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Praxismarketing
Auf den Service kommt es an! (Teil 1) Patienten erwarten heutzutage von der Arztpraxis ihrer Wahl einen einwandfreien Service – in hoher, zuverlässiger und gleichbleibender Qualität.
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▬▬Heutzutage wird eine erfolgrei-
Korrespondenz und Informationen: Viktoria Hausegger mehr.wert. für ärzte und apotheker marketing, das gezielt bewegt Tel. +43 (0)664 460 16 35
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che Arztpraxis wie ein Unternehmen geführt. Ein wichtiges Kriterium, um die Patientenbindung zu stärken und damit den wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen, ist das Anbieten von Serviceleistungen. Damit beim Service eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleistet ist, müssen maßgebliche Voraussetzungen bei seiner Vorbereitung und Erbringung erfüllt sein: Professionalität, Konsistenz, Effizienz sowie eine klare Orientierungsmöglichkeit im Leistungsangebot. Der Grundgedanke eines professionellen Service allgemein muss es sein, dass der Erwerb eines Produkts oder einer Dienstleistung nicht den Abschluss eines Geschäfts darstellt, sondern den Auftakt zu einer langfristigen Kundenbeziehung. Insbesondere nach dem erfolgreichen „Patientenentscheid“ geht es nicht einfach nur darum, einzelne Services zu vermarkten. Zu einem professionellen Service in einer Arztpraxis gehört es, z Dienstleistungen strategisch und operationell als Umsatzträger zu entwickeln z Dienstleistungen gezielt als Instrument zur langfristigen Patientenbindung einzusetzen
Ziele des Patientenservice Patientenbedürfnisse zu erkennen, schnell zu unterstützen, Patienten langfristig zu binden und die Kosten der Patientenbetreuung auf den erwarteten Gewinn abzustimmen, sind klassische Ziele des Service. Gerade in der Optimierung von Serviceprozessen und der Unterstützung durch In-
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formationssysteme besteht jedoch Nachholbedarf. Prozessverbesserungen im Service führen zu nachhaltiger und kostensparender Patientenbindung, denn Patienten profitieren von schnellen Reaktionszeiten, lösungsspezifisch eingebundenen Diensten oder bereichsübergreifenden Patientenprofilen. Angebote gezielt bereitstellen Voraussetzung für ein erfolgreiches Servicemanagement ist eine durchgängige Unterstützung des Patienten entlang des kompletten Lebenszyklus. Dies erfordert die patientenindividuelle Sammlung und Nutzen von Informationen. So kann eine gezielte Bereitstellung von abgestimmten Produktund Leistungsangeboten erfolgen. Ansatzpunkte dafür sind:
z Abgestimmte Patientenkontakte über mehrere Kanäle und sämtliche Phasen des Kundenprozesses hinweg. z Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern zur Abdeckung des Patientenprozesses und somit zur Steigerung des Patientennutzens. Beispiel: Kooperation mit spezialisierten Partnern zur Bündelung von Komplementärleistungen oder Nutzung von Web-Services. z??Einsatz moderner Informationstechnologien zur Realisierung effizienter und patientenorientierter Geschäftsprozesse. Beispiel: Internet- oder Mobiltechnologien Vorschau „Auf den Service kommt es an“ (Teil 2) wird in „Stomatologie“, Heft 6/14 erscheinen.
Serviceleistungen in der Arztpraxis Bei einem auf die Patienten zugeschnittenen Service sind einige Aspekte zu berücksichtigen: F Entwicklung einer Strategie und konkreter strategischer Ziele und Maßnahmen für eine professionelle Gestaltung, Planung und Durchführung von Leistungen F Beschreibung, Strukturierung und Validierung des Service-Portfolios F Entwicklung von neuen Services sowohl ausgehend von den Patientenbedürfnissen als auch ausgehend von den eigenen Fähigkeiten. F Individualisierung vs. Standardisierung: Management des Spannungsverhältnisses zwischen Patientennähe und Effizienz bei der Leistungserstellung F Zielvorgaben von Services F Organisation des Service-Bereichs
Membran-Deckung bei Perforation der Kieferhöhlenschleimhaut Ein Fallbericht
▬▬Ein 27-jähriger männlicher Pa-
tient wurde zur Sinusbodenaugmentation an die Akademie für Orale Implantologie Wien überwiesen. Der erste Molar im linken Oberkiefer hatte wegen chronischer apikaler Beherdung entfernt werden müssen, nach Abheilung verblieb in Regio 26 eine insuffiziente Restknochenhöhe von 4 mm unter dem Sinus. Zur Vergrößerung des Knochenvolumens vor Implantation wurde ein lateraler Sinus-lift durchgeführt. Im Rahmen der Elevation der relativ dünnen Kieferhöhlenschleimhaut konnte
eine Perforation im mesialen Anteil festgestellt werden, die mit einer kleinen creos xeno.protect Membran (15×20 mm) abgedeckt wurde, um so das Augmentationsmaterial sicher einbringen zu können. Durch ihre hohe Stabilität und verlängerte Abbauzeit von 12-16 Wochen eignet sich diese Kollagenmembran perfekt für solche Situationen. Postoperativ wurden Antibiotika und Nasentropfen verschrieben, die Heilungsphase verlief komplikationsfrei. Nach einer Wartezeit von 3 Monaten wurde ein NobelReplace®
Conical Connection RP 4,3×11,5 mm Implantat inseriert.
Abb. 1 Perforation der Kieferhöhlenschleimhaut im Rahmen des Sinus-lifts bei der Elevation im mesialen Anteil
Abb. 2 Einbringen einer 15×20 mm creos xeno. protect Kollagenmembran mit einem flexiblen Schwert-Elevator
Abb. 3 Abdecken der Perforation durch Einstülpung der creos-Membran unter die elevierte Kieferhöhlenschleimhaut
Autor und Korrespondenz: Priv. Doz. Ass. Prof. Dr. Bernhard Pommer Akademie für Orale Implantologie, Lazarettgasse 19 (DG), 1090 Wien Tel.: +43 1 402 86 68 Fax: +43 1 402 86 68-10 E-Mail:
[email protected]
„Besonders zur Beherrschung von in traoperativen Komplikationen wie bukkale Knochendehiszenzen oder die Perforation der Kieferhöhlenschleimhaut beim Sinuslift sind verlässliche Materialien von essenzieller Bedeutung. Mit ihrer hohen Reißfestigkeit, langen Resorptionszeit und einfachem Handling beim Trimmen der creos xeno.protect bietet die Membran gerade in diesen Situationen entscheidende Vorteile.“ Priv. Doz. Ass. Prof. Dr. Bernhard Pommer Akademie für Orale Implantologie, Wien
Abb. 4 Einbringen eines Gemisches aus 50% autologem Knochen vom Tuber maxillae und 50% deproteinisiertem bovinen Ersatzmaterial
Abb. 5 Fertige Sinusbogenaugmentation nach Einbringen des restlichen Knochenersatzmaterials
Abb. 6 Digitale Volumentomographie nach Sinus-lift (links) und bei Implantation nach 3 Monaten (rechts)
Copyright für alle Bilder in diesem Beitrag: © Akademie für orale Implantologie Wien
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14. bis 15. März 2014 Salzburg
5. Frühjahrssymposium Kinderzahnheilkunde Altbewährtes traf auf Neues: Referate, Workshops – und neu: das „Kunstfrühstück“
des gesamten Freitages, die Workshops für Zahnärztinnen und Zahnärzte am Freitagnachmittag, sowie die Hauptvorträge am Samstag statt. Als eine Neuerung wurde am Freitag Vormittag ein „Kunstfrühstück“ im Museum der Moderne und dem M32 über den Dächern der Stadt Salzburg angeboten, das gut 20 Teilnehmer und Referenten genossen. Nach einem Frühstück auf der Terrasse mit traumhaftem
Ausblick und Gelegenheit zum kollegialen Austausch, ging es auf einen Rundgang durch die aktuelle Ausstellung des Museums und anschließend auf einem Spaziergang durch die blühenden Anlagen des Mirabellgartens zurück zum Kongresshaus. Schon während des gesamten Freitages fand aufgrund der großen Nachfrage der Assistentinnenworkshop Kinderzahnheilkunde, geleitet von Dr. Bet-
© ÖGK/wildbild
nunmehr bereits das 5. Frühjahrssymposium der Österreichischen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde in Salzburg statt (Abb. 1, 2). Altbewährtes traf auf Neues, aber in jedem Fall wurden die Erwartungen der Teilnehmer erfüllt, und auch der Wettergott war uns gnädig. Beibehalten wurde der Veranstaltungsort im Salzburg Congress. Dort fanden das Assistentinnenprogramm während
© ÖGK/wildbild
▬▬Am 14. und 15. März 2014 fand
Abb. 3 Assistentinnenkurs Verlosung (v.l.n.r.): DDr. Elisabeth Danner, Referentin, Dr. Linda Lappy, Referentin, Dr. Bettina Schreder, Referentin, Isabella Ritt, Gewinnerin, Dr. Dinah Fräßle, Referentin, Dr. Irene Zifko, ÖGK und Glückszwerg Leonhard
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© ÖGK/wildbild
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Abb. 1 Der Vorstand der ÖGK (v.l.n.r.): Dr. Nicola Meissner, Dr. Verena Bürkle, Dr. Petra Abb. 2 Referenten der ÖGK Tagung 2014 Drabo, Dr. Ronaldo de Moura, Dr. Irene Zifko, Dr. Swantje Knöfel-Lerch; nicht im Bild: Dr. Eva Oppolzer
Abb. 4 Posterverleihung (v.l.n.r.): Dr. Verena Bürkle, Dr. Petra Drabo, beide ÖGK, Preisträgerin Dr. Dinah Fräßle, Dr. Birgit Fuchs, Gebro Pharma
Berufsbereich übertragen, reflektieren und diskutieren. Direkt nach Ende der Veranstaltung ging es zur Abendveranstaltung. Diese fand für die mehr als 100 Gäste heuer erstmals auf der Festung Hohensalzburg statt. Nach einem Spaziergang durch die Altstadt wurden die Teilnehmer mit der Festungsbahn nach oben gebracht und konnten mit einem Glas Sekt in der Hand den malerischen Sonnenuntergang genießen. Das mehrgängige Menü im ausgebuchten Wappen-Saal wurde untermalt von den „Salzmädchen“, einem Trio mit 3 jungen Salzburger Musikerinnen. Die sehr unterhaltsame Festrede wurde gehalten von Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und Autor des Buches „Helikoptereltern“, das auch auf der Spiegel Bestsellerliste gelistet war. Mit seinen Ausführungen über die heutige Elterngeneration und Erziehung sprach er sicherlich vielen Kinderzahnärztinnen und -ärzten aus der Seele. Der eigentliche Haupttag des Kongresses wurde von den Kindern der „Sound of Music“ Produktion des Lan-
destheaters Salzburg vor den rund 300 Zuhörern eröffnet, die die bekanntesten Lieder aus dem Musical zum Besten gaben. Nach der Eröffnungsrede von der neuen ÖGK Präsidentin Dr. Petra Drabo konnte der Tag schließlich beginnen. Im Eröffnungsvortrag schlug Dr. Robert Miller den Bogen vom Bergsteigen zu den Herausforderungen im täglichen zahnärztlichen Alltag. Es folgte eine sehr interessante Präsentation des derzeitigen Präsidenten der DGKiZ, Prof. Dr. Christian Splieth, zur Therapie der kariösen Initialläsionen. Nach einer Kaffeepause setzte Prof. Monty Duggal aus Leeds, GB, die Vorträge fort. Mit dem Thema regenerative Endodontie konnte er die Aufmerksamkeit aller Zuhörer für sich gewinnen, vor allem da es einige Neuerungen auf diesem Feld gegeben hat. Denn nach der Entwicklung der Endodontie von der Apexifikation mit Calciumhydroxid über MTA hin zur Regeneration wird diese nunmehr bereits wieder in Zweifel gezogen und nach neuen Therapieansätzen gesucht. Es folgten anschließend die
Hyaluronsäure Verminderung der Zahnfleischblutungen bei einer Behandlung mit Gengigel
80 % 60 % 50 %
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Verminderung der Blutungen
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30 % 20 % 10 % 0% Beginn der Behandlung
100 % Verbesserung nach 4 Wochen
Bibliographie: Pagnacco et al. 1997. Double-blind clinical trial vs. placebo of a new sodium-hyaluronate-based gingival el. Attualitá Terapeutica Internazionale. No. 4-XY year.
2. Woche 4. Woche
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Gengigel Prof hilft bei der gingivalen Geweberegeneration bei:
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Chirurgischen Eingriffen im Mund Implantationen Zahnextraktionen Reinigung von Zahnstein und parodontaler Taschen Subgingivaler Wurzelglättung Gingivitis und Parodontitis t
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tina Schreder aus Wien, DDr. Elisabeth Danner aus Graz sowie Dr. Linda Lappy und Dr. Dinah Fräßle, beide aus Salzburg, statt. Im Zuge des sehr praktisch geführten Kurses wurde auch die neueste elektrische Zahnbürste der Fa. Oral-B verlost. Die glückliche Gewinnerin war Isabella Ritt (Abb. 3). Gegen Mittag starteten dann auch die Workshops für die Kinderzahnärztinnen und -zahnärzte, von denen viele schon lange im Voraus ausgebucht waren. Allen voran Workshop 1 mit Dres. Eveline und Robert Schoderböck, die ihr Wissen zum Thema Kinderhypnose teilten. Sie konnten wieder einmal zur Begeisterung aller Teilnehmer beweisen, wie wichtig die Kommunikation in der Zahnarztpraxis ist und stellten einmal mehr die Frage, wer sich auf „interessante“ Kinder freut. Auch Workshop 4 befasste sich mit einem ähnlichen Thema und wurde geleitet von Dr. Ari Kupietzky, der extra aus Israel angereist war. Er sprach über die Verhaltensführung und unterlegte seine Ausführungen mit zahlreichen Bildern, Geschichten und Videofilmen, so dass die Stunden wie im Fluge vergingen. Die Workshops 2 und 3 dagegen blickten über den Tellerrand der Kinderzahnheilkunde heraus, waren aber nicht weniger spannend. „Stimme macht Stimmung“ war das Thema von Arno Fischbacher, Wirtschafts-Stimmcoach, Rhetoriktrainer, Redner und Autor, zudem ist er Gründer des Europäischen Netzwerks der Stimmexperten. Er entführte die interessierten Zuhörer ins Reich der Stimme, Atmung und Kommunikation und sprach über Humor und Deeskalation. Last but not least konnte noch Skisprung-Legende Mag. Toni Innauer für einen Workshop gewonnen werden. Dieser trug den Titel: „Dem Spitzensport auf den Zahn gefühlt. Können Anregungen für die Kinder-Zahnheilkunde extrahiert werden?“. Nach einem Impulsvortrag mit Bezug auf Innauers Biografie und die psychosozialen und emotionalen Aspekte des Spitzensports, durften die Teilnehmer hier in Kleingruppen die Inputs aus dem Sport auf den eigenen
Nur für den professionellen Gebrauch!
www.gengigel.at
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Kurzvorträge von Prof. Dr. Annerose Borutta aus Jena sowie Dr. Ronaldo de Moura aus Sarleinsbach. Frau Prof. Dr. Anahita Jablonski-Momeni aus Marburg sprach über visuelle und apparative Diagnoseverfahren und konnte sehr anschaulich die neuesten Entwicklungen praxistauglich darstellen. Der bekannte Praxiscoach Dr. Curt Goho aus Schnaittenbach befasste sich mit dem Teamwork in der Zahnarztpraxis, ebenfalls ein für alle immer aktuelles Thema. Schließlich sprach die Pädiaterin Dr. Beate Pietschnig aus Wien über den Zusammenhang von Stillen und Zahngesundheit, gefolgt von Dr. Hubertus van Waes, Uniklinik
Zürich. Er begeisterte vor allem auch durch außergewöhnliche klinische und radiologische Bilder, mit denen er seine Ausführungen belegte. Last but not least sprach Dr. Richard Steffen, ebenfalls von der Uniklinik Zürich, über neue Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich orale Pathologie bei Kindern. Als neues Highlight der Veranstaltung konnten die Teilnehmer bei allen Vorträgen mittels Votinggeräten aktiv ihr Wissen überprüfen und so direkt am Geschehen teilhaben. Mit diesen Geräten wurde auch das beste Poster prämiert. Der elmex-Poster-Preis, gesponsert von der Fa. Gebro Pharma, ging diesmal an Dr. Dinah Fräßle aus
Salzburg mit ihrem Poster über vollkeramische Kinderkronen (Abb. 4). Wir gratulieren herzlich! Vorschau Das nächste Frühjahrssymposium wird im Frühjahr 2016 in Salzburg stattfinden. Dann gilt es, zehn Jahre Österreichische Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde zu feiern! Wir freuen uns bereits jetzt auf viele Teilnehmer, interessante Vorträge und sicher wieder die eine oder andere Überraschung! Informationen: http://www.kinderzahnheilkundeonline.at/
Rudolf-Slavicek-Preis der ÖGZMK-Wien: Ausschreibung 2014
▬▬Die ÖGZMK-Wien schreibt den Rudolf-Slavicek-Preis für die beste, veröffentlichte Originalarbeit der letzten zwei Jahre auf dem Gebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde aus. Der Preis ist mit € 2.100,– dotiert. Die Vergabe des Preises ist an folgende Bedingungen gebunden: 1. Der Erstautor muss ein ordentliches Mitglied der ÖGZMK sein. Die Einreichung von Gemeinschaftsarbeiten ist möglich, wobei der Geldbetrag auf alle im Titel genannten Autoren verteilt werden soll. Die Aufteilung obliegt dem Erstautor. Dabei wird vorausgesetzt, dass alle an dem Zustandekommen der Arbeit beteiligten wissenschaftlichen Mitarbeiter (z. B. Biologen, Chemiker, Psychologen, Statistiker, Fachärzte) in Titel, in Fußnoten oder in anderer Weise angeführt werden. Ordinarii, Primarii oder Departmentleiter sind von der Bewerbung insofern ausgeschlossen, als sie zwar als Koautoren aufscheinen können, bei der Verteilung des Geldbetrages aber nicht berücksichtigt werden. Es werden jedoch an alle Autoren Dekrete verliehen.
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2. Besonderer Wert wird auf die praktische Bedeutung der Arbeiten gelegt. Die Begutachtung der Arbeiten erfolgt durch eine Jury unter dem Vorsitz des Präsidenten der ÖGZMK-Wien (oder seines Stellvertreters/seiner Stellvertreterin). Die übrigen Mitglieder der Jury bleiben anonym. Die Entscheidung der Jury ist endgültig und kann nur bei Verletzung der Bestimmungen revidiert werden.
Die jährliche Ausschreibung des Rudolf-Slavicek-Preises erfolgt durch Anzeige in der „Stomatologie“ und der „ÖZZ“.
3. Noch nicht publizierte Arbeiten können nur eingereicht werden, wenn sie bereits nachweislich im Jahre 2014 zur Veröffentlichung angenommen wurden. Wird keine Arbeit als preiswürdig erachtet, wird der Preis im betreffenden Jahr nicht verliehen. Werden mehrere Arbeiten als gleichwertig beurteilt, so wird der Preis geteilt. Habilitationsschriften sowie Arbeiten, die für einen anderen Preis eingereicht werden, sind von der Bewerbung ausgeschlossen. Alle prämierten Arbeiten sollen anlässlich eines Clubabends der ÖGZMKWien den Mitgliedern vorgestellt werden. Die persönliche Entgegennahme des Preises durch einen der Autoren wird als Bedingung vorausgesetzt.
Die Überreichung des Preises und die Präsentation der prämierten wissenschaftlichen Arbeit(en) erfolgen im Rahmen des November-Clubabends der ÖGZMK-Wien. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Bewerber erklären sich mit diesen Bestimmungen einverstanden. Die Arbeiten sind per E-mail:
[email protected] im pdf-Format einzureichen. Die Einreichfrist endet am 18. Juli 2014.
W. Lill Präsident
E. Piehslinger 1. Vizepräsidentin
Die ÖGZMK-Wien möchte mit der Stiftung dieses nach ihm benannten Preises Herrn Univ.-Prof. MR Dr. Rudolf Slavicek für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde würdigen und ihm für seinen hohen persönlichen Einsatz für die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde danken.
Stoffwechselerkrankungen – zahnmedizinisch betrachtet
Parodontitisbehandlung bei Hämochromatose Ein Fallbericht Einleitung Hämochromatose, auch als Siderophilie bekannt, kann zu weitreichenden allgemeinmedizinischen Konsequenzen durch Organschädigung führen. Inwieweit Parodontitis als Folgeerkrankung auftritt, ist bisher unerforscht. Es fällt jedoch auf, dass einige Patienten dieser Eisenspeicherkrankheit mit Parodontitis zu kämpfen haben. Patientenaufnahme Herr K.D., (45 Jahre, Nichtraucher) kam mit schriftlicher Überweisung zur Parodontitisbehandlung an die Universitätszahnklinik Wien, verspürte jedoch selbst kein allzu großes Bedürfnis einer
Therapie. Starker Foetor ex ore und massive Zahnsteinbildung sowohl bukkal als auch lingual (Abb. 1) prägten den ersten Eindruck, den der Patient im Fachbereich Zahnerhaltung und Parodontologie hinterließ. Die parodontale Grunduntersuchung, die standardmäßig bei jeder neuen Patientin/bei jedem neuen Patienten durchgeführt wird, ergab Grad 4 in allen Sextanten, sowie Pusaustritt an multiplen Stellen. Allgemeinmedizinisch gab der Patient an, an Hämochromatose zu leiden, einer autosomal- rezessiven Erbkrankheit, die vorwiegend Männer betrifft und welche mit erhöhten Serumeisen-Spiegel einhergeht. Da die Er-
Abb. 1 Massive Zahnsteinbildung bei einem Hämochromatose-Patienten
Abb. 2 Das Röntgenbild zeigt einen deutlichen Attachmentverlust
krankung bei Herrn K.D. schon rechtzeitig erkannt wurde, traten noch keine weitreichenden Schädigungen von Organen, wie beispielsweise der Leber auf, die in der Regel als erstes betroffen ist. Der Eisenüberschuss führt, wenn die Erkrankung erst spät erkannt wird, zu Diabetes, Leberzirrhose und in schwerwiegenden Fällen zu Leberzellkarzinom. Auch andere Organsysteme, wie das Herz-Kreislauf-System, können betroffen sein. Der Eisenwert im Serum bei Herrn K.D. lag bei 177 μg/ dl (physiologischer Bereich: 59-158 μg/ dl), ein beinahe im Normbereich liegender Wert, der durch regelmäßigen Aderlass erreicht wurde. Im Allergiepass schien eine Allergie gegen Antibiotika (Cephalosporine) auf.
Dr. Hady Haririan, MSc Spezialist für Parodontologie (ÖGP), Assistenzarzt an der Universitätszahnklinik Wien
Spezielle zahnmedizinische und parodontale Anamnese Die tägliche häusliche Mundhygiene gab Herr K.D. mit 2 x täglichem Zähneputzen mit der Handzahnbürste an, jedoch verwendete er keinerlei Hilfsmittel zur Interdentalraumreinigung. Ein regelmäßiger Zahnarztbesuch (2 x jährlich) kann ob des klinischen Zustandsbildes angezweifelt werden. Er berichtete jedoch, immer wieder zur professionellen Zahnreinigung gegangen zu sein, bei welcher eine „Zahnfleischpinselung“ durchgeführt wurde. Im Oberkiefer sei ihm schon der erhöhte Lockerungsgrad eines Zahns aufgefallen. Hämochromatose – spezielle Maßnahmen für die parodontale Therapie? Der Erkrankung liegt eine Mutation des HFE-Gens zugrunde und kann nur homozygot auftreten (0,3 – 0,5 % der nordeuropäischen Bevölkerungsgruppe), erste Symptome treten in der Regel erst nach dem 40. Lebensjahr auf.1 Aufgrund der geringen Prävalenzrate ist der Anteil solcher Patienten in der zahnärztlichen Ordination überschaustomatologie 4-5 · 2014
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„Hämochromatose, auch als Siderophilie bekannt, kann zu weitreichenden allgemeinmedizinischen Konsequenzen durch Organschädigung führen. Einige der Betroffenen haben mit Parodontitis zu kämpfen.“ tungswürdig eingestuft und sollte vor Beginn der konservativen Parodontitistherapie extrahiert werden.
Abb. 3 In der Unterkieferfrontregion ergaben sich Sondierungstiefen von bis zu 12 mm zu Beginn der Behandlung.
Abb. 4 Regelmäβige Fluoridierung mit einem Schutzlack in den Recall-Sitzungen
bar, da selbst an der Universitätszahnklinik Wien (ca. 27 000 Patienten jährlich) weniger als ein Dutzend Fälle registriert sind. Mögliche Auswirkungen auf eine zahnärztliche Behandlung könnten in der medikamentösen Behandlung liegen, da eine bereits vorhandene Leberschädigung berücksichtigt werden muss. Hierfür ist immer Rücksprache mit den behandelnden Allgemeinmedizinern bzw. Internisten anzuraten. Zudem muss auch auf eine genaue allgemeinmedizinische sowie Medikamentenanamnese geachtet werden. Für die Parodontitistherapie selbst sind keine Einschränkungen per se erforderlich.
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Befunderhebung und Therapieplanung Die Erhebung eines Parodontalstatus mit Bestimmung der Vitalität, Mobilität und Furkationsbeteiligung sowie Blutung auf Sondierung und der röntgenologische Befund ergab die Diagnose: chronisch generalisierte Parodontitis gravis et complicata. Jeder Zahn wies eine Sondierungstiefe von 6 mm und mehr auf. Das Panoramaröntgen (Abb. 2) sowie der Rechtwinkelstatus zeigten einen Attachmentverlust von > 50 % insbesondere in der Unterkiefer-Frontregion, die klinisch Sondierungstiefen bis 12 mm und einen Mobilitätsgrad II aufwies (Abb. 3). Aufgrund der Mobilität und Furkationsbeteiligung Grad III von 16 wurde dieser Zahn als nicht erhal-
Therapie Nach Extraktion des Zahns 16 wurde die konservative Parodontitistherapie in vier Basistherapiesitzungen durchgeführt. Dabei wurde großes Augenmerk auf die Verbesserung der häuslichen Mundhygiene gelegt, die durch den Patienten schon nach der ersten Basistherapie durch Verwendung einer elektrischen Zahnbürste (Oral B®) und Interdentalbürsten (Oral B® Interspace, TePe® Interdentalbürsten mit unterschiedlichem Durchmesser) erreicht wurde. Der mikrobiologische Befund, der vor Beginn der Therapie durch subgingivale Plaqueentnahme mittels Papierspitzen und anschließender PCRAnalyse durchgeführt wurde (microIdent® von Hain Lifescience), ergab stark erhöhte Konzentrationen von Tannerella forsythia, sowie erhöhte Konzentrationen von Porphyromonas gingivalis und Treponema denticola. Daher wurde am Ende der letzten Basistherapie ein adjuvantes systemisches Antibiotikum verschrieben (Metronidazol 500 mg, 3x1 über einen Zeitraum von sieben Tagen), das nach Rücksprache mit der behandelnden Ärztin ohne Bedenken verabreicht werden konnte. Ergebnis Das Mundhygienetraining und die Motivation des Patienten senkten den Approximalen Plaque Index Wert (API) auf 22,2 % schon bei der ersten Mundhygienekontrolle nach der Initialtherapie. Die Antibiotikaeinnahme verlief ohne Komplikationen und nach einer erneuten Mundhygienekontrolle acht Wochen nach letzter Basistherapie (wieder API 22,2 %) konnte nach
drei Monaten – der früheste Zeitpunkt der Neubewertung nach systemischer Antibiose – reevaluiert werden. Bei der Reevaluation lagen keine Sondierungstiefen mehr über 4 mm vor sowie nur mehr zwei Stellen mit positiver Blutung auf Sondierung. Dadurch konnte der Patient in den parodontalen Recall aufgenommen werden, der zu Beginn engmaschig gesetzt wurde. Nachsorge Der erste Recall fand drei Monate nach abgeschlossener konservativer Parodontitistherapie statt. Um das Risiko von Wurzelkaries auf den nun exponierten Wurzeloberflächen nach Parodontitistherapie zu minimieren wurde im Recall damit begonnen, einen chlorhexidinhaltigen Lack (Cervitec ® Plus von Ivoclar Vivadent) zu applizieren sowie als Fluoridierungsmaßnahme ebenfalls einen entsprechenden
Lack zu verwenden (Fluor Protector S von Ivcolar Vivadent). Die Fluoridierungsmaβnahme mit Fluor Protector S erfolgte aufgrund der Lackeigenschaften nicht in der gleichen RecallSitzung mit der Cervitec Plus Applikation (Abb. 4). Falls auf eine gleichzeitige Anwendung des chlorhexidinhaltigen Lackes und eines Fluoridlackes Wert gelegt wird, kann Fluor Protector, ein Fluoridlack mit einer anderen Lackbasis, nach dem Auftragen und kurzem Trocknen von Cervitec Plus zum Einsatz kommen. Als häusliche Fluoridierungsmaßnahme wurde entschieden, lediglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta zu putzen. Die Lücke im 1. Quadranten blieb vorerst auf Wunsch des Patienten unversorgt. Der 2. Recall erfolgte nach weiteren 3 Monaten und da der Patient eine konstant gute Mundhygiene aufwies (API 25,9), wurde das Recallintervall auf 4-6 Monate ausgedehnt.
Referenz Pietrangelo A. Hemochromatosis: an endocrine liver disease. Hepatology 2007; 46:1291–1301
inter view
Biomimetische Mineralisation
„Wir haben erstmals eine biologische Kariestherapie“ Gespräch mit Dr. Frank Bröseler, Aachen
??Welchen Patienten nützt Curodont
© Dr. Frank Bröseler
Repair?
Dr. Frank Bröseler
??Warum arbeiten Sie mit biomime-
tischer Mineralisation?
!!Bröseler: Wir
verwenden die regenerative Methode primär bei aktiven White Spots auf bukkalen oder anderen Glattflächen, nach neuesten Erkenntnissen auch approximal und okklusal. Daneben ist Curodont Repair an Entkalkungen um orthodontische Brackets einsetzbar. Ursprünglich haben wir Curodont Repair auch bei Dentinüberempfindlichkeit angewendet, sind aber in den letzten Monaten auf Curodont Protect gewechselt.*
!!Bröseler: Unser Ziel ist es, Zähne zu
erhalten. Daher kümmern wir uns als parodontologische Praxis auch um die Zahnhartsubstanz. Klassische Prävention wirkt bei Initialkaries meist nur verzögernd. Dagegen wird mit biomimetischer Mineralisation, der Methode hinter dem Produkt Curodont™ Repair, verlorengegangener Schmelz regeneriert. Nach bisherigen Erkenntnissen und unserer Erfahrung passiert das nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in der Tiefe. ??Wie
sind Ihre Anwendungserfahrungen? Ist die Methode kompliziert? !!Bröseler:
Die Anwendung von Curodont Repair vergleiche ich vom Ablauf her mit einer einflächigen adhäsiven Füllung, nur einfacher. Die Schmelzoberfläche wird zunächst mit Natriumhypochlorit entfettet und mit Phosphorsäure geätzt. Das Produkt wird in Wasser aufgelöst und tropfenweise aufgebracht. Das könnte auch eine Fachassistentin übernehmen, zum Beispiel in einer Prophylaxe-Sitzung.
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??Wie
reagieren Ihre Patienten?
!!Bröseler:
Die Methode wird sehr gut akzeptiert. Wir als Praxisteam haben eine zusätzliche Chance, unsere Patienten für ihre orale Gesundheit zu motivieren. ??Können Sie noch etwas zur Abrech-
nung sagen? !!Bröseler:
Da die Methode neu ist, berechnen wir die Behandlung mit Curodont Repair ausschließlich privat. Sehr gut eignet sich die freie Vereinbarung nach Paragraph 2, Absatz 3 der neuen GOZ. Wir berechnen die Materialkosten und zusätzlich unseren Aufwand analog zur Füllungstherapie. !!Sie
haben auf der ConsEuro Zwischenergebnisse einer klinischen Studie vorgestellt, die Sie in Ihrer Praxis durchführen. !!Bröseler:
Wir haben White-SpotLäsionen randomisiert, also nach dem Zufallsprinzip, mit Curodont Repair oder Fluoridlack behandelt. Sowohl in der klinischen Bewertung als auch bei computergestützter Vermessung der
8 Wirkungsprinzip der biomimetischen Mineralisation. (Mit freundlicher Genehmigung von credentis.)
Defekte waren die Ergebnisse für die biomimetische Mineralisation signifikant besser. Wenn man die Daten aus der klinischen Studie des Kollegen Markus Schlee begutachtet, können beide Studien eine ähnliche Regeneration beobachten. Das Gespräch führte Jan H. Koch, Dr med dent (DDS), www.dental-journalist.de
Literatur 1 Bröseler F, Tietmann C, et al. Effect of Curodont Repair in patients with buccal carious lesions. Poster presented at ConsEuro 2013 2 Kirkham J, et al. Self-assembling peptide scaffolds promote enamel remineralization. J Dent Res 2007; 86:426-430. 3 Schlee M, et al. Klinischer Effekt biomimetischer Mineralisation bei Approximalkaries – Halbjahresergebnisse einer klinischen Studie. Stomatologie 2014; 111:175-181.
* P rofessionelles Zahngel zur häuslichen Anwendung, basierend auf derselben Technologie wie Curodont Repair.
Neu:
Studiengang „Kinderzahnheilkunde“ ab Herbst 2014 Berufsbegleitender Weiterbildungsmaster in Kinderzahnheilkunde der Universitäten Marburg und Gießen jetzt akkreditiert.
▬▬Der berufsbegleitende Weiter-
bildungsstudiengang „Kinderzahnheilkunde“ mit dem Abschluss „Master of Science (M.Sc.)” startet am 2.10.2014 an den Universitäten Marburg und Gießen. Das auf approbierte Zahnmediziner mit Berufserfahrung zugeschnittene Spezialisierungsangebot läuft über drei Jahre und vereint Berufsalltag in der Praxis und Weiterbildung an der Universität. Die Konzeption des Lehrprogramms basiert auf den Vorgaben der europäischen Fachgesellschaft European Academy of Paediatric Dentistry (EAPD). Im Rahmen des Masterprogramms der beiden mittelhessischen Universitäten werden aufbauend auf den im ersten Studienjahr erworbenen Basisqualifikationen im weiteren Verlauf Kenntnisse zu kinderspezifischen Schwerpunktthemen aus den Bereichen Kieferorthopädie, Oralchirurgie, Parodontologie sowie der Medizin vermittelt. Der letzte Abschnitt steht im Zeichen wissenschaftlichen Arbeitens und bereitet auf die abschließend zu erstellende Masterarbeit vor. Zahnärztinnen und Zahnärzte, die (zunächst) nur an der Weiterbildung interessiert sind und keine Masterarbeit abfassen wollen, haben die Möglichkeit, ein einbzw. zweijähriges Zertifikatsprogramm zu absolvieren, dass nach Bedarf und Interesse später auf den weiterbildenden Masterstudiengang angerechnet werden kann. Im Detail umfasst das dreijährige Masterprogramm folgende Inhalte: 1. Studienjahr: Basismodule Modul 1: Grundlagen der Kinderzahnheilkunde (5 LP1)
1 LP = Leistungspunkt: 1 LP entspricht
30 Stunden Lehre/Lernen
Modul 2: Von der Anamnese über die allgemeine und spezielle Untersuchung bis zur Behandlungsplanung (4 LP) Modul 3: Epidemiologie und Prävention (4 LP) (Abb. 1) Modul 4: Biomaterialien und restaurative Therapie (5 LP) Modul 5: Notfallbehandlung, Pharmakotherapie und Traumatologie (4 LP) 2. Studienjahr: Aufbaumodule und Vertiefungsmodule Aufbaumodule sind für das dritte Semester (zwei Module) und die erste Hälfte des vierten Semesters (ein Modul) vorgesehen und führen in spezielle Fragestellungen der Kinderzahnheilkunde ein. Modul 6: Gebissentwicklung, Schädel-/Gesichtswachstum und Orthodontie (5 LP) Modul 7: Schmerzkontrolle, Sedierung, Narkose, Anomalien und Genetik (5 LP) Modul 8: Orale Pathologie, Oral- und Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie sowie Parodontologie (4 LP) Die zweite Hälfte des vierten Semesters beinhaltet ein Vertiefungsmodul. Modul 9: Kinder mit Allgemeinerkrankungen und Behinderungen – Praxismanagement (5 LP) 3. Studienjahr: Profilmodul und Abschlussmodul Das Profilmodul findet im 5. Semester statt. Dieses Modul dient der Vertiefung von bereits im Rahmen dieses Studiengangs erworbenen Kompetenzen im Bereich der Literaturrecherche, der Bewertung und Darstellung wissenschaftlicher Literatur, der Interpretation, Diskussion und kritischen Betrachtung zahnmedizinischer Forschung mit dem Ziel, die unmittelbar auf das Pro-
Abb. 1 Präventionskonzepte in der Kinderzahnheilkunde werden im Modul 3 behandelt.
filmodul folgende Erstellung der Masterarbeit effizient zu gestalten. Modul 10: Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens (4 LP) Der Titel Master of Science (MSc.) in Kinderzahnheilkunde (Paediatric Dentistry) wird nach der erfolgreicher Absolvierung der 10 Module durch Abfassen einer Masterthesis (11. Modul) erworben. Modul 11: Masterarbeit (15 LP) In diesem Modul zeigen die Teilnehmer/innen, dass sie in der Lage sind, innerhalb einer vorgegebenen Frist eigenständig eine wissenschaftliche und in der Regel Praxis orientierte Fragestellung aus dem Bereich der Kinderzahnheilkunde zu bearbeiten. Der Ablauf des Programmes ist im Ablaufplan übersichtlich dargestellt (Abb. 2). Das Konzept für den gemeinsamen Weiterbildungsmaster wurde am 22./23. Januar 2014 durch eine Gutachstomatologie 4-5 · 2014
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aktuell
Abb. 2 Ablaufplan M.Sc. Kinderzahnheilkunde
ter(innen)-Kommission der Akkreditierungsagentur ACQUIN extern evaluiert. Mittlerweile wurde durch den Akkreditierungsrat (Bonn) die Akkreditierungsurkunde verliehen. Professor Dr. Harald Lachnit, Marburger Vizepräsident für Studium und Lehre, hebt hervor: „Durch die Kooperation zwischen der Philipps-Universität Marburg und der Justus-Liebig-Universität Gießen können Experten beider Hochschulen mit Unterstützung durch nationale und internationale Referenten ein besonders breites Spektrum an Spezialwissen an die Studierenden weitergegeben.“
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stomatologie 4-5 · 2014
Das neue Studienangebot Kinderzahnheilkunde wurde im Rahmen des Verbundprojekts „WM³ Weiterbildung Mittelhessen“ der drei mittelhessischen Hochschulen entwickelt und aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union im Rahmen des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ mit den Förderkennzeichen 16OH11008 und 16OH11009 gefördert. Es kostet 23.000 Euro (zzgl. der Semesterbeiträge). Die internationale Zertifizierung durch die Fachgesellschaft EAPD wird angestrebt.
Weitere Informationen: Studiengangsleiter Prof. Dr. Norbert Krämer
[email protected]. uni-giessen.de http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/ fb11/studium/zahnmedizin_new/ wmakzhk/bewerbung/zur-bewerbung Studiengangsleiter Prof. Dr. Klaus Pieper
[email protected] http://www.uni-marburg.de/fb20/ kinderzahnheilkunde/wbm-kzhk/ bewerbung