Grundwasser – Zeitschrift der Fachsektion Hydrogeologie (2013) 18:65–89 DOI 10.1007/s00767-013-0223-7
H Y D RO G E O L O G I S C H E N OT I Z E N
Hydrogeologische Notizen Eingang des Beitrages: 28.1.2013 / Online veröffentlicht: 14.2.2013 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
Grundwasser in eigener Sache
Fachsektion Hydrogeologie (FH-DGG)
Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Beiträge zu kürzen oder redaktionell zu verändern.
Redaktionsschluss für Beiträge zu den Hydrogeologischen Notizen Liebe Kollegen und Kolleginnen, in den hydrogeologischen Notizen bieten wir aktuelle und für einen großen Leserkreis interessante Mitteilungen. Damit das auch weiterhin so bleibt, freuen wir uns auch auf Ihre Beiträge. Sie können zu allen Rubriken unseres Nachrichtenteils Beiträge einreichen. Bitte beachten Sie hierzu unsere neue Reihe unter der Rubrik „Personalia“ und reichen Ihre Beiträge ein! Damit wir Ihre Beiträge auch zeitnah drucken können, beachten Sie bitte unsere Termine zum Redaktionsschluss: • Heft 2/13: 21.03.2013 • Heft 3/13: 21.06.2013 • Heft 4/13: 20.09.2013 Ihre Beiträge senden Sie bitte an folgende Adresse: Patricia Schüll, E-Mail:
[email protected] Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die Redaktion
Grußworte des Vorsitzenden Liebe Mitglieder der FH-DGG, ich möchte im ersten Heft des Jahres 2013 die Gelegenheit wahrnehmen, Ihnen und Ihren Familien das Beste zum Neuen Jahr zu wünschen, insbesondere eine gute Gesundheit. Es ist mir auch ein Anliegen, Ihnen allen für die Treue in unserer Hydrogeologengemeinde und das kontinuierliche Engagement, z. B. bei unserem umfangreichen Angebot an Fortbildungskursen, der Mitarbeit in Arbeitskreisen etc., im vergangenen Jahr zu danken. Besonders bedanken möchte ich mich bei den Mitgliedern unseres Beirats und Vorstands, die mit ihrer Zeit, Sachkenntnis und Begeisterung die Fachsektion in unserer aller Sinne voranbringen sowie bei unserer Geschäftsstellenleiterin Ruth Kaufmann-Knoke, die u. a. dazu beiträgt, dass wir entsprechend professionell nach außen auftreten können. Im vergangenen Jahr haben wir uns mit einer ganzen Reihe von Themen auseinandergesetzt, die uns auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen werden. Zum einen sind es Belange, die uns als wissenschaftliche Gesellschaft betreffen, zum anderen brennende und gesellschaftliche Themen, bei denen wir mit unserer Expertise gefragt sind. Im Zusammenhang mit den Bemühungen der geowissenschaftlichen Gesellschaften (Geologie DGG +
GV, Mineralogie DMG, Geophysik DGG, Paläontologie DPG) zur Gründung einer Dachgesellschaft „GeoDachverband“ wurde in der Mitgliederversammlung im Mai 2012 die mögliche Stellung der FH-DGG in dieser Kooperation diskutiert. Seitens der Hydrogeologie bestand dabei die Sorge, dass das Profil der hydrogeologischen Disziplin als Fachsektion in der DGG nicht mehr entsprechend der Aktivität der deutschen Hydrogeologie und deren Mitgliederzahl gewahrt werden kann. Der Vorstand wurde daher von der Mitgliederversammlung aufgefordert, eine gleichwertige Position mit den anderen Gesellschaften anzustreben. Dies beinhaltet die Notwendigkeit, gegebenenfalls die Eigenständigkeit der FH-DGG zu betreiben. Die FH-DGG ist zurzeit intensiv mit der DGG im Gespräch. Zu den weiteren Entwicklungen werden wir Sie in den kommenden Heften informieren. Kürzlich wurde mit Vertretern der Wasserchemischen Gesellschaft eine engere Zusammenarbeit unserer beider Gesellschaften vereinbart. Als aktuelle gemeinsame Themen wurden insbesondere das Vorkommen und das Verhalten von Spurenorganika im Grundwasser sowie die Frage, inwieweit mit der Erschließung von Schiefergas-Lagerstätten Risiken für das Grundwasser verbunden sind, identifiziert. Das Thema „Hydraulic Fracturing (Fracking)“ beschäftigte einige von uns direkt im Rahmen von diversen Gutachten zur Risikoabschätzung dieser Maßnahmen. Darüber hinaus sind
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wir jedoch auch als die wissenschaftliche Gesellschaft des Grundwassers gefragt, hier Stellung zu beziehen. Wir sind derzeit dabei, eine solche Positionierung vorzubereiten. Die Zahl der Mitglieder in der FH-DGG zeigt weiterhin eine steigende Tendenz und beträgt inzwischen nun fast 1.300. Neben der Fachzeitschrift Grundwasser, bieten vor allem die FH-DGG-Tagungen und das FH-DGG-Fortbildungsprogramm interessante Möglichkeiten, sich zu aktuellen Themen in der Hydrogeologie zu informieren. Die vergangene Tagung der FHDGG zum Thema „Grundwasserschutz und Grundwassernutzung“ vom 16. bis 20. Mai 2012 in Dresden war durchweg ein Erfolg mit über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Neben 107 Postern und 71 Vorträgen wurden zwei Fortbildungsveranstaltungen mit den Themen „Innovative Grundwassermessgeräte“ und „Bewertung kontaminierter Standorte – Etablierte Methoden und neue Konzepte“ sowie zwei Exkursionen (1. Aufbereitung von Flutungswässern des ehemaligen Uranerzbergbaus in Schlema-Alberoda; 2. Grundwassersanierungsmaßnahmen am Chemiestandort Bitterfeld-Wolfen im Spannungsfeld von Gefahrenabwehr, Bergbausanierung und EU-WRRL) in die Tagung eingebunden. Eine Fachausstellung war eine zusätzliche Bereicherung für die Teilnehmer. Die nächste FH-DGG-Tagung wird 2014 an der Universität Bayreuth unter Mitwirkung der Universität Erlangen und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt stattfinden. Unter dem Titel „Grundwasser trifft Boden und Energie“ können wieder interessante Vorträge, Poster, Fortbildungsveranstaltungen, Exkursionen sowie eine Fachausstellung erwartet werden. Beachten Sie hierzu bitte die detaillierten Informationen in den kommenden Grundwasser-Heften. Im aktuellen Heft finden Sie das Fortbildungsprogramm für 2013, das
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in diesem Jahr neben den seit Jahren bewährten Kursen zu GIS, Grundwassermodellierung, Erdwärmesondenanlagen, Hydraulischen Methoden und zur Hydrogeologie von Festgesteinen einige neue Kurse enthält. Im Frühjahr finden erstmals die Kurse „Beschaffenheit des Grundwassers“ sowie „Alterung, Regenerierung und Sanierung von Brunnen“ – beide im Tagungshotel Betz in Bad Soden-Salmünster – statt. Im Juli 2013 lädt MariaTheresia Schafmeister zu einem viertägigen Kurs „Mathematische Verfahren für Hydrogeologen“ nach Greifswald ein. Im Sommer ist sicherlich neben der Kursteilnahme eine Reise nach Greifswald immer zu empfehlen. Weiterhin ist eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Trinkwasserschutzgebiete“ in Vorbereitung. Die FH-DGG unterhält und betreut seit 2008 die Stiftung „Grundwasser“, um damit Aufgaben und Projekte zu unterstützen, die der Grundwasserforschung dienen. Für einen wirkungsvollen Einsatz ist die Stiftung auf Ihre Beiträge angewiesen; die Spenden sind steuerlich absetzbar. Nähere Informationen finden Sie auf unserer Homepage: www.fh-dgg.de. Daneben sind wir im Vorstand und Beirat selbstverständlich auf Ihre weitere ideelle und aktive Mitarbeit angewiesen. Auf ein erfolgreiches 2013! Ihr Martin Sauter
Fortbildungsveranstaltung der FH-DGG: Angewandte Grundwassermodellierung III, 29.05.–01.06.2013, Bad Soden-Salmünster Die Geothermie in ihrer ganzen Bandbreite von der oberflächennahen bis zur tiefen Geothermie gewinnt zunehmend Bedeutung. Für die Auslegung und Bemessung geothermischer Anlagen wie Erdwärmesonden, hydrogeothermische Anlagen oder saisonale Wärmespeicher steht eine Reihe
von Planungswerkzeugen zur Verfügung. Diese auf analytischen Rechnungen basierten Werkzeuge sind jedoch meist auf einfache Nutzungsprofile sowie einfache Geometrien, Parameter und Randbedingungen beschränkt. Bei komplexeren Nutzungsprofilen und geothermischen Bedingungen ist deshalb für eine optimale Nutzung des Untergrunds als Energiequelle oder -speicher eine Numerische Modellierung des Wärmetransports im Untergrund und insbesondere im Grundwasser notwendig. Als Fortsetzung des Fortgeschrittenenkurses zum Stofftransport und als Fortbildungsmöglichkeit für Modellierer mit Grundkenntnissen bietet die FH-DGG in diesem Jahr einen mehrtägigen Intensivkurs für Fortgeschrittene zum Wärmetransport im Untergrund an. Der Fortgeschrittenenkurs bietet einen einfachen Zugang zur Numerischen Modellierung von advektivem und konduktivem Wärmetransport im Untergrund und im Grundwasser – unter Vernachlässigung von Dichteefffekten – auf der Basis des freiverfügbaren Programmsystems PMWin (Modflow, mt3dms). Besonderer Schwerpunkt ist dabei die Übertragung der für den Stofftransport konzipierten Verfahren und Parameter auf den konduktiven und advektiven Wärmetransport, die notwendige räumliche und zeitliche Diskretisierung und die anzuwendenden Stabilitätskriterien bei den unterschiedlichen numerischen Lösungen. Für den Wärmetransport in Kluftaquiferen werden Doppelporositätsansätze zur Beschreibung des Systems im thermischen Nichtgleichgewicht behandelt. Übungen am PC vertiefen das Verständnis der Modellansätze und der Haupteinflussfaktoren beim Wärmetransport und bieten praktische Erfahrung mit dem Aufbau und der Bewertung von komplexen Modellen. Anwendungsbeispiele umfassen Erdwärmesonden, Thermal-ResponseTests, hydrogeothermische Anlagen und deren Optimierung.
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Teilnahmevoraussetzung für den Kurs sind Grundkenntnisse in der Strömungsmodellierung. Für den Einstieg in PMWin und den Stofftransport mit mt3dms sowie als Grundlage für den Wärmetransport wird optional eine eintägige Einführung in die Programmsysteme und die numerischen Methoden und Stabilitätskriterien für den Stofftransport angeboten. Die Teilnehmer erhalten ein Zertifikat. Angesprochen sind Hydrogeologen, Ingenieure in Wasserwirtschaft und Umweltschutz, Grundbauer, Ingenieurbüros, Behörden für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Geologie sowie Wasserversorgungsunternehmen. Referent ist Dr. Johannes Riegger (Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung, Universität Stuttgart). Informationen Anmeldeschluss ist der 26. April 2013. Die Teilnehmerzahl ist auf 14 Personen begrenzt. Die Veranstaltung wird nur durchgeführt, wenn mindestens 8 Anmeldungen vorliegen. Die Teilnahmegebühr beträgt 990 € (für Mitglieder der FH-DGG 850 €). Diese Gebühren enthalten die Kursgebühr, Veranstaltungsunterlagen, Übernachtungen in einem Tagungshotel einschließlich Vollpension in Bad Soden-Salmünster. Beim Vorbereitungstag, der zusätzlich zur Hauptveranstaltung angeboten wird und gesondert gebucht werden kann, ist die Teilnehmerzahl ebenso auf 14 Personen begrenzt. Diese Veranstaltung wird ab 4 Anmeldungen durchgeführt. Die Teilnahmegebühr für den Vorbereitungstag beträgt 300 € (für Mitglieder der FH-DGG 260 €). Die Gebühren beinhalten die o. g. Leistungen entsprechend für einen Tag. Wir bitten die Kursteilnehmer unbedingt einen eigenen Laptop mitzubringen. Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Faltblatt zur Ver-
anstaltung bzw. der Internet-Seite der FH-DGG (www.fh-dgg.de). Kontaktadresse Anmeldung über die Geschäftstelle der FH-DGG: Frau Dr. R. Kaufmann-Knoke Telefon: +49 6321 484-784 Telefax: +49 6321 484-783 E-Mail:
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Fortbildungsveranstaltung der FH-DGG: Mathematische Verfahren für Hydrogeologen, 22.–25.07.2013, Greifswald Mathematische Verfahren werden von Hydrogeologen vielfältig eingesetzt. Uni- und multivariate statistische Methoden und Zeitreihenanalyse sind dabei ebenso wichtig wie geostatistische und numerische Verfahren. Diese Themen stehen daher auch im Mittelpunkt dieser Fortbildungsveranstaltung der FH-DGG. Die Referenten stellen zusätzlich Perspektiven und Weiterentwicklungen der jeweiligen Methoden vor, die in Nachbarwissenschaften z. T. schon eingesetzt werden. Anwendungsbezogene Aspekte werden trotz des hohen theoretischen Anteils ebenfalls berücksichtigt. Im Einzelnen sind folgende Themen geplant: 1. Uni- und multivariate Statistik, die in weiten Bereichen der Messdatenbeschreibung und -auswertung bei hydrodynamischen und hydrochemischen Prozessen besonders wichtig ist. 2. Zeitreihenanalysen einschließlich der zugehörigen Tests zur Beschreibung und Auswertung zeitabhängiger Grundwasserdaten, insbesondere der Grundwasserstände, aber auch hydrochemischer Messwerte. 3. Geostatistische Verfahren zur Analyse und räumlichen Prognose von hydrodynamischen oder hydrochemischen Messdaten.
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4. Numerische Verfahren als Grundlagen der Grundwasserströmungsund -transportmodellierung. Hieraus ergibt sich die Grundgliederung des Seminars, das an jedem der vier Tage vormittags aus Referaten/Vorträgen/Beiträgen der Kolleginnen und Kollegen bestehen soll. Jeder der vier mathematischen Aufgabenbereiche wird zunächst anhand von Kurzbeispielen aus der Hydrogeologie eingeleitet, um die Tragweite der Anwendung deutlich zu machen. Die Verfahren selbst werden verständlich und anwendungsorientiert vermittelt, wobei die praxisorientierte mathematisch saubere Formulierung im Vordergrund steht. Am jeweiligen Nachmittag ist eine umfangreiche Übung zum Training des Gelernten anhand realer Datensätze geplant. Die z. T. als Gruppenarbeit auszuführenden Übungen werden fachlich begleitet. Hierbei wird mit wissenschaftlicher Software gearbeitet, die zum großen Teil als Freeware vorliegt und damit auch von den Teilnehmern für ihre Projekte weiter genutzt werden kann. Programmübersicht 1. Tag: Uni- und multivariate statistische Methoden • • • • • •
Einführung Verteilungen Ausreißer-Tests Signifikanzen Korrelationen Faktoren- und Clusteranalyse
2. Tag: Zeitreihenanalysen • • • •
Einführung Kreuzkorrelationen Trendanalyse Periodizitätsanalyse äquidistanter und nicht äquidistanter Zeitreihen • Autokorrelation 3. Tag: Geostatistik • Einführung • Nicht-geostatistische Regionalisierungsverfahren
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• Variogrammetrie • Kriging-Verfahren • Konditionale Simulation 4. Tag: Numerische Methoden • Einführung • Diskretisierung partieller Differentialgleichungen • Finite Differenzen, Finite Elemente und Finite Volumen • Iterative Verfahren zur Lösung partieller Differentialgleichungen • PCG und Verwandte Referenten Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister (Geostatistik) Frau Schafmeister lehrt an der Universität Greifswald Angewandte Geologie mit den Schwerpunkten Hydrogeologie und Mathematische Geologie. Forschungsschwerpunkte liegen in der Erfassung der räumlichen Struktur von Grundwasserleitern sowie in der Modellierung des Wasserhaushalts von grundwasserabhängigen Ökosystemen. Dr. Heinz Burger (Statistik und Teile Geostatistik) Herr Burger war drei Jahrzehnte am Geologischen Institut der Freien Universität Berlin (Fachrichtung Mathematische Geologie) tätig und ist jetzt Consultant auf dem Gebiet der statistischen Auswertung von Lagerstätten- und Umweltdaten. PD Dr. Wolfgang Gossel (Zeitreihenanalyse) Herr PD Dr. Wolfgang Gossel ist an der Martin-Luther-Universität Halle im Institut für Geowissenschaften und Geographie tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind hydrogeologische und umweltgeologische Modellierungen. Dr. Falk Heße (Numerik) Herr Heße ist am Helmholtz-Institut für Umweltforschung tätig. Die Schwerpunkte seiner Forschung sind vor allem die numerische Simulation von Strömung und Transport in porösen und geklüfteten Medien, die Skalierung von Reaktionsprozessen sowie die geostatistische Charakterisierung von Grundwasserleitern.
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Organisation Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister (Universität Greifswald), PD Dr. Wolfgang Gossel (Universität Halle) Informationen Anmeldeschluss ist der 21. Juni 2013. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Die Teilnahmegebühr für den viertägigen Kurs beträgt 770 € (Mitglieder der FH-DGG 650 €). Studentische Mitglieder zahlen 450 € (Mitglieder der FH-DGG 390 €). Diese Teilnahmegebühr enthält die Kursgebühr, Veranstaltungsunterlagen, Pausenverpflegung, Mittagessen sowie eine Abendveranstaltung. Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer zur Veranstaltung bzw. der Internet-Seite der FHDGG (www.fh-dgg.de). Kontaktadresse Anmeldung über die Geschäftstelle der FH-DGG: Frau Dr. R. Kaufmann-Knoke Telefon: +49 6321 484-784 Telefax: +49 6321 484-783 E-Mail:
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seltener durchgeführt. Zusammen genommen stellen diese Versuche für den Praktiker die wesentlichen Untersuchungen zur Bestimmung von In-situ-Parametern dar. Die Fortbildungsveranstaltung ist so ausgelegt, dass jeder Teilnehmer die Versuche von der praktischen Durchführung bis zur Auswertung Schritt für Schritt kennenlernt. Programmübersicht Der Lehrgang gliedert sich in folgende Einheiten: 1. Tag: Montag, 30.09.2013, 10:00– 18:00 Uhr • Einführung in die Grundlagen hydraulischer Versuche: Anwendbarkeit, Grenzen, Berechnungsmethoden • Praktische Durchführung der Versuche im Gelände: Aufbau als „Parcour“ mit a. Pumpversuch b. Slug- & Bail-Test c. Infiltrationsversuch 2. Tag: Dienstag, 01.10.2013, 9:00– 13:00 Uhr • Auswertung der praktischen Versuche am Vortag mittels analytischer Methoden und mittels Computerprogrammen
Fortbildungsveranstaltung der FH-DGG: Hydraulische Methoden, 30.09.–01.10.2013, Bochum Im Rahmen der FH-DGG-Fortbildungsveranstaltung „Hydraulische Methoden“ an der Ruhr-Universität, Bochum, werden hydraulische Brunnenversuche (Pumpversuche, Slug- & Bail-Tests, Infiltrationsversuche) im Gelände durchgeführt und anschließend ausgewertet. Hydraulische Versuche sind eines der wichtigsten Hilfsmittel zur grundlegenden Charakterisierung des Grundwasserleiters. Der bekannteste Vertreter hydraulischer Versuche ist der Pumpversuch; andere Versuche, u. a. Auffüllversuche und Slug- & Bail-Versuche, werden zwar häufig genannt, aber deutlich
Referenten Prof. Dr. Stefan Wohnlich ist Lehrstuhlinhaber für Angewandte Geologie an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Grundwasserschutz, Grundwasserkontamination, Bergbaufolgen sowie Tracertechniken. PD Dr. Traugott Scheytt ist an der Technischen Universität Berlin im Institut für Angewandte Geowissenschaften tätig. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen insbesondere Fragestellungen zur Beschaffenheit des Grundwassers und zu hydrochemischen Prozessen im Grundwasser.
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Informationen Anmeldeschluss ist der 30. August 2013. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 490 € (Mitglieder der FH-DGG 410 €). Studentische Mitglieder zahlen 280 € (Mitglieder der FH-DGG 230 €). Diese Teilnahmegebühr beinhaltet Veranstaltungsunterlagen und Pausenverpflegung. Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer zur Veranstaltung bzw. der Internet-Seite der FHDGG (www.fh-dgg.de). Kontaktadresse Anmeldung über die Geschäftstelle der FH-DGG: Frau Dr. R. Kaufmann-Knoke Telefon: +49 6321 484-784 Telefax: +49 6321 484-783 E-Mail:
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IAH Sektion Deutschland Die neue IAH: Neue Chancen für Grundwasserfachleute aus dem deutschsprachigen Raum Zur besten Tagung der Internationalen Assoziation der Hydrogeologen (IAH) im September 2012 in Niagara Falls/Kanada wurde das Vorstandsgremium, der IAH-Council mit 12 Mitgliedern, neu gewählt. Unter der Präsidentschaft von Prof. Ken Howard (Toronto) wird sich der etwa zur Hälfte erneuerte 14. Council weiterhin energisch für die IAH und ihre ca. 4.000 Mitglieder aus mehr als 140 Ländern einsetzen. Es lohnt sich, die IAH-Internetseite (www.iah.org) mit den aktuellen Informationen zu den Wahlen und vielen weiteren Informationen anzusehen, obwohl sie derzeit grundlegend überarbeitet wird. Lohnend ist auch das Studium des letzten IAH-Tätigkeitsberichts (Annual Report 2011), www.iah.org/downloads/ annual_reports/IAH2011summary.pdf.
Mitte 2010 hatten sich der damalige Council, das IAH-Sekretariat und einige Vertreter von Kommissionen und Nationalkomitees zu einer Veranstaltung in Reading in England getroffen, um Vorschläge zur Verbesserung und Ertüchtigung der IAH bis zum Jahr 2020 zu diskutieren. Dieses „Forward Look“-Treffen war notwendig, da einige Strukturen der IAH dringend einer Prüfung und Überholung bedurften. Auch sollten die Ziele der Gesellschaft der modernen Landschaft angepasst und langfristig ausgerichtet werden (s. Bericht unter ‚quick links‘, www.iah.org). Die wichtigste bereits weitgehend umgesetzte Aufgabe ist die Neuorganisation und Verjüngung der IAHKommissionen, Arbeitsgruppen und Netzwerke, die bereits Mitte 2011 eingeleitet wurde. Bitte verschaffen Sie sich auf dem IAH-Internetauftritt einen aktuellen Überblick über die neuen fachlich ausgerichteten Gruppierungen und entscheiden Sie sich für eine aktive Teilnahme! Die Fortschritte in der hiesigen Forschung und Entwicklung sollten auch international in die IAH-Gremien eingebracht werden. Die Kommissionen, Arbeitsgruppen und Netzwerke sind für Impulse aus dem deutschsprachigen Raum dankbar! Besonders bemerkenswert haben sich bereits das LinkedIn-Diskussionsforum und das substanziell von Dr. Judith Flügge mitgestaltete ECHN-Netzwerk junger Hydrogeologen (Early Career Hydrogeologists’ Network) entwickelt, aber auch die anderen Gruppen zeigen bereits neue Dynamik. Auch die Einrichtung weiterer Kommissionen oder Arbeitsgruppen ist auf Antrag möglich, z. B. wurde nach dem sehr erfolgreichen Symposium „Hydrogeology of Arid Environments“ im März 2012 in Hannover bereits erwogen, eine neue Kommission zu diesem Thema vorzuschlagen. Die Mitarbeit in der IAH und ihren Gremien erfolgt ehrenamtlich, doch können gelegentlich Zuschüsse zur Erstellung konkre-
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ter Produkte beantragt werden. Die Arbeitssitzungen der Kommissionen und Netzwerke werden häufig im Zusammenhang mit größeren Tagungen der IAH veranstaltet, um Aufwand und Kosten zu minimieren. Die IAH ist wirtschaftlich gesund und hat ihre Mitgliederzahl trotz Krisen in großen Teilen der Welt gehalten oder leicht gesteigert. Verantwortlich für diese Konstanz ist das Mitgliederwachstum in Übersee, vor allem in Australien und Kanada. Aus einer bei ihrer Gründung im Jahr 1956 fast ausschließlich europäischen Gesellschaft ist eine wirklich internationale Organisation geworden, die weltweit größte Nicht-Regierungsorganisation von Grundwasserfachleuten, eine anerkannte Partnerin für viele Organisationen der Vereinten Nationen, die sich unter dem Dach UN-Water zusammengeschlossen haben, und eine beachtete internationale Akteurin im Wassersektor. Die nächsten Kongresse der IAH werden 2013 in Perth/Australien und 2014 in Marrakesch/Marokko stattfinden. IAH-Mitglieder genießen viele Vorteile: Sie sind Mitglied einer starken Fachgesellschaft, zahlen einen recht günstigen Jahresbeitrag (derzeit 75 € und 35 € Studenten), beziehen damit kostenlos das Hydrogeology Journal (8 Hefte pro Jahr, rund 2.000 Seiten) oder den OnlineZugang über den Springer-Verlag (bei um 10 € ermäßigtem Jahresbeitrag, d. h. 65 €), erhalten kostenlose News & Information (dreimal jährlich), EMail-News, Beitragsnachlässe bei IAH-geförderten Tagungen, erhebliche Preisnachlässe für Fachbücher aus dem Verlag Taylor&Francis, an dem die IAH beteiligt war (bis zu 60 %) sowie den Zugang zu Mitgliederverzeichnis, Gremien und fachlichen Initiativen. Schließlich genießen sie die angenehme Gesellschaft vieler weltoffener und freundlicher Kolleginnen und Kollegen. IAH ist ein privilegierter Partner der UNESCO bei der Durchführung
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des Internationalen Hydrologischen Programms (IHP). Im 2011 beschlossenen Programm für die 8. Phase des IHP (2014–2021) ist erstmals das Thema Grundwasser als eigenständiges Kapitel ausgewiesen (http:// unesdoc.unesco.org/images/0021/ 002164/216434e.pdf). Grundwasserfachleute, die sich zum Thema „Groundwater in a Changing Environment“ oder in einem der anderen fünf Themen des IHP VIII beteiligen wollen, sollten ihr Interesse beim an der Bundesanstalt für Gewässerkunde ansässigen deutschen Sekretariat für das IHP/HWRP bekunden (www.ihp-germany.de) oder sich an das IAH-Sekretariat wenden. Als Past President der IAH für die nächsten 4 Jahre und damit 13. Mitglied des Council bin ich gern bereit, Ihre Vorschläge aus dem deutschsprachigen Raum aufzunehmen und im Council zu vertreten. Alternativ können Sie sich natürlich auch an die deutsche Gruppe der IAH wenden. W. Struckmeier, Hannover
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) Aufnahme neuer Arbeiten und Aufruf zur Mitarbeit: DWA-Arbeitsgruppe GB-10.1 „Erfolgsbewertung von Maßnahmen zur Erreichung eines guten Gewässerzustands“ Die ersten Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) zeigen, dass die Gewässer in Deutschland den guten ökologischen Zustand verfehlen. Ursache hierfür sind vor allem die in der Vergangenheit erfolgten massiven, nutzungsbedingten Veränderungen der Gewässerstrukturen. Daher enthält das Maßnahmenprogramm vor allem
Maßnahmen zur Beseitigung hydromorphologischer Defizite. Ähnliches gilt für das Grundwasser, das überwiegend aus Gründen eines zu hohen Nährstoffeintrags keinen guten chemischen Zustand aufweist. Bis heute sind bereits eine Vielzahl von Maßnahmen sowohl im Bereich der naturnahen Umgestaltung von Gewässern als auch zur Reduzierung der qualitativen Grundwasserbelastung durchgeführt worden. Dennoch zeigt ein Vergleich der Ergebnisse des ersten und des zweiten Monitoring-Zyklus, die die Basis für die Einstufung der Gewässer in eine entsprechende Zustandsklasse darstellen, klar auf, dass bislang eher nur marginale Klassenverbesserungen auf einen guten Gewässerzustand festzustellen sind. Vor diesem Hintergrund ist es angebracht, sich mit der potenziellen Wirksamkeit von Maßnahmen gemäß Wasserrahmenrichtlinie und den möglichen Kriterien für die Bewertung des Erfolgs von Maßnahmen auseinander zu setzen. Diese Aufgabe soll eine neu einzurichtende Arbeitsgruppe GB-10.1 „Erfolgsbewertung von Maßnahmen zur Erreichung eines guten Gewässerzustands“ im DWA-Fachausschuss GB-10 „Wasserrahmenrichtlinie“ übernehmen. Im Einzelnen soll diese Arbeitsgruppe ihre Schwerpunkte an folgenden Themenstellungen orientieren: • Darlegung verschiedener Effekte realisierter Maßnahmen hinsichtlich eingetretener oder nicht eingetretener Änderung des Gewässerzustands anhand von Beispielen, • Zusammentragung der Kriterien, die bislang zur Bewertung von Maßnahmen verfügbar sind, • Analyse der Eignung dieser Kriterien zur Beurteilung des Erfolgs von Maßnahmen, • Erarbeitung neuer bzw. Weiterentwicklung bestehender Kriterien, die auf Basis fachlicher Aspekte eine Erfolgskontrolle von Maßnahmen ermöglichen.
Die Arbeit der Arbeitsgruppe soll dazu beitragen, ein besseres Verständnis der ökosystemaren Zusammenhänge zu vermitteln und bei der künftigen Maßnahmenfindung Hilfestellung zu leisten. Wer sich dieser anspruchsvollen Aufgabe stellen möchte und bereits über entsprechende Erfahrungen in diesem Themenkomplex verfügt, ist zur Mitarbeit in dieser Arbeitsgruppe aufgerufen. Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs bei: DWA-Bundesgeschäftsstelle Dipl.-Geogr. Georg Schrenk Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Telefon: +49 2242 872-210, Telefax: +49 2242 872-184 E-Mail:
[email protected] Internet: www.dwa.de
Arbeitsblatt DWA-A 908: Eignungsprüfung von Grundwassermessstellen, Dezember 2012, 20 S., ISBN 978-3-942964-70-8, Ladenpreis: 30 €, fördernde DWA-Mitglieder: 24 € Die regelmäßige Durchführung von Eignungsprüfungen an Grundwassermessstellen leistet einen erheblichen Beitrag zur Qualitätssicherung. Nur funktionstüchtige und für die jeweilige Aufgabenstellung geeignete Grundwassermessstellen werden den Anforderungen an eine ziel- und ergebnisorientierte Grundwasserüberwachung gerecht. In dem vorliegenden Arbeitsblatt werden praktische Empfehlungen zur Durchführung technischer Eignungsprüfungen für Grundwassermessstellen gegeben. Flussdiagramme verdeutlichen den Ablauf der durchzuführenden Prüfschritte. Wichtige Prüfverfahren werden im Anhang informativ erläutert.
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Das Arbeitsblatt wurde von einem Projektkreis des gemeinsamen DVGW-Technischen Komitees/DWAFachausschusses „Grundwasser und Ressourcenmanagement“ erstellt. Herausgeber und Vertrieb DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Telefon: +49 2242 872-333, Telefax: +49 2242 872-100 E-Mail:
[email protected] DWA-Shop: www.dwa.de/shop
DWA/VKU-Themen T 6/2012: Rückbau von deponierten Abfällen, Oktober 2012, 66 S., DIN A4, ISBN 978-3-942964-45-6, Ladenpreis: 58 €, Preis für fördernde DWA-Mitglieder: 46,40 € Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Rohstoffe in Deponien in vergleichbarer oder sogar höherer Konzentration vorkommen können als in natürlichen Lagerstätten. Dies führt zu der These, Deponien von heute sind die Bergwerke von morgen und die in ihnen abgelagerten Abfälle sollten abgebaut und als Sekundärrohstoffe in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Neben der bisherigen Vorgehensweise, nämlich der Stilllegung von Deponien, rückt die Option eines Rückbaus immer stärker in den Fokus, auch wenn die Kosten in der Regel den Marktpreis der rückgebauten Rohstoffe heute noch deutlich übersteigen. Ein Deponierückbau kann trotzdem wirtschaftlich sein, da den Kosten für den Rückbau nicht nur die Erlöse aus rückgewonnenen Rohstoffen gegenüber stehen. Auch weitere Aspekte, wie eine höherwertige Folgenutzung freiwerdender Flächen, sind zu be-
rücksichtigen. Insgesamt kann somit der Rückbau von Deponien im Vergleich zur Stilllegung bereits heute eine wirtschaftliche Option darstellen. Weltweit hat dies auch schon zu mehreren Deponierückbauvorhaben geführt. Bundesweit sind zahlreiche Deponien außer Betrieb genommen worden, da seit dem 1. Juni 2005 in Deutschland nur noch vorbehandelte Abfälle auf Deponien abgelagert werden dürfen. Deren Betreiber stehen nun vor der Frage „Stilllegung oder Rückbau“. Insbesondere diesen Betreibern will der gemeinsam von DWA und VKU herausgegebene Themenband fundierte fachliche Hinweise zur Entscheidungsfindung anbieten. Darüber hinaus wendet sich der Band aber auch an Planer und Baufirmen, die mit der Projektierung oder Durchführung eines Deponierückbaus befasst sind sowie an die zuständigen Aufsichts- und Genehmigungsbehörden. Neben den rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Grundlagen des Deponierückbaus behandelt der Themenband die Planung, Durchführung, Aufbereitung, Lagerung, Verwertung und Entsorgung des ausgebauten Materials. Kosten- und Erlöspositionen, die sich auf die Wirtschaftlichkeit eines Deponierückbaus auswirken können, werden ebenso dargestellt wie Fallbeispiele aus Deutschland und dem internationalen Ausland.
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Personalia Ehrenmitglied Professor Löhnert zum 80. Geburtstag Zum runden Geburtstag des Emeritus Professor Dr. Eckehard Paul Löhnert (Abb. 1) sei herzlich gratuliert. Professor Löhnert wurde 1933 in Celle geboren und ging in Salzwedel/Altmarkkreis zur Schule. Er nahm nach der Reifeprüfung 1950 zunächst das Chemie-, dann das Geologiestudium in Halle/Saale bei Prof. Gallwitz auf und legte das Diplom 1955 ab. In der Folgezeit arbeitete er in der Exploration an verschiedenen Stellen des mittel- und ostdeutschen Braunkohlebergbaus. Der Lebensweg führte ihn dann von Halle zunächst für kurze Zeit an das Geologische Landesamt NRW in Krefeld. Im Wintersemester 1957/58 erfolgte die Immatrikulation an der Technischen Hochschule in Aachen mit dem Ziel der Promotion; seine wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigten sich mit der Fazies, Stratigraphie und Genese von süditalienischen Braunkohlevorkommen, was auch das Thema seiner Dissertation im Jahre 1961 war. Danach trat Herr Prof. Löhnert in die Dienste des Geologischen Landesamtes Hamburg: Hier standen
Herausgeber und Vertrieb DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Telefon: +49 2242 872-333, Telefax: +49 2242 872-100 E-Mail:
[email protected] DWA-Shop: www.dwa.de/shop Abb. 1 Prof. Dr. Eckehard Paul Löhnert
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dann hydrogeologische Fragestellungen, wie Tiefen- und Austauschwässer und die Salz-/Süßwassergrenze im Vordergrund. Daraus ergaben sich nachhaltige Kontakte zu den Hamburger Wasserwerken und anderen großen Grundwassernutzern. Die lange Liste der wissenschaftlichen Veröffentlichungen belegt den Themenwechsel von der Kohlepetrographie zur Hydrogeologie und Hydrochemie. In seiner Funktion als Landesgeologe führten ihn die Wege dann auf den afrikanischen Kontinent und für längere Aufenthalte, auch zusammen mit Ehefrau und den beiden kleinen Kindern, nach Äthiopien und Nigeria. In hydrogeologischer Mission bereiste er zahlreiche afrikanische Länder, u. a. Botswana und Zambia. Diese intensive Zeit mit beratender Tätigkeit in der Trinkwasserversorgung und -erschließung sowie zahlreichen Kontakten sollte später noch als Hochschullehrer nachwirken. Von 1970 bis 1974 war Prof. Löhnert Schriftführer der FH-DGG und von 2000 bis 2002 stellvertretender wissenschaftlicher Editor der Zeitschrift Grundwasser. Er gehörte 1972 zu den Gründungsmitgliedern des Arbeitskreises „Ausbildung und Information“ der FH-DGG. 1980 erging der Ruf an das Institut für Geologie und Paläontologie der Westfälische Wilhelms-Universität in Münster/Westfalen, wo er die Angewandte Geologie vertrat und für die nächsten 15 Jahre schwerpunktmäßig die Ausbildung in der Hydrogeologie anbot; zusätzlich hielt er auch Vorlesungen zur Erdöl- und Kohlegeologie. Die regionale Hydrogeologie wurde zu seinem wesentlichen Forschungs- und Lehrbestandteil; hier sind zu nennen: der Münstersche Kiessandzug, das Paderborner Karstsystem, die Baumberge sowie die Tiefenwässer im Hamburger Raum. Zahlreiche Exkursionen und Praktika knüpften auch an die alten Verbindungen u. a. nach Nordwestdeutschland und Hamburg an. Ein Highlight der
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Hamburg-Exkursion war für die Studierenden der Besuch bei den Brauereien. Einige afrikanische Studenten fanden sich ein, um bei dem Lehrer mit „Stallgeruch“ ihre Doktorarbeit zu schreiben. Unter den Studierenden genoss Professor Löhnert großes Ansehen wegen seiner intensiven und zuverlässigen Betreuung. Ein afrikanischer Schüler schrieb im Vorwort der Dissertation über seinen Lehrer: „He was like a father to me“. Rund 50 Diplomanden und Doktoranden wurden von Professor Löhnert betreut. Karst-, Thermal- und Mineralwässer sowie Umweltisotope und der Einsatz von Tracern rückten immer mehr in den Fokus der Forschung von Professor Löhnert. Auch der Kontakt nach Griechenland wurde durch die Betreuung von mehreren Doktorarbeiten fruchtbar fortgesetzt und intensiviert. Der Unterzeichner darf dankbar auf unvergessliche Tage zusammen mit dem Ehepaar Löhnert auf der Halbinsel Chalkidiki/Nordgriechenland zurückblicken. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Professor Löhnert in diesen Jahren die Funktion des nationalen Repräsentanten der International Association of Hydrogeologists (IAH) inne hatte. 1992 war er Ausrichter der 13. FH-DGG-Jahrestagung in Münster mit dem Thema „Hydrogeologie in der technisch-wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern.“ Auch nach seiner Emeritierung 1998 wurde er weiter inspiriert von Thermalwasservorkommen und veröffentlichte eine Serie von Aufsätzen darüber; er blieb auch den Nord(west)deutschen Geologen mit Fachbeiträgen treu. Das internationale Engagement für die Hydrogeologie riss nicht ab. So unternahm er als Senior-Experte mehrere Beratungsreisen nach China. Im Jahre 2002 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Fachsektion Hydrogeologie in Anerkennung seiner
langjährigen herausragenden Leistungen verliehen. Regelmäßig und zuverlässig berichtet er in den Hydrogeologischen Notizen der Zeitschrift Grundwasser über Fachtagungen, so z. B. 2011 über das Salinensymposium in Bad Rothenfelde. In den letzten Jahren folgten zusätzlich Beiträge in den Geohistorischen Blättern zu diversen Grundwasserthemen. Der Ruhestand des Jubilars wird neben dem Besuch von Fachtagungen durch die Teilnahme an einer Englisch-Konversationsgruppe und als aktives Mitglied beim Heimatverein angereichert. Das im Münsterland verpflichtende Fahrradfahren hält den Emeritus fit. Wir wünschen dem Jubilar zu seinem 80. Geburtstag alles Gute und noch viele engagierte Jahre. H.-P. Jackelen, Münster/Westf.
Wer war eigentlich Dr. phil. Waldemar Haude? Jeder Hydrogeologe, der sich mit Verdunstung beschäftigt, stößt unweigerlich auf den „Haude-Faktor“ oder die „Haude-Formel“ zur „Bestimmung der Verdunstung auf möglichst einfache Weise“. Doch wer war eigentlich Dr. phil. W. Haude? (Abb. 2)
Abb. 2 Waldemar Haude 1954
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Waldemar Haude wurde am 05.10.1898 in Habelschwerdt/ Schlesien geboren und verbrachte bedingt durch den Beruf seines als Landgerichtsdirektor früh verstorbenen Vaters – eine „bewegte“ Kindheit in Schlesien. Zur Schule ging er in Liegnitz, Graudenz/Westpr. und Hirschberg i. Riesengebirge. Im Jahre 1916 wurde er als Wehrpflichtiger eingezogen und diente in einem Pionierbataillon. Sein Abitur holte er im Dezember 1918 vor dem ProvinzialSchulkollegium in Münster/Westfalen nach. Angeregt durch einen Geologen an der Westfront, den er bei Wasserbohrungen zu betreuen hatte, begann er im Januar 1919 mit dem Studium der Geologie an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Breslau. Als er dort 1920 zur Meteorologie wechselte, konnte man im Kreise seiner Familie nicht nachvollziehen, was er mit diesem „verdrehten“ Studium einmal anfangen wolle. Im Jahre 1923 setzte er sein Studium bei dem bekannten Meteorologen Prof. Dr. Heinrich v. Ficker an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin fort. Gleichzeitig war er am Preußischen Meteorologischen Institut und für kurze Zeit an der Deutschen Seewarte in Hamburg angestellt. Von der philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität wurde er 1925 mit dem Thema „Betrachtungen über Temperaturvorgänge an deutschen Mittelgebirgsstationen“ zum Dr. phil. promoviert. Noch im selben Jahr begann er am Flughafen Stettin eine Wetterwarte einzurichten, die den Flugverkehr, die Landwirtschaft und die Zeitungen mit Wetterinformationen versorgen sollte. Nebenbei gab er Unterricht in Wetterkunde für Flugschüler. Im Oktober 1926 wurde ihm von der Deutschen Luft Hansa Aktiengesellschaft in Berlin die Teilnahme an der von Sven Hedin geleiteten chinesisch-schwedischen Expedition (1927–1935) angetragen, durch die
damals noch „unzugängliche Wüstengegenden“ Innerasiens nach „verschiedensten Wissensgebieten“ erforscht werden sollten. Für zukünftige Fernost-Flüge sollten außerdem ein Netz von Flug-Stützpunkten und die klimatischen Bedingungen sowohl am Boden, als auch in der Atmosphäre in den Trockengebieten erkundet werden. Spontan sagte er zu, und bereits am chinesischen Neujahr 1927 wurde er von Sven Hedin auf dem Bahnhof von Peking (chin. Beijing) begrüßt. Wenige Wochen später brach die Expedition während des chinesischen Bürgerkrieges, versehen mit umfangreichem wissenschaftlichem Instrumentarium, mit einer Kamelkarawane von Paoto (Baotou)/Innere Mongolei auf. Bei Tsondol am Edsingol (chin. Ruo Shui) – einem Fluss in der südwestlichen Wüstensteppe Gobi – errichtete W. Haude eine erste meteorologische Beobachtungsstation. Weitere Stationen folgten in Sin-kiang (Xinjiang) rund um das riesige Tarimbecken mit seinen Wüsten Taklamakan und Lop-nor bei den Orten Hami (uigur. Kumul), Urumtschi (Ürümqi, ehem. chin. Ti-hwa), Tscharchlik (Charklik, chin. Ruoqiang) und Kutscha (Kuqa). Auch zwischen diesen Wetterstationen wurden die meteoro-
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logischen Verhältnisse bis in 3.200 m Höhe erforscht (Abb. 3). Bei der Durchführung der Messprogramme stellte er an sich und seine chinesischen und deutschen Mitarbeiter – allen Widrigkeiten wie Sandstürmen, Hitze, Kälte, Trockenheit, Sandzecken, dichten Fliegenschwärmen, Bremsenplagen sowie großer Langeweile und Einsamkeit zum Trotz – hohe Anforderungen. Die exakte Einhaltung der täglichen Messzeiten sowie der schwierigen Pilotballon- und Kastendrachen-Aufstiege mit Instrumenten war ihm besonders wichtig, um vergleichbare Messungen zu erhalten. In den damals unsicheren Zeiten im westlichen China war außerdem besonderes Verhandlungsgeschick im Umgang mit Provinzgouverneuren, Kriegsherren und Räubern mit ihrer Gefolgschaft gefragt. NahrungsmittelNachschub und – ein wichtiges Detail – das Aufladen der Akkumulatoren für den elektrischen Betrieb der Messinstrumente, Sonden und Rundfunkgeräte, letztere um wenigstens das Nauener Zeitzeichen empfangen zu können, bedeuteten weitere Herausforderungen (Abb. 4). Ein besonderes Ereignis war die geglückte Zwischenlandung eines Flugzeuges beim Lager Edsingol auf dem ersten Versuchsflug von Peking nach
Abb. 3 17.06.1928 – gebrochenes Wagenrad an einem der Ochsenkarren mit Ausrüstung
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Abb. 4 Waldemar Haude am Edsin Gol 1932
Urumtschi und zurück zu Weihnachten 1931. Um dieses zu ermöglichen, hatte die damalige Eurasia Corp., Peking, eine mit Treibstoff beladene Kamelkarawane zu dem etwa 1.500 km (Luftlinie) entfernten Ort vorausgeschickt. 1933 wurde Waldemar Haude zum Leiter der Wetterwarte BreslauKrietern berufen, die den öffentlichen Wetterdienst und den Klimadienst für Schlesien wahrnahm. Schon damals befasste er sich auch mit der Agrarund Bioklimatologie. Vier Veröffentlichungen stammen aus dieser Zeit, darunter bereits eine, in der Beobachtungen über eine Formel für landwirtschaftliche Klimaberechnung vorgestellt wurden. Die Vorlesungsverzeichnisse der Schlesischen FriedrichWilhelms-Universität zu Breslau von 1937 bis 1941 verzeichnen, dass Regierungsrat Dr. phil. W. Haude mit „Halten von Vorlesungen zu Meteorologie u. Klimatologie“ beauftragt sei. Eine ähnliche Lehrveranstaltung bot er auch an der Technischen Hochschule Breslau an. Zum Oberregierungsrat befördert, wurde er 1940 an die Deutsche Seewarte in Hamburg versetzt. Hier leitete er als Luftgaumeteorologe die Abteilung Wetterdienst, die damals dem Luftgau-Kommando XI der Luftwaffe unterstellt war. 1942 folgte die Ernennung zum Direktor im Reichswetter-
dienst. Die kriegsbedingten Aufgaben verhinderten die Fortsetzung der nebendienstlichen Auswertung der Klimabeobachtungen aus der Mongolei und China. Sämtliche Unterlagen hatte er in Breslau eingelagert. Diese sind durch die Kriegswirren verschollen. Allerdings waren 10 Ergebnisberichte bereits veröffentlicht. Die vertrauensvolle Verbindung mit Sven Hedin riss bis zu dessen Tod 1952 nicht ab. Im Jahre 1936 ehelichte Dr. Waldemar Haude Annemargret Fürstenau aus Ahaus/Westf. Gegen Ende des 2. Weltkrieges, im März 1945, wurde die junge Familie hart getroffen. Zwei ihrer vier in Breslau geborenen Söhne und seine Schwiegermutter wurden in Ahaus durch Bomben getötet. Von seiner Mutter, die in Hirschberg verblieben war, erhielt er kein Lebenszeichen mehr. Bereits im Herbst 1945 beauftragte die Royal Air Force Dr. Haude mit der Einrichtung eines Wetterdienstes im Land Hannover der britischen Besatzungszone. Räume dafür und eine Parzelle für meteorologische Beobachtungen wurden auf dem von den Engländern genutzten Fliegerhorst Evershorst bei Hannover zur Verfügung gestellt. An synoptischen Stationen sollte der Meldedienst und an Klimastationen und Niederschlagsmessstellen der übliche Klima-Beobachtungsdienst
wieder aufgenommen werden. Die Radiosonden-Beobachtungen wurden in Evershorst mit einem militärischen Radargerät durchgeführt. In seiner früheren Stellung als Regierungsdirektor bestätigt, wurde W. Haude erster Leiter der Wetterdienstzentrale HannoverBraunschweig, die im November 1945 ihren Betrieb aufnahm. Neben der Klimastation legte er Versuchsbeete an. Fragen zur Bio- und Agrarmeteorologie hatten ihn schon in den 30er Jahren beschäftigt. Jetzt konnte er lückenlose Feldversuche an verschiedenen Nutzpflanzen anstellen, um an ihnen ihre klimatischen Anforderungen direkt zu studieren. Sein besonderes Interesse galt dem Wasserhaushalt. „Die Wasserzufuhr ist . . . in erster Linie als Niederschlag . . . einfach zu messen. Doch der abgehende Feuchtestrom . . . Absickerung, Verdunstung, Abfluss . . . von einer Oberfläche ist direkt schwer festzustellen. Außerdem gibt unter gleichen äußeren Bedingungen eine Oberfläche, die abtrocknet immer weniger Wasser ab als eine feuchte.“ In ca. 10 wissenschaftlichen Publikationen stellte er seine Forschungen vor, darunter 1954 und 1955 eine einfache, bis heute bewährte Berechnung der potenziellen Verdunstung mit einem empirisch zu ermittelnden Faktor, dem späteren „HaudeFaktor“. Sein kleines Forscherparadies musste er bereits 1951 durch den Ausbau des Fliegerhorstes zum Flughafen Hannover-Langenhagen aufgeben. In den nächsten Jahren war er als Klimatologe und Experte für Fragen des Wasserhaushaltes international viel gefragt. 1953 folgte er einer Einladung aus den USA zu einer dreimonatigen Reise durch das Land, um seine Erfahrungen, insbesondere der Agrarmeteorologie, mit denen amerikanischer Wissenschaftler auszutauschen. Von 1955 bis Ende 1957 unterstützte er, begleitet von seiner Familie, im Auftrag der World Meteorological Organization (WMO) die
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ägyptische Meteorologie beim Aufbau einer agrarmeteorologischen Forschungsstelle in Kairo. Ein wesentlicher Aspekt war die Untersuchung des Wasserverbrauchs verschiedener Kulturpflanzen während ihres Wachstumszyklus bei guter Wasserversorgung – vor allem auch zur Vermeidung der Versalzung. In diese Zeit fiel eine Studienreise im Auftrag der UN Technical Assistance Administration in den Sudan, um die Möglichkeiten der Entsendung eines Agrarmeteorologen zu erkunden. Diese Arbeiten fanden ihren Abschluss in 10 Veröffentlichungen und Berichten. Im Jahre 1960 war er Mitglied einer deutschen Expertengruppe, die für Ägypten die Möglichkeit untersuchen sollte, die Kattara-Senke durch Flutung vom Mittelmeer her für die Gewinnung von elektrischer Energie zu nutzen. 1961 folgte die Teilnahme an einer deutschen Expertenmission in das Euphrat-Tal in Syrien, um die Voraussetzungen für den Bau eines Staudamms zu beurteilen. Die Ergebnisse wurden in 2 Berichten dokumentiert. Am Ende seiner beruflichen Laufbahn erhielt er einen neuerlichen Ruf von der WMO, in den Jahren 1963 und 1964 in Jordanien den Aufbau einer agrarmeteorologischen Versuchsstation, ähnlich der in Ägypten, zu organisieren. Das Thema Jordanien ließ ihn selbst im Ruhestand nicht los, in den er rüstig wie immer 1963 eingetreten war. In 7 Veröffentlichungen beschäftigte er sich vor allem mit der Hydrologie und der Geschichte des Toten Meeres. Seit 1966 lebte er in seinem Haus bei Hameln. Er verstarb, nachdem er 1½Jahre vorher in ein SeniorenPflegeheim in der Nähe der Familie eines seiner Söhne in Burgwedel/Kleinburgwedel gezogen war, mit fast 94 Jahren am 13.08.1992, 15 Jahre nach dem Tod seiner Ehefrau. Er wurde in Burgwedel/Wettmar bestattet. H. Haude, Burgwedel
Berichte und Informationen 50. Jahrestagung der ARGE in Bad Arolsen, 17.–20. Mai 2012 Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Naturwissenschaft und Technik in der Vereinigung für Bäder- und Klimaheilkunde (kurz: ARGE), Rechtsanwalt Andreas Rottke, Königswinter, übersandte mir einen umfangreichen Bericht zur Jubiläumstagung mit der Bitte, eine gekürzte Fassung des Berichts der Zeitschrift Grundwasser zur Veröffentlichung einzureichen. Dieser Bitte komme ich hiermit gern nach. RA Rottke ist Nachfolger des Ehrenvorsitzenden der ARGE Prof. Dr. Gert Michel, der krankheitshalber fehlte, dem aber Grüße und Genesungswünsche von allen Tagungsteilnehmern übermittelt wurden. Seit 1961 (Bad Nauheim) finden, mit Ausnahme 1963, Jahrestagungen der ARGE in verschiedenen Badeorten statt. In diesem Zusammenhang begrüßte RA Rottke besonders den Herausgeber des neuen Deutschen Bäderbuches von 2008, Prof. Dr. Werner Käss sowie 9 anwesende Koautoren, darunter die Ehrenmitglieder der FH-DGG B. Hölting und H.-R. Langguth. Eröffnet wurde die Tagung im Weißen Saal der Schön-Klinik, wo auch die Fachvorträge am 19.05. stattfanden. Prof. Kussmaul stellte die Heilmittel des jungen Bades Arolsen vor, das sich aus einem anerkannten Luftkurort entwickelte. Nach einer Vorbohrung auf Mineralwasser 1970 wurde 1971 der Schlossbrunnen bis 401 m abgeteuft, der ein Fluorid-haltiges Calcium-MagnesiumSulfat-Heilwasser aus dem Zechstein unter mächtiger BuntsandsteinÜberdeckung fördert. 1977 erfolgte auf dieser Basis die staatliche Anerkennung als „Heilbad“ und Anfang 1997 die Verleihung des Titels „Bad“ durch das zuständige Hessische Ministerium.
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Im Rahmen der Tagung wurde eine Besichtigung der Kureinrichtungen und des Wahrzeichens der Stadt, des barocken Residenzschlosses, erbaut 1713–1729 nach Versailler Vorbild, angeboten (Abb. im Bäderbuch von W. Käss, S. 232, dort auch kurze Ausführungen zur Geologie und Hydrogeologie). Zurzeit werden die Räume des Schlosses durch ein Museum (Leitung und Führung Frau Dr. Kümmel), durch Teile der Stadtverwaltung, durch eine Bibliothek und als Wohnsitz der fürstlichen Familie genutzt. Am 18.05. unternahmen die Tagungsteilnehmer eine ganztägige Exkursion zu folgenden Zielen: Die historische „Stadtwasserkunst“ von 1535 im Ortsteil Landau diente bis ins 19. Jahrhundert der städtischen Trinkwasserversorgung von Arolsen und wurde 1982 restauriert. Der EderStausee beeindruckte mit seinem von E.ON betriebenen Pumpspeicherkraftwerk. Eine andere Form alternativer Energieerzeugung vermittelte der Windpark „Roter Sand“. Hier konnten einige Exkursionsteilnehmer bis in die Gondel einer Anlage klettern und aus ca. 100 m Höhe den Blick ins weite Waldecker Land genießen. Von den am 19.05. gehaltenen insgesamt 10 Vorträgen können hier nur einige naturwissenschaftlich-technisch orientierte kurz behandelt werden. Dipl.-Geol. Haupt berichtete über die geologischen Strukturen Nordhessens und die damit verbundenen unterschiedlichen Zusammensetzungen der Heil- und Mineralwässer dieses Raums. Dipl.-Geol. Schießl behandelte Fragen der Nutzung von tiefer Geothermie (Bohrtiefen über 400 m) mittels verschiedener Technologien, wobei der Schutz von Heil- und Mineralwasservorkommen sicherzustellen ist – eine wesentliche Aufgabe der ARGE! Dr. Leichtle referierte über die aktuell viel diskutierte CCS-Technologie (Carbon Dioxide Capture & Storage), d. h. die Verpressung von bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe anfallendem Kohlendioxyd in den Untergrund;
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bei diesem Verfahren bleiben viele Fragen offen. Dipl.-Ing. Cammerer behandelte Kontaminationsmöglichkeiten von Heilquellen, etwa mikrobiologische Verunreinigungen bei notwendigen Reparaturarbeiten an Brunnen. Eng damit verknüpft behandelte Dr. Baumann die „ursprüngliche Reinheit“ natürlicher Mineralwässer, wobei Spurenstoffe als Tracer zur Bewertung herangezogen werden können. Prof. Dr. med. O. Michel, Sohn des Ehrenvorsitzenden der ARGE, ist spezialisiert auf Inhalations- und Spülbehandlungen der Oberen Atemwege mittels Heilwässern und berichtete über neuere Entwicklungen auf seinem Fachgebiet. Schließlich beendete Dr. Beckmann als Mikroökologe die Vortragsserie mit dem spannenden Thema „Heilwasser trifft Darmflora“. Aber „detaillierte mikroökologische Forschungsergebnisse zur etwaigen Beeinflussung der menschlichen Darmflora durch HeilwasserAnwendungen sind bedauerlicherweise nicht bekannt“ (zit. aus dem o. g. umfangreichen Bericht von RA Rottke). Der Vorsitzende der ARGE, RA Rottke, bedankte sich nachdrücklich bei den „alten“ und „neuen“ Vortragenden, insbesondere aber bei den Vertretern des Bades Arolsen und dem Chefarzt der Schön-Klinik für mannigfache Hilfen bei der Vorbereitung und erfolgreichen Durchführung der Jubiläumstagung. Er kündigte das 51. Treffen der ARGE im Jodschwefelbad Wiessee/Bayern für die Zeit 30.05. bis 02.06.2013 an. E.P. Löhnert, Münster
6. „International German Summer School on Hydrology (IGSH) 2012“ Seit 2007 wird jährlich die „International German Summer School on Hydrology (ISGH)“ an der RuhrUniversität Bochum durchgeführt.
Vom 23. Juli bis 4. August 2012 fand ein zweiwöchiger Kurs unter dem Thema „Rural Hydrogeology“ statt. Insgesamt nahmen 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zehn verschiedenen Ländern an diesem Kurs teil. Die Mehrheit der Teilnehmer kam aus Entwicklungsländern in Afrika und Asien. Der Schwerpunkt der IGSH2012 wurde durch das Thema „Rural Hydrogeology“ vorgegeben, wobei folgende Themenfelder abgedeckt wurden: • Grundlagen der Hydrogeologie • Hydraulische Heterogenität im Grundwasser • Nährstoffe im Grundwasser • Agrochemikalien im Grundwasser • Einfluss des Klimawandels bei Wasserbewirtschaftung • Grundwasserschutz in ländlichen Gebieten • Integriertes Wasserressourcen-Management • Fallstudien Die Dozenten waren Prof. Dr. Stefan Wohnlich, Prof. Dr. Frank Wisotzky, Jun.-Prof. Dr. Andreas Englert und Prof. Dr. Harro Stolpe von der RuhrUniversität Bochum, PD Dr. habil. Steffen Bender vom Climate Service Center Hamburg, Dipl.-Geol. Christian Skark vom Institut für Wasserforschung (IfW), Schwerte, sowie Dipl.Geol. Schindler von den Niederrhein Wasserwerken. Bei allen Lehrveranstaltungen wird großer Wert auf integrierte praktische Übungen gelegt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden darüber hinaus durch eigene Beiträge aus ihren Heimatländern sowie einer kursbegleitenden Projektarbeit mit abschließender Präsentation in den Kursablauf integriert. Dieses Vorgehen war ein Ergebnis, der immer am Schluss des Kurses durchgeführten Evaluation, wo als Hauptmangel die Schwierigkeit der Übertragung von wissenschaftlichen Ergebnissen aus den Industrieländern auf die Realität in Entwicklungsländern bemängelt wurde. Das Ergebnis
ist ein Programm, das nicht nur für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neue Inhalte nahe bringt, sondern auch für die Dozenten die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Praxis in Entwicklungsländern bietet. Zusätzlich zu Lehrveranstaltungen in den Räumen der Ruhr-Universität Bochum wurden zwei Tagesexkursionen durchgeführt. Das Thema „Hydrogeologie und Wasserwirtschaft am Niederrhein“ erfolgte in Zusammenarbeit mit den Niederrhein Wasserwerken, Mönchengladbach, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen praktischen Einblick in aktuelle wasserwirtschaftliche Bewirtschaftung im Zusammenhang mit dem Landbau, der Biogasproduktion, der Wassergewinnung und Wasseraufbereitung sowie des Braunkohlenbergbaus erhielten. Eine weitere Exkursion „Karsthydrogeologie im Raum Paderborn“ führte in Verfahren zur hydrogeologischen Untersuchung und dem Monitoring in Karstgebieten ein und bot darüber hinaus die Möglichkeit, Einblicke in die Kultur und Geschichte des Ruhrgebietes und des Münsterlandes zu bekommen. Insgesamt fand auch der Kurs im Jahr 2012 in einer kooperativen und kollegialen Atmosphäre statt, die es den Teilnehmern ermöglichte, miteinander und mit den Dozenten enge Kontakte zu knüpfen. Diese boten eine gute Möglichkeit für wissenschaftliche und soziale Netzwerke, die auch nach dem Kurs weiterbestehen werden. Die 7. International German Summer School wird im Juli 2013 unter dem Thema „Groundwater Management in Rural Areas“ stehen. Die Veranstalter danken dem Deutschen IHP/HWRP-Nationalkomitee, der RUB Research School und der UNESCO für finanzielle und ideelle Unterstützung der ISGH. S. Wohnlich, Bochum
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Sommerschule 2012: Flow and Transport in Terrestrial Systems Wie schon 2011, wurde auch vom 24.09. bis 28.09.2012 eine Sommerschule an der Universität Heidelberg angeboten. Die gemeinsame Veranstaltung der Uni Heidelberg und des Umweltforschungszentrums Halle stieß auch über die Landesgrenzen hinweg auf reges Interesse. Unter den Teilnehmern waren neben Doktoranden der Geowissenschaften an deutschen Hochschulen auch Kollegen aus den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, Schweden und Ghana vertreten. Die Sommerschule wurde jedoch nicht ausschließlich von Doktoranden besucht, sondern auch als Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung wahrgenommen. Trotz der erheblichen Unterschiede, die die Teilnehmer in ihren Vorkenntnissen zu den Prozessen, welche in der ungesättigten Zone ablaufen, mitbrachten, hielt der Kurs für jeden etwas bereit. Der Inhalt war sehr übersichtlich strukturiert. So wurde zu Beginn allgemein auf die Grundlagen des Wasserflusses in Aquiferen und Böden eingegangen. Hinzu kamen der Einfluss unterschiedlicher Bodenstrukturen und Heterogenitäten sowie der Transport gelöster Stoffe und die Schätzung hydraulischer Parameter. Abschließend wurde auf die Grenzen der klassischen Modelle eingegangen. Durch zahlreiche Fallbeispiele aus aktueller und früherer Forschung wurde das System Boden anschaulich erklärt. Der Tagesablauf des einwöchigen Kurses war abwechslungsreich gestaltet: vormittags wurden die theoretischen Grundlagen eingeführt, am frühen Nachmittag eine Einführung in die numerische Simulation gegeben und die Modellierungsprogramme ‚Muphi‘ und ‚ParTrace‘ vorgestellt, mit welchen sich Wasser- und Stoffflüsse durch die ungesättigte Zone berechnen lassen. Am Nachmittag bot sich dann auch Zeit unter Betreuung von Doktoranden und Mitarbeitern der
Universität Heidelberg anhand praktischer Probleme die Bedienung von ‚Muphi‘ und ‚ParTrace‘ zu erlernen. Trotz des durchorganisierten Tagesablaufs ließ der Kurs genügend Raum und Zeit für Diskussionen. Mehrere Kaffeepausen lockerten den Tagesablauf auf und boten die Möglichkeit mit anderen Teilnehmern und den Veranstaltern in Gespräch zu kommen. Darüber hinaus konnten die Gespräche an den abendlichen Veranstaltungen, wie z. B. dem Conference Dinner oder beim Bar Hop durch Heidelberg weitergeführt werden. Der Kurs endete mit einem fakultativen Test, für diejenigen, die sich den Kurs mit ECTSPunkten für Doktorandenprogramme anrechnen lassen wollten. Für die persönlichen Unterlagen erhielt jeder Teilnehmer nicht nur Kopien der Vortragsfolien, sondern auch Vorlesungsskripte sowie die Möglichkeit die Programme ‚Muphi‘ und ‚ParTrace‘ weiter zu verwenden. Die nächste Sommerschule „Flow and Transport in Terrestrial Systems“ findet vom 29.07. bis 02.08.2013 statt. Nähere Informationen und Anmeldung unter http://conan.iwr.uniheidelberg.de/summer-school. Anmeldeschluss: 31. Mai 2013. A. Denk, Tübingen
16. Deutsches Salinensymposium 2012 in Bad Reichenhall Über das 15. Deutsche Salinensymposium in Bad Rothenfelde hatte der Verfasser in Grundwasser (Bd. 16, H. 4, S. 285–286, 2011) berichtet. Zum 16. Symposium vom 28.09. bis 30.09.2012 hatte, wie angekündigt, das bayerische Staatsbad Reichenhall eingeladen. Etwa 40 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt und erlebten ein hervorragend organisiertes Programm, das am 28.09. von OB Dr.
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Lackner, von Kurdirektorin G. Squarra und Salinendirektor J. Engl eröffnet wurde. Den anschließenden Festvortrag zur reichen Geschichte des Ortes hielt Stadtheimatpfleger Dr. J. Lang. Den Ausklang des 1. Tages bildete ein Konzert der Bad Reichenhaller Philharmonie in der Konzertrotunde am Königlichen Kurgarten: 40 akademische Musiker unter Leitung von K.A. Geyer bereiteten mit ihren „Reichenhaller Erinnerungen“ ein unvergessliches Konzertvergnügen sinfonischer Unterhaltungsmusik bei einmaliger Akustik. Am 29.09. fanden insgesamt 8 Vorträge im Raum „Thumsee“, unmittelbar benachbart zur Konzertrotunde, statt. Sie waren in 2 Sektionen gegliedert: 1. Historische Kurgärten und 2. Der Kurgarten als Gesundheitsfaktor, jeweils moderiert von Dr. Lang. Von der erstgenannten Sektion waren 2 Beiträge speziell dem Kurgarten Reichenhall gewidmet, seiner Entwicklung und seinem Pflegekonzept. Zum Kurpark gehört zweifelsfrei das Gradierwerk, über das A. Hirsch originell „Vom Leckwerk zum Sole-Dunstbad“ berichtete. Das Gradierhaus wurde in heutiger Form, 13 m hoch und 172 m lang, schon 1910 erbaut. Es wird mit dreiprozentiger Sole beschickt und intensiv von atemwegserkrankten Patienten und Kurgästen entlang von Wandelbahnen genutzt. Vorgängerbauwerke waren seit 1745 errichtet worden, um eine Solegradierung vor dem Siedeprozess zu erreichen. Von Sektion 2 werden folgende Beiträge herausgegriffen: Chefarzt Dr. J. Kerschl behandelte Untersuchungen zur medizinischen Wirkung von Sole-Aerosolen, wie sie etwa am Gradierhaus und in einer Untertage-Inhalierkammer für therapeutische Zwecke genutzt werden. Der Geologe Dr. S. Kellermeier referierte umfassend über Bad Reichenhaller Heilquellen: Von der „Kirchbergquelle“ zur „REI 9“ (= Gruttensteinquel-
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le). In diesem Rahmen wurden sowohl Ausführungen zur Genese bzw. Herkunft der Sole aus dem „Haselgebirge“ (Oberstes Perm bis Untere Trias) gemacht als auch über die Jahrhunderte betriebenen Entnahmen, letztere zunächst mindestens seit dem Mittelalter im unterirdischen sog. Quellenbau und jetzt zusätzlich aus insgesamt 5 Tiefbohrungen. Das gemeinsame deftige Abendessen wurde auf der Padinger Alm, jenseits (westlich) der Saalach, eingenommen. Schluss- und Höhepunkt des Symposiums waren am 30.09. (Sonntag) vormittags optional angebotene Führungen
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• durch den Kurpark und das Gradierhaus, • durch die Alte Saline, den historischen Quellenbau und das Salzmuseum sowie • durch die Neue Saline. Kollege Werner Käss besuchte die Neue Saline und notierte folgende Daten: Verwendete Sole aus Leitung von Berchtesgaden und 3 Bohrungen, Jahresproduktion 300.000 t, elektrische Energie: einer der größten Verbraucher Bayerns, produziert werden: Industrie-, Gewerbe- und Haushaltssalz (davon 150 Sorten!). Der Verfasser nahm an der Führung durch die Alte Saline teil, „das Herz Bad Reichenhalls“ (wie es in einem
Prospekt heißt); über dieses Kulturdenkmal wird u. a. separat unter „Der kleine Umweg“ in Grundwasser berichtet. Eine denkwürdige Tagung fand ihren Abschluss mit dem gemeinsamen Mittagessen im „Gasthof Bürgerbräu“ am Rathausplatz. Dabei wurde den Gastgebern herzlich und aufrichtig für die Ausrichtung des Symposiums „mit allem Drum und Dran“ gedankt. Der Dank gilt insbesondere Kurdirektorin Gabriella Squarra und Stadtheimatpfleger Dr. Johannes Lang. E.P. Löhnert, Münster
Forum Wir müssen nicht verdursten! Wege aus der Wasserkrise Interview mit dem Wasserexperten Randolf Rausch Grundwasser: Betrachtet man heute die deutschen und internationalen Medien, stößt man täglich auf neue Schreckensmeldungen zum Thema Wasser. Experten warnen vor einer lebensbedrohenden weltweiten Wasserkrise. Berichte von Dürren, Kriegen um Wasser, vergiftetem Wasser und dem Ende unserer Wasserressourcen schüren Ängste, bald verdursten zu müssen, bzw. kein trinkbares Wasser mehr zu haben. Wie realistisch sind solche Szenarien? Rausch: Die Medien erzeugen in erster Linie ein Gefühl der Furcht und der Ohnmacht gegenüber den Problemen. Ich denke aber, dass wir nicht resignieren müssen. Wir sollten die Probleme als Herausforderung annehmen. Ich meine auch, dass wir bereits heute viele Lösungsansätze haben. Wir sind nicht in der Lage des unheilba-
ren Kranken für den es keine Heilung mehr geben kann. Grundwasser: Wenn wir die Erde vom Weltall betrachten, scheinen wir überhaupt kein Wasserproblem zu haben. 71 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. 29 Prozent werden von Landflächen eingenommen. Rausch: Unsere Erde wird nicht zu Unrecht der blaue Planet genannt. Die Gesamtwassermenge auf der Erde ist riesig und beträgt ca. 1,4 Milliarden Kubikkilometer. Davon sind aber 97,5 Prozent Salzwasser und nur 2,5 Prozent Süßwasser. Die verfügbare Menge an Süßwasser reduziert sich aber noch weiter. Von den etwa 35 Millionen Kubikkilometer Süßwasser sind etwa 24,5 Millionen Kubikkilometer nicht verfügbar. Sie sind als Eis in Gletschern und Dauerfrostböden gebunden. Etwa 10,5 Millionen Kubikkilometer Süßwasser können von uns genutzt werden. Der größte Teil davon ist für uns nicht sichtbar als Grundwas-
ser gespeichert und nur ein kleiner Teil in den Seen und Flüssen. Grundwasser: Dem steht derzeit ein weltweiter jährlicher Wasserverbrauch von etwa 5.000 Kubikkilometern gegenüber. Das bedeutet aber, dass wir bei jetzigem Wasserverbrauch Vorräte für mehr als 2.000 Jahre hätten und wir uns keine Sorgen machen müssten? Rausch: Das ist richtig und es kommt noch besser. Das Wasser wird ja eigentlich nicht verbraucht sondern nur genutzt. Unsere Wasservorräte sind nicht endlich, wie z. B. unsere Ölreserven. Das Wasser, das wir nutzen ist in ständiger Bewegung und Teil des globalen Wasserkreislaufs. Die nötige Energie liefert die Sonne. Der Wasserkreislauf beginnt, wenn Wasser aus den Meeren verdunstet und in die Atmosphäre gelangt. Das verdunstete Wasser gelangt in Form von Niederschlägen wieder auf die Erdoberfläche zurück. Welche Wassermenge
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den Boden erreicht hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Teil des Niederschlages wird von den Pflanzen genutzt und kehrt auf dem Weg der Verdunstung wieder in die Atmosphäre zurück. Wenn der Niederschlag den Boden erreicht, versickert ein Teil ins Grundwasser, während der andere Teil oberflächlich abfließt. Die Flüsse nehmen das Wasser auf und leiten es ins Meer zurück, wo der Wasserkreislauf von neuem beginnt. Global betrachtet werden so etwa 37.000 Kubikkilometer Oberflächenwasser und etwa 3.000 Kubikkilometer Grundwasser jährlich erneuert. Wissenschaftlich ausgedrückt, stellt der globale Wasserkreislauf ein geschlossenes System dar, das zwar Energie aber keine Masse mit seiner Umgebung austauscht. Das bedeutet, dass die uns zur Verfügung stehende Wassermenge konstant bleibt. Grundwasser: Dann besteht also gar keine Wasserknappheit, d. h. wir haben zumindest kein Mengenproblem? Rausch: Auf globaler Skala sicher nicht, lokal betrachtet dagegen schon. Das Wasser ist ungleich verteilt. Die Niederschläge fallen regional und zeitlich sehr unterschiedlich. Betrachtet man die räumliche Niederschlagsverteilung, erkennt man, dass gewisse Gebiete der Erde regelmäßig zum Teil enorme Wassermengen erhalten, während es in Trockengebieten kaum Niederschlag gibt. Ähnlich ist es mit der zeitlichen Verteilung. In vielen Gebieten der Erde haben wir eine saisonale
Niederschlagsverteilung, d. h. Regenzeiten wechseln mit Trockenzeiten. Es herrscht also eine Diskrepanz in der räumlichen und zeitlichen Verteilung des Wasserdargebotes. Demgegenüber steht die Nachfrage nach Wasser, die oft nicht mit dem Dargebot bzw. dessen Verteilung übereinstimmt. Hier ist die Aufgabe der Wasserwirtschaft. Bei einer Diskrepanz in der Zeit heißt es, das Wasser zu speichern, z. B. in Speicherseen oder unterirdisch im Grundwasser und den Wasserverbrauch über das Jahr zu steuern. Bei einer Diskrepanz im Raum heißt es, Wasser zwischen Regionen überzuleiten und Wasser sparsam zu nützen. Grundwasser: Wäre es dann nicht sinnvoll zur Lösung des regionalen Verteilungsproblems, Wasser aus Gebieten mit Wasserüberschuss in Wassermangelgebiete zu leiten, bzw. die Erde mit einem „Water Grid“ zu überziehen, um eine weltweit gleiche Wasserverteilung zu erhalten? Rausch: Diese Idee ist immer wieder angedacht worden und es gab und gibt immer wieder Pläne dazu. Sie entstammt dem Fortschrittsglauben des letzten Jahrhunderts. Mit der Daniel-Düsentrieb-Mentalität „Dem Ingenieur ist nichts zu schwör“ wurden brachiale Projekte erdacht. Ein Beispiel aus der Sowjetunion ist die Umlenkung der Eismeerflüsse in die Steppen im Süden des Landes. Ein anderes Beispiel sind geplante Eisbergtransporte von den Polen in die Tropen, um Trinkwasser daraus zu gewinnen. Bei diesen Projekten wurden aber weder die Kosten richtig berechnet, noch mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigt. Realisiert wurden sie Gott sei Dank nicht. Der Transport von Wasser ist teuer. Die Kosten steigen im Wesentlichen mit der Entfernung und dem Höhenunterschied zum Verbraucher und können ein Mehrfaches der Kosten am Wasserwerk betragen. Der Satz „The nearest water is the cheapest!“ ist
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für alle Wasserversorger eine Grundregel. Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu wissen, dass die größten Kosten bei der Wasserversorgung die eigentlichen Betriebskosten sind, d. h. die Kosten für die zum Transport notwendige Energie. Da aber zu befürchten ist, dass die Energiekosten zukünftig weiter ansteigen werden, ist der Wassertransport über große Entfernungen, wenn immer möglich, zu vermeiden. Zuerst ist immer zu prüfen, wie es mit möglichen Wasserressourcen vor Ort steht. Es gibt jedoch Situationen, wo eine Fernwasserversorgung unabdingbar ist, was aber einen höheren Wasserpreis bedingt. Weiterhin wissen wir aus unserer Erfahrung mit bestehenden Großprojekten, dass wir Menschen eigentlich nicht in der Lage sind, eine umfassende Einschätzung der Folgen vorab zu geben. Nach Realisierung solcher Projekte stellen wir immer wieder fest, dass negative Auswirkungen eintreten, die niemand vorher gesehen hat. Das bedeutet aber, dass wir uns von der Denkweise „Immer größer und weiter“ verabschieden und zur Linderung einer Wasserknappheit angepasste, überschaubare und maßgeschneiderte Technologien nutzen müssen. Wir brauchen also nicht eine Blaupause zur Lösung unserer Wasserprobleme, sondern viele Lösungen. Grundwasser: Ich möchte noch auf ein Zitat aus der Presse zurückkommen. Es sagt, dass derzeit 1 Milliarde
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Menschen ohne sauberes Trinkwasser sind. Bei 7 Milliarden Menschen, also jeder siebte. Rausch: Diese Aussage betrifft nur unseren Trinkwasserbedarf. Wir brauchen aber deutlich mehr. Aber lassen Sie uns erst einmal anschauen, wie viel Wasser der Mensch benötigt oder besser wie hoch unser täglicher Wasserbedarf ist. Zum Stillen unseres Durstes brauchen wir gerade mal 2 bis 3 Liter pro Tag. Wenn wir dazu noch den Bedarf für Kochen und einfache Hygiene hinzurechnen, kommen wir auf etwa 15 bis 20 Liter pro Tag. Diese Menge entspricht auch den Vorgaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Im Fall einer Katastrophe ist in Deutschland 15 Liter pro Person und Tag vorgesehen. Tatsächlich ist unser persönlicher Bedarf jedoch noch höher, in Deutschland derzeit etwa 130 Liter pro Person und Tag. Dieser Wert erhöht sich aber noch drastisch, wenn man den Bedarf für die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte und den für die Industrie dazu zählt. Man kommt dann auf über 5.000 Liter Wasser pro Person und Tag. Interessant ist dabei, dass, obwohl es in Deutschland sehr viel regnet, die Hälfte unseres Wasserbedarfs über den Import aus dem Ausland eingeführt – sogenanntes virtuelles Wasser – und nur eine Hälfte aus heimischen Ressourcen gedeckt wird. Das virtuelle Wasser steckt dabei in importierten Lebensmitteln, aber auch in importierten Produkten wie Fernseher, Autos oder Möbel, welche zu ihrer Produktion oft große Wassermengen benötigen. Gleichzeitig exportieren wir entsprechend mit in Deutschland hergestellten Waren virtuelles Wasser ins Ausland. Betrachtet man den weltweiten Wasserbedarf, sieht man dass die Landwirtschaft mit 70 Prozent der größte Wassernutzer ist. Die Industrie nutzt 20 Prozent, die Privathaushalte gerade einmal 10 Prozent. Regional gibt es dabei Unterschiede. In Europa entfallen etwa 50 Prozent auf die Industrie, während in
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Afrika 85 Prozent die Landwirtschaft nutzt. Grundwasser: Die Weltbevölkerung wächst stetig, sodass immer mehr Wasser gebraucht wird. Dies gilt vor allem für die Erzeugung unserer Nahrung. Wird Wasser knapp werden? Rausch: Wasser ist in vielen Regionen der Erde schon lange ein knappes Gut. Aufgrund des Bevölkerungswachstums und des steigenden Lebensstandards wird die Knappheit weiter zunehmen. Nach einer Definition der UNO leiden Länder mit 1.000 Kubikmeter Wasser pro Person und Jahr an Wassermangel, das entspricht, um diesen mit obigen Daten vergleichen zu können, ca. 2.700 Liter pro Person und Tag. Im Jahr 2000 betraf dies etwa 400 Millionen Menschen, für 2025 wird vorhergesagt, dass dies für 3 Milliarden Menschen gilt. Ein weiterer Indikator zur Einschätzung des Wassermangels eines Landes ist das Verhältnis der Wasserentnahmen zu den verfügbaren erneuerbaren Ressourcen. Bei einem Verhältnis von 0,2 bis 0,4 spricht man von mildem Wasserstress und bei einem Verhältnis von > 0,43 von ernstem Wasserstress. Betrachtet man die weltweite Verteilung erkennt man, dass der Wasserstress am höchsten in den traditionellen Trockengebieten und den bevölkerungsreichsten Ländern ist. Langfristig wird sich diese Situation jedoch entschärfen. Nachdem die
Anzahl der Menschen über Jahrtausende gestiegen ist, wird sie nach mittleren Entwicklungsprognosen des UN/DESA etwa ab 2070 rückläufig sein. Die düsteren Prognosen zu den „Grenzen des Wachstums“, wie sie in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts vom Club of Rome erstellt wurden, werden also nicht eintreten. Wir kämpfen nur gegen eine „Bevölkerungsschwelle“ und nicht gegen ein exponentielles Bevölkerungswachstum an. Wir sehen also schon jetzt Licht am Ende des Tunnels. Grundwasser: Vom Intergovernmental Panel on Climate Change (Weltklimarat) wird prognostiziert, dass sich durch den Klimawandel die Wassersituation noch weiter verschlimmert und die Trockengebiete sich weiter ausbreiten. Rausch: Klima und Wasserhaushalt sind eng aneinander gekoppelt. Durch den Klimawandel verändert sich der Wasserkreislauf. Als Folge der Erwärmung wird dieser angeregt. Mit steigender Temperatur wächst die Verdunstung und der Niederschlag nimmt zu. Dies hat wiederum eine Änderung der Niederschlagsverteilung in Raum und Zeit zur Folge. Einige Regionen bekommen weniger Wasser, andere aber auch mehr. Extremereignisse, wie Dürren oder Überschwemmungen, nehmen zu. Das heißt, es kommt zur Umverteilung und Verschiebung der Klimazonen und der zeitlichen Niederschlagsverteilung. Ein Beispiel ist die Mittelmeerregion. Schon seit mehreren Jahrzehnten nimmt dort der Niederschlag ab und es wird immer trockener. In Deutschland werden Extremereignisse zunehmen. Die Sommer werden insgesamt trockener und wärmer, während die Winter feuchter und milder werden. Im Jahresmittel bleiben die Niederschläge in Deutschland aber gleich. Weltweit ist jedoch mit einem Niederschlagsanstieg von 10 bis 20 Prozent zu rechnen. Im nächsten Jahrzehnt wird es uns wohl nicht gelingen, den globalen Temperaturanstieg zu stoppen. Was wir
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aber schaffen können, ist den Anstieg zumindest zu mindern. Das bedeutet aber, dass wir uns heute schon anpassen können und müssen, d. h. durch geeignete Maßnahmen reagieren. Grundwasser: Bereits 1985 prophezeite der spätere UN-Generalsekretär Boutros Ghali, dass die Kriege der Zukunft um Wasser geführt würden. Diese Warnung wurde 1995 vom Vizepräsident der Weltbank, Ismail Serageldin, erneut aufgenommen. Er sagte „Die Kriege des 21. Jahrhunderts werden nicht mehr um Öl, sondern um Wasser geführt werden“. Was hat sich davon bewahrheitet? Rausch: Diese Aussagen machen Angst und klingen zuerst einmal plausibel. Viele wasserarme Staaten schauen gierig auf die Wasservorkommen ihrer Nachbarn und scheinen bereit, dafür einen Konflikt vom Zaun zu brechen. Zumal Wasser besonders in den Regionen fehlt, in denen die Bevölkerung stetig wächst. Wenn man jedoch die weltweiten Wasserkonflikte näher betrachtet kommt man zu einer anderen Einschätzung. Eine Studie der Oregon State University aus dem Jahr 2001 besagt das Gegenteil. Die Untersuchung dokumentiert über 1.800 Auseinandersetzungen um Wasser während der letzten fünfzig Jahre. Darunter waren rund 500 Fälle, in denen es Konflikte gab, Kriege um Wasser gab es jedoch nicht. Stattdessen überwogen eindeutig die positiven Dialoge, bei denen am Ende Verträge und Vereinbarungen die Wassernutzung regelten. Mehr als zwei Drittel aller Nutzungsprobleme ließen sich in der Vergangenheit friedlich beilegen. Wenn man genauer die Gründe für die Kriege auf unserer Erde betrachtet, kommt man auch zu anderen Ergebnissen. Kriege haben nie monokausale Ursachen. Wasser ist bei diesen Konflikten aber eine Begleiterscheinung und nicht die Ursache. Zusammenfassend kann man sagen, dass es Spannungen wegen des Wassers gibt. Ein Krieg, der nur um Wasser
geführt wurde, fand aber noch nicht statt. Grundwasser: Selbst wenn Wasser vorhanden ist, so bleibt die Qualität eine Frage. Täglich sterben Tausende Menschen durch verseuchtes Wasser. Nach Angaben der World Health Organisation (WHO) wird geschätzt, dass darunter 5.000 Kinder pro Tag sind. Was kann getan werden um dies zu verhindern? Rausch: Es handelt sich in der Regel um Magen- und Darmerkrankungen, verursacht durch pathogene Organismen. Häufige Krankheiten sind Cholera und Typhus verursacht durch Bakterien, Hepatitis durch Viren oder die Amöbenruhr. Die Verhinderung dieser Krankheiten ist denkbar einfach. Das Wasser muss vor der Nutzung entkeimt werden. Dazu gibt es die unterschiedlichsten Verfahren. Die einfachste Methode ist das Wasser abzukochen oder das Wasser zu chloren. Ein weiteres interessantes und preisgünstiges Verfahren ist das SODIS-Verfahren. SODIS steht für Solar Water Disinfection. Es beruht auf der keimtötenden Wirkung der UVA-Strahlung im Sonnenlicht. Zur Entkeimung wird das Wasser in PET Flaschen gefüllt und der Sonne über längere Zeit ausgesetzt. Bei genügend langer Bestrahlung werden die Krankheitserreger so abgetötet. Das Verfahren eignet sich deshalb besonders in Entwicklungsländern und zur Wasserbehandlung auf Haushaltsebene. Manchmal ist die Verhinderung dieser Krankheiten noch einfacher, wie ein aktuelles Beispiel aus einem Flüchtlingslager im Südsudan zeigt. Dort bestehen zwar Brunnen mit sauberem Wasser zur Versorgung der Menschen. Es fehlen aber saubere Kanister und Eimer, sodass das Wasser in den vorhandenen Behältnissen rasch verkeimt und zu Krankheiten führt. Dieser Zustand könnte mit ein paar tausend Euro leicht behoben werden. Das bedeutet, dass heute kein Mensch mehr an diesen Krankhei-
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ten sterben muss. Wir leben nicht mehr im Mittelalter. Krankheitsursachen, Krankheitsverlauf und die notwendigen Behandlungen sind allgemein bekannt. Die Kosten für vorbeugende Maßnahmen können aufgebracht werden. Grundwasser: Es gibt aber noch andere Verschmutzungen des Wassers, die unsere Gesundheit schädigen. Sie führen wohl nicht unmittelbar zum Tode, können aber chronische Krankheiten zur Folge haben. Rausch: In manchen Regionen der Erde ist das Wasser von Natur aus mit Stoffen belastet, die gesundheitsschädlich sind. Dazu gehören zum Beispiel erhöhte Konzentrationen von Arsen, Fluor, verschiedenen Schwermetallen oder radioaktive Substanzen. Aber auch im Fall dieser Schadstoffe sind die wissenschaftlichen Zusammenhänge verstanden und eine Prävention durch Vermeidung der Nutzung, oder wenn das nicht möglich ist, durch Aufbereitung, d. h. Elimination der Stoffe aus dem Wasser, möglich. Grundwasser: Wie sieht es aber mit Stoffen aus, die wir künstlich geschaffen haben und die in den Wasserkreislauf gelangt sind. Ich denke z. B. an Pestizide, Arzneimittelrückstände, Rückstände der Kosmetikindustrie, Nanopartikel und andere von uns produzierte Stoffe? Rausch: Hier sehe ich tatsächlich eine Gefahr. Viele dieser Stoffe kommen auf den Markt, wobei man meines Erachtens nur unvollkommen untersucht hat, wie sie sich in der Umwelt verhalten. Werden sie zu unschädlichen Produkten abgebaut oder sind deren Abbauprodukte noch gefährlicher als der Ausgangsstoff? Sind sie überhaupt mit den heutigen analytischen Methoden nachweisbar? Hier besteht stetiger Forschungsbedarf. Bei der Betrachtung der Wirkung auf den Menschen sollte man die Stoffe auch nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit anderen möglichen Schadstoffen betrachten. Ein Aspekt, der heute meist
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noch ausgeklammert ist. Es gibt heute zwar die entsprechenden Technologien, um diese Stoffe aus unserem Wasser zu entfernen. Diese Verfahren sind aber teuer und deshalb nicht überall verfügbar. Grundwasser: Wie bereits erwähnt, brauchen wir das meiste Wasser zur Erzeugung unserer Nahrung. Die Landwirtschaft hat mit ca. 70 Prozent den größten Anteil am weltweiten Wasserbedarf. Haben wir bei steigender Bevölkerung genug Wasser für die Nahrungsmittelproduktion oder besteht letztendlich die Gefahr, dass wir nicht mehr in der Lage sind genügend Nahrung zu produzieren? D. h., wir müssen wohl nicht verdursten, es besteht jedoch die Gefahr zu verhungern? Rausch: In großen Teilen der Erde funktioniert Landwirtschaft nur mit künstlicher Bewässerung. Die Grenze für Landwirtschaft mit Bewässerung liegt bei einem Jahresniederschlag von kleiner 400 Millimeter pro Jahr. Wenn man die gängigen der heute angewendeten Bewässerungstechniken kritisch betrachtet, muss man feststellen, dass diese nicht sehr effektiv sind. Bis zu 50 Prozent des Wassers verdunstet direkt oder versickert von der Pflanze ungenützt in den Untergrund. Hier besteht ein enormes Einsparungspotential. Der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft könnte mit wenigen gezielten Maßnahmen, wie zum Beispiel der Mikrobewässerung, bis um die Hälfte reduziert werden. Wenn uns das konsequent gelingt, können wir den weltweiten Wasserbedarf um ein Drittel verringern. Wenn wir über Verhungern bzw. unsere Nahrung sprechen, müssen wir etwas ausholen und uns zuerst unseren tatsächlichen Nahrungsbedarf genauer anschauen. Für eine ausgeglichene Ernährung benötigen wir nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) etwa 3.000 Kilokalorien pro Tag. Diese Nahrungsmenge liegt im Schnitt für die bestehende Weltbevölkerung vor.
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Trotzdem kommt es zu Hungersnöten, was seine Ursache, wiederum, ähnlich wie beim Wasser, in der ungleichen Verteilung hat. Für die Zukunft werden wohl mehr Nahrungsmittel benötigt, was aber nur zu einem Teil in der Vergrößerung der landwirtschaftlichen Flächen und des Wasserbedarfs resultieren muss. Nach Aussagen von Marion Guillou, Chefin von Frankreichs Nationalem Institut für Agrarforschung, können durch Ertragsoptimierungen, Einsparungen – heute gehen 30 bis 40 Prozent der Ernten verloren – , Änderungen im Konsumverhalten – es gibt nicht nur eine Milliarde Menschen, die hungern, und gleichzeitig sind 1,4 Milliarden übergewichtig – und durch Anbau ertragreicherer Pflanzen, unsere Nahrungsmittel gesichert werden. Selbst, wenn wie prognostiziert, 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben, ist es möglich, genug Nahrungsmittel zu erzeugen und den Menschen zur Verfügung zu stellen. Grundwasser: Und wie sieht es mit dem Wasserverbrauch der Industrie aus? Rausch: Konsequentes Wasserrecycling in der Industrie und effiziente Wasseraufbereitung sowie eine optimierte Nutzung können den Wasserbedarf auch in diesem Sektor weiter reduzieren. Wasser ist ein Kostenfaktor und deshalb gibt es ein großes Eigeninteresse der Industrie, den Wasserverbrauch zu senken. In den reichen Industrieländer, wie z. B. in Deutschland, ist man dabei schon sehr weit, während in den Schwellenländern noch ein großer Nachholbedarf und somit Sparpotential besteht. Grundwasser: Wie wir zu Anfang schon festgestellt haben, gibt es eigentlich genug Wasser auf der Erde. Ist die Meerwasserentsalzung nicht die einfachste Lösung für all unsere Wasserprobleme? Rausch: Technisch gesehen ist die Meerwasserentsalzung kein Problem. Es gibt schon seit langer Zeit verschiedene Verfahren das Salz aus dem Meerwasser zu entfernen. Gängige
Technologien sind die Entspannungsverdampfung und die Umkehrosmose. Die großtechnische Anwendung begann in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts am Persischen Golf. Danach folgten der Mittelmeerraum und die USA. 2010 bestanden weltweit 14.500 Anlagen, aus den ca. 16 Kubikkilometer Wasser pro Jahr erzeugt wurden. Das macht aber nur 0,5 Prozent des weltweiten Trinkwasserverbrauchs aus. Größter Anwender von Meerwasserentsalzung ist das Königreich Saudi Arabien mit 13 Prozent der Weltproduktion. Im Vergleich zur Nutzung von Oberflächen- oder Grundwasser ist das entsalzte Wasser aber mindestens 2- bis 3-mal teurer. Gegenwärtig beträgt der Preis pro Kubikmeter entsalzten Meerwassers zwischen 40 bis 80 Euro Cent. Das bedeutet, dass die Anwendung nur in reichen Industrieländern und Ländern mit hohen Energieressourcen möglich ist. Für Entwicklungs- und Schwellenländer ist dies heute noch zu kostspielig. Es besteht jedoch die berechtigte Hoffnung, dass die Technologien noch weiter optimiert und bei Nutzung regenerativer Energien wie Windkraft oder Sonnenenergie noch preiswerter werden. Für Trockengebiete in Küstenregionen, wo ein Viertel der Weltbevölkerung nur weniger als 25 km von der Küste entfernt lebt, wird dies sicher bald der Fall sein. Die Nutzung von entsalztem Meerwasser für die Landwirtschaft im großen Maßstab ist heute aber noch nicht wirtschaftlich. Grundwasser: 2010 haben die Vereinten Nationen den Anspruch auf reines Wasser in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aufgenommen. Ist es dann nicht folgerichtig die Versorgung der Menschen mit Wasser kostenfrei zu gestalten? Rausch: Es ist eigentlich skandalös, dass dies erst so spät geschehen ist. Dieser Anspruch gehört zur den Urrechten der Menschheit und ist Bestandteil vieler Kulturen. Z. B. ist nach den Grundsätzen des Islam das Teilen des Wassers mit Anderen ein
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Akt der Nächstenliebe und eine gesetzliche Verpflichtung. Ganz kostenfrei werden wir Wasser aber nicht bereitstellen können. Die Wasserversorgung, so wie sie heute erforderlich ist, funktioniert nicht zum Nulltarif. Pumpen, Rohrleitungen, Wasseraufbereitungsanlagen, Personal etc. haben ihren Preis. Neben den primären Investitionskosten sind dabei die langfristigen Kosten für Betrieb und Wartung die Hauptkosten. Für ein nachhaltiges Management sind die realen Preise notwendig, eine klare Kostenzuordnung ist unabdingbar. Diese Kosten müssen finanziert und sollten vom Verbraucher bezahlt werden. Eine staatliche Subventionierung halte ich dabei für wenig sinnvoll. Je gerechter und transparenter der Wasserpreis ist, desto mehr sind alle Verbraucher gezwungen und bereit, das Wasser effizienter zu nutzen und den Preis zu akzeptieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Wasserverschwendung in Ländern mit geringen Wasserpreisen am höchsten ist. Nach dem Motto „Was nichts kostet ist nichts wert!“. Das schließt aber nicht aus, dass es finanzielle Unterstützung für Menschen geben muss, die den Preis nicht zahlen können. In der Zukunft müssen wir davon ausgehen, dass der Wasserpreis ansteigen wird. Die Kosten weiterer Wassererschließungen werden steigen, da immer mehr Energie und Kapital für Aufbereitung und Transport erforderlich werden. Die leicht und billig nutzbaren Ressourcen sind bereits erschlossen. Nach Aussage des Wasserexperten Martin Stuchtey von McKinsey ist die Zeit des „billigen Wassers“ vorbei. Eine bedenkliche Entwicklung ist in diesem Zusammenhang die Privatisierung oder die teilweise Privatisierung des Wassersektors. Nach dem Modell der Public Private Partnership (Öffentlich-Private Partnerschaft) wird die Wasserversorgung in vielen Großstädten der Welt von internationalen Konzernen, wie z. B. Thamese Water, Vivendi, Suez oder von der
deutschen RWE, betrieben. Da diese Konzerne profitorientiert arbeiten müssen, kommt es dabei oft zu einer drastischen Verteuerung des Wassers. Traurige Berühmtheit hat dabei der „Wasseraufstand“ im Jahr 2000 in der Stadt Cochabamba in Bolivien erlangt, der die Reaktion auf die Erhöhung des Wasserpreises war. Dieses Modell taugt aus meiner Sicht nicht für unsere Zukunft. Meine Vorstellung ist, zurück zur öffentlichen Wasserversorgung zu gehen, d. h. das Betriebsmodell der Wassergenossenschaften wieder aufleben zu lassen. Der Wasserpreis wird nur von den tatsächlichen Kosten bestimmt. Im Gegensatz zu privaten Organisationen, die Gewinne machen müssen, sind Wassergenossenschaften Non-Profit-Organisationen. Das bedeutet, dass der Wasserpreis bei gutem Management grundsätzlich billiger ist. Ich gehe sogar noch weiter, mittelfristig muss die Forderung des Weltsozialforums von Porto Alegre aus dem Jahr 2000, die die Unprivatisierbarkeit des Wassers für die ganze Welt fordert, festgeschrieben werden. Grundwassser: Was kann und muss weiter getan werden? Rausch: Wichtig ist, dass wir unseren Wasserbedarf konsequent weiter optimieren und somit Wasser sparen. Wir müssen uns fragen, wer ist der größte Nutzer, wo kann am meisten gespart werden. Unsere Mittel sollten so eingesetzt werden, um den größten Nutzen zu haben. Daraus folgt, dass wir große finanzielle Mittel in die Verbesserung der landwirtschaftlichen Bewässerungsverfahren investieren sollten. Ähnliches gilt für unsere Trinkwasserversorgung. Hier haben wir hohe Verluste in den Rohrleitungen. In manchen Städten versickern 20 bis 50 Prozent des Wassers. Auch hier muss investiert werden. Die Kosten bezogen auf die Einsparung gleicher Wassermenge, sind aber vergleichsweise viel höher als in der Landwirtschaft. Weiterhin müssen wir uns fragen, brauchen wir für alles Trinkwasser. Genügt für viele Zwecke nicht auch Wasser
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geringerer Qualität? Weiterhin ist die Nutzung von geklärtem Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung weiter zu verbessern. Und dann ist da natürlich noch der Schutz unserer Wasserressourcen. Wir müssen dabei vor allem sicherstellen, dass deren Qualität erhalten bleibt. Wenn Wasser erst mal verschmutzt ist, ist es aufwändig und teuer es wieder zu reinigen. D. h., das Konzept Vorsorge ist besser als Nachsorge muss konsequent verfolgt werden. Das heißt aber, dass wir nicht resignieren müssen. Es kostet uns zwar große Anstrengungen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es uns gelingt, unsere Wasserversorgung zu sichern. Dies trifft zumindest auf die technischen Herausforderungen zu. Hierfür haben wir die Lösungen, bzw. können wir die Lösungen entwickeln. Es wird aber nicht die eine Lösung geben, sondern ein breites Spektrum von Optionen, wobei die sozio-ökonomischen Hindernisse in der Regel größer als die technischen Herausforderungen sind. Wir müssen davon ausgehen, dass in nächster Zeit die regionalen Wasserprobleme wohl noch zunehmen werden. Wir werden in der Zukunft einen größeren Anteil des Einkommens als heute für die Bereitstellung von Wasser und Nahrung aufbringen müssen. Der Preis des Wassers wird ansteigen, aber wir werden uns Wasser leisten können. Wir müssen also weder verdursten noch müssen wir verhungern. Sollten wir dies doch, so hat dies nichts mit den Ressourcen, die uns die Erde zur Verfügung stellt, sondern mit unserem eigenen Unvermögen zu tun diese effektiv und gerecht zu nutzen.
Vita Prof. Dr. Randolf Rausch ist ein international renommierter Hydrogeologe. Er arbeitet seit mehreren Jahrzehnten im Wassersektor. Seit 2004 leitet er für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Wasserstu-
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dien in Saudi Arabien und den Golfstaaten. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und lehrt an der Technischen Universität Darmstadt.
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Informationen Internet: www.zbl-stiftung.de oder www.dgfz.de (Dresdner Grundwassertage)
Es stellt sich vor Glosse Ausschreibung zum Dresdner Grundwasserforschungspreis 2013 Die Stiftung zur Förderung der „Wissenschaftlichen Schule Zunker-BuschLuckner“ vergibt alle zwei Jahre den Dresdner Grundwasserforschungspreis. Ausgezeichnet werden innovative wissenschaftliche Arbeiten von Doktoranden auf den Gebieten der Modellbildung und Simulation, der experimentellen Grundlagen- und Anwendungsforschung in Labor und Feld und der Beispiellösung pilothafter Praxisprobleme durch innovative Forschungsapplikationen. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert. Über die Vergabe des Preises entscheidet das Kuratorium der Stiftung. Als Leiter der Vergabekommission fungiert 2013 Herr Prof. Dr. Rudolf Liedl. Der Dresdner Grundwasserforschungspreis wird anlässlich der Dresdner Grundwassertage am 18.06.2013 vergeben. Es sind sowohl Eigenbewerbungen als auch Vorschläge Dritter möglich. Die Vorlage der Dissertationsschrift, ergänzt durch einen wissenschaftlichen Lebenslauf und eine Stellungnahme des Betreuers der Dissertation ist für die Vergabekommission ausreichend. Termine Die Unterlagen sind in deutscher Sprache und in zweifacher Ausfertigung bis zum 15. Mai 2013 zu richten an: DSZ – Deutsches Stiftungszentrum GmbH z.Hd. Herrn Harald Schaaf Postfach 16 44 60 45224 Essen
Weltweite Wasserprobleme und Lösungen Liebe Grundwasser-Leserinnen und -Leser, hier meldet sich wieder Euer Mitglied Ronny Rheinstwasser aus Kleinmäuselwitz zu Wort. Nu, also. Da ich Experte in Hydrogeologie bin und weltweit große Wasserprobleme existieren, hat mich der Präsident gebeten hier für Euch einmal was dazu zu schreiben. Nu, dann schreibe ich darüber und wie die Probleme zu bekämpfen sind. Die Erde ist sehr groß mit genügend Wasser drauf und drinne, als Grundwasser. Das sind zig Trillionen Liter! Ich hab ausgerechnet, dass das ewig reicht, für alle! Nu, wenn nu nicht die Menschheit so blöde wäre und immer, aber auch ausgerechnet dahin ziehen muss, wo das Wasser entweder zu rostig, zu salzig oder gar nicht ist. Da sage ich als Experte, dies ist strengstens zu verbieten und alle Städte z. B. in Wüsten sind zu schließen. Dann ist das Problem, dass die Leute zwar keinen Klimawandel wollen, aber denne die Stube im Winter immer auf 25 Grad heizen. Das hat den Vorteil, dass man mit kurzer Hose und T-Shirt im Haus rumlaufen kann, aber es wird weniger Stoff benötigt, wodurch z. B. in Bangladesh das Bruttoinlandsprodukt sinkt. Das alles hat dann großen Einfluss auf das Eisschmelzen und auf den Niederschlag, alles wird nämlich mehr und wir bekommen mehr Wasser als wir verbrauchen. Ich empfehle daher, dass wir alle zum Beispiel mehr Wasser trinken oder Bier (seit Jahren sinkender Verbrauch!) und auf
dem Klo alle Wasserspartasten verbieten. Es muss sich jeder Mensch angewöhnen pro Tag ca. 6 Liter Wasser zu trinken, dann sind pro Tag rund 42 Milliarden Liter Wasser gespeichert! Durch mehrfaches tägliches Duschen würden allein in Brandenburg ca. 80 Millionen Kubikmeter Wasser innerhalb von 24 Stunden im Abwasserkanal und den Kläranlagen gespeichert werden. Dann muss mehr bewässert werden. Dadurch speichern die Tomaten oder Kürbisse usw. mehr Wasser und werden automatisch größer und wir bekommen mehr fürs Geld. Das könnte dann weltweit die Inflation auf unter 1,8 % drücken, habe ich berechnet. Zudem würde durch das Pumpen weltweit der Grundwasserspiegel sinken, wodurch mehr Platz für das neugebildete Grundwasser wäre. Nur so können wir die Unmengen an Wasser wegbringen und Überschwemmungen usw. verhindern. Aber wir haben noch das Problem mit der Chemie. Wir haben ja ständig ca. 100.000 chemische Stoffe in Gebrauch (EU-Bericht), das ändert sich auch nicht, weil wenn die Forscher rausgefunden haben, dass ein Stoff gefährlich ist und der dann verboten wird, dann erfinden die Chemiker einen Neuen. Nu, und da weiß man dann erst Mal gar nichts drüber. Wenn man dann weiß, dass der gefährlich ist, geht das Ganze wieder von vorne los. Da muss nach meiner Meinung eine Regel her, die diesen Kreislauf verbietet, oder z. B. weltweit keine Chemiker mehr ausgebildet werden dürfen. Liebe Leserinnen und Leser, man könnte nun verzweifeln, aber wenn man konsequent meine Maßnahmen anwenden würde, und das kann jeder im Prinzip selbst zuhause tun, dann wäre der Welt geholfen und die ganzen Katastrophen werden nicht eintreffen! Euer Ronny Rheinstwasser, Kleinmäuselwitz
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Literatur und Medien
Buchbesprechungen Oberflächennahe Geothermie für Gebäude, Roland Koenigsdorff Broschierte Ausgabe: 323 Seiten, Verlag: Fraunhofer Irb Verlag, Sprache: Deutsch, ISBN-10: 381678271X (ca. 43 €) Das Buch ist bereits nicht mehr ganz neu (es ist bereits 2011 erschienen), die oberflächennahe Geothermie ist jedoch nach wie vor hochaktuell (und brisant). Insbesondere im Objektbau wird verstärkt Geothermie als „green energy“ diskutiert und gerade dort ist eine richtige Einschätzung ihrer Möglichkeiten bereits in frühen Projektphasen immens wichtig. Gegenüber dem bereits 2008 erschienenen Standardwerk „Arbeitshilfen Geothermie“ (Walker-Hertkorn & Tholen 2008) betrachtet das vorliegende Buch etwas weniger die geologischen und geotechnischen Aspekte, sondern ergänzt diese durch eine ganzheitliche energetische Betrachtung und Bewertung der Technologie. Das Buch beginnt mit einem kurzgefassten Grundlagenkapitel über geothermische Energienutzung, in dem einführend das Wie und Warum der oberflächennahen (und kurz auch der tiefen) Geothermie vorgestellt werden. Die wesentlichen physikalischen Grundlagen zum Umgang mit Wärme und Temperaturen werden kurz erläutert, ohne dies mathematisch zu vertiefen. Anschließend werden Wärmepumpen und Kältemaschinen vorgestellt, die letztlich das Herzstück der oberflächennahen geothermischen Wärmenutzung darstellen. Neben verschiedenen Typen von Wärmepumpen werden auch die energetischen Kenngrößen wie COP (Coefficient Of Performance), JAZ (Jahresarbeitszahl) sowie einige weitere erläutert, die in der Praxis eine wichtige Rolle spielen und leider oft verwechselt werden.
Das anschließende Kapitel „Oberflächennahe geothermische Quellensysteme“ ist de facto das erste Hauptkapitel im Buch. Genehmigungsgrundlagen und Brunnenanlagen („offene Systeme“) werden recht kurz und eher der Vollständigkeit halber mit aufgeführt, Erdwärmesonden werden dann recht ausführlich behandelt. Besonders hilfreich zum Systemverständnis sind Abbildungen zum Temperaturverlauf im Bohrloch sowie eine detaillierte Besprechung der Temperaturantwort in Erdwärmesonden auf den Wärmepumpenbetrieb. Mit Bemessungsgrundlagen (inkl. Zahlenbeispielen), Hinweisen zur Hydraulik sowie Abschnitten zu Ausführung und Betrieb werden alle Aspekte der Erstellung einer Erdwärmesondenanlage erläutert. Im weiteren Verlauf werden auch Erdwärmekollektoren und Energiepfähle vorgestellt; die entsprechenden Abschnitte liefern keine neuen Ansätze, fassen aber den aktuellen Stand der Technik übersichtlich zusammen. Vervollständigt wird das Kapitel durch Luft-Erdwärmetauscher und innovative Sondersysteme, die jedoch in der geothermischen Praxis bisher keine bedeutende Rolle spielen. Das zweite Hauptkapitel befasst sich mit „Gebäude- und Systemtechnik für die Nutzung oberflächennaher Geothermie“. Insbesondere dieses Kapitel ist für viele geotechnische wie auch gebäudetechnische Planer dringend zu empfehlen, hier werden für effiziente Anlagen so entscheidende Themen wie „wärmepumpengerechte Wärme- & Kälteverbraucher“ erläutert (unterteilt in Heizen, Kühlen, Raumluft und Trinkwassererwärmung). Anschließend werden grundsätzliche Systemkomponenten von Wärmepumpenheizungen vorgestellt, inklusive direkter Kühlung und thermischer Kombination von Solaranlagen. Das Buch zielt dabei eher
auf ein allgemeines Verständnis der relevanten Aspekte mit vereinfachten Hydraulikschemata. Besonders lesenswert ist der abschließende Abschnitt zur Regelung und Automatisierung sowie der Überwachung von Anlagen im Betrieb. Hier werden ganz essentielle Anhaltspunkte zur Steuerungslogik von Wärmepumpenanlagen gegeben (die z. T. so mancher bestehenden Großanlage gut täten), bis hin zu recht konkreten Empfehlungen für das elektronische Anlagenmonitoring. Ein weiteres umfangreiches Kapitel beschäftigt sich mit Berechnungsund Simulationsverfahren für Erdwärmesonden. Verschiedene Simulationsmodelle und -methoden werden zwar kurz vorgestellt, Kern des Kapitels ist jedoch die Einführung in die vom Autor entwickelte und kostenlos verfügbare Software GEO-Handlight, welche der vereinfachten Simulation von Erdwärmesonden dient. Das Vorgehen, die Parametersensitivität, Einflussfaktoren sowie ein Vergleich mit EED (Earth Energy Designer) werden recht ausführlich erläutert. Das anschließende Kapitel „Projektbeispiele“ soll hier nicht näher diskutiert werden. Die vorgestellten Projekte sind allesamt größere Bauvorhaben und geben einen Einblick in mögliche Versorgungskonzepte. Interessant und inspirierend, zum Systemverständnis jedoch nicht unbedingt erforderlich. Das letzte Kapitel schließlich thematisiert die „Ökonomische und ökologische Bewertung“ von Wärmepumpenanlagen. Nach einer kurzen Einführung in mögliche Wirtschaftlichkeitsberechnungen mit konkreten Zahlenbeispielen werden auch ökologische Aspekte und aktuelle Schadensfälle besprochen (insb. im Zusammenhang mit Veränderungen im Grundwasser). Ohne zu sehr in mathematische Tiefen zu gehen, präsentiert der Autor eine realistische Einschät-
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zung des „Nutzens“ von erdgekoppelten Wärmepumpenanlagen. Zusammenfassend greift das Buch fast alle relevanten Bereiche im Themenkomplex oberflächennahe Geothermie auf. Das notwendige Grundlagenwissen und Anlagenverständnis im Planungsalltag wird einführend und umfassend diskutiert. Einzelne wichtige physikalische Zusammenhänge werden im Detail erläutert. Insgesamt erhält der Leser jedoch eher einen grundlegenden Überblick und Einblick in die verschiedenen Aspekte und Themengebiete, ohne dass diese übermäßig vertieft werden. Klarer Schwerpunkt des Buches sind Erdwärmesonden, die in der Praxis auch den mit Abstand größten Teil der ausgeführten geothermischen Wärmetauscher darstellen. Insbesondere die Informationen über die prinzipiellen Grundvoraussetzungen für energetisch effizenten Wärmepumpenbetrieb sind im Bereich der technischen Gebäudeausstattung und für Entscheidungsträger in frühen Projektphasen unbedingt zu empfehlen. D. Kuntz, Starzach-Felldorf
Das Wasserwerk Ahlintel, von Eckhard Speetzen Münster. Forsch. Geol. Paläont. 107, 139 S., 33 Abb., 6 Tab, 1 Anh., Münster 2012. ISBN 9783-86991-643-9, ISSN 0368-9654. (Preis: 22 €, Bestellungen an:
[email protected] oder Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat, Münster (
[email protected]) oder über den Buchhandel) Der Untertitel informiert bereits über den Inhalt des Werkes: „Zur Geschichte des Wasserwerks der Stadt Steinfurt und der Wasserversorgung von Borghorst, Burgsteinfurt, Ahlintel, Emsdetten, Nordwalde und Altenberge“. Mit dem Aspekt „Wasserversorgung“ ist auch die Hydrogeologie angesprochen.
Der Verfasser war bis zu seiner Pensionierung 2005 als Akademischer Oberrat im damaligen GeologischPaläontologischen Institut der Universität Münster tätig. Neben seinen fachlichen, speziell quartärgeologischen Interessen spielen zunehmend auch geohistorische eine Rolle. Die o. g. Ortschaften liegen im nordwestlichen Münsterland und damit innerhalb des Münsterschen Kreidebeckens, das arm an nutzbaren Grundwasserressourcen ist. Ausnahmen bilden die oberkretazischen „Halterner Sande“ und der in der SaaleKaltzeit gebildete sog. Münsterländer Kiessandzug, der sich im zentralen Münsterland als rinnenartige Eintiefung mit einer Breite von 1–2 km über eine Länge von ca. 80 km in Richtung SE-NW erstreckt. Diesen oberflächenoffenen 10–30 m mächtigen Grundwasserleiter nutzt eine Reihe von Wasserwerken, darunter das behandelte von Ahlintel, das 4 Horizontalbrunnenfelder betreibt. Insgesamt werden durch die jetzigen Stadtwerke Steinfurt GmbH ca. 2,6 Mill. m3 Trinkwasser gefördert, die nach Meinung des Autors deutlich unterhalb der Grundwasserneubildungsrate von 3,6 Mill. m3 (entspr. 200 mm) pro Jahr liegen. Diese quantitativ nachhaltig mögliche Förderung ist durch eine am o. g. Institut verfasste Dissertation von Bietmann (2009) abgesichert. Qualitativ variieren die geförderten Wässer allerdings engräumig durch unterschiedliche Nitrat- und Eisengehalte, die durch Mischen, Aufbereitung sowie spezielle Betriebsweisen der Brunnen beherrschbar erscheinen. Das Wasserwerk Ahlintel hat eine über hundertjährige Geschichte, die E. Speetzen unter Beifügung vieler Farbbilder und Dokumente ausführlich schildert. Darin enthalten sind u. a. Entwicklungen der Methoden des Brunnenbaus sowie erste (hydro-)geologische Beurteilungen zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, letztere durch den verdienstvollen Münsterschen Geologen Theodor Wegner, quasi Begründer
der Angewandten Geologie am o. g. Institut. Solcherart kombinierter Abhandlung von Historie, Technik und Geowissenschaften wurde nach Meinung des Rezensenten selten publiziert und wird deshalb als Lektüre – auch in Würdigung unserer „Altvorderen“ – nachdrücklich empfohlen. E.P. Löhnert, Münster
red book zur ModelCARE 2011 erschienen Ende 2012 ist das referierte IAHS red book zur ModelCARE 2011 conference in Leipzig erschienen und wird nun zum einen an die Teilnehmer verschickt, ist zum anderen aber auch demnächst über die IAHS zu erwerben (ISBN 978-1-907161-34-6). Weitere Informationen sind der IAHS-Website zu entnehmen. S. Oswald, Potsdam
Die neue Trinkwasserverordnung: 2. Verordnung zur Änderung der TrinkwV am 13.12.2012 verkündet Wasserversorgungsunternehmen, Fachlabore, Gesundheitsämter und Kunden müssen sich auf die neuen Vorschriften einstellen. Denn die neue Trinkwasserverordnung passt insbesondere die Vorgaben für Wasserversorgungsunternehmen zu mikrobiologischen Parametern und Indikatorparametern an den neuen wissenschaftlichen Stand an. Auch auf Bund, Länder, Gemeinden sowie gewerbliche Vermieter kommen erweiterte und zum Teil strafbewehrte Pflichten zum sicheren Betrieb ihrer Hausinstallation zu. wvgw – Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH Josef-Wirmer-Str. 3, 53123 Bonn Telefon: +49 228 9191-40, Telefax: +49 228 9191-499 Internet: www.wvgw.de
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Veranstaltungskalender
Tagungen und Kongresse
2013 Bern, Schweiz 04.04.–06.04. DWA, FgHW, DHG: Tag der Hydrologie 2013 Internet: www.kas.unibe.ch/tdh13 Gainesville, Florida 21.04.–26.04. IAHS: Groundwater Quality Conference GQ13 Conference announcement Internet: http://conference.ifas.ufl.edu/ GQ13/index.htm Morahalom, Ungarn 08.05.–10.05. IAH: Geothermal Applications and Specialities in Groundwater Flow and Resources – Central European Groundwater Conference 2013 Internet: http://conference.asvanytan. hu/iah_ceg_conf2013/index.html Prenzlau 09.05.–12.05. DGG: Geotop2013 Geochancen und Georisiken – 17. Jahrestagung der Fachsektion Geotop Internet: www.dgg.de/cms/front_ content.php?idcat=32 Leipzig 13.05.–16.05. UFZ: NovCare 2013 (Novel Methods for Subsurface Characterization and Monitoring: From Theory to Practice) Telefon: +49 341 235-1893 Telefax: +49 341 235-1837 Internet: www.novcare.org
Freiburg 15.05.–17.05. IGC 2013 Internet: www.geothermiekonferenz.de
Krefeld 21.05.–23.05. GD NRW, AG Norddeutscher Geologen: 78. Tagung Norddeutscher Geologen 2013 Telefax: +49 2151 897-505 E-Mail:
[email protected] Internet: www.gd.nrw.de
Bitterfeld 23.05.–25.05. DGG: 3. Bitterfelder Bernsteinkolloquium – 32. Treffen des Arbeitskreises Bergbaufolgen Internet: www.bergbaufolgen.de/ veranstaltungen
Den Haag, Niederlande 10.06.–13.06. LuWQ2013 – International Interdisciplinary Conference on Land Use and Water Quality: Reducing Effects of Agriculture. E-Mail:
[email protected] oder
[email protected] Internet: www.luwq2013.nl
Dresden 18.06.–19.06. DGFZ: Dresdner Grundwassertage – Entwicklung und Applikation innovativer GW-Schutz- und GW-Behandlungsmaßnahmen Telefon: +49 351 4050-642 Telefax: +49 351 4050-679 E-Mail:
[email protected] Internet: www.gwz-dresden.de
Golden, Colorado 05.08.–09.08. IMWA 2013: Reliable Mine Water Technology E-Mail:
[email protected] Internet: www.imwa2013.info
Perth, Australien 15.09.–20.09. IAH: Solving the Groundwater Challenges of the 21st Century E-Mail:
[email protected] Internet: www.iahcongress2013.org
Pilsen, Tschechien 16.09.–19.09. GEO13 – Crustal evolution and geodynamic processes in Central Europe E-Mail:
[email protected] oder
[email protected] Internet: www.dgg.de/cms/front_ content.php?idcat=227 oder www.GeoPilsen2013.com
Bad Sassendorf im September/Oktober 17. Deutsches Salinensymposium Internet: www.bad-sassendorf.de
2014
Bayreuth 28.05.–31.05. FH-DGG: Grundwasser trifft Boden und Energie Internet: www.fh-dgg.de
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Fortbildungslehrgänge FH-DGG Telefon: +49 6321 484-784 Telefax: +49 6321 484-783 E-Mail:
[email protected] Internet: www.fh-dgg.de 21.03.–22.03. Beschaffenheit des Grundwassers, Bad Soden-Salmünster 15.04.–16.04. Alterung, Regenerierung und Sanierung von Brunnen, Bad SodenSalmünster
DGFZ Telefon: +49 351 40506-76 Telefax: +49 351 40506-79 E-Mail:
[email protected] Internet: www.gwz-dresden.de 23.05. Messtechnik in Boden, Grund- und Oberflächenwasser 26.09.–27.09. Anwenderschulung OpenGIS (QuantumGIS) 17.10. Grundwasserabsenkung im Bauwesen
29.05.–01.06. Angewandte Grundwassermodellierung III, Bad Soden-Salmünster
14.11. Probennahme Trinkwasser
22.07.–25.07. Mathematische Verfahren für Hydrogeologen, Greifswald
Veranstaltungsankünigungen
04.09.–06.09. Planung und Bemessung von Erdwärmesondenanlagen, Münster 30.09.–01.10. Hydraulische Methoden, Bochum 10.10. Hydrogeologie Karlsruhe
der
Festgesteine,
20.11.–23.11. Angewandte Grundwassermodellierung I, Bad Soden-Salmünster in Planung Trinkwasserschutzgebiete IWR Heidelberg Internet: conan.iwr.uni-heidelberg.de/ summer-school 29.07.–02.08. Sommerschule: Flow and transport in terrestrial Systems
EU-Umweltrecht und Umweltmanagement per Fernstudium Weiterbildungen der Universität Koblenz-Landau im Sommersemester 2013 Die Universität Koblenz-Landau bietet zum Sommersemester 2013 erneut zwei halbjährige Weiterbildungen für Berufstätige im Umweltsektor an: den Fernstudienkurs „Europäisches Umweltrecht“ sowie den Fernstudienkurs „Betriebliches Umweltmanagement und Umweltökonomie“. Die Kurse wenden sich vorwiegend an Akademiker, die beruflich mit Fragen des Umweltrechts und/oder des Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagements befasst sind. Sie vermitteln grundlegende wie weiterführende Kenntnisse in diesen Themenfeldern und greifen aktuellste Entwicklungen auf, die perspektivisch für viele Unternehmen und andere Organisationen von Bedeutung sein können. Der Kurs „Europäisches Umweltrecht“ vermittelt einen umfassenden
Überblick über die Geschichte und die Strukturen der Europäischen Union, die Grundlagen der EU-Gesetzgebung sowie die Konzepte und planerischen wie ökonomischen Instrumente der EU-Umweltpolitik. Ausführlich dargestellt werden vor allem das europäische Naturschutz-, Gewässerschutzund Immissionsschutzrecht wie auch das Chemikalien-, Biotechnologieund Abfallrecht. Ziel des Kurses „Betriebliches Umweltmanagement und Umweltökonomie“ ist es, den Teilnehmern moderne und innovative Konzepte aus dem Themenfeld „Umweltmanagement in Organisationen“ nahe zu bringen, sie in die Lage zu versetzen, ökologisch-betriebswirtschaftliche Potenziale in ihrem Unternehmen zu erkennen und zu nutzen und somit den Nachhaltigkeitsgrundsatz im Interesse des Unternehmens wie auch der Umwelt umzusetzen. Die Inhalte des Kurses umfassen die Grundlagen der Umweltökonomie, Umweltmanagementsysteme und Umweltsiegel, Kreislaufwirtschafts- und Stoffstrommanagement, ökologisch verträgliches Verhalten in Unternehmen sowie nachhaltiges Innovations-, Informationsund Kommunikationsmanagement. Termine Die Kurse starten im April 2013, Anmeldeschluss ist der 15.03.2013. Informationen Universität Koblenz-Landau – Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung (ZFUW) Postfach 201 602, D-56016 Koblenz Telefon: +49 261 287-1520, Telefax: +49 261 287-1521 E-Mail:
[email protected] Internet: www.uni-koblenz-landau.de/ zfuw/Angebote/umwelt
Titel
Beschaffenheit des Grundwassers
Alterung, Regenerierung und Sanierung von Brunnen
Angewandte Grundwassermodellierung III
Mathematische Verfahren für Hydrogeologen
Planung und Bemessung von Erdwärmesondenanlagen
Hydraulische Methoden
Hydrogeologie der Festgesteine
Angewandte Grundwassermodellierung I
Trinkwasserschutzgebiete
Termin
21.03.–22.03.
15.04.–16.04.
29.05.–01.06.
22.07.–25.07.
04.09.–06.09.
30.09.–01.10.
10.10.
20.11.–23.11.
In Planung
Fortbildungsveranstaltungen der FH-DGG 2013
in Planung
Hotel Betz Bad Soden-Salmünster
Karlsruhe
Bochum
Münster
Greifswald
Hotel Betz Bad Soden-Salmünster
Hotel Betz Bad Soden-Salmünster
Hotel Betz Bad Soden-Salmünster
Ort
PD. Dr. Wolfgang Gossel (MLU Halle)
Dr. Johannes Riegger (Inst. f. Wasserbau, Uni Stuttgart)
Prof. Dr. Ingrid Stober (KIT Karlsruhe)
Prof. Dr. Stefan Wohnlich (RUB), PD. Dr. Traugott Scheytt (TU Berlin)
Dr. Sven Rumohr (HLUG), Dipl.-Geol. Ingo Schäfer (Geologischer Dienst NRW)
PD. Dr. Wolfgang Gossel (MLU Halle), Prof. Dr. Maria-Th. Schafmeister (Universität Greifswald)
Dr. Johannes Riegger (Inst. f. Wasserbau, Uni Stuttgart)
Dr. Georg Houben (BGR Hannover), Prof. Dr. Christoph Treskatis (Bieske u. Partner GmbH, Lohmar)
PD. Dr. Traugott Scheytt (TU Berlin)
Organisation
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