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Referate der siebten Fr'tihjahrstagung
Unsere Versuche ergeben, dal~ die zum Teil widersprfichliehen Befunde fiber den Lipidgehal~ yon Blut und Leber naeh Alkohol unter anderem auf die yon Verabreiehungsform und I)osierung abhangigen untersehiedlieh hohen Blutalkoholspiegel zurfickzuffihren sind. Dr. H. P. T. AMMO~ Pharmakologisches Institut der Universit~it, 852 Erlangen, Universitatsstr. 22 Thymidin-Einbau in die Mitochondrien-DNS yon Rattenleber und hepatocellul~iren Tumoren. Yon R. BASS, D. ~]~UBERT und H. P. MORRIS Radioak~iv markier~es Thymidin wird nach intraven6ser Gabe sowohl in die Zellkern-DNS als auch in die DNS von Mitochondrien eingebaut. I m Gegensatz zu der Radioaktiviti~t in der Kern-DI~S zeigt die Markierung und damit offenbar auch die DNS in den Mitochondrien der Leber einen meBbaren Umsatz. Die Geschwindigkei~, mit der die spez. Akt. der DlqS im Verlaufe von 5--30 Tagen nach einmaliger Gabe yon H3-Thymidin abnimmt, ist in den Mi~oehondrien yon Leber und Hepatomen anni~hernd gleich. Bei schnell waehsenden Geweben mud ein erheblicher Teil dieser Verminderung der spez. Akt. auf eine Neubfldung yon DNS zurfiekgeffihrt werden. Die Befunde sprechen daffir, dal3 der Zuwaehs an Mitoehondrien w~hrend des Waehstums in den untersuchten Tumoren offenbar nieht durch eine erhShte lqeubildungsrate, sondern vorwiegend durch eine Verl/~ngerung der ,,Lebenszeit" bereits vorTabeUe. Spez. Alct. der D N S 90 min nach Gabe vou Ha-Thymidiu und ,,Halbwertzeit" (tV~) der spez. Alct.
Zellkerne
Leber (Tiere 300 g) Leber (Tiere 40 g) Hepatom 3924 A (26 Tage*) 5123 tc (33 Tage*) 9121 (47 Tage*) 7800 (69 Tage*) 7787 (118Tage*)
~Iitoohondrien
Zp~/~g DNS
,,tl12'"
ZpM/~zgDI~S ,,t112"'(Tage)
14~ 4 124±15
~100 10--17
548~=140 7--10 (4**) 402±105 6-- 7
439 260 41 55 329
5-- 6 8 12 19 14
192 261 330 137 424
6 7-- 9 (3**) 7 (4**) 3
~itochondrien Kerne 39 3,2 0,4 1 8,1 2,5 1,3
Mittelwerte yon j eweils 3-- 10 Versuchsserien. i mC/kg HS-Thymidin (6 C/mmol) i.v. ; nach 90 min 400 mg/kg inaktives Thymidin i.p. ; Reinigung der Zellpartikel im Saccharose-GradienCen. Versuchsbedingungen sonst siehe Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Path. Pharmak. 253, 152 (1966). Etwa kirschgrol]e Tumoren wurden verwandt. * Zeit zwischen ¥erimpfung des Tumors und Ha-Gabe. ** Quantitativ geringe Komponente, in einigen F~llen durch Zen~rifugation im Saccharose-Gradienten abtrennbar.
Referate der siebten Friihjahrstagung
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handener Mitochondrien gedeekt wird. Dies ist anseheinend aueh bei dem sehnell waehsenden Lebergewebe junger Tier® der Fall. Dozent Dr. D. NEUBERT Pharmakologisehes Institut der Freien Universitgt, 1 Berlin 33, ThielMlee 69/73 Dr. H. P. MORmS National CancerInstitute, Be~hesda,Md. USA Die kardiale und periphere Gef~il~wirkung versehiedener Coronardilatatoren. Von H. F. BENTHE und K. CHENPANICH
Zur vergleichenden Priifung der selektiven Gef~Bwirkung coronarwirksamer Substanzen wurde an Itunden und Katzen die Durehblutung des linken Ventrikels calorimetrisch gemessen. GMehzeitig registriert wurden art. Blutdruek, peripherer Widerstand (A. femoralis) und in einer getrennten Versuehsreihe die systolisehe Verformungskraft des linken Ventrikels. AminophyUin entwiekelt einen stark positiv inotropen Effekt, gegen eine aussehlieglieh nutritionsbedingte Coronardilatation sprieht jedoeh, dag dies® Wirkung mit der peripheren Gef&gdilatation st/~rker korreliert ist als mit der positiv inotropen Phase. Ffir das ebenfalls positiv inotrop wirkende Papaverin ergibt sieh eine ausgeprigte selektive Coronardilatation, welehe die hypotensive Phase betr~ehtlich fiberdauert. Ohne Einflu6 auf die Kontraktionskraft ist das Dipyridamol (Persantin®), es fiihrt zu einer eharakteristisehen, langsam einsetzenden Abnahme des peripheren Widerstandes mit entspreehender Blutdrucksenkung und spiegelbildlieher Mehrdurehblutung des Myokards. Eindeutig negativ inotrop und am st&rksten peripher dilatatoriseh mit ausgepr~gter I-Iypotension ist das Isoptin®. Das Verhalten der Coronardurehblutung ist uneinheitlieh, eine anf&ngliche Mehrdurehblutung kann infolge verminderter Herzarbeit und starker l~eduktion des Versorgungsdruekes yon einer Minderdurehblutung abgelSst werden. An der Katze nut im peripheren Gef~Bgebiet, nieht abet am Coronarsystem dilatatoriseh wirksam ist das Carbochromen (Intensain®). Demgegenfiber entfaltet die gleiehe Substanz am Hund eine praktisch spezifisehe Coronarwirkung ohne eine parallelgehende Beteiligung des peripheren Gef/~l~gebietes. An tIund und Katze in gleicher Weise gut eoronarwirksam mit sehwacher, aber lang anhaltender peripherer Widerstandssenkung ist das Hexobendin (Ustimon®). Zur zahlenm£Bigen Bewertung der Selektivit/it einer Gef/~gwirkung wurde das Verh/~ltnis der Zeitintegrale yon Coronardurchblutung und Blutdrucksenkung gebildet. Danaeh ist am Itund die selektive Coronarwirkung yon Persantin®, Ustimon®, Papaverin und Aminophyllin ungef/ihr gleieh, wghrend demgegeniiber Intensain® fund 20fach coronarspezifiseher wirkt. Privat-Dozent Dr. It. F. BENTrr~ PharmakologischesInstitut der Universit/it, 2 Hamburg 20, MartinistraBe52 1"