Mitteilungen des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen Radiologe 2016 · 56:1107–1124 DOI 10.1007/s00117-016-0194-7 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016
BDR
2016 – ja ist denn schon wieder Weihnachten? Inhalt Editorial 1107 2016 – ja ist denn schon wieder Weihnachten? 1108 1110 1110 1111
Aktuelles Länderausschuss – Gute Zusammen arbeit auf allen Ebenen Mein PraxisCheck – jetzt auch zum Qualitätsmanagement KBV-Broschüre „Richtig Kooperieren“ BMJ Studie zeigt: CT reduziert Herzkatheter
1112 Aus den Ländern 1114 Aus der DRG 1115 In aller Kürze 1115 Kooperationspartner Rezensionen 1119 PET/CT-Atlas 1120 Sprunggelenk und Rückfuß 1121 Imaging of Cerebrovascular Disease – A practical Guide 1122 Kopfschmerzen 1122 Imaging of Bones and Joints 1123 Radiologische Diagnostik Abdomen und Thorax Verschiedenes 1110 Impressum 1113 Stellen – Praxisgesuche 1112 Neue Mitglieder 1124 BDR-Adressen
Liebe Mitglieder, wir wünschen Ihnen eine schöne und erholsame Weihnachtszeit und einen guten Start ins Neue Jahr! Vom 23.12.2016 bis 06.01.2017 bleiben die Büros geschlossen.
Liebe Mitglieder, im Dezember blickt man für gewöhnlich zurück. Also los! Das Jahr 2016 begann mit dem Aufreger Gadolinium – BDR und DRG haben darauf reagiert, eine wissenschaftliche Stellungnahme, eine Kurzversion und eine Patienteninformation verfasst – alles verfügbar auf unserer Webseite. In der Delegiertenversammlung im Februar endete eine Ära: Dr. Altland, Dr. Wetzler und RA Cramer, alle drei hatten über zwei Jahrzehnte den BDR begleitet. Der Abschied war herzlich – mit der ein oder anderen Träne. Danach wurde der Wind rauer: GOÄ und EBM forderten das gesamte Jahr über die konzentrierte Aufmerksamkeit des Vorstands und hinzugezogener Experten. Im Mai rief Röntgen alle nach Leipzig, zum 1. Mal fand der RöKo in der dortigen Messe statt. Der BDR war mit einigen gut besuchten berufspolitischen Veranstaltungen vertreten – Radiologie in Klinik und Praxis – das Programm für 2017 werden wir Ihnen im Februar vorstellen. GOÄ und WBOneu waren die zentralen Themen des Deutschen Ärztetages – daran schlossen sich bis heute arbeitsreiche Wochen – und Wochenenden an, um die Interessen der Radiologie zu wahren. Beide Themen werden kompetent und gemeinsam von BDR und DRG bearbeitet.
Ab 9. Januar sind wir wieder für Sie da! Ihr BDR
Antikorruptionsgesetz, Qualitätssicherung, Screening, KM-Ausschreibungen – schlicht die Sicherung der ärztlichen The-
rapiefreiheit, sind darüber hinaus die Themen, die uns auf Länder- wie auf Bundesebene beschäftigen. In fast allen Landesverbänden fanden Mitgliederversammlungen statt, in denen darüber informiert wurde. Zeitnah finden Sie alle relevanten Informationen auf unserer Webseite und werden durch Rundmails Ihrer Landesvorsitzenden informiert. Verbandsübergreifend ist der BDR in der AGMF organisiert. Wir haben uns als Verbund der diagnostisch- und therapeutisch-tätigen Fachgruppen inzwischen etabliert und werden als solcher Spitzenverband auch gehört. KBV und auch BÄK waren in diesem Jahr mit internen Säuberungsaktionen beschäftigt, wodurch deren Arbeitsfähigkeit leidet und zu Letzt auch das Ansehen der gesamten Ärzteschaft ramponiert wurde. Alles auf Anfang und Rückkehr zur Sacharbeit sind die Parolen, die zum Jahresende für Ruhe sorgen sollen. Im kommenden Jahr sind KBV-Wahlen, das ganze Jahr 2016 hatte die Anmutung eines missglückten Wahlkampfauftaktes. Im Dezember finden noch einige Sitzungen statt, die die Orientierung für 2017 geben sollen. Wir werden Sie darüber auf dem Laufenden halten. Nun aber wünschen wir Ihnen eine erholsame, besinnliche und friedliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins Neue Jahr. Herzliche Grüsse aus Halle, München und Berlin Ihr BDR
Der Radiologe 12 · 2016
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Mitteilungen des BDR · Aktuelles
Länderausschuss – Gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen Wie immer endet das berufspolitische BDR-Jahr auch diesmal mit einer Länderausschuss-Sitzung, die das zurückliegende Jahr mit allen externen Tiefen und internen Höhen behandelte. Zum ersten Mal lud der Länderausschuss-Vorsitzende Dr. Bernd Reichmuth nach Berlin ein und gab eine ambitionierte Tagesordnung vor.
Honorarpolitische Stürme Das Jahr 2016 war – neben allen Skandalen und Fettnäpfchen, in die die KBV verwickelt war und zielsicher hineintrat – geprägt von zukunftsrelevanten Themen für die Radiologie, egal ob in Praxis oder Klinik. Bekannt, aber unverändert bedeutend ist, dass die Radiologie gegenüber den übrigen Facharztgruppen, gemessen am wirtschaftlichen Risiko und hohem Investitionsvolumen, objektiv deutlich untervergütet ist. Diesen Sachverhalt hat der BDR-Vorstand in diesem Jahr verstärkt durch Auswertungen von KBV-Statistiken gegenüber der KBV deutlich gemacht. Zuletzt durch die ungeschönte Auswertung des KBVHonorarberichts 4. Quartal 2014 durch Dr. Hamm, veröffentlicht im RADIOLOGEN, 2016, S. 942 ff. Dr. Klaus Hamm stellte auf Basis dieser KBV-Transparenzdaten die IST-Situation nochmals ausführlich dar. Das Datenmaterial berücksichtigt allerdings nur die radiologischen Praxen, also ohne fachübergreifende MVZ mit Nuklearmedizinern und/oder Strahlentherapeuten. So werden nur 2020 Vertragsärzte von real 3836 Radiologen bundesweit in die Statistik einbezogen. Die Statistik zeigt insgesamt einen Rückgang der Behandlungsfälle bei gesteigertem Leistungsbedarf. Die Auszahlungsquote liegt im Mittel unter 80 %, wobei es deutliche Unterschiede in den einzelnen Bundesländern/KVen gibt. Die Quote sinkt mit Zunahme des Leistungsbedarfs. Es stellt sich daher die Frage, wie dieser Zuwachs im System bei unterschiedli-
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Der Radiologe 12 · 2016
chen HVM-Strukturen sinnvoll abzubilden ist. Eine Möglichkeit wäre, analog der Labormedizin, ein Vorwegabzug oder das Ausgliedern extrabudgetärer Leistungen. Die ASV ist für die Radiologie z.Zt. keine honorarpolitische Option: sie hat derzeit außerhalb Schleswig-Holsteins keine budgetrelevante Bedeutung und wird nicht intensiv gelebt. Die Attraktivität in Schleswig-Holstein ist der Historie der Alterverträge § 116b geschuldet.
Ärztliche Therapiefreiheit sichern Der Kontrastmittelbezug in den einzelnen Ländern ist sehr heterogen geregelt und lässt kein einheitliches Vorgehen oder eine einheitliche Empfehlung zu. Aktuell größtes Problem ist die europaweite wirkstoffübergreifende Ausschreibung der AOK für Saarland, RheinlandPfalz, Nordrhein und Schleswig-Holstein. Demgegenüber existieren Pauschalen derzeit in Bayern, Westfalen-Lippe, Bremen, Hamburg und Niedersachsen. Als ein der geforderten Therapiefreiheit von den Radiologen entsprechendes Modell außerhalb der Pauschalen ist in Hessen die open-house Ausschreibung implementiert. Daraus resultiert eine Kostenreduktion für die Kassen in Höhe von ca. 20 %. RA Markus Henkel berichtet über die konzertierten Aktivitäten zur Verhinderung der wirkstoffübergreifenden Ausschreibung. Der BDR wird die Mitglieder in den betroffenen Landesverbänden durch ein Rundschreiben informieren. Das grundsätzliche Problem „aut idem“ und „aut simile“ wird in diesem Zusammenhang ausführlich diskutiert. Einigkeit besteht darin, dass es gilt, die Therapiefreiheit als das höchste Gut nicht zu gefährden. Die Novellierung der Weiterbildung ist in diesem Jahr auch weiter vorangebracht worden. Hier gibt es eine vorbildliche Zusammenarbeit von BDR und DRG, die zu einer konsentierten Version führte, die der BÄK übermittelt wurde.
Gebührenordnungen brauchen Zeit Auch die Verhandlungen zur GOÄneu haben in diesem Jahr (mal wieder) Fahrt aufgenommen. Auch hier hat der BDR – jenseits der BÄK-internen Querelen und Umbesetzungen der GOÄ-Ansprechpartner – gute Vorarbeit geleistet. Die Legendierung der GOÄ ist mit der BÄK schon abgestimmt und wird von dieser mit den anderen Beteiligten (PKV Verband Beihilfe) diskutiert. Die Verhandlungen zur Bewertung stehen noch aus. Kritisiert haben fast alle Berufsverbände, daß die BÄK die GOÄ in der Vergangenheit ohne direkte Beteiligung der Verbände bearbeitet hat. Lediglich einige Spitzenverbände, z. B. NAV, Hartmannbund, wurden bisher in die Diskussion einbezogen. Nun ist es der AGMF gelungen, in ihrer Funktion als „Spitzenverband der methodendefinierten Fächer“ Zugang zur Teilnahme an den Diskussionen zum Paragraphenteil und der Bundesärzteordnung zu erlangen. Der neue EBM wird nicht vor 2018 erwartet. Dann mit neuen radiologischen Ziffern (z. B. Telematik, Tomosynthese). Für das Telekonsil (Projektionsradiographie und CT) zwischen hierfür zugelassenen Vertragsärzten erfolgt die Abrechnung über neue EBM-Ziffern bereits ab April 2017, siehe hierzu DER RADIOLOGE 2016, S.1028. Der BDR hat in diesem Jahr für ein Tele-Radiologieprojekt in Bremen einen Förderantrag beim Innovationsfond gestellt, der jedoch in der ersten Runde als nicht förderungswürdig eingestuft wurde. Der Länderausschuss hat beschlossen, das Modellprojekt in Bremen mit Unterstützung des BDR fortzuführen – „Von Radiologen für Radiologen“ – wir werden darüber berichten. Dokumentation nimmt in der täglichen Arbeit einen immer größeren Stellenwert ein, sowohl unter Qualitätssicherungsaspekten als auch rein vom zeitlichen Aufwand. Neu stellte sich unter diesen Prämissen die Problematik einer angedachten Pseudonymisierung der Patientendaten für die Qualitätssicherung. Wir haben der KBV gegenüber unsere Bedenken und Schwierigkeiten in der Umsetzung der Pseudonymisierung vorgetragen und hoffen, so schon im Vorfeld eventuelle Forderungen einer um Patien-
tenvertreter erweiterten Qualitätssicherung entgegen getreten zu sein. Anders verhält es sich mit den neuen Dosisreferenzwerten. In der Umsetzung werden keine Probleme erwartet. Prinzipiell ist mit den von uns verwendeten Geräten der neueren Generation eine Dosisreduktion und somit auch eine geringere Strahlenexposition der Patientenbelastung gegeben.
Steuerfallen bei Praxiskoopera tionen beachten Für viele Praxen mit nicht partnergeleiteten Zweigpraxen oder angestellten fachfremden Ärzten (NUK, Strahlentherapie) besteht die Gefahr von Gewerbesteuerpflicht. Umsatzsteuerpflicht entsteht bei Vermietung von Geräten oder Personal. Bei der Vertragsgestaltung in Gemeinschaftspraxen oder MVZ sollte deshalb ein aktuelles Urteil (Thüringen) berücksichtigt werden. Nullbeteiligungspartner müssen nach aktuellen Entscheidungen des Bundesfinanzhofs auch an einem möglichen Verlust beteiligt sein. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Kooperationsverträge von der zuständigen LÄK überprüfen zu lassen. In der Kooperation ist die angemessene Vergütung und Mitwirkung der Kooperationspartner an der Leistung zu berücksichtigen. Bei Fragen erhalten Sie auf Wunsch Unterstützung aus der Münchner Geschäftsstelle. Wir werden diese Themen in unseren Veranstaltungen auf dem Röntgenkongress 2017 vertiefen.
QS Kernspintomographie beim GBA Dr. Andreas Bollkämper berichtet über seine Arbeit im Rahmen einer KBV-Arbeitsgruppe. Für MRT gilt: Die Dokumentation der Indikation ist ein QS-Kriterium. Es gilt eine Negativliste (MRT) zu vermeiden. Die Anlage 1 zur Qualitätssicherung Kernspintomographie wird derzeit modernisiert. Die Prüfungen sind weiterhin ausgesetzt.
Mitgliedschaft des BDR in diversen Dachverbänden Der BDR ist weiterhin in der GFB vertreten. Ausrichtung und Arbeitsgrundlage der AGMF werden derzeit überarbeitet.
8 Medizinhistorische Vorlesung
Ziel ist es, hier die fach- und sektorenübergreifenden Fächer Radiologie, Labormedizin, Pathologie und Nuklearmedizin, wirkungsvoll zu etablieren. Auf Europa-Ebene sind wir durch die Mitarbeit von Prof. Helmberger in der UEMS vertreten.
Nachwuchsproblem MFA Schon traditionell diskutiert der Länderausschuss das Problem der fehlenden MTRAs. Immer wieder haben wir den DVTA unterstützt, den Beruf der MTRA attraktiv darzustellen bzw. auf den Nachwuchsmangel hinzuweisen, zuletzt DER RADIOLOGE 2016, S. 1017. Es gilt die Politik für die Konsequenzen des drohenden Mangels zu sensibilisieren. Durch eine einseitige Befürwortung der Akademisierung ist das Nachwuchs-Problem in der Breite nicht zu beheben. Um eine Förderung der Berufsgruppe zu erlangen, muss die Profession als „Mangelberuf “ eingestuft werden. Daher erfolgt die erneute Aufforderung an alle, freie Stellen den Arbeitsämtern zu melden. Ein weiteres Problem bahnt sich im Zusammenhang mit der Novellierung der RöV und der Strahlenschutzverordnung an. Als obligat vorgeschriebene Sachverständige sollen ausschließlich
Medizinphysiker fungieren. Dies könnte zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Verordnung ab 2017 führen.
Einblick durch Rückblick Trotz umfangreicher Tagesordnungspunkte wurde die Veranstaltung durch einen Besuch des Berliner medizinhistorischen Museums (www.bmm-charite.de) aufgelockert. Prof. Dr. Thomas Schnalke, Direktor des BMM, führte uns durch Teile der Dauerausstellung, und gab Einblicke in die Anfänge der Charité und auch der Radiologie. Vor dem Hintergrund der Historie des eigenen Faches erfolgte die Diskussion am Nachmittag umso engagierter. Dr. Reichmuth konnte den Berliner Länderausschuss, der ein Spiegelbild der im Jahr 2016 aufgetretenen und bearbeiteten berufspolitischen Themen und Problemen darstellte, pünktlich beenden. Er dankte allen Anwesenden, unter ihnen auch dem frisch gewählten Landesvorsitzenden Brandenburgs, Dr. Beyer, siehe hierzu S. 1112, und lud zur nächsten Sitzung der Landesvorsitzenden, am Vortag der Delegiertenversammlung 2017 nach Berlin ein. Sönke Schmidt, Sabine Lingelbach, Dr. Bernd Reichmuth
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Mitteilungen des BDR · Aktuelles
Mein PraxisCheck – jetzt auch zum Qualitätsmanagement Die neue sektorenübergreifende Qualitätsmanagement-Richtlinie ist im November in Kraft getreten. Um die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten beim Qualitätsmanagement nach der neuen Richtlinie zu unterstützen, hat die KBV ihr Service-Angebot „Mein PraxisCheck“ ausgebaut. Zudem fasst eine Praxisinformation die wichtigsten Änderungen zusammen. Ab sofort können Ärzte und Psychotherapeuten mit dem Online-Test mit wenigen Klicks herausfinden, wo sie in puncto Qualitätsmanagement stehen. Die Themen reichen vom Notfallmanagement über die Regelung von Verantwortlichkeiten und Abläufen in der Praxis bis hin zum Umgang mit Fehlern.
Teilnahme ist kostenfrei Teilnehmer des neuen Tests klicken sich durch insgesamt 16 Fragen. Zur Auswahl stehen jeweils vier Antwortmöglichkeiten. Wird eine Antwort angeklickt, erhält der Nutzer sofort einen Hinweis, ob er in diesem Punkt alles richtig macht oder etwas verbessern sollte. Nach dem Check erhält jeder Teilnehmer einen ausführlichen Ergebnisbericht. Darin sind auch praktische Tipps und Empfehlungen aufgeführt, wie Fehler vermieden und Abläufe im Praxis alltag noch verbessert werden können. Dabei bleibt jede Praxis absolut anonym. Es werden keine persönlichen Daten wie Name oder IP-Adresse gespeichert. Erfasst werden lediglich einige freiwillige
Angaben zum Beispiel zur Berufsgruppe. Die Teilnahme an „Mein PraxisCheck“ ist kostenfrei.
Praxisinformation erläutert Details der neuen QM-Richtlinie Umfassender als zuvor wird Qualitätsmanagement in der neuen Richtlinie als wichtiger Ansatz zur Förderung der Patientensicherheit dargestellt. Verschiedene Instrumente und Methoden fokussieren besonders auf sicherheitsrelevante Prozesse. Was sich genau ändert, hat die KBV für Ärzte und Psychotherapeuten in einer Praxisinformation sowie auf einer Themenseite im Internet zusammengestellt. LINK www.kbv.de/html/20475.php
Impressum
KBV-Broschüre „Richtig Kooperieren“
Rechtliche Grundlagen für richtiges Kooperieren Für Beratungsleistung im Krankenhaus eine Vergütung erhalten? Ist es erlaubt, dass Ihnen ein Pharmahersteller die Reisekosten zu einer wissenschaftlichen Tagung finanziert? Welche rechtlichen Risiken hat die Teilnahme an Anwendungsbeobachtungen? Was haben Sie bei der Kooperation mit Kollegen zu beachten?
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Der Radiologe 12 · 2016
BDR
Für die Zusammenarbeit von Vertragsärzten miteinander sowie mit Krankenhäusern, Anbietern von Heil- und Hilfsmitteln oder der Pharmaindustrie gibt es klare Regeln, die Vertragsärzte kennen sollten: das ärztliche Berufsrecht, das Sozialrecht und das Strafrecht enthalten dazu eine Vielzahl von Vorgaben. In der Broschüre „Richtig Kooperieren“ hat die KBV die wichtigsten Rechtsvorschriften zusammengestellt und erläutert. Anhand zahlreicher Praxisbeispiele wird deutlich, welche Art der Zusammenarbeit zulässig und welche unzulässig ist. Dies soll Ihnen helfen, sich eine erste Übersicht über zulässige und geeignete Formen der Kooperation zu verschaffen. Die Broschüre finden Sie bei der KBV und auf unserer Webseite. (sl)
Herausgeber Berufsverband der Deutschen Radiologen, Träger der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie, zusammen mit der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. (DRG) sowie der Qualitäts-Ring-Radiologie gGmbH Verantwortlich Dr. med. Detlef Wujciak, Halle/Saale Redaktion Dipl.-pol. Sabine Lingelbach (sl), Berlin Dr. Klaus Hamm (kh), Chemnitz Sönke Schmidt (sch), Kiel Prof. Bernd Hamm (bh), Berlin Weitere Autoren Dr. Bernd Reichmuth, Berlin Udo H. Cramer, München Cartoon www.atelier-x-ray.de Beiträge, die nicht als Stellungnahme des Berufsverbandes gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers dar.
BMJ Studie zeigt: CT reduziert Herzkatheter In Deutschland werden jedes Jahr fast 1 Mio. Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt. Eine in The BMJ publizierte Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin vergleicht die Computertomographie (CT) mit dem Herzkatheter bei Patienten mit untypischen Brustschmerzen und dem Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit (KHK). Wir befragten den Studienleiter Professor Dr. med. Marc Dewey zu den Ergebnissen, die gemeinsam von Radiologen und Kardiologen erhoben wurden.
den Leistungskatalog einsteigen. Außerdem ist weitere Forschungsförderung des Bundes und der Europäischen Kommission zu den gesundheitsökonomischen Implikationen und neuen Früherkennungsstrategien mit der CT erforderlich.
Was zeigt die BMJ Studie?
Siehe auch den Bericht von Prof. Dewey, CT-Angiographie vs. Herzkatheter in DER RADIOLOGE 2015, S. 517 ff.
Die CT reduzierte die Notwendigkeit eines Herzkatheters von 100 % auf 14 % in der Gruppe von Patienten, die zuerst eine CT an Stelle des Herzkatheters erhielten. Wenn in der CT-Gruppe ein Herzkatheter durchgeführt wurde, fand sich 5-mal häufiger eine KHK als in der Gruppe von Patienten, die direkt einen Herzkatheter bekamen. Im langfristigen Verlauf nach 3,3 Jahren gab es keine vermehrten Herzkatheteruntersuchungen und keine Zunahme von Herzkreislaufereignissen bei den Patienten in der CT-Gruppe. Die CT verkürzte außerdem den Aufenthalt der Patienten um 23 Stunden und wird von 79 % der Patienten für zukünftige Untersuchungen bevorzugt. Somit zeigt die BMJ Studie die Eignung der CT zum zuverlässigen und schonenden Ausschluss der KHK bei Patienten mit untypischen Brustschmerzen, die aus klinischen Erwägungen bisher zum Herzkatheter überwiesen wurden.
Wie können Patienten weitere Informationen über die Studie erhalten?
©©Prof. Dewey
Weitere Informationen erhalten Patienten über
[email protected] und +49 30 450 627264. Link zur BMJ Studie: http://www.bmj. com/content/355/bmj.i5441 8 CT mit normalen Herzkranzgefäßen
Arbeitsmedizinische Untersuchung für Saisonarbeiter
Welche Bedeutung haben diese Ergebnisse?
©©www.atelier-x-ray.de
Im Kontext mit weiteren randomisierten Studien gibt es jetzt solide Daten für einen Nutzen der CT. Zusammen mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss sollten wir meines Erachtens ernsthaft in eine Diskussion über die Aufnahme der CT in Der Radiologe 12 · 2016
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Mitteilungen des BDR · Aus den Ländern
Aus den Ländern
Brandenburg
Mitgliederversammlung in Königs Wusterhausen Am Donnerstag, den 16. 11. 2016, fand in den Räumlichkeiten der Radiologischen Gemeinschaftspraxis KW im Achenbach Krankenhaus Königs Wusterhausen die Mitgliederversammlung des Landes Brandenburg statt. Nach dem Ausscheiden von Dr. Schniewind wurde eine Neuwahl des Landesvorsitzenden notwendig. Als Nachfolger von Dr. Schniewind wurde Dr. Thomas Felix Beyer als neuer Landesvorsitzender einstimmig gewählt. Als Stellvertreterin wurde Frau Dipl. med. Irina Göttling wiedergewählt. Vita Dr. med. Thomas Felix Beyer, MBA 1975 geboren in Berlin – Pankow, verheiratet, 1 Tochter, 1 Sohn Seit 01/2015 Gesellschafter in der Gemeinschaftspraxis RADIOLOGIE KW in Königs Wusterhausen, Land Brandenburg (DM Göttling/Dr. Schröder/Dr. Beyer) 2014 Oberarzt Radiologie, DRK Krankenhaus Berlin – Köpenick
BDR
2014 Anerkennung Zusatzbezeichnung Ärztliches Qualitätsmanagement (ÄK Berlin) 2013 Radiologische Gemeinschaftspraxis Bautzen (angest.) 2012 Anerkennung SP Neuroradiologie (ÄK Berlin) 2011 Abschluss MBA – Zusatzstudium Health Care Management (HWR Berlin) 2007 Anerkennung FA Diagnostische Radiologie (ÄK Berlin) 2003 Promotion HU Berlin, Charité 1996–2002 Medizinstudium HU Berlin, Charité Als Delegierte für 2017 wurden Dr. Beyer und Dipl.-Med. Irina Göttling, als Vertreter Dr. Jourik Ziechmann aus Frankfurt (Oder) gewählt. Ferner wurde die am 19.11. in Berlin anstehende Länderausschuss-Sitzung vorbereitet. Hauptziele des Landesverbandes Brandenburg für die nächste Periode sind: die Gewinnung neuer Mitglieder sowie die kontinuierliche Kommunikation mit den Landesverbandsmitgliedern. Wir wollen ab sofort die Verbandstätigkeit in Brandenburg wieder aktivieren und freuen uns auf einen zeitnahen digitalen Informationsaustausch. Fragen, Probleme und Anregungen können Sie uns gern per mail an
[email protected] schicken.
Dr. med. Thomas Felix Beyer, MBA Königs Wusterhausen
LV Niedersachsen
Baden-Württemberg Dr. Antonia Woehnl, Karlsruhe
Bayern Dr. med. Friedrich Meer, Oberasbach Berlin Dr. med. Johannes Huggle, Berlin Hessen Dr. Stefanie Lohmeier, Kassel Nordrhein Dr. Axel Eble, Leverkusen Westfalen-Lippe Anne Danckworth, Paderborn
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Der Radiologe 12 · 2016
Udo H. Cramer München
Mit besten Grüßen
Wir begrüßen die neuen Mitglieder
Baden-Württemberg Jessica Schunck, Landau
des- und der Geschäftsführung geführten Muster-Gerichtsverfahren zur Honorarverteilung. Es galt, der gar zu dreisten Vertreterversammlung ohne Antenne für die Radiologie Paroli zu bieten. Wie es sich für einen guten Landesvorsitzenden gehört, hatte Frank Schniewind stets einen engen Draht zu seiner KV. Im Länderausschuss, dem BDR-Gremium aller Landesvorsitzenden, platzierte er punktgenaue Statements aus seiner Sicht – und oft auch – erhellend – der des besonderen Ostens. Als geborener Berliner und in Bayern weitergebildeter Radiologe war er in Wittenberge – halbe (ICE-)Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin – „König der Radiologie“ – weit und breit keine Kollegen in der Niederlassung. Dorthin hatte ihn die Familie gebracht. Zusammen mit seiner Frau, Apothekerin, renovierte er mit Gründung seiner Praxis das Familienanwesen aus der Kaiserzeit mitten in der Stadt: Unten Apotheke, oben Radiologenpraxis mit CT. Mit seinem Ruhestand wird es in einer Krankenhaus-Kooperation auch ambulantes MRT geben, die Weichen hat er rechtzeitig gestellt. Alles Gute für die nun ruhigere Zeit in Berlin, seiner Wahlheimat und Geburtsstadt. Ad multos annos!
Frank Schniewind geht von Bord Der wohl „dienstälteste“ Landesvorsitzenden des BDR „geht von Bord“. Sage und schreibe 25 Jahre hat Frank Schniewind als Vorsitzender des Landesverbandes Brandenburg gewirkt und so manche Schlacht für die Radiologie in diesem Flächenland geschlagen – nicht immer einfach, wenn man die Kollegen erst von der Notwendigkeit radiologischer Berufspolitik überzeugen muss. Sternstunden waren wohl die mit Unterstützung der Bun-
Mitgliederversammlung Am 23. 11. 2016 fand eine Mitgliederversammlung des BDR-Niedersachsens statt. Hauptreferent war Herr Dr. Georg Stamm, Medizin-Physik-Experte der medizinischen Fakultät der Uni Göttingen. Herr Stamm referierte über das neue Strahlenschutzgesetz sowie neue diagnostische Referenzwerte (zum Beispiel für diagnostische Durchleuchtungsuntersuchungen am Kind als auch interventionelle Eingriffe an Erwachsenen). Demnach wird es einige Neuerungen geben,
wie zum Beispiel ein Meldesystem für bedeutsame Ereignisse, neue Regelung für Reihenuntersuchungen zur Früherkennung mit der Möglichkeit einer individuellen Früherkennung als rechtfertigende Indikation, neue Gewichtungsfaktoren nach CRP 103, ein neuer Grenzwert für die Augenlinse sowie die Forderung nach einem Medizin-Physik-Experten in der Röntgendiagnostik. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben bis zum 6. Februar 2018 Zeit, dieser Richtlinie nachzukommen. Besondere Aufmerksamkeit erhält der Grenzwert der Dosis für die Augenlinse mit einer Begrenzung auf 20 Millisievert pro Jahr. Die Gewebegewichtungsfaktoren werden gemäß ICRP 103 für die Gonaden von 0,2 auf 0,08 reduziert und für die Brust von 0,05 auf 0,12 angehoben. Von Bedeutung wird ein Medizin-Physik-Experte, der von Betreibern bei strahlendiagnostischen und interventionsradiologischen Anwendungen mit hohen Dosen hinzuzuziehen ist. Seine Aufgaben sind die Beratung hinsichtlich Optimierung der Patientendosis, der Personendosimetrie, der Qualitätssicherung sowie der Schulung. Gegen Ende seines Vortrages wies Herr Dr. Stamm auf Möglichkeiten zur Erfassung der radiologischen Strahlenexposition im Rahmen eines Dosismanagements hin und gab einen Überblick über kommerziell erhältliche Systeme. In dem zweiten Teil der Mitgliederversammlung referierte der Landesvorsitzende PD Dr. Jens-Holger Grunert über die Honorarentwicklung in Niedersachsen in der GKV. Die Honorarverteilung in Niedersachsen erfolgt nach dem RLV/QZV System. 2/3 des Honoraranteils sind QZVLeistungen. Der Anteil der RLV Leistung beträgt lediglich 3 %. Das Gesamthonorar der Radiologen pendelt seit dem 3. Quartal 2012 konstant zwischen 28 und 30 Millionen €. Dagegen ist der Fallwert der Radiologen in diesem Zeitraum von 73 € auf 63 € gefallen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Fallwerte der Hausärzte in Niedersachsen von 61 auf 70 €. Seit dem 4. Quartal 2014 liegen die Fallwerte der Hausärzte konstant über dem Fallwert der Radiologen. Betrachtet man die QZV Fallwerte, erkennt man, dass der QZV Wert für die Kernspintomographie in dem Vergleichs-
zeitraum von 89 € (4. Quartal 2012) auf 72 € (4. Quartal 2016) gefallen ist. Demnach beträgt die Vergütung für eine Kernspintomographie in der GKV in Niedersachsen aktuell 77 € (QZV 72 € plus RLV 5 €) mit fallender Tendenz. Ähnliches gilt für die MR Angiographie. Grund für diese Entwicklung sind feste virtuelle Honorartöpfe, die auf der Basis von 2008 ermittelt werden und die die Leistungssteigerung der Radiologen besonders in der Kernspintomographie nicht abbilden. Daher gehört Niedersachsen zu einem der Bundesländer mit der geringsten Auszahlungsquote, wie aus dem lesenswerten Artikel von Herrn Dr. Klaus Hamm im Radiologen 10-2016 dargelegt ist. Versuche des BDR-Niedersachsen, das Bezugsjahr anzupassen bzw. das QZV Volumen in das RLV Volumen zu überführen, um mindestens die Berufsausübungsgemeinschaftszuschläge abzurufen, die im Vorwegabzug den Radiologen weggenommen werden, scheiterten bisher an den Mehrheitsverhältnissen in der Vertreterversammlung. Nach der Wahl der Bundesdelegierten als auch Anpassung der Satzung an die Trennung der Landesverbände Niedersachsen und Bremen endete die Mitgliederversammlung. Bundesdelegierte Niedersachsen (einschließlich Vertreter): Dr. Ulrich Wezler Dr. Verena Scholz
Dr. Richard Schulz Dr. Lars Wittmann Dr. Andreas Huhnt Dr. Joachim Riechmann PD Dr. Jens-Holger Grunert PD Dr. Jens Holger Grunert Hannover
Stellen/ Praxisgesuche Bundesweit – FA sucht Einstieg als Gesellschafter in einer Radiologischen Praxis Berlin – Oberarzt/Facharzt (m/w) gesucht Großraum Ulm – Praxis sucht für 2017 Vertretung Passau – Facharzt für unsere Radiologie RADIO-LOG gesucht NRW oder Bayern – FA für Radiologie sucht Praxiseinstieg Näheres in der Stellen- und Gerätebörse, auch zu den Kontaktmöglichkeiten, finden Sie auf unserer Webseite www.radiologenverband.de. Für Mitglieder weiterhin ein kostenloser Service.
Unterstützen Sie die DRG beim Aufbau des RöntgenGeburtshauses durch eine Spende. Sprechen Sie mit Ihren Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern über die Initiativen rund um Röntgens Geburtshaus und werben Sie für die Stiftung. www.roentgen-geburtshaus.de
Der Radiologe 12 · 2016
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Aus der DRG
Geburtshaus Wilhelm Conrad Röntgen Es tut sich einiges im Bergischen Land. So hatten Interessierte im September erneut die Gelegenheit sich im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ die Fortschritte auf der Baustelle des Röntgen-Geburtshauses anzusehen und konnten sich selbst überzeugen, dass es vorangeht. Und dass es so weitergeht, dazu wird nun die NRW-Stiftung mit dem Betrag von 75.000 Euro einen großen Teil dazu leisten. Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung. Helfen auch Sie und spenden Sie für das Geburtshaus von Wilhelm Conrad Röntgen. Oder Sie spenden beim Online-Shopping – über das Portal www. planethelp.com können Sie ganz ohne weitere Kosten ihren Beitrag leisten.
Hereinspaziert zum Tag des offenen Denkmals Remscheid, 11. 9. 2016. Super Sommerwetter begleitete den Tag des offenen Denkmals 2016 in Remscheid Lennep, dem Geburtsort von Wilhelm Conrad Röntgen. Zum zweiten Mal nahm das Geburtshaus an diesem Denkmaltag teil. Das Röntgen-Museum mit seinem Leiter Dr. Uwe Busch sowie die Deutsche Röntgengesellschaft luden am 11. September 2016 nach Lennep, damit Groß und Klein das Geburtshaus von Röntgen bestaunen und sich gleichzeitig davon überzeugen konnten, wie gut die Bau- und Renovierungsarbeiten am Haus vorangehen. Etwa 60 Besucher zog es zum Geburtshaus. Gerösteter Röntgenkaffee und
8 Uwe Busch, Direktor des Röntgen-Museums, gibt Einblick in die Historie des Geburtshauses
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Der Radiologe 12 · 2016
X-Kekse lockten die Interessierten ins Haus. „Das kam sehr gut an, und wir haben uns über das große Interesse sehr gefreut“, erklärt Dr. Uwe Busch. Im Obergeschoss des Geburtshauses hatte man für Kinder und Erwachsene einen Bereich so hergerichtet, dass dort mit Lehmsteinen gemauert werden konnte. Ein großer Spaß für die kleinen Gäste! „Eine halbe Wand ist so im Laufe des Tages fertiggestellt worden, und sie soll wohl auch bleiben“, so Dr. Busch. Nach wie vor fasziniert die Besucher die Konstruktion alter bergischer Häuser. Besucher bekräftigten, dass man sehr gespannt auf die Fertigstellung und die spätere Nutzung sei. „Ein Juwel für Lennep!“ ließen mehrere Besucher verlauten. Die Geburtshaus Stiftung freut sich insbesondere über die am 11.09. eingegangenen Spenden. Herzlichen Dank dafür! Auf der Webseite des Geburtshauses (www.roentgen-geburtshaus.de) erfahren Sie alles über den Werdegang des Hauses – dieses wichtigen Schatzes der Radiologie.
NRW-Stiftung unterstützt Röntgen-Geburtshaus Remscheid, 4. 10. 2016. Hoher Besuch in Remscheid-Lennep: Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, ehemaliger Direktor des Ruhr Museums Essen, überreichte in seiner Funktion als Mitglied des Stiftungsrates der NRWStiftung der Deutschen Röntgengesellschaft e. V. eine Förderzusage in Höhe von 75.000 Euro. Durch die offizielle Förderzusage der NRW-Stiftung ist das Ziel, das Geburtshaus von Wilhelm Conrad Röntgen zu einem Ort der Information und der Begegnung um- und auszubauen, wieder ein Stück näher gerückt. Entsprechend glücklich und zufrieden zeigten sich Prof. Dr. Norbert Hosten, stellvertretender Präsident der DRG, Prof. Dr. Ulrich Mödder, Vorsitzender der Geburtshaus-WilhelmConrad-Röntgen-Stiftung e. V., und Dr. Stefan Lohwasser, Geschäftsführer der DRG. Die zur Verfügung gestellten Mittel werden unmittelbar in die Ausstellung zum Leben Röntgens fließen, die für das Erdgeschoss des Gebäudes geplant ist.
8 Dr. Ulrich Mödder (li.) und Prof. Dr. Norbert Hosten (re.) nehmen die Förderzusage der NRWStiftung von Prof. Dr. Ulrich Borsdorf entgegen.
Besucherinnen und Besucher werden hier zukünftig persönliche Gegenstände aus seinem Nachlass wie Möbel, Urkunden, Briefe und Fotografien von Röntgen als Privatmann und als Wissenschaftler sehen und erleben können. Sehr angetan von den Plänen für das Geburtshaus war auch Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, der die Gelegenheit nutzte, um sich ausführlich über den aktuellen Umsetzungsstand und die weiteren Bauschritte zu informieren. Er zeigte sich überzeugt davon, dass das Geld der NRW-Stiftung sehr gut angelegt sei. Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz Heimat- und Kulturpflege wurde 1986 von der Landesregierung zum 40. Geburtstag des Landes NRW gegründet. Sie hilft gemeinnützigen Vereinen, Verbänden und ehrenamtlichen Gruppen, die sich in NRW für den Naturschutz und die Heimat- und Kulturpflege einsetzen. Rund 2600 Natur- und Kulturprojekte konnte die NRW-Stiftung seit ihrer Gründung unterstützen. Das Geld für ihre Förderungen erhält sie überwiegend aus Lotterieeinnahmen von Westlotto, aber auch aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins. Weiterführende Informationen finden Sie auf www.nrw-stiftung.de
In aller Kürze
Besser verstehen – besser behandeln – Medizinischer Sprachführer aufgelegt
Im Zuge der Flüchtlingskrise hat ein Ärzteteam aus Husum in Nordfriesland gemeinsam mit einem dort ansässigen Computerbuchverlag einen medizinischen Sprachführer – den MedGuide – auf Deutsch/Arabisch und Persisch (Farsi) entwickelt. Grundlage sind die Erfahrungen,
die die Mediziner in ihrer Arbeit in Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge sowie in der Notaufnahme gesammelt haben. Ziel des Sprachführers ist es, die Kommunikation mit arabisch oder farsi/persisch sprechenden Patienten zu erleichtern. Nach Aussage der Autoren ist das Werk geeignet, dass Ärzte auch ohne Dolmetscher eine ausführliche Anamnese und einen klinischen Befund erheben und dem Patienten bestimmte Behandlungsschritte wesentlich leichter erläutern können. An dem Werk, das Antworten auf mehr als 500 Fragen gibt, waren Ärzte aus der Inneren Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie und Hausärzte aus der Region beteiligt. Auf 100 Seiten gibt der Sprachführer Anleitungen mit aussagekräftigen Illustrationen, die typisch sind für die Hausarztpraxis, für Fachärzte der Inneren Medizin und in der Klinik/Notaufnahme. Der Inhalt ist in Beschwerden, Vorgeschichte, Körperliche Untersuchungen und Therapie und Operation unterteilt. Aspekte wie Patienteninformationen, Verhaltensregeln im Krankenhaus allgemein oder bei Infektion und Weiteres finden sich ebenfalls. Ab November soll der MedGuide versandkostenfrei bestellbar sein. Der Leitfa-
Check exklusiv: Altersversorgung für Mitglieder des BDR mit Allianz Pension Partners Seit 2016 besteht eine Kooperation zwischen dem Berufsverband der Dt. Radio logen (BDR) und der Allianz, vertreten durch die Allianz Pension Partners GmbH (APP). Das Ziel der Kooperation ist es, die betriebliche Altersvorsorge in den radio logischen Praxen optimal(er) zu gestalten.
Sabine Lingelbach, Geschäftsführerin des BDR, stellt in einem Interview Fragen an Alexander Rákoshegyi, Relationship Manager institutionelle Kunden der Allianz Pension Partners GmbH, über den aktuellen Stand der Kooperation mit den radio logischen Praxen. SL: Herr Rákoshegyi, die APP bietet den von uns betreuten radiologischen Praxen an, eine betriebliche Vorsorge ein-
zurichten. Spätestens seit 2002, als die gesetzliche Förderung der betrieblichen Vorsorge eingeführt wurde, haben viele Praxen jedoch bereits eine Form der betrieblichen Altersversorgung gewählt. Was kann denn in dieser Situation ein Gespräch mit Ihnen und Ihren Kollegen überhaupt bringen? AR: In der betrieblichen Altersversorgung gibt es laufend Anpassungen – sowohl gesetzlicher als auch persönlicher
den kostet 19,90 Euro. Mit dem Geld will das Autorenteam einerseits den Leitfaden finanzieren, andererseits übrige Gewinne in weitere Publikationen wie eine Schwangerenberatung stecken. LINK http://edition-willkommen.de/
Jahrestagung der BIOMEDIZINISCHEN TECHNIK und Dreiländertagung der MEDIZINISCHEN PHYSIK
findet vom 10.–13. September 2017 in Dresden statt. Internationales Congress Center Dresden Ostra-Ufer 2, Devrientstr. 10–12, 01067 Dresden LINK www.dgbmt-dgmp.de (sl)
Natur. Genau deshalb sollte bei einer bestehenden Versorgung mindestens einmal jährlich eine Überprüfung stattfinden. SL: Da muss ich mal skeptisch nachfragen: Ist es nicht so, dass diese ja standardmäßig von allen Versicherungen angebotenen Überprüfungen immer nur dazu dienen, neue Verträge abzuschließen? AR: Frau Lingelbach, es ist gut, dass Sie dieses Thema so offen ansprechen. Die APP ist eine Beratungs- und – natürlich – auch eine Vertriebseinheit, die speziell die betriebliche Altersversorgung kollektiv und nach Möglichkeit konsortial ausgestaltet. Aus diesem Grund favorisieren wir im Interesse der Beschäftigten des Gesundheitswesens den Branchenstandard: das Versorgungswerk KlinikRente. Wir verstehen uns als „Spezialisten“ – um in Ihrer Sprache zu sprechen –, als „Fachärzte für betriebliche Altersversorgung“, wenn Sie uns dieses Bild gestatten. Der Radiologe 12 · 2016
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Mitteilungen des BDR · Kooperationspartner
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Mitarbeiter ihre betrieblichen Altersversorgungen bei einem möglichen Arbeitgeberwechsel in gleicher Qualität und zu bestehenden Konditionen fortführen können. Das bieten wir mit der Branchenlösung KlinikRente. Bitte bedenken Sie außerdem, dass das Versorgungswerk nicht nur von der Allianz Lebensversicherung AG getragen wird. Es sind vier weitere bedeutende Versicherer in diesem Konsortium: Deutsche Ärzteversicherung, R+V, Swiss Life und Condor. Diese Konstruktion bietet allen Beteiligten wegen der dadurch diversifizierten Kapitalanlage und der hohen Verbreitung der KlinikRente in der Gesundheitsbranche eine höhere Sicherheit.
8 Beratungsprozess der Allianz Pension Partners
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SL: Für unsere Mitglieder ist es wichtig zu verstehen, wie denn Ihr Beratungsansatz grundsätzlich aussieht. Wie gehen Sie also vor? AR: Wir führen im Grunde genommen eine Anamnese – eine Bestandsaufnahme – durch. Wir müssen wissen, welches Ziel der jeweilige Praxisinhaber verfolgt, was bisher in seiner Praxis eingerichtet wurde und wie die Kommunikation verläuft. Das Wichtigste ist, die arbeitsvertraglichen Regelungen so zu optimieren, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer den höchsten Nutzen und auch Rechtssicherheit haben. Die APP hat hierfür eigens einen erfahre8 Angebote für alle Beschäftigungsgruppen
Auf unserem Fachgebiet stehen uns viele Möglichkeiten offen. Dazu zählt auch, auf Honorarbasis unser enormes Fachwissen und unsere Dienstleistung anzubieten. Wir können die Versorgung des Praxisinhabers auch über die Praxis gestalten. Dies geschieht außerhalb des Versorgungswerks unter Einbeziehung von z. B. Real Assets, also Immobilien. Wir sind weder darauf angewiesen noch ist es unsere Intention, alles Bestehende umzuwerfen. Bei uns stehen der Kunde und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt der Beratung. Unsere Berater sind fest angestellt, beziehen ein monatliches Fixgehalt und sind nicht auf Provisionen angewiesen. Das ist ein ganz erheblicher Unterschied zu anderen Maklern und Versicherungsvermittlern am Markt.
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SL: Wenn ich mich an Ihren Vortrag auf der BDR-Länderausschuss-Sitzung im Juni diesen Jahres richtig erinnere, favorisieren Sie nach Möglichkeit das Versorgungswerk KlinikRente. Wie passt dies mit einer Beratung auf Honorarbasis zu bestehenden Versorgungen zusammen? AR: Das passt sogar sehr gut zusammen. Unsere Expertise ist nicht an ein einzelnes Finanzierungsmodell gebunden, sondern kann je nach Wunsch und Bedarf des Kunden angepasst werden. Wir prüfen bestehende Verträge und wägen alle Vor- und Nachteile ab. Wichtig hierbei ist, dass bestehende Altverträge mit guten Vertragsbedingungen – z. B. hohem Rechnungszins – beibehalten werden. Eine große Rolle spielt außerdem, dass
„Nur wenn das Modell von den Mitarbeitern geschätzt wird, steigert der Praxisinhaber die Mitarbeiterzufriedenheit. Das sind unsere Erfahrungen in mehreren 1000 Unternehmen, die wir als APP betreuen.“
nen Syndikus, der unterstützend zur Seite steht. Wir streben an, dass alle Beteiligten bei einem durchstrukturierten Ablauf und einer offenen und transparenten Kommunikation der bestehenden Regelung eingebunden sind. Für uns ist die entscheidende Frage: Wie erhöhe ich den Wirkungsgrad einer Betriebsrente? SL: Herr Rákoshegyi, wie ist Ihre Antwort auf diese Frage?
SL: Was hat die APP denn konkret an Highlights anzubieten? AR: In unserem bisherigen Gespräch haben wir den Schwerpunkt auf Altersversorgung gelegt. Aber die Mitarbeiter haben unter anderem auch die Sorge, was passiert, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum Rentenalter durcharbeiten können. Hierfür bieten wir innerhalb des Versorgungswerkes erleichterten Zugang zu einer Berufsunfähigkeitsabsicherung für Ärzte und ihre Mitarbeiter an. Als einen ganz wichtigen Baustein sehen wir auch die Absicherung der „Grundfähigkeiten“. Für Mitglieder des Versorgungswerkes gibt es hier spezielle Konditionen. Ein weiterer Vorteil bei unseren Lösungen liegt darin, dass wir den Praxisinhaber und seine Mitarbeiter weitestgehend von administrativen Aufgaben befreien. SL: Wie bringen Sie Informationen konkret an die Mitarbeiter und Angestellten in einer Praxis?
8 Vielfältige Optionen des Versorgungswerkes KlinikRente für die Absicherung im Fall der Berufsunfähigkeit
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SL: Was bedeutet Systemrendite in diesem Zusammenhang? AR: Unabhängig von der aus dem Produkt erzielten Rendite geht es darum, dass während der Ansparphase steuerfrei und gefördert Versorgungsvermögen angesammelt wird. Erst bei der späteren Auszahlung erfolgt eine Versteuerung und ggf. eine Verbeitragung in der Sozialversicherung. Das heißt, sie nutzen Zinseszinseffekte und die Verschiebung von Leistungen in die Phase, in der der Mitarbeiter oder der Arzt in der Regel geringere Einkünfte und damit auch einen niedrigeren Steuersatz haben.
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AR: Es ist ja nicht so, dass Betriebsrenten bzw. deren Wirkung und Finanzierung sofort verstanden werden. Das gilt für den Arbeitgeber und die Arbeitnehmer gleichermaßen. Die Ausgestaltung der Betriebsrente sollte so gestaltet sein, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit einem sachlich vertretbaren Einsatz dafür sorgen, eine geförderte Altersversorgung aufzubauen. Wir nennen das Ganze „Systemrendite“.
8 KörperSchutzPolice (KSP) der Allianz
AR: Das besprechen wir mit dem Praxisinhaber. Wir haben neben klassischer Beratung in den Praxen auch die Möglichkeit, online über eine Webkonferenz zu beraten. Über unsere Homepage können Mitarbeiter einen Onlinetermin vereinbaren und sich bequem zu Hause von uns im Online-Chat beraten lassen. Wir bieten also viele Optionen. SL: Was wünschen Sie sich für 2017? AR: Bezüglich der Zusammenarbeit mit dem Radiologenverband: Wir möchten Sie wirklich herzlich einladen, mit uns Gespräche zu führen. Selbst wenn Praxen überzeugt sind, alles richtig zu machen, bedeutet ein Gespräch mit der APP zu-
mindest eine Bestätigung für ein gutes System. Das ist doch auch ein Mehrwert! SL: Der BDR wünscht der APP, dass unsere Mitglieder dieser Einladung folgen, drücken die Daumen und hoffen, dass wir nächstes Jahr über erfolgreiche Optimierungen berichten können. Die Kontaktdaten und weitere Informationen zu APP (DER RADIOLOGE 2015, S. 1142 ff. und Infobroschüre) finden Sie auf unserer Webseite.
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Rezensionen
Wir schließen das Rezensions-Jahr mit der Vorstellung von sechs interessanten Büchern ab. PET/CT-Atlas – Empfehlenswert, kann jedem Radiologen und Nuklearmediziner, der sich näher mit PET/CT beschäftigen will empfohlen werden Sprunggelenk und Rückfuß – das Buch sei ein „Volltreffer“, neben der eigentlichen orthopädischen Zielgruppe bekommt auch die Gruppe der muskuloskelettal tätigen Radiologen wertvolle Hinweise und Informationen über die Denkweise und Therapie ihrer Zuweiser Radiologische Diagnostik Abdomen und Thorax – Lehrbuch und Nachschlagewerk zugleich, eine einzigartige Darstellung von klinischen Symptomen, anatomischen Landmarken und radiologischen Befunden Kopfschmerzen – gibt einen sehr guten Überblick über den aktuellen klinischen Stand, Radiologen können sich somit auf Augenhöhe mit ihren Zuweisern bewegen Imaging of Cerebrovascular Disease – A practical Guide – inhaltlich schwergewichtiges Buch auf dem allerneuesten Stand der Technik, Diagnostik und Therapie Imaging of Bones and Joints – ist ein qualitativ hochwertiges von Inhalt und Aufbau überzeugendes Lehrbuch der MSK-Radiologie Weitere interessante Buchbesprechungen – von KollegInnen für KollegInnen – finden Sie auf unserer Webseite unter Informationen – Rezensionen. Sabine Lingelbach
PET/CT-Atlas
Interdisziplinäre PET/CT- und PET/MRDiagnostik und Therapie Mohnike, Hör, Schelbert, 904 Seiten, Springer, 3. Auflage 2016, ISBN-13: 978-3662488416, 279,00 € Bei dem Werk handelt es sich nach 2006 und 2011 nun um die 3. Auflage des jetzt über 900 Seiten starken PET/CT-Atlasses, wobei der Untertitel „Interdisziplinäre PET/CT- und PET/MR-Diagnostik
und Therapie“ die Schwerpunkte bereits knapp und bündig zeigt. Insgesamt 33 Autoren haben an den 27 Kapiteln des Buches mitgearbeitet. Die ersten vier Kapitel geben einen Einblick in die physikalischen Grundlagen, Technik und Gerätekunde von PET und CT, wobei sowohl historische Entwicklung als auch der aktuelle Stand einschließlich 3D-PET und TOF-PET berücksichtigt werden. Der klinische Einsatz der verschiedenen Radiopharmaka, die Vorteile der quasi simultanen Bildaquisition von CT und PET und die Einbeziehung von PET/CT-Daten in die Strahlentherapie werden beleuchtet. Kapitel 5 gibt einen Überblick über die molekulare Bildgebung in der Onkologie mit den diversen Tracern. Der frühzeitige Nachweis eines Therapieansprechens, insbesondere unter dem Aspekt von häufig hohen Therapiekosten und zum Teil schweren Nebenwirkungen der Tumortherapie wird hervorgehoben. Die Kapitel 6–18 beschäftigen sich mit den diversen Tumorentitäten nach Organ-
systemen, exemplarisch seien genannt: Lungentumoren, Urologische Tumoren, Lymphome, pädiatrische Tumoren, neuroendokrine Tumoren, gastroenterologische Tumoren, Hirntumoren, CUP-Syndrom sowie weitere. Jedes Kapitel befasst sich mit der Epidemiologie und der Tumorbiologie. Der Stellenwert der Bildgebung insgesamt im Rahmen der Diagnostik und des Stagings werden dargestellt, sodann die Indikationen für PET/CT-Untersuchungen, auch im Bezug zu aktuellen Leitlinien, beschrieben. Aussagen zu Therapieplanung, Therapiekontrolle, Rezidivdiagnostik und Pitfalls runden die Beiträge ab. Zu Ende des Kapitels folgen jeweils ausgewählte Fallbeispiel in großer Anzahl, reichlich bebildert und mit Erläuterungen versehen, wobei sich viele typische Befunde (z. B. Bronchialkarzinom mit Leberund Knochenmetastasen) aber auch Exotisches (z. B. Neuroendokriner Tumor des Ileums mit Mammametastasen) finden. Die große Anzahl von Literaturangaben am Ende jedes Kapitels ermöglicht eine weitere Vertiefung des Stoffes. Die Kapitel 19–21 zeigen den mittlerweile hohen Stellenwert des PET/CT in der Strahlentherapie, der interstitiellen Brachytherapie und der Radionuklid therapie. Die Kapitel 24–26 handeln PET/CT bei gutartigen Erkrankungen ab: neurologische und dementielle Erkrankungen, Entzündungsdiagnostik und kardiovaskuläre PET/CT. Insbesondere das Kapitel kardiovaskuläre PET/CT beschäftigt sich ausführlich mit der Thematik sowohl der Grundlagen als auch aktueller wissenschaftlicher Aspekte. Allein hier werden 290! Literaturangaben zitiert. Zu guter Letzt werden in Kapitel 27 die Zukunftstendenzen der Methode beleuchtet hinsichtlich der technischen Entwicklung aber auch der Theranostik, welche die Verbindung von Diagnostik und Therapie mittels Radionukliden darstellt. Als Beispiel seien die Diagnostik von neuroendokrinen Tumoren mit 68Ga-DOTATATE-PET/CT und die Radionuklidtherapie mit 177Lu-DOTATATE genannt. Fazit Ein herausragendes, umfassendes Buch über PET/CT, das eigentlich keine Wünsche mehr offen lässt. Viele Formeln, TaDer Radiologe 12 · 2016
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Mitteilungen des BDR · Rezensionen bellen, Grafiken, Literaturangaben und eine Fülle von aussagekräftigen Bildbeispielen neuester Gerätetechnik vermitteln Wissen in der Komplexität der interdisziplinären Methode. Alle Aspekte der Hybridbildgebung mit der Synthese aus funktioneller PET und morphologisch hochauflösender CT (und MRT) werden ausführlich angesprochen. Auch die Diskrepanz zwischen wissenschaftlich gesicherten Indikationen für eine PET/CT-Untersuchung und einer fehlenden Kostenübernahme, insbesondere im GKV-System, findet Berücksichtigung. Obwohl viele verschiedene Autoren an den einzelnen Kapiteln beteiligt sind, handelt es sich insgesamt um eine homogene Gliederung der Kapitel. Teilweise Überschneidungen einzelner Kapitel (z. B. Kapitel 14 „Neuroendokrine Tumoren“ mit dem Kapitel 22 „Neuroendokrine Tumo-
ren in der Therapiekontrolle“) oder dass PET/MRT zwar im Titel, aber sonst im gesamten Text nur noch zweimal erwähnt wird, sind kleine, gut zu verschmerzende Wermutstropfen. Positiv ist anzumerken, dass der Käufer des Buches auch die elektronische Version als download auf dem PC oder Tablet nutzen kann. Das Buch ist seinen Preis von 279 Euro wert und kann jedem Radiologen und Nuklearmediziner, der sich näher mit PET/CT beschäftigen will, ans Herz gelegt werden. Dr. Eberhard Bauer Saarlouis
Sprunggelenk und Rückfuß
Meistertechniken in der operativen Orthopädie Hamel, Zwipp Hrsg., 262 Seiten, Springer 2016, ISBN-13: 978-3662455708, 149,99 € Das erste Buch in der Reihe „Meistertechniken in der operativen Orthopädie und Unfallchirurgie“ ist vom Verlag als Lückenschluss im deutschsprachigen Angebot des Faches Orthopädie/Unfallchirurgie gedacht. Der Springer Verlag plant neun weitere Bände in dieser Reihe. Neben den Herausgebern Johannes Hamel (München) und Hans Zwipp (Dresden) ist es gelungen, weitere namhafte Autoren aus den USA, der Schweiz, Österreich
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und Tschechien zu gewinnen, sodass das Buch auch über eine breite internationale Fachkompetenz verfügt. Alle Autoren seien Meister ihres Faches. In insgesamt 25 Kapiteln werden die überwiegend komplizierten operativen Verfahren in der Behandlung der vielfältigen Erkrankungen des Sprunggelenkes und des Rückfußes wie Frakturen, chondrale Läsionen, Arthrodesen und Umstellungsosteotomien sowie auch die Behandlungen der Sehnenverletzungen und nicht zuletzt die noch relativ neuen Gelenkersatzverfahren des oberen Sprunggelenkes von den zahlreichen Experten umfangreich abgearbeitet. Die Kapitel der Frakturbehandlungen wird mit eingängigen anatomischen Zeichnungen auf Netterniveau, excellenten Röntgen- und Ct-Aufnahmen inclusive von 3-D-Aufnahmen und auch klinischen Patientenabbildungen didaktisch hervorragend präsentiert. Auch die Kernspintomographie in der präoperativen Diagnostik findet ihren Platz. Im Kapitel 12 über die supramalleolläre Korrekturosteotomie wird sogar die SPECT-Ct mit einem Bildbeispiel eindrucksvoll abgerundet, eines neueren Hybridverfahrens bestehend aus einem Computertomogra-
phen und einer NUK-Doppelkopfkamera. Operative Bildbeispiele in hoher Farbqualität runden die Kapitel ab, wobei die operativen Zugangswege zeichnerisch auch gut nachvollziehbar für den Nicht-Chirurgen eindrucksvoll dokumentiert werden. In fast allen Kapiteln werden u. a. die Aufklärung des Patienten sowie die präoperative Planung einschließlich der präoperativen Vorbereitung und die Wahl der Instrumente und der Implantate und die eventuell auftretenden Komplikationen knapp, aber völlig ausreichend thematisiert. Die komplizierte Therapie der Syndesmosenrekonstruktion wird ausführlich erläutert, wobei der Autor Professor Grass in 8 Jahren über 64 durchgeführte Syndesmoseplastiken berichtet, also von einer nicht sehr häufig angewendeten Technik, nichts destotrotz ist diese für die Patienten im Falle einer Fehlbehandlung oder Fehldiagnose mit einem präarthrotischen Risiko verbunden. Einen breiten Raum nehmen die Kapitel über die Arthrodesen und die operative Rekonstruktion von Sehnenverletzungen am Schluss des Buches ein. (Achillessehne und Peronäalsehnen). Es ist möglicherweise nicht so bekannt, dass es für die operative Rekonstruktion der akuten frischen Luxation der Peronäussehnen und der symptomatischen Subluxation der Peronäussehne keine Kontraindikation gibt. Der Autor verweist aber auf die nach seiner Ansicht zu häufige Fehldiagnose einer akuten Luxation, da diese oft als frische Außenknöchelbandverletzung fehlgedeutet würde. FAZIT Dem Springer-Verlag ist mit dem ersten Band der geplanten zehnbändigen Reihe „Meistertechniken in der operativen Orthopädie und Unfallchirurgie“ ein Volltreffer gelungen. Die nicht immer einfachen und oft komplexen Erkrankungen des Sprunggelenkes und des Rückfußes sind sowohl diagnostisch als auch therapeutisch keineswegs trivial. Erkrankungen und Verletzungen des Sprunggelenkes und des Rückfußes mögen ein Stiefkind der Medizin in der Vergangenheit gewesen sein, die umfangreiche Dokumentation und Vorstellung modernster Diagnostik und Therapien der zahlreichen Meister ihres Faches zeigt eindrucksvoll, dass lange Leidenswege
von Fußpatienten, verbunden mit monatelangen Leidenszeiten heute nicht mehr sein müssen, die wachsende Zahl an Fußambulanzen und Praxen beweist ebenfalls, dass die operative Orthopädie und Unfallchirurgie ein breit gefächertes Therapieangebot heute aufweist und keinem Patienten mit einem noch so komplexen Leiden eine für ihn passgenaue Therapie versagt bleiben muss. Zielgruppe dieses Buches sind Unfallchirurgen und operativ tätige Orthopäden in der Weiterbildung und natürlich auch die Fachärzte, aber auch die Gruppe der muskuloskelet-
tal tätigen Radiologen bekommt wertvolle Hinweise und Informationen über die Denkweise und Therapie ihrer Zuweiser. Kenntnisse auf diesem Gebiet verbessert auch hier die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das Preis-Leistungsverhältnis ist mehr als angemessen. Dr. med. Karlgeorg Krüger Essen
Imaging of Cerebrovascular Disease – A practical Guide
Val M. Runge, 160 Seiten, Thieme, 1. Auflage, 2016, Englisch, ISBN-13: 978-1626232488, 63,99 € Die erste Auflage dieses handlichen Buches über zerebrovasculäre Erkrankungen sowie deren modernste Diagnostik und Therapie erstellt auf nur 141 Seiten in 6 Kapiteln dieses komplexe und wichtige Krankheitsbild erstaunlich umfassend dar. Die klare Gliederung in die technologischen Innovationen der MRT und der CT, der Sprung in die ebenso wichtige bildgebende Neuro-Anatomie zur Pathologie der verschiedenen Hirnblutungsformen sowie des immer wichtiger werdenden Themas der Hirnischämie, mit über 45 Seiten das umfangreichste Kapitel, und zum Schluss die nicht minder wichtigen Kapitel über die Diagnostik und Therapie der zerebralen Aneurysmata und der vaskulären Miss-
bildungen und anderer vasculärer Läsionen machen das Buch zu einem wichtigen Wegbegleiter in der täglichen Diagnostik. Internationale Koautoren sind neben dem Autor Herrn Val M. Runge, Herr Professor Dr.Wieslaw L. Nowinski, vom Zentrum für virtuelle Anatomie und chirurgische Simulation der Cardinal Stefan Wyszynski Universität in Warschau, sowie Herr Rüdiger von Ritschl, dem Direktor der Abteilung für Neuroimaging aus Windsor, Ontario, in Canada. Weitere Koautoren sind die Herren Johannes Heverhagen, Juerg Hodler und Anton Valavanis vom Inselspital in Bern. Als Herausgeber seines Buches „Clinical 3 T Magnetic Resonance – Thieme 2007“ vertritt der Autor die Auffassung, dass die 3 T-MRT die Methode der Wahl ist für das Neuroimaging mit all seinen Möglichkeiten heute und in Zukunft und dies im Besonderen gerade auch auf Grund der überlegenen Auflösung. Dazu muss man wissen, dass die Schweiz mit Abstand die meisten 3 T-Installationen in einem Land heute verzeichnen kann, verglichen mit anderen Ländern und dass die Refinanzierung eine andere ist als z. B. in Deutschland. Erfahrene Neuroradiologen stellen fest, dass die 3 T-MRT heute klar überlegen ist in der Diagnostik der hippocampalen Läsionen in der Epilepsiediagnostik und der deutlich überlegenen 3 D-TOF-Angiografie der intrakraniellen
Hirnarterien, insbesondere in der Darstellung des Circulus cerebri willisii. Fakt ist, dass 3 T-Sequenzen auch auf 1,5 T-Systemen implementiert werden können mit einer auch sehr guten Auflösung, natürlich nicht verbunden mit dem Vorteil der theoretisch möglichen Verdoppelung des Signal-Rausch-Verhältnisses und einer deutlichen Reduktion der Scanzeit, verglichen mit herkömmlichen 1,5 T-Protokollen. Dass relevante Fehldiagnosen mit 1,5 T-Systemen auf dem neuesten Stand der Technik dem geschulten Radiologen unterlaufen, ist sicher nicht die Regel. Die vergleichenden Bildbeispiele zwischen 1,5 und 3 T sind mit viel Aufwand akribisch erstellt und beeindruckend dokumentiert. Hingewiesen wird auch auf die neueste Technik des Jahrzehnts des simultaneous Multislice Imaging der EPI-Sequenz (SMS) mit simultaner Messung von 2 mm T2-Schichten des Hirns in hoher Auflösung mit erheblich reduzierter Scanzeit. Die Ct-Diagnostik und deren Focus auf die Perfusionsmessungen sowie der durch zukünftige Regeländerungen erforderlichen Dosisreduktion durch u. a. auch iterative Rekonstruktionen wird ebenfalls ausführlich beschrieben. Die Abbildungen des Buches sind in höchster Qualität erstellt und erleichtern das Verständnis für die komplexe Anatomie des Hirns, eine unerlässliche Voraussetzung für die Neurodiagnostik und Therapie. Das nicht minder wichtige Kapitel der Blutungen wird differenziert und knapp dargestellt, die Subarachnoidealblutung als sensitiver mit der MRT-Flair-Sequenz herausgearbeitet, sicher für einige eine neuere Erkenntnis, die immer noch die Ct als die alleinige Nummer eins in der Blutungsdiagnostik sehen und dies so gelernt haben, was aber teils revidiert werden muss. Das Kapitel über die Ischämie ist ebenfalls upto-date und mit das beste Kapitel des Buches. Hier wird nichts ausgelassen, was mit der Ischämie des Hirns zu tun hat, bis zu den selteneren und sehr seltenen Erkrankungen wie dem Lupus erythematosus, der Sichelzellanämie, der Moyamoya-Erkrankung, der TBC, den Bestrahlungsfolgen, CADASIL, der CO-Vergiftung etc., die auch eine Beschreibung erfahren. Die Kapitel 5 und 6 behandeln die Diagnostik und Therapie der Aneurysmata und der anderer vasculärer Läsionen, ebenfalls Der Radiologe 12 · 2016
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Mitteilungen des BDR · Rezensionen state-of-the-art mit exzellentem Text und qualitativ auf höchstem Niveau selektiertem Bildmaterial. FAZIT „Imaging of cerebrovascular Disease“ ist ein knappes und leichtes, aber inhaltlich schwergewichtiges Buch auf dem allerneuesten Stand der Technik, Diagnostik und Therapie mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen exzellenten High-End-Bildern und einem gut zu lesenden und verständlichen Text in einem flüssigen leichtfüßigen Englisch, das keinerlei Verständigungsprobleme erzeugt. Herrn Runge ist ein großer Wurf gelungen, der allen in dem Gebiet tätigen Kollegen/innen eine große Hilfe in
Kopfschmerzen
Pathophysiologie – Klinik – Diagnostik – Therapie Charly Gaul, Hans Christoph Diener, 348 Seiten, Thieme Verlag, 1. Auflage 2016, ISBN 9783132004917, 89,99 € Das Buch gliedert sich in 3 Absätze. Der erste Teil enthält allgemeine Informationen zur Klassifikation und Diagnostik von Kopfschmerzerkrankungen. Der zweite Teil wird diagnosespezifisch abgehandelt. Zu den häufigsten Arten von Kopfschmerzen werden übersichtlich Epidemiologie, Klinik und Diagnostik, im weiteren Pathophysiologie sowie Therapien aufgeführt. Die selteneren Entitäten sind übersichtlich, aber nur zusammengefasst enthalten. Als drittes schließt sich das Kapitel über spezielle und nichtmedikamentöse Therapien an. Es ist eine gute Mischung aus etabliertem klinischem
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der täglichen Arbeit sein wird. Die 3-T-Euphorie des Autors ist den Besonderheiten der Schweiz geschuldet und nicht auf alle Länder übertragbar, natürlich sind die Fakten der 3 T-Technik korrekt erläutert. Empfohlen werden kann es Neuroradiologen, Radiologen, Neurologen und Neurochirurgen und Kollegen/innen in der Weiterbildung dieser Fächer. Das Preis-Leistungsverhältnis ist angemessen.
Imaging of Bones and Joints
Dr. med. Karlgeorg Krüger Essen
Wissen und im Speziellen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wie in eher klinisch-neurologischen Büchern üblich ist das Werk insgesamt sehr textlastig, allerdings ist es äußerst verständlich geschrieben und die gut 300 Seiten lassen sich schnell lesen. Zudem ist ein sehr übersichtliches Inhaltsverzeichnis vorangestellt. Erfreulicherweise ist das kartonierte Format handlich, dadurch eignet es sich auch zum Lesen für unterwegs. Inhalt und Format zielen auf einen Leserkreis ab, der klinisch häufig mit Kopfschmerzpatienten konfrontiert wird. Neben Neurologen und Schmerzmedizinern sicher auch eine gute Lektüre für Allgemeinmediziner, Internisten und in Notaufnahmen tätigen Ärzten. Radiologen, die aufgrund ihrer Zuweiser viel mit Kopfschmerzpatienten konfrontiert werden, erhalten einen sehr guten Überblick über den aktuellen klinischen Stand und können sich somit auf Augenhöhe mit ihren Zuweisern bewegen. Die vorgeschlagenen technischen (radiologischen) Untersuchungen gehen dabei aber zumeist nicht weit ins Detail. Mit knapp 90 Euro ist das Preis-Leistungsverhältnis angemessen. Wie mittlerweile üblich steht auch eine persönliche online-Freischaltung zur Verfügung. Dr. Robert M. Ritzel Hamburg
A Concise, Multimodality Approach, Klaus Bohndorf, Mark W. Anderson, Arthur Mark Davies, Herwig Imhof, Klaus Wörtler, 536 Seiten Thieme; 1. Auflage, 2016, ISBN-13: 978-3132406476, 164,99 € Das Buch „Imaging of Bones and Joints“ herausgegeben von Schwergewichten der muskuloskelettalen Bildgebung aus Deutschland, Österreich, Großbritannien und den USA (Prof. Bohndorf, Prof. Anderson, Prof. Davies, Prof. Imhof, Prof. Woertler) überzeugt mit einem klar strukturierten Überblick über die muskuloskelettale Bildgebung. Dabei werden in einzelnen Kapiteln sowohl die wesentlichen Felder der Traumatologie, Entzündung und der Infektion behandelt. Aber auch die in der Anwendung selteneren aber nicht weniger wichtigen Anwendungsgebiete wie z. B. metabolische Stoffwechselerkrankungen des muskuloskelettalen Systems, kongenitale Erkrankungen oder Rheuma werden ebenfalls ausführlich behandelt. Der Aufbau des Buches ist dabei klar strukturiert: der relativ knapp gehaltene Text wird durch eine Vielzahl von qualitativ hochwertigen Röntgen-, CT- und MR-Bildern mehr als ausreichend unterfüttert. Die Befunde sind in den Bildern klar markiert und beschriftet, so dass das sonst notwendige häufige Abgleichen von Bild und Bildunterschriften häufig einfach entfallen kann. Sofern notwendig, werden sehr schön gezeichnete und logisch strukturierte schematische Darstellungen der entsprechenden Pathologien oder von Klassifikationen den radiologischen Bildern gegenüberge-
stellt, sodass das Verständnis für die Leser erleichtert wird. Dieses Buch ist sicherlich optimal geeignet für Radiologen, die die muskuloskelettale Bildgebung von Grund auf erlernen wollen, da hier alle relevanten Befunde in präziser und einfach zu findender Form nachzuschlagen sind. Auch das Format des Buches ist so gewählt, dass es bei der täglichen Arbeit durchaus mitgenommen werden kann. Die hohe Inhaltsdichte des Buches lässt aber auch eine Nutzung über das Ausbildungsstadium der Assistenzärzte hinaus ohne weiteres zu. Die Detailtiefe dieses Buches ist für den relativ knappen Umfang (verglichen zu zahlreichen amerikanischen Standardwerken) sehr gut, sodass auch komplexere Fragen und seltene Diagnosen durchaus unter Zuhilfenahme dieses Buches sicher gelöst werden können. Für weitergehende wissenschaftliche Fragen bzw. die Darstellung und Diskussion möglicher pathophysiologischer Grundlagen ist bei dieser Darstellungsform jedoch kein Platz vorhanden. Auch einer Anwendungen in der Praxis steht sicherlich nichts im Wege, gerade weil auch häufige Erkrankungen schematisch dargestellt werden, so dass auch ein schneller Blick
in das Buch während der Befundung zum Nachschlagen, z. B. einer Klassifikation, durchgeführt werden kann, was von den Herausgebern durch eine im hinteren Einband gedruckte „Schnellzugriffsliste“ auf die gängigsten Klassifikationen erleichtert wird. Zusätzliche Informationen und Klassifikationen werden den Käufern des Buchs noch online im Thieme MediaCenter angeboten. Ein nettes Zusatzangebot; einen echten Mehrwert hätte jedoch auch der simultane Zugriff auf eine Ebook-Version des Buchs, was Thieme aktuell leider noch nicht anbietet. In der Summe stellt „Imaging of Bones and Joints“ ein qualitativ hochwertiges von Inhalt und Aufbau überzeugendes Lehrbuch der MSK-Radiologie dar, mit dem man die weitaus meisten Fragen sicher beantworten kann. Der Preis liegt dabei im handelsüblichen Bereich, das Buch ist sein Geld definitiv wert. Prof. Dr. Henrik Michaely Karlsruhe
Radiologische Diagnostik Abdomen und Thorax
Bildinterpretation unter Berücksichtigung anatomischer Landmarken und klinischer Symptome Gabiele A. Krombach, Andreas H. Mahnken; 720 Seiten, Thieme Verlag, 1. Auflage 2015, ISBN 978-3131729217, 249,99 Euro
Dieses Buch ist Lehrbuch und Nachschlagewerk zugleich, da die Interpretation radiologischer Befunde von Thorax und Abdomen zu den Fragestellungen, die sich aus den klinischen Symptomen ergeben, beantwortet werden. Die Herausgeber und Co-Autoren zeigen anhand von anatomischen Landmarken und typischen Zeichen pathologischer Veränderungen dem Leser den zielführenden Weg zur richtigen Diagnose. Das Buch ist mit 1636 qualitativ sehr hochwertigen Abbildungen von Scannern der neusten Gerätegeneration sehr reich bebildert. Inhalt und Didaktik Im 1. Abschnitt des Buches wird die systematische Befundung der verschiedenen Körperregionen dargestellt. Benannt sind
jeweils die wichtigsten Modalitäten der zu untersuchenden Region. Abbildungen der konventionellen Röntgenaufnahmen, des Ultraschalls, der Computer- und Magnetresonanztomografie zeigen die wichtigen Landmarken mit ihren charakteristischen Eigenschaften zur Identifizierung. Pfeile kennzeichnen diese Merkmale und werden durch Erläuterung mit farbigen schematischen Darstellungen ergänzt. Der 2. Abschnitt des Buches widmet sich den Thoraxorganen und ihrer Pathologie. Im Einzelnen werden folgende Organregionen abgehandelt: Hals, Mediastinum, Herz und Perikard, große Gefäße, Lunge und Pleura sowie Mamma. Der 3. Abschnitt widmet sich den abdominellen Organen und gliedert sich in: Leber, Gallenblase und Gallenwege, Pankreas, Gastrointestinaltrakt, Milz und lymphatisches System, Nebennieren, Niere und ableitende Harnwege, weibliches und männliches Becken. In diesen Beiträgen werden die thorakalen und abdominellen Erkrankungen dargestellt. Die Textbeiträge sind übersichtlich strukturiert nach Kurzdefinition der Erkrankung, klinischen Zeichen, Zeichen der Bildgebung und Differenzialdiagnosen. In farblich unterlegten Kernaussagen ist die bildgebende Methode der Wahl zur Darstellung und Kontrolle der beschriebenen Erkrankung definiert. Berücksichtigt wurden von allen Autoren die aktuellen Leitlinien und Empfehlungen, bei der Auswahl der Aufnahmen wurden die didaktischen Aspekte beachtet. Besonderheiten und Fehlermöglichkeiten bei der Bildinterpretation sind in Merkkästen und in farbigen Boxen dargestellt. Fazit Die einzigartige Darstellung von klinischen Symptomen, anatomischen Landmarken und radiologischen Befunden vermittelt dem jungen Kollegen Sicherheit in der täglichen Routine. Der erfahrene Diagnostiker wird das Buch nicht zuletzt dank der qualitativ hochwertigen Abbildungen als Nachschlagewerk benutzen. Der Preis ist mit 249,99 Euro im obersten Preissegment angesiedelt, aber nicht überteuert. Dr. med. Julia Kalinka-Grafe Berlin Der Radiologe 12 · 2016
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Mitteilungen des BDR · BDR-Adressen BDR-Vorstand
BDR-Landesverbände
Vorsitzender Dr. Detlef Wujciak August-Exter-Straße 4 81245 München Tel.: 0345/6 14 01 10 Fax: 0345/6 14 02 10
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Kassenführer Dr. Andreas Bollkämper Schloßgarten 5 22041 Hamburg Tel.: 0 40/30 06 06 0 Fax: 0 40/30 06 06 50
[email protected]
1. stellvertretender Vorsitzender
Vorstandsmitglied Prof. Dr. Hermann Helmberger Klinikum Dritter Orden Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin Menzinger Straße 44 80638 München Tel.: 089 1795-2901 Fax: 089 1795-2903
[email protected]
Prof. Dr. Bernd Hamm Institut für Radiologie, Charité Charitéplatz 1 10117 Berlin Tel.: 0 30/4 50 52 70 31 Fax: 0 30/4 50 52 79 11
[email protected] 2. stellvertretender Vorsitzender Dr. Klaus Hamm Markersdorfer Straße 124 09122 Chemnitz Tel.: 03 71/22 01 82 Fax: 03 71/2 78 04 10
[email protected] Schriftführer Sönke Schmidt MVZ Radiologie Prüner Gang 16–20 24103 Kiel Tel.: 0431-97447-0 Fax: 0431-97447-115
[email protected]
Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Romahn Virchowstraße 2 96450 Coburg Tel.: 09561-10205
[email protected]
BDR-Vertretungen
Länderausschuss
Geschäftsführung Rechtsanwalt Markus Henkel Dipl.-pol. Sabine Lingelbach
Dr. Bernd Reichmuth MVZ Am Studio Albert-Einstein-Straße 2 12489 Berlin Telefon: 0 30/62 90 70 10 Fax: 0 30/62 90 70 11 Laenderausschuss@radiologen verband.de
Geschäftsstelle München August-Exter-Straße 4 81245 München Tel.: 0 89/89 62 36 10 Fax: 0 89/89 62 36 12
[email protected] www.radiologenverband.de Geschäftsstelle Berlin Redaktion/ Pressestelle Robert-Koch-Platz 9, 1. OG 10115 Berlin Tel.: 030/28 04 56 10 Fax: 030/28 04 56 12
[email protected]
QRR-Geschäftsstelle August-Exter-Straße 4 81245 München Tel.: 0 89/89 62 36 10 Fax: 0 89/89 62 36 12
Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie Vorsitzende des Direktoriums: Prof. Dr. M. Uder, Erlangen, Vorsitzender in Zusammenarbeit mit Dr. Detlef Wujciak, Halle/Saale, Stellvertretender Vorsitzender Anschrift: Ernst-Reuter-Platz 10, 10587 Berlin, Tel.: 0 30/91 60 70 15, Fax: 0 30/91 60 70 22, E-Mail:
[email protected], Internet: www.drgakademie.de
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Der Radiologe 12 · 2016
Baden-Württemberg Dr. med. Dipl.-Phys. Julian Köpke Radiologische Gemeinschaftspraxis Styrumstraße 10, 76646 Bruchsal Tel.: 07251 9325445, Fax: 03212 125 1426
[email protected] Bayern Dr. Rudolf Conrad Diagnosticum Ingolstadt Levelingstr. 21 85049 Ingolstadt Tel.: 0841- 490 39 250 Fax: 0841- 490 39320
[email protected] Berlin Dr. Bernd Reichmuth MVZ Am Studio Albert-Einstein-Straße 2 12489 Berlin Tel.: 0 30/62 90 70 10 Fax: 0 30/62 90 70 11
[email protected] Brandenburg Dr. med. Thomas Felix Beyer Gemeinschaftspraxis Am Amtsgarten 3 15711 Königs Wusterhausen Telefon: 03375 -2422 0 Fax: 03375 - 24223 0
[email protected] Bremen/Bremerhaven Dr. Stefan Neumann Schwachhauser Heerstraße 54 28209 Bremen Tel.: 04 21/84 13 13 0 Fax: 04 21/84 13 13 84
[email protected]
Nordrhein PD Dr. med. Alexander Stork Röntgeninstitut Düsseldorf Kaiserswerther Str. 89 40476 Düsseldorf Tel.: 0211/49669 1000 Fax: 0211/49669 1009
[email protected] Rheinland-Pfalz Dr. Wolfram Schaeben Emil-Schüller-Straße 33 56068 Koblenz Tel.: 0261/13 000 0 Fax: 0261/13 000 15
[email protected] Saarland Dr. Christoph Buntru Vaubanstraße 25 66740 Saarlouis Tel.: 0 68 31/48 88 20 Fax: 0 68 31/12 14 02
[email protected] Sachsen Dr. Klaus Hamm Markersdorfer Straße 124 09122 Chemnitz Tel.: 0371/22 01 82 Fax: 0371/27 80 410
[email protected] Sachsen-Anhalt Dipl.-Med. Regina Aisch Radiologische Gemeinschaftspraxis Gerikestraße 2–4 39340 Haldensleben Tel.: 03904 72392 Fax: 03904 499183
[email protected]
Hamburg Dr. Andreas Bollkämper Schloßgarten 5 22041 Hamburg Tel.: 0 40/30 06 06 0 Fax: 0 40/30 06 06 50
[email protected]
Schleswig-Holstein Sönke Schmidt MVZ Prüner Gang Prüner Gang 16–20 24103 Kiel Tel.: 0431-97447-0 Fax: 0431-97447-115
[email protected]
Hessen Dr. Norbert Schmidt Gerloser Weg 20 36039 Fulda Tel.: 06 61/9 02 95 40 Fax: 06 61/9 02 95 24
[email protected]
Thüringen Dr. Michael Herzau Zeitzer Straße 20 07743 Jena Tel.: 0 36 41/35 80 00 Fax: 0 36 41/35 80 22
[email protected]
Mecklenburg-Vorpommern Dr. Klaus-H. Schweim Marienstraße 2-4 18439 Stralsund Tel.: 0 38 31/35 32 00 Fax: 0 38 31/25 82 70
[email protected]
Westfalen-Lippe Prof. Dr. Detlev Uhlenbrock Wilhelm-Schmidt-Straße 4 44263 Dortmund Tel.: 02 31/9 43 36 Fax: 02 31/9 43 37 90
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Niedersachsen PD Dr. Jens-Holger Grunert Georgstraße 16 30159 Hannover Tel.: 05 11/12 37 170
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