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H. Brandau: Abh~ingigkeit endokrinologischer Parameter
Gehalt mfiBte prim~ir auf eine Hyperplasie des Zytotrophoblasten zuriickgefiihrt werden, die eine vermehrte Anzahl der Kerne zur Folge hat. In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen im hypoxischen Milieu haben erbracht, daft O~-Mangel einen Anstieg der RNS- und DNS-Synthese hervorruff. Sauerstoffmangel kann demnach als Stimulus einer verst~irkten Syntheserate yon RNS und DNS in Betracht kommen, die zur Hyperplasie des Zytotrophoblasten und Hypertrophie der zytoplasmatischen Aktivitgt fiihrt uns als Repairmechanismus ffir das dutch Hypoxie gesch~idigte Syncytium aufgefaBt werden kann. Die niedrigen RNS- und DNS-Werte der Rh-Plazenta sind im Hinblick auf die durch Hypox~imie gesch~idigten, 5dematSs vergr6lSerten Villi zu betrachten. Diese VolumenvergrSBerung kann bei der Verminderung der Kernzahl im cms Gewebe einen betrgchtlichen Faktor darstellen.
230. Herren F. J. Kaltenbach, R. Schmitt, H. Ritzmann und W. Dieterich (Universit~ts-Frauenklinik Freiburg i. Br.): Makroskopische und mikroskopische Untersuchnngen der Plazenta in Korrelation zur HPL-Bestimmung. Zur Uberwachung des feto-plazentaren Funktionszustandes wurde bei 10 normalen Schwaugerschaften und 20 gestotisch komplizierten Schwangerschaften die HPL-Aktivit~it im Serum gemessen. Die HPL-Bestimmung im mfitterlichen Blutserum wurde radioimmunologisch mit der Kohledextranmethode vorgenommen. Neben der planirnetrischen Ausmessung der Plazentainfarkte wurde die der Resorptionszottenoberflgche der Plazenta morphometrisch durchgefiihrt. Ffir die Berechnung der intakten Resorptionszottenoberfl~che wurde das Gesamtvolumen abziiglich des Infarktvolumens der Plazenta ber~cksichtigt. Der Vergleich der Serum-HPL-Spiegel mit den planimetrischen und morphometrischen MeBwerten zeigt eine signifikante Korrelation der HPL-Aktivit~it im Serum mit der Resorptionszottenoberfl~che, Plazenta- und Kindsgewicht, d. h. bei niedrigen HPL-Werten sind die genaunten Parameter ebenfalls erniedrigt. In den F~llen mit mittelschwerer bzw. schwerer EPH-Gestose finden sich die am st~rksten yon der Norm abweichenden Werte. Der funktionelle Zusammenhang zwischen HPL-Aktivitfit im Serum, den morphologisch erhobenen MeBwerten und dem St~rkegrad der EPH-Gestose bekr~iftigt den Aussagewert des menschlichen Plazentalactogens zur Uberwachung der Plazentafunktion bei Risikoschwangerschaft, im besonderen bei der EPH-Gestose.
231. Herr H. Brandau (Universit~ts-Frauenklinik Wfirzburg): Abh~ingigkeit endokrinologlscher Parameter vom Enzymaktivit~itsmuster der Placenta. Durch eine Blockierung des energieliefernden Stoffwechsels in der tierischen Placenta konnten Kaufmann und Stark ~hnliche histologisch und histochemisch fa/Sbare Ver~nderungen erzielen, wie sie bei EPH-Gestosen gefunden werden. Enzymologische Studien erbrachten auch ffir die menschliche Placenta Hinweise auf Zusammenh~inge zwischen der Entstehung plaeentarer FunktionsstSrungen und Ver~inderungen des energieliefernden Stoffwechsels (Stark und Kaufmann, Gerner, P. A. KSnig}. In den vorliegenden Untersuchungen wird die Frage geprfiff, ob sich Beziehungen zwischen Ver~inderungen im Enzymaktivit~itsmuster der