Holz als Roh- und Werkstoff 40 (1982) 19-27
Lenga
Nothofagus pumilio (Poepp. & Endl.) Krasser Fagaceae
Chile, Argentinien
Bundestbrschungsanstalt fiir Forst- und Holzwirtschaft, Hamburg
I AIIgemeine.~ [10, 13, 24, 25, 30, 31, 38, 42, 43, 44, 46] Die Holzart Lenga wird erst seit wenigen Jahren und nur yon Chile ausgeffihrt; die aus der gleichen Gattung stamrnenden, aber teilweise schwereren chilenischen Halzer Coigue, Rauli und Roble werden schon seit Ifingerem, wenn auch nicht kontinuierlich, international gehandelt. Die Gattung Notho/agus zfihlt etwa 40 Arten, deren Verbreitungsgebiet sich fiber den Sfiden Chiles und Argentmiens sowie zwischen Neuseeland und Neuguinea erstreckt. Es umfa131 fiberwiegend kfihl-temperierte Bergregionen, und nur wenige Arten sind auch im subtropischen odcr tropisch-feuehten Flachhmd verbreitet. Da ein grol?,er Teil der attstral-pazifischen Arten hfi.ufiger vorkommt und nutzholzffihige Stfimme mit meisl miil3ig schweren HSlzcrn biMet, wird auch dcrcn Exporl angcstrebt. Die t ISIzer der verschiedenen Nothq/agus-Arten zeigen gruppenweise weitgchende strukturelle und farbliche Obereinstimmungen, so dab einigc nur schwer voncinander unterscheidbar sind. Pllanzensystemalisch wird dic (~atlung Notltq/)t.gu.s dcr Gattung Fagus (Buchen) als niichsl verwandt bezeichnet, jedoch bestehen zwischen den Hglzern beider Gattungen im Aussehen, in der Strukltn" und den technischen Eigenschaften nut wenige Obereinslimmungen.
2 Namen [7, 8, 9. 23, 34, 35] Lenga (inlernational. Argentinien. Chile); Lefiar (Argcntinien): Roble. RobIe blanco. Roblc Magallanico (Argcntinien. Chile zu Verwcchslungen ffihrende Bczeichnungcn. da ..Roble" u.a. als Name ffir dic chilcnische Nolhq/bv, u.s' uhliqua verv,.endcl wird): Scheinbuche. Si_idbuche (Deutschland, gfirtnerisch auch ffir andcrc chilenischc Artcn).
3 Verbreitung [13.20, 40] Siidlichcs Chile und Argcntinien: (ibcr~icgend ostandin, hcidcrscits dcr Grenzc zwischen 37 S 55 5;.
4 Slandorl 113. 20, 21. 23. 25. 31. 4(1, 461 %ub:inlarkli,chc. ',vccJlsclgriinc I.ct~chlv,(iklcr od,:l-()bcl:q:ln, J in llunlclgr/}ncn WSIdcrll: ml Nordcn iibcra ic,_,cnd/v~i,dlcn 900 I-q'-,Is mund im S(idcu ',:on i400 m bis hi Kiistcrlniihc ',crbrcitcl: m~ Nc, rdell Icilv
5 Habilus 19, 23, 35, 46] Sehr variabcL aufguten Standorlen his 35 m hc,her Baum rail asliu S,.'hiil'lcrt bis 16 m und Durchmcssern his 1.5 m: Schaftform i]berwiegend zyJindrisch bis leicht spannr(ickig ( Bild I), vereinzelt Icicht gekr(irnmt rind mit niedrigen Wur/clanliiufen: ;tn dcr B::mmgrenze teihveise grol.~ fl~.iclaig [mr rloch als dichlc:.,, knieh,.',hes 13uschwerk ,,ork,.m-mae[ld. Alto Sl~inlll?e l'J[iul'~g hohI. Rindc alter Biiulne stark bnrkig. 5hnlich Trau hencichcn. [{undholz im Exporl ab 4(1 his 7(I cm, racist um 50 cm Durchmcssci ui>.l ab 3,5 m [_iingc.
6 Material Fflr die mikrc, anatomische Ur~tcrsuchur~g: Proben '..on 15 Biiurnen au:., verschiedcnen (icbietcn in Argentirticr~ und ('bile. t:{ir l;hY-;ikalisch-mechanischc Pr/.il'ungetl: I;rol',cr~ xc,n 24 Mittelbohlen verschiedener Stiirrlrnc aus zwei Abladungen ca. 3 m )ang. 15 cm bis 30 cm breit und 75 mm stark. l-Jcrl,~unll: PrimfirwfiMer 100 bis 150 km bstlich t'oyhaiquc/f'hile, nahc dcr argentmischcn Grcnzc. aus Fli~,hcnlagcn zwischen 601) m u n d 1500 Ill. t:'iir dic l~.undholzbcurleihmg: 285 S'tfimmc. Ilcrktml'l wie vor.
7 .Xmliere Merkmale Rm+dhol: (Mcs:~crfurnicr- mM Schnittholzqualitfitcn}: Stamtnst/ickc (ca. 4 m ]ang) glutt, nut \creinzch mii I]achcn Ficulen odor !eicht spannrfickig. QucrschnJtte iiber,,~,icgcnd fund; Markr6hrc un] I mm stalk und 5bcrwicgend zcnlrisch, i]ur selten rail dcullichcn Abwcichungcn. Rindc bei Durchnlcssern his 0,6 m u m 1,5 cm dick. rail nchwach gclurchtc~ br;iunlich graucr Borkc: bci slfirkctcn Durchmesscrn bis 2,5 cm dick umt ',m'-,gcpriigt geJurchl.
l lt)[.K al~ Rob- und \Vclk>leHT
[~d.4()(1~),~21 I I.l. S I ~) hi-, 17
1
20
Holz als Roh- und Werkstoff 40 (I982) HJ I
0,65 0,6 0,55 0,5
Bild I. Lenga: Stammscheibe (frisch) mit gleichm/il3ig abgesetztem KernhoIz und leichter SpannriJckigkeit, Durchmesser 45 cm, Splimbreite 4cm, Kernf'arbung durch hohe Feuchtigkeit stark belonl
O,45 glcm 3 Bild 2. Lenga.; Vergleich der mittleren Jahrringbreite in mm und der mittleren Rohdichte (0.,) in g/cm 3 yon 19 Proben, Jahrringbreite - - Rohdichte ......
Ril3bildung sternf6rmig, bis 5 mm breit. Wollige FlS.chen vereinzelt auf Querschnitten im marknahen Bereich starker St/imme. Gesamtbild, vor allem der st/irkeren Stgmme, ~hnlich Traubeneichen oder alten Erlen; Zuwachszonen auf rauhen S/igeflfichen nicht erkennbar.
Schnitthnlz: Splint hellgrau bis blab brfiunlich und 3 - 4,5 - 6,5 cm breit. Kernholz ~ kaum oder nur wenig dunkler als der Splint, rosagrau bis hell rosabraun; sehr vereinzelt nail etwas helleren oder leicht dunkleren Feldern bzw. Streifen. Der farbliche Unterschied zwischen Splint und Kern ist bei frischem Holz deutlicher und nimmt bei der Trocknung durch ,,Vergilben'" des Splintes ab; bei Schnittholz ist eine Unterscheidung oft nicht m6glich. Faserverlauf axial leicht ,verlaufend" bis wellig. Zuwachszonen dutch ein sehr schmales, dunkleres Spfitholz begrenzt, tangential eine sch6ne Fladerung und radial eine sehr feine, aber Mare Streirung verursachend. Zuwachszonen besonders eng; bei 405 gemessenen Zonen von 19 Bohlen schwankte ihre Breite von 0.1 bis 2,9irmL Mittelwer! 1.1 ram: kein Zusammenhang zwischen Jahrringbreite und Rohdichte (Bild 2). Getii3e ohne Lupe weder als Poren noch als Rillen erkennbar. Holzstrahlen sehr rein, nur aufglatten Radialflgichen als strichf6rmige Spiegel deutlich wahrzunehmen, ohne das Holzbild zu beeinflussen. Parenchym (vertikal) nicht sichtbar. Markflecken sehr vereinzell und klein, nur in wenigen Probebohlen vorhanden. Gesamthild: Hellfarbiges, matt glgnzendes und auf9allig ,,~attes" Holz mit deutlicher Zuwachsstruktur, im Holzbild hellem Birnbaum. verschiedenen Birken- und ErlenhSIzern sowie dem Nire (Nothofagus antarctica), dem Coigue (N. &nnbevi) und hellen Qualittiten des Rauli (N. procera ) fihnlich. 8 Mikroskopische Merkanale [9, 23, 32, 46, 47] Die folgenden Zahlenangaben entsprechen jeweils dem kleinsten und gr6Bten Mittelwert der 15 untersuchten St~imme sowie dem Gesamtmittelwert (fett gedruckt). Gefi:iBe (Querschnitl) in der Grundform oval, vereinzelt leicht winkelig;/iberwiegend in radialen Gruppen yon 2~. Zellen, zerstreut angeordnet, im ~:iul3erstenSp~itholz an Zahl und Gr6[3e abnehmend (Bild 3a, b); Durchmesser 32 50- 55 pm, Anzahl (in der Mitte der Zuwachszonen gemessen) 45 - 62 70 je 0,5 mmL Wandst~irke um 1,5 I.tm; im Kernholz mit extrem dtinnwandigen Thyllen (Bild 3b, d). Durchbrechungen einfach, in sehr engen Gef~iBen des Sp/itholzes auch leiterf6rmig; T/ipfel (tangential) rund, ~ 6-7 ~m, Anzahl 16 jc I 000 ~tm2, Aperturen spi~-ovaI, vereinzelt oval bis leiterf6rmig erweitert (Bild 3c); sehr feine Spiralen, nut auf tfipfelfreien radialen W~inden gut sichtbar (Bild 3d). Holzstrahlen zerstreut, mit Tendenz zu stockwerkartiger Anordnung, an den Zuwachszonen stark verbreitert (Bild 3b); einschichtig, nur vereinzelt partiell zweischichtig (Bild 3c), H6he sehr variabel, meistens I0 bis 14 Zellen; homogen bis leicht heterogen,/iberwiegend mit quadratischen Kantenzellen (radial). Tfipfel nut zwischen Kantenzellen und Gef~iBen deutlich, rund bis l~inglich oval (Bild 3d), ~ 4-7 gin. Parenchym (vertikaI) extrem selten, nur in der evsten Zellreihe des Frfihholzes in einzeInen Strfingen (Bild 3b, d). Fasern im Querschnitt vier- bis sechskantig, ~ um 15 p.m, sehr variabel (Bild 3a, b); Wandst~irke um 2,5 ~tm; Liinge 650 - 685 - 730 ~tm, bei zunehmender Rohdichte abnehmend; vereinzelt mit sehr rein beh6ften T/ipfeln, ~ um 2,5 tJm; ira Sp~tholz mit gleicher Wandst~.rke, aber rechteckigem und radial stark abgeplattetem Querschnitt, eine um 3 Zellen breite, das folgende Frfihholz scharf begrenzende Schicht bildend (Biid 3a+ b)+ Fasertracheiden hfiufig im Spfitholz; Wandst~irke und Quersc~fitte wie Fasern, mit 2 bis 3 Reihen beh6fter Tfipfel, ~ um 4 ~tm (Bild 3c, d). Akzessorische Bestandteile nut in den Holzstrahlen teilweise vorhanden, braun bis rotbraun; keine Kristalle, kein SiO> 1 Die bei Lenga sich farblich wie Kernholz darstellende und daher allgemein so bezeichnete Zone erreicht nicht die SchluBphase einer echten Verkemung, wie z. B. bei Weir~ichen [ /
HOLZ als R o h - u n d Werkstoff
Bd. 40 (1982) H. 1, S. 19 bis 27
]/
H. Gotlwald et al.: Lenga
21
Bihl 3, I c',~z;t , \,~H.~!,stf.. l*msUii,,} ;dim I)bickh' ImTcl{h'bl: a ()ucrscllnill..-1"~ > : .'~ei dcullichc Xu~,achsycnzcn. Bleile der lahrrinec cu. 1.1 !lllii. Ii ( h i c ' l " , c h i l l l i . :,73 x : J ( l h l rlli~2~iCliAC 'o niit ,,tcih'r l)urctlbrcchul]~ Lind itii~dcll his or;don F{iplL'ln .,owic I-tolzslraiJon i+l?ll Icichi vcrliiiL[zcrh:n Kantenzellcn. tlnlCll: I;u'lgcntial:.chnitl (Sl~iilhc)lz). 180 ~: {h)ppell verbrcilerlc l lol• tllld cii]- bis rrlehrrcihig gctiipFcltc I uscrh-acht:idcn, d. Radia[schnitt _2.4t,I-~: : G-cIiilk" rail /'cinch Spiralcn = .ciFd]ichcr Durchbrcv'huilg. --,~ und dih'mwandigcn Thyllen: I Iol/-,trahlcn init dcutlich geltipli:heu, al.ifrcchten Kantenzellen ~ . e. Erie {/lhms.~eh4tin,~va ~. Quecschnitt 45 • : (}cl'fif3e. St{itzgewebc, 1lolzMrahloll clm.I Spiithol/ ',on aulTiillig iihnlicher Dinlcn,,ioH mid Form v, ic bei Lenga, f. Nirc r amarcgica), Qucrschnil.t 45 x: *nit gleichcm Bat*phul wic [.cnga, abcr noch t'einerer Portulg, g. (_ oigue ( :X%Jl/m/agu,~domh
9 Yerltleidl der Artrlierkmale nlil ilahe ver,,'~anlllen .nd fihnlichen ]lolzarleil [I, 2, 5, 6, I l, 12, 15, 16, 22, 27, 28, 41, 46, 47] I cnL.'.a bcsil/~ das gldchc Bauprinzip ,,;it dic ;mdcrcn Arlcn dcr (}ullun~ NoHi./il~u.~ Es isl fcin-, viel- und zci-slreutpol'ig, die I-lolzslrahlcn qnd klein und da., Parenchym isl ~,ehr ,,chwach :ms.L'efaibgl. Auch die gcringc Bicitc der Zuwachszoncn ist oJTciibar tin Merkmal din- gcsamtcn (}allllllg; ":it i',l bci den andcren chilcni,,chcll Ar-i.,_'l~ wk. uu,..'h bci den austi'al-pazil]schcn zu bcobachlcn: ebcnfalls zeigten HSlzer eincs zw,:tl] /i~jShTJgcn~ v~c>;U.ir VcrsuchxaJHm[l., ~..(m \ Fro(cru nut gellilaC Ztlv~llch:~JcislUylgCll. Nach den url~ttol~li>,c]~en Einzclmelkm;dcn dc~ chilcn[schm~ A['~.cn be,qchcn dic boston 0bercius:~immtmgcn :,wischen Notho/~lKu.~ pumi/io (]~lhcllc 1) uud 3:. wllurcHcu (Nirc) Dic d~cmalls mlporticrlcn tl61zcr V'.III 3~'tlfhr ([r (('oiguc). N. ohliqmt (Roblc) und N, Froc{'ra I I,?.;tttli) untcP,clm 13.14.15 ( Bild 3e). Dagcgcn iic.gcn/u dcu Iguchcnhs dcr ab; bc~,ondcrs nahc vcrwandl bczcichncicn G a t i u n g ,c74~ux. grunds;]tzlichc allalouli.,chc l i ulcrschicdc w~r..Sic c l m S g l i c h c u / ~ i s c h c n d<~n H61zern dcr (}atlungcn NoUmfi4~u.v und /'7
10 Physikalischc Eigenschaften 13, 8- c). 23. 20, 3(,, 37, 45J Dic i~;c'-lhmumlg der Rohdi,:hte crl'o[gtu ml m,rmaiklmmli:-Jcrtcn Zumand 120 ( ' / 6 5 % t und crgab ciNci'~ (;us;mHnlillel,,verl yon 0.57 g, um 3 bui ,:mcl :';t',amlc ,Jet Ir ,.~,n 0.':,I) hi, (I.(,~ ~ c m " . Im ",:crglcwh ;,u :'i,'lcn andcrcn H,.,l,'m'lcn strcuc'n dic Rohdichlcwcrl,..- bci I c n g a
i]{/i 9 ai> [<~,h- und Wcrk~hfl]"
Bd.40(19,N2) I{ (. ~ [~) bi~ 27
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HoR als Roh- und Werkstoff 40 (1982) H. 1
Tahelle I. Zusammenstellung wesentlicher Merkmale yon 10 Arten und 1 Artengruppe der Gattung Nothofizgus
Notho/agus
Kernfarbe
GelhBe k~ gm
betuloides procera pumilio antarctica menziesii dombeyi obliqua fusca cunnighamii moorei grandis u.a.
rosagrau rosabraun rosagrau rosagrau rosagrau rosagrau rosabraun rosabraun rosa braun rosabra un rosabraun
50 90 50 40 80 85 10.0 70 70 80 50 90
Holzstrahlen Spiralen x x -
Zellzahl (B) l (1) 2 1 1 (2) (1) 2 1 2 2 (1) 2 2 2
OxalalKrist.
Handclsname
Heterog. (x ) • x x x x
x (• ) x • x x x x
Guindo Rauli Lenga Nire Silver "~Beech" Coigue Roble Red "Beech" Tasmanian "Myrtle" Negrohead "Beech" New Guinea "'Beech"
nur wenig, wechselnde Jahrrmgbreiten beeinflussen die Rohdichte nicht signifikant (Bild 2). Hieraus resultieren, auch bei unterschiedlichen Herktinften, nahezu gleiche Eigenschaftswerte (Tabelle 5). Laut Tabelle 2 weist Lenga relativ hohe maximale Quellmage auf; dies gilt ebenso fiir andere Nothofitgus-Arten (Tabelle 6). Auch in longitudinaler Richtung quillt Lenga tiberdurchsctmittlich, was durch den nicht immer geraden Faserverlauf mitverursacht ist. Relativ ungfinstige Trocknungs-SchwindmaBe weisen auf die Gefahr yon Verformungen und Rigbildungen bei der Trocknung des Holzes hin (s. Abschn. 12). Nach erfolgter Trocknung besitzt Lenga abet ein befriedigendes Stehverm6gen bei Feuchtigkeits/inderung im praktischen Gebrauch, wie auch die differentielle Quellung und der Quellungskoeffizient erkennen lassen. Die wichtigsten Kenngr6gen des Quell- und Schwindverhaltens nach den Neudefinitionen der DIN 52 184 erl~utert Bild 4 schematisch.
11 Elastisehe Eigenschaften und Festigkeiten [3, 8, 10, 36, 37, 45. 46] Die Elastizitfitsmoduln bei Zug-, Druck- und Biegebeanspruchung enth~ilt Tabelle 3. Ffir vergleichende Angaben wird jeweils der Biege-Ehtstiziffttsmodul, der meist am niedrigsten liegt, herangezogen (Tabelle 6). In der ZusammensteIlung der Festigkeits- und Hfirtewerte (Tabelle 4) fallen die kleinen Variationskoeffizienten auf. Selbst bei der Bruchschlagarbeit, die von strukturellen Unterschieden zwischen den Proben besonders beeinflul3t wird, streuen die Einzelwerte mit l/r = 20,3% vergleichsweise wenig. Hier wirkt sich offensichtlich der homogene Aufbau des Holzes aus. Beim Vergleich chilenischer Nothofagus-Arten untereinander (Tabelle 6) wird die Tendenz zunehmender Festigkeiten mit ansteigender Rohdichte deutlich. Dem Lenga am/ihnlichsten ist das nahezu gleich dichte Rauli. Die strukturelle ,~hnlichkeit zwischen Nothofagus und Alnus (Abschn. 9) fiul?,ert sich auch in vergleichbaren Eigenschaften; nach den Werten der Tabelle 6 ist Erie bezfiglich mechanischer Eigenschaften und Quellungsverhalten etwas g/instiger zu beurteilen als Lenga.
12 Trocknungseigenschaften [9, 16, 17, 29] Bei den chilenischen Nothofagus-Arten bereitet die kiinstliche Trocknung allgemein gewisse Schwierigkeiten. Besonders ung/instig verhfilt sich das Kernholz yon Coigue, das selbst unter sehr schonenden Trocknungsbedinungen Kollaps erleiden kann. Nach Inzunza (I973) nimmt die Kollapsgefahr in folgender Reihenfolge zu: Rauli, Coigue-Splint, Lenga, Roble, Guindo, Coigue-Kern. In gleicher Weise nehmen die maximalen Quellmage zu, wenn in Tabelle 6 fiir Coigue, statt dem eingesetzten Mittelwert, die von Bonnemann (1975) getrennt bestimmten Daten fiir Kern und Splint berticksichtigt werden. Die grogen Trocknungs-Schwindmage (Abschn. 10) k6nnen bei der Trocknung yon Lenga merkliche Verformungen verursachen. Zwar liegt die Anisotropie der mittleren Trocknungs-Schwindmage ebenso gfinstig wie die der differentiellen Queltung (Tabelle 2), abet die H~ufigkeitsverteilungen der Einzelproben beider Werte unterscheiden sich deutlich (Bild 5). Der Anteil an Schnittholz mit hohen Anisotropiewerten ( > 2,5) erkltirt die teilweise starke Rigbildung w/ihrend der Trocknung, wogegen die Mehrzahl der H61zer mit geringeren Werten weniger geFfihrdet ist. Das Trocknungsprogramm mu[3 jedoch auf die spezifisch geF~ihrdeten H61zer abgestimmt werden, die vorher nicht erkennbar sind. Uber die kiinsthche Trocknung yon Lenga liegen noch keine spezifischen Programme vor. Aufgrund der obigen Zusammenh/inge wird fiir Schnittholz zur Orientierung ein schonendes Trocknungsprogramm gemtil3 Tabelle 7 emptbhlen. Mit leichten Farbver~inderungen ist zu rechnen.
13 Verarbeitung [9, 23] Die auffallend homogene Struktur und das Fehlen werkzeugstumpfender Inhaltsstoffe erm6glichen eine gute Be- und Verarbeitung, einschliel3lich Messern, des Holzes. Der Energieaufwand entspricht der Rohdichte um 0,57 g/cm 3. Lenga lfigt sich besonders mit spanabhebenden Verfahren, wie Hobeln, Frhsen, Bohren, Drechseln und Schnitzen in allen Richtungen gt, t bearbeiten. Nur auf Hirnflhchen kann die gelegentlich auftretende wollige Slruktur (vgl. Abschn. 7) gewisse Schwierigkeiten verursachen. Ebenso k6nnen Wuchsspannungen beim Aufschneiden zu Verformungen ffihren. Lenga ist gut verleimbar und h~lt metallische Verbindungsmittel sicher. Eisenmetalle ffihren in Anwesenheit yon Feuchtigkeit zu graubraunen Verf,irbungen. Die hohe Oberfl~ichengiite, die auch bei vorkommenden Faserabweichungen erzielt wird, ist besonders hervorzuheben. Sie erm6glicht vielff,.iltigefarbgebende oder transparente Behandlungen. Aufgrund der Feinporigkeit und G1/itte lassen sich auch hochglhnzende Fltichen problemlos erreichen. HOLZ als Roh- und Werksloff
Bd. 40 (1982) H. 1, S. 19 bis 27
]
23
|I. Gottwald et al.: Lenga Tabelle 2. Physikalische Eigenschaften von Lenga" Eigenschaft
Kurzzeichen
Zahlenwerte
Variationsk oeffizienten
Rohdichte (g/'cm 3) im normalklimatisierten Zustand
0:,,
x,,,~,~ = 0,47
Vz =
Xm.x = 0,68
I,'7.= 6.7%
Maximales QuellmaB (%) ermittelt bei T r o c k n u n g nassen Holzes
radial
tangential
Trocknungs-SchwindmaB (%) ermitleh bei Bei;euchtung normalklimatisierten Holzes
Quellungskoeffizient I% ie %1
:~.... ,
3,8 6,3 9,9
+0,5
8,8 I 1,1 16,2
-+0,5
22,2% 11,2% 13,1%
:e,,~.l
0,32 0,50 -+ 0.04 0,87
radial
flv ~
2.1 4,0 6,8
+ 0,4
5.1 6,9 10,8
F 0.4
fly.,
21,5%
.~7 . . .~ wo 13,1% 15.8%
q,
0.14 0, It) +l),01 0,32
tangential
q,
0,27 0,32 t-0,01 0,411
radial
h~
0.023 0.032 + 0,0t}2 0 .)57
h,
19,1%
22.4%
ra d ia I
tangential
5,9%
18.3%
longitudinal
tangential
Diffcrcnticlle Quellung ( % jc %1
~.. . . . .
.~_+p= 0,5___.7_+0,02 .7
12,4 % l 5,9';4, 7,5% 8,7% 12,6% I 7, 1% 8 ~".
04~ (].115 ~ ~ ( I.iI112
IL(Y 71 /\ni<,~l!-Ollir c!c:-, Trocl,.imnT~,-Sch',~.inchnallr
91.
1.7
( )llcil Ll[Igsal~ is~t rol~io
iq
1.7
Fascrs{iltigungsgrenze (%) (Sorptionsglcichgewicht im Klinla 20/1()(I)
Iq..,~
1lolzfcuchtigkeitsgleicl'~gc,,,,icht I% I i m Normalklima 20/65
u-,
25,4 27,0 2S.0
9,7 11.7
I ( I I";,
i 0,4
2,7"/7,
3.5% + 0,2
13,~';~
a
Die Zahlcnwcrtc und Variadr215 \,<,, 0,47 I ) = 5,9% I p = 0.5_._z_ + 0,02 i./I = 6, 7 % ".,a~ =1 68
5.1%
in den T a b c l b n 2 his 4 sind v, ic l'olgl angeordnct {Bcispicl Rohdich~cl:
Dabei bedeutcn: .x,,.~,~ = kleinstcr Weft: \,,,.,~ = gr~H?,ler Wcrt: - (}esamhniUelwert: t~ --Verlraucnsbereich des (}esanmnillchvcrtes bei einer statistischcn Nicherhcit ,,,on S = 95% : 1/ - Valiatiomakocffi/ienl Iiii dic Sticuung der Mittelwcrtc zwischcn den Bohlcn in %:
1001:,.\:,/,--I)[,~I'i~
k I ,\ l)
Vl~
- Z a h l tier Bohlcn; - Z a h l dcr Proberl .ic Bohlc: -k 9 Variatiotmkocffizient ftir die Slrctnmg dcr Einzelwerte um den Gc~,amhnillcl,acrt in %: =
\
v,'}
H O L Z als Roh- trod Wcrkstoff
V
V v,s
Bd. 40 I I 9S2) l t. I. S. 19 bb, 27
]
24
Holz als Roh- und Werkstoff 40 (1982) H. l
Tabelle 3. Elastizit~itsmoduln in N / m m 2 von Lenga bei den jeweils in Klammern angegebenen Holzfeuchtigkeiten u" Methode
Kurzzeichen
Zahlenwerte
Varia tionskoeffizien ten
Zugversuch u = 10,3... l 1,2...I 1,8%)
Ez
x~i,, = 8600 . t + p = 11 4 0 0 + 6 4 0 xm~ = 15000
Vz= 12,2% VT= 13,4%
Druckversuch ( u = 10,8...11,8...13,6%)
Eo
7400 11 100 + 59O 16 100
12,6%
Biegeversuch (u = 10,5... 11,__._~5...13,0%)
Ee
7 300 I 0 000 + 480 12800
10,6%
15,1%
12,0%
Tabeile 4. Festigkeitseigenschaften und H~irtewerte yon Lenga bei den jeweils in K l a m m e r n angegebenen Holzfeuchtigkeiten u" Eigenschaft
K urzzeichen
Zahlenwerte
Variationskoeffizienten
Zugfestigkeit parallel zur Faser des Holzes N / m m 2 (u= 10,3...11,2...11,8%)
/3z
x.,lln = 63 ~_+p= 105_+7 Xma~ = 153
I~)= 13,9%
8,3%
Druckfestigkeit parallel zur Faser des Holzes N/ram 2 ( u = 10,8...11.__._8...13,6%)
tip
35 46_+2 56
Biegefestigkeit N/ram z (u = 10,5... 11,_...~5...13,0%)
fla
64 89_+4 106
Scherfestigkeit parallel zur Faser in Radialebene N / m n f l (u = 10,9...11,8... 13,6%)
zt,
11,6 14,_..~8+ 0,5 1 7,4
Scherfestigkei~ parallel zur Faser in Tangentialebene N/ram 2 (u= 10,9...1 1._..,2...13,6%)
zt,
12,1 15,_.29_+0,5 189
Vr= 18,4%
9,5% 8,5% 10,9% 7,2% 8,0 % 7,5% 8,8%
Bruchschlagarbeit kJ/m 2 (u = 10,8... 11,8... 13,4 %)
w
31 5O_+4 76
Brinellhfirte auf Hirnfl/iche N / m m -~(u = 10,8...11,8...13,6%)
HR, I
30 37+1 48
Brinellh~ir te auf Radialfl~iche N / m m 2 (u = 10,8... 11,_..~8...13,6%)
H~.~
12 L5_+J 19
10,5%
12 17_+1 23
1 1,7%
Brinellh~ir te a u f Tangentialfl~,iche N / m m 2 (u = 10,8... 1 1,8... 13,6%)
H~.,
16,0% 20,3% 7,8% 9,9%
I 1,8%
13,5%
Tabelle 5. Vergleich der Mittelwerte und Variationskoeffizienten einiger Eigenschaften, die an Lenga unterschiedlicher Hel'ktinfte aus Chile bestirnmt wurden Herkunfl
Anzahl der Standorte Anzahl der B:,iume Anzahl der Schnitth61zer Probenzahl je Eigenschaft Rohdichte Elastizit~itsmodul Biegefestigkeit Druckfestigkeit Schrifttum
H O L Z ats Roh- und Werkstoff
{3stl. Coyhaique
Magallanes
Aisen
24 80-250 0,57 g/cm 3 V= 6,7% 10000 N/ram 2 V= 12,0% 89 N/ram 2 V= 10,9% 46 N/ram 2 V= 9,5% Eigene Untersuchung
3 9
6 9
20-22 0,57 g/cm s 9700 N/ram 2 84 N/ram 2 43 N/ram 2 Perez u.a. 1975
V=4,9% I/=8,0% 1/=8,3% V=8,1%
30 0,60 g/cm 3 10500 N/ram 2 92 N / r a m 2 43 N / r a m 2 Perez u.a. 1973
VVV= V=
6,6% 13,0% 12,0% 11,7%
Bd. 40 (1982) H. 1, S. I9 bis 27
]
H. Gottwald
et al.: L e n g a
25
40 %
bei Feuchfigkeitsabnohme von Schwindung
',~ radiaL ~.,0 ~ fangenfia[ 6,g~
tiber FS our 12 ~
Olfferentielte QueHung
30
20
l
4-.
10
bei Feuchfigkeifsiinderung zwischen 5 ~ und 20 ~
O.uettung/Schwindung radio[ 0,19 ~ tangenfia[ 0,32 ~
~ o/0
"I'- Z~0
, radinl 0,0320/o j~ 0/o Luftfeuchi'eiindr tangential 0,053~ je ~
%
Qua[Lung
t_
20
radial 6,3~ tangEntiaL 11,1 ~
FS
10
I
1'0
2'0
TrocknungsSchwindmofl
30
4-C3
bei Feuchtigkeitszunohme van O~ o.uf fiber FS
~
30
Hotzfeuchtigkeifsgehatf Anisofropie Bild 4. Die wichtigsten Kermgr6gen des Quell- und Schwmdverhallens ,,'on Lenga, in Abhiingigkeil van der Feuchtigkdts~nderung schcmatisch dargestellt (FS: Fasers/ittigung) Bild 5. Hiiufigkeitsverleilung der Anisotropie des TrocknungsschwindmaBes und der Anisotropic der differentiellen Quellung (,,Quelhmgsanisotropic") van Lenga
Tal)elle 6. Vcrgleich nuttlcrcr I-~igcrJscllaftswcrte van Lcnga mit darien andcrcr chilenischcr /Vothq/2t,gus-Artcn und rail hrlc Lcnga N. lmmi!io I,UHldichlc Zugl'c,,tig kcil D!-uck fc~,tigk oil l~,icgcil:'4 i4k cn 1]astiziI:,ltsmodul Bruch~,chlagarbcit Max. Qucl Imal3 radial mngenlial Schrifttum
Rauli N. p/ocera
0,57 g/ell1 105 N mm "~ 46 N mm" ~,1 ~ illI~ 2 [I.)()()() N ItlRI 2
50 k J/m-"
(11.5,'
6,3%
4,7r!4,
11.1%
9.3%
Figcne t Jnlcrsuchung
[2, 2% 39.45]
Coiguc N. dcmdwvt
Guindo N. hczuhmh'.s
iL60 g, cm ~ ~')6 N IIIill 2
RoMe N. ohh'qua
fl,64 g,cm ~ I.~() N ' m m e
5 ( ) N I111ii 2
4 q N ll/l]] 2
8(, N m m - '
71 N 111131"
I 1 300 N aim 2 61 kJ/m 2
~, 1 ,,'( . _. [ 1.7%
.
I0.';0() N ram:
Eric ....I..~,dutim,~a
0.65 g~cm ~ II t) N 'ran; e
0.q5 g,'cm ~ 04 N nlnl::
q~ ~.~ 1/11112
.q.z N i j l n l )
I(1(1 ~N IIlIIV'
104(10 N,mm-'
g 7 N 1111112
I I ,'-;ll(l N mme
76 kJ:m -~
.
.
[16]
.
.
54 k.l,m ~
,r, 9%
5.9%
4,3-",u
14.3%
11.7%,
I O.5",
[18]
[19, 29. 33]
[I]
'rabelleS. Massc'
Versud~spilTc
Psvchromeb2r
Trockentemperatur
C'
['codlF /empera[ur (
Iq...lO
40 40 4(1 45 50 60
H a l Z :tls I%h- und Vv'erkslofl"
3g 36 3.1 38 4O 45
I{uchc (~1
K
_:
10
33
54
K
0
8
31
33
Collio[t]7ol'a [~?t[~'tl/7(I Ghmol#l vllum K
0
3
10
4.7
17
2~
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25
Wr
ulc
('oHolu.~ rersicolm' B ra unliiulc
bis 40 40...30 3o...25 25..2o 20... 15
',,crsucb.s- Ma,~sex ct [u:q '% bedmgungcn min ~: max
Iral~eun! M odeH~i u le
V
('haefcmliuln Hloho,'qon
Bd 40 119,~2) 11. I, $. 19 b> 27
26
Holz als Roh- und Werkstoff 40 (1982) H. 1
14 Dauerhaftigkeit und Schutz [4, 9, 14, 26] Lenga ist bei Feuchtigkeitseinwirkung ohne Erdkontakt nur wenig dauerhaft (Klasse 4 nach DIN 68 364), jedoch etwas dauerhafter als Buche und Erle. Bei Erdkontakt ist Lcnga nicht daucrhaft (Klasse 5) und entspricht der Buche und Erie. Unter den verschiedenen Nothofagus-Arten geh6rt Lenga zu den am wenigsten dauerhaften, w~ihrend nach Schrifttumsangaben Rauli und Roble als dauerhaft (Klasse 2) einzustufen sind. Laborversuche mit je 5 Proben aus jeder der 24 Bohlen ergaben ffir die einzelnen Bohlen und die verschiedenen Versuchspilze sehr unterschiedliche Masseverluste (Tabelle 8), hierzu kann die nicht sichere Differenzierung nach Kern und Splint beigetragen haben (vgl. Abschn. 7). Die groge Spannweite der Ergebnisse zeigt, dab in der Dauerhaftigkeit zwischen den einzelnen Stiimmen wesentliche Unterschiede auftreten und gegenfiber den einzelnen Versuchspilzen eine sehr unterschiedliche Anfiilligkeit besteht. Hierin kann auch eine Erklgrung ffir widersprfichliche Angaben fiber die Dauerhaftigkeit von Lenga im Schrifttum liegen (Tabelle 8). Die TrS.nkbarkeit von Lenga ist sehr unterschiedlich; insgesamt ist das Holzjedoch als sehr schwer tr/inkbar einzustufen. Durch Vakuumtr~nkung (2h 10mbar; 2h Normaldruck) mit einer w/issrigen Anilinblaul6sung ergaben sich radial und tangential nur Eindringtiefen unter 1 mm und axial von wenigen ram. Bei Druckanwendung (0,5h 10 mbar; 4h 0,8 N/mm 2 bzw. 1,2 N/mm 2 sowie 1,6 N/rain 2) wurden mit steigendem Trgnkdruck zwar zunehmend h6here Aufnahmemengen und Eindringtiefen erreicht, doch blieben die Ergebnisse unzureichend und sind wesentlich schlechter als bei Buchen- und Erlenholz. Unter den 15 cm langen Proben konnte axial nur ein germger Teil vollst/indig durchtrfinkt werden, w/ihrend meist die Eindringung nur wenige cm erreichte; radial und tangential betrug die Eindringtiefe iiberwiegend unter 1 ram. Dementsprechend schwanken die Aufnahmemengen und iiegen z. B. bei den axial getr~.nkten Proben bei 0,8 N/mm z Druck zwischen 5% und 70% S/ittigung des tr/inkbaren Volumens.
15 Verwendungszwecke [8, 9, 23, 46] Die homogene Struktur, die gute Bearbeitbarkeit und die Gleichmg.gigkeit der Eigenschaften erlauben eine vielseitige Verwendung in allen Bereichen, die nicht durch Pilzbefall geff~ihrdetsind und keine besonderen Anforderungen an die Festigkeiten stellen. Die M6glichkeit, durch farbver~ndernde Behandlungen das Aussehen beliebig variieren zu k6nnen, ist bei dekorativer Funktion yon besonderem Vorteil. Demnach ergib! sich eine besondere Eignung als Vollholz (ira innenausbau) fiir: Profilh61zer, Rahmen, Leisten, M6belteile, BSnke und Kleinm6bel sowie im Modellbau, fiir gedrechselte Teile, Schnitzereien, Zierverpackungen, Instrumentenkfisten und Spielzeug; im AuBenbau wegen ungenfigender Resistenz gegen Pilzbefall und schlechter Trfinkbarkeit nicht einzusetzen. Furnier (gemessert) fiir Sicht- und Innenfl/ichen von M6beln, ffir Wand- und Deckenbekleidungen einschlieBlich Schaufenstergestaltung; als Absperrfurnier fiir besonders hochwertige, polierte Decks. Gesch/ilte Furniere sind herstellbar in normalen Dicken, aber wegen dernur mittleren Stammdurchmesser kaum wirtschaftlich. Lenga eignet sich jedoch zur Herstellung spezieller Diinnfurniere mit besonders seidiger Oberfl~che.
16 Gesamtbeurteilung Lenga ist eine erst seit 3 Jahren in Europa verwendete Holzart, die wegen guter Bearbeitbarkeit, hoher Oberfi'fichenglfitte und einer Rohdichte um 0,57 g/cm 3 dem Charakter eines Vielzweckholzes entspricht. Die Trocknung des Schnittholzes mug schonend erfolgen; die geringe natiirliche Dauerhaftigkeit bei gleichzeitig schwerer Tr/inkbarkeit begrenzt die Verwendung dieses Holzes auf den Innenbereich. Die homogene Struktur bei gleichzeitig gut erkennbaren Zuwachszonen erm6glicht durch Beizen den Einsatz yon Lenga als Austauschholz (Vollholz oder Furnier) ffir dekorative Holzarten.
17 Schrifttum l. Anonymus 1939: Holzeigenschaftstafel Schwarzerle. Holz Roh-Werkstoff: 215-216 2. Anonmyus 1962: Rauli. Wood 10:409 3. Anonymus 1967: Recopilacion de propiedades mecanicas de maderas creciendo en Chile. Instituto Forestal, Santiago/Chile, Nota Tecnica No.8 4. Anonymus 1972: Laboratory tests of naturai decay resistance of timber. Timberlab Papers No. 50, Princes Risborough 5. Anonymus 1978: Roble. Chilean Forestry News 9:13-14 6. Anonymus 1978: Rauli. Chilean Forestry News 10:12 13 7. Anonymus 1979: Nomenclature g6n6rale des bois tropicaux, (ATIBT). C.T.F.T., Nogent-sur-Marne 8. Anonymus 1979: Lenga. Chilean Forestry News 1:16 9. Anonymus 1979: Lenga. MerkbIattreihe Holzarten, Nr. 56. Verein Deutscher Holzeinfuhrhfiuser, Hamburg 10. Anonymus 1980: Chilean woods for exports. Chilean Forestry News 29:6-13 11. BS.rner, I. 1942: Die Nutzh61zer der Welt, I. Neumann, Neudamm 12. Bavendamm, W. u.a. 1939: Rauli. Merkbl~.tter fiber koloniale Nutzh61zer, Nr. 13. Reichsinstitut fiir ausl~indische und koloniale Forstwirtschaft, Neudamm 13. Bernath, E.L. 1937: Coniferous forest trees of Chile. Tropical Woods 52:19-26 14. Bluhm, E.S., Rosende, R.B., Melo, R.S. 1969: Durabilidad natural de las principales especies de madera producidas en Chile. Inlbrme Tecnico 36:89-96 15. Boas, H.I. 1947: The commercial timbers of Australia. C.S.I.R.O, Melbourne 16. Bonnemann, A. 1975: Die Holzart Coigue [Nothofagus dombeyi (Mirb.) Oerst.]. Diss. Universit~it G6ttingen 17. Bonnemann, A., Inzunza, L., Bahamondes, R. 1974: Coigue de Magallanes (Nothofagus betuloides). II Parle: Proposicion de un programa de secado artificial. Universidad Austral de Chile, Valdivia 18. Bonnemann, A., Inzunza, L., Faura, E., Geoffry, G. 1974: Coigue de Magallanes (Nothofagus betuloides). I Parte: Propiedades fisicas y mecanicas. Universidad Austral de Chile, Valdivia HOLZ als Roh- und Werkstoff
Bd. 40 (1982) H. 1, S. 19 bis 27
H. Gottwald et al.: Lenga
27
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I I. (ioltwald, lnslitul l'(h Holzh~qoglc und l loJznchulz I:., Nchuab, IIlqitk~t I'{i[ t lobph3'-ik Utild tllcchani,,chc Tcuhllo/ugic de ~, t loll,.'s I1. }u lnslitut f/.ir H~flA~iologic ,rod H(,Jzschut/ Bundcsfor',chungsanstait l'{ir Forst- und 1 lolzwirtschafl, I i a m h m g
11()t.X al~ Rnh- und Werk~toll"
Bd..10t1%;21 11. I. S. I~ his 27