{ MITTEILUNGEN / DER GESELLSCHAFT FÜR INFORMATIK · 179. FOLGE (FORTSETZUNG)
Aus der Geschäftsstelle Erste Regionalveranstaltungen im Informatikjahr erfolgreich
Nach dem Auftakt der von GI und Fraunhofer Gesellschaft getragenen Veranstaltungsreihe ,,Zukunft entwickeln“ im Januar in Braunschweig gingen die nächsten Städte an den Start: Rostock, Hof und Würzburg luden die interessierte Öffentlichkeit ein zu begutachten, wo und wie die Informatik unser aller Alltag prägt. Dabei blieb es häufig nicht beim Schauen oder Hören, Mitmachen war gefragt. Insbesondere Kinder und Jugendliche haben die Gelegenheit genutzt, PC-Doktor(in) zu spielen, Roboter zu bauen und/oder zu programmieren und den Geheimnissen eines MP3-Players auf den Grund zu gehen. Die Erwachsenen beschäftigten sich eher mit den ,,ernsteren“ Dingen des (Informatik-)Lebens wie Verschlüsselungstechniken, Rechtsfragen und Sicherheitsmanagement. Alles in allem haben diese vier Städte einen viel versprechenden Anfang gemacht, so dass wir (und hoffentlich auch Sie) sich auf die nächsten Regionalveranstaltungen freuen. Wo Sie wann die Informatik einmal anders in Augenschein nehmen können, finden Sie im Internet unter http://www. gi-ev.de/themen/informatikjahr/ zukunft-entwickeln/.
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der GI Gesellschaft für Informatik lehnt Verkauf von Personalausweisdaten durch Regierung ab (11.4.2006) Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) lehnt das Denkmodell des Bundesministeriums des Innern (BMI) entschieden ab, die bei der Einführung des neuen Personalausweises entstehenden Kosten durch den Verkauf der Daten des zukünftigen – ab 2008 auszugebenden – elektronischen Personalausweises an Unternehmen zu finanzieren. Der ePersonalausweis wird neben Unterschrift, Fingerabdrücken und Gesichtsbild auch andere biometrische Daten enthalten. Biometrische Daten wie Fingerabdruck, Iris und Gendaten lassen Aussagen erwarten über die aktuelle Gesundheit, über Anlagen zu Süchten und Erbkrankheiten bis hin zu Aussagen über die relative Lebenserwartung und über die sexuelle Orientierung von Männern. Wer die Daten des ePersonalausweises auswertet, ist in der Lage, Bürger/innen informationell und auch gesundheitlich zu durchleuchten. Die Kombination des Namens und der Anschrift mit biometrischen Merkmalen führt zu Auswertungsund Überwachungsmöglichkeiten, die nicht mehr transparent sind. Hartmut Pohl, Sprecher des GI-Arbeitskreises ,,Datenschutz und IT-Sicherheit“: ,,Es kann nicht Aufgabe der Regierung eines demokratisch verfassten Staates sein, Interessierten einen vollständigen und nicht mehr beherrschbaren Zugriff auf personenbezogene Daten seiner Bürger/innen zu ermöglichen oder auch nur zu erleichtern.“
Informatikwettbewerb beendet: GI zeichnet Studierende aus (30.3.2006) Kreativität und Teamgeist waren neben fachlichen Kenntnissen beim ersten Informatikwettbewerb der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) besonders gefragt. Die besten Studierendengruppen wurden heute im Bonn-Aachen International Center for Information Technology (B-IT) ausgezeichnet. Aus den Einreichungen wählte die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Gottfried Vossen aus Münster drei Teams aus, die ihre Lösungen live präsentieren mussten. Als Sieger ging schließlich eine dreiköpfige Gruppe (Christian Heinemann, Humboldt-Universität Berlin, Johannes Nicolai, Hasso-Plattner-Institut Potsdam und Georg Zetzsche, Universität Hamburg) hervor, die sich dem Thema ,,Implementierung verteilter Algorithmen“ gewidmet hatte. Mit dem Informatikwettbewerb bot die GI erstmals Studierenden im ersten Studienabschnitt die Gelegenheit, in Teams interessante Lösungen für vorgegebene Aufgabenstellungen zu finden und damit ihren Ideenreichtum und ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Weitere Informationen zum Wettbewerb und den Aufgabenstellungen sind unter http://www.giev.de/wir-ueber-uns/wettbewerbe/ studierendenwettbewerb/ zu finden.
GI-Vizepräsident Oberweis zeichnet die Siegergruppe aus DOI 10.1007/s00287-006-0080-1
Den kompletten Text der Pressemitteilungen finden Sie unter .
Aus den GI-Gliederungen Festveranstaltung 25 Jahre MMB Die Fachtagung Messung, Modellierung und Bewertung von Rechensystemen und Kommunikationsnetzen – MMB – wurde dieses Jahr 25 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum hat das heutige MMB Leitungsgremium am 27.3.2006 zu einer akademischen Feierstunde eingeladen. Als Festredner traten die Kollegen der ersten Stunde der MMB, Beilner, Herzog, Kühn und Spies auf. Des Weiteren wurde Grußworte der Kollegen Walke und Zorn verlesen, die neben den Festrednern die Fachgruppe MMB und die zugehörige Fachtagung in den ersten Jahren entscheidend geprägt haben. Die Veranstaltung fand bei der diesjährigen MMB Fachtagung an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg statt. Herr Lindemann als der derzeitige Sprecher der GI/ITG-Fachgruppe MMB moderierte die Veranstaltung. Als erster Festredner berichtete Herr Beilner (Univ. Dortmund) über die Entstehungsgeschichte der MMB. Insbesondere stellte er fest, dass die Fachgruppe MMB nicht 25 Jahre sondern bereits 28 oder 29 Jahre besteht. Einen kurzen Abriss der bedeutenden wissenschaftlichen Ergebnisse im Bereich Messung, Modellierung und Leistungsbewertung, welche 1977/78 die Gründung der Fachgruppe MMB motiviert haben, stellte Herr Spies (TU München) in seinem Kurzvortrag vor. Als besonders gelungene Einlage trug Herr Herzog (Univ. Erlangen) seine teilweise satirisch und teilweise ernst gemeinten Gedan-
kensplitter in Form eines Gedichts vor. Im abschließenden Vortrag berichtete Herr Kühn (Univ. Stuttgart) wie die Wissensdisziplin Messung, Modellierung und Leistungsbewertung die Entwicklung vergangener, heutiger und zukünftiger Kommunikationsnetze beeinflusst. Siehe auch www.mmb2006.org/Berichte.
Tagungsankündigungen Dritte DIMVA 2006 in Berlin Vom 13. bis zum 14. Juli 2006 richtet die Fachgruppe SIDAR aus dem Fachbereich SICHERHEIT die dritte DIMVA (Detection of Intrusions and Malware & Vulnerability Assessment) in Berlin aus. Auf der Grundlage von Einreichungen aus über 21 Ländern zu Themen der ,,Reaktiven Sicherheit“ wurde ein internationales Programm zusammengestellt. Den Rahmen für die Konferenz bilden die Gastvorträge von zwei Sicherheitsexperten: John McHugh, Dalhousie University, Kanada, und Michael Behringer, Cisco Systems, Frankreich. Zusätzlich wird das Konferenzprogramm durch Best-Practice-Vorträge und einen europäischen ,,Capture-the-Flag“Wettbewerb ergänzt. Im Vorfeld der DIMVA findet dieses Jahr erstmalig SPRING statt, ein spezieller Workshop für Nachwuchswissenschaftler, die aktuell auf dem Gebiet der ,,Reaktiven Sicherheit“ forschen. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dimva.org/dimva2006.
dentlichen Mitgliederversammlung der GI findet am Mittwoch, dem 4. Oktober statt. Am 2. Oktober werden Tutorials angeboten, am 3. Oktober wird die Tagung offiziell eröffnet und am 5. und 6. Oktober 2006 stehen Workshops auf dem Programm. Weitere Informationen finden Sie unter www.informatik2006.de.
Tagungsberichte Sicherheit 2006 in Magdeburg: Safety und Security wachsen zusammen Die beiden Teilaspekte des Themas Sicherheit, nämlich Safety und Security, wachsen in Wissenschaft und Industrie immer weiter zusammen. Das hat die zum dritten Mal ausgerichtete Fachtagung Sicherheit 2006 ergeben. Zur Tagung, die vom 20. bis 22. Februar 2006 an der Universität Magdeburg stattfand, kamen 110 Teilnehmer/innen aus Wissenschaft und Industrie. Die Sicherheit 2006 ist die dritte vom Fachbereich ,,Sicherheit – Schutz und Zuverlässigkeit“ der Gesellschaft für Informatik (GI) organisierte Fachtagung zu allen Aspekten der Sicherheit. Als Keynote Speaker sprach Dr. Michael Waidner vom IBMForschungszentrum in Rüschlikon über ,,Herausforderungen für die industrielle Forschung zu IT-Sicherheit
INFORMATIK 2006 in Dresden Vom 2. bis zum 6. Oktober 2006 findet in Dresden die INFORMATIK 2006 statt. Die Workshops sind ausgewählt, und auch das zeitliche Grundgerüst der Tagung steht fest. Der ,,Tag der Informatik“ mit eingeladenen Vorträgen und der Or-
Dr. Manfred Reitenspieß, Prof. Dr. Jana Dittmann (Organisatoren der SICHERHEIT 2006), Klaus-Jürgen Jeziorsky (Innenminister von Sachsen-Anhalt), Prof. Dr. Helmut Weiß (stellvertretender Rektor der Universität Magdeburg), (von rechts) Informatik_Spektrum_29_3_2006
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und Datenschutz“. Eine Podiumsdiskussion befasste sich mit dem Thema Ausbildung in der IT-Sicherheit und beleuchtete die Perspektiven an Schulen, Hochschulen und in der beruflichen Weiterbildung.
MMB 2006 und Workshops MBT und NFP Vom 27. bis 29. März 2006 fand in Nürnberg die 13. GI/ITG Fachtagung ,,Messung, Modellierung und Bewertung von Rechen- und Kommunikationssystemen“ statt. Die MMB 2006 wurde zusammen mit den beiden Workshops ,,Modellgestütztes Testen (MBT)“ und ,,Nicht-funktionale Eigenschaften eingebetteter Systeme (NFP)“ von der Universität Erlangen-Nürnberg abgehalten, was zu einem regen Ideenaustausch zwischen diesen unterschiedlichen, aber einander
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nahestehenden Forschungsbereichen führte. Die Veranstaltung mit insgesamt deutlich über 100 Teilnehmern wurde freundlicherweise ideell und finanziell unterstützt von der Gesellschaft für Informatik (GI), der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) sowie weiteren industriellen Partnern. Die MMB stellt das Hauptforum in Deutschland dar, auf dem alle Aspekte der Leistungsbewertung komplexer Systeme, wie Rechnernetze und -architekturen, verteilte und logistische Systeme, etc., diskutiert werden. Den mit 500 EUR dotierten Preis des MMBFachausschusses für den besten Beitrag erhielten Kai Lampka und
Markus Siegle von der Universität der Bundswehr in München für ihren Artikel ,,Activity-local Symbolic State Graph Generation for High-level Stochastic Models“. Den MMB-Preis für die beste Diplomarbeit der Jahre 2004 und 2005 erhielten gemeinsam Anne Remke (Univ. Twente) und Martin Gaitzsch (Univ. Hamburg) mit Arbeiten zu ,,Model Checking Quasi Birth Death Processes“ bzw. ,,Benutzerorientierte Leistungs- und Verfügbarkeitsbewertung von Internetdiensten am Beispiel des Portals hamburg.de“. Den MMB-Preis für die beste Dissertation der Jahre 2005 und 2005 erhielt Oliver Waldhorst (Univ. Leipzig). Der Titel seiner Arbeit lautet ,,Design and Quantitative Analysis of Protocols for Epidemic Information Dissemination in Mobile Ad Hoc Networks”. Siehe auch www.mmb2006.org/.