i m m t ihre Menge v o n i n n e n n a c h auBen ab. Sie dfirften eine gewisse Menge y o n Chondroitinsulfat e n t h a l t e n . Der einzige bisher greifbare U n t e r s c h i e d der KSrpergef/~i]e gegenfiber d e n Nabelstranggef/iBen b e s t e h t darin, d a b beim E m b r y o die m e t a c h r o m a t i s c h e S u b s t a n z in d e n letzteren friiher a u f t r i t t als in d e n KSrpergef/iBen.
2. Gewebliche Eigenscha/ten der Wh.S. und der Ge/dfle des Nabelstranges. Untersucht wurden mehrere embryonale Nabelschnfire und ein Exemplar einer reifen in unterbrochenen Querschnittreihen (Fixierung s. Text). Die Routinef/irbung mit ])el. H/~matoxylin und Eosin wurde durch Bindegewebs- und Elasticaf/~rbungen erg/~nzt. Zum Vergleieh der verschiedenen Altersstufen und der verschiedenen Gewebsabschnitte untereinander wurde fiberall die Toluidinfarbung nach SYLYkN durchgefiihrt. Bei zwei in Bouin fixierten Nabelstrangen wurde die F~rbung mit gestuft gepufferten Methylenblau- und Kristallponceaul5sungen angewendet, sowie die Hydrolysierbarkeit der Mucopolysaccharide durch TestisHyaluronidase geprfift. Das Polarisationsmikroskop vcurde zu Kontrollen herangezogen. Zur F/~rbung mit Toluidinblau ware zu bemerken, dab erst w/~hrend der AbIassung dieser Arbeit die Abhandlung yon P~RSSON (1953) verfiigbar wurde. Diese stellt u. a. lest, dab es fiir den Ausfall der Toluidinblaureaktion nicht gleichgiiltig sei, welcher k/~ufliche Farbstoff und besonders welche Fraktion desselben ver-
Die WttARTONscheSulze und die Gef~l~edes Nabelstranges.
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wendet werde. Daher mull kiinftig aul diese Einzelheiten Bedacht genommen und hier schon betont werden, dab in Unkenntnis dieser Umstande nur das k~ufliche Produkt der Firma Griibler verwendet wurde. Beim ]~berblicken des Bekannten beziiglich des histologischen Aufbaues des Nabelstranges fi~llt ein Umstand besonders auf: in keinem normal-histologischen Lehr- oder Handbuch ist yon einer Adventitia der Nabelstranggef~fie die Rede. Einzig BAILEY (1944) erw~hnt eine solche im negativen Sinne, n~mlich da~ sie nicht vorhanden sei. Und doch kennt sie die Pathologie sehr gut. Bei luischer, seltener tuberkulSser Phlebitis der Nabelstranggefi~Be sieht man deutlich die in zirkul~ren Lagen um die Gef~Be angeordnete Wh.S., und in diesen adventitiellen Lagen treten die bekannten leuko- und lymphozyt~ren Infiltrate auf. Diese Lagen werden als Adventitia bezeichnet. Nicht genug damit, kSnnen solche Lagen auch in Lehrbuchabbildungen normaler Nabelstr~nge gesehen werden. So im Lehrbuch yon BVCHER (1948) im Nabelstrang eines 4monatigen Fetus; ferner im Lehrbuch PATZELTs (1945ff.) in einem reifen Nabelstrang. Bei seiner Negierung dachte BAILEY offenbar an eine bindegewebige Adventitia wie die der postnatalen KSrpergef~l]e. DaI~ diese Lagen aber tatsi~chlich Adventitien sind, wird im folgenden gezeigt werden; deshalb werden sie aueh gleich mit diesem Namen bezeichnet. Abb. 1 und 2 zeigen die beiden Nabelstrangarterien eines Embryo yon 37 mm SSL. Urn die bereits ziemlich stark muskul~re Media (innere l~ngs-, ~uBere zirkul~rspiralig) liegt das Mesenchym in deutlich konzentrischen Lagen angeordnet. Diese Lagen bestehen aus ZeUen, die mit ihren Ausl~ufern zusammenh~ngen, und aus mallory-positiven feinsten Biindelchen, die sich mit Hi~m.-Eosin nur ganz zart anf~rben. Der Ausdruck ,,Mesenchym" wird hier angewendet, weil sich zwischen den Zellen und den Biindelchen sowohl der adventitiellen Schichten als auch des iibrigen Gewebes keine f~rbbare Substanz darstellen l~l~t. Das Wort ,,mallory-positiv" soll dem Zweifel darfiber, dab es sich bereits um echte kollagene Biindelchen handelt, Ausdruck verleihen. Um die Vene sind gleichfalls adventitielle Lagen vorhanden, doch in geringerer Zahl; um den Allantoisrest sind sie angedeutet. Uberall sind diese Lagen zellreicher als das fibrige Mesenchym; dieser Unterschied wird in ~lteren Stadien noch deutlicher und gewinnt an Bedeutung. Uber die Ausrichtung der Lagen wird sp~ter zu sprechen sein. Abb. 2 zeigt eine Nabelstrangarterie des gleichen Embryo mit Toluidinblau (SYLv~, ohne p~-Einstellung) gef~rbt. Die Aufnahme wurde mit der gleichen Optik, jedoch in der halben Expositionszeit gemacht (gleiche Schnittdicke von 6#). Die geringere Dicke der Gefi~l~wand an dieser Stelle gegeniiber der von Abb. 1 ist bedeutungslos; sie schwankt in jungen Nabelstr~ngen oft betr~chtlich. Orthochromatisch gefarbt
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C. ZAvnsc~:
sind auSer den Zellkernen die wahrnehmbaren Ausli~ufer der Mesenchymzellen in der (spiiteren) Wh.S. und die meisten derselben in den ad. ventitiellen Lagen; metachromatisch rosa die Zellausli~ufer und/oder faseri~hnliehe Strukturen zwischen den Muskelzellen der Media sowie vereinzelte solehe in den Adventitien. Diese zeigen ferner im photographischen Bride eine zarte, schleierartige Triibung, die sie gegeniiber dem sonstigen umgebenden Gewebe etwas heraushebt. Diese Trfibung war mit dem Auge nieht sieher wahrnehmbar, besonders aueh nieht bei
Abb. l a u. b, Beide N a b e l s t r a n g a r t e r i e n eines E m b r y o y o n 37 m m S S L . (Fix, Bouin, M a l l o r y f ~ r b u n g . 80 : 1 . . 4 ~ul~ere zirkul~rspiralige, I i n n e r e litngsspiralige, T t a n g e n t i a l in die restliche W h . S . a u s s t r a h l e n d e Ziige.
st~rkeren VergrSSerungen; daher ist fiber ihre f~rberische Qualit~t nichts auszusagen. AuSerhalb dieses Gebietes ist das Gewebe optisch leer. Mit Methylenblau gef~rbte Schnitte zeigen dagegen im Bereich von p~ 3,1--4,65 Metachromasie in aufsteigender TSnung von rosa bis rotviolett, die bei pg 4,95 bereits schw~eher wird. Gefi~rbt ist - - und zwar immer im jeweils gleichen :Farbton - - die ,,Substanz" zwisehen den Muskelzellen der ganzen Arterien- und Venenmedia (die Intima besteht hier nur aus Endothel) und zwischen den Mesenchymzellen der konzentrischen Adventitialagen, ferner diese Zellen selbst mit ihren Forts~tzen, genau in dem Ausma$ wie das Mallorybild (Abb. 1 ) diese Lagen darstellt. Optisch leer sind hingegen die R~ume zwischen den Zellen des ganzen fibrigen Mesenchyms. Der Triibungsschleier im Toluidinblaubild (Abb. 2) entsprieht also dem Bereich der metachromatisch darstellbaren Zwischensubstanz in den Adventitialagen. Im fibrigen Mesenchym sind
Die WI~ARTO~scheSulze und die Gef~Be des Nabelstranges.
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die Zellausl~ufer ortho- bis hSchstens zartest metachromatisch. Bemerkt sei, dab die Malloryf~rbung mehr Faserbiindelchen ~hnliche Strukturen im AnschluI~ an die Zellausliiufer zeigt, als die F~rbung mit Methylenblau und diese mehr als das Toluidinblau. Die Anwendung des Wortes ,,Substanz" in dieser Beschreibung wird welter unten erkl~rt. Hier sei nur gesagt, dab sie in den Adventitien die Form eines augenscheinlich nicht nur aus den Zellforts~tzen bestehenden feinen Netzwerkes annimmt, dessen Maschen teils optisch leer, teils mit homogener metachromatischer Substanz erfiillt sind. Behandlung mit Hyaluronidase hebt die metachromatische F~rbbarkeit auf. DaB die F~rbung mit Toluidinblau keine Metachromasie ergibt, obwohl offenkundig metachromatische Substanz vorhanden ist, kann nach PERSSON (1953) folgende Grfinde haben: Orthochromatisch fi~rbende Fraktionen des Farbstoffes kSnnen die metachromatisch f~irbenden iiberdecken, besonders wenn das Substrat wenig konzentriert ist; die Hyaluronsi~ure ist, auch Abb.2. Eine Nabelstrangarterie des in der Wh.S., in sehr wechselnden Embryo yon 3 7 m m SSL, Toluidinblaufarblmg (SYLV~'). Schleierartige Konzentrationen vorhanden; die der Trtibungder Adventitia. (80:1.) Wh.S. f~irbt sich fiberhaupt erst bei hSheren Konzentrationen als z. B. die des GlaskSrpers und besonders als Heparin und Chondroitinsulfat. Diese Punkte mSgen auch iiberall dort in Betracht gezogen werden, wo im folgenden ein abweichendes Verhalten der Toluidinblau-Metachromasie in den hier untersuchten Nabelstr~ngen angegeben wird. Abb. 3a zeigt die Nabelstrangarterien eines ~lteren Embryo (Objekt nicht mehr vorhanden ; etwa 4. Lunarmonat). Die Adventitien der beiden Arterien sind dicker und I]iel~en zwischen diesen zusammen; unten im Bride sind einige den beiden Arterien gemeinsame Lagen zu sehen. Oben im Bride liegt die Allantois mit einer eigenen deutlichen Advcntitia. Abb. 3b zeigt eine Arterie und die ihr zugewandte H~lfte der Vene des gleichen Nabelstranges. Auch die Adventitia der Vene, friiher erst angedeutet, ist hier bereits viel starker. AchterfSrmige Lagen verbinden beide Gef~Be. Alle Adventitien haben sich auf Kosten des fibrigen Mesenchyms vermehrt; dieses n i m m t nicht mehr R a u m ein als friiher. Es ist schon als Wh. S. anzusehen, obwohl die zarten WSlkchen zwischen den Zellen und (wenigstens scheinbaren) Faserbiindelchen in dieser nur mit Hi~m.Eosin gef~rbten kurzen Serie rosa gefiirbt sind, also relativ basisch reagieren.
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C. ZAWISCH:
I m Nabelstrang eines Embryo von 65 mm SSL, ungef~hr in der gleichen Altersstufe wie der eben beschriebene, ist bereits sowohl in den Arterien als in der Vene eine ~eine, stellenweise gespaltene Elastica interna vorhanden. Einzelne elastische F~serchen werden in den inneren
A b b . 3 a u. b. N a b e l s t r a n g , E m b r y o ( e t w a 4. M o n a t ) . Die Adventitien, a dcr beiden Arterien mit der Allantois, bder einander zugekehrten Seiten einer Arterie und der Vene. ( H ~ m . - E o s i n , 8 0 : 1.)
Medialagen der Arterien sichtbar. Hier konnte auch bereits best~tigt werden, was ROMANINIbeim reifen Nabelstrang beschreibt : die Toluidinblau-Metachromasie ist in der Venenwand schw~cher als in der Arterienwand. Dieser Nabelstrang war in Formol fixiert. In ihm ist in der Nachbarschaft des Allantoisrestes ein grS~erer, mit Blur gefiillter Raum vorhanden. Da dieser sich fiber eine grSl~ere Strecke in der Ls
Die WHARTO~scheSulze und die Gef/il3edes Nabelstranges.
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des Nabelstranges ausdehnt, w/~re es m5glich anzunehmen, er sei ein ~berrest der zweiten Vena umbilicalis. Dagegen spr~che das Alter des Embryo. AuBerdem konnten nicht die geringsten Spuren yon Resten einer eigenen Wandung gefunden werden. Es diirfte sich eher um eine ehemalige Blutung in das Gewebe handeln. In diesem wie in zwei anderen Nabelstr/~ngen konnten n/~mlich noch blutfiihrende Reste der Vv. omphalenterica gesehen werden; in letzteren beiden konnten sie bis zu ihrem sich frei ins Gewebe 5ffnenden Enden verfolgt werden, und da zeigten sich stets ziemlich reichlich in die Umgebung verstreute Erythrozyten. Im Nabelstrang des Embryos yon 65 mm kSnnte ein massiverer Blutaustritt stattgefunden haben. Wichtig dabei erscheint nur, dab die Wh. S. um die Blutmasse genau solche adventitiellen Lagen ausgebildet hat wie sonst um die Gef~Be. Dies wiirde best/~tigen, was yon vornherein leicht annehmbar erscheint: dai3 der Druck der Gef/~Be auf das Mesenchym die Ausbildung der Adventitien bewirkt. Auch die Allantois enthiilt ja Fliissigkeit; hier aber nehmen die adventitiellen Lagen nicht weiter zu, well die Allantois nicht w/~chst. Die Gef~Be weisen aber hier auch streckenweise Anomalien auf, weshalb auf diesen Nabelstrang nicht welter eingegangen werden soll, zumal die Wh. S. gegeniiber dem friiher besprochenen Embryo keine Besonderheiten bietet. Die Adventitien sind in Wirklichkeit flachspiralig angeordnet. Werden die Schnitte stets senkrecht auf die L/~ngsachse geffihrt, so mfissen die adventitiellen Lagen oft mehr oder weniger schr/~g liegend angetroffen werden. Es zeigt sich fiberdies, dab die jewefls innersten Lagen sich mit der Zeit steiler schr/~g legen, bzw. in die LKngsrichtung umbiegen. Dies zeigen schon Abb. l a und b, Abb. 3a, aber auch Abb. 4a, aus dem Nabelstrang eines Embryo yon 105 mm SSL. Indessen vermehren sich aber die iiuBeren Lagen in zirkul/~rspiraliger Anordnung auf Kosten der fibrigen Wh. S. Bei diesem Embryo sind sie, besonders um die immer am oberfl~chlichsten liegende Vene, bis nahe unter das Amnionepithel zu verfolgen. Das Volumen der fibrigen Wh. S. ist dementsprechend gegenfiber friiher kaum vermehrt, trotz der Dickenzunahme des Nabelstranges. Schon in Abb. 1 a und b ist zu sehen, dab von den Adventitien radi/~re Ziige in das fibrige Mesenchym ausstrahlen. Solches sieht man auch in sp/iteren Stadien immer wieder (Abb. 5), manchmal bis nahe unter das Amnionepithel, besonders wieder um die Vene. Diese Ausstrahlung in die Randpartien der Wh.S. ist hier auch im Polarisationsmikroskop schSn zu verfolgen und wird deutlicher als im gefi~rbten Pri~parat. Die Gef/~Be selbst sind natfirlich beim Embryo yon 105 mm SSL auch bereits grSBer und die Dicke der Wandung hat zugenommen. Die Arterienmedia vermehrt sich um eine hier noch nicht durchwegs
106
C. ZAw~sc.:
vorhandene Lage ~uBerer 1/~ngsspiraliger Muskelbiindel (Abb. 4a). Die in zwei Lagen geteilte Elastica interna der Arterien des fffiheren Stadiums haben sich um zwei weitere - - naeh innen und aui~en von den urspriinglichen - - vermehrt, doch sind diese noch nicht ganz vollst~ndig. Auch in der nunmehr herangewachsenen Intima sind nun elastische Fasern vorhanden. In der Vene ist keine Zunahme der elastischen Elemente zu verzeichnen, die I n t i m a besteht nach wie vor nur aus Endothel.
Abb. 4 a n. b. N a b e l s t r a n g , E m b r y o 105 xrml SSL, Bouinfixierung. a Arterie ( H a m . - E o s . ) . S c h r a g bis Steilstellung der inneren A d v e n t i t i a l a g e n , in i h n e n neugebildete Lhngsmuskelbiindel. b Toluidinblaubild einer A r t e r i e n a d v e n t i t i a . (160 : 1.)
Die Behandlung mit Toluidinblau nach SYLVAN (Vergleich mit dem auf gleiche Art fixierten E m b r y o yon 37 m m SSL) ergibt folgende metachromatische FarbtSne: in den Arterien die zwischenzellige Substanz in der Intima und inneren Media rot; in der ~ui~eren Media rosa, im gesamten Ausma]~ der Adventitia rotviolett; in der Venenmedia yon innen nach aul~en rosa bis zartrosa, in der Adventitia wie beiden Arterien. I n den Randpartien des Nabelstranges, das ist in der restlichen Wh.S., ist der Farbton rot. Vom Farbton ist die Fi~rbungsdichte zu unterscheiden. Abgesehen davon, dab die Toluidinblauf~rbung vorsichtig zu beurteilen ist, kann die Fi~rbungsdichte in der Adventitia und der restlichen Wh.S. auch in ein und demselben Schnitt von Stelle zu Stelle etwas versehieden sein. Dies kann naeh LILLIE (1949) auf eine verschiedene Dichte des Mucin-Proteinkomplexes zuriickgeftihrt werden. Nach Behandlung der Schnitte mit Hodenhyaluronidase (in 0,3% NaC1 gelSst, 18--19 Std bei 320 C) ist die F~rbbarkeit mit Toluidinblau
Die WHARTOgsche Sulze u n d die Gef~6e des N a b e l s t r a n g e s .
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sowohl der GefitBe als der gesamten Wh.S. vollstitndig aufgehoben. Nach Behandlung mit durch 10 min Kochen inaktivierter Hyaluronidase withrend 18 Std ist die metachromatische TSnung die gleiche wie in unbehandelten Schnitten, die Fitrbungsdichte aber geringer. Das gleiche gilt fiir die Kontrollbehandlung mit destilliertem Wasser. In den mit Methylenblau gefitrbten Sehnitten beginnt die metachromatisehe Fitrbbarkeit erst bei pg 3,87 siehtbar zu werden, und zwar in der inneren Arterienmedia und allen Adventitien, bei PH 4,30 aueh in der Venenmedia und der restlichen Wh.S. Die Vene bleibt auch in
Abb. 5. Nabelstrang, Embryo 105 mm SSL. Tangential yon der Adventitia einer Arterie ausstrahlende Ziige. (H~m.-Eosin, 80:1.)
den hSheren p~-Werten stets schwitcher gefitrbt als die Arterien. I)ie Fitrbung greift dann auch auf die ituBere Arterienmedia fiber. Die Gesamtfitrbung ist bei PH 4,95--5,35 am stitrksten; relativ stark sind bei allen p~-Werten die Adventitien gefitrbt. Unterschiede im Farbton (lila bis fliederfarben) gibt es hier nicht. Die Fitrbung mit Kristallponceau ist bei p~ 4,60 kaum angedeutet, steigt mit sinkendem PH nur langsam, ist erst bei 3,05 stark und bei 2,65 am stitrksten. Auch hier sind die adventitiellen Lagen besonders betont. Es ist nunmehr von Interesse, einen histologischen Vergleich zu ziehen zwischen Schnitten, die mit Toluidinblau, mit Methylenblau bei pg 4,95 und mit Mallory (bei 6/z Schnittdicke dem viel grSberen Azan vorzuziehen) gefitrbt sind; also die drei Bilder gleichsam aufeinander zu projizieren. Vorweggenommen sei jedoch, dab bei dem heutigen Stande unseres Wissens daraus keine histochemischen und histogenetischen Schliisse gezogen werden kSnnen. Mit allen drei Fitrbungen k6nnen zunitchst drei Gebiete un~erschieden werden, in denen sich die fitrbbare Substanz jeweils verschieden verh~lt. Diese Gebiete sind: die GefitBmedia, die adventitiellen Lagen und die restliche Wh.S., also die Randpartien des Nabelstranges.
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C. Z~w~sc~:
In der Media der Ge/dfle sehen die Interstitien zwischen den Muskelzellen im Malloryprgparat bei schw/icherer VergrSBerung wie quergestreift aus. In Wirklichkeit besteht die Struktur aus aneinandergereihten B1/~schen (Abb. 6 a), deren Wandung gefi~rbt und deren Inhalt, zwar ~ nicht bestimmbar, doch ~ als glasig durehseheinend ~ wahrnehmbar ist. Wo im~- mer die Bli~sehen sich dicht ~ an- oder iibereinanderschie~ ben, sind die aneinander.~ ~ stogenden R/inder st/irker ~ blau gef/irbt ; diese kSnnen ~ sich auch verdriicken und -~ gef/iltelt erscheinen. Da % die Muskulatur kontrahiert ~9 ist, schieben sich in den Interstitien die B1/ischen ~ am meisten in der Kontrak~ tionsrichtung dutch Stau~o chung iibereinander. Daher ~ sind in der darauf senk~ rechten Richtung die B1/is~ chenw/inde am st/irksten
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eherer VergrSBerung ergibt "~ dies den ,,wabigen B a u " z ~ des,,Bindegewebes" in den = ~ Interstitien postnataler Ge'~ ~ fi~l~medien, -con dem BE~9* ~INaHOF~ (1930) sprieht ~ (s. aueh HI~I,INI~BERG 1902, F L O ~ I ~ 1922, fiir die ~ Nabelstranggefi~Be), sowie < den ,,vakuol/iren bis netzartigen" Zustand, den M~xIMow (1927) als Ergebnis der Fixierung der metachromatischen Substanz beschreibt. Bindegewebe ? Es daft hier jeder Meinung die Tiir offengehalten werden. Bekanntlich ist nicht alles Kollagen, was sich mit Mallory blau f/~rbt und hier handelt es sich zudem um ein embryonales Gewebe. Die Struktur wurde schon in ffiiheren Stadien gesehen, doch weniger deutlich. Produkt der Fixierung - - mit den verschiedenen hier an-
Die WgARTO~sche Sulze und die Gef~13edes Nabelstranges.
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gewendeten Fixantien ? Warum gerade hier ? Es miil]te dem etwaigen Fixierungsschaden eine bestimmte Vorstruktur entsprechen, d.h. eine andere als in den iibrigen Gebieten. Die Verhgltnisse scheinen wenig einfaeh zu liegen und einer eingehenden Studie, insbesondere polarisationsoptischer Art, zu bediirfen. Es sei nur erw~hnt, da3 zwischen gekreuzten Nicols nicht die ,,Bl~schenw~nde" selbst aufleuehten (was Figuren in der Art eines ,,HAVERSschen Kreuzes" ergeben miiBte), sondern gelegentlich - - bei weitem nieht immer - - etwas, das zwischen den Bl~schen oder tiber/unter ihrem sichtbaren Querschnitt liegt. Wie demauch sei - - im Toluidinblau-und im Methylenblaupr~parat (Abb. 6b) zeigt sich genau dasselbe Bild, nur klarer, insbesondere in letzterem. Wie kleine Perlensehniire zeigen sich die Bl~schen in den Interstitien aufgereiht, in 1--3fachen, Lagen je naeh deren Breite. Ihre R~nder ergeben die Metachromasie dieses Gebietes. Diese R~nder sind im Methylenblaubild wohl etwas zarter; dies ist der einzige Unterschied. In der inneren l~ngsspiraligen Media sind die Bl~schen stark durch Stauehung iibereinandergeschoben, daher die von allen Autoren und auch hier beschriebene st~rkere Metachromasie. Ein Inhalt der Bl~schen ist nur im Vergleich mit wirklich leeren Stellen im Pr~parat (z. B. Gefgl31umina) zu ahnen, desgleiehen eine m6glicherweise vorhandene, ganz homogene Substanz auBerh~lb der Bls Wir erinnern uns dabei an die optisch vollkommen homogene Substanz, die v. EBI~ER (1870) genau beschrieb. Ganz anders sehen die Adventitien aus. Hier ist nunmehr deren Zellreichtum gegeniiber der restlichen Wh. S. besonders deutlich. Im Mallorypr~parat sind blaugefgrbte Bfindelchen in einer Form vorhanden, die am treffendsten mit der von ,,feinen, kurzen HaarlSekchen" zu vergleiehen ist. Sie selbst verlaufen wellig nach allen Richtungen des Raumes und nur ihre Reihung bedingt die Lagenausrichtung der Adventitien (Abb. 7a). Auf diese wird noch sp~ter einzugehen sein. Wo sich zwischen den Gef~Ben die Lagen zusammendr~ngen, sind auch die Bfindelchen dicker. Die Zellen liegen zwischen den Biindelehen in R~umen, die ganz leer aussehen k6nnen, in denen aber oft feinste F~serehen bis an die Zellen heranreichen. Die R~ume flieBen oft zu vielfaeh leer erscheinenden Spalten zusammen, die nicht ausschliel]lich Kunstprodukte sind. Im Toluidinblaupr~parat (Abb. 4b) erscheint die metaehromatisehe Substanz in Form eines feinen Netzwerkes, in welchem die Zellen suspendiert und mit ihren metachromatischen Ausl~ufern verankert sind; stellenweise liegen die Zellen auch in leer erseheinenden Liicken. In streng konzentrisch angeordneten Adventitiagebieten sind dies auch diese Netze. Nicht immer ist aber der Anblick der gleiche. Das Netzwerk kann ,,diehter" erscheinen; dann ist das feine Maschenwerk mit
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C. ZAwisc~:
homogener metachromatischer Substanz vermischt. Oder das Netzwerk kann stellenweise sp~irlich sein, dann sieht man Pfiitzen homogener oder fast homogener Substanz mit wohlumgrenzten Liicken um die Zellen; diese Lficken erinnern an das Bild einer sich retrahierenden, etwas viskSsen Fliissigkeit. Das Methylenblaubild erinnert hingegen wieder an das Mallorybild, nur lassen sich die ,,LSekchen" in noch feinere ,,H~irchen" auflSsen als dort und sind oft durch Netzchen untereinander verbunden. Die restliche Wh.S unterscheidet sich bis auf Ubergangsgebiete sehr scharf yon den Adventitien (Abb. 7 b). Sie ist auch, wie erw~thnt, zell~rmer. Im Mallorypr~parat liegt das Substrat der F~rbung als wellige Biindel, vergleichbar mit ,,langen, dicken Haarlocken", im allgemeinen oberfl~chenparallel angeordnet. Unter dem Amnionepithel sind sie ziemlich dicht in doppelter bis dreifacher Sehicht geordnet und hier liegen auch die Zellen vielfach oberfl~chenparallel. Welter innen liegen zwischen den Biindeln breite, ansche~nend vSllig leere Lficken und Spalten, in denen die Zellen spinnenfSrmig mit ihren 3--4 Forts~tzen aufgeh~ngt sind. Im Toluidinblaubild (Abb. 7 c) sieht man die metachromatisehe Substanz als breite Massen, in der auf homogener Grundlage ein zartes Faserwerk kenntlich ist. Oberfl~ch]ieh gesehen mSchte man die Masse mit gr5berer Watte vergleichen. Die auch hier leer erscheinenden Spalten und R~ume sind scharf und in abgerundeten Linien yon einem etwas starker gef~rbten Rand umgrenzt. Das Methylenblaubild ist hier das gleiche, nur dab die metachromatisehe Masse mit feinerer Watte vergleichbar ist, weil die F~tdchen auf homogener Grundlage etwas ~einer sind. Die leeren R~ume sind weniger scharf umgrenzt. Vergleicht man die drei Bilder, so sieht man keinen Grund, daran zu zweifeln, dal~ die Liicken und Spalten, breiten Straiten vergleichbar, tats~chlich leer sind ; sie erscheinen ebenso im mit H~m.-Eosin gef~rbten Pr~parat, gleichfalls begrenzt durch starker rot gef~trbte R~nder. Es wfirde somit schwerfallen, bier an ein fixierungsbedingtes Kunstprodukt zu glauben. Doch ffihren erst sp~tere Stadien auI die Spur des wahren Sachverhaltes. Nach allem Bisherigen kommen wit zun~ehst zu dem SchluI~: die Gefiifie des Nabelstranges besitzen eine histologisch deutlich, mSglicherweise auch histochemisch di//erenzierbare breite Adventitia, die im Lau/e der Entwicldung stiir]cer an Volumen zunimmt als die iibrige Wh.S. Letztere bildet /iir alle Adventitien eine gemeinsame Umhiillung. An diesem Schlusse iindern sp~tere Stadien nichts Grunds~tzliches mehr. In dem Mal]e, als die Gef~l~e des Nabelstranges an Gr6l~e zunehmen, wachsen auch die Adventitien. Im Stadium yon 130 mm SSL kann die Adventitia der Vene direkt in die oberfl~ehenparallelen Lagen unter dem Amnionepithel iibergehen. Die restliche Wh.S. ist auch hier noch sp~rlich, doch weist eine gr513ere Zelldichte des gesamten Gewebes
Die Wl~ARTO~sche Sulze u n d die Gefiil3e des Nabelstranges.
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Abb. 7 a---e. Gleicher Nabelstrang wie Abb. 5. a Adventitia, Manoryf~rbung; b restliche Wh.S., Malloryf~rbung; c restliche Wh.S., Methylenblau, p~ 4,95. (360:1.)
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C. ZAwisc~:
nunmehr auf st/irkeres Wachstum hin. Dies muB nicht notwendig eine Eigenschaft gerade dieses einen Stadiums sein; es zeigt blo$, da$ das Waehstum mehr schubweise erfolgt. Dennoch ist es im allgemeinen ein recht langsames. So ist es vertretbar, schon von diesem Stadium aus den Vergleich mit dem reifen Nabelstrang zu ziehen, der einen nur um die H~lfte grSl]eren Maximaldurchmesser hat. Hier ist das Gebiet der klassischen Wh.S. wesentlich vermehrt. Einzelheiten zeigt wieder die vergleichende Betrachtung der drei Gebiete mit den verschiedenen F/irbungen. Die Muskulatur der Ge/iifle und deren Entwicklung wird von K. GOERTTLER (1951) geschildert (s. auch CItACKO, 1951). Hier sei nur gesagt, da$ sie sich nunmehr stark vermehrt und zwar um/iuSere l~ngsspiralige Zfige. Solche treten in den Arterien, mehr noch in der Vene, innerhalb der l~ngsspiraligen Adventitia auf und sind in der Vene des reifen Nabelstranges am m/ichtigsten. Kleine solche Biindelchen bis zu Einzelzellen sind nach au$en bis welt in die Adventitia hinein verstreut. (l~ber die konzentriseh um ein embryonales Gef~l~ gelagerten Fibroblastenlagen als ,,Vorstruktur" ffir die Ausbildung der Muskulatur siehe K. GOERTTLER, 1951.) Es ist so, als ob die Geburt hier eine Weiterentwicklung in Richtung auf eine besondere Mediaverst/irkung abbrKche. Die elastischen Elemente der Arterien bilden im Stadium von 130 m m 5 - - 6 zirkul/ire Lagen in der Intima und der inneren Media, doch sind die weiter aul~enliegenden offenbar erst in Bildung begriffen, d. h. vielfach unterbrochen. Nur an Einzelstellen hat eine der innersten die Wertigkeit einer ungespaltenen elastischen Membran ; a]les fibrige dfirfte aus Netzen und Einzelfasern bestehen. Weiter aui~en sind ganz wenige, kurze radi/ire F/iserchen vorhanden. In der Vene ist noch kein Unterschied gegeniiber friiher zu sehen. In der Arterienmedia des reifen Nabelstranges sind viele solche zirkul~re elastische Lagen in der inneren Media vorhanden; keine yon ihnen ist einer Elastica interna vergleichbar. Gfinstige Schnittrichtungen erlauben den Schlul~, dal~ es sich durchwegs um zirkul/ir angeordnete, 1/ingsgestellte Netze handelt. Einzelne radi/~re und gegabelte F/iserchen konnten tiefer in die Media hinein verfolgt werden. Die Gesamtanlage der elastischen Elemente erinnert an die yon frfihkindlichen muskul5sen Arterien (MAYERSBACH 1955). In der Vene besteht nunmehr tatsiichlich eine unter dem Endothel liegende Elastica interna (s. a. Bo~DI 1902), deren Membrancharakter insbesondere an schr/ig getroffenen Stellen deutlich ist, yon der aber nach aui~en feine Netzchen abgehen. Dieses gesamte Verhalten der elastischen Substanz best~rkt noch den Eindruck vom embryonalen Charakter der Gefaf~e, deren Entwicklung durch die Geburt j/~h abgebrochen wird. In den lnterstitien der Media zeigt das Mallorypr~parat im wesentlichen das gleiche Bild wie friiher, nur dab im reifen Nabelstrang die
Die WHARTONsche Su]ze und die Gef~l~e des Nabelstranges.
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Ri~nder der nunmehr dicht zusammengepreBten Bli~schen bald blau, bald rot gef/irbt sind. Diese Erscheinung ist iiberall da nicht ungewShnlich, w o e s sich um bestimmte Kollagenformenationen handelt, z . B . im Knochengewebe; eine Deutung steht noch aus. Die F~rbung mit Toluidinblau ergab beim E m b r y o von 130 m m SSL fast keine Metachromasie in den Interstitien, trotz Verl/ingerung der F/irbezeit bis zu l Std. An diesen Umstand 1/iBt sich keine ErSrterung knfipfen, weft die Fixierung dieses E m b r y o nicht mehr genau bekannt war. I m reifen Nabelstrang zeigt sich in den Interstitien das in der Literatur beschriebene F/irbungsbild. Wesentlich neu jedoch ist, dab die R/inder der in den Muskelinterstitien liegenden Bl~tschen, also die metachromatische Substanz, sich im reifen Nabelstrang auch mit Orcein anfiirben. Dabei zeigt es sich 5fters, dab in den innern Lagen der Media die dem Lumen des Gef/iBes zugekehrten R/~nder der Bl/i,schen st/~rker gef/irbt sind und teilweise zusammenhKngende, geschli~ngelte Linien bilden. Mit schw/icheren VergrSBerungen gesehen ergibt dies das Bild eines gestauchten elastischen Fgserchens. Wir erinnern uns dabei, dab die metachromatische Substanz zwar yon vielen Autoren mit der Bildung von kollagenen Fibrillen in Zusammenhang gebracht wird, yon einigen aber auch mit der Bildung yon elastischen Fasern, und dab im ausgebildeten Zustand beider Faserarten die metachromatische Substanz um sie eine mit chemischen und physikalischen Mitteln (Ultraschall) entfernbare Hiille bilden. Wit erinnern uns ferner daran, dab im Hyalinknorpel die Grundsubstanz sich mit Orcein f~rbt und zwar um so starker, je intensiver die Basophilie, d . h . die Metachromasie, ist. Der Knorpel ist aber das Gewebe, das am meisten Chondroitinsulfat enth/~lt; in Extrakten aus dem gesamten Nabelstrang steigt gegen Ende der Schwangerschaft der Gehalt an Chondroitinsulfat an. Die Adventitien erfahren nach und nach eine Verdichtung, deren Entstehung im Mallorybild deutlich zum Ausdruck kommt. Die inneren wie /s Schichten sind teilweise bereits im Stadium von 130 mm, ganz oder fast ganz im reifen, aufgeftillt mit Biindelchen vom Typus der ,,feinen kurzen HaarlSckchen", die nach allen Seiten v o n d e r Hauptstrichrichtung abzweigen. Solcherart werden Zwischenr/iume ausgefiillt und die Grenzen zwischen den Adventitialagen, sowie zwischen diesen und der restlichen Wh.S. nach und nach etwas verwischt. I m Toluidinb]aubild gewinnt man den Eindruck, dab gerade diese Auffiillungsmassen keine Metachromasie mehr ergeben; jedenfalls liegen sehr schwach orthochromatische Massen in einem feineren oder grSberen metachromatischen Netzwerk. In der restlichen Wh.S. zweigen yon den ,,langen, dicken Haarlocken" /ihnlichen Biindeln ebenfalls feine, kurze nach allen Richtungen ab und Z. Zellforsch. Bd. 42.
8
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C.Z.~wlscH:
verdichten so die Gesamtstruktur. Im reifen Nabelstrang liegt nur noch ein Teil dieser Biindel dicht unter dem Amnionepithel oberfl/ichenparallel; sonst ist die Lagerung aufgelockert. Das Gewebe zeigt nach F/irbung mit Toluidinblau starke metachromatische Farbdichte bei rotviolettem l%rbton. Das gewebliche Aussehen erinnert dabei an grobe Watte. Von Interesse kSnnte sein, dab jedoch die unter dem Amnionepithel liegenden dicken und dichten Bfindel, die auch die lehrbuchm/il]ige Darstellung kennt (SCHAFFER),hier keine Metachromasie mehr zeigen. Die Liicken und StraBen, von denen die Rede war, sind weiterhin vorhanden, auch im reifen l~abelstrang. Es mu$ daher jetzt etwas n/s darauf eingegangen werden. Die Wh.S. wird lehrbuchm/iBig als ,,spaltenloses Gewebe" bsechrieben, wobei immer der reife Nabelstrang gemeint ist. So mag die Behauptung, dab es da leer erscheinende R/iume gibt, wundernehmen. SiGht man sich jedoch Lehrbuchabbildungen an, z. B. die yon BAI~GmAN~ und PATZ•LT, SO finder man tats/~chlich recht groBe Liicken und Spalten dargestellt. Solche kSnnen, wie die Pathologie lehrt, bis zu makroskopisch sichtbaren Cystchen erweitert werden. Auch in dem yon mir verwendeten reifen Nabelstrang sind sie stellenweise stark erweitert, also grSBer a]s Abb. 8 sie darstellt. Solche R/iume (Liicken, StraBen, Spalten, Abb. 7 und 8) sind bereits im Stadium yon 65 mm SSL vorhanden, das ist zu einer Zeit, wo die Auffiillung des Mesenchyms durch Mucopolysaccharide (und Faserbiindelchen ?) begonnen hat; sie sind aber dort noch undeutlich, weft noch zu wenig von dieser f/irberisch darstellbaren Substanz vorhanden ist. Im Stadium yon 105 mm (Abb. 7) wurden sie bereits beschrieben (S. 110). Im Nabelstrang des Embryo yon 130 mm sind sie erkennbar; in ihnen suspendiert finden sigh die eosin- und mallorypositiven, metachromatischen ,,feinen LSckchen" (s. oben) und die Liicken sind nicht wie beim frfiheren Embryo scharf von st/~rker f/irbbaren R/indern begrenzt. Sie sind dies wieder in der Wh.S. des reifen Nabelstranges; die Zustandsbilder wechseln also offenbar und hier fiihrt der Inhalt der R/iume auch auf die Spur des Geschehens. Er fiillt kleine R/iume aus; in grSBeren ist er meist retrahiert. Im H/im.-Eosinpr~parat und in dem mit Mallory gef/~rbten ist die Substanz hellrosa bzw. zartblau und wie rein zerknittert bzw. feinst streifig bis netzig; im Toluidinblaubild (Abb. 8) ebenso, nur metachromatisch rotviolett ; oft auch grSber,/~hnlich wie Fibringerinnsel. Es ist klar, dab dies die Fixierungsbilder der Substanz sind. DaB diese sich aber nur teilweise retrahiert, deutet auf eine etwas grSBere Viskosit/~t der Substanz gegenfiber der der viel jfingeren Embryonen, wo die R~ume gs leer sind und nur die starke metachromatische Umrandung anzeigt, wohin die offenbar flfissigere Substanz geraten ist; sie hat sich eben hier vollst/s retrahiert. Diese Zustandsbilder zeigen, dab sowohl
Die W~ARTO~sche Sulze und die Gefal3e des Nabelstranges.
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der Flfissigkeitsgehalt der Wh.S. als auch die Viskositi~t der Flfissigkeit im Laufe der Entwicklung wechselt. Da~ diese Viskosit~ im reifen Nabelstrang gr6~er ist als frfiher, stimmt mit den Ergebnissen der histochemischen Forschung fiberein, nach welchen gegen Ende der Schwangerschaft die hochpolymerisierten, also visk6seren Mucopolysaccharide vermehrt sind; das sind aber Hyalurons~uregemische, weil Chondroitinsulfat hie so visk5s ist wie diese ( P ~ s s o N 1953 u.a .). Wenn wir nun das Gewebe des Nabelstranges als aus den Adventitien der Ge/~i[3e und aus einer ihnen allen gemeinsamen Hfille bestehend auf-
Abb. 8. 1Reifer N a b e l s t r a n g . Lticken m i t g e r o n n e n e m I n h a l t .
Toluidinblau.
(360:1.)
fassen wollen, so ist es noch notwendig, diese Ansicht durch weitere morphologische Einzelheiten unter Vergleich mit embryonalen und postnatalen KSrpergef~]en zu stfitzen. Zun~chst sind die Ausdriicke ,,innere" und ,,auBere" Adventitialagen n~her zu erl~utern. H. MAYERSBACH (1955) unterscheidet bei den postnatalen Arterien zwei pr~,paratorisch trennbare Schichten, die schon lupenanatomisch erkennbar - - verschiedenen histologischen Bau zeigen. Nach ihm besteht die ,,innere Adventitia" aus steilspiralig angeordneten, zarten Biindeln lockeren Bindegewebes, zwischen denen die reichlichen elastischen L~ngsfasern verlaufen. Die ,,~ui~ere Adventitia" besteht aus flachspiralig angeordneten, derberen solchen Biindeln und enth~lt nur wenig elastische Fasern. Diese Anordnungsweise stimmt gut fiberein mit den pr~paratorischen Untersuchungen yon KL. GOERTTLER (1953) an den Venen des Unterschenkels (Lit. ebenda und bei MAYERSBACH 1955). KL. GOERTTL]~R beschreibt fiberdies noch eine ~uBere Hiillschicht, die sich im mikroskopischen Bild nicht deutlich machen l~tl~t, aber durch Preparation darstellbar ist. Sie ist nach ihm -
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C. ZAvascH:
nicht als ein Bestandteil der Venenwand selbst anzusehen, sondern besteht aus spitzwinkelig zur GefiiB1/ingsachse verlaufenden Ziigen yon Verspannungsfasern, die das Gefiil~ an gewissen ,,Haftfliichen" (Muskulatur, Fascien usw.) verankern. Diese Schicht ist also eine funktionelle Aul~enstruktur, die der Gefis dient. Wichtig dabei ist die Kontinuitdt der Faserzfige aller drei Schichten (vgl. Abb. 9). Demnach entsprechen die hier in den Nabelstranggefi~l~en gezeigten in die Steilrichtung einbiegenden Innenlagen der ,,inneren Adventitia" MAYERSBACHS und GOERTTLERs, die flachspiralig-konzentrischen Aul~enlagen der g ,,i~ul3eren Adventitia" dieser Autoren; die schrKg in die restliche Wh.S. ausstrahlenden Zfige sind die Verspannungszfige KL. GOm~TTLERs und die durch das Amnionepithel zusammengehaltene oberfl~chliche Wh.S. entspricht einer ,,Haftflache". In die Verspannungsziige eingeschaltet sind nach GOERTTLERbei den KSrpergef~l~en die ,,Begleitstr/~nge", eine Gewebsverdichtung, die kleinste Gef/~l~chen und Nerven an das HauptgefKB heranA b b . 9. S c h e m a des Verlaufes fiihrt. Diese fehlen den Nabelschnurgefi~Ben der Zell- l m d Faserziige (frei nach KL. GOERTTLER). des Menschen. Bei der Ziege und beim A AuBenadventitia, J InnenSchaf sind sie aber vorhanden ( R E Y N O L D S adventitia, V Verspanmmgsziige, H Haftfl~che. 1952a), daher auch eine mit dem ,,Begleitstrang" vergleichbare Struktur und daher ist auch bei diesen Tieren nach REYNOLDS die Wh.S. weniger stark zusammendrfickbar als die des Menschen. Die inneren Adventitia]agen der NabelstranggefiiBe sind ihrerseits in der Media durch tangential oder radi~r einbiegende Zellforts/~tze (sp/iter auch Faserbfindel) verankert (vgl. Abb. 1 a, b). Ebenso ist auch die postnatale innere Adventitia von KSrperarterien durch radi~re Bfindelchen in der Media verankert (Abb. 10). Auch an anderen embryonalen Gef~f~en bildet sich wie bei den NabelstranggefiiBen als erstes eine konzentrisch angeordnete Adventitia, die dadurch zur ,,/iuSeren" wird, dal~ die der Media zun/~chst gelagerten Ziige in die Steilrichtung umbiegen. Dies zeigt Abb. 11, eine kleine Arterie im lockeren Bindegewebe zwischen der Anlage der G1. sublingualis und einer Unterkieferalveole eines Embryo von 5 Monaten. Um das Gefi~Bchen sind die konzentrischen Lagen deutlich ; nKchst der Media ist die Verlaufsrichtung schon veriindert. Die Innenadventitia bildet sich also auch bei den Nabelstranggefi~l~en auf Kosten der AuBenadventitis; dies konnte durch alle untersuchten Stadien verfolgt werden. Im reifen Nabelstrang ist sie bereits kriiftig
D i e W H A R T O N s c h e S u l z e u n d d i e GefiiBe d e s N a b e l s t r a n g e s .
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entwickelt (Abb. 12). Und doch f~llt immer wieder auf, dal~ die Verdickung relativ zu der VergrS•erung des Gefi~l~volumens und der Gesamtadventitien zurfickbleibt. Wie erw~hnt, vermehrt sich aber auch die
A b b . 10. A r t e r i a b r a c h i a l i s , lj~hriges K i n d . V e r a n k e r u n g der I n n e n a d v e n t i t i a in der Media. T o l u i d i n b l a u . (360 : 1.) A b b . 11. A r t e r i e a u s d e m U n t e r k i e f e r eines E m b r y o y o n u n g e f a h r 5 M o n a t e n . A itu~ere, I innere A d v e n t i t i a . ( H ~ m . - E o s i n , 160:1.)
A b b . 12. ]4eifer N a b e l s t r a n g . ,]I Media, J m i t hul~eren L ~ n g s m u s k e l b i i n d e l n w e i t g e h e n d aufgefiillte I n n e n a d v e n t i t i a , A ~u0ero A d v e n t i t i a . Z w i s c h e n d e n M u s k e l b i i n d e l n d o t z i r k u l a r e n M e d i a b l a s c h e n f 6 r m i g e Z w i s c h e n s u b s t a n z . ( H a m . - E o s i n , 160:1.)
restliche Wh.S. im Verhiiltnis zu diesen nur wenig. Der ganze Vorgang deutet darauf hin, dal~ durch die Volumvermehrung, d. h. den Wachstumsdruck der Gef~l~e, die konzentrischen Lagen nach aul~en immer mehr zunehmen - - worauf auch ihre relative Zelldichte hinweist - - ,
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C. ZAWISCR:
wiihrend ihre jeweils innersten in die Steilrichtung umbiegen, mSglicherweise unter dem EinfluI~ des Ls der Gefiil~e. DaG der Druck bei der Bildung der konzentrischen Lagen eine l~olle spielt ghnlich dem eines Follikels anf das Stroma des Ovariums - - , zeigt auch das Vorhandensein solcher Lagen, und nur solcher, um den Blutergul~ im Nabelstrang des E m b r y o yon 65 m m SSL. Wenn aber diese ,,innere Adventitia" scheinbar nur wenig an Dicke zunimmt, so beruht dies wohl grSStenteils darauf, da$ sich in ihr - - wie erw/ihnt - - neue Muskelfasern bilden, die die Media verbreitern. Ein solches ,,Ausschw/irmen" yon Muskelzellen in die Adventitia konnte hier 5fters gesehen werden (s. a. MAYERSBACH im AnschluB an DUBREUIL). Die beschriebenen geweblichen Eigenheiten des ganzen adventitiellen, einschlieBlich des Ausstrahlungsgebietes (der Verspannungszfige), gegenfiber denen der restlichen Wh. S. - - wie sie im Mallorybild und dem der metachromatischen Substanz zum Ausdruck kommen - - passen gut zu den Vorstellungen GOERTTLERS. Die Feinstruktur dieser Gebiete zeigt, dal~ sie eine morphologische und funktionelle Einheit bilden, wenn auch GOERTTL]S~ seine ,,Aul~enschicht" mit den Verspannungszfigen nicht als direkt dem Gefiil~ zugehSrig betrachtet. Die restliche Wh.S. mit ihren grSberen, teilweise oberflgchenparallelen Bfindeln steht differenzierungsm/~i~ig dem ]ockeren Bindegewebe schon nahe und wfirde somit zusammen mit dem Amnionepithel auch strukturell einer ,,Haftfl/~che" entsprechen. Wenn sich in ihr schliel~lich die Mucine so vermehren, daI~ gegen Ende der Schwangerschaft die ganze Schicht dicker wird, so ist dies eine Besonderheit, deren Zustandekommen und Bedeutung noch zu erSrtern sein wird. Endlich mag es aufgefallen sein, dab die Adventitien des Nabelstranges metachromatische Reaktionen zeigen, w~hrend in der Literatur durchwegs angegeben wird, die Adventitia der Gef/ii~e zeige keine solche. Tats/ichlich untersucht wurden aber nur Gef/s des Erwaehsenen, davon meist nur die Aorta. Wirklich ,,fertiges" lockeres Bindegewebe, aus dem auch die Adventitien bestehen, ergab aber auch sonst anscheinend bisher unter normalen Umst/inden keine Metachromasie - - was immer m a n unter ,,fertig" verstehen will - - , und dies harrt noch der Kl~rung in bezug auf die feineren Beziehungen der Mucopolysaccharide zur Faserbildung. Andererseits stimmt es jedoch nicht ganz, dal~ keine Adventitia metachromatische Substanz aufweist. Abb. 13 zeigt das Bild der Arteria brachialis eines ljiihrigen Kindes, gefiirbt mit Toluidinblau (Pr/iparat und Photo H. MAYERSBAC~). Die Adventitia zeigt eine krgftige Metachromasic, die auf dem Bild als dunkel getSnter Hof um die Arterienmedia zum Ausdruck kommt. So ist also die metachromatische Reaktion der Adventitien um die Nabelschnurgef/i~e kein Ausnahmsph/inomen; sie finder sich auch bei jugendlichen postnatalen Gef/iBen. Dies zeigt
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Die WHARTONScheSulze und die Gefi~l~edes Nabelstranges.
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aber, dab die Mucopolysaccharidforschung nun auch in bezug auf die Histogenese starker einsetzen mfiBte; denn wcnigstens ffir die Adventitien im Nabelstrang konnte hier gezeigt werden, dab starke Metachromasie mit starkem Wachstum unter Faservermehrung Hand in Hand gehen. Der Vergleich der Adventitien der Nabelstranggef~Be mit denen anderer hi~lt also stand. Es w~re nur noch vergleichsweise auf die Gef~Bmedia hinzuweisen. Bezfiglich der funktionellen Struktur der Media in den Nabelstranggef~Ben sei auf K. GOERTTLERund auf A. C~ACKO (1952) verwiesen. Ihre Mechanik unterscheidet sich nicht yon der anderer Gef~Be. Da aber an den Nabelstranggef~Ben keine Nerven vorhanden sind, gibt es gewisse andere Faktoren, die der Blutdruckregulierung dienen: der bekannte hohe Azetylcholingehalt der Plazenta, arteriovenSse Anastomosen mit VerschluBvorrichtungen an der Insertionsstelle in die Plazenta sowie den Hauptund Nebenst~mmen, die die Zot- A b b . 13. A r t e r i a brachialis, lj~hriges K i n d . Die g a n z e A d v e n t i t i a m e t a c h r o m a t i s c h geten versorgen ( D A N E S I N O 1 9 5 0 ) ~ f~rbt. T o l u i d i n b l a u ( s c h e i n b a r e Unschg~rfen des Brides b e r u h e n a u f d e m eine sphinkterartige VerschluB3VIucopolysaccharidschleier). (48 : 1.) vorrichtung am l~bergang der Vene in den Ductus venosus (CI~ACKO1952), endlich vielleicht klappenartige Gebilde in der Vene und in den Arterien, die nach SORCETTI (1951) vom 7. Monat an vorhanden sind. K. GOERTTLER (1. C.) betont, dab die Verankerung der GefiiBe in der Wh.S. und besonders deren Quellungsdruck fiir die Gef~Bmechanik notwendig seien.
Besprechung. Morphologisch und morphogenetisch besteht also der Hauptanteil der Wh. S. aus den Adventitien der Nabelstranggef~Be; die subamnialen Schichten (restliche Wh.S.) bilden die Verankerungsfl~chen ffir diese Adventitien. Die !qabelschnurgefiiBe selbst unterscheiden sich in nichts Wesentlichem von anderen in Entwicklung begriffenen GefiiBen. Auch ihre Adventitien zeigen die allgemeinen Wesenszfige anderer, bis auf einen Punkt : ihr Gewebe verwandelt sich nicht in lockeres Bindegewebe. Dieser Umstand wird im 3. Kapitel erSrtert. ttistogenetisch finden wir in der gesamten Wh.S. im allgemeinen das, was zu erwarten war: das anf~nglich vorhandene embryonale
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C. ZAWISC~:
Mesenchym erfahrt nach und nach eine Aufffillung mit Fibrillenbiindelchert einerseits, mit Mucopolysacchariden andererseits. Die letzteren zeigen gegen Ende der Schwangerschaft eine zunehmende Viskositat. Es ware demnach vielleicht nicht nStig, die Wh.S. und mit ihr das ,,reife Gallertgewebe" iiberhaupt als einen eigenen Gewebstypus zu betrachten und einzuordnen. Das Gewebe ist nichts anderes als mit Mucopolysacehariden und Fibrillen angereichertes Mesenchym, das keine weitere Differenzierung und Formung erfahrt. Dem tragt offenbar auch BUCKER Rechnung, indem er dieses Gewebe in seinem Lehrbueh als eine Form des embryonalen Mesenehyms bespricht. I m besonderen zeigt es sich, da$ die eigentlichen Adventitien sich yon Anfang an dadurch yon der restlichen Wh.S. unterscheiden, dal3 in ihnen die Metachromasie friiher auftritt und die kollagene Substanz die Form yon kurzen, zarten Biindelchen annimmt und beibehalt, so dab sich daraus schlieBlich ein zarterer, aber dichterer Faserfilz ergibt als in der restlichen Wh.S. Es wurde hier aber auch versueht, die metachromatische Substanz so zu schildern, wie sie sich jeweils im histologischen Bild darstellt. Zunachst mag aufgefallen sein, dab als erstes die Zellauslaufer eine metaehromatisehe Reaktion geben. Es war abet schon beim jfingsten hier beschriebenen Nabelstrang (Embryo 37 ram) sehr schwer, zwischen Zellauslaufern und Faserbiindelchen zu unterscheiden. Denn schon hier, sowie in allen Stadien, in denen das Fasergewirr nicht zu dicht war, konnte naehgewiesen werden, dab sie untereinander zusammenhingen: die Biindelchen strahlten yon den Zellfortsatzen aus. In diesem jiingsten Nabelstrang waren die noch aul3erordentlich zarten Bfindelchen der restlichen Wh.S. mallorypositiv, nicht metachromatisch ; in den Adventitien waren es offcnbar sie, die das metachromatische Netzwerk verdiehteten. In der Folgezeit war ich bemiiht, metachromatisehe und nicht metachromatische Faserbiindel zu unterscheiden, jedoeh ohne Ergebnis. So ware einzig und allein festzustellen, daf~ junge Faserbiindelchen Metachromasie zeigen kSnnen, wobei das Wort ,,kollagen" - - wie selbstverstandlich auch das Wort ,,Gitterfasern" - - absichtlich vermieden wird und das Wort ,,prakollagen" unter Fragezeichen gestellt werden mu$. Bezfiglich des Zusammenhanges der Biindelchen mit den Zellen mag aber auf eine sehr schSne, nunmehr verschollene Untersuchung ROLL~TTS (1870) hingewiesen werden. Eines seiner Objekte war der Nabelstrang des Schafembryo. Kleine F15ckchen des Gewebes wurden in frischem Zustand Joddampfen ausgesetzt und unter dem Mikroskop betrachtet. I~OLLETTs pragnante Beschreibung lautet: Man kaml ,,leicht Zellen finden, welche ein k5rniges Protoplasma um den Kern erkennen lassen, um welches nach aul3en eine die ganze Zelle
Die WHARTONscheSulze und die Gef~lle des Nabelstranges.
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kapselartig umhfillende und die Form der langgestreckten Zelle selbst nachahmende Lage sich vorfindet, welche glKnzender als der kSrnige InnenkSrper und von feinen wellig geschlungenen Fibrillen durchsetzt erscheint. Die letzteren laufen der Zelle entlang. An beiden Enden aber entsteht ein Ansehen, welches sich mit dem Ende des am Rocken befindlichen Flachsbiindels vergleichen 1/il]t. Die der Mitre des KSrpers n/~heren Fibrillen schieben sich im Vergleich mit den der Peripherie n~theren weiter gegen das Ende vor und entsteht so ein schwanzartiges Bfindelende." Mit solchen Befundcn vertcidigt ROLLETT seine Ansicht fiber die Entstehung von Fibrillen aus den Fibroblastcn. In der gl/~nzenden, den gekSrntcn InncnkSrper der Zelle umgebenden Hfille kSnnen wir heute entweder tin ,,Exoplasma" oder einen Mucopolysaccharidfilm sehen; dies mfissen genauere Untersuchungen mit modernen Methoden erweisen. DiG Fibrillenbfindelchen a]s direkte Fortsetzung der Zellen selbst in diesen jungen Entwicklungsstadien bei ROLLET scheinen mir das zu sein, was hier in ebensolchen Stadien als Substrat der metachromatischen F/~rbbarkeit beschrieben wurde. Metachromatische Substanz erscheint ferner in den vorliegenden Pr/~paraten in Form von B1/ischen, Netzen oder ganz homogenen Massen. Der Einflul~ der Fixierung auf das Zustandekommen solcher geformter Gebilde fibcrhaupt wurde schon besprochen. DaB sie aber zustande kommen, und zwar in ffir verschiedene Lokalisationen typischen Formen, zusammen mit ungeformten Massen oder ohne solche, mul~ tieferliegende Grfinde haben. Wir werden da an verschiedene Polymerisationsgrade der Mucopolysaccharide zu denken haben, an verschiedene Mischungen verschieden polymerisierter solcher, an Mischungen verschiedencn Grades yon Hyalurons/~ure mit Chondroitinsulfat (besonders in der GefK6media), aber auch an Verschiedenheiten in der Proteinbindung u. a. m. Hinweise geben einige Beobachtungen yon PERSSO~ (1953). Ausstriche yon ,,nativen Mucopolysaccharid-Proteinkomplexen", das ist Synovialflfissigkeit und GlaskSrpermasse, wurden mit einer gut f/~rbenden ToluidinblaulSsung iiberschichtet. Im Mikroskop konnte die ,,progressive Pr/~cipitation tines sehr feinfibrilli~ren Netzwerkes" verfo]gt werden, das eine kr/~ftige Rotf/~rbung zeigte. Etwas Ahnliches crgab sich, wenn Hyalurons/iure oder Chondroitinsulfat Versuchstieren intradermal injiziert und die Hautstfickchcn dann mikroskopisch untersucht wurden. 15 min nach Injektion waren rotviolette F15ckchen zwischen den Fibrillenbfindeln nachweisbar, allerdings nur bei Verwendung gereinigter Toluidinblaufraktionen. Nach 4 Std waren in den durch Injektion yon Chondroitinsulfat erzeugten Quaddeln keine metachromatischen Pr/~zipitate zu sehen, doch waren in der n/ichsten Umgebung
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C. ZAwIsc~:
die kollagenen Fasern metachromatisch gef~rbt. In mit Hyalurons/~ure erzeugten Quaddeln waren nach 4 Std noch stellenweise gef~rbte F15ckchen zu sehen, eine F/~rbung yon Fasern aber trat nicht ein. Mehr als eine Aneinanderreihung derartiger Ergebnisse kann heute noch nicht gegeben werden. Aus den griindlichen Untersuchungen PERSSONs fiber die metachromatische F/~rbbarkeit der Hyalurons/~uren verschiedener Provenienz geht aber - - aul~er dem auf S. 100 Gesagten - immer wieder hervor, was er selbst auch besonders betont: dab der Grad der Chromotropie sulfatfreier Hyalurons~uren sehr von ihrem jeweiligen und nach Provenienz verschiedenen physiko-chemischen Zustandsbild abhgngt, nicht zuletzt yon ihrer Konzentration und der Art ihrer t~roteinbindung. Es darf also vielleieht ausgesprochen werden, dab mSglicherweise die verschiedenen Formen der Pr~zipitierung metachromatisch gef/irbter Substanz in den verschiedenen Gewebsanteilen innerhalb des Nabelstranges auf derartigen Unterschieden beruhen, und dal~ weitere Untersuchungen vielleicht genauere Ergebnisse zeitigen kSnnten. 3. Bedeutung und Funktion der Wh.S. Nach dem im 2. Kapitel Gezeigten fi~llt es, schon vom rein histologischen wie vom histologisch-chemischen Blickpunkt gesehen, wohl auBerordentlich schwer, das Gallertgewebe des Nabelstranges als ein einigermal~en druckresistentes Gewebe, also als ein Stfitzgewebe, aufzufassen. Die anfKngliche mesenchymartige Zartheit des Gewebes, seine allm/~hliche Anreicherung mit Bindegewebsbfindelchen - - von welchem Stadium immer wir sie als echte kollagene anerkennen wollen - - , die selbst im Endstadium immer kurz sind und niemals gesch]ossene Formationen bilden (wie z. B. in Knorpel, Knochen, Sehne, Fascien usw.); die anf/~nglich sehr geringe, sp/~ter nur wenig grSl~ere Viskosit~t der reichlichen Zwisehensubstanz (,,groundsubstance"), all dies berechtigt uns sehon, an der Druckresistenz eines derartigen Gewebes zu zweifeln. Es bleibt nur ein gewisser Quellungsdruck fibrig, fiber den noch gesprochen werden soll. t~URKL (1953) meint, die Mucopolysaccharide seien (in den ,,primitiven Stiitz. geweben") die ,,Grundlage ffir ihre Stiitzfunktion". Warum sollte dies gerade im reifen Gallertgewebe, im chondroiden Gewebe, im Schleimknorpel und Knorpel der Fall sein und nicht beispielsweise in der Synovialfliissigkeit und in allen anderen mesenchymalen Geweben ? Uberall da sind bereits Mucopolysaccharide beschrieben und weitgehend analysiert. ])as WasserbindungsvermSgen, das fiir BURKL die Grundlage der funktionellen Leistung der Stiitzgewebe bildet, weil im Knorpel das Wasser zwei ])rittel der Gesamtmasse ausmacht, ist eine ganz allgemeine Eigenschaft der Mucopolysaccharide, kann also nicht in einer Gewebsart eine spezifische Leistung begriinden. Der Gelcharakter der HyaluronsKure der Wh.S., der yon K. MEYER (1947) U. a. angenommen wird, ist kein Grund zur Annahme einer ,,Stiitzfunktion", denn dann miiBte z. B. auch das ganze Derma, wo diese S/iure ebenfalls im Gelzustand ist, zu den Stiitzgeweben gez~hlt werden. Auch dal~
Die WHARTO~scheSulze und die Gef/il~e des Nabelstranges.
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die Mucopolysaccharide mit den Faserbfindeln eine funktionelle Einheit bilden, ist nichts Besonderes, denn das tun sie iiberall. DaB diese Einheit im reifen Gallertgewebe ,,ausschlieBlich meehanisehe Aufgaben erffillt", wiG BURKLsagt, ist eine Behauptung, aber weder eine Erkl~rung noch eine Begriindung seiner Ansicht, diGses Gewebe miisse zu den stiitzenden gez/~hlt werden. Hingegen hat BURKL recht, wenn er daran denkt, dal3 der Grad der Festigkeit einer Grundsubstanz, wenn auch nicht - - wie er sagt - - von der Menge, so doch yon dem vcrschiedenen chemischen Charakter der Mucopolysaccharide und dem Anteil, den das Eiweil~ an der Komplexbildung nimmt, abh~ngen kSnnte. Hier besitzen wir aber bereits einzelne konkrete Daten, die uns vielleicht auf die richtige Spur bringen. Nach K. MEYER (1945), dem offenbar griindlichsten Kenner der Mucopolysaccharidchemie, sind die Hyalurons~uren verschiedener Polymerisationsgrade einfache saure Mucopolysaccharide, bestehend aus N-AzetylGlukosamin und Glukurons/iure in ~tquimolekularen Anteilen. Das Chondroitinsulfat aber ist ein komplexes s. Mucopolysaccharid, bestehend aus •-Azetyl-Galaktosamin-SO 4 und Glukurons/~ure. Hyalurons/s bildet Salze mit Proteinen; Chondroitinsulfat ist nach K. MEYER (1952) in Derma undNabelstrang an vom Kollagen verschiedene Proteine gebunden im Knorpel aber besteht eine feste, salzartige Bindung an Ko]lagen. Der Knorpel aber ist das chondroitinsulfatreichste Gewebe und ist tats~chlich druckresistent (,,Stiitzgewebe" im wahren Wortsinn), ja er enth/~lt sogar um so mehr Chondroitinsulfat, je mehr Gewicht er zu tragen hat, d. h. also je druckresistenter er ist (MATTHEW 1952, Vergleich von Schulterund Kniegelenk). Die Wh.S. aber enth/~It vorwiegend Hyalurons/iuren und nur in sp/iten Stadien geringe Mengen von Chondroitinsulfat C, falls dieses fiberhaupt aus der Wh.S. allein extrahiert wurde und nicht - - wie es scheint - - aus dem Gesamtnabelstrang einschlieBlich der Gef~l~e. Das Chondroitinsulfat des Knorpels aber besteht grSB~enteils aus der hSher polymerisierten, schwerer aus ihren Bindungen zu 15senden Fraktion A. Wir hiitten somit einige greifbare Unterscheidungserkmale zwischen den Mucopolysacchariden eines Gewebes, dessen Stiitzfunktion nicht bestreitbar ist, und denen der Wh.S. Ein wGiteres Merkmal, das BURKLals Grund fiir dig Einteilung der Wh. S. unter die Stfitzgewebe angibt, ist ihr Mangel an Gef~l~en und die sich daraus ergebende angeblich schlechte Ern~hrung. WiG es damit bestellt ist, wird noch gezeigt werden. Es ist aber nicht recht ersichtlich, was Gef~- bzw. Nahrungsmangel mit einer Stiitzfunktion zu tun haben soll, es sei denn, das Gewebe wiirde infolgedessen(?) durch Aufnahme yon Mineralsalzen hart. Dies ist im Nabelstrang nieht der Fall. Es w~re somit noch vom physikalischen Standpunkt aus zu untersuchen, was yon der Y)ruckresistenz der Wh.S. zu halten ist, dem einzigen, das ihre Bezeichnung als Stiitzgewebe rechfertigen wfirde. Es ist oft betrfibend und peinlich, feststellen zu mfissen, dal~ wir sogenannten Grundlagenforscher in der Medizin uns bemfihen, auf
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C. ZAWISCm
Umwegen und mit viel Aufwand Dinge festzustellen, die jeder Praktiker schon vom bloBen Hinschauen weiB. Dazu gehSrt auch die Kompressibilit~t der Nabelschnur. Wenn diese beim Geburtsakt vorgefallen ist und zwischen dem vorliegenden Kindesteil und der Beckenwand der Frau eingeklemmt wird, so rettet der Praktiker das Leben des Kindes bestimmt nicht, wenn er meint, die Wh.S. schfitze infolge ihrer Resistenz die Gefiige vor dem Druck. Echte Torsionen der Nabelschnur gef~hrden das Leben des Kindes auf die gleiche Weise. Die Wh.S. wird in solehen F~llen einfach weggequetscht und die GefKSe werden fadendfinn zusammengedreht 1. Hier k6nnte die Argumentation fiiglich stehenbleiben; doch es gibt auch experimentelle Untersuchungen, die sie noch stfitzen. REYNOLDS (1952 a und b) stellte R5ntgenuntersuchungen am lebenden funktionierenden Nabelstrang an, dessen Gef~Be mit Thorotrast durchstrSmt wurden. Es zeigte sich - - was ffir jeden Kenner der Pulswellendynamik keine Uberraschung bieten diirfte - - , dab die Gef~Be sich nicht mit der jeweils durchkommenden Welle erweiterten und hinter ihr wieder verengten, sondern daB sie unter dem Druck in der Wh.S. hin- und herpendelten (Vergleich mit einem gewebten, also nicht elastischen Gartenschlauch, der sich unter dem Druck des Wasserstrahls hin- und herbewegt). Die Wh.S. bot daffir nicht den geringsten Widerstand. Mehr noch : histologisehe Studien zeigten, dab bei praller Ffillung der Gef~Be die Wh.S. zu di~nnen, [ast unsichtbaren Bldttern zusammengepreflt wird; das Aussehen, wie es die Lehrbficher darstellen, k o m m t nur zustande, wenn die Gef~Be kollabiert sind. I m tibrigen ist auch REYNOLDS der Meinung, dab die Wh. S. niehts anderes als eine Gef~Badventitia ist. Wir kSnnen also auch vom meehanischen Standpunkt aus feststellen, dab die Wh.S. nicht druckresistent in dem Sinne ist, wie wir dieses Eigenschaftswort ffir solche Gewebe anwenden, die wir als ,,Stfitzgewebe" bezeichnen. Welche ihren tats~chlicheff Eigenschaften entsprechenden Aufgaben hat also die Wh.S. nun wirklich ? Bei genauerer Untersuehung des Nabelstranges fallen gewisse Einzelheiten auf, fiber die noch nicht berichtet wurde. Eine davon ist der ganz besonders lockere Bau der Venenwand. Die Muskelbfindelchen der Media sind durch interstitielle Substanz bzw. Bindegewebe weiter voneinander getrennt als bei einer K6rpervene jeweils gleiehen Kalibers. Aueh die I n t i m a ist auBergew6hnlieh zart gebaut und bei nieht zu praller Blutffillung kann man zwischen den Endothelzellen Lfieken feststellen, die kein K u n s t p r o d u k t sind und, ~hnlieh den Iriskrypten, einen Weg in das Gewebe 6ffnen. Dazu wiirde eine Angabe G b ~ E R s (1906) passen. Naeh Ffillung der GefiiBe mit 01 l Siehe z.B. SEITZ-ANREICIt,Biologie und Pathologie des Weibes, Bd. VII, S. 290, Abb. 192.
Die WRARTO~sche Sulze und die Gef~Be des Nabelstranges.
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und Einlegen des Nabelstranges in l % i g e Osmiums~ure sah er in der Venenwand (nieht in der der Arterien!) schwarz gefiirbte Straiten, die er fiir Vasa vasorum hielt. Letztere Meinung aber konnte niemals best~tigt werden. Eine weitere Besonderheit war im Amnionepithel auff~llig. Abgesehen davon, dal~ dieses durehaus nicht die Eigenschaften eines gewShnlichen, indifferenten Deckepithels hat, sondern vielmehr jene, die man gewShnlich - - um es vorsichtig auszudrficken - - mit dem Durchtritt yon Substanzen in Zusammenhang bringt, konnten in ihm stellenweise, doch nicht allzu selten, stark mit Eosin f~rbbare Flfissigkeitstropfen beobachtet werden, um die sich auch Epithelzellen rosettenartig anlegen kSnnen. Vorbehaltlich genauerer histologischer Untersuchungen gibt es hier gleichfalls experimentelle Befunde, die beide Gruppen yon Erseheinungen zur Deckung bringen wiirden. Nach H. RUNGE (1927) hat die Nabelvene eine eigenartige Permeabilit~t ffir Wasser und gel6ste Substanzen. Nach DurchstrSmung der fiberlebenden und in RingerlSsung suspendierten Nabelschnur mit in Ringer gelSsten Farbstoffen erscheinen diese nach kurzer Zeit in der Wh.S., und nach 1/2 Std in der Aul~enflfissigkeit. Sinkt der Venendruck unter 25 m m Hg, dann sinkt auch der Grad der Farbausscheidung immer mehr ab. Wird Farbstoff in die Aul~enflfissigkeit eingebracht, so tropft gef~rbte Flfissigkeit nach 20--30 rain auf dem Wege fiber die Wh.S. aus der Nabelstrangvene ab. RUNGE gibt folgende Deutung fiir die lebende Nabelsehnur: Die Venenwand lgl~t Wasser und gel6ste Substanzen in die Wh. S. austreten, derenVolum sich vermehrt, wobei die Amnionoberfli~che dureh Dehnung vergrSl]ert wird. Hierbei wird die Vene durch den Gewebsdruck verengt, ihre Oberfl~che wird kleiner. Durch die Dehnung des Amnions (,,Porenerweiterung", RU•GE) k o m m t es zum AbstrSmen yon Flfissigkeit in das Fruchtwasser. Sinkt nun der Venendruek unter 25 m m Hg, k o m m t es zur RfickstrSmung von Fruchtwasser in Wh.S. und Vene. Wir kSnnen hier davon absehen, da[~ RUNGE diesen Vorgang als Sekretion und Resorption des Fruchtwassers selbst betrachtet und dal~ das Gesamtgeschehen wohl etwas komplizierter sein dfirfte. Das Wesentliche jedoch bleibt. Die V e n e n w a n d - vielleicht auch die der Arterien, wie RU~GE andeutet - - wie auch das Amnionepithel sind ffir Wasser und gelSste Stoffe durchgiingig und der Quellungsdruck der Wh.S. unterliegt einem gewissen Wechsel. RV~GE spricht daher auch yon einer Regulation des Fliissigkeitsaustausches, wenn wir auch sein eigenes Wort: ,,Regulation der Sekretion und Resorption des Fruchtwassers" vielleicht besser vermeiden 1. 1 Nachtrag bei der Korrektur: G. GEBBIAund R. LOPEZ (G. Ostet. Ginec. 17/5, 1953, 209--223) kommen nach Untersuchungen mit histochemischen Methoden zu dem Schlu~, dab die Annahme einer sekretorischen Ti~tigkeit des Amnionepithels richtig sei.
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C. ZAw~sc.:
Dieser M e c h a n i s m u s wfirde uns teilweise das wechselnde histologische B i l d der W h . S. erkl~ren. So die weehselnde GrSBe d e r Lficken in d e r W h . S . , die bei K o l l a b i e r e n der Iqabelsehnur ihrer Flfissigkeit m e h r oder weniger e n t l e e r t w e r d e n kSnnen. D e r v e r s e h i e d e n e V i s k o s i t ~ t s g r a d dieser Flfissigkeit oder Z w i s c h e n s u b s t a n z erkl~trt sich teilweise d u r c h die b e k a n n t e A n r e i c h e r u n g m i t hSher p o l y m e r i s i e r t e n t t y a l u r o n s ~ u r e n m i t z u n e h m e n d e m E m b r y o n a l a l t e r , z u m a n d e r e n Tell a b e r a u c h d u r c h einen wechselnden W a s s e r g e h a l t . So ist es n i c h t y o n d e r H a n d zu weisen, d a b in solch einem M e c h a n i s m u s auch S t S r u n g e n e i n t r e t e n kSnnen. E i n e solche R e g u l a t i o n s s t S r u n g dfirfte in m e i n e m E x e m p l a r einer reifen N a b e l s c h n u r v o r h a n d e n gewesen sein; d a h e r die kleinen R e t e n t i o n s cystchen, die y o n n o r m a l - h i s t o l o g i s e h e r Seite offenbar bisher nie gesehen w o r d e n waren. U b e r a n d e r e F o l g e r u n g e n w i r d noch zu s p r e c h e n sein. D e n n dies alles leitet fiber zu dem, was BURKL (1953) als zweites wesentliches Merkm a l des F e i n b a u e s d e r p r i m i t i v e n Stiitzgewebe b e s c h r e i b t : die Gefiii~losigkeit u n d die d a m i t v e r b u n d e n e angeblich schlechte E r n ~ h r u n g . Was BURKL damit meint, wenn er sagt, die Gefi~$losigkeit scheine durch den hohen Mucopolysaccharidgehalt der Grundsubstanz verursacht zu sein, ist nicht recht klar. Vielleicht denkt er daran, da$ ein hoher Mucopolysaccharidgehalt die Gef~l~aussprossung und damit die Bildung eines Kapillarnetzes behindern kSnnte. REYNOLDS (1952) meint, die starke Kompressibilitdt der Wh.S. beim Menschen verhindere hier die Ausbildung kleinerer GefaBe; bei Schafen und Ziegen, deren Nabelstrang auBer einer zweiten Vene auch kleinste Gef~chen fiihrt, ist diese Kompressibilit~it geringer. Jedenfalls kSnnte die Meinung BU~KLS nicht ftir die Wh. S. des Menschen gelten, die anfi~nglich - - wie gezeigt - - einfach Mesenchym ist. W i r h a b e n uns also zu fragen, wie es sich m i t d e r E r n ~ h r u n g sog. , , b r a d y t r o p h e r " (Bt~RGER 1921, zit. n a e h BENNIIgGHOFF 1930) Gewebe im a l l g e m e i n e n u n d der W h . S . im b e s o n d e r e n verhi~lt. E s sind dies t a t s~ehlich m u c o p o l y s a c c h a r i d r e i c h e Gewebe. Von diesen a b e r zeigen einzig u n d allein dieke H y a l i n k n o r p e l ( R i p p e n k n o r p e l des Menschen) eehte k a t a plastische Erscheinungen, d. h. die sog. Asbestfaserung, die auf mangelh a f t e E r n i i h r u n g zurfickgeffihrt wird. Das sog. Verdammern, d.h. Zugrundegehen von Knorpelzellen, kann auf keinen Fall auf Bradytrophie allein beruhen, denn dies kommt schon im ganz jugendlichen, sogar dem erst in Bildung begriffenen Knorpelgewebe vor. Wenn aber BURXL sagt, dab durch die grol3en Mengen yon Mucopolysaccharid in den primitiven Stfitzgeweben, d. h. also auch in der Wh.S .... offenbar ein reibungsloser Austausch der Stoffe zwischen den Kapillaren und dem Interstitium auf Grund der dafiir bestehenden Gesetzmi~Bigkeiten bis zur Unm5glichkeit erschwert is$" - - so muB man sich doch fragen, wieso dann diese Gewebe fiberhaupt leben kSnnen, zumal ja diese Kapillaren gar nicht vorhanden sind. ])as gerade in den Knorpelzellen enthaltene, ohne Sauerstoffzufuhr abbaubare Glykogen allein kann hierauf auch keine Antwort bedeuten. W i r k S n n e n a b e r als gesichert a n n e h m e n , daft diese Gewebe erniihrt sind, u n d zwar g a r n i e h t so schlecht. F t i r die innere A r t e r i e n m e d i a , die
Die WItARTO~sche Sulze und die GefaBe des Nabelstranges.
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auch zu den bradytrophen Geweben (1. c.) gezi~hlt wird, weil sie von den Vasa vasorum nicht erreicht wird, ist der Ern~hrungsweg aus dem Blutstrom des Gef/~13es selbst unbestritten. Ffir den Knorpel sind morphologisch nicht fal~bare Erni~hrungs- bzw. Stoffaustauschwege schon l~ngst bekannt und es hiel~e den Rahmen der Arbeit fiberschreiten, wfirde auf anderes hingewiesen werden als auf das Allerbekannteste: die Ablagerung von Silberteilchen bei der Argyrie und yon Uraten bei Gicht radi~r zu den Knorpelzellen, wohin sie nur durch Fliissigkeitsbewegung innerhalb des Knorpelgewebes gelangt sein kSnnen. Auf einige Ergebnisse neuerer Forschung mui~ jedoch eingegangen werden; sie gelten ffir alle bisher als bradytroph bezeichneten Gewebe, also auch fiir den Knorpel einerseits, die Wh.S. andererseits, ffir die Cornea, den GlaskSrper, also alle Gewebe, die eigener Kapillaren entbehren, mehr oder weniger mucopolysaccharidreich sind und deren ausreichenden Stoffwechsel niemand bezweifelt. Mit DU~AN-REYNALS (1942) nehmen die meisten Autoren an, es seien gerade die Mucopolysaccharide, die den Stoffwechsel kapillarloser Gebiete iiberhaupt erst ermSglichen (Zusammenfassung bei BU~TI~G 1950). Hierbei scheinen De- und Repolymerisationsvorg~tnge infolge des bekannten feinen Wechselspieles zwischen den Mucinasen (im besonderen den ttyaluronidasen) und deren Inhibitoren (z. B. Anti-Hyaluronidase) eine groBe Rolle zu spielen. Beide Arten yon Fermenten sind aber, wie meist angenommen wird, ein Produkt der Zellen der mesenchymalen Gewebe, also auch dem des Nabelstranges, wo diese in den adventitiellen Gebieten besonders zahlreich sind. Auf die StSrungen dieses offenbar selbstgesteuerten Mechanismus und seine Beeinflul~barkeit durch Hormone usw. einzugehen, wfirde hier zu weir ffihren. Wie eingangs erw/ihnt, greifen gewisse Hyaluronidasen Chondroitinsulfat schwer oder gar nicht an. Nach JAUSION und COVC~NE~ (1951) soll das Chondroitinsulfat die Wirkung der Hyaluronidase auf Hyaluronate behindern. Dies wfirde (s. a. LIP~ 1954) die kataplastische Erscheinung der Asbestfaserung im dicken alternden Knorpel erkl~ren, da alsdann hier der direkte Stoffwechsel fiber die Mucopolysaccharide nicht mehr durch die genannten Vorg~nge offengehalten ist. Dies kann aber ffir die Wh.S. mit ihrem geringen Chondroitinsulfatgehalt nicht gelten. Im Gegenteil zeigt hier der wechselnde Viskositi~tsgrad solche De- und Repolymerisationsvorg~nge geradezu an. Ein schSnes Beispiel ffir einen direkten Ern~hrungsweg durch eine aus Mucopolysacchariden bestehende Substanz zeigt aber L ~ P (1954) in den Knochenkan~lchen. Diese enthalten in den weitaus meisten F~llen hSchstens in ihren den Knochenlacunen benachbarten Anteilen plasmatische Zellforts~tze und sind im fibrigen yon der gleichen Sub. stanz erffillt, aus der die Grenzscheiden der Knochenlakunen bestehen,
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C. ZAw~sem
n~mlich aus Mucopolysacchariden. Die Canaliculi aber sind unbestreitbar und unbestritten der Ern~hrungsweg ffir das Knochengewebe. Wir kSnnen also wohl mit Sicherheit sagen, dab die mesenchymalen Mucopolysaccharide einen Ern~hrungsweg ffir die Gewebe, also auch ffir die Wh.S. und die Nabelstranggef~Be darstellen. Doch muB noch einer anderen Ansicht das Wort gelassen werden, die insbesondere fiir den Knorpel belangreich sein kSnnte. Nach MeMASTER und PARSONS (1938, 1939, 1950) gibt es in den Bindegeweben keine wirklich ,,freie" Flfissigkeit auger im Fall yon Odem. Die Fliissigkeitsbewegung und mit ihr die der Metaboliten durch das Gewebe erfolgt entlang den Fibrillen. Dieser dfinnste Fliissigkeitsfflm, millionenfach vermehrt durch die Zahl der Fibrillen, genfigt vSllig, um den verh~ltnism~[~ig hohen Wassergehalt der Gewebe zu erkl~ren. Mit Recht betont DURAN-REYNALS (1950) die Wichtigkeit dieser auf experimentellem Wege gewonnenen Erkenntnis, nicht nur fiir das feinere Verst~indnis des ,,spreading effect", sondern auch fiir die Erfassung des weitenWeges, den die Metaboliten bei dieser ,,interstitiellen Zirkulation" durch das Gewebe zuriicklegen kSnnen. Eine solche interstitielle Zirkulation entlang den Fibrillen kSnnte also selbst den chondroitinsulfatreichen Knorpel noch ausreichend ernahren, wenn die Depolymerisation seiner Mucopolysaecharide und damit die Diffusion von Flfissigkeit blockiert w~ire. Ffir die Wh.S. erg~be sich somit ein dreifacher Ern~ihrungsweg: 1. aus der Vene in die Wh.S. ; 2. innerhalb dieser durch Diffusion durch die Mucopolysaccharide selbst; 3. entlang den Fibrillen, sobald diese vorhanden sind. Zu 1. Zun~chst ist nicht zu vergessen, dab die Nabelstrangvene arterielles Blur v o n d e r Mutter ffihrt und so den ganzen Fetus ern~hrt. Die Wh.S. sitzt also sozusagen direkt an der Quelle. In jungen Stadien kommen zus~tzlich auch die Vasa omphaloenterica in Betracht. Ferner w~re noch genauer festzustellen, was ffir eine Rolle die ,,Ausweiche" in das Fruchtwasser, auf dem Wege fiber das Amnionepithel und zurfick, wirklich spielt. Das Fruchtwasser enth~ilt eine sehr geringe Menge yon gelSsten Stoffen (rund 0,5%), ferner Diastase und eine Lipase (BoNDI 1903; MAEDA 1924); Untersuchungen auf mucolytische Fermente sind mir nicht bekannt. Auf der anderen Seite der ,,Amnionbarriere" wurden solche Fermente in der Placenta yon WISLOCKI und DEMPSEY (1948) nachgewiesen; die gleichen Autoren zeigten auch Lipoide in den Fibroblasten der Wh.S. GrSl3erer oder geringerer Fettgehalt des Nabelstranges ist bekannt. Vielleicht l~[~t sich einmal das Fruchtwasser u. a. auch als ein Regulator ffir einen Enzym- und Hormonaustausch erkennen. Auf jeden Fall aber dfirfen wir eine Rfickresorption yon Wasser in die Wh.S. als gegeben annehmen. Interessant ist auch jedenfalls,
Die WHARTO~scheSulze und die Gef/tBedes Nabelstranges.
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dab nach MALHERBE (1954) in einem zu 90% aus Amnionflfissigkeit vom Rind bestehenden Medium Kulturen yon menschlichen Fibroblasten des Uterus gut gedeihen; frfihere Atoren, die eine geringere Menge zusetzten, hatten schlechtere Erfolge. Zu 2. und 3. In jungen Stadien kann der Ern/ihrungsstrom aus der Vene durch die noch wenig viskSse Zwischensubstanz in den weiten R~umen und/oder vermittels der Zellforts~tze weitergeleitet werden. Sollte in sp~teren Stadien mit der Menge und der erhShten Viskosit~t der Mucopolysaccharide die Diffusion der Ni~hrstoffe durch sie hindurch erschwert werden, bliebe immer noch der Weg entlang den mittlerweile in steigendem AusmaB vorhandenen Fibrillen. Schon deren Bildung allein bedeutet Wachstum und daher auch Nahrungszufuhr bzw. Stoffwechsel. Es wird so allgemein angenommen, die Mucopolysaccharide fSrderten die Fibrillenbildung, ja diese erfolge auf Kosten derselben, dab eine Angabe der Literatur sich bereits eriibrigt. Sie wurde iiberdies yon SEELICI~ (1952) zusammengefaBt. Auch NAGAN0 (1953 a und b) best/~tigt diese Meinung. Wenn BURKL SEELICH nur dahingehend zitiert, dab die Mucopolysaccharide ganz allgemein ,,die Bildung der Bindegewebsfasern offenbar als Hemmstoffe beeinflussen", so ist dies einseitig und wird damit falsch. SEELICH behandelt die Vorg/~nge im Gewebe des alternden Menschen und nicht des Fetus und stellt sie folgendermaBen dar: Gewebsalterung besteht in der Zunahme yon Fasern (Faserproteinen, das ist ,,denaturiertem" EiweiB im Sinne SE~,LICHs) auf Kosten der Mucopolysaccharide. Die Bildung yon Faserproteinen geschieht so leicht, d~B man sich fragen muG, ,,wie der KSrper es macht, um zu verhindern, dab sie sich nicht dauernd bilden und aus ihnen Gewebsstrukturen, wie kollagene und elastische Fasern". Die Steuerung dieses Vorganges erfolgt nun nicht allein durch eine Regulation der Synthese der Bauelemente, sondern es gelangen auch eigene Hemmstoffe zur Auswirkung. In vitro wird - - u . a . nach SEELICHS eigenen Untersuchungen - - die Faserbildung durch Zugabe yon hochmolekularen Kohlehydraten und Nucleins~ure gehemmt ; im Organismus geschieht dies wahrscheinlich durch hochmolekulare Glykoproteide oder Nukleoproteide. Diese sowie wahrscheinlich alle hochmolekularen sauren Verbindungen und die Nukleins~uren hemmen auch die Proteolyse. All dies ist yon grunds~ttzlicher Bedeutung fiir die Steuerung der Wachstumsvorg~nge, aber trotz allem schreitet dieFaserbildung mit zunehmendem Alter fort. Die Bedeutung dieses Vorganges ffir die Pathologie, dessen Beeinflussung durch Entziindung, hormonale Einwirkung u. a. m. wird von SEELICH aufgezeigt. In der Wh.S. haben w i r e s aber mit einem Gewebe zu tun, das noch in Entwiclclung begriffen ist, denn bis zur AusstoBung des reifen Kindes Z. Zellforsch. Bd. 42.
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C. ZAwisc~:
vermehren sich in ihr sowohl die Fibrillen als auch die Mucopolysaccharide. Die Frage ist nur, warum das embryonale Mesenchym gerade bier diesen besonderen Entwicklungsweg einschl~gt und nicht, wie es naheliegend w~re, zu lockerem Bindegewebe wird. I)abei ist nicht zu iibersehen, dab auch die Nabelstranggef~Be nur einen unreifen Entwicklungszustand erreichen. I)aB Nahrungsmangel hierin keine entscheidende Rolle spielen kann, wurde gezeigt. Die Frage, warnm also dieser Weg eingeschlagen wird, verdiente n~her untersucht zu werden; wir haben aber erst einige Anhaltspunkte fiir ihre Beantwortung. I)er Nabelstrang ist ein einzig dastehendes Organ, das nur aus Gef~$en und ihren Hiillen besteht. I)ieses Gebilde ist yon einem einschichtigen Epithel fiberzogen, w~hrend das der Frueht, die gleicherweise frei in der Amnionfliissigkeit schwebt, zum geschichteten Pflasterepithel der Epidermis wird. Man kSnnte daran denken, da$ bei den geringen I)ickendimensionen des Nabelstranges das Fruchtwasser selbst irgendeinen Einflu$ auf die Gewebsentwicklung ausfibt; dann mii$te aber mindestens auch Epidermis und Derma des Embryo einer gleichen Tiefenwirkung unterliegen. I)ieser Gedankengang liel~e sich also derzeit durch nichts begrfinden. Wichtiger erscheint mir, da~ die Strukturen des Nabelstranges ein in sich geschlossenes, isoliertes Ganzes bilden und nicht Induktionsvorg~ngen und ~hnlichen Einflfissen anderer Gewebe und Organe unterliegen, wie dies innerhalb des Embryo der Fall ist. Innerhalb des Nabelstranges fehlt es an jenem ,,r~umlich-zeitlichen Ineinanderspielen yon Zellkinetik und Induktionsvorg~ngen, die die gewebliche Gestaltung weitgehend bedingt" (J. I-~OLTFRETER 1954). Dies allein kSnnte vielleicht genfigen, um die etwas zurtickbleibende Entwicklung der Gef~]wand, besonders aber die einzigartige Ausbildung gerade dieses Gewebes, der Wh.S., zu erkl~ren, die sich yon allen anderen Geweben, einschliei~lich sonstiger Formen yon reifem Gallertgewebe unterscheidet. Uberbliclcend l~I~t sieh also die Funktion der Wh.S. folgenderma]en umrei~en: Sie dient vor allem der Gef~Bmeehanik, genau so wie die Adventitien anderer Gef~[]e, und der Verankerung derselben in der Umgebung. Sie unterstiitzt soleherart die Mechanik der Mediamuskulatur. I)iese Mechanik hier nigher zu erli~utern eriibrigt sich, da dies bereits von anderer Seite sowohl ffir die Nabelstranggef~l~e als ffir verschiedene Arten von KSrpergef~l~en zur Geniige geschah. Die Wh.S. ist fiberdies stark komprimierbar und ermSglicht daher das Weichen der Gef~l~e mit der Pulswelle und ihre Ausdehnung mit der Blutffille; auch bei st~rkster Fiille ermSglichen die komprimierten adventitiellen Anteile abet noeh ein reibungsloses Aneinandergleiten der Gef~l~e. W~re die Wh.S. druckresistent, so w~re die gesamte G e f ~ -
Die WHARTO~scheSulze und die Gef/iBedes ~'abelstranges.
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mechanik sehwer beeintr/iehtigt; besser gesagt, sie mfiBte durch Einschaltung anderer Gewebe gewiihrleistet werden. Solche aber sind nieht vorhanden. Die Wh. S. kann also auch vom physikalisehen und vom funktionellen Standpunkt aus nieht als ein Stiitzgewebe angesehen werden. Dagegen sprachen bereits die im 2. Kapitel dargelegten histologischen Befunde. (~berdies zeigt auch unser immer noch verh~ltnismiil~ig geringes Wissen um das histochemische Verhalten verschiedener Gewebe, dal3 sich in der Wh.S. gewisse Unterschiede gegeniiber den Stfitzgeweben sensu strictiori feststellen lassen; darauf wurde im 1. und im 3. Kapitel hingewiesen. Die Wh.S. dient ferner indirekt der Ern/ihrung der Gefiil~e, sofern die Versorgung auf dem direkten Wege des Blutstromes die /iul~eren Schichten der Arterienmedia nicht erreichen sollte. Die Venenwand diirfte infolge ihres loekeren Baues sozusagen Selbstversorger sein. Selbst ausreichend erniihrt - - wie im 3. Kapitel gezeigt - - , erhiilt die Wh.S. sich ffir ihre Spezialaufgabe und vermehrt ihre Substanz mit dem L~ngen- und Dickenwachstum der Nabelschnurgef/il~e. Ihre Durch1/s ffir Wasser und gelSste Substanzen garantiert die lebensnotwendigen Gewebsvorg/inge, darunter De- und Repolymerisation der Mucopolysaccharide ; ihre Zellen liefern die nStigen Enzyme und Hemmstoffe. Der Stoffaustausch mit dem Fruchtwasser und die Rolle, die das Amnionepithel dabei spielt, w~re noch zu kl~ren, ebenso meine Vermutung, das Gallertgewebe erfahre deshalb keine Weiterdifferenzierung zu loekerem Bindegewebe (wie andere Adventitien), weil im Nabelstrang die Induktion seitens anderer Gewebe und Organe fehle. Jedenfalls dient die Wh.S., so wie sie bis zuletzt bleibt, in ihren adventitiellen Gebieten fiberdies als ,,Vorstruktur", als Platzhalter fiir die sich durch Vermehrung der Muskelzellen verdickenden Gef/~Bmedien.
Zusammen/assung. 1. Die W~ARTONsche Sulze oder das ,,reife Gallertgewebe" des menschlichen Nabelstranges ist nichts anderes als die Adventitia der einzelnen Nabelstranggefi~l~e mit einer gemeinsamen, vom Amnionepithel fiberzogenen Umhfillung. Dies wird an Hand verschiedener Entwicklungsstufen des Nabelstranges gezeigt. Wie die Adventitien der KSrpergefiii~e, gliedern sich auch die der Nabelstranggefiil3e in eine innere und/iul~ere; von letzterer ausgehende ,,Verspannungszfige" verankern die Gefiil~e in der mit dem Amnionepithel lest verbundenen restliehen W~ARTONschen Sulze, die solcherart als ,,Haftfl/iche" funktioniert. !~eingeweblich unterscheidet sich diese restliche Sulze deutlich vom adventitionellen Komplex. 2. Die Mucopolysaccharide der W~ARTONschen Sulze sind fast ausschlieBlich Hyalurons~uren verschiedener Viskosit/~tsgrade. Der geringe 9*
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C. ZAwIsc~:
G e h a l t a n Chondroitinsulfat d e r N a b e l s c h n u r in sp~ten E n t w i c k l u n g s s t a d i e n dfirfte aus d e n G e f ~ w ~ n d e n s t a m m e n . Die E i g e n s c h a f t e n dieser M u c o p o l y s a c c h a r i d e g e s t a t t e n es nicht, die WHARTONsche Sulze d e n Stfitzgeweben zuzurechnen; sie gehSrt der B i n d e g e w e b s g r u p p e an. Histologisch k o n n t e festgestellt werden, dai~ die M u c o p o l y s a c c h a r i d e in d e n drei H a u p t g e b i e t e n des N a b e l s t r a n g e s : den Gef~Bmedien, d e n Adv e n t i t i e n u n d d e r restlichen Sulze verschiedene F i x i e r u n g s ( G e r i n n u n g s - ) b i l d e r ergeben. 3. Die WHARTONsche Sulze in ihrer G e s a m t h e i t ist, wie schon die Geburtshilfe lehrt, ein sehr weiches, z u s a m m e n d r f i c k b a r e s Gewebe. Sie weicht j e d e r d u r c h die GefiiBe l a u f e n d e n Pulswelle u n d sie g e s t a t t e t die pralle Ffillung d e r Gef~I~e. Doch selbst in s t a r k k o m p r i m i e r t e m Z u s t a n d ermSglicht sie normalerweise noch ein reibungsloses Gleiten d e r GefiiBe aneinander. 4. Sie w i r d a u s r e i c h e n d e r n ~ h r t auf d e m W e g e fiber die N a b e l s t r a n g vene, d e r e n W a n d besonders locker g e b a u t ist. D a h e r ist dieWHARTO~sche Sulze auch i m s t a n d e , die E r n ~ h r u n g d e r ~u~eren Gebiete d e r A r t e r i e n w ~ n d e zu v e r m i t t e l n . I h r e M u c o p o l y s a c c h a r i d e b i e t e n daffir k e i n H i n d e r n i s ; die st~ndig in ihnen a b l a u f e n d e n De- u n d R e p o l y m e r i sationsvorg~nge, z u s a m m e n m i t d e r bis zum E n d e d e r S c h w a n g e r s c h a f t z u n e h m e n d e n F a s e r m a s s e , h a l t e n die s u b m i k r o s k o p i s c h e n W e g e ffir d e n M e t a b o l i t e n s t r o m stets often. A u B e r d e m b e s t e h t ein A u s t a u s c h y o n W a s s e r u n d wasserlSslichen Stoffen d u r c h das A m n i o n e p i t h e l h i n d u r c h mit dem Fruchtwasser. 5. Zur B e a n t w o r t u n g d e r F r a g e , w a r u m sich d a s M e s e n c h y m d e r s p ~ t e r e n WHARTO~schen Sulze z u m U n t e r s c h i e d von d e n Hfillgeweben d e r KSrpergef~Be n i c h t zu lockerem Bindegewebe weiterdifferenziert, s o n d e r n diesen b e s o n d e r e n E n t w i c k l u n g s w e g einschl~gt, k S n n e n derzeit e r s t V e r m u t u n g e n ausgesprochen werden.
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